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Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2015 bis zum 31.12.2015 Seite 1 von 19 Lagebericht zum 31.12.2015 I. Allgemeine Entwicklung im Einzelhandel und auf dem Buchmarkt Auch im Jahr 2015 blieb der deutsche Einzelhandel eine Stütze der Binnenkonjunktur. Das Statistische Bundesamt stellte dazu in einer Pressemitteilung vom 29.01.2016 fest: Im gesamten Jahr 2015 setzte der deutsche Einzelhandel preisbereinigt 2,7 % und nominal 2,8 % mehr um als im Jahr 2014. Seit 1994 hatte es keine höheren preisbereinigten Umsatzsteigerungen gegenüber dem Vorjahr gegeben. Damit konnten die deutschen Einzelhändler im sechsten Jahr in Folge preisbereinigte und nominale Umsatzsteigerungen gegenüber dem jeweiligen Vorjahr erzielen. i Leider konnte der Buchmarkt beim Wachstum nicht mithalten und musste wieder, wie schon im Vorjahr, ein Minus hinnehmen. Das Börsenblatt stellte dazu unter der Überschrift „Buchhandel schrumpft antizyklisch“ fest: Der deutsche Einzelhandel hat im vergangenen Jahr 472,4 Milliarden Euro erwirtschaftet – nominal 3,1% mehr als 2014, wie der HDE (Handelsverband Deutschland) auf der Grundlage vorläufiger Zahlen des Statistischen Bundesamts berechnet hat. Dies sei das beste Ergebnis seit 20 Jahren, so der HDE. Der Bucheinzelhandel hingegen schrumpfte dieser Statistik zufolge zwischen Januar und November um nominal 2,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum (real minus 2,2 Prozent). ii Während im Jahr 2014 der Buchmarkt insgesamt mit einem Minus von 2,1% gegenüber 2013 stärker als das stationäre Sortiment geschwächelt hatte, das „nur“ ein Minus von 1,2% ausgewiesen hatte, war 2015 das Minus im stationären Sortiment mit 3,6% gegenüber 2014 doppelt so hoch wie im Buchmarkt gesamt, der um 1,7% hinter 2014 zurückblieb iii . II. Geschäftsverlauf und strategische Ausrichtung von Osiander Das Jahr 2015 war für Osiander ein Jahr des Umbruchs, in dem eine grundlegende Änderung der Unternehmensstruktur vorbereitet wurde und auch in der Unternehmensstrategie neue Schwerpunkte gesetzt wurden. Erfreulicherweise wurden diese Veränderungen abgefedert durch weiteres Wachstum gegen den Trend und ein gegenüber dem schlechten Vorjahr 2014 deutlich höheres operatives Ergebnis, das durch Sonderfaktoren zusätzlich verbessert wurde. Die fünf Schwerpunkte im vergangenen Jahr waren das weitere Wachstum, die neue Osianderzentrale in Tübingen-Derendingen, das „Appenzell-Projekt“ der strategischen Allianz mit der Mayerschen Buchhandlung in Aachen, das Tolino-Projekt und der Unternehmensumbau. 1. Wachstum gegen den Trend Im Jahr 2015 entstanden 2 neue Osiander-Buchhandlungen, in Schorndorf ab 01.01.2015 durch die Übernahme der Buchhandlung Bacher, die vollständig renoviert wurde, und in Lörrach ab 27.06.2015 durch die Neueröffnung einer Buchhandlung, die

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Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2015 bis zum 31.12.2015

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Lagebericht zum 31.12.2015

I. Allgemeine Entwicklung im Einzelhandel und auf dem Buchmarkt

Auch im Jahr 2015 blieb der deutsche Einzelhandel eine Stütze der Binnenkonjunktur. Das Statistische Bundesamt stellte dazu in einer Pressemitteilung vom 29.01.2016 fest:

Im gesamten Jahr 2015 setzte der deutsche Einzelhandel preisbereinigt 2,7 % und

nominal 2,8 % mehr um als im Jahr 2014. Seit 1994 hatte es keine höheren preisbereinigten Umsatzsteigerungen gegenüber dem Vorjahr gegeben. Damit konnten

die deutschen Einzelhändler im sechsten Jahr in Folge preisbereinigte und nominale Umsatzsteigerungen gegenüber dem jeweiligen Vorjahr erzielen.i

Leider konnte der Buchmarkt beim Wachstum nicht mithalten und musste wieder, wie schon im Vorjahr, ein Minus hinnehmen. Das Börsenblatt stellte dazu unter der Überschrift „Buchhandel schrumpft antizyklisch“ fest:

Der deutsche Einzelhandel hat im vergangenen Jahr 472,4 Milliarden Euro erwirtschaftet – nominal 3,1% mehr als 2014, wie der HDE (Handelsverband

Deutschland) auf der Grundlage vorläufiger Zahlen des Statistischen Bundesamts berechnet hat. Dies sei das beste Ergebnis seit 20 Jahren, so der HDE. Der

Bucheinzelhandel hingegen schrumpfte dieser Statistik zufolge zwischen Januar und November um nominal 2,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum (real minus 2,2

Prozent).ii

Während im Jahr 2014 der Buchmarkt insgesamt mit einem Minus von 2,1% gegenüber 2013 stärker als das stationäre Sortiment geschwächelt hatte, das „nur“ ein Minus von 1,2% ausgewiesen hatte, war 2015 das Minus im stationären Sortiment mit 3,6% gegenüber 2014 doppelt so hoch wie im Buchmarkt gesamt, der um 1,7% hinter 2014 zurückbliebiii.

II. Geschäftsverlauf und strategische Ausrichtung von Osiander

Das Jahr 2015 war für Osiander ein Jahr des Umbruchs, in dem eine grundlegende Änderung der Unternehmensstruktur vorbereitet wurde und auch in der Unternehmensstrategie neue Schwerpunkte gesetzt wurden. Erfreulicherweise wurden diese Veränderungen abgefedert durch weiteres Wachstum gegen den Trend und ein gegenüber dem schlechten Vorjahr 2014 deutlich höheres operatives Ergebnis, das durch Sonderfaktoren zusätzlich verbessert wurde.

