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1 Wirtschaft im Südwesten 7+8 / 2010 EDITORIAL Ulrich Plankenhorn Leitender Redakteur L  iebe Leserinnen, liebe Leser, nach  der  neuesten  IHK-Konjunkturumfrage  sind  neun  von  zehn  Industrie- unternehmen mit ihrer aktuellen Geschäftslage zufrieden und ebenso viele  erwarten, dass sich die wirtschaftliche Entwicklung in den nächsten zwölf  Monaten weiter verbessert oder zumindest gleich bleibt. Ähnlich steil wie  der Abschwung vor eineinhalb Jahren verlief, scheint es aus dem Tal wieder  bergauf zu gehen. Erfreulich sind die Aussichten vor allem für die exportori- entierte Wirtschaft. Aber auch im Inland läuft es gut, die Wirtschaft investiert  wieder, bei den Konsumenten ist kaum Kaufzurückhaltung zu spüren. Diese  Gesamtsituation wird sich nach Ansicht der IHK positiv auf den Arbeitsmarkt  auswirken (Seite 33). Positiv  gestimmt  ist  auch  die  südbadische Weinwirtschaft.  Mit „Qualität  statt  Masse“  ist  unser  Branchenporträt  eines  Wirtschaftszweigs  über- schrieben, der von der Landwirtschaft bis zum Handel reicht (ab Seite 6).  Der badische Wein wird übrigens bis nach China exportiert – derzeit gibt es  Oberkircher Tropfen im Deutschen Pavillon auf der Expo in Shanghai. Nicht  nur Weine aus Südbaden sind dort vertreten, sondern auch eine ganze Rei- he von Unternehmen aus der Region mit ihren Produkten und Dienstleis- tungen (Seite 53).  Bis  nach  China  und  überhaupt  in  alle Welt  gehen  die  an  der  Angell  Aka- demie  Freiburg  ausgebildeten  Internationalen Touristikassistenten,  wenn  sie ihre Ausbildung abgeschlossen haben. In Freiburg hat Antoinette Klute- Wetterauer ein privates Bildungsimperium errichtet, das unter anderem ein  Montessori-Zentrum  mit  Grund-  und  Realschule  sowie  Gymnasium  um- fasst. Sie ist unser Kopf des Monats (Seite 70). International wird es nochmals mit einem Gastkommentar des EU-Kommis- sionspräsidenten José Manuel Barroso, geschrieben für die deutschen IHK- Zeitschriften. Er schildert die Wachstumsstrategie der EU bis 2020 (Seite 20). Viel Spaß beim Lesen.

Leitender RedakteurWirtschaft im Südwesten 7+8 / 2010 1 Ulrich Plankenhorn EDITORIAL Leitender Redakteur L iebe Leserinnen, liebe Leser, nach der neuesten IHK-Konjunkturumfrage sind

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1Wirtschaft im Südwesten 7+8 / 2010

EDITORIALUlrich Plankenhorn

Leitender Redakteur

L  iebe Leserinnen, liebe Leser,

nach der neuesten  IHK-Konjunkturumfrage sind neun von  zehn  Industrie-unternehmen mit ihrer aktuellen Geschäftslage zufrieden und ebenso viele erwarten, dass sich die wirtschaftliche Entwicklung in den nächsten zwölf Monaten weiter verbessert oder zumindest gleich bleibt. Ähnlich steil wie der Abschwung vor eineinhalb Jahren verlief, scheint es aus dem Tal wieder bergauf zu gehen. Erfreulich sind die Aussichten vor allem für die exportori-entierte Wirtschaft. Aber auch im Inland läuft es gut, die Wirtschaft investiert wieder, bei den Konsumenten ist kaum Kaufzurückhaltung zu spüren. Diese Gesamtsituation wird sich nach Ansicht der IHK positiv auf den Arbeitsmarkt auswirken (Seite 33).

Positiv  gestimmt  ist  auch  die  südbadische Weinwirtschaft.  Mit „Qualität statt  Masse“  ist  unser  Branchenporträt  eines  Wirtschaftszweigs  über-schrieben, der von der Landwirtschaft bis zum Handel reicht (ab Seite 6). Der badische Wein wird übrigens bis nach China exportiert – derzeit gibt es Oberkircher Tropfen im Deutschen Pavillon auf der Expo in Shanghai. Nicht nur Weine aus Südbaden sind dort vertreten, sondern auch eine ganze Rei-he von Unternehmen aus der Region mit ihren Produkten und Dienstleis-tungen (Seite 53). 

Bis  nach  China  und  überhaupt  in  alle Welt  gehen  die  an  der Angell Aka-demie  Freiburg  ausgebildeten  Internationalen Touristikassistenten,  wenn sie ihre Ausbildung abgeschlossen haben. In Freiburg hat Antoinette Klute-Wetterauer ein privates Bildungsimperium errichtet, das unter anderem ein Montessori-Zentrum  mit  Grund-  und  Realschule  sowie  Gymnasium  um-fasst. Sie ist unser Kopf des Monats (Seite 70).

International wird es nochmals mit einem Gastkommentar des EU-Kommis-sionspräsidenten José Manuel Barroso, geschrieben für die deutschen IHK-Zeitschriften. Er schildert die Wachstumsstrategie der EU bis 2020 (Seite 20).

Viel Spaß beim Lesen.

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2 Wirtschaft im Südwesten 7+8 / 2010

titeLtHeMA: Badische Weinwirtschaft

QUALITÄTsTATTMAssEWein ist ein hoch emotionales Produkt: Er lebt von seinem individuellen und regionalen Profi l – und prägt selbst das Bild seiner Herkunftsregion. Trotz diverser Herausforderungen schauen die badischen Winzer optimistisch in die Zukunft. Nicht nur wegen der ersten Ergebnisse des Jahrgangs 2009.  Seite 6

Der Regionalausgabe Schopfheim liegt teilweise ein Prospekt der Firma Topleasing, Michael Schoenberg in Rheinfelden bei. Wie bitten unsere Leser um Beachtung!

fIRMEN150 Jahre Wehrle-Werk Mitten in Emmendingen hat das Wehrle-Werk seinen Sitz. Vor 150 Jahren war es eine kleine Werkstatt, heute bedeckt es 40.000 Quadratmeter. Über diese und andere Unternehmen der Region berichten wir ab  Seite 49

jULI/AUgUsT

REGIOREPORT

Konjunkturumfrage im iHK-Bezirk: Die Lage der Wirtschaft hat sich entspannt.  Seite 33

Bild

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2010_07-00_Inhalt_fd02.indd 2 24.06.2010 09:00:32

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3Wirtschaft im Südwesten 7+8 / 2010

INHALT

  Themen der Titelseite

4 PANORAMA 6 TITEL

10 INNOvATION 12 REcHT 14 INTERvIEw 15 UMwELT 16 TOURIsMUs 17 AUssENwIRTscHAfT 18 BAUwIRTscHAfT/EU 19 EU

20 jAHREsTHEMA 22 AUsBERLIN&BRüssEL 23 MEssEN

33 REgIOREPORT 49 fIRMEN

 Wehrle-Werk [49]  Breisgaumilch [50]  Aesculap [52]  Regionale Firmen auf der Expo [53]  E-Werk Mittelbaden [54]  Badenova [56] Schwarzwälder Bote, Haas Werkzeugmaschinen [58]  Siemens Konstanz/Briefzentrum Offenburg [59]  Simeon Medical [61]  Paschal, Regio-Verkehrs-verbund, Braunform, Blech- und Tortechnik [63]   EGT [64]  Eubama [66] 

67 gRüNdER Armin Bräuning

68 PERsONALIEN Eike R. Weber  Erik Jankowsky  Silvia Losert  Franz Buchty  Heinz Mauder, Günter Schmid, Jochen Zimmerer  Michael Vulpius, Christoph Landwehr  Manuel Illenseer  Jörg Thietke  Kopf des Monats: Antoinette Klute-Wetterauer

74 BöRsEN 78 IMPREssUM/BücHER 87 INsOLvENZEN 96 MITsPITZERfEdER

fREIZEITBETRIEBEImmer ein Lächeln im Gesicht Egal wie stressig es ist – die Gäste wollen immer freundlich bedient werden und wünschen sich ein ehrliches Lächeln. Tipps wie diesen gibt es im neuen Branchenspiegel für die Tourismus- und Freizeitwirtschaft der IHK. Seite 16

sHANgHAIFirmen aus der Region

auf der ExpoDie einen präsentieren ihre Produkte, die anderen haben den Internetauf-tritt des Deutschen Pavillons erstellt: 

Verschiedene Firmen der Region sind für die Expo im Einsatz.  Seite 53

jAHREsTHEMAZur Überwindung der Krise

Mit der Strategie Europa 2020 will die Europäische Union zur Überwindung der Krise beitragen. Ziel ist ein nachhaltiges 

Wachstum der Wirtschaft.  Seite 20

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4 Wirtschaft im Südwesten 7+8 / 2010

Panorama

GEWERBLICHE WIRTSCHAFT IN ZAHLEN 2010Unternehmen mit mehr als 50 Beschäftigten

Kreis, Land, Betriebe Beschäftigte Umsatz AuslandIHK- und Regierungsbezirk (in 1000) (in Mio Euro) (in Mio Euro)

Feb. März April Feb. März April Feb. März April Feb. März April

Stadtkreis Freiburg 43 44 44 9 9 9 172 196 179 100 106 93

Breisgau-Hochschwarzwald 85 86 86 14 14 14 185 220 209 80 93 88

Emmendingen 60 60 60 10 10 10 128 172 140 64 84 71

Ortenaukreis 206 206 206 41 41 41 754 901 811 343 388 356

Südlicher Oberrhein 394 396 396 74 74 74 1238 1489 1338 587 671 608

Rottweil 102 101 101 18 18 18 255 316 286 123 147 139

Schwarzwald-Baar-Kreis 136 136 135 23 23 23 275 338 294 104 131 108

Tuttlingen 117 117 117 23 23 23 323 389 342 158 193 169

Schwarzwald-Baar-Heuberg 355 354 353 64 64 64 853 1043 922 356 472 416

Konstanz 71 71 71 17 17 17 363 423 387 197 204 200

Lörrach 83 83 83 17 17 17 317 401 342 165 216 180

Waldshut 53 53 53 12 12 12 185 243 226 63 80 69

Hochrhein-Bodensee 207 207 207 46 45 45 865 1067 955 425 499 448

Regierungsbezirk Freiburg 956 957 956 184 183 183 2957 3600 3216 1397 1642 1473

Baden-Württemberg 4141 4138 4135 1019 1017 1016 18452 23099 20163 9741 12035 10409

Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, die Angaben sind ohne Gewähr (WiS 7+8/2010)

Das Bundeswirtschaftsministerium hat ein neues Förderprogramm für kleine und mit-telständische Unternehmen, die an einer Pro-dukt- oder Verfahrensinnovation arbeiten oder auf der Suche nach technischen Neuerungen sind, auf den Weg gebracht. Aus dem mit insgesamt 12 Millionen Euro ausgestatteten Programm können diese zwischen 4.000 und 12.000 Euro Zuschüsse für Beratungskosten bei der Umsetzung von Innovationen erhalten. Dazu erhalten sie „Innovationsgutscheine“, die die hälftigen Kosten für die Beratungen abdecken. Die Beratungen betreffen Markt-analysen, Machbarkeitsstudien, Finanzierung oder Unterstützung bei konkreten Projekten. In Baden-Württemberg gibt es Innovations-gutscheine seit 2008. Bis Ende 2009 wurden vom Wirtschaftsministerium über 760 sol-cher Scheine ausgestellt. Das Modellvorha-ben wird 2010 und 2011 fortgeführt. � pw

www.innoberatung.de

InnovatIons-PrograMM

Gutscheine für KMU

Der Schutzverband der Schwarzwälder Schinkenhersteller setzt seinen soliden Wachstumskurs weiter fort. Das während der vergangenen Jahre durchschnittlich erzielte Absatzplus von fünf Prozent wurde 2009 übertrof-fen: 7,2 Millionen Schwarzwälder Schinken wurden im In- und Ausland ver-kauft, was einem Zuwachs von 5,8 Prozent entspricht. Dabei konsumier-ten die deutschen Verbraucher 5,9 Millionen Schwarzwälder Schinken, die europäischen Märkte, allen voran die Niederlande, Frankreich, Belgien und Österreich, aber auch Spanien, Italien und die osteuropäischen Länder, nahmen 1,3 Millionen Schinken auf. Wachstumsmotor war die abgepackte und vorgeschnittene Ware, die um 7,5 Prozent zulegte.� orn

schwarzwäldEr schInkEn Absatzplus 2009

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5Wirtschaft im Südwesten 7+8 / 2010

PanoramaVERBAUCHERPREIS-INDEX

deutschland Mai 2010

108,0 + 1,2%

Index veränderungzum vorjahr

108,3 + 1,4 %

Baden-württemberg Mai 2010

Basisjahr 2005=100QuELLE: Statistisches Landesamt (Angaben ohne Gewähr)

Für den Ausbau der italienischen Auto-bahn 1 zwischen Bologna und Florenz wird im Jahr 2011 ein Herrenknecht-Erddruckschild mit einem Durchmesser von 15,55 Metern im Einsatz sein. Das ist dann die größte Tunnelbohrmaschine, die weltweit jemals hergestellt wurde.Hintergrund: In Italien wird derzeit der vielbefahrene Teilabschnitt der A 1 erwei-tert. Auf dieser Strecke wird es künftig auf beiden Seiten mindestens drei Fahr-bahnen geben. Außerdem wird auf einer neuen Ausweichstrecke ein Tunnel ge-baut. Er besteht aus zwei parallel geführ-ten, je 2,5 Kilometer langen Röhren, die

jeweils eine dreispurige Fahrbahn auf-nehmen werden. Herrenknecht aus Schwanau entwickelt und baut extra dafür einen Erddruckschild mit einem Außendurchmesser von 15,55 Metern, 4.300 Tonnen Gewicht, einer Antriebsleistung von 12.000 Kilowatt und einer Gesamtlänge von 120 Metern. „Nach Fertigstellung im Werk in Schwa-nau kommt damit in Italien die weltweit größte Tunnelvortriebsmaschine zum Ein-satz“, heißt es vom Unternehmen. � wis

ErddrUckschIld von hErrEnknEcht IM EInsatz

Für zwei neue Tunnelröhren in Italien

Die größte Tunnelbohrmaschine der Welt: das Herrenknecht-Erddruckschild mit einem

Durchmesser von 15,55 Metern. Die Dimensionen werden beim Blick auf die

Führerkabine deutlich.

Unter dem Motto „Kontaktpunkt 2010 – die Karrieremesse am See“ sollen Unter-nehmen der Region am 5. November im Konstanzer Konzil Nachwuchskräfte aus der Bodenseeregion kennenlernen kön-nen. Veranstalter ist die Universität Kon-stanz, Kooperationspartner sind die Inter-nationale Bodenseehochschule und die Hochschule Konstanz. Nicht nur an den Messeständen, sondern auch im Rah-men von Workshops, Fallstudien oder Fachvorträgen können Unternehmer Stu-dierende und Absolventen kennenlernen. Anmeldeschluss ist der 31. August. � wis

InforMatIonCareer Service, Tel.: 07531 88-4139, E-Mail: [email protected], Internet: www.kontaktpunkt-see.de

karrIErEMEssE In konstanz

Für neue Kontakte

Der diesjährige Kulturpreis des Landes der Volks- und Raiffeisenbanken sowie der Baden-Württemberg Stiftung wird in der Sparte Neue Medien vergeben. Schwerpunkt ist die Medienkunst. Der Preis ist mit insgesamt 25.000 Euro do-tiert, Vorschläge können bis 30. Septem-ber eingereicht werden. � wis

www.kulturpreis-bw.de

kUltUrPrEIs BadEn-württEMBErg

Für Medienkunst

Unter den Gewinnern des diesjährigen Jugend-Forscht-Schulpreises sind auch drei Bildungseinrichtungen aus der Region: das Alexander-von-Humboldt-Gymmnasium in Konstanz, das Fried-rich Gymnasium in Freiburg sowie das Marta-Schanzenbach-Gymnasium in Gengenbach. Das Preisgeld betrug je-weils 1.000 Euro. Es ist dafür gedacht, zusätzliche Materialien für den naturwis-senschaftlichen Unterricht anzuschaf-fen. Mit der Auszeichnung wurde das Engagement der jeweiligen Schulen für Deutschlands größten Nachwuchsfor-scherwettbewerb gewürdigt. Insgesamt wurden 77 Schulen aus ganz Deutsch-land ausgezeichnet, darunter neun aus Baden-Württemberg. � wis

JUgEnd-forscht-schUlPrEIs

Für mehr Material

Noch bis Ende Juli können sich Mitglie-der von Hilfsorganisationen, Freiwilligen Feuerwehren und des Technischen Hilfs-werks um den Förderpreis „Helfende Hand“ des Bundesinnenministeriums bewerben. Ziel ist die Förderung des Eh-renamtes im Bevölkerungsschutz. Auch Arbeitgeber, die den ehrenamtlichen Ein-satz ihrer Mitarbeiter unterstützen, kön-nen ausgezeichnet werden.� wis

www.helfende-hand-foerderpreis.de

fördErPrEIs hElfEndE hand

Für Engagierte

Die Technische Universität Chemnitz und die Postbank suchen zum dritten Mal nach dem erfolgreichsten Kooperati-onsteam Deutschlands. Dafür haben sie den Technologie-Transfer-Wettbewerb „wissen.schafft.arbeit“ gestartet. Er ist mit 20.000 Euro dotiert, Bewerbungs-schluss ist der 15. September. � wis

InforMatIonWeitere Infos unter www. wissenschafftarbeit.de oder per E-Mail an [email protected].

tEchnologIE-transfEr-PrEIs

Für Kooperationen

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6 Wirtschaft im Südwesten 7+8 / 2010

TiTel

Wein ist ein hoch emotionales Produkt: Er lebt von seinem individuellen und regiona-

len Profil – und prägt selbst das Bild seiner Herkunftsregion. Trotz diverser Herausforde-

rungen schauen die badischen Winzer optimistisch in die Zukunft. Nicht nur wegen

der ersten Ergebnisse des Jahrgangs 2009.

Badische Weinwirtschaft

Qualität statt Masse

2010_07-02_Titel_neu.indd 6 25.06.2010 13:26:42

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7Wirtschaft im Südwesten 7+8 / 2010

L inks lagern moderne Edelstahltanks, rechts  reihen  sich  alte  Holzfässer aneinander.  Zielsicher  steuert  Joa-

chim  Heger  auf  seinen  2009er  Silvaner zu,  der  hinten  in  der  Reihe  auf  die  Ab-füllung wartet. „Ich bin immer noch viel im  Keller“,  sagt  Heger  und  lässt  einen Probierschluck  in  sein  Weinglas  laufen. Seine Arbeit bestehe zwar inzwischen zu großen  Teilen  aus  Planung,  Verwaltung und vor allem der Pflege von Kundenbe-ziehungen; aber auch in die Reben schaf-fe  er  es  immerhin  noch,  um  nach  dem Stand der Dinge zu schauen. Die genaue Kenntnis seiner Produkte, des Produkti-onstands und der aktuellen Qualität der Weine  sei  für  ihn  unerlässlich,  sagt  der 52-jährige  Weingutbesitzer  aus  Ihringen am Kaiserstuhl.Die  Struktur  der  badischen  Weinwirt-schaft ist vielfältig: Sie reicht von zahlrei-chen  kleinen,  im  Nebenerwerb  tätigen Weinbauern  mit  nur  wenig  Rebfläche, die  ihre  Trauben  an  örtliche  Genossen-schaften  abliefern,  bis  zu  traditionsrei-chen  Weingütern.  In  einem  aber  sind sich Joachim Heger und seine Kollegen der  anderen  südbadischen  Güter  und Winzergenossenschaften  einig:  Ein  so stark  kulturell  und  emotional  geprägtes Produkt wie ihr Wein kann sich am Markt letztlich nur über eine eigene, klar erkenn-bare Qualität behaupten – besonders  in Baden, wo die Produktionsbedingungen oft aufwendig sind, die Ergebnisse aber die Mühen auch häufig lohnen.

Teure ProduktionDas Weingut Dr. Heger wurde 1935 vom Ihringer Landarzt und Freizeitwinzer Max Heger gegründet. Nach und nach erwarb er Rebflächen am Kaiserstuhl, 1949 über-nahm sein Sohn Wolfgang den Keller und baute das Weingut aus. 1981 schließlich stieg dessen Sohn Joachim mit ein, der den Betrieb heute mit seiner Frau Silvia zusammen  führt.  Seit  den  80er  Jahren erweiterte er die Rebfläche von gut 6 auf über 20 Hektar, darunter viele Steillagen auf Vulkangestein und Lösboden.  „Eine ziemlich  teure  Produktion“,  sagt  Heger. „Die Weine sind aber hochwertiger, was sich auch im Preis niederschlägt.“ Heger  ist  Vorsitzender  des  Verbands deutscher  Prädikatsweingüter  (VDP)  in Baden, ein Verein, der in diesem Jahr sei-nen  100.  Geburtstag  feiert  und  dessen Mitglieder sich strengen Qualitätskriteri-en unterwerfen. 1986 gründete er neben 

dem Familiengut das Weinhaus Joachim Heger – als zweite Marke des Betriebs. Aus  eigenem  Anbau  und  Bewirtschaf-tungs- oder Abnahmeverträgen mit loka-len Winzern kommen so noch die Erträ-ge von mehr als 30 Hektar Reben hinzu. „Diese Weine sind etwas  leichter, auch leichter verständlich“, sagt Heger; preis-werter sind sie auch. „Wir stehen gut auf unseren  zwei  Beinen:  Das  eine  ist  das Sternelokal, das andere das Bistro.“Heute  sei  es  einfacher,  mit  guten  Wei-nen  auch  gute  Preise  zu  erzielen,  sagt Heger, auch wenn er sich wünscht, dass das  Qualitätsbewusstsein  weiter  wach-se:  „Oft  sind  die  Leute  noch  zu  wenig informationshungrig.“  Wer  sich  mit  na-turnaher, qualitätsorientierter Produktion beschäftige,  der  wisse,  dass  sie  nicht gerade  günstig  sei:  „Ein  gutes  Stück Fleisch  aus  artgerechter  Haltung  zum Nulltarif – das geht halt nicht.“ Insgesamt sei er aber zufrieden; ein großer Stamm von festen Kunden kauft regelmäßig sei-ne  Weine,  zunehmend  auch  über  das Internet;  im  für  das  Weingut  wichtigen Direktverkauf  sei  bisher  auch  die  Wirt-schaftskrise  nicht  zu  spüren  gewesen. Nur in der Gastronomie, über die in den vergangenen  Jahren  bis  zu  70  Prozent seiner Weine vertrieben wurden, sei es zu  leichten Einbrüchen gekommen. Seit die Hegers 1997 auch noch das Weingut Fischer  in  Nimburg-Bottingen  übernah-men, das selbstständig als eigene Marke weitergeführt  wird,  produzieren  sie  im Jahr  mit  25  Mitarbeitern  rund  500.000 Flaschen Wein. Über schiere Masse sei zwar  nichts  zu  erreichen,  sagt  Heger, aber  auch  ein  Qualitätsprodukt  mit  gu-tem  Namen  müsse  in  gewissen  Men-gen  geliefert  werden,  um  die  Kunden zuverlässig  zu  bedienen:  „Ein  Wirt  will unseren Wein ja das ganze Jahr auf der Karte stehen haben – und nicht nur zwei Wochen lang.“

Güter und GenossenschaftenDie  Frage  der  Betriebsgrößen  beschäf-tigt    Peter  Wohlfarth,  den  Geschäfts-führer des Badischen Weinbauverbands mit Sitz in Freiburg. Rund 19.000 Bewirt-schafter  von  Rebflächen  sind  in  Baden registriert – eine enorme Zahl. Doch rund 60 Prozent von ihnen sind kleine Hobby- oder Nebenerwerbswinzer mit einer An-baufläche von weniger als 0,3 Hektar, sie bearbeiten insgesamt nur 9,5 Prozent Bi

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8 Wirtschaft im Südwesten 7+8 / 2010

der badischen Rebfl äche. Seit einigen Jahren aber  ist eine Entwicklung hin  zu größeren  Produktionsstrukturen  erkenn-bar. Vor allem die Zahl der so genannten Vollerwerbsbetriebe  mit  mehr  als  fünf Hektar nimmt zu, von ihnen gibt es rund 750 im Anbaugebiet Baden. „Die größe-ren  Betriebe  nehmen  Flächen  auf,  die zum Beispiel aus Altersgründen aufgege-ben  werden“,  sagt  Wohlfarth.  Betriebs-wirtschaftlich ergäben größere Einheiten Sinn,  etwa  bei  notwendigen  Investitio-nen  in  Maschinen.  Eine  rein  manuelle Bearbeitung  sei,  außer  in  Toplagen,  auf Dauer kaum zu fi nanzieren, eine stärke-re  Mechanisierung  je  nach  Gelände  oft ohne  Qualitätseinbußen  möglich.  Auch bei der Vermarktung des Weines böten sich größere Einheiten oder Kooperatio-nen an.Die  insgesamt  kleinteilige  Struktur  der badischen Weinwirtschaft hat zur Folge, dass die Erträge von über 70 Prozent der Rebfl ächen durch Winzergenossenschaf-ten vermarktet werden – eine Besonder-heit unter den deutschen Anbaugebieten, die Baden nur mit Württemberg teilt. Die erste  badische  Winzergenossenschaft (WG) wurde 1881 von dem Pfarrer Hein-rich Hansjakob in Hagnau am Bodensee gegründet. Der Badische Winzerkeller in 

Breisach, der 1952 aus dem Zusammenschluss  mehre-rer  WGs  entstand,  nimmt heute wegen seiner Größe eine  Sonderstellung  ein  – trotz  einiger  Turbulenzen  in letzter  Zeit:  So  wurde  An-fang  des  Jahres  der  Vertrag des Marketingvorstands nicht 

verlängert, im Juni kündigte die WG  Endingen  ihren  Lieferver-

trag. Dennoch erzeugt der Win-zerkeller weiterhin fast ein Viertel 

des gesamten Badischen Weines, rund  25  Millionen  Liter  pro  Jahr. Insgesamt  6.000  Winzerbetriebe 

sind  angeschlossen.  „Wir  bespie-len die gesamte Klaviatur des Vertriebs“, sagt  Produktionsvorstand  Wilfried  Dörr, „vom  Lebensmittelhandel  inklusive  Dis-countern bis zum Fachhandel.“ Entspre-chend  gering  ist  beim  Winzerkeller  der Anteil  der  Direktvermarktung:  Er  liegt zwischen sieben und zehn Prozent. Um bundesweit  im Lebensmittelhandel mit-spielen zu können, sagt Dörr, brauche es eben eine gewisse Größe – doch auch in seinen  Augen  ist  Masse  nicht  das  ent-scheidende Erfolgskriterium: „Zweitklas-sige  Qualität  bekommen  Sie  am  Markt nicht unter.“Diese  Überzeugung  teilt  auch  die  Ober-kircher Winzergenossenschaft – und geht 

deshalb seit 2002 einen neuen Weg: Als eine von wenigen WGs in Baden beschäf-tigt  sie  einen  Qualitätsmanager,  der  als Bindeglied  zwischen  Traubenerzeugern und  Kellerei  fungiert.  „Früher  sah  der Kellermeister  die  Trauben  erst  bei  der Einlieferung“,  sagt  Geschäftsführer  Mar-kus Ell, „heute wissen wir schon vorher, was  kommt,  und  können  unseren  Win-zern auch beratend zur Seite stehen.“ Die Oberkircher  Winzergenossenschaft  ist mit 455 Hektar Ertragsrebfl äche und 580 Winzern die größte WG der Ortenau.  Im Wirtschaftsjahr  2008/2009  machte  der Betrieb mit 37 Mitarbeitern einen Umsatz von  10,5  Millionen  Euro  –  und  investier-te  3,5  Millionen,  unter  anderem  in  eine schonende, das Aroma des Weins besser bewahrende Abfüllanlage. Im Frühjahr ge-wannen die Oberkircher außerdem einen wichtigen  Wettbewerb:  Ab  Herbst  wird einer  ihrer  Weine  in  der  Business  Class der Lufthansa ausgeschenkt.„Wenn man es schafft, sich über Qualität zu profi lieren, kann es auch gelingen, hö-here Erlöse zu erzielen“, formuliert Ell das Credo nicht nur seines Betriebs, sondern der badischen Weinwirtschaft insgesamt. Das  Bewusstsein  für  deutschen  Wein steige, sein Image habe sich verbessert. Dafür sei es wichtig, sich auch offen  für Kundenwünsche  zu  zeigen.  So  habe  die Oberkircher WG neben ihren trocken aus-gebauten Weinen auch eine milde Reihe im Programm, die gut nachgefragt werde. Und neben dem klassischen Spätburgun-der  wächst  im  warmen  Klima  der  Orte-nau auch etwas Cabernet Sauvignon und Merlot:  als  „Türöffner“  für  international 

Kleinteilige Weinwirtschaft: Betriebsgrößen in Hektar (ha) und ihre prozentuale Verteilung im Anbaugebiet Baden (Stand 2008).

fang  des  Jahres  der  Vertrag des Marketingvorstands nicht 

verlängert, im Juni kündigte die WG  Endingen  ihren  Lieferver-

trag. Dennoch erzeugt der Win-zerkeller weiterhin fast ein Viertel 

des gesamten Badischen Weines, rund  25  Millionen  Liter  pro  Jahr. Insgesamt  6.000  Winzerbetriebe 

sind  angeschlossen.  „Wir  bespie-

Kleinteilige Weinwirtschaft: Betriebsgrößen in Hektar (ha) und ihre prozentuale Verteilung im Anbaugebiet Baden

> 0,09 ha19,9%

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Von den wärmsten Weinbergen Deutschlands in die kühlen Keller: Reben in der Ortenau

(rechts oben), Holzfässer im Weingut Heger. Bild

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geprägte Weintrinker, sagt Ell – „und um sie  über  diesen  Weg  zurückzuführen  zu unseren  heimischen  Gewächsen.“  Denn hier liege die Zukunft der Branche: in Pro-duktqualität und im regionalen Profil.Und  hier  liegen  auch  ihre  Herausforde-rungen,  sagt  Peter  Wohlfarth  vom  Ba-dischen  Weinbauverband:  Ein  Hauptziel für die Zukunft sei die Aufrechterhaltung des  so  genannten  Anbaustopps  für  Re-ben,  über  den  die  EU  2012  entscheiden muss: Eine Aufhebung könnte dazu  füh-ren,  dass  leicht  zu  bewirtschaftendes Land  in  der  Rheinebene  massenhaft  in Rebflächen  umgewandet  würde  und  so den  schwieriger  zu  bearbeitenden,  für Baden  typischen  Hanglagen  Konkurrenz machte. Das gefährde nicht nur die Wein-qualität, sondern auch den Erhalt der ge-schlossenen  Rebkulturlandschaften  und damit das Image der ganzen Region: „Wir werden  den  Anbaustopp  mit  dem  Mes-ser  zwischen  den  Zähnen  verteidigen“, sagt Wohlfarth: „Das ist auch ein gesell-schaftspolitisches Anliegen – und im Inte-resse  nachgelagerter  Wirtschaftszweige wie Tourismus, Hotellerie  und Gastrono-mie.“ Der Weinbauverband werde versu-chen, das  regionale  Image weiter zu  för-dern:  So  könnten  Weine,  die  bestimmte Kriterien  erfüllen,  gemäß  EU-Recht  zu Produkten  mit  geschützter  Ursprungs-bezeichnung werden – etwa als „Kaiser-stühler Grauburgunder“ oder „Ortenauer Riesling“. Wohlfarth hofft dabei auch auf die  Weiterentwicklung  der  gemeinsa-men Dachmarkenwerbung  für badischen 

Wein, ein Thema, das in den vergangenen Jahren unter den Winzern  immer wieder für  Ärger  und  Streit  über  Sinn,  Qualität und  Finanzierung  des  Vorhabens  sorgte. Seit 2009 beteiligen sich nun Weingüter und  WGs  auf  freiwilliger  Basis  gemein-sam  an  der  neu  gegründeten  Badischer Wein  GmbH;  seit  diesem  Monat  ist  mit Sonja Höferlin eine Frau Geschäftsführe-rin, die berufliche Erfahrungen sowohl bei Winzergenossenschaften  als  auch  Prädi-katsweingütern gesammelt hat.Spannende  Zeiten  also  für  die  badische Weinwirtschaft. Aber die Richtung ist klar und die Stimmung trotz Wirtschaftskrise nicht  schlecht:  „Weil  ich  eine  Optimis-tin  bin,  habe  ich  vergangenes  Jahr  den ‚Optimiste’  gemacht“,  sagt  Rosemarie „Roy“  Blankenhorn:  einen  trockenen Perlwein, der  für gute Laune stehe. Seit 1993 führt sie das Weingut Blankenhorn, einen 1847 von  ihrem Ururgroßvater  ge-gründeten  Familienbetrieb  in  Schliengen im  Markgräflerland  mit  rund  25  Hektar Rebfläche und sieben Mitarbeitern. Sie ist überzeugt davon, dass der badische Wein die  Qualität  besitzt,  sich  in  Zukunft  am Markt gut zu behaupten, wenn die Winzer sorgfältig mit ihm umgehen: „Es gibt ge-nug Kunden, die wissen wollen, was sie trinken, und bereit sind, auch einen guten Preis dafür zu zahlen“, sagt sie. Und wer momentan die Keller der Weingüter und Genossenschaften in Baden besucht, hat laut  Blankenhorn  ohnehin  Grund  genug zum Optimismus: „Der 2009er Jahrgang ist sensationell.“� Thomas�Goebel

Badischer WeinBaden ist mit gut 15.000 Hektar Ertragsreb-fläche und einer Produktion von knapp 120 Millionen Liter pro Jahr das drittgrößte deut-sche Weinbaugebiet nach Rheinhessen und der Pfalz. Als einziges deutsches Anbaugebiet liegt es in der wärmeren Weinbauzone B der EU, zu der unter anderem auch die Weinbaugebiete Österreichs, das Elsass und die Champagne gehören. Rund vier Prozent der Fläche werden ökologisch bewirtschaftet.In Baden sind 25.000 Winzer und knapp 19.000 Betriebe registriert. Die meisten von ihnen produzieren Wein aber als Hobby oder im Nebenerwerb (siehe Grafik). 70 Prozent des Badischen Weins wird von Winzergenossen-schaften vermarktet, 20 Prozent von Weingü-tern. Der geschätzte Gesamtumsatz lag 2009 bei rund 350 Millionen Euro.Neben den südbadischen Weinbaubereichen Bodensee, Markgräflerland, Breisgau, Tuni-berg, Kaiserstuhl und Ortenau zählen auch noch das Kraichgau, die Badische Bergstraße und Tauberfranken zum Weinbaugebiet Baden. Das Verhältnis von Weiß- zu Rotwein beträgt etwa 55 zu 45 Prozent; einen Schwerpunkt bil-den Burgundersorten. Während beim Rotwein durchweg der Spätburgunder dominiert, ist die Sortenverteilung beim Weißwein differenzier-ter: Das Markgräflerland ist vom Gutedel ge-prägt, an Bodensee, Tuniberg und im Breisgau ist Müller-Thurgau stark vertreten, am Kaiser-stuhl wächst besonders Grauer Burgunder, und die Ortenau ist Riesling-Land. thg

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Wirtschaft im Südwesten 7+8 / 2010

innovation

Für Unternehmen in Baden-Württem-berg, die sich regelmäßig an öffentli-

chen Ausschreibungen über Liefer- oder Dienstleistungsaufträge beteiligen, gibt es jetzt eine wesentliche Erleichterung: die Präqualifi zierung im Liefer- und Dienstleis-tungsbereich (PQ-VOL).Jährlich führt die öffentliche Hand bundes-weit über zwei Millionen Vergabeverfahren allein für Lieferungen und Dienstleistun-gen durch. Dabei reicht der Bedarf von Büroverbrauchsmaterial bis zum Hoch-leistungsrechner. Es wird geschätzt, dass der Wert sich auf insgesamt circa 260 Milliarden Euro im Jahr beläuft.Firmen, die auf eine Ausschreibung ein Angebot abgeben wollen, müssen in der Regel ein kompliziertes Verfahren durch-laufen. Bei jeder Ausschreibung muss aufwendig die Fachkunde, die Leistungs-fähigkeit sowie die Zuverlässigkeit nach-gewiesen werden. Dies geschieht mithilfe einer Vielzahl von Dokumenten, die von verschiedenen Stellen eingeholt werden müssen: Dazu zählt die Unbedenklichkeits-bescheinigung des Finanzamts oder der Berufsgenossenschaft. Erschwerend kommt hinzu, dass Bieter, die sich im Verlauf eines Jahres um meh-rere Aufträge bewerben, immer wieder dieselben Unterlagen beschaffen und den Angeboten beifügen müssen. Der Wirt-schaft entstehen dadurch jährlich Kosten von geschätzt einer Milliarde Euro, wie eine Studie im Auftrag des Bundeswirt-schaftsministeriums ergeben hat. Doch nicht nur die Kosten sind ein Problem. Auch

das Risiko steigt, mögli-cherweise nur eine ein-

zige der geforder-ten Erklärungen

zu vergessen

und damit vom Vergabeverfahren ausge-schlossen zu werden.Doch damit soll jetzt Schluss sein: Zur Entlastung der Unternehmen aus dem Liefer- und Dienstleistungsbereich bie-ten die Industrie- und Handelskammern einen neuen Service an. Die bundeswei-te Datenbank enthält Firmen aus dem Liefer- und Dienstleistungsbereich, die präqualifi ziert sind. Sie haben ihre Eig-nung gegenüber der jeweiligen Präquali-fi zierungsstelle nachgewiesen und zwar unabhängig von einer konkreten Aus-schreibung.Vorteil: Nachweise gegenüber der Zerti-fi zierungsstelle müssen nur noch einmal jährlich erbracht werden. Dadurch kön-nen die Einzelnachweise für das jeweili-ge Ausschreibungsverfahren entfallen, das spart Zeit und Kosten. Neben der Arbeitserleichterung reduziert die Präqua-lifi zierung auch formale Ausschlussgrün-de erheblich: Das Angebot kann nicht mehr wegen veralteter oder fehlender Nachweise vom Vergabeverfahren aus-geschlossen werden. Präqualifi zierung ist bei konsequenter Anwendung und Nutzung ein nicht zu unterschätzendes Instrument zur Beschleunigung und Ver-einfachung von Vergabeverfahren.Die nötigen Rechtsgrundlagen für Präqua-lifi zierungsverfahren sind sowohl im Ge-setz gegen Wettbewerbsbeschränkun-gen (GWB) als auch auf Vorschlag des Bundeswirtschaftsministeriums in der Neufassung der Vergabe- und Vertrags-ordnung für Leistungen (VOL/A) geregelt. Für Unternehmen aus Baden-Württem-berg erfolgt die Präqualifi zierung zentral über die IHK-Auftragsberatungsstelle Baden-Württemberg mit Sitz in Stuttgart. Dort werden die Unterlagen geprüft. Nach der Zertifi zierung wird das Unter-nehmen in die bundesweite Präqualifi -zierungsdatenbank für den Liefer- und Dienstleistungsbereich (www.pq-vol.de) aufgenommen. Klaus�Knörle

INFoRMATIoNIHK Auftragsberatungsstelle Baden-Württemberg, Tel.: 0711 2005-241/-328, E-Mail: [email protected], Internet: www.stuttgart.ihk.de, Dokument-Nummer: 30815.

nicht nur die Kosten sind ein Problem. Auch das Risiko steigt, mögli-

cherweise nur eine ein-zige der geforder-

ten Erklärungen zu vergessen

ordnung für Leistungen (VOL/A) geregelt. Für Unternehmen aus Baden-Württem-berg erfolgt die Präqualifi zierung zentral über die IHK-Auftragsberatungsstelle Baden-Württemberg mit Sitz in Stuttgart. Dort werden die Unterlagen geprüft. Nach der Zertifi zierung wird das Unter-nehmen in die bundesweite Präqualifi -zierungsdatenbank für den Liefer- und Dienstleistungsbereich (www.pq-vol.de) aufgenommen.

