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  • Kopfschmerz

    Script zur WDR-Sendereihe "Quarks & CO"

    KopfschmerzEin Frage-Antwort-Katalog

    w

  • Diese Broschre ist die Ergnzung zur Sendung Quarks & Co. Neues zum Kopfschmerz, die am 7. Februar imWDR-Fernsehen ausgestrahlt wurde. Bei diesem Thema war unssehr schnell bewut, da wir uns auch an viele Betroffenewenden wrden, denn etwa jeder vierte Bundesbrger leidetmehr oder weniger regelmig unter Kopfschmerzen. Was uns beiden Recherchen erstaunte, war die weit verbreitete Haltung,Kopfschmerzen als Bagatelle abzutun und sie nicht als ernstesLeiden zu akzeptieren. Verstrkt wird diese falsche Sichtweisedurch die Werbung, die uns gerne glauben lt, man knne dieSchmerzen mit einer Tablette einfach abschalten. Ganz soeinfach geht es leider nicht immer!Im vorliegenden Begleitheft haben wir die wesentlichen Aspektezum Thema fr Sie zusammengefat.Durch die Auswahl von Kontaktanschriften haben Sie darber-hinaus die Mglichkeit, sich weitergehend zu informieren.Bevor Sie mit der Lektre beginnen, noch eine kurze Anmerkungin eigener Sache. In der bewegten Auseinandersetzung um dasffentlich-rechtliche Fernsehen wurde, wie ich meine, ein wesent-licher Aspekt ausgeklammert: Unsere Verpflichtung zu Qualittund Glaubwrdigkeit. Begleithefte wie dieses hier sind unab-hngig. Dank Ihrer Gebhren muten wir auf keinen Werbe-kunden Rcksicht nehmen und keinen Sponsor um Genehmigungbitten. Service und Information stehen bei uns im Mittelpunkt.Das Heft ist fr Sie kostenlos, und wrde man alles auskommerzieller Sicht betrachten, so wre es ein klares Verlust-geschft nicht trotz, sondern wegen der sehr groen Nachfrage. Bleiben Sie dran! ...

    Neues vom Kopfschmerz,Quarks & Co sucht nach Antworten:

    Annegret Schmidt, Till Stempel,Ranga Yogeshwar.

    Inhalt

    1. Kopfschmerz ist nicht gleich Kopfschmerz 4

    2. Migrne 5

    3. Kopfschmerzen vom Spannungstyp 12

    4. Cluster-Kopfschmerz 16

    5. Alternativen zur Kopfschmerztablette 17

    6. Das Sick Building Syndrome 22

    7. Literatur 25

    8. Adressen 26

    9. Index 27

    Der Inhalt dieses Quark-Scripts ist keine medizinischeBehandlungsempfehlung! In Ihrem besonderen Fall:

    Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker!

    Impressum:Text: Annegret Schmidt, Till StempelRedaktion: Ranga Yogeshwar, Thomas Hallet (viSdP)Lektorat: Bernhard FrechenWissenschaftliche Beratung:Priv. Doz. Dr. Hartmut Gbel, KielCopyright: WDR

    Gestaltung: Designbureau Kremer Mahler, Kln

    Bildnachweis:Fotos: WDRIllustrationen: Designbureau; Vera Vinitskaja

    Diese Broschre wurde auf chlorfrei gebleichtem,100% Recycling-Papier gedruckt.

    Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer !

  • Wie kann ich meinem Arzt helfen, dierichtige Diagnose zu stellen?

    Ohne Informationen darber, wie die Kopfschmerzen sich uern,kann der Arzt keine genaue Diagno-se stellen. Deshalb ist es wichtig,da Sie durch genaue Selbstbeob-achtung den Ablauf der Kopfschmer-zen feststellen. Wichtig ist z.B., wielange die Kopfschmerzen anhalten,ob sie ein- oder beidseitig auftreten,ob Sie whrend der Attacke licht-undlrmempfindlich sind usw. Um diePatienten bei der Selbstbeobach-tung zu untersttzen, wurde vonH. Gbel an der NeurologischenUniversittsklinik Kiel der KielerKopfschmerzfragebogen entwickelt.Wenn Sie diesen Fragebogen beant-worten, kann der Arzt unterschei-den, ob Sie an Migrne oder demKopfschmerz vom Spannungstypleiden. Da neun von zehn Patientenvon diesen beiden Kopfschmerz-formen betroffen sind, ist durch denFragebogen die richtige Diagnosebeim grten Teil der Betroffenensichergestellt. Der Fragebogen kanneine rztliche Untersuchung aller-dings nicht ersetzen. Zustzlich gibtes noch den Kieler Kopfschmerz-kalender, der Ihnen dabei hilft,whrend einer Behandlung alleBeobachtungen aufzuzeichnen.

    Zu welchem Arzt mu ich gehen?

    Normalerweise gehen Patienten mitKopfschmerzen zuerst zu ihremHausarzt, in der Regel einem Arztfr Allgemeinmedizin. Immer dann,wenn diese erste Behandlung durchden Hausarzt nicht erfolgreich ist,sollte man sich an einen Neurologenwenden. Denn bei den beidenhufigsten Erkrankungen, der Mi-grne und dem Kopfschmerz vomSpannungstyp, bestehen Strungenim zentralen Nervensystem, fr dieein Neurologe zustndig ist.Adressen von Kopfschmerzklinikenfinden Sie im Adressenverzeichnisam Ende des Quarks-Scriptes.

    Der Ausdruck Migrne stammtursprnglich vom rmischen ArztGalen. Dieser nannte den einseiti-gen Kopfschmerz Hemicrania,bersetzt halber Schdel. Spterwurde daraus im Franzsischen dieMigraine. Migrne ist eine derhufigsten chronischen Krankhei-ten: Mehr als 11 Prozent der Bevl-kerung erleiden in ihrem Leben Kopf-schmerzanflle, auf die alle Kriteriender Migrne zutreffen. Das sind inDeutschland 9 Millionen Menschen.Weitere 16 Prozent erleben Attak-ken, bei denen nur ein einziges Kri-terium der Migrne nicht erfllt ist.Das sind insgesamt ber ein Viertelder Bevlkerung Deutschlands.

    Kndigt sich ein Migrneanfall an ?

    Ja, ein Migrneanfall kndigt sichbei etwa 30 Prozent der Betroffenenan: Zum Beispiel durch Hunger aufbestimmte Speisen, Verstimmung,hufiges Ghnen, verstrkte Aktivi-tt oder Mdigkeit. Bei etwa zehn Prozent der Patiententreten vor dem eigentlichen Anfallneurologische Strungen auf. Amhufigsten sind einseitige Sehst-rungen: Im linken oder rechten Augeflimmert es; es erscheinen Zick-Zack-Linien, die langsam grerwerden; oder es bilden sich Schlie-ren im Gesichtsfeld. Oft treten auchSchwindel oder Sprachstrungenauf, oder es kribbelt an den Armen.Diese Phase vor der eigentlichenMigrneattacke heit Aura, ein Wortaus dem Lateinischen, das Hauchbedeutet. Wenn die Migrne durchAuraphnomene eingeleitet wird,dann nennen rzte sie eine klas-sische Migrne. Die Auraphasedauert normalerweise 30 Minutenbis eine Stunde, danach beginnendie Kopfschmerzen. Manchmaldauern die Strungen lnger, die

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    Gibt es verschiedene Formen vonKopfschmerz?

    Ja. Die meisten Menschen denkenallerdings, da Kopfschmerz gleichKopfschmerz ist. Viele sind dannberrascht, wenn sie hren, da diemoderne Medizin genau 165 ver-schiedene Kopfschmerzarten unter-scheidet. Dazu gehren so kurios

    klingende wie der Hot-Dog- oder der Orgas-muskopfschmerz. Amhufigsten treten je-doch die Migrne undder Kopfschmerz vomSpannungstyp auf, diesich wiederum in meh-rere Unterformen auf-teilen.

    Diese Unterscheidung ist keineSpielerei, sondern sie ist ntig, weildie verschiedenen Typen von Kopf-schmerz vllig unterschiedlich be-handelt werden mssen.Die Wissenschaftler unterscheidenzwei Haupttypen:1. Primre Kopfschmerzen:Darunter fallen der Kopfschmerzvom Spannungstyp, die Migrne,der sogenannte Cluster-Kopf-schmerz und andere Kopfschmerzenohne Verletzungen (zu den Sympto-men siehe unten).

    Hier ist der Kopfschmerz die eigent-liche Krankheit.2.Sekundre oder symptomatischeKopfschmerzen:Hier finden sich bei der rztlichenUntersuchung Erkrankungen, die inder Folge zu Kopfschmerzen fhren.Beispiel: Kopfschmerzen nach Kopf-verletzungen oder whrend einerGrippe.

    Warum ist diese Unterscheidung wichtig?

    Bei sekundren Kopfschmerzen istes entscheidend, gegen die eigent-liche Krankheit vorzugehen, weil mitderen erfolgreicher Bekmpfungauch die Kopfschmerzen verschwin-den. Anders dagegen bei den ver-schiedenen Formen des primrenKopfschmerzes: Da hier der Kopf-schmerz selbst die Krankheit ist,mu man gezielt gegen ihn vorgehen wobei allerdings die Behandlungder Migrne vllig anders verluftals die des Kopfschmerzes vomSpannungstyp. Der Laie kann dieseUnterschiede nicht selbst feststel-len, deshalb gilt: Eine genaue Dia-gnose Ihrer Kopfschmerzen und eineentsprechende Behandlung sind nur durch eine grndliche rztlicheUntersuchung mglich!!!

