24
Die Stimme Gottes in uns Denken mit dem „Bauchhirn” Sat Nam Rasayan & Intuition Sind Frauen intuitiver? Titelthema: INTUITION LehrerInnenbrief Yoga AUSGABE MÄRZ 2006 HERAUSGEBER: 3HO KUNDALINI YOGA LEHRERVEREIN DEUTSCHLAND E.V. · BREITENFELDER STRASSE 8 · 20251 HAMBURG

KYJ_2006_03

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: KYJ_2006_03

Die Stimme Gottes in uns

Denken mit dem „Bauchhirn”

Sat Nam Rasayan & Intuition

Sind Frauen intuitiver?

Titelthema:

INTUITION

LehrerInnenbriefYo

ga

AUSGABE MÄRZ 2006

HERAUSGEBER: 3HO KUNDALINI YOGA LEHRERVEREIN DEUTSCHLAND E.V. · BREITENFELDER STRASSE 8 · 20251 HAMBURG

Page 2: KYJ_2006_03

I m p r e s s u m

auf der Tasse Superschön im Design von Anja Escherich

für 12 Euro das Stück (ab 6 Stück 10 Euro) - damit möchte 3HO Deutschland seinen Info-Stand

beim Yogafestival finanzieren. Bitte in der Hauptgeschäftstelle (040/479099)

bestellen und dort abholen.

„May the longtime sun shine"

Fein

es B

onec

hina

Por

zella

n

Seite 2

Herausgeber:Vereinszeitschrift der 3HOrganisation Deutschland e.V.,Breitenfelder Str. 8, 20251 Hamburg, Tel. 040/479099,www.3ho.de

Kontoverbindung für Spenden: 0 606 097 206, Postbank Hamburg, 200 100 20, Kontoinhaberin 3HO Deutschland e.V.

Redaktion: Kerstin Ravi Kirn Kaur Leppert (V.i.S.d.P.), Tel 040/60848882, Fax 040/60848196, [email protected]

Autoren dieser Ausgabe:Yogi Bhajan, Seva Kaur Becker, Subagh Kaur undMeher Singh Bloßfeldt, Gerlinde Böpple, Sven Butz,Elke Sahaj Kaur Hennemann, Gavy Mahan Kirn KaurHeld, Hari Har Kaur Khalsa, Sada Sat Kaur Khalsa, Sat Hari Singh Khalsa, Satya Singh Khalsa, Sobagh Kaur Khalsa, Gisela Kraft, Karta Purkh SinghPomarius, Ram Nam Kaur Inga Raubold, Rai Kaur Birgit Rautenberg, Hari Jiwan SinghWesselhoeft.

Layout: Caroline Schoeniger, ([email protected]),

Anzeigenakquise: Petra Mayer ([email protected])

Icons/Anzeigengestaltung: Anja Escherich ([email protected])

Namentlich gekennzeichnete Artikel stellen nicht immerdie Meinung von Redaktion oder Verein dar. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Beiträge zu kürzen, zu redigieren, zu schieben oder abzulehnen.

20% Frühjahrsrabatt auf alle unsere Buchtitel

z.B.: T.Wesselhöft,“Kundalini-Yoga”,R.Wesselhöft “Weibliche Macht”.

Wir freuen uns auf eure Bestellungen.Herz-Verlag,Tel./Fax: 0611 - 44 38 32

bis

Ende April

Page 3: KYJ_2006_03

Editorial:

Sat nam, liebe YogalehrerInnen und Yogalehrer,

in dieser Ausgabe unseres Lehrer-Innenbriefes geht es im Schwerpunkt-thema um Intuition. VerschiedeneAutoren versuchen sich an einer persön-lichen Definition: (Ist das nicht schonein Widerspruch, ein Phänomen derEingebung rational erklären zu wollen?Aber da wir für dieses Medium aufWorte zurückgreifen, ist die Erfassbar-keit des Begriffes von vornhereinbegrenzt.) Gerlinde Böpple befragt dieWissenschaft zur Intuition, Gisela Kraftdas Christentum. Hari Jiwan Singh führtein Leben nach dem Säurebad, währendSubagh Kaur und Meher Singh sichnicht ganz einig sind, ob Frauen wirklichintuitiver sind als Männer. Sada Sat Kaurgibt Tipps, um die Intuition zu stärken,Seva Kaur Becker entwickelt sie mit SatNam Rasayan und Hari Har Kaur weiß,dass Intuition Liebe-Weisheit ist. AuchYogi Bhajan kommt natürlich zu Wortund referiert über die Schönheit derIntuition, die uns dabei hilft, ein erfülltesmenschliches Leben zu führen.

Wie immer gibt es nicht DIE Wahrheit,sondern vielerlei Facetten eines funkeln-

den Diamanten namens Intuition, die wirhier gar nicht alle erfassen können –jedenfalls nicht mit den beschränktenMöglichkeiten unseres Verstandes. Undselbst Wissenschaft und Wirtschaft ent-decken Intuition zunehmend für sich:„Intuition stellt in unserer komplexenWirtschaftswelt eine wesentlicheErgänzung zu rationalem Vorgehen darund macht professionelles Handelneffektiver und effizienter“, heißt es ineinem Angebot zu „ProfessionellerIntuition“. Das kann man gut findenoder nicht; Fakt ist, dass wir KundaliniYogis uns quasi durch unsere Professionmit Intuition befassen, die dadurch aberauch nicht immer greifbarer wird,obwohl intensive Yogaübungen undMeditation Fähigkeiten wie Intuitionaktivieren können. Vielleicht liegt das andem flüchtigen Stoff, aus dem Intuitiongewirkt ist ...Widersprechen Wissen und Intuition sichwirklich oder liegt die scheinbareUnvereinbarkeit nur in dem dualisti-schen Weltbild verankert, deren Prägungwir kraft unserer Herkunft tragen?Kommen wir zu einer ganzheitlichenSichtweise, einer Ver-NET-zung, verste-hen wir Intuition mehr und mehr als dieMöglichkeit, auf einen Pool unendlichenWissens jederzeit zuzugreifen. Einheitals Universalbewusstsein, so wie YogiBhajan postulierte: „God and me, meand God are one“, lautete auch das letzteMantra des diesjährigen Weißen Tantra. Ob Intuition nun im Bauchhirn, imDritten Auge oder im Unbewusstenangesiedelt ist, wo manche Psychologen

die Quelle der universellen Weisheit ver-muten, ist letztlich egal. Mir persönlichgefällt ja die Vorstellung, dass Intuitionim Herzen beheimatet ist. Blaise Pascalhat das ganz treffend in dem Satzzusammengefasst „Das Herz kenntGründe, von denen der Verstand nichtsweiß”.Ich wünsche euch viel Spaß auf eurerintuitiven Lesereise durch dieses Heftund gebe euch folgende Worte YogiBhajans mit: „Without intuition, ahuman is nothing but an insecure being,living in misery. With intuition, a humanis absolutely divine. – Ohne Intuition istder Mensch nichts als ein unsicheres,unglückliches Wesen. Mit Intuition istder Mensch absolut göttlich.”

Herzlichst,

P.S.Ein Text, „Breathwalk” von Sat WantKaur, passte nicht ins Heft und ist auf3HO.de im Mitgliederbereich zu finden.Zwei weitere Artikel erscheinen in derSommerausgabe.

Titelthema: Intuition.......................4 – 15

Die Schönheit der Intuition....................4

Die Stimme Gottes in uns......................5

Umfrage zur Intuition............................6

Dnken mit dem Bauchhirn.....................8

Eingebung des Heiligen Geistes........... 9

Sind Frauen intuitver?..........................10

Intuition ist Liebe-Weisheit...................11

Sat Nam Rasayan und Intuition............ 12

Leben nach dem Säurebad..................14

Serviceseite zum Ausschneiden...........15

Weißes Tantra......................................16

Sat Nam Rasayan Retreat....................18

Fortbildungsordnung........................... 20

Deutscher Kundalini Yoga Tag.............21

Yogaktuell / Yogische Tipps.................23

I N H A LT S V E R Z E I C H N I S

Seite 3

Page 4: KYJ_2006_03

Seite 4

„Die Frage ist nicht, wie du lebst. Duhast das Recht zu leben, wie du möch-test. Die Frage ist, lebst du entsprechenddeinem Verständnis davon, wer du bist?Die Frage ist nicht, ob du vollerSegnungen oder voller Wünsche bist.Die Frage ist, hast du deine Selbstver-pflichtung und die Tiefe deinerSelbstverpflichtung verstanden?

Das ist das Grundmuster (...) wenn mansagen kann, ich lebe ein erfülltes Leben.Ein erfülltes Leben ist eines, in dem einMensch seine Selbstverpflichtung hatund ein Verständnis seiner Selbstver-pflichtung, und sogar der Tod darannichts ändern kann.

Guru Nanak hatte eine Selbstverpflich-tung, der Tod konnte nichts daran ändern.Christus hatte eine Selbstverpflichtung,der Tod konnte dem nichts anhaben.Moses hatte eine Selbstverpflichtung.Vierzig Jahre lang hat er die ZehnGebote durch die Wüste getragen. OhneVeränderung. Wenn jemand in spirituel-ler Ekstase und Erhebung lebt, was sollihn da in Versuchung bringen? Selbst derTod kann ihn nicht umstimmen. Solchein Mensch hinterlässt ein Vermächtnis.Der Mensch stirbt und das Vermächtnislebt. Das ist die einzige Schönheit, dieeinem Menschen gewährt wird.Es geht nicht darum, wie materiell odernicht-materiell du lebst. Die Frage ist, obder Tod dich auslöschen kann oder duden Tod auslöschst. Es stimmt, dassJesus, der Zimmermann, eine Renais-sance ausgelöst hat; Gautama Buddha,der Prinz, löste eine Renaissance aus;Mohammed löste eine Renaissance aus.Hat der Tod sie ausgelöscht? Nein ... Duhast den Zweck deines Lebens gefunden,wenn der Tod dich nicht auslöschenkann. (...)

Es entspricht der Natur der Seele, dasssie auf die Erde kommt, um dich fürimmer mit dem Schöpfer eins werden zulassen, mit dem, was wir Gott nennen.Das hat seinen Preis, und dieser Preis,den es kostet, wird als Wissenschaftdurch Dharma gelehrt, den Pfad desrechtschaffenen Lebens, welchesDharma auch immer es ist, und ihre

Lehren befassen sich mitder Kunst des Lebens.Jede Religion ist schön.Du kannst zu irgendeinerReligion überwechseln, zuirgendeiner Form oderGestalt, aber worauf esankommt ist, ob du dieRealität verstanden hastoder nicht. Du bist einMensch. Hast du verstan-den, was ein Mensch ist?Darauf kommt es an. Obdu ein guter oder einschlechter Mensch bist,ein reicher oder armer,heilig oder scheinheilig,ist unwesentlich. Dukannst tun, was du willst,aber wenn es um Schicksal oderBestimmung geht, dann lass es sein. EinEingreifen ist nicht erforderlich.Zwischen einem Menschen und Gott gibtes zwei Wege, den Weg des Schicksalsund den Weg der Bestimmung. Wennsich jemand von seiner Bestimmung ent-fernt, fällt er auf den Weg des Schicksals.Kann sein, dass du dich auf dem Weg desSchicksals ganz wohl fühlst und dabeiselbstsüchtig bist, aber sobald der Todkommt, gehst du wieder verloren. Wenndu auf dem Weg der Bestimmung gehst,kommt es nicht darauf an, wie lang deinWeg ist, aber wenn der Tod anklopft,wirst du befreit werden. Das ist derUnterschied.

Alles Chanten, die religiösen Rituale undspirituellen Zeremonien führen wir allefür diesen letzten Moment aus. „War ichmeinem Dharma treu oder nicht?“Unmittelbar vor dem Tod gibt es einigeAugenblicke, in denen du, deineBestimmung und dein Schicksal beurteiltwerden. Das tust du selbst, es ist deineEntscheidung, niemand kann sie dirabnehmen. Das ist der Grund, warum wirdas sechste Chakra öffnen, warum wirYoga üben, dharmische Handlungen undRituale vollziehen; es ist alles eineErinnerungshilfe und eine Besinnungs-hilfe, um die Gewohnheit zu entwickelnfür den letzten Moment.

Darum ist Gebet so wirkungsvoll. Wenn du hilflos bist, dich auflöst, zu nichts wirst, dein Leben nur noch an einem sei-denen Faden hängt, dann stellt sich dieFrage, ob das, was du in deinem Lebengetan hast, dich an Gott erinnert odernicht.

(…) Wenn du dich machtlos deinemKarma überlässt, mindert es deinDharma. Du fängst die Kette derKonsequenzen an und verlierst schließ-lich das Spiel. Warum? Weil du deineIntuition nicht entwickelt hast. Die gött-liche Führung fehlt. Wann immer sichein Mensch der Führung seines Egosüberlässt, wird Gott herabgewürdigt (...)Wenn du die Attacken von Negativität,Wut, innerem Aufruhr und Rachegelü-sten nicht spürst, bist du heilig. Und dasist die Schönheit des sechsten Chakras,des dritten Auges. Das ist die Schönheitdes Menschen. Auszusehen wie einMensch, aber wie ein emotionaler Idiotzu leben, das ist nicht Schönheit, das istÜberlebenskampf. Es geht nicht darum,ob du ein Mensch bist oder nicht, son-dern ob du Ausdauer hast oder nicht. Esgeht nicht darum, ob du spirituell bistoder nicht, es kommt darauf an, ob dustandfeste Ausdauer hast oder nicht. Bistdu ausgeglichen genug, um alleUnausgeglichenheiten zu überleben? Esgibt nur einen Weg, aber dazu musst duüber deine eigene Intuition verfügen unddein Geist muss zu dir sprechen.“

Ein erfülltes menschliches Leben führen:

Die Schönheit der Intuition

Vortrag von Yogi Bhajan am 24. April 1991 (Auszug)Übersetzt von Simran Kaur

„Das 6. Chakra zu öffnen ist eineBesinnungshilfe für den letzten Moment.”

Page 5: KYJ_2006_03

Während das Wassermannzeitalterimmer näher rückt, wird die

Energie auf der Erde immer heftiger –Naturkatastrophen nehmen zu, Kriegeeskalieren, unsere Sinne werden ständigdurch Medien und Internet bombardiert.Dieser äußere Druck kann unsere innereBalance ins Wanken bringen, so dass wirnicht mehr wissen, wem wir vertrauen,wie wir lieben oder wo wir Erleichterungvon der Heftigkeit unserer Emotionen undGedanken finden können.Yogi Bhajan hatoft gesagt, dass unser Schutz in diesenZeiten, wenn Druck und dunkle Zeitenzunehmen, in unserer eigenen Intuitionliege. Die Sicherheit und die Erleichte-rung, die wir suchen, sind in uns. Er sagte:„Ihr müsst intuitiv sein. Nur durchIntuition erkennt ihr die Hand Gottes amWerk.“ Aber wie kommen wir zu dieserIntuition, wenn wir in den Klauen vonAngst, Depression oder Wut sind oderkörperliche Schmerzen erleiden? Wennder Lärm und das Chaos um uns herumstärker zu sein scheinen als unsere innereKraft?Um zu verstehen, wie leicht wir Zugriffauf unsere Intuition haben, denk an deineKindheit. Hattest du als Kind je einen„Phantasie“-Freund oder einen Engel, derdich immer begleitet hat? Hast du jemalsdas „Ungesehene gesehen“? Wenn dunicht durch ziemlich erleuchtete Elternerzogen wurdest, sind solche frühenErlebnisse wahrscheinlich als „niedlich“oder „nur eine Phase“ abgetan worden.Diese Geschehnisse deuten jedoch auf dasÖffnen des Ajna Chakras hin, des DrittenAuges, das der Sitz unserer Intuition undWeisheit ist. Durch unser Drittes Augekann unsere Intuition aufwachen undwach bleiben.

