Lehrplan Gymnasium Musik

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gymnasium

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  • 5

    L E H R P L A N _________________________________________________________________________________

    M U S I K

    Gymnasialer Bildungsgang

    Jahrgangsstufen 5G bis 9G und gymnasiale Oberstufe

    Hessisches Kultusministerium 2010

  • Bildungsgang Gymnasium Unterrichtsfach Musik

    Inhaltsverzeichnis

    Seite

    Teil A Grundlegung fr das Unterrichtsfach Musik in den Jahrgangsstufen 5G bis 9G und in der gymnasialen Oberstufe

    1 Aufgaben und Ziele des Faches 2

    2 Didaktisch - methodische Grundlagen 2

    3 Umgang mit dem Lehrplan 4 3.1 Jahrgangsstufen 5G - 9G 4 3.2 Einfhrungsphase und Qualifikationsphase 5

    Teil B Unterrichtspraktischer Teil

    Der Unterricht in der Sekundarstufe I 7 bersicht der verbindlichen Themen 7 Arbeitsbereich Musikpraxis 8 Arbeitsbereich Musik hren und betrachten 9 Arbeitsbereich Elemente der Musik ableiten und anwenden 10 1 Die verbindlichen und fakultativen Unterrichtsinhalte der Jahrgangsstufen 5G bis 9G 12 1.1 Die Jahrgangsstufe 5G 12 1.2 Die Jahrgangsstufe 6G 17 1.3 Die Jahrgangsstufe 7G 22 1.4 Die Jahrgangsstufe 9G 25

    2 Anschlussprofil von Jahrgangsstufe 9G in die gymnasiale Oberstufe 32

    Der Unterricht in der Sekundarstufe II 35

    3 Die verbindlichen und fakultativen Unterrichtsinhalte der Einfhrungsphase und der Qualifikationsphase

    35

    3.1 Die Einfhrungsphase (E1 und E2) 36

    3.2 Die Qualifikationsphase (Q1 bis Q4) 42 3.2.1 Q1 42 3.2.2 Q2 46 3.2.3 Q3 51 3.2.4 Q4 54

    4 Abschlussprofil am Ende der Qualifikationsphase 58

  • Bildungsgang Gymnasium Unterrichtsfach Musik

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    Teil A

    Grundlegung fr das Unterrichtsfach Musik in den Jahrgangsstufen 5G bis 9G und in der gymnasialen Oberstufe

    1 Aufgaben und Ziele des Faches

    Aufgabe des Musikunterrichts im gymnasialen Bildungsgang ist die Entwicklung und Frderung eines qualifizierten und differenzierten Umgangs der Schlerinnen und Schler mit Musik. Der Musikunter-richt soll die Freude und das Interesse an der Musik wecken und erhalten und vielfltige Mglichkeiten zu ihrer individuellen und gemeinschaftlichen Aneignung erffnen. Die Schlerinnen und Schler sol-len eine Vielzahl unterschiedlicher Erfahrungen im Umgang mit Musik sammeln, musikbezogene Fer-tigkeiten und Fhigkeiten ausbilden und fachliche Kenntnisse erwerben. Musikunterricht bernimmt im schulischen Fcherkanon eine wichtige Rolle bei der Herausbildung und Entwicklung von Elementen der sthetischen Bildung wie Sensibilitt, Phantasie, Kreativitt und Ur-teilsvermgen. In der fachbezogenen Arbeit selbst und ber sie hinaus trgt er bei zur Persnlichkeitsbildung im Sin-ne einer Ganzheit von geistigen, seelischen und krperlichen Anteilen, zur Entwicklung von Enga-gement und Verantwortung im gemeinschaftlichen und gesellschaftlichen Handeln und zur Ausbildung eines historisch-kulturellen Bewusstseins im Spannungsfeld von berlieferter und gegenwrtiger, ei-gener und fremder Musikkultur. Angesichts der nahezu stndig verfgbaren und unberschaubaren Vielfalt von Musik soll der Musik-unterricht den Schlerinnen und Schlern Orientierungshilfen geben und sie zum selbststndigen, sachkundigen und reflektierten Entscheiden und Handeln befhigen. Praktische musikalische Arbeit kann auch als humanes Gegengewicht zu den sozialen Gefhrdungen wirken, die von den virtuellen Medienwelten auf zwischenmenschliche Beziehungen ausgehen. Im Hinblick auf die zunehmende Kommerzialisierung der Musikkultur ist die mndige Selbstbestimmung der Schlerinnen und Schler ein zentrales Anliegen des Musikunterrichts.

    Im Einzelnen ist es die Aufgabe des Musikunterrichts

    - die Wahrnehmungs-, Empfindungs- und Erlebnisfhigkeit zu frdern und zu bereichern, - eine allgemeine musikalisch-fachliche Grundkompetenz zu vermitteln, - die Fhigkeit zu differenzierendem Hren von Musik auszubilden, - die Ausbildung und Differenzierung krperlich-sensomotorischer Fhigkeiten und Fertigkeiten

    zu ermglichen, - die musikbezogenen Gestaltungs- und Ausdrucksfhigkeiten zu entwickeln, - die Teilhabe und Mitwirkung an knstlerischen Prozessen zu ermglichen und zu frdern, - die Fhigkeit zu sachkundigem Sprechen und zur sprachlich richtigen Formulierung von mu-

    sikorientierten Aussagen aufzubauen und zu entwickeln, - zur geistig-rationalen Auseinandersetzung mit Musik und zu ihrer kritischen Beurteilung zu be-

    fhigen sowie die Reflexionsfhigkeit zu erweitern und zu vertiefen, - zu Offenheit und Toleranz gegenber verschiedensten Erscheinungsformen der Musik zu er-

    ziehen.

    In der gymnasialen Oberstufe leistet das Fach Musik seinen Beitrag zur Allgemeinbildung, zur Stu-dierfhigkeit und zur Wissenschaftspropdeutik. Der Musikunterricht ermglicht - wenn auch nicht vor-rangig - eine Berufsfeldorientierung auf den Gebieten der knstlerischen Musikausbung, der Musik-wissenschaft, des Musikhandwerks und der Musikwirtschaft.

    2 Didaktisch-methodische Grundlagen

    Orientiert an den allgemeinen Aufgaben des Fachs mssen konkrete didaktische Entscheidungen fr die Planung des Unterrichts getroffen werden. Hauptkriterien sind dabei einerseits die fr die Jahr-gangsstufen vorgesehenen Lerninhalte, andererseits die Lernvoraussetzungen in der jeweiligen Lern-gruppe. Die auf den folgenden Themenblttern vorgestellten Unterrichtsthemen sollen unter Berck-sichtigung der verschiedenen subjektiven Vorbedingungen (Erwartungshaltung, Leistungsvermgen, musikalische Vorbildung u. a.) wenn mglich so aufbereitet werden, dass sie einen Bezug herstellen zwischen den Vorerfahrungen, Interessen und Lebenswelten der Schlerinnen und Schler und den

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    Anforderungen der Unterrichtsgegenstnde. Grundlegende Intention dieser Unterrichtsplanung muss die Erweiterung des Erfahrungshorizontes und die Vertiefung der Erlebnisfhigkeit sein.

    Bei der Auswahl der Unterrichtsgegenstnde, fr die auf den Themenblttern Stichworte zu mglichen Konkretisierungen gegeben werden, kann auf das gesamte Spektrum der vielfltigen musikalischen Phnomene und des Musiklebens zurckgegriffen werden. An geeigneten Gegenstnden knnen in exemplarischer Weise sowohl musikimmanente und musikhistorische Sachverhalte als auch ihre his-torischen Kontexte und sozialen Bedingungsfaktoren erarbeitet und vertieft werden.

    Sinnvolles musikalisches Lernen vollzieht sich erfolgreich nur im integrierten Zusammenwirken ver-schiedener musikalischer Ttigkeiten und geistiger Auseinandersetzung. Die Schlerinnen und Sch-ler sollen vielfltige Verfahrenswege der Produktion, Reproduktion, Rezeption, Reflexion, Transposi-tion und Analyse von Musik kennen und praktizieren lernen und ber deren gleichberechtigte Verbin-dung im Unterricht musikalische Kenntnisse, Fhigkeiten und Fertigkeiten im Sinne einer musikalisch-fachlichen Grundkompetenz erwerben.

    In der gymnasialen Oberstufe kommt den fr ein wissenschaftspropdeutisches Lernen wesentlichen Zugangsweisen greres Gewicht zu. Sie sind gerichtet auf eine methodisch reflektierte und systema-tisch gegliederte Wissensvermittlung. Wissenschaftspropdeutisches Lernen leitet die Schlerinnen und Schler zu selbststndigem Arbeiten, planvollem Vorgehen und bersichtlichem Strukturieren an. Neben der Beherrschung von Arbeitstechniken und Fachmethoden zur Informationsbeschaffung, Ana-lyse und Darstellung sowie der Kenntnis und korrekten Anwendung von Fachbegriffen gehrt dazu ei-ne Art der Stoffaneignung, die nicht auf Wissenserwerb als Selbstzweck, sondern auf problem-orientierte Auseinandersetzung und begrndetes Urteilen zielt.

    Handlungsorientierter Unterricht mit den sich wechselseitig ergnzenden Umgangsweisen der Aus-bung, des Hrens, der Umsetzung in Bild, Bewegung, Szene, der Ableitung und Anwendung von Elementen der Musik und der Notation setzt wirksame fachbezogene Lernprozesse in Gang und fhrt zu entsprechenden Lernerfolgen im Hinblick auf die fachspezifischen Qualifikationen. Er frdert zudem die individuelle Wahrnehmungs-, Erlebnis- und Empfindungsfhigkeit und die Entwicklung ber-geordneter Schlsselqualifikationen.

    ber den nach Mglichkeit breiten Einbezug von Musikpraxis in den Unterricht sollen die Schlerinnen und Schler Erfahrungen bei der reproduktiven oder kreativen Gestaltung von Musik sammeln. In-strumentales und vokales Musizieren, praktische bungen und Versuche zur musikalischen Aus-drucksbildung vermitteln grundlegende musikalische Fertigkeiten. Besondere Motivation lsst sich da-bei schaffen, wenn auf ein eigenes Produkt oder auf einen musikalisch-knstlerischen Beitrag zu einer schulischen Veranstaltung hingearbeitet wird.

    Aus der engen Beziehung zwischen Musik und anderen Darstellungsbereichen wie Sprache, Bild, Bewegung, Tanz ergeben sich Anstze fr eine fachbergreifende Sicht und projektorientierte Zu-sammenarbeit mit anderen Unterrichtsfchern.

    Organisation

    Der Musikunterricht vollzieht sich in der stndigen Verbindung von Musikmachen, Musikhren und Re-flektieren ber Musik und unter Einbeziehung von jeweils vorhandenen Instrumentarien, von audio-visuellen Hilfsmitteln und elektronischen Medien.

    Je nach Gegebenheiten bilden jahrgangsbergreifende musikalische Arbeitsgemeinschaften eine sinnvolle Erweiterung und Ergnzung des Unterrichtsangebots. Diese haben mit ihrer vorrangigen Vermittlung musikpraktischer Fertigkeiten einen besonders zu untersttzenden Stellenwert. Auch die Kooperation mit auerschulischen Institutionen und Ensembles ist in diesem Zusammenhang sinnvoll. Der Musikunterricht kann sich nicht auf den Lernort Schule beschrnken, sondern muss sich der au-erschulischen Musikkultur ffnen und vielfltige Bezge zur musikalischen Lebenswelt der Schle-rinnen und Schler herstellen (Lernort Musikleben).

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    3 Umgang mit dem Lehrplan

    3.1 Jahrgangsstufen 5G - 9G

    Die Vorgaben dieses Lehrplans beziehen sich auf den in der Stundentafel ausgewiesenen Pflichtun-terricht. Sie bilden aber auch die Grundlage fr Schulen mit besonderer musikalischer Frderung (z. B. Blser-, Streicher- oder Orchesterklassen) sowie fr Schulen mit Schwerpunkt Musik.

    Die Umsetzung dieses Lehrplans in den Unterricht vor Ort erfordert in Abhngigkeit von den vielen in-dividuellen Faktoren an den einzelnen Schulen die Ausarbeitung eines konkreten Schulcurriculums durch die Fachkonferenz nach dem Modell und den verbindlichen Vorgaben des Lehrplans. Der Lehr-plan beginnt mit einer bersicht der verbindlichen Themen. Die Themen und ihre Inhalte sind so gestaltet, dass sie im Sinne eines spiralartigen Curriculums in jeder Jahrgangsstufe wieder aufgegrif-fen und unter Bercksichtigung lern- und entwicklungspsychologischer Aspekte erweitert und intensi-viert werden.

