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Taiwan Kurze Einführung in das Hochschulsystem und die DAAD-Aktivitäten | 2017

Kurze Einführung in das Hochschulsystem und die DAAD ... Seite 4 3.500 US-Dollar. Alle Hochschulen – staatliche wie private – erhalten staatliche Zuschüsse, die eine Grund- beziehungsweise

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Taiwan

Kurze Einführung in das Hochschulsystem und die DAAD-Aktivitäten | 2017

DAAD Seite 2

Sachstand Taiwan

2017

Informationszentrum Allgemeine Informationen

Offizieller Name des Landes: Taiwan

Bevölkerungszahl: 23,36 Mio.

15- bis 24-Jährige: 3,14 Mio.

Wirtschaft BIP pro Kopf in KKP: 46.001 US$ / (D: 47.268 US$)

Wirtschaftswachstum: 3,7%

Dt. Außenhandelsvolumen mit Taiwan: 7,882 Mrd. € (Rang 27)

Bildung Knowledge Economy Index (KEI): Rang 13 (D: 8)

Staatliche Bildungsausgaben pro Jahr in % des BIP:

k.A.

Anzahl der tertiären Bildungseinrichtungen: 159

Im Ausland Studierende: k.A.

Die 3 beliebtesten Zielländer für Studierende: 1. USA 2. GB 3. Japan

Taiwanesische Studierende in D: 2.013

DAAD-Geförderte insgesamt (Ausländer/Deutsche) 2016:

384 (A: 164 / D: 220)

DAAD Seite 3

I. Bildung und Wissenschaft

Die taiwanischen Hochschulen unterstehen – mit Ausnahme der National Defense University – dem

Ministry of Education (MoE). Forschung an Hochschulen wird projektbasiert vor allem durch das

Ministry of Science & Technology (MoST) finanziert.

Die Hochschullandschaft in Taiwan wurde zwischen 1995 bis 2005 stark ausgebaut. Die Expansion

geschah vor allem durch Gründung privater Hochschulen, deren Anzahl die der staatlichen

Hochschulen deutlich übersteigt. In den letzten Jahren wurden zudem etliche Colleges zu

Universitäten aufgewertet. Aufgrund der demographischen Entwicklung der letzten Jahrzehnte sinkt

jedoch die Zahl der Studierenden. Das Überangebot an Studienplätzen kann auch durch vermehrte

Rekrutierung von internationalen und festlandchinesischen Studierenden nicht gefüllt werden. Nach

Plänen des MoE soll sich die Zahl der Hochschulen bis zum Jahr 2030 um ein Drittel verringern.

Betroffen sind vor allem private und kleinere staatliche Hochschulen (mit weniger als 10.000

Studierenden).

Die Gesamtzahl der tertiären Bildungseinrichtungen liegt bei 158, davon sind 125 Universitäten, 19

Colleges und 13 Junior Colleges. Die Abschlüsse an Universitäten reichen vom Bachelor bis zum

PhD, wobei nur Universitäten das Recht haben, Doktorgrade zu verleihen. Allerdings kann nicht

jeder Professor Doktoranden ausbilden, die Doktorandenausbildung findet in

Promotionsprogrammen statt. Colleges bieten Bachelorprogramme an, zunehmend auch

Masterprogramme (meist berufsbegleitend) und darüber hinaus auch Programme, die zu Associate

Degrees führen (das heißt Abschlüsse von zwei- beziehungsweise fünfjährigen Studiengängen).

Junior Colleges bieten nur zwei- beziehungsweise fünfjährige Studiengänge an, die zum Associate

Degree führen.

Hochschultyp Anzahl staatlich Anzahl privat Eingeschriebene Studierende

University 47 78 1.223.861

Colleges 1 18 56.428

Junior College / 2 11 52.156

Zahl der eingeschriebenen Studierenden (Universitäten und Colleges):

Programm Anzahl Männlich Weiblich

Bachelor 1.035.218 519.902 515.316

Master 170.428 94.884 75.544

PhD 29.333 19.999 9.334

Die Studiengebühren in Taiwan sind vergleichsweise moderat. An den staatlichen Hochschulen

betragen die Gebühren circa 2.000 US-Dollar pro Jahr, bei privaten Institutionen liegen sie bei circa

DAAD Seite 4

3.500 US-Dollar. Alle Hochschulen – staatliche wie private – erhalten staatliche Zuschüsse, die eine

Grund- beziehungsweise Teilfinanzierung der Institutionen sichert.

