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KURIER Hochschulzeitung der Deutschen Sporthochschule Köln Ausgabe 4/13 36. Jahrgang September 2013 INHALT HOCHSCHULE | 2 Zweiter SpoHo-Filmabend weckt Erinnerungen STUDIUM | 3 Masterstudierende zu Gast bei Center TV FORSCHUNG/STUDIUM | 4 Interview zu den Ergebnissen des Sportentwicklungsberichts 2011/12 SPORT | 5 Lennart Wehking über die Universi- ade in Kazan – zudem Beachvolley- ball, Basketball und Bahnrad SPORT | 6 Salsa und Spitzensport bei der ersten Sommervariante von „Hoch- sprung mit Musik“ VERANSTALTUNGEN/PROJEKTE | 7 Zwei Astronauten schwärmen an der Sporthochschule vom Weltraum UND SONST... | 8 Amüsantes und Zwielichtiges rund um die ZBSport TERMINE Erstsemesterbegrüßung Die Sporthochschule heißt ihre neuen Studierenden am 8. Oktober offiziell willkommen. Die Begrüßung beginnt um 10:30 Uhr in der Business Lounge Ost des Kölner RheinEnergieStadions. Sportdokumentationsfilme Am 22. Oktober startet das Seminar Sportdokumentationsfilme, gemein- schaftlich veranstaltet vom Institut für Kommunikations- und Medien- forschung der SpoHo und der Kunst- hochschule für Medien (KMH). Das Seminar findet immer dienstags von 14 bis 17 Uhr in der Aula der KHM statt. Interessierte Studierende kön- nen sich bei Dr. Jörg-Uwe Nieland melden ([email protected]). Das Seminar richtet sich vor allem an Masterstudierende; alle Teilnehmer/ innen erhalten von beiden Instituti- onen ein Zertifikat. Inklusion im Sportunterricht Am 6. November richtet das Sport- lehrer/innen-Ausbildungs-Zentrum der Sporthochschule die Veranstal- tung „Inklusion im Sportunterricht – theoretische und praktische Zugän- ge“ aus; Lehrkräfte, Lehramtsstudie- rende sowie interessierte Personen erhlaten die Möglichkeit, ihr Wissen in der vielschichtigen Inklusions- thematik zu vertiefen und sich mit Fragen kritisch auseinanderzusetzen. Guten Start ins Wintersemester! Das WS 13/14 läuft vom 14. Okto- ber 2013 bis 7. Februar 2014. Der KURIER wünscht den Erstsemestern einen tollen Start an der SpoHo und allen Studierenden ein erfolgreiches Semester. Mehr als nur gute Noten Lebenslange Gesundheitskompetenz mit Healthy Campus Fotos: Lena Overbeck, Shutterstock Mens sana in corpore sano – Ein gesun- der Geist in einem gesunden Körper! Das klingt zunächst simpel, doch in der Praxis erweist es sich oftmals als eine Herausforderung, zwischen Studium, Nebenjob, Hobbies und Freunden auch noch die Gesundheit im Blick zu haben. Hier gibt es Unterstützung von Healthy Campus, der Gesundheitsinitiative der Deutschen Sporthochschule und der Universität Bonn. „Wir wollen das Wohlbefinden un- serer Studierenden verbessern und ihnen helfen, ein nachhaltiges Ge- sundheitsbewusstsein zu entwickeln“, erläutern Projektinitiator Professor Hans-Georg Predel und -koordinato- rin Manuela Preuß die Ziele. Wichtige Schlüsselkomponenten sind hierbei gesundheitsorientierte Bewegung und Sport, ausgewogene Ernährung so- wie psychische Gesundheit. „An der Sporthochschule sind einzelne Aspekte mehr oder weniger wichtig als an der Universität Bonn“, zeigt Predel, Sport- mediziner und Leiter des Instituts für Kreislaufforschung und Sportmedizin, Unterschiede zwischen den beiden Kooperationspartnern auf. „Daher ist es essentiell, individuell herauszufin- den, wo genau bei den Studierenden der Sporthochschule der Schuh drückt – und dabei sind wir auf ihre Mithilfe angewiesen.“ Unterstützung der Studierenden Denn bevor an die Defizite und Bedürf- nisse angepasste Maßnahmen generiert werden können, wird ein möglichst ge- naues Feedback über den Ist-Zustand benötigt. Und der ist, zeigen zumin- dest die Ergebnisse der Befragung im Wintersemester 2012/2013, alles an- dere als optimal. Insbesondere in den Bereichen „gesunde Ernährung“ und „gesundheitliches Wohlbefinden“ be- steht bei den Studierenden der Sport- hochschule Verbesserungspotential. So gaben 53% der Befragten an, dass sie ihre Ernährungsgewohnheiten un- ter Stress ändern – allerdings nicht zum Positiven. Weiterhin litten fast alle der befragten Studierenden in den zurückliegenden zwölf Monaten unter gesundheitlichen Beschwerden. Dabei wurden Kopf- sowie Rücken-, Nacken- und Schulterschmerzen als häufigste Beschwerden genannt. Längsschnittstudie bis 2015 Bei der als Längsschnittstudie ange- legten Umfrage werden jedes Semester abwechselnd Bestandsstudierende und Studierende im ersten Semester befragt - ab Oktober sind wieder die „Erstis“ an der Reihe. „Es ist sehr wichtig, dass möglichst viele an der Befragung teil- nehmen, damit wir einen Einblick in die Situation erhalten und schon direkt zu Beginn des Studiums an den defi- zitären Stellen unterstützen können“, appelliert Preuß an die Studierenden. Jeder Einzelne kann somit mit der Teil- nahme dazu beitragen, dass die Ver- antwortlichen das Angebot optimieren können. Die USA als Vorbild Die Idee zu Healthy Campus kam Predel während seines postdoc-Aufenthaltes in den USA Anfang der 1990er Jahre. „Dort waren Lifestyle Programme auch für Studierende an den Unis Berkeley und Stanford bereits gut etabliert“, erläutert Predel. „In Deutschland war das allerdings noch nicht so. Dabei bestätigen Studien, dass Gesundheit und Fitness die entscheidenden Vor- aussetzungen für Wohlbefinden und eine hohe Leistungsfähigkeit sind.“ In Zusammenarbeit mit dem Rektor und Kanzler der Sporthochschule, Professor Walter Tokarski und Professor Johannes Horst, wurde dann das Konzept eines „Healthy Campus“ im Setting der deut- schen Hochschullandschaft weiter ent- wickelt. Mit der Uni Bonn konnte dann eine „klassische“ Universität mit mehr als 30.000 Studierenden als Projekt- Partner gewonnen werden. Mehr als nur Fachwissen Dabei wollen die Verantwortlichen von Healthy Campus nicht mit dem erho- benen Zeigefinger „eine universale Gesundheitsformel“ präsentieren. Viel- mehr geht es darum, den Studierenden in Form von Beratungsangeboten und Workshops Hilfen an die Hand zu ge- ben. Wie kann ich Verantwortung für meine Gesundheit übernehmen? Wie kann ich bestimmten Beschwerden und Erkrankungen vorbeugen? Insbesonde- re Angebote in den Bereichen Ernäh- rungsverhalten, Leistungsdiagnostik sowie Gesundheits-Sport stoßen bei den Sporthochschul-Studierenden auf großes Interesse. Insgesamt soll es darum gehen, Absol- venten der Sporthochschule und der Uni Bonn zu „Gesundheitsmanagern“ in eigener Sache zu qualifizieren – und das eben lebenslang! Zentrale Anlaufstelle „Wir möchten den Nutzen für die Stu- dierenden stetig verbessern. Lang- fristig ist geplant, dass es nach dem Ausfüllen des Fragebogens online eine direkte Feedback-Funktion mit Tipps gibt“, erläutert Predel. Healthy Cam- pus soll im Rahmen der hochschulin- ternen Kooperationen eine zentrale Anlaufstelle für die Studierenden bei gesundheitspräventiven Fragen und in psychisch belastenden Phasen des Studiums darstellen. Denn: „Ein gesun- der Lebensstil mit regelmäßiger Bewe- gung und gesunder Ernährung“, so der Sportmediziner „ist unbestritten die zentrale Voraussetzung für körperliche und geistige Gesundheit von der Kind- heit bis ins hohe Alter.“ Mh Die Teilnahme an der Befragung erfolgt über folgenden Link: www.umfragen.uni-bonn.de/ Healthy_CampusDSHS Alternativ kann auch eine Email an [email protected] ge- schickt werden - als Antwort wird der Link zur Umfrage versendet. Die Gewinner des IPod shuffle der 4. Befragungswelle mit dem Healthy Campus-Team um Projektinitiator Prof. Hans- Georg Predel (mitte), Manuela Preuss (links) und Dr. Nora Zoth (rechts). Foto: Sandra Bräutigam www. healthy- campus. de

KURIER

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Hochschulzeitung der Deutschen Sporthochschule Köln.

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Page 1: KURIER

KurierHochschulzeitung der Deutschen Sporthochschule Köln

Ausgabe 4/13 36. Jahrgang September 2013

inhalt

hOchschule | 2Zweiter SpoHo-Filmabend weckt Erinnerungen

studium | 3Masterstudierende zu Gast bei Center TV

fOrschung/studium | 4Interview zu den Ergebnissen des Sportentwicklungsberichts 2011/12

spOrt | 5Lennart Wehking über die Universi-ade in Kazan – zudem Beachvolley-ball, Basketball und Bahnrad

spOrt | 6Salsa und Spitzensport bei der ersten Sommervariante von „Hoch-sprung mit Musik“

veranstaltungen/prOjeKte | 7Zwei Astronauten schwärmen an der Sporthochschule vom Weltraum

und sOnst... | 8Amüsantes und Zwielichtiges rund um die ZBSport

termine

ErstsemesterbegrüßungDie Sporthochschule heißt ihre neuen Studierenden am 8. Oktober offiziell willkommen. Die Begrüßung beginnt um 10:30 Uhr in der Business Lounge Ost des Kölner RheinEnergieStadions.

Sportdokumentationsfilme Am 22. Oktober startet das Seminar Sportdokumentationsfilme, gemein-schaftlich veranstaltet vom Institut für Kommunikations- und Medien-forschung der SpoHo und der Kunst-hochschule für Medien (KMH). Das Seminar findet immer dienstags von 14 bis 17 Uhr in der Aula der KHM statt. Interessierte Studierende kön-nen sich bei Dr. Jörg-Uwe Nieland melden ([email protected]). Das Seminar richtet sich vor allem an Masterstudierende; alle Teilnehmer/innen erhalten von beiden Instituti-onen ein Zertifikat.

Inklusion im SportunterrichtAm 6. November richtet das Sport-lehrer/innen-Ausbildungs-Zentrum der Sporthochschule die Veranstal-tung „Inklusion im Sportunterricht – theoretische und praktische Zugän-ge“ aus; Lehrkräfte, Lehramtsstudie-rende sowie interessierte Personen erhlaten die Möglichkeit, ihr Wissen in der vielschichtigen Inklusions-thematik zu vertiefen und sich mit Fragen kritisch auseinanderzusetzen.

Guten Start ins Wintersemester!Das WS 13/14 läuft vom 14. Okto-ber 2013 bis 7. Februar 2014. Der KURIER wünscht den Erstsemestern einen tollen Start an der SpoHo und allen Studierenden ein erfolgreiches Semester.