    An die Themenbersicht schliet sich eine bersicht ber die in die Unterrichtsplanung und -durchfh-rung einzubeziehenden Arbeitsbereiche Musikpraxis, Musik hren und betrachten sowie Ele-mente der Musik ableiten und anwenden an. Die einzelnen Arbeitsbereiche stehen nicht isoliert fr sich, sondern sind sowohl innerhalb eines Schuljahres als auch ber die Jahrgangsstufen hinweg viel-fltig miteinander verflochten. Die drei Arbeitsbereiche sind jeweils in mehrere Lernfelder untergliedert. Als Planungsgrundlage finden sich zu den Lernfeldern fr jede Jahrgangsstufe Stichpunkte zur mgli-chen Konkretisierung. Aus diesen Stichpunkten ist lerngruppen- und schulprofilbezogen eine pdago-gisch verantwortete Auswahl zu treffen. Auch Ergnzungen sind mglich. Als bergeordnete Leitlinie ist dabei immer das verbindliche Anschlussprofil von der Jahrgangsstufe 9G in die gymnasiale Ober-stufe zu beachten.

    Die 18 Themenbltter enthalten zunchst eine kurze Beschreibung des jeweiligen Themas. Zu den fett gedruckten verbindlichen Inhalten werden auf der rechten Seite Stichpunkte zur mglichen Kon-kretisierung genannt. Deren Abfolge stellt keine Rangordnung dar, sie knnen entsprechend der je-weiligen konkreten Schulsituation verndert und/oder erweitert werden. Auf manchen Themenblttern finden sich auch Hinweise auf besondere Arbeitsmethoden. Ergnzt werden einige Themenbltter durch stichwortartige Querverweise zu anderen Unterrichtsfchern sowie zur Bercksichtigung von Aufgabengebieten der Bildungs- und Erziehungsaufgaben gem. 6 Abs. 4 HSchG. Hinsichtlich des auf jedem Themenblatt genannten Stundenumfangs ist zu bedenken, dass in der konkreten Einzel-stunde - besonders in den unteren Jahrgangsstufen - oft mehrere Themen gleichzeitig enthalten sind.

    Zu den Themen sind entsprechend den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Fachs Musik und den didaktischen Grundstzen Unterrichtseinheiten auszuarbeiten und durchzufhren. Dabei ist ein kor-respondierendes Lesen der Arbeitsbereichs- und Themenbltter unerlsslich.

    Verpflichtend zu unterrichten sind nur die verbindlichen Unterrichtsinhalte, die allein zum Erreichen des Anschlussprofils notwendig sind. Die genannten fakultativen Inhalte verstehen sich als Vorschlge zur Ergnzung und Erweiterung.

    Verbindlich sind - die den einzelnen Schuljahren zugeordneten Themen, - die auf den Themenblttern formulierten verbindlichen Unterrichtsinhalte, - die durchgehende Verzahnung der drei Arbeitsbereiche Musikpraxis, Musik hren und be-

    trachten, Elemente der Musik ableiten und anwenden, - die Bercksichtigung aller Lernfelder innerhalb der drei Arbeitsbereiche.

    Frei whlbar sind - die Reihenfolge der Themen, - die inhaltlichen Konkretisierungen, die vorschlagsartig als Stichpunkte in den Themenblttern

    genannt sind, - die inhaltlichen Konkretisierungen, die als Stichpunkte zu den Lernfeldern der drei Arbeitsbe-

    reiche genannt sind.

    Am Ende der Jahrgangsstufe 9G sollen die im Anschlussprofil von der Jahrgangsstufe 9G in die gym-nasiale Oberstufe genannten Qualifikationen und Kenntnisse erworben worden sein.

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    3.2 Einfhrungsphase und Qualifikationsphase

    Der Lehrplanteil fr die Sekundarstufe II bezieht sich auf den Unterricht in der Einfhrungsphase (2-stndig) sowie auf einen dreistndigen Grundkurs- und fnfstndigen Leistungskursunterricht in der Qualifikationsphase.

    Grund- und Leistungskurse

    In der Qualifikationsphase der Gymnasialen Oberstufe (Q1 bis Q4) wird Musik in Grund- und Leis-tungskursen unterrichtet.

    Grundkurse vermitteln grundlegende wissenschaftspropdeutische Kenntnisse und Einsichten in die Stoffgebiete und Methoden des Fachs Musik.

    Sie sollen

    - in grundlegende Sachverhalte, Problemkomplexe und Strukturen der Musik einfhren, - wesentliche Arbeitsmethoden vermitteln, bewusst und erfahrbar machen, - Zusammenhnge im Fach Musik und ber seine Grenzen hinaus in exemplarischer Form er-

    kennbar werden lassen, - musikpraktische Arbeit einbeziehen.

    Leistungskurse vermitteln exemplarisch vertieftes, wissenschaftspropdeutisches Verstndnis und erweiterte Kenntnisse.

    Sie sind gerichtet auf eine - systematische Beschftigung mit wesentlichen, die Komplexitt und den Aspektreichtum der

    Musik verdeutlichenden Inhalten, Theorien und Modellen, - vertiefte Beherrschung der fachlichen Arbeitsmittel und -methoden, ihre selbststndige An-

    wendung, bertragung und Reflexion, - reflektierte Standortbestimmung des Faches Musik im Rahmen einer breit angelegten Allge-

    meinbildung und im fachbergreifenden Zusammenhang, - verstrkte Einbeziehung musikpraktischer Arbeit.

    Der Unterricht in Leistungskursen bereitet damit in besonderer Weise auch auf die Studierfhigkeit fr sthetische Disziplinen vor.

    Die in den Grund- und Leistungskursen zu behandelnden Jahres- bzw. Halbjahresthemen sind gleich. Die Anzahl der verbindlichen Unterrichtsinhalte ist in den Leistungskursen jedoch grer und das An-spruchsniveau auf Grund der erweiterten Stundenzahl erhht. Die Anforderungen unterscheiden sich neben der Quantitt der Unterrichtsinhalte hinsichtlich der Komplexitt der Aufgaben, der Differen-ziertheit der Lsungen und der Selbststndigkeit des Lernens und des Arbeitens der Schlerinnen und Schler. Eine besondere Mglichkeit zur kontinuierlichen Bercksichtigung und bung der Harmonie-lehre wird im fakultativen Bereich der Leistungskurse erffnet (Harmonielehre I IV).

    Unter Beachtung rtlicher und schulspezifischer Gegebenheiten erstellt die Fachkonferenz entspre-chend den Vorgaben des Lehrplans ein Schulcurriculum. Der Lehrplan ordnet dem Schuljahr der Einfhrungsphase und den einzelnen Halbjahren der Qualifi-kationsphase verbindliche Themen zu.

    Die Themen werden durch Vorbemerkungen erlutert und auf Themenblttern in ihren inhaltlichen Einzelheiten konkretisiert. Die Themenbltter fr die Qualifikationsphase sind jeweils nach Grund- und Leistungskurs unterschieden. Das zentrale Feld jedes Themenblatts weist in Fettdruck die verbindlichen Unterrichtsinhalte aus. Diese bilden mit den zugehrigen Stichworten die festen fachbezogenen Vorgaben fr die Unter-richtsplanung im Umfang von etwa 2/3 der Gesamtstundenzahl. Dabei ist die Reihenfolge, in der die vorgegebenen Unterrichtsinhalte erarbeitet werden, freigestellt. Die auf den Themenblttern formulierten fakultativen Unterrichtsinhalte sind als Vorschlge und An-regungen fr die frei zu gestaltende Unterrichtszeit im Umfang von etwa 1/3 der Gesamtstundenzahl

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    zu verstehen. Werden Grundkurse nur zweistndig angeboten, so entfallen fakultative Unterrichtsin-halte.

    Weitere Hinweise in den unteren drei Feldern beziehen sich auf mgliche besondere Arbeitsmetho-den, auf Querverbindungen zu anderen Fchern und auf bergeordnete Bildungs- und Erziehungs-aufgaben gem 6 Abs. 4 HSchG.

    Durchgngig sind bei der Planung und Durchfhrung des Unterrichts die fnf Arbeitsbereiche Mu-sikpraxis, Musikbetrachtung, Musikgeschichte, Musiktheorie und Lebenswelt Musik zu berck-sichtigen, die im Unterricht der Einfhrungsphase etabliert und in der Qualifikationsphase in wech-selnder Schwerpunktsetzung weiter ausgebaut werden.

    Verbindlich fr den Unterricht im Umfang von etwa 2/3 der Gesamtstundenzahl sind - die Themen und ihre Zuordnung zu den Jahrgangsstufen und Kurshalbjahren, - die auf den Themenblttern formulierten verbindlichen Unterrichtsinhalte und die zugehrigen

    Stichworte, - die durchgngige Bercksichtigung der fnf Arbeitsbereiche Musikpraxis, Musikbetrachtung,

    Musikgeschichte, Musiktheorie und Lebenswelt Musik und ihre Verzahnung.

    Frei whlbar sind - die Reihenfolge der verbindlichen Unterrichtsinhalte zu den Themen der Jahrgangsstufen und

    Kurshalbjahre, - die Unterrichtsinhalte des fakultativen Bereichs im Umfang von etwa 1/3 der Gesamtstunden-

    zahl.

    Das Abschlussprofil am Ende des Lehrplans fhrt, geordnet nach den fnf Arbeitsbereichen, die Grundkompetenzen auf, die die Schlerinnen und Schler am Ende der Qualifikationsphase erworben haben sollen.

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    Teil B

    Unterrichtspraktischer Teil

    Der Unterricht in der Sekundarstufe I

    bersicht der verbindlichen Themen

    Lfd. Nr.

    Verbindliche Unterrichtsthemen

    Stundenansatz

    5G.1

    5G.2

    5G.3

    5G.4

    5G.5

    Lieder

    Alltagswelt Musik

    Musik Bewegung Szene

    Musik Instrument Klang

    Begegnung mit Komponisten I

    10

    6

    10

    11

    11

    6G.1

    6G.2

    6G.3

    6G.4

    6G.5

    Lieder und Tnze aus verschiedenen Lndern

    Neue Musik und Experimente

    Geschichten Bilder - Musik

    Musikalisches Formen und Gestalten I

    Begegnung mit Komponisten II

    10

    8

    8

    11

    11

    7G.1

    7G.2

    7G.3

    Songs in Rock und Pop

    Darstellende Musik

    Musikalisches Formen und Gestalten II

    7

    8

    10

    9G.1

    9G.2

    9G.3

    9G.4

    9G.5

    Lieder als Ausdruck menschlicher Erfahrungen

    Musik und Medien

    Musik und Tanz

    Musiktheater

    Musik als Spiegel ihrer Zeit

    10

    10

    8

    10

    10

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    Arbeitsbereich Musikpraxis Umgangsweisen - Lerninhalte Grundkompetenzen

    Jahrgangsstufe 5G Jahrgangsstufe 6G Jahrgangsstufe 7G Jahrgangsstufe 9G

    Themen

    5G.1 Lieder 5G.2 Alltagswelt Musik 5G.3 Musik-Bewegung-

    Szene 5G.4 Musik-Instrument-

    Klang 5G.5 Begegnungen mit

    Komponisten I

    6G.1 Lieder und Tnze aus verschiedenen Ln-dern

    6G.2 Neue Musik und Ex-perimente

    6G.3 Geschichten-Bilder- Musik

    6G.4 Musikalisches For-men und

    Gestalten I 6G.5 Begegnungen mit

    Komponisten II

    7G.1 Songs in Rock und Pop

    7G.2 Darstellende Musik 7G.3 Musikalisches Formen

    und Gestalten II

    9G.1 Lieder als Ausdruck menschlicher Erfah-rungen

    9G.2 Musik und Medien 9G.3 Musik und Tanz 9G.4 Musiktheater 9G.5 Musik als Spiegel

    ihrer Zeit

    Lernfelder

    Stichpunkte zur mglichen Konkretisierung (Planungsgrundlage)

    Gestalten mit Stimme

    Stimmtechnik Singen einfacher Me-

    lodien Singen einfacher

    Rhythmen auf Sing-silben

    Kanon Wechselgesang

    Stimmtechnik Singen komplexerer

    Melodien (auch zwei- stimmig)

    Lieder (auch fremd-sprachige)

    Kanon

    Singen von Songs, Spirituals, Gospels

    Call and Response popspezifische Sing-

    weisen (Rap, dirty singing, scat)

    mehrstimmiges Sin-gen

    Singen von Aus-schnitten aus Oper, Musical und Lied

    Gestalten mit Instru- menten

    Spieltechniken Realisieren einfacher

    Rhythmen mit Krper-instrumenten

    Spielen einfacher Rhythmen und Melo-dien nach Noten

    Spielen von Beglei-tungen zu Liedern

    Klassenmusizieren einfacher Arrange-ments

    Spieltechniken Mitspielstze

    (Schlagwerk, Stab-spiele, Gitarren, Key-boards, Blockflten etc.)

