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„Wenn es dem Esel gut geht …“ Anmerkungen zu Dr. Seifners neuestem Paukenschlag Gizella Vörös Es gibt Menschen die sich selber ihre eigene Welt schaffen. Mit ihnen ist meist keine Kommunikation möglich. Sie sind immer im Recht – andere Mitmenschen haben immer Unrecht. Mit rationalen Argumenten und Beweisführungen steht man bei ihnen auf verlorenem Posten. Auf die Darstellung von P. Alfons Jestl des Vorfall bei der Abschlusskonferenz der kanonischen Visitation des Dekanates Pinkafeld in Pinkafeld am 10. Mai 2010, verfasste der Herr Stadtpfarrer von Oberwart, Dr. Erich Seifner, am 4. Jänner 2011 eine Stellungnahme. Um seiner Entgegnung Nachdruck zu verleihen, verschickte er das Schriftstück per eingeschriebenem Brief an folgende Personen: P. Alfons Jestl, Pfarrer von Mariasdorf-Bernstein; an den Provinzial der Redemptoristen, P. Lorenz Voith CssR; an die Bischöfe Dr. Ägidius Zsifkovics und Dr. Paul Iby; an Kreisdechant Msgr. EKR Alois Luisser sowie an die Mitglieder der Diözesankommission der Diözese Eisenstadt. Dr. Seifner fasst seine Version der Geschichte in 3 Punkten zusammen. Im 1. Punkt bestreitet Dr. Seifner, er hätte über „Eselspriester, die der Bischof unterstützen würde“ gesprochen. Er gibt lediglich zu, gesagt zu haben: „Leider ist manchen Leuten ein Esel als Priester lieber als gar keiner“. Es ist höchst interessant: An den öfters wiederholten Ausdruck „Eselspriester“ können sich mehrere Teilnehmer erinnern. In erster Linie ging es hier aber um scharfe Angriffe gegen Bischof Iby, der nach der Ansicht von Dr. Seifner Missstände unter den Priester zuließ und nichts dagegen unternahm. Also unabhängig davon, welche Version stimmt: einerseits wurden die Leute – die Laien – stark abgewertet und als dumm hingestellt, andererseits alle Schuld dem Bischof zugeschoben. Auf jeden Fall warf der damalige Auftritt Dr. Seifners bereits den Schatten seines baldigen Aufstiegs voraus. Ergänzend dazu etwas aus der Kirchengeschichte: Christus wurde von den Römern mit einem Eselkopf am Kreuz dargestellt und verspottet! Und dann so etwas aus dem Mund eines überzeugt „romtreuen“ Pfarrers, eines stolzen „Ratzingerschülers“? Im 2. Punkt beschuldigt mich Dr. Seifner, ihm unterstellt zu haben, er „hätte mit seiner Ordnung der Messfeiern in Oberwart gegen eines der elementarsten Menschenrechte verstoßen, nämlich gegen das Recht, in der Muttersprache Gottesdienst zu feiern“. Auf den Inhalt meines Zurufes: „Wenn der Herr Bischof all das tun würde, was du hier von ihm verlangst, würdest du auch nicht mehr Pfarrer von Oberwart sein“ reagierte Dr. Seifner nämlich gar nicht. Er sagte lediglich zu mir: „Was du für die Kirchenzeitung geschrieben hast, war ein Schmarrn“. Er meinte damit meinen Leserbrief in der Kirchenzeitung von 28. März 2010, den ich wegen seines Konfliktes mit der ungarischen Gemeinde verfasst hatte. Ich nehme an, er dürfte meinen Text nicht verstanden haben oder er las aus dem Text etwas heraus, was gar nicht dort stand. Die betreffende Textstelle im Leserbrief lautet nämlich: „In der Muttersprache Gottesdienst zu feiern, gehört zu den elementarsten Menschenrechten. Und gerade an den Feiertagen ist dies für die Leute am wichtigsten, weil die Muttersprache auch ein Stückchen Heimat bedeutet!“ (Gesamter Text und weitere Dokumente unter: www.alfons- jestl.at , Link: Dokumentation eines Konfliktes) Dass Dr. Seifner die Rechte der ungarischen Volksgruppe - entgegen seiner Behauptung - doch in Frage stellte, ist aus seinen verschiedenen „Erklärungen“ und „Offenen Briefe“ klar herauszulesen. Zum Beispiel die recht eigenartige Aussage in dem „Offenem Brief“ an den Chefredakteur der Kirchenzeitung: „Sie unterschätzen, wie schwer es ist, gerade Menschen, denen jedes Mittel recht ist, um ihre egoistischen Interessen durchzusetzen, davon zu überzeugen, dass die Kirche eine Gemeinschaft ist, die die Aufgabe hat, Menschen unterschiedlicher Sprachen, Rassen und Kulturen zusammen zu führen und zu einen.“ Vielleicht kann der Herr Stadtpfarrer, der seinen Doktortitel in Sozialethik erworben hat, uns verraten, bei welchen Theologen und wo solche Gedanken zu finden sind? Vielleicht in seiner