Mehr als nur gute Noten Lebenslange Gesundheitskompetenz mit Healthy Campus

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Mens sana in corpore sano – Ein gesun-der Geist in einem gesunden Körper! Das klingt zunächst simpel, doch in der Praxis erweist es sich oftmals als eine Herausforderung, zwischen Studium, Nebenjob, Hobbies und Freunden auch noch die Gesundheit im Blick zu haben. Hier gibt es Unterstützung von Healthy Campus, der Gesundheitsinitiative der Deutschen Sporthochschule und der Universität Bonn. „Wir wollen das Wohlbefinden un-serer Studierenden verbessern und ihnen helfen, ein nachhaltiges Ge-sundheitsbewusstsein zu entwickeln“, erläutern Projektinitiator Professor Hans-Georg Predel und -koordinato-rin Manuela Preuß die Ziele. Wichtige Schlüsselkomponenten sind hierbei gesundheitsorientierte Bewegung und Sport, ausgewogene Ernährung so-wie psychische Gesundheit. „An der Sporthochschule sind einzelne Aspekte mehr oder weniger wichtig als an der Universität Bonn“, zeigt Predel, Sport-mediziner und Leiter des Instituts für Kreislaufforschung und Sportmedizin, Unterschiede zwischen den beiden Kooperationspartnern auf. „Daher ist es essentiell, individuell herauszufin-

den, wo genau bei den Studierenden der Sporthochschule der Schuh drückt – und dabei sind wir auf ihre Mithilfe angewiesen.“

Unterstützung der Studierenden Denn bevor an die Defizite und Bedürf-nisse angepasste Maßnahmen generiert werden können, wird ein möglichst ge-naues Feedback über den Ist-Zustand benötigt. Und der ist, zeigen zumin-dest die Ergebnisse der Befragung im Wintersemester 2012/2013, alles an-dere als optimal. Insbesondere in den Bereichen „gesunde Ernährung“ und „gesundheitliches Wohlbefinden“ be-steht bei den Studierenden der Sport-hochschule Verbesserungspotential. So gaben 53% der Befragten an, dass sie ihre Ernährungsgewohnheiten un-ter Stress ändern – allerdings nicht zum Positiven. Weiterhin litten fast alle der befragten Studierenden in den zurückliegenden zwölf Monaten unter gesundheitlichen Beschwerden. Dabei wurden Kopf- sowie Rücken-, Nacken- und Schulterschmerzen als häufigste Beschwerden genannt.

Längsschnittstudie bis 2015Bei der als Längsschnittstudie ange-legten Umfrage werden jedes Semester abwechselnd Bestandsstudierende und Studierende im ersten Semester befragt - ab Oktober sind wieder die „Erstis“ an der Reihe. „Es ist sehr wichtig, dass möglichst viele an der Befragung teil-nehmen, damit wir einen Einblick in die Situation erhalten und schon direkt zu Beginn des Studiums an den defi-zitären Stellen unterstützen können“, appelliert Preuß an die Studierenden. Jeder Einzelne kann somit mit der Teil-nahme dazu beitragen, dass die Ver-antwortlichen das Angebot optimieren können.

Die USA als VorbildDie Idee zu Healthy Campus kam Predel während seines postdoc-Aufenthaltes in den USA Anfang der 1990er Jahre. „Dort waren Lifestyle Programme auch für Studierende an den Unis Berkeley und Stanford bereits gut etabliert“, erläutert Predel. „In Deutschland war das allerdings noch nicht so. Dabei bestätigen Studien, dass Gesundheit und Fitness die entscheidenden Vor-aussetzungen für Wohlbefinden und eine hohe Leistungsfähigkeit sind.“ In

Zusammenarbeit mit dem Rektor und Kanzler der Sporthochschule, Professor Walter Tokarski und Professor Johannes Horst, wurde dann das Konzept eines „Healthy Campus“ im Setting der deut-schen Hochschullandschaft weiter ent-wickelt. Mit der Uni Bonn konnte dann eine „klassische“ Universität mit mehr als 30.000 Studierenden als Projekt-Partner gewonnen werden.

Mehr als nur FachwissenDabei wollen die Verantwortlichen von Healthy Campus nicht mit dem erho-benen Zeigefinger „eine universale Gesundheitsformel“ präsentieren. Viel-mehr geht es darum, den Studierenden in Form von Beratungsangeboten und Workshops Hilfen an die Hand zu ge-ben. Wie kann ich Verantwortung für

meine Gesundheit übernehmen? Wie kann ich bestimmten Beschwerden und Erkrankungen vorbeugen? Insbesonde-re Angebote in den Bereichen Ernäh-rungsverhalten, Leistungsdiagnostik sowie Gesundheits-Sport stoßen bei den Sporthochschul-Studierenden auf großes Interesse. Insgesamt soll es darum gehen, Absol-venten der Sporthochschule und der Uni Bonn zu „Gesundheitsmanagern“ in eigener Sache zu qualifizieren – und das eben lebenslang!

Zentrale Anlaufstelle„Wir möchten den Nutzen für die Stu-dierenden stetig verbessern. Lang-fristig ist geplant, dass es nach dem Ausfüllen des Fragebogens online eine direkte Feedback-Funktion mit Tipps gibt“, erläutert Predel. Healthy Cam-pus soll im Rahmen der hochschulin-ternen Kooperationen eine zentrale Anlaufstelle für die Studierenden bei gesundheitspräventiven Fragen und in psychisch belastenden Phasen des Studiums darstellen. Denn: „Ein gesun-der Lebensstil mit regelmäßiger Bewe-gung und gesunder Ernährung“, so der Sportmediziner „ist unbestritten die zentrale Voraussetzung für körperliche und geistige Gesundheit von der Kind-heit bis ins hohe Alter.“ Mh

Die Teilnahme an der Befragung erfolgt über folgenden Link: www.umfragen.uni-bonn.de/Healthy_CampusDSHS Alternativ kann auch eine Email an [email protected] ge-schickt werden - als Antwort wird der Link zur Umfrage versendet.

Die Gewinner des IPod shuffle der 4. Befragungswelle mit dem Healthy Campus-Team um Projektinitiator Prof. Hans-Georg Predel (mitte), Manuela Preuss (links) und Dr. Nora Zoth (rechts). Foto: Sandra Bräutigam

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campus.de

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zen. Den Schlüssel gibt es ohne vor-herige Anmeldung gegen ein Pfand im Büro des Sportinternats; der In-ternetzugang funktioniert ohne Pass-wort. „Der Multifunktionsraum ist als Aufenthaltsraum, Arbeitsort und Ruheraum in erster Linie zuguns-ten einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Studium bzw. Beruf einge-richtet worden. Wir haben den Zugang bewusst so unkompliziert wie möglich gestaltet, damit viele Besucherinnen und Besucher einfach spontan vor-beikommen können“, erklärte Tanja Becker vom Familienservicebüro der Sporthochschule bei der offiziellen Er-öffnung Mitte Juli. Sie und ihr Team haben den Raum eingerichtet und ein-geweiht. „Die festen Einbauten, wie zum Bei-spiel die Küchenzeile, hat das Sport-internat gestellt. Die bewegliche

Einrichtung, wie die Möbel und Spiel-sachen, konnten wir über eine groß-zügige Spende an die Hochschule anschaffen“, sagte Becker. Um Lob, Kritik und Verbesserungsvorschläge zu äußern, liegt ein Gästebuch aus. Dass die Sporthochschule mit dem Multifunktionsraum mit gutem Bei-spiel voran geht, bewies die Tatsache, dass sich zur Eröffnung auch Mitar-beiterinnen des Familienservicebüros der FH Köln eingefunden hatten. „Wir würden eine solche Einrichtung auch an der FH Köln gerne anbieten und wollten uns mal einen Eindruck ver-schaffen, was möglich ist“, begrün-dete Karin Oberzier ihren Besuch in Müngersdorf. Mit einem eigenen Logo (Laptop mit Schnuller) wird der Mul-tifunktionsraum künftig auch auf den Lageplänen der Sporthochschule zu finden sein. Jn

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Beim 2. SpoHo-Filmabend wurden nicht nur in Vergessenheit geratene Schät-ze aus dem Filmarchiv der Sporthoch-schule gezeigt, auch aktuelle Arbeiten von Studierenden flimmerten über die Leinwand. „Wir haben die Tradition wieder aufgegriffen“, sagte Professor Stephan Wassong, Leiter des Instituts für Sportgeschichte, und zitierte ein Schriftstück von 1954, unterschrieben vom damaligen Rektor Werner Körbs: „Einladung zum Filmabend um 18:15 Uhr im Hörsaal.“ Während beim 1. SpoHo-Filmabend die Anfänge der Hochschule im Fokus stan-den, waren es dieses Mal Filmporträts aus den 70er Jahren. „Einige von Ihnen werden sich wiedererkennen“, freute sich Dr. Ansgar Molzberger, Initiator der SpoHo-Filmabende, auf die Reak-tionen der Gäste. Neben Studierenden

und Mitarbeiter/innen waren auch viele Ehemalige gekommen. Darunter Wolf-gang Troßbach, Sportstudent aus dem Eröffnungsjahrgang 1947. „Es ist der erste Tag im Wintersemes-ter“, tönte der Sprecher während Auf-nahmen von tanzenden Frauen und laufenden Männern aus dem Jahr 1972 über den Bildschirm liefen. Und es dau-erte nicht lange, bis sich die ersten wiedererkannten. Darunter Hedi Rich-ter, heutige Turndozentin an der Sport-hochschule. „Nein, wir wurden nicht gecastet“, antwortete sie auf die Frage von Molzberger, wie die Protagonisten des Films zustande gekommen sind. Richter: „Wir waren echte lupenreine Amateure.“ Wolfgang Troßbach hingegen bekam damals von den Filmaufnahmen, auf denen er zu sehen ist, überhaupt nichts

mit. Er taucht in einem Beitrag der Wo-chenschau zur Eröffnung der Sporthoch-schule auf während er den Hürdenlauf übt. „Ich habe es nicht zur Kenntnis genommen“, erinnert sich Troßbach, der den Film der Wochenschau von 1947 beim SpoHo-Filmabend, 66 Jahre später, zum ersten Mal sah.

„Als wäre es gestern gewesen“Der Ausschnitt der Wochenschau war Teil des zweiten Hochschulporträts, das an diesem Abend mit dem Titel ‚Sport als Wissenschaft‘ ausgestrahlt wurde. „Die zukünftigen Sportlehrer müssen sich ständig fortbilden“, berichtete der Sprecher und erläuterte die Fachgebie-te der Biomechanik, Sportmedizin und Rehabilitation, in denen die Studie-renden ‚nun auch‘ unterrichtet werden. Professor Wildor Hollmann erinnerte

von 1972 bis heute„Als wäre es gestern gewesen“ – SpoHo-Filmabend weckt Erinnerungen

sich an die Aufnahmen „als wäre es gestern gewesen.“ Der damalige Grün-der des Instituts für Kreislaufforschung und Sportmedizin berichtete stolz: „In 15 Jahren wurden 200 Sendungen im Institut gedreht. Das war eine davon.“

Aktuelle Filme von StudierendenWie es heute an der Deutschen Sport-hochschule Köln aussieht und was die SpoHo, wie sie liebevoll von den Stu-dierenden genannt wird, auszeichnet, zeigten Beiträge von Studierenden des Seminars „Geschichte des Sports in den Medien“. Bei den vielen Unterschieden, die in den alten und neuen Filmen deutlich wurden, ist jedoch eins über die Jahre gleich geblieben: Die Einzig-artigkeit und die Verbundenheit, die die Studierenden gegenüber der SpoHo empfinden. Ein Student drückte es so aus: „Sportstudent in Köln klingt wie Schauspieler in Hollywood.“ Bei Kölsch und Käsewürfeln klang der 2. SpoHo-Filmabend gemütlich aus und dokumentierte erneut, wie wichtig ist es, Kultur zu bewahren und aufzube-reiten. „Dank der Unterstützung der Gesellschaft der Freunde und Förderer der DSHS konnten wir einige der Filme unseres Archivs digitalisieren. Wir ha-ben aber noch weitaus mehr, die wir ebenfalls referenzfähig halten müssen. Das kostet aber viel Geld“, erklärte Dr. Ansgar Molzberger von der DSHS-Projektgruppe „Hochschulgeschich-te“. Diese setzt sich aus dem Institut für Sportgeschichte, dem Zentrum für Olympische Studien (OSC), der Zentral-bibliothek der Sportwissenschaften und der Stabsstelle Presse und Kommunika-tion zusammen. Lo