    Spielen von Rhyth-men und Melodien nach Noten

    Klassenmusizieren

    Spielen von Lied-arrangements (Klas-senmusizieren)

    Mitspielstze (Rock/Pop, Klassik)

    Mitspielstze (Oper/ Musical, Tnze, Klassik, aktuelle Musikszene)

    Gestalten durch Er-finden

    Erfinden einfacher Rhythmen und Melo-dien

    Klanggeschichten Textieren von Melo-

    dien

    Erfinden von Rhyth-men und Melodien

    Experimentieren mit Stimme und Instru-menten

    Improvisationen (z. B. auch ber Bilder)

    Erfinden von Musik mit bestimmten Wir-kungsabsichten

    Improvisieren zu Pro-grammen und Texten

    Erfinden von Variatio-nen einer Melodie

    Improvisation ber ei-ne Harmoniefolge

    Erfinden von musika-lischen Dialogen

    Erfinden von Rhythmen, Melo-dien und harmoni-schen Begleitungen

    Gestaltung eines Arrangements

    Gestalten mit tech-nischen Medien

    Tonaufnahme erstel-len

    Melodiebearbeitung mit Notenschreib-programm

    Tonaufnahme erstel-len

    Variationsversuche mit Computer-Software

    Musik mit Compu-tern

    Erstellen eines Werbespots (Ton-, Videoaufnahme)

    Gestalten durch kr-perliche Umsetzung

    Grundschritte zur Musik

    Dirigierbewegungen Koordination unter-

    schiedlicher Krper-aktionen (stampfen, klatschen, Silben sprechen)

    Bewegungsspiele, Pantomime

    szenisches Spiel

    Dirigierbewegungen Tanzen (vorgegebe-

    ne und eigene Cho-reografien)

    Malen zu Musik

    Pantomime zu Musik Pop- und Jazztanz

    szenische Interpre-tation von Oper/Musical

    Tanzen (vorgege-bene und eigene Choreografien)

    szenische Darstel-lung von Ausschnit-ten aus Oper/Musical

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    Arbeitsbereich Musik hren und betrachten Umgangsweisen - Lerninhalte - Grundkompetenzen

    Jahrgangsstufe 5G Jahrgangsstufe 6G Jahrgangsstufe 7G Jahrgangsstufe 9G

    Themen

    5G.1 Lieder 5G.2 Alltagswelt Musik 5G.3 Musik-Bewegung-

    Szene 5G.4 Musik-Instrument-

    Klang 5G.5 Begegnungen mit

    Komponisten I

    6G.1 Lieder und Tnze aus verschiedenen Ln-dern

    6G.2 Neue Musik und Ex-perimente

    6G.3 Geschichten-Bilder- Musik

    6G.4 Musikalisches For-men und

    Gestalten I 6G.5 Begegnungen mit

    Komponisten II

    7G.1 Songs in Rock und Pop

    7G.2 Darstellende Musik 7G.3 Musikalisches Formen

    und Gestalten II

    9G.1 Lieder als Ausdruck menschlicher Erfah-rungen

    9G.2 Musik und Medien 9G.3 Musik und Tanz 9G.4 Musiktheater 9G.5 Musik als Spiegel

    ihrer Zeit

    Lernfelder

    Stichpunkte zur mglichen Konkretisierung (Planungsgrundlage)

    Hren ohne Noten

    Beschreiben von H-reindrcken

    differenzierendes H-ren (Tonhhe, Ton-dauer, Tonstrke, Tempo, Klangfarbe, Metrum/Takt)

    konzentriertes Zuh-ren

    Hrverlufe grafisch sinnhaftes Hren

    Beschreiben von H-reindrcken

    differenzierendes und vergleichendes Hren (Rhythmen, Tonfol-gen, Zusammenkln-ge, Motiv/Thema, ein-fache Formverlufe)

    Wiedererkennen von Melodien/Themen

    Hrpartituren, Bilder

    differenziertes Be-schreiben von Hr-eindrcken

    Hren grerer Zu-sammenhnge

    Unterscheidung rhyth-mischer, melodischer, harmonischer, forma-ler und klanglicher Verlufe

    Beschreiben von komplexen Hrein-drcken

    Hren von komple-xen Formen und Zusammenhngen

    hrendes Erfassen interpretatorischer Besonderheiten

    Hren mit Noten

    Zuordnung von einfa-chen Notationen und Hreindrcken

    Verfolgen einfacher Notationen (Klang-partitur, ein bis zwei Notenzeilen)

    Zuordnung von Nota-tionen und Hrein-drcken

    Mitlesen von Melo-dien und Rhythmen

    Mitlesen von Stim-men in Klavierauszug und einfachen Parti-turen

    Mitlesen komplexerer Notationen

    Akkordnotationen/ Lead-sheet Erkennen von auer-

    musikalischen Inhal-ten im Notenbild

    Mitlesen komplexer Notationen (z. B. Klavierauszug, gr-ere Partituren)

    Orientierung in der Partitur

    Auffinden von Ge-hrtem in Partituren

    Satz-techniken/ Formen/ Gattungen

    elementare For-mungs-Prinzipien (Spannung/Ent-spannung, bergang/ pltzlicher Wechsel)

    einfache Liedformen Strophe-Refrain Frage/Antwort Volkslied Kanon

    Wiederholung/Vern-derung/Gegensatz

    Gleichfrmigkeit/Stei-gerung/Rckent-wicklung

    Thema, Motiv, Se-quenz

    ABA, Menuett, Ron-do

    zeitgenssische Strukturprinzipien

    Cantus-firmus-Technik

    Riff, Pattern Intro, Verse, Chorus,

    Bridge Call and Response Bluesschema Song/Liedformen Phrase/Periode Variation

    Kunstlied zeitgenssische

    Kompositions-prinzipien

    Oper, Musical Rezitativ und Arie motiv.-them. Arbeit Sonate, Sinfonie Fuge Concerto grosso

    Musik-geschichte/ Zeiten und Kulturen

    Komponistenportrts (Lebensweg, Werk, gesell-schaftliches Umfeld)

    Musik aus verschiedenen Lndern und Kulturen

    Musik und ihre Geschichte(n) Merkmale der Epochen Barock, Klassik, Roman-

    tik, 20. Jahrhundert Bezge zwischen Musik und Gesellschaft interkulturelle Aspekte

    Musik in der Umwelt/ Funktionen von Musik

    Liedthemen, Liedan-lsse

    Musik im Alltag rtliches Musikleben persnliche Bezie-

    hungen zur Musik

    Liedthemen, Liedan-lsse

    Einstellungen gegen-ber Musik (Prfe-renzen, Toleranz, Geschmack)

    Volksmusik - Kunst-musik

    Funktionen von dar-stellender Musik

    Technisierung von Musik

    kommerzielle Mu-sikproduktion und Vermarktung

    Bedeutung der Me-dien

    Funktionen von Werbe- und Film-musik

    Gebrauchsmusik

  • Bildungsgang Gymnasium Unterrichtsfach Musik

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    Musik in Verbindung mit anderen Ausdrucks- bereichen

    Hhe/Tiefe/Farbe Mimik/Gestik musikalische Bewe-

    gung

    Bilder, Fotografien Texte Tnze

    Programmmusik Wort-Ton-Verhltnis

    Beziehung von Musik und Sprache

    Beziehung von Musik und Tanz

    Musika-lische Ur-teils-fhigkeit

    Musikprferenzen emotionale und sachliche Beurteilung von Musik Begrndung von Werturteilen

    handwerkliche und sthetische Qualitt von Musik Interpretationen und Deutungen Kunst/Kitsch/Klischee Musikvorlieben

    Arbeitsbereich Elemente der Musik ableiten und anwenden Umgangsweisen - Lerninhalte Grundkompetenzen

    Jahrgangsstufe 5G Jahrgangsstufe 6G Jahrgangsstufe 7G Jahrgangsstufe 9G

    Themen 5G.1 Lieder 5G.2 Alltagswelt Musik 5G.3 Musik-Bewegung- Szene 5G.4 Musik-Instrument- Klang 5G.5Begegnungen mit Komponisten I

    6G.1 Lieder und Tnze aus verschiedenen Lndern 6G.2 Neue Musik und Experimente 6G.3 Geschichten-Bilder- Musik 6G.4 Musikalisches Formen und Gestalten I 6G.5Begegnungen mit Komponisten II

    7G.1 Songs in Rock und Pop 7G.2 Darstellende Musik 7G.3 Musikalisches Formen und GestaltenII

    9G.1Lieder als Ausdruck menschlicher Erfahrungen 9G.2Musik und Medien 9G.3Musik und Tanz 9G.4 Musiktheater 9G.5 Musik als Spiegel ihrer Zeit

    Lernfelder

    Stichpunkte zur mglichen Konkretisierung (Planungsgrundlage)

    Tondauer/ Rhythmus

    lang/kurz (graf. Nota-tion)

    Noten- und Pausen-werte

    Punktierung

    Triole rhythmischer Ostina-

    to

    Wiederholung und vertiefende Anwen-dung

    Pattern, Riff, Groove Triolenfeeling (bi-

    nr/ternr)

    Wiederholung und vertiefende Anwen-dung

    Komplementr-rhythmik

    Polyrhythmik

    Takt/ Metrum

    Grundschlag, Puls, Beat

    betont/unbetont gerade/ungerade Taktarten 2/4, 4/4, 3/4 Volltakt/Auftakt

    weitere Taktarten (z. B. 6/8, Alla breve)

    Synkope Taktwechsel

    Wiederholung und vertiefende Anwen-dung

    besondere Taktarten (z. B. 5/4, 7/4) Beat Off Beat

    Wiederholung und vertiefende Anwen-dung

    freie/gebundene Metrik

    Tonhhe/ Melodik

    hoch/tief, ab-wrts/auf-wrts (graf. Notation)

    Violinschlssel Tonwiederholung,

    Tonschritt, Tonsprung Tonskala Stammtne und ab-

    geleitete Tne Klaviertastatur, Ganz-

    und Halbtonschritt, Oktav-Einteilung

    Diatonik/Chromatik Struktur der Dur- und

    Molltonleitern Leitton Charakteristik von

    Melodien (Dreiklangs-melodik, Stufenme-lodik)

    Bass-Schlssel

    Wiederholung und vertiefende Anwen-dung

    besondere Tonskalen (z. B. Pentatonik, Ganztonskala, Blues-Tonleiter)

    Wiederholung und vertiefende Anwen-dung

    Zusam-menklang/ Harmonik

    Punktklnge/Liege-klnge

    Grund-Intervalle Dreiklang

    genauere Intervallbe-stimmung

    Cluster Konsonanz/Disso-

    nanz Dreiklangsarten Tonarten/Vorzeichen

    Wiederholung und vertiefende Anwen-dung

    Quintenzirkel Umkehrungen Hauptfunktionen Kadenz (T S D T) Blues-Schema Vierklang (D7)

    Wiederholung und vertiefende Anwen-dung

    Instrumen- tation/ Klangfarbe

    Instrumente Instrumentenfamilien Ensembles, Beset-

    zungen Spielweisen (z. B.

    pizzicato, vibrato) Tonerzeugung Klangfarbenpartitur

    Stimmlagen Klangverfremdung Stimmverfremdung

    Wiederholung und vertiefende Anwen-dung

    elektrische Instrumen-te

    Computer Instrumentenfamilien

    in der Partitur

    Wiederholung und vertiefende Anwen-dung

    Instrumentation Arrangement Singweisen (z. B.

    Belcanto, Rock, Folk)

  • Bildungsgang Gymnasium Unterrichtsfach Musik

    11

    Weitere Parameter

    Dynamik: laut/leise (graf. Notation), Bezeichnungen pp - ff, crescendo, diminuendo Tempo: langsam - schnell Bezeichnungen Adagio - Presto Agogik: accelerando, ritardando, Fermate Artikulation: legato, portato, staccato

    Wiederholung und ver-tiefende Anwendung

    besondere Vortragsbe-zeichnungen (z. B. Verzierungen, sf, Ak-zente, Spielweisen in Pop und Jazz)

    Wiederholung und vertiefende Anwen-dung

  • Bildungsgang Gymnasium Unterrichtsfach Musik

    12

    1 Die verbindlichen und fakultativen Unterrichtsinhalte der Jahrgangsstufen 5G bis 9G

    1.1 Die Jahrgangsstufe 5G

    5G.1

    Lieder

    Std.: 10

    Begrndung:

    Wichtigste Grundlage des Musikunterrichts in der Unterstufe ist die Freude am Singen, das in dieser Al-tersstufe bei den Schlerinnen und Schlern eine hohe Akzeptanz geniet. Ausgehend von den Erfah-rungen in der Grundschule werden die vokalen Fhigkeiten weiterentwickelt. Das Thema Lieder bietet Mglichkeiten zu kindgemer Stimmbildung, zu einem unmittelbaren, erlebnishaften Zugang zur Musik, zu vielfltiger Reflexion und zum Transfer in andere Bereiche (Bild, Bewegung, Szene). Es ermglicht ei-nen Zugang zum Gruppenmusizieren und frdert das Gemeinschaftsgefhl. Bei der Liedauswahl sollten Altersangemessenheit, Singbarkeit, thematische Vielfalt, Beliebtheitsgrad und multikulturelle Aspekte (deutsch- und fremdsprachige Lieder) bercksichtigt werden.

