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HALT! DU FRISST NOCH DIE WOLKEN AUF! 16 DAS AMORTISIERT SICH NICHT HERBST

kookbooks herbst 16

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kookbooks - halt! du frisst noch die wolken auf! fall 16 catalog, Vorschau Herbst 2016, #birgitkreipe #ciarinne #eugeneostashevsky #monikarinck #uljanawolf #hermannrecknagel #rozaliehirs #andreastoepfer

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und die luf t? wie kommen wir dazu uns an ihr

festzuhalten?

Sigmund Freud liebte Reisen zu antiken Ausgrabungsorten, verglich die Erinnerungsarbeit der Psychoanalyse mit Archä­ologie, als wären Erinnerungen Bruchstücke, die sich aus der Asche realer innerer Begeben­heiten bergen und wieder zusammensetzen ließen. Der Selbstversuch jedoch zeigt, dass Erinnerungen außerdem – von Phantasien durchwuchert, Fermentierungsprozessen unterworfen, durch Deutungen neu sortiert – eigenständige in­nere Akteure sind, traumgleich, verdichtet. Was geschieht, wenn diese Erinnerungsprozesse im Gedicht fortgeschrieben werden?

Die Frau mit den Kuckucks­händen taucht auf, begleitet Sie. Kleine Blätter fallen aus dem Licht über den Baum­stümpfen. Geister von Ponys wissen den Weg. Früher oder später gelangen Sie in eine Stadt aus Mörtel, der Sie um­armt (ein antikes Werkzeug der Bindungstheorie), mindestens aber über die Alpen.– Birgit Kreipe

Stimmen zu Birgit Kreipe

„Birgit Kreipes Texte sind für mich ein stilles Highlight. So überbordend und spleenig ihre Sprache auf der einen Seite ist, so zurückhaltend und reflektiert ist sie auf der anderen.“ – Armin Steigenberger, Ostragehege

„Kreipe liebt die ‚eigenartige fügung‘ mehr als das Gerade­aus gedicht. Liebt metapho­rische, auch cartooneske Schlieren. Chiffren, durch die sich das Ich vor allzu großer Nachstellung absichert – sich abseilt, ohne sich zu verschwei­gen. Ihre fragmentierten Nar­rationen sind einiges, zum Beispiel märchenliche Areale, in denen die Dinge erstaunliche Relationen erfahren ... Das Sein dieser Gedichte erscheint wie im Kaleidoskop geschüttelt. Semantische Gewagt heiten überspielen ein vertrügerisch­tes Geläuf. Es ist die Art von Poesie, die es darauf anlegt, nicht austariert zu sein. Zwi­schen all den Geheimnissen dieser Autorin ist wirklich Ge­heimnis. Ein Geheimnis, das uns bisweilen den Schönheits­arm reicht.“ – Ron Winkler, poetenladen.de

Textauszug

KINDERHEIM 8

jetzt wird es dunkel. kinderkobras, schwarze riemen

in ihren kisten zischeln, richten sich auf. legen dürre schlingen

auf wände, teppich, die fensterbank. jeden abend umzingeln sie

den schlaf wie dunkle zinnen. die feuerwehr für verbrannte kekse

kommt nicht durch und die nachrichtenhexe schläft, die mutter

in ihrem traum aus bier – ich wirble mit kung-fu-armen die schlangen

in den fluss wie seile! wer kichert noch mit den fliegen? die kleine

geisha, die sagt, sie sei die empress schmerz, steht am fenster.

zeigt die biskuitweiße seite dem mond. hebt einen arm zum gruß

wie ein denkmal. zehn meter weit. sagt: du sollst verhungern. lacht.

schau, die frau mit den kuckuckshändenauf dem eisgrauen hof, sie stolpert

ihre flatternden hände suchen etwasin der luft, am boden. die nester sind

überfroren, knochenhäufchen.die vögel, stumm in ihren zweigen

starren ihr nach: ein schwarm adoptiveltern.sie rutscht und taumelt zum see, an dessen ufer

die gnade wohnt, ein alter bebrillter mann.sie ruft ihm zu:

wo ist der zauberer, der wettermachen konnte im sommer?

ist kalt geworden, antwortet die gnade.und alle vögel?

fortgeflogen, sagt die gnade.warum falle ich nur noch hin?

der mann, der wetter machen konnte im sommerhat mich aufs eis geschickt, das realitätsprinzip

war bloß ein vorwand.stiert auf die nervösen hände.

