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MÄRZ 2015 www.kunstinvestor.at März-Auktionen in Österreich- die wilden und die 80er Jahre Peter Pongratz; Eine Retrospektive- Navratils Künstler Gästebuch JIM RAKETE- REN HANG- LOVE & LOSS- Die Kammermaler Erzherzog Johanns- Vienna for Art’s Sake! - "be INVESTOR“; 'Die Übernahmewelle'

KUNSTINVESTOR Nr. 3 - Ausgabe März 2015

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KUNSTINVESTOR Kunst.als.Kapitalanlage Ausgabe.März.2015

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Page 1: KUNSTINVESTOR Nr. 3 - Ausgabe März  2015

MÄRZ 2015

www.kunstinvestor.at

März-Auktionen in Österreich- die wilden und die 80er Jahre

Peter Pongratz; Eine Retrospektive- Navratils Künstler Gästebuch

JIM RAKETE- REN HANG- LOVE & LOSS- Die Kammermaler Erzherzog

Johanns- Vienna for Art’s Sake! - "be INVESTOR“; 'Die Übernahmewelle'

Page 6: KUNSTINVESTOR Nr. 3 - Ausgabe März  2015

06 | KUNST.INVESTOR Editorial

Liebe Leserinnen

und Leser!

So spannend war der Kunstmarkt noch nie: Die Kalender der Sammler und Kunstinvestoren sind voll. Auktionen, Ausstellungen und Previews, ein Termin jagt den nächsten. Und dem Geschäft mit den schönen Dingen mangelt es keineswegs an Härte, ganz im Gegenteil, auf der Suche nach neuen Kunden und Märkten bedarf es Flexibilität und Wandlungsfähigkeit. Der österreichische Kunstmarkt mit seiner prosperierenden Galerieszene boomt und Österreichs Auktionshäuser legen an Internationalität kräftig zu. Die allgemeine Wirtschaftssituation verunsichert den Geldmarkt, doch die Kunst behält ihren Wert, ist nicht vom Ölpreis und taumelnden Finanzmärkten abhängig. Ist nachhaltiges Kunstsammeln Luxus? Etwas Kostspieliges, Verschwenderisches, das man sich, wenn überhaupt, nur zum Vergnügen leisten kann? In der Kunstbranche sind die Fachleute der Überzeugung, dass dem nicht so ist. Vielleicht gerade in der Luxusbranche, die vom Image lebt, ist das Einhalten von diesen Kriterien kein Luxus, sondern beinharte Notwendigkeit. Der Inbegriff des Luxus ist offensichtlich nicht mehr das, was er einmal war. Das sind meine Gedanken, als ich mich mit dem Thema auseinander setzte. Was aber ist dann Luxus? Luxus kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „verrenkt“ bzw. im

übertragenen Sinn, abweichend vom Normalen. Heute steht es laut Duden für einen kostspieligen, verschwenderischen, den normalen Rahmen der Lebenshaltung übersteigenden, nicht notwendigen und nur zum Vergnügen betriebenen Aufwand. Wer heute Kunst sammelt, wird nicht mehr wie Orchideenzüchter belächelt. Kunstsammler sind kluge Menschen- halt „Verrenkte“ Weltbürger. Weil es bei allen Dingen des Lebens immer auf den richtigen Mix ankommt, wollen wir Sie nicht nur mit fundierten Hintergrundberichten, präzise recherchierten Topstorys, wichtigen Nachrichten und aktuellen Interviews begeistern. Zusätzlich wollen wir dieses Magazin auch mit dem Sonderteil Geld & Anlage; „be INVESTOR“- ein Styria BörseExpress-Medienprodukt- als moderne Plattform zum Austausch wichtiger Investitionsinformationen anbieten. Die aktuelle Ausgabe des be INVESTOR widmet sich dem Thema; „Die Übernahmewelle“.

Viel Spaß Wünscht Ihnen

Michael Ruben Minassian

Chefredakteur & Herausgeber

IMPRESSUM: Medieneigentümer, Chefredakteur & Herausgeber: Michael Ruben Minassian. Mail: [email protected] , Telefon: +43 1/ 236531318 Verlagsadresse: MN Online & Content GmbH,

1110 Wien, Brehmstrasse 10/4.OG, Geschäftsführung: Markus Bauer, ATU 65091955, FN 330453k, Tel: +43 1/ 91920- 9045, Fax: + 43 1/29 81 298, Website:www.kunstinvestor.at, Cover-Foto : © Martha Jungwirth, Hekate, 1989 Öl auf Karton | MUSA

Page 8: KUNSTINVESTOR Nr. 3 - Ausgabe März  2015

08 | KUNST.INVESTOR Galerie Steinek

© Matthias Herrmann, Conversation Piece. Old Woman Springs Road. Mojave Desert. 2014

On Photography

'On Photography' zeigt ab 11. März bis 18. April 2015 einen neuen Werkkomplex von Herrmann, der in seiner Privatheit bisheriges übertrifft. Ausschnitthaft kehren Selbstbildnisse vergangener Tage zurück, Motive aus über 20 Jahren werden wieder aufgegriffen und generieren stilllebenartige Arrangements. Die Ambivalenz des Feuers – als Sinnbild des Lebens oder als zerstörendes Element - verortet die Arbeiten irgendwo zwischen Leben und Kampf, Schönheit und Zerfall, Stillleben und Vanitas. Dass es nur eines

einzigen Bildes bedarf, um eine ganze Geschichte zu erzählen, beweist eine zentrale Arbeit in seiner Ausstellung: Ein einsames Haus, mitten in der Einöde der Mojave-Wüste in Nordamerika, dessen Fenster und Türen mit größter Sorgfalt verbarrikadiert wurden. Das Haus tritt in eine scheinbar stille Konversation mit dem Betrachter. Es beflügelt die Phantasie, lässt Fragen nach dem Inhalt zu und ermöglicht dem betrachtenden Subjekt eine ganze eigene (Vor-) Geschichte zu konstruieren. (Foto: Galerie Steinek)

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L.U.C Tourbillon QF Fairmined

Die weltweit erste Uhr aus Fairmined-Gold

Anlässlich der Baselworld 2014 stellte Chopard die weltweit erste Uhr vor, die mit Gold aus

südamerikanischen Fairmined-Minen produziert wurde. Mit diesem neuen Modell bekräftigt

Chopard sein Engagement für nachhaltigen Luxus und das 2013 lancierte Projekt The Journey.

Für die L.U.C Tourbillon QF Fairmined, eine elegante Tourbillon-Uhr mit neun Tagen

Gangreserve, haben die Werkstätten von Chopard erstmals Fairmined-Gold eingesetzt. Damit

weitet die Genfer Manufaktur ihr Engagement für faire Beschaffungsprozesse von der Haute

Joaillerie auf die Haute Horlogerie aus. Für den Korpus der Uhr (Gehäuseboden, Gehäuse und

Lünette) wurde ausschließlich Fairmined-Gold verwendet. Das Fairmined-Zertifikat garantiert,

dass das Gold nachhaltig gewonnen wurde und von verantwortungsbewussten Herstellern

stammt, die den Kleinbergbauern einen gerechten Lohn und eine Prämie zahlen. Mit dieser neuen

Uhr zeigt Chopard, dass sich das Genfer Haus langfristig für seine Partnerschaft mit der

südamerikanischen Alliance for Responsible Mining (ARM) engagiert. Die ARM ist eine Bergbau-

NGO, die sich in enger Zusammenarbeit mit Kleinbergbauorganisationen und Experten der

Goldindustrie für die nachhaltige, handwerkliche Gewinnung des Edelmetalls einsetzt.

Page 11: KUNSTINVESTOR Nr. 3 - Ausgabe März  2015

Chopard und Fairmined-Gold

Seit 2013 unterstützt Chopard die Minengenossenschaft Coodmilla in der kolumbianischen Region

Narino bei ihren Bemühungen, das Fairmined-Zertifikat zu erhalten. Dank der Partnerschaft mit

Chopard kann die Kooperative Aus- und Weiterbildungen finanzieren, in Material investieren und

nach modernen Verfahren arbeiten. Darüber hinaus hat sich Chopard verpflichtet, der

Genossenschaft auch nach Abschluss der Zertifizierung einen Großteil ihrer Produktion

abzukaufen.Der Genfer Juwelier und Uhrenhersteller beabsichtigt zudem, mittelfristig einen

bedeutenden Teil des von ihm verarbeiteten Goldes aus weiteren Fairmined-Quellen zu beziehen.

Daher interessiert sich die Manufaktur auch für andere Kooperativen in Südamerika, die eine

entsprechende Zertifizierung anstreben. Lina Villa, Geschäftsführerin von ARM, sagt: „Die L.U.C

Tourbillon Qualité Fleurier Fairmined ist ein gutes Beispiel für die Entschiedenheit, mit der sich die

Uhren- und Schmuckbranche für eine ethische, nachhaltige und verantwortungsvolle Beschaffung

ihrer Rohmaterialien einsetzt. Mit dem Entschluss, Fairmined-Gold zu verwenden, ist Chopard

richtungsweisend für die gesamte Branche. Wir sind sehr stolz, mit solch hochkarätigen Projekten

den Lebensstandard der Kleinbergbauern nachhaltig verbessern zu können.“

Page 12: KUNSTINVESTOR Nr. 3 - Ausgabe März  2015

Eine elegante Tourbillon-Uhr

Das Fairmined-Roségold des 43 mm großen Gehäuses der neuen L.U.C Tourbillon Qualité

Fleurier Fairmined wurde sowohl satiniert als auch poliert verarbeitet. Raffinierte Details zeigt auch

das graue, gut ablesbare Zifferblatt der Uhr: Von der Gangreserveanzeige ausgehend ziehen sich

feine, das Licht reflektierende Gravuren wie Sonnenstrahlen über das Zifferblatt, vor dem sich die

im Stil des Art Deco gestalteten Dauphine-Zeiger gut abheben. Die vergoldeten römischen Ziffern

sind von einem konzentrischen Band aus feinen, aufgesetzten Indizes umgeben. Der Sichtboden

aus Saphirglas gibt den Blick frei auf das einzigartige Tourbillon-Uhrwerk L.U.C 02.01-L. An der

bei 12 Uhr angeordneten Gangreserveanzeige ist abzulesen, wie viele der 216 Stunden Reserve

(9 Tage) noch verleiben. Das Gehäuse der Uhr, die in einer limitierten Edition von 25 Stück

produziert wird, ist bis 50 Meter wasserdicht. Gehalten wird es von einem handgenähten

Lederarmband aus CITES-zertifiziertem Alligator, das außen matt-schwarz und auf der fein

geschuppten Innenseite braun ist. Geschlossen wird es mit einer Dornschließe, die wie das

Gehäuse aus 18 Karat Fairmined-Roségold besteht. Darüber hinaus hat sich Chopard verpflichtet,

der Genossenschaft auch nach Abschluss der Zertifizierung einen Großteil ihrer Produktion

abzukaufen. Der Genfer Juwelier und Uhrenhersteller beabsichtigt zudem, mittelfristig einen

bedeutenden Teil des von ihm verarbeiteten Goldes aus weiteren Fairmined-Quellen zu beziehen.