INFoRMATIoNINFoRMATIoNIHK Auftragsberatungsstelle Baden-Württemberg, Tel.: 0711 2005-241/-328, E-Mail: [email protected], Internet: www.stuttgart.ihk.de, Dokument-Nummer: 30815.

Öffentliche Aufträge für Lieferungen und Dienstleistungen

Weniger Bürokratie dank Präqualifi zierung

ERFINDERBERATUNG

Die IHK Schwarzwald-Baar-Heu-berg, Romäusring 4, VS-Villingen, bietet Erfi nderberatungen jeweils am zweiten Dienstag im Monat von 14 bis 17 Uhr an. Nächste Termine sind 13. Juli und 10. August. Anmeldung: Geschäftsbereich Innovation, Umwelt und International der IHK, Telefon 07721 922-181 (Manuela Bertz) oder Fax 07721 922-182.

Die IHK Hochrhein-Bodensee bie-tet die kostenlose Beratung in der Re-gel am ersten Donnerstag im Monat von 14 bis 17 Uhr an. Ein Patentanwalt berät in Einzelgesprächen im Kammer-gebäude (Schützenstraße 8). Nächste Termine: 22. Juli und 16. September. Anmeldung: Referat Technologie/In-novation, Claudia Veit, Telefon 07531 2860-127, Fax 07531 2860-168.

Die IHK Südlicher Oberrhein, Haupt-geschäftsstelle Lahr, Lotzbeckstra ße 31, 77933 Lahr, bietet Erfi nderbera-tungen immer am dritten Donnerstag im Mo nat an. Nächste Termine: 15. Juli und 19. August. Anmeldung: Julia Stöhr, Telefon 07821 2703-631, Fax 07821 2703-777.

Die nächsten Beratungstermine beim WVIB (Wirschaftsverband Industriel-ler Unternehmen Baden e.V.), Merz-hauser Straße 118, Frei burg, fi nden am 6. Juli und 7. September, jeweils ab 15 Uhr, statt. In Zusammenarbeit mit Patentanwälten des Landes werden ratsuchenden Erfi ndern Möglichkei-ten, Wege und Kosten für Re cherchen sowie Gebrauchsmuster- und Patent-schutz gezeigt. Anmel dung: Telefon 0761 4567-0.

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Droht ein Arbeitgeber bei einem Unter-schlagungsverdacht mit Kündigung und stimmt der Arbeitnehmer einer Vertrags-aufhebung zu, trägt bei einer anschließen-den Anfechtungsklage der Arbeitnehmer die Beweislast für das Vorliegen einer widerrechtlichen Drohung. Das hat das Landesarbeitsgericht Hessen im Fall einer Verkäuferin in einer Drogeriekette ent-schieden, bei der eine Testkäuferin eine falsche Verbuchung von acht Euro Bargeld für Zigaretten angenommen hatte (Az.: 17 Sa 1303/09). Anschließend hatte die Ver-käuferin trotz Leugnung einer Unterschla-gung den Aufhebungsvertrag unterschrie-ben. Später focht sie die Erklärung an. � rd

Aufhebungsvertrag

Beweislast beim Arbeitnehmer

Ist ein Arbeitnehmer nach der Betriebs-vereinbarung verpfl ichtet, eine vorge-gebene Arbeitskleidung zu tragen, kann er vom Arbeitgeber auch die Kosten der Reinigung dafür verlangen. Dabei können im Streitfall die Kosten vom Gericht in An-lehnung an die fi nanzgerichtliche Recht-sprechung zum Werbungskostenabzug geschätzt werden. Das hat das Landesar-beitsgericht Rheinland-Pfalz im Fall einer Pfl egehilfe in einem Seniorenwohnheim entschieden (Az.: 10 Sa 695/09). Die Pfl egehelferin war zum Tragen bestimm-ter weißer Dienstkleidung verpfl ichtet, das Tragen privater Kleidung im Dienst war untersagt. Zunächst wurde den Ar-beitnehmern für Ersatzbeschaffung und Kleiderpfl ege ein Kleidergeld bezahlt, das später gestrichen wurde. Die Pfl egerin verlangte daraufhin Kostenersatz für die Wäschepfl ege. In seiner Begründung verweist das Ge-richt darauf, dass der Arbeitgeber nach der Betriebsvereinbarung zur Gestellung und Pfl ege der Dienstkleidung verpfl ich-tet sei. Zwar habe der Arbeitgeber die Be-triebsvereinbarung gekündigt. Sie wirke aber nach und könne durch eine einsei-tige interne Mitteilung des Arbeitgebers nicht beseitigt werden. Die Kosten seien mit zehn Euro pro Monat zu schätzen. Dabei sei von vier Waschmaschinenläu-fen auszugehen. Die Kosten für einen Waschgang in einer privaten Maschine seien auf 2,50 Euro zu schätzen.� rd

Reinigung von Arbeitskleidung

Unternehmenmuss bezahlen

Wird in einem Tarifvertrag die Arbeitszeit rückwirkend erhöht, darf der Arbeitgeber das Gehalt nicht anteilig um den Betrag kürzen, der der zu wenig geleisteten Arbeit entspricht. Das hat das Landes-arbeitsgericht Düsseldorf im Fall einer Assistenzärztin entschieden, deren Ar-beitgeber nach Änderung der wöchent-lichen Arbeitszeit von 38,5 auf 42 Stun-den 2.740 Euro zurückforderte (Az.: 4 Sa 1358/09). Das Gericht verwies darauf, dass der Gehaltsabzug nicht berechtigt sei, weil die Ärztin das Gehalt mit Rechts-grund erlangt habe. Der Arbeitgeber sei lediglich berechtigt, die nicht erbrachte Arbeitsleistung nachzufordern. � rd

Arbeitszeiterhöhung

Gehalt darf nicht gekürzt werden

Selbstanzeigen bei Steuerhinterziehung verhindern nicht immer eine Strafe. Ent-scheidend ist, dass die eingereichten Unterlagen so aufbereitet sind, dass das Finanzamt die Veranlagung ohne größere Ermittlungen durchführen kann. Ange-sichts der Vielzahl von Verfahren können die Finanzämter dem Steuerhinterzieher die Ermittlungsarbeit nicht abnehmen. Nach Angaben der Oberfi nanzdirektion Koblenz sei häufi g von einer unwirksa-men Selbstanzeige auszugehen. Dann fällt für den Betroffenen die strafbefreien-de Wirkung weg. „Die Strafbefreiung bei Steuerhinterziehung tritt ein, wenn der Steuerhinterzieher die unvollständigen oder unterlassenen Angaben nachholt“, erklärt Arno Abenheimer, Rechtsanwalt und Steuerberater bei der Kanzlei Schult-ze und Braun aus Achern. Sollten die Unterlagen nicht in der entsprechenden Weise aufgearbeitet sein, würden die Finanzämter den Betroffenen nach An-gaben der Oberfi nanzdirektion Koblenz aber darauf hinweisen, so dass noch eine Möglichkeit zur Nachbesserung und da-mit zur Strafbefreiung gegeben ist. � wis

Steuerhinterziehung

Selbstanzeige hilft nicht immer

Ist ein Arbeitsverhältnis durch Betriebs-übernahme von einem Arbeitgeber auf den Nachfolger übergegangen, tritt die-ser in alle Rechte und Pfl ichten seines Vorgängers ein. Das hat das Landes-arbeitsgericht Rheinland-Pfalz im Fall eines Sportredakteurs eines Zeitungs-verlags entschieden, der im Zusammen-hang mit einer Kündigung freigestellt worden war (Az.: 11 Sa 620/09). Nach Abschluss des Prozesses verlangte er vom Betriebsnachfolger die ausstehen-den Monatsentgelte. Das Gericht gab ihm Recht und verweist in seiner Be-gründung darauf, dass der Betriebsnach-folger aufgrund des Betriebsübergangs (vergleiche Paragraf 613a BGB) dazu verpfl ichtet sei.� rd

Betriebsübernahme

Pfl ichten gehen an Nachfolger über

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Das Bundesarbeitsgericht (BAG) mit Sitz in Erfurt, das höchste deutsche

Arbeitsgericht, hat am 10. Juni die Kün-digung gegenüber der bundesweit be-kannt gewordenen Kassiererin Emmily für unwirksam erachtet. Damit hat es die Entscheidungen der Vorinstanzen rechts-kräftig aufgehoben und der Klage der Kassiererin stattgegeben (BAG v. 10. Juni 2010, 2 AZR 541/09).Grundsätzlich führt das BAG in einer Pres-semitteilung aus, dass ein vorsätzlicher Verstoß auch dann eine fristlose Kündi-gung wegen eines Verstoßes gegen Ver-tragspflichten rechtfertigen kann, wenn der damit einhergehende wirtschaftliche Schaden gering ist. Andererseits, so das BAG, stelle nicht jede unmittelbar gegen Vermögensinteressen des Arbeitgebers gerichtete Vertragspflichtverletzung ohne Weiteres einen Kündigungsgrund dar.Die Kassiererin Emmily arbeitete seit Ap-ril 1977 bei einem Einzelhandelsgeschäft als Verkäuferin mit Kassentätigkeit. Im Januar 2008 wurden dort zwei Leergut-bons im Wert von 48 und 82 Cent auf-gefunden. Der Filialleiter übergab die Bons der Kassiererin zur Aufbewahrung im Kassenbüro, falls sich noch ein Kunde melden sollte. Dort lagen die Bons sicht-bar und offen zugänglich. Die Vorinstan-

zen haben dann festgestellt, dass Emmily die Bons zehn Tage später bei einer Kol-legin für einen privaten Einkauf eingelöst hatte. Entgegen der geltenden Weisung, solche Bons vom Filialleiter abzeichnen zu lassen, wurden die Bons von der Kollegin entgegengenommen. Im Verfahren hatte Emmily bestritten, die Bons an sich ge-nommen zu haben und darauf verwiesen, dass sie sich möglicherweise durch eine Teilnahme an gewerkschaftlichen Aktio-nen Ende 2007 unbeliebt gemacht habe. Vor Ausspruch der Kündigung hatte sie noch geltend gemacht, dass die Bons ihr von einer ihrer Töchter oder einer Kollegin in den Geldbeutel gesteckt worden sein könnten. Das BAG vertrat zwar die Auffassung, dass der der Kündigung zugrunde lie-gende Verstoß schwerwiegend sei. Er berühre nach Auffassung der Richter den Kernbereich der Arbeitsaufgaben ei-ner Kassiererin und habe damit trotz des geringen Wertes der Bons das Vertrau-ensverhältnis der Parteien objektiv erheb-lich belastet. Weiter verhalte es sich so, dass der Einzelhandel besonders anfällig dafür sei, in der Summe hohe Einbußen durch eine Vielzahl für sich genommen geringfügiger Schädigungen zu erleiden. Letztlich überwogen nach Auffassung

der Richter aber die mit der Kündigung verbundenen schwerwiegenden Einbu-ßen die zugunsten der Kassiererin in die Abwägung einzustellenden Gesichts-punkte. Dazu gehörte insbesondere die Tatsache, dass ihre Beschäftigung über mehr als 30 Jahre ohne rechtlich relevan-te Störungen verlaufen sei. Dadurch habe sich Emmily ein hohes Maß an Vertrauen erworben. Dieses Vertrauen konnte nach Auffassung der Richter durch den in vie-ler Hinsicht atypischen und einmaligen Kündigungssachverhalt nicht vollständig zerstört werden. In diesem speziellen Fall hätte nach Auffassung der Richter in Er-furt eine Abmahnung ausgereicht, einen künftigen störungsfreien Verlauf des Ar-beitsverhältnisses zu bewirken.Mit dieser Entscheidung schafft das BAG eine Unsicherheit bei Vertragsverstößen im Bagatell- und Vertrauensbereich, die bislang anhand einer Vielzahl von Fall-konstellationen behutsam und beständig entwickelt worden war. Es wird künftig wesentlich schwieriger werden, in ver-gleichbaren Fallkonstellationen in diesem Bereich eine verlässliche Prognose im Hinblick auf die Wirksamkeit entspre-chender Kündigungen anzustellen. � Olaf�Müller,�Fachanwalt�für�� Arbeitsrecht,�Freiburg

Urteil zu Bagatellkündigung der Kassiererin Emmily

Wegen eingelösten Pfands

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interviewmit Franz Kook zu Produktdesign und demografischem Wandel

In der Produktentwicklung gewinnt angesichts des demografischen Wandels und der damit ein-hergehenden immer größeren Zahl an älteren Menschen das so genannte Universal Design oder Design für alle immer mehr an Bedeutung. Dahinter steckt die Strategie, Konsumgüter, aber auch Dienstleistungen und Arbeitsplätze so zu gestalten, dass sie alle Generationen und damit alle Alters- und Kundengruppen ansprechen so-wie formschön und funktional sind. Um die Themen Universal Design und Demografie geht es auch bei der Sonderschau „Wohnen ohne Grenzen – barrierefrei bauen und leben“. Sie wird im Rahmen der Baden Messe vom 11. bis 19. Sep-tember in Freiburg gezeigt. Dabei sind auch Pro-dukte von Firmen aus der Region zu sehen. Zu den regionalen Firmen, die sich bereits mit dem Thema beschäftigen, gehört der Hornberger Badhersteller Duravit. Zur Duravit-Gruppe zäh-len neben der Duravit AG 27 Beteiligungsgesell-schaften und insgesamt 5.202 Mitarbeiter. Vor-standsvorsitzender ist seit 1991 Franz Kook (64). Nachdem Duravit in den fünf Jahren bis 2008 den Umsatz verdoppeln konnte, ging er 2009 wegen der weltweiten Wirtschaftskrise um 12,6 Prozent auf insgesamt 292,7 Millionen Euro zurück.

Franz Kook ist Vorstands-

vorsitzender der Duravit AG mit Stammsitz

in Hornberg.

Wie stellt sich Duravit auf den demografischen Wandel und die damit einhergehende immer älter werdende Gesellschaft ein?Wir nehmen die demografische Entwicklung in zwei Richtungen sehr stark in den Fokus: bei der Produktentwicklung und bei den Mitarbeitern. Beim Perso-nal stellen wir uns darauf ein, dass wir in Zukunft auf dem Arbeitsmarkt Eng-pässe bekommen werden. Deshalb müssen wir viele Mitarbeiter qualifizieren und dafür sorgen, dass wir als Arbeitgeber besonders attraktiv sind. Bei der Produktentwicklung sind wir nach vielen Studien zu dem Ergebnis gekommen, dass wir mit Ausnahme von Produkten für Menschen mit Handicap, die aber alle Altersklassen umfassen, keine Produkte speziell für die ältere Generation entwickeln, sondern den Komfort so homogen in die Konzepte integrieren, dass dies auch Jüngere nicht stört.

Um nicht nur die Senioren, sondern alle Altersklassen anzusprechen, wurde das Konzept des Universal Design oder Design für alle entwickelt. Richten Sie Ihre Produkte danach aus?Universal Design hat für mich den Touch von seniorengerecht, und das möch-ten wir bei unseren Produkten vermeiden. Denn die Älteren heute fühlen sich nicht wie Senioren. Uns ist es vielmehr wichtig, dass die Produkte komfortabel sind, die Schrift zum Beispiel etwas größer ist, dass man sie intuitiv und daher leicht bedienen kann. Darauf richten wir seit zehn Jahren all unsere Produkte aus. Das spricht aber auch Jüngere an.

Das wollen Produkte im Universal Design aber auch. Wie unterscheidet sich denn eines ihrer komfortablen Produkte von einem herkömmlichen?Wir haben zum Beispiel eine bodenbündige Duschwanne. Bei ihr gibt es keine Schwelle mehr. Fliesen und Duschwanne befinden sich auf einer Ebene. Einerseits stört dies junge Leute nicht, andererseits kann man auch mit dem Rollstuhl hineinfahren. Ein neues Produkt, das wir im Mai in Shanghai vorge-stellt haben, ist der Dusch-WC-Sitz Sensowash mit Bidet-Funktion. Das ist kein Seniorenprodukt. Aber die Älteren werden sich besonders darüber freuen. Denn sie achten auf Komfort und sind anspruchsvoll, was Design und Qualität angeht.

Stichwort Shanghai. Haben Sie bei ihren neuen Produkten vor allem die ausländischen und darunter speziell die asiatischen Länder im Blick, in denen Sie einen großen Teil Ihres Umsatzes erzielen?Wir machen 25 Prozent unseres Umsatzes in Deutschland und 75 Prozent im Ausland, wir liefern in mehr als 90 Länder und haben unter anderem auch Wer-ke in China und Indien. Aber den größten Anteil hat nach wie vor Europa. Den Sensowash haben wir in Shanghai vorgestellt, weil dort bereits ein Markt für diese Produkte existiert – in Asien ist es üblich, sich auf dem WC mit Wasser zu reinigen, weil es hygienisch und komfortabel ist. Sonst stellen wir alle unse-re Produkte zuerst in unserem Design Center in Hornberg vor.

Ob man die Produkte nun als komfortabel oder im Universal Design bezeichnet – ist das nicht nur eine Marketingstrategie? Das ist keine Marketingstrategie, sondern gelebte Produktentwicklung. mae

„Uns ist wichtig, dass die Produkte komfortabel sind“

Ein Produkt, das für alle Generationen geeignet ist: die bodenbündige Duschwanne von Duravit. Derselbe Anspruch an Produkte steht hinter dem Konzept des Universal Design, das angesichts des demografischen Wandels immer mehr Unternehmen umsetzen.

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umweLt

Die Erstinverkehrbringer von Geräte-batterien und von Akkumulatoren

müssen sich an einem anerkannten Rücknahmesystem für Gerätebatterien beteiligen. Erstinverkehrbringer sind ne-ben Herstellern auch Importeure, jeweils bezogen auf den deutschen Markt. Be-troffen sind damit insbesondere auch alle Unternehmen, die Elektro- oder Elektro-nikgeräte nach Deutschland einführen, sofern diese Batterien beinhalten oder ihnen Batterien beigefügt sind. Theoretisch darf ein Unternehmen ein eigenes Rücknahmesystem aufbauen. Es müsste dieses aber behördlich ge-nehmigen lassen. Dafür wären aber eine Reihe von Anforderungen einzuhalten, die das neue Batteriegesetz vorschreibt. Insofern empfi ehlt sich für alle betroffe-nen Unternehmen eher eine Beteiligung an einem bestehenden System. Derzeit existieren vier Systeme:• GRS: www.grs-batterien.de• Rebat: www.rebat.de• ERP: www.erp-recycling.de• Ökorecell: www.ifa-gmbh.comGerätebatterien sind seit 1. März nach dem komplett geltenden Batteriegesetz wie folgt defi niert: „Batterien, die ge-kapselt sind und in der Hand gehalten werden können.“ Damit werden sie von größeren, etliche Kilo schweren Indus-triebatterien und Fahrzeugbatterien (Starterbatterien) abgegrenzt. Auch für diese bestehen Pfl ichten zu einer Rück-nahme – allerdings nicht zwingend über ein behördlich anerkanntes System. � Ba

INFoRMATIoN Ein Merkblatt zum Thema sowie der Text des neuen Batteriegesetzes können bei der IHK angefordert werden. Ansprechparnter ist Wilfried Baumann, Telefon 0761 3858-265, E-Mail: [email protected].

Gerätebatterien-Hersteller

Neue Pfl ichtenbei Rückgabe

Es gibt jetzt eine neue Vereinbarung für Energiesparlampen. Unter ande-

rem Handels- und Handwerksverbände sowie die Verbraucherzentralen und das Bundesumweltministerium haben eine „Gemeinsame Erklärung zur Förderung der Erfassung und des Recyclings von Lampen aus Haushalten“ veröffentlicht. Damit wollen sie bei der Sammlung von Energiesparlampen neue Impulse set-zen. Für Energiesparlampen, die über-wiegend Quecksilber enthalten, ist die gesetzlich vorgeschriebene getrennte Sammlung besonders wichtig. Bisher können Verbraucher alte Lampen schon kostenlos bei ihrer Kommune abgeben. Sie werden dort von den Herstellern im Rahmen der gesetzlich festgelegten Produktverantwortung abgeholt und ver-wertet. Ziel der Erklärung ist es, die Rückgabe-möglichkeiten weiter zu verbessern. Ver-braucher sollen schon beim Kauf über Getrennthaltungspfl ichten und Rückga-bemöglichkeiten für Altlampen informiert werden. Die teilnehmenden Unterneh-men stellen geeignete Sammelbehälter auf und kümmern sich um die Entsor-gung. Das von den Kooperationspartnern geschaffene Dialogforum dient auch dazu, praxisrelevante Fragen zu lösen. Dies betrifft zum Beispiel Aspekte des Arbeits- und Gesundheitsschutzes in rücknahmebereiten Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen sowie Fragen zur Sammel- und Abhollogistik. � Ba

Energiesparlampen

Ziel: Bessere Rücknahme

Wer sich nachträglich Partikelminde-rungssysteme einbauen lassen möch-

te, kann nun eine Förderung beantragen. Im Mai ist die entsprechende Richtlinie in Kraft getreten. Noch bis 15. Februar 2011 könnnen Anträge beim Bundesamt für Wirt-schaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) gestellt werden. Für die Nachrüstung eines Diesel-Fahrzeugs mit einem Partikelfi lter steuert der Staat 330 Euro bei. Neu ist, dass auch die Nachrüstung von Diesel-Kraftfahrzeu-gen mit einer zulässigen Gesamtmasse bis zu 3,5 Tonnen (leichte Nutzfahrzeuge), die zur Güterbeförderung genutzt werden, bezuschusst wird.Für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge un-terscheiden sich die Fördervorausset-zungen: Diesel-Pkw müssen vor dem 1. Januar 2007 erstmals zugelassen worden sein, und die Nachrüstung muss zwischen 1. Januar und 31. Dezember 2010 erfolgen. Leichte Nutzfahrzeuge müssen vor dem 17. Dezember 2009 erstmals zugelassen worden sein und vom 13. Mai bis 31. De-zember 2010 nachgerüstet werden. Das Bundesumweltministerium empfi ehlt Fahrzeugbesitzern, ihre Nachrüstpläne nicht zu lange aufzuschieben. Denn das Förderprogramm reiche für etwa 160.000 Nachrüstungen. Ausgezahlt werde in der Reihenfolge der beim Bafa eingegangenen vollständigen Antragsunterlagen. Die Nachrüstung von Dieselfahrzeugen soll dazu beitragen, dass der gesundheits-schädliche Partikelausstoß sinkt und die Luftqualität verbessert wird. Für Unterneh-men ist es wichtig, dass ihre nachgerüste-ten Fahrzeuge eine günstigere Umweltpla-kette erhalten und – je nach Plakette und Ausgestaltung der jeweiligen Umweltzone – sie auch weiterhin in diese Zonen fahren können. Zudem werden nachgerüstete Fahrzeuge vom Kfz-Steuermalus von 1,20 Euro pro angefangene 100 Kubikzentimeter Hubraum befreit. Auch der Wiederverkaufs-wert von Fahrzeugen erhöht sich durch eine Nachrüstung.� as�

INFoRMATIoN Anfragen beim Bafa unter Tel.: 030 346465480. Antragsformulare gibt es im Internet unter www.pmsf.bafa.de, die Förderrichtlinie und weitere Informationen unter www.bafa.de.

Leichte Nutzfahrzeuge

Filter-Einbau wird jetzt gefördert

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tourismus

Nach der sehr guten Resonanz auf den ersten Branchenspiegel für die

Tourismus- und Freizeitwirtschaft veröf-fentlichen die drei IHKs im Südwesten erneut einen solchen. Diesmal mit dem Schwerpunkt „Qualität – Prozessabläufe im Betrieb“. Mit etwa 12.000 Betrieben, einem geschätzten Jahresumsatz von 2,3 Milliarden Euro, etwa 65.000 Voll-zeitarbeitsplätzen und nochmals doppelt bis dreifach so vielen Teilzeitjobs zeigt die Branche beeindruckende Leistungs-zahlen und hat einen hohen regionalen Stellenwert. Der praxistaugliche Branchenspiegel (Leitfaden) soll Eigentümer und Pächter mit den Begriffen „Qualität und Prozes-se“ vertraut machen und verdeutlichen, dass sich mit einer systematischen Gäs-teorientierung Mehrwerte und damit wirtschaftlicher Erfolg erzielen lassen. Aus Sicht der Gäste ist es ganz einfach: Sie erwarten, dass sich im Hotel, in der Pension, im Restaurant, im Gasthof, in

der Gaststätte oder auf dem Camping-platz alles um sie dreht. Die Begrüßung ist stets herzlich, das Lächeln der Mitar-beiter ehrlich und echt, sofort steht je-mand bereit, um die Gäste willkommen zu heißen, sie auf das Zimmer, an den Tisch oder zu ihren Stellplätzen zu füh-ren. Wartezeiten gibt es nicht, und die Mitarbeiter empfehlen fachkundig eine besondere Spezialität des Hauses oder einen perfekten Stellplatz. Selbstredend sind Ambiente, Dekoration und Blumen-pracht einfach umwerfend. Die Realität sieht in vielen Betrieben nicht so aus. Das ist nachvollziehbar. Denn aus betriebswirtschaftlicher Sicht werden Mitarbeiter nicht ständig am Empfang bereitstehen können, um darauf zu war-ten, dass Gäste anreisen. Die Wirklichkeit ist, wie so oft, eine Grad-wanderung zwischen wirtschaftlichen Zwängen und einem Serviceangebot, das über das Mittelmaß hinausreicht. Um Gäste zu wiederholten Besuchen im Ho-

tel, in der Gaststätte oder auf dem Cam-pingplatz zu motivieren, bedarf es einer bemerkenswerten Leistung. Als Gast erlebt man häufig, dass sich die Abläufe in den Betrieben im Laufe der Zeit verselbstständigt haben. Nicht mehr die Gastinteressen stehen an erster Stel-le, sondern die Vereinfachung der Arbeit.Erfolgreiche Betriebe überlassen die Zu-friedenheit der Gäste aber nicht dem Zu-fall, sondern planen die gastorientierten Abläufe zusammen mit den Mitarbeitern. Dabei hilft das Qualitätsmanagement. Dies zeigen die im Branchenspiegel aufgestellten Beispiele. Für die drei Be-triebsarten Hotel/Pension/Gasthöfe, Re-staurant/Gaststätte und Campingplatz werden anhand der häufigsten Gastkon-taktpunkte mögliche Serviceangebote skizziert. Wer die Zufriedenheit seiner Gäste und damit seinen betriebswirtschaftlichen Erfolg erhöhen möchte, wird anhand der Beispiele viele Anregungen finden.

Branchenspiegel Tourismus- und Freizeitwirtschaft 2010

Damit das Ambiente stimmt

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tourismus/aussenwirtschaft

Übrigens: Viele Kleinigkeiten kosten we-nig, zeigen aber eine nachhaltig positive Wirkung. Der Branchenspiegel wurde im Auftrag der drei IHKs im Südwesten von Dirk Mo-nath von der Umwelt-, Tourismus- und Regionalberatung Futour Südwest aus Freiburg umgesetzt. Die dargestellten Serviceketten beleuchten die betriebli-chen Abläufe ausschließlich aus Sicht der Gäste und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Checklisten und Ser-vicetipps vervollständigen die Informati-onen. Die Serviceketten können online durchgesehen oder heruntergeladen werden. Checklisten können ebenfalls heruntergeladen und im Betrieb genutzt werden. Details zum Branchenspiegel gibt es auf den Internetseiten der IHKs. Im Rahmen eines Branchentreffs (siehe Kasten) werden die Ergebnisse vorge-stellt und diskutiert. � Pa/Ri

INFoRMATIoNDen Branchenspiegel gibt es bei folgenden Ansprechpartnern der jeweiligen IHK:IHK Hochrhein-Bodensee: Bertram Paganini, Tel.: 07531 2860-130, E-Mail: [email protected], IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg: Sebastian Gries, Tel.: 07721 922-205, E-Mail: [email protected], IHK Südlicher Oberrhein: Andrea Buhl-Kaiser, Tel.: 0761 3858-130, E-Mail: [email protected].

Immer wieder erhalten deutsche Un-ternehmen E-Mails mit vermeintlichen

Hilfsangeboten für die Registrierung von Internetdomains. Auf betrügerische Angebote hat vor kurzem die Volksbank Freiburg hingewiesen. Wie schon in ähn-lichen Fällen ist die Domain-Endung „cn“ für China betroffen. Dazu kommen ande-re, wie „asia“, „hk“ und „tw“. Die Absender der E-Mails geben vor, eine Agentur zu sein, die zur Registrie-rung chinesischer Domains berechtigt ist. Außerdem bieten sie den Adressaten an, für deren Firmen- oder Markennamen diverse asiatische Domains für mehrere Jahre zu eröffnen. Dem Angebot wird durch die Behauptung Nachdruck verlie-hen, dass ein chinesisches Unternehmen ebenfalls einen Auftrag zur Registrierung dieser Domain erteilt habe. Kommt es tatsächlich zur Auftragserteilung, ent-stehen hohe Hostingkosten, warnt die Volksbank Freiburg.Hintergrund: Die Berechtigung eines An-tragstellers wird im chinesischen Regist-rierungsverfahren nicht geprüft – weder durch die Registrierungsagenturen noch durch das für die Domainvergabe zustän-dige China Internet Network Information Center (CNNIC). Deshalb sollte sich ein Unternehmen, das in China aktiv ist, für die Registrierung chinesischer Domains und Keywords an das CNNIC wenden. Dieses ist für Domain-Namen mit der Länderkennung „cn“ zuständig. Die An-meldung einer chinesischen Domainad-resse muss über einen vom CNNIC be-vollmächtigten „Registrar“ erfolgen. �wis

INFoRMATIoNEine Registrar-Liste gibt es im Internet unter www.cnnic.com.cn/en/index/0L/index.htm.

Domain-Registrierung

Unseriöse E-Mails im Umlauf

Auf der internationalen Ausstellung für Metallbearbeitung (AMB) 2010 in

Stuttgart fi ndet erneut ein Unternehmer-treffen statt. Anlaufstelle für die Kooperati-onsbörse „b2fair“ ist vom 29. September bis 1. Oktober der Stand 1B16 in Halle 1. Auf der AMB präsentieren mehr als 1.000 Aussteller aus 27 Ländern die neuesten Entwicklungen im Bereich der Maschinen und Werkzeuge für die Metallbearbeitung. Im Rahmen der Kooperationsbörse kön-nen interessierte Unternehmen bereits im Vorfeld der Messe im Internet unter www.b2fair.com ihre Termine mit den gewünschten Gesprächspartnern verein-baren und Kooperationsvorhaben konkre-tisieren. Anmeldeschluss ist der 16. Sep-tember, die Teilnahmegebühr beträgt 75 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer. Im Ko-operationsprofi l werden die Bedürfnisse der einzelnen Teilnehmer aufgeführt, so dass sie sich bereits im Vorfeld der Mes-se detailliert über potenzielle Gesprächs-partner informieren können. Im Rahmen der AMB 2010 fi nden dann die Treffen mit den Wunschpartnern statt. Organisiert werden diese von den ba-den-württembergischen Partnern des Enterprise Europe Networks (EEN), den IHKs, dem Steinbeis-Europa-Zen-trum und Handwerk International. Die „b2fair“-Partner bewerben die Veran-staltung in ganz Europa und akquirieren überall Teilnehmer. Somit erhalten Unter-nehmen aus Deutschland und dem Aus-land, ob Aussteller oder Besucher, auf der AMB eine Plattform zum Knüpfen internationaler Geschäftskontakte und zum Austausch auf internationaler Ebe-ne. Beispielsweise können Auftraggeber so Lieferanten und Kooperationsmöglich-keiten weltweit fi nden. Und Verkaufslei-tern eröffnen sich Chancen bei der Suche nach neuen Abnehmern und Handelsver-tretern. Hersteller können zudem Kontakt zu potenziellen Geschäftspartnern für die Entwicklung neuer Produktlinien und Technologien aufnehmen. � bl

INFoRMATIoN Anmeldung unter www.b2fair.com oder über Stefanie Blum, Tel.: 07821 2703-691, E-Mail: [email protected].

Unternehmertreffen

Kooperationsbörse auf der AMB

VERANSTALTUNGob im Hotel, Restaurant oder auf dem Cam-pingplatz: Die Erwartung der Gäste ist groß. In der Praxis ist die Umsetzung für die Betriebe – aus betriebswirtschaftlicher Sicht – häufi g schwer. Hohe Servicequalität ist aber Voraus-setzung für wirtschaftlichen Erfolg. Sie muss fortlaufend überprüft und regelmäßig angegli-chen werden. Am 13. September fi ndet daher von 14.30 bis 17 Uhr der diesjährige Bran-chentreff der Industrie- und Handelskammern im Südwesten in Konstanz statt. Das Motto: Dienstleistungsprozesse im Gastgewerbe und Camping – Gästeorientierung in der Praxis. Vertreter der drei Betriebsarten Hotel, Res-taurant und Campingplatz haben dabei die Möglichkeit sich zu informieren, wie sie die Zufriedenheit ihrer Gäste erhöhen können. oft sind es nur Kleinigkeiten, die wenig kosten, aber eine nachhaltig positive Wirkung zeigen (Information: siehe Ansprechpartner oben).