Wickeltisch, Sofaecke, Kü-chenzeile – das klingt zu-nächst nicht nach einem

klassischen Ort für Studierende und Angehörige einer Hochschule. Genau das aber soll der neu eröffnete Mul-tifunktionsraum der Deutschen Sport-

hochschule Köln sein: ein Rückzugsort für Studierende und Beschäftigte mit Kind. Den Eltern bietet er u.a. einen Arbeitsplatz mit Internetzugang, den Kids eine Spielecke mit vielen Be-schäftigungsmöglichkeiten. Der zirka 30 Quadratmeter große, helle Raum

befindet sich in den Räumlichkeiten des FC-Sportinternats; seine Einrich-tung und Nutzung wurde möglich durch eine Kooperation zwischen der Hochschule und dem Sportinternat. Interessierte können diesen rund um die Uhr, auch am Wochenende, nut-

multifunktionsraum offiziell eröffnet Angebot für Studierende und Beschäftigte mit Kind im FC-Sportinternat

Der SpoHo-Filmabend Teil 2 zeigte verschiedene Kurzfilm-porträts über die Deutsche Sporthochschule Köln; im Fokus standen Filmaufnahmen aus den 1970er Jahren, aber auch Werke heutiger Studierender wurden ausgestrahlt

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Kurier | Hochschulzeitung der Deutschen Sporthochschule Köln | 4-2013

„Achtung bitte! Noch zehn Sekunden…“, tönt es aus der Regie. Der Moderator hebt das Kinn, strafft die Schultern und blickt kon-zentriert in die Kamera. Die Besuchergruppe, die vor der Kulisse auf Bierbänken Platz genommen hat, wird mucksmäuschenstill. Der Moderator startet seinen Text. Er heißt die Fernsehzuschauer zum „RheinSPORT Wochenrückblick“ willkommen und kündigt das wichtigste Thema der Sendung an: die Saisonvorbereitung des 1. FC Köln. Dann beginnt der erste Beitrag zum Trainingslager des Fuß-ballzweitligisten. Die Anwesenden im Studio lauschen aufmerksam. Bei der Gruppe handelt es sich um Studierende der Deutschen Sport-hochschule Köln, die im Rahmen ihres Seminars „Ausgewählte Fel-der der Medieninhaltsforschung“ das Studio des Lokalsenders Center TV in Köln-Ossendorf besuchen. Die Studierenden des Masterstudi-engangs „Sport, Medien- und Kommunikationsforschung“ verfolgen eine Aufzeichnung moderiert von Oliver Schöndube. Der steht hinter einem hüfthohen Turnkasten. Passend zum Thema der Sendung sind weitere Sportgeräte in der Kulisse drapiert, wie Hürden und Matten.

Analyse fürs FernsehprogrammDer Hauptgrund für die Exkursion liegt in einer Untersuchung, einer Inhaltsanalyse, in der die Studierenden Sendematerial von Center TV ausgewertet und mit Sportinhalten des Kölner Stadtanzeigers ver-glichen haben. Vor Ort präsentieren sie die Ergebnisse. „Im Sommer-semester 2012 hat das Institut für Kommunikations- und Medien-forschung mit den Masterstudierenden erstmals eine Untersuchung zur Vielfalt der lokalen Sportberichterstattung von Center TV Köln und dem Kölner Stadtan-zeiger durchgeführt“, erklärt Dr. Holger Ihle, wissenschaftlicher Mit-arbeiter am Institut, das Projekt. Die Studieren-den hatten damals die Aufgabe, ein geeignetes Untersuchungsinstru-ment für einen solchen Vergleich zu entwickeln. Ein Jahr später, im Sommersemester 2013, wendeten die Masterstu-dierenden das Kategoriensystem auf eine größere Stichprobe über einen längeren Zeitraum an. „Ziel dieser Folgeuntersuchung ist, die Befunde der ersten Untersuchung zu validieren oder zu revidieren“, sagt Ihle.Während ein vorbereiteter Beitrag aus dem Trainingslager des 1. FC Köln läuft, hat Moderator Oliver Zeit, sich auf den nächsten Text-block vorzubereiten. Er wechselt ein paar Worte mit der Regie und studiert seine Zettel. Dann heißt es wieder: „Achtung bitte! Noch zehn Sekunden…“ und er setzt zum nächsten Thema an. Dieses Wechselspiel aus Anmoderation und Beiträgen setzt sich bis zum

Ende der Sendung fort: Lukas Podolski im Formel 1-Wagen von Nico Rosberg, Saisonvorbereitung des VfL Gummersbach, Testspiele von Bayer 04 Leverkusen und Boxer Felix Sturm werden noch un-tergebracht. Dann steht für die Studierenden der ernste Teil des Nachmittags an – die Präsentation der Analyseergebnisse vor den Mitarbeitern der Center TV-Sportredaktion. Neben Moderator Oliver Schöndube haben sich auch Markus Klausen, Chef vom Dienst, und Center TV-Chefredakteur Stefan Sartorius eingefunden. SpoHo-Mitarbeiter Ihle erläutert die Methode der Untersuchung: „Die Studierenden haben mit der standardisierten Inhaltsanalyse die lokale Sportberichterstattung von Center TV und dem Kölner Stadtanzeiger in einem Zeitraum von sieben Monaten untersucht.“ Lena Hanke und Christoph Borschel fassen die Ergebnisse stellver-tretend für das gesamte Seminar zusammen.

Befunde und Ergebnisse„In beiden Medien ist die lokale Sportberichterstattung zu jeweils zwei Dritteln aktuell, d.h. sie bezieht sich auf Ereignisse, die vor ma-ximal drei Tagen stattgefunden haben“, sagt Lena Hanke. Bei Center TV fällt auf, dass es mit 18 Prozent einen vergleichsweise hohen Anteil nicht aktueller Berichterstattung gibt, die sich auf Gescheh-nisse bezieht, die länger als eine Woche zurückliegen. Demgegen-über weist der Stadtanzeiger einen hohen Anteil vorausblickender Berichterstattung auf, die sich auf zukünftige Ereignisse bezieht. Die häufigste und umfangreichste Darstellungsform ist bei Center TV

das Interview, beim Kölner Stadtanzeiger der Bericht, gefolgt Nachrichten. Zudem spielen hier Regulari-en, d.h. Tabellen und Schaubilder, eine Rol-le, die bei Center TV so gut wie gar nicht vorkommen. „Die bei-den Medien erreichen vergleichbare Formen-vielfalt durch den Ein-satz jeweils typischer

und medienadäquater Darstellungsweisen“, bilanziert Hanke. Mit knapp 60 Prozent am Gesamtumfang nimmt der Fußball den mit Abstand größten Anteil an der lokalen Sportberichterstattung ein, sowohl bei Center TV als auch beim Kölner Stadtanzeiger. „Jeweils eine Sportart bildet einen nachrangigen Schwerpunkt, auf den über zehn Prozent der Berichterstattung entfällt“, führt Christoph Bor-schel weiter aus. Dies ist bei Center TV Basketball, beim Stadtanzei-ger Eishockey. Abgesehen vom Fußball zeigt sich die Sportartena-genda in beiden Medien sehr unterschiedlich. Dabei legt Center TV den Schwerpunkt auf nationale Spitzenwettbewerbe wie Bundesliga oder 2. Bundesliga; regionale und lokale Wettbewerbe spielen eine

untergeordnete Rolle. Im KStA finden diese Ereignisse hingegen eine deutlich umfangreichere Beachtung. „Ein anderes wichtiges Qualitätskriterium ist die Vielfalt der zu Wort kommenden Akteure“, erklärt Borschel: „Center TV lässt fernsehtypisch mehr Personen zu Wort kommen als die lokale Presse; die größte Gruppe sind Athleten bzw. aktive Sportler. Im Kölner Stadtanzeiger sind Trainer und Be-treuer die am meisten zitierte Akteursgruppe.“

Kritische DiskussionZum Abschluss der Präsentation merken die Studierenden noch ei-nige Aspekte kritisch an. Bei der Lokalsportberichterstattung von Center TV handele es sich eher um „regionalisierten Spitzensport“ als um „echte“ Lokalsportberichterstattung im Sinne von Amateur-sport in den unteren Spielklassen. Zum anderen sei der Anteil von Frauensport und Behindertensport an der gesamten Lokalberichter-stattung noch marginal. „Vielen herzlichen Dank an Euch für diese Analyse und die aufschlussreichen Ergebnisse“, bedankt sich Chef vom Dienst Markus Klausen bei den SpoHo-Studierenden. „Für uns ergeben sich daraus viele Anknüpfungspunkte, Dinge umzustellen oder zumindest zu diskutieren“, sagt er, denn: „Kritik ist immer hilf-reich, um unser Programm voranzubringen und auch die Zuschauer-wünsche des jüngeren Publikums zu berücksichtigen.“ So bemängelt beispielsweise ein Student, dass einige Stücke der aktuellen Sendung sehr lang und teilweise ermüdend seien und die Sprechzeiten des Moderators sehr kurz. Einem Kommilitonen fällt auf, dass ein bestimmter Beitrag sehr subjektiv gefärbt ist. Die ernstzunehmenden Anmerkungen der Studierenden zeugen von geschulten Augen und gutem Fachwissen, was die TV-Redakteure sichtlich beeindruckt. Solche Leute kann auch Center TV gut ge-brauchen. So bleibt Markus Klausen nur noch der Aufruf an die Stu-dierenden, sich für Praktika zu bewerben. Denn SpoHo-Studierende sind auch in Köln-Ossendorf immer gefragt: „In unserer Sportredak-tion bin ich glaube ich der Einzige, der nicht von der SpoHo kommt; aber das muss es ja auch geben“, sagt Klausen schmunzelnd. Jn

tipps für die tv-redakteureMasterstudierende der SpoHo präsentieren bei Center TV die Ergebnisse einer Inhaltsanalyse zur lokalen Sportberichterstattung

Die Vermittlung von interdisziplinärem Wissen über die Olympische Bewegung – dies steht im Vordergrund des Wei-terbildungsmasters Olympic Studies. Der Studiengang, organisiert und ko-ordiniert von Univ.-Prof. Dr. Stephan Wassong und Jörg Krieger am Institut für Sportgeschichte der DSHS Köln, wird nun offiziell – als erster geistes-wissenschaftlicher Studiengang – vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) unterstützt. In einem persönli-chen Gespräch mit Prof. Wassong und

Prof. Norbert Müller (TU Kaiserslautern) lobte der damalige IOC-Präsident Jac-ques Rogge die Internationalität und das interdisziplinäre Profil. Unter an-derem wurde der Weiterbildungsmaster von der Olympic Solidarity Institution in den neuen Vierjahresplan 2014-2017 aufgenommen. Olympic Solidarity fördert die internati-onale Sportentwicklung und insbeson-dere Nationale Olympische Komitees (NOK) im Namen des IOC. Der Vierjah-resplan wird an 205 NOKs verschickt.