    Eine kurze Bemerkung zur Zeit

    Eine sichere Kopfschmerzdiagnosebraucht vor allem Zeit. Zeit, die sichIhr Arzt nehmen mu, um gemein-sam mit Ihnen herauszufinden, umwelche Art von Kopfschmerz es sichhandelt und was der Auslser seinknnte. Wenn Ihr Arzt Sie nichtgrndlich genug befragt, wird er zueiner falschen Diagnose kommen.Dann besteht die Gefahr, da er denKopfschmerz mit vllig wirkungs-losen oder sogar schdlichenMitteln bekmpft. Deshalb: WennSie das erstemal zu einem Arztgehen, sollte sich dieser mindestenseine Stunde fr Sie Zeit nehmen.

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    1. Kopfschmerz 2. Migrne

    Klte Krankheiten Wetter

    Stre

    MonatsregelGebude

    Nahrung

    Alkohol

    Licht/Lrm

    primr primrsekundr

  • Mediziner bezeichnen dies dann alsprolongierte Aura. Ganz seltenklingen die Aurasymptome auchwhrend der Attacke und danachnicht ab. Diese bleibenden Strun-gen werden migranser Infarkt ge-nannt.Neun von zehn Migrneattackenkndigen sich nicht durch eine Auraan. Diese Form wird deshalb Migr-ne ohne Aura genannt.

    Wie uert sich der Migrneschmerz?

    Der Kopfschmerz tritt nur auf einer Seite des Gehirns auf, und zwar meistens um ein Auge oder die Schlfen herum. Aber auch jede andere Region oder beidseitiges Auftreten sindmglich, auerdem kann der Schmerz auch an verschiedenen Stellen nacheinander whrend der Attacke auftreten.

    Der Schmerz wird als pulsierend, hmmernd oder pochend beschrieben. Jeder Pulsschlag verstrkt den Kopfschmerz,dementsprechend ndert sich dieIntensitt wellenfrmig.

    Der Schmerz ist so stark, da Arbeit- und Freizeitaktivitten behindert oder vllig unmglich werden. Krperliche Belastun-gen, z.B. Treppensteigen, verstrken die Kopfschmerzen.

    belkeit, Erbrechen und Appetit-losigkeit sind typische Merkmale eines Migrneanfalls. Oft sind diePatienten auch berempfindlich gegen helles Licht, Lrm, Gerche und Berhrung der Haut.

    Gibt es eine Migrnepersnlichkeit?

    Nein, Experten lehnen diese Thesemittlerweile ab. Es ist aber noch garnicht lange her, da galten Migrne-kranke in der ffentlichkeit als hy-sterische Persnlichkeiten, die qua-si als Ausgleich fr ihre zwanghaftePsyche Migrneanflle bekamen.Heute ist klar, da die Migrne eineKrankheit ist, die biologische Ursa-chen hat. Unter Migrnekranken fin-den sich alle Persnlichkeitstypen,genauso wie in der Gruppe der Ge-sunden. Eine typische Migrneper-snlichkeit gibt es also nicht. Aller-dings spielen psychologische Fakto-ren eine Rolle, z.B. bei der Auslsungvon Migrneattacken; wie bei vielenanderen Krankheiten kann man auchbei der Migrne Krper und Psychenicht voneinander trennen.Es gibt auch keinen Zusammenhangzwischen Migrne und Intelligenz,Schulbildung oder gar der Rasse.Migrne tritt in allen Kulturen derMenschheit auf und in allen Schich-ten gleichermaen.

    Ist Migrne vererbbar?

    Ob die Migrne vererbt wird, weiniemand genau. Sicher ist nur, daKinder und Partner von Migrne-patienten selbst hufiger unterMigrne leiden als der Durchschnittder Bevlkerung. Das sagt aber nochnichts darber aus, ob die Krankheitvererbbar ist: Auch die ueren Be-dingungen wie Umwelt und Erzie-hung sind fr alle Familienmitgliederhnlich und knnten Ursache fr dieKrankheit sein.

    Wodurch entsteht Migrne?

    Hierbei mu man deutlich unter-scheiden zwischen den Auslsernder Attacke und ihren Ursachen. BeiMigrnepatienten kann es viele Aus-lser geben, die einen Anfall provo-zieren. Beispiele: zuwenig oder zu-viel Schlaf, Stre, Wetternderung,

    krperliche Anstrengung, nderungder Ernhrung oder des blichenTagesablaufs usw. (s. Grafik S.4 u.)ber die Ursachen der Migrne weiman noch recht wenig. Eine Theorie(s. Gbel, Kopfschmerzen) besagt,

    da das Gehirn von Migrnekrankenstndig bererregt ist. In der Sen-dung wurde das Beispiel der rotenAmpel gezeigt: Kurz vor dem Um-schalten erhht sich bei dem War-tenden die Spannung im Gehirn, undzwar bei jedem Menschen. Nachdem Grnsignal und dem Gasgebenfllt diese Spannung schlagartig ab.Simuliert man diese Situation imLabor und mit die Gehirnstrmedurch ein EEG, dann zeigt sich, dadie Spannung bei Migrnekrankenviel hher steigt als bei Gesunden.Und whrend sie bei Gesunden nachmehreren Durchgngen immer wei-ter abfllt, bleibt sie bei Migrne-kranken hoch. Der Schlu der KielerForscher: Das Gehirn von Migrne-kranken ist bererregt und kann sichan Stre schlechter gewhnen. DieFolge: hhere Anflligkeit gegen dieMigrne-Auslser.

    Was passiert whrend einer Migrneattacke im Krper?

    Das Gehirn selbst ist nicht schmerz-empfindlich, und deshalb mssendie Schmerzen von den Hirnhutenausgehen und von den Gefen, diedas Gehirn und die Hirnhute mitBlut versorgen.

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    Gibt es einen Zusammenhang zwischen Geschlecht und Migrne?

    Ja. Allerdings nicht in dem Sinn, wiees frher oft verbreitet wurde:Frauen seien psychisch labiler oderbenutzten Migrne als Fluchtmg-lichkeit. Tatschlich erkranken mehrFrauen als Mnner an Migrne; inDeutschland sind es 32 Prozent allerFrauen und 22 Prozent aller Mnner,die im Laufe ihres Lebens unter Mi-grneattacken leiden. Die Ursachendafr sind bisher noch nicht voll-stndig geklrt. Ob Eisprung und dieMonatsblutung der Frau verantwort-lich sind, mu bezweifelt werden,weil auch nach den Wechseljahrenmehr Frauen als Mnner an Migrneleiden. Es hat sich bei Tests gezeigt,da Frauen schmerzempfindlichersind als Mnner. Frauen haben wahr-scheinlich eine grere Anflligkeitihres Sinnessystems.

    In welchem Lebensalterbeginnt Migrne?

    Am hufigsten beginnt die Krankheitzwischen dem 15. und dem 25. Le-bensjahr. Neuere Studien zeigen,da die Hufigkeit der Migrne imAlter weder zu- noch abnimmt. Nachdem 40. Lebensjahr gibt es kaumnoch Neuerkrankungen.

    Wie oft tritt Migrne auf?

    66 Prozent der Migrnepatienten ge-ben an, an ein bis zwei Tagen/Monatan Attacken zu leiden. Zwei Prozentder Betroffenen sind an 15 bis 20 Ta-gen/Monat krank. Im Durchschnitthat jeder Patient alle 10 Tage einenAnfall, und im Jahr gibt es fnf bissechs Tage, an denen die Schmerzenso gro sind, da er nicht arbeitenkann. Rechnet man das hoch, ergibtsich durch den Arbeitsausfall einvolkswirtschaftlicher Schaden vonber fnf Mrd. Mark im Jahr. Das istimmerhin dreimal mehr, als dieDeutschen fr Raumfahrt ausgeben.

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  • zen anzugehen. Es kann auf keinenFall einen Arztbesuch ersetzen undwill auch nicht fr irgendein Medika-ment oder Verfahren werben: Dennwas dem einen perfekt hilft, kann frden nchsten vllig ungeeignet sein.

    Kann ich durch meinen Lebensstil dieMigrne positiv beeinussen?

    Wichtig ist, Ihren speziellen Migr-neauslser (es knnen auch mehre-re sein) herauszufinden und wennmglich zu vermeiden. Da vieleMigrnekranke auf Vernderungenihres Tagesablaufs sensibel reagie-ren, sollten Sie auf eine gewisseRegelmigkeit achten. Darber-hinaus kann eine gesunde Lebens-fhrung mit wenig Nikotin und Alko-hol und viel Bewegung helfen.

    Welche Medikamente helfen mir whrend einer Migrneattacke?

    Hier nur ein paar allge-meine Bemerkungen, frausfhrliche Informatio-nen verweisen wir auf dieBcher in der Literatur-liste am Ende des Heftes.Kopfschmerz - Expertenempfehlen, etwa 15 Minu-ten vor Einnahme eines Migrnemittels immer ein Medika-ment gegen belkeit (ein sogenann-tes Anti-Emetikum) einzunehmen. Dadurch nehmen nicht nur belkeitund Erbrechen ab, sondern dasSchmerzmittel wird anschlieendauch besser in den Krper aufge-nommen. Die Kopfschmerzmedika-mente sollten mglichst zu Beginnder Attacke eingenommen werden. Viele rzte empfehlen, nur solcheMedikamente zu benutzen, die nureinen einzigen Wirkstoff beinhalten(sogenannte Monoprparate). Sieraten ab von Arzneien mit mehrerenWirkstoffen oder mit untersttzen-den Substanzen wie z.B. Koffeinoder Codein. Der Grund: Die Medi-ziner sind der Ansicht, da Patienten

    Symptome auslsen kann. Was beiMenschen jedoch zur Hyperaktivittdieser Hirnstammbereiche fhrt, istnoch unbekannt. Generell mu manallerdings sagen, da es nicht nureine Ursache fr die Migrne gibt,sondern da viele Faktoren zusam-menspielen. Z.B. werden auch Kon-zentrationsschwankungen verschie-dener Botenstoffe im Gehirn fr eineMigrneattacke verantwortlich ge-macht. Besonders hufig wird in die-sem Zusammenhang der Nerven-botenstoff Serotonin genannt.