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bauwirtschaft/eu

Im Freiburger Ökostrom- Kraftwerk wird Fußball gespielt

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Eine Ausweitung des Geschäfts ins Ausland ist für kleine und mittlere Un-

ternehmen eine große Herausforderung. Denn dies ist zumeist mit einem größeren Risiko verbunden als eine Geschäftstätig-keit im Inland. Grundsätzlich sollte daher bei einem Schritt in fremde Märkte gleich welcher Art eine Kooperation mit einem ausländischen Partner, der über entspre-chende Erfahrungen im jeweiligen Markt verfügt, geprüft werden. Der Einstieg über eine einfache Koopera-tion ohne Kapitaltransfer ist für kleinere und mittelgroße Firmen mit über-schaubaren Risi-ken verbunden. Bei einer erfolg-reichen Tätigkeit ist ein sukzes-siver Ausbau der Kooperation über finanzielle Beteiligungen bis hin zur eigenen Niederlassung im-mer möglich. Oft sind bei ausländischen Investitionen Kooperationen mit einhei-mischen Partnern im Zielland sogar be-sonders erwünscht und werden entspre-chend gefördert.Das Enterprise Europe Network hilft bei der Vermittlung von Kooperations-partnern und Geschäftskontakten im EU-Ausland. Interessierte Unternehmen können auf einem Formblatt ihr Koope-rationsgesuch oder -angebot einreichen. Es wird dann kostenfrei und unter einer Chiffre-Nummer in eine EU-weite Koope-rationsbörse eingespeist. Interessenten können aber auch eine monatliche Aus-wahlliste aktueller Kooperationsangebo-te beziehungsweise -gesuche aus ganz Europa abonnieren. Auch dieser Service ist kostenfrei. � ste

INFoRMATIoN Enterprise Europe Network, Stefanie Blum, Tel.: 07821 2703-691, E-Mail: [email protected]

Enterprise Europe Network

Hilfe beim Knüpfen von Kontakten

Der Wirtschaftsbau in Südbaden steht nach Angaben des Verbands Bau-

wirtschaft Baden-Württemberg relativ gut und somit besser als im Land insge-samt da. Eine leichte Aufwärtsentwick-lung in dieser Sparte hatte eine Umfrage unter den südbadischen Mitgliedsunter-nehmen ergeben. 48 Prozent der befrag-ten Betriebe hatten dabei für das erste Quartal dieses Jahres im Wirtschaftsbau eine befriedigende oder gute Geschäfts-lage vermeldet. Dieser Trend, so schätzt Pressesprecher Gregor Gierden, hat sich auch in den folgenden Monaten fortge-setzt. Dagegen befindet sich der Wirt-schaftsbau im ganzen Land nach wie vor im Minus. Die Geschäftslage der südbadischen Bauwirtschaft insgesamt hat sich ge-mäß der Umfrage im Frühjahr dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahres-zeitraum etwas verbessert. Vor allem im Wohnungsbau und im öffentlichen Hochbau konnten die befragten Betrie-be Zuwächse vermelden. In der Sparte Ein- und Zweifamilienhausbau bezeich-neten beispielsweise 58 Prozent der Betriebe ihre Geschäftslage als befriedi-gend oder gut, im Mehrfamilienhausbau waren es 39 Prozent. Damit einher geht eine Zunahme der Baugenehmigungen in Südbaden seit dem dritten Quartal 2009. Auch diese Tendenz gilt nach Einschätzung Gierdens für das gesam-te erste Halbjahr 2010. Im Blick auf das zweite Halbjahr meint er: „Wir hoffen,

dass im Wohnungsbau die leichte Erho-lung anhält.“ Die Aussichten des öffentlichen Hoch-baus schätzt Gregor Gierden dagegen weniger positiv ein: Zwar berichteten auch in diesem Bereich 48 Prozent der befragten Betriebe von einer befriedigen-den oder guten Geschäftslage im ersten Quartal. Wegen des Auslaufens der Kon-junkturprogramme zum Jahresende, auf die wiederum der Anstieg zurückgeführt werden kann, rechnet der Veband mit einem Rückgang in diesem Bereich im Jahr 2011. Dieser könne eventuell nicht durch den Wirtschaftsbau ausgeglichen werden, fürchtet Gierden, der deshalb auf die südbadische Bauwirtschaft ins-gesamt eine Krise zukommen sieht. Im vergangenen Jahr hatten der Straßen- und Tiefbau von den Konjunkturpaketen profitiert – und die Betriebe dement-sprechend von einer günstigen Situati-on berichtet. Im ersten Quartal dieses Jahres hat sich ihre Stimmung allerdings wieder etwas eingetrübt. Aber noch im-mer bewerteten 52 beziehungsweise 70 Prozent der befragten Unternehmen die Geschäftslage als befriedigend bezie-hungsweise als gut.Der Verband Bauwirtschaft Baden-Würt-temberg hat in Südbaden insgesamt 550 Mitglieder. Darunter sind 35 reine Indust-riebetriebe. Deren Anteil an Mitarbeitern und Umsatz ist größer als ihr zahlenmä-ßiges Verhältnis, genaue Zahlen liegen dem Verband aber nicht vor. � mae

Konjunktur

Verband vermeldet leichte Erholung am Bau

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Betriebe, die Waren an Unternehmer in anderen EU-Staaten liefern, können

die Lieferungen grundsätzlich als inner-gemeinschaftliche Lieferungen steuerfrei behandeln (siehe Paragraf 4 Nr. 1b i.V.m. Paragraf 6a UStG). Voraussetzung ist, dass die materiellen Voraussetzungen der Steuerbefreiung für innergemeinschaftli-che Lieferungen vorliegen und dass sie nachgewiesen werden können. Zwar wurde durch die jüngere Rechtspre-chung sowohl im Bereich der innerge-meinschaftlichen Lieferungen als auch bei den Ausfuhren die Auffassung aufgege-ben, dass der Nachweis eine unverzicht-bare materiell-rechtliche Voraussetzung für die Steuerbefreiung sei. Das bedeutet: Wenn eindeutig feststeht, dass eine inner-gemeinschaftliche Lieferung vorliegt, kann diese zum Beispiel nicht an fehlenden Be-legen scheitern.

In der Praxis wird diese Rechtspre-chung jedoch, insbesondere bei der Abwicklung von Massenfällen, aufgrund der strengen Haltung der Finanzverwaltung zu den Nachweis-pfl ichten nur in Einzelfällen weiterhelfen. Es wird also weiter darauf ankommen, dass die Nachweise möglichst einwand-frei geführt werden, um Haftungsrisiken auszuschalten beziehungsweise langwie-rigen Auseinandersetzungen mit der Fi-nanzverwaltung aus dem Weg zu gehen. Hierfür ist besondere Sorgfalt vonnöten.Die konkret zu beachtenden Nachweis-pfl ichten gliedern sich in den Belegnach-weis sowie den Buchnachweis. Für die Frage der konkreten Form des Beleg- und des Buchnachweises ist das Schreiben des Bundesfi nanzministeriums vom 5. Mai dieses Jahres besonders wichtig. Hierin hat die Finanzverwaltung ihre zuvor

mit Erlass vom 9. Januar 2009 überzoge-nen Nachweisanforderungen wieder pra-xisnäher ausgestaltet. Außerdem hat sie diese der hierzu ergangenen Rechtspre-chung, insbesondere den maßgeblichen Urteilen des Bundesfi nanzhofs vom 12. Mai 2009, angepasst. ste

INFoRMATIoNMerkblätter zu den Nachweisanforderungen für die Steuerfreiheit bei innergemeinschaftlichen Lieferungen (Bestellnummer W1-072010) sowie für steuerfreie Ausfuhren (Bestellnummer W2-072010) sind kostenlos per E-Mail an [email protected] erhältlich.

Lieferungen in der EU

Neue Nachweise nötig

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In der Praxis wird diese Rechtspre-chung jedoch, insbesondere bei der Abwicklung von Massenfällen, aufgrund der strengen Haltung der Finanzverwaltung zu den Nachweis-pfl ichten nur in Einzelfällen weiterhelfen. Es wird also weiter darauf ankommen, mit Erlass vom 9. Januar 2009 überzoge-

Lieferungen in der EU

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jahresthema

Das stetige Wirtschafts- und Be-schäftigungswachstum des ver-gangenen Jahrzehnts wurde

durch diese Krise zunichte gemacht: Unser Bruttoinlandsprodukt sank 2009 um vier Prozent, unsere Industriepro-duktion fiel auf den Stand der 1990er Jahre zurück, und 23 Millionen Men-schen – zehn Prozent unserer Bevöl-kerung – sind inzwischen ohne Arbeit. Die Krise war ein gewaltiger Schock für Millionen von Bürgern und hat eini-ge grundlegende Schwächen unserer Wirtschaft freigelegt.Europa muss mehr tun, um im immer schärferen Wettbewerb bestehen zu können. Und während Europa sich sei-nen strukturellen Schwächen widmen muss, ist die Welt in einem raschen Wandel begriffen und wird am Ende des Jahrzehnts eine völlig andere sein.

Angesichts unserer alternden Bevöl-kerung und sinkender Beschäftigungs-quoten stellt die Erhaltung und Hebung des Lebensstandards ebenfalls eine große Herausforderung dar. Außerdem sind wir mit der Begrenztheit der Ener-giequellen und dem Klimawandel kon-frontiert. Europa steht vor klaren und schwerwiegenden Entscheidungen. Entweder stellen wir uns gemeinsam der unmittelbaren Herausforderung des wirtschaftlichen Aufschwungs und auch den längerfristigen Problemen, damit wir die jüngsten Verluste aus-gleichen, unsere Wettbewerbsfähigkeit zurückgewinnen, unsere Produktivität steigern und längerfristig dem Wohl-stand in der Union den Weg bereiten. Oder wir machen mit langsamen und weitgehend unkoordinierten Reformen weiter und riskieren dauerhafte Wohl-

Gastbeitrag zur Strategie Europa 2020

Ziel: Krise überwindenMit der Strategie Europa 2020 zielt die Europäische Union auf eine tiefgreifende Modernisie-rung der Wirtschaftspolitik der

EU-Staaten sowie auf intelligen-tes, nachhaltiges und integratives Wachstum ab. Diese wirtschafts-

politische Strategie wurde während einer Wirtschaftkrise

entworfen, die in unserer Gene- ration bisher einmalig ist.

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standseinbußen sowie ein schleppen-des Wirtschaftswachstum. Die in der Initiative Europa 2020 veran-kerten sozialen und politischen Ziele der Europäischen Union sind auf einen Um-bau der europäischen Wirtschaft ausge-richtet. Unmittelbar steht die Überwin-dung der Krise an erster Stelle, aber die größte Herausforderung besteht darin, die EU auf einen nachhaltigen langfris-tigen Wachstumspfad zu bringen. Das bedeutet aber, dass wir dem Reflex widerstehen müssen, die vor der Krise bestehenden Verhältnisse wiederher-stellen zu wollen. Vor der Krise kam Eu-ropa in vielen Bereichen gegenüber dem Rest der Welt nicht schnell genug voran, unter anderem was die Reaktion auf die Alterung der Gesellschaft, das struk-turelle Wachstum und die im Vergleich zu unseren wichtigsten Wettbewerbern vorhandene Beschäftigungslücke anbe-langt. Diese Herausforderungen beste-hen nach wie vor, und sie werden sogar noch größer.Zur Vorbereitung auf die Zukunft und um die Unternehmen gleichzeitig bei der Überwindung der derzeitigen Krise zu un-terstützen, haben die Staats- und Regie-rungschefs auf Vorschlag der Kommis-sion die Strategie Europa 2020 auf den folgenden drei Kernprioritäten aufgebaut:• Intelligentes Wachstum – Entwicklung einer auf Wissen und Innovation gestütz-ten Wirtschaft.• Nachhaltiges Wachstum – Förderung einer ressourcenschonenden, umwelt-freundlicheren und wettbewerbsfähige-ren Wirtschaft.• Integratives Wachstum – Förderung ei-ner Wirtschaft mit hoher Beschäftigung und wirtschaftlichem, sozialem und terri-torialem Zusammenhalt.Intelligentes Wachstum bedeutet, Wis-sen und Innovation als Triebfedern un-seres künftigen Wachstums zu stärken. Bedingungen hierfür sind ein leistungs-fähigeres Bildungssystem, mehr For-schung, Förderung von Innovation und Wissenstransfer innerhalb der Union, Ausschöpfung des Potenzials der Infor-mations- und Kommunikationstechnolo-gien und die Gewähr dafür, dass innova-tive Ideen in neue Produkte und Dienste umgesetzt werden können, durch die Wachstum und hochwertige Arbeitsplät-ze entstehen, die wiederum dazu beitra-gen, die europäischen und weltweiten gesellschaftlichen Probleme zu lösen.

Mitentscheidend für den Erfolg sind hierbei Unternehmergeist, Verfügbarkeit finanzieller Mittel und Konzentration auf unsere Bedürfnisse und Marktchancen.Das Konzept des nachhaltigen Wachs-tums bedeutet im Wesentlichen, eine ressourceneffiziente, nachhaltige und wettbewerbsfähige Wirtschaft aufzubau-en und zugleich die Führungsrolle Euro-pas im Wettbewerb um die Entwicklung neuer Verfahren und Technologien, ganz besonders umweltfreundlicher Technolo-gien, zu nutzen.

Das Wirtschaftswachstum muss gerecht erfolgen und darf niemanden ausschlie-ßen. Dies kann nur erreicht werden durch ein hohes Beschäftigungsniveau, Investi-tionen in Kompetenzen, Bekämpfung der Armut und Modernisierung der Arbeits-märkte, der allgemeinen und beruflichen Bildung und der sozialen Schutzsysteme, damit die Menschen Veränderungen an-tizipieren und bewältigen können, sowie durch die Schaffung eines gesellschaft-lichen Zusammenhalts. Die Vorteile des Wirtschaftswachstums müssen allen Teilen der Union einschließlich ihrer ent-legensten Gebiete zugute kommen und so den territorialen Zusammenhalt för-dern.Die im Europäischen Rat vereinigten Staats- und Regierungschefs haben auf den Gebieten Beschäftigung, Forschung und Entwicklung, Verringerung der Treib-hausgasemissionen und Steigerung der Energieeffizienz, Bekämpfung der Armut und Hebung des Bildungsniveaus in der gesamten EU ehrgeizige Ziele formu-liert. Die Kommission wird sieben sehr spezifische Leitinitiativen für ein klares Arbeitsprogramm ausarbeiten, das so-wohl Maßnahmen auf EU-Ebene als auch Maßnahmen auf nationaler Ebene umfasst, um das angestrebte gerechte, intelligente und nachhaltige Wachstum zu realisieren. Derartige Leitinitiativen betreffen die Gebiete Innovation, digi-tale Agenda, erneuerte Industriepolitik, Kompetenzen, Ressourceneffizienz und soziale Integration. Sie werden natürlich

für die Wirtschaft und die IHK-Mitglieder von großer Bedeutung sein.Die Wirtschaft und ganz besonders die KMU wurden von der Wirtschaftskrise hart getroffen. Zugleich stehen alle Bran-chen vor den Herausforderungen der Globalisierung und der Anpassung ihrer Produktionsprozesse und Produkte an die Erfordernisse einer emissionsarmen Wirtschaft. Diese Herausforderungen werden sich unterschiedlich auswir-ken – manche Branchen werden sich gewissermaßen neu erfinden müssen, während sich für andere neue Geschäfts-möglichkeiten eröffnen. Es geht darum, für die Unternehmen bessere Bedingungen für Wachstum und Innovation nicht nur in der Europäischen Union, sondern auch auf dem Weltmarkt zu schaffen. Dies erfordert bestmögliche Nutzung des Binnenmarkts, Reduzie-rung des Verwaltungsaufwands in allen Regelungsbereichen, Erleichterung des Schutzes von geistigem Eigentum und Fortführung der Bemühungen um ein einheitliches EU-Patent. Wir sind uns völ-lig darüber im Klaren, dass diese Aspekte für die KMU, die besonders sensibel auf das Unternehmensumfeld reagieren, le-benswichtig sind. Jegliche Wirtschaftspolitik wirkt sich nur dann positiv aus, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen. Eine Politik für die gesamte Europäische Union gelingt nur dann, wenn alle Mitgliedstaaten un-ter Berücksichtigung ihrer spezifischen Verhältnisse dieselben Ziele verfolgen. Außerdem muss die Politik in enger Zu-sammenarbeit mit allen Betroffenen kon-zipiert werden – vor allem Unternehmen, aber auch Gewerkschaften, Wissen-schaft, Nichtregierungsorganisationen und Verbraucherverbände. Die Strategie Europa 2020 umfasst zwei Dimensio-nen, eine europäische und eine nationa-le, um den verschiedenen Ebenen der politischen Willensbildung Rechnung zu tragen.Europa 2020 ist eine ehrgeizige Strategie, die in hohem Maße auf die Fähigkeit Eu-ropas baut, eine Wirtschaft der Zukunft zu werden. Dazu bedarf es der Unterstüt-zung und echten Eigenverantwortung aufseiten der Politik ebenso wie aufsei-ten der Wirtschaft. Ich bin mir sicher, dass wir die Krise schneller überwinden und sogar stärker werden, wenn wir zu-sammenarbeiten.� José�Manuel�Barroso,� �EU-Kommissionspräsident

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22 Wirtschaft im Südwesten 7+8 / 2010

aus berLin unD brÜsseL

Berlin. Eine Liste mit zwölf Vorschlägen zum Bürokratieabbau hat der DIHK ge-meinsam mit den Wirtschaftsverbänden BDA, BDI, ZDH und ZKA der Bundes-regierung überreicht. Darunter: Verbes-serungen beim elektronischen Entgelt-nachweis Elena, Erleichterungen für Existenzgründer bei der Umsatzsteuer-voranmeldung, Vereinfachungen bei der Abgeltungssteuer sowie die Gleichbe-handlung von Rechnungen und Belegen in elektronischer und Papierform. Dazu DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben: „Die Wirtschaft könnte da-mit um mehrere Milliarden Euro pro Jahr entlastet werden. Allein das Ausstellen und Aufbewahren von Rechnungen schlägt derzeit mit rund neun Milliarden Euro jährlich zu Buche.“ Der für Bürokra-tieabbau zuständige Staatsminister im Bundeskanzleramt, Eckart von Klaeden,

nahm den Maßnahmenkatalog entge-gen. Bis 2011 will die Bundesregierung die Wirtschaft von einem Viertel der bestehenden Informationspfl ichten be-freien. Immer noch belasten rund 9.200 Dokumentations- und Nachweispfl ichten die Wirtschaft jährlich mit 48 Milliarden Euro. Neben dem Abbau fordern die Ver-bände auch das Vermeiden neuer Büro-kratielasten. Dazu müsse der Nationale Normenkotrollrat in Zukunft umfassender und frühzeitiger in die politischen Prozes-se einbezogen werden. � dihk

Wirtschaftsverbände

Appell für Abbau von Bürokratie

Berlin. Die elektronischen Jahresab-schlüsse, die ab 2011 beim Finanzamt eingereicht werden müssen, dürfen nicht umfangreicher ausfallen als bisher. Diese Meinung vertritt der DIHK. Viele Unter-nehmen müssten sonst ein kostspieli-ges neues Rechnungswesen einführen, warnt die IHK-Dachorganisation in einem Schreiben an die Finanzverwaltung. Letz-tere erarbeitet derzeit eine Verordnung, die vor allem die Gliederungstiefe der zu übermittelnden Zahlen regeln soll. Die meisten Unternehmen verfügen aber nicht über ein detailliertes Rechnungs-wesen, sondern ermitteln ihren Gewinn anhand einer überschaubaren Zahl von Kennziffern. Sinnvoller wäre es daher, so der DIHK, sich an die Vorgaben der bewährten und bekannten handelsrecht-lichen Gliederung zu halten. � dihk

E-Bilanz

DIHK fordert Augenmaß

Berlin/Brüssel. Bei der Reach-Verordnung zum Chemikalienrecht schießt das Bun-desumweltministerium mit weitgehenden Informationspfl ichten für den Handel über das Ziel hinaus, fi ndet der DIHK. Dagegen erheben er und vier weitere Verbände Einspruch. Laut europäischer Reach-Ver-ordnung müssen Betriebe, die Produkte mit gefährlichen Chemikalien herstellen und vertreiben, die Abnehmer über die Inhaltsstoffe informieren. Die deutschen Behörden möchten die Pfl ichten auf mehr Produkte als nötig beziehen. � dihk

Chemikalienhandel

Kritik an Aufwand für Informationen

Berlin. Anbieter werden vom Markt ver-schwinden und Verbraucher müssen sich auf höhere Preise für Solariennutzung ein-stellen. Davon geht der DIHK aus, wenn das Bundesumweltministerium seine Pläne einer neuen UV-Schutz-Verordnung wahr macht. Das Ziel, nach Kindern jetzt auch Erwachsene besser vor schädlichen Folgen von Sonnenbänken zu schützen, unterstützt der DIHK zwar ausdrücklich. Er kritisiert die neuen Vorschriften aber als zu bürokratisch und zu teuer. Denn auf die Wirtschaft kommen viele neue Bera-tungs- und Informationspfl ichten zu. Älte-re Solarien müssen umgerüstet, Mitarbei-ter geschult werden. Die Branche schätzt die Kosten auf rund 300 Millionen Euro. Der DIHK fordert das Ministerium des-halb auf, Spielräume und Ausnahmemög-lichkeiten, die das Gesetz eröffnet, zu nutzen. DIHK-Expertin Bettina Wurster: „Sonst kann sich angesichts der hohen Kosten bei kleinen Unternehmen schnell die Existenzfrage stellen.“� dihk

Solarien

Pläne für strengere Vorschriften

Berlin. Höhere Klimaschutzziele im eu-ropäischen Alleingang – gegen diese jüngsten Pläne der EU-Kommission hat sich der DIHK mit Erfolg gewehrt. Brüs-sel müsse in der Klimapolitik verlässlich bleiben und die Signale auf mehr Inves-titionen stellen, nicht auf höhere Kosten, hatte DIHK-Hauptgeschäftsführer Mar-tin Wansleben argumentiert. „Europa kann sich keine neuen teuren Alleingän-ge leisten. Das schwächt lediglich die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unter-nehmen, ohne die globale Klimapolitik voranzubringen“, hob er hervor. Die EU-Kimaschutzkommissarin Connie Hedegaard, die die CO2-Reduktionsziele für 2020 ohne angemessene Beteiligung der anderen großen Emissionsländer von minus 20 auf minus 30 Prozent an-heben wollte, machte nun einen Rück-zieher.� dihk

Klimaschutz

Gegen Alleingänge der EU

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23Wirtschaft im Südwesten 7+8 / 2010

MESSENProgramm: Südbaden, Elsass, Basel, Bodensee

Outdoor 2010, Friedrichshafen, 17. Europäische Outdoor-Fachmesse, 860 Aus-steller aus 39 Ländern, diesjähriges Leitthema

Business Turbo „Fundamental Needs“, Vor-tragsprogramm Outdoor Conferences, 15. bis 18. Juli, 9 bis 18 Uhr (letzter Tag bis 17 Uhr), nur für den Fachhandel, Messegelände, Tel. +49 (0) 7541 708-404, www.outdoor-show.com

7. Diga Gartenmesse, Schloss Beuggen / Rheinfelden, 16. bis 18. Juli, Fr 10 bis 18 Uhr, Sa 10 bis 22 Uhr, So 11 bis 18 Uhr, Gastver-anstaltung, Tel. +49 (0) 7623/ 79 76 6-0, www.diga-gartenmessen.de

Eurocheval, Offen-burg, 18. Europames-se des Pferdes, über 400 Aussteller aus Europa und Übersee:

rund 700 Pferde, Pferdezucht, Pferdesport, Pferdehaltung, Rassepräsentationen, Pferde-verkaufsschauen, Fohlenauktion 22.07., Top-Shows, Vortragsprogramm „Expertenforum Pferdegerecht“, breites Rahmenprogramm, 21. bis 25. Juli, 9.30 bis 18.30 Uhr, Messe-gelände, Tel. +49 (0) 781 92 26-0, www.eurocheval.de

10. Art Bodensee, Dornbirn, Zeitgenössi-sche Bildende Kunst, 50 ausgewählte Gale-rien aus sechs Ländern mit rund 500 Werken,

Institutionen-Meile, Förderung Junge Galeri-en, 23. bis 25. Juli, Fr/Sa 13 bis 20 Uhr, So 11 bis 18 Uhr, Messegelände, Tel. +43 (0) 5572/ 3 05-0, www.artbodensee.info

63. Foire aux Vins, Colmar, Wein- und Mehrbranchen-Ver-bundausstellung: elsäs-sische Weine, Konsum-güter, Ausrüstungen für die Weinwirtschaft, Unterhaltungsprogramm unter anderem Pop-festival mit internationalem Staraufgebot im überdachten Messe-Freilichttheater und Tanz-festival in den Messehallen, 6. bis 15. August, 13.30 bis 01 Uhr (Restaurants ab 11.30 Uhr, beide Messe-Sonntage die gesamte Messe ab 11 Uhr), Ausrüstungen für die Weinwirtschaft täglich bis 20 Uhr, Messegelände/Parc des

Expositions, Tel. +33 (0) 3 90 50 50 50, www.foire-colmar.com

26. Antik-Uhren-börse, Furtwangen, 130 Aussteller aus Europa und Übersee: Uhren, Ersatzteile, Werkzeuge, Uhren-schilder, Armbänder,

Taschenuhren, Literatur, Zubehör, 28. und 29. August, Sa 9 bis 18 Uhr, So 10 bis 16 Uhr (Fr ab 13 Uhr Händlertag), Ort: Hochschule Furtwangen University neben dem Deutschen Uhrenmuseum, Tel. +49 (0) 7723 75 56, www.antik-uhrenboerse.eu

Eurobike, Friedrichs-hafen, Internationale Fahrrad-Fachmesse, über 1000 Aussteller, diesjähriges Partner-land Zypern, Eurobike Demo Day 31.8. in Argenbühl/Allgäu 10 bis 17 Uhr (nur Fach-handel), Messebetrieb 1. bis 4. September, Mi bis Fr 8.30 bis 18.30 Uhr (nur Fachhandel), Sa 9 bis 18 Uhr Publikumstag, Messegelände, Tel. +49 (0) 7541 708-405, www.eurobike-show.de

17. Ostschweizer Bildungs-Ausstellung, St. Gallen, 160 Aussteller, 1.300 Bildungs-angebote, Berufsberatung, Sprachschulen, Messedauer der Erwachsenenbildung 3. bis 5. September und der Grund- und Weiterbildung 3. bis 7. September, 9 bis 17 Uhr (Sa/So ab 10 Uhr, Di bis 16 Uhr), Kooperationsveranstaltung, Tel. +41 (0) 71 226 11 26, www.oba.sg

78. Foire Europé-enne, Straßburg, Mehrbranchen-Verbundausstellung, Handwerk, Jardin des Délices (Garten

der Köstlichkeiten), Sportbereich, Erfinder-börse Concours Lepine, diesjähriges Gastland Thailand, 3. bis 13. September, 10 bis 19 Uhr (beide Messe-Samstage bis 22 Uhr), Messege-lände/Parc des Expositions „Wacken“, Tel. +33 (0) 3 88 37 21 21, www.foireurop.com

21. Schwarzwälder Veteranen- und Tei-lemarkt, VS-Schwenningen, 4. September, 8 bis 17 Uhr, Messegelände, Gastveranstaltung, Tel. +49 (0) 771 89 77 933.

Angaben ohne Gewähr epm

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24 Wirtschaft im Südwesten 7+8 / 2010

MESSENNews: Südbaden, Elsass, Basel, Bodensee

Die Mitte vergangenen Jahres in dem geplanten Kostenrahmen von rund 48 Millionen Euro abgeschlossene Modernisierung

des Offenburger Messegeländes trifft mit den Hallen-Neubauten, der modernen Mehrzweck-Ausstattung, 23.700 Brutto-Quadrat-metern fester Hallenfläche und 37.800 Brutto-Quadratmetern Freigelände sowie den inhaltlich und zeitlich variablen Nutzungs-möglichkeiten den Marktbedarf. So beläuft sich die Auslastungs-rate des Geländes im laufenden Jahr mit Messe-, Sport-, TV-, geselligen und sonstigen Veranstaltungen aktuell auf 322 Tage. Allgemein zeigt sich eine verstärkte, dabei veranstaltungstech-nisch auch verbesserte Kombination von Messen und Fachsemi-naren beziehungsweise Kongressen. Von den neun Eigenmessen der Messe Offenburg-Ortenau stehen in diesem Jahr noch die große Verbrauchermesse „Oberrhein Messe“ vom 25. Septem-ber bis 3. Oktober, die neue Kongressmesse „Abwasser.Praxis“ am 14. und 15. Oktober sowie die „Biogas Expo & Congress“ am 21. und 22. Oktober an. Das internationale Messe-Flaggschiff aber ist die unmittelbar vom 21. bis 25. Juli stattfindende „Euro-cheval“, Europamesse des Pferdes, mit über 400 Ausstellern und Gestüten aus mehreren Ländern, rund 700 Pferden und einem breiten Rahmenprogramm unter anderem mit Top-Schauen und großer Gala-Show am Samstag, 24. Juli, 18.45 Uhr.Im vergangenen Jahr kamen zu allen Veranstaltungen auf das Offenburger Messegelände rund 364.000 Besucher. Das Un-ternehmensergebnis der Betriebsgesellschaft Messe Offen-

burg-Ortenau GmbH (wie das Messegelände 100 Prozent Stadt Offenburg) weist für 2009 ohne die nur in den geraden Jahren stattfindende Eurocheval einen Ertrag von über 4,85 Millionen Euro aus. Das bedeutet gegenüber dem vergleichbaren Jahr 2007 eine Steigerung um 26 Prozent. Die Zahl der Feststellen belief sich 2009 auf 37,5. Das Betriebsergebnis vor Steuern und ohne Instandhaltungskosten des Geländes und Pachtzahlung betrug auch vor dem Hintergrund der operativen Investitionen minus 348.400 Euro. Im laufenden Geschäftsjahr werden ange-sichts des Veranstaltungsturnus ein Ertrag von voraussichtlich 6,25 Millionen Euro (im Vergleich 2008 mit der Eurocheval 6,02 Millionen Euro) und auch wieder ein positives Betriebsergebnis erwartet. epm

www.messeoffenburg.de

Messe Offenburg-Ortenau

Mehr Umsatz nach Modernisierung

Trotz allgemeiner Wirtschaftskrise war 2009 für die Straß-burger Messe- und Kongressgesellschaft Strasbourg Evé-

nemts SAEML das bisher beste Geschäftsjahr. Der erzielte Umsatz stieg um 5,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf die Rekordmarke von 18,62 Millionen Euro. Neben der traditionell umsatzstarken Herbst-Verbrauchermesse „Foire Européenne“ (Europamesse), nächster Termin 3. bis 13. September, trug auch die technische Organisation des Nato-Gipfels im April vergangenen Jahres mit rund 2,5 Millionen Euro wesentlich zu dem Ergebnis bei. Die Gesellschaft umfasst 123 Festan-gestellte. Insgesamt wurden 303 Veranstaltungen organisiert oder betreut, davon 16 Eigenmessen, 21 Gastmessen, 55 grö-ßere Kongresse sowie knapp 100 Konzerte und allgemeine Ereignisse. Zu allen Veranstaltungen auf dem Messegelände „Wacken“ und im benachbarten Kongresscenter PMC „Palais de la Musique et des Congrès“ kamen 2009 knapp 824.000 Besucher. Nach der Schätzungsgrundlage des französischen Veranstaltungsverbandes FSCEF dürften das Kongressgeschäft 51 Millionen Euro und das gesamte Messegeschäft 44 Milli-onen Euro Umwegrentabilität zugunsten von Handel, Hotels, Gastronomie und Verkehr in Straßburg und Umgebung generiert haben. epm

Der Kampf gegen Produktpiraterie und der Schutz des geisti-gen Eigentums der Aussteller ist gerade auf internationalen

Fachmessen ein ständiges Thema. Auf diesem Gebiet wur-de jetzt in Paris die „Baselworld“, Weltmesse für Uhren und Schmuck, von der Global Anti-Counterfeiting Group (GACG) mit dem gleichnamigen Award 2010/„Trophèe de l’Authentique“ ausgezeichnet. Damit wird das messeinterne Basler Schiedsge-richt-Panel aus Branchenfachleuten und Fachjuristen gewürdigt, das in seiner Durchsetzungsfähigkeit ein in der weltweiten Mes-sebranche bislang einzigartiges Instrument darstellt. Seit seiner Einführung 1984 wurde es bei 802 Beschwerden angerufen. Davon wurden in 597 Fällen in den für eine Messepräsentation wichtigen schnellen Entscheidungen tatsächliche Verletzungen der Rechte an Design, Marken, Erfindungspatenten und/oder urheberrechtlich geschützten Werken festgestellt und Maßnah-men veranlasst. Die diesjährige Messeausgabe im März zählte 17 Beschwerden, eine im Mehrjahresvergleich rückläufige Ten-denz und elf anerkannte Verletzungen. Die rechtliche Grundlage der Tätigkeit des Panels bildet der Ausstellervertrag, mit dem der einzelne Aussteller die Entscheide anerkennt. epm

www.baselworld.com

Messe- und Kongressgesellschaft Straßburg

Exzellentes Ergebnis 2009Gegen Produktpiraterie

Auszeichnung für Baselworld

Die „Eurocheval“ findet vom 21. bis 25. Juli in Offenburg statt.

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33Wirtschaft im Südwesten 7+8 / 2010 33Wirtschaft im Südwesten 7+8 / 2010

REGIOREPORTIHK Hochrhein-Bodensee

Das Umfrageergebnis vom April/Mai zur aktuellen Entwicklung der

Wirtschaft in der Region Hochrhein-Bodensee hat selbst die Fachleute bei der Industrie- und Handelskammer überrascht. Mit einem kräftigen Sprung um über 30 Punkte hat sich der Kon-junkturklima-Index innerhalb weniger Monate stark verbessert und gibt nach Einschätzung von Präsident Kurt Gries-haber berechtigte Hoffnung zu der An-nahme, dass die regionale Wirtschaft das „Tal der Tränen“ endgültig verlassen hat und sich wieder auf einem stabilen Wachstumspfad befindet. Zu den opti-mistischen Geschäftserwartungen zur Jahreswende 2009/10 sind nunmehr konkrete Verbesserungen bei der aktu-ellen Geschäftslage getreten.

Industrie erholt sich auf breiter FrontLeidtragende der weltweiten Rezession 2008/09 waren bis zum Jahreswechsel

vor allem die stark exportabhängigen In-dustriebetriebe, insbesondere die Auto-mobilzuliefererindustrie, der Maschinen- und Anlagebau, die Metallverarbeitende Industrie sowie die Bereiche Elektro-technik und Textil/Bekleidung. Dieses Bild hat sich seit Jahresbeginn nachhal-tig verändert. Ein kräftiger Sprung beim Auftragseingang hat die meisten Schlüs-selbranchen der Region wieder auf ei-nen Wachstumspfad zurückgeführt. Etwas schwächer fällt die Trendwende in Teilen des Maschinen- und Anlagebaus sowie vor allem bei der Möbelindustrie aus, die traditionell einen Konjunktur-aufschwung stets zeitversetzt durch-läuft. Neun von zehn Industrieunter-nehmen zeigen sich mit ihrer aktuellen Geschäftslage zwischenzeitlich wieder zufrieden und konnten in den zurücklie-genden Monaten die Auslastung ihrer Produktionskapazitäten gegenüber dem Vorjahr um durchschnittlich 10 Pro-

Überraschend kräftiger Konjunkturaufschwung in der Region

Mit Frühlingsgefühlen

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35 RegIonale BReItBandveRsoRgung

IHK: Schnell die schnelle Datenautobahn

36 Maut FÜR alle?

Treffen der IHK-Verkehrsreferenten

36 neue WeIteRBIldung

Fachwirt Textil- und Bekleidungswirtschaft

39 InteRnatIonal scHool

Schulprojekt läuft seit sechs Jahren

40 teIlneHMeR gesucHt

IHK-Umfrage zur Technologiepolitik

41 gesundHeItsFöRdeRung

IHK lädt zu Fachtagung ein

43 tReFFpunKt FRau und BeRuF

Informationstagung in Konstanz

44 BesondeRe RecHtsvoRscHRIFten

Fachwirt Textil- und Bekleidungswirtschaft

46 pRÜFungsoRdnung deR IHK

Bewachungsgewerbe: Sachkundeprüfung

47 leHRgänge und seMInaRe

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34 Wirtschaft im Südwesten 7+8 / 2010

RegioRepoRt IHK Hochrhein-Bodensee

zent auf über 80 Prozent hochfahren. Erfreulich am Frühjahrsaufschwung ist die Tatsache, dass die Trendwende nicht nur von der verbesserten Lage auf den Exportmärkten getragen wird, sondern auch spürbare Impulse aus dem laufen-den Inlandsgeschäft kommen.

Handel und dienstleistungen stabil Unverändert gut ist die wirtschaftliche Lage beim Bau-, Handel- und Dienst-leistungsgewerbe. Diese Wirtschafts-bereiche, die in der tiefen Weltrezession 2008/09 ein weiteres Abrutschen der Konjunktur verhindert haben, erweisen sich weiterhin als wichtiger stabilisieren-der Faktor für die konjunkturelle Entwick-lung in der Region Hochrhein-Bodensee. Nur fünf Prozent der befragten Unter-nehmen melden eine schlechte aktuel-le Geschäftslage. Die Konsumneigung breiter Bevölkerungsschichten bleibt hoch und trägt somit dazu bei, dass die Umsatz- und Ertragsentwicklung beim Handel- und Dienstleistungssektor zu-friedenstellend verläuft.

geschäftserwartungen optimistischDie Zuversicht der Unternehmen ist groß, dass der zum Jahreswechsel ein-geleitete Konjunkturaufschwung auch in den kommenden Monaten weiterge-hen wird. Nur knapp acht Prozent der Betriebe rechnen mit wirtschaftlichen Rückschlägen; fast jedes zweite Unter-nehmen geht sogar von einer weiteren Verbesserung seiner Geschäftsent-wicklung im Verlauf des Jahres aus.