Wenn wir die Art, wie wir Informationenempfangen, über unsere fünf Sinne hinauserweitern, dann können wir unsereIntuition hören und beginnen, dieSchichten von mentalem Lärm undEmotionen abzutragen, die die weiseStimme in uns überdecken. Dann könnenwir unterscheiden, was echt ist und wasunecht, was dharmisch ist und was kar-misch.

Was kannst du tun, um deine Intuition zuöffnen? Von den vielen Dingen, die YogiBhajan uns gegeben hat, um Gott in unswahrzunehmen, sind hier einige aufgeli-stet, die ich besonders mag. Sie tragen alledazu bei, dass die innere Kraft zunimmt

und dem Druck von außen standhält, sodass man im Fluss der Intuition bleibenkann, unabhängig von der Herausforde-rung.

1. Meditation „Um sich selbst zu seg-nen und Führung durch die Intuitionzu erhalten“ (Yogi Bhajan, Okt. 1979).

Sitze in einfacher Haltung mit leichtemJalandhar Bandh. Die Augen sind 1/10geöffnet und auf die Nasenspitze gerich-tet. Hebe die Arme in einem Bogen überden Kopf mit denHandflächen nachunten. Die Händesind etwa 20 cmauseinander, dieDaumen hängenherab. Atme inacht gleichenTeilen ein, in achtgleichen Teilenaus und halte denAtem im selbenRhythmus 16 Tei-le lang aus.Wie-derhole dabei im Geiste das Mantra SA-TA-NA-MA achtmal mit jedem vollenAtemzyklus. 11 Minuten lang, steigeredann allmählich auf 31 Minuten. AmEnde atme tief ein, strecke die Arme hochüber den Kopf und nach hinten und lassden Kopf nach hinten fallen. Blicke nachoben und strecke dich kräftig, um denunteren Rücken und die Kehle zu dehnen.Dann atme aus und entspanne die Arme.Wiederhole zweimal und entspanne.

2. Für eilige Yogis: „Erkenne deineEssenz in einer Minute”(Quelle: Guru Rattan’s Handbuch:Sexualität und Spiritualität, Seite 137):

Sitze in einfacher Haltung, die Augen aufdas Dritte Auge gerichtet. Lege deineUnterarme oberhalb der Handgelenke vorder Brust überkreuz, wobei der rechteUnterarm die Brust berührt. DieHandflächen zeigen zum Körper, dieZeigefinger und Daumen sind in GyanMudra, die übrigen Finger gestreckt.Atme tief ein, atme vollständig aus undhalte den Atem draußen, während du inGedanken dreimal folgendes Mantrawiederholst: HARI HARI HARI HARIHARI HARI HAR. Pumpe dabei deinenNabel kräftig. Atme wieder tief ein, atmevollständig aus und wiederhole dasMantra viermal bei ausgehaltenem Atem,

wieder mit Pumpen. Atme wieder tief ein,atme vollständig aus und wiederhole dasMantra fünfmal bei ausgehaltenem Atemund mit Pumpen. Nur diese dreiAtemzüge, nicht mehr.

3. Übe ein Kundalini Yoga Set, das dieChakras öffnet, z. B. „Das untereDreieck in das obere Dreieck verwan-deln“(Quelle: 2. Teil Teachers TrainingHandbuch, Seite 377; vom 11. Juni 1971),denn Yogi Bhajan sagte dazu: „Wir kön-

nen leicht Zugang zu unsererIntuition haben, wenn unsereChakras geöffnet sind.“

4. Hier sind einige Dinge, diedu in deinem Alltag tunkannst, um deine Intuitionbesser zu hören:• Während der Yogaübungenachte mit Hilfe deiner fünfSinne auf deinen physischenKörper und schau, was deineIntuition dir sagt – ist dies eineÜbung oder Haltung, die gut fürdich wäre, wenn du sie täglich

üben würdest? Bist du dabei, dich zu sehranzustrengen oder vielleicht nicht genug?

• Nimm dir jede Woche oder jeden Monateinen Tag, an dem du das Schweigen übst.Vielleicht willst du einige Freunde einla-den, es mit dir zusammen zu tun. Gehe inStille durch den Tag und nimm wahr, wel-che Geräusche dich in deinem Alltagumgeben. Wie fühlt es sich an, in friedli-chem Schweigen einen Spaziergang zumachen oder eine Mahlzeit zuzubereitenund einzunehmen?

• Der Schweigetag kann eine wunderbareHilfe dabei sein, dir in den folgendenTagen deine Worte bewusst zu machen.Was sagst du, was nicht gesagt zu werdenbräuchte? Was könnte freundlicher gesagtwerden? Kannst du deine eigene Intuitionbesser wahrnehmen, wenn du eine Pauseeinlegst, bevor du sprichst?Indem wir unser inneres Wissen, unsereIntuition, entwickeln, wird uns alles be-wusst, was wir brauchen, damit wirgesund, glücklich und ganzheitlich lebenkönnen: „Wenn wir die Befriedigungunseres Egos verfolgen, wird sich dasDritte Auge, der Sitz unserer Intuition,nicht öffnen. Wenn wir unser Ego aufge-ben, füllt sich das Vakuum mit unsererIntuition und wir werden aufgerichtet.“(Yogi Bhajan)

Seite 5

Das innere Wissen entwickeln:

Die Stimme Gottes in uns Von Sada Sat Kaur, Italien / Los Angeles

Page 6: KYJ_2006_03

Wir wollten wissen, was Intuition füreuch ausmacht, welchen Stellenwert esin eurem Leben hat und welcheErfahrungen ihr mit Intuition ge-macht habt und starteten eine Email-Umfrage. Hier die Antworten:

„Ich bin in einer Familie aufgewachsen,in der die Kraft der Intuition und dieMöglichkeit der Verbindung mit allenLebewesen eine Selbstverständlichkeitist. So war es für mich als kleinesMädchen ganz normal, dass meineGroßmutter mir ein neugeborenesKätzchen in die Hand gab und mich frag-te, ob es gesund sei. Als 15-jährige habeich mich nachts um drei Uhr aus einemGefühl der Unruhe heraus auf meinFahrrad geschwungen und bin durch diefinstere Feldmark fünf Kilometer weitbis zur Weide meiner Stute gefahren. Dortfand ich das Tier mit einem Bein unter derWurzel eines Baumes verfangen, wo siebereits mit letzten Kräften kämpfte. DerTierarzt konnte ihren Kreislauf stabilisie-ren und wir befreiten sie mit vereintenKräften. Zwei weitere Stunden hätte sienicht überlebt ...Das bewegendste Erlebnis, dass michnoch einmal mehr darin bestärkt hat, derStimme meiner Intuition zu folgen, hatteich im Alter von 17 Jahren. Mein FreundMashu träumte, seit wir gemeinsam vorzwei Jahren Yoga und Meditation entdek-kt hatten, davon, eine lange Reise nachIndien zu unternehmen. Er bereitete sichgründlich vor, fand geeignete Reisepart-ner und arbeitete gewissenhaft eine inter-essante Route aus. Ich bat ihn seit Beginnseiner Vorbereitungen immer wieder ein-dringlich, nicht nach Indien zu fliegen,versuchte ihn von dieser Reise abzubrin-gen, sie „wäre nicht gut für ihn“.Natürlich tat er mein Gerede als den Neidder Zuhause Bleibenden ab. Ich mochteihm nicht erzählen, dass ich das Gefühlhatte, er würde auf dieser Reise sterben.Schließlich buchte er den Flug. Ich batihn inständig, doch bitte, bitte einen Tagspäter zu fliegen. Mit den Worten „wennes dich beruhigt“ verschob er den

Abflugtermin. In der Nacht vonDonnerstag auf Freitag, die er nach sei-nen ursprünglichen Plänen in der Luftverbracht hätte, bekam Mashu einenBlinddarmdurchbruch und wurde in einerNotoperation gerettet. Seine Reise nachIndien fand erst 20 Jahre später statt – vorder Buchung der Flüge fragte er michnach meinem Gefühl. Ich konnte ihm vonHerzen eine gute Reise wünschen.Ich bin sehr dankbar für diese laut unddeutlich sprechende Stimme in mir, stelltsie gerade im Umgang mit Lebewesen,die (noch) nicht „Menschensprache“sprechen - wie Babys und Tieren - einendirekten und unverfälschten Kontakt her.Die Vorbereitung meiner Kurse und Se-minare besteht in solider Ausarbeitungeines Konzeptes und immer auch ineinem Hineinspüren, was genau dieseGruppe der angemeldeten Teilnehmer-Innen abruft. Eine Zu- oder Absage inletzter Minute kann die Ausstrahlungeiner Gruppe stark verändern. In meinemYogaunterricht führt mein Lauschen aufdas, was meine Intuition mir eingibt,dazu, dass ein Moment der Stille entsteht,während ich hineinspüre „was jetztansteht“ und manchmal ändere ich spon-tan meine Pläne für den Kurs. So fließe ich mit dem, was die Gruppe und die ein-zelnen TeilnehmerInnen ausstrahlen.“ (Dhyan Tada Güdel)

„Meine Intuition hat mir während meinerSchwangerschaft viele Ein- und Ausblik-ke geschenkt. Ich hatte einen Traum, indem sie mir ihr Wesen und ihr Aussehensehr deutlich gezeigt hat, mehrere, indenen ich in dem Gefühl bestätigt wurde,dass ein Mädchen zu uns kommen möch-te; und dann war da noch ein ganz beson-derer Traum, in dem ich den Tag derGeburt erfahren habe. Ich wollte michdamals nicht so ganz darauf verlassen,um eventuelle Enttäuschungen nicht nochschlimmer zu machen, aber wären sie esdann auch gewesen? Auf jedem Fall hatsich alles bestätigt. Ich würde gernemeine Intuition mehr schulen, um siebewusster einsetzen zu können und ummeine Wirklichkeit zu erweitern. DankKundalini Yoga habe ich dazu genügendMöglichkeiten, außerdem ist mir beieinem Kurzurlaub letzte Woche auchnoch ein passendes Buch in die Händegefallen, die Zeichen stehen also gut!“(Elena Braun-Haid, Tübingen)

„Ein bezeichnendes Zitat aus einem wun-derschönen Roman lautet „Jede theoreti-sche Erklärung ist eine Reduzierung derIntuition.“ Der Guru spricht in so vielenFormen zu uns. Wie soll man etwas inWorte fassen, das sich kaum mit demVerstand nachvollziehen lässt? Intuitionist ein sanftes Lied unserer Seele, welchesuns den Weg weist. Nur wenn es uns

Umfrage zum Schwerpunktthema

Welche Erfahrungen hast du mit Intuition?Von Kerstin Ravi Kirn Kaur Leppert

Intuition üben wir jedes Mal, wenn wir uns auf das dritte Auge konzentrieren, das 6. Chakra und physiologisch die Hypophyse aktivieren.

Intuition und Achtsamkeit sind zwei der durch Kundalini Yoga geborenen Engel, die uns auf unserem Weg führen. Aber was macht Intuition wirklich aus?

Wissen wir alles darüber, nur weil wir die Yoga Lehrerausbildung absolviert haben?

Dhyan Tada hört eine deutlich sprechende Stimme

der Intuition in sich.

Jai Hari Kaur versteht Intuition als sanftes Seelenlied.

Seite 6

Page 7: KYJ_2006_03

Seite 7

gelingt, das Ego zum Schweigen zu brin-gen, ist es uns möglich, dieser liebevollenSinfonie zu lauschen. Und die vollkom-mene Herrlichkeit eröffnet sich uns füreine Weile.” (Astrid Jai Hari Kaur Mussmann)

„Früher habe ich immer geglaubt, ichkann Themen wie „Intuition“, „InneresKind“ „Selbstbewusstsein“ oder anderenette Begriffe ausschließlich in Kursenerfahren und spüren, was das denn so ist.Heute weiß ich, dass es anders ist. Geradedie Intuition ist etwas, das von mir wahr-genommen werden möchte. Sonst pas-siert sie dauernd, aber ohne Anerkennungmeinerseits ist es eben „Zufall im Alltag“,„Glück gehabt“ oder die gefürchtete„Spontaneität der Frau“, mit der vieleschwer klar kommen. Intuition ist fürmich ein „Hören auf die innere Stimme“geworden. Ein Wissen, das einfach da istund dessen Impulsen ich folge. Es istunklug, dagegen zu handeln oder nichtdarauf zu vertrauen. Intuition ist für vieleeine Selbstverständlichkeit und gehörtzum Alltag dazu. Für mich sind das Dingewie: Ich habe mich mit meiner Tochterverabredet und komme mindestens zehnMinuten zu spät. Gerade als ich auf denTreffpunkt zugehe, kommt mein Kindvon der anderen Seite, und keine hatumsonst gewartet. Oder: „Es“ zieht michin den Supermarkt und ich weiß nichtwarum. Ich kaufe etwas, von dem ichnicht wirklich überzeugt bin, dass ich esbrauche – und bekomme einige Stundenspäter überraschend Besuch. Geradediese Zutaten im Essen kommen gut an.Oder ich suche etwas und habe keineAhnung, wo sich das versteckt hat, geheplanlos herum, greife irgendwo hinein –und da ist es.”(Erika Sat Avtar Kaur, Wien)

„Das Wort Intuition ist meines Erachtensein Bedeutungs-„Teekesselchen”: Je nachKontext/Person wird es unterschiedlichgebraucht und verstanden. Für den Unter-richt an unserer Kinesiologie- undHeilpraktiker-Schule verwenden wir eineeher physische Definition. In diesemSinne benenne ich mit Intuition die ange-borene menschliche Fähigkeit, gründlichgemachte Erfahrungen und Gelerntes, dasbisher geruht und nicht angewendetwurde, zur richtigen Situation, zum rich-tigen Zeitpunkt auf die richtige Art undWeise im Bewusstsein aufblitzen zu las-sen. Es kommt einem dann so vor, alswäre dieses Know-how „vom Himmelgefallen”.Intuitiv erscheint es uns immer dann,wenn wir uns dabei nicht an die frü-heren Momente des Lernens erinnern.Physiologisch hat das meines Erachtensweniger mit der Hypophyse zu tun, son-dern eher mit der vernetzten Struktur

unserer 100 Milliarden Neuronen (sovielSterne gibt es in unserer Galaxie!), mitpro Nervenzelle 5.000 bis 20.000Synapsen (zusammen also 10 hoch 15!!),mit pro Synapse mindestens 60 verschie-denen Neurotransmittern, die auch nochim Millisekundenbereich in jeweils unter-schiedlichen Konzentrationen vorliegenund damit Aktionsmuster von unendlicherVielzahl ermöglichen. Und dabei sindnoch nicht einmal die „Astrozyten”(sternförmige Zellen im Gehirn, die nichtan der Signalweiterleitung beteiligt sind)berücksichtigt, die als „Ammen” unsereNeuronen nähren und in ihrem Wachstumlenken und fördern, bis weit in das hoheAlter hinein! Da ist nur extrem wenigbewusst zu steuern, aber vieles kann inerstaunlichen, neuen Zusammensetzun-gen an die bewusste Oberfläche (sprichGroßhirnrindenaktivität) gelangen, wennes zur gegebenen Situation passt. Dazu braucht es „lediglich” Vertrauen indie unendliche Vielfalt des eigenen, bis-her gelebten Lebens. Wir haben neben dem Bewussten unzäh-lig viele Erfahrungen gemacht, ohne uns dessen bewusst gewesen zu sein. Diese