Die fünf Schwerpunkte im vergangenen Jahr waren das weitere Wachstum, die neue Osianderzentrale in Tübingen-Derendingen, das „Appenzell-Projekt“ der strategischen Allianz mit der Mayerschen Buchhandlung in Aachen, das Tolino-Projekt und der Unternehmensumbau.

1. Wachstum gegen den Trend

Im Jahr 2015 entstanden 2 neue Osiander-Buchhandlungen, in Schorndorf ab 01.01.2015 durch die Übernahme der Buchhandlung Bacher, die vollständig renoviert wurde, und in Lörrach ab 27.06.2015 durch die Neueröffnung einer Buchhandlung, die

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von der Wohnbau Lörrach ausgeschrieben worden war und zur Beauftragung von Osiander geführt hatte. Dazu kam ab Dezember 2015 ein kleiner Outlet-Laden in Heilbronn, der vorübergehend angemietet wurde, um in Zusammenarbeit mit dem Modernen Antiquariat Blank Restposten zu verwerten.

2. Osianderzentrale

Bis auf die Personalabteilung und die IT sind jetzt alle „Internen Dienstleistungen“ und die Logistik im ehemaligen Transtec-Gebäude zusammengefasst. Hier konnte mit dem neuen Eigentümer, der Firma Erbe Elektromedizin GmbH, ein langfristiger Mietvertrag geschlossen werden. Mit einem Großraumkonzept, das mit der Schweizer Firma Vitra umgesetzt wurde, entstanden 50 attraktive Büroarbeitsplätze für Einkauf, Marketing, Service und Rechnungswesen. 30 Arbeitsplätze in der Logistik sind dafür verantwortlich, dass die Ware im Eingang erfasst und auf die Filialen verteilt wird und im Versandbereich die Sendungen vor allem an unsere Online-Kunden konfektioniert und für die Paketdienste bereit gestellt werden. Sowohl für die Filialverteilung der Ware wie für den Versand wurde von der hauseigenen IT ein komplexer Bearbeitungsprozess entwickelt und umgesetzt.

3. Appenzell-Projekt

Das „Appenzell-Projekt“, die strategische Allianz mit dem befreundeten Familienunternehmen aus Nordrhein-Westfalen, der Mayersche Buchhandlung KG mit Sitz in Aachen, ebenfalls ein regionaler Filialist mit dem doppelten Umsatz von Osiander, hat sich zum ersten Mal beim Tolino-Projekt bewährt. Inzwischen trägt die Zusammenarbeit weitere Früchte, vor allem im Marketing und bei der Einführung eines gemeinsamen ERP-Systems.

4. Tolino-Projekt

Das ehrgeizigste Projekt im eCommerce-Bereich war die Entscheidung der beiden Firmen Mayersche und Osiander, der Tolino-Allianz beizutreten, die 2013 von Telekom, Thalia, Weltbild und Hugendubel als deutsche Antwort auf den Kindle der Firma Amazon gegründet worden war. Das große überregionale Medienecho, die in Deutschland 2015 erreichte Marktführerschaft des Tolino gegenüber dem Kindle und nicht zuletzt das Schwächeln der Alternative Pocketbook zeigen, dass diese Entscheidung grundsätzlich richtig war. Allerdings wurde die erfreuliche Tatsache, dass Osiander weiter im eBook-Geschäft in der Ersten Liga spielt, teuer erkauft.

5. Unternehmensumbau

Im Jahr 2015 wurden die Vorbereitungen für eine umfassende Unternehmensstrukturreform geschaffen, die planmäßig zum 1. Januar 2016 umgesetzt wurde (siehe unten V.).

III. Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

A. Vermögenslage

Die Bilanzsumme im Berichtsjahr beträgt 22.931TEuro und ist damit gegenüber dem Vorjahr um 6% gestiegen (2014: 21.606 TEuro). Zugenommen haben auf der Vermögensseite das Anlagevermögen, die Vorräte und vor allem die Liquidität:

• Das Anlagevermögen ist um 5,5% auf 10.553 TEuro gestiegen (2014: 10.006 TEuro) – vor allem infolge der zwei neuen Buchhandlungen und der Investitionen in das Tolino-Projekt. Auch das Jahr 2015 war wieder von hoher Investitionstätigkeit geprägt; den Abschreibungen von 1.602 TEuro (2014: 1.428 TEuro) stehen Neuinvestitionen in Höhe von 2.270 TEuro gegenüber.

• Auch beim Warenbestand schlagen sich die beiden neuen Buchhandlungen nieder, dazu kommen aufgrund der letzten Betriebsprüfung höher anzusetzende „Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe“. Insgesamt sind die Vorräte um 5% auf 6.357 TEuro gestiegen (2014: 6.043 TEuro).

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• Die Forderungen und sonstigen Vermögensstände sind mit 2.308 TEuro gegenüber dem Vorjahr um 12% zurückgegangen (2014: 2.615 TEuro), vor allem aufgrund von Steuerüberzahlungen im Vorjahr, während die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber dem Vorjahr mit 1.535 TEuro praktisch gleich blieben (2014: 1.525 TEuro).

• Der Bestand an flüssigen Mitteln hat nach dem starken Anstieg aus dem Vorjahr (um 41% gegenüber 2013) nochmals kräftig um weitere 30% auf 3.488 TEuro (2014: 2.691 TEuro) zugenommen.

B. Finanzlage

Die Zunahme der Finanzierungmittel betrifft vor allem das Eigenkapital, die Rückstellungen und die sonstigen Verbindlichkeiten:

• Das Eigenkapital hat aufgrund des Jahresgewinns, der vollständig im Unternehmen bleibt, wieder deutlich zugenommen und liegt mit 7.350 TEuro um 9% über dem Vorjahreswert (2014: 6.760 TEuro). Damit ist der bilanzielle Eigenkapitalanteil wieder auf 32% der Bilanzsumme gestiegen (2014: 31,3%).

• Die Rückstellungen sind um 21% auf 1.267 TEuro (2014: 1.051 TEuro) gestiegen. Sie sind vor allem stichtagsbedingt und betreffen hauptsächlich Steuerrückstellungen aufgrund des besseren Ergebnisses und Rückstellungen für noch nicht abgerechnete Kosten des Tolino-Projektes.