Die Industrie setzt hierbei einmal mehr auf zusätzliche Exporterfolge, ganz be-sonders auf den Märkten in Europa und Asien. Jeder zweite Betrieb rechnet mit Umsatzsteigerungen auf diesen wich-tigen Exportmärkten. Beim Handel und im Dienstleistungsbereich dürfte ein Umsatzplus im laufenden Jahr zugleich häufig mit Preissteigerungen verbunden sein. Die drei größten Risiken für einen möglichen konjunkturellen Rückschlag im laufenden Jahr sehen die Unterneh-men derzeit in der weiteren Entwick-lung des Inlandgeschäfts und der Ener-gie- und Rohstoffpreise sowie bei den Arbeitskosten. Der Fachkräftemangel rangiert in der Bewertung bislang nur an fünfter Stelle. Nach wie vor hat das Thema „Kredit-klemme“ für die Wirtschaft in der Regi-on Hochrhein-Bodensee keine Bedeu-tung. Die Kreditkonditionen haben sich in den zurückliegenden Monaten für einzelne Unternehmen leicht verschlech-tert, insbesondere was das Zinsniveau, die Bereitstellung von Sicherheiten und die Dokumentationspflichten des Kredit-nehmers anbelangt. Es gibt jedoch keine Klagen in Bezug auf die grundsätzliche Bereitschaft der heimischen Kreditins-titute bei der Kreditgewährung. Für die heimische Wirtschaft erweist sich das breite Netz an leistungsstarken, mittel-ständisch geprägten Sparkassen und Genossenschaftsbanken als wichtiger stabilisierender Faktor. Die jüngste Tal-fahrt des Euros war nicht Gegenstand der IHK-Umfrage im Frühjahr. Mögliche

Auswirkungen auf Produktion, Export, Rohstoff- und Energiepreisentwicklung, Konsumverhalten und Beschäftigung aus Sicht der Unternehmen blieben so-mit unbeantwortet.

Investitionsblockade bröckeltDer Stimmungswandel in der Wirtschaft spiegelt sich auch bei den Investitions-planungen der Unternehmen wider. Zum Jahreswechsel 2009/10 war die Zahl derer, die für das laufende Jahr von fal-lenden Investitionsraten ausgingen grö-ßer, als derjenigen, die einen steigenden Trend signalisierten. Dies hat sich zum Frühjahr 2010 spürbar verändert, vor al-lem im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresniveau. Gut jedes vierte Unter-nehmen plant vermehrte Investitionen im Inland. Dies gilt ganz besonders für den Bereich der Industrie. Im Fokus der verstärkten Investitionstätigkeit 2010 stehen der Ersatzbedarf, Rationalisie-rungsinvestitionen sowie Investitionen in neue Produkte und Produktionsverfah-ren. Erweiterungsinvestitionen spielen noch eine untergeordnete Rolle, da die Produktionskapazitäten in vielen Fällen noch nicht voll ausgelastet sind.

aufschwung belebt arbeitsmarktDie kräftige Konjunkturbelebung wird begleitet von positiven Signalen für die regionalen Arbeitsmärkte. Parallel zur Reduzierung von Kurzarbeit ist die Nachfrage nach Leiharbeitskräften im Frühjahr wieder rasch angestiegen. Die Zuversicht vieler Unternehmen wächst, dass ein Abbau bei den Arbeitsplät-zen in den kommenden Monaten nicht erforderlich wird. Das Festhalten an den Stammbelegschaften im Krisen-jahr 2009 hat sich somit rückblickend gesehen als richtige Entscheidung er-wiesen. Da die Zahl der Grenzgänger in die benachbarte Schweiz aufgrund der höheren Wachstumsdynamik, des ausgeprägten Fachkräftemangels und der zwischenzeitlich eingetretenen Eu-roschwäche mit hoher Wahrscheinlich-keit weiter ansteigen wird, ist davon aus-zugehen, dass sich auf den regionalen Arbeitsmärkten zunehmend Engpässe einstellen werden. � lei

InFoRMatIonEine ausführliche grafische Dokumentation zur Umfrage 1/2010 gibt es im Internet unter www.konstanz.ihk.de

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35Wirtschaft im Südwesten 7+8 / 2010

eine schnelle Internet-verbindung ist für viele

Firmen in der Region noch Zukunftsmusik. Nicht nur in Konstanz fehlt noch ein leistungsfähiges Glasfaser-netz, das eine schnelle Da-tenübertragung gewährleis-tet. Um eine Verbesserung der Breitbandanbindung zu erreichen, haben sich Ver-treter der IHK, der Hand-werkskammer Konstanz, der Wirtschaftsförderung sowie der Landtagsabgeordnete Andreas Hoffmann (CDU) an einen Tisch gesetzt, um sich mit den Verantwortlichen der Konstanzer Stadtwerke über mögliche Lösungen des Problems zu verständigen. Michael Müller, bei den Stadtwerken Leiter des Geschäftsbe-reichs Energienetze, stellte die Pläne des kommunalen Betriebes vor. So soll bis zum nächsten Jahr ein ei-genes Glasfasernetz als Pilotprojekt in einem Teil des Industriegebietes instal-liert werden, welches als Basis für einen weiteren Ausbau im gesamten Stadtge-biet in den nächsten zehn bis zwölf Jah-ren dienen soll. Damit sollen dann die Voraussetzungen für eine schnelle Da-tenübertragung gewährleistet sein. Ab Frühjahr 2011 können die ersten Kunden im Konstanzer Industriegebiet Unterlohn das neue Netz nutzen. Die Stadtwerke werden ein so genanntes „Open Access Network“ anstreben. Sie wollen nicht als Dienstleister, sondern eher als „Daten-spediteur“ auftreten, betonte Michael Müller in dem zweistündigen Arbeitsge-spräch bei der IHK.

Die Vertreter der Wirtschaftskammern und Andreas Hoffmann lobten die Initia-tive der Stadtwerke, denn eine schnelle Breitbandanbindung werde für die Betrie-be immer wichtiger. „Die Telekom wird ihrer eigenen Geschäftspolitik nach nicht im ländlichen Raum sondern nur noch in den Ballungsgebieten ihr Glasfasernetz ausbauen. Daher ist es wichtig, dass wir alternative Lösungen für unsere Region finden“, betonte Andreas Hoffmann. Und IHK-Hauptgeschäftsführer Claudius Marx ist überzeugt: „Das geplante Projekt der Konstanzer Stadtwerke kann auch in an-deren Kommunen Schule machen.“Die IHK und die Handwerkskammer werden in der nächsten Zeit eine Um-frage zur Breitbandversorgung bei ihren Mitgliedsunternehmen im gesamten Kammerbezirk starten. Weiterhin ist eine gemeinsame Informationsveranstaltung mit den Stadtwerken geplant. Die Exper-ten der Wirtschaftskammern wollen da-

mit die große Bedeutung der schnellen Internetverbindungen für die regionale Wirtschaft deutlich machen. „Die Breit-bandanbindung wird schon in eine paar Jahren ein unverzichtbarer Standortfak-tor sein“, erläutert Claudius Marx. Und Michael Müller ergänzt: „Jeder Bauherr sollte bei der Errichtung seines Gebäu-des bereits vorsorglich Leerrohre legen lassen, damit einem schnellen und kos-tengünstigen Anschluss nichts im Wege steht.“ Gebäude mit einem Breitbandan-schluss werden nach Einschätzung der Experten zukünftig einen höheren Immo-bilienwert erzielen. � tel

Runder tisch von Kammern, stadtwerken und politik zum Breitbandangebot in der Region

iHK: Schnell die schnelle Datenautobahn

Setzen sich für ein leistungsfähiges Glas-fasernetz in Konstanz ein: Joachim

Kunz (Handwerkskammer), Andreas Gorgol (Wirtschaftsförderung), MdL Andreas

Hoffmann, Roland Stader (Stadtwerke), Sunita Patel (IHK), und

Michael Müller (Stadtwerke, von links).

Bild

: IHK

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36 Wirtschaft im Südwesten 7+8 / 2010

RegioRepoRt IHK Hochrhein-Bodensee

Die baden-württembergischen IHK-Verkehrsreferenten waren Mitte

April zu Gast bei der IHK in Konstanz. Im Mittelpunkt der Sitzung stand das Thema Infrastrukturfinanzierung. Im Beisein von Dr. August Ortmeyer, Lei-ter der Verkehrsabteilung beim DIHK, Berlin, erläuterte Professor Dr. Claudius Marx, Hauptgeschäftsführer der IHK, die Haltung der baden-württembergischen Industrie- und Handelskammern zu ei-nem Systemwechsel in der Infrastruk-turfinanzierung. Die völlig unzureichenden Investitions-mittel in den vergangenen Jahren und die aktuelle Situation in den öffentlichen Haushalten, die zu weiteren Einschrän-kungen führen werden, gäben Anlass, die Finanzierung der Straßeninfrastruk-tur auf eine neue Grundlage zu stellen. Wenn die Politik nicht bereit oder in der Lage sei, künftig mehr Geld aus dem Haushalt zur Verfügung zu stellen, so sä-hen die IHKs in Baden-Württemberg nur in der Erhebung von Nutzungsgebühren für alle Verkehrsteilnehmer in Form von Maut und/oder Vignette den Weg, die notwendige Verstetigung der Investitio-nen sicherzustellen. „Voraussetzung ist allerdings“, so unterstrich Marx, „dass alle Einnahmen aus Nutzungsgebühren vollständig für die Instandhaltung sowie den Aus- und Neubau der Straßeninfra-struktur zweckgebunden werden und der Bund unverändert den zu dynamisieren-

den jetzigen Betrag als Haushaltsmittel für die Straßeninfrastruktur zur Verfü-gung stellt.“Die Verkehrsreferenten waren sich da-rin einig, dass der bereits bestehenden Verkehrsinfrastrukturfinanzierungsgesell-schaft (VIFG) die volle Kompetenz für Planung, Bau, Betrieb und Instandset-zung der Straßeninfrastruktur übertra-gen werden müsse. Auch die Erhebung und Verwaltung der Einnahmen müsse der VIFG selbstständig möglich sein. Die VIFG müsse wie ein Unternehmen agieren können, Kredite aufnehmen und zur Erfül-lung der Aufgaben private Unternehmen beauftragen können.

Der DIHK wurde beauftragt, ein schlüs-siges Konzept zu einem solchen System-wechsel in der Infrastrukturfinanzierung zu erarbeiten. Weitere Themen der zweitägigen Sitzung waren unter anderem die Novellierung des Personenbeförderungsgesetzes, die Beratungspraxis zu Sozialvorschriften im Straßenverkehr, die Berufskraftfahrerqua-lifikation im Gefahrgutbereich sowie die so genannte Lärmminderungsplanung.� go

Baden-württembergische IHK-verkehrsreferenten in Konstanz

Maut für alle?

Zum Herbst 2010 startet in der Gatex in Bad Säckingen ein neuer Lehrgang

der Aufstiegsfortbildung mit öffentlich-rechtlicher Prüfung: der Fachwirt für die Textil- und Bekleidungswirtschaft. Ange-sprochen werden aufstiegswillige Mitar-beiter der Textil- und Bekleidungsindustrie mit kaufmännischer Ausbildung sowie des Textileinzel- und -großhandels.Der Lehrgang vermittelt umfangreiches betriebswirtschaftliches Know-how, rechtliche Kenntisse sowie Experten-

wissen aus Marketing, Vertrieb und Be-schaffung. Einen weiteren Schwerpunkt bilden intensive Materialkunde sowie technisches Know-how aus der Textilpro-duktion. Die Teilnehmer werden darüber hinaus auf künftige Führungsaufgaben vorbereitet.Künftige Einsatzbereiche für einen Fach-wirt für die Textil- und Bekleidungswirt-schaft können zum Beispiel die Bereichs- oder Abteilungsleitung sein, das Produkt-, Marketing- oder Vertriebsmanagement

sowie alle Tätigkeiten an der Schnittstel-le zwischen betriebswirtschaftlichem Be-reich und Textilproduktion.Der Lehrgang findet in Blockmodulen statt, die auch Interessenten aus größerer Entfernung eine Teilnahme ermöglichen. � JS

InFoRMatIonJohanna Speckmayer Telefon: 07622 3907-231 [email protected]

Fachwirt für die textil- und Bekleidungswirtschaft

Neue Weiterbildung der gatex

Die baden-württembergischen IHK-Verkehrsreferenten mit IHK-Hauptge-

schäftsführer Claudius Marx (rechts).

Bild

: IHK

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39Wirtschaft im Südwesten 7+8 / 2010

IHK Hochrhein-Bodensee RegioRepoRt

Die International School Kreuzlingen/Konstanz, kurz ISKK genannt, wird

sechs Jahre alt. Das internationale und grenzüberschreitende Schulprojekt hat sich in dieser Zeit als erfolgreiches Kon-zept und als deutliche Verbesserung der Standortqualität in der Wirtschaftsregion Hochrhein-Bodensee erwiesen.Die IHK hat das ehrgeizige Schulprojekt von Anfang an unterstützt. Die Schüler der ISKK im integrierten Kindergarten, in der Primärschule (Basisstufe) und der Oberstufe (Sekundärstufe) sind zwischen 3 und 15 Jahre alt. In der Villa Doldenhof in Kreuzlingen kön-nen sie erfahren, wie spannend Lernen sein kann und wie viel Spaß es macht, in einer fremden Sprache neue Dinge zu erfahren. Denn die Kinder lernen von

Anfang an die Weltspra-che Englisch.Der Eintritt in die ISKK ist einfach und jederzeit mög-lich. Die Abschlüsse sind national und international anerkannt. Eine Möglich-keit, wieder in das öffentli-che Schulsystem zu wech-seln, besteht ebenso. Die Übertritte werden von der ISKK begleitet. Unterrichtet wird in Klassen mit maximal 12 bis 16 Kindern. Das neue Schuljahr startet im Herbst.� ae

InFoRMatIonInformationen zum Konzept und zu den Lehrplänen gibt es unter www.iskk.ch oder telefonisch bei der ISKK, 0041 71 6722727.

International school

ehrgeiziges projekt läuft seit sechs Jahren

Unterricht in der International School in Kreuzlingen/Konstanz. Die Bildungs-

einrichtung wurde sechs Jahre alt.

Das Konzept der Nachhaltigkeit im Sinne einer gesellschaftlichen Ver-

antwortung ist die Antwort auf die im-mer stärker werdende Verflechtung von Unternehmen mit anderen gesell-schaftlichen Gruppen. Verknappung natürlicher Ressourcen, Sicherstellung der internationalen Wettbewerbsfähig-keit, aber auch die aktuelle globale Wirt-schafts- und Finanzkrise sind nur ein Teil

der Probleme, die von allen beteiligten Akteuren gelöst werden müssen. Die Unternehmen sind gefragt, ihre Fähig-keiten in die Bewältigung dieser drän-genden Herausforderungen einzubrin-gen und damit ihre eigene Zukunft aktiv mitzugestalten. Zu diesem noch sehr jungen Thema bietet die zusammen mit dem Kalk-werk in Istein und der Firma Systain aus

Schwäbisch Gmünd am 20. Juli eine kostenfreie Informationsveranstaltung an. Verschiedene Experten aus Politik und Umweltschutz sowie beispielhafte Unternehmensvertreter beleuchten das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln und erläutern ihre Erfahrungen.� sp

InFoRMatIonJanett Raetz | Telefon 07622 3907-260

veranstaltung in Istein

Nachhaltigkeit als unternehmerische Aufgabe

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40 Wirtschaft im Südwesten 7+8 / 2010

RegioRepoRt

Markterfolge von Unternehmen hängen zunehmend von Innovationen ab. Dies gilt für Industrie- und Dienstleis-

tungsbranchen gleichermaßen. Die Basis für die Umsetzung von Ideen in erfolgreiche Produkte am Markt sind Forschung und Entwicklung (FuE). Aufgabe der Politik ist es, Innovati-onsanstrengungen von Unternehmen und insbesondere der mittelständischen Wirtschaft durch die Schaffung geeigneter Rahmenbedingungen zu unterstützen.Mit einer Umfrage zur Technologiepolitik wollen die baden-württembergischen IHKs das Meinungsbild von Industrie- und Dienstleistungsunternehmen zu den aktuellen Rahmenbedin-gungen und politischen Maßnahmen erfassen sowie Hemm-nisse für FuE-Aktivitäten von Unternehmen identifizieren. Mit einer Beteiligung an der Umfrage unterstützen alle interes-sierten Unternehmen die IHK bei der Entwicklung konkreter Forderungen, mit denen sie die Interessen der Unternehmen und insbesondere der mittelständischen Wirtschaft im FuE-Bereich gegenüber der Politik vertreten will.Der Fragebogen ist auf der IHK-Webseite unter www.kons-tanz.ihk.de eingestellt. � sp

InFoRMatIonSunita Patel | E-Mail: [email protected]

teilnehmer gesucht

iHK-Umfrage zur technologiepolitik

Die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutsch-land und der Schweiz sind eng. Doch bei dem Waren- und

Dienstleistungsexport in die Schweiz sind trotz der bilateralen Verträge einige wichtige Besonderheiten für die erfolgreiche Auftragsabwicklung zu beachten. Seien es reine Montagear-beiten, das Mitführen von Werkzeug oder Ausrüstung sowie die längerfristige Mitarbeiterentsendung – es sind jeweils spe-zifische rechtliche Regelungen zu berücksichtigen. Es besteht die Möglichkeit, sich in kompakter Form mit Fachleuten der Schweizer Behörden auszutauschen. Die Veranstaltung findet statt am 9. Juli in Schopfheim und am 13. Juli in Konstanz, jeweils von 9 bis 13 Uhr im IHK-Gebäude. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos. Diese Veran-staltung wird von der Europäischen Kommission gefördert. Für die Inhalte ist die Kommission jedoch nicht verantwortlich.� Hs

anMeldungBirgit Hasel | Telefon: 07622 3907-234 | [email protected]

seminar

Auftragsabwicklung in der Schweiz

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41Wirtschaft im Südwesten 7+8 / 2010

Unter dem Motto „Gesunde Mitarbeiter – starke Unterneh-men – attraktive Region“ lädt die Industrie- und Handels-

kammer gemeinsam mit dem regionalen Netzwerk BGM am 14. September zu einer Fachtagung zur betrieblichen Ge-sundheitsförderung ein. Vor dem Hintergrund des bundeswei-ten demografischen Entwicklungstrends kommen große neue Herausforderungen auf die Personalpolitik der Unternehmen zu. Das Renteneintrittsalter steigt, das Durchschnittsalter der Belegschaften erhöht sich und parallel hierzu nimmt gleichzei-tig das Potenzial an qualifizierten Nachwuchskräften spürbar weiter ab. Diese Trends gelten auch für die Region Hochrhein-Bodensee. Bereits heute steht fest: Der Wettbewerb um gut ausgebildete Fachkräfte wird sich in den kommenden Jahren teils dramatisch zuspitzen.Für die Personalentwicklung in den Unternehmen gilt es mehr denn je, neue Strategien zur Sicherung ihres langfristigen Fachkräftebedarfs zu entwickeln und erfolgreiche Konzepte weiter zu optimieren. Dies gilt auch für das Engagement der Betriebe auf dem Feld des Betrieblichen Gesundheitsmanage-ments (BGM), das immer stärker ins Blickfeld einer erfolgrei-chen Personalpolitik rückt. Die halbtägige Veranstaltung in den Räumen der IHK in Schopfheim steht unter der Schirmherrschaft der Ministerin für Arbeit und Soziales Baden-Württemberg, Dr. Monika Stolz, und richtet sich an die mittelständische Wirtschaft. Beispiele aus dem betrieblichen Alltag stehen im Mittelpunkt der Fach-tagung. Unter anderem präsentieren sich sechs namhafte Unternehmen aus der Region Hochrhein-Bodensee mit ihren Konzepten, Strategien und Erfahrungen auf dem Feld des BGM. Ein speziell eingerichteter Marktplatz mit wichtigen Akteuren, wie zum Beispiel AOK, Rentenversicherungsträger, Berufsgenossenschaft, Betriebsärzte und der Landesverband für Prävention und Rehabilitation, stehen den interessierten Unternehmen beratend zur Seite.� Lei

InFoRMatIonImmo Leisinger | Telefon: 07622 3907-213

Fachtagung zur betrieblichen gesundheitsförderung

Die iHK lädt ein

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42 Wirtschaft im Südwesten 7+8 / 2010

Die Lieferung von Waren in die Schweiz, die Erbringung oder der Bezug von Dienstleistungen über die Grenze sind

mit einer Vielzahl von Fragestellungen für die Unternehmen verbunden. Das Seminar führt anhand von Praxisbeispielen in die Grundsätze der gesetzlichen Regelung ein und behandelt folgende Themen: Lieferung in die Schweiz, Reihengeschäf-te, werkvertragliche Leistungen, sonstige Leistungen (zum Beispiel von Bauunternehmern, Anlagebauern, Spediteuren, Handelsvertretern, Lohnveredlern, Beratern, Lizenzgebern, Werbeagenturen, Leasinggebern und Online-Dienstleistern), Steuerpflicht, Registrierung, Fiskalvertretung in der Schweiz sowie Hinweise zum Umsatzsteuervergütungsverfahren. Die Veranstaltung findet statt in Konstanz im Gebäude der IHK Hochrhein-Bodensee, Schützenstr. 8, am 20. Juli, 16 bis 19 Uhr, in Schopfheim im Gebäude der IHK, E.-Fr.-Gott-schalkweg 1, am 21. Juli, 16 bis 19 Uhr. Die Teilnahmege-bühr beträgt 90 Euro. � tv

InFoRMatIonWeitere Informationen zu den Veranstaltungen in diesem Jahr gibt es im Internet unter: www.konstanz.ihk.de, Suchwort Wirtschaftsrecht.

seminar

Umsatzbesteuerung Deutschland-Schweiz

Arbeitsrecht, Compliance und Datenschutz sind die The-men einer kostenfreien Informationsveranstaltung, die die

IHK am 13. Juli in Konstanz im Gebäude der IHK, Schützenstr. 8, und am 15. Juli in Schopfheim im Gebäude der IHK, E.-Fr.-Gottschalkweg 1, jeweils von 18 bis 20 Uhr anbietet. Referent der Abende wird Dr. Thomas Daum von der Rechtsanwalts-kanzlei Schrade und Partner (Singen) sein.Unter dem Begriff Compliance wird die Selbstverpflichtung von Unternehmen und Führungskräften zur Einhaltung von Gesetzen und Richtlinien in Unternehmen verstanden. Ziel der Veranstaltung ist es, die Anforderungen an die wirksame Ein-beziehung solcher Verhaltensregeln in Arbeitsverhältnisse und auch damit verbundene Kontroll- und Sanktionsmöglichkeiten anhand von Praxisbeispielen aufzuzeigen. Darüber hinaus werden die neuen Regelungen des Arbeitnehmerdatenschut-zes, die gesetzgeberische Reaktion auf mehrere bundesweite „Datenskandale“, und insbesondere Kontroll- und Sanktions-möglichkeiten im Zusammenhang mit der Nutzung von E-Mail und Internet im Arbeitsverhältnis vorgestellt. � tv

InFoRMatIon und anMeldungDr. Susanne Tempelmeyer-Vetter | Tel.: 07531 2860-156E-Mail: [email protected]

veranstaltung zum arbeitsrecht

Datenschutz und Compliance

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IHK Hochrhein-Bodensee RegioRepoRt

Am 21. Juli findet in der Bildungsaka-demie Konstanz, Opelstraße 6, von

8.30 bis 17 Uhr eine Informationstagung unter dem Motto „Treffpunkt Frau und Beruf“ statt. Angesprochen werden hier Frauen während der Berufspause, Frauen, die an beruflicher Weiterbildung interessiert sind, sowie Frauen in der Kar-riereplanung.Vormittags geben die Kontaktstelle Frau und Beruf der Handwerkskammer Kons-tanz, die Bodensee Standort Marketing GmbH, die Arbeitsgemeinschaft für be-rufliche Fortbildung sowie die Agentur für Arbeit Konstanz Impulse und Informa-

tionen zu Trends und Entwicklungen am Arbeitsmarkt, zu beruflicher Orientierung sowie zu Möglichkeiten und Rahmenbe-dingungen der Erwerbstätigkeit.Nachmittags informieren relevante Bil-dungsträger über die Angebote in der Region und über Fördermöglichkeiten. Anschließend können sich die Teilneh-merinnen in verschiedenen Workshops zu den Themen „Rund um die Bewer-bung – Einführung und praktische Tipps“ sowie „Auf Stellensuche im Internet – Einführung und praktische Tipps infor-mieren“. Beide Workshops können be-sucht werden.

Die Veranstalter sind: Agentur für Arbeit Konstanz, Arbeitsgemeinschaften für be-rufliche Fortbildung, Bodensee Standort Marketing GmbH, Kontaktstelle Frau und Beruf der Handwerkskammer Konstanz, Frauenakademie Konstanz, Industrie- und Handelskammer Hochrhein-Bodensee, Volkshochschule Konstanz- Singen. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Gebühr: 10 Euro einschließlich Tagungsmappe, Mittagsimbiss und Tagungsgetränke. �schi

InFoRMatIonKontaktstelle Frau und Beruf Telefon 07531 587-251

Informationstagung in Konstanz

treffpunkt Frau und Beruf

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44 Wirtschaft im Südwesten 7+8 / 2010

RegioRepoRt IHK Hochrhein-Bodensee

Besondere Rechtsvorschrift zum/zur Fachwirt für die textil- und Bekleidungswirtschaft/ Fachwirtin für die textil- und Bekleidungswirtschaft

§ 1 Ziel der prüfung und Bezeichnung des abschlusses (1) Die zuständige Stelle kann berufliche Fortbildungsprüfungen zum Fachwirt für die Textil- und Be-

kleidungswirtschaft nach den §§ 2 bis 10 durchführen, in denen die auf einen beruflichen Aufstieg abzielende Erweiterung der beruflichen Handlungsfähigkeit nachzuweisen ist.

(2) Ziel der Prüfung ist der Nachweis der Qualifikation zum Fachwirt für die Textil- und Bekleidungs-wirtschaft in Produktionsunternehmen der Textilindustrie, Groß- und Einzelhandelsunternehmen mit Schwerpunkt Textil unterschiedlicher Größe sowie in verschiedenen Bereichen und Tätigkeits-feldern eines Betriebs Sach-, Organisations- und Führungsaufgaben wahrnehmen zu können und damit die Befähigung:

1. betriebswirtschaftliche Sachverhalte und Problemstellungen eines Unternehmens zu erken-nen, zu analysieren und einer Lösung zuzuführen;

2. Geschäftsprozesse und Projekte eigenverantwortlich und selbstständig unter Berücksichtigung wirtschaftlicher und rechtlicher Aspekte sowie unter Anwendung eines adäquaten Methoden-einsatzes zu bewerten, zu planen und durchzuführen;

3. Herstellung, Zusammensetzung und Einsatzgebiete textiler Stoffe zu beurteilen und dieses Wissen in Geschäftsprozesse einzubinden;

4. kundenorientierte und wirtschaftliche Konzepte und Lösungen zu erarbeiten sowie Marke-tingkonzepte zu entwerfen, zu planen und umzusetzen;

5. anhand einer zielorientierten Führung, Kooperation und Kommunikation Geschäftsprozesse und Projekte nach innen und außen zu gestalten, zu moderieren und zu kontrollieren.

(3) Die erfolgreich abgelegte Prüfung führt zum Abschluss „Fachwirt für die Textil- und Bekleidungs-wirtschaft“.

§ 2 Zulassungsvoraussetzungen (1) Zu den Prüfungsteilen „Wirtschaftsbezogene Qualifikationen“ und „Textile Technische Qualifika-

tionen“ nach § 3 Abs. 1 Nr. 1 und 2 ist zuzulassen, wer Folgendes nachweist: 1. eine mit Erfolg abgelegte Abschlussprüfung in einem anerkannten mindestens dreijährigen

kaufmännischen oder verwaltenden Ausbildungsberuf oder 2. eine mit Erfolg abgelegte Abschlussprüfung in einem sonstigen anerkannten mindestens drei-

jährigen Ausbildungsberuf und danach eine mindestens einjährige Berufspraxis oder 3. eine mit Erfolg abgelegte Abschlussprüfung in einem anderen anerkannten Ausbildungsberuf

und danach eine mindestens zweijährige Berufspraxis oder 4. eine mindestens dreijährige Berufspraxis.(2) Zum Prüfungsteil „Handlungsspezifische Qualifikation“ nach § 3 Abs. 1 Nr. 3 ist zuzulassen,

wer den erfolgreichen Abschluss der Prüfungsteile „Wirtschaftsbezogene Qualifikationen“ und „Textile Technische Qualifikationen“ nachweist. Der Abschluss darf nicht länger als fünf Jahre zurückliegen.

(3) Abweichend von den Absätzen 1 und 2 kann zur Prüfung auch zugelassen werden, wer durch Vorlage von Zeugnissen oder auf andere Weise glaubhaft macht, dass Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten (berufliche Handlungsfähigkeit) erworben worden sind, die eine Zulassung zur Prüfung rechtfertigen.

§ 3 gliederung und durchführung der prüfung (1) Die Prüfung gliedert sich in folgende Prüfungsteile 1. Wirtschaftsbezogene Qualifikationen, 2. Textile Technische Qualifikationen, 3. Handlungsspezifische Qualifikationen.(2) Der Prüfungsteil „Wirtschaftsbezogene Qualifikationen“ gliedert sich in folgende Qualifikations-

bereiche: 1. Volks- und Betriebswirtschaft, 2. Rechnungswesen, 3. Recht und Steuern, 4. Unternehmensführung.(3) Der Prüfungsteil „Textile Technische Qualifikationen“ gliedert sich in folgende Qualifikationsbe-

reiche: 1. Faserstofflehre, 2. Garn- und Zwirnkunde, 3. Flächenerzeugung, 4. Warenkunde,

Die Industrie- und Handelskammer Hochrhein-Bodensee erlässt aufgrund des Beschlusses des Berufsbildungsausschusses vom 5. Mai 2010 als zu-ständige Stelle nach § 54 in Verbindung mit § 79 Abs. 4 Berufsbildungsge-setz vom 23. März 2005 (BGBI. I S. 931) zuletzt geändert durch Art. 15 Abs. 90 Dienstrechtsneuordnungsgesetz vom 5. Februar 2009 (BGBl. I S. 160) folgende besondere Rechtsvorschrift für die Fortbildungsprüfung zum Fachwirt* für die Textil- und Bekleidungswirtschaft.

5. Textilveredelung, 6. Konfektion und Mode.(4) Der Prüfungsteil „Handlungsspezifische Qualifikationen“ gliedert sich in folgende Qualifikations-

bereiche: 1. Marketing und Vertrieb, 2. Verhandlungsstrategien und Verkaufstraining, 3. Mitarbeiterführung und Qualifizierung, 4. Internationale Beschaffung und Logistik, 5. Fachenglisch.(5) Die Prüfung in den Qualifikationsbereichen gemäß Absätze 2 bis 4 wird schriftlich und mündlich

durchgeführt.(6) Als weitere Prüfungsleistung wird innerhalb des Prüfungsteils „Textile Technische Qualifikatio-

nen“ eine mündliche Prüfung in Form eines situationsbezogenen Fachgesprächs mit Präsentation durchgeführt, das nicht länger als 30 Minuten dauern soll. Es soll sich inhaltlich auf die Qualifika-tionsbereiche gemäß Absatz 3 Nr. 1 bis 6 beziehen.

Bei der Prüfungsanmeldung ist der gewählte Handlungsbereich mitzuteilen; dieser muss bei der Wiederholungsprüfung beibehalten werden.

Das Thema der Präsentation wird von dem Prüfungsteilnehmer gewählt und dem Prüfungsaus-schuss bei der ersten schriftlichen Prüfungsleistung eingereicht.

§ 4 Wirtschaftsbezogene Qualifikationen(1) Im Qualifikationsbereich „Volks- und Betriebswirtschaft“ sollen zum einen grundlegende volks-

wirtschaftliche Zusammenhänge und ihre Bedeutung für die betriebliche Praxis beurteilt werden können. Zum anderen müssen grundlegende betriebliche Funktionen und Funktionsbereiche und deren Zusammenwirken im Betrieb verstanden werden. Weiterhin soll der Vorgang einer Exis-tenzgründung erfasst und in seiner Gesamtheit strukturiert werden können. In diesem Rahmen können geprüft werden:

1. Volkswirtschaftliche Grundlagen, 2. Betriebliche Funktionen und deren Zusammenwirken, 3. Existenzgründung und Unternehmensrechtsformen, 4. Unternehmenszusammenschlüsse.

(2) Im Qualifikationsbereich „Rechnungswesen“ soll die Fähigkeit nachgewiesen werden, die Be-deutung des Rechnungswesens als Dokumentations-, Entscheidungs- und Kontrollinstrument für die Unternehmensführung darstellen und begründen zu können. Dazu gehören insbesondere, die bilanziellen Zusammenhänge sowie die Kostenrechnung in Grundzügen erläutern und anwenden zu können. Außerdem sollen die erarbeiteten Zahlen für eine Aussage über die Unternehmenssi-tuation ausgewertet werden können. In diesem Rahmen können geprüft werden:

1. Grundlegende Aspekte im Rechnungswesen, 2. Finanzbuchhaltung, 3. Kosten- und Leistungsrechnung, 4. Auswerten der betriebswirtschaftlichen Zahlen, 5. Planungsrechnung.(3) Im Qualifikationsbereich „Recht und Steuern“ sollen allgemeine Kenntnisse des bürgerlichen und

des Handelsrechts sowie Kenntnisse des Arbeitsrechts nachgewiesen werden. Weiterhin sollen an unternehmenstypischen Beispielen und Situationen mögliche Vertragsgestaltungen vorbereitet und deren Auswirkungen bewertet werden können. Es müssen außerdem die Grundzüge des unternehmensrelevanten Steuerrechts verstanden werden. In diesem Rahmen können geprüft werden:

1. Rechtliche Zusammenhänge, 2. Steuerrechtliche Bestimmungen.(4) Im Qualifikationsbereich „Unternehmensführung“ soll die Fähigkeit nachgewiesen werden, die

Inhalte der Betriebsorganisation, der Personalführung und -entwicklung sowie der Planungs- und Analysemethoden im betrieblichen Umfeld zu kennen, deren Auswirkungen auf die Unterneh-mensführung erläutern und in Teilumfängen anwenden zu können. In diesem Rahmen können geprüft werden:

1. Betriebsorganisation, 2. Personalführung, 3. Personalentwicklung.(5) Die schriftliche Prüfung besteht für jeden Qualifikationsbereich aus einer unter Aufsicht anzuferti-

genden Arbeit, deren Mindestbearbeitungszeiten jeweils betragen: 1. Volks- und Betriebswirtschaft 60 Minuten, 2. Rechnungswesen 90 Minuten, 3. Recht und Steuern 60 Minuten, 4. Unternehmensführung 90 Minuten. Die Gesamtdauer soll jedoch 330 Minuten nicht überschreiten.(6) Wurden in nicht mehr als zwei Qualifikationsbereichen mangelhafte Prüfungsleistungen erbracht,

sind in diesen Qualifikationsbereichen jeweils mündliche Ergänzungsprüfungen anzubieten. Bei

* Zur Vereinfachung der Lesbarkeit wird im Folgenden nur die männliche Form verwendet, die weibliche Form ist ebenfalls gemeint.

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45Wirtschaft im Südwesten 7+8 / 2010

einer oder mehreren ungenügenden Leistungen besteht diese Möglichkeit nicht. Die Ergänzungs-prüfung soll anwendungsbezogen durchgeführt werden und in der Regel nicht länger als 20 Minuten dauern. Die Bewertungen der schriftlichen Prüfungsleistung und die der mündlichen Ergänzungsprüfung werden zu einer Note zusammengefasst. Dabei wird die Bewertung der schriftlichen Prüfungsleistung doppelt gewichtet.

§ 5 textile technische Qualifikationen(1) Im Qualifikationsbereich „Faserstofflehre“ soll die Fähigkeit nachgewiesen werden, textile Faser-

stoffe hinsichtlich ihrer Textur zu unterscheiden und einzuordnen, ihre Einsatzgebiete darzustellen und ihre Pflege zu beurteilen. In diesem Rahmen können geprüft werden:

1. Morphologie, Textur und substantieller Aufbau der Natur- und Chemiefasern, 2. Herkunft, Gewinnung, Herstellungsverfahren, Gebrauchseigenschaften, Verwendungsmöglich-

keiten, Einsatzgebiete und Pflegeverhalten, 3. Hochleistungsfasern und deren Eigenschaften für spezielle Einsatzgebiete wie z.B. Funktions-

bekleidung und technische Textilien.(2) Im Qualifikationsbereich „Garn- und Zwirnkunde“ soll die Fähigkeit nachgewiesen werden, die

Unterschiede der nach verschiedenen Verfahren hergestellten Fasern zu beurteilen, die verschie-denen Herstellungsverfahren und deren Vor- und Nachteile zu kennen. In diesem Rahmen können geprüft werden:

1. Unterschiede, Besonderheiten, Vor- und Nachteile für die nach den verschiedenen Verfahren hergestellten Spinnfaser-, Filament- und Texturgarne,

2. Grundprinzipien und Verfahren des Spinnens, Zwirnens und Texturierens, 3. Überblick über die wesentlichen Unterschiede, die technischen und wirtschaftlichen Vor- und-

Nachteile der verschiedenen Verfahren und deren Auswirkungen in den nachfolgenden Verar-beitungsstufen.