Das taiwanische Bildungssystem orientiert sich am US-amerikanischen System. Der

Sekundarschulabschluss erfolgt nach zwölf Jahren Schulzeit (Senior High School Certificate).

➢ Hochschulzugang (überwiegend) durch eine zentrale Zugangsprüfung (GSAT General

Scholastic Aptitude Test)

➢ Bachelor-Programme: 4 Jahre (Verfassen einer B.A.-Thesis nicht erforderlich)

➢ Master-Programme: 1-4 Jahre, meist 2 Jahre

➢ PhD-Programme: 3-4 Jahre, Fast Track PhD ist in einigen Institutionen möglich

Das Studienjahr ist in ein Winter- und ein Sommersemester à 18 Wochen eingeteilt.

2005 gründete das MOE den Higher Education Evaluation & Accreditation Council of Taiwan

(HEEACT), der alle sechs Jahre sowohl Institutionen als auch Studienprogramme evaluiert. Der

HEEACT ist Mitglied im Asien-Pazifik Qualitäts-Netzwerk (APQN) und im Internationalen Netzwerk

für Qualitätssichernde Ämter für akademische Bildung (INQAAHE).

Der Anteil der taiwanischen F&E Ausgaben steigt jedes Jahr leicht an und bewegt sich um 3 Prozent

des BIPs.

Der Förderungsanteil der Regierung ist in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken (Anteil 2010:

27,5 Prozent, 2013: 23,5 Prozent.), der Privatsektor finanziert inzwischen 75 Prozent der nationalen

F&E Ausgaben (343,5 Milliarden, 2013) – ein Beleg für industrienahe und anwendungsorientierte

Forschung. Im Fokus der taiwanischen Wissenschaftsförderung stehen Biotechnologie, intelligente

Elektronik, Energie und Nanotechnologie. Zur Weltspitze zählt auch die taiwanische

Gesundheitsforschung (Medizin).

Forschung auf hohem Niveau wird vorwiegend an den staatlichen Universitäten durchgeführt,

insbesondere an den zwölf Institutionen, die durch das im Jahr 2006 gestartete „The Aim for the Top

University Program (ATUP)“ gefördert werden (2. Phase bis 2016).

➢ National Taiwan University

➢ National Cheng Kong University

➢ National Tsing Hua University

➢ National Chiao Tung University

➢ National Central University

➢ National Sun Yat-Sen University

➢ National Yang Ming University

➢ National Chung Hsing University

➢ National Chengchi University

➢ National Taiwan University of Science &Technology

➢ Chang Gung University (private medizinische Universität)

➢ National Taiwan Normal University

(Grundlagen-)Forschung auf höchstem Niveau wird vor allem an den Instituten der Academia Sinica,

einer reinen Forschungseinrichtung, betrieben.

DAAD Seite 5

Für die deutschen Hochschulen bietet Taiwan Chancen sowohl im Bereich von

Hochschulkooperationen als auch in der Rekrutierung leistungsstarker Kandidaten für Master- und

PhD-Programme, insbesondere in den MINT-Fächern.

II. Internationalisierung und Bildungskooperationen

Zwischen Taiwan und Deutschland bestehen keine diplomatischen Beziehungen. In Taipei sind das

Deutsche Institut Taipei (als deutsche Auslandsvertretung), das deutsche Wirtschaftsbüro (AHK),

das Goethe-Institut und der DAAD mit einem Informationszentrum (seit 2000) vertreten. Am

deutschen Institut gibt es keinen Wissenschaftsreferenten, deutsche Forschungsorganisationen sind

nicht präsent.

Das taiwanische Ministry of Science & Technology (früher National Science Council / NSC) unterhält

seit vielen Jahren ein Büro in Bonn.

