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LAUDA Choreographien von Norbert Graf und Simone Sandroni Musik Gavin Bryars Kostüme Susanne Stehle WIEDERAUFNAHME Freitag, 20.05.2016 Samstag, 21.05.2016 St. Ursula, München 2015–2016 BAYERISCHES STAATSBALLETT II JUNIOR COMPANY

Lauda 20-21 05 16 - Bayerische Staatsoper...LAUDA Choreographien von Norbert Graf und Simone Sandroni Musik Gavin Bryars Kostüme Susanne Stehle WIEDERAUFNAHME Freitag, 20.05.2016

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Page 1: Lauda 20-21 05 16 - Bayerische Staatsoper...LAUDA Choreographien von Norbert Graf und Simone Sandroni Musik Gavin Bryars Kostüme Susanne Stehle WIEDERAUFNAHME Freitag, 20.05.2016

LAUDAChoreographien von

Norbert Graf und Simone Sandroni

MusikGavin Bryars

KostümeSusanne Stehle

WIEDERAUFNAHMEFreitag, 20.05.2016Samstag, 21.05.2016St. Ursula, München

2015–2016

BAYERISCHES STAATSBALLETT II

JUNIOR COMPANY

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Teil 1

Musik Lauda 1 Venite a laudare, Lauda dolce 1, Lauda con sordino

Choreographie Norbert Graf

Margarida Neto, Adrianna Rieske, Rikako Takase, Annamaria Voltolini, Carl von Godtsenhoven, Francesco Leone, Flemming Puthenpurayil

Teil 2

Musik Lauda dolce 2, Lauda 15 O Maria dei cella, Lauda 19 Omne homo, Lauda 13 Stomme allegro, Lauda 2 Lauda novella, Lauda 12 Ave trinità beata

Choreographie Simone Sandroni

Marta Cerioli, Isidora Markovic, Michela Zanzottera, Simon Jones, Marten Baum, Alexander Bennett

Sopran Orlanda Bryarsund das Gavin Bryars EnsembleMorgan Goff (Viola), James Woodrow (Electric Guitar), Audrey Riley (Violoncello), Gavin Bryars (Double Bass und Piano)

Gavin Bryars: Copyright Schott, London

20. Mai 2016Beginn 20.00 UhrEnde 21.00 Uhr

21. Mai 2016Beginn 15.00 UhrEnde 16.00 Uhr

Beginn 20.00 UhrEnde 21.00 Uhr

PROGRAMM

Eine Veranstaltung des Bayerischen Staatsballetts und der Kirchengemeinde St. Ursula, Schwabing.

Unser Dank geht an Herrn G.R. Dekan David W. Theil

Wir danken Frau Dr. h.c. Irène Lejeune für ihre großzügige Unterstützung dieses Pro-jekts.

Der Erlös aus dem Kartenverkauf geht an die Kirchengemeinde zur Restaurierung der Kir-chenkuppel.

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LAUDE - VON GAVIN BRYARS

Meine Laude haben ihren Ursprung in der Welt der Alten Musik. Sie basieren, was Geist und Empfinden betrifft, auf den reinen Ge-sangslaude einer Manuskriptsammlung aus dem Cortona des 12. Jahrhunderts. Die Men-schen, die diese Stücke ursprünglich sangen – die so genannten „laudesi“ – waren in Ge-meinschaften vereint, wurden aber nicht mit einer bestimmten Kirche assoziiert. Ihre Mu-sik war nicht Teil irgendeiner Liturgie. Sie zogen von Ort zu Ort und sangen außerhalb der Kirchen – mit dem Ziel, die Bevölkerung in die Kirchen zu locken.

