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jaqu invent; Jansen/Quak Institut für homöopathische und naturmedizinische Forschung ~ Carl-von-Linde-Strasse 2 ~ D-82256 Fürstenfeldbruck
Seite: 1
Kleines Gewürzbrevier Ausschnitte aus PharmWiki und Wikipedia zu den einzelnen Gewürzen.
http://www.pharmawiki.ch/wiki/index.php?wiki=Muskatnuss
Muskatnuss Phytopharmaka Drogenliste
Die Muskatnuss ist der getrocknete und von der Samenschale befreite Kern der Frucht des Muskatbaums (Myristica fragrans, Myristicaceae). Sie enthält
ätherisches und fettes Öl und wird hauptsächlich als Gewürz verwendet. Das ätherische Öl ist in Erkältungsbalsamen und verdauungsfördernden Mitteln enthalten. Da bei der Einnahme von über 10 g Muskatnuss eine Art
Rauschzustand auftritt, experimentieren Jugendliche und Studierende mit Muskatnusspulver. Aufgrund der möglichen unerwünschten Wirkungen ist
davon abzuraten.
synonym: Myristica frangrans, Muskat, Myristicae semen, Nux Nucistae, Muskatsame
Stammpflanze
Der Muskatbaum Myristica fragrans Houttuyn (Myristicaceae) ist ein buschiger, immergrüner Baum, der 9 bis 12 m hoch wird und gelbe Früchte
trägt, die Aprikosen oder Pfirsichen ähneln und je einen Samen enthalten, der von einem hellroten, fleischigen Samenmantel umhüllt ist. Der Muskatbaum wächst auf den Banda-Inseln, einer indonesischen Inselgruppe, die zu den
sogenannten Gewürzinseln (Molukken) gehört. Muskatnüsse wurden im frühen 16. Jahrhundert von portugisischen und später von niederländischen
Kolonialisten nach Europa gebracht. Mittlerweile werden die Bäume auch in anderen Regionen angepflanzt, zum Beispiel auf Java oder in der Karibik.
Arzneidroge
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Die Muskatnuss (Myristicae semen) ist der vom Samenmantel und von der
Samenschale befreite und getrocknete Same, entsprechend Endosperm und Embryo. Der Samenmantel wird als Macis (Myristicae arillus, Muskatblüte)
bezeichnet und ebenfalls als Droge und Lebensmittel verwendet.
Inhaltsstoffe
Muskatöl (Myristicae aetheroleum, Myristicae fragrantis aetheroleum PhEur) ist ein ätherisches Öl, das durch Wasserdampfdestillation aus den getrockneten und zerkleinerten Samenkernen gewonnen wird. Es ist eine
farblose bis schwach gelbe Flüssigkeit mit würzigem Geruch und enthält Monoterpene, Monoterpenalkohole und Phenylpropanoide wie Elemicin, Safrol
und Myristicin. Myristicin (Methoxysafrol, C11H12O3) ist ein farbloses Ol, das hauptsächlich für die psychotrope Wirkung der Muskatnuss verantwortlich
gemacht wird.
Neben dem ätherischen enthält Muskatnuss auch ein fettes Öl (Myristicae oleum). Die orangerote, butterartige, fette Masse wird durch Auspressen
gewonnen und auch als Muskatbutter oder -fett bezeichnet. Schliesslich enthalten die Samen Stärke, Zucker, Steroide und Pektine.
Wirkungen
verdauungsfördernd karminativ krampflösend
antimikrobiell expectorierend
in hoher Dosis psychotrop
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Anwendungsgebiete
Muskatnuss wurde in der traditionellen indonesischen Medizin bei zahlreichen
Erkrankungen eingesetzt, etwa bei Verdauungsbeschwerden, Rheuma, Husten, Nervosität, Flatulenz, als Stimulans, Aphrodisiakum und Tonikum.
Soweit bisher bekannt, wurde sie aber nicht als Rauschmittel verwendet.