Daher interessiert sich die Manufaktur auch für andere Kooperativen in Südamerika, die eine

entsprechende Zertifizierung anstreben. Lina Villa, Geschäftsführerin von ARM, sagt: „Die L.U.C

Page 13: KUNSTINVESTOR Nr. 3 - Ausgabe März  2015

Tourbillon Qualité Fleurier Fairmined ist ein gutes Beispiel für die Entschiedenheit, mit der sich die

Uhren- und Schmuckbranche für eine ethische, nachhaltige und verantwortungsvolle Beschaffung

ihrer Rohmaterialien einsetzt. Mit dem Entschluss, Fairmined-Gold zu verwenden, ist Chopard

richtungsweisend für die gesamte Branche. Wir sind sehr stolz, mit solch hochkarätigen Projekten

den Lebensstandard der Kleinbergbauern nachhaltig verbessern zu können.“ Das Fairmined-

Roségold des 43 mm großen Gehäuses der neuen L.U.C Tourbillon Qualité Fleurier Fairmined

wurde sowohl satiniert als auch poliert verarbeitet. Raffinierte Details zeigt auch das graue, gut

ablesbare Zifferblatt der Uhr: Von der Gangreserveanzeige ausgehend ziehen sich feine, das Licht

reflektierende Gravuren wie Sonnenstrahlen über das Zifferblatt, vor dem sich die im Stil des Art

Deco gestalteten Dauphine-Zeiger gut abheben. Die vergoldeten römischen Ziffern sind von

einem konzentrischen Band aus feinen, aufgesetzten Indizes umgeben. Der Sichtboden aus

Saphirglas gibt den Blick frei auf das einzigartige Tourbillon-Uhrwerk L.U.C 02.01-L. An der bei 12

Uhr angeordneten Gangreserveanzeige ist abzulesen, wie viele der 216 Stunden Reserve (9

Tage) noch verleiben. Das Gehäuse der Uhr, die in einer limitierten Edition von 25 Stück

produziert wird, ist bis 50 Meter wasserdicht. Gehalten wird es von einem handgenähten

Lederarmband aus CITES-zertifiziertem Alligator, das außen matt-schwarz und auf der fein

geschuppten Innenseite braun ist. Geschlossen wird es mit einer Dornschließe, die wie das

Gehäuse aus 18 Karat Fairmined-Roségold besteht.

Page 14: KUNSTINVESTOR Nr. 3 - Ausgabe März  2015

14 | KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘

105. KUNSTAUKTION im Kinsky - 24. März 2015

Kunst der Gegenwart zwischen surrealen Welten und politischer Karikatur

In der ersten großen Jahresauktion für Zeitgenössische

Kunst trumpft das Kinsky einmal mehr mit einem

reichhaltigen Angebot aus dem Fundus Kunst seit

1945! Dabei besticht vor allem das Konvolut an sieben

Arbeiten aus unterschied-lichen Werkphasen von Franz

West! Ungewöhnliche Arbeiten wie das Unikat eines

Lampenschirmes auf Bambus-ständer (€ 10.000 –

20.000), eine Drahtskulptur (€ 25.000 – 50.000) und

weitere große Stand- bzw. Wandobjekte (€35.000 –

70.000; € 15.000 – 30.000) präsentieren die

künstlerische Welt dieses Ausnahmekünstlers in

hervor-ragender Weise! Große Aufmerksamkeit

erhalten werden sicher die Arbeiten von Rudolf Stingel

(€ 25.000 – 50.000), ein in leuchtendes Blau getränkte

Bildskulptur auf Gummibasis, sowie ein hervorragende

Arbeit von 1974 des erst 2012 verstorbenen, abstrakten

US-Expressionisten Paul Jenkins („Phenomena

Saladin’s Robe“; € 15.000 – 30.000). Vom Angebot der

nationalen „Helden“ ist insbesondere auf die

großformatige Arbeit von Hans Staudacher aus dem

Jahr 1959 hinzuweisen, bei der die faszinierend,

experimentelle Werkphase aus der Pariser Zeit

besonders zum Tragen kommt (€ 35.000 – 70.000).

Erwin Bohatsch und Hubert Schmalix haben dieses Mal

zwei hervorragende Werke aus den Jahren 2007 bzw.

2010 für die sozialen Organisationen immohumana und

Wiener Lerntafel zur Verfügung gestellt: Liebhaber der

Skulptur werden in dieser Auktion auf Ihre Kosten

kommen: von Karl Prantl stehen gleich zwei Steine zur

Medidation zur Auswahl: einer aus „Gummerner

Marmor“ (€ 50.000 – 100.000), ein anderer aus

russischem Granit (€ 40.000 – 80.000). Noch nie

konnte am Markt bisher auf eine Variante der „Figur II“

von Fritz Wotruba aus dem Jahr 1961 geboten werden,

wir präsentieren außerdem eine der nur zweimal

ausgeführten Künstlergüsse mit der Nummer EA0 (€

25.000 – 50.000). Es sind aber vor allem zwei

Highlights, die diese 105. Auktion auszeichnen:

zunächst ein Konvolut von 289 politischen Karikaturen

des österreichischen Meisterzeichners Paul Flora,

danach der Nachlass des Wiener Surrealisten und

Ausnahmekünstlers Helmut Leherb. Mit spitzem Bleistift

und noch schärferer Pointe verstand es Paul Flora

(1922 – 2009) wie kein anderer, das allzu Menschliche

und die politischen Untiefen im Besonderen zu Papier

zu bringen. Legendär sind seine Karikaturen, die er für

die Hamburger ZEIT und für die Tiroler Tageszeitung

wöchentlich veröffentlicht hatte. Die Original-

zeichnungen in Bleistift und teilweise Tusche für die

Redaktion der Tiroler Tageszeitung aus den Jahren

1957 – 1965 werden nun aus einer Sammlung

angeboten und in Positionen von je rund 13 Stück zum

Schätzpreis von € 3.500 angeboten. Die Themen rufen

die politisch spannenden Zeiten des Kalten Krieges

hervor, mit den Auseinandersetzungen vor der Teilung

Berlins, den Nahostkonflikt und als bis heute bleibende

Konstante die Querelen der rot-schwarzen Koalition.

Die originalen Zeichnungen werden erstmals am

Kunstmarkt angeboten und ergänzen mit ihren

humorvollen wie geistreichen statements das Werk

dieses bedeutenden Zeichners. Helmut Leherb (1933-

1997) war ein ungewöhnlicher und vielseitiger Künstler,

ein präziser Zeichner und Maler, aber auch einer der

ersten, surrealistischen Installationskünstler. Eine

besondere Auswahl dieser Gruppen präsentiert nach

40 Jahren erstmals der Nachlass mit Graphiken,

Ölbildern und, als kleine Sensation, mit Skulpturen,

bestehend aus mit Vögeln und Perlen bestickten

Modellpuppen, Blumentöpfen aus Keramikköpfen oder

Tische auf Händen und Füßen. Dieses umfangreiche

Konvolut wird nun erstmals zum Verkauf angeboten

und bringt das Werk dieser schillernden

Künstlerpersönlichkeit seit langem wieder auf dem

Markt. Die Preise rangieren zwischen € 3.000 und €

27.000. (Foto: © Auktionshaus im Kinsky)

Download:Online-Katalog(klicke.hier)

Page 15: KUNSTINVESTOR Nr. 3 - Ausgabe März  2015

15 | KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘

Paul Jenkins, Phenomena Saladin’s Robe, 1974, Acryl auf Leinwand, 152 x 136 cm Schätzpreis € 15.000 -30.000

Page 16: KUNSTINVESTOR Nr. 3 - Ausgabe März  2015

16 | KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘

Helmut Leherb, Kattowitzer Madonna, Öl auf Leinwand, 93 x 64 cm, Schätzpreis € 20.000 – 40.000

Page 17: KUNSTINVESTOR Nr. 3 - Ausgabe März  2015

17 | KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘

Helmut Leherb (1933-1997), Le roi c’est moi, Öl auf Leinwand, 101 x 75 cm, Schätzpreis € 20.000 – 40.000

Page 18: KUNSTINVESTOR Nr. 3 - Ausgabe März  2015

18 | KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘

Rudolf Stingel, Ohne Titel, 1994, Mischtechnik, 33,5 x 23,5 cm, Schätzpreis € 25.000 -50.000

Page 19: KUNSTINVESTOR Nr. 3 - Ausgabe März  2015

19 | KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘

Paul Flora (1922-2009), Chruschtschows Traum, Tiroler Tageszeitung, 1959 Paul Flora (1922-2009), Koalitionstheater, Tiroler Tageszeitung, 1959

Page 20: KUNSTINVESTOR Nr. 3 - Ausgabe März  2015

20 | KUNST.INVESTOR Dorotheum

Bruno Zach(Schitomir 1891–1945 Wien), Tischlampe "Reigen",Entwurf um 1930, Ausführung Fa. Argentor, Wien, Bronze bruniert, montiert auf

Onyxsockel, originaler Seidenschirm, in der Plinthe bez. und mit Gießerstempel, Höhe 76 cm, (Schätzwert € 3.000 – 4.000)

JUGENDSTIL & KUNSTHANDWERK DES 20. JAHRHUNDERTS

Die Dorotheum-Auktion „Jugendstil und Kunsthandwerk

des 20. Jahrhunderts“ am 23. März 2015 bietet einen

Querschnitt durch Wiener Porzellan der Zeit (u. a. auch

Goldscheider) und eine Reihe von französischen und

böhmischen Vasen (Lötz, Daum, Gallé, ...). Als

besonders selten bezeichnet Jugendstil-Expertin Julia

Blaha die Keramik-Skulptur eines Trompetenspielers

von Walter Bosse (Schätzwert € 2.000 – 2.500). Zwei

Kleinode erwecken ebenfalls ihre Aufmerksamkeit: die

von Eduard Klabena mit Pavian-Motiven bemalte

Keramik-Schale (Schätzwert € 1.200 – 1.500) und ein

von Otto Prutscher entworfenes Mokkatässchen samt

Untertasse (Schätzwert € 800 – 900). Von Michael

Powolny wird ein Keramikaufsatz mit zwei stehenden

Putten, ein Entwurf um 1907, versteigert (Schätzwert €

1.400 -1.600), für eine Tischlampe aus Bronze von

Bruno Zach mit einem „Reigen“ erwartet sich das

Dorotheum 3.000 bis 4.000 Euro. Die “Kleine

Schalenträgerin“ von Susi Singer aus Keramik, ein

Entwurf von 1922, ausgeführt von der Wiener

Werkstätte, ist mit 1.200 bis 1.400 Euro geschätzt.

(Foto: © Dorotheum)

Page 21: KUNSTINVESTOR Nr. 3 - Ausgabe März  2015

21 | KUNST.INVESTOR Dorotheum

Eduard Klablena(1881–1933), Schale mit Pavianen,Langenzersdorf um 1918, Keramik, farbig staffiert, Unterseite mit lig. Mgr. EK, Höhe 5,5 cm, Dm. 8,3 cm (Schätzwert € 1.200 – 1.500)

Michael Powolny, Aufsatz mit 2 stehenden Putten, Entwurf um 1907, Ausführung Wiener Keramik, naturweißer Scherben, farbig staffiert, Unterseite mit eingepr. Mgr. MP, Marke WK und Modellnr. 113, Höhe 20 cm (Schätzwert € 1.400 – 1.600)

Page 28: KUNSTINVESTOR Nr. 3 - Ausgabe März  2015

28 | KUNST.INVESTOR Art Cologne

Deutsche Telekom verleiht zur Messe für die beste Präsentation

den ART COLOGNE Award for NEW POSITIONS 21 junge Talente zeigen frische Arbeiten im Förderprogramm

NEW POSITIONS

Das Förderprogramm der ART COLOGNE (16. bis 19. April), die NEW POSITIONS, gibt jungen Künstlern bereits seit

1980 die Möglichkeit, ihre Werke auf einer 25 Quadratmeter großen Sonderfläche an den Ständen ihrer Galerien zu

präsentieren. Für die diesjährige Messe hat eine Fachjury 21 Positionen ausgewählt. Zusätzlich zur Ausstellungsfläche

wird der beste Teilnehmer während der Messe mit dem ART COLOGNE Award for NEW POSITIONS ausgezeichnet,

der durch die Deutsche Telekom ermöglicht wird. Der Preis im Gesamtwert von 10.000 Euro beinhaltet eine

Einzelausstellung mit begleitendem Katalog in der artothek, Raum für junge Kunst, Köln. Die finanziellen und

administrativen Mittel für die Durchführung des Förderprogramms stellen die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien,

das Land NRW, der Bundesverband Deutscher Galerien und Kunsthändler (BVDG) sowie die Koelnmesse zur

Verfügung. Die Verleihung des ART COLOGNE Award for NEW POSITIONS findet am Samstag, 18.04.2015 um 17:00

Uhr statt.