In den letzten Jahren ist die internationale Wettbewerbsfähigkeit der taiwanischen Hochschulen und

damit einhergehend die Internationalisierung zu einem zentralen Thema geworden. Das „Aim for the

Top University Program“ (siehe oben) soll durch die selektive Förderung von

Forschungsuniversitäten die internationale Reputation des Studienstandorts Taiwan erhöhen. Die

Zahl der internationalen Studierenden hat sich innerhalb von fünf Jahren mehr als verdoppelt,

nämlich von 45.413 im Jahr 2010 auf 110.182 Im Jahr 2015. Ihre Zahl soll nach Wunsch der

Regierung bis 2020 auf 150.000 steigen. Die Mehrheit der internationalen Studierenden kommt

jedoch zu Kurzprogrammen, Austauschsemestern und Sprachkursen nach Taiwan. Gesondert

aufgelistet werden Studierende aus der VR China und die „Overseas Compatriot Students“, das

heißt Studierende, bei denen mindestens ein Elternteil ethnisch chinesisch ist.

Internationale Studierende in Taiwan

Jahr Gesamt Aus VR China Overseas Compatriot Students Abschluss angestrebt

2015 110.182 49.084 22.918 15.792

2013 79.730 30.862 17.135 12.597

2010 45.413 8.161 13.637 8.801

Die Hauptherkunftsländer sind – abgesehen von China, Hongkong und Macao –, die

(süd)ostasiatischen Nachbarländer, mit Malaysia an der Spitze, gefolgt von Japan, Indonesien,

Vietnam, und Korea. Studierende aus der VR China sind erst seit 2011 als reguläre Studierende

zugelassen, ihre Anzahl ist jedoch gedeckelt und sie sind internationalen Studierenden aus anderen

Ländern bisher nicht gleichgestellt (zum Beispiel beim Zugang zur Krankenversicherung).

Die taiwanischen Studierenden zählen zu den mobilsten der Welt, allerdings gehen die Zahlen in

den letzten Jahren insgesamt zurück, was auf die allgemeine demographische Entwicklung und die

verbesserten Bildungsangebote in Taiwan (vor allem im Postgraduierten-Angebot) zurückzuführen

ist. Die Hauptzielländer 2015 für taiwanische Studierende waren die USA, Australien Japan, und

UK.

Die europäischen Länder haben in den letzten Jahren große Anstrengungen unternommen, sich auf

dem taiwanischen Bildungsmarkt zu präsentieren. Seit mehr als zehn Jahren organisieren die

europäischen Bildungsorganisationen vor Ort die European Education Fair Taiwan, die jedes Jahr

im Herbst in Taipei und Tainan (beziehungsweise Taichung oder Kaohsiung) stattfindet.

DAAD Seite 6

Deutschland wird als Studienland zunehmend attraktiv, derzeit studieren etwa 1.500 Taiwaner in

Deutschland (2009: 1.222 - Die genaue Zahl ist schwierig zu ermitteln, weil Taiwaner teilweise in

Statistiken als Chinesen gezählt werden). Die Zunahme korrespondiert mit dem rapiden Anstieg

deutsch-taiwanischer Hochschulkooperationen (2016: 220 versus 2009: 45).

Die Zahl der Deutschlerner in Taiwan wächst, was auf den Anstieg von Deutschlernern an

Sekundarschulen zurückzuführen ist. An den Universitäten stagniert die Zahl der Deutschlerner.

Taiwanische Studieninteressierte fragen vor allem weiterführende englischsprachige Kursangebote

in Deutschland nach, sind jedoch gerne bereit, vorbereitend und studienbegleitend Deutsch zu

lernen.

Der DAAD ist in Taiwan durch ein IC Lektorat, das seit 2010 an der National Chengchi Universität

in Taipei verortet ist, vertreten.

(Verfasser Kapitel I und II: Dr. Stefanie Eschenlohr, ehemalige Leiterin IC Taipei)

III. DAAD Aktivitäten1

2016 ermöglichte der DAAD 220 deutschen Stipendiaten –

vom Studierenden bis zum Hochschullehrer – einen Aufenthalt

in Taiwan. Außerdem konnten 164 Taiwaner in Deutschland

studieren, lehren und forschen.

