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www.kulturland-magazin.de Nummer 1 Frühjahr 2009 Das Magazin für Kultur in Rheinland-Pfalz Martin Stadtfeld Inklusive: KulturLANDkompass Nibelungen Festspiele Mosel Musikfestival Arp Museum Palatia Jazz IntervIew Fritz Rau Tobias Mann Kultursommer Spezial „Cool Britannia” 1. Mai bis 3. Oktober 2009

KulturLAND Magazin Nr. 1

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KulturLAND Magazin - Das Magazin für Kultur in Rheinland-Pfalz

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Das Magazin für Kultur in Rheinland-Pfalz

Martin Stadtfeld

Inklusive: KulturLANDkompass

Nibelungen FestspieleMosel Musikfestival

Arp MuseumPalatia Jazz

IntervIew

Fritz RauTobias Mann

Kultursommer Spezial

„Cool Britannia”1. Mai bis 3. Oktober 2009

Page 2: KulturLAND Magazin Nr. 1

Metronom

Erfi nder: Johann Nepomuk Mälzel

und Dietrich Nikolaus Winkel

Deutschland, 1816

Taktangebend. Made in Germany.Das Engagement der Rheinland-Pfalz Bank.

LBBW-Gruppe sorgt sie mit der Förderung herausragender Aktionen

und zahlreicher Veranstaltungen für eine spannende Kulturland-

schaft – in Rheinland-Pfalz und auch über die Landesgrenzen hinaus.

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Seit seiner Erfi ndung gibt das Metronom den Musikern weltweit

Takt und Tempo vor. Auch die Rheinland-Pfalz Bank ist mit ihrem

kulturellen Sponsoringkonzept taktangebend. Als regional ver-

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Page 3: KulturLAND Magazin Nr. 1

Herzlich willkommen!KulturLAND – Das Magazin für Kultur in Rheinland-Pfalz ist da. Sie halten die 1. Ausgabe in ihren Händen, bunt und vital wie die Ereignisse und Persönlich-keiten, über die wir berichten.

Kulturgenuss trifft Leselust. Überzeugende Gestaltung trifft journalistisches Handwerk. Sie finden im neuen Heft kompetent ausgewählte Kulturinfor-mationen, aktuelle Top-Events, angereichert mit Hintergrundberichten und Interviews aus den Regionen. Besonders herausragend ist natürlich der kul-turelle Leuchtturm des Landes: der Kultursommer Rheinland-Pfalz. Er wird im Mittelpunkt der ersten und zweiten Ausgabe stehen.

KulturLAND – Das Magazin für Kultur in Rheinland-Pfalz kommt Ihnen auf allen Wegen entgegen. Sie werden ihm auf Schritt und Tritt begegnen: im Theater oder im Kulturzentrum, in der Stadtbibliothek oder in der Galerie, im Museum oder im Café, an insgesamt rund 4.000 ausgewählten Auslegestel-len in ganz Rheinland-Pfalz. Und außerdem im Internet als virtuelles Magazin mit medialen Erweiterungen wie Videos, weiterführenden Links und ausführ-lichen Veranstaltungsübersichten. Das Ganze vernetzt mit vielen Portalen und Webseiten des Landes, auf denen Kultur groß geschrieben wird. Nachhaltig und aktuell präsentiert.

Das KulturLAND freut sich auf Sie.

Dr. Yvonne EisenkolbChefredakteurin

Editorial

�KulturLAND

Page 4: KulturLAND Magazin Nr. 1

Kultursommer Spezial

„Cool Britannia” 1. Mai bis 3. Oktober 2009

Kultursommer-Eröffnungin Worms Seite 10

Carlos Santana Mainzer Zeltfestival Seite 14

Tiepolo und das Antlitz ItaliensArp Museum Bahnhof Rolandseck Seite 42

Puppentheaterkulturin Bad Kreuznach Seite 55

4 KulturLAND

Page 5: KulturLAND Magazin Nr. 1

Außerdem im Heft: Der aktuelle KulturLANDkompass für Ihre Region ab Seite 25

Interview

Schauplätze

Inhalt

einladung zum Kultursommer 2009 7

Martin Stadtfeld 8

Kultursommer-eröffnung: Allzeit junge Kunst von der Insel 10

Rheinhessen nibelungen-Festspiele 13 Mainzer Zeltfestival 14 vocal Jazz Summit 15 X-mal Shakespeare 16Pfalz touch the Future 18 Palatia Jazz 19Mosel / Saar Mosel Musikfestival 20 Brot & Spiele trier 21Überregionales Unterwegs im Land 23

Rheintal rheinvokal 41 Arp Museum 42 Mittelrhein Musik Momente 44

Stadttheater Koblenz 46

Eifel / Ahr eifelSchätze 48 Sommer HeckMeck 49Westerwald / Lahn westerwälder Bläsersommer 50 Hachenburger Frühling 51Hunsrück / Nahe Mattheiser Sommer-Akademie 53 Puppentheaterkultur (PuK) 55Kulturmacher Fritz rau 57

vorschau 61 Impressum 62

�KulturLAND

Page 6: KulturLAND Magazin Nr. 1

Unter www.der-takt.de finden Sie Ihr Portal zu allen ÖPNV- Informationen im Land: die praktische Takt-Fahrplanauskunft, aktuelle Infos, Freizeittipps und vieles mehr. Reinklicken lohnt sich!

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Wir sind auch zu Hause für Sie da!

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Page 7: KulturLAND Magazin Nr. 1

Einladung zum Kultursommer 2009 LIEBE RHEINLAND-PFäLZERINNEN uND RHEINLAND-PFäLZER, LIEBE GäSTE!

Der achtzehnte Kultursommer Rheinland-Pfalz bringt wieder vielfältige Kulturereig-nisse in alle Regionen unseres Landes. Unser Motto 2009 lautet „Cool Britannia“.

Die Stadt Worms eignet sich aufgrund historischer Verbindungen und der lebendigen Partnerschaft mit der Grafschaft Hertfordshire besonders gut als Ort für die Eröffnung am zweiten Mai-Wochenende.

Im Kulturland-Magazin finden Sie eine Auswahl aus weit über zweihundert Projekten. Theater, Musik, Bildende Kunst, Film, Literatur – all dies und vieles mehr hat seinen Platz in der Kultursommer-Saison 2009.

Das komplette Programm finden Sie im Internet unter www.kultursommer.de.

Wir wünschen Ihnen viele anregende und genussreiche Stunden mit Kunst und Kultur in Rheinland-Pfalz.

Kurt Beck Doris AhnenMinisterpräsident MinisterinundVorsitzende desKultursommersRheinland-Pfalz

MinisterpräsidentKurtBeck MinisterinDorisAhnen

�KulturLAND

Page 8: KulturLAND Magazin Nr. 1

StadtfeldMartin

Lieber ergreifend als sexy

Warum klassische Musik nicht sexy sein muss, Nachwuchsförderung elementar ist und der Westerwald ein Stück Heimat bedeutet, verrät der Pianist Martin Stadtfeld im Interview mit KulturLAND. Der vierfache Echo-Preisträger ist ein Rheinland-Pfälzer: geboren in Koblenz, aufgewachsen im Westerwald, Abitur im Landesmusikgymnasium Montabaur und dann, sehr rasch, viele Preise für seine vorzüglichen CD-Einspielungen von Bach und Schubert. Trotz umjubelter Konzerte in der ganzen Welt hat er seine Wurzeln nicht vergessen.

Herr Stadtfeld, wie kam es, dass Sie Ihr Herz an die klassische Musik verloren ha-ben und nicht, wie so viele junge Leute, an die populäre Musik ihrer Jugend? Meine Mutter hat immer klassische Musik auf Schallplatte und später auf CD gehört. So bin ich mit klassischer Musik aufgewachsen und habe sie lieben ge-lernt. Ich höre aber heute auch mal ganz gerne Popmusik.

Spätestens seit Ihrem Debütalbum mit Bachs Goldberg-Variationen, mit dem Sie erstmals die Charts stürmten, sind Sie ein Klassik-Star. Was bedeuten Ihnen heute Ihre Wurzeln im Westerwald?

Sehr viel. Ich kann auf eine glückliche Kindheit und Jugend zurück blicken, die ich im Westerwald verbracht habe.

Sie haben das Landesmusikgymnasium besucht, wurden von der Villa Musica ge-fördert und haben viele Konzerte in Ihrer Heimat gegeben. Wie wichtig auf Ihrem Weg zum großen Durchbruch waren für Sie die Stationen in Rheinland-Pfalz?Von herausragender Bedeutung stufe ich die Förderung durch die Villa Musica ein. Die kammermusikalischen und mensch-lichen Erfahrungen, die ich dort gemacht habe, haben mich sehr geprägt.

„DaS KLavier war iMMer Der MitteLpunKt MeineS LebenS“Starpianist Martin Stadtfeld im Gespräch mit Michael Au und Jürgen Hardeck

� KulturLanD

Page 9: KulturLAND Magazin Nr. 1

wie ist es aus Ihrer Sicht grundsätzlich um die Förderung des musikalischen nachwuchses bestellt?Die Förderung beginnt ja schon im Eltern-haus. Das ist der wichtigste Aspekt. Ich denke, dass die institutionellen Angebote zur Musikförderung besonders in Rhein-land-Pfalz gut sind. Allerdings: In der schulischen Vermittlung wird der Musik immer weniger Wert beigemessen. Das ist schlimm und für unsere Gesellschaft verheerend.

was bedeutet heute Heimat für Sie?Heimat ist für mich ein Begriff, der weni-ger an einen Ort als an die Verbindungen zu Menschen geknüpft ist. Das gemein-same Leben mit meiner Freundin im Ruhrgebiet bietet mir heute ein Gefühl der Heimat zwischen meinen Konzertrei-sen. Auch mein Elternhaus in Gackenbach im Unterwesterwald ist immer noch ein Stück Heimat.

wie fühlt sich ein neunjähriger, der für sein erstes öffentliches Klavierkonzert üben muss, statt mit den anderen Jungs Fußball zu spielen oder rad zu fahren?Ich hatte eine wunderbare Kindheit und habe nie etwas vermisst. Ich habe viel Fußball gespielt und bin auch viel Rad gefahren, aber das Klavier war immer Mittelpunkt meines Lebens, dem meine ganze Liebe gehörte.

erinnern Sie sich an etwas Bemerkens-wertes oder Heiteres, das Ihnen irgendwo in rheinland-Pfalz bei einem Konzert begegnet oder passiert ist?

Als ich mit zwölf Jahren ein Konzert im Westerwaldkreis hatte, wurde ich mit den Worten angekündigt: „Herr Martin Stadtfeld spielt jetzt für uns auf dem wohl-temperierten Klavier.“ Das fand ich sehr amüsant.

Bitte vervollständigen Sie diesen Satzan-fang: „Die Behauptung, dass klassische Musik nicht sexy ist...”...ist vollkommen korrekt. Denn den Begriff „sexy“ wende ich allenfalls auf das weibliche Geschlecht, aber nicht auf die klassische Musik an, deren Funktion es nicht sein sollte, sexy zu sein. Musik soll uns ergreifen, berühren, Einblicke in das Menschsein vermitteln.

Sie haben in einem Interview mit der Zeitschrift vanity Fair geäußert: „wenn das Konzert nicht in der Mitte der Gesellschaft ankommt, dann kann man den Leuten auch nicht sagen, das wäre dort alles ganz locker und cool.” Glauben Sie wirklich, es ließe sich mehr als eine überschaubare Minderheit in Zukunft noch ernsthaft auf klassische Musik ein? Und wenn: was müsste dazu passieren? Oder ist der Musik-markt, so wie er heute ist, in der Lage, dafür zu sorgen?Ich habe damit zum Ausdruck bringen wollen, dass niemand deswegen in ein klassisches Konzert geht, weil jemand ihm erzählt, wie locker dort alles zugeht. Men-schen gehen in Konzerte aus genau dem gleichen Grund, wie sie andere Veranstal-tungen besuchen: Sie erhoffen sich davon in irgendeiner Art und Weise emotionali-siert zu werden. Ich versuche durch meine

Konzerte meinen Beitrag dazu zu leisten.

Haben Sie eigentlich noch Lampenfieber? Ich empfinde vor einem Konzert eine ent-spannte Erregung. Allerdings würde ich das eher als Vorfreude denn als Lampen-fieber bezeichnen.

welche Ziele kann man eigentlich noch verfolgen, wenn man, so wie Sie, mit noch nicht einmal dreißig Lebensjahren bereits den musikalischen Mount everest bestiegen hat?Musik ist ein lebenslanger Erkenntnis-prozess. Je mehr ich mich mit den großen Werken der Musikgeschichte beschäftige, desto größer wird meine Ehrfurcht und Dankbarkeit. K

AUF eInen BLICKDIe näCHSten MArtIn StADtFeLD KOnZerte In Der reGIOn:

BOnn, BeetHOvenHALLe �1. Mai

BAD KreUZnACH, PAULUSKIrCHe(im Rahmen des Rheinland-Pfalz Tages)2. Juli

trIer, tHeAter (Mosel Musikfestival)4. September

MOntABAUr, SCHLOSS 6. Dezember

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9KulturLAND

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vIDeO Martin Stadtfeld spricht über seine neue CD

Martin Stadtfeld „Bach: Das wohltemperierte Klavier” bei amazon

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Zwei Menschen aus zwei Ländern feier-ten anno 1235 in worms Hochzeit: Der Stauferkaiser Friedrich II. vermählte sich mit Isabella von england, und alles volk feierte mit. Der damalige Festzug erfährt nun am selben Ort eine neuauflage. Das Historienspiel steht am 10. Mai als passendes Symbol am Anfang des 18. Kultursommers rheinland-Pfalz. Denn der widmet sich unter dem Motto „Cool Britannia“ bis Oktober der Kultur des United Kingdom – damit eine Beziehung vertiefend, die uns seit Jahrhunderten inspiriert.