(3) Im Qualifikationsbereich „Flächenerzeugung“ soll die Fähigkeit nachgewiesen werden, die Grundprinzipien des Webens, Strickens und der Vlieserzeugung darzustellen. In diesem Rahmen können geprüft werden:

1. Grundprinzipien des Webens, Strickens und der Vlieserzeugung, 2. Unterscheidung der Warenproben bezüglich der Herstellung.(4) Im Qualifikationsbereich „Warenkunde“ soll die Fähigkeit nachgewiesen werden, verschiedene

Flächengebilde nach differenzierten Kriterien zu beurteilen. In diesem Rahmen kann geprüft wer-den:

Beurteilung und Bezeichnung verschiedener Flächengebilde nach ihren Bindungs-, Material und Ausrüstungskriterien sowie ihrem Verwendungszweck.

(5) Im Qualifikationsbereich „Textilveredelung“ soll die Fähigkeit nachgewiesen werden, verschiede-ne Veredlungsstufen nach differenzierten Kriterien zu beurteilen. In diesem Rahmen kann geprüft werden:

Überblick über die verschiedenen Veredlungsstufen wie Vorbehandlung, Bleichen, Färben und Drucken sowie die gesamte Appretur einschließlich Hochveredelung, Beschichtung und Waren-aufmachung.

(6) Im Qualifikationsbereich „Konfektion und Mode“ soll die Fähigkeit nachgewiesen werden, Abläu-fe in der Bekleidungsindustrie darzustellen. In diesem Rahmen können geprüft werden:

1. Bekleidungsindustrie im Überblick 2. Innerbetriebliche Abläufe und deren Betriebsmittel in der Produktion vom Wareneingang bis

zur Endkontrolle.(7) Die schriftliche Prüfung besteht für jeden Qualifikationsbereich aus einer unter Aufsicht anzuferti-

genden Arbeit, deren Mindestbearbeitungszeiten jeweils betragen: 1. Faserstofflehre 60 Minuten, 2. Garn- und Zwirnkunde 60 Minuten, 3. Flächenerzeugung 60 Minuten, 4. Warenkunde 60 Minuten, 5. Textilveredelung 60 Minuten, 6. Konfektion und Mode 60 Minuten. Die Gesamtdauer soll jedoch 390 Minuten nicht überschreiten.(8) Wurden in nicht mehr als zwei Qualifikationsbereichen mangelhafte Prüfungsleistungen erbracht,

sind in diesen Qualifikationsbereichen jeweils mündliche Ergänzungsprüfungen anzubieten. Bei einer oder mehreren ungenügenden Leistungen besteht diese Möglichkeit nicht. Die Ergänzungs-prüfung soll anwendungsbezogen durchgeführt werden und in der Regel nicht länger als 20 Minuten dauern. Die Bewertungen der schriftlichen Prüfungsleistung und die der mündlichen Ergänzungsprüfung werden zu einer Note zusammengefasst. Dabei wird die Bewertung der schriftlichen Prüfungsleistung doppelt gewichtet.

§ 6 Handlungsspezifische Qualifikationen(1) Im Qualifikationsbereich „ Marketing und Vertrieb“ soll die Fähigkeit nachgewiesen werden,

absatzbezogene Fachaufgaben aus Kundensicht strategisch zu planen, zu analysieren und zu steuern. Dies beinhaltet insbesondere Warengruppen-Management (Category Management) und Kundenbindungsmanagement. In diesem Rahmen können folgende Qualifikationsinhalte geprüft werden:

1. Marktanalysen und -strategien, 2. Vertriebsstrategien, 3. Sortimentsstrategien, 4. Flächenoptimierung, 5. Preis- und Konditionenpolitik,(2) Im Qualifikationsbereich „Verhandlungsstrategien und Verkaufstraining“ soll die Fähigkeit nach-

gewiesen werden, mit internen und externen Konflikten umzugehen und Verkaufsverhandlungen zielorientiert zu führen. In diesem Rahmen können folgende Qualifikationsinhalte geprüft werden:

1. Kommunikative Grundlagen, 2. Konflikte, Reklamationen, 3. Verkaufstraining.(3) Im Qualifikationsbereich „Mitarbeiterführung und Qualifizierung“ soll die Fähigkeit nachge-

wiesen werden, zielorientiert mit Mitarbeitern zu kommunizieren, deren Motivation zu fördern, Konflikte zu managen und deren Aus- und Weiterbildung zu planen. In diesem Rahmen können folgende Qualifikationsinhalte geprüft werden:

1. Zusammenarbeit, 2. Mitarbeitergespräche, 3. Konfliktmanagement, 4. Mitarbeiterförderung, 5. Ausbildung.(4) Im Qualifikationsbereich „Internationale Beschaffung und Logistik“ soll die Fähigkeit nachgewie-

sen werden, beschaffungs- und logistikbezogene Fachaufgaben strategisch zu planen, zu analy-sieren und zu steuern. In diesem Rahmen können folgende Qualifikationsinhalte geprüft werden:

1. Beschaffungspolitik, 2. Efficient Consumer Response, 3. Supply Chain Management, 4. Transport, 5. Lagerwirtschaft.(5) Im Qualifikationsbereich „Fachenglisch“ soll die Fähigkeit nachgewiesen werden, fachspezifische

englische Pflegeanweisungen auf Textilien sowie deren Beschreibung zu verstehen.(6) Die schriftliche Prüfung besteht für jeden Qualifikationsbereich aus einer unter Aufsicht anzuferti-

genden Arbeit, deren Mindestbearbeitungszeiten jeweils betragen: 1. Marketing und Vertrieb 60 Minuten, 2. Verhandlungsstrategien und Verkaufstraining 60 Minuten, 3. Mitarbeiterführung und Qualifizierung 60 Minuten, 4. Internationale Beschaffung und Logistik 60 Minuten, 5. Fachenglisch 30 Minuten. Die Gesamtdauer soll jedoch 300 Minuten nicht überschreiten.(7) Wurden in nicht mehr als zwei Qualifikationsbereichen mangelhafte Prüfungsleistungen erbracht,

sind in diesen Qualifikationsbereichen jeweils mündliche Ergänzungsprüfungen anzubieten. Bei einer oder mehreren ungenügenden Leistungen besteht diese Möglichkeit nicht. Die Ergänzungs-prüfung soll anwendungsbezogen durchgeführt werden und in der Regel nicht länger als 20 Minuten dauern. Die Bewertungen der schriftlichen Prüfungsleistung und die der mündlichen Ergänzungsprüfung werden zu einer Note zusammengefasst. Dabei wird die Bewertung der schriftlichen Prüfungsleistung doppelt gewichtet.

§ 7 anrechnung anderer prüfungsleistungenDer Prüfungsteilnehmer ist auf Antrag von der Ablegung einzelner Prüfungsbestandteile durch die zuständige Stelle zu befreien, wenn eine andere vergleichbare Prüfung vor einer öffentlichen oder staatlich anerkannten Bildungseinrichtung oder vor einem staatlichen Prüfungsausschuss erfolgreich abgelegt wurde und die Anmeldung zur Fortbildungsprüfung innerhalb von fünf Jahren nach der Bekanntgabe des Bestehens der anderen Prüfung erfolgt.

§ 8 Bewerten der prüfungsteile und Bestehen der prüfung(1) Die Prüfungsteile „Wirtschaftsbezogene Qualifikationen“, „Textile Technische Qualifikationen“

und „Handlungsspezifische Qualifikationen“ sind gesondert nach Punkten zu bewerten. Dabei ist jeweils eine Note aus dem arithmetischen Mittel der Punktebewertungen der Leistungen in den einzelnen Qualifikationsbereichen zu bilden.

(2) Die Prüfung ist insgesamt bestanden, wenn in allen Prüfungsleistungen mindestens ausreichende Leistungen erbracht wurden.

(3) Über das Bestehen der Prüfung ist ein Zeugnis auszustellen. Im Fall der Freistellung nach § 7 sind Ort, Datum, Abschlussbezeichnung der Prüfung und die Bezeichnung des Prüfungsgremiums der anderweitig abgelegten Prüfung anzugeben.

§ 9 Wiederholung der prüfung(1) Ein Prüfungsteil, die nicht bestanden ist, kann zweimal wiederholt werden. Einzelne Prüfungsteile

können vor Abschluss des jeweiligen Prüfungsverfahrens wiederholt werden.(2) Mit dem Antrag auf Wiederholung der Prüfung wird der Prüfungsteilnehmer oder die Prüfungs-

teilnehmerin von einzelnen Prüfungsleistungen befreit, wenn die darin in einer vorangegangenen Prüfung erbrachten Leistungen mindestens ausreichend sind und der Prüfungsteilnehmer sich in-nerhalb von zwei Jahren, gerechnet vom Tage der Beendigung der nicht bestandenen Prüfung an, zur Wiederholungsprüfung angemeldet hat. Bestandene Prüfungsleistungen können auf Antrag einmal wiederholt werden. In diesem Fall gilt das Ergebnis der letzten Prüfung.

§ 10 InkrafttretenDiese besondere Rechtsvorschrift tritt einen Tag nach Veröffentlichung in dem Mitteilungsblatt der IHK Hochrhein-Bodensee „Wirtschaft im Südwesten“ in Kraft.

Ausgefertigt:Konstanz/Schopfheim, den 6. Mai 2010

gez. gez.Kurt Grieshaber Prof. Dr. Claudius Marx Präsident Hauptgeschäftsführer

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RegioRepoRt IHK Hochrhein-Bodensee

prüfungsordnung für die Sachkundeprüfung im Bewachungsgewerbe der iHK Hochrhein-Bodensee

§ 1 sachkundeprüfungDer Nachweis der Sachkunde für die Tätigkeit in den in § 34 a Abs. 1 Satz 5 GewO genannten Bereichen kann durch eine Prüfung nach den in den nachfolgenden Paragrafen getroffenen Re-gelungen erbracht werden. Zweck der Sachkundeprüfung ist der Nachweis, dass die in diesen Bereichen tätigen Personen Kenntnisse über die für die Ausübung dieser Tätigkeiten notwendigen rechtlichen Vorschriften und fachspezifischen Pflichten und Befugnisse sowie deren praktische Anwendung in einem Umfang verfügen, die ihnen die eigenverantwortliche Wahrnehmung dieser Wachaufgaben ermöglichen.

§ 2 errichtung, Zusammensetzung und Berufung von prüfungsausschüssen(1) Die Industrie- und Handelskammer Hochrhein-Bodensee, im Folgenden IHK genannt, errichtet

einen oder mehrere Prüfungsausschüsse für die Sachkundeprüfung. Mehrere Industrie- und Handelskammern können einen gemeinsamen Prüfungsausschuss errichten.

(2) Die IHK beruft die Mitglieder des Ausschusses, den Vorsitzenden und seinen Stellvertreter für die Dauer von längstens 5 Jahren.

(3) Die Prüfungsausschussmitglieder müssen für die Prüfungsgebiete sachkundig und für die Mit-wirkung im Prüfungswesen geeignet sein.

(4) Der Prüfungsausschuss ist beschlussfähig, wenn mindestens drei Mitglieder mitwirken.(5) Die §§ 83 bis 86 VwVfG und § 89 VwVfG finden entsprechende Anwendung. Bei der Sach-

kundeprüfung darf nicht mitwirken, wer Angehöriger des Prüfungsteilnehmers nach § 20 Abs. 5 VwVfG ist.

(6) Die Mitglieder des Prüfungsausschusses sind ehrenamtlich tätig. Für bare Auslagen und Zeit-versäumnis ist – soweit eine Entschädigung nicht von anderer Seite gewährt wird – eine angemessene Entschädigung zu zahlen, deren Höhe sich an dem Justizvergütungs- und Entschädigungsgesetz (JVEG) vom 5. Mai 2004 (BGBl. I S. 1753) in der jeweilig geltenden Fassung orientiert.

§ 3 prüfungstermine und anmeldung zur prüfung(1) Die IHK bestimmt Prüfungsausschuss, Ort und Zeitpunkt der Prüfung und gibt die Prüfungster-

mine und Anmeldefristen in geeigneter Form rechtzeitig bekannt.(2) Die Anmeldung zur Sachkundeprüfung hat schriftlich zu erfolgen. (3) Der Prüfungsbewerber hat sich bei der IHK anzumelden, in deren Bezirk sein Beschäftigungs-

ort oder seine Aus- oder Fortbildungsstätte liegt oder der Bewerber seinen gewöhnlichen Aufenthalt hat.

§ 4 Belehrung, Befangenheit(1) Die Prüfungsteilnehmer sind vor der Prüfung über den Prüfungsablauf, die zur Verfügung ste-

hende Zeit, die in der schriftlichen und mündlichen Prüfung jeweils zu erreichende Gesamt-punktzahl, die Bedingungen über die Zulassung zur mündlichen Prüfung und die Folgen bei Täuschungshandlungen und Ordnungsverstößen zu belehren.

(2) Zu Beginn der Prüfung wird die Identität der Prüfungsteilnehmer festgestellt. Sie sind nach Bekanntgabe der Prüfer zu befragen, ob sie von ihrem Recht zur Ablehnung eines Prüfers wegen Besorgnis der Befangenheit Gebrauch machen wollen.

(3) Über einen Befangenheitsantrag entscheiden die für den Prüfungstermin bestimmten Prüfer ohne Mitwirkung des betroffenen Prüfers. Bei Stimmengleichheit gibt die Stimme des Vor-sitzenden den Ausschlag. Richtet sich der Ablehnungsantrag gegen den Vorsitzenden, so ist Einstimmigkeit der beisitzenden Prüfer erforderlich. Wird einem Befangenheitsantrag statt-gegeben, so soll der Prüfungsteilnehmer zum nächsten Prüfungstermin eingeladen werden, sofern der ausgeschlossene Prüfer nicht sogleich durch einen Vertreter ersetzt werden kann. Besteht die Besorgnis der Befangenheit bei allen Prüfungsausschussmitgliedern, so hat die IHK zu entscheiden.

§ 5 täuschungshandlungen und ordnungsverstöße(1) Prüfungsteilnehmer, die sich einer Täuschungshandlung oder erheblichen Störung des

Prüfungsablaufes schuldig machen, kann der Aufsichtsführende von der Prüfung vorläufig ausschließen.

(2) Über den endgültigen Ausschluss und die Folgen entscheidet der Prüfungsausschuss nach An-hören des Prüfungsteilnehmers. In schwerwiegenden Fällen, insbesondere bei vorbereiteten Täuschungshandlungen, kann die Prüfung für nicht bestanden erklärt werden. Das Gleiche gilt bei innerhalb eines Jahres nachträglich festgestellten Täuschungen.

§ 6 Rücktritt, nichtteilnahmeTritt der Prüfungsbewerber nach der Anmeldung und vor Beginn der Prüfung durch schriftliche Erklärung zurück, gilt die Prüfung als nicht abgelegt. Tritt der Prüfungsteilnehmer nach Beginn der Prüfung zurück oder nimmt er an der Prüfung nicht teil, ohne dass ein wichtiger Grund vorliegt, so gilt die Prüfung als nicht bestanden. Über das Vorliegen eines wichtigen Grundes entscheidet der Prüfungsausschuss.

§ 7 gliederung, durchführung und Bewertung der sachkundeprüfung(1) Die Prüfungssprache ist deutsch.(2) Die IHK regelt im Einvernehmen mit dem Prüfungsausschuss die Aufsichtsführung bei der

schriftlichen Prüfung.(3) Die Sachkundeprüfung besteht gemäß § 5 c Abs. 1 BewachV aus einer schriftlichen und einer

mündlichen Prüfung. Die schriftliche Prüfung beträgt 120 Minuten, die mündliche Prüfung soll pro Prüfungsteilnehmer etwa 15 Minuten dauern. In der mündlichen Prüfung können bis zu 5 Prüfungsteilnehmer gleichzeitig geprüft werden.

(4) Gegenstand der schriftlichen Prüfung sind die in § 4 BewachV festgelegten Prüfungsgebiete. Gegenstand der mündlichen Prüfung sind die in § 5 a Abs. 2 i. V. m. § 4 BewachV aufgeführten Gebiete mit dem Schwerpunkt der in § 4 Nr. 1 und 5 BewachV genannten Gebiete. Der Prü-fungsausschuss ist gehalten, die überregional erstellten Prüfungsaufgaben zu übernehmen.

(5) Die schriftliche und mündliche Prüfung ist mit Punkten zu bewerten. Zur mündlichen Prüfung wird nur zugelassen, wer die schriftliche Prüfung mit mindestens 50% der zu vergebenden Gesamtpunkte für die schriftliche Prüfung bestanden hat. Die mündliche Prüfung ist bestan-den, wenn mindestens 50% der zu vergebenden Gesamtpunkte für die mündliche Prüfung erreicht werden. Wenn die mündliche Prüfung nicht innerhalb von 2 Jahren nach Bestehen der schriftlichen Prüfung erfolgreich abgelegt wurde, gilt die Sachkundeprüfung insgesamt als nicht bestanden.

(6) Die Sachkundeprüfung ist nicht öffentlich. Ausnahmen richten sich nach § 5 c Abs. 4 BewachV.(7) Gegenstand der spezifischen Sachkundeprüfung sind die Sachgebiete gemäß § 4 BewachV,

die aufgrund der Feststellung gemäß § 5 e Abs. 2 Satz 1 BewachV ergänzend zu prüfen sind. Abweichend von Absatz 3 richtet sich in diesem Fall die Dauer der schriftlichen Prüfung nach der Anzahl der Fragen in den Sachgebieten, die zu prüfen sind, im Verhältnis zu der Gesamt-zahl der Prüfungsaufgaben nach Absatz 4 Satz 1.

§ 8 Feststellung und Bekanntgabe des prüfungsergebnisses(1) Der Prüfungsausschuss entscheidet mehrheitlich jeweils über das Bestehen oder Nichtbe-

stehen der schriftlichen und der mündlichen Prüfung. Bei Stimmengleichheit entscheidet der Vorsitzende.

(2) Das Ergebnis der schriftlichen Prüfung ist dem Prüfungsteilnehmer nach Abschluss der Korrektur, das Ergebnis der mündlichen Prüfung nach Abschluss der Beratungen über diese mitzuteilen.

(3) Ist die schriftliche oder die mündliche Prüfung nicht bestanden, erhält der Prüfungsteilnehmer einen schriftlichen Bescheid der IHK. Der Bescheid enthält den Hinweis, dass die Prüfung nach Anmeldung wiederholt werden kann.

(4) Prüfungsteilnehmern, die die schriftliche und mündliche Prüfung bestanden haben, wird eine Bescheinigung nach Anlage 4 der BewachV ausgestellt.

(5) Prüfungsteilnehmern, die die spezifische Sachkundeprüfung nach § 5 e Abs. 2 BewachV be-standen haben, wird eine Bescheinigung nach der Anlage der BewachVwV ausgestellt.

§ 9 niederschriftÜber die Prüfung ist eine Niederschrift zu fertigen, aus der die einzelnen Prüfungsergebnisse, besondere Vorkommnisse oder sonst auffällige Feststellungen zu entnehmen sind. Sie ist von den Mitgliedern des Prüfungsausschusses zu unterzeichnen.

§ 10 RechtsbehelfsbelehrungEntscheidungen sind bei ihrer schriftlichen Bekanntgabe an den Prüfungsteilnehmer mit einer Rechtsbehelfsbelehrung zu versehen. Diese richtet sich im Einzelnen nach der Verwaltungsge-richtsordnung und den Ausführungsbestimmungen des Landes Baden-Württemberg.

§ 11 InkrafttretenDiese Prüfungsordnung tritt am 15. Juli 2010 in Kraft.

Konstanz, 4. Mai 2010

IHK Hochrhein-Bodensee

Der Präsident Der HauptgeschäftsführerKurt Grieshaber Prof. Dr. Claudius Marx

Die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer Hochrhein-Bodensee hat am 4. Mai 2010 aufgrund von §§ 1 und 4 des Gesetzes zur vorläufigen Regelung des Rechts der Industrie- und Handelskammern vom 18. Dezember 1956 (BGBl. I S. 920), zuletzt geändert durch Artikel 7 Viertes Gesetz zur Änderung verwaltungsverfahrensrechtlicher Vorschriften vom 11. Dezember 2008 (BGB. I S. 2418), in Verbindung mit § 34 a Abs. 1 Satz 5 der Gewerbeordnung in der Fassung der Bekanntmachung vom 22. Febru-ar 1999 (BGBl. I S. 202), zuletzt geändert durch Artikel 3 Erstes Gesetz zur Änderung des Gesetzes über die Festsetzung von Mindestarbeitsbedin-gungen vom 22. April 2009 (BGBI. I S. 818), und der §§ 5 a bis 5 d der Bewa-chungsverordnung (BewachV) in der Fassung der Bekanntmachung vom 7. Dezember 1995 (BGBl. I S. 1602), zuletzt geändert durch Verordnung vom 14. Januar 2009 (BGBI. I S. 43) folgende Prüfungsordnung beschlossen:

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leHRgänge und seMInaRe deR IHKdatuM tHeMa veRanstaltungsoRt euRoInformationen: Konstanz, tel. 0 75 31/28 60-133; schopfheim, tel. 076 22/39 07-230

ausbildungsakademie

regelmäßig AEVO-Lehrgänge Konstanz/Schopfheim 490

training für auszubildende

14.07.10 Kundenorientiertes Telefonieren Schopfheim 99

außenwirtschaft

06.07.10 Warenverkehr mit der Schweiz Konstanz 240

Juli 2010 Erfolgreiche Auftragsabwicklung in der Schweiz: Bau-/Montagedienstleistungen Schopfheim/Konstanz kostenlos

Bewachungsgewerbe

05. − 09.07.10 Unterrichtung im Bewachungsgewerbe gem. 34a der Gewerbeordnung Konstanz anfragen

Führung/persönlichkeitsentwicklung

08. + 09.07.10 Effektive Mitarbeiterführung: Kommunikation als Führungsaufgabe Schopfheim 390

12.07.10 Vertrauen ist gut, Kontrolle ist normal! Schopfheim 240

13.07.10 Beruflich fit sein und bleiben – Lernen lernen 40plus Schopfheim 240

gaststättenunterrichtung

regelmäßig Gaststättenunterrichtung Schopfheim/Konstanz 75

technik/umwelt/verkehr

Herbst 2010 IHK Fachkraft CNC-Technik Lörrach 2.100

Wirtschaftsrecht

20./21.07.10 Umsatzbesteuerung D – CH Konstanz/Schopfheim 90

Zertifikatslehrgänge

14.10.2010 Buchführung und Abschluss – Grundstufe Schopfheim 460

Februar 2011 Buchführung und Abschluss – Aufbaustufe Schopfheim 460

auf Anfrage Präsenzkraft in der Pflege – Lehrgang mit IHK-Zertifikat Schopfheim, Singen, anfragen

Oktober 2010 Professionelles Office-Management Schopfheim 460

12.11.2010 Sachbearbeitung Außenwirtschaft Konstanz 620

Herbst 2010 Verkaufsprofi für den Mittelstand Überlingen anfragen

auf Anfrage Wirtschaftsmediator/in EBS/IHK Konstanz oder Radolfzell anfragen

prüfungslehrgänge

auf Anfrage Geprüfte/r Buchhalter/in IHK Konstanz 1.950

Herbst 2010 Geprüfte/r Bilanzbuchhalter/in Konstanz/Schopfheim 3.950

Herbst 2010 Geprüfte/r Industriefachwirt/in Schopfheim 2.950

Frühjahr 2011 Geprüfte/r Handelsfachwirt/in Schopfheim 2.950

Herbst 2010 Geprüfte/r Wirtschaftsfachwirt/in Konstanz/Schopfheim 2.950

Oktober 2010 Geprüfte/r Personalfachkauffrau/-mann Überlingen 3.250

Herbst 2011 Geprüfte/r Medienfachwirt/in auf Anfrage 3.950

auf Anfrage Geprüfte/r Rechtsfachwirt/in Konstanz anfragen

Sommer 2010 Fachwirt/in für Wellness und Beauty IHK – Fernstudium mit 20 Präsenztagen Ihringen 4.350

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RegioRepoRt IHK Hochrhein-Bodensee

leHRgänge und seMInaRe deR IHKdatuM tHeMa veRanstaltungsoRt euRo

prüfungslehrgänge

Herbst 2010 Geprüfte/r Fachkauffrau/-mann Einkauf und Logistik Maulburg 2.950

Herbst 2010 Fachwirt/in für die Textil- und Bekleidungswirtschaft Bad Säckingen 3.500

Mai 2011 Kombinierter Studiengang Wirtschaftsfachwirt/in + Betriebswirt/in Überlingen 6.200

Frühjahr 2011 Kombinierter Studiengang Technische/r Fachwirt/in + Technische/r Betriebswirt/in Überlingen 6.900

Herbst 2010 Geprüfte/r Betriebswirt/in Schopfheim 3.700

auf Anfrage Geprüfte/r Industriemeister/in Elektrotechnik oder Mechatronik Singen/Bad Säckingen anfragen

Herbst 2010/ Frühjahr 2011

Geprüfte/r Industriemeister/in Metall Singen/Bad Säckingen anfragen

Herbst 2011 Geprüfte/r Industriemeister/in Chemie Rheinfelden anfragen

Herbst 2010 Geprüfte/r Industriemeister/in Textil Bad Säckingen anfragen

Herbst 2010 Zusatzqualifikation zur Elektrofachkraft in der Industrie Lörrach/Konstanz 1.800

Januar 2011/ Herbst 2011

Geprüfte/r Technische/r Fachwirt/in Schopfheim/Singen 3.950

Herbst 2010/ Frühjahr 2011

Geprüfte/r Technische/r Betriebswirt/in Schopfheim/Singen 3.700

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Firmen

Wehrle-Werk feiert 150-jähriges Bestehen

Kessel und Abwasseremmendingen. Um Dampfmotoren und Sägen anzutrei-ben, wurde der alte Kessel rund 80 Jahre genutzt. Heute steht er im Hof des Wehrle-Werks in Emmendingen und ist ein Zeugnis der Unternehmensgeschichte. Denn Kessel stellt das Wehrle-Werk, das im Juni sein 150-jähriges Bestehen gefei-ert hat, seit 1890 her. Insgesamt hat das Unternehmen drei Standbeine: den Apparate- und Maschinenbau sowie den Kes-selbau. In den 80er Jahren ist die biologische Wasserbehand-lung als drittes dazugekommen. Zur Wehrle-Gruppe gehören neben der Wehrle-Werk AG die für die biologische Wasserbe-handlung zuständige Wehrle Umwelt GmbH sowie die in der Schweiz ansässige Ecotherm AG.Auf einer Fläche von rund 40.000 Quadratmetern, davon die Hälfte überdacht, erstreckt sich das Wehrle-Werk in der Emmen-dinger Innenstadt. Auf dem Gelände machte Wilhelm Wehrle 1860 auch den Anfang. In einer „Mechanischen Werkstätte und Kesselschmiede“ führte er Schlosser- und Schmiedearbeiten durch. Als sein Sohn Otto das Unternehmen 1887 übernahm, hatte es zwölf Mitarbeiter. Auf bis etwa 650 stieg ihre Zahl in den 1960er Jahren an. Als Volker Steinberg, der heute den Vorstand gemeinsam mit Erwin Mühle bildet, 1981 seinen Vater Rolf an der Firmenspitze ablöste, beschäftigte die Wehrle-Werk AG 300 Männer und Frauen. „Die 70er und 80er waren trotz des Perso-nalabbaus recht erfolgreiche Jahre für das Unternehmen“, sagt Steinberg. Nach der Wiedervereinigung und der damit verbun-denen Verlagerung vieler Produktionsstätten in den Osten habe das Wehrle-Werk aber mit Problemen zu kämpfen gehabt. Heute sind es 160 Mitarbeiter. Wachstum und Ertrag befinden sich nach Steinbergs Worten aber „auf einem vernünftigen Niveau – die aktuelle Krise einmal ausgeblendet“. Vor allem im Maschinen- und Anlagenbau haben angesichts der Krise viele Kunden vor allem aus der regionalen Industrie geplan-te Investitionen und Projekte aufgeschoben. Insgesamt rech-net Steinberg damit, dass Umsatz und Überschuss sowohl der Wehrle-Gruppe, als auch der Wehrle-Werk AG im Geschäftsjahr 2009/10 (30. Juni) um zehn bis fünfzehn Prozent im Vergleich zum

vorigen Geschäftsjahr zurückgehen. 2008/09 setzte die Wehrle-Gruppe insgesamt rund 31 Millionen Euro um und erwirtschaftete einen Überschuss von 2,8 Millionen Euro. Davon entfielen beim Umsatz rund 21,5 Millionen und beim Überschuss rund 1,8 Mil-lionen Euro auf die Wehrle-Werk AG. Allerdings schwankt der Umsatz des Unternehmens regelmäßig. Das hängt immer davon ab, ob größere Projekte, die Mitte des Jahres abgeschlossen worden sind, noch im alten oder schon im neuen Geschäftsjahr abgerechnet werden. Denn im Anlagenbau haben diese häufig ein Volumen zwischen ein und zwei Millionen Euro – in Einzelfällen von über fünf Millionen Euro. Das Hauptgeschäft im Abwasserbereich mit der Deponiesicker-wasserreinigung, also mit Anlagen und speziellen Verfahren zur Reinigung von hochbelastetem Wasser, macht Wehrle in Europa. Daneben spielen in diesem Bereich auch Länder wie Russland, China oder Thailand eine wichtige Rolle. Zurzeit errichten Mitar-beiter beispielsweise für 3,5 Millionen Euro eine Abwasserreini-gungsanlage auf der größten Deponie Vietnams in der Hauptstadt Ho Chi Minh. Auch die Produktion und die Wartung von Kesseln haben für die Emmendinger nach wie vor einen hohen Stellen-wert. In der Nähe von Zürich bauen sie in diesen Tagen einen Biomassekessel in ein vorhandenes Gebäude ein – der Auftrag hat ein Volumen von rund sieben Millionen Euro. Andere Geschäftsfelder gibt es dagegen nicht mehr: Beispielswei-se stellte das Wehrle-Werk 80 Jahre lang Brauerreieinrichtungen her, rund 15 Jahre Anlagen zur Herstellung von Schleuderbeton-rohren und gut 20 Jahre Schlachtabfallverwertungsanlagen. In diesem Bereich allerdings wurde der Grundstein für die Abwas-serbehandlung gelegt, wie Steinberg betont. Wie schon vor 150 Jahren ist das Wehrle-Werk auch heute in Familienbesitz. Steinberg ist Vertreter der fünften Generation. Wenn der 64-Jährige in sechs Jahren in Rente geht, bilden zum ersten Mal ausschließlich Externe den Vorstand. Wenn allerdings Erwin Mühle, der heute 56 Jahre alt ist, in den Ruhestand geht, wird ihm voraussichtlich ein Vertreter der sechsten Generation nachfolgen. � mae

Die Biomasseverbrennungs- anlage in Helbra (Sachsen- Anhalt, Bild links) hat das Wehrle-Werk errichtet. Auf dem Bild unten das Firmen- gelände in Emmendingen.

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FIRMEN

FREIBURG. Das genossenschaftlich strukturierte Milchverarbeitungsunter-nehmen, das von circa 1.550 Milch-bauern zwischen der Ortenau und dem Hochrhein beliefert wird und diesen auch gehört, hat im Jahr 2009 mit europäi-schen Milchüberkapazitäten und entspre-chenden Umsatzrückgängen zu kämpfen gehabt. In der Gruppe – zu der auch die Offenburger Schwarzwaldmilch gehört – ist der Umsatz von 145 Millionen Euro im Jahr 2008 auf 130 Millionen Euro zurück-gegangen. Die Breisgaumilch alleine hat einen Um-satz von 113 Millionen Euro erzielt, das waren 16,6 Prozent weniger als im Vor-jahr. Insgesamt hat man 202,5 Millionen Kilogramm Milch abgesetzt. Dabei hat sich das Unternehmen auf die Markenar-tikel konzentriert, wie beispielsweise die Schwarzwälder Weidemilch ohne Gen-technik. Hier hat man den Absatz um 4,4

Prozent auf 52.550 Tonnen steigern kön-nen und musste einen Umsatzrückgang von lediglich 2,3 Prozent hinnehmen. Be-sonders stark ging der Umsatz mit Han-delsmarken für große Discounter zurück: Er sank um 25 Prozent auf 32,6 Millionen Euro bei einer nahezu gleichen Absatz-menge von 64,3 Millionen Tonnen. Der durchschnittliche Milchauszahlungspreis ab Hof lag bei 26,2 Cent pro Kilo netto und damit weit unter den im Jahr 2009 immer wieder von den deutschen Milchbauern geforderten 40 Cent. Die durchschnittli-che Biomilchauszahlung erreichte 38,73 Cent pro Kilogramm. Die Breisgaumilch hat vergangenes Jahr 1,6 Millionen Euro investiert und einen Ge-winn von immerhin 370.000 Euro erzielen können. Bei dem Unternehmen sind 283 Mitarbeiter beschäftigt. Die Milch wird übrigens von elf eigenen Lkw im mittleren und südlichen Schwarzwald abgeholt. orn

Europäische Überkapazitäten führen zum Umsatzrückgang

Breisgaumilch konzentriert sich auf Markenartikel

KURZ NOTIERTDas Oberndorfer Präzisions-Werk hat 2009 trotz Umsatzeinbußen von zehn Prozent gegenüber 2008 115.000 Euro in eine neue multidimensionale Koordinatenmessmaschine investiert. Das Unternehmen stellt Markenproduk-te für die dimensionelle Längenmess-technik her (Bild aus der Produktion). In den vergangenen Jahren verlagerte es seine Kernkompetenz auf messtech-nische Problemlösungen. Dieses Jahr sollen weitere 250.000 Euro investiert werden, entschieden werden soll darüber im Herbst. Denn Geschäftsfüh-rer Uwe Hildebrandt rechnet 2010 mit höhreren Umsatzeinbußen als 2009, allerdings mit einer Besserung ab

Herbst. 2009 arbeiteten bei dem Unterneh-men insgesamt 57 Menschen, dieses Jahr soll ihre Zahl wieder auf 60 steigen.

Die Niederlassung Freiburg des Nürn-berger Softwarehauses und IT-Dienst-leisters Datev hat neue Räume im „Wentzinger Hof“ bezogen. Dort ver-fügt das Unternehmen über eine Fläche von 620 Quadratmetern für Seminare, Kundenberatungen und Büros. Die Nie-derlassung ist eine von 26 Standorten der Genossenschaft, die insgesamt 5.700 Mitarbeiter hat und vergangenes Jahr 672,4 Millionen Euro umsetzte. In Freiburg arbeiten 22 Männer und Frauen. 2009 nutzten 2.500 Anwender das Schulungs- und Beratungsange-bot, darunter vor allem Steuerberater, Rechtsanwälte, Wirtschaftsprüfer und mittelständische Unternehmer.

Mit elf Lkw wie diesem holt die Breis-gaumilch bei den Erzeugern die Milch ab.

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KURZ NOTIERTZusammen gehören die beide Firmen schon länger, nun sind sie auch offi ziell fusioniert: Zum 1. Juli wurde aus den Firmen Gebrüder Mayer und Gebrüder Schön die Gebrüder Mayer GmbH und Co. KG. Die Mitarbeiterzahl bleibt mit zwölf konstant. Geschäftsführer ist Werner Mayer, der die 1948 gegründe-te Firma Mayer in zweiter Generation führt und bereits seit 2004 Chef der Firma Schön ist. Damals hatte der Schramberger Hersteller von Kunst-stoffteilen die Firma Schön erworben, die damals in St. Georgen ansässig war.

Das Unternehmen Teppich Jordan aus Waldshut-Tiengen ist Preisträger der internationalen Auszeichnung Carpet Cup 2010 im Bereich „Beste Werbung“. Den Werbeauftritt für Teppich Jordan hat die Freiburger Markenagentur Kiesewetter entwi-ckelt. Sie wurde 1992 von Geschäftsführer Andreas Kiesewetter (auf dem Bild vor einem der prämierten Kampagnenmotive) gegründet, hat 24 Mitarbeiter und betreut Kunden unterschiedlicher Branchen aus den Be-reichen B2B und B2C.

Die Firma Lupberger Consulting in Neuenburg am Rhein ist zehn Jahre alt geworden. Sie befasst sich damit, Kunden mit Lieferanten zusammenzu-bringen und Wissen weiterzugeben. Geschäftsfelder von Firmenchef und -gründer Armin Lupberger (45) sind die Einrichtungsbranche (Ladenbau/Verkaufsstände/Displays) sowie In-dustriebetriebe, die nach Lieferanten in den Materialbereichen Metall, Holz und Kunststoff suchen. Armin Lupber-ger betreibt sein Büro mit zwei Mitar-beitern und kann auf eine 27-jährige Berufserfahrung im Beschaffungsbe-reich zurückblicken. Daneben ist der gelernte Industriekaufmann lizenzier-ter Trainer und gibt sein Wissen als Dozent und Referent bei verschiede-nen Weiterbildungsträgern weiter.