In der Schweiz wird Muskatnuss hauptsächlich als Gewürz z.B. für Kartoffelstock, Wild, Gemüse oder im Glühweingewürzverwendet.
Das ätherische Öl hat hautreizende und verdauungsfördernde Wirkungen und
ist hierzulande in Erkältungsbalsamen, Rheumasalben, Halspastillen, Kräuterbonbons, Massageölen und Tropfen zur Förderung der Verdauung
enthalten. Zu den bekanntesten Arzneimitteln mit ätherischem Muskatöl gehören Vicks VapoRub®, Carmol® und Klosterfrau Melissengeist®. Die
Anwendung der Arzneidroge ist wenig gebräuchlich.
Muskatnuss als Rauschmittel
Es ist bekannt, dass Muskatnuss von einigen Jugendlichen und Studierenden eingenommen wird, um psychotrope Effekte und Halluzinationen auszulösen.
Muskatnüsse und das entsprechende Pulver sind legal, einfach und kostengünstig in Lebensmittelgeschäften erhältlich. Bevorzugt wird das frisch
gemahlene Pulver. Bei der Einnahme hoher Dosen von > 5-10 g (bis 30 g) treten Vergiftungserscheinungen auf. Über eine Vergiftung wurde bereits
1576 in England berichtet. Eine Frau hatte 10-12 Nüsse zu sich genommen (eine Nuss wiegt etwa 6-7 g und entspricht einem Esslöffel). Mit steigender Dosis erhöht sich auch das Risiko für schwere unerwünschte Wirkungen.
Muskatnuss kann zwar zu einer Geistesabwesenheit, einer Art Trance und möglicherweise auch zu Halluzinationen führen. Es ist jedoch kein
spezifisches Halluzinogen wie zum Beispiel Salvia divinorum und die halluzinogenen Effekte treten wie beim Stechapfel als Folge der Vergiftung
und nicht bei jeder Anwendung auf. Es wird deshalb von einem Pseudohalluzinogen gesprochen.
Zu den Effekten einer hohen Dosis Muskatnuss gehören:
Geistesabwesenheit, Benommenheit, traumähnliche
Zustände, Müdigkeit, Lethargie, Euphorie, Schwindel, Tremor, Ataxie, Krämpfe
Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen Schneller Pulsschlag
Angst, Rastlosigkeit Verengte oder erweiterte Pupillen
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Empfindungsstörungen wie Kribbeln, Ameisenlaufen
Fühlbares Herzklopfen (Palpitationen) Anticholinerge Effekte wie
Harnverhaltung, Mundtrockenheit, Verstopfung, Sehstörungen, Flush, hoher Blutdruck, Hyperthermie, zentrale Störungen, Delirium
Wahnvorstellungen, Halluzinationen, Auslösung von Psychosen
Die Vergiftungssymptome beginnen verzögert innert zirka 3 bis 6 Stunden nach der Einnahme und bilden sich innert innert 1 bis maximal 2 Tagen
wieder zurück. Sie ähneln mit den anticholinergen Effekten einer Atropinvergiftung. Eine allfällige Behandlung ist symptomatisch. Über
Todesfälle wurde in sehr seltenen Fällen berichtet. Hohe Dosen sollen hepatotoxisch sein.
Zur Missbrauchshäufigkeit in der Schweiz liegen keine genauen Zahlen vor,
weil die meisten Experimente wohl relativ mild verlaufen, geheim durchgeführt werden und nicht gemeldet werden. Gemäss der Literatur
erhielt das Toxikologische Informationszentrum zwischen 1995 und 2001 insgesamt 125 Anfragen zur Muskatnuss (Beck, Marty, 2001). Im Jahresbereicht 2002 wird über fünf Fälle berichtet. In einem Fall löste die
absichtliche Einnahme von 30 g einen starken Blutdruckabfall aus. Den anderen Betroffenen war es übel, es kam zu Erbrechen, Unruhe, Zittern,
Erhöhung des Pulses und Mundtrockenheit. PharmaWiki rät von einer missbräuchlichen Anwendung aufgrund der möglichen unerwünschten
Wirkungen dringend ab.