• Die Verbindlichkeiten insgesamt nahmen moderat um 4% auf jetzt 14.283 TEuro zu (2014: 13.743 TEuro). Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten konnten um 17% auf 3.930 TEuro (2014: 4.741 TEuro) zurück gefahren werden. Die um 8% auf 6.077 TEuro gestiegenen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen zeugen vom ungebrochenen Vertrauen der Lieferanten in die Leistungsfähigkeit von Osiander. Die sonstigen Verbindlichkeiten stiegen um 27% auf 4.276 TEuro (2014: 3.361 TEuro). Dieser Anstieg ist insbesondere auf Darlehenserhöhungen der Gesellschafterfamilien, auf zusätzliche Steuerverbindlichkeiten (höhere Umsatzsteuer aus Weihnachtsgeschäft) und auf eine Erhöhung der Verbindlichkeiten aus ausgegebenen Gutscheinen zurückzuführen.

C. Ertragslage

1. Die Umsatzentwicklung

Im Jahr 2015 hat Osiander einen Bruttoumsatz von 74.576 TEuro (incl. MwSt.) und damit einen Nettoumsatz von 68.077 TEuro erreicht (2014: 61.860 TEuro) und ist mit einem Umsatzplus von 10% wieder gegen den Branchentrend gewachsen. Das Branchenmagazin Buchreport hat im Rückblick auf 2015 die 35 wichtigsten Buchhandelsunternehmen im deutschsprachigen Raum analysiert und in fünf Gruppen eingeteilt: Marktführer, Regionalfilialisten, große Solisten, Medienhändler und Fachinformationsmittleriv: „Die Regionalfilialisten werden angeführt von der NRW-Kette Mayersche und sind ansonsten überwiegend in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz anzutreffen“v.

Zu Osiander meldet das Branchenmagazin:

Die Riege der Regionalfilialisten besteht in der Buchreport-Dokumentation aus zwölf Regionalketten. Anders als bei den Marktführern liegen hier genauere

Unternehmensangaben und Vergleichswerte vor. Dabei ist auffällig, dass die meisten Unternehmen 2015 in der Größenordnung des Branchentrends verloren

haben, teils bei konstantem Ladenportfolio, teils mit kleineren Verschiebungen.

Der Ausreißer ist die seit Jahren recht expansive Osiander-Kette, bei der sich jetzt

vor allem die zahlreichen Neueröffnungen seit Herbst 2014 mit einem Wachstum

von knapp 10% bemerkbar machen. Beeindruckend ist die Entwicklung auch im

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Langzeitvergleich: In den vergangenen 5 Jahren hat der Südwest-Filialist von 50 Mio Euro Umsatz (2010) um 49% auf mittlerweile 74,5 Mio Euro zugelegt.

Vergangenes Jahr haben die Riethmüller-Familiengesellschafter das Unternehmen

in eine Familienstiftung überführt, die existenzbedrohende Nachfolge- und Erbstreitigkeiten ausschließen soll.

Osiander, die Nr. 2 im Regionalfilialisten-Ranking, ist zudem eine strategische Allianz mit der Nr. 1, dem NRW-Filialisten Mayersche, eingegangen. Es ist eine

Kooperation ohne gesellschaftsrechtliche Verknüpfung, sondern mit dem Ziel, Synergien auf technologischer Ebene beim Marketing zu erreichen und auch, um an

branchenpolitischem Gewicht bei Themen wie Remissionsbedingungen und E-Book-Rabattierung zu gewinnen.vi

Zwei unterschiedliche Sichtweisen auf die Umsätze zeigen, woher die Umsatzzuwächse kommen:

a. Warengruppenvergleich Branche – Osiander

Die Warengruppenbereiche bei Osiander haben sich zum Teil deutlich anders entwickelt als in der Branchevii: Deutlich besser als im Branchendurchschnitt liegt bei Osiander das Kinder- und Jugendbuch mit einem Plus von 13,2%, während die Branche ein Minus von 1% aufweist. Auch die Warengruppen Reise und Geisteswissenschaften liegen um einen zweistelligen Umsatzzuwachs über der Branchenentwicklung. Parallel entwickelt haben sich die Bereiche Belletristik, Recht und Wirtschaft und das Sachbuch, deren Zuwachs ungefähr dem Gesamtzuwachs von Osiander in Höhe von 8,5% gleicht, während diese Bereiche im Branchenschnitt ungefähr im Trend der Gesamtumsatzentwicklung von knapp 2% Minus liegen. Negativ sowohl in der Branche wie bei Osiander haben sich die Warengruppenbereiche Ratgeber und Medizin-Technik-IT entwickelt. Insgesamt zeigt der Vergleich, dass es Osiander gelungen ist, in den Kernkompetenzbereichen Belletristik, Jugendbuch und den Geisteswissenschaften überdurchschnittlich zuzulegen.

Schaubild 1: Entwicklung der Warengruppen im Vergleich zur Branche 2015

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b. Geschäftsfelder: Umsatzentwicklung

Schaubild 2 zeigt, wie sich die wichtigsten Geschäftsfelder im Vergleich zum Vorjahr entwickelt haben: Die „alten“ Buchhandlungen, also alle Buchhandlungen, die am 31.12.2015 volle 2 Jahre existiert hatten, sind um 6% gegenüber dem Vorjahr gewachsen, die „neuen“ – 2015 Schorndorf, Lörrach und das Outlet in Heilbronn, 2014 Frankfurt, Balingen, Gerber und Milaneo in Stuttgart, Pfaffenhofen – nahmen um 78% zu, alle Buchhandlungen steuerten ein Umsatzwachstum von 10% zum Unternehmenserfolg bei. Weiterhin große Umsatzsprünge verzeichnen das Internet (22%), die eBooks (35%) und vor allem die eReader, die ihren Umsatz mehr als verdoppelt haben (106%).

Schaubild 2: Entwicklung Geschäftsfelder zu 2014

Betrachten wir allerdings den Anteil der Geschäftsfelder am Umsatzvolumen, zeigt sich, dass Bedeutung und Umsatzentwicklung ganz unterschiedlich sind. Schaubild 3 zeigt die Umsatzanteile; während die „alten“ Buchhandlungen zu 80% an der Umsatzgenerierung beteiligt sind, steuern die Wachstumssieger eBooks und eReadern zusammen genommen gerade 2% zum Umsatz bei.