Elina Autio (Galerie Anhava, Helsinki) überführt die

Malerei in den Raum, indem sie auf den Wänden

umlaufende pastellfarbene Rohre aus Wellpappe

platziert. Dabei orientiert sie sich am üblichen Maß von

Industrierohren und deren metallenen Befestigungen.

Durch die Anordnung und die Farbigkeit erzeugt sie

einen kinetischen Effekt und lässt Betrachter trotz der

technischen Anmutung in einen sinnlichen Farbraum

eintauchen.

Die Auseinandersetzung mit Raum, Bild und Körper ist

Thema von Alexander Bornschein (Galerie Linn Lühn,

Düsseldorf). Der junge Düsseldorfer experimentiert mit

Siebdrucken, die er auf unterschiedlichste Träger –

Furnierholzblätter, Plexiglas, Fahnenstoff – aufbringt

und teils frei im Raum platziert, wenn er eine

Rückkopplung zwischen Bild und Architektur intendiert.

Carmen Brucic (Galerie Elisabeth und Klaus Thoman,

Wien/Innsbruck) lässt sich bei ihren Fotografien und

fotografischen Installationen von Träumen und

Fantasien leiten. Zeit und Vergänglichkeit spielen

ebenso eine Rolle wie der eigene biographische

Hintergrund. Dabei changieren die von ihr kreierten

Bilder zwischen Fotografie und Film und werden

gelegentlich mit Soundinstallationen gekoppelt.

Der Kubaner Yoan Capote (Ben Brown Fine Arts,

London/Hong Kong) ist Bildhauer, Maler, Zeichner und

Objektkünstler, der zum Teil Alltagsgegenstände ihrer

Funktion enthebt und sie verfremdet. Ein Gitterzaun

wird so verformt, dass menschliche Profile sichtbar

werden, Stuhlbeine werden absurd verlängert, ein

Frauenschuh und ein Männerschuh werden

miteinander verbunden. Die Strukturen des

menschlichen Gehirns bilden die Basis für ein

Labyrinth.Capote schafft humorvolle, irritierende und

paradoxe Bilder, die politisch, sozial oder psychologisch

aufgeladen sind.

Materialbezogen ist die Malerei von Jeff Depner

(Galerie Anke Schmidt, Köln). In den sorgfältig

austarierten abstrakten Kompositionen sind bewusst

die Arbeitsspuren sichtbar. Geometrische Elemente

und architektonische Formen in oft leuchtenden Farben

treten auf. Der Prozess des Konstruierens und

Dekonstruierens bleibt ablesbar.

Page 30: KUNSTINVESTOR Nr. 3 - Ausgabe März  2015

30 | KUNST.INVESTOR Art Cologne

Die libanesische Künstlerin und Bloggerin Zena el

Khalil (Galerie Giorgio Persano, Turin) nimmt in ihren

Installationen und Videos Bezug auf die Folgen der

Belagerung und Zerstörung ihres Heimatlandes. Die

Kriegserfahrungen prägen auch ihre Bilder, in denen

sie die Schönheit von Ornamenten mit der Gewalt der

Alltagswirklichkeit kombiniert. Jedes ihrer Werke ist

eine mehrfach gebrochene Antwort auf die

Allgegenwart von Gewalt und Bedrohung, dabei spielt

oft auch die private Familiengeschichte mit hinein.

Katelyn Farstad (Galerie Luis Campaña, Berlin)

verwendet banale Alltagsmaterialien, die sie

gelegentlich sogar im Müll aufstöbert. Daraus entstehen

betörend farbenfrohe Objekte und Assemblagen von

großer erzählerischer Kraft.

Helen Feifel (Kadel Willborn, Düsseldorf) ist als Malerin

und Bildhauerin tätig. Gefäße, Masken und abstrakte

Idole baut sie aus den Scherben billiger Porzellane und

Keramiken auf. Der Konstruktion liegen malerische

Kriterien zugrunde. Mit ihren neuen Zeichnungen spielt

sie auf die Stillleben-Malerei des 16. Jahrhunderts an.

In den bemalten Fotografien gehen skulpturale und

malerische Praxis eine raffinierte Verbindung ein.

Im Spannungsfeld zwischen Form und Inhalt,

Gegenständlichkeit und Abstraktion bewegen sich die

Werke des Malers Pius Fox (Galerie Conrads,

Düsseldorf). Der Berliner nutzt die ganze Bandbreite

der Kunstgeschichte als Inspirationsquelle. Erfindung,

Abbildung und Imagination mischen sich auf höchst

subtile Weise in seinem vielseitigen Schaffen.

Komplexe Verfahren liegen den Arbeiten von Sabrina

Fritsch (Van Horn, Düsseldorf) zugrunde. Schicht um

Schicht trägt sie Farbe auf, schleift sie wieder ab und

setzt groben Rupfen vor die Leinwand, dessen

Gitterstrukturen wie Fenster erscheinen. Fritsch

erkundet in ihren Werken das Wesen von Malerei und

deren vielfältige Möglichkeiten im Hinblick auf Material,

Form und Farbe. Die Bilder erzählen vom Malprozess

an sich, Betrachter sind zur Teilhabe an malerischen

Forschungsreisen eingeladen.

Die Arbeiten von Philipp Hamann (M 29 • Richter •

Brückner, Köln) sind stark autobiographisch geprägt

und dienen als Mittel zur Selbsterfahrung. „Wer bin ich

?“ und „Wo komme ich her ?“ sind zentrale Fragen, die

der Medienkünstler in Performances, Video-, Dia- und

Fotoinstallationen umkreist. Auf teils ganz schlichte

Weise entfaltet er komplexe Geschichten, in denen es

um Kindheit und Erwachsenwerden, um Zerbrechen

und Scheitern geht.

Die Suche nach Identität ist das Thema von Alex Lebus

(Galerie Eigen + Art, Berlin/Leipzig). Er bringt Worte

und Zeichen auf Spiegel, Fenster oder Flächen auf,

sodass sich das Abbild des Betrachters mit den

Arbeiten verbindet. Es ergibt sich ein raffiniertes

Wechselspiel aus verschiedenen Ebenen: Wahrheit

und Lüge, Schein und Sein, vorne und hinten, richtig

und falsch herum.

Der Mensch in seiner Verletzlichkeit bewegt den Maler

Reima Nevalainen (Galerie Forsblom, Helsinki).

Verzerrten, skelettartigen oder in Auflösung

befindlichen Körpern sieht man sich auf den

großformatigen Leinwänden des Finnen gegenüber.

Der Vergänglichkeit und Begrenztheit menschlichen

Lebens verleiht er in aufwendigen Mischtechniken, bei

denen gelegentlich auch Sand zum Einsatz kommt,

expressiven Ausdruck.

Vincent Olinet (Galerie Laurent Godin, Paris) probiert

sich in verschiedensten Medien aus und lässt sich

häufig von der Historie oder der Märchenwelt

inspirieren. ‚Young Ruins‘ ist der Titel einer Serie von

Bildern auf Glas, auf denen er die Strukturen von

Stuckmarmor imitiert.

Page 32: KUNSTINVESTOR Nr. 3 - Ausgabe März  2015

32 | KUNST.INVESTOR Art Cologne

Vincent Olinet (Galerie Laurent Godin, Paris) probiert

sich in verschiedensten Medien aus und lässt sich

häufig von der Historie oder der Märchenwelt

inspirieren. ‚Young Ruins‘ ist der Titel einer Serie von

Bildern auf Glas, auf denen er die Strukturen von

Stuckmarmor imitiert.

Anton Ovidiu (Galerie Christine König, Wien) arbeitet

unter anderem mit Mikrointerventionen im Stadtraum,

die er in Videos und Fotografien festhält. Dafür

entnimmt er etwa aus einer Baustelle eine

Absperrplanke, die er im Atelier zersägt, neu verleimt

und unbrauchbar gemacht wieder an den Standort

zurückstellt, oder er bringt Wandinschriften aus

Marseille auf Häuserwände in Wien auf.

Das Künstlerduo Peles Empire (Galerie Wentrup,

Berlin), bestehend aus Katharina Stöver und Barbara

Wolff, nimmt nicht nur mit seinem Namen Bezug auf

das in den rumänischen Karpaten gelegenen Schloss

Peles. Die Ausstattung der ehemaligen

Sommerresidenz von König Carol I. bietet ihnen auch

das Ausgangsmaterial für ihre künstlerische Arbeit. In

ihren Installationen verdichten sie den schlosseigenen

Mix aus Renaissance- Gotik-, Barock- und Art Déco-

Räumen zu großformatigen Tableaus aus collagierten

Fotokopien. Bestandteile früherer Arbeiten fließen in

neue Installationen ein. Künstlerische Praxis ist das

ständige Kopieren, Collagieren und Neuverbinden, das

sich in skulpturalen Arbeiten fortsetzt.

Der Chinese Ren Ri (Galerie Pearl Lam, Shanghai)

erforscht die Beziehungen zwischen Mensch und Natur.

Für die Serie ‚Yuansu II‘ schuf er Skulpturen mit Hilfe

von Honigbienen. Dafür setzte er die Bienenkönigin in

die Mitte eines transparenten Polyeders, während die

Arbeitsbienen um sie herum bauten. Nach dem

Zufallsprinzip änderte er alle sieben Tage die

Ausrichtung des Polyeders, nicht wissend, wie die

Bienen auf die neue Situation reagieren würden.

Die Libanesin Stéphanie Saadé (Galerie Akinci,

Amsterdam) verwendet für ihre Werke vorzugsweise

vorgefundene Gegenstände, die sie dem gewohnten

Kontext entnimmt und mittels subtiler Eingriffe einem

Bedeutungswandel unterzieht. Die Objekte haben oft

einen Bezug zu ihrer eigenen Biographie.

Diana Sirianni (Philipp von Rosen Galerie, Köln) schafft

vornehmlich aus Holz und Pappe raumgreifende, fragile

Installationen, die als dreidimensionale Collagen

gelesen werden können. Für die Italienerin sind sie

Ausdruck der beständigen Reorganisation der Welt und

ihrer Elemente. Sie selbst greift bei neuen Arbeiten

immer auf Ableitungen, Variablen und Kopien

vorheriger Installationen zurück.

Molly Springfield (Galerie Thomas Zander, Köln) wurde

bekannt mit akribisch nachgezeichneten Fotokopien

literarischer, philosophischer oder fotohistorischer

Bücher. Dabei geben die feinen Graphitzeichnungen

nicht nur den Text, sondern auch Notizen, Knicke und

Unvollkommenheiten, die beim Lesen und Fotokopieren

entstanden sind, wider. Zwei Jahre hat Springfield an

einer 28-teiligen Serie über ein Kapitel aus Marcel

Prousts ‚Auf der Suche nach der verlorenen Zeit‘

gearbeitet. In ihrer konzeptuellen Herangehensweise

knüpft sie an historische Diskurse über die technische

Reproduzierbarkeit an.

Daniel Turner (Galerie Johann König, Berlin) erzeugt

mit seinen Materialtransformationen unterschiedlichste

Gefühle und erzielt mit minimalen Mitteln großen

Eindruck. Mit Stahlwolle bearbeitet er großflächig

Wände, transparenten Vinyl drapiert er über

Holzrahmen. Bei den skulpturalen Arbeiten greift er auf

vorgefertigte Elemente zurück.