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Firmen

KURZ NOTIERTGefeiert: Das Winkler Bildungszentrum in Villingen-Schwenningen ist 40 Jahre alt geworden. Das Unternehmen mit Schwerpunkt auf der technisch-gewerblichen Ausbildung begann als Ausbildungswerkstatt der Winkler Bäckerei-technik. Heute übernimmt es für Ausbildungsbetriebe Leistungen, die diese selbst nicht anbieten können. Allein 2009 nutzten über 100 Betriebe mit rund 230 Auszubil-denden und weitere 600 Kursteilnehmer die Angebote. Das Zentrum hat 2003 einen Neubau bezogen und investiert regelmäßig, so im laufenden Jahr in ein Fünf-Achs-Bearbeitungszentrum. Geschäftsführerin ist Angela Beyer, die technisch-gewerbliche Ausbildung leitet Robert Riegger, und Leiter der technischen Verwaltung ist Christian Reith. Seit 2008 ist Winkler Mitglied der GBT-Group.

Umfi rmiert: Das Freiburger Unternehmen Solar Consulting ist jetzt eine GmbH. Die 1998 gegründete PR-Agentur trägt damit nach Angaben des Firmengründers Klaus Heidler der erfreulichen Geschäftsentwicklung der vergangenen Jahre Rechnung und stellt die Weichen für die Zukunft. Heidler beschäftigt sieben Mitarbeiter, Schwerpunkte der Agentur sind erneuerbare Energien und Hightech. Zu den Kunden gehören Solarunternehmen, Forschungsinstitute wie das Fraunhofer ISE und staatliche Einrichtungen.

Ausgezeichnet: Die Vega Grieshaber KG aus Schiltach wur-de von den Fachmedien Process, Pharmatec und Schüttgut mit dem Innovations-Award in der Kategorie MSR-Technik/Automatisierung für die Mikrowellenschranke Vegaimp ausgezeichet. Kriterien waren unter anderem Innovation, Qualität, Effi zienz und Wirtschaftlichkeit für Anwender. Ausschlaggebend für die Entscheidung waren die einfache Bedienung und das vielseitige Anwendungsgebiet der Mikro-wellenschranke, die die Vega Grieshaber KG entwickelt hat.

Investiert: Die Singener Mekapsa GmbH hat 500.000 Euro in ihren Maschinenpark gesteckt und eine neue Hightech-Laserschneidanlage erworben. Damit will der Feinblech-verarbeiter, der sich auf das Stanzen, Laserschneiden, Abkanten, Schweißen, Pulverbeschichten und Siebdrucken von Blechen aus Stahl, Edelstahl und Aluminium spezialisiert hat, seinen Kundenservice weiter verbessern. Die Mekapsa GmbH beschäftigt zehn Mitarbeiter und erwirtschaftete 2008 einen Umsatz von rund 1,2 Millionen Euro. 2009 ging er wegen der Wirtschaftskrise auf eine Million Euro zurück.

Umgezogen: Die Identa Ausweissysteme GmbH aus Villingen-Schwenningen hat einen neue Heimat. „Wir benötigten mehr Fläche für Produktion und Lager, zusätzliche moderne Büroräume und einen repräsenta-tiven Firmensitz“, erklärte Geschäftsführerin Christina Haller. Deshalb hat das Unternehmen Ende Mai ein größeres Firmengebäude in Schwenningen bezogen. Identa Ausweissysteme hat 50 Mitarbeiter und ist auf die Ausweispersonalisierung und -technologie spezialisiert.

TUTTLingen/meLSUngen. Der B. Braun-Konzern hat sich im Jahr 2009 als krisenfest erwiesen und den Umsatz um 6,4 Prozent auf 4,028 Milliarden Euro gesteigert. Zum Wachstum trugen alle vier Sparten bei. Die Sparte Aesculap hat mit ei-ner Steigerung von fünf Prozent einen Umsatz in Höhe von 1,153 Millarden Euro erreicht. Dabei hat das Tuttlinger Medi-zintechnik-Unternehmen starke Wachstumsimpulse aus Asi-en, den USA und Lateinamerika erfahren. Wie der Aesculap-Vorstandsvorsitzende, Privatdozent Dr. Hanns-Peter Knaebel, ausführte, liegt auch das Wachstum im laufenden Jahr im mittleren einstelligen Bereich, allerdings mit einer deutlich überproportionalen Entwicklung des Ergebnisses. Im Jahr 2010 ist man in eine neue Fünf-Jahres-Strategie-Periode eingetreten, die gekennzeichnet ist von einer ausge-wogenen und sehr umfassenden Investitionsstrategie im ge-samten B. Braun-Konzern. Die Investitionen werden sich auf die Errichtung von Produktionsstätten und den strategischen Marktausbau erstrecken und auch die Innovationskraft nach-haltig stärken. So hat Aesculap die Ausgaben für Forschung und Entwicklung weiter erhöht. Beispielhafte Produkte sind ein Medikamte-frei-setzender Ballonkatheter oder ein Wirbelkörperersatzsystem. Das internationale Netzwerk miteinander verfl ochtener Pro-duktionsstandorte soll ausgebaut werden. Bereits im Herbst vergangenen Jahres wurde eine neue Fabrik für chirurgische Instrumente im Osten Polens in Betrieb genommen, derzeitig laufen am Fertigungsstandort Penang in Malaysia die Planun-gen für einen Erweiterungsbau, und der Ausbau des indischen Standortes Chennai für die Nahtmaterialproduktion ist weitge-hend abgeschlossen. Die Bestandseffi zienz in den Aesculap-Werken ist vergangenes Jahr erheblich verbessert worden. In der Benchmarkfactory für Implantate, wie auch in den anderen Tuttlinger Werken, sei dazu ein entscheidender Beitrag geleis-tet worden.� orn

B. Braun und Aesculap stärken die Innovationskraft

Medizintechnikhersteller hat 2009 weiter zugelegt

Bild aus der Hüftendoprothesen-Fertigung bei Aesculap.

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Shanghai. Als eine von vier deutschen Städten wirbt die Stadt Freiburg auf der Expo in Shanghai mit einem eigenen Stand für sich. Doch die Freiburg Wirt-schaft Touristik und Messe (FWTM), die den Auftritt für die „Green City“ organi-siert, ist nicht das einzige Unternehmen aus der Region, das auf die eine oder an-dere Art noch bis Ende Oktober auf der Weltausstellung präsent ist. An gleich fünf Orten sind auf dem Expo-Gelände Produkte des Badherstellers Duravit mit Stammsitz in Hornberg im Schwarzwald zu sehen: in den Pavillons von Deutschland, Österreich, Schweden und der Schweiz sowie im Hamburg-Haus, das zugleich das erste chinesische Passivhaus ist. Gemäß dem Expo-Motto „Better City, Better Life“ präsentiert das Unternehmen, das weltweit rund 5.200 Mitarbeiter, ein eigenes Vertriebsbüro sowie einen Showroom in Shanghai hat und mit einer Auslandsgesellschaft auch in China produziert, verschiedene Sani-tärprodukte wie Waschtische, Duschen und Badewannen. Sie sind entweder in den Ausstellungen zu sehen – oder kön-nen von Mitarbeitern und Gästen benutzt werden. Das gilt auch für die Produkte, die der Armaturen- und Brausenhersteller Hans-grohe aus Schiltach im Schwarzwald auf die Expo nach Shanghai gebracht hat: Im Hamburg-Haus, dessen Sponsor Hansgrohe zudem ist, sind Armaturen des Unternehmens im Einsatz und wer-den ausgestellt, im Deutschen Pavillon ebenfalls. Anhand der Produkte von Hansgrohe sowie weiterer Firmen wird zudem im „GECC German Energy Cen-ter & College Shanghai“ und im „Haus

der Innovationen“ Wissen zu innovati-ven Technologien vermittelt – auch noch nach der Weltausstellung. Das Unter-nehmen mit seinen weltweit rund 3.100 Mitarbeitern ist auch sonst in Asien aktiv und produziert neben Europa und den USA in China.Auch die Avenit Ltd., eine Tochter des Internet-Full-Service-Dienstleisters Ave-nit aus Offenburg, ist seit sechs Jahren in Shanghai aktiv. Auf der Expo ist das Unternehmen, das an Standorten in Eu-ropa und Asien rund 50 Mitarbeiter be-schäftigt, vor allem virtuell präsent: Es erstellte den Internet-Auftritt des Deut-schen Pavillons auf deutsch, englisch und chinesisch.Dafür, dass Telefon und Internet am Stand der Stadt Freiburg funktionieren, ist der IT-Dienstleister Datadirect aus Freiburg zuständig, der seit März 2009 mit der Datadirect Taicang Ltd. ein Toch-terunternehmen in der Nähe von Shang-hai hat und dort 4 der insgesamt 30 Mit-

arbeiter beschäftigt. Das Unternehmen ist auch für Videoübertragungen vom Ex-po-Stand nach Freiburg verantwortlich. Am Stand selbst, den eine Fototapete mit Wald sowie Kuckucksuhren zieren, sind während der Expo zehn chinesische und zwei deutsche Studenten im Einsatz. Außerdem sind abwechselnd Mitglieder des 13-köpfigen Expo-Teams der FWTM vor Ort. Rund 740.000 Euro wurden in den Stand Freiburgs investiert. Davon stammen 300.000 Euro aus Überschüs-sen der Intersolar 2009, 440.000 Euro steuerten Sponsoren bei. Auch wenn Schwarzwald-Mädchen mit Bollenhüten die beliebtesten Fotomotive am Stand sind, wirbt Freiburg in erster Linie für sich als Green City und präsentiert unter an-derem den Öko-Stadtteil Vauban. Passend dazu wird im Deutschen Pavil-lion ein Plusenergiehaus des Freiburger Solararchitekten Rolf Disch vorgestellt. Zu trinken im Restaurant oder zu kaufen im Souvenirshop des Deutschen Pavillion gibt es übrigens Weine der Oberkircher Winzergenossenschaft sowie Destillate der Schwarzwälder Edelobstbrennerei Franz Fies GmbH aus Oberkirch. Beide Unternehmen vertreiben ihre Produkte auch sonst über einen Partner in China. Und im Grand Hyatt sowie im Sternelo-kal Stiller in Shanghai werden Brände und Weine aus Oberkirch serviert.Shanghai war auch das Ziel des Freibur-ger Reisebus-Unternehmens Avanti: Es veranstaltete eine Busreise von Hamburg über Freiburg, Italien, die Türkei, Iran, Ka-sachstan und quer durch China bis nach Shanghai. 31 Menschen legten dafür von Mitte April bis Ende Juni an 75 Tagen 17.000 Kilometer zurück. � mae

Firmen aus der Region sind an der Expo beteiligt – oder fahren dorthin

In Shanghai präsent

Eindrücke von der Expo: ein Waschtisch von Duravit aus dem Deutschen Pavillon, der

Stand der Stadt Freiburg, der Deutsche Pavillon (oben von links) sowie ein Duschkopf von Hansgrohe (unten), der dort gezeigt wird.

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Firmen

Lahr. Das E-Werk Mittelbaden, das 256.000 Menschen in großen Teilen des Ortenaukreises, darunter den Städten Lahr und Offenburg, mit Strom versorgt, hat vergangenes Jahr 1,745 Millionen MWh Strom abgegeben, rund sieben Prozent weniger als im Vorjahr. Grund für den Rückgang war der starke Einbruch bei den industriellen Abnehmern vor allem im ersten halben Jahr 2009. Diese Entwicklung stabilisierte sich aber auf niedrigem Niveau in der zweiten Jahreshälfte. Der Umsatz des E-Werks hingegen stieg um fünf Prozent und erreichte 202,2 Millionen Euro. Dies war laut Vorstand Helmut Nitschke im Wesentlichen auf gestiegene Erlöse aus der Verrechnung von EEG-Mengen (Energieeinspeisungsgesetz) zurückzufüh-ren sowie auf höhere Netznutzungsentgelte. Der Jahresüber-schuss ging von 12,2 Millionen Euro auf 11,4 Millionen Euro zu-rück und wurde an die Anteilseigner – das sind zu jeweils rund einem Drittel die Städte Lahr und Offenburg sowie die EnBW Regional AG, außerdem 27 weitere Gemeinden (die mit 3,4 Prozent beteiligt sind) – ausgeschüttet. Zu den Ausschüttun-gen kommen noch (für die Städte und Gemeinden) circa acht Millionen Euro an Konzessionsabgaben hinzu. 270 Mitarbeiter sind bei dem Energieversorger beschäftigt.Das E-Werk Mittelbaden konzentriert sich mehr und mehr auf regenerative Energien. Über 3.300 Photovoltaikanlagen Priva-ter im Versorgungsgebiet speisen bereits ins Netz ein. Ihnen schüttete das E-Werk über 28 Millionen Euro aus. Das Unter-nehmen selbst hat vergangenes Jahr eigene Photovoltaikanla-gen für rund 750.000 Euro errichtet. Mit drei Millionen Euro ist 2009 der Bau der drei Kinzig-Wasserkraftwerke (Gengenbach, Offenburg und Hausach) vorangetrieben worden. Insgesamt wurden 11,6 Millionen Euro (Vorjahr 8,3 Millionen) investiert. Die Investitionen werden in den kommenden Jahren noch steigen, vor allem durch die Beteiligungen an verschiedenen On- und Offshore-Windanlagen (für die insgesamt 15 Millio-nen Euro in den kommenden zwei Jahren zur Verfügung ge-stellt werden sollen). Eine Beteiligung am Projekt eines neuen Kohlekraftwerkes in Brunsbüttel haben Vorstand und Auf-sichtsrat vorerst zurückgestellt. Zu unsicher erscheint, ob sich die Großkraftwerkpolitik in Deutschland eher Richtung neue Kohlekraftwerke oder Verlängerung der Laufzeiten der Atom-kraftwerke entwickelt. � upl

E-Werk Mittelbaden

2009 war zufriedenstellend

Die Baustelle des Kinzig-Fluss-kraftwerks bei Gengenbach.

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Firmen

Freiburg. Weniger Gewinn als 2008 – aber ein geringerer Rückgang als be-fürchtet. Diese Bilanz des vergangenen Jahres zog der Energiedienstleister Ba-denova mit Sitz in Freiburg Ende Mai. Der Bilanzgewinn ging 2009 im Vergleich zum Vorjahr um 1,4 auf 53,8 Millionen Euro zurück. Als Gründe nannte das Unternehmen den zunehmenden Wett-bewerb im Strom- und Erdgasvertrieb und die damit verbundenen Rückgänge bei den Handelsmargen, rückläufige Netzentgelte infolge der gesetzlichen Anreizregulierung und die Auswirkungen der Finanzkrise. Insgesamt erwirtschaftete Badenova 2009 einen Umsatz von 736,2 Millionen Euro. Das sind 7,4 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Einen großen Anteil daran hat der um rund elf Prozent auf 11,8 Mil-liarden Kilowattstunden gesunkene Erd-gasabsatz. Dass er rückläufig ist, führt das Unternehmen auf den Wettbewerb zurück. Im Gebiet der Badenova gibt es 120 Strom- und 70 Erdgasanbieter. Der Rückgang des Stromabsatzes um 8,6 Prozent hat nach Unternehmensangaben mit einem veränderten Liefervertrag an einen Großkunden zu tun. Nahezu konstant geblieben ist 2009 der Wasserabsatz: Er betrug erneut rund 18 Millionen Kubikmeter. Das Geschäftsfeld Wärme ist dagegen um 10,8 auf 404,8 Millionen Kilowattstunden gewachsen. Damit hat es den Bereich Wasser über-holt, der jetzt mit 3,5 Prozent Umsatz-anteil der kleinste ist, gefolgt von Wär-me mit 3,8 Prozent. Strom macht 22,4 Prozent des Umsatzes aus, Erdgas 65,1 Prozent. Im Geschäftskundenbereich spürte Ba-denova 2009 die Wirtschaftskrise: Dort verzeichnete der Energiedienstleister wegen krisenbedingter Produktions-

rückgänge der Unternehmen Umsatz-rückgänge und Forderungsausfälle. Einen Rekordwert erreichten vergange-nes Jahr die Investitionen: 162,3 Mil-lionen Euro steckte die Badenova, die selbst der Thüga sowie südbadischen Städten und Gemeinden gehört, in den Thüga-Erwerb sowie in die Felder Bio-gas, Biomasse und Wärme. Allein in die Beteiligung an der Thüga flossen rund 100 Millionen Euro. In den Ausbau der Biogaserzeugung in der Region investier-te die Badenova vergangenes Jahr 14,4 Millionen Euro. Während das Unterneh-men im Rahmen eines internen Effizi-enz- und Kostensenkungsprogramms 7,7 Millionen Euro einsparte, stiegen im ver-gangenen Jahr die Personalkosten um 5,9 Millionen Euro an. Hauptgrund dafür ist der Anstieg der Mitarbeiterzahl von 1.153 im Jahr 2008 auf 1.207 Ende 2009. Eine Neuerung in diesem Jahr ist das Beteiligungsmodell „Kompass“: Seit Mai können Gemeinden, die Badeno-va eine Erdgas- oder Stromkonzession

erteilt haben, Mitgesellschafter des Un-ternehmens werden. Die Höhe der Ge-sellschaftsanteile hängt vom Wert der Konzessionen ab. Dieser kann durch stille Beteiligungen, für die eine Mindestrendi-te garantiert wird, maximal verdoppelt werden. Dieses Modell ist bundesweit einmalig. Freie Gesellschaftsanteile der Badenova sind vorhanden, weil sich Thü-ga AG und Stadt Freiburg entschieden haben, zusammen rund acht Prozent ih-rer Anteile abzugeben.Bislang haben sich die Gemeinden Klettgau, Neuenburg und Gottenheim entschieden, Gesellschafter zu werden (Stand 9. Juni). Mit rund 40 weiteren Kommunen führt Badenova nach Anga-ben von Unternehmenssprecher Roland Weis zurzeit Gespräche. Badenova hat insgesamt 170 Konzessionsgemeinden. Städte oder Gemeinden können zur Versorgung ihrer Bürger entweder mit einem Energieversorger einen Konzessi-onsvertrag schließen oder eigene Stadt-werke gründen. � mae

Gewinn des Energieversorgers 2009 gesunken

Badenova will Kommunen über Beteiligungen an sich binden

Zweimal Badenova: die Druckstation in Offenburg und die Gaskugel in Freiburg.

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KURZ NOTIERTErweitert: Die Firma Ursprung Elebnispädagogik und Training aus Freiburg hat ihr Angebot auf Unternehmen ausgedehnt. Bisher hat das Unternehmen in erster Linie für Schulen, soziale Einrichtungen und Vereine verschiedene Trainings sowie Kletterkurse, aber auch Seminare zu Zivilcourage und Gewaltprävention angeboten. Firmeninhaber ist der Sozialpädagoge Torsten Schütz, der mit zwölf freiberufl ichen Trainern zusammenarbeitet. Der Umsatz des Unternehmens hat sich seit 2006 vervierfacht. 2.000 Personen nahmen bislang an den Veranstaltungen teil.

Gewachsen: Eine Umsatzsteigerung von 30 Prozen im Vergleich zum Vor-jahr vermeldete die Freiburger Inter-net-Agentur Brainson New Media für 2009. Die Brainson New Media GmbH hat sechs Mitarbeiter sowie einen Auszubildenden. Die Geschäfte führen Manuel Fritsch, Felix Kühn, Oliver Roch und Ulf Kollross (Bild, von links). Zu den Kunden gehören die Universität Freiburg, Sutter Me-dizintechnik in Freiburg sowie Pierre Fabre Dermo Kosmetik. Vor sechs Jahren hatte die Agentur ihren Sitz von Stuttgart nach Freiburg verlegt.

Gefeiert: Das Freiburger Unterneh-men Qumsult hat sein 15-jähriges Bestehen begangen. Seit 1995 bietet das Beratungsunternehmen Dienstleistungen wie Schulungen, Workshops und Beratungen zu Qualität, Umwelt und Arbeitsschutz. Kunden sind vor allem kleine und mittlere Unternehmen aller Branchen. Neben den vier Gesellschaftern sind zwei Mitarbeiterinnen beschäftigt.

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Firmen

OberndOrf a. n. Kontinuierliche Infor-mation der Bevölkerung sowie Vermitt-lung von demokratischem Verständnis und moralischen Wertvorstellungen, In-tegration der Leser und Gewaltenkontrol-le – das bedeutet für Heinz-Ludwig Gie-bel, Geschäftsführer der Schwarzwälder Bote Mediengesellschaft, das 175. Ju-biläum der Tageszeitung. Die erste Aus-gabe des Schwarzwälder Boten ist am 3. Januar 1835 erschienen. Aus einem unscheinbaren „Intelligenz-blättchen“ machte das Verleger-Ehepaar Wilhelm und Amalie Brandecker eine be-deutende regionale Tageszeitung. Bald hatte der Schwarzwälder Bote viele Le-ser im damaligen Königreich Württem-berg, dem Großherzogtum Baden sowie in Hohenzollern. 1878 war das Blatt aus Oberndorf die am weitesten verbreitete Zeitung in Württemberg. Bis heute kenn-zeichnet den Schwarzwälder Boten, dass er seine 340.000 Leser in allen drei frü-heren Landesteilen erreicht. Der Schwarzwälder Bote erscheint heute mit seinen 18 Lokalausgaben und den an-

geschlossenen Zeitungst i teln „Die Oberbadi-sche“ und „Lah-rer Zeitung“ täglich außer sonn- und fei-ertags in einer verbreiteten Auf-lage von über 135.000 Exem-plaren. Das Ver-breitungsgebiet erstreckt sich vom Kreis Calw im Norden bis nach Lörrach im Süden, von der Schwäbischen Alb im Osten bis an die französische Grenze im Westen. Neben der Tageszeitung gibt der Verlag das Anzeigenblatt „WOM“ in einer Auf-lage von 440.000 Exemplaren und di-verse Printobjekte wie Gästezeitungen, Gesundheitsjournale und Heimatkalen-der heraus. Zum Unternehmen gehören die Zeitungsdruckerei „Druckzentrum Südwest“, das Satz- und Bildbearbei-

tungsstudio „Grafik-Bote“, das Zustell-unternehmen „PSV“, die „DIG – Digital Information Group“, ein Spezialist für Internet-Providing, das Facility-Manage-ment „GuG“ sowie der Telefon-Marke-ting-Spezialist „KIM“. � wis

175 Jahre Schwarzwälder Bote

135.000 Exemplare und 18 Lokalausgaben

Das Verlagsgebäude der Schwarzwälder Bote Mediengesellschaft in Oberndorf ziert ein

Plakat zum 175. Jubiläum der Zeitung.

Villingen-Schwenningen. Als Rolf Haas 1985 gemeinsam mit seiner Frau Renate in Donaueschingen-Wolterdingen die Haas Werkzeugmaschinen GmbH gründete, hatte der gelernte Industrie-meister bereits viele Jahre Erfahrung in der Beratung und dem Vertrieb von Werkzeugmaschinen. Diese Bereiche bilden auch heute noch, im Jahr des 25. Firmenjubiläums, den Schwerpunkt des Unternehmens. Firmen aus Südbaden und Südwürt-temberg verschiedener Branchen bilden nach wie vor den Kundenkreis der Firma. Erst wurden sie vom Wohnhaus der Fa-milie aus betreut, ab 1989 dann im Neu-bau des Unternehmens in Villingen mit Vorführcenter, Servicebereich und Büros. Drei Mitarbeiter stellten Rolf und Rena-te Haas damals ein. Deren Zahl stieg auf zehn an, als 2002 der Erweiterungsbau

mit Schulungsraum, Büros, Lager und einem Servicebereich für Produkte wie Längenmesssysteme, Digitalanzeigen und NC-Steuerungen dazukam. Ein Jahr zuvor hatte Rolf Haas die Ge-schäftsleitung an seinen Sohn Oliver (42) übergeben. Seine Ende vergangenen Jahres verstorbene Mutter, die schon zu-vor als Geschäftsführerin den Bereich Fi-nanzen geleitetet hatte, unterstützte ihn weiterhin. Der heute 77-Jähri-ge Seniorchef Rolf Haas ist nach wie vor aktiv – und erle-digt von seinem Büro in Wolter-dingen aus die Marketing-Auf-gaben.

Angesichts der Krise im vergangenen Jahr, unter der die Kunden von Haas lit-ten und deshalb nicht in neue Maschinen investierten, gingen auch die Umsätze des Unternehmens selbst zurück. „Seit Anfang des Jahres zieht das Geschäft aber wieder an“, sagte Oliver Haas. �mae

25 Jahre Haas Werkzeugmaschinen

Vertrieb und Service in Südbaden und Südwürttemberg

Das Firmengebäude von Haas Werkzeugmaschinen in Villingen.

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Offenburg. Die Deutsche Post hat zwei neue Briefsortieranlagen im Briefzen-trum Offenburg in Betrieb genommen. Sie ersetzen zwei Feinsortiermaschinen und drei Videocodiermaschinen, die seit zwölf Jahren im Einsatz waren sowie 30.000 Standard- und Kompaktbriefe pro Stunde in zwei Arbeitsschritten bearbeiteten. Die neuen Maschinen sortieren jeweils bis zu 44.000 Sendungen in nur einem Arbeits-gang. Mit einer neuen, ebenfalls wesent-lich leistungsstärkeren Großbriefsortieran-lage, die in einem Jahr in Betrieb gehen wird, investiert die Post im Offenburger Zentrum vier Millionen Euro. Die Maschinen wurden von Siemens gebaut und zwar in Konstanz. Das dorti-ge Werk ist seit Jahrzehnten auf solche Anlagen spezialisiert. Siemens wird bis 2012 insgesamt 288 Sortiermaschinen für Standard- und Kompaktbriefe sowie 97

Sortieranlagen für Groß- und Maxibriefe liefern. Das Investitionsvolumen für die bundesweit 82 Briefzentren (in Südbaden sind das neben Offenburg Freiburg und Villingen-Schwenningen) liegt bei bei 420 Millionen Euro. Mit dieser Großinvestition will die Post ihre starke Marktposition fes-tigen und weiter ausbauen. Das Briefzen-trum Offenburg sortiert sämtliche für den Postleitzahlen-Bereich 77 ankommenden und ebenfalls die in diesem Bereich ein-gelieferten Sendungen. Rund 180 Mitar-beiter sorgen im Dreischichtbetrieb dafür, dass bis zu 1,5 Millionen Briefsendungen tagesgleich sortiert und vorbereitet auf den Weg gebracht werden. Die Maschi-nen werden Briefe noch genauer und zuverlässiger nach den Anschriften der Empfänger sortieren können. Derzeit sind 95 von heute rechtzeitig eingelieferten Briefen morgen beim Empfänger.� orn

Auftrag für Siemens Konstanz

Neue Sortieranlagen für das Briefzentrum Offenburg

Hat einen Ferienjob im Offenburger Briefzentrum: die Studentin Sophia Stürtzel. An

der neuen Maschine stapelt sie die fertig sortierten Briefe in gelbe Kisten.

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Firmen

KURZ NOTIERTGekauft: In eine neue Straßenwaschmaschine (Bild) hat die Firma Lehmann-Umweltreinigung aus Zell am Harmersbach 250.000 Euro investiert. Josef Lehmann, der das Unternehmen 1992 gegründet hat, beschäftigt drei Mitarbeiter. Seine Kunden sind vor allem Kommunen und Straßenbaubetriebe. Umsätze und Gewinne konnte er in den vergangenen Jahren steigern. Die neue Maschine setzt Lehmann bei Sanierungsar-beiten an Bundes- und Landesstraßen ein. Zurzeit bedient er damit Großbaustellen entlang der Rheinschiene.

Eröffnet: Die Schweizer Niederlassung des Transport- und Lo-gistikunternehmens Gschwander mit Hauptsitz in Teningen-Nimburg ist in ihren neuen Standort am Autobahnzollamt Rheinfelden in der Schweiz gezogen. Die Gschwander Logistik GmbH bietet dort neutrale Zollabwicklung sowie Beratung rund um das Thema Zoll an und erweitert damit ihr Service-angebot.

Investiert: Die Freiburger Jedox AG investiert 1,7 Millionen Euro in Forschung und Entwicklung. Mit neuen Technologi-en will der Anbieter von Open Source Business Intelligence Software seine Software Palo weitereintwickeln. Das Kapital stellen Investoren und Aktionäre. Zu den Unternehmen, die Palo-Lösungen einsetzen, gehören Bayer, Clariant Nycomed, die Otto Group, der Süddeutsche Verlag und Vodafone. Derzeit arbeiten rund 50 Mitarbeiter für Jedox, das neben dem Hauptsitz in Freiburg eine Niederlassung in Frankreich hat.

Gefeiert: Die WAS Werbeagentur Schinke GmbH ist 40 Jahre alt geworden. Anlässlich des Jubiläums hat sie das erste und zugleich einzige Rockkonzert während der Landesgar-tenschau mit Dr. Quincy and his Lemon Shakers gesponort. Das Event stand unter dem Motto „WAS rockt“ und lockte 1.000 Gäste an. WAS ist eine Full-Service-Werbeagentur für integrierte Kommunikation, Markenmanagement, Print- und Onlinemedien. Spezialität sind crossmediale Business-to-Business-Kampagnen für namhafte Marken und Marktführer. Das Unternehmen ist von Karin Schinke in Unterkirnach gegründet worden und zog 1974 nach VS-Villingen. 1984 trat der heutige Geschäftsführer Michael Sommer in das Unter-nehmen ein und wurde 1993 zusammen mit Klaus Kiesenberg geschäftsführender Gesellschafter. WAS hat 15 fest angestell-te Mitarbeiter und erzielte im Jahr 2009 einen Umsatz von 2,6 Millionen Euro.

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TuTTlingen. Die Tuttlinger Medizintech-nikfirma Simeon Medical, im Jahr 2000 gegründet, hat einen 8.000 Quadratmeter großen Neubau bezogen. Das Investitions-volumen lag bei 10,6 Millionen Euro. Die Firma ist spezialisiert auf die Produktion von Operationsleuchten. Simeon gilt als Pi-onier der LED-Technologie auf diesem Ge-

biet. 2003 wurde mit der Entwicklung sol-cher Produkte begonnen, seit 2007 wird produziert. Simeon ist Marktführer in den USA und steht weltweit an zweiter Stelle. Die Firma ist Träger des Innovationspreises 2008 des Landes, unterstützt den Hoch-schulcampus Tuttlingen als Fördermitglied und sucht ständig weitere Mitarbeiter.

Derzeit arbeiten über 60 Beschäftige im Dreischichtbetrieb. Geschäftsführer ist Philip Mathon, der den Firmengründer In-gold Diez zum 1. Mai ablöste. Diez hat den Betrieb 2008 an die Frowein Beteiligungs AG in Wuppertal verkauft. Er bleibt freibe-ruflich für die Forschung und Entwicklung in der Firma tätig.� wis

Simeon Medical

8.000 Quadratmeter großen Neubau bezogen

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Firmen

bahlingen a. KaiSerSTuhl. Vor allem das Kerngeschäft der Braunform GmbH, der Formenbau, war vergangenes Jahr von der Wirtschaftskrise betroffen. Der Umsatz im Jahr 2009 ging um sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurück. Den-noch konnte das Unternehmen aus Bahlingen am Kaiserstuhl das Jahr mit einem positiven Ergebnis abschließen. Auch Kurzarbeit und Entlassungen konnte Braunform, das neben Formenbau auf Kunststoff- und Pharmatechnik spezialisiert ist, verhindern. Für dieses Jahr gibt sich die Geschäftsleitung verhalten optimistisch und erwartet ein Umsatzwachstum von 12,5 Prozent. Während im Bereich Formenbau angesichts des rapiden Preis-verfalls für Spritzgießwerkzeuge das Ziel nicht erreicht wurde, entwickelte sich der Bereich Kunststoff- und Pharmatechnik positiv. Rund 15 neue Mitarbeiter wurden deshalb dafür ein-gestellt. Ende 2009 arbeiteten somit insgesamt 249 Männer und Frauen in dem Unternehmen, inzwischen sind es 256. Darunter sind 35 Auszubildende. Neun von ihnen begannen im vergangenen Jahr, zehn weitere sollen 2010 eingestellt werden. Nachdem 2009 wegen der Krise Investitionen einge-froren oder verschoben wurden, sollen dieses Jahr etwa 2,4 Millionen Euro in neue Technologien und Maschinen gesteckt werden. � wis

Braunform GmbH mit positivem Ergebnis

Krise trifft das Kerngeschäftlahr. Die Wirtschaftskrise machte 2009 auch für die Blech- und Tortechnik GmbH (BUT) zum Krisenjahr: Erstmals in der zehnjährigen Firmengeschichte musste das Unternehmen aus Lahr Umsatzrückgänge von 30 Prozent verkraften. 2008, das für BUT ein Boomjahr war, setzte das Unternehmen 4,75 Millionen Euro um. Inzwischen haben Auftragsbestand und Kundenanfra-gen des Blechbearbeitungs-spezialisten wieder zuge-nommen. Die Firma strebt deshalb 2010 Umsatzstei-gerungen von 20 Prozent im Vergleich zu 2009 an. Im März 2009 hatte das Un-ternehmen Kurzarbeit ange-meldet, im Oktober konnte in den meisten Abteilungen wieder normal gearbeitet werden, ab Dezember in allen. „Trotz Rückgängen konnten wir unsere Kernmannschaft halten und mussten keine Entlassun-gen vornehmen“, betonte Achim Redt, einer der beiden Ge-schäftsführer. Lediglich einige Zeitarbeitsverträge seien gekün-digt worden. BUT beschäftigt zurzeit insgesam 35 Mitarbeiter und stellt Laser-, Stanz- und Blechumformteile, Maschinen- und Gerätegehäuse sowie Baugruppen her. Zu den Kunden gehören Unternehmen des Maschinen- und Fahrzeugbaus, der Medizin-, Elektro- und Computertechnik sowie der Möbel- und Bauindus-trie aus Süddeutschland, dem Elsass und der Nordschweiz. �wis

Blech- und Tortechnik GmbH

Optimismus nach Krisenjahr

freiburg. Der Regio-Verkehrsverbund Freiburg (RVF) wird in diesem Jahr die Fahrpreise nicht erhöhen. Dies ist die Folge einer positiven Entwicklung im vergangenen Jahr, wie das Un-ternehmen mitteilte: Einnahmen und Fahrgastzahlen sind 2009 gestiegen. Als Grund wurden „gute Rahmenbedingungen auf der Kostenseite“ der 19 Verkehrsunternehmen, die im RVF zu-sammengeschlossen sind, genannt.Die Einnahmen stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 2,6 Pro-zent auf über 77 Millionen Euro. Während der Zuschuss mit 9 Millionen Euro gleichblieb, stiegen die Fahrgeldeinnahmen we-gen mehr verkaufter Fahrscheine um 2 auf rund 68 Millionen Euro an. Sowohl Einzelfahrscheine und Tageskarten als auch Regiokarten für Erwachsene sowie Tickets für Auszubildende legten gegenüber dem Vorjahr zu. Knapp 20 Prozent der er-wachsenen Fahrgäste nutzen inzwischen die Regiokarte. Die Zahl der Fahrgäste in Bussen und Bahnen insgesamt erreichte mit 112,5 Millionen 2009 ein Rekordniveau. Von dem positiven Ergebnis des Unternehmens profitieren auch die Fahrgäste: Im August werden die Preise nicht angehoben. Angesichts der wieder steigenden Kraftstoffpreise und einer bevorstehenden Personaltarifrunde ist nach Angaben der Geschäftsführer aller-dings ungewiss, ob dies auch 2011 so bleibt. � wis

Regio-Verkehrsverbund

2009 Fahrgastrekord

Das Firmengebäude der BUT in Lahr.