Damit können sich Studieninteressier-te nun an ihr jeweiliges NOK wenden, um sich für ein Stipendium von Olym-pic Solidarity zu bewerben. Insgesamt beteiligen sich fünf europäische Uni-versitäten an dem Studienprogramm Olympic Studies. Über einen Zeitraum von zwei Jahren geben Dozierende der Technischen Universität Kaiserslautern, der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, der Deutschen Sporthochschu-le Köln, der Loughborough Universi-ty und der Universitat Autònoma de

Barcelona in insgesamt sechs Modulen ihr Fachwissen in englischer Sprache an die Studierenden weiter. Drei Jahr-gänge des internationalen Weiterbil-dungsmasters sind bis heute gestartet worden. Die zwölf Studierenden, die im September 2010 den ersten Durch-gang begannen, machten im Sommer 2013 ihren Abschluss. Sie besuchten u.a. die ersten Olympischen Winter-Jugendspiele in Innsbruck 2012 und das IOC-Hauptquartier in Lausanne und erlebten damit die Olympische Bewe-gung hautnah. Anfang Juni erhielten sie ihre Masterzeugnisse. Der zweite Jahrgang, an dem insgesamt 15 Stu-dierende aus vier Kontinenten teilneh-men, kommt Ende September zu seinem fünften Modul in Barcelona zusammen. Hier lernen die Studierenden Inhalte zu Medien und Kommerzialisierung der Olympischen Bewegung und dürfen das Olympiastadion der Olympischen Spiele 1992 in Barcelona und das Juan Anto-nio Samaranch Museum besichtigen.

Das steigende nationale und internatio-nale Ansehen des M.A. Olympic Studies wird besonders an den kontinuierlich steigenden Teilnehmerzahlen deutlich. So begann Anfang September der dritte Jahrgang mit insgesamt 21 Studieren-den aus 16 Ländern das Studium an der DSHS. Sie sind bereits in verschiedenen Teilbereichen der Olympischen Sport-welt tätig; die Inhalte des Weiterbil-dungsmasters ermöglichen ihnen eine direkte Anwendung ihrer neu-erlern-ten Perspektiven in ihrem jeweiligen Arbeitsbereich. Erstmals sind unter den Teilnehmern auch Studierende aus Ägypten, Bots-wana, Guinea, Lesotho und Indonesien, die ein Olympic Solidarity Stipendium vom IOC erhalten haben. Ihr nächs-tes Modul findet im März 2014 in Köln kurz nach dem Ende der 22. Olympi-schen Winterspiele in Sochi (Russland) statt. Der Start des vierten Jahrgangs des M.A. Olympic Studies ist für 2015 geplant. Jörg Krieger

anerkennung von höchster stelleIOC unterstützt den Weiterbildungsmaster M.A. Olympic Studies und lobt sein interdisziplinäres Profil

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Frauen im mittleren Erwachsenenalter mit einer Gesundheitsmotivation. Die besitzen andere Er-wartungen als jugendliche Wettkampfsportler. Der Vereinssport hat und hatte schon immer ein Monopol bei Kindern und Jugendlichen. Bei jun-gen Erwachsenen zwischen 20 und 30 Jahren hat der organisierte Sport hingegen die meisten Pro-bleme. Mit dem Eintritt in den Beruf hören viele auf, Sport zu treiben, oder tun dies anderswo. Hoffmann: Etwa in Fitnessstudios und bei Privat-anbietern. Mit ihren Öffnungszeiten und Kurspro-grammen stellen sie für bestimmte Gruppen eine Konkurrenz zu den Vereinen dar. Konkurrenzlos sind diese hingegen im Wettkampfbereich mit der Teilnahme und Organisation im Ligabetrieb.

Gerade in der Wettkampforganisation bedarf es ehrenamtlicher Helfer. Wie sieht es da aus?Breuer: Die Aussage, dass der Vereinssport kaum Ehrenamtliche findet, muss man revidieren. Der Sport bewegt in Deutschland Millionen Menschen. Die festgestellte Knappheit ist auch ein Resultat des Erfolgs. Je mehr Vereine und Vereinsangebo-

te, desto mehr Ehrenamtliche werden gebraucht. Es bleibt per se knapp. Die Anforderungen der Arbeitswelt und die Arbeitszeiten wachsen, die durchschnittliche Pendelstrecke zum Arbeits-platz ist gestiegen. Mit einem Ortswechsel, der heute häufiger als früher stattfindet, löst sich die Bindung zum Heimatverein. Dadurch wird die Ressource Ehrenamt nochmals knapper. Vereinen wird häufig geraten, projektbezogene Aufgaben zu setzen – aus meiner Sicht darf man sich davon nur einen kleinen Lösungsbeitrag versprechen, da die Kernleistungen der Vereinsarbeit Konstanz, Bindung und spezifische Aus-(Bildung) erfordern.

Welche Empfehlungen geben Sie Vereinen, die Ehrenämtler gewinnen wollen?Breuer: Vereine, die Frauen in Vorstandspositio-nen besetzen, haben geringere Probleme, weib-liche potenzielle Ehrenamtliche anzusprechen. Zudem ist ehrenamtlichen Mitarbeitern besonders wichtig, dass sie eigene Ideen durchsetzen kön-nen und Anerkennung erfahren. Dadurch iden-tifizieren sich die Freiwilligen stärker mit ihrer Arbeit und binden sich an den Verein.Hoffmann: Eine ausgewogene Altersstruktur ist entscheidend. Sie steigert die Effektivität des Vereins und reduziert das Problem, ehrenamtliche Mitarbeiter zu rekrutieren. Zudem sollte im Ehren-amt eine gesunde Fluktuation herrschen, d.h. die Älteren geben ihr Wissen weiter und ziehen Jün-gere heran. Bundesweit erbringen Ehrenamtliche auf Vorstandsebene eine monatliche Arbeitsleis-tung von 12,5 Millionen Stunden, das entspricht einer jährlichen Wertschöpfung von rund 2,25 Milliarden Euro.

Der Sportentwicklungsbericht versorgt Ent-scheidungsträger im organisierten Sport mit strukturellen Informationen. Von über 91.000 Sportvereinen in Deutschland nahmen fast 22.000 an einer Onlinebefragung teil. Über die Ergebnisse sprach Julia Neuburg mit Prof. Dr. Christoph Breuer, Leiter des Instituts für Sport- ökonomie und Sportmanagement, und Klaus Hoffmann, stv. Vorsitzender im StadtSport-Bund Köln, dort insbesondere zuständig für das Sportbildungswerk und Qualifizierung.

Prof. Breuer, was sind die zentralen Ergebnisse des aktuellen Sportentwicklungsberichts?Breuer: Die gemeinwohlorientierte Grundausrich-tung der Sportvereine in Deutschland ist unge-brochen. Werte wie Fair Play und Toleranz sind den Vereinen sehr wichtig. Weitere Ziele sind, eine preiswerte Möglichkeit des Sporttreibens zu bieten und Menschen aller Altersgruppen und Kulturen zusammen zu bringen. Gemeinschaft und Geselligkeit liegen den Sportvereinen besonders am Herzen.

Was sind die Unterschiede zu den Vorjahren?Breuer: Bei den Zielen und der Ausrichtung der Sportvereine in Deutschland gibt es eine be-merkenswerte Stabilität. Andererseits haben die Personalprobleme im Ehrenamt über die Jahre hinweg leicht zugenommen, insbesondere bei Funktionsträgern, Schieds- und Kampfrichtern. Das G8-Abitur und die Offene Ganztagsschule haben die Hallennutzungszeiten für die Vereine verkürzt. Allerdings zeigen sich diese anpassungs-fähig: Mittlerweile kooperieren 17,8 Prozent der Sportvereine mit einer Ganztagsschule. Die Ge-

samtzahl der Sportvereine in Deutschland ist mit über 90.000 sehr konstant. Auch bei den Mitglied-schaften herrscht Stabilität auf hohem Niveau.Hoffmann: Das kann ich aus Kölner Sicht bestä-tigen. Die Vereinsanzahl ist eher stabil, die Mit-gliederzahlen steigen. Ein massives anderes Pro-blem liegt bei den Sportstätten; zum einen bei der Verfügbarkeit der Sporträume, zum anderen bei deren Zustand. Sportstätten müssen zukunfts-orientiert sein, vor allem vor dem Hintergrund des demografischen Wandels. Ältere Sporttreibende haben höhere Ansprüche an den Zustand einer Sportstätte, z.B. an Sanitäreinrichtungen, Raum-tempereratur und ähnliches.

Müssen Vereine flexibler werden?Breuer: Ich denke nicht, dass es einer solchen Forderung bedarf. Die Vereine hören dieses Mant-ra seit über 15 Jahren. Wir sind immer wieder er-staunt, wie flexibel und innovativ manche Vereine sind. Nicht umsonst schauen andere Länder auf das deutsche Sportvereinssystem und wollen es kopieren. In vielen Punkten sind eher die Städte und Kommunen gefragt, die die Flexibilität der Vereine einschränken, z.B. bei den Hallennut-zungszeiten. Einige Städte schließen viele Hal-len in den Sommerferien zu, tauschen sogar die Schlösser aus, um Übungsleiter daran zu hindern, die Hallen zu nutzen. Wahnsinn, dass sich diese Städte dann Sportstadt nennen.

Haben sich die Ansprüche der Bevölkerung an die Vereine verändert?Breuer: In Teilen schon. Das hängt aber damit zusammen, dass heute Gruppen Sport treiben, die vor 30 Jahren kaum Sport getrieben haben, z.B.

fOrschung/ studium Kurier | Hochschulzeitung der Deutschen Sporthochschule Köln | 04-2013

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Ein gemeinsames Programm zur Qualifizierung von studentischen Tutorinnen und Tutoren ha-ben fünf Hochschulen aus Köln und Düsseldorf beschlossen: Studierende der Fachhochschule Köln, der Universität zu Köln, der Deutschen Sporthochschule Köln sowie der Fachhochschule Düsseldorf und der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, die Kommilitonen im Studium be-gleiten und unterstützen wollen, können künftig vorbereitende Kurse an allen fünf Hochschu-len belegen.Die Hoch-schulen wollen damit die Angebotsvielfalt für die angehenden Tutorinnen und Tu-toren erhöhen und bündeln zugleich ihre hochschuldidaktischen Kompetenzen. Das neue „Rheinländische Verbundzertifkat“, das die angehenden Tutorinnen und Tutoren zum Abschluss des Qualifizierungsprogramms er-werben, wird von den beteiligten Hochschulen gleichermaßen anerkannt – dank gemeinsamer, verbindlicher und überprüfbarer Standards. Das Zertifikatsprogramm umfasst u.a. eine zweitä-gige Grundlagenqualifizierung (Umfang ca. 14

Stunden) sowie Peer-Hospitationen an der ei-genen Hochschule. Für die Teilnahme an einem Erweiterungsmodul (21 Stunden) stellen die Hochschulen unentgeltlich gegenseitig Plätze zur Verfügung, sodass weder den Studierenden noch den Hochschulen zusätzliche Kosten entste-hen. Über das Programm sollen Tutorinnen und Tutoren auf ihre neue Rolle umfassend vorberei-tet werden. Vermittelt werden neben sozialen

Kompetenzen etwa zu Gesprächsführung oder zur Steuerung von Grup-penprozessen auch me-thodisch-didaktisches Grundwissen, das dazu beiträgt, Lernprozesse und Lernaktivitäten ge-zielt zu fördern und zu steuern. „Dieser Kooperations-vertrag ist ein heraus-ragendes Beispiel für

die qualifizierte Tutorienarbeit, die als Teil des Hochschulprofils von Andreas Opiolka, Leiter des Tutorienprogramms an der Deutschen Sportho-chschule Köln, aufgebaut wurde“, sagte Profes-sor Stephan Wassong, Prorektor für Studium und Lehre, anlässlich der Unterzeichnung. Sybille Fuhrmann

Prof. Dr. Stephan Wassong, Prorektor Lehre und Studium, Deutsche Sport-hochschule Köln (4. von links) mit den Vertreterinnen und Vertretern der Heinrich-Heine Universität Düsseldorf, Fachhochschule Düsseldorf, Fachhochschule Köln, Universität zu Köln. Foto: FH Köln / Eva Josat

hochschulen in Köln und düsseldorf kooperieren bei der tutorenqualifizierung

ehrenamtliche wollen eigene ideen umsetzenDer Sportentwicklungsbericht 11/12 analysiert die Sportvereinslandschaft in Deutschland