Kontraindikationen
Von einer Einnahme hoher Dosen muss aufgrund der möglichen unerwünschten Wirkungen abgeraten werden. Bei Grunderkrankungen wie
zum Beispiel Epilepsie oder Herz-Kreislauferkrankungen, bei Darmstenosen, Darmverschluss, Glaukom, Harnretention, bei der Einnahme anderer
Medikamente oder bei der Veranlagung zu psychischen Erkrankungen ist besondere Vorsicht geboten. Muskatnuss soll in hoher Dosis während
der Schwangerschaft zu einem Abort führen können. Auch während der Stillzeit sind solche Experimente nicht angezeigt.
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http://www.pharmawiki.ch/wiki/index.php?wiki=Koriander
Koriander Phytopharmaka Drogenliste
Korianderfrüchte (Coriandrum sativum L., Apiaceae) werden hauptsächlich als Gewürz, zum Beispiel für Fische und Würste verwendet. Pharmazeutisch
werden sie unter anderem bei Appetitlosigkeit und Verdauungsbeschwerden eingesetzt.
synonym: Coriandrum sativum
Stammpflanze
Coriandrum sativum L., Apiaceae - Koriander
Arzneidroge
Coriandri fructus - Koriander: Koriander besteht aus den getrockneten Früchten von Coriandrum sativum L. (PhEur). Die PhEurfordert einen
Mindestgehalt an ätherischem Öl.
Inhaltsstoffe
Ätherisches Öl: Korianderöl PhEur (Coriandri aetheroleum) Fettes Öl Phenolcarbonsäuren
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Wirkungen
appetitanregend
blähungstreibend antimikrobiell (ätherisches Öl)
Anwendungsgebiete
Appetitlosigkeit Dyspeptische Beschwerden, Gastritis Als Gewürz, z.B. im Lebkuchen, für Fische und Würste
Als Geschmackskorrigens
Dosierung
Früchte vor Gebrauch anstossen, eine halbe Stunde vor dem Essen, als Aufguss, mittlere Tagesdosis 3 g
Unerwünschte Wirkungen
Allergie
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http://www.pharmawiki.ch/wiki/index.php?wiki=Kurkuma
Kurkuma Phytopharmaka Drogenliste
Die Kurkuma Curcuma longa L. aus der Familie der Ingwergewächse ist in Indien und Südostasien heimisch und wird im Ayurveda bereits seit mehreren Tausend Jahren eingesetzt. Kurkuma ist ein Hauptbestandteil des Curry-
Pulvers. Als relevante Inhaltsstoffe werden die Curcuminoide und Curcumin angesehen. Kurkumapulver und Curcumin sind unter anderem gallentreibend,
antioxidativ, antiseptisch, schmerzlindernd und antitumoral und können möglicherweise für zahlreiche medizinische Anwendungsgebiete eingesetzt
werden. Ein Problem stellt jedoch die geringe Bioverfügbarkeit von Curcumin dar. Kurkuma und Curcumin gelten in der Literatur als gut verträglich.
synonym: Curcuma longa, Curcuma domestica, Curcuma, Gelbwurzel, Gelbwurz
Produkte
Kurkuma ist einerseits als Gewürz im Handel. Es ist nebst anderen Pflanzenteilen ein wichtiger Bestandteil des Curry-Pulvers. Kurkumawurzel,
Kurkumapulver, Kapseln mit Kurkumapulver und Fertigarzneimittel sind in Apotheken und Drogerien als Nahrungsergänzungsmittel und Arzneimittel
erhältlich. Curcumin, ein wichtiger Inhaltsstoff aus Kurkuma, ist bisher nicht als pharmazeutischer Wirkstoff registriert, ist jedoch zu einem Anteil von
zirka 2-5% im Pulver enthalten. Der orange-gelbe Farbstoff wird auch als Zusatzstoff für Lebensmittel (E 100) und als kosmetischer Farbstoff (CI
75300) verwendet.