1 Alle statistischen Angaben zu den DAAD Förderungen beziehen sich auf 2016

220

164

Geförderte 2016

Deutsche

Taiwaner

DAAD Seite 7

A. Personenförderung

In 2016 hat der DAAD im Rahmen der Individualförderung 45 Deutsche und 96 Taiwaner gefördert,

zum Teil in kofinanzierten Programmen mit dem MOST. Weitere 104 Deutsche wurden über das

PROMOS-Programm gefördert, welches die deutschen Hochschulen in die Lage versetzt, eigene

Schwerpunkte bei der Auslandsmobilität zu setzen und ihren Studierenden aus einem Bündel

verschiedener Förderinstrumente passende Mobilitätsmaßnahmen anzubieten.

Ausgewählte Programme im Rahmen der Individualförderung sind:

AA

Forschungsstipendien für ausländische Doktoranden und Nachwuchswissenschaftler

Das Programm gehört zu den ältesten des DAAD und wird weltweit angeboten. Die

Stipendien werden für eine Promotion in Deutschland vergeben.

Geförderte D: / A: 26

DAAD/MOST - Sandwich - Stipendienprogramm (Regierungsstipendienprogramm

Taiwan)

Ziel des Programms ist es, taiwanesischen Doktoranden aller Fachrichtungen die

Möglichkeit zu geben, die deutsche Forschungslandschaft kennenzulernen. Die Promotion

erfolgt an der heimatlichen Hochschule. Die Doktoranden forschen für 6 bis 18 Monate in

Deutschland. Das Stipendium wird vom MOST finanziert. Der DAAD betreut die

Stipendiaten in Deutschland und bezahlt einen zweimonatigen Deutschkurs. Pro Jahr

werden maximal 30 Stipendien neu vergeben. Bei den Bewerberzahlen ist ein leichter

Rückgang zu verzeichnen. 2015 wurden von 25 Bewerbern 18 zur Förderung ausgewählt

und 2016 wurden 17 Stipendien an 21 Bewerber vergeben.

Geförderte D: / A: 35

Taiwan Summer Institute Programme

Für Studierende und jüngere Graduierte ermöglichen Kurzfördermaßnahmen einen ersten

Einblick in die Studien- und Forschungslandschaft des jeweiligen Gastlandes (Taiwan

Summer Institute Program). Das kofinanzierte Programm, das der DAAD gemeinsam mit

dem MOST anbietet, beinhaltet nach kurzer landeskundlicher Einführung einen

zweimonatigen Praxisaufenthalt an einer Forschungseinrichtung des Gastlandes. Die

Nachfrage war gerade von deutscher Seite viele Jahre lang sehr hoch. Für die jährlich zur

Verfügung stehenden 25 Teilnehmerplätze erreichten den DAAD jeweils zwischen 80 und

100 Bewerbungen. In den letzten Jahren ist aber die Nachfrage extrem eingebrochen.

Geförderte D: 3 A: 7

Fach- und Sprachkurse

Diese Stipendien für Studierende und Graduierte sind zum Besuch von sprach- und

landeskundlichen sowie fachsprachlichen Kursen bestimmt, die von deutschen

Hochschulen und den Hochschulen angeschlossenen Sprachkursanbietern angeboten

werden. Geförderte haben die Möglichkeit an einem von circa 150 verschiedenen Fach-

und Sprachkursen, die über ganz Deutschland verteilt stattfinden, teilzunehmen. 2016

wurden 13 Taiwaner im Rahmen eines Hochschulsommerkurses gefördert.

Geförderte D: / A: 13

DAAD Seite 8

Kongress- und Vortragsreisenprogramm

Das Programm fördert die aktive Teilnahme deutscher Wissenschaftlerinnen und

Wissenschaftler an Kongressen im Ausland sowie Vortragsreisen ins Ausland.

