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»ALIEN VS. PREDATOR« Viktoria Graf und Stephan Anselm Ruderisch »ALIEN VS. PREDATOR« Viktoria Graf und Stephan Anselm Ruderisch 12. Februar bis 28. März 2014 Dresdner Volksbank Raiffeisenbank eG Georgenstraße 6 (Am Albertplatz) 01097 Dresden Tel. 0351 8131-0 · Fax 0351 8131-1131 www.ddvrb.de Öffnungszeiten Montag 8.30 bis 16 Uhr Dienstag 8.30 bis 18 Uhr Mittwoch 8.30 bis 16 Uhr Donnerstag 8.30 bis 18 Uhr Freitag 8.30 bis 13 Uhr Beratung täglich bis 20 Uhr nach Vereinbarung S. A. Ruderisch | o. T. | Lack auf Kunststoff, Holz | 2013 | 80 x 60 cm S. A. Ruderisch | o. T. | Lack auf Kunststoff, Holz | 2013 | 70 x 60 cm Titelabb.: V. Graf | Geisterstunde | Öl auf Leinwand | 2013 | 100 x 100 cm 2014 74 Kunst in der Villa Eschebach Impressum: Fotos: V. Graf, S. A. Ruderisch | Redaktion: D. Hoefer Alien, dieses unheimliche Wesen aus einer fremden Welt, Predator, diese Kreatur mit dem giftgrünen, scheinbar fluoreszierenden Blut - was haben diese zwei prominenten Filmmonster mit Viktoria Graf und Stephan Ruderisch zu schaf- fen? Vielleicht nicht mehr als beider Vorliebe für Science- Fiction-Filme und surrealistische Erzählebenen. »Alien vs. Pre- dator« ist ein Science-Fiction-Film von Paul W.S. Anderson aus dem Jahr 2004 und stellt ein Crossover zwischen den Alien- und Predator-Filmen dar. Und vielleicht bietet genau diese Ver- mischung von Helden und Handlungen verschiedener Ebenen auch ein Anhaltspunkt für beider Schaffen. Die Künstlerin Viktoria Graf ist bekannt für ihre erzählerische Malerei - für ihre modernen Märchen und Phantasiegeschich- ten, ihr Kollege Stephan Ruderisch für seine in der Zukunft ver- orteten Konstellationen des Möglichen, unvergessen seine Earth-Gallery im Drewag-Gelände, wo er einen Wach-und Schutzdienst tagelang damit beschäftigte, eine Fotoarbeit zu verstecken, die ohnehin nicht zu erkennen war. Kann man der Dresdnerin eine starke Eigenständigkeit zuspre- chen, gilt für Stephan Ruderisch das Wort Intensität. Sie be- schreibt Seelenzustände, ganz klar, erschreckend nah. Ihre unverwechselbaren Ölbilder, Zeichnungen und Hinterglasma- lereien zeichnen sich aus durch hohe Empfindsamkeit, gleich- zeitig sind sie auch ungezügelt und wirr zugleich. Die Bilder, Skulpturen und Installationen von ihm dagegen beschreiben nichts, sie zeigen nur auf. Mit ihrer Hilfe stellt der Dresdner Fra- gen, Fragen, die schreien, fluchen, schmerzen. Sie malt alltäg- liche Szenen, die gruseln, er verändert das Ausgangsmaterial, sei es eine Leinwand, sei es eine Fahrradgabel oder Kunststoff- planen. Die Wirkung aber ist nicht minder. Geht es Viktoria Graf um das scheinbar Kindliche, sozusagen um das liebe, artige Kind, das dann doch zum Drachen mutiert, zum Chimären, geht es bei Stephan Ruderisch um Heimat und Identität. Er bemalt weder Kuckucksuhren mit Neongelb, noch stellt er das Thema negativ dar, frei nach dem Motto »böse Spießgesellschaft«. Ihn fasziniert die Zusammenarbeit von Mensch und Natur in der Stadt und in Stadtrandgebieten. Das Ergebnis macht den Betrachtern schaudern. Seine Kuckucks- uhren sind zwar nicht neongelb, dennoch ängstigen sie. Soviel Deutschtümelei stellt mehr Fragen, als ein jeder beantworten kann und will. Viktoria Graf, Jahrgang 1985, studierte von 2005 bis 2010 bei Elke Hopfe und Hans-Peter Adamski und war bis 2012 auch seine Meisterschülerin. Sie lebt und arbeitet in Dresden, zahl- reiche Ausstellungen in Dresden und Umgebung machten auf sie bereits aufmerksam. Stephan Ruderisch, Jahrgang 1978 stu- dierte von 2003 bis 2009 bei Martin Honert Bildhauerei. Da- nach war er bis 2011 bei ihm noch Meisterschüler. Seitdem lebt und arbeitet er in Dresden. Die Galerie Gebr. Lehmann beglei- tet aufmerksam sein Schaffen. Und da sind wir wieder bei der Eingangsfrage: Alien vs. Preda- tor - was haben diese zwei prominenten Filmmonster mit Vik- toria Graf und Stephan Ruderisch zu schaffen? Fremder könnten sich diese beiden Absolventen der Hochschule für Bil- dende Künste Dresden nicht sein, mit dieser Ausstellung pral- len und - das ist nicht zu übersehen - zwei Welten aufeinander. Vielleicht zum Schluss, Viktoria Graf und Stephan Ruderisch kämpfen zwar miteinander, aber anders als die Filmmonster nicht gegeneinander. Jedenfalls nicht im wirklichen Leben. Adina Rieckmann