Page 34: KUNSTINVESTOR Nr. 3 - Ausgabe März  2015

34 | KUNST.INVESTOR Museum Gugging

Navrartils Gästebuch, Franz Gableck, „Modedame“, 1970, Rudolf Limberger, Überzeichnung, undatiert, ©Privatstiftung Künstler aus Gugging

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35 | KUNST.INVESTOR Museum Gugging

Navratils Gästebuch, 1990, ©Privatstiftung-Künstler aus Gugging

navratils KÜNSTLER-GÄSTEBUCH.!

DDr. Leo Navratil, Gründer des Gugginger Zentrums für Kunst-Psychotherapie, war ein unermüdlicher Förderer der heute als Vertreter der Art Brut weltberühmten Künstler. Mit vielen verband ihn auch eine sehr persönliche Beziehung. Davon zeugt sein „Gästebuch" aus den 60er und 70er Jahren, dessen Ursprung ein altes Kunstbuch war. In diesem einzigartigen und authentischen Dokument verewigten sich zahlreiche Gugginger Künstler wie Johann Hauser, August Walla,

Oswald Tschirtner oder Rudolf Limberger, aber auch Künstler auf Besuch, wie Alfred Hrdlicka, Franz Ringel oder Arnulf Rainer hinterließen eigene Beiträge und Zeichnungen. Die von Johann Feilacher kuratierter Ausstellung zeigt zum ersten Mal alle Seiten des Gästebuches und es erscheint ein Faksimile dieses historischen Künstlerbuches als Katalog. Eröffnung der zwei Ausstellungen: 18. März um 19.00 Uhr- Dauer der Ausstellung bis 23. August 2015.

(Foto: Museum Gugging)

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36 | KUNST.INVESTOR Museum Gugging

Navrartils Gästebuch, Toni Scharf, Sehnsucht, 1971, 3 unbekannte Unterschriften, Franz Kamlander, Rote Kuh, undatiert,

©Privatstiftung Künstler aus Gugging

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37 | KUNST.INVESTOR Museum Gugging

Julius Klingebiel Zellenwand rechts©Hans Starosta

julius klingebiel.zelle.!

Parallel zur Ausstellung „navratils Künstler-Gästebuch.!“ zeigt das Museum Gugging die Ausstellung „julius klingebiel.zelle.!“ . Julius Klingebiel (1904 – 1965) verbrachte viele Jahre seines Lebens als Psychiatriepatient im Landesverwahrungshaus in Göttingen. Dort bemalte er unermüdlich die Wände seiner Einzelzelle mit Landschaften, Tieren,

menschlichen Figuren, Wappen und Symbolen. Klingebiels Malerei fasziniert und bewegt bis heute und durch die begehbare Reproduktion seiner Zelle als fotografische Rauminstallation wird seine Kunst auf ganz besondere Art erlebbar gemacht. Dauer der Ausstellung bis 11. Oktober 2015

(Foto: Museum Gugging)

Page 38: KUNSTINVESTOR Nr. 3 - Ausgabe März  2015

38 | KUNST.INVESTOR Museum Startgalerie Artothek – „Die 80er Jahre“

Hubert Schmalix, Brunnenfigur, 1981 Öl auf Leinwand | oil on canvas, 95,5 x 80 cm, Foto © MUSA

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39 | KUNST.INVESTOR Museum Startgalerie Artothek– „Die 80er Jahre“

Linda Christanell. Karin Mack, Margot Pilz aus der Fotoinstallation „Wir über uns“, 1982 Schwarzweiß, Foto © MUSA

Die 80er Jahre - Pluralismus an der Schwelle zum Informationszeitalter

Rückblickend auf das vierte Jahrzehnt seiner

Sammlungsgeschichte untersucht das MUSA die

1980er Jahre. Diese Phase der heftig diskutierten

„Postmoderne“ ist vom Erstarken des Kunstmarkts

geprägt, der anfänglich vor allem auf die männlich

dominierte Malerei der „Neuen Wilden“ setzte. Die

große Aufmerksamkeit, die dieser internationalen

Strömung zuteil wurde, lässt leicht übersehen, dass

sich daneben zahlreiche andere Richtungen etablierten.

Die geometrische Abstraktion als „Neue Geometrie“

oder „Neo Geo“ wurde als Gegenentwurf zur

expressiven Grundhaltung der figurativen Malerei

gesehen. Auch Kitsch und Ironie werden als

Antistilmittel häufig eingesetzt. Besonders wichtig

erscheint die Tendenz zur Entmaterialisierung der

Kunst, die unter verschiedenen Zielsetzungen

vorangetrieben wurde. Die Fotografie hat sich erstmals

nach 1945 einen prominenten Platz in der Wiener

Kunst erkämpft, Konzept und neue Medien spielen

ebenso eine wichtige Rolle wie der Computer, der auch

als bildnerisches Mittel seinen Siegeszug beginnt. So

wie in diesen Bereichen waren auch in der Erweiterung

des Wiener Aktionismus viele Künstlerinnen führend

beteiligt. Dieser künstlerische Pluralismus bildet sich

auch in der Sammlung des MUSA ab. Unser Fokus

richtet sich einerseits auf das allgemeine Spektrum der

Kunst dieser Zeit, andererseits aber auch darauf,

wieweit die genannten künstlerischen Phänomene

Eingang in die Sammlung fanden. In den 1980er

Jahren gelang es der Kulturabteilung, eine allmähliche

Professionalisierung im Sammlungsmanagement herbei

zu führen. Die Berufung einer Ankaufsjury, die ab 1986

mehrmals jährlich Empfehlungen für die Ankäufe

abgab, ist ein Meilenstein in der Sammlungsgeschichte

des MUSA. Ausstellungsdauer: 28.4.2015 – 24.10.2015

(Foto: © Museum Startgalerie Artothek)

Page 40: KUNSTINVESTOR Nr. 3 - Ausgabe März  2015

40 | KUNST.INVESTOR Museum Startgalerie Artothek– „Die 80er Jahre“

Siegfried Anzinger, Ochs und Vogelspinne, 1986 Eitempera auf Leinwand | egg tempera on canvas, 140 x 100 cm, Foto © MUSA

Page 41: KUNSTINVESTOR Nr. 3 - Ausgabe März  2015

41 | KUNST.INVESTOR Museum Startgalerie Artothek– „Die 80er Jahre“

Erwin Wurm, Tänzerin, 1985 Papiermaché, Acryl, Holzsockel | paper-mâché, acrylic, wooden pedestal, 100 x 45 x 45 cm, Foto © MUSA

Page 42: KUNSTINVESTOR Nr. 3 - Ausgabe März  2015

42 | KUNST.INVESTOR Museum Startgalerie Artothek– „Die 80er Jahre“

Robert Zahornicky aus der Serie „Puzzle“: Anka H, 1986, Fotocollage (Polaroid SX-70) auf Karton, 65 x 48 cm, Foto © MUSA

Page 43: KUNSTINVESTOR Nr. 3 - Ausgabe März  2015

43 | KUNST.INVESTOR Museum Startgalerie Artothek– „Die 80er Jahre“

Dora Maurer, Relatives Quasibild Nr. 4, 1989 Acryl auf Holz | acrylic on wood, 100 x 70 cm, Foto © MUSA

Page 44: KUNSTINVESTOR Nr. 3 - Ausgabe März  2015

44 | KUNST.INVESTOR Essl Museum – „Die wilden Jahre“

Alois Mosbacher, Kummerkopf, 1983, © Alois Mosbacher, Foto: Im Kinsky

„Die wilden Jahre“

Mit der Ausstellung „Die wilden Jahre“ greift das Essl

Museum einige der zeitgeistigen österreichischen

Malereipositionen der 1980er-Jahre auf, die damals

einen Hype erzeugten und international hoch im Kurs

waren. Gezeigt werden Werke zwischen 1980 und

1985 von Siegfried Anzinger, Erwin Bohatsch, Herbert

Brandl, Gunter Damisch, Alois Mosbacher, Hubert

Scheibl, Hubert Schmalix und Otto Zitko. Diese

Künstler machten ab Ende der 1970er-Jahre

international auf sich aufmerksam, indem sie auf die

theorielastigen Positionen und Diskurse der 1960er-

und 1970er-Jahre mit einer heftigen, unbekümmerten

zeitgeistigen Malerei geantwortet haben. Sie firmierten

unter dem Namen „Neue Wilde“. Oft noch Studenten,

malten sie ganz frech expressiv und gestisch aus dem

Bauch heraus. Sie „produzierten“ regelrecht ein Bild

nach dem anderen und hatten damit innerhalb

kürzester Zeit den Kunstmarkt erobert. Mit Arbeiten der

Maler Siegfried Anzinger, Erwin Bohatsch, Herbert

Brandl, Gunter Damisch, Alois Mosbacher, Hubert

Scheibl, Hubert Schmalix und Otto Zitko wird ein

Einblick in einen Teil des österreichischen

Kunstschaffens gegeben, in dem ein Hype um die

Malereien dieser jungen Künstler entstand. Essentielles

Fundament im Werk von Anzinger, Bohatsch,

Mosbacher und Schmalix waren figurative Bildthemen,

die mit expressivem, oft sogar gestischem Pinselstrich

vorgetragen waren. Von arkadischen Szenen über

Mensch- und Naturdarstellungen bis hin zu ich-

bezogenem Leid und Sehnsucht sind Themen dieser

Malerei. Herbert Brandl, Gunter Damisch, Hubert

Scheibl und Otto Zitko entdecken eine abstrakte

Bildsprache für sich, die von den österreichischen

Vertretern der „Wilden“ ebenfalls als Option für das

Wiederaufkommen der Malerei gesehen wurde. Initiiert

durch Star-Kuratoren der 1980er-Jahre wie Harry

Szeemann, Achille Bonito Oliva oder hierzulande

Wilfried Skreiner wurde der Boom um die Werke dieser

jungen Maler von einigen Galerien in Österreich noch

weiter vorangetrieben.

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45 | KUNST.INVESTOR Essl Museum – „Die wilden Jahre“

Hubert Schmalix, Nackter Mann, 1982, © Sammlung Essl Privatstiftung, Foto: Franz Schachinger, Wien

Erwin Bohatsch, Das gefundene Herz, 1983, © Sammlung Essl Privatstiftung. Foto Graphisches Atelier Neumann, Wien

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46 | KUNST.INVESTOR Essl Museum – „Die wilden Jahre“

Hubert Schmalix, Ohne Titel, 1982, © Sammlung Essl Privatstiftung, Foto: Photoatelier Laut, Wien

Page 47: KUNSTINVESTOR Nr. 3 - Ausgabe März  2015

47 | KUNST.INVESTOR Essl Museum – „Die wilden Jahre“

Hubert Scheibl, Ohne Titel, 1985, © Sammlung Essl Privatstiftung Foto: Franz Schachinger, Wien

Bald stürzten sich internationale Sammler geradezu auf

die heftig gemalten Bilder und trieben den Hype um sie

dadurch an die Spitze. Die „wilde“ Malerei der frühen

1980er-Jahre war kein rein österreichisches

Phänomen, sondern insbesondere auch in Deutschland

und Italien, der Schweiz, Ungarn, Frankreich oder den

USA gab es zur selben Zeit dieselben Tendenzen einer

Rückkehr zum Tafelbild und ein Abfallen von

theorielastiger Avantgardekunst der 1960er- und

1970er-Jahre. Blieb der Austausch der Künstler

international zwar oftmals eher gering und konzentrierte

sich auf Gruppenausstellungen, verband die

Bewegungen in den Ländern alle die Rückbesinnung

auf Malerei als sinnliches Medium und ein Interesse an

expressiver Malerei. Die Arbeiten der „Neuen Wilden“

versuchen keine Geschichten zu erzählen, doch sind

Figuren und Objekte im Bild oft so zusammengestellt,

dass sie die Vorstellung einer möglichen Handlung

zulassen. Die Maler verstehen es, starke optische

Reize zu erzeugen, mit denen sie die Betrachter in

Bildwelten mit chiffrenartig angelegten Inhalten führen.