Geförderte D: 7 A: /

BM

BF

RISE Weltweit: Praktika für deutsche Studierende

Ambitionierte Studierende aus den Natur-, Geo- und Ingenieurwissenschaften, aber auch

der Medizin, haben die Möglichkeit, mit Forschern auf der ganzen Welt

zusammenzuarbeiten, die zur Unterstützung ihrer Projekte deutsche Studenten in ihre

Arbeitsgruppe aufnehmen wollen. Der DAAD unterstützt die Forschungsaufenthalte, die

weitestgehend während der vorlesungsfreien Zeit im Sommer stattfinden, mit

Vollstipendien.

Geförderte D: 3 A: /

Jahresstipendien für deutsche Studierende, Graduierte, Promovenden und

Doktoranden

Dieses Stipendienprogramm bietet Studierenden die Möglichkeit im Rahmen eines

Studienaufenthaltes an einer anerkannten Hochschule internationale Studienerfahrung im

Ausland zu sammeln. Promovenden haben die Möglichkeit, im Ausland zu forschen und

sich wissenschaftlich weiter zu qualifizieren und ermöglicht es Graduierten, im Rahmen

eines weiterführenden Auslandsstudiums internationale Studienerfahrungen zu sammeln.

Darüber hinaus werden der Erfahrungsaustausch und die Vernetzung mit internationalen

Fachkolleginnen und Fachkollegen unterstützt.

Geförderte D: 14 A: /

Kurzstipendien für Praktika im Ausland / Reisebeihilfen für Auslandspraktika

Ziel ist es, durch die Vergabe von Kurzstipendien für Auslandspraktika oder Reisebeihilfen

die Auslandsmobilität von Studierenden und Graduierten aller Fachrichtungen zu fördern.

Geförderte D: 8 A: /

Wissenschaftleraustauschprogramm

Das MOST ist ein enger Partner des DAAD im Bereich der wissenschaftlichen

Zusammenarbeit. Jährlich können im Rahmen eines bilateralen

Wissenschaftleraustauschprogramms jeweils bis zu zehn deutsche beziehungsweise

taiwanesische Wissenschaftler zu Forschungsaufenthalten bis zu einer Dauer von drei

Monaten im jeweiligen Partnerland gefördert werden.

Geförderte D: 2 A: 2

DAAD Seite 9

B. Projektförderung

Im Jahr 2016 wurden im Rahmen der Projektförderung 175 Deutsche2 und 68 Taiwaner gefördert,

davon 40 Taiwaner im STIBET-Programm. Über das STIBET-Programm stellt der DAAD deutschen

Hochschulen Mittel für die Vergabe von Stipendien und für die fachliche und soziale Betreuung

ausländischer Studierender zur Verfügung, um so zur Verbesserung ihres Studienerfolges

beizutragen.

Trotz des hohen wissenschaftlichen Standards in Taiwan werden mit Ausnahme vom „Programm

des projektbezogenen Personenaustauschs (PPP)“ kaum Projektanträge für Taiwan gestellt.

Ausgewählte Programme im Rahmen der Projektförderung sind:

AA

AA

AA

Alumni Plus

Um die Hochschulen im Ausbau ihrer Alumni-Arbeit zu unterstützen, führt der DAAD die

beiden Alumni-Programme für Entwicklungsländer und das Programm Alumni-Plus

gemeinsam fort. Im Fokus steht die fachbezogene Fortbildung und längerfristige Bindung

ausländischer Alumni aus Nicht-Entwicklungsländern an Deutschland. Gefördert werden

fachbezogene Alumni-Fortbildungsveranstaltungen (3-10 Tage Dauer) im In- oder Ausland

sowie weitere Maßnahmen der Hochschulen zur Verbesserung der Kontaktpflege mit

ausländischen Alumni.