Kunst in der Villa Eschebach€¦ · Biographie 2013 Teilnahme am letzten »Tag des freien Buches - 2013« u. a. mit Helge Leiberg, Veit und Peter Hofmann ab 2013 freischaffend tätig,

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Page 1: Kunst in der Villa Eschebach€¦ · Biographie 2013 Teilnahme am letzten »Tag des freien Buches - 2013« u. a. mit Helge Leiberg, Veit und Peter Hofmann ab 2013 freischaffend tätig,

»ALIEN VS. PREDATOR«

Viktoria Graf und Stephan Anselm Ruderisch

»ALIEN VS. PREDATOR«

Viktoria Graf und Stephan Anselm Ruderisch

12. Februar bis 28. März 2014

Dresdner Volksbank Raiffeisenbank eGGeorgenstraße 6 (Am Albertplatz)

01097 DresdenTel. 0351 8131-0 · Fax 0351 8131-1131

www.ddvrb.de

ÖffnungszeitenMontag 8.30 bis 16 UhrDienstag 8.30 bis 18 UhrMittwoch 8.30 bis 16 UhrDonnerstag 8.30 bis 18 UhrFreitag 8.30 bis 13 Uhr

Beratung täglich bis 20 Uhr nach Vereinbarung

S. A. Ruderisch | o. T. | Lack auf Kunststoff, Holz | 2013 | 80 x 60 cm

S. A. Ruderisch | o. T. | Lack auf Kunststoff, Holz | 2013 | 70 x 60 cmTitelabb.: V. Graf | Geisterstunde | Öl auf Leinwand | 2013 | 100 x 100 cm

201474

Kunst in der Villa Eschebach

Impressum: Fotos: V. Graf, S. A. Ruderisch | Redaktion: D. Hoefer

Alien, dieses unheimliche Wesen aus einer fremden Welt, Predator, diese Kreatur mit dem giftgrünen, scheinbar fluoreszierenden Blut - was haben diese zwei prominentenFilmmonster mit Viktoria Graf und Stephan Ruderisch zu schaf-fen? Vielleicht nicht mehr als beider Vorliebe für Science-Fiction-Filme und surrealistische Erzählebenen. »Alien vs. Pre-dator« ist ein Science-Fiction-Film von Paul W.S. Anderson ausdem Jahr 2004 und stellt ein Crossover zwischen den Alien-und Predator-Filmen dar. Und vielleicht bietet genau diese Ver-mischung von Helden und Handlungen verschiedener Ebenenauch ein Anhaltspunkt für beider Schaffen.