deute mich, deute mich – ruft sie die gnade anwas soll das, es war von flügeln die rede!

das ist die eisblumenkrankheit, näselt die gnade.und dass sie vorübergeht.

die schneeflocken, dürftige pausen, rieselnsie hört auch schlecht, die gnade.

müsste den standpunkt wechseln.döst aber ein.

jüngeres ich mit federn / ERROR

Birgit Kreipe, geboren 1964 in Hildesheim, arbeitete zu nächst als Buchhändlerin und studierte später Psycho­logie und Neuere Deutsche Literatur in Marburg, Wien und Göttingen. Neben ihrer klinischen Tätigkeit veröffent lichte sie Gedichte unter anderem in der FAZ, in Lichtungen, Ostra gehege und Edit, im Jahrbuch der Lyrik sowie in den Antho logien Die Schönheit ein deut liches Rauschen, Connewitzer Verlagsbuchhandlung 2010, Schnee gedichte, Schöffling & Co. 2011, und Venedig, Schöffling & Co. 2015. Ihr Gedichtband schönheitsfarm erschien 2012 im Verlagshaus J. Frank. Ihre Gedichte wurden mit dem Irseer Pegasus 2014 und dem Münchner Lyrikpreis 2013 ausgezeichnet. 2016 er ­hielt sie ein Arbeitsstipen dium des Berliner Senats.

Birgit Kreipe soma GedichteReihe Lyrik Band 49 / ca. 80 Seiten, Broschur mit Umschlag­Poster, gestaltet von Andreas Töpfer / 19,90 € [D]/20,50 € [A] / 978­3­937445­81­6 / Auslieferung: Juni 2016

wer nicht denken will f liegt raus wer nicht wenden will f liegt auch wer nicht lenken will sieht auf

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notes ForsoLoists

L’UsaGe dU mot Gedichte

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Cia Rinne, 1973 in Göteborg/Schweden geboren und in Deutschland aufgewachsen, Studium der Philosophie in Frankfurt, Helsinki und Athen, lebt als Autorin und Künstlerin in Berlin. Sie schreibt mehr ­ sprachige visuelle und akustische Lyrik, die sie vorträgt und mitunter ausstellt. Von ihr erschienen sind unter anderem zaroum, Helsinki 2001, die Online­ Arbeit archives zaroum, 2008, notes for soloists, OEI­Editör, Stock holm 2009, die Toninstallation sounds for soloists (in Zusammenarbeit mit Sebastian Eskildsen 2012) und should we blind ourselves and leave thebes, H//O//F, Moss 2013. Ihre Arbeiten wurden unter anderem im Bielefelder Kunstverein, bei Signal in Malmö, im KUMU Museum Tallinn, Overgaden und Den Frie in Kopenhagen und bei INCA in Seattle gezeigt. Lesungen und Performan­ces unter anderem auf dem poesiefestival berlin, abc berlin, Louisiana Literature, Kiasma Helsinki, Fondation Louis Vuitton und dem Maison de la poésie in Paris. In Deutschland wurde Cia Rinne vor allem durch ihr dokumentarisches Buch Die Romareisen, Steidl 2007, das sie gemeinsam mit dem Fotografen Joakim Eskildsen veröffentlichte, bekannt.

Cia Rinne zaroum / notes for soloists / l’usage du mot Gedichte Reihe Lyrik Band 50 / ca. 96 Seiten, Broschur mit Umschlag­Poster, gestaltet von Andreas Töpfer / 19,90 € [D]/20,50 € [A] / 978­3­937445­82­3 / Auslieferung: September 2016

Die Texte, die in zaroum, notes for soloists und l’usage du mot gebündelt sind, gehören für mich zu einem Projekt mit Namen zaroum. Es sind kurze, minimalistische Texte, die haupt­sächlich in englischer, deutscher und franzö­sischer Sprache entstehen oder mit den phone­tischen Ähnlichkeiten und Sinnverschiebungen zwischen den Sprachen arbeiten. Ausgangs­punkt ist häufig eine Idee, ein Wort oder ein Zitat, das gestaltet wird und im Vortrag dann einen Ton, Rhythmus oder sogar eine Melodie entwickelt. So dienen die beiden Sequenzen notes for soloists und l’usage du mot gleicher­maßen als Partituren, während im ersten Band zaroum neben dem inhaltlichen vor allem visu­elle Aspekte im Vorder grund stehen.