Stammpflanze
Die Gelbwurz Curcuma longa L. (Curcuma domestica Val.) ist ein Mitglied der Ingwergewächse (Zingiberaceae) und ist in Indien und Südostasien heimisch.
Arzneidroge
Als Arzneidroge wird das Curcumarhizom, Curcumae longae rhizoma, eingesetzt. Es wird auch als Curcumawurzelstock und - botansich nicht ganz korrekt - als Curcumawurzel bezeichnet. Kurkuma wird in der indischen
Medizin seit mehreren Tausend Jahren eingesetzt.
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Inhaltsstoffe
Als relevante Inhaltsstoffe werden die Curcuminoide angesehen, zu denen
neben Curcumin auch Demethoxycurcumin, Bisdemethoxycurcumin und Cyclocurcumin gehören (Curcumin I bis IV). Auch die Mischung wird als
Curcumin bezeichnet. Curcumin I oder Diferuloylmethan (C21H20O6, Mr = 368.4 g/mol) gibt dem Gewürz seine gelbe Farbe und wird für seine Effekte verantwortlich gemacht. Es ist lipophil und deshalb wasserunlöslich, löst sich
aber gut in organischen Lösungsmitteln wie zum Beispiel Ethanol. Es liegt hauptsächlich in der Enol-Form vor (Abbildung). Zu den weiteren
Inhaltsstoffen gehören ätherisches Öl und Reservestoffe wie Stärke.
Wirkungen
Kurkuma und Curcumin werden unter
anderem gallentreibende, antioxidative, antiseptische, schmerzlindernde, antiproliferative, zytotoxische, antitumorale, immunmodulierende und entzündun
gshemmende Eigenschaften zugeschrieben. Ein Problem stellt die schlechte Bioverfügbarkeit dar, welche auf die schlechte Wasserlöslichkeit, eine
schlechte Absorption, den Metabolismus und eine rasche Elimination zurückgeführt wird. Aus diesem Grund wird auch an Curcumin-Analogen geforscht. Auch mit der Formulierung wie versucht, die Bioverfügbarkeit zu
erhöhen (z.B. Longvida®, Nano-Curcumin). Das Arzneimittel übt seine Effekte also vor allem lokal im Darm aus.
Anwendungsgebiete
Kurkuma wird in Europa traditionell hauptsächlich als verdauungsförderndes Mittel und bei Störungen der Gallenwege eingesetzt. Kurkuma und Curcumin haben aufgrund ihrer vielfältigen das Potential, in zahlreichen Indikationen
angewandt zu werden und wurden unter anderem zur Behandlung von Alzheimer, multipler Sklerose, allergischen Erkrankungen, Arthritis,
entzündlichen Darmerkrankungen, Schuppenflechte, Krebserkrankungen, kardiovaskulären Erkrankungen und Diabetes untersucht.
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Kontraindikationen
Kurkuma soll nicht bei Überempfindlichkeit, bei Gallenverschluss und bei
Gallensteinen angewandt werden. Eine komplette Liste der möglichen Vorsichtsmassnahmen liegt uns nicht vor.
Interaktionen
Arzneimittel-Wechselwirkungen sind möglicherweise mit Antithrombotika wie beispielsweise Acetylsalicylsäure und Clopidogrelmöglich, da Curcumin in vitro die Plättchenaggregation hemmt.
Unerwünschte Wirkungen
Kurkuma und Curcumin gelten in der Literatur als gut verträglich. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Durchfall. Zur Sicherheit können wir jedoch keine abschliessende Aussage machen.
