Jahrgang 13 · Nummer 14Ausgabe Süd · 6. April 2013

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HE Hand aufs Herz16 ehrliche Antworten vonAndreas Lotte

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Seite 16

Aug‘Aug‘in

MIT DERPOLITIK

Seite 20

Leserbiefe„Es wird immer ungerechter!“Kann man den Spagat zwischenFamilie und Beruf schaffen?Seite 3

München · Kaum spür-bar ist die „Frühjahrs-

belebung“ auf demMünchner Arbeits-

markt ausgefallen: DieArbeitslosenquote (für

München und sein Umland)verharrte im März auf dem

Februarstand von 5,0 Prozent.Harald Neubauer, Chef

der hiesigen Agen-tur für Arbeit,sieht dennochkeinen Grundzur Sorge: „DerMünchner Ar-

beitsmarkterlebte ent-

g e g e nd e m

Bayerntrend die ersten Frühlings-boten bereits im Februar“, meint erzu den März-Zahlen, „so wundertes nicht, dass der außergewöhnlichkalte März die Arbeitslosenzahlennur wenig schmelzen lässt.“Ein wenig zurückgegangen ist dieZahl der Arbeitslosen schon - nurbei den Jugendlichen nicht. „DieMünchner Wirtschaft braucht jedejunge, flexible und gut qualifizierteArbeitskraft, deshalb mache ich mirum die gut ausgebildeten Jugendli-chen weniger Sorgen. Diese findensicherlich zeitnah einen adäquatenArbeitsplatz“, so Neubauer, „Beden-ken habe ich bei den jungen Men-schen, welche keine abgeschlosse-ne Berufsausbildung nachweisenkönnen. Es ist mir deshalb ein gro-ßes Anliegen, diese Jugendlichendoch noch für eine Berufsausbil-dung zu gewinnen und bestmöglichzu unterstützen.“ Im Gespräch mit dem Samstags-Blatt ging Harald Neubauer aus-führlich auf die Situation des

Münchner Arbeitsmarktes ein, dener als grundsätzlich robust bewer-tet. Erst im Dezember hat Neubau-er die Leitung der Arbeitsagenturübernommen. Er spricht sich für ei-ne gezieltere Vermittlung von Ar-beitskräften aus und fordert, dassSchüler sich früher als bisher mitder Berufswahl beschäftigen. Erbricht zudem eine Lanze für die Ju-gendlichen, denen manchmal vor-geworfen wird, sich bis zum Schul-abschluss zu wenig Fähigkeiten an-geeignet zu haben. Solche Bewer-tungen hält er für einenTrugschluss. Eindringlich rät derAgenturchef, sich auf den nicht ab-zuwendenden demografischenWandel vorzubereiten, denn derbringe ein großes Beschäftigungs-defizit mit sich. Auch deswegen seies wichtig, mehr Frauen in Vollzeit-beschäftigung zu bringen. job

Das Interview mit Harald Neu-bauer finden Sie auf den Seiten 8und 9.

„Wir brauchen jede junge, gut qualifizierte Arbeitskraft“

Arbeitsagenturchef Harald Neubauer sieht wenig Grund zur Sorge

Harald Neubauerist seit Dezem-ber Chef der ArbeitsagenturMünchen.Foto: PatriciaPrankl

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16 ehrliche Antworten von

Andreas LotteAndreas Lotte ist in Moosach aufgewachsen. Der gelernte Einzelhandelskaufmann holte in einemdreijährigen Fernlehrgang das Abi nach, studierte BWL und verdiente seine Brötchen u.a. als Versi-cherungsfachmann. 2008 wurde er für die SPD in den Stadtrat gewählt. Lotte hilft in der Kontaktstellefür Forschungs- und Technologietransfer der LMU Studenten bei der Gründung von Unternehmen.Nun tritt er in Ludwig Wörners Fußstapfen und kandi diert bei den Landtagswahlen für den Stimmkreis101 (Hadern). Dieser besteht aus der Schwanthalerhöhe, Sendling-Westpark, Hadern sowie Teilender Ludwigsvorstadt, Forstenrieds und Fürstenrieds.

1. Worüber haben Sie zuletzt gelacht?Über unseren Hund Bruno, er schafft esimmer wieder mich aufzumuntern undzum Lachen zu bringen.2. Was ist Ihre früheste Kindheits -

erinnerung?Die Streifzüge durch’s Univiertel im Kin-derwagen mit meinen Eltern. Da war dieWelt noch in Ordnung!3. Ihre Eltern waren?Mein Vater war Student und Taxifahrer.Meine Mutter jobbte mal im Büro, mal alsVerkäuferin.4. Welches Buch lesen Sie gerade?„Kopf schlägt Kapital“ von Günter Faltin –

Es ist ein Buch über erfolgreiche Unter-nehmensgründungen.5. Welche Aufgabe schieben Sie am

längsten vor sich her?Die Abgabe der Steuererklärung, jedes Jahrdas selbe Ritual…6. Was macht Ihnen Angst?Der ausgeprägte Egoismus mancher Men-schen. Gerade in Bayern haben wir nurdann eine Zukunft, wenn wir zusammen-halten und der Egoismus überwunden wer-den kann.7. Was möchten Sie auf jeden Fall ein-

mal tun?Gemeinsam mit meiner Freundin und un-

serem Hund Bruno in 80 Tagen um dieWelt reisen.8. Das Dümmste, das Sie je gemacht

haben?Die Schule abzubrechen, glücklicherweisebin ich später zur Vernunft gekommen undhabe meinen Schulabschluss nachgeholt.9. Hätten Sie drei Wünsche frei, dann …?Ich würde mir eine nachhaltig gerechte Ge-sellschaft wünschen. Die beiden anderenWünsche würde ich dann an meine Freun-din weitergeben.10. In 15 Jahren sind Sie?In 15 Jahren bin ich etwas älter und weiserund gehöre hoffentlich immer noch nichtzum alten Eisen.11. Das schönste Kompliment, das man

Ihnen gemacht hat?Es kommt von den Münchnerinnen undMünchnern, die mich mit 180.121 Stimmenin den Stadtrat gewählt haben.12. Das schönste Kompliment, das Sie

jemandem gemacht haben?Mir kommt es nicht so darauf an, schöneKomplimente zu machen, sondern ehrlicheKomplimente. Das mache ich aber dafürumso lieber.13. Ihr Lieblingsplatz in München?Der Westpark mit seinen vielen schönenWegen und Orten. Auch weil dort die ganzeVielfalt der Münchner Gesellschaft ihrenPlatz hat.14. Ihr liebstes Reiseziel?Auch wenn ich gerne in die Ferne schweifeliegt das Gute ganz nah: die Alpen.15. Was ist der wichtigste Rat, den Sie

Ihren Kindern mitgeben könnten?Geht mit offenen Augen durch’s Leben.Achtet nicht nur auf euch selbst, sondernauch auf andere.16. Was sollte auf Ihrem Grabstein

stehen?„Selig sind, die da hungert und dürstetnach Gerechtigkeit; denn sie sollen sattwerden.“ (Matthäus 5,6)

München · Landauf, landabinves tieren Bürger in umwelt-freundliche Energieerzeugung.Die Messe „Grünes Geld Mün-chen“ zeigt am 13. April, welcheMöglichkeiten sich bieten. Vonder Beteiligung an Wasserkraft-werken über Windfonds bis zu So-laranlagen öffnet sich ein breitesSpektrum nachhaltiger Invest-ments. Dazu gehören neben derEnergiebranche beispielsweiseauch Mikrofinanzen. Die Messezeigt, wie und mit welchen Anla-geformen das möglich ist. Die an-sprechenden Räume des Künst-lerhauses, direkt in der MünchnerInnenstadt, tun ein Übriges für ei-ne Finanzmesse besonders ange-nehmer und persönlicher Art.Spannung verspricht die Podi-umsdiskussion zur Energiewen-de. Dabei sind die Miterfinder desErneuerbare-Energie-Gesetzes:die Bundestagsabgeordneten Jo-sef Göppel (CSU) und Hans-Josef

Fell (Die Grünen). Sie diskutierenmit ECOreporter-ChefredakteurJörg Weber, ob die Atomkraft stillund heimlich zurückkehren könn-te. Der Eintritt zur Podiumsdis-kussion, zu den vielen Vorträgenund zur Messe insgesamt ist kos -tenlos. Für die Besucher der Mes-se Grünes Geld ergeben sich dar-aus zusätzlich Erkenntnisse füreine klimafreundliche, nachhalti-ge Geldanlage. Eltern können sichin Ruhe über nachhaltige Geldan-lagen informieren, während ihreKinder (ab einem Alter von etwa5 Jahren) beim „Solarbasteln“ ler-nen, wie Energie mit Sonnenlichtfunktioniert. Auch dieses Angebotist kostenlos. Grünes Geld versteht sich alsMesse für Anleger, die Invest-ments mit Nachhaltigkeit suchen,aber ohne Fachchinesisch. Nähe-res gibt es im Internet unterwww.gruenes-geld.de/muen-chen.

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SamstagsBlatt Aktuelles Samstag, 6. April 2013 3

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München · Am kommendenMittwoch, 11. April, ab 10 Uhrklingen auf dem Viktualienmarktwieder die Gläser: Der erstebayerische Spargel 2013 wirdvon Regierungspräsident Chri-stoph Hillenbrand gemeinsammit der Schrobenhausener Spar-gelkönigin gestochen. Die frischgekrönte Weinkönigin Frankens,Marion Wunderlich, bringt ge-meinsam mit fränkischen Win-zern und feschen Weinprinzes-sinnen, Silvaner mit auf denViktualienmarkt. Als kulinari-sches Highlight wird der Chef-koch aus dem Tantris, HansHaas, eine köstliche Spargelideepräsentieren und an die Besucherdes Spargelanstichs gratis ver-teilen. Alle Münchnerinnen undMünchner sind herzlich einge-laden, auf den ersten bayerischenSpargel der Saison mit einemGlasl Frankensilvaner anzusto-ßen. Wer auch zu Hause weitergenießen möchte, kann beimFotowettbewerb unterwww.spargel-liebt-silvaner.deeines von sechs exklusivenWeinpaketen gewinnen. Mitdem Spargelanstich beginnenin München und Umgebungdie Genießerwochen in Restau-rants und bei Weinfachhändlern.Ein Highlight ist die „Spargelliebt Silvaner Tüte“ bei KarstadtPERFETTO. Diese Tüte enthält

500 g bayerischen Spargel, eineFlasche fränkischen Silvanerund ein raffiniertes Rezept vonder ARD-Fernsehköchin FloraHohmann. Ein weiteres Top-Event in der Spargelzeit ist das

etwas andere Seminar „Regionaltotal“, am 26. April, in Shane’sKitchen. Interessierte könnendieses Seminar mit anschließen-der Küchenparty für 90 Europro Person bei Culinarium Ba-varicum buchen.Programm:10.00 Uhr: Goißlschnoizer undHohenwarter Musebuam10.30 Uhr: Spargelanstich red

Spargel liebt SilvanerSpargelanstich und Genießerwochen

Sie kommen zum Spar-gelanstich am Viktua-lienmarkt: die fränki-schen Weinprinzessin-nen. Foto: pi

München · Wie lassen sich Fa-milie und Beruf miteinandervereinbaren? Über diese Fragediskutierte das Samstagsblattbeim Fürstenrieder Frühlings-fest mit Silke Mekat (SoulutionCoaching), Daniela Weidlich(städt. Referat für Arbeit undWirtschaft), Dr. Friedrich Voigt

(Kinderzentrum München),Stella Bodensteiner (iwis) undIngrid Lipp (Vorstand der Mit-tagsbetreuung an der Herte-richschule). Reinhard Bernsdorfschreibt dazu:„Ein Thema wurde gar nicht an-gesprochen: Ladenschlusszeiten.Ein Großteil der Verkäuferinnenund Verkäufer, aber auch einigeandere Berufstätige haben dasProblem, dass die Kinder-tagesstätten- und dieSchu lau fen t -hal tszei tennicht mit derA r b e i t s -und Wege-zeit zusam-menpasst .Früher war imVerkauf um 17Uhr, 18 oder späte-stens 18.30 Uhr Arbeitszeitende.Selbst da war es ein großes Pro-blem mit den Kindern, diese imKindergarten abzuholen; jetzt mitLadenschluss um 20 Uhr ist dieseinfach unmöglich; keine Kita hatso lange offen.