„Vor 1� Jahren schon dachten wir an ei-nen Länderschwerpunkt Großbritannien“, erzählt Jürgen Hardeck, Geschäftsführer beim Kultursommer Rheinland-Pfalz. Doch Jahr um Jahr wurden aus guten Gründen andere Prioritäten gesetzt. 200� etwa regte das Landesfestival mit dem Thema „Lebenswelten – Arbeitswelten“ einen Programmakzent an, der auf den gesellschaftlichen Wandel im Zeitalter der Globalisierung abhob. 2006 warf der Kultursommer mit seinem an die Fußball-WM angelehnten Motto „Welt-Meister“ die Frage auf, welchen Stellenwert Klassiker heute haben und wie kulturelle Ikonen der Gegenwart entstehen.

Die Anziehungskraft der Kultur von der Insel„Doch das Britannien-Thema ging uns nie aus dem Kopf“, so Hardeck. Verständlich, angesichts der enormen Anziehungskraft, die die Kultur der Insel auf deutsche Künstler und deutsches Publikum seit jeher ausübt. Nicht nur, dass vom 1�. bis ins 19. Jahrhundert hiesige Klassikgigan-ten von Händel über Haydn und Mozart bis Mendelssohn-Bartholdy sich in briti-schen Konzertsälen die Klinke in die Hand gaben. Nicht nur, dass englische Literaten wie Daniel Defoe („Robinson Crusoe“), Jonathan Swift („Gullivers Reisen“), Char-les Dickens („Oliver Twist“), Mary Shelley („Frankenstein“) oder Jane Austen („Stolz und Vorurteil“) tiefe Spuren im europä-ischen Kulturerbe hinterlassen haben. Die Kultur Britanniens erweist sich bis heute als Trendsetter, der auch Einflüsse aus den „Fern-Kulturen“ des ehemaligen Empire aufsaugt. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts konnte das eng-lische Kino mit Eigenarten wie Monty Python punkten oder im Blockbuster-Seg-ment mit James Bond selbst Hollywood beeindrucken. Zuletzt setzte der Brit-Pop Maßstäbe in der jungen Musik. „Je länger man überlegt, umso mehr Momente aus dem Kulturraum Großbritannien fallen

einem ein, die im eigenen Leben eine Rol-le spielen“, sinniert Hardeck. Weshalb er froh ist, dass es nach den Länderschwer-punkten im Kultursommer 199� (Ameri-ka), 1999 (Frankreich) und 2004 (Italien) nun endlich mit Britannien klappt.

Shakespeare und die BeatlesEine Straßenumfrage in Deutschland zu den beiden wichtigsten englischen Kulturschaffenden aller Zeiten würde wohl ergeben: Shakespeare und die Beatles. Keine anderen Künstler aus dem Reich Ihrer Britischen Majestät haben die Weltkultur so nachhaltig beeinflusst wie diese: der Londoner Stückeschreiber aus dem 16. und die Liverpooler Pilzköpfe aus dem 20. Jahrhundert. Shakespeare und die Beatles – das sind Theater und Musik, zugleich sind es Symbole für lebendig gebliebene alte Kunst und die Erneue-rungskraft junger Kunst. Damit setzen sie in doppeltem Sinne Eckpfeiler für das Spektrum jener vielen Veranstaltungen im Kultursommer 2009, die sich zwischen Mai und Oktober dem Jahresmotto „Cool Britannia“ verschrieben haben.

Konzertreihen und FestivalsKonzertreihen und Festivals fächern mit eigenen Britannia-Schwerpunkten

Kultursommer-Eröffnung

Allzeit junge Kunst von der InselKuLTuRSOMMER 2009: „COOL BRITANNIA“ – vON MAI BIS OKTOBER.BEGEGNuNGEN MIT SHAKESPEARE, CREAM, GREENAWAy uND CO.

Kultursommer-Chef Jürgen Hardeck

10 KulturLAND

Page 11: KulturLAND Magazin Nr. 1

oder Akzenten die Musik quer durch die Geschichte des Inselreiches auf, vom kel-tischen Ritualgesang über britischen Ba-rock, Klassik und klassische Moderne bis zu den jüngsten Entwicklungen in Jazz, Rock und Pop. Theater hat in diesem Kul-tursommer mit Shakespeares Schauspie-len vielfach zu tun, bietet aber ebenso britische Momente in den Sparten Tanz-, Musik-, Figuren-, Kinder- und Jugend- so-wie Straßentheater. Das britische Kino nicht zu vergessen, dem eine zentrale Filmreihe in Mainz und etliche Sondervor-stellungen in regionalen Programmkinos quer durch Rheinland-Pfalz gewidmet sind. Und: Die Volkshochschulen im Land begleiten den Kultursommer mit einem speziellen, auf dessen Schwerpunkt-thema zugeschnittenen Programm. von Peter Greenaway bis Katie MeluaOb Musik, Theater, Film oder Literatur und Bildende Kunst: Zahlreiche Gäste von inter-nationalem Rang haben sich angekündigt, darunter Filmregisseur Peter Greenaway, Theater-Innovator Peter Brook, Vokalen-sembles wie die King’s Singers oder The Swingle Singers, Musiker wie Katie Melua oder Jack Bruce von Cream. Der Berühmt-heiten sind viele, der Geheimtipps, Sze-ne- und Spartenspezialisten noch mehr.

Zusammen mit einer breiten Palette regionaler Akteure prägen sie das Gesicht des Kultursommers als vom Westerwald bis in die Pfalz reichendes buntes Mosaik, das umso interessanter wird, je genauer man hinschaut.

„Cool Britannia“: Das ist keine hiesige Begriffsschöpfung, sondern wurde von englischen Medien Mitte der 90er in die Welt gesetzt zur Charakterisierung der kulturellen Aufbruchstimmung unter Tony Blair. Das Wortspiel mit der inoffi-ziellen Nationalhymne „Rule, Britannia“ schlägt eine Brücke von der Vergangen-heit in die Gegenwart, von Shakespeare über die Beatles und Stones zu den Kreativen von heute in den multikul-turellen Metropolen London, Birming-ham, Liverpool oder Edingburgh. Unter diesem Motto bietet der Kultursommer Rheinland-Pfalz die Möglichkeit, Kunst und Kultur Großbritanniens in all ihren spannenden, anregenden, schönen und auch unterhaltsamen Aspekten neu oder wieder zu entdecken. K

AnDreAS PeCHt

AUF eInen BLICK

KULtUrSOMMer-StArt In wOrMS �. bis 10. Mai

Traditionell wird der Kultursommer mit einem Wochenende eröffnet, das in einer rheinland-pfälzischen Stadt Programm für die ganze Familie bietet. 2009 ist es Worms, dessen Innenstadt sich vom �. bis 10. Mai in eine große Bühne verwandelt.

Höhepunkt ist am Sonntag (10. Mai) das Historienspiel „Englische Hochzeit“, das mit gewaltigem Aufwand Festzug und Ze-remonien anlässlich der Vermählung von Kaiser Friedrich II. mit Isabella von England im Jahr 12�� wiederauferstehen lässt.

Die beiden Tage zuvor sind einerseits geprägt von diversen Konzerten, die der britischen Pop-Geschichte von den �0er Jahren bis heute sowie der englischen Klassik gewidmet sind. Andererseits bringt das internationale Straßenthea-terfestival des Kultursommers britische Ensembles mit ihrem ureigenen Humor nach Worms, zugleich werden Künstler aus Frankreich und Österreich deren Heimat auf die Schippe nehmen.

Weitere Informationen unter: www.kultursommer.worms.de

11KulturLAND

www.petergreenaway.info

www.peterbrook.net

www.kingssingers.com

www.katiemelua.com

www.jackbruce.com

www.swinglesingers.com

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Page 12: KulturLAND Magazin Nr. 1

Kaiserstraße 26-3055116 Mainz

Telefon: 06131 - 27 58 34 0Fax: 06131 - 27 58 34 54E-Mail: [email protected]: www.kulturstiftung-rlp.de

Künstlerhaus Schloß BalmoralVillenpromenade 1156130 Bad Ems

Telefon: 02603 - 94 19-0Telefax: 02603 - 94 19-16E-Mail: [email protected]: www.balmoral.de

Künstlerhaus EdenkobenKlosterstraße 18167480 Edenkoben

Das Künstlerhaus Schloß Balmoral ist Begegnungsstätte, Wohn- und Arbeitsort für bildende Künstlerinnen und Künstler aus allen Ländern. Es ermöglicht Anwesenheits- und Projektstipendien. Zudem werden Auslandsstipendien an rheinland-pfälzische Künstlerinnen und Künstler vergeben, die somit die Möglichkeit bekommen, in London und New York zu arbeiten. Das Künstler-haus betreut außerdem die Stipendiaten des Landes Rheinland-Pfalz in Paris und Wiepersdorf.

Das Künstlerhaus Edenkoben ist Begegnungsstätte, Wohn- und Arbeitsort für Dichter und Übersetzer, Bildende Künstler und Musi-ker. Stipendien ermöglichen Schriftstellern und Bildenden Künstlern mehrmonatige Arbeitsaufenthalte. Mit einem anspruchsvollen Veranstaltungsprogramm lädt das Künstlerhaus zu Lesungen, Konzerten und Atelierausstellungen ein. Im Mittelpunkt steht die zeitgenössische Literatur in verschiedenen Reihen sowie in der europäischen Übersetzungswerkstatt „Poesie der Nachbarn“.

Telefon: 06323 - 2325Fax: 06323 - 980 - 925E-Mail: buero@kuenstlerhaus- edenkoben.de Internet: www.kuenstlerhaus- edenkoben.de

Page 13: KulturLAND Magazin Nr. 1

eine der ältesten Städte Deutschlands, ein romanischer Kaiserdom und ein sagenumwobener Fluss: Das ist der Stoff, aus dem die Märchen sind, das ist die historische Kulisse der nibelungen-Fest-spiele in worms. Die Stadt am rhein ist längst mit den namen Siegfried, Hagen oder Kriemhild verbunden. vor sieben Jahren wurden die Festspiele mit dem Ziel ins Leben gerufen, die nibelungen-Sage wieder in das Bewusstsein eines breiten Publikums zu rücken.

Der Plan ging auf, mehr als 140.000 Zuschauer und ein Millionenpublikum vor den Bildschirmen haben die Auffüh-rungen vor dem Wormser Kaiserdom seitdem gesehen. Das Erfolgsrezept von Festspiel-Intendant Dieter Wedel: Er zeigt das Epos der Nibelungen in seinen viel-fältigen Facetten. In diesem Jahr sollen die Heldentaten des Siegfried mit einem

Augenzwinkern auf die Bühne gebracht werden. Gil Mehmert inszeniert die Ko-mödie „Das Leben des Siegfried“ von John von Düffel, und Christoph Maria Herbst spielt den Hagen.

Die Zuschauer können sich in diesem Sommer mit „Das Leben des Siegfried“ auf einen fantasievollen Bilderbogen freuen, der die große Sage der Deutschen auf den Kopf stellt. „Abgedrehter werden uns Hagen, Gunter, Kriemhild und Brun-hild auch dadurch erscheinen, dass sie einem etwas anderen Siegfried begeg-nen“, verspricht der Regisseur. Ein Garant für komödiantisches Spiel ist Christoph Maria Herbst, der den Hagen gibt. Seine Titelrolle als verschrobener Abteilungs-leiter in der TV-Serie „Stromberg“ brachte Herbst seinen bisher größten Erfolg ein. Zum ersten Mal in der Geschichte der Nibelungen-Festspiele wird auch auf der

Westseite des Wormser Kaiserdoms ge-spielt. So kann das Publikum buchstäblich zwei Premieren erleben: Die Uraufführung einer Komödie und einen neuen Blick auf die grandiose Kulisse des Doms.

Zeit für eine KomödieCHRISTOPH MARIA HERBST SPIELT ZuM ERSTEN MAL BEI DEN NIBELuNGEN-FESTSPIELEN IN WORMS

AUF eInen BLICKnIBeLUnGen-FeStSPIeLe, wOrMS �1. Juli bis 16. August

Weitere Informationen unter: www.nibelungenfestspiele.de

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Christoph Maria Herbst

Nibelungen-Festspiele 2008©

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http://www.worms.de/extern/nibelungenfestspiele/tickets_2009/inszenierung.php

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http://www.worms.de/extern/nibelungenfestspiele/ensemble_2009/schauspieler.php?navid=17

http://www.worms.de/extern/nibelungenfestspiele/service/haeufige_fragen.php?navid=41

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> Ticket-Informationen> Das Ensemble 2009> Häufige Fragen rund um die Festspiele

Page 14: KulturLAND Magazin Nr. 1

Die Singer-Songwriterin Katie Melua und roger Hodgson setzen die britischen Akzente beim 11. Mainzer Zeltfestival. roger Hodgson gründete 1969 die briti-sche Pop-rockband Supertramp, die in den 70ern und Anfang der 80er Jahre ihre größten erfolge hatte. Der unvervechsel-bare Supertramp-Sound entstand u.a. durch den einsatz unüblicher Instrumen-te wie z. B. Klarinette oder Saxophon („the Logical Song“). Mit ihrem erfolgrei-chen Konzept aus hintergründigen tex-ten und Keyboard-orientiertem Softrock konnte Supertramp bis heute über 60 Millionen Alben weltweit verkaufen.

Katie Melua steht für aktuelles Singer-Songwriting made in Great Britain. Die vier Alben der britischen Sängerin waren alle erfolgreich, Songs wie „Nine Million Bicycles“ werden von den Radiostationen gerne gespielt. In einem „Zeltfestival Spezial“ treten beide am 1�. Juli im Rah-men der „1.Summernight Of Songs“ im Mainzer Volkspark auf.

Das Programm des 11. Mainzer Zeltfesti-vals 2009 vereint die Generationen. Dazu passt die Verpflichtung des Weltstars

Santana als Headliner des Festivals. Der mexikanische Musiker spielt mit Band am 1�. Juli in Mainz. Carlos Santana, einer der herausragenden Gitarristen des 20. Jahrhunderts, hat die Rockgeschichte mit seinem Latin Rock und seinem unver-wechselbaren Gitarrensound geprägt.