Den Texten zugrunde liegt ein Misstrauen gegenüber Sprache an sich, die oft als schein­bar unfehlbares Instrument benutzt wird, ob­gleich sie doch Ergebnis langer, komplexer, aber auch recht zufälliger Prozesse ist und Gedanken und Formulierungen oft sprach­spezifisch sind und sich in einer anderen Sprache nicht genauso ausdrücken ließen.

Beim Komponieren versuche ich, auf das nötige Minimum zu reduzieren, um einen Ge­danken oder eine Idee zu visualisieren; die Texte sind Resultat dieser stetigen Reduktion.– Cia Rinne

Wir freuen uns, die zunächst in Finnland und Schweden erschienenen und seit geraumer Zeit vergriffenen Bände zaroum und notes for soloists wieder zugänglich machen zu können, ergänzt um den neuen Teil l’usage du mot, und wünschen der hierzulande noch viel zu wenig bekannten Dichterin und Künstlerin Cia Rinne endlich auch im deutschen Sprachraum vehe­mente Resonanz.

Stimmen zu Cia Rinne

„Rinnes vielsprachige Auseinandersetzungen mit Abwesenheit und Schweigen sind dann am poetischsten, wenn man sie im Licht ihrer künstlerischen Recherchen in marginalisierten Gemeinschaften betrachtet. In Zusammen­arbeit mit dem Fotografen Joakim Eskildsen entstanden so iChickenMoon (1999), geschrie­ben, als sie im Post­Apartheids­Südafrika bei einer Zulu sprechenden Familie lebten, Blue­tide (Helsinki 1997) aus einem portugiesischen Fischerdorf und Die Roma reisen (Steidl 2007), das die Ausgrenzung von Roma durch ganz Europa dokumentiert. An ihren Oberflächen scheinen Rinnes Sprach kaleidoskope einen Tanz aus geringen Abweichungen zu betreiben, ‚mit den homophonen Qualitäten verschiedener Sprachen zu spielen oder die Wörter aus ihren üblichen Zusammenhängen zu rücken, wodurch sie zu etwas anderem werden als bloßen Kom­munikationsmitteln‘ (wie Rinne selbst in einem Interview im 3:AM Magazine formuliert). Doch sind ihre paragrammatischen Untersuchungen nicht zuletzt stille Meditationen darüber, wie Sprache das Andere und den Anderen aus­grenzt und verbannt. Räume und Leerstellen in zaroum und notes for soloists weisen auf die Abwesenheit inmitten des Spiels.“ – derek beaulieu, Lemon Hound

„In sounds for soloists nutzt die Dichterin und Künstlerin Cia Rinne ihre mehrsprachige Stimme als Instrument für komplexe, minimale Kompositionen aus Sound und Text. Durch vertrackte, Sprachen kreuzende Wortspiele und sprachklangliche Stimmerkundungen führt sie ausgreifende philosophische und linguisti­sche Fragestellungen auf deren Kernpunkte zurück, oft im Zusammenspiel von akustischen und formalen Eigenschaften. Ihre zugleich spielerischen und strengen Konzeptstücke evozieren Dada und Fluxus sowie die Traditionen von konkreter und Lautpoesie. sounds for soloists bewegt sich frei im Grenzbereich von Schreiben, Performance und Bildender Kunst, wo Sprache gleichermaßen als Text, Sound und Bild operiert.“ – Signal – Center for Contemporary Art, Malmö

sounds for soloists

Madera de ébano! На абордаж!

Schieß erst, wenn wir in ihren Augen

weiße Fahnen ahnen!

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Textauszug

Wie viele Piraten braucht man, um von Pi den Wert zu errechnen? Sicherlich mehr als einen. Der Pirat, der von Pi den Wert nicht kennt,segelt fern der Heimat und segelt alleinen.

Er brütet, er wütet, er ist vor Sorge verschandelt, ob sein Segelschiff sich in ein Sieb verwandelt,

ob eins dieser Seemonster den Mast ihm stiehlt, ob es keine Milch für sein Müsli gibt (früher gab es das nie) …

Auf ein Nasenneben-Sinuslied wird allseits kurvig angespielt.„Was ist das? Hat sich mein Bildschirmschoner losgemaRRGHcht?“, klagt in Rage der Pirat.

„Oller GraRRGHntler“, schreit der PapageigraRRGHd auf seiner Schulter, neben dem PeRRGHlenoRRGHring.