Ohne Großeltern aufgeschmissen

Auch der morgendliche spätereBeginn der Arbeitszeit hilft kaumweiter, da die meisten Kitas denZeitpunkt des spätesten Bringensder Kinder zumeist um 8.30 Uhrhaben. Alle reden von Mobilität,aber wie soll diese funktionieren,wenn man auf Eltern bzw. Groß-eltern angewiesen ist, damit dieKinder zur Kita gebracht undauch von der Kita abgeholt werdenkönnen? Dies bedeutet doch, dassdie Großeltern sehr nahe bei denKindeseltern leben müssen. Al-leinerziehende Mütter oder Väterkönnen sich aber eine Teilzeitar-beit nicht leisten wegen den täg-lichen Lebenshaltungskosten und

auch später wegen der sonst zuniedrigen Rente. Ganztagsschulenenden zumeist schon am spätenNachmittag und niemand hat so-lange Urlaub wie Schulen Ferienhaben.

Wer Kinder hat, wirdbestraft

Die ganzheitliche Betrachtungbei vielen Arbeitgebern

und in der Politikfehlt völlig. Frü-

her (in den 50-und 60er Jah-ren) hat einVo l lze i tver -

dienst einerFachkraft ausge-

reicht, um die Le-benshaltungskosten von

Familien zu decken – davon sindwir inzwischen meilenweit ent-fernt. Heute reichen schon fastzwei Vollzeitverdienste dafür nichtmehr aus. Wer heute Kinder hat,wird mehrfach bestraft. Es sindaber diese Eltern mit ihren Kin-dern, die die Renten auch derKinderlosen mitfinanzieren.

Kinderbetreuung istnur ein Aspekt

In diesem reichen Lande wird esimmer ungerechter. Die Einenstopfen sich die Taschen voll mitGeld, das sie gar nicht verdienenund ausgeben können; sie spe-kulieren damit auch noch zu La-sten der lebensnotwendigen Wa-ren und die anderen müssen auchnoch aufstocken auf Kosten desStaates, damit sie überhaupt nochleben können. Familien brauchendie volle Unterstützung von unsallen und nicht nur Almosen. DasThema Kinderbetreuung ist nurein Teil der ganzen Medaille.“

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Aktuelles SamstagsBlatt4 Samstag, 6. April 2013

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Regie Dagi Fröhler

Die fidele Kurklinikvon Beate Irmisch

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Pasing · Die Weiß-blaue Bühnelädt zu ihrem zweiten Frühjahrs-stück ein, der spritzigen Komö-die „Die fidele Kurklinik“ vonBeate Irmisch. Unter der Regievon Dagi Fröhler geht’s rund inder fidelen Kurklinik. Neuan-kömmling Opa Willi möchte al-lerdings anfangs wieder nachHause, aber seine streitsüchtigeSchwiegertochter Martha hatnur eins im Sinn: Nach der Kursoll der Opa ins Altersheim.Dass Opa den Kuraufenthaltdann doch genießt, hat seineGründe. Es liegt jedoch nicht et-wa an den extravaganten DamenElvira Schön und Klara Huhn, die

sich von ihrer Kur mehr einenMann versprechen als Gesund-heit und es dabei beide auf denGigolo und „Frauen-Rundumbe-treuer“ Gustl Schneck abgese-hen haben. Eher hat es schon da-mit zu tun, dass Gustls treu lie-bende Gattin anreist, und Gustles vorzieht, sich erst einmal mitOpa einen „hinter die Binde“ zukippen. Da haben es die Schwe-ster, der Masseur und der Doktorwirklich nicht leicht und außer-dem ist da ja auch noch die Putz-frau Olga Veronitschka aus demBöhmerwald, die mit ihrem lu-stigen Akzent für viel Erheite-rung sorgt... red

„Die fidele Kurklinik“Zweites Frühjahrsstück der Weiß-blauen Bühne

Klaus Meyer, Oskar Hürlimann und Ingrid Hempelim aktuellen Frühjahrsstück der Weiß-blauen Büh-ne. Foto: pi

München · Am 25.März 1968gründete Prof. Dr. med. Dr. hc.mult. Theodor Hellbrügge dieAktion Sonnenschein mit demZiel der Integration (heute In-klusion genannt) von Kindernmit Behinderung und beschrittdamit völlig neue Wege der Be-hindertenhilfe. Das Konzept sahvor, Kinder mit und ohne Behin-derung gemeinsam zu erziehenund allen Kindern eine mög-lichst individuelle Förderung zuGute kommen zu lassen, damitjedes Kind optimale Entwick-lungs- und Bildungschancen er-hält.Bereits zwei Jahre nach Grün-dung eines Integrations-Kinder-gartens rief die Aktion Sonnen-schein gegen große Widerstän-de eine Grundschule für Schülermit und ohne besonderen För-derbedarf ins Leben. Dies warzu der damaligen Zeit nach Vor-stellungen des Deutschen Bil-dungsrates absurd und u.a. nachden bayerischen Gesetzen sogar

verboten. Die Regierung vonOberbayern wies daher einenicht unerhebliche Strafe für„pädagogischen Unfug“ zu. ZumGlück konnte man sich aber ei-nigen, und inzwischen besu-chen über 600 Kinder die päd-agogischen Einrichtungen derAktion Sonnenschein.

Vorreiter der Inklusion

Johannes Högl, Geschäftsführerder Aktion Sonnenschein äußertsich positiv zur verändertenrechtlichen Lage: „Mittlerweilehat sich die Gesetzeslage, dankweiterer engagierter Organisa-tionen und Unterstützer geän-dert und ‚Teilhabe’ ist als zen-trales Menschenrecht in der2006 verabschiedeten Behin-dertenrechtskonvention derUNO-Generalversammlung de-finiert worden. Damit steht derMensch im Mittelpunkt und sei-ne Rechte auf Teilhabe, Gleich-behandlung und Selbstbestim-mung.“ Die Aktion Sonnen-schein verfolgt diese Zielset-zung u.a. mit ihrenpädagogischen Einrichtungen,als „Zentrum der Vielfalt“, be-reits seit vielen Jahrzehnten. So-mit ist sie Vorreiter der Inklusi-on und war prägend in der so-zialen Landschaft Deutschlands.Die Besonderheit der AktionSonnenschein liegt nicht nur inihrer Pionierleistung hinsicht-lich der Integration/ Inklusion.Sie hat nicht nur gezeigt, dassInklusion funktioniert und wieman sie erfolgreich umsetzten

kann, sondern schafft auf denunterschiedlichsten EbenenSynergien: In den pädagogi-schen Einrichtungen wird Kin-dern Tag für Tag konkret gehol-fen. Diese Erkenntnisse werdendurch Kurse, Hospitationen unddie Qualifizierung von Mitarbei-tern, die in andere Einrichtun-gen wechseln, weitergegebenund vervielfachen sich so in ih-rer Wirkung, was somit For-schung und Lehre aus einerHand bedeutet.

Eigenständige Profile

So wurden auf dem Weg zu ei-nem innovativen, zeitgerechtenund wegweisenden Zentrum ge-wohnte Pfade verlassen und ei-genständige Profile weiter ent-wickelt. Die Hilfe für das Kindmit einer Behinderung steht imMittelpunkt der täglichen Be-mühungen. Jeder soll im Rah-men seiner individuellen Mög-lichkeiten sein Potential entfal-ten und entwickeln können, unddas gilt unabhängig von Alter,Gesundheit, Geschlecht odereventuellen Behinderungen.Denn jeder hat das Recht, dassseine Begabungen in einem ge-eigneten Umfeld gefordert wer-den.Um diese Ziele erfüllen zu kön-nen, reichen die vom Staat zurVerfügung gestellten Mittel

nicht aus. Wichtige Projekte,wie längst fällige Baumaßnah-men, aber auch die individuelleBetreuungsleistung benötigenUnterstützer, damit die AktionSonnenschein den derzeit über600 anvertrauten Kindern auchin Zukunft helfen kann. red

Multiplikation begreifen: Das Montessori-Perlen-material ermöglicht es, Aufgaben bildlich darzu-stellen. Foto: Aktion Sonnenschein

Der ZeitJahrzehntevorausAktion Sonnenschein:Was vor 45 Jahrennoch als „pädagogi-scher Unfug“ ver-schrien wurde, istheute maßgebend

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Wirtshaus am Rosengarten(Westendstraße 305 im West-park). Die Infoveranstaltung bie-tet die CSU München Süd imRahmen ihrer „Bremnnpunkt“-Reihe an. Eintritt frei. job

Welches Testament ist richtig?

Brennpunkt-Abend der CSU

Solln · Am Donnerstag, 11. April,um 19.30 Uhr, informiert der St.Anna Schulverbund über seinebeiden Schulen im MünchenerSüden, die Reinhard-Wallbre-cher-Grundschule und das Gün-ter-Stöhr-Gymnasium. Der In-formationsabend findet in derWolfratshauser Str. 214 statt.Der St. Anna Schulverbund hatals eine der ersten Schulen inBayern ein schlüssiges Ganzta-geskonzept entworfen und die-ses bis heute weiterentwickelt.Der Schulalltag von 8 bis 16 Uhrist für alle Schüler an beidenSchulen abwechslungsreich ge-staltet, so dass Lernen Freudemacht. Möglich ist dies da-durch, dass zusätzlich zumKlassenleiter jede Klasse von

einem eigenen Pädagogen be-gleitet wird. Nicht nur währendder täglichen Lernzeit, sondernauch beim Sport, dem Mittag-essen und in der Freizeit stehter als Bezugsperson zur Verfü-gung. Direkte Einblicke in dasSchulleben erhalten interessier-te Eltern und Schüler bei denneu konzipierten Schulhausfüh-rungen. Die nächste Schulhaus-führung ist in der Reinhard-Wallbrecher-Grundschule am16. April um 14.30 Uhr, und imGünter-Stöhr-Gymnasium in Ik-king-Irschenhausen am 17.April um 14 Uhr. Weitere Infor-mationen und Anmeldung un-ter Tel. (089) 2323264-0 undwww.st-anna.eu im Internet.

red

Lernen und Leben in der Schule

St. Anna Schulverbund stellt sich vor

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Gemütliche Kuschelzimmer undein einzigartiges SPA mit traum-haftem Blick auf den Mattseeund die herrliche Landschaft desSalzburger Seenlandes sowieviele romantische Highlights er-warten Gäste im Kuschelhotel &SPA am Mattsee im SalzburgerLand.Der idyllische Ort Mattsee liegtauf einer Halbinsel zwischenden beiden Trumer Seen imnördlichen Salzburger Land undbegeistert mit wunderschönenNatur-Landschaften sowie ei-nem vielseitigen Freizeitange-bot. Nur einen Katzensprungvon der berühmten MozartstadtSalzburg entfernt (20 km), bietetsich ein Tagesausflug in derenbeliebte und geschichtsträchti-ge Altstadt bestens an.Inmitten dieser schönen Land-schaft findet man das neue Ku-schelhotel & SPA Seewirt Matt-see. Romantische Kuschelzim-mer begeistern mit Himmelbet-ten, von denen man morgensdirekt auf den Sonnenaufgangüber den Mattsee blickt. Anschönen Sommermorgen bietetes sich an, das Frühstück unddie traumhafte Aussicht auf denSee am Balkon und in trauterZweisamkeit zu genießen.Das Highlight des Kuschelhotelsist der Wellnessbereich „Him-mel.Reich.SPA“. Ein einzigarti-ger Panorama-Pool fasziniert be-reits beim Schwimmen und

Plantschen im 30 Grad warmenWasser mit wunderschönenAussichten und atemberauben-den Stimmungen. Zum SPA ge-hört auch ein stilvolles Sauna-Refugium mit finnischer Sauna,Sole-Entspannungsraum, Aro-ma-Dampfbad, Frischluftterras-se und eigenem Ruheraum.