Was für Santana der charakteristische Gitarrenklang, ist für das Mainzer Zeltfest-ival und seine Specials die Atmosphäre: Im Volkspark der Landeshauptstadt steht ein großes Zweimastzelt, das während der Veranstaltungen ein Garant für Nähe zwischen Publikum und Künstler ist. Dass der Funke überspringt, ist den Organisa-toren im Frankfurter Hof wichtig. Darum lassen sie bei der Auswahl der Künstler Sorgfalt walten. In der Sparte Kabarett- und Liedermacher steht dafür der Mitver-anstalter „unterhaus“. Es sorgt in diesem Jahr für eine Dominanz des Wortes: Gerade mit dem Schweizer Kabarett-preis „Cornichon“ ausgezeichnet wurde Urban Priol. Der Ehrenpreisträger des Landes Rheinland-Pfalz des Deutschen Kleinkunstpreises ist Gerhard Polt. Er kommt zum zweiten Mal zum Festival, begleitet von der „Biermösl Blosn“. Der

dritte Kabarettist im Bunde ist „Local Hero“ Tobias Mann (mit Gästen), der sich schnell zu einem bundesweit erfolgrei-chen Senkrechtstarter entwickelt hat.

Für starke Texte in der Rock- und Pop-branche ist Cyndi Lauper bekannt. Frech kreierte die US-Amerikanerin einen neuen Frauentyp in der Welt des Pops. Handge-machte Musik mit tiefgründigen Texten ist die Sache von BAP. Seit Jahrzehnten zeigt sich die Band um Frontmann Wolfgang Niedecken innovativ und experimentier-freudig. In Mainz stehen die Kölner mit Anne de Wolf auf der Bühne. Komplet-tiert wird der Reigen der starken Bands unter anderem durch Goran Bregovic & The Wedding and Funeral Band oder Noa & Mira.

AUF eInen BLICKMAInZer ZeLtFeStIvAL2�. Juni bis �. JuliSPeCIALS1�. und 1�. Juli, 21. und 22. August

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14 KulturLAND

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Page 15: KulturLAND Magazin Nr. 1

Gipfeltreffen der vokal-JazzweltvOCAL JAZZ SuMMIT – KONZERTE, WORKSHOPS uND MEHR

Die fünf Musiker von the real Group gehen zu ihren Mikrofonen und werden in einigen Sekunden mit ihren Stimmen Hochleistungen abliefern: Die Formation gehört zum Genre der Jazzvokalisten, ihre Mitglieder behandeln ihre Stim-men also wie Instrumente, singen die Passagen von trompete, Posaune oder Saxofon. Musikkenner sehen im vokal-Jazz sogar die wurzeln der ganzen Gat-tung; es sei die natürlichste musikalische äußerung im Jazz, heißt es.

Doch keine Angst, Vokal-Jazz eignet sich nicht nur zu Fachgesprächen, sondern macht richtig Spaß. Das wird der Vocal Jazz Summit im Frühherbst in der Main-zer Phönixhalle beweisen: Zum zweiten Mal bringt das fünftägige Gipfeltref-fen der Vokal-Jazz-Szene die hiesigen Künstler mit internationalen Megastars zusammen. Der Vocal Jazz Summit hat somit zwei wichtige Standbeine: Er ist zu-gleich Konzertereignis und Plattform für nationale Ensembles, um von den Besten der Branche lernen zu können.

Damit wäre neben den Konzerten der zweite Schwerpunkt umrissen: das Coaching. Jazz-Ensembles können sich ab jetzt bewerben, um ihre eigene Literatur

gemeinsam mit den Profis zu proben. Un-terrichten werden die Stars des Festivals, sie vermitteln die Feinheiten der Technik, des Stils und der kreativen Interpretation des Jazzrepertoires. Die Coachings sind für bereits bestehende Vokalgruppen gedacht. Einzelpersonen können aller-dings als Zuschauer dabei sein. Vor dem eigentlichen Vocal Jazz Summit haben die Veranstalter für drei Tage den Fokus auf das Beatboxing gelegt. Wieder sind es Experten des Genres, die in Meister-klassen die Technik des Erzeugens eines Schlagzeug- und Perkussionsklangs im Mundraum unterrichten.

Tagsüber betätigen sich die internatio-nalen Künstler als Gesangslehrer, abends heizen sie dem Publikum ein. Ein Blick auf die verpflichteten Gruppen: Das 19�2 ge-gründete Quartett The Manhattan Transfer schrieb 19�1 Musikgeschichte: Es räumte bei der Grammyverleihung sowohl eine Auszeichnung für Jazz als auch eine für Pop ab. Beide Stilrichtungen waren und sind Ausgangspunkte für ihre großen Hits wie „Birdland“, „Nightingale Sang in Berkeley Square“ oder „Route 66“. Sie nach Mainz zu holen, ist die logische Konsequenz des ersten Vocal Jazz Summits im Jahr 200�: Damals waren New York Voices und Take 6

zu Gast, mit The Manhattan Transfer wird der Dreiklang der amerikanischen Altmeis-ter des Fachs komplettiert.

Mit Präzision und großem Enthusiasmus vermischen die Swingle Singers auch in Mainz Chanson und Jazz, Pop und Scat-Gesang, Klassik und Beatboxing. Berühmt wurden die vier Sängerinnen und vier Sänger durch ihre Bach- und Mozartin-terpretationen. Das Oktett gehört zu den weltbesten professionellen A-cappella-Formationen, ebenso wie das schwedische Quintett The Real Group. Das Ensemble hat nicht nur mit Jazz-Highlights auf sich aufmerksam gemacht, sondern auch durch seine eigene Interpretation von Stücken aus den Stilrichtungen Folk, Swing, Pop und Klassik.

AUF eInen BLICKvOCAL JAZZ SUMMItPHönIXHALLe, MAInZ�0. September bis �. Oktober

Infos und Coaching: www.vocal-jazz-summit.de

The Swingle Singers

1�KulturLAND

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tHe MAnHAttAn trAnSFer www.manhattantransfer.org

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Page 16: KulturLAND Magazin Nr. 1

er hat einen staunenden Blick auf die welt, zeigt sich misstrauisch und ringt nach Freundschaft und Liebe: Hamlet kann vieles sein. Bei Herbert Fritsch wird der Mythos des Shakespeare-Helden in die Gegenwart geholt. Dazu bedient er sich bei seinem Projekt „hamlet_x“ mo-derner Medien und bringt den sezierten Shakespeare-text auf die Leinwand. Bis jetzt sind dabei 55 Kurzfilme entstanden, in denen sich Schauspieler wie Hannelore Hoger, Matthias Schweighöfer oder Katja riemann mit dem Hamlet-Stoff ausei-nandersetzen. Bei seinen Live-Shows interagiert Fritsch vor der Folie dieser Filme und ergründet die Geschichte des berühmten Prinzen.

Das Beispiel „hamlet_x“ zeigt, dass es die ungewöhnlichen Blickwinkel auf Shake-speare sind, die den roten Faden des Sommertheaterfestivals des Kultursom-mers Rheinland-Pfalz und der Mainzer Kammerspiele bilden. Von Mitte Juni bis Mitte Juli werden Shakespeare-Stücke aufgeführt, die den großen Dramatiker in ein anderes, oft experimentelles Licht setzen. „Wir haben versucht, ein großes Spektrum abzudecken“, erklären die Organisatoren, und bei der Vorstellung des Programms wird klar, was damit ge-meint ist: „Macbeth“ als Figurentheater, „Romeo und Julia“ im Schulinternat oder „Hamlet“ als Westernheld. Verschiedene

Sparten interpretieren Arbeiten Shake-speares neu. Dafür steht der genannte Hamlet. Ein ganzes Wochenende dreht sich alles um ihn. Den Auftakt macht Fritsch, parallel laufen die ganze Nacht über Kurzfilme, und das Agora Theater aus Belgien verknüpft die Stoffe der klas-sischen Tragödien mit denen traditionel-ler Western.

„Heinrich vIII.“ kommt zurückViele in Deutschland noch nicht auf-geführte Produktionen prägen den Spielplan des Festivals. Beispielsweise die künstlerische Auseinandersetzung mit den 1�4 Sonetten, die Shakespeare in seinem Leben geschrieben hat. Sie geben einen Einblick in das, was in seinen Stücken immer sorgsam verborgen blieb – das geheimnisvolle Leben des Dichters. Zusammen mit seinen langjäh-rigen Protagonisten Natasha Parry und Bruce Myers hat Peter Brook, einer der unbestritten größten Theatermacher des 20. Jahrhunderts, den Shakespeare Abend mit dem Titel „Love is my Sin“ am Pariser Theater Bouffes du Nord uraufgeführt, im Juni gastiert er in Mainz.

Ein auf deutschen Bühnen seit Jahrzehn-ten nicht mehr gespieltes Stück gibt es ebenfalls zu sehen: „Heinrich VIII.“. Zuletzt wurde das Königsdrama um den berüch-tigten Tudor-Herrscher, den man heute

am ehesten wegen seiner sechs Frauen kennt, am Schauspielhaus Bochum 192� gezeigt. Nun hat die Truppe um Nor-bert Kentrup, den Gründer der „Bremer Shakespeare Company“, eine neue Übersetzung uraufgeführt. Das Drama spielt in den Hinterzimmern der Macht. Es sind nicht Heinrichs Frauen, um die es geht, sondern der Kampf um Einfluss. Eine Besonderheit an der Inszenierung ist, dass alle Rollen wie zu Shakespeares Zeiten von Männern gespielt werden. In die Aktualität geholt wird der Klassiker „Romeo und Julia“. „This Bridge Theatre“ aus Phoenix, Arizona zeigen das wohl bekannteste Shakespeare-Stück. Vier Schüler eines katholischen Internats sind fasziniert von „Romeo und Julia“ und beschließen, die berühmte Liebesge-schichte nachzuspielen. Je mehr sie in die Rollen schlüpfen, desto mehr entdecken sie in den Worten des Dichters sich und ihr Leben.

„Unser Ziel ist es, Shakespeare so zu zeigen, wie man ihn nicht jeden Tag sieht“, erklärt Tom Peifer von den Kammerspielen die Idee. Shakespeare ist also die große Klammer des Sommertheaterfestivals. Überraschungen sind durch neuartige Interpretationen und spartenübergreifende Inszenierungen garantiert.

Alles Shakespeare – keine FragePETER BROOK Zu GAST IN DEN MAINZER KAMMERSPIELEN

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Rheinhessen

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AUF eInen BLICKX-MAL SHAKeSPeAre: SOMMertHeAterFeStIvALKAMMerSPIeLe, MAInZ11. Juni bis 11. Juli

Weitere Informationen unter: www.mainzer-kammerspiele.de

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1�KulturLAND

Page 18: KulturLAND Magazin Nr. 1

Länder- und genreübergreifend zeigt sich das Kinder- und Jugendchorfesti-val „touch the Future“ in der Pfalz. 350 jugendliche Sänger aus sechs verschie-denen Ländern verbinden Chormusik mit tanz und theater. Sie alle kennen sich nicht, wollen aber gemeinsam singen, tanzen, schauspielern und ihre ergebnis-se einem großen Publikum präsentieren. Dass so etwas funktionieren kann, wird das Kinder- und Jugendchorfestival „touch the Future“ in diesem Jahr zum dritten Mal beweisen.

Aber der Reihe nach: Basis von „Touch the Future“ ist hochwertige Chormusik. Dazu gesellen sich die Genres Tanz und Schau-spiel, die die Stücke aus ihrer Perspektive heraus beleuchten. Die Teilnehmer aus den Niederlanden, Moldawien, Tschechi-en, Russland, Kanada und Deutschland werden im pfälzischen Dannstadt-Schauernheim in Workshops die Musik tänzerisch und – dieses Jahr zum ersten Mal – auch schauspielerisch umsetzen. Dafür stehen unter anderem die Work-shopleiter: John Jacobson ist Komponist, Choreograf und Musikpädagoge aus den USA; Judith Janzen hat Erfahrung als Sängerin, Gesangspädagogin und Chor-leiterin; Ralph Frey arbeitet als Dozent für Tanz- und Theaterpädagogik. Diese

drei bringen nun das Chorprogramm in Bewegung.

Gala in LudwigshafenDas Konzept von „Touch the Future“ sei in der Vergangenheit immer aufgegan-gen, betonen die Organisatoren. Gerade in der Pfalz sei die Veranstaltung auf Begeisterung gestoßen, erklärt Initiatorin und Festivalleiterin Judith Janzen. Um die 160 Betten seien von Privatleuten für die internationalen Gäste zur Verfügung gestellt worden, das Interesse bei der Bevölkerung sei nach wie vor groß. Dem trägt das Programm des Kinder- und Jugendchorfestivals Rechnung. Der Sängernachwuchs bietet in abendlichen Begegnungskonzerten den Gastchören einen Einblick in sein Repertoire und die heimische Sangeskultur. Die Kurpfalz-halle, in der auch bei den Workshops gearbeitet wird, steht den Besuchern fast täglich offen. Ein Blick ins weite-re Programm: Zur Eröffnung (12. Juli) gestalten die Jugendlichen das Kapitels-amt im Speyerer Dom mit. Alle teilneh-menden Chöre führen das extra dafür komponierte Stück „Messa Olevanese“ erstmals mehrchörig auf. Nach neun Tagen gemeinsamer Arbeit werden die Ergebnisse in einer großen Abschlussgala (1�. Juli) in der Ludwigshafener Fried-

rich-Ebert-Halle präsentiert. Aufgeführt werden tänzerisch und schauspielerisch interpretierte Stücke der Chormusik – auf der Bühne live gesungen und von einer Band begleitet.

„Unsere Kinder sind unsere Zukunft, und die Sprache der Musik setzt sich über alle Grenzen hinweg“, erklärt Initiatorin Janzen die Idee des Projekts. Beim vergangenen Festival im Jahr 200� habe sich schon beim Eröffnungskonzert gezeigt, dass die Vielfalt des Chorrepertoires das Interesse bei den Menschen geweckt habe. Durch ihre Begeisterung ließen die Teilnehmer die Konzertbesucher ihre Freude an der Musik spüren. Damit sei das wichtigste Ziel von Musik schon erreicht: „Menschen, die miteinander singen und tanzen, führen keine Kriege gegeneinander“, ist sich Judith Janzen sicher.