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Prof. Dr. Christoph Breuer (li.), Leiter Inst. für Sportökonomie und Sport-management, Klaus Hoffmann (re.) stellv. Vorsitzender SSB Köln

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5Kurier | Hochschulzeitung der Deutschen Sporthochschule Köln | 4-2013 spOrt

mal erwischte und sich mit der Bestzeit von 13,0 Sekunden gegenüber Björn Muser und Stephan Sanders durchset-zen konnte. Bei den Frauen gewann Franziska Welzmüller vor Pia Sniehotta und Laura Kappe mit 14,8 Sekunden. Alle Rennen boten beste sportliche Unterhaltung mit zahlreichen Zwei-kämpfen und Überholmanövern. High-light des Tages war der traditionelle Institutsvierer, welcher in den letzten Jahren immer prestigeträchtige Duelle aufbot. Denn mit wochenlanger Vor-bereitung und ausgiebigem Training gingen die Institute an den Start, um sich vor ihren Kollegen/innen ja keine Blöße zu geben. Schlussendlich gingen drei Mannschaf-ten auf die Bahn, um unter sich den Wanderpokal auszufahren. Unter gro-ßem Beifall und einer schnellen Zeit von 5:42,6 Minuten raste das Institut für Sportökonomie und Sportmanage-ment mit Johannes Orlowski, Alex Schenk, Sönke Klages und Benedikt Neumeyer ins Ziel. Das Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin

kam vor der Verwaltung, welche den ältesten Vierer stellte, als zweites ins Ziel. Bei der abschließenden Siegerehrung durften sich alle als Sieger fühlen – die 42°-Grad steile Kurve wurde bezwun-gen. Ein gelungener Tag mit Bikes, Snacks und Musik. Ok

Ergebnisse:200m fliegend (Männer): 1. S. Kanter 13.0 sec, 2. B. Muser 13.3 sec, 2. S. Sanders 13.3 sec, 3. E. Feldbusch 13.4 sec / 200m fliegend (Frauen): 1. F. Welzmüller 14.8 sec, 2. P.Sniehotta 15.0 sec 3. L. Kappe 15.2 sec / Teamsprint (Männer): 1. „Die Blauen“ (S. Rüppel, S. Sanders, T. Schlegel) 57.1 sec, 2. „Die Triple Kittel“ (F. Schmidbauer, P. Kamp, T. Niemann) 58.5 sec, 3. „Lötzis Flitzer“ (P. Ludwig, P. Schichtel, B. Muser) 59.2 sec / Teamsprint (Frau-en): 1. „Die Bassisten“ (F. Welzmüller, P. Sniehot-ta) 42.5 sec, 2. F. Schollmayr, L. Kappe 47.3 sec / Scratch (Männer): 1. D. Redlich, 2. D. Krönkemeier, 3. J. A. Patzke / Scratch (Frauen): 1. P. Sniehotta, 2. F. Welzmüller, 3. L. Kappe / Mannschaftsverfol-gung der Studierenden (4000m): 1. „Die Blauen“ (T. Schlegel, S. Rüppel, L. Hamonajec, F. Schmid-bauer) 5:43.7 min / der Institute (4000m): 1. Inst. für Sportökonomie und Sportmanagement (J. Orlowski, M. Metz, S. Klages, B. Neumeyer) 5:42.6 min. / 2. Inst. für Kreislaufforschung und Sportme-dizin (F. Schollmayr, A. Schenk, R. Jung, P. Zimmer) 6:07.9 min 3. Verwaltung (W. Esser, K. Schuch, S. Witteler, C. Frank) 7:05.5 min

Lennart, Kazan war bereits deine vierte Teilnahme bei einer Universi-ade. Ist dieses Event für Dich schon Routine?Ich habe mich unglaublich auf Kazan gefreut – die Teilnahme an einer Uni-versade ist jedes Mal auf ihre Art und Weise anders und ganz besonders, auch wenn es schon die vierte ist. Ich war zu-vor noch nie in Russland und dachte mir bereits im Vorfeld, dass der russische Verband ein tolles Ereignis auf die Beine stellen wird.

…bei dem Du die deutsche Fahne tragen durftest!Das war ein Highlight für mich. Nach-dem wir morgens um fünf in Kazan ge-landet waren, kam der Delegationsleiter mit dieser Nachricht auf mich zu. Ich hatte zuvor nur einmal kurz überlegt, ob ich mit meinen dann vier Teilnah-men vielleicht Chancen darauf hätte. Es sind ja auch meistens Olympioniken und Sportler mit großen Namen dabei, die für so etwas dann eher in Betracht kommen.

Eröffnungsfeier vor 45.000 Zuschau-ern und Wladimir Putin…Man freut sich immer auf die Eröff-nungsfeier, weil es in den vergangenen Jahren schon stets etwas Besonderes war. Als ich dann die Fahne überreicht bekam, um vor so einer großen deut-schen Mannschaft in das ausverkaufte Stadion einzulaufen und diese dann

schwenken zu dürfen – das war schon ein Gänsehautmoment. Kurz vor dem Einlass ins Stadion ist es am besten. Da merkt man förmlich die Spannung aus dem Innenraum. Die Eröffnungsfeier selbst war mit drei Stunden Länge sehr mächtig, es gab unter anderem einen Gruß aus dem Weltall von russischen Kosmonauten, ehe Wladimir Putin die Spiele eröffnete.

Deine erste Teilnahme war 2007 in Bangkok. Was hat sich verändert?Rückblickend war Bangkok 2007 noch nicht ganz so gut organisiert, aber auch schon riesengroß. Belgrad 2009 war, wohl auch aufgrund des knappen Budgets, irgendwie familiärer. Die Uni-versiaden in Shenzhen 2011 und jüngst in Kazan waren extrem professionell organisiert. Man hat gemerkt, dass viel Geld dahintersteckt. Es gab tausende Volunteers, die ganze Stadt wurde ab-gesperrt, umgebaut und auf dieses Er-eignis ausgerichtet. Viele Olympioniken, mit denen ich damals gesprochen hatte, haben gesagt, dass die Universade in Shenzhen vom Niveau ähnlich professio-nell organisiert war wie die Olympischen Spiele in Peking 2008. Es ist alles viel größer geworden als 2007. Und auch die Teilnehmerzahlen sind gestiegen.

Spiegelte sich dies auch im medialen Interesse wider?Ich finde, dass sich das Medieninteresse in diesem Jahr ein bisschen gesteigert

hat, auch Eurosport ist in die Bericht-erstattung eingestiegen. Das kann aber auch an der Teilnahme von Fabian Ham-büchen gelegen haben. Hierzulande hat die Universiade leider immer noch kei-nen großen medialen Stellenwert. Aber in anderen Ländern ist dieses Event eine Riesensache: China hatte damals drei Fersehsender und auch jetzt in Russland liefen die Wettbewerbe im lokalen TV und auf den großen nationalen Sendern.

Wie war die Stimmung im deutschen Team?Die Stimmung war gut und man lernt viele andere Sportler kennen. Ein kleiner negativer Aspekt war, dass es dieses Mal etwas zersplittert war. Viele sind später gekommen und früher gefahren. Man hatte wenige deutsche Abende, aber man sieht ja viele im Haus. Vor allem die Hockeymannschaft hat unser Team bereichert – das war echt eine lustige Truppe. Nach den eigenen Wettkämpfen haben wir uns auch zusammen die ande-ren angesehen, um unsere Teamkame-raden und -kameradinnen anzufeuern. Wir hatten zahlreiche Finalergebnisse und viele Athleten und Athletinnen wa-ren mit ihren Platzierungen zufrieden, auch wenn sie keine Medaillen gewon-nen hatten.

Steht also nicht nur das Edelmetall im Vordergrund?Glücklicherweise nicht. Wenn man die anderen Länder sieht, sind das fast

alles Profis. Im Tischtennis treten die Chinesen, Russen, Franzosen und Bul-garen beispielsweise mit ihrer A-Nati-onalmannschaft an. Da fragt man sich schon, wann gehen die eigentlich in die Uni, wenn die in einer Profiliga spielen. Das ist so ein Graubereich. Für Russland waren viele Olympioniken und Sportler aus dem A-Kader am Start. Die haben bis zu 15.000 Euro für eine Goldme-daille bekommen. Den Medaillenspiegel hat Russland letztlich mit großem Vor-sprung angeführt. Das alles macht es uns schwierig, ein gutes Ergebnis zu er-zielen. Die Kriterien für eine Teilnahme im Tischtennis zu erfüllen, ist für einen Studenten sehr anspruchsvoll.

Was waren deine persönlichen High-lights?Außersportlich auf jeden Fall die Er-öffnungsfeier – die Fahne tragen zu dürfen, habe ich als Belohnung für die letzten Jahre gesehen. Sportlich war es das Viertelfinale mit dem Team gegen China, obwohl wir 1:3 verloren haben. Wir haben dort im Doppel gegen zwei Chinesen mit Top-Niveau gespielt und das Spiel gewonnen. Dies war mein wohl größter Doppelerfolg. Mit meinem Einzelergebnis bin ich dagegen nicht ganz so zufrieden. Aber es hat viel Spaß gemacht und war ein schöner Abschluss meiner ‚Universiade-Laufbahn‘, da ich 2015 zu alt und wohl kein Student mehr sein werde. Das Interview führte Meike Helms

„Bahn frei!“, hieß es am 11. Juli im Al-bert-Richter-Radstadion. Wie zum Ende eines jeden Sommersemesters organi-sierte das Institut für Natursport und Ökologie, unter der Leitung von Prof. Helmut Lötzerich, Dr. Achim Schmidt und Jürgen Kissner, die Kölner Bahn-rad-Hochschulmeisterschaften und ließ damit das Semester vor Radbegeister-ten bei Gegrilltem und kühlen Geträn-ken ausklingen. Für Studierende und Mitarbeiter/innen galt es, ihr fahrerisches Können in ver-schiedenen Disziplinen unter Beweis zu stellen. Doch bevor es zu dem Haupt-programm am Nachmittag kam, muss-ten sich die Sportler/innen in Zeit-

fahrrennen für die Endläufe und damit für die Aussicht auf die Podestplätze qualifizieren. Das sportliche Programm bestand aus den Disziplinen Flieger-rennen über 200 Meter, Scratch, Team-sprint sowie Mannschaftsverfolgung der Studierenden und Institute. Das stark von Taktik geprägte Scratch-Rennen ging bei den Frauen über 32 Runden und bei den Männern über 40 Runden. Im Teamsprintwettbewerb der Männer konnten sich „Die Blauen“ durch eine geschlossen gute Mannschaftsleistung den Sieg sichern. „Die Bassisten“ tra-ten bei den Frauen am stärksten in die Pedale. Beim Fliegerrennen war es Se-bastian Kanter, der die Ideallinie opti-

Ökonomen gewinnen auf der Bahn

„das war ein gänsehautmoment“SpoHo-Student Lennart Wehking nahm im Tischtennis an der Universiade in Kazan teil und durfte die deutsche Fahne tragen

sonne satt beim Beachvolleyball Hochschulmeisterschaft an der Playa ein voller Erfolg

Vom 18. bis 20. Juni fanden die Offenen Kölner Beachvolleyball-Hochschulmeisterschaften an der Pla-ya in Cologne statt. Der SEB6/SUL7 Schwerpunktkurs Beachvolleyball von Dozent Dr. Jimmy Czimek richtete unter der Leitung des Studierenden Moritz Janke das dreitägige Event aus. Achtzig Teams spielten um den Titel, der den Gewinnern eine Wildcard für die diesjährig erstmals ausgetragene Smart Beach Tour in Köln (5.-7. Juli) bescherte. Die Vorrunde wurde bei Temperaturen von bis zu 35 Grad im Schatten ge-spielt. Auch am Finaltag konnte nach einer kurzen Gewitterunterbrechung bei strahlendem Sonnenschein wei-tergebeacht werden. Bei den Frauen wie auch bei den Männern setzten sich die Favoriten durch: Silke Schrie-verhoff und Marina Wagner vom Team DSHS SnowTrex Köln sowie die eben-falls an Nr. 1 gesetzten Daniel Wernitz und Patrick Stellmann konnten unter den Augen zahlreicher Zuschauer den Turniersieg ergattern. Auch die wei-teren Teams sammelten zahlreiche at-traktive Preise. Jn