Als die Choreografin Carolyn Carlson im März 2002 ihr Solostück Writings on Water auf die Bühne brachte, verwendete sie hierfür einige meiner Instrumentalwerke. Ein paar davon überarbeitete ich vorab. Für den An-fang ihres Stückes wollte sie ursprünglich eine der drei Sololaude aus dem 12. Jahrhun-dert verwenden, die auf der ersten CD des Trio Mediaeval zu hören sind. Ich schlug vor, eine neue Lauda, basierend auf dem bisheri-gen Text und im Geiste des Originals zu schreiben, anstatt eine vorhandene Lauda zu verwenden. Fälschlicherweise schrieb ich zu-erst eine neue Version der Lauda Venite a lau-dare. Ich war in dem Glauben, das sei die Lauda, die sie verwendet hatte, stellte dann aber fest, dass es sich um eine andere handel-te, nämlich die Laude novella, die auf dersel-ben Aufnahme zu hören ist. Also schrieb ich eine Version dieser Lauda, welche zu Beginn von Writings on Water am Teatro Malibran in Venedig dann auch zu hören war. Nachdem ich diese beiden Laude geschrieben hatte, er-schien es mir sinnvoll, das Set zu vervollstän-digen, so dass ich zudem eine neue Variante der vorhandenen Lauda Ave donna santissima komponierte.

Ein paar Monate später wurde ich vom Ra-diosender CBC beauftragt, anlässlich des Ge-denkens an die Katastrophe vom 11. Septem-ber 2009 ein Stück zu schreiben. Und so entstand meine vierte Lauda, Oi me lasso, bei welcher neben dem Solosopran eine zweite Stimme zu hören ist, und zwar ein Tenor, an-fangs in Form eines Summens. Zum Schluss kristallisiert sich in dieser Lauda aber ein

Duett heraus, welches immer chromatischer wird. Kurz danach schrieb ich ein paar Laude für die Sopranistinnen des Trio Mediaeval. Mit der Zeit wurden es immer mehr, auch für andere Stimmlagen: eine Lauda für Sopran, Tenor und Bass für Red Byrd sowie eine für neun bzw. elf Frauenstimmen für Anna Fri-man und ihre Studenten in York. Trotzdem besann ich mich mit der Zeit zurück auf die „reineren“ Solo- oder Duolaude. Zu guter Letzt entschied ich mich, das gesamte Corto-na-Manuskript zu bearbeiten, was mehr als 50 Gesangsstücke ergibt. (45 Stück davon habe ich bis zum heutigen Tag geschrieben.)

Wenn man an den Ursprung der Laude denkt, erscheint es beinahe ketzerisch, dass ich im Verlauf der Zeit angefangen habe, Lau-de mit Instrumentalbegleitung und für größe-re Chorensembles zu komponieren. Manches Mal habe ich ein und denselben Text auch auf unterschiedliche Weise vertont. Aber im Grunde bleiben die Laude doch eine Liebeser-klärung an eine einzelne Stimme, vor allem den Sopran – allein oder in Kombination mit anderen Stimmlagen. Ich habe ironischerwei-se sogar zwei Laude geschrieben, in denen gar keine weibliche Stimme zu hören ist. Eine da-von für den Nationalen Männerchor von Est-land, wo die Musik schon dichter an der rus-sisch-orthodoxen Kirche ist.

In jedem Fall jedoch behandle ich die ur-sprünglichen Laude mit Respekt. Ich halte mich so weit wie möglich an die Anzahl der Noten pro Silbe, die bei der mittelalterlichen Version verwendet wurde. Meistens überneh-me ich auch die Melodielinien und oft zitiere ich einzelne Phrasen. Die Sololaude sind schnell geschrieben, das dauert meist nicht mehr als ein paar Stunden. Und das Kompo-nieren derer ist für mich oftmals eine schöne Abwechslung zu dem, woran ich ansonsten gerade arbeite (Madrigale, Opern, Werke für Chor oder Konzerte).