Erfahrungen und Lernmomente sind dennoch als Muster von Neuronenakti-vität reaktivierbar, wenn ein genügend „wichtiger” Reiz aus der Innen- oderAußenwelt vorliegt. Aus der galakti-schen Fülle von Erfahrungen, Neben-wahrnehmungen, unbewussten Moment-und Parallelerkenntnissen heraus schöpftdie Intuition. Nebenbei gilt meinerErfahrung nach auch bei der Intuition die80/20-Regel: in 20% der Fälle liegen wirdaneben! Wenn wir uns darüber imKlaren sind, können wir genügend Acht-samkeit aufbringen, um mit der Intuitionverantwortungsvoll umzugehen.“(Georg Weitzsch)

„Gerne will ich ein paar Gedanken zurUmfrage beisteuern, denn das Thema Intuition beschäftigt mich schon, seitdemich mich mit Yoga vertraut gemacht habe- also über 20 Jahre. Immer wieder kamenFragen auf wie z. B. wann ist es Intuitionund wann ist es mein „monkey mind”(das sind für mich verrückte Gedanken,Ängste, alte Erlebnisse, die einen geprägthaben und nicht aufgelöst worden sindetc.) oder meine Angst, die sich einschal-ten. Im letzten Jahr besuchte ich einSeminar bei Amelia Kinkade mit demTitel „Tierisch gute Gespräche” aus denUSA. Ihr stellte ich ebenfalls meineFrage, denn in ihren Übungen kamen mir„komische Eingebungen”. Ihrer Meinungnach ist die Intuition schneller als dieAngst ...Ich übe mich weiter daran, in manchenSituationen Intuition und Angst unter-scheiden zu lernen. Obwohl ich sagenmuss, dass ich einen Weg meines Selbstes, meiner Intuition gehe - nur wiegesagt, in manchen, wichtigen Dingen,während ich über etwas meditiere, bin ichmir schon unsicher - INTUITION oder MONKEY Mind ...” (Sabina Pilguj)

Georg hat die 80/20-Regel erfahren:In 20% der Fälle versagte

die Intuition.

Energiebällchen ... oder yogische Ostereier

RE

ZE

PT

TIP Rezept für etwa 25 Stück:

100 g Haferflocken oder (fertiges Müsli) Schale einer unbehandelten Orange 100 ml Orangensaft 100 bis 150 ml Mineralwasser (mit Kohlensäure) 1 Esslöffel Carob (oder Kakaopulver) 2 Esslöffel Honig 80 g gerösteter Sesam 40 g Kokosraspel 250 g unbehandelte Trockenfrüchte

Die Trockenfrüchte in Orangensaft einweichen, fein schneidenoder mahlen (in elektrischer Kaffeemühle) Den Saft von den Trockenfrüchten aufheben und alle Zutaten miteinander vermengen. Die Masse mit Kokosraspeln zu kleinenBällchen oder yogischen Ostereiern formen. Sie sind energievollund wohlschmeckend - guten Appetit!

Page 8: KYJ_2006_03

Intuition (lat. intuitio – unmittelbareAnschauung) ist ein Begriff unsereswestlichen Kulturkreises, der ur-

sprünglich aus der Philosophie stammt.In der Encyclopedia catholica wirdIntuition wie folgt definiert: „Intuition istdirektes Begreifen, ohne Verwendungvon Nachdenken. Es handelt sich umeine kognitive Funktion, ein psychischesOrgan, das die Wahrheit in ihrerGesamtheit greifen kann. Intuitionschreitet nicht analytisch vor - wissen-schaftliches Vorgehen vom Teil zumGanzen -, sondern erfasst direkt dasGanze.“ Intuition ist ein Phänomen, dasschon die griechischen Denker beschäf-tigte. Platon nannte sie den „göttlichenWahnsinn“ und für Archimedes gipfeltesie im „heureka - Erlebnis“. Mit der Aufklärung wurde dem rationa-len Denken der Vorzug gegeben. Kantpostulierte: „Das menschliche Denkenist nicht intuitiv, sondern diskursiv.“

Erfinder und Wissenschaftler wusstenund wissen jedoch das intuitive Denkennach wie vor zu schätzen. Albert Ein-stein sagte über den geistigen Prozessseiner Entdeckungen, er sähe bestimmteZusammenhänge intuitiv vor sich undhabe dann oft große Mühe, die Dinge inmathematischer Sprache auf den Punktzu bringen. Und Louis Pasteur formulier-te es so: „Der Zufall trifft nur einen vor-bereiteten Geist.“

Was passiert im Gehirn, wenn wir intui-tiv denken? Bestimmte Sinnesmeldun-gen werden auf Nervenbahnen weiterge-leitet, die den Neokortex umgehen, indem das bewusste Denken abläuft. Soerreichen die Sinnesreize direkt den

Mandelkern (Amygdala), das emotionaleKontrollzentrum des Körpers imZwischenhirn. Der Mandelkern sendetdann wieder Nervenimpulse zum Kortex.Intuitive Fähigkeiten sind ein Erbe unse-rer Evolution. Für unsere Vorfahren war„schnelles Denken“ fürs Überlebenextrem wichtig. Der Hirnforscher RobertOrnstein bringt es auf den Punkt: „DasHirn arbeitet auf Gedeih und Verderb, esargumentiert nicht und fragt nicht nachGründen.” Deshalb finden wir häufigerst im Nachhinein Erklärungen fürunser Verhalten, aber dieses Bedürfnis,alles rational erklären zu wollen, ist dannunwiderstehlich.

Allerdings denkt nicht nur unser Gehirn,sondern auch unser Bauch. Zwar wissendie Wissenschaftler noch nicht so genau,wie das „Bauchhirn“ funk-tioniert, aber es arbeitetunabhängig vom Gehirn undtrifft selbständige Entschei-dungen. Im „Bauch“ werden,wie man vermutet, unbewus-ste Erinnerungen wieSchmerz, Wohlsein, Erfolg,Misserfolg, Freud und Leidgespeichert. Aus dem Bauchheraus kommende Intuitio-nen sind von daher nicht irra-tional, wie lange unterstellt,sondern sie repräsentierenunsere persönliche Wirklichkeit. Mankann nicht mehr wie früher den Verstandim Gehirn und das Gefühl im Bauchansiedeln. Vielmehr ist alles miteinandervernetzt und weitaus komplexer. ImFachmagazin „Sience“1 konnte mankürzlich nachlesen, dass es gelungen sei,den Sitz des 6. Sinnes zu lokalisieren undzwar im „Anterior Cingulate Cortex“. Erist dafür verantwortlich, Umweltein-drücke, vergangene Erfahrungen zusam-men zu puzzeln und uns ein Gefühl füraufkommende Gefahren oder Schwierig-keiten zu geben, d. h. uns zu warnen.

In unserer Kultur gelten Frauen gemein-hin intuitiver als Männer. Untersuchun-gen zeigten jedoch, dass dies so nichtstimmt. Die Unterschiede sind geringfü-gig und Frauen liegen nur etwas vorne,

weil sie die nonverbalen Signale andererMenschen besser dekodieren als Männer.Nun arbeiten wir im Kundalini Yoga flei-ßig daran, unsere Intuition zu verbessern.Mich interessiert, was die indischePhilosophie dazu sagt. Ich zieheHeinrich Zimmers Grundlagenwerk„Philosophie und Religion Indiens“2 zuRate: Das indische Denken war nichtdaran interessiert, die sichtbare Welt zuerforschen und zu beschreiben. DerDualismus, der unser Denken be-herrscht, ist ihm fremd. Nach Zimmerkommt der Begriff „buddhi“ unsererIntuition am nächsten. Er umschreibt„buddhi“ mit intuitiver Intelligenz,Urteilsvermögen, Fähigkeit des Ge-wahrwerdens, wieder zum Bewusstseinkommend. Auf Seite 327 heißt es: „Werder wahren Einsicht ermangelt, wer nicht

ständig und mit Sorgfalt seineGedanken anjocht und zügelt(das heißt, wer nicht seinebewusste Denkfähigkeit(manas) ebenso wie seineintuitive Wahrnehmung(buddhi) – welche eine Mani-festation des irrationalenUnbewussten ist – lenkt undüberwacht), der wird mit denSinnen so wenig fertig wieder Wagenlenker mit unge-bärdigen Pferden. Wer aberstets erfüllt ist von intuitiver

Wahrnehmung (…) und wer sein Denkengezügelt und angejocht hat, dem sind dieSinne gefügig wie gute Pferde demWagenlenker.“Buddhi/Intuition ist also eine Fähigkeit,Einsicht in geistige Prozesse zu gewin-nen, doch verfügt der Mensch darübernicht mit seinem bewussten Willen.Dazu dient die Meditation, womit wir beiBuddha angekommen wären, dennBuddha heißt „der Erweckte“. Im yogi-schen Verständnis bedeutet Intuitionsomit, auf dem Pfad der Erkenntnisvoran zuschreiten. Das ist weit mehr alsnur der Gegensatz zu unserem rationalenDenken.

1Sience, Bd. 307, S. 1118, 20052Suhrkamp Verlag 2001, 595 Seiten, 15,50Euro, ISBN 3518276263, 11. Auflage

Intuition aus wissenschaftlicher Sicht:

Denken mit dem „Bauchhirn“Von Gerlinde Böpple

Gerlinde Böpple,Heilpraktikerin undYogalehrerin aus

Berlin.

Seite 8

Page 9: KYJ_2006_03

Seite 9

Den ganzen Abend über grübeleich an meinem Schreibtisch,quäle mich von Satz zu Satz. Am

nächsten Morgen stehe ich unter derDusche und plötzlich kommt mir dieIdee, auf die ich sehnsüchtig wartete. EinGeistesblitz? - Ich gehe früher als nötigvon einer Party nach Hause. Am näch-sten Tag erfahre ich, es gab noch einenbösen Streit. Eine hilfreiche Ahnung? -Ich wache auf und weiß plötzlich dieLösung für mein Problem. Erst amAbend erinnere ich mich an meinenTraum. Eine Botschaft des Unbewuss-ten? - Ich lasse mich in der Bahn nichtauf ein Gespräch mit einem Fremden ein,später wird die Frau mir gegenüber hef-tig von diesem Fremden angepöbelt.Eine Warnung der „inneren Stimme“?Bei solchen Erfahrungen ist Intuition mitim Spiel. Wenn solche spontanen undunerklärlichen Erlebnisse das Gutebefördern, steckt dahinter für einen gläu-bigen Christen Gott.

Intuition kommt vom lat. intueri, undbedeutet erwägen, betrachten. Es be-schreibt eine besondere Begabung, Ein-sichten oder Entscheidungen zu erlan-gen: nicht durch vernünftiges Nachden-ken, sondern durch spontane Eingebung.Es geht also hier um eine Form der unbe-wussten, nicht willentlich hervorge-brachten Erkenntnis. Zur Praxis desevangelischen Glaubens gehört eher dasVerstehen. Bibelstudium, soziale Arbeitund Wertediskussion haben im Lebenvon aktiven Christen einen hohenStellenwert. Dagegen ist die Bildungoder Stärkung der Intuition mithilfe

bestimmter Techniken, wie wir es ausetlichen Kriyas des Kundalini Yoga ken-nen, nirgends zu finden. Die Beschäfti-gung mit Intuition taucht auch nicht inchristlicher Dogmatik auf. Einen ver-wandten Begriff, die Inspiration, findenwir schon eher. Während Intuition einreproduzierbares Erleben beschreibt, istdie Inspiration einmalig, ein Durch-bruchserlebnis, das uns Menschen dieWahrheit Gottes offenbart. „Aber derGeist ist es in den Menschen und derOdem des Allmächtigen, der sie verstän-dig macht.“ (Hiob 32,8) In der Bibel sindes die Propheten, die durch Zeichen,Träume oder Stimmen Kenntnis erhaltenvon der verborgenen Wahrheit oder denPlänen Gottes. Sie galten im Volk meistnicht viel, ihre Botschaften waren unbe-

quem und der Geist Gottes ließ sie mit-unter in Ekstase fallen. Sie wurden oftfür verrückt oder gar betrunken erklärt.Gerade sie aber erhielten durch ihreIntuition Erkenntnisse, die denMenschen Hoffnung und Mut machten.„Und ich sah einen neuen Himmel undeine neue Erde; (...) und Gott wird abwi-schen alle Tränen von ihren Augen undder Tod wird nicht mehr sein, noch Leid,noch Geschrei noch Schmerz...“(Offenbarung 21,1.4) Biblische Prophe-ten wurden „Seher“ genannt, im Yogagehen wir davon aus, dass die Intuitionihren Sitz im 3.Auge hat. Das Pfingstwunder, das große Ereignis,das die christliche Kirche begründete,handelt davon, wie die zwölf Apostel,durch den Heiligen Geist erweckt,Feuerzungen sahen (Apostelgeschichte2). Aus yogischer Sicht erinnert mich dasan das Öffnen des 3. Auges. Plötzlichwurden die Apostel begeistert, dieBotschaft Gottes in allen Sprachen derWelt kund zu tun. „...von dem heiligenGeist getrieben haben Menschen imNamen Gottes geredet.“ (2. Buch Petrus1,21)Eine wichtige Theorie im Christentum istdie „Verbalinspiration“. Sie besagt, dassdie verschiedenen Autoren der bibli-schen Bücher durch den Geist Gottesinspiriert wurden. Demnach wurden dieTexte der Bibel den Schreibern vomHeiligen Geist wörtlich eingegeben. Diechristlichen Mystikerinnen und Mystikerwaren ständig von Intuition oderInspiration getrieben. Sie litten aber auchoft unter ihren Eingebungen, die sie vonGott erhielten und wurden zum Teil der

Ketzerei angeklagt. So wie MeisterEckhard, der weise erkannte: „Das Auge,mit dem ich Gott sehe, ist dasselbe Auge,mit dem mich Gott sieht. Mein Auge undGottes Auge ist nur ein Auge und einSchauen und ein Lieben.“Intuition bzw. Inspiration, die Gott unsschenkt, ist nicht immer nur schön undharmonisch. Sie kann an Grenzen undAbgründe führen, die uns stark fordern,um den Willen Gottes in diese Welt zubefördern. „Darum, wenn die Einge-bung von oben dich ermuntert, so liebeGott in Wahrheit und Gerechtigkeit, undwiderstehe dir selbst in dem Begehrenund der Ergötzung der Ungerechtig-keit.“ (Hildegard von Bingen). DiePraxis, göttliche Inspiration zu fördernund zu initiieren, ist wie in allen Religi-

onen auch im Christentumdie Meditation. Hier kom-men die Christen nach allden Worten und Taten, diesie in Gebet und tätigerNächstenliebe für nötig hal-ten, zum Schweigen. Chris-ten können aus der Erfah-

rung der Meditation Yogi Bhajan zustim-men: „Gebet ist, wenn du zu Gottsprichst, Meditation ist, wenn Gott zu dirspricht.“Sich Öffnen für den Geist Gottes ge-schieht bei Sikhs wie bei Christen ganzunspektakulär und bedarf der Demut. Sowie es der Altvater Makarios beschreibt:„Es ist nicht notwendig, viele Worte zumachen; es genügt, die Hände erhobenzu halten.“ Kennen wir im KundaliniYoga nicht alle diese Übung, den Ego-Eradicator? Nur, wenn ich mein Egozurücknehme, mache ich Platz für GottesGeist, gebe ich Raum für Intuition undInspiration: „Meditation ist einzig undallein dazu da, intuitiv zu werden.“(Yogi Bhajan)

Gisela Kraft ist Pfarrerin der Drei-faltigkeitsgemeinde in Berlin-Lank-witz, einer lebendigen Gemeinde der„Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlau-sitz”. Die Mutter zweier erwachsenerTöchter und gebürtige Berlinerin istseit 2004 Kundalini Yoga Lehrerinund verbindet ihren christlichenGlauben mit Kundalini Yoga.