    Verbindliche Unterrichtsinhalte/Aufgaben:

    Lieder lernen, singen und gestalten

    Stimmbildung am Lied

    Erkunden und Reflektieren von Text und Musik

    einfache Lieder und Kanons kennen lernen, einige Lieder auswendig lernen

    Singen, musikalische Ausgestaltung durch einfache Begleitung (Rhythmus- und Orff-Instrumente,

    Krperinstrumente) vorgegebene Gestaltungsmittel nutzen oder eigene

    entwickeln

    Atmung, Artikulation Krperhaltung Vokalausgleich

    Ausdrucks- und Wirkungsgehalt, inhaltliche Beson-derheiten, Funktion

    Ableitung geeigneter Aspekte der Elementarlehre

    Fakultative Unterrichtsinhalte/Aufgaben:

    - Lieder lernen, singen und gestalten (Tonaufnahme) - Schlereigene Bearbeitung von Liedern (Erstellen eigener Text- und Musikfassungen, Erfinden neuer Strophen, neuer Texte u. .) - Ergebnisse vorfhren oder auffhren (ffentliche Prsentation)

    Querverweise:

    Lieder: Rka 5.2+4, Rev 5.1-4 Familie und soziale Rolle: D, Ku 5.1, E, F, L, Rka 5.1, Rev 5.1, Eth

    Bercksichtigung von Aufgabengebieten (6 Abs. 4 HSchG):

    Erziehung zur Gleichberechtigung Friedenserziehung Gesundheitserziehung Kulturelle Praxis

  • Bildungsgang Gymnasium Unterrichtsfach Musik

    13

    5G.2

    Alltagswelt Musik

    Std.: 6

    Begrndung:

    Im Alltag der Schlerinnen und Schler nimmt Musik einen groen Raum ein. Das Thema soll Mglichkei-ten erffnen, Beispiele aus dem rtlichen bzw. regionalen Musikleben kennen zu lernen und zu erkunden. Dabei geht es um die Betrachtung der Musikszene vor Ort, um die Errterung der individuellen Berh-rungspunkte der Schlerinnen und Schler mit Musik und ihren musikalischen Aktivitten im huslichen und schulischen Umfeld, um die Verstndigung ber Hrgewohnheiten und -prferenzen der Kinder, ei-nen Erfahrungsaustausch ber den persnlich und kulturell unterschiedlichen Umgang mit Musik und um die Vermittlung einer auf Offenheit, Gleichberechtigung und Toleranz zielenden Grundhaltung.

    Verbindliche Unterrichtsinhalte/Aufgaben:

    Erfahrungsaustausch ber musikalische Aktivitten, Begegnungen mit Alltagsmusik, Hrprferenzen

    Beispiele des rtlichen bzw. regionalen Musiklebens

    musikalische Erfahrungen / musikalisches Profil der Lerngruppe

    Vorspiel von Instrumentalisten Live-Musik zuhren Reflexion ber die Vielfalt des Musikangebotes (Medien, Klangkulisse, Hrgewohnheiten)

    rtliche / regionale Musikszene (Institutionen wie Theater, Musikschule, Vereine, Kirchen, Musikgrup-pen, sonstige musikalische Einrichtungen)

    bersicht ber Musikveranstaltungen im Heimatort bzw. in der Region (Veranstaltungen fr Erwachsene und Kinder, Pop- und Rockszene, klassisches Kon-zertangebot)

    Fakultative Unterrichtsinhalte/Aufgaben: - Homepage der Schule, Stadt oder Region - (Internet)-Recherche zu musikalischen Veranstaltungen - Veranstaltungsbesuch und/oder Interview mit einem Musiker (evtl. Tonaufnahme) - Auswertende Reflexion

    Arbeitsmethoden der Schlerinnen und Schler/Hinweise und Erluterungen - projektartige Arbeit: Entwicklung und Einsatz von Fragebgen, Gruppenarbeit; Frderung von Selbststndigkeit und Teamarbeit beim Erkunden des Musiklebens; altersangemessene Dokumentation

    Querverweise:

    Bercksichtigung von Aufgabengebieten (6 Abs. 4 HSchG):

    Erziehung zur Gleichberechtigung

  • Bildungsgang Gymnasium Unterrichtsfach Musik

    14

    5G.3

    Musik - Bewegung - Szene

    Std.: 10

    Begrndung:

    Die Verbindung von Musik, Bewegung und Szene erffnet den Schlerinnen und Schlern viele Mglich-keiten fr neue Erfahrungen. Diese beziehen sich auf den Umgang mit dem eigenen Krper, auf Partner und Gruppe, auf rumliche Gegebenheiten, auf zeitliche Ablufe von Musik sowie auf Verstndnis und Ausgestaltung geeigneter Inhalte. Verschiedene Ttigkeiten bedingen und durchdringen sich und verlan-gen eine Auseinandersetzung mit Inhalten sowie Strukturelementen der Musik. Form, Gestus, Rhythmik, Tempo, Melodik und Klangfarbe sind bedeutsame Elemente bei der Umsetzung in Bewegung und Szene. Die mgliche Prsentation der Ergebnisse erfordert eine gemeinsame Planung und Organisation, verlangt das Aufstellen und Einhalten von Regeln und die bernahme von Verantwortung. Das Thema ermglicht sowohl Erfahrungen mit Selbstwahrnehmung und Selbstdarstellung als auch mit intensiver und vielfltiger Kooperation.

    Verbindliche Unterrichtsinhalte/Aufgaben:

    Musik, Bewegung und Szene in einem Bei-spiel zusammenfhren und gestalten

    Umsetzung von Musikstcken, Liedern und gesun-gener Musik in Bewegung und Szene (zu Gemts-bewegungen und Stimmungen; zu Menschen, Tie-ren, Fantasiegestalten, Naturereignissen, Maschi-nen; zu ungewhnlichen Einfllen und konkreten Programmen; zu musikimmanenten und formalen Aspekten; zu Originalmusik, zum Playback oder zu selbst gespielter Musik)

    Klanggeschichten erfinden und szenisch umsetzen (nach Vorgaben wie Mrchen, Geschichten, Ge-dichten oder selbst erfundenen Texten; als instru-mentale oder vokale oder gemischte Version; mit kommentierendem Text)

    Fakultative Unterrichtsinhalte/ Aufgaben:

    - Ergebnisse vorfhren oder auffhren (ffentliche Prsentation)

    Querverweise:

    Musik, Bewegung, Szene: Ku 5.3, D, Spo 5.3

    Bercksichtigung von Aufgabengebieten (6 Abs. 4 HSchG):

    Gesundheitserziehung Kulturelle Praxis

  • Bildungsgang Gymnasium Unterrichtsfach Musik

    15

    5G.4

    Musik - Instrument - Klang

    Std.: 11

    Begrndung:

    Kenntnisse ber Musikinstrumente und Erfahrungen im Umgang mit ihnen sind eine unverzichtbare Grundlage musikalischer Bildung. Der Musikunterricht bietet die Gelegenheit zum Kennenlernen der in-strumentalen Vielfalt, wobei vor allem bei der Vermittlung der Klangerzeugung und technischer Details im Instrumentenbau exemplarisches Vorgehen angemessen erscheint. Anschaulichkeit (Ausprobieren einzelner Instrumente, experimentelles Erforschen, Selbstbau) ist ebenso geboten wie das Kennenlernen spezifischer instrumentaler Klangfarben und Wirkungen sowie das Vermitteln von Fhigkeiten im Heraus-hren und Erkennen von instrumentaltypischen musikalischen Sachverhalten. Dieses Thema sollte in der Eingangsstufe des gymnasialen Bildungsgangs besonders auch dazu genutzt werden, die Schlerinnen und Schler zum Erlernen eines Instrumentes zu motivieren und entsprechend zu beraten.

    Verbindliche Unterrichtsinhalte/Aufgaben:

    Aussehen, Bauweise/Tonerzeugung und Klang von Instrumenten

    Instrumentale Besetzungen

    Eigenes Musizieren Eigenes Musizieren soll im Zusammenspiel mit dem dritten verbindlichen Unterrichts- inhalt von 5G.5 Praktische Realisierung ge-eigneter Werke oder Werkausschnitte umgesetzt und verzahnt genutzt werden

    Bau, Funktion, Tonerzeugung, Stimmung, Klangei-genschaften, Spielweisen

    Ableitung geeigneter Aspekte der Elementarlehre (z. B. Intervalle, Dynamik, Artikulation)

    Instrumentenfamilien und Ensembles (z. B. Sinfonie-Orchester, Kammermusikgruppen, Band, Rock/Pop-Formationen)

    Einsatz vorhandener Instrumente bei Klassenarran-gements und Mitspielstzen

    Fakultative Unterrichtsinhalte/Aufgaben:

    - Tasteninstrumente (z. B. Klavier, Cembalo, Akkordeon, Orgel, Keyboard) - Bauen eigener Instrumente - Besichtigung von Instrumentenwerkstatt, -fabrik, Orgel u..

    Querverweise:

    Bercksichtigung von Aufgabengebieten (6 Abs. 4 HSchG):

  • Bildungsgang Gymnasium Unterrichtsfach Musik

    16

    5G.5

    Begegnungen mit Komponisten I

    Std.: 11

    Begrndung:

    Trotz vielfltiger, meist ber die Medien vermittelter Vorinformationen werden die meisten musikge-schichtlichen Begegnungen im Musikunterricht ber zeittypische Persnlichkeiten und Situationen in Form von Einzelbildern in Musik, Bild und Text erfolgen. ber nahe liegende Querverbindungen hinaus bleibt das Anbahnen eines Verstndnisses fr historische Ereignisse und Prozesse spteren Altersstufen vorbehalten. Neben dem Kennenlernen des Lebensweges und des gesellschaftlichen Umfeldes des Komponisten so-wie dem Vertrautwerden mit dessen Schaffen sollen den Schlerinnen und Schlern, ihren altersgem-en Bedrfnissen entsprechend, in vielfltiger Weise Gelegenheiten zu erkundenden Aktivitten wie Mu-sik hren, Bilder betrachten, Geschichten lesen, zu szenischem Spiel, Tanzen und Musizieren erffnet werden. Die Beschftigung mit Komponisten in ihrer Zeit soll unter gleichem Thema in der Jahrgangsstufe 6G fortgesetzt werden.

    Verbindliche Unterrichtsinhalte/Aufgaben:

    Zwei bedeutende Komponisten aus unter-schiedlichen Epochen (Barock, Klassik, Romantik, Neue Musik)

    Exemplarische Werke der Komponisten

    Praktische Realisierung geeigneter Werke oder Werkausschnitte Eigenes Musizieren soll im Zusammenspiel mit dem dritten verbindlichen Unterrichts- inhalt von 5G.4 Eigenes Musizieren umgesetzt und verzahnt genutzt werden

    Lebensweg, Biografisches Lebensumstnde, gesellschaftliches Umfeld

    musikalische Besonderheiten spezifische Wirkungen der Musikbeispiele Zusammenhnge zwischen der Musik und ihrer Zeit

    Musizieren/Mitmusizieren zum Erwerb und zur Si-cherung von Notenkenntnissen

    bungen im Ensemblespiel und im Umgang mit Instrumenten

    Fakultative Unterrichtsinhalte/Aufgaben:

    - Erarbeitung der Ergebnisse in Form von z. B. Collagen, Wandzeitungen, Interviews, Hrspielen u. . - Tonaufnahme der Ergebnisse hren, errtern und mit einer professionellen Aufnahme vergleichen

    Arbeitsmethoden der Schlerinnen und Schler/Hinweise und Erluterungen:

    - Mglichkeit zum Stationenlernen

    Querverweise:

    Bercksichtigung von Aufgabengebieten (6 Abs. 4 HSchG):

  • Bildungsgang Gymnasium Unterrichtsfach Musik

    17

    1.2 Die Jahrgangsstufe 6G

    6G.1

    Lieder und Tnze aus verschiedenen Lndern

    Std.: 10

    Begrndung:

    In vielen Klassen befinden sich Kinder verschiedener Nationalitten. Sie alle werden in der Alltagswelt, durch die Medien oder bei eigenen Urlaubserfahrungen mit Problemen des Zusammenlebens von Men-schen unterschiedlicher Kulturen konfrontiert. Im Unterricht kann Einblick gewonnen werden in die eigene Musikkultur und die verschiedener Lnder und Regionen. Der musikpraktische Umgang mit Liedern und Tnzen bietet vielfltige Anlsse, unterschiedliche Funktionen und musikalische Besonderheiten kennen zu lernen und ber sie zu sprechen sowie Offenheit und Toleranz gegenber andersartiger Musik zu ent-wickeln.

    Verbindliche Unterrichtsinhalte/Aufgaben:

    Lieder aus verschiedenen Lndern lernen, hren, singen, begleiten, tanzen und ver-gleichen

    Erkunden und Reflektieren von Text und Musik

    Stimmbildung Lieder aus verschiedenen Regionen Deutschlands deutsche Nationalhymne fremdsprachige Lieder Tnze/Choreographien reproduzieren und erfinden Erfinden neuer Strophen, neuer Texte etc.