Im Jahre 2005, als ich für manche der Laude auch Instrumentallinien geschrieben hatte, fing ich an, Laude für Soloinstrumente, aber ohne Gesang zu komponieren. Diese basierten auf Gesangslauden und ich schrieb sie für So-listen, mit denen ich auch zuvor schon eng zu-sammen gearbeitet hatte. So zum Beispiel Tre Laude (col legno) für Bassklarinette (Ro-

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ger Heaton), die Lauda (con sordino) für Solo-cello (Audrey Riley), Klavier und E-Gitarre, Tre Laude Dolçe für Solocello (Audrey Riley), eine Version von Tre Laude Dolçe für Kontra-bass (Daniele Roccato) und die Lauda Rubata a Tre für Bassklarinette, Cello und E-Gitarre (Roger Heaton, Audrey Riley, James Wood-row).

Wie die Gesangslaude basieren auch die Inst-rumentalwerke auf der zentralen Solomelodie, obwohl ich die Eigenschaften des jeweiligen Instruments beachtet und Noten zugunsten von Harmonien oder zur reinen Verschöne-rung ergänzt habe. Ich schrieb zudem einfa-che Begleitlinien zu den Solostücken. Im Kern jedoch blieb der vorhandene Geist im-mer erhalten.

Im Winter organisierte Bettina Wagner-Ber-gelt mit Horst Konietzny im Münchner KLANGRAUM nach Vorstellungen im Prinz-regententheater ein Konzert für mich und mein Ensemble. Wir spielten einige der Lau-de dort und so kam es zu der Idee, diese für die Neuproduktion der Junior Company in St. Michael zu verwenden. Es erscheint mir passend, dass meine Laude, die nun begonnen haben, sich in der Tanzwelt zu bewegen, ein neues Zuhause innerhalb eines Tanzprojektes finden sollen – vor allem in einem des Bayeri-schen Staatsballetts, mit dem ich in den letz-ten Jahren bereits mit Freude zusammenge-arbeitet habe. Gavin Bryars, übersetzt von Laura Schieferle

NORBERT GRAF, ChoreographNorbert Graf studierte an der Münchner Bal-lett-Akademie/Heinz-Bosl-Stiftung und ging 1989 nach seinem Diplom zum Bayerischen Staatsballett. Seit 1994 ist Norbert Graf So-list; er arbeitet heute auch als Ballettmeister und Choreograph.

In seiner über zwanzigjährigen Karriere als Tänzer interpretierte er ein riesiges zeitge-nössisches und klassisches Repertoire und stand im Mittelpunkt zahlreicher Urauffüh-rungen. Mehrmals wurde er in Umfragen in-ternationaler Ballettzeitschriften als einer der herausragenden Tänzer Deutschlands ausgezeichnet. Heute steht er im Charakter-fach noch auf der Bühne, vor allem aber als Ballettmeister hinter der Bühne.

2002 trat Norbert Graf zum ersten Mal als Choreograph in der Reihe „Junge Choreo-graphen“ mit den Werken Loggia und Ri-chard hervor. Loggia war daraufhin zweimal im Rahmen von Matineen der Heinz-Bosl-Stiftung im Nationaltheater zu sehen. In ei-ner Inszenierung in einem italienischen Schloss als Film festgehalten, erhielt die Cho-reographie 2003 einen wichtigen amerikani-schen Video-Preis. 2002 choreographierte er Il Combattimento di Tancredi e Clorinda und 2003, ebenfalls im Rahmen „Junge Choreo-graphen“, das Ballett Insections. Es folgten noch zahlreiche Choreographien für verschie-dene Gelegenheiten, unter anderem auch für Anna tanzt und Heinrich tanzt, die Jugend-produktionen von CAMPUS Staatsballett. Mit seiner Lebenspartnerin, der Ballettmeis-terin Valentina Divina, hat er drei Söhne. 2008 wurde Norbert Graf zum Bayerischen Kammertänzer ernannt. Im selben Jahr er-hielt er den Ballettpreis „Classique“ der Heinz-Bosl-Stiftung.