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Anmerkungen zu Dr. Seifners neuestem Paukenschlag

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„Wenn es dem Esel gut geht …“ Anmerkungen zu Dr. Seifners neuestem Paukenschlag Gizella Vörös Es gibt Menschen die sich selber ihre eigene Welt schaffen. Mit ihnen ist meist keine Kommunikation möglich. Sie sind immer im Recht – andere Mitmenschen haben immer Unrecht. Mit rationalen Argumenten und Beweisführungen steht man bei ihnen auf verlorenem Posten. Auf die Darstellung von P. Alfons Jestl des Vorfall bei der Abschlusskonferenz der kanonischen Visitation des Dekanates Pinkafeld in Pinkafeld am 10. Mai 2010, verfasste der Herr Stadtpfarrer von Oberwart, Dr. Erich Seifner, am 4. Jänner 2011 eine Stellungnahme. Um seiner Entgegnung Nachdruck zu verleihen, verschickte er das Schriftstück per eingeschriebenem Brief an folgende Personen: P. Alfons Jestl, Pfarrer von Mariasdorf-Bernstein; an den Provinzial der Redemptoristen, P. Lorenz Voith CssR; an die Bischöfe Dr. Ägidius Zsifkovics und Dr. Paul Iby; an Kreisdechant Msgr. EKR Alois Luisser sowie an die Mitglieder der Diözesankommission der Diözese Eisenstadt. Dr. Seifner fasst seine Version der Geschichte in 3 Punkten zusammen.

• Im 1. Punkt bestreitet Dr. Seifner, er hätte über „Eselspriester, die der Bischof unterstützen würde“ gesprochen. Er gibt lediglich zu, gesagt zu haben: „Leider ist manchen Leuten ein Esel als Priester lieber als gar keiner“. Es ist höchst interessant: An den öfters wiederholten Ausdruck „Eselspriester“ können sich mehrere Teilnehmer erinnern. In erster Linie ging es hier aber um scharfe Angriffe gegen Bischof Iby, der nach der Ansicht von Dr. Seifner Missstände unter den Priester zuließ und nichts dagegen unternahm. Also unabhängig davon, welche Version stimmt: einerseits wurden die Leute – die Laien – stark abgewertet und als dumm hingestellt, andererseits alle Schuld dem Bischof zugeschoben. Auf jeden Fall warf der damalige Auftritt Dr. Seifners bereits den Schatten seines baldigen Aufstiegs voraus. – Ergänzend dazu etwas aus der Kirchengeschichte: Christus wurde von den Römern mit einem Eselkopf am Kreuz dargestellt und verspottet! Und dann so etwas aus dem Mund eines überzeugt „romtreuen“ Pfarrers, eines stolzen „Ratzingerschülers“?

• Im 2. Punkt beschuldigt mich Dr. Seifner, ihm unterstellt zu haben, er „hätte mit seiner Ordnung der Messfeiern in Oberwart gegen eines der elementarsten Menschenrechte verstoßen, nämlich gegen das Recht, in der Muttersprache Gottesdienst zu feiern“. Auf den Inhalt meines Zurufes: „Wenn der Herr Bischof all das tun würde, was du hier von ihm verlangst, würdest du auch nicht mehr Pfarrer von Oberwart sein“ reagierte Dr. Seifner nämlich gar nicht. Er sagte lediglich zu mir: „Was du für die Kirchenzeitung geschrieben hast, war ein Schmarrn“. Er meinte damit meinen Leserbrief in der Kirchenzeitung von 28. März 2010, den ich wegen seines Konfliktes mit der ungarischen Gemeinde verfasst hatte. Ich nehme an, er dürfte meinen Text nicht verstanden haben oder er las aus dem Text etwas heraus, was gar nicht dort stand. Die betreffende Textstelle im Leserbrief lautet nämlich: „In der Muttersprache Gottesdienst zu feiern, gehört zu den elementarsten Menschenrechten. Und gerade an den Feiertagen ist dies für die Leute am wichtigsten, weil die Muttersprache auch ein Stückchen Heimat bedeutet!“ (Gesamter Text und weitere Dokumente unter: www.alfons-jestl.at, Link: Dokumentation eines Konfliktes) Dass Dr. Seifner die Rechte der ungarischen Volksgruppe - entgegen seiner Behauptung - doch in Frage stellte, ist aus seinen verschiedenen „Erklärungen“ und „Offenen Briefe“ klar herauszulesen. Zum Beispiel die recht eigenartige Aussage in dem „Offenem Brief“ an den Chefredakteur der Kirchenzeitung: „Sie unterschätzen, wie schwer es ist, gerade Menschen, denen jedes Mittel recht ist, um ihre egoistischen Interessen durchzusetzen, davon zu überzeugen, dass die Kirche eine Gemeinschaft ist, die die Aufgabe hat, Menschen unterschiedlicher Sprachen, Rassen und Kulturen zusammen zu führen und zu einen.“ Vielleicht kann der Herr Stadtpfarrer, der seinen Doktortitel in Sozialethik erworben hat, uns verraten, bei welchen Theologen und wo solche Gedanken zu finden sind? Vielleicht in seiner