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http://www.pharmawiki.ch/wiki/index.php?wiki=Zimt
Zimt Phytopharmaka Drogenliste
Als Zimt wird die getrocknete innere Rinde der immergrünen Zimtbäume Cinnamomum sp. bezeichnet. Zimt wird hauptsächlich als Gewürz verwendet, insbesondere für Lebkuchen, Magenbrot, Glühwein und
Zimtsterne in der Vorweihnachtszeit. Als Arzneimittel wird er traditionell bei Magen-Darm-Beschwerden eingenommen. Gemäss einigen Untersuchungen
kann Zimt den Blutzucker und die Blutfettwerte senken und möglicherweise bei einem Diabetes mellitus eingesetzt werden. Die wissenschaftliche
Datenlage ist allerdings ungenügend. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören allergische Reaktionen. Der Cassia-Zimt des chinesischen
Zimtbaums enthält das lebertoxische Cumarin und soll deshalb nicht
übermässig und über längere Zeit eingenommen werden. Produkte
Zimt ist unter anderem als Gewürz, als Arzneidroge, Tee und in Form von Kapseln als Nahrungsergänzungsmittel im Handel. Er ist in Mitteln für die Verdauung wie Carmol®, Klosterfrau Melissengeist und im Zeller® Balsam
enthalten. Zimt ist auch ein Bestandteil traditioneller pharmazeutischer Zubereitungen wie beispielsweise der aromatischen Tinktur oder
des Laudanum(Opiumtinktur).
Stammpflanzen
Für Ceylon-Zimt: Der echte Zimtbaum Cinnamomum verum aus der Familie der Lorbeergewächse (Lauraceae) ist ein immergrüner Baum, der in Sri Lanka
heimisch ist. Er wird auch als Ceylon-Zimtbaum und Cinnamomum zeylanicum bezeichnet.
Für Cassia-Zimt: Eine zweite wichtige Stammpflanze ist der chinesische
Zimtbaum Cinnamomum cassia (= Cinnamomum aromaticum).
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Arzneidroge
Als Arzneidroge wird in erster Linie die Zimtrinde (Cinnamomi cortex) verwendet. Sie besteht gemäss dem europäischen Arzneibuch aus der getrockneten, vom äusseren Kork und dem darunter liegenden Parenchym
befreiten Rinde junger, auf zurückgeschnittenen Stöcken wachsender Schösslinge von Cinnamomum verum. Dabei handelt es sich um Ceylon-Zimt.
Inhaltsstoffe
Zimt enthält ätherisches Öl (Cinnamomi aetheroleum) mit dem Hauptbestandteil trans-Zimtaldehyd. Das Öl des Ceylon-Zimtbaums enthält mehr Eugenol und nur wenig Cumarin. Cumarin ist hauptsächlich im Öl des
chinesischen Zimtbaums enthalten. Weitere Bestandteile sind Phenolcarbonsäuren, Gerbstoffe und Kohlenhydrate.
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Wirkungen
Zimt hat antibakterielle, antimykotische, karminative, motilitätsfördernde und krampflösende Eigenschaften.
In verschiedenen Untersuchungen wurde gezeigt, dass Zimt den Blutzucker,
LDL-C und die Triglyceride senken und HDL-C erhöhen kann. Die Effekte werden vorwiegend auf den Zimtaldehyd zurückgeführt. Es stellt sich also die
Frage, ob Zimt auch als Antidiabetikum oder als Lipidsenker eingesetzt werden kann. Gemäss einer Cochrane-Review aus dem Jahr 2012 und
weiteren Publikationen ist die wissenschaftliche Datenlage jedoch ungenügend (z.B. Leach, Kumar, 2012).
Anwendungsgebiete
Zimt wird hauptsächlich als Gewürz verwendet und ist insbesondere im Lebkuchen, in Zimtsternen, im Gewürzkuchen, im Glühwein und im Magenbrot enthalten.
Er wird auch bei Magen-Darm-Beschwerden eingesetzt, zum Beispiel bei Bauchschmerzen, Bauchkrämpfen, Blähungen und Völlegefühl.