SIMONE SANDRONI, ChoreographSimone Sandroni ist Chefchoreograph und Ballettdirektor der Tanzcompagnie am Stadt-theater Bielefeld. Er war 1987 in Brüssel Gründungsmitglied der Gruppe „Ultima Vez“ und arbeitete bis 1992 mit der Compagnie von Wim Vandekeybus zusammen. 1993 gründete er in Brüssel seine eigene Gruppe „Ernesto“ und begann, erste eigene Werke zu entwi-ckeln. Neben der Arbeit mit seiner eigenen Compag-nie realisierte er eine stattliche Anzahl von Werken für Festivals, freie Künstler und Schulen in Belgien, Italien, Kanada, der Schweiz, Tschechien und der Slowakei (Festi-val de Beweeging Antwerp, Theatre Varia Brussels, Compania Sosta Palmizi und MUK in Cortona und Padova, Four Chambers Dance Projects in Toronto, Luzerner Theater, Duncan Centre und Petr Tyc in Prag, Musik-akademie Bratislava). 1996 gründete er in Prag zusammen mit Len-ka Flory die Compagnie „Déjà Donné“, mit der er inzwischen in der freien Szene weltweit Erfolge feierte, zuletzt mit seiner 2006 für die Festspiele Ludwigshafen entstandenen Arbeit „My name is King“ und 2011 mit „Not made for Flying“. Außerdem schuf er für sein En-semble u.a. die Produktionen Déjà Donné

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(1997), Aria Spinta (1999), In Bella Copia (2001), There where we were (2003) und Piotr and the Stars of Tut (2005). In zwei Produkti-onen integrierte er Schulklassen, die in Pro-jekten der kulturellen Bildung an Schulen speziell für seine Stücke proben konnten.„Déjà Donné“ ist bereits in 26 Ländern Euro-pas, Nordamerikas und Asiens aufgetreten. Zusätzlich zu seiner choreographischen Ar-beit u.a. in Bielefeld, Prag und München, lei-tet Sandroni zahlreiche Workshops zum The-ma „Präsenz und szenische Flexibilität“ in Europa und den USA. 2010 führte er Regie im Opernhaus Prag, „Der Liebestrank“.Beim Bayerischen Staatsballett in München realisierte er 2008 „Cambio d Abito“, 2010 „P.S. Isabel Sévers“, für Norbert Graf „Schüt-ze, Aszendent Skorpion“, 2012 „Das Mädchen und der Messerwerfer“ nach einem Gedicht-zyklus von Wolf Wondratschek.

GAVIN BRYARSGavin Bryars stammt aus Goole, England. Die Vielseitigkeit seiner Arbeit, die Verbin-dung bildender Kunst mit multi-media Ele-menten, unkonventionelle Arbeitsmethoden und die kreative Zusammenarbeit mit ande-ren Komponisten zeichnen ihn als einen wich-tigen Künstler des Übergangs zwischen dem 20. und 21. Jahrhundert aus. Durch die Zu-gänglichkeit seiner stets innovativen Kompo-sitionen genießt er außerdem hohe Populari-tät - nicht nur in der Fachwelt. Gavin Bryars studierte Philosophie an der Universität von Sheffield und trat regelmäßig mit seinen Part-nern Derek Bailey und Tony Oxley im Jazz-improvisationstrio „Joseph Holbrooke“ auf. Ende der 1960er Jahre studierte er unter John Cage in den USA, bevor er eine Profes-sur für schöne Künste am Portsmouth Col-lege of Art annahm. Hier komponierte er 1969 „The Sinking of the Titanic“ – ein um-fangreiches Werk, das das Drama des Unter-gangs der Titanic durch Hinzufügen von im-mer mehr Instrumenten und Klangvolumen spürbar machte. Sein zweites Stück, „Jesus‘ Blood Never Failed Me Yet“ (1971), baut so-wohl konzeptionell wie akustisch auf Ge-sangszeilen eines Obdachlosen auf. Die leicht schief gesungene Strophe aus dem gleichna-migen Hymnus wird in einer Endlosschleife wiederholt und zunehmend mit komplexen orchestralen Sätzen hinterlegt. William For-