Die Kunst der „Neuen Wilden“ ist ein Zeitphänomen,

das etwa 1985 wieder im Abklingen war. Der Hype war

vorbei, die Kunstmarktblase geplatzt und viele Künstler

schlugen dadurch hart auf dem Boden der Tatsachen

auf. Da blieb für viele nur die Flucht nach vorne, um

sich künstlerisch „neu“ zu erfinden. Anders als die

Ausstellung „Neue Wilde – Eine Entwicklung“ im Essl

Museum 2004, die den Schwerpunkt auf die

künstlerische Weiterentwicklung der damaligen

Proponenten legte, widmet sich diese Ausstellung ganz

den heftigen, vom schnellen Malduktus getriebenen

Werken der in der Sammlung vertretenen Künstler

dieser Zeit. Heute werden deren frühe Malereien nur

noch selten gezeigt, sind aber gerade wegen ihrer

kompositorischen und formalen Unmittelbarkeit wieder

spannend zu sehen. . Ausstellung 18.03. – 31.05.2015

(Foto: Essl Museum)

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48 | KUNST.INVESTOR Essl Museum

Peter Pongratz, Blumen, 2010, © BILDRECHT, Wien, 2015, Foto: Archiv des Künstlers

Peter Pongratz - Eine Retrospektive

Der österreichische Künstler Peter Pongratz feiert

heuer seinen 75. Geburtstag. Deshalb widmet ihm das

Essl Museum eine große Retrospektive mit allen

Werken der bisherigen Schaffensphasen und auch

neuen, bisher noch nicht gezeigten Arbeiten. Die

Ausstellung zeigt Werkserien des Künstlers von frühen,

phantastisch anmutenden Landschaften über die

Auseinandersetzung mit ozeanischer Kunst bis zu

neuen, figurativ-abstrakten Arbeiten direkt aus dem

Atelier des Künstlers. „Mein Leben ist auf Bildern

aufgebaut – das ist meine Form zu kommunizieren“, so

Peter Pongratz. Akademismen und künstlerischen

Moden misstrauend, hat sich der Künstler einen

kindlichen Blick auf die Welt bewahrt und sucht in

seiner Malerei und Grafik nach einem individuellen und

stark gefühlsbetonten Ausdruck. Pongratz mischt seit

seinen künstlerischen Anfängen in den 1960er Jahren

das Figurale immer wieder mit dem Abstrakten und

wendet sich dabei bewusst gegen die damals

richtungsgebenden Fronten des Informellen oder des

Phantastischen Realismus. Zeit seines Lebens ist er

begeistert von der unverstellten und authentischen

Kunst von Kindern, er beschäftigte sich mit Art brut, ist

fasziniert von den Kulturen Ozeaniens und jener von

Urvölkern. Dabei bezeichnet sich der Künstler selbst als

Vorreiter der „wilden“ Malerei, die dann in den 1980er

Jahren in Österreich, aber etwa auch in Deutschland für

großes Aufsehen sorgt.

Page 49: KUNSTINVESTOR Nr. 3 - Ausgabe März  2015

49 | KUNST.INVESTOR Essl Museum

Peter Pongratz, Heldenplatz, 1988/89, © BILDRECHT Wien, 2014, Foto: Photoatelier Laut, Wien

Peter Pongratz, Selbstporträt Badend, 2013, © BILDRECHT, Wien, 2015, Foto: Archiv des Künstlers

Page 50: KUNSTINVESTOR Nr. 3 - Ausgabe März  2015

50 | KUNST.INVESTOR Essl Museum

Peter Pongratz, Arkadien, 2007, © BILDRECHT, Wien, 2015, Foto: Archiv des Künstlers

Peter Pongratz, One Morning in May, 2014, © BILDRECHT, Wien, 2015, Foto: Archiv des Künstlers

Page 51: KUNSTINVESTOR Nr. 3 - Ausgabe März  2015

51 | KUNST.INVESTOR Essl Museum

Peter Pongratz, Hellhound On My Trail, 2004, © BILDRECHT, Wien, 2015, Foto: Archiv des Künstlers

1966 ging Pongratz von Graz nach Wien und lernte

eine Gruppe von gleichgesinnten, wenn auch sehr

unterschied-lichen MalerInnen kennen: Martha

Jungwirth, Wolfgang Herzig, Kurt Kocherscheidt, Franz

Ringel und Robert Zeppel-Sperl. „Deren

Gemeinsamkeit bestand immerhin darin“, so Pongratz,

„dass sie mit den bis dahin existierenden strengen

Formen des bildnerischen Ausdrucks für ihre viel

reicheren, üppigeren Vorstellungen von Kunst kein

Auslangen mehr finden konnten, die aber aufgrund

ihrer verschiedenen Ansätze in der Lage waren, die

gesamte Bandbreite der notwen-digen Veränderungen

und Erweiterungen für eine offenere Malerei zu zeigen,

die sich ab Mitte der 1960er Jahre abzu-zeichnen

begann“. Otto Breicha ermunterte die Gruppe zu einer

gemeinsamen Präsentation, die als große Ausstellung

der „Wirklichkeiten“ im Mai 1968 in der Wiener

Secession eröffnet wurde und als solche in die

Kunstgeschichte eing-egangen ist. Die Ausstellung im

Essl Museum umfasst rund fünfzig Jahre im Schaffen

dieses außergewöhnlichen Malers und Grafikers und

zeigt – bei gleichbleibendem Grundthema – die große

Bandbreite und Vielfältigkeit seines Schaffens. In nicht

chronologisch angeordneten Themenräumen werden

verschiedene Werkserien vorgestellt. Ausstellung

18.03. – 07.06.2015 (Foto: Essl Museum)

Page 52: KUNSTINVESTOR Nr. 3 - Ausgabe März  2015

52 | KUNST.INVESTOR Leica Galerie Wien

© Jim Rakete, Klaus Maria Brandauer, 2014

JIM RAKETE

DIE BURG - INNENLEBEN

Jim Rakete ist einer der renommiertesten

Porträtfotografen der Gegenwart. Seit über 40 Jahren

treffen wir in seinen Bildern die Größen der

deutschsprachigen und internationalen Musik- und

Filmszene, die er oft schon zu Beginn ihrer Karriere,

noch vor dem großen Durchbruch, vor seine Kamera

holte. Im Sommer letzten Jahres fotografierte Rakete

das komplette Ensemble des Burgtheaters in

siebenundsiebzig aufeinanderfolgenden

Porträtbegegnungen. Als Ort diente dazu wochenlang

eine abseits gelegene, mit wenigen Requisiten

ausgestattete Probebühne im dritten Rang des

Theaters, nur ein paar Schritte von der Gemäldegalerie

der Burg entfernt. Die dabei entstandenen

siebenundsiebzig Arbeiten sind jetzt erstmals in der

Ausstellung JIM RAKETE. DIE BURG. INNENLEBEN in

der Leica Galerie Wien zu sehen. Die Porträts,

fotografiert mit der Leica M Monochrom, sind ein Blick

in das Innenleben des größten deutschsprachigen

Theaters in Schwarzweiß. Wie bei den Proben zu

einem Kammerspiel begegnet man den

SchauspielerInnen und Schauspielern der Burg auf

Augenhöhe und wie in den besten

Bühneninszenierungen vermischen sich Persönlichkeit

und Rolle der Darstellenden zu einer wahrhaftigen

Performance. „Jim Rakete hat innerhalb von ein paar

Tagen das gesamte Ensemble des Burgtheaters

fotografiert. Einen nach dem anderen.

Rekordverdächtige Akkordkunst... Diese Fotografien

zeigen oft mehr, als derjenige, der sich hat ablichten

lassen, preisgeben wollte. Ein Blick hinter die

Selbstdarstellung.“ Joachim Meyerhoff. Leica Galerie

Wien, Dauer der Ausstellung bis 16.05.2015 (Foto:

Leica Galerie Wien)

Page 53: KUNSTINVESTOR Nr. 3 - Ausgabe März  2015

53 | KUNST.INVESTOR Leica Galerie Wien

© Jim Rakete, Birgit Minichmayr, 2014

© Jim Rakete, Martin Wuttke, 2014

Page 54: KUNSTINVESTOR Nr. 3 - Ausgabe März  2015

54 | KUNST.INVESTOR Leica Galerie Wien

© Jim Rakete, Mavie Hörbiger, 2014

Page 55: KUNSTINVESTOR Nr. 3 - Ausgabe März  2015

55 | KUNST.INVESTOR Leica Galerie Wien

© Jim Rakete, Aenne Schwarz, 2014

Page 56: KUNSTINVESTOR Nr. 3 - Ausgabe März  2015

56 | KUNST.INVESTOR OstLicht, Galerie für Fotografie

© Ren Hang – OstLicht Galerie für Fotografie

Page 57: KUNSTINVESTOR Nr. 3 - Ausgabe März  2015

57 | KUNST.INVESTOR OstLicht, Galerie für Fotografie

© Ren Hang – OstLicht Galerie für Fotografie

REN HANG - 任航

Provokant und direkt. Gleichzeitig ästhetisch, humorvoll

und poetisch. Die Fotografien des chinesischen

Künstlers Ren Hang (*1986) faszinieren durch ihre

radikale Bildsprache. OstLicht. Galerie für Fotografie

präsentiert die europaweit bisher umfangreichste

Ausstellung des jungen Shootingstars. Ren Hangs

analoge Fotografien erzählen von mensch-lichen

Emotionen, von Beziehungen und Freundschaften,

genauso wie von Angst und Einsamkeit. Junge Frauen

und Männer – meist Freunde des Künstlers – posieren

nackt in mal verletzlichen, mal expliziten Posen. Ihre

Blicke oft direkt in die Kamera gerichtet, sind die

Modelle immer in einer aktiven Rolle. In den Porträts

vor monochromen Hintergrund, am Dach eines

Hochhauses oder in der Natur, tauchen Tiere wie

Schlangen, Vögel oder Katzen und Blumen als

Requisiten auf. In verrenkten Posen und

ungewöhnlichen Arrangements sind Körper bei Ren

Hang etwas Abstraktes. Der menschliche, nackte

Körper wird zur formbaren Skulptur und somit

entsexualisiert. Dabei schwingt immer ein subtiler

Humor in den Fotografien des Künstlers mit. In Peking

lebend und arbeitend, ist Ren Hang beeinflusst von der

chinesischen Kultur und seinem direkten Umfeld. Seine

Bilder sind auchPorträt seiner eigenen Generation und

von Chinas urbaner Jugendkultur, die sich nach

individueller Ungebundenheit und spiritueller Freiheit

sehnt. Sie reflektieren eine spontane und

freiheitssuchende Lebensweise. Hangs intime

Fotografien fordern moralische und soziale Tabus

Chinas direkt heraus, indem sie den menschlichen

Körper und Sexualität, vor allem auch Homosexualität

erkunden, die in China bis 2001 als Geisteskrankheit

galt. Die regelmäßige Zensur seiner Bilder beeinflusst

seine künstlerische Praxis und die Ästhetik seiner

Fotografien. Sie sind einerseits sorgfältig inszeniert,

andererseits ist ihnen das Momenthafte inhärent, das

seiner – teils unfreiwillig – schnellen Arbeitsweise

entspringt. (OstLicht, Galerie für Fotografie)

Page 58: KUNSTINVESTOR Nr. 3 - Ausgabe März  2015

58 | KUNST.INVESTOR OstLicht, Galerie für Fotografie

© Ren Hang – OstLicht Galerie für Fotografie

© Ren Hang – OstLicht Galerie für Fotografie

Page 59: KUNSTINVESTOR Nr. 3 - Ausgabe März  2015

59 | KUNST.INVESTOR OstLicht, Galerie für Fotografie

© Ren Hang – OstLicht Galerie für Fotografie

© Ren Hang – OstLicht Galerie für Fotografie

Page 60: KUNSTINVESTOR Nr. 3 - Ausgabe März  2015

60 | KUNST.INVESTOR LENTOS Kunstmuseum Linz

Corinne Day, Kate 1990, 2006, © Foto LENTOS

Page 61: KUNSTINVESTOR Nr. 3 - Ausgabe März  2015

61 | KUNST.INVESTOR LENTOS Kunstmuseum Linz

Mariana Fantich and Dominic Young, Apex Predator male shoes, 2010, © Foto LENTOS

LOVE & LOSS - Mode und Vergänglichkeit In den 1980er Jahren ziehen neue Inhalte und eine revolutionäre Ästhetik in die Welt der westlichen Mode ein. Die Suche nach Authentizität, Melancholie als Haltung sowie kühne Formexperimente waren bis dahin der bildenden Kunst vorbehalten. Nun werden sie in der Mode aufgegriffen. Radikal erfinden Galionsfiguren wie Martin Margiela und Rei Kawakubo den Schönheitsbegriff in der Mode neu. Deformation und Verschleiß werden unter ihren Händen zu aufregenden Stilmitteln. Die heute im Mainstream etablierten zerschlissenen Jeans haben in Entwürfen von Maison Martin Margiela und Comme des Garçons ihre Geburtsstunde erlebt. Mode wird zum Spiegel, in dem der Mensch die eigene Sterblichkeit erblickt. Sie betont

die Spuren der Zeit, preist die Vergänglichkeit und flirtet mit dem Tod. Mit zahlreichen Leihgaben aus internationalen Museen sowie direkt aus Ateliers werden Momente wechselseitiger Inspiration von Mode und Kunst von den 1980er Jahren bis heute gezeigt. Die Ausstellung feiert Schönheit und Abgründiges, poetische Momente und schwarzen Humor. Sie präsentiert ModedesignerInnen gemeinsam mit bildenden KünstlerInnen, High und Street Fashion, Fotografien, Videos, Skulpturen und Installationen. Ein Großteil der Exponate ist zum ersten Mal in Österreich zu sehen. Ausstellungsdauer: 13.3-7.6.2015 (Foto: LENTOS Kunstmuseum Linz)

Page 62: KUNSTINVESTOR Nr. 3 - Ausgabe März  2015

62 | KUNST.INVESTOR LENTOS Kunstmuseum Linz

Birgit Jürgenssen, Ohne Titel, 1978/79, © Foto LENTOS

Page 63: KUNSTINVESTOR Nr. 3 - Ausgabe März  2015

63 | KUNST.INVESTOR LENTOS Kunstmuseum Linz

Bernhard Willhelm Collection Women. 2013, © Foto LENTOS

Daniele Tamagni, Vive la sape #2, 2008, © Foto LENTOS

Page 65: KUNSTINVESTOR Nr. 3 - Ausgabe März  2015

Bösendorfer´s Limitierte Edition "Schönbrunn" aus der Intarsien-Serie erfolgreich ausverkauft

Bösendorfer´s Start in das Jahr 2015, mit dem neuen Modell der limitierten Edition Schönbrunn" wurde bei der Erstpräsentation zur NAMM Show USA ausverkauft. Die Bestellungen erfolgten aus den USA, Kanada, Hong Kong, Japan und China für beide Ausführungen in Schwarz und Weiss. Auf Nachfrage beim Bösendorfer Geschäftsführer Brian Kemble zu diesem Erfolg, äußerte er sich folgend: "Das ist wirklich fantastisch. "Schönbrunn" ist die zweite limitierte Auflage unserer Intarsien-Serie, als Nachfolge für das Modell "Hummingbird" (dt. Kolibri). Unsere Partner sahen den erfolgreichen Verkauf des Modells "Hummingbird" und wünschten eine Fortsetzung dieser Serie. Unser Modell "Schönbrunn" zeigt, dass wir wohl genau den Geschmack unserer Kunden getroffen haben, die schönen Intarsien in Verbindung mit der 186jährigen Tradition unserer handgefertigten Instrumente mit dem berührenden Klang. Die einmaligen Intarsienarbeiten, die aufgrund der Sand-Schattierungs-technik fast dreidimensional wirken, in Kombination mit außergewöhnlicher handwerklicher Exklusivität unterstreichen diesen Erfolg, da nur 9 Besitzer weltweit in diesen Genuss kommen. Wir bemühen uns ständig neue Ideen und Lösungen zu finden, welche Kunden weltweit begeistern für diese einmaligen Instrumente. Ich glaube, das ist uns hier wieder gelungen. Es zeigt uns deutlich, es gibt eine wachsende Nachfrage nach unseren außergewöhnlichen und handgefertigten Instrumenten." der Bösendorfer Geschäftsführer Brian Kemble zu diesem Erfolg.

Page 66: KUNSTINVESTOR Nr. 3 - Ausgabe März  2015

66 | KUNST.INVESTOR Vienna for Art’s Sake!

Vienna for Art’s Sake! Contemporary Art Show

13 herausragende zeitgenössische Künstler intervenieren im prunkvollen Barockambiente der ehemaligen Residenz des Prinzen Eugen von Savoyen. Die speziell für diesen Ort geplanten und entwickelten Kunstwerke sollen einen neuen Blick auf die Bedeutung zeitgenössischer künstlerischer Produktion werfen und die ungebrochene Kraft von Denkern und Visionären

sichtbar machen. Ausgangspunkt ist die Sammlung Vienna for Art’s Sake! – Archive Austria/Contemporary Art, der österreichische Beitrag für das Projekt Imago Mundi – Luciano Benetton Collection. Die 161 Arbeiten aus dieser Sammlung werden in der Primary Exhibition in der Sala terrena präsentiert.

Die 161 Künstler des Archive Austria Vito + Maria Elena Acconci, Uli Aigner, Gerry Ammann, Elena Ascari, Christian Ludwig Attersee, Alfredo Barsuglia, Friedrich Biedermann, Sabine Bitter & Helmut Weber, Reinhard Blum, Johanna Braun, Gilbert Bretterbauer, Sergej Bugaev Afrika, CHRISTO, Janet Olmsted Cross, Hermann Czech, Gunter Damisch, Matias Del Campo, Delugan Meissl Associated Architects, Hernan Diaz Alonso, Lui Dimanche, Andreas Donhauser, Veronika Drahotova, Georg Driendl, Nathalie Du Pasquier, Heinrich Dunst, Gregor Eichinger, Raha Farazmand, Marina Faust, Didier Faustino, Tone Fink, Heinz Frank, Padhi Frieberger, Gab/Mer: Gabor Bachmann, Gab/Mer: Meral Yasar, Frank O. Gehry, Sara Glaxia, Beka Goedde, Chris Goennawein, Dorothee Golz, Franz Graf, Gregor Graf, Sophie Grell, Harald Gründl - EOOS Design, Helmuth Gsöllpointner, Johann Georg Gsteu, Zaha Hadid, Florian Hafele, Heiri Häfliger, Aglaia Haritz, Zvi Hecker, Kurt Hentschläger, Roger Herman, Yuki Higashino, Benjamin Hirte, Richard Hoeck, Edgar Honetschläger, Michael Höpfner, Fred Jellinek, Magdalena Jetelová, Brookhart Jonquil, Franka Kassner, Milli Kaufmann, Herwig Kempinger, Michael Kienzer, Peter Kogler, Rebecca Kolsrud, Zenita Komad, Elisabeth Kopf, Willi Kopf, Julia Körner, Kasper Kovitz, Elena Kovylina, Brigitte Kowanz, Doris Krüger & Walter Pardeller, Elke Krystufek, Christoph A. Kumpusch, Hans Kupelwieser, Helmut Lang, Sonia Leimer, Andrea Lenardin Madden, Ulrike Lienbacher, Ross Lovegrove, Marko Lulic, Constantin & Clemens Luser, Greg Lynn, Mark

Mack, Sandra Manninger, Luiza Margan, Ewald Maurer, Thom Mayne, mischer’traxler: Katharina Mischer & Thomas Traxler, Rudi Molacek, Julie Monaco, Eric Owen Moss, Otto Muehl, Anca Munteanu Rimnic, Johann Neumeister, Flora Neuwirth, the next ENTERprise: Marie-Therese Harnoncourt & Ernst J. Fuchs, Michael Niemetz, Hermann Nitsch, Oswald Oberhuber, PauHof: Michael Hofstätter & Wolfgang Pauzenberger, Gustav Peichl, Roman Pfeffer, Franz Pomassl, Wolf D. Prix - COOP HIMMELB(L)AU, Carl Pruscha, Stephanie Rauch, Lucas Reiner, Paul Renner, Martyn Reynolds, Franz Riedl, Paul Ritter, Alexis Rochas, David Roth, Charly Roussel, Constanze Ruhm, Peter Sandbichler, Martina Schettina, Alfons Schilling, Kristina Schinegger & Stefan Rutzinger, Eva Schlegel, Hubert Schmalix, Ferdinand Schmatz, Anneliese Schrenk, Vera Sebert, Elfie Semotan, Nicole Six & Paul Petritsch, Kiki Smith, Bernhard Sommer, Marcelo Spina, Beatrice Stähli, Rudi Stanzel, Station Rose: Elisa Rose & Gary Danner, Kamen Stoyanov, Gabriele Sturm, Helmut Swiczinsky, Michael Szivos, Linda Taalman, tat ort: Alexandra Berlinger & Wolfgang Fiel, TEAM[:]niel: Veronika Bayer, Daniel & Claudia Feyerl, Anthony Titus, Iv Toshain, Josef Trattner, Gerhard Treml, Iké Udé, Joep Van Lieshout, Koen Vanmechelen, Manfred Wakolbinger, Martin Walde, Walking Chair: Karl Emilio Pircher & Fidel Peugeot, Adam Wehsely-Swiczinsky, Hans Weigand, Markus Wilfling, Matthew Wilkinson, Hiro Yamagata, Giulio Zanet, Dragan Zivadinov, Heimo Zobernig, Antoinette Zwirchmayr

13 Interventionen – 13 Künstler Vito + Maria Elena Acconci, Zaha Hadid, Magdalena Jetelová, Michael Kienzer, Hans Kupelwieser,Joep Van Lieshout, the next ENTERprise: Marie-Therese Harnoncourt & Ernst J. Fuchs, Hermann Nitsch, Eva Schlegel, Kiki Smith, Iv Toshain, Koen Vanmechelen, Manfred Wakolbinger

Page 68: KUNSTINVESTOR Nr. 3 - Ausgabe März  2015

68 | KUNST.INVESTOR G2 Kunsthalle Leipzig

Leipzig 2015. Sammlung Hildebrand

Rigo Schmidt, Golden Eye I, 2011, Sammlung Hildebrand, Leipzig

Leipzig- Am 22. März 2015 eröffnet die G2 Kunsthalle in Leipzig mit ihrer ersten Ausstellung ‚Leipzig 2015. Sammlung Hildebrand‘. Im Jubiläumsjahr der Stadt Leipzig zeigt die Eröffnungsausstellung ausgewählte Werke aus der Privatsammlung Hildebrand, die erstmals öffentlich zu sehen sind. Die Präsentation vereint ca. 60 Arbeiten junger, aber auch international renommierter Künstlerinnen und Künstler, die an der Hochschule für Grafik und Buchkunst studiert haben, darunter wichtige Namen wie Tilo Baumgärtel, Uwe Kowski, Rosa Loy, Neo Rauch, David Schnell oder Matthias Weischer. Ergänzt und in einen breiteren Kontext gesetzt wird die Auswahl durch drei weitere in der Sammlung vertretene zeitgenössische Positionen, die zum Sammelschwerpunkt Leipzig in Beziehung gesetzt werden: Daniel Richter, Ruprecht von Kaufmann und Stephan Balkenhol. Alle ausgestellten Werke sind in den letzten 15 Jahren entstanden und geben einen facettenreichen Einblick in Tendenzen der aktuellen Malerei, die wie keine andere Gattung die