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WA_ KW15_2013 _M Druckfehler vorbehalten.

INTERVIEW

München · Anfang Dezemberhat Harald Neubauer denVorsitz in der Geschäftsfüh-rung der Agentur für ArbeitMünchen übernommen. Mitihm sprach Johannes Beetz.

Bemerkenswertes Ergebnis

Mit einer Arbeitslosenquotevon 5,4 Prozent steht Mün-chen deutlich besser da alsandere Städte im Freistaat.Sie haben den Münchner Ar-beitsmarkt als „robust“ und„stabil“ bewertet. Das hörtsich gut an, heißt es abernicht auch, dass jenseits dersaisonalen Schwankungennur noch marginale Verbes-serungen möglich sind?

Harald Neubauer: Wir hoffen,dass wir uns auf dem Weg derBesserung befinden. Wir habenja auch schon bessere Zeitenerlebt und waren einmal kurzdavor, die 4-Prozent-Marke zureißen. Im Januar hatten wir5,5 Prozent. Es ist unüblich,dass die Arbeitslosigkeit vonJanuar auf Februar sinkt. In derRegel ist der Februar der Monatmit der höchsten Quote. Nunhaben wir seit Jahren wiedereine Zahl, die im Februar bes-ser ist als im Januar. Das ist einschönes, bemerkenswertes Er-gebnis.Wenn Sie betrachten, wie vieleMenschen aus einer Erwerbs-tätigkeit zu uns kommen undsich arbeitslos melden, sehenSie eine sehr positive Entwick-lung. Diese Zahl hat im Ver-gleich zum Vorjahr um über 11Prozent abgenommen. Das isteine gute Nachricht: Es werdenweniger Menschen entlassenals vor einem Jahr. Das hätteman so nicht gedacht. Zugleich

haben fast 6 Prozent mehrMenschen, die arbeitslos wa-ren, eine Beschäftigung gefun-den. Es werden also wenigerMenschen arbeitslos und die,die es sind, finden besser eineBeschäftigung.

Nicht schlechter als vor einem Jahr

Warum ist trotzdem ein An-stieg der Arbeitslosigkeit zubeobachten?

Harald Neubauer: Unter an-derem deshalb, weil Menschen,die vorher nicht erwerbstätigwaren, auf den Arbeitsmarktdrängen. Das sind vor allemjüngere Frauen, die sich nach

der Erziehungs- oder Pflegezeitwieder für eine Beschäftigunginteressieren, oder Menschen,die wir in Maßnahmen beschäf-tigt haben, nach denen sie sichaktiver eine Beschäftigung su-chen. Solche Effekte überla-gern ein Stück den Arbeits-markt, so dass man die Auffas-sung haben könnte, er seischlechter als vor einem Jahr.Das ist er nicht!Die Münchner Betriebe haben8 Prozent mehr offene sozial-versicherungspflichtige Stellengemeldet als vor einem Jahr.Der Bestand liegt im Monats-durchschnitt bei 7.170 offenenStellen. Das ist eine sehr posi-tive Entwicklung. Robust undstabil heißt, dass der MünchnerArbeitsmarkt eben nicht unterder Situation leidet, dass wir ei-ne Delle in der Konjunktur ha-

ben oder Unternehmen, dieAbsatzschwierigkeiten habenoder nicht gut beschäftigt sind.

Gezielter vermitteln

Als Sie 2003 die Arbeits-agentur in Rosenheim über-nommen hatten, lag die Ar-beitslosigkeit dort bei 5,4Prozent (also so hoch wiejetzt in München). Als Sie

Rosenheim verlassen haben,waren es nur noch 2,9 Pro-zent. Dürfen wir in Münchenähnliche Erfolge von Ihnenerwarten?

Harald Neubauer: Es wärevermessen, wenn ich behaup-ten würde, es lag an meiner Tä-tigkeit, dass die Quote so gün-

stig ausgefallen ist. Sicher-lich ist die Geschäftspoli-

tik einer Agentur fürArbeit wichtig, ob Un-ternehmen die geeig-neten Arbeitskräfterasch finden. Wirmüssen bei den Un-ternehmen insbe-sondere die Stellenakquirieren, für diewir auch Bewerberhaben. Natürlich

kann ich meine Vermittler inPflegeeinrichtungen schicken,obwohl wir kaum Alten- undKrankenpfleger haben. Damithätten wir viel Aufwand, aberwenig Effekt.Wir haben eine Analyse ma-chen lassen: In welchen Bran-chen und Beschäftigungsfel-dern finden Menschen sozial-versicherungspflichtige Be-schäftigungen? Wo kommendie Stellenzugänge bei uns her?Wir haben festgestellt, dass esBereiche gibt, in denen wir dieAkquise verstärken werden,und welche, wo wir sie zumin-dest nicht ausdehnen werden.Wir haben z.B. so gut wie keineElektroingenieure, Maschinen-

bauingenieure, Alten- undKrankenpfleger. Es wäre Un-sinn, in diese Felder massiv mitAkquise einzusteigen, dennwir haben keine Bewerber. Wirmüssen z.B. bei Frauen, die inTeilzeit Büroberufe haben, Ak-quise betreiben. Hier haben wirgute Bewerberinnen, die mit ih-rer Arbeitszeit oft recht flexibelsein können. Wir müssen in be-stimmten Berufsfeldern unsereAktivitäten verstärken, um Ar-beitslosigkeit zu verkürzenund um dem Arbeitgeber Be-werber zur Verfügung zu stel-len. Empirische Studien zeigen,dass dort, wo wir vermittelndtätig wurden, die Arbeitslosig-keit etwas kürzer gehalten wer-den konnte als dort, wo Men-schen selbst einen Arbeitsplatzfinden.

„Wir sind tief verankert“

Gerade bei den Jugendlichensehen Sie einen dringendenHandlungsbedarf und war-nen, dass sich eine Tendenzzu mehr Arbeitslosigkeit ab-zeichnet. Zugleich wird esfür Münchner Betriebe zu-nehmend schwieriger, Aus-bildungsstellen zu besetzen,wie der Jahreswirtschaftsbe-richt der Stadt 2012 zeigt. Je-de fünfte Ausbildung wird in-zwischen abgebrochen. IhrVorgänger meinte, dass dieBerufsorientierung zu späterfolgt und zu einseitig aus-gerichtet ist. Müsste manhier nicht viel früher z.B. inden Schulen gegensteuern,ehe die Arbeitsagentur mitdem Problem konfrontiertwird?

Harald Neubauer: Wir müs-sen Jugendarbeitslosigkeit dif-ferenziert betrachten: Wer dieSchule verlässt und noch keineAusbildung hat, zählt ja nicht

Mütter tun sich nach der Elternzeit oft schwer, wieder in Beschäftigung zu kom-men: Agenturchef Harald Neubauer und Chefredakteur Johannes Beetz disku-tieren. Foto: Patricia Prankl

Arbeitsagentur und Arbeitslosengeld I

Die Agentur für Arbeit ist für Leistungennach dem Sozialgesetzbuch III (SGB III)zuständig und zahlt das Arbeitslosengeld Iaus. Arbeitslose erhalten diese Unterstüt-zung je nach Dauer ihrer sozialversiche-rungspflichtigen Beschäftigung.

Jobcenter und Arbeitslosengeld II

Das Jobcenter München ist für die Grund-sicherung nach dem Sozialgesetzbuch II(SGB II) zuständig. Arbeitssuchende, aberauch Beschäftigte bekommen hier Arbeits-losengeld II, wenn sie ihren Lebensunter-halt nicht oder nicht vollständig durch Ein-kommen, Vermögen oder andere Hilfen be-streiten können. Das Jobcenter Münchenist die Nachfolgeorganisation der „Arbeits-gemeinschaft für Beschäftigung MünchenGmbH“ (ARGE München).

„Wir können es uns gar nicht leisten, auch nur einen Jugendlichen zu verlieren“

Arbeitsagenturchef Harald Neubauer über Trugschlüsse und Sahnehäubchen, überraschende Stärken vonAzubis, neue Perspektiven für Frauen und die Folgen des unaufhaltsamen demografischen Wandels

Beruf aktuell SamstagsBlatt8 Samstag, 6. April 2013

Harald Neubauer: „Der Rückgang der

Erwerbsbe völkerung wird den Wettbewerb

in der Wirtschaft verschärfen.“

Foto: Patricia Prankl

zum Kreis der Arbeitslosen.Wir stellen immer dar, wie vie-le Bewerber noch keine Ausbil-dungsstelle gefunden haben.Hier geht es zunächst um dieSchulabgänger, die einen Aus-bildungsplatz suchen. Das istnicht identisch mit der Frageder Jugendarbeitslosigkeit.Wir konnten im letzten Jahrüber 1.400 Ausbildungsplätzenicht besetzen. Die Wirtschaftweiß: Aufgrund der demogra-fischen Entwicklung werdendemnächst die Fachkräfte feh-len. Wir haben deutlich mehrAusbildungsstellen gemeldetbekommen als in den Jahrenzuvor.Über 80 Prozent der Ausbil-dungsplätze, die am Ende be-setzt werden, waren uns ge-meldet: Wir haben an der Stelleeinen guten Einschaltungs-grad. Wir wissen, wie es aufdem Ausbildungsmarkt aus-sieht. Das gilt auch für dieSchulabgänger, die uns zu über80 Prozent einschalten. Wirsind auf dem Ausbildungs-markt wirklich sehr tief veran-kert und das freut mich sehr.