    Ausdrucks- und Wirkungsgehalt, inhaltliche Beson-derheiten, Funktion

    Ableitung geeigneter Aspekte der Elementarlehre (z. B. Tonskalen und Melodiearten)

    Fakultative Unterrichtsinhalte/Aufgaben:

    - kulturelles Umfeld der Lieder und Tnze: lndertypisches in Liedern und Tnzen, Bedeutung der Folklo-re in verschiedenen Lndern

    - Nationalhymnen anderer Lnder - zusammengesetzte Taktarten in folkloristischer Musik - besondere Tonskalen in der Folkloremusik einzelner Lnder

    Arbeitsmethoden der Schlerinnen und Schler/Hinweise und Erluterungen:

    - Projektarbeit mglich, Prsentation einzelner Produkte in der Schulffentlichkeit

    Querverweise:

    Lieder und Tnze: Rev 6.2, Spo 6.3, Ek 6.1 Fremde(s): Rka 6.2-3, Rev 6.1+4, D, Ku 6.3

    Bercksichtigung von Aufgabengebieten (6 Abs. 4 HSchG):

    Erziehung zur Gleichberechtigung Friedenserziehung Gesundheitserziehung Kulturelle Praxis

  • Bildungsgang Gymnasium Unterrichtsfach Musik

    18

    6G.2

    Neue Musik und Experimente

    Std.: 8

    Begrndung:

    Die oft originellen und fremdartigen Klnge Neuer Musik knnen bereits in dieser Altersstufe spannend sein, wenn damit eigene Ideen ausgedrckt werden drfen. Die Suche nach musikalischer Orientierung, nach Selbstwertgefhl und Gruppenidentitt lsst sich behutsam mit den Inhalten des Unterrichtsthemas verbinden. Die Neugier der Heranwachsenden gegenber Ungewohntem soll genutzt, Toleranz entwickelt und Kooperation in Gruppen erlebt werden. Im Zentrum der Arbeit steht der praktische, kreative Umgang mit Elementen Neuer Musik.

    Verbindliche Unterrichtsinhalte/Aufgaben:

    Ungewohnte Klnge und Spielweisen

    oder alternativ

    Neue Mglichkeiten des Einsatzes der Stimme

    Ein exemplarisches Werk der Neuen Musik

    Experimentieren, Ausprobieren, Hren Punktklnge, Liegeklnge, Cluster verfremdete Instrumentalklnge

    experimentelle, nonverbale Aktionen mit der Stimme (z. B. Affekte wie Freude, Wut etc.)

    Vokalcluster

    Hren, Analysieren, Diskutieren Vergleich mit eigenen Lsungen

    Fakultative Unterrichtsinhalte/Aufgaben:

    - Erfindung und Darstellung eines Musikstckes nach Vorgaben: spontanes Improvisieren/geplantes Komponieren, grafische Notation, Notenschreibprogramm (Computer), Realisation und Auswertung - Geruschkomposition (Experimentieren mit Krperinstrumenten, Geruschgegenstnden etc.) - Prsentation einzelner Produkte in der Schulffentlichkeit

    Querverweise:

    Bercksichtigung von Aufgabengebieten (6 Abs. 4 HSchG):

    Friedenserziehung

  • Bildungsgang Gymnasium Unterrichtsfach Musik

    19

    6G.3

    Geschichten - Bilder - Musik

    Std.: 8

    Begrndung:

    ber erzhlerische und bildliche Bezge finden Schlerinnen und Schler naturgem am leichtesten Zugang zum Bereich der Instrumentalmusik. An Beispielen von erzhlender und malender Musik knnen sie eigene konkrete Erfahrungen, Erlebnisse, Beobachtungen und Gefhle wieder entdecken und ihrer Neigung zu assoziativem Hren Raum geben. Phantasie und Vorstellungsvermgen werden angeregt. Das Interesse und die Aufmerksamkeit knnen darber hinaus auf Gestaltungsmittel der Musik gerichtet werden, welche die auermusikalischen Inhalte transportieren. Malen, Zeichnen oder Erzhlen nach Musikbeispielen bzw. umgekehrt die Verklanglichung von Pro-grammen und bildlichen Darstellungen fhren zu vertieften Hreindrcken und detaillierteren Kenntnissen und Erfahrungen, zeigen aber auch die Grenzen der Verknpfung der beiden Knste auf.

    Verbindliche Unterrichtsinhalte/Aufgaben:

    Erzhlende und malende Musik unter-schiedlicher Art (z. B. fr Klavier, Orches-ter)

    Beziehungen zwischen Musik und auer-musikalischen Inhalten

    erlebnishaft-assoziativ hren ber eigene Vorstellungen sprechen Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Ausdrucksmittel

    musikalische Gestaltungsmittel untersuchen und beschreiben musikalische Wirkungen am Bild/Text erlutern Geschichten oder Bilder zu Musik eigene musikalische Darstellungsversuche zu Ge-

    schichten oder Bildern

    Fakultative Unterrichtsinhalte/Aufgaben:

    - Herstellen, Einben und Vorfhren von selbst gestalteter Musik nach einer fremden oder eigenen Programmvorlage

    Querverweise:

    Geschichten, Bilder, Musik: Ku 6.2

    Bercksichtigung von Aufgabengebieten (6 Abs. 4 HSchG):

  • Bildungsgang Gymnasium Unterrichtsfach Musik

    20

    6G.4

    Musikalisches Formen und Gestalten I

    Std.: 11

    Begrndung:

    Die Kenntnis und erlebnishafte Erfahrung der vielfltigen Aspekte musikalischer Formgestaltung ist eine wichtige Voraussetzung zur Orientierung und zur bereichernden Auseinandersetzung mit Musik aller Zei-ten und Arten. Bei den Schlerinnen und Schlern sollte daher frhzeitig ein erstes Verstndnis von Ges-talt- und Formbildung angebahnt werden. Sie sollen erfahren, dass Komponieren und Improvisieren im-mer heit, sich tradierter und verfgbarer Muster zu bedienen, sie neu und verndert zusammenzufgen, aus den Mustern sich zu neuen Fgungen anregen zu lassen, alte Muster durch neue abzulsen. Unterrichtsgegenstnde wie elementare Formprinzipien und einfache Formmodelle stehen im Span-nungsfeld zwischen analytischem Zugang zu bestehenden Kompositionen einerseits und der praktischen Auseinandersetzung mit musikalischem Material andererseits.

    Verbindliche Unterrichtsinhalte/Aufgaben:

    Elementare Formprinzipien

    Einfache Formmodelle

    Praktische Realisierung geeigneter Werke oder Werkausschnitte

    Wiederholung/Vernderung/Gegensatz Gleichfrmigkeit/Steigerung/Rckentwicklung Motiv/Sequenz/Thema Verstehen und Anwenden (z. B. Kontrastgestaltung

    in selbst erfundener Musik, Spielen mit Klngen und Rhythmen, Realisieren nach grafischer Notation)

    einfache und zusammengesetzte Liedformen ABA-Form (z.B. Menuett) oder Rondo

    Erprobung der Formmodelle durch Singen und eige-nes Musizieren/Mitmusizieren oder ber tnzeri-sches Gestalten

    Fakultative Unterrichtsinhalte/Aufgaben:

    - Vergleich zweier Menuette oder Rondos mit unterschiedlichem formalen Aufbau und Ausdruckscharak- ter

    Querverweise:

    Bercksichtigung von Aufgabengebieten (6 Abs. 4 HSchG):

  • Bildungsgang Gymnasium Unterrichtsfach Musik

    21

    6G.5

    Begegnungen mit Komponisten II

    Std.: 11

    Begrndung:

    Trotz vielfltiger, meist ber die Medien vermittelter Vorinformationen werden die meisten musikge-schichtlichen Begegnungen im Musikunterricht ber zeittypische Persnlichkeiten und Situationen in Form von Einzelbildern in Musik, Bild und Text erfolgen. ber nahe liegende Querverbindungen hinaus bleibt das Anbahnen eines Verstndnisses fr historische Ereignisse und Prozesse spteren Altersstufen vorbehalten. Neben dem Kennenlernen des Lebensweges und des gesellschaftlichen Umfeldes des Komponisten so-wie dem Vertrautwerden mit dessen Schaffen sollen den Schlerinnen und Schlern, ihren altersgem-en Bedrfnissen entsprechend, in vielfltiger Weise Gelegenheiten zu erkundenden Aktivitten wie Mu-sik hren, Bilder betrachten, Geschichten lesen, zu szenischem Spiel, Tanzen und Musizieren erffnet werden. Als Weiterfhrung des Themas Begegnungen mit Komponisten I aus der Jahrgangsstufe 5G sollen hier zwei weitere Komponisten aus anderen Epochen kennen gelernt werden.

    Verbindliche Unterrichtsinhalte/Aufgaben:

    Zwei bedeutende Komponisten aus unter-schiedlichen (in Jgst. 5 nicht bercksichtig-ten) Epochen

    Exemplarische Werke der Komponisten

    Praktische Realisierung geeigneter Werke bzw. Werkausschnitte

    Lebensweg, Biografisches Lebensumstnde, gesellschaftliches Umfeld

    musikalische Besonderheiten spezifische Wirkungen der Musikbeispiele Zusammenhnge zwischen der Musik und ihrer Zeit

    Musizieren/Mitmusizieren zum Erwerb und zur Si-cherung von Notenkenntnissen

    Fakultative Unterrichtsinhalte/Aufgaben:

    - komponierende Frauen (traditionelle oder aktuelle Musik) - Tonaufnahme von selbst musizierten Werken anfertigen, hren, errtern und mit einer professionellen Aufnahme vergleichen

    Arbeitsmethoden der Schlerinnen und Schler/Hinweise und Erluterungen:

    - Mglichkeit zum Stationenlernen - Erarbeitung der Ergebnisse in Form von z. B. Collagen, Wandzeitungen, Interviews, Hrspielen u. . - Datensuche aus Internet oder von CD-ROMs

    Querverweise:

    Bercksichtigung von Aufgabengebieten (6 Abs. 4 HSchG):

    Erziehung zur Gleichberechtigung

  • Bildungsgang Gymnasium Unterrichtsfach Musik

    22

    1.3 Die Jahrgangsstufe 7G

    7G.1

    Songs in Rock und Pop

    Std.: 7

    Begrndung:

    Das Thema Songs in Rock und Pop wird in der Unterrichtspraxis in allen Jahrgangsstufen 5 9 in ande-ren Themenstellungen und im fakultativen Bereich durchgngig und vielfltig bedient. Die Rock-/Popmusik nimmt innerhalb der heutigen Musikkultur eine Vorrangstellung ein, was die Prfe-renz beim Publikum, die Umsatzzahlen und die Verbreitung im Alltag anbelangt. Rock-/Popmusik wirkt prgend bei der Sozialisation und Persnlichkeitsentwicklung vieler Jugendlicher. Sie bietet diesen mit ih-ren zahllosen Stilen und Richtungen sehr individuelle Identifikationsmglichkeiten. Der Musikunterricht kann daher von einem groen Interesse der Schlerinnen und Schler in dieser Rich-tung ausgehen, muss allerdings auch mit der Schwierigkeit rechnen, einen Konsens bei der Auswahl der zu behandelnden Musikbeispiele zu erreichen. Wichtige bergreifende Aufgaben bestehen hierbei im Sammeln von Erfahrungen bei der praktischen Gestaltung von vorgegebenen oder selbstgemachten Stcken mit Stimme und Instrumenten und in der Analyse der musikalischen Merkmale und musiktheoretischen Grundlagen der Rock-/Popmusik. Da der Song die beinahe ausschlieliche Form der Rock-/Popmusik ist, erscheint es sinnvoll, die Geschichte dieser Musikrichtung in ihren afro-amerikanischen Ursprngen und in den Entwicklungen ab der Mitte des 20. Jahrhunderts exemplarisch an Song-Beispielen nachzuzeichnen.