Schaubild 3: Bedeutung der Geschäftsfelder

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2. Die sonstigen betrieblichen Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge mit 769 TEuro enthalten insbesondere Werbeeinnahmen (Verlagswerbung im Osianderkatalog) sowie Erträge aus nicht eingelösten Gutscheinen.

3. Handelsspanne und Roherlös

Die Handelsspanne hat das in den vergangenen fünf Jahren erreichte hohe Niveau von über 41% gehalten und ist gegenüber 2014 praktisch gleich geblieben. Dies ist bemerkenswert, weil – wie vorher ausgeführt – gerade die beiden Warengruppen mit tendenziell niedriger Spanne, die eBooks und die eReader, im vergangenen Jahr besonders stark zugelegt haben. Dass die Handelsspanne insgesamt um über 5% über der vom Betriebsvergleich genannten Handelsspanne für große Buchhandlungen liegt, ist Ergebnis unserer Logistik, die ohne Zentrallager auskommt und fast ausschließlich auf Direkteinkauf bei den Verlagen setzt.

4. Kosten

• Der Personalaufwand schlägt mit 15.029 TEuro (2014: 13.786 TEuro) zu Buche und liegt damit, mit einem etwas niedrigeren Zuwachs als der Umsatz, um 9% über dem Vorjahresaufwand. Dass es im Jahr 2015 nicht gelungen ist, den Anstieg der Personalkosten flacher zu halten, ist vor allem dem Umzug der Verwaltung nach Derendingen geschuldet, der hohe Personal-Ressourcen gebunden hat, sowie den Personalkosten für die beiden Buchhandlungen in Schorndorf und Lörrach, die durch Schulung, Umbau und bei Lörrach durch eine mehr als zweimonatige Verzögerung der Eröffnung zusätzlich angefallen sind.

• Die Abschreibungen haben aufgrund der hohen Investitionen in 2014 mit 1.602 TEuro (2014: 1.428 TEuro) um 12% zugenommen, liegen aber immer noch deutlich unter den weiterhin hohen Neuinvestitionen (2.270 TEuro).

• Die Raumkosten sind mit 6.799 TEuro weit überdurchschnittlich gestiegen. Die Gründe dafür liegen vor allem im Umzug der Verwaltung nach Derendingen, der 9 Monate lang zu erhöhten Mietkosten führte, und in den neuen Buchhandlungen, für die bereits vor Eröffnung Miete anfiel. Hier werden im Jahr 2016 deutliche Entlastungen erfolgen.

• Die Werbekosten sind gegenüber dem Vorjahr mit dessen extrem hohen Werbeaufwand deutlich auf 1.008 TEuro (2014: 1.174 TEuro) zurückgegangen, liegen aufgrund der hohen Marketingaufwendungen auf allen Kanälen – Laden, Katalog, Internet – aber weiterhin weit über dem durchschnittlichen Werbeaufkommen im Sortimentsbuchhandel. Im Marketingbereich werden als Folge der strategischen Allianz mit der Mayerschen Buchhandlung für das Jahr 2016 deutliche Kosten- und Personaleinsparungen erwartet.

• Die im Vorjahr stark angestiegenen Kosten der Warenabgabe sind mit 834 TEuro auf 76% des Vorjahres zurückgegangen.

• Auch der Bereich Reparaturen und Instandhaltung ist nach den hohen Aufwendungen des Vorjahres wieder rückgängig, trotz der hohen Renovierungsaufwendungen für die Verwaltung in Derendingen und trotz der Dachreparatur in der Tübinger Wilhelmstraße.

• Bei den Rechts- und Beratungskosten sind rund 100 TEuro Mehraufwand entstanden im Zusammenhang mit der Umstrukturierung der Gesellschaft.

Insgesamt liegen die sonstigen betrieblichen Aufwendungen mit 11.293 TEuro um 7% über dem Vorjahr (2014: 10.564 TEuro) und deren Wachstum damit unter dem Umsatzwachstum.

5. Finanzergebnis

Der Aufwandsüberschuss im Finanzergebnis liegt mit 221 TEuro etwas über dem Vorjahr (2014: 180 TEuro) und ist der Preis für die hohe Liquidität von Osiander.

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6. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit ist dank des Umsatzwachstums, der gleich gebliebenen Handelsspanne, vor allem aber dank der hohen sonstigen Erträge mit 963 TEuro zwar auf das Dreifache des vergangenen Jahres gestiegen, bleibt aber mit einem Anteil von 1,4% vom Umsatz deutlich unter unseren Erwartungen, die mittelfristig bei 2,5% des Umsatzes liegen. Allerdings zeigt das EBITDA, das Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern, mit 2.787 TEuro ein operatives Ergebnis, das sich mit 4,1% vom Umsatz für ein Handelsunternehmen durchaus sehen lassen kann.

7. Steuern

Unsere Bemerkungen zu den Steuern im Lagebericht 2014 sind unverändert gültig; es sind die mittelständischen Unternehmen wie Osiander, die einen entscheidenden Anteil zum Steueraufkommen auf kommunaler, Landes- und Bundesebene leisten.

8. Jahresüberschuss

Der Jahresüberschuss von ca. 590 TEuro (2014: 128 TEuro), verbleibt wie in den Vorjahren im Unternehmen. Die Geschäftsführung schlägt der Gesellschafterversammlung vor, den Jahresüberschuss mit dem Gewinnvortrag zu verrechnen und auf neue Rechnung vorzutragen.

IV. Finanzielle Leistungsindikatoren

Wir ziehen für unsere interne Unternehmenssteuerung die Kennzahlen Umsatz und Jahresüberschuss heran.

Die Entwicklung des Umsatzes insgesamt ist zufriedenstellend, wohingegen das Jahresergebnis unter den Erwartungen geblieben ist. Die Gründe für diese Entwicklungen wurden bereits oben unter „C. Ertragslage“ erläutert.

V. Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Mitarbeiterbelange

Zum Leitbild von Osiander gehört es, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Möglichkeiten und Wege für eine Weiterentwicklung im Unternehmen zu eröffnen. Hierzu dienen externe und interne Qualifizierungsmaßnahmen, die Förderung im Rahmen von Training-on-the-job-Initiativen und die Osiander-Akademie, mit denen fähige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf Führungsaufgaben vorbereitet werden.