Die Künstlerin Viktoria Graf ist bekannt für ihre erzählerischeMalerei - für ihre modernen Märchen und Phantasiegeschich-ten, ihr Kollege Stephan Ruderisch für seine in der Zukunft ver-orteten Konstellationen des Möglichen, unvergessen seineEarth-Gallery im Drewag-Gelände, wo er einen Wach-undSchutzdienst tagelang damit beschäftigte, eine Fotoarbeit zuverstecken, die ohnehin nicht zu erkennen war.

Kann man der Dresdnerin eine starke Eigenständigkeit zuspre-chen, gilt für Stephan Ruderisch das Wort Intensität. Sie be-schreibt Seelenzustände, ganz klar, erschreckend nah. Ihreunverwechselbaren Ölbilder, Zeichnungen und Hinterglasma-lereien zeichnen sich aus durch hohe Empfindsamkeit, gleich-zeitig sind sie auch ungezügelt und wirr zugleich. Die Bilder,Skulpturen und Installationen von ihm dagegen beschreibennichts, sie zeigen nur auf. Mit ihrer Hilfe stellt der Dresdner Fra-gen, Fragen, die schreien, fluchen, schmerzen. Sie malt alltäg-liche Szenen, die gruseln, er verändert das Ausgangsmaterial,sei es eine Leinwand, sei es eine Fahrradgabel oder Kunststoff-planen. Die Wirkung aber ist nicht minder.

Geht es Viktoria Graf um das scheinbar Kindliche, sozusagenum das liebe, artige Kind, das dann doch zum Drachen mutiert,zum Chimären, geht es bei Stephan Ruderisch um Heimat undIdentität. Er bemalt weder Kuckucksuhren mit Neongelb, nochstellt er das Thema negativ dar, frei nach dem Motto »böseSpießgesellschaft«. Ihn fasziniert die Zusammenarbeit vonMensch und Natur in der Stadt und in Stadtrandgebieten. DasErgebnis macht den Betrachtern schaudern. Seine Kuckucks-uhren sind zwar nicht neongelb, dennoch ängstigen sie. SovielDeutschtümelei stellt mehr Fragen, als ein jeder beantwortenkann und will.

Viktoria Graf, Jahrgang 1985, studierte von 2005 bis 2010 beiElke Hopfe und Hans-Peter Adamski und war bis 2012 auchseine Meisterschülerin. Sie lebt und arbeitet in Dresden, zahl-reiche Ausstellungen in Dresden und Umgebung machten aufsie bereits aufmerksam. Stephan Ruderisch, Jahrgang 1978 stu-dierte von 2003 bis 2009 bei Martin Honert Bildhauerei. Da-nach war er bis 2011 bei ihm noch Meisterschüler. Seitdem lebtund arbeitet er in Dresden. Die Galerie Gebr. Lehmann beglei-tet aufmerksam sein Schaffen.

Und da sind wir wieder bei der Eingangsfrage: Alien vs. Preda-tor - was haben diese zwei prominenten Filmmonster mit Vik-toria Graf und Stephan Ruderisch zu schaffen? Fremderkönnten sich diese beiden Absolventen der Hochschule für Bil-dende Künste Dresden nicht sein, mit dieser Ausstellung pral-len und - das ist nicht zu übersehen - zwei Welten aufeinander.Vielleicht zum Schluss, Viktoria Graf und Stephan Ruderischkämpfen zwar miteinander, aber anders als die Filmmonsternicht gegeneinander. Jedenfalls nicht im wirklichen Leben.

Adina Rieckmann

Page 2: Kunst in der Villa Eschebach€¦ · Biographie 2013 Teilnahme am letzten »Tag des freien Buches - 2013« u. a. mit Helge Leiberg, Veit und Peter Hofmann ab 2013 freischaffend tätig,

Biographie2013 Teilnahme am letzten »Tag des freien Buches - 2013« u. a.

mit Helge Leiberg, Veit und Peter Hofmannab 2013 freischaffend tätig, Arbeitsaufenthalt in Prag2012 Arbeitsaufenthalt in der Schweiz, Kroatien, Italien 2011 Teilnahme »Tag des freien Buches - 2011« mit Helge Leiberg,