    Verbindliche Unterrichtsinhalte/Aufgaben:

    Exemplarische Songbeispiele

    Stilmerkmale

    Songs singen / musizieren musikalische Merkmale (z. B. Synkope, Pentatonik,

    Bluesschema) Formmerkmale (Intro, Verse, Chorus, Bridge, Call

    and Response)

    spezielle instrumentale Spielweisen und Gesangs-formen

    typische Rhythmen, Pattern, Riff-Technik, Bass-Figuren

    Fakultative Unterrichtsinhalte/Aufgaben:

    - geschichtliche und soziologische Aspekte von Pop-/Rocksongs (z. B. Protest, Jugendmusik, interkultureller Stilmix, Jazz-Roots) - Produktion und Prsentation eines Pop-/Rocksongs einer bestimmten Stilrichtung - Erstellen eines Playbacks - Einsatz von technischen Mitteln bei Spiel und Aufnahme (auch Midifiles) - Musiker- oder Band-Portrt aus der aktuellen Szene oder ein populres Beispiel aus der Vergangenheit - elektrische/elektronische Tonerzeugung und akustische Grundlagen

    Arbeitsmethoden der Schlerinnen und Schler/Hinweise und Erluterungen:

    - Internetrecherche fr Referate (Folienvortrag) - Einsatz von Notenschreibprogrammen

    Querverweise:

    Bercksichtigung von Aufgabengebieten (6 Abs. 4 HSchG):

    Friedenserziehung Informations- und kommunikationstechnische Grundbildung und Medienerziehung

  • Bildungsgang Gymnasium Unterrichtsfach Musik

    23

    7G.2

    Darstellende Musik

    Std.: 8

    Begrndung:

    Das Thema schliet an die in der Jahrgangsstufe 6G (Thema Geschichten Bilder Musik) gemachten Erfahrungen an. Darstellende Musik bietet den Schlerinnen und Schlern in dieser Jahrgangsstufe einen motivierenden Zugang und erschliet den Zusammenhang von beschreibenden Inhalten (Programm) und musikalischen Gestaltungsmitteln. Exemplarische, fr die Schler attraktive Werke der Programmmusik, Kompositionen (z. B. Charakterst-cke) mit Bezgen zu auermusikalischen Inhalten (Natur, Technik, Literatur) oder Werke mit konkreten Bezgen zu bestimmten Stimmungsbereichen (z. B. Trauer, Konflikt) bieten vielfltige Mglichkeiten zur analytischen, emotionalen, praktischen und kreativen Auseinandersetzung.

    Verbindliche Unterrichtsinhalte/Aufgaben:

    Ein exemplarisches Werk der Programm-musik

    Bezge zwischen auermusikalischer Vor-lage und musikalischen Mitteln

    Eigener Gestaltungsversuch von auermu-sikalischen Inhalten mit vielfltigen musika-lischen Mitteln

    Musik und Bild/Technik/Literatur/Natur (alternativ) Programmmusik/Sinfonische Dichtung

    Werkausschnitte hren, untersuchen und beschrei-ben

    Musizieren/Mitmusizieren geeigneter Ausschnitte

    Improvisieren/Gestalten zu Programmen und Texten Vertonung von Bildern oder Bildergeschichten Umsetzung in Pantomime oder Bewegung

    Fakultative Unterrichtsinhalte/Aufgaben:

    - Maschinenmusik - Tonaufnahme einer selbst gestalteten Musik

    Arbeitsmethoden der Schlerinnen und Schler/Hinweise und Erluterungen:

    - Internetrecherche fr Referate mit Folienvortrag

    Querverweise:

    Bercksichtigung von Aufgabengebieten (6 Abs. 4 HSchG):

    Kulturelle Praxis

  • Bildungsgang Gymnasium Unterrichtsfach Musik

    24

    7G.3

    Musikalisches Formen und Gestalten II

    Std.: 10

    Begrndung:

    Nachdem die Schlerinnen und Schler in der Jahrgangsstufe 6G (Thema Musikalisches Formen und Gestalten I) elementare Formprinzipien und einfache Formmodelle (Liedform, Menuett oder Rondo) ken-nen gelernt haben, sollen sie in der Jahrgangsstufe 7G anhand des Variationsprinzips mit komplexeren Aspekten musikalischer Formgestaltung vertraut gemacht werden. Durch Untersuchen von formalen und inhaltlichen Sachverhalten knnen die musikalischen Erfahrungen der Schlerinnen und Schler erweitert werden. Dabei muss der Gefahr begegnet werden, dieses Thema allzu kognitiv-theoretisch zu vermitteln. Es sollten daher handlungsorientierte Methoden im Vordergrund stehen, insbesondere solche, die alters-geme spielerische Zugnge ermglichen. Durch den musikpraktischen Umgang mit Stimme, Instru-menten oder Neuen Medien oder auch zustzlich durch einen Konzertbesuch - knnen Jugendliche ei-nen lebendigen Zugang zu Musik frherer Zeiten finden.

    Verbindliche Unterrichtsinhalte/Aufgaben:

    Variation

    Praktisches Gestalten und Musizieren

    Variieren als Grundprinzip knstlerischen Gestaltens und Komponierens

    ein exemplarisches Musikwerk hren und betrachten

    Musizieren/Mitmusizieren von Werkausschnitten Erproben/Erfinden von Variationsmglichkeiten an

    einer Melodie (auch Computereinsatz)

    Fakultative Unterrichtsinhalte/Aufgaben:

    - verschiedene Variationstypen (z. B. figurale Variation, Cantus-firmus- und Charaktervariation)

    Arbeitsmethoden der Schlerinnen und Schler/Hinweise und Erluterungen:

    - eigene Variationsgestaltung mit Computer-Software - selbststndiges Verfassen und Erarbeiten von Texten und Referaten (mit Folienvortrag)

    Querverweise:

    Bercksichtigung von Aufgabengebieten (6 Abs. 4 HSchG):

  • Bildungsgang Gymnasium Unterrichtsfach Musik

    25

    1.3 Die Jahrgangsstufe 9G

    9G.1

    Lieder als Ausdruck menschlicher Erfahrungen

    Std.: 10

    Begrndung:

    Bei diesem Thema sollen die Schlerinnen und Schler aus der lebensweltorientierten Perspektive Lieder aus Geschichte und Gegenwart erkunden. Ausgangspunkt ist die Tatsache, dass sich in Musik ber kon-krete historische und biografische Situationen hinaus allgemeine menschliche Lebenserfahrungen doku-mentieren, die alle Menschen aller Zeiten und Kulturen miteinander verbinden: existentielle Erfahrungen (Zeit, Tod, Verlust etc.), Erfahrungen von Naturerscheinungen (Licht, Nacht, Wrme, Winter etc.), Ge-fhlserfahrungen (Liebe, Glck, Trauer, Wut etc.) oder soziale Erfahrungen (menschliche Nhe, Fremd-heit, Spiel, Fest etc.). Die Vielfalt von Liedern aus den Bereichen Song, Volkslied, Kunstlied, Kirchenlied etc. ist Jugendlichen weitgehend unbekannt. Lieder behandeln oft im Erfahrungshorizont heutiger Schler liegende aktuelle und zeitlose Themen wie Partnerschaft, Liebe, Hass, Abschied oder Einsamkeit. In der Auseinanderset-zung mit dem Thema knnen neue musikalische Erfahrungen gemacht und die Bedeutung von Lied und Singen fr Musizierende wie Hrer erfahren werden. Singen und Musizieren stehen dabei im Mittelpunkt der musikalischen Aktivitten.

    Verbindliche Unterrichtsinhalte/Aufgaben:

    Allgemeine Lebenserfahrungen im Lied

    Lieder ausgewhlter Gruppen, Genres und Zeiten

    Inhalt, Wirkung, Funktion

    Liebesglck Liebesschmerz oder Tageszeiten Jahreszeiten oder Einsamkeit Trauer

    Lieder hren, singen (auch mehrstimmig), instrumen-tal begleiten

    musikalische Merkmale historischer und gesellschaftlicher Kontext

    Zusammenhang von Inhalt, musikalischen Merkma-len, gesellschaftlicher Funktion und Wirkung

    religise Erfahrungen (Spiritual, Gospel) Lieder als Zeit- und Kulturdokumente

    Fakultative Unterrichtsinhalte/Aufgaben:

    - Inhalt, Wirkung, Funktion: Nationalhymnen - projekthnliche Arbeit

    Arbeitsmethoden der Schlerinnen und Schler/ Hinweise und Erluterungen:

    - Internetrecherche fr Referate mit Folienvortrag

    Querverweise:

    Jugendkultur: G 9.4, E, F, Spa, Spo 9.3, Ita Menschliche Grunderfahrung: Rka 9.1+4, Rev 9.1/9.3-4, D, L(1/2), Eth 9.2, GrA, Spa

    Bercksichtigung von Aufgabengebieten (6 Abs. 4 HSchG):

    Friedenserziehung

  • Bildungsgang Gymnasium Unterrichtsfach Musik

    26

    9G.2

    Musik und Medien

    Std.: 10

    Begrndung:

    Musik erreicht die meisten Menschen heutzutage auf dem Weg ber die Massenmedien. Dabei ist sie auf der einen Seite selbst die Ware, um deren Verbreitung und Verkauf es ihren Produzenten geht. Auf der anderen Seite wird mit Musik die Gestaltung und der Absatz anderer Produkte untersttzt. Die in Wer-bung und Filmen eingesetzte Musik entstammt den unterschiedlichsten Genres bis hin zu avanciertesten Bereichen der Neuen Musik. Durch die musikalische Vielfalt und die Attraktivitt dieser Bildmedienformen erffnen sich interessante Zugangsmglichkeiten auch zu Musikbereichen, die den Schlerinnen und Schlern zunchst ungewohnt oder fremd sind. ber Analyse und Reflexion sollen die Schlerinnen und Schler die Funktions- und Wirkungszusam-menhnge zwischen Handlung und Inhalt der (bewegten) Bilder und der Musik entschlsseln und sie ver-stehen lernen. Kreative Versuche verhelfen zu tieferen Einblicken in die Produktionsvorgnge und stei-gern die kritische Aufmerksamkeit und die Wahrnehmungsfhigkeit. Bei der Festlegung auf einen bestimmten Musikgeschmack bedienen sich Jugendliche weitgehend aus dem von der Musikindustrie an sie herangetragenem Angebot aktueller Produktionen. Welchen Beein-flussungen sie dabei unterliegen, ist ihnen meist ebenso wenig bewusst wie die Komplexitt dieses Vor-gangs und die Vielfalt alternativer Mglichkeiten. Untersuchungen und Reflexionen zu Ursachen und Bedeutungen individueller und gruppenspezifischer Musikvorlieben sowie zu Machart und Funktion entsprechender Musikrichtungen sollten die Schlerinnen und Schler zu einem weitergehenden und differenzierteren Verstndnis fhren.

    Verbindliche Unterrichtsinhalte/Aufgaben:

    Musik und Werbung (mit Gestaltungsversuch)

    oder

    Musik und Film (mit Gestaltungsversuch)

    Musik als Ware

    oder

    Musik im Alltag

    prgnante Musikabschnitte zu einem Werbetext fin-den und abspielen

    kontrastierende Alternativen suchen und vergleichen Musik von Werbespots analysieren und Wirkungen

    errtern

    Musik zu einer Filmszene finden und abspielen Kontrast, Spannung, Steigerung Filmmusiken hren, analysieren und stilistisch ein-

    ordnen

    Elemente des Marketings bei aktuellen Musikproduk-tionen

    Interpreten oder Musikgruppen als Marken historische Beispiele fr das wirtschaftliche Verhlt-

    nis zwischen Knstler, Werk und Publikum

    Musikvorlieben (Umfragen, Vergleiche) mediale Beeinflussung von Musikgeschmack Musikproduktionen fr Gebrauchszwecke

  • Bildungsgang Gymnasium Unterrichtsfach Musik

    27

    Fakultative Unterrichtsinhalte/Aufgaben:

    - Musik im Alltag: Arbeit mit Computer/ Musiksoftware, Musik im Internet - Herstellung einer Filmszenen-Vertonung - eigene Ton- und Filmaufnahmen - Marketingkonzept fr ein Musikprodukt: Umfrage, Finanzplan, Werbung und Presse, Verkaufsplanung - Untersuchungen zum Kaufverhalten bei Musik

    Querverweise:

    Medien und Pressefreiheit: D, PoWi 9.3, Spo, F, G 9.3

    Bercksichtigung von Aufgabengebieten (6 Abs. 4 HSchG):

    Kulturelle Praxis Informations- und kommunikationstechnische Grundbildung und Medienerziehung

  • Bildungsgang Gymnasium Unterrichtsfach Musik

    28

    9G.3

    Musik und Tanz

    Std.: 8

    Begrndung:

    Der Musikunterricht bietet die Mglichkeit zur Entwicklung eines bewusst gestaltenden Umgangs mit kr-perlicher Bewegung und Tanz. Beim Tanzen erleben die Schlerinnen und Schler ihre eigene Krper-lichkeit an sich selbst, im Verhltnis zum Tanzpartner, im Kontakt mit dem anderen Geschlecht und in der Gruppe. Wird Musik in Bewegung umgesetzt, knnen wichtige Elemente des musikalischen Ablaufs, wie z. B. Rhythmus, Tempo, Form, Dynamik, intensiv und unmittelbar erfahren werden. Die Reflexion des eigenen Tuns sowie der historischen, gesellschaftlichen und kulturellen Hintergrnde und Bezge fhrt zu weitergehenden Erkenntnissen.