Zur Sicherung des Bedarfs an qualifizierten Arbeitskräften setzen wir vor allem auf die eigene Ausbildung. Im Geschäftsjahr befanden sich 69 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Ausbildung. 18 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben ihre Ausbildung erfolgreich beendet, 9 wurden im Anschluss weiter beschäftigt.

Umweltbelange

Unser Ziel ist es, einen aktiven Beitrag zur schonenden Verwendung von Umwelt- und Energie-Ressourcen zu leisten. Im Berichtsjahr haben wir drei Schwerpunkte gesetzt:

• Verringerung der Umwelt- und Verkehrsbelastung in den Innenstädten. Deshalb setzen wir in Frankfurt, Heilbronn, Reutlingen, Speyer, Stuttgart und Tübingen Fahrradkuriere ein.

• Umrüstung der Buchhandlungen auf energiesparende LED-Beleuchtung, im Berichtsjahr in der Metzgergasse in Tübingen, in Rottenburg, Villingen und Speyer.

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• Das Filialbelieferungssystem erfolgt so weit als möglich mit Mehrwegwannen über das Logistiksystem des Barsortiments KNV, so dass unsere Filiallieferungen zusammen mit den Lieferungen des Barsortiments geliefert werden.

VI. Beurteilung der wirtschaftlichen Lage insgesamt

Auch im Jahr 2015, das für den Buchhandel kein einfaches Jahr war, hat Osiander auf einem insgesamt schrumpfenden Markt seine Marktstellung ausgebaut, seine Finanzkraft gestärkt und die Weichen für weiteres ertragreiches Wachstum gestellt. Die umfassende Unternehmensstrukturreform trägt zu einer weiteren Stabilisierung des Unternehmens bei. Deshalb beurteilt die Geschäftsführung die wirtschaftliche Lage insgesamt positiv.

VII. Organisation der Unternehmensführung, Nachtragsbericht

Die Unternehmensführung ist bis 31.12.2015 in drei Geschäftsfelder gegliedert, für die jeweils einer der drei geschäftsführenden Gesellschafter zuständig ist:

• Christian Riethmüller: Marketing/Personal

• Heinrich Riethmüller: Einkauf/Verkauf

• Hermann-Arndt Riethmüller: IT/Rechnungswesen.

Die zweite Führungsebene bilden die Bereichsleitungen für die Buchhandlungen, das Rechnungswesen, das Marketing, die IT, die Aus- und Fortbildung sowie der Einkauf zusammen mit den Querschnitts-Bereichsleitungen für eCommerce, Belletristik und Jugendbuch.

Zum 01.01.2016 wird die Unternehmensstruktur grundlegend geändert:

• Bildung eines Aufsichtsrats: Weil Osiander dauerhaft über 500 Mitarbeiter hat, wurde entsprechend dem Drittelbeteiligungsgesetz ein Aufsichtsrat in der GmbH-Satzung verankert. Ein Drittel – bei der gesetzlich vorgeschriebenen Zahl von drei Aufsichtsratsmitgliedern also ein Aufsichtsratsmitglied – wurde von den Arbeitnehmern des Unternehmens gewählt. Gewählt wurde Frau Doris Gundert, die Gesellschafterversammlung bestimmte Hartmut Falter und Hermann-Arndt Riethmüller als Vertreter der Eigentümer.

• Ausscheiden von Hermann-Arndt Riethmüller aus der Geschäftsführung: Mit dem Wechsel von Hermann-Arndt Riethmüller aus der Geschäftsführung in den Aufsichtsrat, dessen Vorsitz er übernehmen wird, wird gleichzeitig § 105 AktG Rechnung getragen, wonach ein Aufsichtsratsmitglied nicht gleichzeitig Vorstandsmitglied sein kann, und der Generationenwechsel in der Geschäftsführung konsequent fortgeführt. Im Auftrag der Geschäftsführung ist Hermann-Arndt Riethmüller weiter für den Bereich IT/Rechnungswesen zuständig.

• Osiander Stiftung: Die Eigentümer von Osiander haben mit Wirkung zum 01.01.2016 ihre gesamten Geschäftsanteile an der Osianderschen Buchhandlung GmbH auf die Osiander Stiftung übertragen, um mit diesem Schritt die Unabhängigkeit von Osiander langfristig zu sichern.

• Unternehmensbeirat: Die Geschäftsführung hat mit Wirkung vom 01.01.2016 einen Unternehmensbeirat berufen, der aus fünf nicht der Geschäftsführung angehörenden Familienmitgliedern der bisherigen Gesellschafter besteht. Der Unternehmensbeirat repräsentiert die Familie im Unternehmen und berät die Geschäftsführung.

VIII. Risikoberichterstattung über Verwendung von Finanzinstrumenten

Zu den im Unternehmen bestehenden Finanzinstrumenten zählen im Wesentlichen Forderungen, Verbindlichkeiten sowie Guthaben bei Kreditinstituten und Verbindlichkeiten gegenüber diesen.

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Die Gesellschaft verfügt über einen solventen Kundenstamm. Forderungsausfälle sind die absolute Ausnahme. Verbindlichkeiten werden innerhalb der vereinbarten Zahlungsfristen gezahlt.

Ziel des Finanz- und Risikomanagements der Gesellschaft ist die Sicherung des Unternehmenserfolgs gegen finanzielle Risiken jeglicher Art. Beim Management der Finanzpositionen verfolgt das Unternehmen eine konservative Risikopolitik.

Soweit bei finanziellen Vermögenswerten Ausfall- und Bonitätsrisiken erkennbar sind, werden entsprechende Wertberichtigungen vorgenommen. Zur Minimierung von Ausfallrisiken verfügt das Unternehmen über ein adäquates Debitorenmanagement. Bei Neukunden wird regelmäßig deren Bonität überprüft.