„Fängst du schon wieder an“, sagt der Pirat mit dem Perlenohrring,aber der Papagei tut plötzlich so Huch, wo ist denn mein Hörsinn?

Skizzieren Sie den Unterschied zwischen den Regeln, die für Piraten, und denen, die für Papageien gelten.

Wie wärs damit: Der Pirat grantelt (intransitives Verb: „zornigen Verweisen Ausdruck verleihen“),aber der Papagei brabbelt (intransitives Verb: „Sachen sagen, die sich von anderen dadurch unterscheiden, dass sie unverständlich sind“):

Der Pirat weiß sich in höchstem Maß zu schätzen.Der Papagei ignoriert ihn fast bis zum Letzten.

Der Pirat, der von Pi den Wert nicht kennt ist eine Art Roman in Gedichten über Verständi­gungsschwierigkeiten zwischen Piraten und Papageien. Was vor acht Jahren als Kinderreim be­gann, hat sich zu einer Untersu­chung heutiger und historischer Bedeutungen der Begriffe

„Pirat“ und „Papagei“ ausge­wachsen. Urheberrecht, kapita­listische Ideologie, Tierintelli­genz, Cartesische Philosophie, kolonialistische Ethnografie, Erstkontakt­Narrative und insbesondere Berichte über Piraten und Papageien aus der Renaissance und frühen Neu­zeit (etwa Ulisse Aldrovandis Ornithologiae Libri XII aus dem Jahr 1599, worin exakte anato­mische Beobachtungen an toten Papageien auf belanglose Anmerkungen zu ihrem Ver­halten treffen) kommen vor. Im Grunde geht es aber schlicht darum, wie es ist, mit jemandem zu reden, und ob dieser jemand überhaupt jemand ist. Und weil Pirat und Papagei auf einer ein­samen Insel stranden und einen Streit darüber beginnen, ob sie sich mit Indigenen, so es sie dort gäbe, verständigen könn­ten, geht es auch um Immigra­tion. Und weil für Papageien Englisch offensichtlich nicht als Muttersprache gelten kann, geht es auch um Zweitsprachen­gebrauch. Das Piratenenglisch wiederum ist von fremden

Einsprengseln wie von seiner eigenen lausigen Geschichte ramponiert und kontaminiert, ahmt Texte aus dem 16. und 17. Jahrhundert nach und raub­kopiert daraus. Die vollständige englische Version wird in der Lyrik reihe der New York Review of Books am 14. März – dem Internationalen Pi­Tag – 2017 erscheinen.– Eugene Ostashevsky

Stimmen zu Eugene Ostashevsky

„In seinen Texten trifft DJ Spinoza auf MC Square und Flipper, Piraten unterhalten sich mit Papageien über die Sapir­Whorf­Hypothese, nach der die Sprache das Denken forme. Und das Publikum? Es lacht. Denkschmerz? Vielleicht, aber nur ein wenig. Denn der Witz umhüllt den intellektuellen Anspruch in Ostashevskys Texten wie Leberwurst eine bittere Pastille ... Ostashevsky vergräbt in seinen Texten Unmengen linguistischer Witze und Anspielungen und das über Sprachgrenzen hinweg. Au fge passt: In einem seiner Piraten­Gedichte entsprechen die Anfangsbuchstaben eines jeden Wortes, das der Pirat spricht, den Anfangsbuch ­staben eines italienischen Gedichts der Romantik, das ei­gentlich erklärt, worum es geht. ‚Das bekommt man während

einer Lesung nicht mit. Die Tex­te haben eine Art Doppelleben.‘“ – Marten Hahn, Berliner Zeitung

„Selbst wenn der Leser nicht sämtliche Jokes und Doppel­deutigkeiten erfasst, haben die Gedichte mit all ihren Pop­ Referenzen und grundvertrau­ten Szenarien doch stets eine narrative Spur, die ein größeres Publikum anspricht. Zum ande­ren ist Ostashevsky aus der rus­sischen Tradition heraus ein Formalist: Selbst wenn er, wie hier, Strophenstrukturen und feste Reimschemata ablegt, verlässt er sich doch stark auf Klangwiederholungen und Ge­legenheitsreime. Drittens hat Osta shevskys Dichtung ... ihre Wurzeln im Versdrama der rus­sischen Oberiu: Seine absurden Dialoge ... sind wie Ping­Pong­Spiele unter nah verwandten Gegnern. Auch beteiligen sich seine lyrischen Gedichte kei­neswegs am derzeit so modi­schen Angriff auf ‚das Subjekt‘. Es ist dem Dichter im Gegenteil ein Anliegen zu zeigen, dass sich Dichtung in der ersten Person durchaus noch einmal in größeren konzeptionellen Fragen engagieren kann. Selbst Lyrik, legt er nahe, darf das Gedankenspiel den Klagen des Herzens vor ziehen. Mit dem Titel eines der DJ­Spinoza­ Gedichte: ‚Myopia is Youropia‘.“ – Marjorie Perloff, Schreibheft