Prozesse nach vorne verlagern

Mein Vorgänger Becking hatzu Recht gesagt: Wir müssenunsere Prozesse nach vorneverlagern. Wir waren mit Be-rufsorientierungsmaßnahmenoft erst in der Abgangsklassein den Schulen. Die Prozesseder Berufswahl müssen deut-lich in die Vorabgangsklassenvorverlagert werden. Uns istwichtig, dass Jugendliche - undzwar nicht nur in einer einzigen

Branche - Praktika machen, umzu erleben: Wie fühle ich michda? Ist das ein Beruf, der zu mirpasst? Und um neugierig zuwerden und zu sehen. Hoppla,es gibt ja noch andere Dinge.In der Pubertät hat man für al-les Mögliche Interesse, abernicht unbedingt fürs Lernen.Meine Generation hatte keiniPad, keinen PC. Wir hattenvielleicht nicht ganz so vieleDinge, die uns ablenkten. Viel-leicht entsteht deswegen derEindruck, die Jugendlichen sei-

en nicht so befähigt wie früher.Ich glaube, das ist ein Trug-schluss. Jugendliche sind in ei-ner gewissen Spanne vielleichtnicht ausreichend in der Schuleengagiert und ihr Verhalten istauch anders als es eine ältereGeneration erwartet. Wir bietenJugendlichen Tests im berufs-psychologischen Service an, woihre Stärken liegen. Dabei stelltman überraschenderweise fest,dass das oft Dinge sind, bei de-nen die Schulnoten gar nicht sotoll sind. Es gibt junge Men-schen, die haben die Schule miteinem relativ schlechten Zeug-nis verlassen und schließen dieBerufsausbildung mit einer 1ab. So etwas freut mich immerwieder. Wir hatten vor kurzemeine Freisprechungsfeier beiden Zimmerern. Da war ein jun-ger Mann ohne Hauptschulab-schluss, mit sehr schlechtemZeugnis: Der schließt mit 1,0seine Zimmererlehre ab: ein-fach toll!

Nicht schlimmer als früher

Viele Betriebe klagen aber,dass es Auszubildendenselbst an Schlüsselkompe-tenzen wie Lesen und Schrei-ben und Umgangsformenfehlt.

Harald Neubauer: Ich glaube,es ist nicht schlimmer als frü-her. Unternehmen haben sichfrüher vielleicht mit Jugendli-chen, die nicht so gute Zeug-nisse hatten, gar nicht befasst.Dadurch, dass der Markt ge-kippt ist, kommen nun Jugend-liche in Vorstellungsgespräche,

die man früher gar nicht einge-laden hätte. Da erlebt man na-türlich auch, dass sich mancherJugendliche schwer tut. Genaudeswegen finanzieren wir aus-bildungsbegleitende Hilfen wieeine Art Nachhilfe. Wir erlebenimmer wieder, dass junge Men-schen am Ende gut abschnei-den. Das ist eine Investition,die sich lohnt.Wir können es uns gar nichtleisten, auch nur einen Jugend-lichen zu verlieren. In dennächsten zwölf Jahren verlie-

ren wir in Deutschland 6,5 Mil-lionen Menschen im erwerbs-fähigen Alter. Die Frage wirdsein: Wie können wir Arbeits-plätze besetzen?

Erwerbsbevölkerungwird kleiner

Für München wird aller-dings ein massives Bevölke-rungswachstum prognosti-ziert: Bis 2030 soll die Ein-wohnerzahl um 10 Prozentsteigen. Wird dies die Lageam Arbeitsmarkt entschär-fen?

Harald Neubauer: Wir dürfenuns auf keinen Fall der Illusionhingeben, dass wir uns zurück-lehnen können. Die Problemewerden in München vielleichtnicht so stark sein wie andern-orts. Wir haben Gott sei Danknach wie vor einen Anstieg desBeschäftigungsvolumens. Im-mer wieder siedeln sich inMünchen Unternehmen an. DieZahl der Arbeitsplätze in Mün-chen und um München wirdwachsen. Hier sind die Rah-menbedingungen gut, da hatMünchen einen ganz hervorra-genden Vorteil in Bayern, inDeutschland, ja sogar europa-weit.Wir werden weiterhin erleben,dass Menschen nach Münchenziehen - aber dieser deutlicheAnstieg umfasst vor allem dieBevölkerungsgruppe ab 60.Der Zuwachs an Menschen, dieregelmäßig arbeiten könnten,wird relativ gering sein. DerRückgang der Erwerbsbevölke-rung insgesamt wird den Wett-bewerb in der Wirtschaft ver-

schärfen. Der gut qualifizierteArbeitnehmer – nicht der Hilfs-arbeiter – wird die Wahl haben,in welches Unternehmen er ge-hen möchte. Die Unternehmenwerden sich große Gedankenmachen müssen, um ihre Mit-arbeiter zu behalten und umneue zu gewinnen. Das ist kei-ne Prognose mit vielen Unbe-kannten: Die Menschen, die imJahr 2025 15 Jahre alt sind, sindja schon geboren. Es sind die,die jetzt drei Jahre alt sind undin den Kindergarten kommen.

Auswirkungen aufden Wohlstand

Das Szenario mit 6,5 Millionenweniger Erwerbstätigen wirdsich nicht grundlegend verän-dern. Es geht in eine klare Rich-tung. Das hat auch Auswirkun-gen auf unseren Wohlstand: Esfallen Einkommen, Sozialversi-cherungsbeiträge, Konsum undSteuergelder weg. Auch wir inder Agentur müssen uns Ge-danken machen: Können wirgegensteuern, so dass alle Ju-gendlichen einen Schulab-schluss erwerben, dass alle ei-ne Berufsausbildung bekom-men und dass die Zahl der Ab-brecher im dualen System anden Hochschulen deutlich re-duziert wird?Ich kann nur für unsere Bera-tung werben: Studien zeigen,dass Jugendliche, die nicht vonuns beraten werden, deutlichweniger Alternativen nutzenund öfter einen Beruf anstre-ben, für den sie nicht optimalgeeignet sind.

Nicht alle sind auf Arbeitssuche

Die Quote spielt für Sie nichtdie wichtigste Rolle. Sie ha-ben gesagt, man müsse vorallem die „individuelle Be-troffenheit des Arbeitssu-chenden“ im Blick behalten.Gelegentlich hören Arbeits-suchende von Ihren Mitar-beitern indes den Rat, sichnicht länger arbeitsuchendzu melden. Geht der „indivi-duelle Blick“ im Beratungs-alltag zu schnell verloren?

Harald Neubauer: Wir hattenim Februar über 71.000 Men-schen, die arbeitsuchend ge-meldet sind. 40.700 davon sindarbeitslos und von diesen wie-derum erhalten lediglich16.000 Arbeitslosengeld I. Wirbetreuen eine relativ großeSpanne von Menschen, die vonuns keine Leistungen bekom-men.Wir wollen Arbeitslosigkeit sokurz wie möglich halten. Dasbedeutet, dass wir Kompromis-se für die Menschen suchen,für die gerade keine dem Ar-beitsplatz zuvor entsprechendeBeschäftigungsmöglichkeit an-geboten wird. Wenn sich derKunde z.B. eine schlechter be-zahlte Stelle annimmt, kannman ihn trotzdem weiter als ar-beitsuchend führen. Das bietenwir aktiv an. Mitunter erlebenwir auch, dass arbeitsuchendeKunden sich nicht bei einemUnternehmen vorstellen, beidem wir sie vorgeschlagen ha-ben, ohne dass wir wissen, war-um. Der Arbeitgeber hat unterUmständen das Bild: Die Agen-tur finanziert Arbeitslose, diekeine Lust haben, bei mir zuarbeiten. Wenn jemand zu er-kennen gibt, dass er nur dasSahnehäubchen unter den Ar-beitgebern sucht, fragen wirschon, ob es vernünftig ist, ihnweiter arbeitsuchend zu füh-ren. Er kann sehr gerne von

sich aus unter www.arbeits-agentur.de nach Stellen suchenund sich selbst bewerben.Es gibt auch Kunden, die ausanderen Gründen in unseremHause „arbeitssuchend“ gemel-det sind, etwa um keine finan-ziellen Nachteile bei anderenBehörden (z. B. Rentenausfall-zeit) zu erlangen. Diese Men-schen sind also überhauptnicht auf der Suche nach Ar-beit.

Mehr Frauen in Vollzeit bringen

Es gibt aber auch viele Müt-ter, die nach ihrer Elternzeitnur noch Teilzeitjobs finden,obwohl sie gerne mehr arbei-ten möchten.

Harald Neubauer: Der Einstiegist oft schwierig. Weil wir so vielErwerbspotential verlieren,müssen wir versuchen, Frauennach der Erziehungsphase wie-der rascher in Beschäftigung zubringen und mehr Frauen vonTeil- in Vollzeitbeschäftigungzu bekommen. Da sind auch dieTarifpartner und der Gesetzge-ber gefragt.Nur gut die Hälfte der erwerbs-

fähigen Frauen in Deutschlandarbeitet in Vollzeit – in den mei-sten anderen EU-Ländern sindes mehr. Deutsche Frauen nen-nen Kinderbetreuung und Pfle-ge Angehöriger als Hauptgrundfür ihre Teilzeitarbeit. Teilzeit-kräfte in Deutschland – das giltfür Frauen und Männer – habenmit 18,5 Stunden im Schnitt dieniedrigste Wochenarbeitszeitunter 15 EU-Ländern. Wenn esgelänge, die Arbeitszeiten auf-zustocken, könnte man einStück des Beschäftigungsdefi-zits abfangen.

Sie haben Ihre Stelle mit gro-ßem Optimismus angetreten.Die zweitgrößte Arbeitsagen-tur in Deutschland zu leiten,haben Sie Ihr „Traumziel“ ge-nannt. Sehen Sie das nachvier Monaten in IhremTraumjob noch immer so?

Harald Neubauer: Natürlich.Selbst für einen fränkischenBayern ist München die Krö-nung der Berufslaufbahn, wenner bei der Bundesagentur ist. Ei-ne größere Freude, als mich mit55 Jahren nach München zuversetzen, hätte man mir nichtmachen zu können. MancheTräume werden einfach wahr.

job

Quoten, Tabellen, Statistiken:Hinter jeder Zahl verbergensich Menschen mit unter-schiedlichen Schicksalen.

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INTERVIEW

Harald Neubauer: „Wir wollen Arbeitslosigkeit sokurz wie möglich halten.“ Foto: Patricia Prankl

Infomesse für Schüler

Am Freitag, 12. April, bietet die Infomesse„Duale Studiengänge“ im Berufsinformations-zentrum (BiZ, Kapuzinerstr. 30) Schülern derweiterführenden Schulen von 13 bis 18 Uhreinen umfassenden Überblick über das Ange-bot an dualen Studiengängen im MünchnerRaum. Die unterschiedlichen Studienmodel-le, z.B. mit integrierter Berufsausbildung, ver-tiefter Praxis und anderen Mischformen, wer-den vorgestellt. An über 40 Messeständen be-steht die Möglichkeit zum persönlichen Ge-spräch mit Firmen, öffentlichen Arbeitgebern,Hochschulen und anderen beteiligten Insti-tutionen. Interessante Vorträge verschiedenerAussteller, Bewerbungsmappen-Check, Tipps,Informationen und Beratungsgespräche derBerufsberatung sowie weitere Vermittlungs-hilfen runden das Programm ab.

SamstagsBlatt Beruf aktuell Samstag, 6. April 2013 9

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Alles für die Katz’ –auch der Balkon

Stubentiger genießenim Frühjahr genausowie wir Menschen dieersten warmen Son-nenstrahlen. Wenn Sieeinen Balkon haben,können Sie Ihrer Samt-pfote ein kleines Aus-geh-Paradies und ei-nen prima Beobach-tungsposten schaffen. Die Ex-perten der FachmarktketteFressnapf geben Tipps für ei-nen sicheren Katzenbalkon.• Sichern Sie Ihren Balkon

mit einem speziellen Kat-zennetz, das bissfest, stra-pazierfähig, wetter- und UV-beständig ist. Bevor Sie dasNetz anbringen, müssen SieIhren Vermieter bzw. dieHausverwaltung um schrift-liche Erlaubnis bitten.