IX. Risiko- und Chancenbericht

Die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland wird nach jüngster Meinung des Sachverständigenratsviii mit einer Steigerung des Bruttoinlandprodukts (BIP) von 1,5% in 2016 und 1,6% in 2017 etwas geringer ausfallen als bisher erwartet – trotz dieser insgesamt positiven Einschätzung bleiben die hohen wirtschaftlichen und politischen Risiken im Euro-Raum und in der Europäischen Union angesichts der bestehenden Unsicherheiten hinsichtlich der Euro-Entwicklung, des Verbleibs von Großbritannien in der EU und der durch die Flüchtlingskrise beschleunigten Erosion des Europa-Gedankens bestehen. Dazu kommen die weltwirtschaftlichen Ungewissheiten hinsichtlich der Entwicklung vor allem in China. Auf der anderen Seite hat die Geschäftsführung von Osiander in der Vergangenheit bewiesen, dass sie die Marktrisiken als Chance begreift und aktiv auf alle Veränderungen reagiert. Dies wird auch im Prognosebericht deutlich.

X. Prognosebericht

1. Die Schwerpunkte der strategischen Ausrichtung im Jahr 2016:

• Auch im Jahr 2016 wird der bewusste Wachstumsprozess fortgeführt. In Waiblingen wurde zum 01.01.2016 die Buchhandlung Hess übernommen und komplett umgestaltet, in Bad Säckingen an der Schweizer Grenze Ende März eine neue Osianderbuchhandlung eröffnet. Weitere neue Buchhandlungen und eine Übernahme sind in Vorbereitung.

• Die Zusammenarbeit mit der Mayerschen Buchhandlung wird fortgeführt und vertieft. Nachdem Ende Februar ein zweitägiges gemeinsames Treffen von hundert Führungskräften der Mayerschen und der Osianderschen Buchhandlung stattfand, wird die Zusammenarbeit im Marketing (Katalog) und der IT fortgesetzt, um über Synergie-Effekte zu spürbaren Kosteneinsparungen zu kommen. Zwei weitere konkrete Projekte werden gemeinsam durchgeführt, eine Unternehmensberatung durch Porsche Consulting und die Umstellung des Remissionsprozesses, die Ende 2016 erfolgen wird.

• Neues ERP-System: Die zum großen Teil selbstentwickelten IT-Lösungen der beiden Unternehmen müssen auf Standardsoftware umgestellt werden, weil die rasante technologische Entwicklung und die sich ständig ändernden rechtlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen eine Individualprogrammierung nicht mehr rechtfertigen. Die Suche nach einer Softwarelösung für beide Unternehmen steht kurz vor der Entscheidung. Geplant ist der Wechsel für das dritte Quartal 2017.

2. Umsatzentwicklung

In Fortführung der Umsatzanalyse aus dem vergangenen Jahr muss vor allem bei den älteren Buchhandlungen von weiteren Umsatzrückgängen ausgegangen werden; in Heilbronn läuft der Sondereffekt der Thalia-Schließung aus; die neuen Standorte werden ihrem Potenzial entsprechend und aufgrund der bisherigen Umsatzergebnisse

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hochgerechnet. Insgesamt wird für das Jahr 2016 eine Umsatzsteigerung um 7% geplant.

3. Ertragsentwicklung

Die Geschäftsführung geht davon aus, dass sich die Ertragslage weiter stabilisiert und im Jahr 2016 auch ohne die Sonderfaktoren des Jahres 2015 ein Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von deutlich über 1 Million Euro erreicht wird. Dieses Ziel ist angesichts der ehrgeizigen Aufgaben, die sich Osiander auch im Jahr 2016 gestellt hat, durchaus ambitioniert. Allerdings zeigt das erste Quartal 2016, dass Osiander auf einem guten Weg ist und sich auch bei den Kosten Synergie-Effekte zeigen. Die Umwandlung in eine Stiftung hat zur Folge, dass aufgrund der Stiftungssatzung auch weiterhin die Finanzkraft des Unternehmens Vorrang vor Gewinnausschüttungen hat, so dass trotz des Wachstums- und Investitions-Prozesses eine weitere Stärkung der Eigenkapitalquote deutlich über 30% ein strategisches Ziel bleibt.

Auch für die nächsten Jahre geht die Geschäftsführung von einem jährlichen Wachstum zwischen 5% und 10% aus.

Tübingen, 07.04.2016

OSIANDERSCHE BUCHHANDLUNG GmbH Geschäftsführung

gez. Christian Riethmüller gez. Heinrich Riethmüller

i http://www.presseportal.de/pm/32102/3237537 ii Börsenblatt für den deutschen Buchhandel 5 2016, Seite 13 iiiBranchenmonitor Buch, Ausgabe Januar 2016. In: http://www.boersenverein.de/de/1079003 iv buchreport-magazin März 2016, Seite 21-28 v a.a.O., Seite 22 vi a.a.O., Seite 25-26 vii Branchenmonitor Buch, ausgabe Januar 2015. In: http://www.boersenverein.de/de/1079003 viii http://www.sachverstaendigenrat-wirtschaft.de/newsinfo.html?&no_cache=1&tx_ttnews[tt_news] =1840&cHash=7a43dec677d00f8f9f66b53e6d11f682

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Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2015 bis zum 31.12.2015

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Anhang zum Jahresabschluss der Osianderschen Buchhandlung GmbH

für das Geschäftsjahr 2015

A. Allgemeine Angaben

Die Osiandersche Buchhandlung GmbH erfüllt die Größenmerkmale einer großen Kapitalgesellschaft nach § 267 Abs. 3 HGB, so dass der Jahresabschluss entsprechend den Vorschriften für große Kapitalgesellschaften aufzustellen ist.

Die Bilanz wurde gemäß den Gliederungsvorschriften des § 266 Abs. 2 und 3 HGB aufgestellt.

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde gemäß den Gliederungsvorschriften des § 275 HGB aufgestellt.

B. Angaben zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Im Einzelnen werden folgende Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden angewendet. 1. Anlagevermögen

Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände und Sachanlagen sind zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bewertet, vermindert um planmäßige nutzungsbedingte und gegebenenfalls außerplanmäßige Abschreibungen. Die Abschreibungen werden ausschließlich linear vorgenommen. Die Nutzungsdauern betragen zwischen 3 und 30 Jahren. Geringwertige Wirtschaftsgüter werden als Betriebsausgaben erfasst. Die aktivierten Firmenwerte werden gemäß § 253 Abs. 3 Satz 1 HGB planmäßig über 15 Jahre abgeschrieben. Die Schätzung der Nutzungsdauer basiert auf Erfahrungswerten im Zusammenhang mit anderen vergleichbaren Unternehmenserwerben.