STeinach. Tochterfirmen in Indien hat die Paschal-Gruppe mit Sitz in Steinach bereits seit 2008. Nun wurde dort auch eine Vertriebs- sowie eine Produktionsstätte (Bild) als Joint Venture mit einem der größten Baukonzerne Indiens eröffnet. In Indien arbeiten zurzeit 100 der insgesamt rund 400 Mitar-beiter von Paschal. Knapp 200 sind in Deutschland beschäf-tigt – davon rund 180 am Stammsitz in Steinach, die weiteren in den Niederlassungen in Arnstorf, Berlin, Gifhorn und Mün-chen. Außerdem hat das Unternehmen weltweit 17 Tochter-gesellschaften und nationale Beteiligungen. 2009 konnte sich Paschal angesichts von Rückschlägen in der Branche insge-samt vergleichsweise gut halten und berichtet von einer uner-wartet stark anziehenden Auftragslage seit Februar. Die Paschal-Gruppe ist spezialisiert auf Betonschalungen, Un-terstützungssysteme und Schalungsplanungs-Software. Sie gehört nach eigenen Angaben zu den fünf führenden Scha-lungsherstellern in Deutschland sowie zu den zehn größten Anbietern weltweit. Paschal ist in 60 Ländern aktiv, eines der aktuellen Projekte ist der Bau von Fluchttunneln in einem Bauabschnitt am Hauptbahnhof in Wien. 375 Quadratmeter Beton-Systemschalung liefert das Unternehmen dafür. � mae

Paschal liefert Schalung für Hauptbahnhof Wien

Werk in Indien eröffnet

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Firmen

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0 72 21 / 21 19 - 12

Triberg. Die EGT-Unternehmensgruppe hat 2009, so der Vorstandsvorsitzende Rudolf Kastner vor der Presse, eine Ge-samtleistung von 241 Millionen Euro erreicht, das war ein Plus von 39,2 Prozent. Besonders hohe Zuwachsraten gab es im Bereich bundesweiter Strom- und Gaslieferungen an Indust-rie- und Gewerbekunden. Die EGT Energie Handel GmbH, die zu 50 Prozent zur EGT-Gruppe gehört (die anderen 50 Prozent hält die Schweizer Alpiq) und dieses Geschäft betreibt, erhöhte ihren Umsatz sogar um 53,6 Prozent auf 362,9 Millionen Euro. Sie wird im laufenden Jahr eine halbe Milliarde Euro Umsatz erzielen und rund 3,7 Milliarden Kilowattstunden (KWh) Strom sowie 460 Millionen KWh Gas absetzen und gehört damit zu den 15 größten Stromhändlern Deutschlands. Zu den großen Abnehmern der EGT Handel zählen zum Beispiel Vodafone mit 19.000 Abnahmestellen in Deutschland, BP mit mehreren 100 Tankstellen sowie das Land Baden-Württemberg mit seinen Liegenschaften. Im EGT-Netzgebiet um Triberg herum war das Berichtsjahr von einem deutlichen Rückgang von rund 25 Prozent des In-dustriestromverbrauchs geprägt. Auch war das Ergebnis des vergangenen Jahres von einer Vielzahl von Insolvenzen im deutschlandweiten EGT-Kundenkreis belastet. Trotz dieser erschwerten Bedingungen erreichte die EGT-Gruppe ein Er-gebnis in Höhe des Vorjahreswertes, was Kastner als zufrie-denstellend bewertete. Das Eigenkapital konnte in der Holding (EGT AG) weiter gestärkt werden und erreichte eine Quote von über 50 Prozent. Für 2010 erwartet Kastner eine Gesamt-leistung von 285 Millionen Euro. Die Gruppe beschäftigt derzeit 198 Mitarbeiter. Ende 2008 hatte man 165 und Ende 2009 185 Beschäftigte. Die Zuwäch-se gab es im Energiebereich. Mit einer Ausbildungsquote von annähernd 13 Prozent (25 Auszubildende) liegt die EGT seit Jahren deutlich über dem Landesdurchschnitt in Baden-Würt-temberg (5,6 Prozent). Bei dem Energieunternehmen arbeitet man übrigens nach dem Modell der Vertrauensarbeitszeit, also ohne Stechuhr.� orn

Unter den 15 größten Stromhändlern Deutschlands

EGT legt weiter zu

Druckmesser in der Energieübernahmestation der EGT in Stockburg.

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65Wirtschaft im Südwesten 7+8 / 2010

KURZ NOTIERTMit 18 Gold-, 9 Silber- und 4 Bronze-medaillen sowie einem Ehrenpreis für den fassgelagerten Weinhefebrand wurde Frank Küchlin (Bild) von der Böttchehof-Brennerei aus Schall-

stadt-Wolfenweiler bei der Badischen Branntweinprämierung 2010 ausgezeichnet. Damit sicherte er sich zum dritten Mal in Folge den ersten Platz. Bei der Destillatprä-mierung wurden insge-samt 2375 Brände und Liköre von über 300 Brennern verkostet.

Die Storz Fußbodenbau GmbH in Offenburg-Elgersweier ist 60 Jahre alt geworden. Die Firma, von Ernst Storz gegründet und als „Parkett-Storz“ bekannt geworden, führt heute mit 22 Mitarbeitern vorwiegend Estricharbei-ten aus, hat sich aber auch erfolgreich auf Industriefußböden spezialisiert. Auch spezielle Konstruktionen für Boden- und Grundwasserschutz sowie Hohlraumböden für moderne Bürokommunikation gehören zum Spektrum von Storz. Das Unternehmen wird heute in dritter Generation von Oliver Storz geleitet.

Das IT-Systemhaus Seesys GmbH in Konstanz, im Jahr 2004 gegründet, entwickelt sich gut. Das ist vor allem darauf zurückzuführen, dass Seesys als Vertriebs- und Installationspartner für Kabel BW eingestiegen ist. Im Bereich Radio- und Fernsehtechnik sowie in der Dispositon wurden 2008 und 2009 zusammen 15 neue Mitarbeiter eingestellt, so dass jetzt insgesamt 35 Beschäftigte Arbeit haben. Weitere Einstellungen plant Geschäftsführer Martin Henzler bis zum Sommer. Die Firma erzielte 2009 einen Umsatz von 1,9 Millionen Euro und erwartet für das laufende Jahr 2,6 Millionen Euro, davon 1 Million Euro im Bereich Kabel BW. Seesys betreut rund um den Bodenseeraum und darüber hinaus Un-ternehmen, Behörden und öffentliche Einrichtungen.

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Firmen

rOTTweil. Das US-amerikanische Unternehmen Mag Instru ment hat die Firma Eubama zum 1. April übernom-men. Der Rottweiler Maschinenbauer musste im Januar 2009 Insolvenz an-melden. Mag Instrumet ist Hersteller der Taschenlampen der Marke Maglite, hat seinen Hauptsitz in Ontario (Kali-fornien) und insgesamt rund 850 Mit-

arbeiter. Von den ehemals knapp 100 Arbeitsplätzen am Standort in Rottweil konnten durch die Übernahme 23 gesi-chert werden. Die Abteilung mechani-sche Fertigung wurde geschlossen. Hauptaufgabe des Unternehmens, das nun unter dem Namen Mag-Eubama GmbH & Co. KG firmiert, ist die eines konzerninternen Zulieferers. Zurzeit

werde aber erwogen, ausgewählten Eubama-Kunden weiterhin Konstruk-tions- und Fertigungsleistungen an-zubieten, teilte Anthony Maglica mit. Anthony Maglica, zugleich Chef von Mag Instrument, führt die Geschäfte von Mag-Eubama gemeinsam mit dem ehemaligen Eubama-Chef Horst Him-melsbach. � mae

Mag Instrument übernimmt Eubama

23 Arbeitsplätze gesichert

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Wirtschaft im Südwesten 7+8 / 2010 67

Gründer

EngEn-WElschingEn. Armin Bräuning (49) ist seit über 20 Jahren in der Finanzberatung tätig. Vor einem Jahr hat er sich neu positioniert und zwar als Ruhestandsplaner. Er ge-hört zu einem von 33 Gründungsmitgliedern des bundesweit tätigen und in Berlin ansässigen Verbandes der Ruhestands-planer, der mittlerweile über 100 Mitglieder hat. Der gebürtige Freiburger, ausgebildet sowohl als Einzelhandels-, als auch als Versicherungskaufmann und weiterqualifiziert zunächst zum Fachberater für Finanzdienstleis-tungen und dann zum Fachwirt für Finanzdienstleistungen (Ab-schluss im Jahr 2005), hat bei seinen circa 300 Kunden, die er ausschließlich auf Empfehlungs-basis gewonnen hat, immer wie-der festgestellt, dass der Ruhe-stand finanziell nicht genügend abgesichert ist – zumindest nicht in der Form, wie der einzelne Kunde sich das vorstellt. Renten, Lebensversicherung, Haus, Er-spartes, Aktienbesitz und so wei-ter reichen häufig nicht aus, um bis ins hohe Alter sorgenfrei leben zu können. Wir werden immer älter. Die Lebenserwartung des deutschen Mannes liegt derzeit bei 77, diejenige der deutschen Frau bei 82 Jahren. Gleichzeitig gibt es immer mehr alte und immer weniger junge Menschen, die die Alten mit ihren Rentenzah-lungen finanzieren müssen. Bräunings Kunden sind häufig um die 50, oft auch jünger, aber immer in einem Alter, in dem sich die Vorsorgeplanung bei vielen als Notwendigkeit ins Bewusstsein drängt. Der Engener, der als unabhängiger Ver-sicherungs- und Finanzmakler registriert ist, erstellt genaue Bilanzen des vorhandenen Vermögens und rechnet unter Ein-beziehung steuerlicher Belastungen (soweit diese jetzt schon bekannt sind) und angenommener Inflationsentwicklungen die nötigen Vermögen hoch, um ab dem 65. Lebensjahr über bestimmte monatliche Beträge verfügen zu können. Je früher mit der Ruhestandsplanung begonnen wird, umso besser beziehungsweise sicherer. Bräuning arbeitet aus-schließlich auf Honorarbasis (die Stundensätze liegen bei circa 100 Euro). Eine erste Beratung ist kostenfrei. Er erstellt auch kleinere Gutachten, solche Analysen kosten für Privatleute circa 200 Euro und für Unternehmen 800 bis 1.000 Euro. Er bekommt von Produktverkäufern beziehungsweise Versiche-rungsunternehmen und Banken keine Honorare oder Provisio-nen. Sein Büro betreibt er zusammen mit seiner Frau und einer Bankerin.� upl

Armin Bräuning

Planung für den Ruhestand

Armin Bräuning hat sich auf Ruhestands-planung spezialisiert.

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Personalien

freiburg

Die Deutsche Aka-demie der Technik-wissenschaften (Acatech) hat Pro-fessor Eicke R. Weber, den Leiter des Freiburger Fraunhofer- Insti -tuts für Solare Energiesysteme (ISE), als neues

Mitglied gewählt. Sie ist die erste natio-nale Wissenschaftsakademie Deutsch-lands, vertritt die Technikwissenschaften im In- und Ausland und berät Politik so-wie Gesellschaft in technikbezogenen Zu-kunftsfragen. Ihr Ziel ist nachhaltiges Wachstum. Weber war 2006 nach über 20-jähriger Lehrtätigkeit an der Universi-ty of California, Berkeley, nach Deutsch-land zurückgekehrt, um die Leitung des Fraunhofer ISE zu übernehmen. Zugleich

freiburg

Eric Jankowsky, Gründungsmitglied der Oxid e-Sales AG, hat sein Amt als Vorstand zum 1. Juni niedergelegt. Der 38-Jährige bleibt dem Unternehmen als Gesellschafter und Berater verbunden und wird sich zukünftig um E-Commer-ce-Kundenprojekte im Full-Service küm-mern. Die Position im Vorstand wird nicht nachbesetzt. Die Leitung für den Vertrieb wurde an Michael Benz übergeben. Oxid e-Sales entwickelt E-Commerce-Platt-formen und hat circa 60 Mitarbeiter an

freiburg

Silvia Losert ist die neue Leiterin des Ikea-Einrichtungs-hauses in Freiburg. Zuvor arbeitete sie 14 Jahre lang für Ikea unter anderem als Marketingleite-rin in Österreich so-wie als Marketing-managerin für Inter

Ikea Systems in Belgien. Ihre Vorgängerin Alexandra Preusser, die das Freiburger Haus mit seinen 290 Mitarbeitern knapp sechs Jahre lang geleitet hatte, wechsel-te als stellvertretende Einrichtungshaus-chefin nach Mannheim.� mae

hat er den Lehrstuhl für Angewandte Phy-sik, Solarenergie an der Universität Frei-burg inne. Weber hat sich einen Namen als Materialforscher für Defekte in Silici-um und III-V-Halbleitern wie Galliumarse-nid und Gallium nitrid gemacht. In der Aca-tech will er sich im Themennetzwerk Energie und Ressourcen engagieren.�wis

den Standorten Freiburg, Halle/Saale und Kaunas (Litauen). Vorstandsvorsitzender ist Roland Fesenmayr. � mae

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69Wirtschaft im Südwesten 7+8 / 2010

freiburg

Führungswechsel bei der Südbaden-bus in Freiburg: Zum 1. Juli hat Michael Vulpius (43) die Geschäftsführung ver-lassen. Er übernimmt die Leitung der Region Nord von DB Stadtverkehr und tritt zeitgleich in die Geschäftsführung von Weser-Ems-Bus (Bremen) ein. Sein Nachfolger bei Südbadenbus wird zum 1. August Christoph Landwehr (37). Der gebürtige Westfale ist Diplom-Geograf und leitete zuletzt das „Angebotsma-nagement Nationaler Markt“ in der Zen-trale von DB Stadtverkehr in Frankfurt am Main. Südbadenbus ist eine 100-pro-zentige Tochter von DB Stadtverkehr. Mit rund 240 eigenen Bussen und 260 an-gemieteten Fahrzeugen betreibt sie den Busverkehr zwischen dem Rheintal und dem Bodensee sowie grenzüberschrei-tend nach Frankreich und in die Schweiz. Auf einem Streckennetz von rund 4.940 Kilometern werden jährlich 39 Millionen Fahrgäste befördert. � kaz

Stockach

Die Stockacher ML-Industrieelektronik GmbH wird nun von einem Trio geführt: Der Inhaber und Geschäftsführer Heinz Mauder (58) hat Günter Schmid (47, Bild links) und Jochen Zimmerer (36, Bild rechts) in die Geschäftsleitung beru-

fen. Schmid, Elektrotechnikingenieur und seit fünf Jahren im Betrieb, leitet Quali-tätsmanagement und Fertigungstechnik. Zimmerer, als Industriekaufmann bereits seit rund 16 Jahren bei ML-Elektrotechnik beschäftigt, ist für Einkauf und Material sowie für die EDV zuständig. Die kauf-männische Geschäftsführung sowie den Vertrieb verantwortet weiterhin Mauder, der das Unternehmen 1998 übernommen hat. Schmid und Zimmerer haben sich bereits vor etwa einem Jahr in das Unter-nehmen eingekauft und zusammen 30 Prozent der Anteile übernommen. Mit ih-rer Aufnahme in die Geschäftsleitung will Mauder frühzeitig den Grundstein für sei-ne Nachfolge legen. ML-Industrieelektro-nik ist ein Dienstleistungsunternehmen, das sich auf die Fertigung, Montage und Prüfung elektronischer Baugruppen spe-zialisiert hat. Die Firma beschäftigt der-zeit rund 40 Mitarbeiter und erwartet für dieses Jahr einen Umsatz von rund fünf Millionen Euro.� wis

umkirch

Das Führungsteam der Illenseer Hos-pitalia GmbH wur-de erweitert: Ma-nuel Illenseer (34, Bild) wurde zum 1. Juni zum Ge-schäftsführer des Unternehmens be-rufen. Er leitet nun die Abteilungen

Marketing sowie Vertrieb und unter-stützt damit die bisherigen Geschäfts-führer und Firmengründer Franz-Josef Illenseer und John Marquardt. Manu-el Illenseer arbeitete nach seinem Studi-um bei Novartis Consumer Health und Merckle-Ratiopharm, bevor er vor sie-ben Jahren in den elterlichen Betrieb wechselte, um die Nachfolge seines Va-ters anzutreten. Die Illenseer Hospitalia GmbH mit Sitz in Umkirch bei Freiburg versorgt seit 19 Jahren pflegebedürftige Patienten zu Hause und in Pflegeeinrich-tungen mit Hilfsmitteln für die Pflege. Im Innen- und Außendienst sind 45 Mit-arbeiter beschäftigt, weitere 17 im Be-reich Lager und Logistik. � wis

Lörrach

Professor Jörg Thietke (52) ist neuer Dekan der Fakultät Technik am Standort Lör-rach der Dualen Hochschule Ba-den-Württemberg (DHBW). Seine be-rufliche Laufbahn führte den studier-

ten Physiker und promovierten Chemiker über das VDI-Technologie-Zentrum für Physikalische Technologien in Düssel-dorf zur Prognos AG in Basel, wo er als Projektleiter im Bereich Technologie und Inno vation sowie Politik und Gesellschaft tätig war. Seit 1998 ist er Professor an der DHBW Lörrach und leitet den Studien gang Mechatronik Trinational. Au-ßerdem ist er Mitglied im Akademischen Senat und im Hochschulrat der DHBW Lörrach sowie im Senat und in der Fach-kommission Technik der Dualen Hoch-schule BW.� wis

waLdShut/Quito

Franz Buchty, Lei-ter des Berufsbil-dungszentrums der Deutschen Schule in Quito (Ecuador), hat mit seiner Einrichtung den IHK-Auslands-schulwettbewerb 2009/10 gewon-nen. Buchty (63),

Diplom-Volkswirt und Lehrer, wurde im Jahr 2004 von den Kaufmännischen Schulen Waldshut nach Quito entsendet. In Waldshut arbeitete er nachdem er sein Referendariat am Walter-Eucken-Gymna-sium in Freiburg beendet hatte, seit 1977 als Berufsschullehrer. Anfang der 90er Jahre unterrichtete er bereits drei Jahre lang in Madrid. Das Berufsbildungszent-rum, das Buchty in Quito leitet, besuchen 101 Schüler, darunter ist ein Deutscher. Vor 20 Jahren wurde es auf Initiative deutscher Unternehmen und als Ge-meinschaftsprojekt mit der Auslandshan-delskammer gegründet. Es ist zum Pro-totyp für ein landesweites Berufsschul-system geworden. Mit dem 1. Platz im Auslandsschulwettberwerb und einem Preisgeld von 40.000 Euro wurden ver-schiedene Projekte der Schule für eine qualitativ hochwertige duale Berufsaus-bildung ausgezeichnet. Der Preis wurde Mitte Juni im Rahmen der Weltkonferenz der Auslandshandelskammern in Berlin verliehen. � mae

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70 Wirtschaft im Südwesten 7+8 / 2010

Personalien

Kopf des Monats Antoinette Klute-WetterAuer

Freiburg. „Es muss doch möglich sein, eine Schule mit Ganztagsbetreuung auf die Beine zu stellen“, hatte sich Antoi-nette Klute-Wetterauer Anfang der 80er Jahre immer wieder gesagt. Nicht nur, weil sie damals selbst alleinerziehende Mutter war, Vollzeit arbeitete und sich für ihre eigenen zwei Kinder ein solches Angebot wünschte. Sondern auch, weil sie davon überzeugt war und ist, dass der Unterricht alleine nicht reicht, um ei-ne qualitativ hochwertige, ganzheitliche Schulbildung, für die sie eintritt, zu gewährleisten. Als ihr angeboten wurde, die hochverschuldete pri-vate Angell-Schule, ein Gymnasi-um mit gerade einmal 37 Schülern und vier Lehrern, zu übernehmen, sagte sie sich: „Ich setze das jetzt um.“ 1987 fing sie damit an.

Seitdem wächst ihr „Baby“ stetig: Innerhalb von zehn Jahren mach-te Antoinette Klute-Wetterauer die Schule zu einem der größten Bil-dungsträger in Baden-Württem-berg. Erst wurde das Gymnasium staatlich anerkannt, dann die Ganz-tagsschule. 1992 startete die Angell Akademie Freiburg mit einem zwei-jährigen Ausbildungsgang zum In-ternationalen Touristikassistenten, ein Jahr darauf bezog die Einrichtung ein eigenes Gebäude. 1994 erhielt das Gymnasium einen Neubau. 1996 kam ei-ne Montessori-Grund-, später eine Real-schule dazu. Auch im Gymnasium wur-de und wird nach den Grundsätzen der Montessori-Pädagogik unterrichtet. Im Jahr 2000 stieg die Schülerzahl aller Ein-richtungen, die im Angell Bildungsver-bund vereint sind – er umfasst inzwi-schen neben dem Montessori Zentrum Angell Freiburg die Angell Akademie und die Angell Business School – auf mehr als 1.000 an. Mit Beginn des Schuljahrs 2010/11 werden es doppelt so viele sein.

Die rund 200 Festangestellten, darunter Verwaltungsfachkräfte, Sozialpädagogen und vor allem Lehrer, sowie die Schüler

und Studenten brauchen mehr Platz. Un-ter anderem, weil das zweizügige Gym-nasium zum vierzügigen erweitert wurde und mit dem achtjährigen Gymnasium die Ganztagsangebote ausgeweitet werden. Deshalb erhält das Montessori-Zentrum einen Neubau – von der Cafeteria über die Bibliothek bis hin zu den Lehrerzim-mern werden alle Bereiche erweitert. Auch die Angell Akademie, in der die be-ruflichen Schulen genauso wie die Studi-engänge im Touristik-, Hotel- und Event-

bereich zusammengefasst sind, braucht mehr Platz. Ihr Umbau soll im Septem-ber abgeschlossen sein, der Neubau im kommenden Frühjahr. 9,5 Millionen Eu-ro kosten die Projekte insgesamt, finan-ziert werden sie mit Gespartem, Kredi-ten und Zuschüssen vom Land. „Ich bin nicht nur Schulleiterin, ich muss auch gut wirtschaften“, sagt Antoinette Klu-te-Wetterauer.

Bildungsunternehmerin war sie schon, bevor sie die Leitung des Angell über-nahm: Nach ihrem Anglistik- und Roma-nistikstudium, für das die Duisburgerin mit dem rheinisch fröhlichen Tonfall nach Freiburg gezogen ist, und dem Referen-dariat am St. Ursula-Gymnasium kam sie zum Bildungswerk der Erzdiözese. Dort

strebte sie immer wieder nach Neuem und wurde schließlich pädagogische Lei-terin und Geschäftsführerin des Bildungs-zentrums für Erwachsene – und blieb es, bis sie ans Angell wechselte.

Vom „Angell Spirit“ und „unseren Angell-ianern“ spricht sie und davon, dass es ihr ein Herzensanliegen ist, dass die Schü-ler zu interessierten und selbstständigen jungen Menschen werden, ihre Schwä-chen und Stärken erkennen und lernen,

an ihnen zu arbeiten. Für Klute-Wet-terauer, die selbst aus einfachen Ver-hältnissen stammt, sich ihr Studium selbst finanzierte und die Schulden noch jahrelang abbezahlte, darf Bil-dung auch etwas kosten. Im Angell muss sie das auch, da sich die pri-vate Schule neben staatlichen Zu-schüssen und Spenden über Schul-geld finanziert. Es reicht von 250 Eu-ro pro Monat für Grundschüler bis zu 340 Euro für Gymnasiasten in der Oberstufe. Rund 400.000 Eu-ro pro Jahr investiert die Schule in Stipendien und Ermäßigungen für Geschwister.

Das Angell prägt Antoinette Klu-te-Wetterauer mit ihrer fröhlichen aber auch bestimmten Art, mithil-

fe ihres Teams und ihren Lehrern seit fast 25 Jahren. Von 1990 bis zu dessen Tod im Jahr 2008 bildete sie mit ihrem Mann Dieter Wetterauer, mit dem sie ge-meinsam die Finanzen verantwortete, ein „Power Team“, wie sie es nennt. Seit-dem hat sie die Geschäftsführung allein inne. Außerdem holte sie dann ihren Bru-der Friedrich Klute in die Schulleitung des Montessori Zentrums. Mit ihrem jüngeren Sohn Robert Wetterauer führt sie gemein-sam die Geschäfte der Angell Akademie Freiburg. Wenn Antoinette Klute-Wet-terauer kommendes Jahr 65 wird, möch-te sie sich aus dem aktiven Geschäft zu-rückziehen, aber weiter im Hintergrund die Fäden ziehen. Und ein Buch über die Geschichte des Angell schreiben – das wird dann ihr nächstes „Baby“. � mae

Die Bildungsunternehmerin

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Wirtschaft im Südwesten 7+8 / 2010

BÜCHER

78

Arbeitsplatz-Risiko – wie gehe ich damit um? Die Arbeitsplatz-Risiken, die es heutzutage in fast jedem Bereich gibt, beschäftigen immer mehr Menschen vor Eintritt in ihr Berufsleben und auch danach. Berufseinsteiger und Beschäftigte mit noch wenig Berufserfahrung erhalten in der Publikation „Das Arbeitsplatz-Risiko heute“ Wissen, um auf die Rahmenbedingungen der heutigen Wirtschaft reagieren zu können. Eine Gesamtschau auf das Arbeitsplatz-Risiko mit seinen Folgen sowie Verhaltensweisen und Handlungsempfehlungen sind Themen dieses Sachbuchs, das unabhängig von aktuellen Wirtschaftskrisen und Konjunkturentwick-lungen aktuell ist. wv

Herbert Vögele | Das Arbeitsplatz-Risiko heuteMauer Verlag | 290 Seiten | 16,80 Euro

Wirtschaft für Einsteiger Zu China, Goethe und den Germanen gibt es „Die 101 wichtigsten Fragen“ bereits. In der neuesten Ausgabe der Reihe widmet sich der emeritierte Professor für Volkswirtschaftslehre, Hans-Jürgen Wag-ner, der Konjunktur und dem Wirtschaftswachstum. Der Band ist für all die eine informative und angenehm zu lesende Lektüre, die sich Grundwissen über die ökonomische Wachstumslehre aneignen möchten, ohne gleich ein trockenes Lehrbuch zu studieren. Sie er-fahren zum Beispiel, woher das Wort Wirtschaft kommt, wie man Rezension defi niert, ob Konjunkturprogramme wirken – und ob die Globalisierung unseren Wohlstand gefährdet. mae

Hans-Jürgen Wagner | Die 101 wichtigsten Fragen – Konjunktur und WirtschaftswachstumVerlag C. H. Beck | 151 Seiten | 9,95 Euro

Überblick zu Lenk- und Ruhezeiten im StraßenverkehrUnternehmer im Güterkraft- und Personenverkehr sowie Disponenten, Ausbilder und Mitarbeiter in Fachbehörden sind die Adressaten der neuen, erweiterten Aufl age des Fachbuchs zu Lenk- und Ruhe-zeiten im Straßenverkehr. Darin erläutert und kommentiert Christoph Rang, ehemaliger Ministerialrat und Referatsleiter im Bundesverkehrsministerium, die nationalen, europäischen und internationalen Vorschriften zu den Lenk- und Ruhezeiten. Der Buß- und Verwarnungsgeldkatalog zum Fahrpersonal-recht ist darin genauso abgedruckt wie ein Muster des neuen „EU-Formblatts für berücksichtigungs-freie Tage“ und die dazugehörigen Richtlinien. Auch die wichtigsten Regeln zum digitalen Kontrollge-rät sind aufgeführt. wis

Christoph Rang | Lenk- und Ruhezeiten im StraßenverkehrVerlag Heinrich Vogel | 312 Seiten | 21,90 Euro

Tipps für geschäftliche Telefonate Zur Begrüßung den vollen Namen sowie den der Firma nennen, langsam sowie in kurzen Sätzen sprechen und sich höfl ich verabschieden – das rät die Telefon- und Kommunikationstrainerin Claudia Fischer in ihrem Ratgeber zu Business-Telefonaten. Er richtet sich an berufl iche Vieltele-fonierer, die in 10 bis 30 Minuten etwas über geschäftliche Telefonate lernen wollen. Entsprechend kurz und zum Teil oberfl ächlich ist er auch gehalten. Gleichwohl gibt Fischer allen, die sich beim Telefonieren unsi-cher fühlen, anhand von Beispielen hilfreiche Tipps und Formulierungs-hilfen, um eine angenehme Gesprächsatmosphäre zu schaffen. mae

Claudia Fischer | 30 Minuten. Business-Telefonate, die begeisternGabal Verlag | 80 Seiten | 6,50 Euro

� IMPRESSUM

- Wirtschaft im Südwesten - Zeitschrift und Verkündungsorgan der Industrie- und Handels-kammern im Regierungsbezirk Freiburg, ISSN 0936-5885

Redaktion: Pressestelle der Industrie- und Handelskammern im Regierungsbezirk Freiburg i. Br. e.V.:Ulrich Plankenhorn (Leitung, v. i. S. d. P.) Kathrin Ermert, Thomas Goebel,Dr. Susanne MaerzSekretariat: Hannelore Gißler

Wirtschaft im Südwesten, Schnewlinstraße 11 bis 13, 79098 Freiburg, Postfach 860, 79008 Freiburg, Telefon 0761 15105-0, Fax 0761 3858-398, E-Mail: [email protected],www.wirtschaft-im-suedwesten.de

Pressesprecher der IHKs:Christian Beck (Schwarzwald-Baar-Heuberg)Achim Eickhoff (Hochrhein-Bodensee)Gundhild Heigl (Südlicher Oberrhein)

Titelbild: Fotolia/Matthias Fährmann

Verlag und Anzeigen: Prüfer Medienmarketing,Endriß & Rosenberger GmbH,Lichtentaler Straße 35, 76530 Baden-BadenVerlagsleitung: Wolfrüdiger W. EndrißAnzeigenleitung: Achim HartkopfAnzeigendisposition: Susan Erbacher, Telefon 07221 211912, Fax 07221 211915, E-Mail: [email protected], www.pruefer.com

Zurzeit gilt die AnzeigenpreislisteNr. 28 gültig ab Januar 2010.

Satz:Freiburger Druck GmbH & Co. KG www.freiburger-druck.de

Druck: Ernst Kaufmann GmbH & Co. KGwww.druckhaus-kaufmann.de

Herausgeber: IHK Schwarzwald-Baar-HeubergRomäusring 4, 78050 VS-VillingenTelefon 07721 922-0, Fax 07721 922-166E-Mail: info@villingen-schwenningen.ihk.dewww.schwarzwald-baar-heuberg.ihk.de

IHK Südlicher Oberrhein Schnewlinstraße 11 bis 13, 79098 FreiburgTelefon 0761 3858-0, Fax 0761 3858-222und Lotzbeckstraße 31, 77933 LahrTelefon 07821 2703-0, Fax 07821 2703-777E-Mail: [email protected]

IHK Hochrhein-Bodensee Schützenstraße 8, 78462 Konstanz Telefon 07531 2860-0, Fax 07531 2860-170und Gottschalkweg 1, 79650 Schopfheim Telefon 07622 3907-0, Fax 07622 3907-250E-Mail: [email protected]

Erscheinungsweise: Zu Monatsbeginn (ausgenommen August)

Bezug und Abonnement: Der Bezug der IHK-Zeitschrift erfolgt im Rah-men der grundsätzlichen Beitragspflicht als Mitglied der IHK. „Wirtschaft im Südwesten“ kann zudem für 17,60 Euro/Jahr beim Verlag abonniert werden.

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87Wirtschaft im Südwesten 7+8 / 2010

Insolvenzen

Die Quelle unserer Veröffentlichungen über Insolvenzen im Regierungsbezirk Freiburg ist das Portal www.insolven-zbekanntmachungen.de. Herausgeber dieses Portals ist das Justizministeri-um des Landes Nordrhein-Westfalen. Die Angaben publizieren wir ohne Gewähr.

79098 Freiburg i.Br.Insolvenzverfahren über das Vermögen d. Hahn & Söhne GmbH, Jechtinger Str. 5, 7911 Freiburg. Das Insolvenzverfahren wird nach Abhaltung des Schlusstermins und Vollzug der Schlussverteilung aufge-hoben.

Über das Vermögen der walter indust-riebuchbinderei GmbH, Grißheimer Weg 36, 79423 Heitersheim, vertr. d. Nils Gustorff (Geschäftsführer), wird das In-solvenzverfahren eröffnet. Insolvenzver-walter: RA Ulrich Nehrig, Schillerstr. 2, 79102 Freiburg i. Br.

Insolvenzverfahren über das Vermögen d. Martin GmbH, Kreuzmattenstr. 10, 79423 Heitersheim. Der mit dem Insol-venzeröffnungsbeschluss benannte In-solvenzverwalter RA Dr. Heinz Pantale-on gen. Stemberg, Schillerstr. 2, 79102 Freiburg, wird auf eigenen Wunsch aus persönlichen Gründen und somit aus wichtigem Grund aus seinem Amt entlas-sen. Zum neuen Insolvenzverwalter wird bestellt: RA Ulrich Nehrig, Schillerstr. 2, 79102 Freiburg.

Insolvenzverfahren über das Vermögen d. HUG GmbH Fleischgroßhandel, Im Dorf 58, 79289 Horben. Der mit dem Insolvenzeröffnungsbeschluss ernannte Insolvenzverwalter RA Dr. Heinz Panta-leon gen. Stemberg, Schillerstr. 2, 79102 Freiburg, wird auf eigenen Wunsch aus persönlichen Gründen und somit aus wichtigem Grund aus seinem Amt ent-lassen. Zum neuen Insolvenzverwalter wird bestellt: RA Thilo Braun, Schillerstr. 2, 79102 Freiburg.

Insolvenzverfahren über das Vermögen d. Glatt Holding GmbH & Co KG, Robert-Bunsen-Str. 4, 79108 Freiburg. Das Insol-venzverfahren wird nach Abhaltung des Schlusstermins und Vollzug der Schluss-verteilung aufgehoben.

In dem Insolvenzverfahren über das Vermögen d. TRANSSTAFF SERVICE LTD., Niederlassung Deutschland, Au-erstr. 2, 79108 Freiburg, vertreten durch den Direktor Uwe Bernd Opitz, wird der Schlussverteilung zugestimmt.

Über das Vermögen der Ecomess GmbH Gesellschaft für Ablesetechnik, Egonstr. 6, 79111 Freiburg, vertr. d. Ottmar Din-nes, wird das Insolvenzverfahren eröff-net. Insolvenzverwalter: RA Dr. Thomas Kaiser, Wilhelmstr. 1b, 79098 Freiburg.

Insolvenzverfahren über das Vermögen d. ARCOS Immobilienlogistig GmbH, Allmendstr. 14, 79336 Herbolzheim. Das Insolvenzverfahren wird nach Abhaltung des Schlusstermins und Vollzug der Schlussverteilung aufgehoben.

In dem Insolvenzverfahren über das Ver-mögen der WWW Woerlen Wirtschafts-werbung Gesellschaft mit beschränkter Haftung, vertreten durch den GF Karl Siegfried Woerlen, Kapellenweg 16, 79294 Sölden, ist RA Ulrich Nehrig, Schil-lerstraße 2, 79102 Freiburg, an Stelle des bisherigen Insolvenzverwalters zum neu-en Insolvenzverwalter ernannt worden.

Insolvenzverfahren über das Vermögen d. Vision-Ease Deutschland GmbH, Ren-kenrunsstr. 24-26, 79379 Müllheim. Der mit dem Insolvenzeröffnungsbeschluss ernannte Insolvenzverwalter RA Dr. Heinz Pantaleon gen. Stemberg, Schillerstr. 2,

79102 Freiburg, wird auf eigenen Wunsch aus persönlichen Gründen und somit aus wichtigem Grund aus seinem Amt entlas-sen. Zum neuen Insolvenzverwalter wird bestellt: RA Ulrich Nehrig, Schillerstr. 2, 79102 Freiburg.

Insolvenzverfahren über das Vermögen d. Solar Center Baden GmbH, Bundes-str. 16, 77955 Ettenheim. Der mit dem Insolvenzeröffnungsbeschluss ernannte Insolvenzverwalter RA Dr. Heinz Panta-leon gen. Stemberg, Schillerstr. 2, 79102 Freiburg, wird auf eigenen Wunsch aus persönlichen Gründen und somit aus wichtigem Grund aus seinem Amt ent-lassen. Zum neuen Insolvenzverwalter wird bestellt: RA Thilo Braun, Schillerstr. 2, 79102 Freiburg.

Insolvenzverfahren über das Vermögen d. Industrie Automation Energiesysteme GmbH& Co KG, Am Untergrün 6, 79232 March. Der mit dem Insolvenzeröffnungs-beschluss ernannte Insolvenzverwalter RA Dr. Heinz Pantaleon gen. Stemberg, Schillerstr. 2, 79102 Freiburg, wird auf eigenen Wunsch aus persönlichen Grün-den und somit aus wichtigem Grund aus seinem Amt entlassen. Zum neuen In-solvenzverwalter wird bestellt: RA Thilo Braun, Schillerstr. 2, 79102 Freiburg.

In dem Insolvenzverfahren über das Ver-mögen der Fleisch-Börse INTERNET GmbH, Sitz: Horben, vertr. d. d. GFin Brigitte Hug, wird der Insolvenzverwalter RA Dr. Heinz Pantaleon gen. Stemberg, auf eigenen Antrag aus wichtigem Grund entlassen. Zum Insolvenzverwalter wird bestellt: RA Thilo Braun, Schillerstr. 2, 79102 Freiburg.

In dem Insolvenzverfahren über das Vermögen der Buckbee-Mears Europe GmbH, Sitz: Müllheim, vertr. d. d. GF Michael Sillmann, wird der Insolvenzver-walter RA Dr. Heinz Pantaleon gen. Stem-berg auf eigenen Antrag aus wichtigem Grund entlassen. Insolvenzverwalter wird bestellt: RA Ulrich Nehrig, Schillerstr. 2, 79102 Freiburg.

In dem Insolvenzverfahren über das Ver-mögen der Buckbee-Mears Deutschland Verwaltungs GmbH, Sitz: Müllheim, ver-tr. d. d. GF Werner Wuchte und Michael Sillmann, wird der Insolvenzverwalter RA Dr. Heinz Pantaleon gen. Stemberg auf

INFORMATION

Die gesamten Registerbekanntma-chungen aus Deutschland und den Regi-onen Hochrhein-Bodensee, Schwarzwald-Baar-Heuberg und Südlicher Oberrhein finden Sie auf der offiziellen Website der Justiz des Bundes und der Länder unter www.handelsregister.de. Die Recherche von Firmen und der Abruf von Veröffentlichungen sind kostenfrei. Für alle übrigen Abrufe fallen Kosten an.

Auf der Website besteht direkter Zugang zu den Handelsregisterbekanntmachungen, den Insolvenzbekanntmachungen und zum Rechtsdienstleistungsregister. Eben-so dort eingestellt sind die Zwangsverstei-gerungstermine.