Eingebung des Heiligen GeistesVon Gisela Kraft

Intuition im Christentum:

Page 10: KYJ_2006_03

Seite 10

Frauen gelten allgemein als intuitiver. Das lernen wir inStufe 1 der Yogalehrerausbildung. Wir wollten von einemYogalehrerpaar ihre Meinung dazu erfahren und fragtenbeide: „Sind Frauen intuitiver als Männer?“

Sie sagt:

„Grundsätzlich besitzen Män-ner und Frauen Intuition. Sie istdie Gabe des Wissens um dieDinge jenseits von Maya.Intuition ist kein Bauchgefühl.Sie ist das glasklare Wissen umdie Dinge des Lebens - imGroßen wie im Kleinen. Wiesowir hier sind, warum wir geradediese Erfahrung machen müs-sen, wieso ich diesen Job dochnicht bekommen habe ... Frauenhaben die Anlage, ihre Intuition16mal stärker zu entwickeln alsMänner. Diese starke Intuitionder Frau war in früheren Zeitenselbstverständlich vorhanden,doch durch veränderte Lebens-umstände, zunehmender „Ver-

kopfung“ (Intellektualisierung) wurde diese natürliche Gabeder Frauen immer schwächer. Durch spezifische Kriyas, wie wirsie aus dem Kundalini Yoga kennen, kann sie jedoch wieder vollerblühen.Je stärker die Intuition ist, um so mehr Visionen können wirFrauen aufgreifen und auf die Erde bringen. Wir Frauen tragendie Mata Shakti, die Schöpferin, in uns. Und somit ist es auchan uns, unsere Gabe der Intuition einzusetzen, um zukunftswei-send auf die Entwicklung der Menschheit Einfluss zu nehmen.Die Frau gibt dem Mann die Inspiration und die Aufgabe desMannes ist es, diese Vision umzusetzen und ihr eine Form zugeben.Für alles, was naht, gibt es Zeichen. Die Frau hat die großeGabe, diese zu erkennen und zu lesen. Es geht bei der Intuitiondarum, das Wort zu hören, das von innen kommt. Wenn wir die-sem Wort, dieser Stimme folgen, werden Projekte, die darausentstehen, wie von Gottes Hand geführt vollendet.Das kann man bei Künstlern wunderbar betrachten. Es sind oft-mals nicht die Werke, an denen Monate, manchmal Jahre gear-beitet wurde, die so tief berühren. Diese Werke sind technischperfekt, doch ergreifen sie bei weitem nicht so das Herz wie sol-

che Werke, die innerhalb kurzer Zeit entstanden sind. Und vondenen der Künstler sagt, es sei, als ob er nur der ausführendeTeil gewesen sei und eine höhere Hand ihn geführt hätte.Zielsicher und präzise. Mit einer Wirkung, die das tiefste Innereanrührt.Wenn wir Frauen unsicher sind, neigen wir dazu zu kämpfen.Wenn wir intuitiv sind, wissen wir. Und das ist unsere Stärke.Dann müssen wir nicht mehr kämpfen, dann sind wir sicher. Sieist unser Schutz.Ich wünsche mir, dass wir Frauen diese Gabe in uns stärken.Damit wir die Stimme Mata Shaktis in uns wieder stärker ver-nehmen und den Mut finden, ihr zu folgen. Wahe Guru Ji Ka Khalsa Wahe Guru Ji Ki Fateh!“

Er sagt:

„Intuition ist keine Gabe,Intuition ist ein Zustand.Intuition ist das Lauschen indie Welt, ein tiefes Wissen. Soerfahren wir im JapJi über dasGeistige Reich: ‚Hier regiertIntuition, das innere Ohr. DasGöttliche Genie der Wesen tritthervor’.Alles ist Gott und Gott ist inallem – wir sind all(e)ein.Ob Mann, ob Frau – es ist einund dasselbe Göttliche Genie.Es tritt hervor, war also schonvorher da, denn wir alle besit-zen diese Intuition. Was esbraucht, um die Intuition her-

vortreten zu lassen, ist, dass ich mich mehr und mehr der Weltöffne. Ich lasse zu, meine „innere und äußere“ Wahrnehmungauszudehnen. Prana, die alles durchdringende Lebenskraft des Universums,ist Energie und Bewusstheit. Ich dehne meine Wahrnehmungdemnach aus, indem ich energetisch an mir arbeite!Was spielen da Attribute wie Mann oder Frau für eine Rolle?Was bleibt, ist die Diskussion über gesellschaftliche Prägung,über die Schulung der Sinne oder ähnliches. Letztendlich sindwir alle Facetten einer Wirklichkeit.Einer Wirklichkeit, die über unsere Bewusstheit hinaus geht unddaher nicht beschrieben werden kann.SAT NAM.“

Subagh Kaur Bloßfeldtbetreibt gemeinsam mitihrem Mann Meher Singhein Yogazentrum imHerzen Ottensens(Ardas, Hamburg, nähereInfos zu Kursen undWorkshops unterwww.ardas.de,Tel.. 040/39805275.)

Meher Singh Bloßfeldt istwie seine Frau seit 1995Yogalehrer. Heute stehenbeide der Amrit NamSarovar Schule von KartaSingh (Frankreich) sehrnahe.

Eine Frage, zwei Antworten:

Sind Frauen wirklich intuitiver als Männer?

Yogi Bhajan sagte einmal über die weibliche Intuition: “A woman basically has no need to be counseled, she only has to be awakened. A woman can monitor herself. It is because of the added faculty in the woman`s personality and character, which a man needs:The faculty to re-evaluate and re-establish the self in time and space.”(Eine Frau braucht es im Grunde nicht, beraten zu werden, sie muss nur erweckt werden. Eine Frau kann sich selbst steuern. Das liegt an der zusätzlichen Fähigkeit in Persönlichkeit und Charakter der Frau, und zwar der Fähigkeit, das Selbst in Zeit und Raum neu einzuschätzen und auszurichten.)

Page 11: KYJ_2006_03

Seite 11

Ich glaube, jedeR von uns kenntfolgende Situationen im Leben:Du sollst eine Entscheidung tref-

fen und eine leise Stimme in dir flü-stert NEIN, obwohl jede Vernunft,jede Logik und obendrein noch alledeine Freunde zu einem JA raten.Oder umgekehrt – etwas in dir jauchztund jubiliert und sagt JA, das MUSSich tun, obwohl alle Zeichen deutlichdafür sprechen, dass es dich ruinierenwird. Am Ende stellt sich heraus, dassgenau diese Entscheidung das Bestewar, was du tun konntest. Oder duhast einen guten Tag, an dem dichkein Gedanke blockiert, du einfach imFluss bist und alles fällt an seinenPlatz. Du triffst im rechten Momentdie rechte Wahl, bist zur richtigen Zeitam richtigen Ort, triffst im passendenMoment die passenden Leute, alles isteinfach und fühlt sich richtig an.Könnte das nicht immer so sein? Ja –es könnte! Wenn du 24 Stunden amTag mit deinem meditativen Verstandverbunden wärest, dein 3.Auge geöff-net wäre, du achtsam und bewusstwärest und vor allem die leise Stimmein dir nicht überhören oder ignorierenwürdest. Kurz, wenn du deinenVerstand gemeistert hättest. Aber wervon uns hat das schon?

Nun, wie Alice Bailey schreibt, istdiese Fähigkeit bei der Mehrheit derMenschen fast verschüttet. Und den-noch kennen wir sie alle. Letztendlichsind es die intuitiven, nicht unbedingtlogisch-rationalen Entscheidungen,die uns unbekannte und ungewöhnli-che Pfade einschlagen lassen und unsdamit schneller weiterbringen aufunserem Weg als immer nur diebekannten Straßen zu gehen.

Yogi Bhajan sagte dazu: „Das 6.Chakra zu meistern heißt, niemalsverwirrt zu sein von den Polaritätendes Lebens und fähig zu sein, zwi-schen den Polaritäten, zwischen denZeilen zu lesen.“ Nicht verwirrt sein

von den Polaritäten des Lebens, wahrnehmen können, was wirklichist, unter die Oberfläche, die Masken,das Offensichtliche schauen: Dazumusst du über das, was dir deinefünf Sinne vorgaukeln, hinausgehen, denn das, was du mit dei-nen Augen siehst, mit deinenOhren hörst, mit deinem Mundschmeckst, mit deiner Nase riechst,mit deinen Händen fühlst, ist NIEMALS die reine Wahrheit. Eskann immer nur ein kleiner Teil davonsein, den du dann aus deinenErfahrungen und Bedürfnissen her-aus beurteilst und interpretierst. So funktioniert das niedere Denken und daher kommt es auch ständig zu Missverständnissen, Be- undVerurteilungen, Verwirrungen undFehlentscheidungen.

„Erkenntniskraft ohne das niedereDenken (...) deren Wesen Liebe-Weisheit ist“: Wie kannst du also überdas Denken, deine eingefahrenenMuster, deine Emotionalität und deineBedürftigkeiten hinauswachsen unddich mit deiner Intuition verbinden?Alice Bailey gibt uns den Schlüssel:LIEBE. Liebe geht einher mitWeisheit und Liebe-Weisheit ist dasWesen der Intuition. Wahre Liebe gehtüber das weit hinaus, was sich für unsnormalerweise wie Liebe anfühlt.Wahre Liebe ist bedingungslos, kenntkeine Fragen und enthält jedeAntwort. „Wo Liebe ist, ist keineFrage; wo eine Frage ist, ist keineLiebe“, sagt Yogi Bhajan. Diese reine,göttliche Liebe beginnt mit der Liebezu dir selbst, denn nur wer sich selbstliebt, kann Liebe auch wirklich erfah-ren und weiterverströmen. Wie aberfindest du zu dieser göttlichen, allum-fassenden Liebe in dir? Unser gelieb-ter Meister Yogi Bhajan hat uns denWeg gezeigt: SADHANA.

Sadhana ist ein Akt reiner Selbst-Liebe, denn: Liebst du dich selbst sosehr, dass du jeden Morgen vorSonnenaufgang aufstehst, um dich mitder göttlichen Liebe zu verbinden,dich aufzutanken, dich in eine höhereSchwingung zu versetzen und den Tageinzunehmen, bevor er dich ein-nimmt?Praktizierst du regelmäßig Sadhana,dann nimmt die Chance täglich zu,dass deine intuitive Fähigkeit nichtnur andeutungsweise, sondernununterbrochen vorhanden ist, dudem göttlichen Willen in dir zuhörenkannst, ein Leben im universellenFluss, in Liebe und Weisheit führenkannst und diese Liebe auch an ande-re Menschen weiterverströmen wirst.

1Alice Bailey hat von 1880 (England) bis 1949 (USA) gelebt, war Theosophin,hat die esoterischen Schriften „Geheim-lehre” von H.P. Blavatsky und „Studieüber das Bewusstsein” von Annie Besantstudiert und später Lehren des tibetischenMeisters Djwhal Khul gechannelt, der ihreinige ihrer Bücher diktiert hat.Das Buch „Der Yoga-Pfad” ist eineAbhandlung über die Yoga Sutras vonPatanjali, übertragen von Djwhal Khul,erläutert von Alice Bailey. Eine Neuauflage(ISBN 2-88289-016-8) ist im Lucis Verlagerschienen, kostet 22 Euro und ist bei-spielsweise bei www.buchhandlung777.at zu bestellen.

Die Rolle der Intuition bei Entscheidungen:

Intuition ist Liebe–WeisheitVon Hari Har Kaur, Karlsruhe

„Erkenntniskraft ohne das niedere Denken,auch Intuition genannt, deren Wesen Liebe–Weisheit ist.“ (Alice Bailey1)

Page 12: KYJ_2006_03

Seite 12

ANZEIGEN

Wahrscheinlich gibt es so vieleMöglichkeiten Intuition zuerfahren, wie es Menschen

gibt. Viele Praktizierende des Sat NamRasayan haben die Erfahrung gemacht,dass sie einen leichteren Zugang zu ihrerIntuition finden. Manche Menschen erle-ben Intuition als „so ein Gefühl imBauch“. Da wir beim Sat Nam Rasayanüben, alle Empfindungen zuzulassen,dabei nichts diskriminieren und sehrbewusst in den Körper hinein spüren,öffnen wir uns dafür, diese Art vonIntuition zuzulassen.

Für diejenigen, die sich für die „innereStimme“ öffnen möchten, ist es nötig,

völlige geistige Stille zu erreichen. Wennder Geist absolut ruhig ist und eineAussage in das Schweigen fällt, so istdas mit hoher Wahrscheinlichkeit eine„intuitive Aussage“. Man mache den„Gegentest“ und denke die gleicheAussage: Dies ist eine Produktion desDenkens, eine Anstrengung. Intuition zuempfangen ist nicht anstrengend, man tutnichts. Diese Übung wird allerdings nurvon Erfolg gekrönt sein, wenn man esschafft, nicht bestimmten Wunsch-aussagen verhaftet zu sein. Auch hierbeikönnen die Übungen des Sat NamRasayan eine große Hilfe sein. Im SatNam Rasayan üben wir, einen innerenRaum zu öffnen, indem wir die

Konzentration nicht auf einen Punkt(etwa Mantra, Atem, 3. Auge) richten,sondern auf alles, was fühlbar ist, aus-dehnen. Anders gesagt: An Stelle derKonzentration steht die Aufmerksamkeitfür alles, was ist. Yoga und Meditationsind sehr wichtig, um diese Achtsamkeitstabil zu halten und die nötige Nerven-stärke aufzubauen.

Der eigentliche Weg, Intuition durch SatNam Rasayan zu entwickeln, ist die„Kunst des Wissens“. Dabei weist manalles zurück, was man glaubt zu wissenoder zu erinnern, sowie alle Vorschläge,die der Geist macht, und meditiert weiterund weiter. Denn: „Alles was wir wissen,wissen wir, weil wir es fühlen.“

Durch geduldiges Üben wird sich dasWissen schließlich einstellen, und dannsehr schnell und unmittelbar. OhneUmwege über Gefühl, inneres Hörenoder Sehen – unmittelbares und durchnichts zu beeinflussendes Wissen. Obsich diese Erfahrung in Worten ausdrük-ken lässt, ist dann noch ein anderesProblem, das mit dem Wissen selbstjedoch nichts zu hat.

Waches Interesse und Mitgefühl für dieMenschen, die es zu heilen gilt, helfendabei, Ausdauer und Engagement aufzu-bringen, um die Kunst des Wissens zuerlernen. Neugierde im voyeuristischen,grenzüberschreitenden Sinn ist damitnicht gemeint und verhindert, dass dieKunst des Wissens funktioniert. Soschützt der innere Raum sich selbst, undwir können einfach beginnen, beharrlichüben und uns überraschen lassen. DasGeschenk ist die Intuition, die Ideen vonsolcher Originalität hat, die wir uns nie-mals ausdenken könnten!