Bei Appetitmangel. Die Anwendung bei einem Diabetes mellitus wird diskutiert, ist
wissenschaftlich aber unzureichend untersucht (siehe oben). Zimt wird in der traditionellen japanischen und chinesischen Medizin
verwendet.
Dosierung
Gemäss den Herstellerangaben. Für Tee kann bis zu viermal täglich 1 g Arzneidroge mit heissem Wasser zubereitet werden (Erwachsene).
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Kontraindikationen
Zimt ist bei einer Überempfindlichkeit, bei Magen- oder Darmgeschwüren und
während der Schwangerschaft kontraindiziert. Für das ätherische Öl gelten weitere Vorsichtsmassnahmen. Vollständige Angaben liegen uns nicht vor.
Unerwünschte Wirkungen
Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören allergische Reaktionen, zum Beispiel auch beim Kauen eines Zimtkaugummis.
Zubereitungen und Lebensmittel mit Cassia-Zimt sollen nicht übermässig und
über längere Zeit konsumiert werden, weil das enthaltene Cumarin in höheren Dosen unerwünschte Wirkungen verursachen kann. Cumarin ist
unter anderem lebertoxisch und kann eine Leberentzündung auslösen. Ceylon-Zimt enthält wenig Cumarin und gilt deshalb als verträglich.
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https://de.wikipedia.org/wiki/Kreuzk%C3%BCmmel
Kreuzkümmel
Kreuzkümmel
Kreuzkümmel (Cuminum cyminum)
Systematik
Euasteriden II
Ordnung: Doldenblütlerartige (Apiales)
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Familie: Doldenblütler (Apiaceae)
Unterfamilie: Apioideae
Gattung: Cuminum
Art: Kreuzkümmel
Wissenschaftlicher Name
Cuminum cyminum
L.
Kreuzkümmel (Cuminum cyminum), auch Kumin oder Cumin (seltener Römischer Kümmel, Mutterkümmel, Weißer Kümmel oder Welscher Kümmel), ist eine asiatische Pflanze aus der Familie der Doldenblütler, deren getrocknete Früchte als Gewürz genutzt werden. Die Bezeichnung „Kreuzkümmel“ leitet sich aus der kreuzförmigen Blattstellung der Pflanze sowie dem kümmelähnlichen Aussehen der getrockneten Früchte ab.
Trotz der ähnlichen Bezeichnung sind Kreuzkümmel und Kümmel nicht näher verwandt. Die Pflanzen gehören verschiedenen Gattungen an und unterscheiden sich auch stark im Geschmack.
Kulturgeschichte des Kreuzkümmels
Kreuzkümmel fand sich in 3000 bis 4000 Jahre alten Küchenresten im heutigen Syrien; auch im Alten Ägypten des zweiten Jahrtausends vor Christus wurde das Gewürz bereits in der Küche verwendet.[1] Im Römischen Reich war Kreuzkümmel ebenfalls als Gewürz- und Heilpflanze beliebt. In Europa wurde Kreuzkümmel bis ins Mittelalter überwiegend zu Heilzwecken kultiviert.
Heutige Hauptanbaugebiete sind Indien, Iran, Indonesien, China und der südliche Mittelmeerraum.
Verwendung
Die getrockneten Früchte des Kreuzkümmels: links unbehandelt, rechts gemahlen
Kreuzkümmel hat einen intensiven, unverwechselbaren Geschmack, der von dem im ätherischen Öl enthaltenen Cuminaldehyd verursacht wird.
Eine wichtige Rolle spielt Kreuzkümmel in der nordafrikanischen, der türkischen und in der griechischen Küche, in der Küche des Nahen Ostens, Irans und Indiens sowie in Brasilien und in der mexikanischen Küche. In Bulgarien und der Türkei wird er als Gewürz für Grillfleischspezialitäten oder Dauerwürste wie zum Beispiel Sucuk oder Pastırma benutzt. In den Niederlanden und in Flandern ist Kreuzkümmelkäse eine bekannte Spezialität.