Geförderte D: / A: 6

Sommerschulen in Deutschland

Das Programm, das aus Mitteln des Auswärtigen Amtes gefördert wird, richtet sich an

deutsche Hochschulen, die für ausländische Studierende und Doktoranden qualitativ

hochwertige Sommerschulen in Deutschland planen und durchführen wollen. Die Ziele des

Programms sind: fachliche Fortbildung in aktuellen Forschungsgebieten sowie fachlicher und

kultureller Austausch zwischen ausländischen und deutschen Teilnehmern; Einblick in

deutsche Lehr- und Forschungseinrichtungen beziehungsweise bei Kunst- und

Musikhochschulen in neue künstlerische Entwicklungen für ausländische Teilnehmer;

Positionierung der deutschen Hochschulen auf dem internationalen Bildungsmarkt;

Gewinnung qualifizierter ausländischer Studierender und Doktoranden. Gefördert werden

Mobilitäts- und Aufenthaltspauschalen für ausländische Teilnehmer und Sachmittel für die

Organisation und Durchführung der Sommerschulen.

Geförderte D: / A: 8

BM

BF

Projektbezogener Personenaustausch

Auch der Projektbezogene Personenaustausch ist ein etabliertes Förderinstrument, das der

DAAD gemeinsam mit dem mit dem MOST (vormals NSC) anbietet. Erstmals für das Jahr

1998 wurde dieses Programm zur Mobilitätsförderung zweier Arbeitsgruppen mit einem

konkreten gemeinsamen Kooperationsprojekt angeboten. Diese Form der Unterstützung

ermöglicht mit geringem finanziellem Aufwand allen Ebenen der Arbeitsgruppen Aufenthalte

beim jeweiligen Partner. Ein besonderes Gewicht liegt dabei auf der Fortbildung und

Spezialisierung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Die gemeinsame Publikation der

2 In der Gefördertenzahl sind 104 PROMOS-Stipendien eingerechnet, die in der offiziellen DAAD-Statistik der Projektförderung zugeordnet sind.

DAAD Seite 10

Forschungsergebnisse, größere Anschlussprojekte, Patentanmeldungen sind als Ziele der

Förderung zu nennen.

In 2016 wurden 24 Projekte gefördert, von denen zwölf Projekte weiterhin 2017 gefördert

werden. Ab 2017 wurden zudem zehn weitere Projekte zur Förderung ausgewählt.

Geförderte Projekte: 24 D: 48 A: /

Bachelor Plus

Ziel des Programms ist die Einrichtung vierjähriger Bachelorstudiengänge, in denen

Studierende einen einjährigen Auslandsaufenthalt absolvieren und dadurch eine besondere

interdisziplinäre und/oder berufsbefähigende Qualifikation erwerben. Die deutschen

Hochschulen erhalten Reise-, Sach- und Personalmittel zur Abstimmung des

Studienprogramms und zur Vorbereitung und Betreuung der Studierenden.

2016 befanden sich drei Projekte in der Förderung, die auch in 2017 noch gefördert werden:

• Hochschule für Technik Stuttgart – Tatung University im Fach Betriebswirtschaft mit

dem Studiengang „Betriebswirtschaft-Emerging Languages“; weitere Partnerländer

sind Spanien (Universidad de Oviedo) und Mexiko (Universidad Autónoma de

Yucatán)

• Fachhochschule Dortmund – Nationale Changhua University of Education Changhua

im Fach Betriebswirtschaft mit dem Projekttitel „Förderung 1,5 jährige

Studierendenmobilität“; weitere Partnerländer sind China, Großbritannien, Mexiko,

Malaysia, Südafrika, Australien, Neuseeland, Puerto Rico und die USA

• Universität Leipzig – National Chengchi University in Taipei im Fach Sinologie mit

dem Studiengang „Internationaler BA Sinologie“

Geförderte Projekte: 3 D: 11 A: /

Internationale Studien- und Ausbildungspartnerschaften (ISAP)

Internationale Studien- und Ausbildungspartnerschaften sind institutionelle

Kooperationsstrukturen zwischen deutschen und ausländischen Hochschulen, in denen

deutsche und ausländische Studierende gruppenweise einen voll anerkannten Teil ihres

Studiums an einer Partnerhochschule absolvieren können.

Seit dem Hochschuljahr 2015/2016 befindet sich eine Kooperation zwischen der

Fachhochschule Köln und der Shih Chien University im Fach Design, Produkt- und

Textilgestaltung in der Förderung.