2. Vorräte

a. Die Bewertung der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe (Büromaterial) erfolgt mit den Anschaffungskosten. Dabei wird für den gesamten Bestand ein Festwert in Höhe von 180.000,00 € gemäß § 240 Abs. 3 HGB angesetzt.

b. Die Lagerbestände an Waren werden zu Anschaffungskosten bewertet, gegebenenfalls wird der niedrigere beizulegende Wert angesetzt. Die Bewertung erfolgt dabei nach der retrograden Methode: Es erfolgt ein pauschaler Abschlag von 60% auf die Verkaufspreise (ohne Umsatzsteuer).

3. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden zum Nominalwert angesetzt, wobei die Risiken im Forderungsbestand durch eine pauschale Wertberichtigung in Höhe von 1% und die Bildung von Einzelwertberichtigungen angemessen berücksichtigt werden.

4. Sonstige Vermögensgegenstände

Die sonstigen Vermögensgegenstände sind grundsätzlich mit dem Nennbetrag angesetzt. Sonstige Vermögensgegenstände mit einer Fälligkeit von mehr als einem Jahr sind mit dem Barwert angesetzt.

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Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2015 bis zum 31.12.2015

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5. Fremdwährungsbestände

Auf fremde Währung lautende Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von weniger als einem Jahr sowie Kassenbestände und Bankguthaben in Fremdwährung werden zum Euro-Referenzkurs am Bilanzstichtag umgerechnet. Bei einer Restlaufzeit über einem Jahr erfolgt die Umrechnung bei den Forderungen mit dem Briefkurs am Entstehungstag oder zum niedrigeren Euro-Referenzkurs am Bilanzstichtag und bei den Verbindlichkeiten mit dem Geldkurs am Entstehungstag oder zum höheren Euro-Referenzkurs.

6. Rückstellungen

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden grundsätzlich versicherungsmathematisch unter Zugrundelegung biometrischer Wahrscheinlichkeiten (Richttafeln Heubeck 2005 G) nach der projizierten Einmalbeitragsmethode (Projected-Unit-Credit-Methode) mit einem Rechnungszinsfuß von 3,89%für die Handelsbilanz ermittelt. Bei der Ermittlung der Rückstellungen wurden Rentensteigerungen von jährlich 2,0 % unterstellt. Lohn- und Gehaltssteigerungen wurden nicht berücksichtigt. Die Rückstellungen wurden pauschal mit dem von der Deutschen Bundesbank im Dezember 2015 veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre abgezinst, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt (§ 253 Abs. 2 Satz 2 HGB).

Die Steuerrückstellungen und die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten.

Die Bewertung erfolgt jeweils in Höhe des notwendigen Erfüllungsbetrags, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung erforderlich ist, um zukünftige Zahlungsverpflichtungen abzudecken. Zukünftige Preis- und Kostensteigerungen werden berücksichtigt, sofern ausreichende objektive Hinweise für deren Eintritt vorliegen. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem laufzeitadäquaten Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst.

7. Verbindlichkeiten

Der Ansatz erfolgt mit dem Erfüllungsbetrag.

8. Latente Steuern

Latente Steuern werden für zeitliche Unterschiede zwischen den handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten ermittelt. Eine sich insgesamt ergebende Steuerbelastung würde in der Bilanz als passive latente Steuer angesetzt werden. Im Falle einer Steuerentlastung würde vom entsprechenden Aktivierungswahlrecht kein Gebrauch gemacht werden. Im Geschäftsjahr ergab sich insgesamt eine – nicht bilanzierte – aktive latente Steuer. Diese beruht im Wesentlichen auf Differenzen bei den Wertansätzen der Pensionsrückstellungen.

C. Erläuterungen zu einzelnen Bilanzposten

1. Anlagenspiegel Die Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr ist nachfolgend dargestellt:

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Sonstige Vermögensgegenstände

In den sonstigen Vermögensgegenständen sind Forderungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr in Höhe von 295.814,66 €(Vorjahr: 282.676,09 €) enthalten. Verpflichtungen aus Pensionsrückstellungen sind durch eine Rückdeckungsversicherung abgesichert. Die Rückdeckungsversicherung dient ausschließlich der Erfüllung der Verpflichtungen aus Pensionsrückstellungen und ist dem Zugriff übriger Gläubiger entzogen. Sie wird gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB mit den zugrunde liegenden Verpflichtungen verrechnet. Die Rückdeckungsversicherung wird mit dem von der Versicherungsgesellschaft mitgeteilten beizulegenden Zeitwert angesetzt. Dieser entspricht den Anschaffungskosten. Der aktive Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung ermittelt sich wie folgt: 31.12.2015 TEuro Erfüllungsbetrag Pensionsrückstellung 408,3 Beizulegender Zeitwert der Rückdeckungsversicherung 481,8 Überschuss des Vermögens über die Pensionsrückstellung (Aktiver Unterschiedsbetrag)

73,5

Anschaffungskosten der Rückdeckungsversicherung 481,8

2. Sonstige Verbindlichkeiten

In den sonstigen Verbindlichkeiten sind Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern in Höhe von 809.386,06 € (Vorjahr: 614.013,99 €) enthalten.

3. Verbindlichkeitenspiegel, Sicherheiten

(Vorjahresbeträge in Klammern, alle Beträge in Euro)

Verbindlichkeiten-spiegel

Stand 31.12.15

Stand 31.12.14

Restlaufzeit bis zu 1 Jahr

Restlaufzeit zwischen 1 und 5 Jahren

Restlaufzeit mehr als 5 Jahre

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

3.930.269 € 4.740.650 € 824.026 €

(779.914 €)

2.618.164 €

(2.809.991 €)

488.078 € (1.150.743 €)

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

6.077.089 € 5.641.446 € 6.077.089 € (5.641.446 €)

0,00 € (0,00 €)

0,00 € (0,00 €)

sonstige Verbindlichkeiten

4.275.810 € 3.360.642 € 4.271.310 € (3.354.642 €)

4.500 € (6.000 €)

0,00 € (0,00 €)

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4. Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen bestehen im Wesentlichen aus folgenden Positionen:

• Überstunden • Berufsgenossenschaft • Miet- und Raumkosten-Nachzahlungen • Jahresabschlusserstellung und -prüfung • Ausstehende Rechnungen • Rückbaukosten.