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Insolvenzen

eigenen Antrag aus wichtigem Grund entlassen. Insolvenzverwalter wird be-stellt: RA Ulrich Nehrig, Schillerstr. 2, 79102 Freiburg.

Buckbee-Mears Deutschland Holding GmbH & Co. KG, Sitz: Müllheim, vertr. d. d. Buckbee-Mears Deutschland Verwal-tungs GmbH, diese vertr. d. d. GF Werner Wuchte und Michael Sillmann, wird der Insolvenzverwalter RA Dr. Heinz Panta-leon gen. Stemberg auf eigenen Antrag aus wichtigem Grund entlassen. Zum In-solvenzverwalter wird bestellt: RA Ulrich Nehrig, Schillerstr. 2, 79102 Freiburg.

In dem Insolvenzverfahren über das Vermögen der Britta Lund GmbH, Sitz: Umkirch, vertr. d. d. GF Norbert Süper, wird der Insolvenzverwalter RA Dr. Heinz Pantaleon gen. Stemberg auf eigenen Antrag aus wichtigem Grund entlassen. Insolvenzverwalter: RA Ulrich Nehrig, Schillerstr. 2, 79102 Freiburg.

Insolvenzverfahren über das Vermögen der BET - Time GmbH u. Co. KG, Waldkir-cher Straße 61-63, 79106 Freiburg, vertr. d. d. BET-TIME Verwaltungsgesellschaft mbH, diese vertr. d. d. GF Emir Cengic. Das Insolvenzverfahren wird nach Abhal-tung des Schlusstermins und Vollzug der Schlussverteilung aufgehoben.

Insolvenzverfahren über das Vermögen d. AFP Hydraulik GmbH, Stockfeldstr. 5, 79336 Herbolzheim. Der mit dem In-solvenzeröffnungsbeschluss ernannte Insolvenzverwalter RA Dr. Heinz Panta-leon gen. Stemberg, Schillerstr. 2, 79102 Freiburg, wird auf eigenen Wunsch aus persönlichen Gründen und somit aus wichtigem Grund aus seinem Amt ent-lassen. Zum neuen Insolvenzverwalter wird bestellt: RA Thilo Braun, Schillerstr. 2, 79102 Freiburg.

Insolvenzverfahren über das Vermögen d. Thomae und Partner AG, Wildbach-weg 11, 79117 Freiburg. Der mit dem Insolvenzeröffnungsbeschluss ernannte Insolvenzverwalter RA Dr. Heinz Panta-leon gen. Stemberg, Schillerstr. 2, 79102 Freiburg, wird auf eigenen Wunsch aus persönlichen Gründen und somit aus wichtigem Grund aus seinem Amt ent-lassen. Zum neuen Insolvenzverwalter wird bestellt: RA Thilo Braun, Schillerstr. 2, 79102 Freiburg.

Insolvenzverfahren über das Vermögen d. Spengler, Müller & Sackmann GmbH, Rebenweg 3, 79114 Freiburg. Das Insol-venzverfahren wird nach Abhaltung des Schlusstermins und Vollzug der Schluss-verteilung aufgehoben.

Insolvenzverfahren über das Vermögen d. Sea Explorer AG, Limburgstr. 4, 79261 Sasbach. Der mit dem Insolvenzeröff-nungsbeschluss ernannte Insolvenzver-walter RA Dr. Heinz Pantaleon gen. Stem-berg, Schillerstr. 2, 79102 Freiburg, wird auf eigenen Wunsch aus persönlichen Gründen und somit aus wichtigem Grund aus seinem Amt entlassen. Zum neuen Insolvenzverwalter wird bestellt: RA Ul-rich Nehrig, Schillerstr. 2, 79102 Freiburg.

Insolvenzverfahren über das Vermögen d. Schönecker KG, Mühlhauser Str. 11 b, 79110 Freiburg. Der mit dem Insolvenzer-öffnungsbeschluss ernannte Insolvenz-verwalter RA Dr. Heinz Pantaleon gen. Stemberg, Schillerstr. 2, 79102 Freiburg, wird auf eigenen Wunsch aus persönli-chen Gründen und somit aus wichtigem Grund aus seinem Amt entlassen. Zum neuen Insolvenzverwalter wird bestellt: RA Ulrich Nehrig, Schillerstr. 2, 79102 Freiburg.

Insolvenzverfahren über das Vermögen d. Hardes Druckservice GmbH, Limesstr. 11, 63543 Neuberg. Es wird der Schluss-verteilung zugestimmt.

Insolvenzverfahren über das Vermögen d. AIP Altbau Immobilien und Projekt-entwicklung GmbH, Dreikönigstr. 44, 79102 Freiburg. Der mit dem Insolvenz-eröffnungsbeschluss ernannte Insolvenz-verwalter RA Dr. Heinz Pantaleon gen. Stemberg, Schillerstr. 2, 79102 Freiburg, wird auf eigenen Wunsch aus persönli-chen Gründen und somit aus wichtigem Grund aus seinem Amt entlassen. Zum neuen Insolvenzverwalter wird bestellt: RA Ulrich Nehrig, Schillerstr. 2, 79102 Freiburg.

Im Insolvenzverfahren über das Vermö-gen der LEDAC Handelsgesellschaft mbH, Immanuel-Kant-Str. 6, 79331 Te-ningen, vertr. d. d. GF 1. Joachim Lechler, 2. Anette Maier-Kioschus, ist angeordnet worden: Zum vorläufigen Insolvenzver-walter wird RA Thilo Braun, Schillerstraße 2, 79102 Freiburg, bestellt.

Insolvenzverfahren über das Vermögen d. Rauscher Druck GmbH, Eisenbahn-strasse 64, 79098 Freiburg. Das Insol-venzverfahren wird nach Abhaltung des Schlusstermins und Vollzug der Schluss-verteilung aufgehoben.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen d. BIT Treuhand GmbH, Waldstraße 2, 79194 Gundel-fingen, vertr. dch. d. GF Thomas Reith, wird der Antrag der Schuldnerin auf Er-öffnung des Insolvenzverfahrens über ihr Vermögen mangels Masse abge-wiesen.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen d. VVDS Vermie-tung-Verpachtung-Dienstleistung-Ser-vice Limited, Engesserstr. 4a, 79108 Freiburg, vertr. d. Horst Wolfgang Diet-rich, Geschäftsführer, wird der Antrag d. Gläubig. auf Eröffnung des Insolvenzver-fahrens über das Vermögen d. Schuldn. mangels Masse abgewiesen.

Über das Vermögen der planrecht Immo-bilien-Entwicklungs-Gesellschaft mbh, Erwinstr. 30, 79102 Freiburg i. Br., vertr. d. Hans-Peter Müller (Geschäftsführer), wird das Insolvenzverfahren eröffnet. Insolvenzverwalter: RA Matthias Hahn, Engelbergerstr. 21, 79106 Freiburg.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen d. Mutter Schrott und Metalle GmbH, Engesserstr. 4 a, 79108 Freiburg, vertr. d. d. Geschäfts-führer Sascha Josef Mutter, Waldhofstr. 63 a, 79117 Freiburg, wird der Antrag des Schuldners auf Eröffnung des In-solvenzverfahrens über sein Vermögen mangels Masse abgewiesen.

Insolvenzverfahren über das Vermögen d. klick-bilderbox.de gmbh, vertr. d. d. GF Marianne Moser und Markus Ruths, Universitätsstr.10, 79098 Freiburg. Das Insolvenzverfahren wird mangels einer die Kosten des Verfahrens deckenden Masse eingestellt.

Im Insolvenzverfahren über das Ver-mögen der HOTLYNE GmbH & Co. KG, Kaiser-Joseph-Straße 260, 79098 Freiburg, vertr. d. d. HOTLYNE Verwal-tungs GmbH, diese vertr. d. d. GF Oliver Brümmer, ist angeordnet worden: Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wird RA

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Insolvenzen

Friedhelm Freiherr von Spiessen, Engel-bergerstraße 21, 79106 Freiburg, bestellt.

78462 KonstanzIn dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen d. der Scaff Ge-rüstservice Ltd., Sitz: Wakefield, West-Yorkshire, England, Zweigniederlassung: Eduard-Presser-Str. 15, 78234 Engen, ehemals vertr. d. d. Director Timotheus Kim, ehemaliger Generalbevollmächtig-ter: Josef Keuschnig, wird der Antrag d. Gläubigers auf Eröffnung des Insol-venzverfahrens über das Vermögen d. Schuldn. mangels Masse abgewiesen.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen d. BoCo tech GmbH, vertr. d. d. GF Arno Müller Beyeler, Mag-gistr. 7, 78224 Singen, vertr. d. RA An-dreas Elsässer, Obere Laube 46, 78462 Konstanz, wird der Antrag d. Schuldn. auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens über das Vermögen d. Schuldn. mangels Mas-se abgewiesen.

In dem Insolvenzverfahren über das Ver-mögen der Firma Smalltalk Telefon- und Direktmarketing GmbH, Geschäftsführer Knut Schmidt, Ekkehardstr. 66, 78315 Ra-dolfzell, ist die Anzeige der Verwalterin eingegangen, dass Masseunzulänglich-keit vorliegt.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen der Firma Security Solutions GmbH, Stockacher Str. 30, 78315 Radolfzell bzw. Neuhäusel, vertr. d. d. GF Wolfgang Ehinger, wird angeord-net: Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wird Rechtsanwältin Elke Bäuerle, Eisen-bahnstr. 40, 78628 Rottweil, bestellt.

Über das Vermögen der Firma Rohwed-der AG, Kesselbachstraße 1, 88697 Bermatingen, vertr. d. d. Vorstand Man-fred Müller, wird das Hauptinsolvenz-verfahren eröffnet. Insolvenzverwalter: RA Dr. Volker Grub, Humboldstraße 16, 70178 Stuttgart.

Über das Vermögen der Firma LEAN-ALU Aluminium-Profil GmbH & Co KG, Carl-Benz-Str. 35, 78224 Singen, vertr. d. d. GF der LEAN-ALU Aluminium-Profile Vertriebs GmbH Dirk Schoner und Lothar Schoner, wird das Insolvenzverfahren er-

öffnet. Insolvenzverwalter: RA Christian Zschocke, Ekkehardstraße 59 b, 78224 Singen.

Über das Vermögen der Firma Andres International GmbH, Ramsener Straße 66-68, 78239 Rielasingen-Worblingen, Geschäftsführer: Urs Christen, wird das Insolvenzverfahren eröffnet. Insolvenz-verwalter: RA Dr. Thomas Troll, Obere Laube 46, 78462 Konstanz.

Über das Vermögen der Firma Auto-haus Sauter GmbH & Co KG, Forststr. 8, 78224 Singen, vertr. d. d. GF der Sauter Beteiligungsgesellschaft mbH Rudolf Sauter, wird das Insolvenzverfah-ren eröffnet. Insolvenzverwalter: RA Dr. Norbert Wischermann, Bleicherstr. 16, 78467 Konstanz.

Über das Vermögen der Firma Printhoch 3 GmbH, Obere Gießwiesen 34, 78247 Hilzingen, vertr. d. d. GF Martin Gut-knecht, Wolfgang Maus, Matthias Fuchs und Norbert Kugler, Verfah-rensbevollmächtigte: Rechtsanwältin Hedwig Hanhörster, Untere Laube 43, 78462 Konstanz, wird das Insolvenz-verfahren eröffnet. Insolvenzverwalter: RA Dr. Thorsten Schleich, Maggistr. 5, 78224 Singen.

In dem Insolvenzverfahren über das Vermögen der Firma Printhoch3 GmbH, Obere Gießwiesen 34, 78247 Hilzingen, vertr. d. d. GF Martin Gutknecht, Wolf-gang Maus, Matthias Fuchs und Norbert Kugler ist bei Gericht die Anzeige des Verwalters eingegangen, dass Masseun-zulänglichkeit vorliegt.

79539 LörrachIn dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen d. REAG Regio Engi-neering GmbH, Karlstr. 15, 79618 Rhein-felden, wird der Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens über das Ver-mögen der Schuldnerin mangels Masse abgewiesen.

Über das Vermögen des Ernst Bodack, Schlosserei, Reutackerstr. 8, 79591 Ei-meldingen, wird das Insolvenzverfahren eröffnet. Insolvenzverwalter: RA Wer-ner Althoff, Weinbrennerstr. 4, 79539 Lörrach.

Über das Vermögen der MUCO Mon-tagen Service GmbH, 700118, Tumrin-ger Str. 276, 79539 Lörrach, vertreten durch den Geschäftsführer Necati Coskun, wird das Insolvenzverfahren eröffnet. Insolvenzverwalter: RA Wer-ner Althoff, Weinbrennerstr. 4, 79539 Lörrach.

Über das Vermögen der Dzialoschew-ski GmbH, Tumringer Str. 186, 79539 Lörrach, vertreten durch den Ge-schäftsführer Armin Kainz, wird das Insolvenzverfahren eröffnet. Insolvenz-verwalter: RA Ingo Michelsen, Luisen-str. 5, 79539 Lörrach.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen d. Rhediam Diam-tenwerkzeuge GmbH, Marie-Curie-Str. 5, 79618 Rheinfelden, vertreten durch den Geschäftsführer Christian Krumpschmid, werden die Anträge auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens über das Vermögen der Schuldnerin mangels Masse abgewiesen.

Über das Vermögen des Manuel Bur-da, Alte Weinstr. 26, 79588 Efringen-Kirchen, Inh. der Markgräfler Champig-nonzucht, Märktweg 2, 79576 Weil am Rhein, wird das Insolvenzverfahren er-öffnet. Insolvenzverwalter: RA Rainer J. Peters, Lindenstr. 8,79379 Müllheim.

77654 OffenburgÜber das Vermögen St.-Johannis-Druckerei C. Schweickhardt GmbH, Heiligenstr. 24, 77933 Lahr, vertr. d. GFin Ilyana Becker, wird das Insolvenz-verfahren eröffnet. Insolvenzverwalter: RA Cornelius Nickert, Rammersweier-str. 120, 77654 Offenburg.

Im Insolvenzverfahren über das Vermö-gen der Firma St.-Johannis-Druckerei C. Schweickhardt GmbH, Heiligenstr. 24, 77933 Lahr, ist bei Gericht die An-zeige d. Verwalt. eingegangen, dass Masseunzulänglichkeit vorliegt.

Über das Vermögen Firma Speedprofil GmbH, Tullastr. 8, 77652 Offenburg, vertr. dch. d. GF Roland Klaus, wird das Insolvenzverfahren eröffnet. Insolvenz-verwalter: RA Markus Groß, Weingar-tenstr. 19a, 77654 Offenburg.

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Insolvenzen

In dem Insolvenzverfahren Firma Scheer Edelstahlverarbeitung GmbH, vertr. dch. d. GF Rainer Scheer, Gewer-bestr. 17, 77731 Willstätt-Eckartsweier, ist angeordnet worden: Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wird RA Dr. Martin Mildenberger, Bertha-von-Suttner-Str. 3, 77654 Offenburg, bestellt.

In dem Insolvenzverfahren über das Ver-mögen d. Fa. Regio Personal Partner GmbH, Lange Str. 27, 77652 Offenburg, vertr. d. d. GF Hans-Josef Binder, wird der Schlussverteilung zugestimmt.

In dem Insolvenzverfahren Parity AG, Fi-nanzanlagen, vertr. dch. d. Vorstand Gün-ter Sum, In der Grub 5, 77793 Gutach, ist angeordnet worden: Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wird RA Andreas El-sässer, Friedrichstr. 31, 77709 Wolfach, bestellt.

Über das Vermögen Firma Köbele An-triebstechnik GmbH, Hubertusstr. 30, 77656 Offenburg, vertr. dch. d. GF Kon-rad, wird das Insolvenzverfahren eröffnet. Insolvenzverwalter: RA Markus Groß, Weingartenstr. 19a, 77654 Offenburg.

Über das Vermögen Oliver Kranz e.K. Dienstleistungen, Am Rain 14, 77652 Of-fenburg, wird das Insolvenzverfahren er-öffnet. Insolvenzverwalter: RA Dr. Martin Mildenberger, Bertha-von-Suttner-Str. 3, 77654 Offenburg.

Über das Vermögen Firma ALU-Präzisi-onsteile GmbH, v. d. d. GF Konrad Gaß, Hubertusstr.30, 77656 Offenburg, wird das Insolvenzverfahren eröffnet. Insol-venzverwalter: RA Markus Groß, Wein-gartenstr. 19 a, 77654 Offenburg.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen der Stolz Transporte GmbH, Hinlehreweg 11, 77933 Lahr, ver-tr. d. d. GFin Agshin Zeynalov, wird der Antrag d. Gläubig. auf Eröffnung des Insol-venzverfahrens über das Vermögen der Schuldnerin mangels Masse abgewiesen.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen d. Firma Carcom GmbH, v. d. d. GF Christian Stratmann, Am Lerchenrain 30, 77654 Offenburg, wird der Antrag d. Gläubig. auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens über sein Vermögen mangels Masse abgewiesen.

In dem Insolvenzverfahren über das Ver-mögen der Baumschule Schwendemann GdbR, Inhaber Klaus Schwendemann und Thea Lindenmeier, vertr. d. Anton Lindenmeier, Pestalozzistr. 1, 77933 Lahr, wird der Schlussverteilung zuge-stimmt.

Über das Vermögen d. Eva Luhwago-Schindler, Lindenallee 10, 77871 Ren-chen, ehem. Inh. Schankgaststätte Bistro „Life“, Zum Klauskirchl 7, 77855 Achern, wird das Insolvenzverfahren eröffnet. In-solvenzverwalter: RA Thomas Herzog, Moltkestr. 27, 77654 Offenburg.

In dem Insolvenzverfahren über das Ver-mögen d. abc-Modellsport Verwaltungs-GmbH, Berghauptener Straße 21, 77723 Gengenbach, wird das Verfahren aufge-hoben, weil die Schlussverteilung vollzo-gen ist.

In dem Insolvenzverfahren Martin Wes-seling, Zirkelstr. 22a, 77694 Kehl, Inhaber der Firma Impuls Sport- und Freizeit Cen-ter, An der Hanfrötze 4, 77731 Willstätt, ist angeordnet worden: Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wird RA Christoph Kiefer, Bertha-von-Suttner-Str. 7, 77654 Offenburg, bestellt.

In dem Insolvenzverfahren über das Vermögen der BMP, Sozietät für Be-schaffungskonzepte, Marketing & Praxis GmbH, v. d. d. GF Lutz Nowak, Kreuz-kirchstr. 15 b, 77652 Offenburg, kann mangels Masse voraussichtlich keine Schlussverteilung durchgeführt werden.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen d. Systempartner Computervertriebs GmbH, Heinrich-Hertz-Straße 3, 77656 Offenburg, wird der Antrag der Schuldnerin auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens über ihr Vermö-gen mangels Masse abgewiesen.

Im Insolvenzverfahren über das Vermö-gen der Firma WGM GmbH, Robert-Bosch-Straße 13, 77656 Offenburg, wird das Verfahren aufgehoben, weil die Schlussverteilung vollzogen ist.

Im Insolvenzverfahren über das Vermö-gen der Firma Weber & Lederer GmbH & Co.KG, Lotzbeckstr. 47, 77933 Lahr, Geschäftsführer: Dirk Frischauf, Kaiser-str. 72, 77933 Lahr, wird das Verfahren

aufgehoben, weil die Schlussverteilung vollzogen ist.

Über das Vermögen Manfred Bittiger, Inh. der Firma Bittiger Fahrzeugbau, Ost-str. 10a, 77694 Kehl, wird das Insolven-zverfahren eröffnet. Insolvenzverwalter: RA Dr. Martin Mildenberger, Bertha-von-Suttner-Str.3, 77654 Offenburg.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen Firma Klein Heizungs-bau GmbH, Riedhaldestr. 7, 77654 Offen-burg, vertr. d. d. GFin Hedwig Klein, wird der Antrag der Schuldnerin auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens über ihr Vermö-gen mangels Masse abgewiesen.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen Firma Glauer + Co. OHG, Tankschutz, Eisenbahnstr. 56, 77756 Hausach, vertr. d. d. GF Gabriele Armbruster und Detlev Glauer, wird der Antrag d. Gläubig. auf Eröffnung des In-solvenzverfahrens über das Vermögen d. Schuldn. mangels Masse abgewiesen.

In dem Insolvenzverfahren Firma HAMA Versand Service GmbH, vertr. dch. d. GF Roland Jennrich, Hauptstr. 149, 77746 Schutterwald, wird der Schlussverteilung zugestimmt.

78628 RottweilInsolvenzverfahren über das Vermögen der YASH GbR, Marienstr. 27, 72160 Horb-Bildechingen, vertr. d.: 1. Bülent An-nikizil, Stettiner Str. 17, 72202 Nagold (Ge-sellschafter), 2. Metin Yaman, Im Zwinger 43, 75365 Calw (Gesellschafter), wird das Verfahren aufgehoben.

Über das Vermögen der Textilwerk Schau-enstein GmbH & Co. KG, Bachzimmerer Str. 21, 78194 Immendingen, vertr. d. 1. Textilwerk Schauenstein Verwaltungs-GmbH (persönlich haftende Gesellschaf-terin), vertr. d. 1.1. Drosos Horst Tavlarios (Geschäftsführer), wird das Insolvenzver-fahren eröffnet. Zum Insolvenzverwalter wird bestellt: Rechtsanwalt Alexander Kästle, Berner Feld 74, 78628 Rottweil.

In dem Insolvenzverfahren über das Ver-mögen der Metzgerei Karl Singer, Inh. Karl Singer, Hauptstr. 28, 72160 Horb-Nordstetten, Insolvenzverwalter: RA

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Insolvenzen

Karsten Sauter, Berner Feld 74, 78628 Rottweil, wird der Schlussverteilung zu-gestimmt.

Über das Vermögen des Markus Liedgens, Schramberger Weg 28, 78733 Aichhalden, Inh. d. Fa. SML-Design, wird das Insolvenzverfahren eröffnet. Insol-venzverwalter: RA Christian Zschocke, Hauptstr. 4, 78727 Oberndorf.

Über das Vermögen der Funk Däuble AG, Hauptstr. 130-132, 78549 Spaichingen, vertr. d. Carmen Kirchmaier (Vorstand), wird das Insolvenzverfahren eröffnet. Insolvenzverwalter: RA Dr. Axel Kulas, Gänsheidestr. 43, 70184 Stuttgart.

In dem Insolvenzverfahren über das Ver-mögen der Rehabilitations- und Gesund-heitszentrum „Waldeck-Klinik“ Träger GmbH & Co., Silberwaldstr. 34, 72280 Dornstetten-Hallwangen, vertr. d. d. Re-habilitations- und Gesundheitszentrum „Waldeck-Klinik“ Träger Verwaltungs-GmbH, d. vertr. d. d. GF Dr. med. Matthi-as Dittes, wird das Verfahren nach Anzei-ge der Masseunzulänglichkeit eingestellt.

Über das Vermögen des Harry Günter Sterk, Dielstr. 8, 78194 Immendingen-Mauenheim, Inh. d. Fa. Sportmarketing Harry Sterk, wird das Insolvenzverfahren eröffnet. Insolvenzverwalter: Rechtsan-walt Klaus Haischer, Hauptstr. 4, 78727 Oberndorf.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen der mpo-group GmbH, Vogelsang 4, 72290 Loßburg, vertr. d. Uwe Rothfritz (Liquidator), ist der Eröffnungsantrag der Antragstellerin mangels Masse abgewiesen worden.

In dem Insolvenzverfahren über das Vermögen der Schwanz Sanitär und Hei-zungsbau GmbH, vertr. d. d. GF Joachim Kraus, Rudolf-Diesel-Str. 15, 78532 Tutt-lingen, Insolvenzverwalter: RA Stefano Buck, Eisenbahnstr. 40, 78628 Rottweil, ist bei Gericht die Anzeige des Insolvenz-verwalters eingegangen, dass Masseun-zulänglichkeit vorliegt.

In dem Insolvenzverfahren über das Ver-mögen des Antun Milovanovic, Dr. Karl-Storz-Str. 22, 78532 Tuttlingen, Inh. d. Fa. Milo Präzisions Control, Insolvenzverwal-ter: RA Dr. Thomas Troll, Obere Laube 46,

78462 Konstanz, wird der Schlussvertei-lung zugestimmt.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen der Ziegler Betei-ligungsgesellschaft mit beschränkter Haftung, Robert-Bosch-Str. 13, 72175 Dornhan, vertr. d. Roland Ziegler (Ge-schäftsführer), ist der Eröffnungsantrag der Antragstellerin mangels Masse abge-wiesen worden.

Insolvenzverfahren über das Vermögen des Josef Tonner, Hintere Kapfstr. 9, 78647 Trossingen, Inh. d. Fa. Heizungs-bau Tonner, wird das Verfahren aufgeho-ben, weil die Schlussverteilung vollzogen ist.

Über das Vermögen der Partnerbau Ge-sellschaft mit beschränkter Haftung, Schmiedgasse 5, 78628 Rottweil-Hau-sen, vertr. d. Konrad Messner (Geschäfts-führer), wird das Insolvenzverfahren er-öffnet. Zum Insolvenzverwalter wird be-stellt: RA Gerhard Benner, Königstr. 16, 78628 Rottweil.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen der SAB Roth Trans-porte GmbH, Heerstr. 24, 78628 Rottweil, vertr. d. Rainer Roth (Geschäftsführer), ist der Eröffnungsantrag der Antragstellerin und einer Gläubigerin mangels Masse ab-gewiesen worden.

In dem Insolvenzverfahren über das Vermögen der HOVA Fertigungstechnik GmbH, Bahnhofstr. 31, 72290 Loßburg, vertr. d. Ulrike Schumann (Geschäftsfüh-rerin), Insolvenzverwalter: RA Klaus Hai-scher, Hauptstr. 4, 78727 Oberndorf, wird der Schlussverteilung zugestimmt.

Insolvenzverfahren über das Vermögen des Sascha Hommel, Hechinger Str. 9, 72414 Rangendingen, Inh. der Firma Mo-dellbau Hommel, Hauptstr. 29, 78727 Oberndorf a. N., wird das Verfahren auf-gehoben, weil die Schlussverteilung voll-zogen ist

78050 Villingen-SchwenningenIn dem Insolvenzverfahren über das Ver-mögen d. AmBo Oberflächentechnik GmbH & Co. KG, vertr. d. d. AmBo-Betei-ligungsgesellschaft mit beschränkter

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Insolvenzen

Haftung, d. vertr. d. d. Geschäftsfüh-rer Stefan Boner, Schwenninger Str. 20, 78052 Villingen-Schwenningen, hat der Insolvenzverwalter erneut die Masseun-zulänglichkeit angezeigt.

In dem Insolvenzverfahren über das Ver-mögen d. Georg Kipfmüller, Am Blutrain 11, 78048 Villingen-Schwenningen, Inh. d. Fa. Fördertechnik Georg Kipfmüller, hat der Insolvenzverwalter die drohende Masseunzulänglichkeit angezeigt.

Das Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen d. Karl-Heinz Welte, Inh. d. Gasthauses „Roter Hans“, Sennhofstr. 4, 78166 Donaueschingen, wurde mangels Masse abgewiesen.

Über das Vermögen d. Kammerer GmbH, vertr. d. d. GF Rolf Kammerer (verstorben am 02.03.2010), Grubenstr. 11, 78052 Vil-lingen-Schwenningen, wird das Insolven-zverfahren eröffnet. Insolvenzverwalter: RA Klaus Haischer, Hauptstr. 4, 78727 Oberndorf.

Das Insolvenzverfahren über das Vermö-gen d. HIB Abwicklungsgesellschaft mbH (vormals: Haus + Industrie Bau GmbH), vertr. d. d. GF Hans-Jörg Briegel, Stein-kreuzweg 6/1, 78050 Villingen-Schwen-ningen, wird mangels einer den Kosten des Verfahrens entsprechenden Insol-venzmasse ohne Anberaumung eines Schlusstermins eingestellt.

Über das Vermögen d. Hans-Peter Bles-sing GmbH Bedachungen, vertr. d. d. GF Hans-Peter Blessing, Höchtenstr. 16, 78052 Villingen-Schwenningen, wird das Insolvenzverfahren eröffnet. Insolvenz-verwalter: RA Klaus Maier, Bärenstraße 2, 78054 Villingen-Schwenningen.

Über das Vermögen d. André Baumeister, Töpferweg 2, 78183 Hüfingen, Inh. d. Fa. Friseurteam Baumeister, Wohnparkkreuz 1, 78073 Bad Dürrheim, wird das Insol-venzverfahren eröffnet. Insolvenzver-walter: RA Klaus Maier, Bärenstraße 2, 78054 Villingen-Schwenningen.

In dem Insolvenzverfahren über das Ver-mögen der Novovision GmbH, vertr.d. d. Geschäftsführer Thomas Schwab, Lenz-burgerstr. 6, 79761 Waldshut-Tiengen, Insolvenzverwalter: Diplom-Betriebs-wirt (BA) Uwe Kaiser, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, Rathausstr. 2,79875 Dachsberg, wird der Schlussverteilung zugestimmt.

Über das Vermögen d. Georg Kipfmüller, Inh. d. Fa. Fördertechnik Georg Kipfmül-ler, Am Krebsgraben 15, 78048 Villingen-Schwenningen wird das Insolvenzverfah-ren eröffnet. Insolvenzverwalter: RA Dr. Thorsten Schleich, Max-Planck-Str. 11, 78052 Villingen-Schwenningen.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen der Schläfke Elektro

M. Zimmermann e. K., Inhaber Meinrad Zimmermann, Sebastian-Kneipp-Str. 32, 78048 Villingen-Schwenningen, wird angeordnet: Zum vorläufigen Insolvenz-verwalter wird bestellt: RA Dr. Thorsten Schleich, Max-Planck-Str. 11, 78052 Vil-lingen-Schwenningen.

Das Insolvenzverfahren über das Ver-mögen d. Rudolf Rapp Kabelkonfektion, Gerwigstr. 41, 78098 Triberg, wird nach Abhaltung des Schlusstermins und Voll-zug der Schlussverteilung aufgehoben.

Das Insolvenzverfahren über das Vermö-gen d. Fesenmeyer Bäckermühlen GmbH & Co. KG, vertr. d. d. Fesenmeyer Bäcker-mühlen Verwaltungs GmbH, d. vertr. d. d. Geschäftsführer Gerhard Fesenmeyer, Riedweg 2-4, 78199 Bräunlingen, wird nach Abhaltung des Schlusstermins und Vollzug der Schlussverteilung aufgeho-ben.

79761 Waldshut-TiengenIn dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen der Otto Schmidt GbR, vertr. d. d. Gesellschafter Frederic Losch und Melanie Losch, Hauptstr. 11, 79862 Höchenschwand, wird angeord-net: Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wird Diplom-Volkswirt Friedrich Bücheler, Steuerberater, Rechtsbeistand, Rathaus-str. 2, 79875 Dachsberg, bestellt.

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MIT SPITZER FEDER

Mantra, MantraWenn die Zeiten schwierig sind und die Zukunft unsicher, wüssten alle gerne, was zu tun ist. Politik, Gesellschaft, Wis-senschaft und Medien, Verbände, Lobbyisten, Prominente und Kulturschaffende veranstalten dann ein eher chaotisches Palaver, aus dem sich nach einem geheimnisvollen Algorith-mus einzelne Sätze verselbständigen. Die werden – als eine Art vagabundierende Erkenntnis – von zahllosen Individuen so oft wiederholt, bis ihr Ursprung im Dunkeln verschwindet und ihr Status den eines Mantras erlangt. So entsteht kollektive Überzeugung.

Am besten eignen sich kurze, selbsterklärende Aussa-gen, gerne knapp am Rande des Banalen. „Wir müs-

sen so viel besser sein, wie wir teurer sind“ ist so ein Satz. Geschätzte Wiederholung in Reden, Statements und Kom-mentaren zweikommafünf Millionen. „Nur innovative Produk-te und Dienstleistungen sichern langfristigen Erfolg.“ Auch so einer. Sagt jeder, glaubt jeder. Und trinkt Coca Cola dabei. Oder eben der: „Will Deutschland sein Wirt schafts wachstum halten, muss es vor allem das Bildungs system verbessern.“ Längst zum Mantra geworden, hat der Satz die Frage hinter sich gelassen, ob unser Bildungssystem überhaupt schlecht ist. Viel zu attraktiv die Perspektive, endlich zu wissen, wo wir anpacken können, viel zu eingängig die Prämisse, wonach mal wieder (fast) alle anderen (fast) alles besser machen. Warum man das in Deutschland so gerne glaubt, ist schwer zu sagen. Vielleicht, weil wir wenigstens im Dauer-Sorgenma-chen den Weltmeistertitel halten wollen, vielleicht, weil wir so gerne die Ärmel hoch krempeln, vielleicht auch, weil wir ganz sicher gehen wollen, nicht arrogant zu wirken. Die Folgen jedenfalls sind drastisch. So ziemlich alles muss anders werden, von der Kleinkindbetreuung bis zum Hoch-schulstudium. Der „Bildungsbericht 2010“ des gleich nami gen Mini steriums beklagt, „fast jedes dritte Kind unter 18 Jahren“ wachse „in sozialen, fi nanziellen oder/und kulturellen Risiko-lagen auf“.

Und das in einem der reichsten Länder dieser Welt, denkt gerade noch beschämt der Leser, da fällt

sein Blick auf die gute Nachricht einer „weiter steigenden Bildungsbeteili gung der unter 3-Jährigen“. Kein Druckfehler, sondern statistisch belegt: Sie, die Bildungsbeteiligung der un-ter 3-Jährigen, ist in nur drei Jahren um 6 Prozent (Ost) bzw. 7 Prozent (West) gestiegen. Das lässt doch hoffen. Aber nicht allzu lange. Denn während wir, die wir unsere ers-ten Lebensjahre bildungsfern beim Spielen auf der Straße ver-bracht haben, noch rätseln, ob es sich dabei eher um eine so-

ziale oder um eine kulturelle Risikolage gehandelt haben mag, folgt auch schon die nächste Hiobsbotschaft. Die von den un-zureichenden Bildungsausgaben, bescheinigt von der OECD. Auch so ein Mantra. Als ob der Glaube, die Qualität von Bil-dung lasse sich in Euro messen und durch Zuführung von Geld heben wie die Dienstleistungs bereitschaft einer korrupten Be-hörde, nicht schon naiv genug wäre – bei genauem Hinsehen relativiert sich auch noch das Bild vom Bildungsknauserstaat: Immerhin 22 Milliarden Euro mehr wurden 2007 gegenüber 1995 für die Bildung ausgegeben. Das Dumme ist nur, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) noch schneller wuchs als die Ausgaben, weshalb deren rela-tiver Anteil von 6,8 Prozent auf 6,2 Prozent sank. So sagt die OECD denn auch nichts Falsches, wenn sie uns bescheinigt, im internationalen Vergleich weniger für Bildung auszugeben als der Durchschnitt, jedenfalls, wenn man den kleinen Zusatz „gemessen an der Wirtschaftskraft“ nicht überliest. Nur die Frage, warum Schule teurer werden sollte, nur weil das BIP gestiegen ist, die bleibt halt offen. Dem Furor der Reformer zum Opfer gefallen ist auch der „Dipl.-Ing.“, die weltweit eingeführte Marke für deutsche In-genieursqualität. Das gute alte Diplom wurde zugunsten qua-sigenerischer Titel wie „Bachelor“ und „Master“ aufgegeben, die weder etwas über ihre Herkunft, noch über ihre Qualität verraten. Das ist etwa so, als ersetzte man die Marke Mer-cedes durch „Car“. Aber gut. Die „internationale Vergleich-barkeit von Abschlüssen“ soll es wert gewesen sein (und der Wissenschaftsminister arbeitet dem Vernehmen nach schon wieder am Comeback des alten Titels).

Auch die jüngste Baustelle wird von einem Mantra ge-steuert – dem von der „Durchlässigkeit des Bildungs-

systems“. Wir brauchen eine höhere Durchlässigkeit des Bildungssystems! Aktueller Stand: Neben dem allgemeinen Hochschulzugang für Meister, Techniker und Fachwirte sol-len Berufstätige mit mindestens zweijähriger Ausbildung plus dreijähriger Berufspraxis ein fachgebundenes Zugangsrecht erhalten. Als „Reaktion auf den steigenden Bedarf an Hoch-qualifi zierten“. Die Erfahrung, dass das Auto nicht schneller wird, nur weil man das Tempolimit aufgehoben hat, steht zwar noch aus, zeichnet sich aber ab. Die Tür steht offen und kaum einer geht durch. Weil die Schranken, die es zu überwinden gilt, ganz andere sind. Dass die Bildungskarriere eines Menschen noch immer mit der Zahl der Bücher korreliert, die in seinem Elternhaus standen, wie kürzlich eine Studie belegt hat, muss hier als Hinweis genügen. Ergänzt vielleicht um die weniger bekannte Meldung des Statistischen Bundesamtes, wonach Migranten öfter Abitur haben als Deutsche (Jahrbuch 2008). Vielleicht liegen die Dinge gar nicht so schlecht. Vielleicht sind nur die Fragen komplizierter und die bundesdeutschen Ver-hältnisse zu speziell, als dass sich Antworten einfach aus an-deren Ländern kopie ren ließen. Aber solche Aussagen eignen sich wohl nicht für ein Mantra. mx

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