Geförderte Projekte: 1 D: 6 A: 2

DAAD Seite 11

C. Veranstaltungen, Marketing, Alumniaktivitäten

Bildungsmessen

GATE-Germany unterstützt die Hochschulen durch Bereitstellen von Marketinginstrumenten

und Expertise darin, sich mit ihren Studien- und Forschungsangeboten international zu

präsentieren und zu positionieren.

European Education Fair Taiwan (EEFT) 2016, Taipei, Taichung, 14. bis 16. Oktober

2016

Die 15. European Education Fair Taiwan (EEFT) fand in Taipei und erstmals im

zentraltaiwanischen Taichung statt. An beiden Standorten trafen die Hochschulvertreter auf

gut ausgebildete und in ihren Zielen fokussierte Studieninteressenten.

An der EEFT 2016 nahmen 121 Hochschulen/Institutionen aus 13 europäischen Ländern

teil, wobei die „Study in Germany" – Standgruppe nach Großbritannien und Frankreich die

drittgrößte Länderrepräsentanz bildete. Erstmals war „Research in Germany“ mit einem

Stand präsent. Bei den anvisierten Zielländern lag Deutschland abermals auf Platz 1 des

Besucherinteresses – noch vor Großbritannien!

Neben Interesse an mehrheitlich englischsprachigen Masterangeboten gab es auch

zahlreiche fundierte Nachfragen nach Promotions- und PostDoc-Angeboten, diese

vornehmlich in den MINT-Fächern.

Die seit dem Wintersemester 2016 geltende Änderung der allgemeinen

Zulassungsvoraussetzungen, durch die taiwanische Schulabgänger direkten Zugang zu

Bachelor-Studiengängen in Deutschland haben, führte zu einer deutlich höheren Nachfrage

nach Bachelorangeboten auf der Hochschulmesse.

European Education Fair Taiwan (EEFT), Oktober 2017

Das IC Taiwan nimmt seit vielen Jahren an dieser europäischen Bildungsmesse teil, die mit

über 8.000 Besuchern als eine der wichtigsten Messen in Taiwan gilt. An einem

Gemeinschaftsstand mit dem Goethe-Institut wurden in zwei Tagen mehr als 2.500 Schüler,

Studenten und Eltern zum Studium in Deutschland beraten. Eine erneute Teilnahme 2018 ist

geplant. Wie in den Vorjahren wird auch wieder eine Gruppe deutscher Hochschulen über

GATE teilnehmen.

Vom 20. bis 23. März 2017 fand in Kaohsiung (Südtaiwan) die APAIE (Asia Pacific

Association of International Education) Conference statt, wo der DAAD mit einem

Länderpavillon vertreten war, an dem sich acht deutsche Hochschulen beziehungsweise

Hochschulverbände vorstellten.

Marketing

Internationales Forschungsmarketing

Im März 2016 finanzierte das internationale Forschungsmarketing eine Science Lecture zu

dem Thema „Cross-Layer Approaches and Virtual Prototyping“, an der 41 (Nachwuchs-)

Wissenschaftler teilnahmen. Im Oktober 2016 wurde erstmalig ein „Research in Germany“-

Stand auf der European Education Fair Taiwan (EEFT) durchgeführt, um so auf die große

DAAD Seite 12

Nachfrage nach Promotionsmöglichkeiten und Postdoc-Angeboten zu reagieren, die in

Taiwan besteht. Im Rahmenprogramm zur EEFT fanden zudem zwei „Research in Germany“

Informationsseminare zu den Themen „Technology Transfer – Cooperation between

Research and Industry“ (17. Oktober) und „Life Science & Chemistry“ (15. Oktober) in Taipei

statt, welche auf sehr großes Interesse stießen. Diese Veranstaltungen erreichten insgesamt

rund 160 Teilnehmer.