In die Zukunft mit GesangFESTIvAL „TOuCH THE FuTuRE“ GEHT IM JuLI IN DIE DRITTE RuNDE

AUF eInen BLICKtOUCH tHe FUtUre – 3. InternAtIOnALeS FeStIvAL Für KInDer- UnD JUGenDCHöreDAnnStADt-SCHAUernHeIM10. bis 19. Juli

Weitere Informationen unter: www.touch-the-future.com

Pfalz

Der Choreograf John Jacobson

1� KulturLAND

Page 19: KulturLAND Magazin Nr. 1

wo fängt das Besondere an? Sind es die Burgen, Schlösser, historischen Parks, Kirchen oder weingüter, die dem Jazz-Festival palatia jazz den Stempel des Herausragenden verpassen? Oder sind es die handverlesenen Künstler, unter ihnen ebenso Grammygewinner wie nach-wuchsmusiker? Möglicherweise ist es der kulinarische Aspekt, der die Konzerte um-rahmt? es ist schwierig, eine rangfolge festzulegen, vielleicht liegt gerade daher die Antwort nahe: es ist das gesamte Paket, das palatia jazz auszeichnet und zu einem Leuchtturm der sommerlichen Musikfestivals im Land macht.

Mit 1� Veranstaltungen in diesem Jahr präsentiert palatia jazz die Vielfalt des internationalen Jazz und der jazzver-wandten Musik. Ein großer Schwerpunkt des Programms liegt wieder auf der europäischen Jazzlandschaft: Enrico Rava und Stefano Bollani, Tomasz Stanko, Biréli Lagrène, Silje Nergaard oder das Marcin Wasilewski Trio sind Künstler, die im Sommer in die Pfalz kommen werden. „Es gibt unglaublich viel zu entdecken in der europäischen Jazzszene. Längst haben die Europäer aus der großen Tradition des Jazz, aber auch aus eigenen kulturellen Wurzeln zu ihrem ganz individuellen musikalischen Ausdruck gefunden“, beschreibt Festivalleiterin Suzette Yvonne Moissl das Programm.

Aber es sind auch die großen Namen der internationalen Szene, die palatia jazz ausmachen. Das zeigt schon die Auf-

taktveranstaltung in Speyer: Ein genreü-bergreifendes Musikprojekt gibt es mit dem „Kronos Quartet“ in der Gedächtnis-kirche. Das zweifach mit dem Grammy ausgezeichnete Streichquartett verbindet Jazz, Folk, Rock, Klassik und neue Musik.

Kleine und große entdeckungenDie Besetzung der Eröffnung steht für die prominenten Stars des Festivals, darunter etwa der fünffache Grammygewinner McCoy Tyner. Der Pianist spielt mit sei-nem Quartett bei palatia jazz gemein-sam mit Bill Frisell sein neues Programm „Guitars“. Nie zuvor hatte McCoy Tyner mit Gitarristen Musik aufgenommen, nun holte er für sein neues Album gleich fünf Weltklasse-Gitarristen ins Studio. Und da ist der südafrikanische Pianist Abdullah Ibrahim: Er gehört ebenfalls zu einer Reihe von Urgesteinen der Jazzsze-ne. Ibrahim wurde als Wegbegleiter von Duke Ellington, Ornette Coleman oder Don Cherry bekannt. Mit der Neuaufla-ge seiner Band Ekaya kehrt er zu seinen südafrikanischen Wurzeln zurück. Ein weiterer Grenzgänger zwischen Tradition und Moderne ist der amerikanische Trom-peter Roy Hargrove. Er transportiert den Jazz der �0er und 60er Jahre ins Hier und Jetzt und wurde dafür schon zweimal mit dem Grammy ausgezeichnet. Es sind die kleinen und großen Entdeckungen, die das Programm von palatia jazz auszeich-nen. Darauf legt Veranstalterin Moissl wert. „Ich möchte unserem Publikum zeigen, welches Spektrum es in der Welt des Jazz gibt“, erklärt sie. Im vergange-

nen Jahr war der israelische Pianist Yaron Herman so ein Geheimtipp. Mittlerweile spielt er in den großen Häusern. Auch dieses Jahr ist er bei palatia jazz vertre-ten, jetzt nicht mehr als Nachwuchs, sondern als etablierte Jazz-Größe. Ähn-liches Aufsehen dürfte das diesjährige Konzert mit dem Brasilianer Hamilton de Holanda erregen. Sein Auftritt bei palatia jazz ist sein erstes Deutschlandkonzert überhaupt. Die Mischung aus Jazz und brasilianischer Musik machte ihn in seiner Heimat zum Star und brachte ihm den Spitznamen „Jimi Hendrix der Mandoline“ ein.

Doch ob Stars oder Neuentdeckungen: Die historischen Spielorte verleihen den Konzerten von palatia jazz eine besondere Atmosphäre. Burgen, Schlösser, historische Parks und geschichtsträchtige Winzergü-ter in der Pfalz bilden die Kulissen für die Veranstaltungen. Im kulinarischen Vor-programm können sich die Besucher mit pfälzer Weinen und wechelnden Speisen auf die Konzerte einstimmen.

Die Pfalz jazzt weiterPALATIA JAZZ: GEHEIMTIPPS TREFFEN AuF uRGESTEINE

AUF eInen BLICKPALAtIA JAZZ – DAS InternAtIOnALe JAZZFeStIvAL Der PFALZ�. Mai bis 1�. August

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Page 20: KulturLAND Magazin Nr. 1

es ist das älteste und bedeutendste Klassik-Musikfestival in rheinland-Pfalz und eines der größten in Deutschland: Das 22. Mosel Musikfestival ist vom 1. Juni bis 3. Oktober in einer der schönsten weinkultur-Landschaften europas zu erleben. Schwerpunkt ist die klassische Musik, aber auch „musikalische Seiten-sprünge“, so Intendant Hermann Lewen, sind zu erleben.

Einen der Höhepunkte des Festivals 2009 markiert der 1. Juli mit dem Konzert des Orchestra Filarmonica della Scala unter der Leitung von Daniel Barenboim: Einer der weltbesten Dirigenten und Pianis-ten macht an diesem Abend mit dem Orchester der Mailänder Scala Station in Luxemburg.

Passend zum Motto „Cool Britannia“ des Kultursommers Rheinland-Pfalz bildet die englische Musikkultur aller Epochen den Schwerpunkt des weiteren Programms. Außerdem stehen wichtige Komponisten-Jubilare mit einem ganz

persönlichen Bezug zur britischen Insel im Fokus: Georg Friedrich Händel, Felix Mendelssohn Bartholdy, Joseph Haydn und Henry Purcell. Renommierte Künstler – viele von ihnen ebenfalls aus Großbri-tannien – bieten bei �� Konzerten an 2� Orten im Moseltal ein breites Spektrum verschiedener Musikstile: von Kammer-musik mit den King’s Singers und dem Gambenensemble Concordia oder mit Grammy-Gewinner Simon Halsey und seinem English Vocal Consort über hoch-musikalische Späße mit Mnozil Brass oder dem Ukulele Orchestra of Great Britain bis hin zu Filmmusik auf der schwimmenden Moselbühne oder Kinderkonzerten.

„Hallelujah, Mr. Händel – Messiah im großen Stil“ heißt es am 4. Juli in Trier. Auf eine ganz besondere Art wird der 2�0. Todestag des Komponisten Georg Fried-rich Händel begangen, den sowohl die Deutschen als auch die Briten als „ihren“ Komponisten ansehen. Händels großes Oratorium „Messiah“ ist so beliebt, dass es oft bis zu tausend Sänger zusammen-

führt. Mitte des 19. Jahrhunderts ent-stand diese Tradition, die jetzt auch in der Konstantin-Basilika zu erleben ist.Eine weitere Hommage steht am �0. Au-gust im Mittelpunkt: Zu Ehren von Joseph Haydn, dessen Todestag sich 2009 zum 200. Mal jährt, werden die „Jahreszeiten“ aufgeführt. Die Open-Air-Aufführung von Haydns Werk findet vor der Kulisse des sommerlichen Moseltals statt.

Den offiziellen Schlussakkord setzt das Monumental-Oratorium „Elias“ von Felix Mendelssohn Bartholdy am �. Oktober in der Konstantin-Basilika zu Trier. Auch er ein Jubilar – in diesem Jahr wäre der Komponist 200 Jahre alt geworden.

Klassik mit Seitensprüngen EINES DER GRÖSSTEN MuSIKFESTIvALS DEuTSCHLANDS IST AN DER MOSEL ZuHAuSE

AUF eInen BLICKMOSeL MUSIKFeStIvAL 20091. Juni bis �. Oktober

Weitere Informationen unter:www.moselmusikfestival.de

Mosel / Saar

Open-Air-Konzert in Trier

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FILArMOnICA DeLLA SCALA www.filarmonica.itwww.danielbarenboim.com

www.kingssingers.com

www.mnozilbrass.at

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www.ukuleleorchestra.com

Page 21: KulturLAND Magazin Nr. 1

Opium fürs volk sollten sie sein, das Brot und die Spiele der römer. Sie sollten die Menge ihren Hunger und ihr Leid verges-sen lassen, sie von revolutionären Ge-danken ablenken und ihren grausamen voyeurismus befriedigen. Im trier des 21. Jahrhunderts geht es bei „Brot & Spiele“ deutlich entspannter zu: ein Augustwo-chenende lang können die Massen das römische Lebensgefühl erleben.

Ins Caldarium der Kaiserthermen lockt die „Römer Lounge“, die in einer großen Bar mit Tänzern, DJs und effektvoller Beleuchtung die Sinne berauscht. Gau-menfreuden bietet die „Tavernenwelt“, und im Römerlager „Vicus“ lassen sich die Sorgen des Alltags beim Bogenschießen, einem Schmuckworkshop oder der

Anprobe von Kettenhemden vergessen. Im Legionärslager erläutern römische Soldaten ihre Ausrüstung und kämpfen auf dem Exerzierfeld um die Gunst des Publikums. Im Schutz der Dunkelheit ziehen „Mythen und Orakel“ die Besucher in ihren Bann. Zu diesem Thema wer-den jeden Abend in den unterirdischen Versorgungsgängen der Kaiserthermen faszinierende Klang- und Lichtinstallatio-nen inszeniert.

Der Morgen danach beginnt mit dem großen Aufmarsch der Legionäre, die von der Porta Nigra durch die Trierer Innen-stadt zu den Thermen defilieren. Doch wie im alten Rom findet das eigentliche Spectaculum in der Arena statt. „Schick-sal in Flammen“ heißt das turbulente

Stück, das im Amphitheater die Auf-merksamkeit der Zuschauer fesselt. Im Zentrum der Geschichte stehen zehn kostbare Bücher, die eine Prophezeiung zum Schicksal Roms enthalten. Wer wird die geheimnisvollen Texte und damit die Macht über die Stadt an sich reißen? Ein Stoff, der wie gemacht ist für die dra-matischen Gladiatorenkämpfe.

AUF eInen BLICKBrOt & SPIeLe, trIer14. bis �0. August

Weitere Informationen unter:www.brotundspiele-trier.de

Römisches Lebensgefühl„BROT & SPIELE“ – GLADIATOREN, LEGIONäRE uND DAS SCHICKSAL ROMS

Römeraufmarsch in Trier

21KulturLAND

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Page 22: KulturLAND Magazin Nr. 1

ANTIKENCARD TRIERGeführter Stadtrundgang durch das römische Triermit Innenbesichtigung von Porta Nigra und KaiserthermenEintritt ins Rheinische Landesmuseum

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Page 23: KulturLAND Magazin Nr. 1

„Kultursommer“ ist im ganzen Land und so lassen sich auch einige der Projekte nicht auf bestimmte Regionen festlegen. Dazu gehören unter anderem die Reihen und Sterne des Kultursommers, die großartige Veranstaltungen auch an eher unerwarteten Orten möglich machen.

Festivalstern JugendtheaterSeit 16 Jahren präsentiert der Festival­stern Jugendtheater im Kultursommer Rheinland­Pfalz erfolgreich spannendes Jugendtheater und nimmt seitdem einen wichtigen Stellenwert in unserer Kultur­landschaft ein. Der nachhaltige Erfolg des Festivalsterns beruht auf dem Zusam­menwirken von Theaterprofis, begeiste­rungsfähigen Jugendlichen, der Organi­sation des Kulturbüros Rheinland­Pfalz und engagierten Kooperationspartnern vor Ort. Zu den Highlights der insgesamt mehr als vierzig Veranstaltungen zählen immer wieder die Ensembles, die aus Projekten mit Straßenkindern entstanden sind. In diesem Jahr ist die Gruppe Teatro Trono aus Bolivien dabei, die in ihrem Stück „Creación Collectiva“ die ernsten

und skurrilen Momente des Lebens junger Menschen in Bolivien zeigt. Außer­dem präsentiert Shangilia aus Kenia ein farbenfrohes und aktionsreiches Musik­ und Akrobatikprogramm.

VokalSternDie Förderung der Vokalmusik in Rhein­land­Pfalz hat einen hohen Stellenwert in der Initiative Kultursommer, und das seit ihrem Beginn im Jahre 1992. Seit 2007 bringt der VokalStern mit ausge­suchten Gruppen aus der nationalen und internationalen Chorszene neue Impulse ins Land. Die Veranstalter haben das Angebot angenommen und präsentieren die hochklassigen Chöre und Ensembles, nicht zuletzt mit Beiträgen zum jewei­ligen Kultursommer­Motto, das 2009 bekanntermaßen „Cool Britannia” heißt. Die Ebor Singers aus York machen am 21. Mai den Anfang im Norden des Landes, in Kirchen­Sieg. Es folgen Konzerte mit Vo­calis Frankfurt, einem der wenigen Chöre in Deutschland, die den „Evensong“ der anglikanischen Kirche authentisch darbieten, Groove for Thought, Art of the

Voice, Maybebop und der Joyful Company of Singers.

Internationale OrgelfestwochenDie Geschichte der Orgel reicht sowohl in England als auch in Rheinland­Pfalz bis ins frühe Mittelalter zurück. So gilt der um 1350 entstandene „Robertsbridge Codex“ als die älteste schriftlich über­lieferte Sammlung mit Orgelmusik. Im Zuge der Entwicklung des bürgerlichen Musikwesens zogen in England bereits im 18. Jahrhundert Orgeln in die öffent­lichen Konzertsäle ein. Im 19. Jahrhundert entstanden dort, neben Deutschland und Frankreich, die monumentals­ten Orgelbauten in Europa. In fast jedem Konzert ist englische Orgelmusik zu hören.