• Eine Maschenweite von 3cm ist auch für kleineschlanke Katzen geeignet.Je nach Beschaffenheit IhresBalkons müssen Sie eventu-ell zusätzliche Stützpfostenanbringen, damit das Netzgut befestigt werden kann.

• Der Katze Ruhe- bzw. Lie-geplätzchen bieten in Formeiner Hängematte, eines

Katzenbettes, einer lufti-gen Katzenhöhle oder eines -hauses aus Rattan. DieKatze muss sich in denSchatten zurückziehenkönnen. Kratz- und Spiel-möglichkeiten nicht ver-gessen.

• Keine Fenster zum Balkonhin kippen oder die gekipp-ten Fenster mit einemSchutzgitter sichern (gibt esim Fachhandel zu kaufen).

• Prüfen Sie Balkonpflanzenimmer auf Giftigkeit für Stu-bentiger. Für Katzen giftigsind beispielsweise Tulpen,Begonien, Oleander, Efeuund wilder Wein. Statt -dessen können Sie zum Beispiel Katzenminze an-pflanzen. Stellen Sie einengrößeren Balkonkasten miteingesätem Katzengras auf.

Foto: Fressnapf/Ulrike Schanz

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Der Panther ist hierfür das per-fekte Symbol: Er vereint Ele-ganz, Geschmeidigkeit und Äs-thetik.

Als eines der führenden Studiosin Deutschland wurde dem In-stitut „COCO-Cosmetic“ in Pla-negg der silberne Panther über-reicht. Bereits seit Jahren ist In-haberin Sonja Spängler als Ex-pertin für Anti-Aging undRelaxing weit über die GrenzenOberbayerns bekannt und bietetder modernen Frau unbegrenz-ten Möglichkeiten: Ein einmali-ges Vital- und Beautykonzeptbaut die Haut auf, regeneriert,macht einfach schöner. Dabeigeht Sonja Spängler auf jedenKundenwunsch ein und findetstets eine wirksame Lösung.

Die Preisträgerin erläutert stolz:„Jede Kundin erhält zu Beginneine detaillierte Hautanalyse.Hier werden sowohl Schwach-stellen als auch das Regenerati-onspotential ermittelt. Aufgrundder hier gesammelten Faktenund Wünsche erhält dann jedeKundin ihr einzigartiges BeautySystem – bestehend aus Be-handlungen im Studio und ab-gestimmtem Pflegekonzept fürzu Hause. So entsteht ein Pro-gramm, das Schritt für Schrittzum eigenen Schönheitsidealführt und jeden Tag Freude be-reitet.“ red

Silberner Panther verliehenPlanegger Kosmetikstudio führend in Deutschland

Foto: pi

Hereinspaziert, meine Damen und Her-ren, in das Panoptikum des alltäglichenWahnsinns. Max Uthoff gibt sich die Ehre als Reiseführer durch ein Land, indem sich jeder Zehnte nach einem star-ken Führer sehnt. Und das trotz RolandPofalla. Das Publikum darf sich ver-unsichern durch ein Pro-gramm, das sich den wich-tigsten Fragen wie immerverweigert: Ist dieJustiz nur eineFreisprechanlageder Mächtigen? Was wächst vonunten: Stalakti-ten oder Anti-semiten? Und wenndeutsche Elternein kluges Kindwollen, müssensie dann einsaus Südkoreaadop tieren?Der Newcomer inSachen Politsatireist am Sonntag, 14.April, um 20.30 Uhrmit seinem zweitenProgramm im Lust-spielhaus zu Gast.

Noch boshafter kommentiert er diesmaltagesaktuelle Ereignisse und blickt gna-denlos hinter die Kulissen der Politik –und ist dennoch immer für einen Lachergut. In „Oben bleiben“ kehrt Uthoff denreichen weißen – und natürlich männli-

chen – Westeuropäer heraus,der sich gegen alles wehrt,was ihm seinen Platz ander Sonne streitig machenkann. Dabei spielt er

mit Vorurteilen undnimmt natürlichdas aktuelle Ge-schehen der Po-litik in die Man-gel.Karten gibt es

im Vorverkaufim Büro in der Ur-

sulastr. 9, Montagbis Samstag von 14bis 18 Uhr, Dienstagbis 20 Uhr, oder un-ter www.lustspiel-haus.de im Internet.

Sonntag, 14. April, 20.30 Uhr, Lustspielhaus, Occamstr. 8

Max Uthoff

Oben bleiben

Im Alter von 19 Jahren war PaulHuf bei einer Flucht dabei. Einjunger Jugoslawe wollte nicht zumMilitärdienst. Während Huf dieGrenze legal mit seinen Papierenüberquerte, schlug sich der flüch-tige Begleiter durch die Büsche.Man traf sich auf der anderen Seitewieder und unterhielt sich lang.Der junge Flüchtling sagte im Ge-spräch: „You have to be as cool asAlain Delon!“ Dieses Motto hatteihm die Kraft gegeben, das Risikoder Flucht einzugehen. Seit 2009bietet Paul Huf Kunstworkshopsfür jugendliche, unbegleiteteFlüchtlinge in München an. DieJugendlichen müssen allein in derFremde bestehen – heimatlos, be-sitzlos, sprachlos und ohne Iden-tität innerhalb eines neuen Um-felds. Im Workshop experimen -tieren sie mit Rollenbildern undBilderfindungen. So entstehen Fotos von und mit den jungen Männern,die Verletzlichkeit, Mut und Kraft zeigen.Die Vernissage in der Pasinger Fabrik fin-det am Freitag, 12. April, um 19 Uhr, statt,die Ausstellung ist dann vom 13. bis 28.April von Dienstag bis Sonntag jeweilsvon 16 bis 20 Uhr geöffnet.

Am Mittwoch, 17. April, referiert um 19Uhr Thomas Gangkofner, Leiter des Jugendhilfeverbundes „Just M“ über dieSituation jugendlicher, unbegleiteterFlüchtlinge in München. Im Anschlussführt der künstlerische Leiter Paul Hufdurch die Ausstellung.

Die Begegnung zweier Frauen, am Endeeines gelebten Lebens: Cathy sitzt seit 35Jahren hinter Gittern, Ann ist die Frau,deren Gutachten zu Cathys Begnadigungführen kann. Ann steht kurz vor ihremRücktritt, Cathy hofft auf Freilassung, umfortan gemeinnützige Arbeit zu leistenund ihren sterbenden Vater in den Todbegleiten zu dürfen. Cathy ist eine ehe-malige Terroristin. Sie gehörte in den 70erJahren einer anarchistischen Bewegungan, sah sich vor der Wahl zwischen Wi-derstand und Unterwerfung. Im Gefäng-nis fand sie zum christlichen Glauben.Aber können sich Menschen verändern?

Peinlich genau prüft Ann die Worte derGefangenen, stellt argumentative Fallen,treibt ihre Gegnerin ins rhetorische Mi-nenfeld. Ein Gefecht zweier brillanterDenkerinnen nimmt seinen Lauf, als pau-sen- und atemloses „Königinnen-Drama“komponiert.Das Stück wird am Dienstag, 9. April, um20 Uhr im Residenztheater (Residenzstra-ße 1) aufgeführt. Karten kosten zwischen15,50 Euro und 45,50 Euro und könnenunter Tel. (089) 21851940, online unterwww.residenztheater.de oder per E-Mailan tickets@residenztheater.de reserviertwerden.

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Der Literaturwissenschaftler Rolf-Bern-hard Essig, bekannt durch seine span-nenden Erklärungen zur Herkunft derSprichwörter, widmet sich in seinemneuesten Buch „Holy Shit!“ der Kunstdes Fluchens und Schimpfens. Mit musikalischer Unterstützung durch

den Komponistenund Theatermusi-ker Franz Trögererzählt Essig unter-haltsam, womitMaterazzi einst Zidane zur Weiß-glut trieb; was das

Fluchen magisch und den Tabu bruchzum Vergnügen macht; wie sich Mannund Frau gegenseitig und Autofahreruntereinander zum Teufel jagen; welcheBeleidigungen mit dem Rausreißen derZunge geahndet wurden und warumdie „Blöde Kuh!“ heute immerhin noch700 Euro kosten kann.Zu dem amüsanten Plädoyer für schö-neres Schimpfen laden die FürstenriederStadtbibliothek, Volkshochschule Südund der Verein Kultur & Mehr ein. Eintrittskarten zu 8 Euro gibt es in derStadtbibliothek Fürstenried, Forstenrie-der Alle 61.

Donnerstag, 18. April , 19.30 Uhr, Bürgersaal Züricher Str. 35

Das literarische FluchkommandoWomit brachte Materazzieinst Zidane auf die Palme?

Rolf-Bernhard Essig.Foto: Gudrun Schury

Ein Gefecht zweier brillanter Denkerinnen nimmt in „Die Anarchistin“seinen Lauf. Foto: pi

Montag, 08.04.

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Greg Patillo Project Trio20 UhrDas New Yorker Trio zeigt seine Instrumente von einer ungewohntenSeite. Ein minimalistisches, groovendes Cello, ein Kontrabass mit üppigenharmonischen und rhythmischen Klängen und dazu das Flöten- Beatboxing à la Pattillo-Style.

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Dienstag, 9. April, 20 Uhr, Residenztheater, Residenzstraße 1

Können sich Menschen verändern?

Die Anarchistin

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2,72-l-/2,8-kg-Pack1 l = 1.83 / 1 kg = 1.78 4.99Weiss + FeyTotes Meersalz

je 1,5 kg1 kg = 1.33 1.99je

Box 0.99je1-kg-Laib 1.75

ca. 41 cm

Dt./Bodensee ÄpfelSorte s. AuszeichnungKl. II

2-kg-Beutel1 kg = 1.00 1.99Orangen „Süße Susi”aus SpanienKl. I

1-kg-Netz 1.49Feldsalataus Italien, Kl. I

100-g-Schale 1.19Spargel weiß/violettaus Griechenland, Kl. I

500-g-Bund1 kg = 5.98 2.99Speisefrühkartoffelnfestkochend, Sorte s. Auszeichnung, aus Ägypten, Qualität 1

1,5-kg-Beutel1 kg = 1.00 1.49

SamstagsBlatt

SPEZIAL

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Informationen aus einer HandAlles zum Fachthema Gesundheit wöchentlich in „Gesundheit aktuell“ Ihres SamstagsBlatts. Media-Informationen unter Telefon 089/546 55-159, Angelika Bräutigam

11.04.2013 INFORMATIONSVERANSTALTUNG Parkinson’sche Erkrankung im Klinikum München Pasing

Der WHO-Welt-Parkinsontag erin-nert an den englischen Arzt JamesParkinson, der erstmals die Sym-ptome der Krankheit beschrieb.Viele Millionen Menschen sindweltweit an Parkinson erkrankt, al-lein in Deutschland wird die Zahlder Betroffenen auf über 300.000Patienten geschätzt. Viele Men-schen leiden an einer Verlangsa-mung der Bewegungsabläufe,Muskelsteifheit und Zittern, ohnezu wissen, dass dies erste Anzei-chen von Parkinson sein könnten. Die Parkinson Erkrankung und diedamit verwandten Parkinson-Syn-drome sind Krankheiten, die zu-nehmend die Beweglichkeit derPatienten einschränken und späterauch zur Demenz führen können.Mehr als 10 % aller Parkinsonpa-tienten erkranken bereits um dasvierzigste Lebensjahr, am häufig-sten tritt die Krankheit jedoch zwi-schen dem 50. und 70. Lebensjahrauf. Prominente Betroffene sindunter anderem der amerikanischeSchauspieler Michael J. Fox, Box-sportler Muhammad Ali und Kaba-rettist Ottfried Fischer.Die Erkrankung verläuft in der Re-gel schleichend und beginnt mitunspezifischen Symptomen wie