sythe choreographierte darauf sein geniales Ballett „Quintet“. Gavin Bryars war Mitbe-gründer der „Portsmouth Sinfonia“, in der enthusiastische Musikamateure neben erfah-renen Profis Konzerte spielten. 1981 gründete er das „Gavin Bryars Ensemble“, schrieb 1984 eine Version von „Medea“ für die Opéra de Lyon sowie 1988 sein erstes Auftragswerk für das berühmte Hilliard Ensemble, mit dem er künstlerisch eng verbunden blieb. Er leistete außerdem einen musikalischen Beitrag zur Eröffnung der Tate Galery Liverpool. Weitere Auftragswerke für das BBC Symphony Or-chestra („The War in Heaven, 1993) und die English National Opera („Doctor Ox‘s Expe-riment“, 1998) folgten. Merce Cunningham begleitete Bryars ab 1999 mit seinem Ensem-ble auf alle Gastspielorte, um BIPED live zu spielen. Mehr unter: http://www.gavinbryars.com/info/biography

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Bayerisches Staatsballett II/Junior Company Leitung Ivan Liška,eine gemeinsame Initiative von:Bayerisches Staatsballett – Heinz–Bosl–Stiftung – Ballett-Akademie der Hochschu-le für Musik und Theater München

Beleuchtung Michael KantrowitschTechnische Leitung Joachim Ehrler Programmkoordination Bettina Wagner–Bergelt Mitarbeit Mascha Sachs Übersetzung Laura Schieferle

Pfarrkirche St. Ursula - ein Bau mit TraditionSt. Ursula ist Zeuge für die Expansion Münchens im 19. Jahrhundert. Die alte Schwabinger Pfarrkirche (heute St. Sylvester) wurde rasch zu klein, als das „neue Schwabing“ beiderseits der Leopoldstraße entstand. Der Architekt August Thiersch errichtete deshalb zwischen 1894 und 1897 eine großartige Säulenbasilika mit Kuppel und Turm vom Typ eines italienischen Campa-nile. Seit 2007 gilt das Bauwerk als „Denkmal von nationaler Bedeutung“ (Bayerisches Landes-amt für Denkmalpflege). Die Hauptfassade weist nach Süden und öffnet sich in drei rundbogi-gen Arkaden zum Kaiserplatz. Thiersch hat die Fassade mit Portikus, Figurennischen und einem kostbar mosaizierten Dreieckgiebel so auf die Nordsüdachse der Friedrichstraße bezo-gen, dass sie den Straßenprospekt als zentraler Blickpunkt abschließt. Das Innere der Kirche ist bewusst in klaren Formen und wenigen Farben gehalten, um die Andacht auf die Chorkapel-len mit ihren kostbaren Altären zu konzentrieren. 2009 ist der westliche Eingangsraum zu ei-nem „Raum der Stille“ umgestaltet worden, in dem eine seit langem verehrte Marienfigur, die „Königin der Herzen“, zu ruhiger Betrachtung einlädt.Nachdem die Voruntersuchungen an der Vierungskuppel unserer Pfarrkirrche abgeschlossen sind und ein Sanierungsplan erarbeitet wurde, hat nun die Baumaßnahme mit der Demontage der sogenannten Laterne begonnen. In den kommenden Monaten wird dann Stück um Stück die Betonkuppel saniert. Durch das Anbringen eines Sicherungsgerüstes im Inneren der Kirche ist, bis auf wenige Ausnahmen, die Nutzung des Kirchenraumes weiterhin möglich. Wir hoffen, dass noch in diesem Jahr die statische Sanierung der gesamten Kuppel erfolgreich abgeschlossen werden kann. Die „kosmetischen Arbeiten“ an den Sandsteinelementen und die historische Ein-deckung der Kuppel werden daraufhin folgen.

Pfarrer G. R. David W. Theil