[email protected]

Alle Empfindungen zulassen:

Durch Sat Nam Rasayan Intuition entwickeln Von Seva Kaur Becker

Page 13: KYJ_2006_03

Seite 13

Frage Yogi Satya

ANZEIGE

Farben im Kundalini Yoga„Ich habe eine Frage zur Blauen- Licht- Meditation ausdeinem Handbuch, die mir eine Schülerin gestellt hat:Warum ist die Farbe des Lichtes blau? Was bedeutet es, die Aura mit blauem Licht anzufüllen? Wo kann ich mehrüber die Bedeutung der Farben bei Visualisierungenerfahren? Ich bin gespannt auf deine Antwort.“Licht und Liebe, Juliane Dharm Vir Kaur Jänsch

Yogi Satya: Was die Bedeutung der Farben sowie denvisuellen Aspekt der Meditation, wie Mandalas oder Yantras(Kreise oder andere Formen, die zur Meditation verwendetwerden) angeht, so gibt es noch viel im Kundalini Yoga zuentdecken. Siehe folgendes Zitat von Yogi Bhajan aus demAusbildungshandbuch: „Auf der Schwingungsebene lässtKlang Licht entstehen: Jeder Klang hat seine Form-Farbe.Alle Mantras haben eine ihnen entsprechende Farbe undForm. Materie und Energie hängen vom Licht ab, Licht vomKlang. Lebenskräfte: Prana-smaragdgrün, Apana-rot.“In einigen Übungsreihen, wie z. B. in dem schönen Set „ForCreativity“ (Quelle: Physical Wisdom, S. 12) gebrauchtYogi Bhajan eine Einteilung der sieben Chakras in rot (1),orange (2), gelb (3), grün (4), hellblau (5), indigo (6) undviolett (7) für einen Visualisierungsprozess, der in Gurupra-nam bei ausgehaltenem Atem die Wirbelsäule hoch geht.Dadurch ergibt sich schon eine erste Antwort auf deineFrage: Die Blautöne stimulieren die oberen Chakras unddeshalb reinigen wir uns in der in deiner Frage genanntenMeditation mit blauem Licht, um unsere häufige Fixierungauf die unteren Chakras zu durchbrechen.Eine zweite Antwort ergibt sich aus der Rolle der blauenAura. In der Zeit, als Yogi Bhajan selbst noch Weißes Tantraunterrichtete, sagte er immer, er höre mit einer Übung erstdann auf, wenn die Aura der Gruppe eine blaue Farbeerreicht habe. Warum er das tat, hat er einmal so beschrie-ben: „Drei Minuten in der blauen Aura, so wie sie durch dieWeiße Tantra Meditation hervor gebracht wird, ist gleich-wertig mit 90 Jahren einsamer Meditation.“Auch einige andere Kundalini Yoga LehrerInnen könnenbeim normalen Kundalini Yoga Unterricht die blaue Farbeder Aura wahrnehmen und richten die Dauer ihrer Übungendanach aus. So können wir verstehen, dass die Vorstellung der Blauen-Licht-Reinigungs-Meditation das Entstehen einer blauenAura und damit die oben genannte Wirkung fördert.

So funktioniert die Blaues-Licht-Reinigungs-Meditation:Sitze in einfacher Haltung, die Hände in Gyan Mudraauf den Knien. Atme in vier Teilen ein, während du dirvorstellst, dass ein weißes Licht durch das Sonnenzen-trum, das Kronen-Chakra am Scheitelpunkt, in deinenKörper hinein strömt. Atme in einem langen Atemzugaus, während du dir vorstellst, dass ein blaues Licht ausall deinen Poren hinaus fließt und deine Aura füllt. Praktiziere das fünf bis fünfzehn Minuten lang.

(Quelle: Das Kundalini Yoga Handbuch, Satya Singh, S. 189)

Page 14: KYJ_2006_03

Nach dem typisch männlichenVersuch, eine beinahe wissen-schaftliche Abhandlung über

Intuition zu schreiben, habe ich diesesintellektuelle Unterfangen schnell wie-der aufgegeben. Viele Männer tun sichschwer mit der Intuition, weil sie wederzu erklären noch zu verstehenist. Früher rutschte mir beieiner Intuition meiner Frauauch die Frage heraus: „Aberwieso, erklär das doch malbitte?” Das Einlassen auf dieweibliche Intuition fällt mirheute leicht, da ich die positi-ven Resultate immer wiedererlebt habe.

Große Werte wie Schönheit,Liebe, Gott oder Gebet lassensich eben mit dem Verstandnicht erklären - und trotzdemsind sie wesentliche Bestandteile unseresLebens. Yogi Bhajan sagte, um Intuitionzu erfahren, musst du wissen, wer undwie du bist. Na endlich, es gibt docheinen Haltepunkt. Ein Weg zur männ-lichen Intuition ist also die Selbst-erkenntnis. Hierbei steht uns die Medi-tation als äußerst effektives Mittel zurVerfügung. Während Frauen sich einfachnur zu entspannen brauchen, um erleuch-tet zu werden, benötigen wir Männer dieintensive Meditation. Hierbei könnenwir uns wieder an unsere – vom Säure-bad während der Schwangerschaft be-schädigte - rechte Gehirnhälfte anschlie-ßen. Dieser Weg führt uns auch zurWahrnehmung der eigenen weiblichenSeite. Für einige Männer ist das eineOffenbarung, für andere ist es zuerst einSchrecken: Ich soll meinen Gefühlen fol-gen und sogar intuitive Geistesblitze alsreal akzeptieren, das muss ich mir abernochmals genau überlegen!

Wir können es uns als Männer jedochauch ganz leicht machen, indem wir ein-fach die Intuition unserer Partnerin nut-zen. Aber hoppla, da steht vielen häufigdas eigene männliche Ego im Weg, wel-ches sagt: „Wieso, das weiß ich aber bes-ser.” Entscheidend ist, dass wir als

Männer unsere weibliche Seite und über-haupt die Weiblichkeit akzeptieren, denndann können wir uns von der rein analy-tischen Prägung lösen. Das Leugnen derStärke der Frauen ist fast immer verbun-den mit dem Leugnen der Intuition.Natürlich haben wir Männer auch eine

Intuition, aber unser Verstandfunkt uns sehr schnell dazwi-schen und nennt die Intuitioneinen Un-Sinn. Wenn wiraber wirklich in die Stillegehen, ist vor allem dieseBereitschaft der erste Schrittnach vorne. In der Meditationkönnen wir an der Tür derIntuition anklopfen.

Meine Intuition erreicht michimmer dann, wenn ich geradenicht auf sie konzentriert bin.Sie erscheint plötzlich, in der

Badewanne, beim Spaziergang, in tieferMeditation, ohne Zwang, Wollen oderMüssen. Yogi Bhajan empfiehlt unsMännern auch das Lesen heiligerSchriften. Ich kann dies nur bestätigen,denn schon häufig bekam ich durch dasLesen beispielsweise des Jap-Ji intuitiveHinweise für die Lösung anstehenderAufgaben.

Die Intuition hat es nicht leicht mit unsMännern. Wenn wir aber bereit sind, ihrzu folgen, ein Mal, zwei Mal und immeröfter und dabei die positiven Auswir-kungen spüren, dann ist auch der männ-liche Verstand damit einverstanden, demintuitiven Weg zuzustimmen als einemTeil der gesamten Persönlichkeit. Derursprünglich angerichtete Schaden durchdas Säurebad kann dann eine Herausfor-derung sein, uns selbst wieder zu repa-rieren. Welch herrlich männlicheAufgabe, bei der uns die Intuition zurSeite stehen kann. Eines frage ich michheute aber immer noch: „Wieso ist dieIntuition bei den Frauen so schnell undeinfach?” Auf Männer, es wäre dochgelacht, wenn wir das nicht in diesemLeben auch noch schaffen!

Das Leben nachdem SäurebadVon Hari Jiwan Singh Wesselhoeft

Gibt es eine männliche Intuition?

Meine Intuition ist ein Geschenk.Ich bin dankbar.

Meine Intuition hat mich so manches Mal gerettet:

Wenn ich den Herd angelassenhatte, das Licht am Auto, eine

Entschuldigung unterlassen hatte. Meine Intuition ist ein Geschenk,dass ich mir selber machen kann. Meine Intuition wird erfahrbarer,

wenn ich meditiere. Meine Intuition ist da,

wenn ich bete. Meine Intuition ist da, wenn ichmich vor dir demütig verneige.

Meine Intuition kommt, wenn ichmich an dich erinnere.

Meine Intuition ist präsent, je mehr du präsent bist,

auch jetzt, hier. Meine Intuition lässt mich wissen,dass ich mehr weiß, als ich weiß.

Meine Intuition verbindet mich mitdem, der mehr weiß, mehr sieht,fühlt und hört. Meine Intuition

macht mich hellwissend. Meine Intuition hält mich

davon ab, Fehler zu machen. Oft mache ich sie trotzdem.

Meine Intuition macht mich froh,wenn ich traurig bin.

Kommt meine Intuition von mir selbst?

Trau ich mir das zu?Intuition, hilf mir, mich selbst zu

verstehen.

LyrischeIntuition

Von Sat Hari Singh

Seite 14

Hari Jiwan Singhkann sich auf

weibliche Intuitionvoll einlassen.

Page 15: KYJ_2006_03

Seite 15

Eine Meditation, umWissen durch Intuition zu erlangen(Quelle: Yogaheft „Körperliche Weisheit“)

S E RV I C E S E I T E • Z U M AU S S C H N E I D E N & W E I T E R G E B E N

Wie spricht man das aus?

Transliteration von MantrasKauft man sich CDs oder Yogabücher, stößt man immer wieder auf unterschiedliche Schreibweisen der Mantras.Besonders für Anfänger im Yogaunterricht, die dieMantras chanten wollen, ist es oft schwierig, aus den teil-weise in die englische Lautsprache übertragenenSchreibweisen die richtige Aussprache abzuleiten. Daherhier einige der gebräuchlichsten Mantras in der deutschenTransliteration:

Aad gureh namehDjugad gureh namehSat gureh namehSiri guru deve nameh

Whahe Guru, Whahe Djio

Ek Ong Kar, Sat Nam,Karta Purkh, Nirbhao, Nirvär,Adjuni, Säbhang,Gurprasad Djap, Aad Satsch,Djugad Satsch, Häbih Satsch,Nanak Hosih Bhi Satsch

Rakhe Rakhanehare Ap Ubarian,Guru Ki Päri Paeh KadjeSawarian. Hoa Ap Däiale, ManohNa Visarian. Sadh Djanah KäSange Bhavadjale Tarian. SakateNindake Dushte Khine MaheBidarian. Tisse Sahibe Ki Teke,Nanake Mannä Maih. DjisseSimrate Sukhe Hoeh, SagaleDukhe Djaih.

Meditation und Leben sind sehr miteinander verzahnt. Es ist wichtig, in der Lage zu sein zu wissen, was unter derOberfläche von Situationen passiert. Normalerweise könnenuntrainierte Menschen dies 15 Prozent ihrer Zeit, aber das Ideal besteht darin, dass deine Intuition auf einem Level von 60 Prozent oder höher arbeitet. Diese Meditation baut deine intuitive Kapazität aus.

Atme ein, umklammere dabeideine Hände vor dem Herz-

zentrum und presse so fest dukannst. Atme aus und wiederhole

zweimal. Dann entspanne, rede und erde dich einige

Augenblicke lang.

Sitze in einfacher Haltung. Der linkeEllbogen ist gebeugt, die Hand vordem Herzzentrum mit der ausge-streckten Handfläche zum Boden.Der rechte Arm ist vor dir im 60Grad-Winkel ausgestreckt. Schließedie Augen und atme langsam undtief. (Arbeite darauf hin, nur nocheinmal pro Minute zu atmen.) Spüredie Gegenwart des Göttlichen umdich herum. 11 Minuten. Zum Beenden bleib in der Position,

atme tief ein und halte den Atem zehn Sekunden, während du alle Muskeln anspannst, dann atme aus. Wiederhole das noch zweimal. Entspanne, roll dieSchultern und strecke Arme und Brustkorb.

In einfacher Haltung sind deine Arme gerade vor deiner Brust

ausgestreckt, die Handflächenberühren sich und die Daumen sind

übereinander verschränkt. Mitgeschlossenen Augen pfeife siebenMinuten lang ein Lied deiner Wahl.

Diese Haltung wirkt auf dieNebenschilddrüse und du fühlst

möglicherweise Druck im Nacken.

Immer noch in einfacher Haltung,bringe deine Hände im Lotus Mudra ungefähr auf Augenhöhe.Entspanne den gesamten Körper,aber halte fest die Handhaltung.Schließe für drei Minuten dieAugen. Dies ist eine verflochteneHandlung, bei der ein Teil des

Körpers in einer begrenzten Position zur Antenne wird undder Rest der Körpers entspannt ist, um zu empfangen.

Page 16: KYJ_2006_03

Seite 16

„Weißes Tantra ist ein Privileg, und mirwar es vergönnt, mit Yogi Bhajan vonAnfang an zu arbeiten. Mit ihm zusam-men bin ich gereist und habe später dieVideos aufgenommen.“ Mit diesen Wor-ten beginnt Sat Simran Kaur, die wiejedes Jahr extra aus den USA gekommenist, den Meditationsworkshop am 4.Februar im Hamburger Norden: „Ichhabe Wunder gesehen, die das WeißeTantra bewirkt hat, Wunder, die auch anihm und mir geschehen sind. Es ist eineernsthafte Sache, aber das heißt nicht,dass ihr nicht eine gute Zeit haben könnt! Have fun – habt Spaß!“ Für dieNeulinge unter den rund 350 weißgeklei-deten Yoginis und Yogis, die sich an die-sem klirrend kalten Tag im wunderschö-nen Konzertsaal des Sasel-Hauses einge-funden haben, gibt es ein paar extraAnweisungen, übersetzt von Karta PurkhSingh Pomarius. Weißes Tantra, so SatSimran Kaur, basiere auf Geometrie:„Wir haben hier ein Energiefeld, so dasses wichtig ist, dass der Platz dir gegen-über immer besetzt ist und niemand dieLinien überquert.“

Für die erfahrenen Tantra-Teilnehmer-Innen mag das eine Selbstverständlich-keit sein – aber die insgesamt sechsÜbungen aus dem 89. Kurs „Renew to benew“ fordern jedeN auf seine Weise her-aus. Für die ersten 31 Minuten sollen wirdie Arme im 60 Grad-Winkel hochhal-

ten, die Handflächen nach oben zeigend,als würden wir das Universum haltenund dabei dem Partner in die Augen blik-ken. „Du musst dich von der Leere in dirverabschieden, die dich davon abhält,wirklichen Wohlstand zu erlangen, sodass du der Welt dienen kannst und dichzu dem entwickelst, was du sein sollst.Diese Übung wird unserem Selbst neue