Tradition der Leipziger Hochschule in besonderem Maße geprägt hat. Der Fokus auf die Malerei wird durch Arbeiten aus den Bereichen Skulptur, Fotografie und Zeichnung erweitert.Das neu gegründete G2 verfügt über eine Ausstellungsfläche von mehr als 1000 Quadratmetern im Zentrum Leipzigs, das 2015 sein 1000-jähriges Stadtjubiläum feiert. Der Besucher hat die Möglichkeit, Einblick in eine von privater Kunstleidenschaft geprägte Sammlung zu erhalten und sich einen Eindruck von Formenvielfalt und Themenreichtum der Malerei in Leipzig nach 2000 zu verschaffen. Im G2 werden künftig dauerhaft Teile der umfangreichen Sammlung Hildebrand öffentlich ausgestellt und im Kontext zu anderen Positionen der Gegenwartskunst in mehrmals jährlich wechselnden Ausstellungen gezeigt. Das G2 versteht sich als Institution in Ergänzung zu den Ausstellungsaktivitäten im Bereich der zeitgenössischen Kunst in der Leipziger Innenstadt. (Foto: G2 Kunsthalle Leipzig)

Page 69: KUNSTINVESTOR Nr. 3 - Ausgabe März  2015

69 | KUNST.INVESTOR Galerie Raum mit Licht

© Diana Artus & Karin Fisslthaler (2014)

The Broken Telephone

Diana Artus und Karin Fisslthaler

Ausgangspunkt der Arbeiten von Diana Artus und Karin

Fisslthaler ist eine Skepsis gegenüber dem

„Wahrheitsgehalt“ von Bildern sowie die Suche nach

multiplen, oftmals verborgenen Bedeutungen im

scheinbar Eindeutigen. Diese Suche vollzieht sich in

einem gemeinsamen medialen Interessenbereich: der

Darstellung des menschlichen Körpers und seiner

Körpersprache, seiner Handlungen, Haltungen und

Gesten sowie der Wechselwirkung zwischen diesen

Bildern und der Verfasstheit des zeitgenössischen

Individuums. Beide Künstlerinnen richten ihren Blick auf

Momente, in denen sich der Körper in seiner

„Verkörperung“ zeigt oder in denen aus Abbildungen

Imaginationen werden – also auf jene Ereignisse, die

sich entlang von Grenzen zwischen Zeigen und

Verbergen, in Erscheinung treten und Verschwinden

bewegen. Das fotografische sowie das gefundene Bild,

entnommen aus unterschiedlichen, oftmals

popkulturellen Kontexten, sind die Ausgangsmaterialien

beider Künstlerinnen, für deren Bearbeitung,

Dekonstruktion und Umdeutung sie jedoch

unterschiedliche, dem jeweiligen Trägermaterial

entsprechende, spezifische Verfahren entwickelt

haben. Vor diesem Hintergrund widmet sich die

gemeinsame Ausstellung dem Thema einer offenen

Korrespondenz über kollektive Bildwelten und

Vorstellungen von dem, was uns umgibt, was uns

verbindet und was uns voneinander trennt. Der

Ausstellungstitel referiert dabei auf das Kinderspiel

„Stille Post“, bei dem die übermittelten Nachrichten

durch kreatives Missverstehen bei der Weitergabe einer

permanenten Bedeutungsverschiebung unterliegen.

Galerie Raum mit Licht - Dauer der Ausstellung bis 8.

Mai 2015(Foto: Galerie Raum mit Licht)

Page 70: KUNSTINVESTOR Nr. 3 - Ausgabe März  2015

70 | KUNST.INVESTOR Kunsthalle Dresden

Burkhard Held, Claudia III, 2014

True Lies Burkhard Held

Dresden- Die Kunsthalle Dresden präsentiert die

Ausstellung True Lies von Burkhard Held. Die

präsentierten Gemälde sind eine Werkschau seines

Schaffens. gezeigt werden weit über 30 ausgewählte

Werke, die die Themengebiete Landschaft und Florales

umfassen, aber auch seine jüngste bildnerische

Auseinandersetzung mit Szenen und Portraits aus

großen Filmen, als malerische und motivische

Ergänzung. Es wechseln sich schroffe Felsen mit

bizarren Formen ab. In dramatischen Farben gemalt,

stehen sie im Kontrast mit ausgedehnten Weiten.

Burkhard Helds charakteristische Behandlung seiner

Sujets führt zu einem spannungsreichen Wechsel von

Farbfeldern und aufbrechenden Konturen, die auch

seinen Filminterpretationen innewohnen. Vergleichs-

weise feine Linien nehmen dem zunächst massiv und

überlegen angeordneten Gebirge einen Teil der

Massigkeit und lassen es filigran erscheinen. Burkhard

Held, 1953 in Berlin geboren, studierte in den Jahren

1972 - 1978 Malerei bei Professor Dietmar Lemcke an

der Berliner Hochschule der Künste. Nach

anschließendem zweijährigen Arbeitsstipendium in

Spanien ist er seit 1993 Professor an der Universität

der Künste in Berlin. (Foto: Kunsthalle Dresden)

Page 71: KUNSTINVESTOR Nr. 3 - Ausgabe März  2015

71 | KUNST.INVESTOR Kunsthalle Dresden

Burkhard Held, Close Up (Hand), 2013 - Foto Kunsthalle Dresden

Burkhard Held, Monte Rosa, 2008 - Foto Kunsthalle Dresden

Page 72: KUNSTINVESTOR Nr. 3 - Ausgabe März  2015

72 | KUNST.INVESTOR RD GALLERY

© Roland Reiter, RINGE RINGE REIER, 2014

GHOST SKIN IN THE FUN HOUSE Unter dem Titel GHOST SKIN IN THE FUN HOUSE präsentiert Raimund Deininger bis 1. April neue Werke des Bildhauers und Musikers Roland Reiter in seiner neu eröffneten Galerie in der Laudongasse. Besonderes Gespür für das Unheimliche zeigt Roland Reiter in seinen Plastiken und teils bewegten Skulpturen. Dabei nutzt er oft organisches Material; Silikone, Wachs

in Verbindung mit Echthaar oder Tierhäuten und

greift immer wieder auf die menschliche Figur zurück. Es sind zum Teil deformierte Körper zusammengeführt mit präparierten Tierkadavern und intime Blicke zwischen Eros und Ekel, die surreale Momente hervorrufen. Geisterhafte Erscheinungen jenseits normativer Vorstellungen, die Wahrnehmung und W irklichkeit herausfordern.

(Foto: Raimund Deininger Gallery)

Page 74: KUNSTINVESTOR Nr. 3 - Ausgabe März  2015

74 | KUNST.INVESTOR Bank Austria Kunstpreis

Bank Austria Kunstpreis 2014

Jubiläum für Österreichs höchst dotierten Kunstpreis. Der mit insgesamt 218.000 Euro dotierte Bank Austria Kunstpreis wurde heuer zum fünften Mal verliehen und

wird für die komm-enden Jahre modernisiert. Hochkarätige Jury bestätigt herausragende Qualität der Einreichungen.

Heuer feiert der Bank Austria-Kunstpreis mit dem

fünfjährigen Bestehen sein erstes Jubiläum, er ist damit

zum fixen Bestandteil in der heimischen Kulturland-

schaft geworden. Über 1.500 Projekte wurden seit

seiner Gründung im Jahr 2009 für den mit 218.000

Euro höchst dotierten österreichischen Kunst-preis

eingereicht. Der Preis wird in den Kategorien

„International“, „Regional“, „Kulturvermittlung“ und

„Kulturjournalismus“ verliehen, womit vier relevante

Säulen des heimischen Kulturschaffens abgedeckt

sind. Besonders erfreut zeigt sich Cernko über die

durchgehend hohe Qualität der eingereichten Projekte:

„Zahlreiche Projekte konnten durch die Vernetzung von

Wissenschaft und Sozialem überzeugen: Sie sind ein

Beweis für die übergreifende und verbindende Rolle

kulturellen Engagements.“ Erstmals wurden in den drei

Hauptkategorien „International“, „Regional“ und

„Kulturvermittlung“ jeweils zwei Sieger gekürt. Das

Preisgeld in den Kategorien beträgt jeweils 70.000 Euro

und wird zu gleichen Teilen von je 35.000 Euro an

beide Preisträger vergeben. Die Entscheidung der Jury

zeugt von der hohen Qualität der Einreichungen und

von der Attraktivität des heimischen Kulturangebots.

Hochkarätig besetzte, interdisziplinäre Jury wählte

sieben Gewinner In einem mehrstufigen

Bewertungsverfahren wurden die Projekte von einer

hochkarätig besetzten Jury bewertet. Dieser gehörten

Thomas Angyan (Intendant der Gesellschaft der

Musikfreunde in Wien), Ingried Brugger (Direktorin

Bank Austria Kunstforum Wien), Andrea Ecker (Leiterin

der Kunstsektion im Bundesministerium für Unterricht,

Kunst und Kultur), Herbert Föttinger (Direktor Theater in

der Josefstadt), Walter Leiss (Generalsekretär

Österreichischer Gemeindebund),Johanna Rachinger

(Generaldirektorin Österreichische Nationalbibliothek),

Klaus Albrecht Schröder (Direktor Albertina), Thomas

Weninger (Generalsekretär Österreichischer

Städtebund),Willibald Cernko (Vorstandsvorsitzender

Bank Austria) und Anton Kolarik (Head of Identity &

Communications Bank Austria) an.

Page 75: KUNSTINVESTOR Nr. 3 - Ausgabe März  2015

75 | KUNST.INVESTOR Bank Austria Kunstpreis

Preisträger in der Kategorie „International“ More

OHR Less“ ist ein Forum für die Vermittlung von Ideen

und Visionen im Rahmen wissenschaftlicher Beiträge,

das ein bildungsbewusstes, junges Publikum mit

unterschiedlichen Veranstaltungsformaten während der

Sommermonate anspricht. Der Schwerpunkt liegt auf

Kunstdarbietungen aus den Bereichen Musik,

Wortkunst und Darstellender Kunst. Das Festival

„Vienna Independent Shorts“ widmet sich seit 2004 der

Präsentation des internationalen Kurzfilmschaffens in

Österreich sowie heimischen Produktionen im Ausland.

Jährlich werden Ende Mai in Wien Kurzfilme mit einer

Länge bis zu 30 Minuten in Wettbewerbsprogrammen,

Retrospektiven und Spezialprogrammen präsentiert. Mit

zehn internationalen Partnerfestivals leistet die

österreichische Initiative einen wertvollen Beitrag zum

internationalen Austausch und zur Etablierung

österreichischer Filmkunst auf weltweiten Festivals. Im

Rahmen einer Kooperation im Frühjahr 2014 mit der

Wochenzeitung „Die Zeit“ wurden österreichische

Kurzfilme einem breiten Publikum online kostenlos

zugänglich gemacht.

Preisträger in der Kategorie „Regional“ Das „Kinder-

buchhaus im Schneiderhäusl“ versteht sich als Raum

für künstlerische Nachwuchsförderung, Platz für

Literaturvermittlung und Nährboden für Kultur. Abseits

kultureller Ballungsräume wird im Mostviertel ein stetig

wachsendes Programm geboten, das Kindern und

Erwachsenen den Weg zum Medium Buch ebnet.