Rückenschmerzen, Depressionen,Muskelverspannungen und gele-gentlich auch allgemeiner körper-licher Verlangsamung der Bewe-gung des Denkens. Ein weiteresFrühsymptom können Riechstö-rungen sein sowie auch starkeSchwankungen im Bereich des ve-getativen Nervensystems. Die Diagnostik und die Therapie istsehr differenziert und nur unterder Leitung eines Spezialisten op-timal durchführbar. Nach einerPhase von mehreren relativ be-schwerdefreien Jahren durch opti-male Therapie kann es jedoch imspäteren Verlauf zu starkenSchwankungen der Medikamen-tenwirkung sowie des klinischenBildes kommen, so dass hier wei-tere spezialisierte Maßnahmen imBezug auf die Medikamententhe-rapie unternommen werden müs-sen.Der Vortrag richtet sich an alle Be-troffenen, Angehörigen sowie In-teressierten. Die Referenten freuensich über zahlreiches Erscheinenund stehen nach dem Vortrag füreine ausführliche Diskussion zurVerfügung.Dr. med. Christian LechnerChefarzt der Neurologie

Dr. med. Ralph Medele Neurochirurg

Dr. med. Marko StänderNeurochirurg

Nymphenburger Str. 1 · 80335 München Tel. 0 89 54 34 30 30 · Fax 0 89 54 34 30 330

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Wichtige Notrufnummern

Hilfe für Alkoholkranke, Gefährdete u. Angehörige Selbsthilfegruppe, Di., 20.00 UhrWessobrunner Str. 1 · Ecke Ettalstr. (Kirche, Gruppenraum) · Nähe Luise-Kiesselbach-Pl.

Anonyme Alkoholiker, regelmäßiges Treffen Montag 19.00 bis 21.00 Uhr im Pfarramt der Himmelfahrtskirche, Eingang Alte Allee 5a, 81245 München-Pasing

Condrobs Suchtberatungsstelle, Bäckerstraße 4 (0 89) 8 20 75 68-0Feuerwehr (Stadt München) 112Feuerwehr (Landkreis München) 112Rettungsdienst – Notarzt 112Polizei 110Privatärztlicher Notdienst 192 57Kassenärztlicher Bereitschaftsdienst / Bereitschaftsdienst der Münchner Ärzte /Kinderärztlicher Bereitschaftsdienst 116 117Ärztliche Bereitschaftspraxis der Hausärzte München-West 88 92 26 07Ärztliche Bereitschaftspraxis München-Süd 74 87 99 99Heilpraktiker Bereitschaftsdienst 55 55 40Zahnärztlicher Notdienst 723 30 93 o. 723 30 94Zentraler Privat-Zahnärztlicher Notdienst (ZPN) 57 93 34 37APN Privat-Zahnärztlicher Notdienst (24 Std.) 51 71 76 98Privatärztlicher Hausbesuchsdienst 55 55 66Auskunft bei Vergiftung 192 40Frauennotruf München 76 37 37Tierärztlicher Notdienst 29 45 28Kleintierklinik 24-Stunden-Notdienst 0171/5268834(Kleintierzentrum Erdweg, Vollerweg 21, 85253 Erdweg, 08138/8317)

SWM Entstörung Gas 15 30 16 o. 15 30 17SWM Entstörung Strom 3 810101SWM Entstörung Wasser 18 20 52 oder 23 61-33 78SWM Entstörung Fernwärme 23 03 03

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Mü.-LudwigsvorstadtBlumen-ApothekeSendlinger-Tor-Platz 5Tel. (089) 2 60 74 08

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RAUCHFREI IN DEN FRÜHLINGDie Tabakambulanz der LMU München sucht im Rahmen einer klinischen Studie zur Raucherentwöhnung Männer

und Frauen, die u. a. folgende Kriterien erfüllen:

• Alter: 18-75 Jahre• Raucher/in (>10 Zigaretten/Tag)• für Frauen: kein aktueller Kinderwunsch oder Schwangerschaft• psychische Vorerkrankung (z.B. Depression,

Angstsymptome; aktuell oder in der Vergangenheit)

Zunächst wird in einer ausführlichen Voruntersuchung überprüft, ob Sie alle Krite-rien der Studie erfüllen. Ist dies der Fall, werden Sie während der klinischen Studieentweder mit einem von drei in Deutschland zur Raucherentwöhnung zugelassenenWirkstoffen (Chance: 75%) oder mit einem Placebo (= Scheinmedikament; Chance:25%) behandelt. Alle Studienteilnehmer/innen werden zusätzlich bei jedem Terminzum Rauch-Stopp beraten. Die Behandlungsdauer beträgt 12 Wochen, die gesamteklinische Studie (inklusive der nachfolgenden Beobachtungsphase) dauert ca. 53Wochen. Die studienbedingte ärztliche Behandlung ist kosten- und zahlungsfrei.Im Rahmen der klinischen Studie werden Fahrtkosten zum Prüfzentrum in ange-messenem Umfang erstattet.

Haben Sie Interesse? Dann melden Sie sich bei uns:Tabakambulanz des Klinikums der Universität München

(www.tabakambulanz.de) Ansprechpartner: Dr. Tobias Rüther (Leitung)D. Aichert, S. Traudt · Tel. 089/5160-5707

(bitte auch auf Band sprechen, wir rufen zurück)oder per email mit Angabe Ihrer Telefonnummer an

tabakambulanz@med.uni-muenchen.de

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SPEZIAL

25

SamstagsBlatt

SPEZIAL

15

Schon immer waren sich Menschen verschie-dener Kulturen bewusst, dass sie nicht nureinen physischen Körper haben, sondernauch einen Energiekörper. Dieses unsichtba-re, leuchtende Energiefeld wird auch Auragenannt. Diese Lebensenergie, das „Prana“,kann sehr verschiedene Qualitäten haben. Eskönnen energetische Blockaden entstehen,

die sich mit den Händen ertasten lassen.„Prana ist der unerschöpfliche Kraftstrom desUniversums”, sagt Grand Master Choa KokSui, „ohne diese Ur-Energie ist kein Lebenmöglich. Je mehr Prana unser Körper zur Ver-fügung hat, desto schneller kann er sichselbst heilen und desto mehr Leistung kanner bringen – auf allen Ebenen, körperlich undgeistig.” Das nach ihm entwickelte Pranic Healing® zapft diese Kraftquelle an, um dieLebensenergie zu vermehren, zu lenken undfür vielfältige Zwecke zu nutzen. Dadurchwerden die körperlichen und geistigen Kräfteverstärkt und die Selbstheilung aktiviert. DieGrundlagen und Grundtechniken des PranicHealing® können innerhalb kürzester Zeiterlernt werden. Es sind keine besonderen Fä-higkeiten oder Vorkenntnisse dazu erforder-

lich. Pranic Healing® kann leicht an sichselbst angewendet werden. „Ich bin keinHellseher und wurde auch nicht mit der Fä-higkeit zu heilen geboren“, so Grand MasterChoa Kok Sui, „wenn ich lernen konnte zuheilen, können Sie es auch!“ Pranic He-aling® sorgt für Entspannung und inneresGleichgewicht, hilft bei Krisenbewältigungund Lösung von Blockaden, fördert Selbster-kenntnis und Persönlichkeitsentwicklung.Weitere Informationen finden Sie auf unsererHomepage www.prana-heilung.de. MasterSai Cholleti lädt zu einem Vortrag „PranaHeilung: Nehmen Sie Ihre Gesundheit selbstin die Hand!“ am Mittwoch, 10. April, um19.30 Uhr in Martha Maria, Solln (Wolfrats-hauser Str. 101) ein. Anmeldung: Heike WehrTel. 795 290 oder heike@srisai.de.

UNERSCHÖPFLICHER KRAFTSTROMVortrag zur Prana-Heilung

Pranic Healing nach Grand Master Choa Kok Sui®

„Basic Pranic Healing Seminar“ mit Master Sai in München am 20./21.04.2013Infovortrag „Was ist Pranic Healing“

am 10. April 2013 um 19.30 Uhr im Martha Maria, München­Solln

Info: Heike Wehr, 089/795290, heike@srisai.de

Foto: Grand Master Choa Kok Sui

l AusgleichsgymnastikIsarvorstadt · Das Alten- und Service-Zentrum (Hans-Sachs-Str. 14) bietet wöchentlich am Donnerstag von 10.45 bis 11.45Uhr den Kurs „Ausgleichsgymnastik“ an. Durch Kräftigungs-, Lockerungs-, Dehn- und Entspannungsübungen wird einAusgleich zu einseitiger und mangelnder Bewegung geschaf-fen und die Muskelkraft gestärkt sowie das Herzkreislaufsy-stem angeregt. Das Übungsprogramm bringt Spaß, macht fit

und beugt schmerzhaften Verspannungen und Bewegungs-einschränkungen vor. Die Übungen werden am Boden undauf Hockern ausgeführt und sind sowohl für Anfänger alsauch für Geübte geeignet. Der Kurs ist fortlaufend, ein Ein-stieg jederzeit möglich. Die Kosten betragen 36 Euro prozehn Stunden. Weitere Infos gibt es im ASZ unter Tel. (089)232398840.

Politik SamstagsBlatt16 Samstag, 6. April 2013

Aug‘Aug‘in

MIT DERPOLITIK

TEUERES DUSCHENSOLL DIE WASSERVERSORGUNG INDEUTSCHLAND PRIVATISIERT WERDEN?

LERNEN SIE JETZT VORAB DIE KANDITATENZU DEN WAHLEN 2013 KENNEN …

LESEN SIE HIER, WAS MÜNCHNER POLITIKERUND ENTSCHEIDUNGSTRÄGER ZUM THEMADENKEN!Es ist eine Diskussion, die trotz des brisanten Themas wei-testgehend im Hintergrund abläuft. Seit einiger Zeit streitensich Deutschland und die EU nun schon darum, wer in Zu-kunft die Bürger mit Wasser versorgen darf. Brüssel wirbt mit größerer Effizienz in der Verteilung undder Öffnung des lukrativen Wassermarktes für private Un-ternehmen. Neben den Einsparungen für den Staat erhofftman sich zudem Verbesserungen in Bezug auf die Qualität.Dass dies in Wirklichkeit nicht der Fall ist, zeigen einige Bei-spiele aus anderen europäischen Ländern: In London erfül-len die Firmen nur die nötigen Mindeststandards, ganzeLeitungen sind marode und es kommt häufig zu Rohrbrü-chen. Und gerade hat die Firma „Thames Water“ den Was-serpreis um fünf Prozent erhöht. Auch in Teilen Portugalsverarmen viele Familien auf Grund horrender Kosten fürTrinkwasser.Auch der Deutsche Städtetag warnt vor den EU-Plänen.Oberbürgermeister Christian Ude: „Die Bundesregierungmuss im EU-Ministerrateingreifen, um diekommunale Wasser-versorgung inDeutschland zu ret-ten. Ohne die bürger-nahe Versorgung durch die Stadtwerke sind auchQualitätseinbußen beim Trinkwasser nicht auszuschließen.“CSU-Politiker Dr. Peter Gauweiler hält Wasser für eine Pri-vatisierung nicht geeignet. „Wenn es um Trinkwasser geht,gibt es keine Parteien mehr.“Es gibt bereits zahlreiche Aufrufe im Internet, wie die Akti-on „Right2Water“, die Unterschriften für das Wasser als öf-fentliches Gut und Menschenrecht sammeln.Die Münchner Wochen anzeiger interessieren sich für Ihre Meinung, liebe Leserinnen und Leser. UNSERE FRAGE DER WOCHE LAUTET:Soll die Wasserversorgung in Deutschland privatisiertwerden? SG

Stimmen Sie jetzt auf unserer Homepage www.muenchenweit.de/umfrage

mit ab und schreiben Sie uns Ihre Meinung oder geben Sie Ihre Stimme per Anruf ab (50ct/Anruf)!