Stärke geben und die Veränderung, diewir brauchen.“, erklärt Yogi Bhajan, derauch von den Bildschirmen herab sehrpräsent ist. Wir chanten „Har Har HarHar Gobinday, Har Har Har HarMukanday ...“ und legen für die zweiten31 Minuten der Kriya die Hände mit demPartner zusammen. Mir fällt diese Übung leicht, es fließt unddas Universum in meinen Händen fühltsich leicht und schwebend an – später amNachmittag werde ich meine Konzen-tration nur mühsam halten können. Aberjeder erlebt es anders. Mein Partner fin-

det den ersten Teil am schwierigstenüberhaupt. Warum das so ist, erklärt SatSimran Kaur: „Weißes Tantra ist dasYoga des Raumes und der Zeit. JedesMal, wenn du Weißes Tantra machst,wird es dich an dem Punkt beeinflussen,an dem du gerade stehst. Jedes Mal wirstdu dich anders fühlen, auch wenn dudenselben Kurs nächste Woche noch ein-

mal machst.“ Letztendlich wirken alleWeiße Tantra-Kurse gleich. Sie bündelndie Energie in den Chakras und beein-flussen jedeN so, wie sie oder er esbraucht. Was Tantra mit anderenYogaformen gemeinsam hat: Je mehrman sich um Perfektion der Positionbemüht, desto leichter wird es, „denn derKörper liebt es, in einer Position zu sein,die uns aufrichtet.“

Die zweite ist eine stille Meditation. Mitder rechten über der linken Hand aufdem Herzzentrum und geschlossenen

Weißes Tantra im Sasel-Haus:

Guru von Raum und Zeit werdenVon Kerstin Ravi Kirn Kaur Leppert

„Ich habe Wunder gesehen, die das Weiße Tantra bewirkt hat, Wunder, die auch an ihm und mir geschehen sind. Es ist eine ernsthafte Sache, aber das heißt nicht, dass ihr nicht eine gute Zeit haben könnt! Have fun – habt Spaß”

Aufwärmübungenfür das Tantra,angeleitet vonKarta Purkh Singh

Page 17: KYJ_2006_03

Seite 17

Augen atmen wir lang und tief, dabei lie-gen die linken Zehen über den rechtendes Partners – die Knie sind aufgestellt.„Go into Shunia, in die absolute Stilleund tiefe Meditation, in die Leere, dasNichts“, fordert Yogi Bhajan uns auf.„Aber wo die Füße sind, werdet ihr euchtreffen. Das kann sehr sanft und friedlichgeschehen. Ihr beide seid in einer totalenEssenz.“ 62 Minuten dauert dieseErfahrung, zu der „Pavan Pavan“gespielt wird. Vor der Mittagspause, inder es leckere Gemüsesuppe und Salatgibt, steht noch eine 31-minütigeMeditation an. „I hope, you can handlethis posture“, witzelt Sat Simran Kaur.Flach auf dem Rücken liegend sollen wir“Ardas Bhaei“ pfeifen – und es ist füreinige wirklich nicht so einfach, wach zubleiben ...Der zweite Teil am Nachmittag beginntmit einer Position, bei der wir für 62Minuten die Hände im Venusschloss anden Hinterkopf legen, die Stirn mit derdes Partners zusammenlegen und mitgeschlossenen Augen „Wahe Guru“chanten. Denn es ist die Stirn, auf derunser Schicksal geschrieben steht. „Waswir tun, ist sehr ernsthaft und tief“, sagtSat Simran Kaur. „Ihr werdet Verände-rungen in eurem Leben bemerken. Machtweiter mit der Arbeit an euch selbst undsucht euch für die nächsten 40 Tageetwas, das ihr schon immer für euch tunwolltet.“ Im Laufe des Nachmittags lee-ren sich einige Plätze und ich kämpfe mitmeinem Geist, der mich plötzlich dieAugen abschweifen lässt, andere beob-achtet, witzige Gedanken einwirft undmir sagt, dass es hier und dort schmerzt.„Schenke deinem Geist ein Lächeln undkomme zurück zu dem jeweiligen Fokus– je nach Meditation stehen der Atem,das Mantra oder die Position im Vorder-

grund“, empfiehltYogi Bhajans Stell-vertreterin. Für Nummer Fünf Aund B – jeweils 31Minuten - des heuti-gen Tages sollen dieJupiterfinger wieSchwerter gekreuztsein, durch dasMudra halten wirAugenkontakt undchanten „Har HarayHari Wahe Guru“. Andieser Stelle unsererReise fangen einigeYogiNis, darunter

auch ich, an zu treiben, die Konzentra-tion ein Paddel auf dem Meer derAblenkungen ... Erst die sechste undletzte Meditation des Tages bringtKlärung. „God and me, me and God areOne“ lautet das Mantra, zu dem wir dieArme nach vorn ausstrecken. Die linkeHandfläche zeigt nach oben, die rechtenach unten, und so halten wir jeweils dieHände des Partners und schauen einan-der in die Augen oder durch sie hindurchoder fixieren das Dritte Auge. „Ich wünsche euch das Beste des Tagesund dass dies mit euch für eine lange Zeitbleibt, auf einem hohen Niveau, wo duimmer sein solltest. Erinnert euch, wirsind spirituelle Wesen, die gekommensind, um eine menschliche Erfahrung zu

machen“, bekräftigt Yogi Bhajan. „Es isteine Disziplin, die wirkt, und jederSchüler wird der Guru von Raum undZeit. Ich wünsche euch absolutenErfolg.“ Ein langer Tag geht zu Ende, es ist 19Uhr, als der Raum sich allmählich leert.Weißes Tantra reist weiter, nach SanFrancisco, Miami und wird mitErscheinen dieses LehrerInnenbriefes inNew York sein, im Sommer vom 29. bis31. Juli beim Yoga Festival in Mur-de-Sologne. Dass der Zyklus noch langedauert, dafür hat Yogi Bhajan mit insge-samt 128 Videoanleitungen gesorgt.Übrigens: Auf www.kriteachings.comgibt es Lectures von Yogi Bhajan online– sehr empfehlenswert!

Alte und neue Gesichter bei der Registrierung Hell und licht und von einer wunderbaren Akustik istder große Saal im Sasel-Haus

„Ihr werdet Veränderungen in eurem Leben bemerken. Macht weiter mit der Arbeit an euch selbst und suchteuch für die nächsten 40 Tage etwas, das ihr schonimmer für euch tun wolltet.“

Page 18: KYJ_2006_03

Seite 18

Wenn ich mich jetzt an Assisierinnere, habe ich ein Bildeiner mittelalterlichen Stadt

auf einem sanften Hügel vor mir, umge-ben von einem Tal im Nebel – ein ganzstilles Bild und das Gefühl von Genuss.Und gerade in diesem Augenblick - ichsitze in einem vollen Zug am Montagmorgen - bin ich voller Freude, dieAugen zu schließen, zu entspannen unddiesen wunderbaren Zustand von Shuniawie mit einem Atemzug einzuatmenund dabei über die eigenen Emotionensanft zu lächeln.„Go in Shunia“. Als Guru Dev Singhdies bei einer Übung sagte, wirkte es inmeinem Mind wie ein kleiner Schock.Shunia: dieser Zustand von Zero,

Gelassenheit, Leere, Let it be …vonallen Yogis angestrebt und nun so ein-fach: „Go in Shunia“.Und es ging! Aber gerade für eineMillisekunde erreicht, erklärte meinMind mir: wow, es geht! Und dahin wardie Leere. Nun galt es, diesen Gedanken

aufzulösen, um im Zu-stand von Shunia zu arbei-ten. Wie mit allen spirituel-len Abenteuern ist esschwierig, die persönlichenErfahrungen zu Papier zubringen. Ich könnte es ineinem Satz formulieren:Nun, es war sehr still …

Jedes Jahr im Dezembertreffen sich etwa 200Menschen aus aller Welt zueinem Sat Nam RasayanRetreat in Assisi. DerMorgen beginnt mitSadhana: Japji, Yoga und indiesem Jahr einer Shunia-

meditation, danach Frühstück und SatNam Rasayan, Mittagsbüffet, wieder SatNam Rasayan, abends ein Drei-Gänge-Dinner und eine Abendmeditation. Dieses Sat Nam Rasayan Retreat thema-tisierte die Erfahrung des transzendentenGeistes mit dem Zustand von Shunia.Um das Bewusstsein zu entwickeln undden Zustand von Shunia zu erfahren, gabes immer wieder eine Meditation zwi-schen den Übungen. Wenn man dann

selbst behandelt wurde, konnte manwunderbar entspannen. Der Zustand vonShunia lässt den Raum von Imaginationund persönlicher Erfahrung erkennenund durch diese Differenzierung kanndie Erfahrung der Wirklichkeit beginnen.Es ist wie ein Fenster, durch das wirVorbeiziehendes sehen, ohne dabei inKonflikt zu geraten. Und wieder zuhauseangekommen, war und ist mein Thema:auf die Matte und „Go in Shunia“ ...

Infos und nächste Termine gibt esbeim Sat Nam Rasayan BüroDeutschland, Tel. 040/46960884 oderbei www.sat-nam-rasayan.de.

Sat Nam Rasayan Retreat in Assisi 2005:

“Go in Shunia”Von Elke Sahaj Kaur Hennemann

Shunia: dieser Zustand von Zero,Gelassenheit, Leere,Let it be …

Meditative Eindrücke vom Sat Nam Rasayan Retreat

Eine der Grundübungen der yogischen Heilkunst.

Sat Nam Rasayan - Meister Guru Dev Singh

Page 19: KYJ_2006_03

Seite 19

Braucht man bestimmte Fähigkeiten,um Sat Nam Rasayan zu erlernen?

Nein, man braucht keine speziellenFähigkeiten. Die Schönheit der Lehrenbesteht gerade darin, dass jeder sie ler-nen kann. Um Sat Nam Rasayan zu ver-mitteln, hat unser Lehrer Guru DevSingh einen sehr sicheren und prakti-schen Weg entwickelt. In Stufe 1 lerntman während eines Jahres stabil in derSat Nam Rasayan Meditation zu verwei-len und einfache Spannungen imPatienten zu lösen. Während der zwei-jährigen Stufe 2 erforscht man sehr tiefdie Funktion des meditativen Geistes undseine Anwendung. Praxis ist sehr wich-tig: Je mehr man übt, umso schnellerwerden die Fortschritte sein.

Was bedeutet Krankheit im Sat NamRasayan?

Wir sagen, Krankheit ist die Tendenz desKörpers zu reagieren: mit einemSchmerz, einem emotionalen Problemoder auch einer schwerwiegendenErkrankung. Der Sat Nam RasayanHeiler benutzt einen Aspekt seines medi-tativen Geistes, der es ihm ermöglicht, inseinem eigenen Bewusstsein eineReaktion auf diese Tendenz wahrzuneh-men. Diese Reaktion nennen wirWiderstand. Wenn der Heiler nun seinenWiderstand auflöst, wird sich auch dieTendenz im Patienten verändern oderlösen. Die Selbstheilungskräfte könnenwieder wirken.

Um das zu erreichen, nutzen wir keineEnergie oder Visualisierungen. Der Sat

Nam Rasayan Heiler erfährt sich nur inBeziehung zu seinem Patienten undakzeptiert sie so, wie sie ist. In demMoment hat der Prozess der Heilungschon begonnen. Das klingt jetzt viel-leicht sehr mystisch, aber diese Technikwar schon den alten Yogis bekannt undQuelle ihre Heilerfolge.

Welche Krankheiten kann man mitSat Nam Rasayan heilen?

Zunächst einmal kann jede Krankheit mitSat Nam Rasayan behandelt werden.Selbst bei schwersten Erkrankungenkann man dem Patienten helfen, seineWürde zu behalten, indem man zumBeispiel die Schmerzen reduziert.

Aber Heilung bedeutet nicht, dass jederMensch für immer frei von Krankheitenbleibt. Du wirst geboren und irgendwannmusst du wieder nach Hause gehen.Interessante Fragen dazu lauten: Wiewirst du gehen, wenn du gehen musst?Wenn du bleiben kannst, wie bist duhier? Im Sat Nam Rasayan wollen wirimmer auch dass Gewahrsein unsererPatienten vertiefen, so dass sie bewuss-ter leben können.

Bei der Behandlung schwerer Erkran-kungen wie Krebs verstehen wir Sat NamRasayan als begleitende Therapie, eben-so bei verschiedenen chronischen undakuten Erkrankungen. Bei Krebs sindtägliche Sat Nam Rasayan Behandlun-gen sehr empfehlenswert. Wenn derPatient zum Beispiel eine Chemothera-pie wählt, kann Sat Nam Rasayan dieNebenwirkungen erheblich reduzierenund die Erfolgswahrscheinlichkeit derTherapie erhöhen. Sat Nam Rasayan löstBlockaden im Körper, so dass dieSelbstheilungskräfte wieder wirken kön-nen.

Der gesamte Text ist im September in der russischen Yogazeitschrifft “Yoga”erschienen. Anlass war das erste Retreat,das Sven Butz in Moskau unterrichtete.Sven Butz praktiziert seit langem SatNam Rasayan, unterrichtet Sat NamRasayan Ausbildungen und Workshopsin verschiedenen Städten in Europa. Erarbeitet als Heilpraktiker in eigenerPraxis.

Tel. 030/44059720, E-Mail:[email protected]

����������������� ���������`

` �������������������������� ������������������� !

` "��� #$�%%���������&�����%�� '��������()�*�������+�� !

` ,�����������-������� +�� !

` .�%���������$�����������������

�������������� ����������������������

Tel. 030Tel. 030Tel. 030Tel. 030 ---- 666666666666 25252525 445445445445 ���������������

ANZEIGEN

Redaktionsschluss für den nächstenLehrerInnenbrief ist der 24. Mai 2006

Auszug aus einem Artikel im russischen Yoga Magazin:

Drei Fragen über Sat Nam RasayanBeantwortet von Sven Butz

„Sat Nam Rasayan löst Blockadenund aktiviert Selbstheilungskräfte”,

so Sven Butz

Page 20: KYJ_2006_03

Das Leitungsgremiumfür diese Fachausbil-dung war sehr fleißig

und hatte das Treffen am 10.und 11. September 2005bestens vorbereitet. DiesesMal waren wir acht motiviertePlanerInnen für das Konzept der Ausbildung überRahmenbedingungen einerseits sowie über Zeitrahmen undInhalte andererseits. Sogar Monika aus München hatte zu unsgefunden.Ganz klar ist, dass Yogi Bhajans Lehren die Grundlage sind.Die Philosophie des Kundalini Yoga kann durchaus in kindge-rechter Weise vermittelt werden. Durch unsere Diskussionenund Abstimmungen erreichten wir, dass das Konzept über dieRahmenbedingungen sowie über Zeitrahmen und InhalteGestalt annahm. Der 3HO Vorstand im Hintergrund ist unsereStütze. Unser Entwurf zu den Rahmenbedingungen, derZugangsvoraussetzungen und andere formale Aspekte regelt,ist dem Vorstand im November vorgelegt worden und soll nacherfolgter Abstimmung an das Kundalini Research Institut (KRI)in New Mexiko weitergeleitet werden, damit es zustimmenkann. Kurz vor der Fertigstellung (Stand: Januar 2005) sindZeitrahmen und Inhalte der Fachausbildung.Entspannende Kinder Yoga Übungen in den Pausen brachtenuns wieder in unsere Mitte, nachdem die Meinungen ausge-

tauscht waren. Zum Schluss dieses Wochenendes der rauchen-den Köpfe stellte sich heraus, was für Talente sich da getroffenhatten. Es gibt ab jetzt zwei gewählte patente SprecherInnen,die im Team zusammen arbeiten werden, wobei ShivcharanKaur aus Frankfurt als Ansprechpartnerin für die Öffentlichkeitfungieren wird und Rai Kaur Rautenberg für den Kontakt zumVorstand zuständig sein wird. Über kompetente Beziehungenzur Presse verfügt Miriam Wessels; Monika Veth-Reuter wirddas Logo entwerfen und mehrere - LehrerInnen aus unsererMitte werden ab sofort gemeinsam ein Ausbildungshandbuchüber Kinderyoga und Meditation schreiben.