Eugene Ostashevsky, geboren 1968 in Leningrad, ist ein russisch­amerikani­scher Dichter, der 1979 mit seiner Familie in die USA aus­wanderte, dort zweisprachig aufwuchs und an der Stanford University Komparatistik studierte. 2005 veröffentlich­te er seinen ersten Gedicht­band Iterature, 2008 The Life and Opinions of DJ Spinoza, darüber hinaus mehrere Chapbooks. 2006 erschien unter seiner Herausgeber­schaft mit OBERIU: An An­thology of Russian Absurdism die erste englischsprachige Anthologie dieser Autoren. Ostashevsky übersetzt aus dem Russischen, etwa Wladimir Majakowski, Ossip Mandelstam, Daniil Charms, Arkadi Dragomoschtschenko, Alexander Vvedensky und Dmitri Golynko, sowie aus dem Italienischen, etwa Elisa Biagini. 2014 war er Stipendiat des Berliner Künstlerpro­gramms des DAAD. Eugene Ostashevsky lehrt neben dem eigenen Schreiben Literatur an der New York University und ist seit 2016 der erste russisch­amerikanische Siegfried­Unseld­Gastprofes­sor an der Berliner Humboldt­Universität.

Monika Rinck, geboren 1969 in Zweibrücken, lebt in Berlin. Sie veröffentlichte zuletzt u. a. Honigprotokolle, kookbooks 2012, und Risiko und Idiotie, kookbooks 2015. Sie erhielt u. a. den Peter­Huchel­Preis 2013 und den Kleist­Preis 2015. Monika Rinck ist Mitglied im P.E.N.­Club, der Lyrikknappschaft Schöneberg, der Akademie der Künste Berlin und der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Sie übersetzt, kooperiert mit Musikern und Komponisten und lehrt von Zeit zu Zeit.

Uljana Wolf, geboren 1979 in Berlin, lebt als Lyrikerin, Übersetzerin und Dozentin in Berlin und New York. Sie veröffentlichte zuletzt u. a. falsche freunde, kookbooks 2009, und meine schönste lengevitch, kookbooks 2013, und wurde u. a. mit dem Erlan­ger Literaturpreis für Poesie als Übersetzung 2015 und dem Adelbert­von­Chamisso­Preis 2016 ausgezeichnet.

Eugene Ostashevsky Der Pirat, der von Pi den Wert nicht kennt GedichteEnglisch–Deutsch Übersetzt von Monika Rinck und Uljana Wolf Reihe Lyrik Band 51 / ca. 120 Seiten, Broschur mit Umschlag­Poster, gestaltet von Andreas Töpfer / 19,90 € [D] / 20,50 € [A] / 978­3­937445­83­0 / Aus­lieferung: September 2016

Mit freundlicher Unterstützung

„Suppengrün wird jetzt anders schmecken als zuvor. Die Bilder schieben uns die Lebens­ und Arbeitswelt vor das Produkt und werten es auf. So werden sie zum Salz in der Suppe. Die aufklärende Rolle der Kunst ist also nicht allein intellektuell, sie ist in erster Hinsicht sinnlich. Als gezielte Schulung unseres Geschmacks, wobei jetzt alle Sinne gemeint sind, man könnte auch sagen, als Schulung unseres Stils, zeigt sie den Wert dessen auf, was sie darstellt. So wie etwa Landschaftsmalerei die Natur und Porträtmalerei die Personen aufwertet. Im Fall von ‚Suppengrün 0,99 Euro‘ wird aufgewertet, was schein­bar unter Preis angeboten wird. So bleibt die Frage: Was und wie viel bleiben die Konsumenten schuldig?“ – Stephan Grätzel

Hermann Recknagel bei kookbooks

Feuerwache II. Fotografien farbig, 160 S., 39 €, 978­3­937445­64­9♥ Eines der schönsten deutschen Bücher 2014