Verpflichtungen aus Pensionsrückstellungen sind durch Rückdeckungsversicherungen abgesichert. Die Rückdeckungsversicherungen dienen ausschließlich der Erfüllung der Verpflichtungen aus Pensionsrückstellungen und sind dem Zugriff übriger Gläubiger entzogen. Sie werden gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB mit den zugrunde liegenden Verpflichtungen verrechnet. Die Rückstellung für Rückbaukosten enthalten keine Kostensteigerungen und wurden mit den von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten laufzeitadäquaten Zinssätzen zwischen 2,02% und 3,83% abgezinst.

Die Rückdeckungsversicherungen werden mit dem von der Versicherungsgesellschaft mitgeteilten beizulegenden Zeitwert angesetzt. Dieser entspricht den Anschaffungskosten. Die Pensionsrückstellungen ermitteln sich wie folgt:

31.12.2015 TEuro

Erfüllungsbetrag Pensionsrückstellungen 676,1 abzgl. beizulegender Zeitwert der Rückdeckungsversicherungen 481,8 zuzgl. Aktiver Unterschiedsbetrag 73,5 Nettowert der Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen (Rückstellungen)

267,8

Anschaffungskosten der Rückdeckungsversicherungen

481,8

D. Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt. Von den Umsatzerlösen entfallen rd. 7% auf Online-Bestellungen (Vorjahr 7%). Der mit ausländischen Kunden getätigte Anteil am Gesamtumsatz beträgt - ebenso wie im Vorjahr - weniger als 2%. Es bestehen Rückdeckungsversicherungen, die ausschließlich der Erfüllung von Verpflichtungen aus Pensionen dienen; sie sind dem Zugriff übriger Gläubiger entzogen. Gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB sind die Vermögenserträge mit den Aufwendungen aus der Aufzinsung wie folgt verrechnet: 2015

TEuro Aufwendungen aus der Aufzinsung der Pensionsrückstellungen (brutto) 15,3 Vermögenserträge Rückdeckungsversicherungen 9,0 Aufwendungen aus der Aufzinsung von Pensionsrückstellungen (netto) 6,3

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In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind periodenfremde Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von 0 € (Vorjahr: 5.706 €) sowie Erträge aus Kursdifferenzen in Höhe von 1.082 € (Vorjahr: 0 €) enthalten. In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind periodenfremde Aufwendungen aus Anlageabgängen in Höhe von 34.814 € (Vorjahr: 3.169 €) und Aufwendungen aus Forderungsverlusten in Höhe von 82.417 € (Vorjahr: 25.684 €) sowie Aufwendungen aus Kursdifferenzen in Höhe von 1.381 € (Vorjahr: 483 €) enthalten. In den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen sind Aufwendungen aus der Aufzinsung von Rückstellungen in Höhe von 36.049 € (Vorjahr: 25.368 €) enthalten.

E. Sonstige Angaben

1. Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Am Bilanzstichtag bestanden sonstige finanzielle Verpflichtungen aus Leasing-, Pacht- und Mietverträgen in Höhe von 5.195.446 € (Vorjahr: 4.564.710 €). Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen resultieren insbesondere aus der Erfüllung der Mietverträge für die einzelnen Filialen. Dadurch werden hohe Investitionen in eigene Immobilien vermieden.

2. Die Mitglieder der Geschäftsführung Im Berichtszeitraum waren als jeweils einzelvertretungsberechtigte Geschäftsführer bestellt: Christian Riethmüller, Leitung Marketing und Personalwesen Heinrich Riethmüller, Leitung Einkauf und Verkauf Hermann-Arndt Riethmüller, Leitung IT und Rechnungswesen (bis 31.12.2015).

3. Ergebnisverwendungsvorschlag

Die Geschäftsführung schlägt vor, den Jahresüberschuss in Höhe von 590.403 € (Vorjahr: 127.709 €) mit dem Gewinnvortrag in Höhe von 6.151.690 € zu vereinigen und auf neue Rechnung vorzutragen.

4. Latente Steuern

Die Ermittlung der latenten Steuern erfolgt auf Basis des kombinierten Ertragssteuersatzes der Gesellschaft von aktuell rd. 30%. Der kombinierte Ertragssteuersatz umfasst Körperschaftsteuer, Gewerbesteuer und Solidaritätszuschlag. Latente Steuern werden für zeitliche Unterschiede zwischen den handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten ermittelt.

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5. Durchschnittliche Zahl der Arbeitnehmer während des Geschäftsjahres:

Jahr 2015

Jahr 2014

Jahr 2013

Jahr 2012

Jahr 2011

Jahr 2010

Mitarbeiter gesamt 550 512 469 412 376 359

• Frauen 460 417 382 324 305 290

• Männer 90 95 87 88 71 69

• Vollzeitkräfte 211 201 185 159 147 139

• Teilzeitkräfte 188 161 139 120 112 115

• Minijobs 82 88 86 76 67 57

• Auszubildende 69 62 59 57 50 48

Mitarbeiter gesamt auf Vollzeitstellen umgerechnet

404 373 339 296 272 268

6. Honorar des Abschlussprüfers

Das für das Geschäftsjahr berechnete Gesamthonorar beträgt 70.608,40 €. Dieses schlüsselt sich auf in

a) Abschlussprüfungsleistungen in Höhe von 25.000,00 €,

b) andere Bestätigungsleistungen in Höhe von 1.000,00 €,

c) Steuerberatungsleistungen in Höhe von 18.954,65 €,

d) sonstige Leistungen in Höhe von 25.653,75 €.

Tübingen, 07. April 2016

OSIANDERSCHE BUCHHANDLUNG GmbH Geschäftsführung

gez. Heinrich Riethmüller gez. Christian Riethmüller Die RWT hat als Abschlussprüfer den Jahresabschluss geprüft und mit Datum vom 14.04.2016 den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt. Der Aufsichtsrat der Osianderschen Buchhandlung GmbH hat den Jahresabschluss geprüft und in seiner Sitzung am 20.04.2016 gebilligt.