    Verbindliche Unterrichtsinhalte/Aufgaben:

    Tanzgestaltung und -ausfhrung

    Betrachtung von Tanzmusik

    Gesellschafts-/Standardtnze, Pop-/Rock-/ Jazztnze, Folkloretnze, historische Tnze (Auswahl) festgelegte Bewegungselemente und -ablufe erlernen und einben

    historische, moderne, aktuelle Tanzformen (Auswahl) Hr- und Notentextanalyse Rhythmus, Form, Charakter gesellschaftliche und historische Aspekte

    Fakultative Unterrichtsinhalte/Aufgaben:

    - Betrachtung von Tanzmusik: Musizieren/ Mitmusizieren eines Tanzes - Choreografien, erfundene / selbst entwickelte Bewegungsablufe; Ausdrucksmglichkeiten in Bewegung, Haltung, Gestik, Mimik; Notation in vorgegebener oder selbst entwickelter Tanzschrift - Tnze in der Kunstmusik, z. B. Suite, Konzertwalzer, Folklore-Adaptionen (Bolero u. a.) - Auffhrung in der Schulffentlichkeit

    Querverweise:

    Bercksichtigung von Aufgabengebieten (6 Abs. 4 HSchG):

    Gesundheitserziehung Kulturelle Praxis

  • Bildungsgang Gymnasium Unterrichtsfach Musik

    29

    9G.4

    Musiktheater

    Std.: 10

    Begrndung:

    Musiktheater ist in der heutigen mediengeprgten Kulturwelt aktueller denn je, da es akustische Eindr-cke mit visuellen verbindet. Musikalische Bhnenwerke bieten durch ihre komplexe Verknpfung von Mu-sik mit Text, Handlung, schauspielerischer Darstellung und Bhnenbild viele Anknpfungspunkte und Lernmglichkeiten. Da sich die besondere Faszination von Musiktheater allein durch Analyse kaum er-schliet, sollte den Schlerinnen und Schlern hier ein handlungs- und erlebnisorientierter Zugang erff-net werden. Wo immer es mglich ist, sollten die Schler selbst aktiv werden, durch Singen und Musizie-ren von arrangierten Musikbeispielen, durch Bewegen und Tanzen zur Musik, durch Einfhlen in die Rol-len der Hauptpersonen, durch Entwerfen von Opernplakaten, Kostmen und Bhnenbildern oder durch szenische Darstellung von Handlungsabschnitten. Auch kommerzielle Aspekte sollten thematisiert wer-den.

    Verbindliche Unterrichtsinhalte/Aufgaben:

    Inhalt, musikalische Gestaltungsprinzipien und Bedeutungszusammenhnge eines Musiktheaterstckes (Oper, Musical)

    Musikalisch-szenische Realisation eines Werkausschnittes

    berblick ber Personen, Inhalt und Handlung Entstehungs- und Wirkungsgeschichte Gestaltungsweisen wie Rezitativ und Arie Text-Musik-Verhltnis (musikalische Deutung des

    Textes)

    Singen, Spielen, Inszenieren Verhltnis Musik - Darstellung (inszenierende Deutung der Musik, Interpretationsvergleich)

    Fakultative Unterrichtsinhalte/Aufgaben:

    - Opernbetrieb (Oper als Institution) - Opernbesuch: Vorbereiten, Durchfhren, Auswerten - Musical zwischen Kunst und Kommerz

    Arbeitsmethoden der Schlerinnen und Schler/Hinweise und Erluterungen:

    - Referate mit Folienvortrag - Informationsbeschaffung aus Internet oder von CD-ROMs

    Querverweise:

    Bercksichtigung von Aufgabengebieten (6 Abs. 4 HSchG):

    Kulturelle Praxis

  • Bildungsgang Gymnasium Unterrichtsfach Musik

    30

    9G.5

    Musik als Spiegel ihrer Zeit

    Std.: 10

    Begrndung:

    Schulischer Musikunterricht soll auch musikgeschichtliche Erfahrungen vermitteln und dabei Musikge-schichte exemplarisch an konkreten Werken lebendig werden lassen. Die Beschftigung mit Geschichte sollte den Schlerinnen und Schlern ein besseres Verstehen ihrer Gegenwart, ein Kennenlernen von Al-ternativen zu gegenwrtigen Zustnden und Auffassungen, die Erfahrung der Vernderbarkeit und Re-dundanz vergangener und gegenwrtiger Zustnde, die Relativierung der eigenen Standpunkte, Aufge-schlossenheit und Toleranz dem Fremden gegenber sowie die Erweiterung des musikalischen Horizonts ermglichen. Musik ist daraufhin zu untersuchen, welche Geschichte(n) sie zu erzhlen hat und was sie uns als Dokument von Menschen in bestimmten historischen Situationen vermittelt. Die Betrachtungen im Unterricht sollten dabei immer im Gegenwartsbezug vom Horizont der Schlerinnen und Schler ausge-hen und den Lebensbezug von historischer Musik aufspren. Schlerinnen und Schler werden fr histo-rische Musik am ehesten zu motivieren sein, wenn jede Gelegenheit zur ttigen Aneignung genutzt wird, wenn die Erlebnisqualitten der Musik entdeckt werden und durch Querverbindungen zu anderen F-chern zugleich mit der Musik mglichst viel vom Leben selbst erfahren wird.

    Verbindliche Unterrichtsinhalte/Aufgaben:

    Bezge zwischen typischen Formen oder Gattungen und den Denkweisen und Zeit-umstnden ihrer Epochen am Beispiel je eines exemplarischen Werkes aus

    Barock oder Klassik

    Romantik oder Neuer Musik

    Praktische Realisation von geeigneten Mu-sikausschnitten

    Concerto grosso oder Fuge / absolutistisches Welt-bild

    Sinfonie oder Sonate oder Solo-Konzert (Sonaten-hauptsatzform, motivische Arbeit) / Aufklrung

    Romantisches Klavierstck oder Klavierlied oder sinfonische Dichtung / Traum und Realitt

    neue musikalische Ordnungen im 20. Jahrhundert

    Musizieren/Mitmusizieren von Werkausschnitten

    Fakultative Unterrichtsinhalte/Aufgaben:

    - exemplarische Werke aus den oben nicht bercksichtigten Epochen - Jazzaspekte - Musik im Zeichen von Sklaverei, Diktatur, Krieg - politisch-historische Wirklichkeit im Musical (z. B. Evita, Miss Saigon)

    Arbeitsmethoden der Schlerinnen und Schler/Hinweise und Erluterungen:

    - Bilder, Texte, Informationen beschaffen und auswerten - Informationsbeschaffung aus Internet und von CD-Rom - Referate mit Folienvortrag - projektartige Arbeit - Computerlernprogramm Musikgeschichte

  • Bildungsgang Gymnasium Unterrichtsfach Musik

    31

    Querverweise:

    Vom Ersten zum Zweiten Weltkrieg die geteilte Welt 1945-1990: PoWi 9.4, G 9.2-5, Rka 9.2, Rev 9.2, F, Rus, Eth 9.1 Musik und Sprache im Spiegel der Zeit: D, E, Spa, Rus, Ita, G 9.1-4, Rka 9.3 Knstler: D, Spa, Ita

    Bercksichtigung von Aufgabengebieten (6 Abs. 4 HSchG):

    Friedenserziehung

  • Bildungsgang Gymnasium Unterrichtsfach Musik

    32

    2 Anschlussprofil von der Jahrgangsstufe 9G in die gymnasiale Oberstufe

    Voraussetzung und Grundlage fr eine erfolgreiche Mitarbeit im Fach Musik in der gymnasialen Ober-stufe sind die nachfolgenden in der Sekundarstufe I erworbenen Qualifikationen und Kenntnisse.

    ARBEITSBEREICH MUSIKPRAXIS

    Gestalten mit Stimme

    Gestalten mit Instrumenten

    Gestalten durch Erfinden

    Gestalten mit technischen Medien

    Gestalten durch krperliche Umsetzung

    eine Lied-/Songstrophe mitsingen

    einfachere Rhythmen nach Gehr und Noten reproduzieren

    einfachere Melodien nach Noten auf einem Instrument (mindestens auf dem Stabspiel) mitspielen (z. B. Mitspielstze)

    dabei Einsatz finden, Tempo einhalten, Pau-sen zhlen

    Rhythmen, Melodien und harmonische Beglei-tungen fortsetzen oder erfinden

    Wirkungsabsichten durch selbst erfundene Musik ausdrcken

    technische Gerte bei Tonaufnahmen bedie-nen und einsetzen

    zu einer Musik angemessene Bewegungen ausfhren

    Dirigierbewegungen ausfhren Bewegungsgestaltungen/Tanzchoreografien,

    szenische Darstellung nachvollziehen und selbst entwickeln

  • Bildungsgang Gymnasium Unterrichtsfach Musik

    33

    ARBEITSBEREICH MUSIK HREN UND BETRACHTEN

    Hren ohne Noten

    Hren mit Noten

    lngere Zeit einer Musik konzentriert zuhren rhythmische, melodische, harmonische, for-

    male und klangliche Verlufe differenziert h-ren und beschreiben

    verschiedene Hrweisen (emotional-assoziativ, analysierend-erfassend) anwen-den

    Notationen (Einzelstimme, Klavierauszug, Partitur) mitlesen

    Gehrtes in Notationen auffinden

    Satztechniken/Formen/Gattungen

    Musikgeschichte/Zeiten und Kulturen

    Musik in der Umwelt/Funktionen von Musik

    Musik in Verbindung mit anderen Ausdrucksbe-reichen

    Musikalische Urteilsfhigkeit

    grundlegende Formprinzipien (Span-nung/Entspannung, Wiederholung-Gegensatz, Motiv-Thema) kennen und wie-dererkennen

    instrumentale Formen und Gattungen und de-ren wesentliche Merkmale kennen und wie-dererkennen: Liedformen, Menuett, Rondo, Variation

    vokale Formen und Gattungen und deren we-sentliche Merkmale kennen und wiedererken-nen: Volkslied, Kunstlied, Kanon, Song, Blues, Spiritual/Gospel, Oper, Musical

    Einblick in Kompositionstechniken des 20. Jahrhunderts

    Kenntnisse zu den Epochen Barock, Klassik, Romantik, Neue Musik

    Kenntnis exemplarischer Werke aus Barock, Klassik, Romantik, Neuer Musik

    Kenntnisse ber bedeutende Komponisten aus Barock, Klassik, Romantik, Neuer Musik

    Musik als Ausdruck ihrer Zeit erkennen Musik anderer Kulturen mit Musik der eige-

    nen Kultur vergleichen

    verschiedene Funktionen von Musik (politi-sche Musik, Werbe- und Gebrauchsmusik) kennen

    Vermarktungsmechanismen und manipulative Aspekte von Musik kennen

    Musik in Beziehung zu Bildern, Sprache und Bewegung setzen

    Musik sowohl emotional als auch sachlich be-grndet beurteilen

    Musikprferenzen kritisch hinterfragen, Mu-sikvorlieben anderer tolerieren

  • Bildungsgang Gymnasium Unterrichtsfach Musik

    34

    ARBEITSBEREICH ELEMENTE DER MUSIK ABLEITEN UND ANWENDEN

    Tondauer/Rhythmus

    Takt/Metrum

    Tonhhe/Melodik

    Zusammenklang/Harmonik

    Instrumentation/Klangfarbe

    Weitere Parameter

    Noten- und Pausenwerte sowie rhythmische Besonderheiten kennen und anwenden

    Taktarten und metrische Besonderheiten ken-nen und anwenden

    Notennamen (Violin- und Bass-Schlssel) kennen und anwenden

    Skalenstrukturen und Melodiearten kennen und anwenden

    Intervalle, Akkorde, Tonarten, harmonische Zusammenhnge (Kadenz) kennen und an-wenden

    Instrumente, Instrumentenfamilien, En-sembles und Besetzungen kennen und er-kennen

    vokale/instrumentale konventionelle und mo-derne (verfremdete) Klnge und Klangfarben erkennen und beschreiben

    ausdrucksbestimmende Parameter (Dynamik, Tempo, Agogik, Artikulation) und ihre jeweili-gen Bezeichnungen kennen und anwenden

  • Bildungsgang Gymnasium Unterrichtsfach Musik

    35

    Der Unterricht in der Sekundarstufe II

    3 Die verbindlichen und fakultativen Unterrichtsinhalte der Einfhrungsphase und der Qualifikationsphase

    Die Konzeption der Themen des Musikunterrichts der Einfhrungsphase und der Qualifikationsphase orientiert sich an den in Teil A formulierten Aufgaben und Zielen und didaktischen Grundstzen. Die Themen bercksichtigen im Sinne eines mehrdimensionalen Verstndnisses von Musik die rele-vanten fachlichen Grundlagen und objektorientierte, fachbergreifende, geschichtliche und gesell-schaftliche sowie subjekt- und rezeptionsorientierte Schwerpunktaspekte. Sie sind mit Blick auf ihren stofflichen Umfang und ihre zunehmende Komplexitt, auf die Sequentialitt und innere Kontinuitt und auf die altersbezogene Persnlichkeitsentwicklung der Schlerinnen und Schler einzelnen Kurs-halbjahren zugeordnet. In der Einfhrungsphase ist ein Thema fr beide Halbjahre vorgesehen; in der Qualifikationsphase erhlt jedes Kurshalbjahr ein eigenes Thema.