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eigenen Doktorarbeit? Und warum er dann seine „Maßnahmen“ gegenüber den Ungarn doch noch vollständig zurücknehmen musste, wo seine Rechtsauslegung die absolut richtige sei?

• Im 3. Punkt wiederholt Dr. Seifner seine Vorwürfe bezüglich meiner Aussage gegen ihn. Nach seiner Version soll ich behauptet haben, dass „es bei ihm auch Gründe gäbe, die schon lange seine Abberufung als Stadtpfarrer von Oberwart nahe legten“. Pfarrer Seifner will einfach nicht wahrhaben, dass diese Behauptung nicht von mir, sondern von ihm stammt. Ich sprach kein Wort über irgendwelche Gründe. Das teilte ihm P. Jestl am nächsten Tag, als er in Mariasdorf in Pfarrhof anrief, auch mit. Genau so habe ich es in meinem Entschuldigungsschreiben an ihn, das er ja angenommen hat, festgehalten! Im folgenden Satz kommt dann die wahre Persönlichkeit des Herrn Stadtpfarrers so richtig zum Vorschein: „Hätte Frau Vörös diese meine Androhung ernst genommen und sich bei mir unverzüglich entschuldigt …“ Somit gibt er unverblümt zu, sofort mit einem Prozess gedroht zu haben. Warum und wozu eine „Androhung“? Kann man so etwas als christlich-vorbildhafte Vorgehensweise eines katholischen Geistlichen betrachten? Ist dies die Art „den Sendungsauftrag Jesu in unserer Zeit heute zu erfüllen“ – wie das der Pfarrgemeinderat von Oberwart bezüglich Pfarrer Seifner so servil betont?

Seine Reaktion auf meinen – an und für sich wert-neutralen Zuruf – wirft doch noch einige Fragen auf. Wie kam er überhaupt auf die Idee, dass ich ihn mit einem aktuellen Pädophil-Fall in Zusammenhang bringen wollte? Warum wollte er von mir unbedingt eine Erklärung und Entschuldigung erwirken, warum die Drohung? Hat er doch noch etwas zu verbergen? Ein Mensch mit einer reinen „Weste“ kommt nicht so schnell auf solche Gedanken! Und warum fiel ihm erst am nächsten Tag dieser Unsinn ein? Über Rufschädigung, wie Dr. Seifner es behauptet, kann schon deshalb nicht die Rede sein, weil sich all das in einer geschlossenen Sitzung ereignete. Pfarrer Seifner unterstellte ich nichts und hatte keine Absicht dazu. Ich drehte einfach den Spieß um und richtete Dr. Seifners eigene Worte an ihn selber. Dabei hatte ich nichts anderes im Sinn, als ihm die Unmöglichkeit seiner Forderungen an den Bischof aufzuzeigen. Dr. Seifner wird aber Fehler und Irrtum niemals zugeben, er hat sogar weitere Schuldige gefunden:

• P. Jestl, der sich nicht einschüchtern ließ, • Zeugen, die seine Version der Geschehnisse nicht bestätigen wollen, • die diözesane Vermittlungskomission, die mir und nicht ihm Glauben schenkte und natürlich • Bischof Dr. Paul Iby, der meinte, dass Frau Vörös im Recht sei und im Falle eines Prozesses

Pfarrer Seifner keine Chance hätte. Nur alleine des hochwürdigsten Herrn Stadtpfarrers edler Charakter leuchtet lupenrein … Mariasdorf, 16.1.2011 Gizella Vörös