Kinder können in über 2.000 ausgewählten Büchern

schmökern. Ausstellungen begleiten das literarische

Angebot und laden die jungen Leseratten dazu ein, sich

selbst künstlerisch zu betätigen. In den Herbst- und

Wintermonaten findet die Lesereihe „Der Ohrensessel –

Vorlesen für Kinder“ statt. Gemeinsam mit der Robert

Bosch Stiftung VivaVostok wird das multinationale

Projekt „Labor: Grenzgänger“ realisiert, bei dem sich

Kinder aus der Region mit Teilnehmern aus Tschechien

und der Slowakei austauschen können. Schulklassen

werden ganzjährig unterschiedliche Workshops

angeboten, die ebenfalls der Literaturvermittlung

dienen. Weitere Informationen auf

http://www.kinderbuchhaus.at. Das Ausstellungsprojekt

„Wächter von Oberwart“ erzählt von den Menschen und

der Geschichte der Stadt. Die sechs Friedhöfe und drei

Totengedenk-stätten fun-gieren dabei als

kosmopolitische Erzählung der Provinz.

Page 76: KUNSTINVESTOR Nr. 3 - Ausgabe März  2015

76 | KUNST.INVESTOR Bank Austria Kunstpreis

Mit dem Projektnamen wird auch Bezug auf das

Wappen der Stadt genommen, das einen bewaffneten

Krieger in Uniform zeigt. Anhand unterschiedlicher

Biografien von Menschen, die auf den Friedhöfen

begraben sind, sowie wissenschaftlicher Abrisse zur

Vergangenheit und Gegenwart der Oberwarter

Glaubensgemeinschaften wird das wechselhafte

Geschick einer äußerst heterogen zusammengesetzten

Glaubensgemeinschaft aufgerollt. Die Rückbesinnung

auf das friedliche Zusammenleben unterschiedlicher

Ethnien und Religionen gewinnt vor dem Hintergrund

der rassistisch motivierten Anschläge eine besondere

Bedeutung. Kunstwerke, die im In- und Ausland explizit

für die Ausstellung erarbeitet wurden, runden das

Angebot einer Grenzerfahrung ab, die über die

historische Beschreibung hinausgeht.

Preisträger in der Kategorie „Kulturvermittlung“

Seit 1997 werden die „St. Florianer Brucknertage“

inmitten seiner geistigen Heimat und letzten Ruhestätte

veranstaltet, wobei jedes Jahr nur eine Symphonie im

Mittelpunkt steht, die in mehreren Aufführungsvarianten

dargebracht wird. Die Orgelimprovisation spürt

Bruckner als Organist und Improvisator nach, während

das Spielen seiner Symphonie auf zwei Klavieren eine

zu seiner Zeit gängige Kunstform war. Jazzversionen

von Brucknerwerken spannen den musikalischen

Bogen in die Gegenwart. Das kammermusikalische

Rendezvous mit Bruckners Weggefährten rundet das

Programm ab, dessen Höhepunkt das Symphonie-

konzert darstellt. Seinem Ansatz, der Jugend Möglich-

keiten zu geben, Musik zu erfahren und sich in ihr

auszudrücken, folgen auch die „St. Florianer

Brucknertage“. Die Eröffnung des einwöchigen

Festivals wird von Jugendlichen gestaltet, die

gemeinsam mit Dirigenten die jeweilige Symphonie

erarbeiten. Die Initiative möchte Bruckner aus dem

„sterilen Ghetto“ musealer Klassik-Pflege entreißen und

seine Musik von den vielfältigen Klischees historischer,

religiöser, scholastischer und politischer Vereinnah-

mung befreien. Als Kernprojekt des Vorarlberger

Architektur Instituts wird mit „architekturJETZT“ Kultur

an junge Menschen vermittelt und seit 2008

kontinuierlich weiterentwickelt. Die Plattform„ Unit

Architektur“ auf http://www.unitarchitektur.at ist ein

lernendes System, das als offene Plattform zur

Verfügung steht und Baukultur als

fächerübergreifendes Thema an Schulen vermittelt.

Künftigen Generationen soll das Wissen vermittelt

werden, um Siedlungsräume kompetent und engagiert

zu entwickeln. Die von Pädagogen und Architekten

entwickelte Workshop-Einheit „UNIT“ ist ein

Selbstbildungsregal für den Unterricht und wird von

„MAGAZIN“ ergänzt, einer bunten Sammlung aus

Ergebnissen mit Fotos, Videos, Reportagen, Aufsätzen,

Interviews und Biografien. Facebook ist als Social

Media-Kanal in die Interaktion mit Schulen und

Interessierten integriert und ein Blog steht allen offen,

die sich thematisch mit Architektur befassen möchten.

„Watchdog mit Wirtschafts-Know-how“ als Preisträgerin

in der Kategorie „Kulturjournalismus“. Die Jury zu

Hedwig Kainbergers Auszeichnung: „Hedwig

Kainberger verfügt nicht nur über die exzellenten

Kenntnisse, Vermittlungsansätze und journalistischen

Fähigkeiten, die eine herausragende Kunstkritikerin und

Kulturjournalistin in einer klassischen Definition

ausmachen, sie beweist sich überdies in ihrer wichtigen

Rolle als Watchdog der wirtschaftlichen und politischen

Vorgänge im Zusammenhang mit öffentlichen

Kulturbetrieben. Ob Salzburger Festspiele oder

Österreichische Bundestheater, Kainberger hat auch im

vergangenen Jahr bewiesen, dass in der

Kulturberichterstattung, nicht immer nur Kritik an

einzelnen Personen angebracht ist, sondern vor allem

an Strukturen und an Vorgängen, die mit einer

modernen Good Governance auf Gemeinde-, Landes-

oder Bundesebene nur schwer in Einklang zu bringen

ist.“ „Kultur leistet einen wesentlichen Beitrag für ein

besseres Miteinander. Die Bank Austria ist stolz, den

höchst dotierten Kunstpreis Österreichs bereits zum

fünften Mal zu überreichen und damit herausragende

Projekte auszuzeichnen“, erklärt Bank Austria

Vorstands-vorsitzender Willibald Cernko im Theater in

der Josefstadt. „Wir sind von der gesellschaftlichen

Notwendigkeit einer lebendigen und vielfältigen

Kulturlandschaft überzeugt. Die Qualität der

diesjährigen Einreichungen ist eine Leistungsschau

engagierter Projekte, die Menschen für Kultur

begeistern und wichtige Denkanstöße liefern.“

(Foto: BANK AUSTRIA)

Page 77: KUNSTINVESTOR Nr. 3 - Ausgabe März  2015

77 | KUNST.INVESTOR ALBERTINA

LEOPOLD KUPELWIESER, ERZHERZOG JOHANN IM ROCK MIT GRÜNEM AUFSCHLAG, 1828 © Neue Galerie Graz, Universalmuseum Joanneum, Foto: UMJ

VON DER SCHÖNHEIT DER NATUR DIE KAMMERMALER ERZHERZOG JOHANNS

Die Albertina präsentiert ab 27. Februar 150

Meisterwerke der österreichischen Aquarellmalerei des

19. Jahrhunderts. Auftraggeber dafür war Erzherzog

Johann (1782-1859), der mehrere Künstler - unter

ihnen Jakob Gauermann, Matthäus Loder und Thomas

Ender - als „Kammermaler“ in seine Dienste nahm. Ihre

Aufgabe war es, Darstellungen der alpenländischen

Regionen, vor allem des Herzogtums Steiermark,

anzufertigen. So entstand ab 1802 eine höchst

qualitätsvolle Sammlung von annähernd 1500 Blättern.

Sie beinhaltet vor allem Veduten aber auch

Trachtendarstell-ungen und Ansichten von frühen

Industrieanlagen. Von besonderem Reiz sind zusätzlich

die bildlichen Schilderungen von Begebenheiten aus

dem Leben von Erzherzog Johann - allen voran die

berühmte Geschichte seiner Liebe zur Ausseer

Postmeisterstochter Anna Plochl. Die Ausstellung

präsentiert Meisterwerke dieser bedeutenden

Sammlung, die sich bis heute im Besitz der

Nachkommen des Erzherzogs erhalten hat und

erstmals für die Öffentlichkeit bereitgestellt wurde.

Ausstellungsdauer: 27. Februar bis 31. Mai 2015. (Foto:

© Albertina)

Page 78: KUNSTINVESTOR Nr. 3 - Ausgabe März  2015

78 | KUNST.INVESTOR ALBERTINA

KARL RUSS, LEOBNERINNEN, 1810/11. © Privatbesitz, EJ 68

Page 79: KUNSTINVESTOR Nr. 3 - Ausgabe März  2015

79 | KUNST.INVESTOR ALBERTINA

MATTHÄUS LODER, ERZHERZOG JOHANN UND ANNA PLOCHL IM BOOT (I.), UM 1824/25, © Privatbesitz, EJ 263

Page 80: KUNSTINVESTOR Nr. 3 - Ausgabe März  2015

80 | KUNST.INVESTOR Künstlerhaus Wien

SIMON QUENDLER - ESSENZ GOLD

Simon Quendler - zeigt im Wiener Künstlerhaus unter

dem Titel ESSENZ GOLD eine Einzelausstellung.

Parallel dazu wird im Red Carpet Showroom, in der U-

Bahn Station des Wiener Karlsplatz, ein Teilnachbau

des Ateliers des Künstlers gezeigt. Sieht man den

Künstler in seiner Werkstatt beim Arbeiten zu, ist es

schwer vorstellbar, dass am Ende ein klassisches

Gemälde entsteht. Es scheint, als ob man sich an

einem apokalyptischen Filmset, oder in einem Labor

befindet. Zwischen Feuer, Kohle, Bronzegüsse,

Leinwänden, Aschehaufen, Wasserfässern,

ausgestopften Vögeln und Farbbergen entstehen

Werke, die bereits in internationalen Museen,

Auktionshäusern und Galerien zu finden sind. In der

Zeit, wo Simon Quendler eine Leinwand bespannt,

schmelzen neben ihm, im 3000 Grad heißen Hochofen,

Metalle und Erdmaterialien, die anschließend in die

Gemälde einfließen. Lautes Motorengeräusch hallt

durch die Räumlichkeiten - die Motoren werden dazu

verwendet, um das Feuer auf die notwendige

Temperatur zu bringen. "Das Aufbrechen von

Strukturen mittels Verbrennung ist ein essenzieller

Prozess, der uns dem Ursprung näher bringt",

beschreibt Simon Quendler seine Technik. Das

Mischen von Ölen und Farben durch eine

selbstgebaute Zentrifuge erfordert höchste

Konzentration. Aus einem Sammelsurium von

konservierten Farben entstehen so, nach alchemist-

ischem Vorbild, Farbmischungen mit denen gemalt

wird. Dieses extreme Verfahren sorgt dafür, dass sich

Werke teilweise noch während der

Ausstellungseröffnung durch Oxidation verändern und

für neue, unerwartete, scheinbar zufällige

Erscheinungen sorgen. Ohne dem Einfluss des

Künstlers verändert sich, wie durch Geisterhand ein

Objekt und drängt sich in den Vordergrund. Ein 70kg

schwerer Bronze-Fisch, mit Federn statt Flossen - die

Hybris ist ebenfalls in der Werkschau im Wiener

Künstlerhaus zu sehen. Um der Urfarbe einen Schritt

näher zu kommen, werden große Wasserfässer im

Atelier eingelagert, um neue Farbexperimente

voranzutreiben. Für ein Projekt für den Stromerzeuger

"Verbund" lebte Simon Quendler über zwei Monate am

Staubecken der Mur in der Steiermark, um Teilchen

aus dem Wasser zu filtern, die dann für die Farbgebung

relevant wurden. Es geht nicht um die Zerstörung des

Bestehenden, sondern um die Besetzung von

Gewohnheiten mit neuen Materialeigenschaften und

dem kreationistischen Aufbau mittels Malerei. Sie

Suche nach der Urfarbe ist die Suche nach Göttlichkeit

in sich. Kunst soll sich wieder erheben, zu Größerem

führen. Die Ausstellung ESSENZ GOLD trifft in die

Wunden unserer Zeit und besticht durch Ruhe und

Klarheit. Das zentrale Sujet in Simon Quendlers

Schaffen ist und bleibt der Mensch und sein Handeln.

(Foto: Künstlerhaus)

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