    Ist Migrne heilbar?

    Nein, nach heutigem medizinischemWissen gilt die Migrne als nicht voll-stndig heilbar. Behandeln lt sichdie Migrne aber sehr wohl, z.B.durch Medikamente, aber auchdurch nicht-medikamentse Verfah-ren. Erreicht wird dadurch, da dieAnflle weniger hufig auftreten, undder Schmerz nicht mehr so stark ist.

    Knnen Migrnekranke bleibendeSchden davontragen?

    Die Migrne ist zwar eine chronischeErkrankung, die Symptome entwik-keln sich jedoch nach jeder Attackein der Regel wieder zurck es blei-ben keine bleibenden Schden zu-rck. Nur in seltenen Fllen knnenbleibende Schden auftreten, mannennt die Anflle dann migrnsenInfarkt.

    Was hilft gegen Migrne?

    Grundstzlich mu man unterschei-den, ob Medikamente gegen einenakuten Anfall helfen oder gegen dienchste Attacke vorbeugen. Auer-dem gibt es auch Verfahren ohneMedikamente, sowohl zur Prophy-laxe als auch zur Akutbehandlung.Dieses Kapitel soll nur eine erstebersicht ber die Mglichkeitengeben, gegen Migrnekopfschmer-

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    Die erste moderne Theorie stammtvon Graham und Wolff (1938): Siehatten ihre Patienten mit Ergota-minen behandelt. Daraufhin war derKopfschmerz zurckgegangen, undparallel dazu sank die Strke desPulsschlages in der Schlfenarterie.Wenn man die Schlfenarterien mitden Fingern zusammendrckte, wur-de der Schmerz ebenfalls geringer.

    Deshalb stellten die Forscher die so-genannte Geftheorie auf: Danachsollte eine Erweiterung der Blutge-fe verantwortlich fr den Schmerzsein.Die Symptome whrend einer Aurasollten nach Graham und Wolffdadurch entstehen, da sich dieBlutgefe vor der Attacke stark zu-sammenziehen, und dadurch zuwe-nig Blut in die entsprechenden Be-reiche des Gehirns fliet. Dieser Teilder Theorie lie sich durch moderneUntersuchungsverfahren bestti-gen, whrend die Geftheorieselbst heute als berholt oder zu-mindest als nicht ausreichend gilt.

    Was sagen moderne Theorien ber dieVorgnge whrend einer Attacke aus?

    In den letzten Jahren entdecktenForscher, da in allen Blutgefendes Gehirns kleine Nervenbahnenenden. Diese Nervenbahnen habenihren Ausgangspunkt im Hirnstamm,der Verbindung zwischen Gehirn undRckenmark. Sie bilden sozusagendie Verbindungsstraen zwischendem Auslser der Migrne und den

    schmerzempfindlichen Orten im Ge-hirn. Werden die Nervenbahnennmlich bererregt (zum Beispieldurch Stre), dann lsen sie eineEntzndung an den Gefen aus. Die entzndeten Gefe sendenSchmerzsignale an das Gehirn jeder Pulsschlag wird zur Qual. Auf diese Theorie der sogenanntenneurogenen Entzndung sind dieKopfschmerzforscher durch Tierver-suche gekommen; es gibt nur ersteHinweise darauf, da hnliches auchbeim Menschen abluft. Insofern istdie neurogene Entzndung zurZeit nicht mehr als eine Modellvor-stellung der Wissenschaftler. Aller-dings ist in jngster Zeit ein starkesIndiz dazugekommen: An der neuro-logischen Abteilung der UniklinikEssen haben Mediziner mglicher-weise ein Migrnezentrum im Hirn-stamm sichtbar gemacht. Dazu be-nutzten sie eine moderne Techniknamens Positronen-Emissions-To-mographie, kurz PET. Mit PET kn-nen die Forscher das lebende Gehirnbeobachten, ohne es aufzuschnei-den. Das Prinzip ist relativ einfach:Die Stellen im Gehirn, die gerade ak-tiv sind, brauchen mehr Sauerstoffund Nahrung d.h., sie mssen bes-ser durchblutet werden, um dieBrennstoffe dorthin zu transpor-tieren. Die Forscher spritzen nun einradioaktives Kontrastmittel ins Blut.Da mehr Blut zu den aktiven Stellenfliet, tritt dort auch mehr radioak-tive Strahlung auf, die man mit PETmessen kann. Die Essener Forscherhaben nun whrend einer Migrne-attacke PET eingesetzt und diese Bil-der mit Messungen zwischen denAnfllen verglichen. Es zeigte sich,da whrend des Anfalls im Hirn-stamm ein deutliches Signal sicht-bar wird und zwar nur auf der Seite,die fr die betroffene Gehirnhlftezustndig ist (Migrne tritt ja hufignur auf einer Seite des Kopfes auf ). Diese Bilder ergnzen die Daten vonTierversuchen aus den frhen 80-erJahren. Australische Forscher zeig-ten, da die elektrische Reizung die-ser Areale bei Tieren migrneartige

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  • durch diese sogenannten Kombina-tionsprparate noch schneller sch-tig werden als durch die Monopr-parate. Ist die Sucht einmal da, dannist der Patient in einem Teufelskreis:In diesem Stadium erzeugen die Me-dikamente selbst den Kopfschmerz,gegen den sie eigentlich helfen soll-ten. Deshalb gilt generell: OhneRcksprache mit Ihrem Arzt solltenSie niemals ber lngere ZeitSchmerzmittel einnehmen.Es gibt zwei Klassen von Medika-menten gegen Migrne: freiverkuf-liche und rezeptpflichtige. Die frei-verkuflichen sind eher bei leichtenbis mittelschweren Kopfschmerzenangebracht. Hier gibt es im wesent-lichen drei Wirkstoffe, die in vielenverschiedenen Schmerzmitteln ent-halten sind: An erster Stelle dieSalicylsure.

    SalicylsureDie Salicylsurewar schon bei denGriechen und R-mern bekannt.Hippokrates, derUrvater der Medi-zin, empfahl vor2400 Jahren dieWeidenrinde ge-gen Fieber undSchmerzen. Diese Rinde ent-hlt die Salicyl-sure. Obwohl dieSubstanz sehr gutwirkte, gab es im-mer ein Problem:

    Die Salicylsure verbrannte dieMagenschleimhaut statt Kopf-hatte man Magenschmerzen. 1897stellte sich ein junger Chemiker mitNamen Felix Hoffmann ins Labor. Erwollte seinem Vater helfen, derschon seit langem Magenproblemewegen der Einnahme der Salicyl-sure hatte.Hoffmann gelang es, die Surewir-kung zu entschrfen. Sein Trick: Erhngte an die Salicylsure einen so-genannten Acetylrest heraus kamdie Acetylsalicylsure, kurz ASS.Diese Substanz war aber nicht nur

    auch Ergotamine, zum anderen dasSumatriptan. Die Ergotamine sindExtrakte aus einem Getreidekorn,das von einem Pilz befallen wurde.Die Wirkungsweise ist unklar: Frherdachte man, da Ergotamine wirken,weil sie die Gefe verengen. Heutevermutet man eher, da sie die neu-rogene Entzndung an den Gefenhemmen und dadurch den Schmerzverringern. Vorsicht: Ergotaminefhren bei hufiger Einnahme ihrer-seits zu Kopfschmerzen und schwe-ren Durchblutungsstrungen. Selte-ne Nebenwirkungen sind Durchblu-tungsstrungen, z.B. Herzschmer-zen, Verkrampfungen der Herzkranz-gefe mit Brustengegefhl bis hinzum Herzinfarkt, Bauchkrmpfe undTaubheitsgefhl in den Beinen.Auch Sumatriptan hat noch Neben-wirkungen, allerdings sind diese ge-ringer als bei den Ergotaminen. DerGrund: Sumatriptan ist das erste Me-dikament, das speziell gegen Migr-ne entwickelt wurde. Es bindet vor-wiegend an den Stellen im Gehirn, andenen der Schmerz entsteht. AuchSumatriptan verengt die Gefe; obdarauf seine Wirkung beruht, dasuntersuchen die Kopfschmerzfor-scher zur Zeit. Wahrscheinlich beein-flut Sumatriptan eher die neuroge-ne Entzndung. Es hilft bei ber 80Prozent der Migrnekranken und be-seitigt nicht nur die Kopfschmerzen,sondern auch die Begleiterschei-nungen wie belkeit und Erbrechen.Sumatriptan ist wohl zur Zeit daseffektivste Medikament gegen Mi-grne. Nachteil: Sumatriptan ist auf-grund der aufwendigen Forschungs-arbeiten sehr teuer, eine einzige Ta-blette kostet 30 Mark. Als Nebenwir-kungen kann es zu Kribbeln, bel-keit, Erbrechen, Schwindel, Schwe-regefhl, Nackenschmerzen, Enge-und Druckgefhl, vorbergehendenBlutdruckerhhung und Leberfunk-tionsstrungen kommen. In extremseltenen Fllen kann es auch zu Ver-krampfungen der Herzkranzgefemit der Folge von Herzrhythmus-strungen oder Herzmuskelmangel-durchblutung kommen.

    Wie kann ich Migrneattacken vorbeugen?

    Wichtig ist, wie schon weiter obenerwhnt, da Sie die Auslser derMigrne mglichst vermeiden. Siesollten sich sorgfltig selbst beo-bachten und ein Kopfschmerztage-buch fhren, um Ihre jeweiligen Aus-lser herauszufinden. Ihren Tages-ablauf sollten Sie mglichst stre-frei organisieren und regelmiggestalten. Da die Anflle sehr hufigam Wochenende beginnen, sollteman z.B. auch am Wochenende zurselben Zeit aufstehen wie unter derWoche. Vielen Migrnekranken hatAusdauersport geholfen, z.B. Jog-gen, Schwimmen oder Fahrrad-fahren.Es gibt auch Medikamente, mitdenen man der Migrne vorbeugenkann. Die Wirkung solcher Medika-mente stellt sich frhestens nachzwei bis drei Monaten ein. Vorbeu-gend Medikamente nehmen solltennur solche Patienten, die

    besonders hufig unter Attacken leiden,

    besonders schwere Anflle erleiden,

    bei denen die Attacke lnger als 48 Stunden dauert.

    Die Arzneien sollten nur unter rztli-cher Aufsicht genommen werdenund auf keinen Fall lnger als einJahr. Erste Wahl bei der Prophylaxe derMigrne sind die sogenannten Beta-Blocker. Auf welche Weise sie Migr-neanfllen vorbeugen, ist nicht be-kannt. Wie bei den Akut-Medika-menten knnen wir auch hier keinedetaillierten Empfehlungen geben.Fr genauere Informationen verwei-sen wir auf unsere Adress- undLiteraturliste.

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    wesentlich magenfreundlicher. Oh-ne es zu wissen, hatte Hoffmann die Wirkung der Salicylsure um einVielfaches gesteigert. Dieser Effektberuht darauf, da ASS unspezifischden Schmerz hemmt, d.h. nicht nuran den Stellen, an denen der Kopf-schmerz entsteht, sondern berallim Krper. Auerdem wirkt es ent-zndungshemmend.Bei den freiverkuflichen Medika-menten gibt es noch zwei andere

    Wirkstoffklassen: Paracetamol und Ibuprofen. Sie haben keinen natr-lichen Ausgangsstoff, sondern sindrein chemisch synthetisiert wieheute brigens auch die ASS, fr dieschon lngst keine Weidenbumemehr ihre Rinde hergeben mssen.Auch wenn diese Medikamente freiverkuflich sind: Sie haben Neben-wirkungen. Deshalb sollten Sie vordem Gebrauch zumindest Ihren Apo-theker um Rat fragen und die Arz-neien niemals lngere Zeit regel-mig einnehmen.Bei den rezeptpflichtigen Medika-menten gibt es zum einen die soge-nannten Mutterkornalkaloide oder

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    Salicylsure

    Acetylsalicylsure

    Sauerstoff

    Ibuprofen

    FelixHoffmann

    Salicylsure

    Ibuprofen

    Paracetamol

    Acetylsalicylsure

    SauerstoffWasserstoffStickstoffKohlenstoff

  • schmerzen vom Spannungstyp be-kommen kann, die Vererbungscheint keine Rolle zu spielen. DieWissenschaft ist sich zumindest ineinem Punkt einig: Kopfschmerzen vom Spannungstypknnen verschiedene Ursachenhaben:

    muskulre berforderungen und Verspannungen infolge von stndigen Fehlhaltungen,

    seelische Spannungszustnde (Stress, berforderung in Beruf und Privatleben, ngste usw.),

    Medikamentenmibrauch, Depressionen.

    Was aber haben all diese Ursachengemeinsam? Wissenschaftler vermuten, da alldiese Belastungen zu einem starkenVerbrauch der Botenstoffe im Ge-hirn fhren, die fr die Regulierungdes Schmerzempfindens zustndigsind; als wichtigster Botenstoff giltdas Serotonin.

    Die Botenstoffe wirken quasi wieeine Schleuse oder eine Art Filter frSchmerzreize.Gbe es die Regulierung durch Bo-tenstoffe nicht, wrde das Gehirn aufjeden noch so kleinen Schmerzreizviel zu stark reagieren, z.B. wennman mal kurz in verspannter Haltungdasitzt.

    Wenn nun die Botenstoffe durch eineauergewhnliche Belastung ver-braucht sind, kommt es vorberge-hend zu einem unkontrollierten Ein-strmen von Schmerzinformationenins Gehirn; der Kopf tut weh.Gnnt man sich Ruhe und Entspan-nung, knnen sich die Botenstoff-speicher auffllen, die Schmerzre-gulation funktioniert wieder, derKopfschmerz lt nach.Beim chronischen Kopfschmerz vomSpannungstyp ist der kurzzeitigeMangel von Botenstoffen in einestndige Unterversorgung berge-gangen. Wieso es zu einer stndigenMangelversorgung kommt, darberwird noch spekuliert:

    Bei manchen Menschen findet sich gar kein Grund, womglich haben sie eine angeborene Eigenart, die sich darin aus-drckt, da entweder zuwenig Botenstoffe produziert werden oder aber die Vorrte zu stark verbraucht werden.

    Mgliche Ursache kann eine Funktionsstrung des Kauapparates sein (solche Strungen machen sich als Kiefergelenkgerusche, Kiefernschmerzen usw. bemerkbar).

    oder die oben genannten Belastungssituationen (Stress, verspannte Haltung, Angst-zustnde), wenn sie immer wieder auftreten.

    Noch gibt es keine endgltigen Be-weise fr diese Theorie, aber vieleEinzeluntersuchungen sprechen frdie Richtigkeit (nach Gbel, sieheAnhang).

    Kann man das Auftreten vonKopfschmerzen vom Spannungstyp

    verhindern?

    Ja, einiges kann jeder selbst zur Vor-beugung tun, indem er versucht, diefalschen Belastungen, wo immer esgeht, abzubauen:

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    Nach Umfragen die hufigste Kopf-schmerzform berhaupt, ca 70 Pro-zent der Deutschen leiden, zumin-dest gelegentlich, darunter.Den meisten sind diese Kopfschmer-zen besser bekannt unter dem Be-griff Spannungskopfschmerzen.Die internationale Kopfschmerzge-sellschaft entschlo sich 1989 inihrer neuesten Klassifizierung derKopfschmerzarten (s. Kap. 1), denSpannungskopfschmerz umzube-nennen in Kopfschmerzen vomSpannungstyp; Grund fr dieseetwas umstndliche Wortkonstruk-tion: Nur bei einem Teil der Betrof-fenen sind tatschlich Muskelver-spannungen festzustellen; neuereForschungen deuten darauf hin, dadie Muskelanspannung nur einegeringe Rolle spielt.

    Woran erkennt man Kopfschmerzen vom Spannungstyp?

    Sie treten, im Gegensatz zur Migr-ne, fast immer beidseitig auf. DerSchmerz ist nicht pulsierend, son-dern wird von den Betroffenen alsdumpf-drckend beschrieben;manche fhlen sich wie in einemSchraubstock oder als ob sie einBrett vor dem Kopf htten, dasgegen die Stirn pret. Oft zieht derSchmerz herum, z.B. vom Hinterkopfhoch bis in den Stirnbereich undhinter die Augen. Der Schmerz entwickelt sich lang-sam, zu Beginn ist er hufig strkerund lt im Laufe des Tages wiedernach. Oft tritt er in Zusammenhang mitStresituationen auf (er wird des-halb auch hufig als Strekopf-schmerz bezeichnet) oder auchdurch falsche Krperhaltungen. Beikrperlicher Ttigeit verstrkt sichder Schmerz nicht, auch kommt esnicht zu belkeit oder Erbrechen.

    Manchmal tritt eine Lrm- oder Licht-empfindlichkeit auf. Ein Anfall kann unbehandelt 30 Mi-nuten bis zu 7 Tage andauern. Tritt der Kopfschmerz seit minde-stens sechs Monaten an mehr als 15 Tagen im Monat auf, spricht manvom chronischen Kopfschmerz vomSpannungstyp. Ein Leiden, das nichtselten durch regelmige Einnahmevon Schmerzmitteln noch verstrktwird; die Grenzen zwischen Span-nungs- und medikamentenbeding-tem Dauerkopfschmerz sind dannflieend .

    Was wei man ber die Ursachen desKopfschmerzes vom Spannungstyp?

    ber diese Kopfschmerzen weiman auch heute noch sehr wenig:Zwar sind sie hufig von starken Ver-spannungen der Kopf- und Nacken-muskulatur begleitet, aber nicht beijedem Patienten!Auch lassen sich bei Spannungs-kopfschmerzpatienten keine strke-ren Verschleierscheinungen derHalswirbelsule feststellen als beiNichtbetroffenen; andere Organ-schden sind ebenfalls nicht vor-handen, deshalb zhlen die Kopf-schmerzen vom Spannungstyp zuden primren Kopfschmerzformen.Heute geht man davon aus, dagrundstzlich jeder Mensch Kopf-

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    3. Kopfschmerzenvom Spannungstyp

  • empfehlen, auf Monoprparate (sieenthalten nur eine Wirksubstanz)zurckzugreifen, da Kombinations-prparate schneller zur Abhngig-keit fhren knnen; bei chronischenKopfschmerzen vom Spannungstypsollte man auf keinen Fall stndigSchmerzprparate nehmen, da hiereine erhhte Gefahr fr den Mi-brauch besteht. Wer unter chronischen Kopfschmer-zen vom Spannungstyp leidet, kannunter rztlicher Aufsicht eine vor-beugende Behandlung mit bestimm-ten Medikamenten durchfhren.Bewhrt haben sich sogenannte tri-zyklische Antidepressiva: Das sindMedikamente, die eigentlich zur Be-handlung von Depressionen einge-setzt werden, deshalb stehen Kopf-schmerzen auch nicht als Anwen-dungsgebiet im Beipackzettel.Die Substanzen, die in diesen Medi-kamenten enthalten sind, habeneine gewisse schmerzstillende Wir-kung, allerdings ist noch unklar, wie sie tatschlich bei Kopfschmer-zen wirken. Obwohl man den Wirk-mechanismus noch nicht kennt,wei man, da eine mehrmonatigeTherapie mit solchen Antidepressivabei chronischen Spannungskopf-schmerzen durchaus helfen kann.Allerdings sind die Erfolgsratennicht so hoch wie bei der Migrne-vorbeugung mit Medikamenten.Und Antidepressiva haben natrlichauch Nebenwirkungen, z.B. knnenMdigkeit, Gewichtszunahme, Ver-stopfung und Sehstrungen auf-treten. Fachleute empfehlen, die me-dikamentse Vorbeugung immer mitanderen, nichtmedikamentsen Be-

    handlungen zu kombinieren, da al-leine mit Medikamenten kein dau-erhafter Erfolg erzielt werden kann.

    Nichtmedikamentse Therapien

    Die nichtmedikamentsen Verfah-ren, die hufig bei Spannungskopf-schmerzen eingesetzt werden, wer-den hier nur aufgelistet, genauereErklrungen folgen in Kap.5. Beieinigen der aufgelisteten Methodenfehlt bisher der Nachweis der Wirk-samkeit, allerdings berichten man-che Patienten, da sie individuelleLinderung erfahren.

    Physikalische Verfahren: Wrmeanwendungen

    (warmes Bad, Infrarotlicht, Fangopackungen usw.),

    Massage, TENS (Transkutane elektrische

    Nervenstimulation), Krankengymnastik.

    Entspannungstechniken: Progressive Muskelentspannung, Autogenes Training, Biofeedback.

    VerhaltensmedizinischeManahmen: Strebewltigungstraining, Psychologische Depressions-

    behandlung.

    Fr jeden Patienten sollte ein indi-viduelles Behandlungskonzept zu-sammengestellt werden, da nicht je-der Betroffene auf jede Methodegleich gut anspricht.

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    Richtiges Sitzen Der ideale Schreibtischstuhl ist

    drehbar, hhenverstellbar, und die Sitzflche lt sich kippen; er sollte eine eher harte Sitz-flche haben.

    Hat Ihr Stuhl keine kippbare Sitzflche, kann man Keilkissen unterschieben, die den gleichen Effekt wie eine hinten an-gehobene Sitzflche haben: Man sitzt mit geradem Rcken.

    Auch die Rckenlehne sollte ver-stellbar sein und so eingestellt werden, da sie den Lenden-wirbelbereich gut absttzt.

    Die Sitzhhe ist dann richtig ein-gestellt, wenn Ober- und Unter-schenkel einen rechten Winkel bilden, die Fe flach aufstehen und die Unterarme waagerecht auf der Tischflche aufliegen knnen.

    Wenn Sie den ganzen Tag eine sitzende Ttigkeit ausben, stehen Sie fter mal auf, bzw.

    verrichten Sie einige Ttigkeiten gewohnheitsgem im Stehen (z.B. das Telefonieren). Hilfreich ist ein zustzlich instal-liertes Stehpult (inzwischen gibt es sehr platzsparende Modelle, die am Schreibtisch montiert werden).

    Im Auto den Sitz etwas zurck-gelehnt, nicht im 90 Grad-Winkel,einstellen.

    Pedale und Lenkrad mssen gut erreichbar sein, ohne da Sie Beine bzw. Arme ganz ausstrek-ken mssen.

    Richtiges Liegen Am gesndesten ist die Seiten-

    lage mit leicht angewinkelten Beinen, die sogenannte Embyrolage. Optimal ist diese Lage, wenn Sie sich noch ein kleines Kissen unter den Nacken und ein zweites Kissen zwischen die Knie klemmen; dann erfhrt die Wirbelsule gar keine Belastung mehr.

    Wer lieber auf dem Rcken liegt, sollte ein Kissen unter die Fe legen.

    Die Bauchlage sollte man sich ambesten abgewhnen, da sie die Wirbelsule am meisten belastet, und auch die Schultern schnell verspannen.

    Welche Behandlungsmglichkeiten gibt es?

    Es gibt zwei verschiedene Wege,Kopfschmerzen vom Spannungstypzu behandeln: medikamentse Therapien, nichtmedikamentse Therapien.

    Medikamentse Therapien

    Hier mu man die Be-handlung des akutenSchmerzes von der vor-beugenden Behand-lung unterscheiden.Akute Kopfschmerzenvom Spannungstypkann man selbst behan-deln mit einfachen Schmerzmittelnaus der Apotheke; viele Mediziner

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  • Wie man aus den vorhergegange-nen Kapiteln deutlich herauslesenkonnte, sind Kopfschmerzen auchheute noch, im Zeitalter der High -Tech-Medizin, eine Krankheit, dieman nur teilweise erklren und auchnur teilweise mit Medikamenten er-folgreich behandeln kann. Langfri-stige Erfolge oder gar Heilung kannkeine medikamentse Therapie ver-sprechen.Deshalb suchen viele Betroffenenach Alternativen zur Tablette undstoen hier auf ein reichhaltiges An-gebot, von verschiedenen Massage-techniken ber bestimmte Diten,von Magnetfeldtherapien bis hin zuSchlangen- und Skorpiongiften...Fr den Einzelnen ist es da nichtleicht, zwischen serisen Therapien,die tatschlich helfen, und unseri-sen Geldmachereien zu unterschei-den. Vorsicht vor Scharlatanen! Wenn ei-ne Therapie dauerhafte Heilung ver-spricht, sollten Sie stutzig werden.Denn diesen Beweis konnte bis heu-te noch keine Methode antreten;und serise Anbieter wrden sich niezu solchen Versprechen hinreienlassen!Die nachfolgend aufgelisteten Ver-fahren erheben weder den Anspruchauf Vollstndigkeit, noch verstehensie sich als Alternativen im Wort-sinn (alternativ = anstelle von) dermedikamentsen Behandlung:Sinnvoll ist es, medikamentse undnichtmedikamentse Therapien zukombinieren und die bestmglicheBehandlung fr sich selbst heraus-zufinden.

    Welche Therapien sind von derSchulmedizin akzeptiert?

    Entspannungstechniken: Ziel aller Entspannungstechniken istes, sich seines Krpers bewut zu

    Was kann man gegendie Schmerzen tun?

    Da man beim Clusterkopfschmerzauch heute noch sehr wenig ber die Entstehung wei, beruhen diegngigen Behandlungsformen aufErfahrungswissen im Umgang mitPatienten (Was wirkt, wird weiter-empfohlen..), ohne da man sichererklren knnte, wie sie im einzel-nen wirken.Whrend einer Clusterphase sollteman grundstzlich Alkohol und helleSonneneinstrahlung meiden (Son-nenbrille tragen!).Zur Behandlung eines akuten Anfallshaben sich verschiedene Medika-mente aus der Migrnebehandlungbewhrt: Ergotamin, Sumatriptan(siehe auch Kap.2, Migrnebehand-lung). Behandlungsempfehlungengibt z.B. die Deutsche Migrne- undKopfschmerzgesellschaft (Adressesiehe Anhang) heraus.Auch die Inhalation von 100 ProzentSauerstoff hat sich bei der Akutbe-handlung bewhrt. Der Sauerstoffwird ber eine entsprechende Mas-ke eingeatmet und kann, sofern erschon bei den ersten Anzeichen ei-ner Attacke inhaliert wird, dieBeschwerden schon nach kurzer Zeitbessern. Sauerstoffgesichtsmaskengibt es in der Apotheke; sie werdenauf Rezept verschrieben, so da dieKassen die Kosten bernehmen.Wenn whrend einer Kopfschmerz-phase tglich mehr als zwei Cluster-Attacken auftreten, kann man ver-suchen, die Anfallserie mit Medika-menten zu unterbrechen. Folgende Substanzen haben gewis-se Erfolge bei der Vorbeugung ge-zeigt: Verapamil, Prednison, Lithi-um, Methysergid. Alle diese Sub-stanzen sind verschreibungspflich-tig und haben eine Reihe von Gegen-anzeigen und Nebenwirkungen.Deshalb unbedingt einen Neurolo-gen aufsuchen, um mit ihm die The-rapie zu beraten.

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    Eine eher seltene Kopfschmerzform,nur etwa einer von 1000 Menschenleidet darunter, d.h. diese Kopf-schmerzform ist 10 bis 40 mal selte-ner als Migrne. Betroffen sind fast ausschlielichMnner. Das Wort cluster (engl.)bedeutet soviel wie Bndel oderGruppe und gibt dieser Kopf-schmerzart deshalb den Namen,weil die Anflle meist nur whrendeiner bestimmten Periode auftretenund dann monatelang nicht mehrauftauchen (siehe auch Kap. 4).

    Wie fhlen sich Clusterkopfschmerzen an?

    Die Betroffenen be-schreiben den auftre-tenden Schmerz alsbohrend-brennend,wie eine glhende Na-del, die durchs Augegestoen wird. Wiebei der Migrne ist derSchmerz streng ein-seitig und tritt fastimmer auf der glei-chen Gesichtshlfteauf. Die Attacke beginnt

    ganz pltzlich, ohne jede Vorwar-nung, mit dem typisch stechendenSchmerz im Augen- und Schlfenbe-reich. Meist treten die Anflle nachtsauf und wecken die Betroffenen ausdem Tiefschlaf. Whrend einer sol-chen Attacke, die im Durchschnitteine halbe bis zu drei Stundendauert, werden die Schmerzen im-mer unertrglicher, man findet ber-haupt keine Ruhe mehr, fhlt sichregelrecht zur Raserei getrieben.Typische Begleitsymptome: Die be-troffene Gesichtshlfte fngt an zuzerflieen, d.h. Auge und Nase tr-nen heftig, und das Auge ist gertet.Ab und zu kommt es zu erhhter

    Licht- und Lrmempfindlichkeit,belkeit und Erbrechen. Whrendeiner Clusterphase knnen ein bisacht Attacken am Tag vorkommen,manchmal vier bis zwlf Wochen amStck! Und dann ist wieder monate-lang Ruhe.

    Was wei man ber die Ursachen?

    ber die Ursachen des Clusterkopf-schmerzes wei man auch heutenoch fast gar nichts. Sicher ist, dadie Attacken keine Schdigung desGehirns zur Folge haben. Weiterhinwei man, da ca. zehnmal mehrMnner als Frauen unter dieser Kopf-schmerzform leiden. Meist bricht sieerst nach dem dreiigsten Lebens-jahr aus.Auch hier unterscheidet man, wiebeim Kopfschmerz vom Spannungs-typ, zwischen episodischem undchronischem Clusterkopfschmerz.Beim episodischen Typ gibt es eineZeitspanne, in der Kopfschmerzat-tacken auftreten und daneben ln-gere Phasen (14 Tage und lnger)ohne Attacken. Beim chronischenClusterkopfschmerz fehlen diese attackenfreien Zeitintervalle. DieMehrzahl der Betroffenen leidetunter dem episodischen Typ. Mei-stens treten die Attacken zu be-stimmten Jahreszeiten auf, vor allemim Frhling und im Herbst.

    Gibt es Auslser fr die Clusterkopfschmerzattacken?

    Typischster Auslser, bei ca. 50 Pro-zent der Betroffenen, ist Alkohol.Whrend einer Clusterphase wirdAlkohol sehr sicher eine Attacke aus-lsen, in den beschwerdefreien Mo-naten wird er besser vertragen. Andere mgliche Auslser sind Er-holungs- und Erschpfungsphasen(der Kopfschmerz tritt fast nie auf,wenn man sich fit und aktiv fhlt). Auch Flimmer- und Flackerlicht kanneine Attacke auslsen, z.B. beimFernsehen oder im Kino.

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    4. Cluster-Kopfschmerz

    5. Alternativen zurKopfschmerz-Tablette

  • StrebewltigungstrainingDas Strebewltigungstraining(auch: Selbstsicherheitstraining)soll dem Patienten helfen, sein Le-ben besser in den Griff zu bekom-men; er soll lernen, auch mal Neinzu sagen und seine eigenen Bedrf-nisse ernstzunehmen. Ein durchaussinnvoller und auch erfolgverspre-chender Ansatz, da gerade Kopf-schmerzpatienten dazu neigen, sichzuviel aufzubrden, alles einzustek-ken und die Frustation in sich hinein-zufressen. Die Teilnehmer eines Kurses bekom-men Aufgaben gestellt: z.B. einenvorreservierten Platz, auf den sichjemand anders gesetzt hat, in An-spruch zu nehmen; oder den Tele-fonhrer nicht gleich abzunehmen,wenn es klingelt.

    Die Situationen werden mit verteil-ten Rollen durchgespielt, um denEinzelnen zu schulen, mehr Selbst-vertrauen zu entwickeln.Strebewltigungstraining hat sichsowohl bei Migrne als auch beiKopfschmerzen vom Spannungstypbewhrt. Leider ist die Therapie sehraufwendig und teuer, auch gibt esnur wenig Angebote in Deutschland(weitere Informationen dazu bei derDeutschen Migrne- und Kopf-schmerzgesellschaft). Die Erfolgez.B. bei Migrnepatienten sind ver-gleichbar mit denen bei der Progres-siven Muskelentspannung.

    Schmerzbezogene PsychotherapieEine individuelle Psychotherapie un-ter Anleitung eines Diplom-Psycho-logen, der auf Schmerzpatientenspeziell geschult ist.Im Gegensatz zu der herkmmli-chen Psychotherapie wird hier der

    Schwerpunkt auf die Schmerzbewl-tigung gelegt; Ziel der Behandlungist es, mit seinen Schmerzen lebenzu lernen, sie nicht mehr als Feindzu betrachten. Eine sehr aufwendigeBehandlung, die vor allem dannsinnvoll sein kann, wenn jemand seitJahren und Jahrzehnten unter denSchmerzen leidet, und sich bereitsdie gesamte Persnlichkeit vern-dert hat. Weitere Informationen gibtes bei der Deutschen Schmerzligae.V. und der Deutschen Migrne- undKopfschmerzgesellschaft (Adressesiehe Anhang).

    Physikalische ManahmenEine angenehme Manahme beiKopfschmerzen vom Spannungstypist wohl die Massage. Da sie jedochpassiv geschieht, kann das Kopf-schmerzleiden dadurch langfristignicht gebessert werden.Eine Methode, die auch schon ber100 Jahre alt ist, ist die Elektro-stimulation; heute hat man kleine tragbare Gerte, sogenannte TENS(Transkutane elektrische Nervenstimulation)-Gerte, mit denen derBetroffene sich zu Hause selbst hel-fen kann. (Die Gerte werden gegenGebhr ausgeliehen, die Kostenbernehmen die Kassen).Bei dieser Methode werden mit Elek-troden schwache Stromreize z.B. imNacken gesetzt. Wie genau die Wir-kung der TENS-Behandlung ist, weiman noch nicht, aber es gibt Vermu-tungen, da durch die Erregung be-stimmter Nervenfasern mit denStromreizen die Weiterleitung derKopfschmerzreize verhindert wird;

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    werden und zu lernen, im Alltag An- und Verspannungen wahrzu-nehmen und zu versuchen, sie abzu-bauen.

    BiofeedbacktherapieDer Betroffene lernt, seine Gef-oder Muskelreaktionen willentlichzu beeinflussen. Zum Training wer-den bestimmte Biofeedbackgertebenutzt: Dabei schliet der Thera-peut den Patienten an bestimmteMegerte an, die z.B. die Blutflu-geschwindigkeit messen. Die Me-

    ergebnisse werden als Tonsignaloder, bei der aufwendigeren Varian-te, als Bild auf einem Computermo-nitor dargestellt: z.B. in Form einesBalkens oder als Flu. Je nachdem,wie sich die Gefweite ndert, ver-ndert sich dann auch dasakustische Signal oder, auf demBildschirm, die Breite des Balkensbzw. die Fliegeschwindigkeit desFlusses. So hat der Patient direkte Rckmel-dung, ob es ihm gelingt, seine Gefweite oder die Muskelanspan-nung zu verndern. Ziel des Trai-nings ist es, dem Patienten beizu-bringen, auch ohne Apparate seineKrperfunktionen willentlich zu be-einflussen.Biofeedbacktherapien haben bei Mi-grne- und Spannungskopfschmer-zen durchaus gute Erfolge, vor allemauch bei Kindern. Angeboten wer-den diese Therapien z.B. in Schmerz-ambulanzen (siehe Adressenver-zeichnis).Nachteil der Methode: Die Mege-rte sind teuer; und der Patient ist an

    seinen Therapeuten und die Maschi-ne gebunden, zumindest in der Trai-ningsphase. Im brigen zeigen andere Entspan-nungstechniken, die man alleine zuHause durchfhren kann, die glei-chen Erfolge.

    Entspannungstechniken ohne ApparateMan kann heute zwischen verschie-denen Entspannungsverfahren wh-len: Besonders bewhrt haben sichdabei zum einen das Autogene Trai-ning sowie die Progressive Muskel-entspannung nach Jacobson.Beim Autogenen Training handelt essich um eine Art Selbsthypnose, beider man Schritt fr Schritt lernt, un-bewute Krperfunktionen wahrzu-nehmen und zu beeinflussen. Lernensollte man die Technik unter Anlei-tung eines erfahrenen Behandlers;als serise Anbieter gelten Kranken-kassen und Volkshochschulen; dortwerden zu einer geringen Gebhr(ca. 100 DM) bzw. fr Mitglieder so-gar kostenfrei Kurse angeboten. Das Autogene Training ist dafr ge-eignet, insgesamt ruhiger und gelas-sener zu werden. Dagegen kann dasProgressive Muskelentspannungs-training nachweislich Kopfschmerz-leiden reduzieren und ist deshalbvorzuziehen. Dabei werden, meist in liegender Position, nacheinander bestimmteMuskelgruppen erst fest ange-spannt und dann wieder gelockert eine Technik, bei der man den Unter-schied zwischen An- und Entspan-nung spren lernt. Auch hier gilt, da man die Technikam besten unter Anleitung lernt(gleiche Veranstalter wie beim Auto-genen Training).Man kann sich natrlich auch fr an-dere Entspannungstechniken ent-scheiden, z.B. Yoga oder verschie-dene Meditationstechniken; wichtigist nicht so sehr, welche Art von Ent-spannungstechnik man macht, son-dern da die bungen regelmigdurchgefhrt werden, denn nur dannstellt sich ein Erfolg ein.

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  • aus Stahl, Gold oder Silber eingesto-chen. Bei der traditionellen Chinesi-schen Medizin ist die Akupunkturnur ein, wenn auch wichtiges, Stand-

    bein der medizinischen Behandlung.Dazu kommt eine medikamentseBehandlung mit speziell zusammen-gestellten, hochwirksamen Teemi-schungen.Erfahrungen an der ersten deut-schen Kinik fr traditionelle chine-sische Medizin in Ktzting (Adressesiehe Anhang) zeigen, da die Arz-neibehandlung zum Teil noch besse-re Wirkung bei Kopfschmerzpatien-ten zeigt als allein die Akupunktur.Inzwischen wird die chinesische Arz-neibehandlung von einigen Aku-punkturanwendern auch als ambu-lante Therapie angeboten (Adressenbei den Akupunkturgesellschaften,siehe Anhang, erfragen).

    Gibt es Gegenanzeigen oder Neben-wirkungen bei der Akupunktur?

    Eine Akupunkturbehandlung solltenicht durchgefhrt werden bei:

    Infektionen des Nervensystems, (HIV, Malaria, Toxoplasmose usw.)

    entzndlichen Erkrankungen des Nervensystems (MS und an-deren Autoimmunerkrankungen),

    endogenen Depressionen und Schizophrenien.

    Nach der ersten Behandlung kann esvorbergehend zu einer Verschlim-

    merung der Symptome kommen.Manche Patienten werden sehr m-de, Vorsicht beim Autofahren nachder Behandlung! In seltenen Fllen kann es zu einemKollaps kommen, deshalb die Be-handlung immer im Liegen durch-fhren.An den Stichstellen kann es zu leich-ten Blutungen oder allergischen Re-aktionen auf das Metall der Nadelnkommen.

    Wie nde ich einen erfahrenen Anwender?

    Wenn Akupunktur eingesetzt wer-den soll, dann nur von einem Arzt,der sich auch sonst mit Kopf-schmerztherapie gut auskennt. Derbehandelnde Arzt mu Erfahrunghaben (in China rechnet man miteiner ca. zehnjhrigen Lehrzeit, bisein Akupunkturarzt als erfahrengilt); Akupunktur ist sehr in Modegekommen, und viele schwarzeSchafe hoffen, mit einem schnellabsolvierten Wochenendkurs dasgroe Geld zu verdienen. Erkundigen Sie sich bei den serisenAkupunkturgesellschaften, wo einwirklich guter Behandler in Ihrer Nhe ist (Adressen siehe Anhang).Die Kosten einer Akupunkturbe-handlung liegen zwischen ca. 80 bis150 DM, die Krankenkassen ber-nehmen zwischen .........der Kosten(regionale Schwankungen).

    AkupressurEine Methode, die genau wie dieAkupunktur aus der chinesischenMedizin kommt; nur sticht man hiernicht mit Nadeln in die definiertenOberflchenpunkte ein, sondernpret mit den Fingern darauf, eineArt Druckmassage.Bisher gibt es keinen wissenschaft-lichen Nachweis, da Akupressurbei Kopfschmerzen wirkt. Allerdingssind auch keine Nebenwirkungenbekannt, so da nichts gegen dasAusprobieren dieser leicht selber zuerlernenden Methode spricht.

    21

    es wird sozusagen ein Gegenreiz ge-setzt.Die Wirksamkeit von TENS bei Kopf-schmerzerkrankungen ist allerdingsnoch nicht wissenschaftlich nach-gewiesen, und es sollten eigenstn-dig einsetzbare Manahmen (z.B.Entspannungstraining) vorgezogenwerden.

    Die Therapeutische Lokal-Ansthesie (TLA)Bei diesem Verfahren werden Betu-bungsmittel in die Nhe von Nerven-bahnen im Nacken gespritzt, um denSchmerz abzuschalten. Dies ist eineMethode, die vor allem bei Kopf-schmerzen vom Spannungstyp undKopfschmerzen, die durch Strun-gen des Bewegungsapparates (Kie-ferngelenke, Wirbel usw.) verur-

    sacht werden, gelegent-lich eingesetzt wird. DieMethode ist nicht ganz ri-sikoarm (mgliche aller-gische Reaktionen aufdas Betubungsmittel,Verletzungen durch denEinstich). Deshalb kanndieses Verfahren nichtallgemein empfohlenwerden, zumal der Nach-weis der Wirksamkeitaussteht.

    AkupunkturEine Verfahren aus der chinesischenMedizin, das dort schon seit ber3000 Jahren mit Erfolg angewandtwird.Bei der Akupunktur werden hauch-dnne Nadeln an genau definiertePunkte auf der Krperoberflcheeingestochen und die Einstichstel-len anschlieend mit drehenden Be-wegungen stimuliert. Die Oberflchenpunkte liegen ent-lang bestimmter Linien, die den gan-zen Krper netzartig berziehen,den sogenannten Meridianlinien.Diese Linien sind nicht identisch mitdarunter verlaufenden Nervenbah-nen oder Blutgefen; fr den chine-sischen Mediziner verluft entlangdieser Linien die Lebensenergie des

    Menschen. Krankheiten sind nachder chinesischen Definition Strun-gen des Energieflusses; mit denAkupunkturnadeln sollen nach derTheorie die Strungen reguliert wer-den.Erfahrungen in der Akupunkturbe-handlung von Kopfschmerzpatien-ten zeigen, da Migrnegeplagtebesser auf die Therapie zu reagierenscheinen als Betroffene mit Kopf-schmerzen vom Spannungstyp.

    Gibt es Beweise fr die Wirksamkeit der Akupunktur?

    Immer wieder werfen westliche Me-diziner der Akupunktur vor, einenreinen Placeboeffekt zu haben, d.h.die Patienten glauben an die Wirk-samkeit der Behandlung und fhlensich allein deswegen besser.Trotz einiger Hinweise konnte dieWirksamkeit der Akupunktur bei derBehandlung von Kopfschmerz bisheute noch nicht wissenschaftlichbewiesen werden.

    Gibt es unterschiedliche Arten derAkupunkturbehandlung?

    Man unterscheidet zwischen ganzverschiedenen Techniken, z.B. derMoxibustion (dabei werden bren-nende Substanzen zur Stimulationbenutzt), Akupunkturinjektionen,Nadelakupunkutur mit elektrischerStimulation oder Laserakupunktur.Bei der traditionellen chinesischenAkupunktur werden feine Nadeln

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  • Feststellen des Ausmaes des Problems mit Fragebogen-aktionen bei allen Mitarbeitern.

    Intensive Inspektion des Gebu-des und der technischen In-stallationen (z.B. berprfung der Bauplne fr die Klima-anlage: Ist sie richtig dimensio-niert? Wird sie ordnungsgem gewartet?).

    Raumluftmessungen (werden vonverschiedenen Institutionen durchgefhrt, Adressen siehe Anhang).

    Medizinische Untersuchung der Betroffenen.

    Danach solllte mit allen Interessen-gruppen gemeinsam ein Aktions-plan zur Vernderung der Situationerarbeitet werden.

    Was kann ich selber ndern?

    Nicht selten kommen Kopfschmer-zen am Arbeitsplatz einfach von derfalschen Sitzhaltung (Tips frs rich-tige Sitzen siehe Kap. 3).Auch das Flimmern bzw. die Reflek-tionen des Computerbildschirmslassen sich mit einfach zu montie-renden Filtersystemen abstellen (imFachhandel nachfragen).Vor die Fenster lassen sich verschie-dene Blendschutzsysteme montie-ren.Ein ganz wichtiger Punkt: Die rich-tige Beleuchtung. Der Mensch em-pfindet die Zusammensetzung desTageslichtes als am angenehmsten.

    Das natrliche Licht ist kontinuier-lich aus allen Farben des Regenbo-gens und den fr uns unsichtbarenUltraviolett- und Infrarotstrahlen zu-sammengesetzt.In den meisten Bros hngenLeuchtstoffrhren, bei denen ganzandere Farbbereiche dominieren alsbeim Tageslicht.

    Wissenschaftler gehen heute davonaus, da dieses falsche Licht denHormonhaushalt des Menschendurcheinanderbringt; das kann z.B.zu Depressionen fhren, weitere Folgen des falschen Lichtes: Kon-zentrationsstrungen, Mdigkeit,schmerzende Augen und Kopf-schmerzen. Inzwischen sind soge-nannte Vollspektrumlampen aufdem Markt, deren Lichtzusammen-setzung sich am Tageslicht orien-tiert. Eine nicht ganz billige Anschaf-fung, aber auf Dauer eine lohnens-werte.Vorsicht bei der Benutzung von In-sektiziden imBro:Untersuchungenhaben ergeben, da Schdlingsbe-kmpfungsmittel keineswegs so un-bedenklich sind, wie manche Wer-bung suggerieren mag. Die Wirk-stoffe lagern sich auf Mbeln oder imStaub ab und haben eine enormeLanglebigkeit. Das Umweltbundes-amt empfiehlt die guten alten Alter-nativen wie Fliegenklatsche undLeimbandfnger oder alte Haus-mittel wie z.B. Essigwasser gegenMcken.Und auch bei den Schreibtisch-Uten-silien kann man einiges selber tun:Weg von lsemittelhaltigen Markier-stiften und Klebstoffen; stattdessen

    23

    Unter dem Begriff Sick BuildingSyndrome (kurz: SBS) versteht manBefindlichkeits- und Gesundheits-strungen, die durch Gebude verur-sacht werden.Nach Schtzungen der Weltgesund-heitsorganisation (WHO) treten beica. 30 Prozent aller neugebautenoder renovierten Brogebude inden Industrielndern SBS-Proble-me auf !! Zu den typischen Symptomen geh-ren:

    Reizung von Augen, Nase und Rachen,

    trockene Schleimhute, Hautreizungen (Trockenheit,

    Rtungen usw.), Ermdungserscheinungen, Kopfschmerz, erhhte Hufigkeit von Atem-

    wegsinfekten und Husten, Heiserkeit, Juckreiz, unspezifi-

    sche berempfindlichkeit, belkeit, Schwindelgefhle.

    Alle diese Symptome sind sehr un-spezifisch, und Untersuchungen er-gaben, da in jedem greren Ge-bude ca. 10 bis 20 Prozent der dort arbeitenden Personen von solchenSymptomen betroffen sind.Von einem Sick Building Syn-drome spricht man erst dann, wennmehr als 30 Prozent aller in dem be-troffenen Gebude arbeitenden Per-sonen ber die typischen Syptomeklagen.Neben trockenen Schleimhutenzhlen Kopfschmerzen zu den hu-figsten Beschwerden in SBS-Ge-buden.

    Was sind die Ursachen frKopfschmerzen am Arbeitsplatz?

    Noch heute wei man recht wenigber die genauen Ursachen fr die

    SBS-Beschwerden; diskutiert wer-den:

    Klimaanlage (falsch eingestellt, unsachgem gewartet, falsch dimensioniert),

    Innenluftverunreinigungen (Tabakrauch, Reinigungsmittel, Insektizide, Kleber, Raum-benutzer),

    Baumaterial und Einrichtungsgegenstnde (Lsemittel, Fugenstoffe usw.),

    Bakterien und Pilze (aus unsachgem gereinigter Klimaanlage, feuchten Wnden usw.),

    Auenluft.

    Als mgliche Ursachen fr Kopf-schmerzen am Arbeitsplatz werdenStrungen der Wrmeregulation imBro ( z.B. zu hohe Temperaturen),das Brummen der Ventilatoren derKlimaanlage (= niederfrequenterSchall < 100 Hz) sowie Allergene undEndotoxine (Ausscheidungsproduk-te von Bakterien und Pilzen) disku-tiert (nach Krling, 1993). Dazu kommen Innenluftbelastun-gen durch organische Lsemittel(z.B. Teppichkleber), Formaldehyd(aus Spanplattenmbeln) sowie In-sektizide (z.B. im Teppichboden).Weitere Faktoren: UnzureichendeBeleuchtung am Arbeitsplatz, fal-sche Sitzhaltung, nicht abgeschirm-ter Computerbildschirm.

    Was kann ich als Arbeitnehmer dagegen tun?

    Wenn Sie den Verdacht haben, daIhre Kopfschmerzen durch den Ar-beitsplatz verursacht werden, danninformieren Sie Ihren Betriebsarzt.Gibt es in Ihrem Betrieb keinen rzt-lichen Dienst, knnen Sie sich auchan den Personal- oder Betriebsratwenden. Als weiteres Vorgehen werden vonFachleuten folgende Schritte vorge-schlagen:

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    Herkmmliche Tageslichtlampe6.Das Sick-Building-Syndrom

  • Kopfschmerzen:

    Priv. Doz. Dr. med. Dipl. Psych. Hartmut GbelKopfschmerzen Leiden, die man nicht hinnehmen muSpringer Verlag, 1994

    Prof. Dr. med. HansChristoph DienerMigrne Information und RatschlgeSerie Gesundheit Piper/VCH, 1993

    Ensink/Soyka (Hrg.) Migrne Aktuelle Aspekte eines altbekannten LeidensSpringer Verlag, 1994

    Oliver SacksMigrneRowohlt Verlag , 1994

    Dr. Volker PfaffenrathMigrne und Kopfschmerzen: 100 Fragen und 100 AntwortenWort und Bild Verlag, 1994(auch in Apotheken erhltlich)

    Ratgeber GesundheitKopfschmerzen, Migrnezu bestellen bei: Stiftung Warentest, VertriebPostfach 810660, 70523 StuttgartTel: 0180 2321313

    Akupunktur:

    Raymund Pothmann (Hrg.)Akupunktur in der NeurologieHippokrates Verlag, 1994(Fachliteratur, kein Ratgeber)

    Sick Building Syndrome:

    Bischof/Domke/Schmid (Hrg.)Sick Building Syndrome Forschung und Erkenntnis-umsetzungVerlag C.F. Mller, Karlsruhe, 1993(Fachliteratur, kein Ratgeber)

    Ratgeber Brozu bestellen bei: kotestPostfach 900766, 60447 Frankfurt(Neuauflage erscheint im Sept.95im Handel)

    Gefahrstoff - InformationssystemWINGIS(PC-Programm der Bau-Berufsgenossenschaft)zu bestellen bei: AKC GmbHSiemensstr. 21, 63165 Mhlheim(Startpaket: DM 398,90, 1/2jhrl. update: DM 115)

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    schadstoffreie Alternativen. Aus-fhrlichere Informationen und Hin-weise finden Sie z.B. im kotestRatgeber Bro (Bezugsadressesiehe Anhang).

    Was mache ich, wenn ich daheim immerKopfschmerzen habe?

    Mit Ausnahme der Klimaanlage, diewohl in den wenigsten Privathaus-halten zu finden ist, knnen auchhier die gleichen Ursachen Auslsersein wie im Bro.Falls Sie den Verdacht haben, daIhre Wohnung bzw. Ihr Haus Siekrankmacht, lassen Sie sich vonIhrem Hausarzt an einen Medizinerberweisen, der auf Umweltkrank-heiten spezialisiert ist (Adressengibts bei der LandesrztekammerIhres Bundeslandes). Dieser kanndann unter Umstnden eine Unter-suchung Ihrer Wohnrume veranlas-sen, die Kosten tragen zum Teil dieKrankenkassen. Verschiedene In-stitutionen und einige mobile Me-labors, sogenannte Umweltambu-lanzen, fhren diese Untersu-chungen durch (Adressen siehe An-hang) und knnen auch Sanierungs-vorschlge ausarbeiten.

    Was kann ich zuhause selber tun?

    Am sinnvollsten ist es natrlich,Wohnung oder Haus gar nicht erstmit schdlichen Substanzen zu bela-sten.Einiges kann man selber tun: z.B.beim Streichen und Renovieren aufgesundheitsvertrgliche Farben,Lacke, Kleber und Holzschutzmittelzurckgreifen. Beratung zu empfeh-lenswerten Produkten knnen z.B.einige Umweltmter geben. Die Bau-Berufsgenossenschaft hatein Gefahrstoff-Informationssystem(WINGIS) fr den PC herausge-bracht, in dem solche Produkte mitMarkennamen und mglichen Ge-sundheitsbelastungen aufgefhrtsind (Bezugsadresse siehe Anhang).

    Zwar sind in diesem Programm bis-lang nur die Gesundheitsgefahrenbeim Verarbeiten aufgefhrt, ge-plant ist jedoch, das Programm auchmit den langfristigen Auswirkungenzu ergnzen.Dieses Programm ist jedoch wenigerfr den Privathaushalt gedacht alsfr die Ausstattung von Bauunter-nehmern, Architekten. Allerdingssind auch einige Umweltmter und -beratungsstellen damit ausger-stet (Adressen bei der Berufs-Bau-genossenschaft, die fr Ihre Regionzustndig ist, erfragen) und gebenauf Anfrage gerne Auskunft.Verwenden Sie bei der Wohnungs-einrichtung, bei Haushaltsstoffenund auch bei Ihrer Kleidung mg-lichst naturbelassene Materialien.Falls Sie Mbel aus Spanplatten imHaushalt haben, knnen Sie even-tuelle Formaldehydausdnstungendadurch vermindern, da Sie dieoffenen Kanten mit Folien beschich-ten (sogenannte Umleimer, in jedemBaumarkt erhltlich).

    Eine Untersuchung des Fraunhofer-Instituts fr Toxikologie und Aero-solforschung hat ergeben, da dieFormaldehyd-Ausgasung bei voll-stndiger Beschichtung um etwa dieHlfte vermindert werden kann.Sorgen Sie dafr, da die Rumeimmer gut durchlftet werden, ambesten mit der sogenannten Sto-lftung. Dazu mehrmals am Tag fretwa fnf Minuten das Fenster weitffnen.

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    7. Literatur

  • Kopfschmerz vom Spannungstyp 4; 512-14; 19; 20

    chronisch 12; 13; 15 medikamentse Therapie 14; 15 nichtmedikamentse Therapie 14; 15 Ursachen 13 Vererbung 13

    Krankengymnastik 15Lithium 17Lsemittel 22

    Massage 15; 19Medikament 9-11; 15; 17Methysergid 17Migrne 4-12; 15-19

    Aura 6 Auslser 7 Akutbehandlung 9 Geschlecht 6 Hufigkeit 6 Lebensalter 6 Persnlichkeit 7 Prophylaxe 9; 11 Ursachen 7-9; 11 vererbbar 7 volkswirtschaftl. Schaden 7 Zentrum 8

    Monoprparat 10; 14

    Paracetamol 10PET: Positronen-Emissions-Tomographie 8Prednison 17Progressive Muskelentspannung 15; 18; 19Psychotherapie 19

    Salicylsure 10SBS: Sick Building Syndrome 22Serotonin 9; 13Strebewltigungstraining 15; 19Sumatriptan 10; 11; 17

    TENS:Transkutane elektrischeNervenstimulation 15; 19; 20

    Therapeutische Lokalansthesie 20

    Verapamil 17

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    Kopfschmerzen/Migrne:

    Deutsche Migrne- und KopfschmerzgesellschaftSekretariatNiemannsweg 147 . 24105 Kiel(Liste von Kopfschmerzspezialistenund -Kliniken, Infomaterial,Selbsthilfegruppen)

    Deutsche Schmerzliga e.V.Romarkt 23 . 60311 Frankfurt/M.(Liste von allgemeinen Schmerz-therapeuten, Informaterial) (Schmerzart angeben!; bitte 3 DM in Briefmarken beilegen)

    Akupunktur:

    Deutsche rztegesellschaft fr AkupunkturRaglovichstr. 14 . 80637 Mnchen

    Deutsche Schmerzliga e.V.(Adresse siehe oben)

    Klinik fr Traditionelle ChinesischeMedizinLudwigstr. 2 . 93444 Ktzting

    Sick Building Syndrome:

    Med. Institut fr UmwelthygieneAufm Hennekamp 5040028 Dsseldorf

    Umweltambulanz DsseldorfMindener Str. 11140210 Dsseldorf

    Umweltambulanz LbeckWesloer Str. 112 . 23568 Lbeck

    Weitere Adressen knnen Sie bei den rt-lichen Umwelt- und Gesundheitsbehrdenund Verbraucherzentralen erfragen.

    Acetylsalicylsure 10Akupressur 21Akupunktur 20; 21Antidepressiva, tricyclische 15Aura 5; 8

    prolongierte 6Autogenes Training 15; 18

    Bad, warmes 15Beta-Blocker 11Biofeedback 15

    Therapie 18

    Cluster-Kopfschmerz 4; 16 akuter Anfall 17 Auslser 16 chronisch 16 episodisch 16 Ursachen 16

    Depression 15 psychologische Behandlung 15

    EEG 7; 9Entzndung, neurogene 8; 11Ergotamine 8; 10; 11; 17

    Fango 15Formaldehyd 22

    Ausgasung 24

    Infarkt, migrnser 6; 9Infrarotlicht 15Insektizide 23

    Yoga 18

    Kombinationsprparate 10; 15Kopfschmerz

    Fragebogen 5 Kalender 5 Kliniken 5 primrer 4 sekundrer 4 Spannungs- 12; 15; 18 Stre- 12 Tagebuch 11

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    8. Adressen 9. Index