Hermann Recknagel Suppengrün 0,99 Euro Fotografien Reihe Kunst Band 5 / 224 Seiten, Hardcover, mit Texten von Dr. Andrea Gnam, Prof. Dr. Stephan Grätzel, Dr. Marcel Schilling und Katharina Schultens, gestaltet von Andreas Töpfer 49 € [D]/50,40 € [A] / 978­3­937445­79­3 / Auslieferung: Mai 2016

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Hermann Recknagel, geboren 1958 in Frankfurt/Main, lebt und arbeitet als Künstler in Mainz. Seine Fotografien von den Ver­änderungsprozessen in Ost­ und Südosteuropa wurden in zahlreichen Ausstellungen im In­ und Ausland gezeigt. In dem von der Stiftung Buchkunst prämierten Fotoband Feuer wache II, kookbooks 2014, beschrieb er das Verschwinden öffent­licher Arbeit und begann damit eine neue Werkreihe über bislang wenig beach­tete Veränderungen in der Arbeitswelt.

hingegen wächst sogar aus sag’ mal! und

stell dich nicht so an! ein löwenzahn

roZaLie hirsGestammeLte WerKe

Gedichte

Rozalie Hirs, geboren 1965, lebt als Dichterin und Kom­ponistin in Amsterdam. Sie studierte Komposition bei Louis Andriessen und Tristan Murail am Koninklijk Conser­vatorium Den Haag und an der Columbia University New York. Ihre Kompositionen wurden unter anderem von Asko | Schönberg, Slagwerk Den Haag, dem Bozzini­Quartett und der Niederlän­dischen Radio Philharmonie aufgeführt. Rozalie Hirs tritt international als Performerin ihrer elektroakustischen und Text­Arbeiten auf und hat bislang fünf Gedichtbände sowie zwei CDs veröffentlicht.

Rozalie Hirs gestammelte werke Gedichte Mehrsprachig / Reihe Lyrik Band 39 / ca. 300 Seiten, Broschur mit Umschlag­Poster, gestaltet von Andreas Töpfer / 19,90 € [D]/20,50 € [A] / 978­3­937445­67­0 / Auslieferung: August 2016

Hier zerstiebt Welt und wird wieder zusammengesetzt, transformiert, vielfältig lesbar, Musik. Hier können verschie­dene Stimmen gleichzeitig autonom sein und zusammen­finden. Hier schwirren Erinne­rungen, über lagern sich, schmel zen ineinander. Hier wird hören oder noch­nicht­ hören Bild für sich noch­nicht­erinnern, zeigen, entschwinden. Hier reisen wir um die Welt in verschiedenen Sprachen, ver­suchen die eigene und fremde Sprache auszusprechen. Hier finden wir uns in Bedeutung, im Klang, im Stammeln.– Rozalie Hirs

„gestammelte werke“ versam­melt Gedichte von Rozalie Hirs auf Deutsch und in 14 weiteren Sprachen in einem umfangrei­chen Kompendium. – Bereits an gekündigt, noch nicht erschienen.

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Gastlandauftritt Frankfurter Buchmesse

Mit freundlicher Unterstützung

978-3-937445- € [D] € [A]