Unterwegs im LandÜBERREGIONALE PROJEKTE – KULTUR IN GANZ RHEINLAND-PFALZ

AuF eInen BLIcKIm ganzen Land ist der Kultursommer mit rund 250 Projekten zwischen 1. Mai und 3. Oktober zu erleben.

Weitere Informationen unter:www.kultursommer.de

Überregionales

Mahler-Seuffert-Orgel in Kirrweiler

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Reise durch die europäische SangeskunstRHEINvOKAL PRäSENTIERT BERÜHMTE STIMMEN AuS ALLEN TEILEN DES KONTINENTS

AUF eInen BLICKrHeInvOKAL1�. Juni bis 19. Juli

Weitere Informationen unter:www.rheinvokal.de

Rheintal

Mit einem Interrail-ticket durch europa touren, Kultur und Lebensart der Italie-ner, Holländer oder Ungarn kennenler-nen. reisewege eben, die Alltägliches vergessen lassen und den Geist für neues öffnen. Aus den gleichen Gründen, aus denen wir uns heute den rucksack auf-schnallen, waren auch schon die Men-schen vergangener epochen unterwegs.

Wie die Reisen in fremde Länder auf große Komponisten gewirkt haben, lässt sich in ihrer Musik erfahren. Deshalb begibt sich das Festival RheinVokal dieses Jahr auf eine musikalische Reise durch Europa: Es folgt den Spuren Händels in Neapel und Rom, begleitet Haydn nach London und Mendelssohn nach Schott-land. Die Sehnsucht nach der Ferne steht im Mittelpunkt: Schuberts Lieder vom

Wandern und Reisen, die sehnsüchtigen Blicke der Romantiker gen Osten und Mozarts glückliche Tage in Prag sind einige der Themen.

Das Leitmotiv Reisen passt zu RheinVokal, schlägt das Festival doch eine musikali-sche Brücke über eine der berühmtesten Wasserstraßen der Welt: den Rhein.Zwischen dem 1�. Juni und dem 19. Juli gastieren wieder renommierte Vokalis-ten der Gegenwart in meist historischen Gebäuden. So ist unter anderem Angelika Kirchschlager in Andernach mit Mozart-arien und Mahlerliedern zu hören und Christoph Prégardien singt Schubert in Bad Ems. Vom SWR Vokalensemble Stuttgart bis zum Ensemble Cinquecento aus Wien, von der Deutschen Radiophil-harmonie Saarbrücken-Kaiserslautern bis

zum schwedischen Ensemble Harmony of Voices reicht die Bandbreite. Aus England kommen in diesem Jahr besonders viele Künstler, Werke und Programme passend zum Motto des Kultursommers „Cool Britannia“. Emma Kirkby, das Madrigalen-semble „I Fagiolini“ und der New College Choir Oxford repräsentieren verschiedene Facetten eines europäischen Landes, in dem das Singen bis heute eine nationale Leidenschaft ist.

Chorkonzert in Maria Laach

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Page 26: KulturLAND Magazin Nr. 1

Kulturerbe

vor den Augen der Besucher entfalten sich fünfhundert Jahre Kunstgeschichte, im Blickpunkt: der Mensch. In Gestalt majestätischer Heiliger thront er hinter italienischen Klostermauern auf den Holz tafeln des Malermönches Fra Angelico, er berührt uns in seiner emotionalität in den Madonnenbildern und Christussze-nen des Spätmittelalters und blickt uns auffordernd selbstbewusst aus den Portraits des Leonardo-Schülers Bernar-dino Luini in der renaissance entgegen. Biblische Dramen spielen sich unter dem Unheil verheißenden Himmel neapels ab: Im Lichte Caravaggios kämpft David gegen riesen, wird Joseph durch Potiphars Frau verführt – monumental und bildgewaltig bei Guido reni oder Giambattista Caracciolo.

Der Mensch ist das zentrale Thema in vielen Exponaten der Ausstellung in der Kunstkammer Rau. Ab dem 29. Mai bele-ben �� Gemälde italienischer Meister den Pavillon des architektonisch hervorste-chenden Neubaus von Richard Meier auf den Rheinhöhen. Die gesamte Ausstel-

lungsserie birgt 240 hochrangige Werke, eine Dauerleihgabe der Unicef-Stiftung aus der Sammlung Gustav Rau. Für die nächsten 1� Jahre wird dieser stattliche Fundus im Arp Museum Bahnhof Rolands-eck zuhause sein.

Auf einer erlebnisreichen Reise durch die italienische Kunst vom Mittelalter bis in die klassische Moderne, von Venedig bis an die Spitze des italienischen Stiefels entdeckt man lichtdurchflutete Plätze des berühmten Canaletto, läuft durch das wilde Treiben von Pietro Longhis Karnevals-Masken, erfährt die meditati-ve Stille mittelalterlicher Kirchenkunst. Manch eine rätselhafte Schöne blickt uns geheimnisvoll entgegen. Unverändert lebendig und zeitlos hält Giandomenico Tiepolo ihre Züge im Gewand der Flora fest. Oder er präsentiert �00 Jahre Histo-rie am Beispiel der Patrizier-Familie Porto in Vicenza. Sechs noch nie öffentlich gezeigte, fast drei Meter hohe goldglän-zende Fresken bilden das fulminante Herzstück der Schau.

Begleitet wird die Ausstellung in der Kunstkammer Rau von einem erlebnisrei-chen Rahmenprogramm für Jung und Alt: ein italienisches Sommerfest mit Musik, Spiel und Spaß für die ganze Familie, dazu Erlebnis-Workshops zu altmeisterli-chen Maltechniken, Expertenführungen und Bildbetrachtungen. In der reizvollen Rheinlandschaft von Rolandseck wartet ein Sommer voll italienischer Genüsse. K CLAUDIA SeIFFert

Gesichter Italiens vON MAI BIS NOvEMBER LOCKT EINE SPEKTAKuLäRE GEMäLDESCHAu IN DAS ARP MuSEuM BAHNHOF ROLANDSECK

AUF eInen BLICKtIePOLO UnD DAS AntLItZ ItALIenSArP MUSeUM, rOLAnDSeCK29. Mai bis 22. November

Öffnungszeiten: Di bis So und an Feiertagen 11 bis 1� Uhr

Eintritt: � Euro, erm. � Euro, Familienkarte 12 Euro

Weitere Information unter: www.arpmuseum.org

Longhi, Il Ridotto

Canaletto, Markusplatz

Luini, Frauenbildnis

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Tiepolo, Junge Frau als Flora

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Der Moment liegt zwischen vergangen-heit und Zukunft. er ist weder ange-staubt und antiquiert, noch unbekannt und irritierend. er ist lebendig und erleb-bar. Genauso wie die zwanzig Konzerte des Musikfestivals „Mittelrhein Musik Momente“, die in der Landschaft des UneSCO weltkulturerbes am Mittelrhein eine herrliche Kulisse finden.

Bereits zur Eröffnung kann das Publikum diesen Anblick bei einem Open-Air-Kon-zert auf dem Fort Konstantin in Koblenz genießen. Dort verbreitet die Bigband der Rheinischen Philharmonie unter der Leitung des Wiener Jazztrompeters Jörg Engels gute Laune. Lässig, jung und originell geht es kurz darauf weiter, wenn die fünf Blechbläser von LJO-Brass in der Wallfahrtskirche Kamp-Bornhofen ihre Hommage an Johann Sebastian Bach zum Besten geben. Auf dem Jakobsberg in

Boppard entscheidet sich Entertainer Götz Alsmann mit Hilfe seiner Band zwischen „Teufel oder Engel“, und im Besucher-zentrum der Loreley liest ZEIT-Kolumnist Harald Martenstein aus seinem neuen Buch, während das Zwei-Mann-Orchester „Twintett“ launige Musik dazu spielt.

Eher skurril geht es bei der Opernauf-führung von Mnozil Brass zu. Die sieben Musiker versuchen als Prinzen mit Blech-blasinstrumenten das Herz der Prinzessin Irmingrad zu erobern. Passend zum Mot-to des Kultursommers „Cool Britannia“ kommen die King’s Singers von der Insel an den Rhein. Ihre ersten Konzerte gab die A-Capella-Formation aus Cambridge zu Studienzeiten auf Partys und in Pubs. Nun, vierzig Jahre später, haben sie sich ein vielseitiges Repertoire angeeignet, mit dem sie in Koblenz für den einen oder anderen Glücksmoment sorgen.

Groove for Thoughts, die amerikanische Vokalgruppe importiert ihren musikali-schen Stilmix aus Jazz, Gospel und R’n’B von Seattle nach Boppard, wo sie im romantischen Pfarrgarten auftritt. Doch wer den Moment wirklich unein-geschränkt genießen möchte, sollte dies mit allen Sinnen tun. Die Möglichkeiten sind vielfältig: ein Picknick mit Klassik im Park, eine Rheinschiffstour mit Weinprobe und Musik des Duos Bidlah Buh oder ein Vier-Gänge-Menü von Johann Lafer, das akustisch mit Jazzklängen des Benni Schmid Trios unterlegt wird.

Der Moment macht die MusikBEI DEN NEuNTEN MITTELRHEIN MuSIK MOMENTEN IM OBEREN MITTELRHEINTAL SORGEN MuSIKER AuS ALLER WELT FÜR EINE GuTE ZEIT

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Page 29: KulturLAND Magazin Nr. 1

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Das Publikum nicht unterschätzenIM SEPTEMBER STARTET EINE NEUE INTENDANZ AM STADTTHEATER KOBLENZ. DER SCHWERPUNKT DES AMBITIONIERTEN SPIELPLANS LIEGT IM 20. JAHRHUNDERT

Intendantenwechsel sind stets tiefe Einschnitte, für jedes Theater mitsamt Publikum. Neuer Stil, neues Programm, andere Bühnenakteure, ungewohnte Kunstformen. Das Stadttheater Koblenz erlebt nun einen solchen Umbruch: Nach zehn Jahren Intendanz Annegret Ritzels übernimmt mit der Spielzeit 2009/2010 Markus Dietze die Leitung des kleinen Dreisparten-Hauses.

Ortstermin in einem Koblenzer Hotel. Dort hat der designierte Chef des örtli-chen Theaters im Frühstückssalon sein provisorisches „Feldlager“ aufgeschlagen. Dort rekrutiert er Mitstreiter fürs neue Ensemble oder gibt gut gelaunt wie wortreich Antwort auf Fragen neugieri-ger Journalisten. Vorausgesetzt, Markus Dietze ist nicht gerade in der Stadt unterwegs, um mit Gott und der Welt Bekanntschaft zu schließen, sein Konzept zu erklären, über Verwaltung, Marketing, Kooperationen zu verhandeln. Das wie-derum bedingt, dass er gerade eine seiner Koblenz-Vorbereitungswochen einlegt.

Denn im Hauptamt zeichnet der 37-Jähri-ge noch bis zum Sommer fürs Zweispar-ten-Theater Altmark im sachsen-anhal-tinischen Stendal verantwortlich. Dort inszeniert er derzeit „Romeo und Julia“.Alles neu macht der Neue? Sieht ganz danach aus. Und wird von seinem künf-tigen Arbeitgeber, der Stadt Koblenz, wohl auch gewünscht: „Wir erhoffen uns natürlich, dass künstlerische Impulse ge-setzt werden“, erklärte Kulturdezernent Detlef Knopp nach dem einstimmigen Votum des Stadtrates für Dietze. Den ersten Impuls gab gleich die Vorstellung des Spielplans 2009/2010: Das Programm enthält nur ganz wenige Evergreens des Repertoires, setzt stattdessen in sämt-lichen Sparten einen Schwerpunkt auf Werke des 20. und liefert zudem vier Uraufführungen aus dem 21. Jahrhundert.

Konzept der NeugierdeFür Koblenz ist das eine Sensation, und zwar keine kleine. Sofort treten örtliche Bedenkenträger auf den Plan, die um die Akzeptanz eines derart modernen

Programms beim Abonnement-Publikum fürchten. Diesen ewigen Streit beant-wortet der in Schwaben geborene, in Trier aufgewachsene und 19-jährig nach Hamburg umgesiedelte Theatermacher mit einem Konzept, das sich als Drei-Säulen-Strategie beschreiben lässt. Die erste Säule baut auf die Neugierde der Menschen, auch und vor allem der Thea-terabonnenten, die schon so viel gesehen haben. Und die deshalb aufgeschlossen oder aufschließbar dafür seien, mal An-deres zu schauen. „Das Publikum wird zu oft und zu leichtfertig unterschätzt“, ist Dietze überzeugt.

Qualität der Werke und der RealisierungDie zweite Säule besteht aus „der Qua-lität der von uns ausgewählten Werke und der Qualität von deren Realisierung“. Dabei wird der Intendant im Kern auf ein festes Ensemble setzen statt auf den ungleich teureren Betrieb mit wechseln-den Gästen. Die Treue des Publikums zum Theater hängt mit der Treue der Künstler

Schauplätze

Stadttheater Koblenz

46 KulturLAND

Page 31: KulturLAND Magazin Nr. 1

zum Publikum zusammen, lässt sich sinn-gemäß Dietzes Credo deuten. Er spricht oft von „wir“ und „uns“, meint damit das künftige Leitungssextett, bestehend aus den jungen Koblenz-Neulingen Enrico De-lamboye (Musikdirektor), Gabriele Wies-müller (Operndirektorin), Anne Riecke (Schauspieldirektorin) und Dietze selbst. Übernommen werden der langjährige örtliche Ballettdirektor Anthony Taylor und Verwaltungsdirektor Michael Stein.