Ein typisches Gericht mit intensivem Kreuzkümmelaroma ist Falafel. Das indische Garam masala enthält immer Kreuzkümmel. Auch handelsübliche Gewürzmischungen für Chili con Carne enthalten viel Kreuzkümmel. Der Kreuzkümmel wird besonders oft mit Echtem Koriander kombiniert.
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Trivialnamen
Für den Kreuzkümmel bestehen bzw. bestanden auch die weiteren deutschsprachigen Trivialnamen: Camijn (Köln, mittelhochdeutsch), Chume (mittelhochdeutsch), Chumi (althochdeutsch), Chumich (althochdeutsch), Chumil (althochdeutsch), Chumin (althochdeutsch), Cömi (mittelhochdeutsch), Come (mittelniederdeutsch), Comen (mittelniederdeutsch), Cymmin (mittelhochdeutsch), Czymery (mittelhochdeutsch), Gaertkome (mittelhochdeutsch), Gartenkome (mittelhochdeutsch), Gardkarvel, Gardkome, Gardkomen, Haberkümel, Kämen (Niedersachsen), Kimich (mittelhochdeutsch), Römischer Kimmel, Kömel (mittelniederdeutsch), Kome (mittelniederdeutsch), Komel, Kommel (mittelhochdeutsch), Konnel (mittelhochdeutsch), Korve (mittelniederdeutsch), Krämerlaus, Kramkümmel, Kümel, Kümich (Köln, Jülich), Kümm (Österreich), Venedischer Kümmel, Kumel, Kumich (mittelhochdeutsch), Kymmich (mittelhochdeutsch), L
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https://de.wikipedia.org/wiki/Cuminaldehyd
Cuminaldehyd Strukturformel
Allgemeines
Name Cuminaldehyd
Andere Namen 4-Isopropylbenzaldehyd
p-Isopropylbenzaldehyd
Cuminal
Summenformel C10H12O
CAS-Nummer 122-03-2
PubChem 326
Eigenschaften
Molare Masse 148,20 g·mol−1
Aggregatzustand flüssig
Dichte 0,977 g·cm−3 (25 °C)[1]
Siedepunkt 235–236 °C[1]
Brechungsindex 1,529 (20 °C)[1]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [1]
Achtung
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H- und P-Sätze
H: 302‐315‐319‐335
P: 261‐305+351+338 [1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht
anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C
Cuminaldehyd (4-Isopropylbenzaldehyd) leitet sich strukturell von Benzaldehyd bzw. Cumol (Isopropylbenzol) ab und gehört zur großen Stoffgruppe der Terpene.
Vorkommen
Die Kümmelsamen sind reich an ätherischen Ölen
Es ist ein Bestandteil ätherischer Öle aus Eukalyptus, Myrrhe, Kassia, Kümmel und anderer Arten. Es besitzt einen angenehmen Geruch und wird kommerziell in Parfums und anderen Kosmetika verwendet.
Herstellung
Cuminaldehyd kann synthetisch durch die Reduktion von 4-Isopropylbenzoylchlorid oder durch Formylierung von Cumol hergestellt werden.
Eigenschaften
Cuminaldehyd ist der biologisch aktive Bestandteil des Kernöls von Kreuzkümmel (Cuminum cyminum). Die aus diesen Samen gewonnenen Substanzen besitzen bei Ratten in vitro eine hemmende Wirkung der Aldosereduktase und der Alpha-Glucosidase. Diese hemmende Wirkung deutet auf eine potenzielle Anwendung als Antidiabetikum hin.[2] Das Terpenoid Cuminaldehyd erfährt bei der Biotransformation in Säugetieren meist Reduktion aber nicht Oxidation.[3] Es gehört zu den flüchtigen Verbindungen des Kreuzkümmelaromas und lässt sich in Spuren in Blut und Milch von Schafen nachweisen, deren Futter u. a. Kreuzkümmelsamen zugesetzt wurden.[4]