LYRIK

00­7* Daniel Falb die räumung dieser parks Gedichte 13,80 14,20 03­8 Steffen Popp Wie Alpen Gedichte 13,80 14,20 04­5 Ron Winkler vereinzelt Passanten Gedichte 15,90 16,30 14­4* Gerhard Falkner Gegensprechstadt – ground zero Gedicht & CD Music by David Moss 24,80 25,50 16­8 Uljana Wolf kochanie ich habe brot gekauft Gedichte 15,90 16,30 18­2 Hendrik Jackson Dunkelströme Gedichte 14,40 14,80 22­9 Tom Schulz Vergeuden, den Tag Gedichte 14,90 15,30 23­6 Monika Rinck zum fernbleiben der umarmung Gedichte 14,90 15,30 27­4 Christian Schloyer spiel • ur • meere Gedichte 15,90 16,30 29­8 Sabine Scho Album Gedichte 15,90 16,30 30­4 Christian Hawkey Reisen in Ziegen geschwindigkeit Gedichte 22,90 23,50 34­2 Sabine Scho farben Gedichte 19,90 20,50 35­9 Steffen Popp Kolonie Zur Sonne Gedichte 19,90 20,50 37­3 Monika Rinck Helle Verwirrung & Rincks Ding- und Tierleben Gedichte & Zeichnungen 24,90 25,60 38­0 Uljana Wolf falsche freunde Gedichte 19,90 20,50 39­7 Daniel Falb BANCOR Gedichte 19,90 20,50 41­0 Martina Hefter Nach den Diskotheken Gedichte 19,90 20,50 42­7 Matthea Harvey Du kennst das auch Gedichte 19,90 20,50 43­4 Alexej Parschtschikow Erdöl Gedichte 19,90 20,50 44­1 Alexander Gumz ausrücken mit modellen Gedichte 19,90 20,50 45­8 Mathias Traxler You’re welcome Texte 19,90 20,50 46­5 Daniela Seel ich kann diese stelle nicht wiederfinden Gedichte 17,90 18,40 47­2 Michael Palmer Gegenschein Gedichte 19,90 20,50 49­6 Monika Rinck Honigprotokolle Gedichte 19,90 20,50 50­2 Dagmara Kraus kummerang Gedichte 19,90 20,50 51­9 Gerhard Falkner Pergamon Poems Gedichte & Clips 19,90 20,50 52­6 Hendrik Jackson Im Licht der Prophezeiungen Gedichte 19,90 20,50 53­3 Christian Hawkey/Uljana Wolf SONNE FROM ORT Ausstreichungen/Faksimiles 19,90 20,50 54­0 Steffen Popp Dickicht mit Reden und Augen Gedichte 19,90 20,50 55­7 Martina Hefter Vom Gehen und Stehen. Ein Handbuch Gedichte 19,90 20,50 56­4 Tristan Marquardt das amortisiert sich nicht Gedichte 19,90 20,50 57­1 Uljana Wolf meine schönste lengevitch Gedichte 19,90 20,50 60­1 Ulf Stolterfoht Neu-Jerusalem Gedicht 19,90 20,50 61­8 Katharina Schultens gorgos portfolio Gedichte 19,90 20,50 62­5 Karla Reimert Picknick mit schwarzen Bienen Gedichte 19,90 20,50 63­2 Farhad Showghi In verbrachter Zeit Prosagedichte 19,90 20,50 65­6 Rike Scheffler der rest ist resonanz Gedichte 19,90 20,50 66­3 Linus Westheuser oh schwerkraft Gedichte 19,90 20,50 67­0 Rozalie Hirs gestammelte werke Gedichte 19,90 20,50 69­4 Sonja vom Brocke Venice singt Gedichte 19,90 20,50 70­0 Dagmara Kraus das vogelmot schlich mit geknickter schnute Gedichte und Collagen 22,00 22,70 71­7 Daniel Falb CEK Gedichte 19,90 20,50 72­4 Christian Filips / Monika Rinck / Franz Tröger Lieder für die letzte Runde CD 10,00 10,30 73­1 Daniela Seel was weißt du schon von prärie Gedichte 19,90 20,50 77­9 Martina Hefter Ungeheuer. Stücke Gedichte 19,90 20,50 78­6 Yevgeniy Breyger flüchtige monde Gedichte 19,90 20,50 80­9 Anja Bayer, Daniela Seel (Hg.) Lyrik im Anthropozän Anthologie 22,90 23,50 81­6 Birgit Kreipe soma Gedichte 19,90 20,50 82­3 Cia Rinne zaroum / notes for soloists / l’usage du mot Gedichte 19,90 20,50 83­0 Eugene Ostashevsky Der Pirat, der von Pi den Wert nicht kennt Gedichte 19,90 20,50

PROSA 01­4 Jan Böttcher Lina oder: Das kalte Moor Erzählung 14,40 14,80 09­0 Jan Brandt Doppelpass. Geschichten aus dem geteilten Fußballdeutschland Anthologie 10,00 UVP 10­6 Silke Andrea Schuemmer Remas Haus Roman 7,90 UVP 13­7 Michael Stavaric Europa. Eine Litanei 19,90 20,50 15­1 Pierangelo Maset Klangwesen Roman 17,90 18,40 17­5 Steffen Popp Ohrenberg oder der Weg dorthin Roman 17,90 18,40 19­9 Johannes Jansen Bollwerk Vermutungen 16,90 17,40 26­7 Pierangelo Maset Laura oder die Tücken der Kunst Roman 19,90 20,50 05­2 Johannes Jansen im keinland ist schönerland stumm Texte aus der DDR 1983 –1989 22,90 23,50 28­1 Michael Stavaric Nkaah. Experimente am lebenden Objekt 18,90 19,50 33­5 Tuuve Aro Karmiina K.: „Ich bin okay.“ Roman 19,90 20,50 40­3 Annika Scheffel Ben Roman 19,90 20,50 58­8 Sabine Scho Tiere in Architektur Texte und Fotos 19,90 20,50 59­5 Pierangelo Maset Beauty Police Roman 19,90 20,50 74­8 Hendrik Jackson sein gelassen Aufzeichnungen 19,90 20,50