Dialog theatermacher und PublikumDie dritte Säule von Dietzes Strategie ist das Gespräch zwischen Theatermachern und Publikum – „mit allen und jederzeit!“, unterstreicht der unternehmungslustige Mann, dem manchmal fast bübischer Schalk übers Antlitz und in die Stimme springt. Ein munterer Dauerdiskurs auf vielen Ebenen schwebt ihm vor. Der be-ginnt mit einem Brief an die Abonnenten, soll fortgesetzt werden mit Werkeinfüh-rungen vor allen Vorstellungen, mit regel-mäßigen offenen Publikumsdiskussionen, mit einer systematisch erweiterten Thea-terpädagogik (auch für Erwachsene), mit einer offensiven Theater-Publizistik. „Wir wollen erklären, warum ein Stück toll ist, warum wir es toll finden.“

Zu häufig würden Theater heute nach dem Prinzip verfahren: Vogel friss oder stirb. Völlig unangemessen gerade in einer Zeit, da viele Theaterbesucher in der Kunst benutzte Chiffren oft nicht mehr kennen: Jungen Leuten sind die

kulturellen Hintergründe der Klassiker fremd, älteren Theaterfreunden die Ausdrucksformen der Gegenwartskunst ein Rätsel. Deshalb versteht der Intendant unter Öffentlichkeitsarbeit vor allem Vermittlungsarbeit, weniger Werbung. Und darauf freut sich der Mann, der einst Klavier- und Flötenspiel erlernte und beinahe die Dirigentenlaufbahn einge-schlagen hätte.

von Hamburg über Stendal nach KoblenzWarum landete er bei der Theaterregie? „Ich bildete mir ein, am Piano nicht gut genug zu sein“, sagt er und lässt schmun-zelnd offen, ob zu Recht oder nicht. Also bewarb sich Dietze an der Uni Hamburg für die Studiengänge Musiktheater- und Schauspielregie. Wie des Lebens Zufälle spielen: Der Zulassungsbescheid für letzteren kam zuerst – und der Jüngling aus Trier dampfte auf der Sprechtheater-schiene in ein Künstlerleben, das dann aber doch auch zahlreiche Abstecher zum Musiktheater mit sich bringen sollte.

An der Lebensstrecke von Hamburg über Stendal nach Koblenz lagen Stationen als freier Regisseur, als Produktionsleiter des „Young Directors Project“ bei den Salz-burger Festspielen, als erster Regieassis-tent bei der Neuinszenierung von Jürgen Flimms „Ring“-Produktion in Bayreuth. 2002 kam die Berufung zum Oberspiel-leiter am Theater Altmark, im Jahr darauf die Beförderung zum stellvertretenden

Intendanten und noch ein Jahr später die zum Theaterchef.

Warum die Bewerbung nach Koblenz? „Mitte dreißig überlegt man: Wo stehe ich, was kann ich, was will ich künstle-risch noch machen?“ Als sich die Chance auf die Leitung eines Dreisparten-Hauses bietet, obendrein quasi in der alten Hei-mat, schlägt Markus Dietze zu. Alles neu macht der Neue: Vom 1�. September an wird im Koblenzer Stadttheater zu sehen sein, was davon zu halten ist. K AnDreAS PeCHt

AUF eInen BLICK

DIe erSten PreMIeren

Oper:„wOZZeCK“, Oper von Alban Berg 1�. September Schauspiel: „wOLKen SInD ZIeHenDer ärGer“, Jugendstück von Ad de Bont 20. September „JeFF KOOnS“, Stück von rainald Goetz2. Oktober Tanz: „SInD wIr HeLDen?“, Ballett nach Musik von Philip Glass 26. September

Weitere Information unter: www.theater-koblenz.de

Markus Dietze

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Page 32: KulturLAND Magazin Nr. 1

wer sich dieses Jahr in der eifel auf die Suche nach einem Schatz begeben will, muss keine gefährliche tauchexpediti-on im Laacher See unternehmen oder das Gemäuer der Burg elz nach gehei-men Kammern durchstöbern. Die eifel versteckt ihre Kostbarkeiten nicht. Sie enthüllt sie bereitwillig: Für eine einmali-ge Gemeinschaftsausstellung haben über sechzig Museen der region jeweils ein Objekt ausgewählt, das eine ganz beson-ders wertvolle, spannende oder wichtige Bereicherung ihrer Sammlung darstellt.

Diese „EIFELSchätze“ präsentieren sie nun im ehemaligen Bahnbetriebswerk Gerolstein-Pelm, wo schon die Anrei-se ein kleines Abenteuer ist. Denn die Besucher fahren vom Bahnhof Gerolstein aus in historischen Schienenbussen zur Ausstellung. Jeder Eifelschatz hat einen prominenten Paten, der die Geschichte des Objekts auf ganz eigene Weise ver-mittelt und so die Schatzsuche zu einem

unterhaltsamen Erlebnis macht. Henning Krautmacher, Frontmann der Höhner, zum Beispiel freut sich über die „Töne aus Ton“, die das Aachhorn aus dem Töpfereimuseum Langerwehe machen kann. Die erste deutsche Nähmaschine erinnert Andrea Nahles, stellvertretende Parteivorsitzende der SPD, an ihre Jugend in Mayen, und auch Hobbythek-Modera-tor Jean Pütz hat da mal was vorbereitet. Sein Eifelschatz ist eine etwa sechzig Jahre alte Karbid-Grubenlampe aus dem Besucherbergwerk Grube Wohlfahrt, die, wie er erklärt, „eine geniale Erfindung war und schon so hell brannte, dass sie den Vergleich mit modernen Batterie-leuchten nicht zu scheuen braucht“.

Für Schulklassen und private Kindergrup-pen gibt es in der ersten Ausstellungswo-che thematische Führungen über Ritter und Römer, Maare und Vulkane, Handwerk, Technik, Glaube, Gebräuche und Kunst. In den anschließenden Erlebnisprogrammen

gehen die Kinder mit dem Knappen Wolli-bert auf Tour, lernen, wie das Mineralwas-ser in die Flasche kommt oder überlegen sich, wie eine moderne Schandmaske aussehen könnte. Die Eltern haben derweil die Möglichkeit, zu erforschen, welche kulturellen Kostbarkeiten Bernd Stelter, Margarethe Schreinemakers und Jacques Berndorf ausgegraben haben. Eine Ausstel-lung, die Groß und Klein einlädt, die Eifel zu schätzen.

Die geschätzte EifelNATuR, KuLTuR, TECHNIK uND ARCHäOLOGIE: DIE MuSEEN DER EIFEL SIND SO vIELFäLTIG WIE DAS LEBEN IN DER REGION

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Page 33: KulturLAND Magazin Nr. 1

Bibi, Harry und Hermine stehen nie im Stau. Wenn sie es eilig haben, steigen sie einfach auf ihren Kartoffelbrei oder Nim-bus 2000 und düsen los. Gut möglich, dass diesen Sommer auch in der Eifel die ein oder andere Hexe mit ihrem fliegen-den Besen vorbeischaut. Denn „Hexen und Zauberer“ sind die Hauptfiguren des HeckMeck Festivals 2009.

Auf Burgen und Schiffen, in Schlössern und Schluchten überall in der Eifel, Trier, Wittlich, Himmerod, Luxemburg und Belgien werden sie sich tummeln und Kindern und Erwachsenen zauberhafte Unterhaltung bieten. Bereits beim gro-ßen Eröffnungsfest in Bitburg bringt die „Hexe Knickebein“ die Kinder ordentlich in Schwung. Die „Kleine Hexe“ aus dem gleichnamigen Kinderbuchklassiker von Otfried Preußler erobert auf dem Petris-berg in Trier die Bühne und auf der Burg Dudeldorf sorgen „Ritter Rost und die Hexe Verstexe“ für reichlich Trubel. Auch

in Malberg, Lissingen und Schloss Nie-derweis zaubern Theateraufführungen in unterschiedlichen Formen magische Momente herbei. „Radau“ gibt es auf Schloss Hamm. Die Kinderrockgruppe macht beim Hexentanz Krawall und gute Laune. Daneben können große und kleine Besucher beim HeckMeck Beiträge aus den Bereichen Film, Musical und Oper erleben. Langeweile hat da keine Chance. Auch in den Ferien wird sie einfach weg-gezaubert. Dabei helfen Ferienkurse und -camps, Zauberworkshops, Abenteuer-wanderungen durch den Hexenwald und Tipps für die Hexenküche. Also schnell den Besen aus dem Schrank holen und „Ene, mene, Reck, auf geht’s zum HeckMeck!“.

Wie verhextKINDER- UND JUGENDKULTURFESTIVAL SOMMER HECKMECK. MOTTO: „HEXEN UND ZAUBERER“

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49KulturLAND

HExE KNicKEBEiNwww.hexe-knickebein.de

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Page 34: KulturLAND Magazin Nr. 1

Erstmals haben sich alle drei rheinland-pfälzischen Kreise des geografischen Westerwaldes zu einem gemeinsamen Kulturprojekt zusammengeschlossen. Ge-boren wurde die Idee des „Westerwälder Bläsersommers“ allerdings schon vor ei-nigen Jahren, als sich ein Team unter der Leitung von Landrat Peter Paul Weinert im Kreishaus in Montabaur fragte, was man kulturell Nachhaltiges im Wester-waldkreis schaffen könne.

Schnell stieß man in der Region auf ein Potenzial von 2.000 aktiven Musiker in über fünfzig Musikvereinen, die fast alle auf recht hohem Niveau musizieren. Der einhellige Beschluss wurde gefasst, für diese Vereine etwas zu tun und sie stärker einem breiteren Publikum zu präsen-tieren. Es sollte eine Kombination sein aus Konzerten mit bekannten Blasmu-sikensembles, einer Selbstdarstellung der Musikvereine sowie Workshops und Meisterkursen, die zur musikalischen Qua-litätsverbesserung und zur Stärkung des Gemeinschaftsgefühls beitragen können.

Mit diesem Konzept startete der 1. Westerwälder Bläsersommer 2006. Das Rennquintett übernahm die Rolle des konzertierenden Starensembles,

das gleichzeitig in einem Workshop seine Kunst an junge Instrumentalisten weitergab. Der Sternmarsch und der an-schließende Massenchor in Hachenburg mit über fünfhundert Mitwirkenden ist vielen bis heute als eine beeindruckende Musikschau in Erinnerung. Das Konzept des Westerwälder Bläsersommers ging auf und konnte 2007 variiert fortgesetzt werden: Hinzu kam eine offene Bühne, auf der sich junge ambitionierte Bläser-gruppen präsentieren konnten. Musika-lischer Höhepunkt 2007 war der Auftritt des Wiener Weltklasse-Ensembles Mnozil Brass in Ransbach-Baumbach.

2008 nahmen sich die Verantwortlichen die Zeit, das Konzept erneut zu überden-ken. Auf Anregung des Kultursommer-Chefs Jürgen Hardeck geht nun der 3. Westerwälder Bläsersommer im Rahmen der Gemeinschaftsinitiative „Wir Wester-wälder“ der Landräte Peter Paul Weinert (Westerwaldkreis), Michael Lieber (Kreis Altenkirchen) und Rainer Kaul (Kreis Neu-wied) erstmals in allen drei rheinland-pfälzischen Landkreisen des Westerwal-des an den Start.

Zum Sommeranfang am 21. Juni wird der Bläsersommer mit drei Bläsergottesdiens-

ten in Daaden, Kirburg und Urbach eröff-net. Bei Konzerten mit dem Musikkorps der Bundeswehr in Wissen mit einem Pro-gramm passend zum Thema „Cool Britan-nia“, dem Sternmarsch und Serenadenkon-zert in Linz sowie dem Nachwuchskonzert auf der Fuchskaute zeigt die Westerwälder Szene ihr Können. Wie es dem Konzept des Festivals entspricht, sind auch Künstler von Weltruf dabei, so der Ausnahmetrompeter Reinhold Friedrich, begleitet von Martin Lücker auf der einzigartigen Doppel-Or-gel der Gackenbacher Pfarrkirche, das Blechbläserensemble Ludwig Güttler und German Brass. So bietet der Westerwälder Bläsersommer 2009 eine anspruchsvolle Demonstration traditioneller und mo-derner Blasmusik und ist gleichzeitig ein authentischer Kulturbotschafter für den schönen Westerwald.

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Weitere Informationen unter: www.westerwaelder-blaesersommer.de

Kulturelle IdentitätDER WESTERWÄLDER BLÄSERSOMMER VEREINT TRADITION UND MODERNE

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BLEchBLäsErENsEMBLE LudWIG GüTTLEr www.guettler.com

GErMAN BrAsswww.germanbrass.de

Page 35: KulturLAND Magazin Nr. 1

normalerweise sind es Blumen und Zugvögel, die den Frühling einleiten. Im westerwald kommt noch die Musik hinzu. Mit sechs Konzerten von ende Mai bis Mitte Juni wird ein neues Festival in Hachenburg die vielfalt der klassischen Musik widerspiegeln. „Die so genann-te ernsthafte Musik kann auch Spaß machen“, sind sich die Organisatoren des „Hachenburger Frühlings“ sicher. Garant dafür ist unter anderem der künstlerische Leiter wolfram Christ: Der gebürtige Hachenburger gehört international zu den führenden Bratschisten und ist ein ebenso bekannter Dirigent. er musizier-te unter anderem mit Claudio Abbado und Herbert von Karajan. Seit 1999 lehrt Christ als Professor für viola an der Mu-sikhochschule Freiburg.

So viel Erfahrung tut der Premiere des Hachenburger Frühlings gut. Die sechs Konzerte konnten mit hochkarätigen Musikern besetzt werden: Schon das Programm der Eröffnung am 24. Mai lässt aufhorchen. Zum ersten Mal musizieren unter Dirigent Christ die Philharmonie Südwestfalen und der Philharmonische Chor Siegen gemeinsam. „Zigeunerwei-sen“ lautet der Titel des Festivalauftakts in der Hachenburger Rundsporthalle.

Der Blockflötist Maurice Steger und Björn Colell, Barockgitarre und Theorbe, begeben sich mit Werken von Mancini und Fontana am 29. Mai auf eine Reise durch das barocke Italien. Das Konzert wird in der evangelischen Kirche im Hachenburger Stadtteil Altstadt gespielt. Die hervorragende Akustik der Altstädter Kirche nutzen auch die Bläsersolisten Reinhold Friedrich, Trompete, und Jörgen van Reijin, Barockposaune. Gemeinsam mit dem Barock Consort Heidelberg-Ams-terdam spielen sie am 11. Juni Werke von Biber und Bertali.