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Der amtierende Deutsche Hochschul-meister, die Basketballer der WG Köln, haben bei den Universitäts-Basket-ball-Europameisterschaften in Split (Kroatien) einen guten sechsten Platz belegt und damit die eigenen Erwar-tungen übertroffen. Ingesamt nah-men 16 Universitäten aus 13 Ländern an der EM-Endrunde teil. Das Team von Trainer Daniel Henle verlor zum Auftakt gegen Ljublijana (Slowenien) mit 56:100. Das zweite Match gewann die WG gegen Zagreb (Kroatien) mit 81:64, ehe gegen Riga (Lettland) ein knapper Sieg gelang (77:75). Im Viertelfinale verloren die Kölner Herren gegen den späteren Bronzeme-daillengewinner aus Serbien mit 58:78. Den EM-Sieg holten sich die Gastgeber aus Split vor der türkischen Fatih- Unversität. „Ich bin sehr stolz auf mei-ne Mannschaft. Wir haben Unglaub-liches geleistet, wenn man bedenkt, welchen Stellenwert unser Hochschul-basketball im Vergleich zu anderen Ländern hat“, sagte Henle. Von der SpoHo unterstützten das Kölner Team Max Brauer, Rene Lesser, Frederick Müller, Alexander Karim, Nils Isermann, Tim Schönborn und Lukas Wandel. Als deutscher Hochschulmeis-ter sind die Kölner auch bereits für die Hochschul-EM 2014 in Rotterdam (24. Juli bis 8. August 2014) nominiert. Jn

erwartungen übertroffenWG Köln-Basketballer werden Sechster in Kroatien

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Vor allem die lateinamerikanischen Rhythmen und aktuellen Dance-Hits sind es, die das Publikum in Fahrt bringen und zu sonorem Klatschen anregen. Wenn mehr als 500 begeisterte Zuschauerinnen und Zuschauer zu den Black Eyed Peas oder Marc Anthony schwofen, entwickelt sich schnell eine gewisse Lautstärke. Dazu Top-Hochspringer, feinstes Sommerwetter, Kölsch und Würstchen – fertig ist die erste Sommer-Auflage von „Hochsprung mit Musik“. Und damit der Beweis er-bracht, dass das Konzept auch unter freiem Himmel klasse funktioniert. Viele Studierende nutzten das Event am 17. Juli im NetCologne-Stadion, um auf das Ende des Semesters anzustoßen und entspannt die Kombination aus musikalischer Unterhaltung und hochklassigem Sport zu genießen. Bei idealen Bedingungen siegte der Puerto Ricaner Luis Castro, der bereits im Januar schon bei der Wintervariante des Wettbewerbs in der Leichtathletikhalle gewonnen hatte, mit übersprungenen 2,25m und stellte zu den Klängen seines singenden Landsmanns Marc Anthony seine persönliche Bestleistung ein. Castro verpasste damit zwar die Norm von 2,28m für die Leichtathletik-Weltmeisterschaf-ten in Moskau (10. bis 18. August), ließ sich davon aber nicht entmutigen: „Ich werde es beim nächsten Meeting erneut versuchen“, sagte der 22-jährige Stipen-diat des IAAF. Für Moskau konnte sich, zur Freude aller Beteiligten, hingegen der Australier Brandon Starc qualifizieren, der höhengleich mit Castro auf dem zweiten Platz landete. Da der 19-Jährige in diesem Jahr bereits 2,28m gesprungen ist, hat-te der australische Verband noch einen Leistungsnachweis von 2,25m gefordert, die der schnellkräftige Springer im dritten Versuch schließlich überwand. Auch die beiden anderen Stipendiaten, die am IAAF-akkreditierten Hochsprungtrainings-zentrum (WHC) an der SpoHo bei Dr. Wolfgang Ritzdorf trainieren – Mohamed Younis aus dem Sudan und Fernand Djoumessi aus Kamerun – waren zur Jagd auf die WM-Norm angetreten. Younis beendete den Wettbewerb auf dem dritten Rang, bliebt mit 2,21m trotzdem unter seinen Erwartungen. Der dritte Ritzdorf-Schützling des Abends, Djoumessi, landete mit 2,17m auf dem fünften Rang –

gemeinsam mit dem tagesbesten deutschen Hochspringer Martin Günther von der LG Eintracht Frankfurt. „Es war eine grandiose Veranstaltung. Die Bedingungen hätten nicht besser sein können. Vielen Dank an das tolle Publikum und das Kampfgericht, das uns bei diesem spontan organisierten Wettkampf unterstützt hat. Dieses Sommerspringen wird bestimmt nicht das letzte gewesen sein“, versi-cherte der Organisator Ritzdorf. Die mehreren hundert Besucher hatten sich ab 18 Uhr in der Südkurve des Net-Cologne-Stadions eingefunden und sich dort auf Bierbänken, der Laufbahn oder der Wiese niedergelassen. Die Jugendabteilung des LT DSHS kümmerte sich um den Verkauf von Getränken und Gegrilltem: Kölsch, Fassbrause, Bratwürste und Putenschnitzel fanden solch einen reißenden Absatz, dass der Verkauf bei der entscheidenden Sprunghöhe von 2,28m zum Erliegen kam. Doch so konnte sich das Publikum in dieser entscheidenden Phase voll und ganz auf das Springen konzentrieren.

Castro will bis 2016 in Köln bleibenLediglich Castro und Starc hatten sich bis zu diesem Zeitpunkt zur finalen Höhe hochgearbeitet. Dank der geringeren Anzahl an Fehlversuchen konnte der Puerto Ricaner letztlich den Sieg des Abends für sich verbuchen und durfte sich auch über eine kleine Siegprämie freuen, die spontan gesammelt worden war. Auf die Idee des Moderators hin wurde ein Hut durchs Publikum gereicht, in dem ein ansehn-licher Betrag zusammenkam. „Ich werde das Geld in die Heimat schicken, um so meine Mum und meine Familie ein bisschen zu unterstützen. Das ist mir sehr wich-tig“, erklärte Castro, der bis zu den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro in Köln trainieren will. Seine musikalische Wettkampf-Untermalung kam ebenfalls von Marc Anthony: der Salsa-Song „Aguanile“. „Das Lied erinnert mich an Puerto Rico und motiviert mich sehr. Wenn es mit dem Hochsprung nichts werden sollte, kann ich auch Salsa-Tänzer werden. Das kann ich genauso gut“, sagte er lachend.

salsa und spitzensport Erste Sommervariante von „Hochsprung mit Musik“ lockt 500 Zuschauer an

Ergebnisse: 1. Luis Castro (PUR) 2,25m 2. Brandon Starc (AUS) 2,25m 3. Mohamed Younis (SUD) 2,21m 4. Marco Fassinotti (ITA) 2,21m 5. Fernand Djoumessi (CAM) und Martin Günther (LG Eintracht Frankfurt) beide 2,17m 7. Karim Lotfy (EGY) 2,17m 8. Sven Tarnowski (Bayer Leverkusen) 2,09m 9. Sebastian Kneifel (TV Wattenscheid) 2,09m 10. Marco Feyhl (LT DSHS Köln) 2,00m 11. Kai Schiffer (Bayer Leverkusen) 2,00m

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Auch der deutsche Hochspringer Mar-tin Günther hatte mit „Can‘t Hold Us“ von Macklemore & Ryan Lewis ein Lied gewählt, bei dem das Publikum schnell in rhythmisches Klatschen einstimmte. Dennoch war der 26-Jährige mit seiner Leistung nicht ganz zufrieden: „Ich wollte heute eigentlich höher springen und eine neue Bestleistung aufstellen. Das sehr gut besetzte Feld hätte das auch hergegeben. Aber ich hatte einige technische Schwierigkeiten“, erklärte der Zweite der diesjährigen Deutschen Meisterschaften. Die Stimmung im NetCologne-Stadion lobte er allerdings sehr: „Ich bin zum ersten Mal bei einem Wettkampf an der Sporthochschule und komme auf jeden Fall wieder. Absolut beeindruckend, wie viele Leute gekom-men sind, um zuzuschauen.“ Wie Ritz-dorf schon vorausgesagt hatte, sind die SpoHo-Studierenden als Publikum für solche Events prädestiniert. Jn

Badminton-Duelle bis um halb eins in der Nacht, musikalische Begleitung durch einen DJ und tolle Unterstüt-zung des Publikums – das war die 2. Badminton-Night am Ende des ver-gangenen Semesters. Vor zeitweise 150 Zuschauern kämpften insgesamt 90 Sportler, darunter Studierende so-wie Mitarbeiter/innen, um den Tur-niersieg. Der KURIER sprach mit dem Organisator und Leiter des Lehrfach-gebietes Badminton, Daniel Hoffmann.

Daniel, welche Idee steckt hinter der Badminton-Night?Über meine Vorgängerin Rita Rhefus habe ich erfahren, dass ein solches Turnier zu-letzt 2008 an der Hochschule stattfand. Hinzu kam, dass die Halle zu den freien Spielzeiten immer gut gefüllt ist. Viele Mitarbeiter und Studierende nehmen an der Badminton AG teil – auch außerhalb des Semesters. Daher konnte ich mir eine gute Resonanz einer solchen Veranstal-tung vorstellen. Und die Teilnehmerzah-len haben dies letztlich auch bestätigt.

Warum fand das Turnier abends statt? Dies hatte vor allem logistische Gründe. Nachmittags sind die Hallen immer be-legt und so kam uns die Idee, das Turnier abends unter der Woche oder freitags zu machen. Gegen einen Freitag sprach letztlich, dass viele Studierende am Wo-chenende wegfahren oder arbeiten. Zu-dem wollten wir Überschneidungen mit Kursen vermeiden, um möglichst vielen eine Teilnahme zu ermöglichen. Von der Gestaltung nach hinten hin zeitlich of-fen zu sein, war im Endeffekt ein großer Vorteil.

Es gab fünf Stunden spannende Duelle? Definitiv. Das Turnier hatte eine sehr hohe Klasse, obwohl die Teilnehmenden nicht vereinsmässig aktiv waren. Durch das „Schweizer Turniersystem“, nach dem wir gespielt haben, hat sich das Ni-veau der Gegner im weiteren Verlauf im-mer mehr angeglichen. In Runde 1 wur-den die Paarungen gelost, dann hat auf Grundlage einer erstellten Tabelle immer der Erste gegen den Zweiten, der Dritte

gegen den Vierten usw. gespielt. Und das hat dazu geführt, dass die einzelnen Matches immer länger dauerten, weil je-der früher oder später auf jemanden mit ähnlichem Spielniveau getroffen ist.

Auf wie viele Spiele kamen die Teilneh-mer und Teilnehmerinnen am Abend? Insgesamt gab es fünf Runden mit je-weils einem Gewinnsatz bis 21. Die er-sten Vier einer Tabelle haben dann über Halbfinale und Finale den Sieger ausge-spielt. Zeitlich kam das mit einem Spiel für jeden pro Stunde gut hin.

Wie war das Feedback?Durchweg positiv. Sowohl von denjeni-gen, die weit gekommen sind, als auch

von weniger ‚erfolgreichen‘ Teilneh-menden war die Rückmeldung durchweg positiv. Insbesondere die Möglichkeit, ‚über den Tellerrand hinaus‘ zu schau-en, sprich auch mal gegen andere Leute als die aus dem eigenen Kurs oder viel leistungsstärkere zu spielen, ist sehr gut angekommen. Ich habe das Gefühl, wir konnten mit der Veranstaltung noch mehr Leute für Badminton begeistern.