Christine Schlegl, Thomas Lehr2010 – 2012 Meisterschüler bei Prof. H. P. Adamski2007 – 2010 Fachstudium bei Prof. H. P. Adamski, Konsultationen

durch Prof. Bömmels und Prof. KerbachStudienaufenthalt in Kroatien

2006 – 2007 Grundstudium bei Prof. E. Hopfe, R. Pagel, W. HänschStudienaufenthalt in Spanien

2005 – 2010 Studium an der Hochschule für Bildende Künste Dresden, Fachrichtung Malerei/Grafik

2002 – 2004 Akademie Informations- und Kommunikationsdesign, Dresden1985 geboren in Dresden

Ausstellungen (Auswahl)2014 »Grenzgänger«, Galerie Maurer, Frankfurt/M.2013 DurchSICHT, Galerie Lunar, Hannover

DE:FRAGMENT, C. Rockefeller Center, Dresden OSTRALE 013, Messegelände, Dresden Anonyme Zeichner, Berlin/Leipzig/Endhoven ART Karlsruhe, Galerie am Damm, Karlsruhe

2012 OBEN*, Albrechtsburg, Meissen ZWISCHENUNS, Epicentro, BerlinKOPFÜBER, Meisterschüler der HfBK, Dresden 8 KÜNSTLER, kunstraum | gad, Berlin

2011 Form, Farbe, Geste, alte Aktienspinnerei, Chemnitz Helix JUNGBRUNNEN, Galerie am Damm, Dresden Das unwahrscheinlich Hässliche, HfBK, Ungarn-Budapest

2010 Freitag der 13., Galerie Adam Ziege, DresdenDiplomausstellung, HfBK, Dresden

2009 Haut, HfBK, DresdenDer Ton gibt die Farbe an, Göltzschtalgalerie, Auerbach

2008 Wesentlich, dreht das Wesen sichtreibhaus - Kabinettausstellung, Dresden

VIKTORIA GRAF

Foto: M

icha Heinze

Foto: Daniel W

ickert

Biographieseit 2009 Meisterschüler bei Prof. Martin Honert2003–2009 Studium an der Hfbk-Dresden bei

Prof. Christian Sery und Prof. Martin Honert 1978 geboren in Dresden

Ausstellungen (Auswahl)2005 »624 miles« in Oslo/ Norwegen 2006 Jahresausstellung der Hfbk/ Klasse Honert in Dresden2007 Ausstellung »Optischer Verkehr, der Künstler in seiner

natürlichen Umgebung« in der Motorenhalle in DresdenArt Basel, Galerie Gebr. Lehmann

2008 »Max Hans Daniel« in Berlin »Prag Biennale« in Prag (group)»Diplompreis« des Freundeskreises der Hfbk - Dresden»Hard – Tekk« Soundinstallation / Aple – Store in New York

2010 »three germans« Rossi Contemporary Brüssel 2011 »Schwarz Rot Gelb« De Fabriek Eindhoven

»Anselm Ruderisch – Retrospektive« C. Rockefeller Center Dresden »Hallenkunst« Messehalle Chemnitz

2012 »Skynet« Ponyhof Galerie Leipzig »Galerie Fist« Galerie Fist Hamburg

2013 »Tools of the Ape« Museum Lütke, Leipzig»MAN« Truckshow, Dresden

2014 »Slow Motion & Out of the Dark«, Halle 14, Leipzig

STEPHAN ANSELM RUDERISCH

V. Graf | ThekeHinterglasmalerei mit Fotoübermalung2012 | 21 x 29 cm

V. Graf | Der Bote | Öl auf Leinwand | 2013 | 110 x 160 cm

S. A. Ruderischo. T.

Lack auf Kunststoff, Holz 2013

70 x 60 cm

S. A. RuderischObjekt2012

ca. 100 x 50 x 30 cm

S. A. Ruderisch | Objekt2013ca. 30 x 20 x 20 cm

S. A. Ruderisch | Objekt | 2013 | 40 x 20 x 20 cm

V. Graf | Ich 2014Öl auf Leinwand2012 | 55 x 40 cm

V. Graf | KrampfÖl auf Leinwand2012 | 60 x 73 cm