Der Hachenburger Frühling lebt aber nicht nur von der erstklassigen Beset-zung. Auch einige Spielorte und Inszenie-rungen verdienen zumindest das Prädikat ungewöhnlich. Wie das Kino Cinexx: Im Konzert „Roaring Hooves – Dröhnende Hufe“ trifft am 1. Juni die Musik der mongolischen Steppe auf neue Musik verschiedener Länder; Obertongesang und Pferdekopfgeige sind zusammen mit dem Freiburger Schlagzeugensemble zu hören. Außerdem werden eindrucksvolle Mongolei-Fotografien auf einer Groß-leinwand gezeigt. Gute klassische Musik auf dem Akkordeon ist auch eher selten zu erleben, erst recht in Kombination mit

einem viergängigen Gourmet-Menü hei-mischer Spitzenköche. Teodoro Anzellot-ti und Wolfram Christ (Bratsche) haben sich für den 1�. Juni in der Stadthalle Kompositionen von Bach bis Piazolla vorgenommen.

Durch den Festivalabschluss am 14. Juni wird mit dem Veranstaltungsort Rundsporthalle der Kreis zur Eröffnung geschlossen und die breite inhaltliche Spanne der Konzerte komplettiert. Mit „Peter und der Wolf“ führt die Rheini-sche Philharmonie unter Leitung von Wolfram Christ einen Klassiker der Kindermusik auf.

Der Frühling zeigt sich klassischMuSIKFESTIvAL-PREMIERE IN HACHENBuRG

AUF eInen BLICKHACHenBUrGer FrüHLInG24. Mai bis 14. Juni

Weitere Informationen unter: www.hachenburger-kulturzeit.de

Maurice Steger Philharmonischer Chor Siegen

�1KulturLAND

MAUrICe SteGerwww.mauricesteger.com

www.philharmonischer-chor-siegen.dewww.philharmonie-suedwestfalen.de

wOLFrAM CHrIStwww.wolframchrist.de> Philharmonie Südwestfalen> Philharmonischer Chor Siegen

reInHOLD FrIeDrICHwww.reinhold-friedrich.de

www.anzellotti.de

rHeInISCHe PHILHArMOnIewww.rheinische-philharmonie.de

Page 36: KulturLAND Magazin Nr. 1

Villa MusicaKonrad Beikircher„Peter und der Wolf“

SchubertiadeOktett, Tänze, Lieder

PfingstfestivalMozart und Dvorák

TrifelsserenadeBrahms

SWR2-SonatenabendBach, Gershwin

Sommerfest der Klassik

Tag der offenen Tür

Und weitere 50 Konzerte bis zum Ende der Saison.

MainzFrankfurter Hof8. Mai, 20 Uhr

TrierKurfürstliches Palais

22. Mai, 20 Uhr

NeuwiedSchloss Engers

29. Mai, 19 Uhr

AnnweilerBurg Trifels

13. Juni, 20 Uhr

EdenkobenVilla Ludwigshöhe20. Juni, 20 Uhr

MainzVilla Musica

26. Juli, 11-21 Uhr

Hambacher Schloss

KabarettKindertheater

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Die Idee hat sich bewährt und wird nun schon zum elften Mal umgesetzt: Junge talente der klassischen Musikszene erhalten Förderung durch weltweit etablierte Künstler. Und Musikliebhaber an der nahe profitieren bei Konzerten von der elite des Genres, die sonst nicht in der region zu hören wäre. In der ökonomie nennt man so etwas eine win-win-Situation, ein Geschäft, aus dem beide Seiten gleichermaßen vorteile ziehen.

Ein solches Konstrukt hat die Stadt Bad Sobernheim mit der Mattheiser Som-mer-Akademie geschaffen: Dieses Jahr kommen vom 14. bis �0. August wieder Studenten aus zwanzig Nationen zusam-men. Zwei Wochen lang werden sie in den Meisterkursen Klavier, Viola, Violine, Klarinette, Violoncello und Orgel unter-richtet. Die Teilnehmer haben in dieser Zeit die Möglichkeit, instrumentenüber-greifend zu arbeiten – bei Kammermu-sik, Hospitationen und gemeinsamem Unterricht.

Die unterrichtenden Künstler sind in der Tat von Weltrang. So etwa Edoardo Bellotti, der sich nach seinem Orgel- und Cembalo-Diplom dem Studium der Lite-ratur für Tasteninstrumente aus Renais-sance und Barock widmete. Besonders beachtet hat er dabei die italienische Orgel-Literatur und die Improvisation. In seinen Seminaren verbindet er eigene Konzertpraxis mit musikwissenschaftli-cher Forschung.

In die Reihe der „wissenschaftlichen Praktiker“ lässt sich auch Nachum Erlich einordnen. 19�9 in Jerusalem geboren, begann er sein Violinstudium zunächst bei seinem Vater Moshe und setzte es bei Yair Kless am Rubin-Konservatorium in Jerusalem fort. Seit 1991 hat er eine Professur für Violine an der Hochschule für Musik Karlsruhe inne. Als internatio-nal geschätzter Solist arbeitete Erlich mit Dirigenten wie Moshe Atzmon, Esa-Pekka Salonen, Rudolf Baumgartner, Okku Kamu, Jukka-Pekka Saraste, Walter Weller und Sergiu Comissiona zusammen.

Nachum Erlichs spezielles Interesse gilt der Entdeckung und Interpretation selten gespielter Werke aller Epochen und be-sonders der Werke Max Regers.

Die beispielhafte Auswahl dieser zwei Dozenten zeigt, wie sehr an der Nahe auf Qualität gesetzt wird. Das hohe Niveau können die Klassikliebhaber der Region bei dem Meisterklassen- und Konzertfestival der Sommer-Akademie genießen. Unter dem Motto „England: Händel – Haydn – Mendelssohn“ finden vom 14. bis �0. August allabendlich Aufführungen statt. Schwerpunkte des Konzertfestivals sind das Open-Air-Konzert auf dem Marktplatz und das Gala-konzert der Dozenten in der Matthiaskirche.

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Page 38: KulturLAND Magazin Nr. 1

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Die Helden des Kinderfernsehens der 50er bis 80er Jahre in den typischen Ku-lissen der Augsburger Puppenkiste: Das Museum für PuppentheaterKultur (PuK) in Bad Kreuznach wird vom 29. Mai bis 13. September die Heimat für Jim Knopf, Kater Mikesch, Bill Bo und seine Bande sowie für über hundert weitere exponate aus dem bekannten Marionettentheater.

„Ei-ne Insel mit zwei Bergen...“ – Wer kennt sie nicht, die Augsburger Pup-penkiste? In den 60er Jahren waren Jim Knopf und Lukas, der Lokomotivführer wahre Straßenfeger. Aber wer steckt noch in und hinter der Puppenkiste? Die Son-derausstellung im PuK zeigt anhand von Puppen und Dokumenten die Geschichte von Deutschlands berühmtestem Mario-nettentheater, das seinen bescheidenen Anfang in der Nachkriegszeit nahm. Meilensteine des Augsburger Theater-spielplans waren Brechts „Dreigroschen-oper“ oder das Musical „Der Sängerkrieg

der Heidehasen“ nach James Krüss. 199� schaffte die Puppenkiste es sogar mit der „Story von Monty Spinneratz“ auf die große Kinoleinwand. Insgesamt werden die Kulissen und Stars an Fäden aus drei-zehn Fernsehproduktionen aufgebaut sein, darunter auch jene, die der Autor und Regisseur Sepp Strubel – ein gebürti-ger Pfälzer – fantasievoll inszeniert hat.

In sechzig Jahren hat die Augsburger Puppenkiste schon Vieles erlebt. Das aber gab es noch nie: In „Urmels große Reise“ wird erstmals die beliebteste Fernsehfigur der Puppenkiste live auftreten, also nicht im Fernsehkasten und nicht in einer Kiste, sondern auf offener Bühne mit sichtbaren Marionettenspielern. Die Uraufführung am �. Juni ist ein ganz besonderes Ereignis zum Puppenkisten-Jubiläum. Das Stück für Kinder und Erwachsene ab fünf Jahren wurde vom Ensemble der Augsburger Puppenkiste frei nach Motiven aus Max Kruses Kinderbüchern konzipiert und

von Klaus Marschall in Szene gesetzt. Bis zum �. Juni ist die Inszenierung dann im PuK zu sehen, bevor im Oktober die erste reale große Reise für Urmel ansteht. Die Puppenkiste geht auf Einladung der Augsburger Partnerstädte Amagasaki und Nagahama in Japan auf Tournee. Weitere Höhepunkte im Rahmenprogramm zur Ausstellung sind die lange Kultnacht am 29. August und das Kabarett mit der Aug-sburger Puppenkiste bei der Finissage am 1�. September.

Auf geht’s nach LummerlanduRMEL LIvE IM MuSEuM FÜR PuPPENTHEATERKuLTuR

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Lukas und Jim KnopfUrmel

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AUGSBUrGer PUPPenKIStewww.puppenkiste.com

Page 40: KulturLAND Magazin Nr. 1

2009 Die RPR1. Event-Highlights

03. – 05.07. Bad KreuznachRheinland-Pfalz-Tag

22.08. MainzRPR1. Rheinland-Pfalz Open Air

08.08. KoblenzRhein in Flammen

26. – 28.06. TrierAltstadtfest Trier

19. – 22.06. MainzJohannisnacht Mainz

11. – 13.06. WiesbadenTheatrium Wiesbaden / Wilhelmstraßenfest

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Die Mission des Fritz rau ist jetzt nicht mehr hinter der Bühne, sondern „auf der Bühne“. An Universitäten, in Buch-handlungen, Bibliotheken, Kulturzentren und Unternehmensakademien hält Fritz rau, der in der 2.Hälfte des vorherigen Jahrhunderts (u.a. mit seinem Partner Horst Lippmann) die großen Stars der westlichen Musikwelt nach Deutschland holte, vorträge über sein gesammeltes Know-How. Im musikalischen netzwerk des Fritz rau finden sich auch zahlreicheAnknüpfungspunkte mit rheinland-Pfalz.

In Mainz erfüllte er im vergangenen Jahr einen Lehrauftrag an der Hochschule für Musik der Johannes Gutenberg-Univer-sität. Von Bad Homburg leitete er sein

Imperium, organisierte Tourneen durch Deutschland und Europa, doch in seinem Veranstalter-Netzwerk spielte gerade in den Anfangsjahren auch Rheinland-Pfalz immer wieder eine Rolle. Persönlich ist er in der Pfalz stark verwurzelt. Am Oberlan-desgericht in Neustadt an der Weinstraße machte Rau seinen rheinland-pfälzischen Rechts-Assessor, hier wurde er später als Anwalt zugelassen. Im März kommenden Jahres wird Fritz Rau achtzig Jahre alt.

In Neustadt lernte er seine erste Frau Hildegard kennen, die 19�� verstab. Sie war die starke Frau im Hintergrund, die Basis für Raus Karriere: „Ich war damals ein verkrachter Student und habe ein gewisses freieres Tourneeleben geführt.

Keiner hat gedacht, dass aus mir noch was wird, außer dass ich als Kofferträ-ger für die Reihe ,Jazz in Philharmonic‘ unterwegs war. Dieser Frau verdanke ich unendlich viel. Zunächst hat sie mir zwei Kinder geschenkt, die in Neustadt auf die Welt kamen, und dann hat sie dafür gesorgt, nachdem ich die Uni in Heidelberg abgebrochen hatte, dass ich dort weiterstudierte. Und dann hatte sie ja noch ein drittes Kind zu versorgen, das älteste und dickste Kleinkind der Welt – mich. Wir waren ein Team. Sie war der Libero und hat hinten wie Beckenbau-er in seinen besten Jahren alles freigehal-ten. Ich war der Mittelstürmer, der vorne alles verballerte.“

Kulturmacher

Rock’n’Rau Rheinland-PfalzDER KONZERTPAPST FRITZ RAu Im Interview mit Albert Hoehner

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Herr rau, es gab für Sie im Laufe Ihrer langjährigen Arbeit immer wieder An-knüpfungspunkte an rheinland-Pfalz, zum Beispiel an Kaiserslautern. In Kaiserslautern gab es einen Kulturamts-leiter, der war ein absoluter Jazzfan. Wir haben zusammen die Reihe Kammer-musik in Jazz als Modell initiiert, das ich dann bundesweit eingeführt habe. Mit deutschen Künstlern von Albert Mangels-dorff bis zu Klaus Doldinger, aber auch mit US-Künstlern wie Oskar Peterson.

Zweiter Anknüpfungspunkt ist Lahn-stein. Sie arbeiten beim Bluesfestival in der Projektgruppe mit. 2001 haben Sie den Bluespreis, den „Louis“, überreicht bekommen. Das hat mich sehr geehrt. Ich habe damals in meiner Rede gesagt: Blueser, schaut auf diese Stadt, denn das jährliche Lahnstein-Bluesfestival ist seit vielen Jahren ein Vorbild. Als der Südwestfunk im Rahmen seiner Sparmaßnahmen das Lahnsteinfestival gestrichen hatte, haben wir alle zusammengehalten und es in eigener Regie weitergeführt. Heute ist der Saal jedes Jahr gerammelt voll.

Sie haben diverse nationale und inter-nationale Musikgrößen produziert, dar-unter Peter Maffay, Udo Lindenberg, eric Clapton und die Stones. Ihr Credo, Ihre Philosophie aber ist: Alles Gute kommt von unten, aus den Clubs und Kultur-zentren, die den Humus für die wirklich großen Karrieren bilden. Alle wahre Kultur kommt aus dem Volk. Deswegen bin ich ein Anhänger der Bluesmusik. Das Gegenteil ist volks-tümliche Musik, die nicht aus dem Volk kommt – hier produzieren clevere Schlagermacher Musik im volkstümli-chen Gewand. Die Kultur wächst aus den Kellern. Zum Beispiel aus dem Mainzer unterhaus. Ein Mann wie Konstantin We-cker, der deutschlandweit einen gewal-tigen Ruf hat, kehrt heute immer noch für Auftritte dorthin zurück. Hier wurde er außerhalb Bayerns zum ersten Mal für ein Gastspiel verpflichtet. Clubs wie der Frankfurter Hof in Mainz oder die Kamm-garn in Kaiserslautern sind für junge und gute Künstler überlebenswichtig, zumal sie heute durch den Zusammenbruch der Schallplattenindustrie keine Unterstüt-zung mehr haben.