Apropos Begeisterung: Was ist das Reizvolle an diesem Sport?Badminton ist sehr facettenreich und man kann auf jedem Level miteinander spielen. Von den Studierenden, die in den Kursen erstmalig mit der Sportart in Kontakt gekommen sind, habe ich kaum jemanden erlebt, der/die es nicht richtig schön fand und keinen Spaß am Badminton hatte.

Ist die Badminton-Night also eine gute Ergänzung zum „Kurs-Alltag“?In den Kursen werden die grundle-genden Techniken vermittelt, auch der Einsatz im Einzel, wenn man wett-kampfmäßig spielt. Aber wir können in den 14 Doppelstunden im Semester lediglich einen kleinen Einblick geben. Man spielt zwar auch mal unter Wett-kampfbedingungen gegeneinander, aber

das ist mit einem richtigen Turnier nicht vergleichbar.

Und es gab auch ein buntes Rahmen-programm…Genau, wir hatten eine Tombola und der AStA hat für die Verpflegung ge-sorgt. Und die Einnahmen dieses Ver-kaufs wurden zugunsten einer Kletter-wand für die Kinderbetreuung im neuen Multifunktionsraum gespendet. Bei der Durchführung der Veranstaltung hatte ich Unterstützung von meinem Kolle-gen Rainer Diehl sowie den Tutoren und Lehrbeauftragten aus dem LFG Badmin-ton, die die Turnierleitung übernommen haben.

Gibt es eine Wiederholung der Badmin-ton-Night?Auf jeden Fall! Wir planen diese derzeit für den Zeitraum vor Weihnachten. Das langfristige Ziel ist, diese Veranstaltung zu etablieren und peu à peu auszubau-en. Sowohl für die Studierenden als auch die Mitarbeiter kann es ein schö-ner Austausch sein, gegeneinander zu spielen – besonders für die Studieren-den, wenn sie die Gelegenheit haben, gegen ihre Dozierenden zu spielen.

Das Interview führte Meike Helms

fünf stunden spannung 2. Badminton-Night an der SpoHo ein voller Erfolg

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Page 7: KURIER

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4.500 Kilometer unterwegs mit Fahrrad und Zelt, sieben Etappen, 30 öffentliche Aktionstage – das Ziel: Einen Beitrag leisten zum Abbau von Vorur-teilen gegenüber Depressionen. Bei der Mood Tour radelten die 21 depressionserfahrenen Teilnehmer/innen gemeinsam mit zehn nicht selbst betroffe-nen Begleitern und Initiator Sebastian Burger quer durch Deutschland. Auf den Etappen 3 bis 6 wur-den sie von je zwei Studierenden der Deutschen Sporthochschule Köln begleitet und unterstützt. Dr. Hubertus Deimel vom Institut für bewegungs-orientierte Prävention und Rehabilitation betreute das Projekt.„Unsere Gesellschaft ist rhythmiklos geworden. Wir arbeiten morgens, mittags, abends und müssen uns anpassen an Dinge, die sich rasend schnell verän-dern“, zeigt Deimel Entwicklungen auf, die die Ent-stehung von Depressionen fördern können. Dabei sind nicht nur einige Wenige von dieser Krankheit betroffen. Im Gegenteil: „Viele fühlen sich von den permanenten Erneuerungen und damit verbunde-nen Unsicherheiten überfordert und ausgelaugt“, erklärt Deimel. In der Folge leiden in Deutschland mehr als vier Millionen Menschen unter akut be-handlungsbedürftigen Depressionen. Sie kämpfen oftmals mit Vorurteilen, es mangelt an Aufklä-rungsarbeit und Prävention.

Aufmerksamkeit schaffenMit der Mood Tour will Burger auf diese Problematik aufmerksam machen. „Mir ist die Idee gekommen, als ich 2007 selbst an einem Winterblues litt. Nach ein paar Tagen mit Sport, Natur und Struktur waren die Gefühle der Traurigkeit und Antriebslosigkeit wieder verschwunden“, erinnert sich Burger. „Bei Radtouren kommt noch ein weiterer antidepressi-ver Faktor hinzu, nämlich die Gemeinschaft.“ Als zwei Freundinnen von ihm an Depressionen er-krankten und er mit deren Angst vor Reaktionen von außen konfrontiert wurde, wollte er seine Idee der Radtour zum Thema „Seelische Erkrankungen“ um den Aspekt „Anti-Stigma“ anreichern.

Mit Infoständen und Mitfahraktionen traten die Teilnehmenden der Mood Tour in Kontakt zu Bür-gern vor Ort, um zu informieren und Vorurteile abzubauen. „Bei den Aktionstagen sind uns die Menschen sehr offen und verständig gegenüberge-treten“, sagt der Initiator. Allerdings sei ein offener Umgang mit der Krankheit besonders im Beruf aus Angst vor Nachteilen noch immer sehr schwierig.Deimel beschreibt die Mood Tour als „kleinen Feldversuch“, bei dem er mit Studierenden der Sporthochschule auch herausfinden wollte, in-wieweit die Teilnehmer/innen die körperlichen

und psychischen Belastungen sowie die grup-pendynamischen Aspekte tolerieren. Im Zuge dessen entstanden als Bachelorarbeit ein Film über die Mood Tour sowie zwei weitere Arbeiten, die auf Interviews während der Zeit basieren. Auch wenn die Teilnehmenden die Akut-Phase der Depression überwunden hatten, waren für das Gelingen des Experimentes besondere Komponen-ten wichtig. „Die Möglichkeiten, auf die Bahn umzusteigen, alleine in einem Zelt schlafen zu können oder in psychologischen Krisensituationen eine Notfallrufnummer zu haben, waren essentiell“, erklärt Deimel die kleinen eingebauten Sicherun-gen. Während sich zurückziehen sowie sich rand-ständig und isoliert fühlen Empfindungen sind, die Depressionen mit sich bringen, eröffneten die Gemeinschaftserlebnisse während der Tour neue Horizonte. „Eigene Ressourcen werden wiederent-deckt und Dinge wie ‚Die Welt kann auch spannend sein‘ oder ‚Ich kann mir mehr zutrauen als ich geglaubt hatte‘ sind Erkenntnisse, die auch für die weitere Lebensführung hilfreich sein können“, schildert Deimel die Erfahrungen der Teilnehmen-den. Während der Tour hatte Burger, der auch Fotograf ist, seine Kamera stets dabei. Aus den Aufnahmen entstand eine Ausstellung, in der rund 50 Motive – von Portraits der depressionserfahre-nen Teilnehmer und Teilnehmerinnen bis hin zu

ansprechenden landschaftlichen Aufnahmen und eindrucksvollen Momenten des Reisens – präsen-tiert werden. Diese sollen ebenfalls den Umgang mit Depressionen näher beleuchten, auf positive Art und Weise Mut machen sowie Wege aus der Depression aufzeigen.Für 2014 ist eine weitere Mood Tour geplant. „Vie-le der Teilnehmer möchten wieder mitfahren, so dass wir sogar zwei Staffel-Teams bilden könnten. Leider“, fügt Burger hinzu, „sieht es mit der Fi-nanzierung momentan nicht so gut aus. Diese ist zurzeit noch nicht gesichert.“ Mh

„Es dauert nur acht Minuten und 40 Sekunden, dann ist man im Weltall. Dieser Moment, wenn man versteht, wie klein die Erde eigentlich ist, wie sie nur einen winzigen Teil des Ganzen ausmacht, der verändert das eigene Leben“. Dr. Sheik M. Shu-kor geriet ins Schwärmen über seine überirdischen Erfahrungen als erster malaysischer Astronaut. Zusammen mit der japanischen Astronautin Chiaki Mukai besuchte der studierte Mediziner den „Pla-netary Congress of the Association of Space Ex-plorers“, der dieses Jahr in Köln stattfand. Auf Einladung von PD Dr. Stefan Schneider, Leiter des Zentrums für integrative Physiologie im Weltraum (ZiP), hatten sich beide Astronauten auf eine Mis-sion zur Sporthochschule gemacht. Das Ziel: den Zuhörern und Zuhörerinnen in Hörsaal 2 einen interessanten Einblick in die Weltraumforschung zu liefern.„Ein ganz wesentlicher Aspekt der Weltraumfor-schung ist, die im All gesammelten Erkenntnis-se auch auf irdische Probleme anwendbar und nutzbar zu machen“, erklärte Schneider in seiner Begrüßung. Dabei machte der Mitarbeiter des Instituts für Bewegungs- und Neurowissenschaft direkt zu Beginn deutlich, welches grundlegende Pro-blem bei Weltraumexpeditionen besteht: „So-wohl Muskeln, Knochen als auch das kardiovas-kuläre System bauen unter Schwerelosigkeit ab. Neben den physischen Problemen haben Isolati-on und mangelnde Reizvielfalt zudem negativen Einfluss auf die kognitive Leistungsfähigkeit. Die Frage, mit der wir uns an der Sporthochschule be-schäftigen, ist, wie Sport das verhindern kann!“Sowohl Mukai als auch Shukor können aus Erfah-rung berichten, welche Folgen bereits ein relativ kurzer Aufenthalt in Schwerelosigkeit haben kann: „Nachdem ich wieder auf der Erde gelandet war,

konnte ich nicht mal mehr meinen kleinen Finger heben“, erinnerte sich Shukor lachend, und Mu-kai ergänzt: „Für mich war es, als drückte jemand mit aller Gewalt meine Schultern nach unten, ich konnte mich gar nicht mehr bewegen. Mit der Schwerelosigkeit und einem wunderschönen Aus-blick, damit habe ich vor meiner Expedition ge-

rechnet, aber das wirklich Unerwartete waren die extremen Auswirkungen, welche durch die Adapti-on des Körpers an die Schwerelosigkeit entstehen. Unser Körper ist auf die Erdschwerkraft konzipiert und ausgelegt. Dieser Umstand ist es, der lange Weltraumexpeditionen so schwierig macht“.Weltraumexpeditionen, wie die zum Mars bei-spielsweise. „Die Frage ist, ob man das überhaupt will“, warf Shukor in die Diskussion ein. „Zu-nächst müsste dafür natürlich ein hinreichendes Forschungsinteresse bestehen, um eine solche Ex-pedition zu rechtfertigen. Des Weiteren kommen aber, neben den angesprochenen, körperlichen Schwierigkeiten, auch noch technische Probleme hinzu.“ Zwölf Monate lang wären die Astronauten für den Hin- und Rückflug zum Mars unterwegs, wobei der Start für Schwierigkeiten sorgt. Das Shuttle benötigt Unmengen an Energie und so-mit Treibstoff, um sich, gegen die Erdanziehung ankämpfend, mit ca. elf Kilometern pro Sekun-de ins Weltall zu wuchten. Doch auch auf dieses Problem hatte Mukai, die mittlerweile über 566 Stunden Weltraumerfahrung vorweisen kann, eine Antwort: „Man müsste das Shuttle entweder vom Mond oder aber von der ISS starten lassen, das wäre die einzige Möglichkeit. Nicht zuletzt auch ein Grund, warum man sich intensiv mit dem Ge-danken beschäftigt, eine permanente Mondstati-on zu bauen.“Eine elftägige Expedition kostet rund 25 Millionen Dollar. Enorme Summen, die zu der Frage führten, ob die Weltraumforschung diese Kosten wert ist. Für Shukor stellte sich diese Frage nicht: „Die Weltraumforschung leistet einen großen Beitrag für alle anderen Wissenschaftsbereiche. So unter-suchen wir beispielswiese Krebszellen im All, da unter Schwerelosigkeit die Zellteilung viel schnel-

ler abläuft.“ Doch neben allen rationalen Grün-den, gibt es scheinbar noch etwas anderes, das die Menschen ins Weltall lockt: „Es ist die Natur des Menschen, das Unbekannte zu erforschen und die eigene Neugier zu stillen. Wohl eine der wich-tigsten Investitionen in die Zukunft“, fand Mukai ein würdiges Schlusswort. Mm