Im Frühjahr 2017 wurde eine weitere Science Lecture zum Thema „German Universities and

Industrie 4.0“ durchgeführt, die insgesamt 17 Teilnehmer erreichen konnte. Insgesamt lässt

sich in Taiwan ein großer Bedarf nach Informationen über Forschungsmöglichkeiten in

Deutschland feststellen. Das Land ist wegen seiner Wissenschaftlichen Exzellenz ein

interessanter Kooperationspartner für deutsche Einrichtungen.

Individuelle Marketingaktivitäten

Die Nachfrage deutscher Hochschulen ist seit 2014 von 15 auf 36 Anfragen in 2017

gestiegen. Damit liegt das IC Taipeh im oberen Mittelfeld aller DAAD-Informationszentren.

Hauptinstrument sind die Anzeigen auf der Webseite, die Angebote von Universitäten

überwiegen leicht die Angebote von Fachhochschulen. Im Vordergrund stehen

Studiengänge der Wirtschaftswissenschaften und aus dem MINT-Bereich.

Alumniaktivitäten

Ostasiatisches Alumnitreffen „Designing Resilient Cities fort he Future“

Die Resilienz von Städten in Zeiten großer Herausforderungen durch demographischen und

klimatischen Wandel – dieses Thema stand im Zentrum des Alumnitreffens vom 17. bis 20.

November 2016 in Taipei. Die Veranstaltung war die erste zum Fachgebiet Stadtplanung und

Architektur und brachte mehr als fünfzig Deutschland-Alumni aus China, Japan, Korea und

Taiwan zusammen. Ein Ziel des Treffens war, einen Grundstein für ein regionales

Fachnetzwerk „Urbanismus“ zu legen.

Ausblick 2017 bis 2018

Im Dezember veranstaltet der DAAD in Zusammenarbeit mit dem MoST und dem BMBF

einen Taiwan-German Science Day, an dem auch das 20-jährige Jubiläum des Programms

des projektbezogenen Personenaustauschs (PPP) gefeiert wird.

DAAD Seite 13

IV. Statistische Anlagen

DAAD-Geförderte Taiwan, 2007-2016

35

69

49

21

52

11 1 Sprach-, Kultur- und Geisteswissenschaften

Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften

Mathematik und Naturwissenschaften

Humanmedizin

Veterinärmedizin, Agrar-, Forst- undErnährungswissenschaften, Ökologie

Ingenieurwissenschaften

Kunst, Musik und Sportwissenschaften

Studienfach übergreifend / nicht zugeordnet

0

50

100

150

200

250

300

350

400

450

500

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Insgesamt

Deutsche

Taiwanesen

0

200

400

600

800

1000

1200

1400

1600

1800

2000

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

28

35

36

18

3

30

14 1

Fächeraufteilung geförderte Deutsche 2016

288

440

1914022

345

394

35

Taiwanesische Studierende in Deutschland, 2007-2016 Fächeraufteilung 2016

Fächeraufteilung geförderte Taiwanesen 2016

DAAD Seite 14

DAAD Seite 15

Quellen: DAAD, Statistik

DESTATIS – Statistisches Bundesamt, Wissenschaft Weltoffen

Statistisches Bundesamt, Studierendenstatistik

The World Bank

The World Bank, Data

The World Bank, World Development Indicators

UNESCO, Institute for Statistics

OECD Statistics

V. Kontakt

DAAD-Ansprechpartner in Taiwan DAAD-Ansprechpartner in der Zentrale

DAAD Informationszentrum Taipei Dr. Josef Goldberger (ab 1.09.2017) c/o German Cultural Centre 11 Fl., Nr. 20, Heping West Road, Sec. 1 Taipei 100 Taiwan [email protected] www.daad.org.tw/de

Dr. Klaus Birk Referat Koordinierung Regionalwissen – S21 Asien-Pazifik | Nordamerika DAAD - Deutscher Akademischer Austauschdienst Kennedyallee 50 53175 Bonn Tel.: +49 (0)228 882-288 Fax: +49 (0)228 882-9288 [email protected]

Weitere Informationen zum Land und nähere Hinweise zu den einzelnen Programmen sowie den zuständigen Ansprechpartnern finden Sie unter:

www.daad.de/laenderinformationen/taiwan