Abstimmungsschluss ist Montag, der 11. April.

Antwort „Ja“: Wählen Sie 01379/2200122Antwort „Nein“: Wählen Sie 01379/2200123

62,5 %Ja

37,5 %Nein

Sind Sie für oder gegen ein Alkoholverbot an öffentlichen Plätzen? Warum (nicht)?

Ergebnis der Frage der letzten Woche:

Aug‘Aug‘in

MIT DER POLITIKSCHON BALD MIT EINEM NEUEN SPANNENDEN THEMA!

„Jeder ist auf gesundes Trinkwasser angewiesen“München · Werner Becker schreibt zum The-ma Privatisierung Wasserversorgung:„Jeder ist auf gesundes und bezahlbares Trink-wasser angewiesen. Daher hat die jeweilige Ge-meinde oder haben die Gemeindezusammen-schlüsse an den Quellen, an den Zuleitungenund bei den Ableitungen in der Vergangenheitmit nicht mehr berechenbaren Vorsorgeauf-wand die Sicherheit für Trinkwasser hergestellt.Die Kontrolle über dieses Wasser hat jeder beimVerbrauch, über ein öffentlich zugänglichesKontrolllabor und über die Gemeinderäte täg-lich. Private Firmen können diese Kontrolle mit

Anwälten gesundheitsschädlich ver-zögern. Private sind nicht zwingendauch Gemeindemitglieder und daher nur am jährlichen Profit interessiert. Allerdings sollte dasWasserwerk seine Kosten undLeistungen separat von anderenGemeindebetrieben mit den Ver-brauchern abrechnen, damit die Gewinne oder Verluste nicht mit anderen Leistungen von Gemeindebetrie-ben für Stromlieferung, Verkehrsbetriebe oder Gaswerken etc. verschmiert werden können.“

„Mit Verboten kommen wir nicht weiter“Pasing · Letzte Woche stellte das

SamstagsBlatt Münchner Politi-kern und Entscheidungsträ-gern, aber auch den Lesern dieFrage, ob ein Alkoholverbot anöffentlichen Plätzen sinnvollwäre. Dazu schreibt Manuela

Merl:„Ich finde es schlimm, dass sich in

Pasing nun die Trinker immer mehrim Stadtviertel verteilen. Früher war das

nur am Bahnhof, jetzt verteilen sie sich überdas ganze Viertel. Man kann sehen, wie sie tags-

über ihre Plätze wechseln. Auch gehen sie zumAlkoholtrinken in ein Café, setzen sich hin undtrinken ihr selber mitgebrachtes Bier dort. Auchder Irmonherplatz ist belagert am Denkmal sowie der Spielplatz im Stadtpark. Erleichtertwird sich dann in der Straße am Spielplatz. Mussdas sein? Man sollte den Alkohol so teuer ma-chen, dass er uninteressant wird, denn mitPlatzverweisen und Verboten, denke ich, kom-men wir hier nicht weiter... Man müsste dieKöpfe der Leute erreichen, aber das wird auchschwer werden: Es sind meist Süchtige und Ord-ner sind überfordert.“

LESER-BRIEFE

DR. PETER GAUWEILERMdB„Ich habe gegen die Wasserprivatisie-rung gestimmt, weil Wasser durch dieKräfte des Marktes in Gefahr gerät, zueiner Ware reduziert zu werden. LeereKassen dürfen nicht – wie in den ver-gangenen Jahren viel zu oft – dazuführen, dass die Kommunen Ihre Ver-antwortung an private Unternehmenabgeben. Die Erfahrung hat gezeigt,dass marktwirtschaftlicher Wettbewerb aufdem Gebiet der öffentlichen Daseinsvorsorge das falsche Mittel ist.“

„Wasser ist unser Lebenselixier und ge-hört nicht in private Hand! Bereits unsereVorväter haben die Basis für die Versor-gung Münchens mit quellfrisches Trink-wasser aus dem Mangfall- und Loisachtalgelegt. Die kommunale Wasserversor-gung garantiert eine langfristig ausgeleg-te Politik auf Generationen. Eine Privati-sierung des Wassers führt zu geringerer Wasserqualität zu höheren Preisen.“

„ ,Wasser ist kein gewöhnliches Gut unddie Wasserversorgung kein gewöhnli-ches Geschäft. Der Zugang zu Wasser istein Menschenrecht und die Wasserver-sorgung ist ein elementarer Teil derkommunalen Daseinsvorsorge.’ DiesesZitat stammt aus einem Antrag meinerBundestagsfraktion. Es gilt auch fürMünchen: Wir müssen den Preise stabilund die Qualität hoch halten. Darum darf Was-ser nicht privatisiert und damit der Spekulation überlassen werden!“

„Ich bin strikt gegen eine Privatisierungder Wasserversorgung in Deutschland!Wasser ist ein lebensnotwendiger Roh-stoff, der nicht dem Spiel der Märkteüberlassen werden darf. Eine Privatisie-rung würde nach allen Erfahrungen zuhöheren Preisen bei meist sinkenderVersorgungsqualität führen. Dies lehneich entschieden ab! Die FREIEN WÄH-LER stehen daher für eine kommunal gesicherteWasserversorgung. Dies muss auch so bleiben.“

JOSEF SCHMIDOB-Kandidat„Trinkwasser ist ein öffentliches, le-bensnotwendiges Gut. Eine Privatisie-rung der Wasserversorgung lehne ichdaher strikt ab. Wir haben im Stadtratwiederholt, zuletzt Ende März bean-tragt, alle Wassergewinnungs- undWasserversorgungseinrichtungen ein-schließlich der Grundstücke und Leitun-gen in den städtischen Hoheitshaushaltzu übertragen. Das bedeutet, dass die Ge-meinde wieder Eigentümerin aller zur Wasserversorgung erforderli-chen Dinge wird und nicht mehr die Stadtwerke Eigentümer sind,die als privatrechtliche GmbH agieren. So könnte unsere MünchnerWasserversorgung gesichert und den europäischen Privatisierungs-tendenzen entzogen werden. Wir müssen unser Wasser als Allge-meingut erhalten!“

GEORG EISENREICHMdL„Ich bin strikt dagegen, die kommuna-le Wasserversorgung zu privatisieren.Denn die Versorgung unserer Bürgerin-nen und Bürger mit hochwertigem, ge-sundem Trinkwasser darf auf gar kei-nen Fall von gewinnorientierten priva-ten Unternehmen abhängig sein. Wirhaben im Freistaat Bayern bereits seitJahrzehnten eine überaus gut funktio-nierende Wasserversorgung, hohe Versor-gungssicherheit und bestes Trinkwasser. Alle Versuche seitens derEU, dieses bewährte System zu verändern, müssen mit vereintenKräften verhindert werden.“

ANDREAS LOTTEMdL

„Die Wasserversorgung ist ein öffentli-ches Gut und gehört nicht in die Händeprofitorientierter Unternehmen. Wasserist Menschenrecht und keine Handels -ware, es muss allen zugänglich sein unddarf kein Spekulationsobjekt werden.Deshalb trete ich allen Bestrebungen ent-gegen, die darauf gerichtet sind, Wasserzu privatisieren. Unsere qualitativ hochwertigeWasserversorgung ist bei den Münchner Stadt-werken in besten Händen und so soll es auch bleiben!“

DIETER REITEROB-Kandidat

„Nein, Finger weg vom Wasser! Wasserist keine Ware. Alle Versuche, die Was-serversorgung zu privatisieren, haben nurSchaden verursacht: schlechtes Trinkwas-ser, marode Leitungen, hohe Preise. Eini-ge multinationale Konzerne wollen welt-weit mit Trinkwasser verdienen. Sie ma-chen Profit, die Menschen zahlen die Ze-che. Der Ball liegt bei der Regierung, die diesePläne stoppen kann. Wasser muss öffentlich blei-ben! Genau wie die Bahn und der Nahverkehr.“

FLORIAN VON BRUNNLandtagskandidat

SABINE NALLINGEROB-Kandidatin

„Ein klares NEIN! Allerdings geht es beider EU-Richtlinie auch nicht darum, obWasser privatisiert werden soll, sondern‘nur’, ob dies erleichtert werden soll.Doch Wasser darf nicht zum verhandel-baren Gut werden. Wir Grüne fordern,Wasser komplett aus der Richtlinie her-auszunehmen. Wir wollen Wasser nichtzum Spielball der Konzerne werden las-sen! Für die Menschen hieße das auch, dass diePreise enorm steigen könnten. Also, ganz klar: Mit dem notwendigenund so kostbaren Gut Wasser darf nicht spekuliert werden! Fingerweg vom Wasser!“

CLAUDIA STAMMMdL

PROF. DR. MICHAEL PIAZOLOLandtagskandidat

München unterwegs in Kooperationmit dem

Nr. 14 · Samstag, 6. 4. 2013

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Der Immobilienmarkt der Münchner Wochenanzeigerwww.muenchen-daheim.de

Der Münchner ImmobilienmarktMünchen daheim

Ansprechpartner für den Immobilienmarkt: Uschi Sendlinger · Tel. 089/546 55-210 · immobilienmarkt@muenchenweit.de

Kunst bis BaubeginnWohnungen auf Heizkraftwerk-Areal

München · Die SWM wollenauf dem Grundstück des ehe- maligen Heizkraftwerks Katha-rina-von-Bora-Straße 8a Miet-wohnungen errichten. DieWohnbebauung soll rund 35sozial geförderte und sozial ori-entierte Wohnungen sowie 70freie Mietwohnungen umfas-sen. Den Anteil der gefördertenWohnungen werden die SWMals Werkswohnungen für ihreMitarbeiterinnen und Mitarbei-ter errichten. Nach Abschlussder behördlichen Verfahrenund eines Architektenwettbe-werbs werden die SWM vo-raussichtlich Anfang 2016 mitdem Bau beginnen können. Bis dahin stellen die SWM dasstillgelegte Heizkraftwerk für eine kulturelle Zwischennut-zung zur Verfügung. Wie auchschon bei anderen Gebäudeneröffnen die SWM hier Kunst-schaffenden neue, ungewohnte

und einmalige Räume. Die ehe-malige Kesselhalle wird bis En-de 2015 von Mixed MunichArts (MMA) unter dem Motto„Kunst[statt]Werk“ zum kultu-rellen Hotspot. MMA schafftAusstellungsflächen für zeitge-nössische Kunst sowie Räumefür darstellende Künste. Musi-kalisch wird das Projekt durcheinen Musikklub und ein viel-fältiges Musikprogramm er-gänzt. Die alte Schlosserei mit ihrenhohen Decken bekommt groß-zügige Südterrassen und wird zum gastronomischen Herz-stück. In der rund 21 Meter ho-hen Halle soll ein spartenüber-greifendes Programm urbanerGegenwartskultur für ein brei-tes Publikum angeboten wer-den, das die Museumsszene inder Maxvorstadt für die kom-menden zweieinhalb Jahre be-reichern wird.