    Kurshalbjahre Thema Schwerpunktaspekte E1 und E2 Spektrum Musik Grundlagen, Kompensation, Orien-

    tierung Q1 Musikalische Formgestaltung Objektorientierter Aspekt Q2 Musik im Umfeld der Knste Fachbergreifender Aspekt Q3 Musik in geschichtlichen und

    gesellschaftlichen Bezgen Historisch-soziologischer Aspekt

    Q4 Musik erleben - Musik verstehen Subjektorientierter und rezeptions-orientierter Aspekt

    In den Vorbemerkungen zu den einzelnen Jahrgangsstufen bzw. Kurshalbjahren ist die jeweilige Aus-richtung und Schwerpunktsetzung des zugeordneten Themas genauer beschrieben und erlutert. Die daraus resultierenden konkreten Unterrichtsinhalte sind in tabellarischer Form auf Themenblttern formuliert; sie werden durch Stichworte differenziert.

    Die den Themen zugeordneten Schwerpunktaspekte bedeuten eine Akzentuierung fr das jeweilige Kurshalbjahr. Da Musik sich umfassend aber nur in der gegenseitigen Durchdringung und Vernetzung ihrer Konstituenten begreifen lsst, ist eine Einbeziehung auch der Schwerpunktaspekte der anderen Kurshalbjahre immer sinnvoll. Diese mehrdimensionale Konzeption des Unterrichts ist nicht zuletzt auch deshalb geboten, weil Schlerinnen und Schler das Fach Musik innerhalb der Qualifikations-phase teilweise nur fr zwei oder drei Kurshalbjahre belegen.

    In Aufgliederung und Erweiterung der drei Arbeitsbereiche des Musikunterrichts in der Sekundarstufe I werden fr die Sekundarstufe II die fnf Arbeitsbereiche Musikgeschichte, Musiktheorie, Musik-betrachtung, Musikpraxis und Lebenswelt Musik unterschieden. Ihre Systematik strukturiert die wesentlichen Inhalte des Musikunterrichts. In der Einfhrungsphase werden diese fnf Arbeitsbereiche als solche etabliert; ihre Inhalte, Metho-den und Arbeitsweisen sollen berblicksartig kennengelernt und exemplarisch erfahren werden. Entsprechend der Vorstellung, dass sich ein umfassendes Verstndnis fr Musik nur im Zusammen-wirken der verschiedenen Zugangsweisen anstreben lsst, sind die Arbeitsbereiche im Unterricht zu verknpfen. Modellbeispiele dazu finden sich in den Erluterungen zum Thema Spektrum Musik der Einfhrungsphase.

    Im Unterricht zu den Themen der Kurshalbjahre Q1 bis Q4 sollen die fnf Arbeitsbereiche durchgn-gig weiter bercksichtigt werden, so dass auch dort die Vielfalt der Erscheinungsformen von und der Umgangsweisen mit Musik gesichert ist. Zugleich differenzieren und vertiefen sich dadurch die spezifi-schen Kenntnisse, Fhigkeiten und Fertigkeiten der einzelnen Arbeitsbereiche. Dementsprechend sind die im Abschlussprofil am Ende der Qualifikationsphase (Q4) formulierten Grundkompetenzen auch nach den Arbeitsbereichen gegliedert.

    ber die verbindlichen Unterrichtsinhalte mit den zugehrigen Stichworten hinaus werden folgende Musikbereiche bercksichtigt: Geistliche Musik, Instrumentalmusik des Barock, der Klassik und des 19. Jahrhunderts, das Lied, Musiktheater, Jazz, Rock-Pop, Internationale Musik, Musik des 20. und 21. Jahrhunderts.

  • Bildungsgang Gymnasium Unterrichtsfach Musik

    36

    3.1 Die Einfhrungsphase (E1 und E2)

    Vorbemerkungen

    Der Musikunterricht in der Einfhrungsphase knpft einerseits an die Sekundarstufe I an und soll ei-nen Grundbestand von Kenntnissen, Fhigkeiten und Fertigkeiten sichern; andererseits fhrt er in um-fassendere Fragestellungen und komplexere Betrachtungsweisen der Musik ein und bereitet somit auf Inhalte und Arbeitsweisen der Grund- und Leistungskurse in der Qualifikationsphase vor.

    Am Beginn der Sekundarstufe II ergeben sich hufig heterogene Ausgangsbedingungen fr den Mu-sikunterricht. Eine Kompensation, die der zusammenhngenden, vertiefenden Wiederholung musikali-scher Grundbegriffe und der Aufarbeitung der musikalischen Handwerkslehre dient, ist daher uner-lsslich.

    Die Beschftigung mit der Musiktheorie soll jedoch verknpft werden mit einem berblick ber die Musikgeschichte, wodurch die Wiederholung, Kompensation und Erweiterung der musiktheoreti-schen Grundlagen in eine komplexere und damit fr die Schlerinnen und Schler altersgeme Thematik eingebettet ist.

    Dabei soll sich die Beschftigung mit der Musikgeschichte in der Einfhrungsphase auf die Erarbei-tung von Grundlagen einzelner Epochen und deren musikalischer Merkmale beschrnken. Ein inten-siveres Eindringen in musikhistorische Zusammenhnge ist der Qualifikationsphase vorbehalten, wo sich das Epochenverstndnis durch weitere exemplarische Werke vertieft. Die verzahnten handwerkli-chen und geschichtlichen Unterrichtsinhalte sollen auerdem im Sinne eines bewussten, differenzie-renden Hrens und Analysierens mit der Betrachtung und Deutung von Musikwerken sowie durchgngig mit der Musikpraxis gekoppelt werden.

    Da die Schlerinnen und Schler Musik immer als Teil ihrer Lebenswelt erfahren und sich ber die Bedeutung der Musik in der Gesellschaft bewusst werden sollen, ist Lebenswelt Musik als weiterer Arbeitsbereich in den Musikunterricht der Einfhrungsphase integriert.

    Insgesamt fchert sich das Spektrum Musik in fnf eng miteinander zu verknpfende Arbeitsbereiche auf, welche die Zusammengehrigkeit lebensweltbezogener, musikgeschichtlicher, musiktheoreti-scher, musikbetrachtender und musikpraktischer Aspekte und damit die Vielfalt der Umgangsweisen mit Musik und deren Erscheinungsformen reprsentieren, mit denen sich die Schlerinnen und Sch-ler in den beiden Halbjahren als verbindliche Unterrichtsinhalte der Einfhrungsphase beschftigen:

    Musik-geschichte

    Musik-betrach-

    tung

    Musik- praxis

    Musik-theorie

    Lebens- welt

    Musik

  • Bildungsgang Gymnasium Unterrichtsfach Musik

    37

    Die Schlerinnen und Schler sollen erkennen, dass Musik stets in Beziehung zu ihrem geistesge-schichtlichen Umfeld steht und dass Elementarlehre auch immer an historische Entwicklung gebunden ist. Bei der Begegnung mit der Geschichte sollte zudem der Gegenwartsbezug nicht aus den Augen verloren werden: Indem die historische Situation in ein Verhltnis zur gegenwrtigen Lebenswelt ge-setzt wird, lernen die Schlerinnen und Schler die Geschichte besser verstehen und vergewissern sich zugleich ihres eigenes Standpunktes.

    Die Verzahnung der Musikgeschichte und der Musiktheorie geschieht in der Weise, dass die Lehrerin oder der Lehrer einzelne Themen der Musiktheorie den einzelnen Musikepochen zuordnet. Hier richtet sich die Auswahl und Gewichtung nach den Gegebenheiten und den Vorkenntnissen der Lerngruppe. Nicht alle Unterrichtsgegenstnde werden fr die Schlerinnen und Schler neu sein: Bereits bekann-te Begriffe und Fakten aus den vergangenen Schuljahren werden zunchst gefestigt, bevor zu Neuem bergegangen wird. Die Wahl der jeweiligen Methoden und die Art der Verknpfung der Unterrichtsin-halte aus den beiden Bereichen stehen im Ermessen der Lehrerin oder des Lehrers. In deren Ent-scheidung liegt auch die Auswahl von Werken als Hr- und Analysebeispiele innerhalb der Musikbe-trachtung sowie die Erffnung von Mglichkeiten der Musikpraxis.

    E1 und E2

    Spektrum Musik

    Std.: 46

    Verbindliche Unterrichtsinhalte/Aufgaben:

    Musikpraxis

    Vokales Musizieren

    Instrumentales Musizieren

    Gestaltungsbung

    Transposition

    Verschriftlichung

    Singen (ein- und mehrstimmig), Singbungen, Wiedergabe von typischen Werkausschnitten

    Musizieren mit krpereigenen Instrumenten, rhythmische bungen, Mitspielstze, Musizieren mit Instrumenten, Wiedergabe von Werken oder typischen Ausschnitten

    Darstellung musikalischer Ablufe (z. B. Fortspin-nen von Melodien, Kontrastbildung), Improvisation

    Umsetzen von Musik in Bewegung

    Bearbeitung, grafische und traditionelle Notation

  • Bildungsgang Gymnasium Unterrichtsfach Musik

    38

    Musiktheorie

    Notation von Musik

    Tonhhe

    Harmonik, Intervalle und Akkorde

    Tondauer, Metrum, Takt, Rhythmus

    Klangfarbe, Dynamik, Artikulation

    Musikalische Formmodelle, Satztechniken

    Notenschrift, Partitur, grafische Notation

    Tonsystem, Tonleitern, Pentatonik, Chromatik, Ganztonleiter

    Konsonanz, Dissonanz, Dreiklang, Kadenz, Mo-dulation, Transposition, Tonarten

    Tempi, Noten- und Pausenwerte, Taktarten, Syn-kope, Agogik

    Stimme, Instrumente, Lautstrke- und Vortrags-bezeichnungen

    Thema, Motiv, Motivbehandlung, Sequenz, Krebs, Umkehrung, Vergrerung, Verkleinerung, Satz und Periode, Polyphonie, Homophonie, Hetero-phonie

    Musikgeschichte

    Epochenspezifische Merkmale

    ein exemplarisches Beispiel aus Mittelalter oder Renaissance (vor 1600)

    ein exemplarisches Beispiel aus Barock oder Klassik (1600 1820)

    ein exemplarisches Beispiel aus Romantik bis Gegenwart (1820 heute)

    Die in der Einfhrungsphase nicht exemplarisch ver-tieften Epochen mssen im ersten Jahr der Qualifika-tionsphase bercksichtigt werden, damit insgesamt ein berblick ber die Epochen der europischen Mu-sikgeschichte erreicht wird (vgl. Abschlussprofil am Ende der Qualifikationsphase, Arbeitsbereich Musik-geschichte).

    Musikbetrachtung

    Bewusstes, differenzierendes Hren

    Analysetechniken

    Methoden der Musikbetrachtung

    Wirkungen Parameter

    Hranalyse Notentextanalyse

    Unterscheidung zwischen historisch-gesellschaftlichen und phnomenologischen Verfahren

  • Bildungsgang Gymnasium Unterrichtsfach Musik

    39

    Lebenswelt Musik

    Konzertbesuch

    Musik als Kunst/Beruf

    Regionales Musikleben

    Vor- und Nachbereitung

    sthetische/konomische Aspekte

    Institutionen, Veranstaltungsformen

    Fakultative Unterrichtsinhalte/Aufgaben:

    Musikpraxis: mit Aufnahmegert, Mischpult, Playback, Computer fcherverbindendes Projekt Bilderklang/Klangbilder: Wechselbeziehungen von Kunst und Musik

    (siehe Lehrplan Kunst, E2)

    Arbeitsmethoden der Schlerinnen und Schler:

    Mediengesttzte Referate Projektartiges Lernen Stationenlernen Musikalisch-praktische Individualarbeit

    Querverweise:

    Identittsfindung: D, E, F, Spa, Rus, Ita, L, Ku, G, PoWi, Rka, Rev, Eth, Phil Mensch und Welt: L, GrA, G, PoWi, Ek, Rka, Rev, Phil, Phy, D, F, Ita, Rus, Ku 18. Jahrhundert: G, Phil, D, Phy, M Renaissance, Reformation, Aufkl-rung: G, Phil, L, GrA, D, M, Phy, Rka

    Bercksichtigung von Aufgabengebieten (6 Abs. 4 HSchG):

    Kulturelle Praxis Gesundheitserziehung Erziehung zur Gleichberechtigung

  • Bildungsgang Gymnasium Unterrichtsfach Musik

    40

    Modellbeispiele zur Verzahnung der verbindlichen Arbeitsbereiche

    Musikge-schichte

    Mgliche Werkbeispiele

    Musiktheorie Musik-betrachtung

    Musikpraxis Lebens-welt

    Musik Gregorianik

    Greg. Choral, Th. v. Celano: Dies Irae

    Notation, Tonskalen, Kirchentonarten

    Historisch-gesellschaftlich (theologische Kompositions-vorgaben)

    Singen eines greg. Chorals

    Weltliche Musik des Mittelalters

    Walther v. d. Vo-gelweide: Palsti-nalied, Hans Sachs: