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Streckencharakteristik ca. 30 km, abwechslungsrei- che Landschaft mit schönen Ausblicken aber zwei starken Steigungen Rad Tourenrad, AllTerrainBike Dauer 1/2 Tag Bahnanbindung in Hersbruck links der Pegnitz, Ottensoos und Henfenfeld Kombinierte Tour möglich mit Tour 12 Radtour 11 Kulturland- schaft des Mittelalters S tart und Endpunkt ist Hers- bruck Die Stadt ist im 8. oder 9. Jahrhundert an einer Pegnitzfurt der alten Eisenstraße entstanden. Schon 976 als Besitz des Klosters Bergen an der Donau erwähnt. Wir empfehlen den Ort zum Ende der Tour zu besuchen. Nicht nur die kulinarischen Möglichkeiten lohnen, sondern auch der Mit- telalterliche Stadtkern mit drei Stadttoren, Türmen und Resten der einstigen Stadtmauer verspre- chen Kurzweil. Die Stadtkirche mit berühmtem spätgotischen Kirchenväteraltar, Spitalkirche mit wertvollem spätgotischen Flü- gelaltar und das Deutsche Hirten- museum mit seiner interaktiven Dauerausstellung „Mensch und Tier“ runden den Besuch des Städtchens ab, das 2001 als erste Cittaslow Deutschlands ausge- zeichnet wurde. Von hier geht es südlich über den Weiler Weiher im Wald in mode- rater Steigung über den Reschen- berg. Auf der Gegenseite kommt die Tour an der Frankenalbklinik vorbei in das ehemalige Kloster- dorf Engelthal im Hammerbachtal. Schon 1059 weihte hier Bischof Gundekar von Eichstätt eine Ka- pelle, deren Chor heute noch erhalten ist. Die Gründung des ehem. Frauenklosters geht auf das Jahr 1243 zurück. Von der einsti- gen Größe und seiner Bedeutung als kraftvoller katholischer Geg- ner der protestantischen Stadt Nürnberg ist nicht mehr viel übrig geblieben. Im Ort sind noch ver- einzelt Reste der Klosteranlagen, teilweise neu renoviert, zu finden. Auf einem gut ausgebauten Rad- weg geht es anschließend in Rich- tung Offenhausen am Fuße des Keilberges (Kapellenruine) gele- gen. Im 11. Jahrhundert war das Dorf in Eichstätter Besitz. Weiter Bergauf kommt die Tour nach En- tenberg einem Kirchdorf unter- halb der Haidelbachquelle. 1291 wird ein Ritter Ulrich Schwep- permann von Entenberg erwähnt. Bereits 1072 wurde hier vom Eichstätter Bischof eine Kirche ge- weiht. Das heutige Gotteshaus ist mit Wandgemälden und zahlrei- chen Wappen geschmückt. In ste- tigem aber gemütlichen Auf und Ab geht es über Gersdorf weiter nach Weigenhofen am Nordfuß des Moritzberges gelegen, Wei- genhofen leitet seinen Namen von einem „Hof des Wigo“ ab. 903 gehörte der Hof zum Kloster St. Emmeram in Regensburg. Über Schönberg (1061 erstmals erwähnt) mit seiner neugotischen Kirche, dem Rundturm eines ehe- maligen Schlosses der Hohenst- aufer und 300 Jahre markgräflich- ansbachische Enklave kommt die Tour nach Ottensoos. Ottensoos gehört zu den ältes- ten schriftlich belegten Orten im östlichen Mittelfranken. Schon im Jahr 903 wird es in einer Urkun- de von König Ludwig dem Kind erwähnt. Der König schenkte die Siedlung zusammen mit Sendel- bach und einem nicht näher loka- lisierbaren Teorinhova an das Re- gensburger Kloster St. Emmeram. Die leicht ansteigende Terrasse außerhalb des Hochwasserberei- ches am Südufer der Pegnitz, auf welcher der Ort entstand, hatte schon lange vorher Siedler ange- zogen, wie Funde im Bereich des Reichenschwander Weges vor einigen Jahren zeigten. Mit der Weihe eines Altares durch den Eichstätter Bischof Gundekar er- hielt der Ort im 11. Jahrhundert eine zentrale Funktion. Die Kirche St. Veit, eine vierschiffige spät- mittelalterliche Hallenkirche um die herum eine Kirchenburg mit teilweise doppeltem Mauerring angelegt wurde. Sie stellte – und stellt – den Mittelpunkt von Ot- tensoos dar. Um die Kirche herum entstand ein Bauerndorf, dessen großzügige Struktur heute noch gut an den Straßenzügen von der Hans-Pirner-Straße, dem Dorf- platz und der Oberen Dorfstraße erkennbar sind. Ab hier auf nahezu ebenen We- gen geht es weiter nach Henfen- feld das über 900 Jahre alt ist. Schon im Karolinger Reich stand hier eine Grenzburg. Das heu- tige Schloss war 300 Jahre Sitz der Nürnberger Patrizierfamilie Pfinzing. Der Gründer der Fami- liendynastie ist der Schöpfer des Pfinzingatlas, eine heute noch für die Forschung wichtige und de- taillierte Vermessungskarte mit Beschreibung von einem Großteil des Gebietes der Frankenalb. Die Kirche mit dem Taufglöckchener- ker birgt die Pfinzinggruft und den sog. Pfinzingaltar. Durch die Pegnitzwiesen geht es zurück zum Ausgangspunkt der Tour nach Hersbruck. Start Parkplatz am Bahnhof Hers- bruck links der Pegnitz GPS Koordinaten: N49 30.041 E11 26.152

Kulturland- schaft des Mittelalters - Sockenqualmer

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Streckencharakteristikca. 30 km, abwechslungsrei-che Landschaft mit schönen Ausblicken aber zwei starken Steigungen

RadTourenrad, AllTerrainBike

Dauer1/2 Tag

Bahnanbindungin Hersbruck links der Pegnitz, Ottensoos und Henfenfeld

Kombinierte Tourmöglich mit Tour 12

Radtour

11

Kulturland-schaft des Mittelalters

Start und Endpunkt ist Hers-bruck Die Stadt ist im 8. oder

9. Jahrhundert an einer Pegnitzfurt der alten Eisenstraße entstanden. Schon 976 als Besitz des Klosters Bergen an der Donau erwähnt. Wir empfehlen den Ort zum Ende der Tour zu besuchen. Nicht nur die kulinarischen Möglichkeiten lohnen, sondern auch der Mit-telalterliche Stadtkern mit drei Stadttoren, Türmen und Resten der einstigen Stadtmauer verspre-chen Kurzweil. Die Stadtkirche mit berühmtem spätgotischen Kirchenväteraltar, Spitalkirche mit wertvollem spätgotischen Flü-gelaltar und das Deutsche Hirten-museum mit seiner interaktiven Dauerausstellung „Mensch und Tier“ runden den Besuch des Städtchens ab, das 2001 als erste Cittaslow Deutschlands ausge-zeichnet wurde.

Von hier geht es südlich über den Weiler Weiher im Wald in mode-rater Steigung über den Reschen-berg. Auf der Gegenseite kommt die Tour an der Frankenalbklinik vorbei in das ehemalige Kloster-dorf Engelthal im Hammerbachtal. Schon 1059 weihte hier Bischof Gundekar von Eichstätt eine Ka-pelle, deren Chor heute noch erhalten ist. Die Gründung des ehem. Frauenklosters geht auf das Jahr 1243 zurück. Von der einsti-gen Größe und seiner Bedeutung als kraftvoller katholischer Geg-ner der protestantischen Stadt Nürnberg ist nicht mehr viel übrig geblieben. Im Ort sind noch ver-einzelt Reste der Klosteranlagen, teilweise neu renoviert, zu fi nden.

Auf einem gut ausgebauten Rad-weg geht es anschließend in Rich-tung Offenhausen am Fuße des Keilberges (Kapellenruine) gele-gen. Im 11. Jahrhundert war das Dorf in Eichstätter Besitz. Weiter Bergauf kommt die Tour nach En-tenberg einem Kirchdorf unter-halb der Haidelbachquelle. 1291 wird ein Ritter Ulrich Schwep-permann von Entenberg erwähnt. Bereits 1072 wurde hier vom Eichstätter Bischof eine Kirche ge-weiht. Das heutige Gotteshaus ist mit Wandgemälden und zahlrei-chen Wappen geschmückt. In ste-tigem aber gemütlichen Auf und Ab geht es über Gersdorf weiter nach Weigenhofen am Nordfuß des Moritzberges gelegen, Wei-genhofen leitet seinen Namen von einem „Hof des Wigo“ ab. 903 gehörte der Hof zum Kloster St. Emmeram in Regensburg.

Über Schönberg (1061 erstmals erwähnt) mit seiner neugotischen

Kirche, dem Rundturm eines ehe-maligen Schlosses der Hohenst-aufer und 300 Jahre markgräfl ich-ansbachische Enklave kommt die Tour nach Ottensoos.

Ottensoos gehört zu den ältes-ten schriftlich belegten Orten im östlichen Mittelfranken. Schon im Jahr 903 wird es in einer Urkun-de von König Ludwig dem Kind erwähnt. Der König schenkte die Siedlung zusammen mit Sendel-bach und einem nicht näher loka-lisierbaren Teorinhova an das Re-gensburger Kloster St. Emmeram. Die leicht ansteigende Terrasse außerhalb des Hochwasserberei-ches am Südufer der Pegnitz, auf welcher der Ort entstand, hatte schon lange vorher Siedler ange-zogen, wie Funde im Bereich des Reichenschwander Weges vor einigen Jahren zeigten. Mit der Weihe eines Altares durch den

Eichstätter Bischof Gundekar er-hielt der Ort im 11. Jahrhundert eine zentrale Funktion. Die Kirche St. Veit, eine vierschiffi ge spät-mittelalterliche Hallenkirche um die herum eine Kirchenburg mit teilweise doppeltem Mauerring angelegt wurde. Sie stellte – und stellt – den Mittelpunkt von Ot-tensoos dar. Um die Kirche herum entstand ein Bauerndorf, dessen großzügige Struktur heute noch gut an den Straßenzügen von der Hans-Pirner-Straße, dem Dorf-platz und der Oberen Dorfstraße erkennbar sind.

Ab hier auf nahezu ebenen We-gen geht es weiter nach Henfen-feld das über 900 Jahre alt ist. Schon im Karolinger Reich stand hier eine Grenzburg. Das heu-tige Schloss war 300 Jahre Sitz der Nürnberger Patrizierfamilie Pfi nzing. Der Gründer der Fami-liendynastie ist der Schöpfer des Pfi nzingatlas, eine heute noch für die Forschung wichtige und de-taillierte Vermessungskarte mit Beschreibung von einem Großteil des Gebietes der Frankenalb. Die Kirche mit dem Taufglöckchener-ker birgt die Pfi nzinggruft und den sog. Pfi nzingaltar.

Durch die Pegnitzwiesen geht es zurück zum Ausgangspunkt der Tour nach Hersbruck.

StartParkplatz am Bahnhof Hers-bruck links der PegnitzGPS Koordinaten: N49 30.041 E11 26.152

che Landschaft mit schönen Ausblicken aber zwei starken

Tourenrad, AllTerrainBike

Bahnanbindungin Hersbruck links der Pegnitz, Ottensoos und Henfenfeld

Kombinierte Tourmöglich mit Tour 12

bruck links der PegnitzGPS Koordinaten: N49 30.041 E11 26.152

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Kulturlanschaftdes Mittelalters

Geobasisdaten:© Bayerische Vermessungsverwaltung www.geodaten.bayern.de

Tourstart

Tour

Bahnhof

S-Bahnhof

Parkplatz

Burg/Schloss

Museum

Theater

Bad/Therme

Höhle/Grotte

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10 km (M

aßstab 1:50.000)

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