München · Holzboden in der Kü-che oder im Bad? Ein Trend, denman häufiger sieht, meist inWohnzeitschriften, und der auchsehr wohnlich und schön aus-sieht – aber wie sieht es in derPraxis aus? Schadet Feuchtigkeitnicht etwa dem Boden?

Holzboden sollte imNassbereich vollflächigvon einem Fachmannverklebt werden. Dazurät die Initiative pikParkett im Klebever-bund. Das Parkett wirddirekt auf dem Estrichangebracht, was für ei-nen robusten Aufbausorgt. Im Gegensatz zurschwimmenden Verle-gung können so keineFugen entstehen, in dieWasser eindringenkann. Der Handwerks-profi dichtet auch dieRandfugen mit Kitt-masse, so dass auch

hier keine Feuchtigkeit einziehtund den Belag schädigt. Entscheidend ist auch die Holz-art: Parkettarten wie Doussie,Merbau oder das ölhaltige Teak-holz sind gegenüber Feuchtig-keit unempfindlicher. Darüber hinaus ist gute Pflege

wichtig. Nach dem Bade- oderKochspaß wischt man nur kurzdie nassen Stellen auf. Zusätzlichhilft es, regelmäßig die Räumezu lüften. Geklebtes Parkett lässt sich zu-dem problemlos renovieren. DerBoden kann mehrmals abge-schliffen werden und sieht da-nach aus wie neu. Eine Macke durch einen herun-tergefallenen Kochtopf lässt sichso beseitigen, ohne dass der ge-samte Boden ausgewechselt wer-den muss. Außerdem ist auchder Einbau einer Fußbodenhei-zung möglich. So bleibt es im Winter nach derDusche oder beim Plätzchen ba-cken schön wohlig unter den Fü-ßen. Die Initiative pik (www.initiati-ve-pik.com) ist ein Zusammen-schluss führender Unternehmender Parkett- und bauchemischenIndustrie sowie des Fachhand-werks.

Paulaner-areal:

BürgerwerkstattMünchen · Bei den Planun-gen für das neue Stadtquar-tier in der Au fließen Anre-gungen und Wünsche derBürger mit ein. Das Referatfür Stadtplanung und Bau-ordnung lädt deshalb alleBürgerinnen und Bürgerein, an der Bürgerwerkstattam Samstag, 13. April, von10 bis 17 Uhr teilzunehmen.Einlass ist ab 9.30 Uhr. Die Bürgerwerkstatt steht al-len offen und findet im Ver-anstaltungssaal des Salesia-nums, Eingang über Siebold-straße 11, statt. Um Anmeldung wird gebeten:per E-Mail (plan.ha2-2@muenchen.de) oder per Post(Referat für Stadtplanungund Bauordnung-HA II/2,Blumenstraße 28 b, 80331München).

Mit der richtigen Holzart und festverklebt auf dem Estrich sorgt dernatürliche Bodenbelag für eindauerhaft besonderes Badeerleb-nis. Foto: Initiative pik

Nass machen ist hier erlaubtGeklebtes Parkett punktet in Bad und in der Küche

Verlag: Wochenanzeiger Medien GmbH, Fürstenrieder Str. 7-11, 80687 München, Postfach 210449, 80674 München – (zugleich Anschrift für alle Verantwortlichen)Telefon-Sammel-Nummer: 089/546 555Telefax: 089/546 554 ISDN-Daten: Leonardo (Angelo) 089/54 63 68 93Internet: www.muenchenweit.dee-mail: info@muenchenweit.deGeschäftsführung: Roland Binder, Werner Dangl, Peter Kaiser, Michael SimonAnzeigenleitung: verantwortlich Michael SimonAnzeigenleitung Immobilien- und Stellenmarkt:Dieter SchneiderVertriebsleitung: Jürgen Werner, Tel. 089/546 55-114,Fax 089/546 55-135, E-Mail: vertrieb@muenchenweit.deChefredakteur: Johannes Beetz (JOB)Redaktion: Brigitte Bothen (BB), Elisabeth Schönberger (ES), Doris Stickelbrocks (DS)Freie Mitarbeiter/innen: Simone Bauer (SB), SabrinaEisele (SE), Beatrix Köber (BK), Astrid Rötzer (AR), UlrikeSeiffert (US), Monika Stadler (STA), Patrizia Steipe (PST)E-mail-Adresse: redaktion@muenchenweit.deFür unverlangt eingesandte Text- und Bildbeiträge keineGewähr. Dem Verlag steht ausdrücklich die Nutzung inweiteren Medien, insbes. die Veröffentlichung im Internetzu. Nachdruck nur mit Erlaubnis des Verlages.Geschäftszeiten:Mo./Di. 8-18 Uhr, Mi./Do. 8-17 Uhr, Fr. 8-13 UhrVerteilung: jedes Wochenende kostenlos anHaushaltungen, Handels-, Gewerbe- und Industrie-gebiete in München und Stadt & Landkreis DachauSatz: CreAktiv komma münchen gmbh,Fürstenrieder Straße 5, 80687 MünchenDruck: Süddeutscher VerlagZeitungsdruck GmbH, Zamdorfer Str. 40,81677 MünchenZur Zeit ist die Anzeigenpreisliste Nr. 68 vom 01. März 2013 gültig.Die allgemeinen Geschäftsbedingungenkönnen im Verlagsbüro eingesehenwerden.Zustellerauflage: Süd-West-Würmtal 254.950 StückIm

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erkannt und bietet seit Jahren inihrem Domizil in München imHaus der Architektur (Waisen-hausstr. 4) eine fachübergreifendeBeratung. „Es wäre ein Trug-schluss anzunehmen, dass durchbarrierefreies Planen und Bauennur eine spezielle Zielgruppe an-gesprochen wird.Vielmehr erreicht man Dank bar-rierefreier Architektur die gesam-te Gesellschaft“, konstatiert dieKammer auf ihrer Internetseite www.byak.de.

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lefonnummer (089) 139880-31oder per E-Mail barrierefrei@by-ak.de.Auf ihrer Internetseite bietet dieBayerische Architektenkammerauch eine Literaturliste an, die zurvertiefenden Auseinandersetzungmit dem Thema BarrierefreiesBauen anregen soll. Die Auflistungerhebt keinen Anspruch auf Voll-ständigkeit, verfolgt keine wirt-schaftlichen Interessen, darf aberals Anregung/Empfehlung ver-standen werden.

Es stehen Behindertenparkplätzeauf dem Gelände der BayerischenArchitektenkammer zur Verfü-gung.

SamstagsBlatt

SPEZIAL

20

Im Stadtbezirk 21 gibt es mittler-weile nicht nur einen PasingerMarienplatz, einen Pasinger Vik-tualienmarkt sondern auch eine

Pasinger Freiheit. Der Platz zwi-schen den beiden Arcadengebäu-den wurde so getauft, weil damit,wie ein Mitglied des örtlichen

Stadtteilgremiums erklärte, ambesten das neue Pasinger Le-bensgefühl ausgedrückt wird.Pasing verändert sein Gesicht ra-dikal. Kaum ein anderer Münch-ner Stadtteil außerhalb der In-nenstadt ist mit einer derart gu-ten Infrastruktur ausgestattet.Durch die Arcaden und die an-deren im Pasinger Zentrum be-findlichen Geschäfte haben dieBürger alle Dinge des täglichenBedarfs direkt vor der Haustür.Neue Cafés und Gastronomiebe-triebe sind entstanden. Ein Ein-kaufsbummel in der Innenstadt– der Stachus ist mit der S-Bahnin 13 Minuten zu erreichen, derMarienplatz in 15 – kann sein,muss aber nicht. Wer sich tat-sächlich fort begeben will odermuss, den erwartet ein inzwi-schen barrierefrei ausgebauterBahnhof, der drittgrößte Bayernsimmerhin. Mitte Dezember wur-de er nach erfolgter Generalsa-nierung gemeinsam mit der Pa-singer Nordumgehung (NUP)eingeweiht.

Weitere Schritte

Mit der 2,2 Kilometer langenNordumgehung, die von der Lort-zingstraße bis zum Knie reicht,wird die Landsberger Straße undder Pasinger Marienplatz nunvom Ost-West-Verkehr entlastet.Erste Maßnahmen zur Neuge-staltung von Platz und Straßesind bereits erfolgt. Auch dieTrambahnschienen zum Bahn-

hof sind zum großen Teil bereitsverlegt. Ab Ende dieses Jahreswird die Trambahn nicht mehr

wie bisher am Marienplatz wen-den sondern über die Gleich-mannstraße zum Bahnhof undüber die Bäckerstraße zurückzur Landsberger Straße fahren.Einhergehend mit der Tramver-legung wird der gesamte BereichMarienplatz, Gleichmannstraße,Bahnhofsplatz und Bäckerstraßezur verkehrsberuhigten Zone.Das Pasinger Zentrum wird zwarkeine ausschließliche Fußgän-gerzone aber zugelassen sinddann nur noch der Anliegerver-kehr, Radler, Taxis und öffentli-che Verkehrsmittel. Die Landsberger Straße wieder-um wird zurückgebaut und soll

sich zur einladenden Allee mau-sern. Zwischen Offenbachstraßeund Marienplatz erhält sie dafürneue Bäume.Nach der Neuverlegung derTramgleise bis Ende 2013 gehtes an die Neugestaltung von Rat-hausplatz und Marienplatz ein-schließlich der Umgestaltungder Landsberger Straße. DieseMaßnahmen sollen nach aktuel-lem Plan 2014 erfolgen. Im Jahr2015 sollen alle Baumaßnahmenin Pasings Mitte komplett erle-digt sein. Das neue Pasinger Le-bensgefühl wird sich dann auchim charmanten Flair des Stadt-teilzentrum ausdrücken.

Fußgänger Allee: dieneue LandsbergerStraße zwischen Ma-rienplatz und Offen-bachstraße.

Fotos: Topotek 1

Verkehrsberuhigt: die neueGleichmannstraße.

Pasings Zukunft hat begonnenStadtteil im Wandel – Verkehrsberuhigung und beste Infrastruktur

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Gold ist nicht mehr das, was es mal war.Früher galt das Edelmetall als besondererSchmuck, der zu feierlichen Anlässen ger-ne getragen wurde. Doch die Zeiten undvor allem die Mode ändern sich: Insbe-sondere junge Leute bevorzugen Silber-oder Platinschmuck, Neues, Ausgefalle-nes, aus verschiedenen Metallen Kombi-niertes und Modernes. Was also tun mitden Goldgegenständen, die man sich frü-

her mal gekauft oder vonEltern und Großeltern ge-schenkt bekommen hat?Bevor das Edelmetall ohneNutzen im Schrank liegenbleibt, kann man es zu Bar-geld verwandeln. Aller-dings sollte eine Ankaufstelle gesuchtwerden, die mit den Kunden ehrlich istund den Preis des abzugebenden Goldes

aufrichtig schätzt. Denneines sollte man nichtvergessen: Gold magzwar als Schmuck nichtmehr so begehrt sein wiefrüher, aber sein Preis istnach wie vor hoch undstabil. Wer mit dem Ge-danken spielt Bruch-oder Altgold zu verkau-fen, kann es bei der Gold-

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