Am 29. Januar traf sich noch einmal das Leitungsgremium undbereitete unser nächstes Plenum für den 18. Februar 2006 (lei-der nach Redaktionsschluss) vor. Wer sich aktiv in dieAusbildung mit eingeben will, hat noch Gelegenheit sich zubewerben und möge sich bitte bei Inka Raubold (E-Mail:[email protected]) oder bei Birgit Rautenberg melden.EMail:[email protected]).

Seite 20

Es waren einmal 13 Yogis undYoginis von Kundalini YogaMünchen, die auszogen, um

gemeinsam Silvester zu feiern. Siewünschten sich hierfür einen schönenromantischen Ort, an dem sie zusammenmeditieren, feiern und lustig sein konn-ten. Ein netter Münchner Yogi erhörtediesen Wunsch und stellte ihnen hierfüreine wunderbare einsame Berghütte inden Alpen zur Verfügung. Am Freitag war es alsdann soweit: MitSchlitten, Ski, Schlafsack, Yogamatte undviel Essen ausgerüstet fuhren dieMünchner Yogis nach Reit im Winkel.Ein freundlicher Mann aus dem Dorfbrachte sie auf einer abenteuerlichenFahrt mit einem Auto den steilen Berghinauf. Oben erwartete sie herrlichstesWinterwetter, stahlblauer Himmel, strah-

lender Sonnenschein, aber auch eisigeKälte. Das Gepäck wurde auf die mitge-brachten Schlitten verladen, dann ging eszu Fuß weiter durch eine tief verschneite,winterliche Landschaft zur Berghütte.In der Hütte war es bitter, bitterkalt, unddie armen Yogis froren zunächst ganzerbärmlich. Nachdem aber das Feuer imKamin prasselte und der Duft von Yogiteedurch die Hütte zog, wurde es sehrgemütlich. Sie rückten ganz nahe zusam-

men und erzählten sich Geschichten überdie zehn Körper des Menschen, Gott unddie Welt.Die langen Winterabendeverbrachten die bayeri-schen Yogis mit derZubereitung der herrlich-sten Speisen, lustigenGesprächen und langenMeditationen. Die Sonnen-aufgänge wurden mitYogaübungen und Medita-tion begrüßt. An Silvesterwurde ausgelassen getanzt,orakelt und gefeiert. Undauch der liebe Gott meintees gut mit ihnen, denn dieTemperaturen stiegen wie-der an und draußen wurdees milder. Es hatte den

Anschein, als wäre über Nacht derFrühling ausgebrochen, denn die Sonneschien so warm, dass die langenEiszapfen anfingen zu schmelzen undTauwasser von Dächern und Bäumentropfte. Die Yogis vergnügten sich wieKinder mit Schlittenfahren, Langlaufenund Spazierengehen in der herrlichenBergwelt. Aber leider gingen auch die schönstenFerientage einmal zu Ende. Blitzschnellwar die Hütte wieder aufgeräumt, dieSachen gepackt und auf Schlitten verla-den. Nach einer letzten langenSchlittenfahrt ins Tal kehrten dieMünchner Yogis nach Hause zurück, imHerzen die Erinnerung an ein wahresWintermärchen, wie es schöner nicht seinkönnte. Und wenn sie nicht gestorbensind, dann fahren sie nächstes Jahr wiederdorthin ...

Bayerische Yogis bei ausgedehnten Meditationen.

Silvester in den Bergen:

Münchner Yogis im Wintermärchen Von Gaby Mahan Kirn Kaur Held

Fachausbildung Kundalini Yoga für Kinder:

Konzept über Rahmenbedingungen fertiggestelltVon Ram Nam Kaur Inka Raubold und Rai Kaur Birgit Rautenberg

Page 21: KYJ_2006_03

Seite 21

Wie angekündigt, feiert 3HODeutschland sein 30-jährigesJubiläum am 16. September

2006 mit einem Kundalini Yoga Tag. Inallen deutschen Städten, in denen eineAG existiert, soll es eine ganztägigeVeranstaltung und möglichst ein Konzertam Abend geben. Für dieProgrammgestaltung sind die regionalenArbeitsgruppen zuständig. PR- undWerbemittel werden weitgehend zentralgestellt. Die finanzielle Belastung tragenalle AGs miteinander. Die Haupt-geschäftstelle hat „Seedmoney“ – Geldaus dem Fonds der Profitunternehmen,die 3HO nahe stehen - beantragt und4.000 Euro für diese Veranstaltung bewil-ligt bekommen.

Die Einladungskarte, die Anja Escherichund Isabella von Földvary für denursprünglich geplanten Kongress entwor-fen hatten, wurde im Text auf den bundes-weiten Kundalini Yoga Tag angepasst.Diese Karten werden mit dieserLehrerbrief-Verschickung an alle etwa3.500 Leute auf der 3HO Adress-Listeverschickt. Außerdem erhalten die AgGsund LehrerInnen mit vielen SchülerInnenMehrfachexemplare zum Verteilen.

Die relativ schlichte Website heißtwww.3ho.de/kundalini-yoga-tag oderauch /ky-tag und ist direkt oder übereinen Button auf der Startseite vonwww.3ho.de zu öffnen. Zum Redaktions-schluss war geplant, dass die Seite ab

März fertig ist, später eintreffendeProgrammpläne der AGs werden laufendergänzt. Auf weißem Hintergrund ist derBriefkopf der Einladungskarte, darunterist Platz für Namen und Logos derSponsoren mit Link zu deren Homepages.Dann folgen dieselben Angaben wie aufder Rückseite der Einladungskarte,jeweils mit einem Link zum Programmder Veranstaltung der jeweiligen Stadtbzw. einem Link zu der Homepage derentsprechenden AG.

Das Programmheft wird ein einfacherFlyer sein. Die Vorderseite entsprechendder Einladungskarte, die Rückseite ist fürüberregionale Sponsoren vorgesehen, dienach innen geklappte Außenseite wirdTexte enthalten über 3HO Deutschland,die Innenseite das Programm undBeschreibung der jeweiligen AG sowieeinen allgemeinen Text über KY und YogiBhajan. Jede AG bekommt also ihreneigenen Programm-Flyer, der von außenwie der der anderen AGs aussieht, nurvon innen teilweise andere Texte enthält.Spätestens Anfang Juli erhalten die AGsihre Programm-Flyer, für derenVerteilung sie selbst sorgen – perPostversand, als Auslage, über dieLehrerInnen. Außerdem erhalten die AGsBriefpapier mit Logo und Slogan wie aufder Einladungskarte, als Pdf-Datei fürKorrespondenz.Beatrice Koal und Petra Mayer werdensich um die überregionalen Sponsorenkümmern. Das Leistungspaket, das wir

den Sponsoren anbieten, umfasst eineAnzeige im Programm- Flyer, dasAnbringen des Unternehmenslogos aufder Homepage mit Link zur Unterneh-menshomepage, einen eigenen Stand aufeiner oder mehrerer der Veranstaltungenund/oder Werbefläche auf dem Sponso-rentisch bei den Veranstaltungen. Über dieVorgehensweise und Preisvorstellungeninformieren Beatrice und Petra (Tel.040-/38613824,[email protected]) gernauf Anfrage. Ein Sponsoren-Anschreibenwurde bereits verfasst und wird demneuen Format der Veranstaltung ange-passt. Die AGs sind aufgerufen, sichebenfalls um lokale Sponsoren zu bemü-hen. Kerstin Leppert wird sich überregio-nal um Presseartikel in Yoga Aktuell,Yoga-Forum etc. kümmern und entspre-chende PR-Beiträge für diese Zeitschrif-ten verfassen. Vom Seedmoney werden zunächst diebereits getätigten Ausgaben beglichen,wie z. B. Honorare; Guru Atma Kaur wirdeine Aufstellung über alle Ausgaben undEinnahmen machen und den Anteil, dervon den durch Sponsorengelder nichtgedeckten Kosten auf die AGs entfällt,berechnen. Über die genaue Art derAufteilung wird beim KOG-TreffenAnfang Mai entschieden. Wir gehendavon aus, dass alle Ausgaben letztlichdurch Sponsoring und Eintrittgelderabgedeckt sind.

Die Tatsache, dass der Kundalini YogaTag überregional stattfindet, spiegelt dieStruktur des Vereins wider und gibt denAGs Gelegenheit, ihre wertvolle Arbeitder Öffentlichkeit zu präsentieren.Kundalini Yoga und 3HO sollen endlichden Platz in der deutschen Yoga-Landschaft einnehmen, der ihnen zusteht!

Neue Fortbildungs-ordnungVon Karta Purkh Singh Pomarius

Endlich! Seit Januar gilt die FortbildungsordnungFBO. Das bedeutet ab sofort mehr Möglichkeiten zurFortbildung, mehr Qualitätssicherung und mehr Service.

Allen Mitgliedern von 3HO Deutschland, welche an offiziellenFortbildungen teilnehmen, wird in Zukunft diese Teilnahme inder Hauptgeschäftsstelle vermerkt und mit allen Details bestä-tigt. Diese Daten sind dann bei Bedarf über das Internet abruf-bar und verwendbar. Das kann hilfreich bei Bewerbungen oderbei einer Anerkennung z. B. durch Krankenkassen sein. Als einMindestmaß an Fortbildung gelten fortan sechs Fortbildungs-tage (bestehend aus einem Minimum von sechs Stunden proTag oder einer Entsprechung aus halbenTagen mit einemMinimum von drei Stunden pro halbem Tag) innerhalb vonzwei Jahren. Ausnahmen bestehen z. B. bei laufender

Ausbildung. Fortbildung für Kundalini YogalehrerInnen istdamit erstmals klar definiert und sie ist eine Pflicht – eigentlicheine Selbstverständlichkeit für jedeN praktizierendeNYogalehrerIn. Durch 3HO Deutschland anerkannte Fortbildun-gen werden in Zukunft als solche ausgewiesen (auch imTerminkalender) – das macht es allen leichter, das Maß anFortbildungen auch zu erfüllen.Alle Details stehen im Downloadbereich von www.3HO.de ineiner entsprechenden Datei als Richtlinie zur Verfügung. Das gleiche gilt für all diejenigen, welche gerne selberFortbildungen anbieten oder organisieren wollen. Neben denRichtlinien, die hier ganz besonders wichtig sind, findet ihr imDownloadbereich auch einen Bewerbungsbogen, welcher aus-gefüllt an das Fortbildunggremium zurückzuschicken ist. Indiesem Gremium sitzen Mitglieder aus den AG’s und demVorstand, welche durch die Mitgliederversammlung bestätigtwurden – zur Zeit sind es sechs Mitglieder (Hari Kaur Raap,Ad Such Kaur Reiche, Anand Kaur Seitz, Nam Kaur Carr, SatNam Kaur Klebensberger, Karta Purkh Singh Pomarius).

Wir freuen uns sehr auf viele Vorschläge und Bewerbungensowie hoffentlich viele TeilnehmerInnen. Sollten weitereFragen zu diesem Thema auftauchen, dann richtet sie bittean Diana Keune in der Hauptgeschäftsstelle oder an KartaPurkh Singh unter [email protected].

Weiterbildung für YogalehrerInnen:

„Yoga für eine Welt im Wandel“:

Deutscher Kundalini Yoga Tag

Page 22: KYJ_2006_03

Seite 22

„Entspannung im Büro? Das geht! Strei-fen Sie die Highheels ab und lockern Sieden Schlips – und schon kann’s losge-hen“, wirbt der O. W. Barth Verlag imKlappentext des neu Buches „YIU – Yogain Unternehmen“ der FrankfurterYogalehrerinnen und Ex-BankerinnenUlrike Reiche und Dagmar Völpel, diemit ihrer gleichlautenden GeschäftsideeBusiness Yoga in der deutschenWirtschaft etablieren wollen.Auf rund 280 Seiten stellen die Autorin-nen ihr Konzept vor. Dabei geht es imsehr interessanten ersten Teil um Trendsin der Arbeitswelt, stressbedingte Krank-heitsbilder und betriebliches Gesundheits-management mit Yoga sowie die Energiedes Geldes. Jedem Kapitel ist eine ArtLeitsatz voran gestellt, Zukunftsforscher

und Psychologen werden zitiert; manmerkt den Autorinnen ihre Kompetenz imBereich Wirtschaft an, in dem sie lange inführender Position tätig waren.Schön die Überleitung zu Kundalini Yogaals „goldenem Schlüssel“, dessen Wirk-möglichkeiten aufgeführt werden. Kurzwird die Geschichte des Yoga angespro-chen, das Chakra-System und die zehnKörper erläutert (ab hier ist die Anlehnungan die Ausbildungsgrundlagen der Stufe 1unverkennbar) sowie Formen derMeditation erklärt. Im Teil „Yoga-Praxis“ geht es um Grund-sätzliches zum Üben, um Atemübungen,Körperschleusen, Meditation mit undohne Mantra. Zwischendurch gibt esimmer wieder auflockernde Teilnehmer-berichte. „Stress im Berufsalltag“beleuch-tet allgemeine und persönliche Stressoren,erklärt das Burnout-Syndrom und bietettabellenartige Übersichten von Entspan-nungsmethoden.Verdeutlichende Grafi-ken, z. B. zum Stressreaktionsschema,lockern den Text auf. Kapitel 5 beinhaltetdas praktische Yoga-Programm zurStressbewältigung, bestehend aus be-kannten Grundübungen, der Kriya fürstarke Nerven, der Anti-Stress-Kriya undder Schutzmeditationen. Leider recht dunkle Schwarz-Weißfotos illustrieren dieÜbungen, ausgeführt von den Autorinnenin Strickjacken. Auch wenn Konzentra-tion wichtiger als Perfektion ist: Hier hätteman sich doch körperlich perfekterePräsentationen z. B. des Dreiecks ge-wünscht, in neutraler Kleidung wie dasTitelbildmodell. Oder, wenn man sich

abheben möchte, warum nicht imBusiness Look? Es folgen Übungsreihen, welche die mei-sten Yogalehrer kennen, zugeordnetbestimmten Themen: Yoga zur Entspan-nung, zur Regeneration, für Energie, inbelastenden Situationen. Interessant derTitel „Quickfixes“: Dahinter verbergensich einzelne, bekannte Yogaübungen inneuer Verpackung, zugeschnitten auf spe-zielle Anforderungen im Büroalltag.Nicht ganz klar ist, an wen das Buch sichrichtet: an Yogalehrer? Dafür sind zu vieleBasics beschrieben. An im Berufslebenstehende Yoga-Anfänger? Dafür werdenschwierige Themen wie die zehn Körperzu lapidar abgehandelt. Oder ist es einKompendium für Business Yoga Lehrer,die noch keine Unterrichtserfahrunghaben? Eine stringentere Ausrichtung aneiner Zielgruppe wäre wünschenswertgewesen. Stellenweise wirkt es auchetwas „selbstdarstellerisch“ (nicht nur imAnhang tauchen immer wieder Verweiseauf die Firma der Autorinnen auf, die den-selben Titel trägt.

Fazit: Ein umfangreiches Buch, das mehrin die Breite als in die Tiefe geht undbesonders dort überzeugt, wo sachlicheHintergründe zu Stress im Berufslebenerläutert werden.