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Thomas Delaveaux, Institut für Bewegungs- und Neurowissen-schaft (01.07.13)

Dr. Marianne Eberhard-Kaechele, Inst. für Bewegungstherapie & bewegungsorientierte Prävention und Rehabilitation (01.07.13)

Tanja Jost, Stabsstelle QL (01.07.13)

Jens Krenkers, Dez. 5 (01.08.13)

Ingo Zender, Dez. 5 (01.08.13)

Marco Ewerts, Dez. 5 (01.09.13)

Raphael Krieg, Dez. 4 (13.09.13)

Dr. Stephan Nopp, Institut für Kognitions- und Sportspielfor-schung (01.10.13)

Beate Messner, Dez. 4 (10.11.13)

Übertragung Abteilungsleitung

Dieter Boeck, Abt. 3.2 (01.07.13)

Eintritt in den Ruhestand

Dr. Hans Stollenwerk, Institut für Sportsoziologie (31.08.13)

Sonstiges

Dr. Martin Boss, Psychologisches Institut, Übernahme in ein Beam-tenverhältnis (01.08.13)

Prof. Dr. Markus Raab, Psycholo-gisches Institut, Ernennung zum Research Professor an der London South Bank University (01.07.13)

meldungen

Kooperation mit FachhochschuleStudierende der Fachhochschule für Gesundheit in Gera und ihren Stand-orten Leverkusen und Stuttgart kön-nen seit August Literatur der Zent-ralbibliothek der Deutschen Sport-hochschule Köln ausleihen. Ein Ko-operationsvertrag beider Universitä-ten ermöglicht dies. Am 15. August waren einige Studierende in Köln zu Gast, um ihre Bibliotheksausweise offiziell entgegen zu nehmen. Damit verfolgt die Sporthochschule ihr Ziel, die Kooperation mit anderen Biblio-theken und Informationsanbietern weiter zu intensivieren und die von der DFG geförderte überregionale Informationsversorgung im Sonder-sammelgebiet Sport zu optimieren.

IMPRESSUM

KURIER Hochschulzeitung der Deutschen Sporthochschule Köln, Am Sportpark Müngersdorf 6, 50933 Köln www.dshs-koeln.de

Herausgeber Univ.-Prof. mult. Dr. Walter Tokarski, Rektor der Deutschen Sporthochschule Köln

Chefredaktion Sabine Maas (Ms), Presse und Kommunikation Tel. 0221 4982-3850, Fax: -8400 [email protected]

Redaktion Lena Overbeck (Lo), Julia Neuburg (Jn) Meike Helms (Mh), Michael Müller (Mm), Oleg Klasse (Ok) Tel. -3440/-3441/-6158/-3442

Layout Sandra Bräutigam (Sb) Tel. 0221 4982-3442

Auflage 2.500

Druck Gänßlen GmbH, [email protected] Tel. 09282 96393-0

Erscheinungsweise Je dreimal im Sommer- und zweimal im Wintersemester. Der nächste KURIER erscheint im November 2013.

Eine PDF-Version des KURIER finden Sie unter: www.dshs-koeln.de/presse

Redaktionsschluss KURIER Nr. 06/2013 21. Oktober

In dieser Publikation wird aus Gründen einer bes-seren Lesbarkeit teilweise nur die männliche Form/Ansprache verwendet. Dies soll ausdrücklich nicht als Diskriminierung von Frauen verstanden werden.

Im letzten KURIER-Quiz wollten wir wissen, wie lange das Diversity-Audit „Vielfalt gestalten in NRW“ an der Deutschen Sporthochschule Köln läuft.

Die richtige Antwort lautet: bis Februar 2015. Die Gewinnerinnen Birgit Schmitt und Lisa Hüb-ner dürfen sich über je einen Gutschein für einen Sonntagsbrunch an der Playa in Cologne freuen. Guten Appetit!

Diesmal wollen wir wissen:

Wie viele Fotoaufnahmen umfasste die Aus- stellung der Mood Tour?

Zu gewinnen gibt es 3x2 Karten für die Deiters Halloweenparty am 31. Oktober in der Lanxess Arena.

Schicken Sie Ihre Antwort per Post an die im Im-pressum angegebene Adresse, per Hauspost oder per E-Mail an: [email protected]. Einsendeschluss ist der 4. Oktober 2013!

Kurier-Quiz

Die Zentralbibliothek der Sporthoch-schule ist nicht unbedingt ein Ort, an dem man kriminelle Machenschaften vermuten würde. Nein, hier geht alles mit rechten Dingen zu, ein bisschen langweilig vielleicht sogar. Lernwillige Studierende arbeiten konzentriert über Büchern und an PCs, machen sich ge-wissenhaft Notizen oder tippen auf den Tastaturen ihrer Laptops. Es herrscht Ruhe. Dass in diesem Lern- und Le-sezentrum Zwielichtiges vor sich ge-hen könnte, darauf kommt im ersten Moment niemand.Was Wenige wissen: Der Tresorraum der ZBSport beherbergt neben dem kleins-ten und dem ältesten Buch der Biblio-thek auch Diplomarbeiten von politisch Verfolgten. Der Autor der Arbeit mit dem Titel „Die Entwicklung des Sports im Iran in der Zeit des Schah-Regimes“ erhielt nach der Veröffentlichung 1992 sogar Morddrohungen. Daher musste die Diplomarbeit aus dem öffentlichen Teil der Bibliothek entfernt werden. Auch dem kleinsten Buch, der Olym-pischen Charta mit dem Olympischen Eid in sieben Sprachen, ist schon mal jemand zu Leibe gerückt. Ein Besucher hatte das Mini-Exemplar versehent-lich zerdrückt, so dass die Bibliothek ein neues anschaffen musste, das mit 49 Euro aber glücklicherweise nicht so teuer war. Deutlich teurer war da schon mit 3.000 Euro das größte und schwerste Buch der Bibliothek: Der Schinken „A tribute to Muhammad Ali“ wiegt 34 Kilogramm.

Dubios ging es bei einer Fernleihe nach Ungarn zu. Wie sich herausstellte, hat der ehemalige ungarische Präsident Pál Schmitt in seiner Doktorarbeit (1992) 180 Seiten einer Studie des bulgari-schen Sportwissenschaftlers Nikolaj Georgiev kopiert. Das Originalbuch, aus dem Schmitt kopierte, ist in Deutsch-land ein Einzelstück, die ZBSport be-sitzt dieses Original. Im Januar 2012 wurde das Buch per Fernleihe von der Semmelweis-Universität bestellt und mit einer Leihfrist bis Ende März 2012 verliehen. Da die Semmelweis-Univer-sität das Buch angeblich für offizielle Untersuchungszwecke benötigte, wurde die Leihfrist bis Ende Mai 2012 verlän-gert. Einer neuerlichen Bitte, die Frist um ein weiteres Jahr zu verlängern, kam die ZBS jedoch nicht nach. „Wir hatten das Buch unter anderen Vor-aussetzungen verschickt; zudem sind wir die einzige besitzende Bibliothek dieses Buches in Deutschland und hät-ten einem Dauerleihvertrag daher nicht zustimmen können“, begründet Heike Schiffer die damalige Entscheidung.

Unerwartete RückkehrIm Anschluss daran, kam das Buch selbst auf mehrmaliges Nachfragen hin nicht zurück, obwohl die Untersuchun-gen zu den Plagiatsvorwürfe bereits ab-geschlossen waren und Pál Schmitt der Doktortitel bereits im März 2012 aber-kannt worden war. Erst im Mai 2013 er-hielt die Bib das Buch überraschender- und unerwarteterweise zurück.

Aber nicht nur dubiose Geschichten ha-ben die Mitarbeiter/innen der Zentral-bibliothek zu erzählen, auch Kurioses. So investierte die Bib einmal immerhin 300 Dollar in die Anschaffung eines vermeintlichen Cricket-Buches. Dass das Buch gar nicht vom Sport handelt, sondern von dem Insekt, der Grille (engl: Cricket), fiel erst auf, als ein südafrikanischer Student eine Arbeit über Cricket schreiben wollte und la-chend vor dem Regal zusammenbrach, als er die Insektenbilder sah. Auch ungebetene und ungewöhnliche Besucher erlebt die Bibliothek mitun-ter. Im Magazin der Bib, wo es etwas ruhiger und menschenleerer zugeht, hatte es sich ein Fledermauspärchen gemütlich gemacht: „Man steht in ei-nem Regalgang und denkt man spinnt. Zunächst dachte ich an einen Schatten. Aber als der Schatten mehrfach an mir vorbeikam, begriff ich es. Wir wollten die Fledermaus dann zum offenen Fens-ter geleiten, wo bereits ein Kompag-

non am Rahmen hing! Also war man zu zweit bei uns eingedrungen... oder sollte eine nur ‚Schmiere hängen‘?“ erinnert sich Bibliotheksmitarbeiter Harald Michel lachend. Ab und an scheinen Besucher in den Gängen auch nach etwas Verlorenem zu suchen. Der Grund: Irgendjemand hat einmal einen Geo-Cache in die Biblio-thek geschmuggelt, den die modernen Pfadfinder dann finden wollen.

Diebstahlsichere VersteckeAls halbkriminell empfindet Michel der-weil das Verstecken von Literatur, wo-von Studierende Gebrauch machen, um anderen die Prüfung und die Note zu versauen. „Zum Glück finden wir vieles wieder und sei es nur, weil ich ab und an Liegestütze zwischen den Regalen mache. Darunter befinden sich oft fein gestapelt einige dringend gesuchte Me-dien“, sagt Michel. An einem Regal fand er einmal einen gut sichtbar angebrachten roten Zettel, auf dem stand: Unterlagen Erlebnis-sport sind in der Hausdruckerei. Dieb-stahlsicher… Und dazu als Anmerkung: „Du miese kleine Socke, die die alten Unterlagen gestohlen hat. Ich ken-ne deinen Namen, deine Hausnummer und deine Freundin... und irgendwann, nicht heute, nicht morgen, aber irgend-wann werden wir uns wiedersehen!“ Da geht es also mitunter richtig ans Ein-gemachte in der sonst so friedfertigen Zentralbibliothek der Deutschen Sport-hochschule Köln. Jn

die Bib – ein Ort des verbrechens Dubioses und Kurioses aus der Zentralbibliothek der Sportwissenschaften

Ein Buch über Cricket (engl.: die Grille) findet sich ebenso im Bestand

der Bib wie Zeichnungen zum Schwimmsport und eine Mini-Ausgabe der

Olympischen Charta

Ein großer Förde-rer und Freund der Deutschen Sporthoch-schule Köln ist von uns gegangen, Prof. h.c. Dr. h.c. Berthold Beitz, Vorsitzender der Krupp-Thyssen Stiftung. Ich durfte ihn anlässlich einer Audienz beim Schah von Persien 1975 kennenlernen. Seit diesem Zusammentreffen hat er sowohl die Herz-Kreislaufforschung als auch später die Gehirnforschung des Instituts für Kreislaufforschung und Sportmedizin mit großen Mitteln finanziell unter-stützt. Verschiedene Forschungsprojek-te hätten ohne ihn nicht durchgeführt werden können. Noch als 99-Jähriger interessierte er sich für Forschungs-ergebnisse aus unserem Institut. Geboren im Jahr 1913, verstarb er am 30. Juli 2013. Ein ehrendes Gedenken seitens der Deutschen Sporthochschule Köln ist ihm sicher. Wildor Hollmann

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