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kookbooks Daniela Seel Schlieperstraße 59 13507Fon/Fax +49.30.40 05 39 74 Mobil +49.172.614 32 32 [email protected] www.kookbooks.de

Auslieferung DGVA GöttingenAnna­Vandenhoeck­Ring 36 37081 Göttingen Fon +49.551.48 71 77 Fax +49.551.413 92 frester@gva­verlage.de

Auslieferung AMohr Morawa Sulzengasse 2 1230 Wien Fon +43.1.68 01 40 Fax +43.1.68 01 41 40 [email protected]

Vertretung D Baden­Württemberg, Bayern, Saarland, Rheinland­PfalzNicole Grabert c/o Vertreterbüro WürzburgHuebergasse 197070 WürzburgFon +49.931.17405Fax +49.931.17410grabert@vertreterbuero­wuerzburg.de

Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein­Westfalen, Schleswig­HolsteinChristiane Krause, c/o büro indiebookkrause@buero­indiebook.de

Berlin, Brandenburg, Mecklenburg­Vorpommern, Sachsen, Sachsen­Anhalt, Thüringen, HessenRegina Vogel, c/o büro indiebookvogel@buero­indiebook.de

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978-3-937445- € [D] € [A]

KUNSTBUCH 02­1 Johannes Jansen Liebling, mach Lack! Faksimiles 25,00 UVP 06­9 Jakob Dobers/Rainer Leupold Falsche Russen im Buch Geschichten 10,00 UVP 64­9 Hermann Recknagel Feuerwache II Fotografien 39,00 40,10 79­3 Hermann Recknagel Suppengrün 0,99 € Fotografien 49,00 50,40

KINDERBUCH 07­6 Heide Henschel/Thomas Mohnike Luise und das lang weiligste Buch der Welt 12,80 13,20 21­2 Michael Stavaric/Renate Habinger Gaggalagu 14,90 15,30 25­0 Andreas Töpfer/Samara Chadwick Durch dick und dünn / Through thick and thin 14,90 15,30 31­1* Melanie Laibl/Dorothee Schwab Ein Waldwicht fliegt in den Oman 19,90 20,50 48­9 Taubert/Tchemberdji/ Rinck/Jirka/Töpfer Ich bin der Wind Geschwinde Lieder für Kinder & CD 19,90 20,50

ESSAY 12­0 Thomas Kraft Schwarz auf weiß Eine Werbeschrift 7,90 UVP 20­5 Monika Rinck Ah, das Love-Ding! Ein Essay 18,90 19,50 24­3 Hendrik Jackson Im Innern der zer brechenden Schale Poetik und Pastichen 17,90 18,40 36­6 Kleilein/Kokkelkorn/Pagels/Stabenow Tuned City. Zwischen Klang- und Raumspekulation. Reader 25,00 25,70 68­7 Monika Rinck Risiko und Idiotie Streitschriften 19,90 20,50 76­2 Mathias Traxler Unterhaltungsessays 19,90 20,50

NONBOOKS 08­3 Jan Böttcher Der Krepierer Erzählung, gelesen vom Autor 9,95 10,30 Tragetasche Sterntaler Tragetasche Katzenziegen 4,50 4,50 Rucksack­Tragetasche Tannenbaum-Yeti 6,00 6,00 32­8 Plakat Laibl/Schwab Mit dem Waldwicht um die Welt 7,50 7,50 Volker Reiche Mäzenatengabe „Poesie als Lebensform“ 500,00 500,00 Plakat Blutbahn „Poesie als Lebensform“ (A1), Plakat Fisch „Poesie als Lebensform“ (A2 lang) Plakat Ameisenwolf „das amortisiert sich nicht“ (A1)

( * zurzeit vergriffen)

take a walk;count your steps.now,

forget.é t u d e d e m é m o i r e