„YIU® Yoga in Unternehmen -Gesundheit ohne Stress“ ist alsTaschenbuch im O. W. Barth Verlagerschienen (ISBN-Nr. 3-502-61147-5)und kostet 14,90 Euro. Es kann – mitoder ohne eine zusätzlich produzierteCD – auch beim Sat Nam Versand

Aus den Ausbildungen:

Neue Yoga-lehrerInnen

„YIU Yoga in Unternehmen –Gesundheit ohne Stress“

Von Kerstin Ravi Kirn Kaur Leppert

Buchvorstellung:

Wir gratulieren den erfolgreichen Absolventen derYogalehrerInnen-prüfung ganz herzlich:

In Offenburg (Stufe 1) waren am10. Dezember 2005 erfolgreich: Iris Graf, Isabella Schleh, Margarete Spitz, Raphaela Weilbacher, Karen Zalitatsch

Zur Stufe 2 imAusbildungsbereich Nord bestanden die Prüfung am 16. Dezember 2005:Petra Ram Rattan Kaur Adam, Beate Guru Siri Kaur Barwich, Heike Swami Dev Kaur Hannen, Sat Hari Singh Olaf Hasse, Petra Siri Ram Kaur Jansen, Dagmar Devi Kaur Knoop, Monika Indra Kaur Kohlmus, Verena Guru Zail Kaur Kolpak, Susanne Mahan Rishi Kaur Kubera,Niels Larsen, Devinderjit Kaur AdaStefanie Namani, Anne Jot Kaur Rohmer, Susanne Seva Simran Kaur Schacht,Britta Sat Darshan Kaur Stein,Jutta Indra Kaur Tröber, Eva-Maria Tykwer

Übrigens: Es sind noch Plätze inden Stufe 1-Ausbildungen frei, diein Bremen im Februar und inKöln im März an(ge)fangen(haben)! Bitte weitersagen ...

Die nächste (Jubiläums-)Ausgabe steht unter dem Motto„30 Jahre 3HO Deutschland –30 Jahre Kundalini Yoga:Yoga für eine Welt im Wandel.”Redaktionsschluss ist der24. Mai 2006.Texte bitte im Format Arial 12 pt., eineinzeiliger Abstand, linksbündig, nur per E-Mail mit Anhang (rtf oderdoc) an: [email protected] erwünscht! Fragen undVorschläge bitte an: 040 / 608 48 882.Anzeigenschluss ist der 9. Juni.Anzeigen bitte als jpg oder tiff; Fotosals jpg, s/w-Fotos mindestens in einerAuflösung von 180dpi. Anzeigen per E-Mail an [email protected] [email protected].

Page 23: KYJ_2006_03

Seite 23

Yogabus fährt wieder

Am 24.7.2006 fährt der Bus zumYogafestival nach Fondjuan (vonHamburg über Hitfeld, Bremen, Kölnund Aachen). Die Fahrt dauert abHamburg etwa 16 Stunden, so dass durechtzeitig zur Eröffnungsfeier dortbist. Zurück geht es am 2.8.. DieKosten betragen rund 150 Euro,Kinder bis 12 Jahre zahlen 80 Euro –wie im letzten Jahr.Wer Näheres wissen bzw. sich anmelden möchte, wende sich bittean: Andreas Zolt, 0170/4976767 oder 04137/808783, E-Mail:[email protected].

3HO auf dem Yogafestival –Hilfe erwünscht!

3HO Deutschland ist wieder mit einemStand auf dem Yogafestival vertreten.Dazu eine Bitte um Seva des 3HO-Teams: Es wäre schön, wenn du dichals 3HO-Mitglied berufen fühlen wür-dest, uns zu unterstützen: Einfach gele-gentlich vorbeischauen und mal einStündchen Standerfahrung sammeln,mit Leuten ins Gespräch kommen undein wenig Werbung machen, Tee aus-schenken, Tombolalose verkaufen etc.Das kann auch Spaß machen und istnicht zwingend nur Arbeit! Wir freuenuns auf dich ...

Wege im Internet

Unter diesem Motto darf unsereHomepage www.3ho.de gerne genutztwerden, wenn du direkt auf der Start-seite auf „Für aktuelle News hier klik-ken” gehst. Dort findest du Hinweiseauf die aktualisierten Seiten derHomepage und den Link, um dorthinzu gelangen. So kannst du dir einen all-gemeinen Überblick verschaffen undschneller auf unseren Seiten surfen.

„Erwachen des Selbst – Eveil de Soi”

Das ist eine Erlebniswoche mit KartaSingh in den französischen Alpen vom19. bis zum 26. August 2006. Für

Schüler aller Stufen geeignet (vomabsoluten Anfänger bis zum Lehrer),Infos und Anmeldung: Hari Har Kaur, Tel. 0721/8200495,E-Mail: [email protected],homepage: www.suryazentrum.de.

Yogi Bhajan Bibliothek

Das Yogazentrum Nanak Niwas,Eppendorfer Weg 213, 20253Hamburg bietet ab sofort folgendes an:Jeden Monat verleihen wir eine neueLecture/Yoga Set/Meditation mit YogiBhajan von circa einer Stunde im Abo,als Video für 10 Euro und als DVD für 8 Euro inklusive Versand undVerpackung. Die Höchst-Ausleihdauerbeträgt einen Monat. Des weiteren ste-hen Literatur, Audio Tapes undVideos zur Ausleihe bereit. FreieMitarbeiter dringend gesucht!

LehrerInnengipfel von IKYTA

Unter dem Titel „A Wholly HumanJam“ findet vom Samstag, den 22.Juli,bis Montag, den 24. Juli 2006,unmittelbar vor dem Yoga Festival inFondjouan, ein LehrerInnengipfel statt.Er ist Teil eines zweijährigen Plans vonIKYTA (International Kundalini YogaTeachers Association), um daran zuarbeiten, IKYTA und seine Unter-organisationen auf der ganzen Welt füralle erreichbar, transparent und selbst-organisiert zu machen. Denn: „JederEinzelne von euch muss aufstehenund seine Rolle in der Geschichteausfüllen. Jeder von euch ist einHeiliger. Aus euren Seelen heraus istdiese spirituelle Gemeinschaft ent-standen. Um das Morgen zu gestal-ten und die Sorgen loszuwerden,müsst ihr euch alle zu einem Ganzenzusammen finden. Es gibt nichts zufürchten, ich werde immer da sein.Meine Liebe zu euch ist beständig”,sagte Yogi Bhajan.

Die Teilnahme kostet 54 bzw. 45 Eurofür Mitglieder von IKYTA oder einemnationalen Kundalini Yoga Verein. FürUnterbringung und Verpflegung kom-men zusätzliche Kosten hinzu.

Guruka Kaur aus dem IKYTA-Vor-stand bittet darum, diese Arbeit ge-meinsam anzugehen, um der Zukunftder Menschheit zu dienen: „Wir ladenalle LehrerInnen und TrainerInnen, diediesem wunderbaren Ziel dienen wol-len, ein, zu kommen und sich zu betei-ligen. Wir wollen miteinander übenund die Lehren erfahren und unsereZukunft miteinander aufbauen.“ Werteilnehmen will, schicke bitte eine E-Mail an Guruka Kaur: [email protected].

Yogische Tipps,Trends & Termine

Tolles Weihnachts-geschenkVielen Dank an diejenigen, die demVerein zu Weihnachten eine Spende alsGeschenk haben zukommen lassen – essind insgesamt 1658 Euro geworden,das ist uns eine tolle Unterstützung! Vonden 30 SpenderInnen haben acht mehrals 100 Euro gespendet und somit an derVerlosung eines Gutscheins für denWeißen Tantra Kurs Anfang Februarteilgenommen. Gewonnen hat ihnJürgen Erndt aus Hamburg. Wir freuen uns sehr über das Gelingendieser kleinen Aktion!

Das 3HO Team

Yogaktuell

Projekt Gabriel „Vidya Mandir”

Um Weihnachten 2005 überwies SatDeva Kaur Kohl einen Betrag von 500Euro für die Waisen-Schule in Amritsar,Nordindien, der aus Spenden und demErlös der Kunstdrucke ihrer Gemäldeauf dem Weihnachtsbasar der Waldorf-schule Harburg herrührte. Anfang Ja-nuar wurde der Grundstein für dieSchule gelegt. Im Frühsommer strebt sieeine weitere Überweisung von 500 Euroan, zu deren Verwirklichung sie nochSpenden benötigt.Für Fragen meldet euch bitte bei SatDeva Kaur Gabriela Kohl, E-Mail: [email protected] bitte unter dem Stichwort:Projekt Gabriel „Vidya Mandir” aufdas Konto 1322 / 465095 bei derHamburger Sparkasse, Bankleitzahl:200 505 50 überweisen.

Sat Deva Kaur Kohl (Mitte) bei der Scheckübergabe

Page 24: KYJ_2006_03

Bei den Sikh Dharma Tagen bekam ich die Engelkarte„Efficiency”: Effizienz, Tüchtigkeit für das Neue Jahr.Zunächst war ich etwas irritiert und dachte: „Aber ich

mache doch schon so viel!“ Allmählich dämmerte mir, dass esdarum geht, das Wichtigste zu machen, nämlich die Kräfte effek-tiv einzusetzen. Tatsächlich neige ich sehr dazu, mich imTagesgeschäft zu verlieren. Daher schreibe ich den Artikel jetzt,so gut ich kann - gleich nach dem Sadhana - und schneide nicht,wie gewohnt, Äpfel zum Trocknen. Denn was soll ich mit denÄpfeln machen, wenn nicht genug Leute nach La Fontaine kom-men, um sie zu essen? Der Hilferuf nach einem Gärtner für das Land (veröffentlicht imMärz 2005) verhallte nicht ungehört. Guru Fateh Singh, gelern-ter Bio-Landwirt mit viel Erfahrung auf dem elterlichen Hof, warletzten Sommer beim Aquarius Camp zum „Schnuppern” hier.Weihnachten hat er hier mit einem weiteren Gärtner, Julian, sei-ner Freundin Nadine und Har Simran Kaur verbracht. Zur Zeitwandert er den Jacobsweg in Spanien und kommt im März zurFrühjahrsbestellung. Julian und Nadine haben im Herbst einzweites Gewächshaus aufgebaut und angefangen, Hügelbeeteanzulegen. Im Sommer soll es eigene Melonen und Paprikageben. Nachdem André, der frühere Gärtner, La Fontaine imHerbst verlassen hatte, fiel erstmalig auch die ganze Obsternteund -verarbeitung in unsere Verantwortung.

Viele eifrige Helfer pflückten rote und schwarze Johannisbeerenund Himbeeren. Kleine Mädchen und große Jungen maßen ihreKräfte mit der Saftpresse und demonstrierten, wie kinderleicht esist, den Saft zu gewinnen. Anschließend wird er auf demSolarkocher erhitzt und in Flaschen abgefüllt oder mit Zucker zuMarmelade und Gelee gekocht. Diese werden vor Ort verzehrtoder verkauft. Im Sommer möchten wir auch das Kindercampbeim Yoga Festival mit Marmeladen und Saft beliefern. DerErlös kommt dem weiteren Aufbau von La Fontaine zu Gute.Immer noch in Planung ist ein winterfestes Gebäude ausStrohballen mit Wasseranschluss. Das vorhandene Küchen- undDuschengebäude ist nur sommertauglich - jedes Jahr frierenLeitungen kaputt. Eine große Verbesserung stellt die mit einfa-chen Mitteln (Kartons) isolierte Glasveranda vor der Bergeriedar, dem ehemaligen Schafsstall und jetzigen Yogaraum. ImJanuar wird es dort tagsüber so warm, dass wir leicht bekleidetsonnenbaden können, außerdem wird die Bergerie aufgeheizt.Erstmalig in diesem Herbst hat Har Simran Kaur enthusiastisch

und unermüdlich für Leute aus der Umgebung jeden AbendYogakurse gegeben. Jeden ersten Sonntag im Monat, inVerbundenheit mit der Sangat in Hamburg, machen wir eineGurdwara, zu der auch Leute von außerhalb kommen. Zurmonatlichen Vollmondmeditation laden wir jetzt schon das zwei-te Jahr ein. Zusätzlich zu den Seminaren gibt es immer mehrMenschen, die zum Teil mehrere Wochen hier ihre Zeit verbrin-gen. Dabei haben sich regelmäßige Redekreise, bei denen jedeRzu Wort kommt, als intensives Verständigungsglied im Alltagbewährt. Auch wenn ich manchmal dachte, dass so viele anderewichtige Sachen zu tun sind, war ich jedes Mal froh, wenn wirzusammen saßen.Rechtzeitig zum Frauencamp war die Life-Sadhana-CD vomJahr zuvor fertig. Sie eignet sich gut zum alleine mitsingen, weilman trotzdem das Gefühl hat, in einer Gruppe zu sein. OriginalVogelgezwitscher vermittelt Sommergefühle im Januar! Das Frauencamp 2006 dauert übrigens zehn Tage, vom 13. biszum 23.7. und nicht, wie im Terminkalender angegeben, nur sie-ben Tage. Faltblätter und Anmeldungen können im 3HO-Bürooder bei Amrita Kaur angefordert werden. YogalehrerInnen, dieLust haben, ein bisschen Unterrichten mit Urlaub zu verbinden,sind herzlich willkommen. Dabei gibt es für niemanden einHonorar, der Erlös kommt auch La Fontaine zu Gute.

Kontakt: Amrita Kaur Christine Reese, Tel 040/3990 6599,EMail: [email protected];Sobagh Kaur Khalsa, La Fontaine, 05300 Barret SurMeouge, Frankreich,Tel 0033 492 65 2729.

Immerwährender Kalender:

„Gedanken einer Frau“ Von Kerstin Ravi Kirn Kaur Leppert

Im Herz-Verlag, dem Eigenverlag der Wesselhöfts, die seitvielen Jahren als Kundalini Yogalehrer, in der Ausbildung undals Autoren tätig sind, ist der immerwährende Kalender vonRosana (Rosi) Wesselhöft mit dem Titel „Gedanken einerFrau“ erschienen. Gedanken? Eigentlich müsste es heißen„Affirmationen“, denn es handelt sich nur um positive,lebensbejahende und selbstbewusste Gedanken. Also um sol-che Gedanken, die wir uns fortwährend zu denken wünschen.Und so steht auch auf der ersten Seite des kleinen Din A6-Klappkalenders, der mit Spiralbindung versehen auf jedem

Tisch ein Plätzchen finden soll: Affirmationen sind (...)Bekräftigungen, die helfen können (...) sich selber als unbe-grenzt und mit allen Möglichkeiten ausgestattet zu begreifen.Und weiter heißt es: „Die Übereinstimmung mit Ihrem Gefühlbringt die Erfüllung dieser Sätze.“ Konkret lauten diese Sätzezum Beispiel „Meine Freude macht mich und andere glück-lich“, „Meine Anmut und meine Intuition sind meine bestenFreundinnen“ oder „Ich bringe mein wahres Wesen leicht zumAusdruck“, also an yogischen Weisheiten orientiert und aufden glücklich erlebten Moment hin ausgerichtet. Empfohlenwird, intuitiv eine Seite aufzuschlagen und den Satz einenoder mehrere Tage lang zum Begleiter werden zu lassen. Zugegeben, zu Anfang war ich etwas skeptisch – aber eswirkt. Was immer der Tag bringt, wird durch die Affirmationin ein neues Licht gerückt. Wer es ausprobieren möchte, kannden Kalender mit der ISBN Nummer 3-9801827-3-8 beimHerz-Verlag telefonisch oder per Fax bestellen: 0611/443832.

efühleReiche Ernte, ein neuerGärtner und SommergefühleVon Sobagh Kaur, La Fontaine