Die Konzertpreise sind in den Spitzen zuletzt nachgerade explodiert. Zwei-hundert euro für einen Abend sind keine Seltenheit mehr.Die Preise heute sind inflationär. Ich habe die Tournee der Stones 199� abge-lehnt – nach zwanzig Jahren Stones. Wer die Stones hat, zählt in unserem Business als Nummer eins. Höher als achtzig Mark pro Ticket wollte ich damals nicht gehen, das war mir zu unseriös und ich stieg

aus den Verhandlungen aus. Der Veran-stalter, der letztlich den Zuschlag bekam, ist dann auf 1�0 DM gegangen – seine Open-Air-Konzerte waren in drei Tagen ausverkauft. Heute zahlt man bereits 1�0 bis zweihundert Euro.

wie kann man das ändern?Jammern nützt nichts. Ich sage immer: Ihr könnt für einen Bruchteil einer Ein-trittskarte für ein Stones-Konzert in den Konzertclubs wie dem Frankfurter Hof oder der Kammgarn die herrlichste Musik in adäquater Nähe zum Künstler erleben. Robbie Williams hat vor ein paar Jahren noch in der Frankfurter Batschkapp ge-spielt und war nicht schlechter als heute.

Letztlich bestimmt also der Konsument?Natürlich. Das Publikum bestimmt die Preise. Und wenn die Großen der Branche so viel abzocken, dann gehen die Leute nicht mehr zu den kleineren, unbekannten Bands und in die mittleren Hallen und Clubs, wo alles wächst, weil sie kein Geld mehr haben. Dann kommt es zum Beispiel dazu, dass eine Jule Neigel keine Tournee mehr machen kann, obwohl sie hochbe-gabt ist. Darum fordere ich die Hilfe des Staates für Clubs, um diese Wiege der Un-terhaltungskultur zu fördern. Aus diesem Grund hat auch der rheinland-pfälzische Kultursommer für mich einen wichtigen Stellenwert. Der Kultursommer bringt diese Musik zu den Menschen, in die Orte und die Konzert-Clubs. Das Konzertleben eines Landes hängt von der Qualität der örtlichen Veranstalter ab.

ZUr PerSOn

Fritz Rau gründete 19�4 den Existentialis-ten- und Jazzclub Cave �4 in Heidelberg und veranstaltete bereits 19�� sein erstes großes Konzert in Heidelberg. Er wurde Tourneeleiter für Norman Granz und Horst Lippmann, die Künstler wie Count Basie, Benny Goodman, Miles Davis oder John Coltrane verpflichteten, um nur eini-ge von ihnen zu nennen. Zusammen mit Horst Lippmann, der 196� sein Partner wurde, produzierte Rau die äußerst er-folgreichen American Folk Blues Festivals, die von 1962 bis 19�2 in regelmäßigen Abständen stattfanden.

19�0 veranstaltete er die erste Rolling-Stones-Tournee in Deutschland. So wie Fritz Rau und Horst Lippmann vom Jazz zum Blues gekommen sind, waren es Ende der sechziger und Anfang der siebziger Jahre Blues und Rhythm’n’Blues, die ihnen den Weg in den weiten Bereich der Rock- und Popmusik eröffneten. Die jahrzehntelange Zusammenarbeit mit den Rolling Stones ist nur ein Beispiel von vielen. Daneben gab es zahlreiche Tourneen mit vielen großen Namen der Rockmusik, darunter The Who, Jimi Hendrix, Queen, Bob Dylan, Jethro Tull, The Mothers of Invention, The Doors, Janis Joplin, den Allman Brothers, Eric Burdon, Eric Clapton und viele andere.

Ganze Genres wie Jazz, Blues, American Folk, Flamenco Gitano, Gospel, Bossa Nova do Brasil und Música Folklórica Argentina machte Rau in Deutschland populär; sie wurden zu Vorläufern der späteren Weltmusik.

2004 verabschiedete sich Deutschlands prominentester „Kartenverkäufer“ nach fünfzig Jahren Dienstzeit mit der Mammutproduktion „Tabaluga“ (1�2 Aufführungen in ganz Deutschland) vom Konzertgeschehen, wofür er einen seiner zahlreichen Echos (unter anderem für sein Lebenswerk) von der Phonoindustrie als Produzent überreicht bekam.

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In den späten 60er Jahren und später gab es das legendäre waldeck-Festival im Hunsrück. wie haben Sie die waldeck als Großveranstalter, der sie ja schon waren, damals erlebt?Die Waldeck ist sehr wichtig. Ich hatte mich recht früh mit Leuten wie Woody Guthrie, mit Pete Seeger, mit der ame-rikanischen Folkbewegung befasst. Ich kam im Rahmen meiner Zusammenar-beit mit Bob Dylan und Joan Baez unter anderem darauf, welchen enormen Stellenwert die Waldeck hat. Ich hatte zudem Joan Baez beim Ostermarsch 1966 kennengelernt und wurde von ihr in die Folkbewegung eingeführt. Das alles führte dazu, dass ich Ende der 60er Jahre in der Frankfurter Kongresshalle ein Waldeck-Festival mit Phil Ochs und den wichtigsten deutschen Künstlern veranstaltet habe.

Hat das nicht zu heftigen Konflikten ge-führt? Sie galten ja gerade damals schon als kommerzieller Großveranstalter.Ja, das wurde missverstanden. Ich wollte die Künstler aus dem Ghetto der Waldeck herausführen und einer größeren Öffent-lichkeit zugänglich machen. Aber im Kon-text der Zeit wurde ich von einigen mit „Rau, Rau – Kapitalistensau!“ beschimpft. Aber das eigentlich Schlimme war, dass das Frankfurter Konzert trotz guter Werbung kein Erfolg war. Wir haben viel Geld verloren. Da haben wir gesagt, lieber ein erfolgreiches Waldeck-Festival als so auszubluten, und haben es bei dem einen Konzert belassen. Uns wurde schnell klar: Die Waldeck kann man auch wegen ihrer besonderen Atmosphäre nicht einfach so woandershin verpflanzen.

Das diesjährige Kultursommer-Motto ist „Cool Britannia“. welche verbindungsli-nien ziehen Sie zu Ihrer Arbeit? Sie haben ja in den 60er Jahren die ersten engli-schen Bands nach Deutschland geholt.Ich hatte nur ein Feeling. Das war der Blues und der Rhythm’n’Blues. Jethro Tull waren Bach und Blues. Die Stones waren Blues. Der schwarze Blues ist für mich die Essenz von Rock’n’Roll. Blues ist ursprüng-lich Ghettomusik. Die Engländer öffneten den Blues, mischten ihn mit englischen, irischen und schottischen Einflüssen und machten daraus eine Weltmusik. Das ist der Erfolg der englischen Musik.

Mit wem ging es damals los?Die erste englische Gruppe war Jethro Tull. Die beiden Konzerte in Frankfurt waren schnell ausverkauft, viele Leute bekamen also keine Karte mehr. Die Glaswände der Festhalle wurden eingeworfen, wir hatten einen Schaden von 40.000 Mark, den wir – ohne Rechtsverpflichtung – bezahlt haben, um die Halle für spätere Konzerte zu erhalten. Es folgten 19�0 Led Zeppelin und drei Stones-Konzerte. 19�6 haben die Rolling Stones in der Frankfurter Festhalle ihre Welttournee begonnen.

eine der gängigen Forderungen dieser Zeit war ja die veranstaltung von Konzerten zum nulltarif.Die Konzerte zum Nulltarif sind das Ende der Fahnenstange. Wir müssen stattdessen Konzerte zum Billigtarif machen. Aber Null-tarif – nein. Lippmann und Rau verlangten zehn und zwölf Mark Eintritt, zum Beispiel für Jimi Hendrix oder die Stones. Wir wurden nicht reich dabei, aber die Musiker, weil es Promotion-Aktivitäten für ihren Plattenverkauf waren. Das war das große Missverständnis, was mir in dieser Zeit ungefähr 4� schriftliche Morddrohungen eingebracht hat.

Sie haben die englische Musik in Deutsch-land quasi salonfähig gemacht, kann man das sagen?Lippmann und Rau hatten sich zuerst mehr der amerikanischen Folk- und Bluesszene verschrieben. Die eigentliche Pionierarbeit in puncto englische Gruppen und Groß-Open-Air waren Marcel Avram und Marek Lieberberg Anfang der �0er Jahre mit dem Festival in Speyer – mit Deep Purple, Pink Floyd und so weiter. Ich bin erst 19�6 mit den Rolling Stones und deren Abschluss-Open-Air in Stuttgart dazugestoßen. Das

Tolle ist, dass Marek Lieberberg mit seinem Sohn heute „Rock am Ring“ in der Eifel und „Rock im Park“ macht. Eine organisato-rische Superleistung. Dass es schon viele Wochen vorher ausverkauft ist, davor ziehe ich den Hut. Und nicht nur die großen Na-men werden geboten, sondern auch viele noch nicht so bekannte Künstler gefördert, und das alles zu einem fairen Preis.

Ist das Live-Business nicht am ende? An-gesagt sind Social networks und virtuelle welten.Im Gegenteil, es gab noch nie so ein großes Interesse an Live-Auftritten. Live-Musik ist Leben. Wir müssen Live-Konzer-te machen. Live ist einmalig. Die Leute wollen doch weg von der Glotze. Und all die virtuellen Übungen, davon bekom-men sie zwar mehr Wissen, aber keine kreative Fantasie. K

terMIne rHeInLAnD-PFALZFrItZ rAU KAMMGArn, KAISerSLAUtern10. Mai

LIterAtUr UnD MeDIenFrItZ rAU „50 JAHre BACKStAGe: erInnerUnGen eIneS KOnZertverAnStALterS“�. Auflage, Palmyra Verlag Heidelberg, 200�

DIe DvD-reIHe (9 DvDS) „LeGenDS OF...“ dokumentiert die Lippmann+Rau- Festivals zwischen 196� und 1969. Tropical Music GmbH Marburg

Weitere Informationen unter: www.legends-of.de

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Page 44: KulturLAND Magazin Nr. 1

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Festivalticket 19,- *

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Hambacher Schloss

edgar reitz

Denkmalpflege

Diese Themen erwarten Sie in der nächsten KulturLAND-Ausgabe

Im sanierten Hambacher Schloss ist eine audiovisuelle Dauerausstellung das neue Herzstück.

Die Generaldirektion Kulturelles erbe bewahrt, was am tag des offenen Denkmals bestaunt werden darf.

wenn am „tatort eifel“ spannende Kriminalfälle aufgeklärt werden, ist er der Hauptverdächtige: KulturLAnD im Gespräch mit dem Schriftsteller.

Der Autor, regisseur und vater der legendären Heimat-trilogie im Interview.

Weitere Themen

29. Lahnsteiner Blues-Festival3. Hachenburger Filmfest des neuen Deutschen FilmsMusikfestival neue Ho(e)rizonte in Bad Münster am Steintheaterfestival Grenzenlos Kultur in Mainzeuroklassik Festival in Südwest- und Saarpfalz

Jacques Berndorf

vorschau

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HAMBACHer SCHLOSSwww.hambacher-schloss.de

GenerALDIreKtIOn KULtUreLLeS erBe rHeInLAnD-PFALZwww.gdke-rlp.de

KrIMIFeStIvAL tAtOrt eIFeLwww.tatort-eifel.dewww.jacques-berndorf.de

eDGAr reItZwww.edgar-reitz.de

Page 46: KulturLAND Magazin Nr. 1

www.kulturland-magazin.de

IMPreSSUM

KulturLANDDas Magazin für Kultur in Rheinland-Pfalz

HerAUSGeBer UnD GeSCHäFtSFüHrerJochen Eisenkolb (V.i.S.d.P.)BürOTel-A-Vision Media Networking GmbHSophie-Christ-Straße 4��12� MainzTelefon: 061�1-9609�-�1Telefax: 061�1-9609�-�[email protected] EisenkolbCvDAlbert HoehnerreDAKtIOnAlbert Hoehner, Ingo BartschLeKtOrAtManuela SchumacherAnZeIGenOlaf SchildeAUtOrenJürgen Hardeck, Iris Kofoldt, Michael AuAndreas Pecht, Marco Pecht, Claudia Seiffert, Albert Hoehner, Ingo Bartsch, Julia Schrinner, Andrea ReiterArt DIreKtIOnSteven MurphyGrAFIK / ILLUStrAtIOnen / LAyOUt / GeStALtUnGSteven Murphy, Kim Sasse, Anna ZemannFOtOS / ABBILDUnGenBurning Heart Records (1), Mara Eggert (1), Bernd Essling (1), Joe Goetz (�), Stephan Heinz (1), R. A. Hörnig (1), Andreas Kurz (�), Renée Lindner (1), Walter Menzlaw (1), Igor Pastierovic (1), R. Rossner, Bonn (1), Heike Rost (1), Sony Music (4), Staatskanzlei RLP (1), Rudolf Uhrig (1).

Alle weiteren Fotos und Abbildungen wurden dem Kultursommer Rheinland-Pfalz bzw. dem Herausgeber des KulturLAND-Magazins von den Veranstaltern, Künstlern und der Kulturszene honorarfrei überlassen.DrUCKpva, Druck und Medien-Dienstleistungs GmbH, Landauwww.pva.de

KulturLANDDas Magazin für Kultur in Rheinland-Pfalz

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1. Ausgabe 2009Erscheinungstermin: 27. April 20092. Ausgabe 2009 Redaktionsschluss: 24. Juni 2009Anzeigenschluss: 3. Juli 2009Druckunterlagenschluss: 10. Juli 2009Erscheinungstermin: 27. Juli 2009Auflage & verbreitungDruckauflage: 200.000Verbreitung: 19�.000Vertrieb: 4.000 Auslagestellen in Rheinland-Pfalz

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ist ein eingetragenes Warenzeichen.Mantel gedruckt auf 11� Gramm Papier Beihefter gedruckt auf �0 Gramm PapierAusführung 4/4 Euroskala/Euroskala

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