10
1:. Wintgen. LeitfaJ/igkeit und lonankonxentration usw. 28 1 Leitfahigkeit und lonenkonzentration in Gemischen von MolybdansIure mit organischen Sauren. Von ROBERT WINTQFX Aus Leitfahigkeitsmessungen an Gemischen isohydrischer Liisungen von gelbem Molybdansauredihydrat rnit anorganischen und organischen Sauren hatten RIMBACH und NEITZEET seinerzeit ge- schlossen,l daB in diesen verdiinnten wasserigen Losungen komplexe Verbindungen zwischen der Molybdansiiure und einigen anorganischen und allen organischen Oxysiiuren vorhanden sein mii0ten. Die Leitfahigkeit von Gemischen aus Molybdansaure mit den betreffenden anderen Siiuren ubersteigt namlich ganz bedeutend, manchmal bis 300°/, des Wertes, die aus der Leitfahigkeit der Einzellosungeri sich berechnende Leitfahigkeit bei allen Gemischen organischer OxysaureD, weiter bei der Phosphorsaure und Jodsaure. Die Gemische der Molybdansaure rnit nichthydroxylierten organischen Siiuren sowie mit einigen anorganischen Sauren hingegen zeigten keine wesentliche Abweichung vom additiven Verhalten. Zu analogen Ergebnissen fiihrten, nebenbei bemerkt, spatere Messungen der Lichtbrechung und Volumenerfillung der gelosten Substanzen, die an den gleichen, wiederum in isohydrischer Kon- zontration angewandten Losungen angestellt wurden.2 Die eben berhhrte auBerordentliche S t e i g e b g der Leitfahigkeit in den Gemischen von Molybdansaure rnit organischen Oxysauren war nun am einfachsten so eu deuten, da0 die neuen durch Kom- plexbildung entstandenen Korper starkere Sauren seien als ihre Komponenten, also eine groBere Menge Wasserstoffionen in der Losung abspalten. Aber immerhin bestand daneben die Moglichkeit, daB dem im Gemisch sich bildenden komplexen Anion eine groBere Wauderungsgeschwindigkeit zukame als den Anionen der Komponenten, und daB dies vielleicht der einzige Grund fur die Leitfahigkeitszunahme wiire. Allzu wahrscheinlich war allerdings RIMEACH und NEITZERT, 2. anorg. Chem. G2 (1907), 397. RIMBACH und WINTGEN, 2. phys. Chem. 74 (1910), 233. Z. anorg. Chem. Bd. 71. 19

Leitfähigkeit und lonenkonzentration in Gemischen von Molybdänsäure mit organischen Säuren

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Leitfähigkeit und lonenkonzentration in Gemischen von Molybdänsäure mit organischen Säuren

1:. Wintgen. LeitfaJ/igkeit und lonankonxentration usw. 28 1

Leitfahigkeit und lonenkonzentration in Gemischen von MolybdansIure mit organischen Sauren.

Von

ROBERT WINTQFX

Aus Leitfahigkeitsmessungen an Gemischen isohydrischer Liisungen von gelbem Molybdansauredihydrat rnit anorganischen und organischen Sauren hatten RIMBACH und NEITZEET seinerzeit ge- schlossen,l daB in diesen verdiinnten wasserigen Losungen komplexe Verbindungen zwischen der Molybdansiiure und einigen anorganischen und allen organischen Oxysiiuren vorhanden sein mii0ten.

Die Leitfahigkeit von Gemischen aus Molybdansaure mit den betreffenden anderen Siiuren ubersteigt namlich ganz bedeutend, manchmal bis 300°/, des Wertes, die aus der Leitfahigkeit der Einzellosungeri sich berechnende Leitfahigkeit bei allen Gemischen organischer OxysaureD, weiter bei der Phosphorsaure und Jodsaure. Die Gemische der Molybdansaure rnit nichthydroxylierten organischen Siiuren sowie mit einigen anorganischen Sauren hingegen zeigten keine wesentliche Abweichung vom additiven Verhalten.

Zu analogen Ergebnissen fiihrten, nebenbei bemerkt, spatere Messungen der Lichtbrechung und Volumenerfillung der gelosten Substanzen, die an den gleichen, wiederum in isohydrischer Kon- zontration angewandten Losungen angestellt wurden.2

Die eben berhhrte auBerordentliche S t e i g e b g der Leitfahigkeit in den Gemischen von Molybdansaure rnit organischen Oxysauren war nun am einfachsten so eu deuten, da0 die neuen durch Kom- plexbildung entstandenen Korper s t a r k e r e S a u r e n seien als ihre Komponenten, also eine groBere Menge Wasserstoffionen in der Losung abspalten. Aber immerhin bestand daneben die Moglichkeit, daB dem im Gemisch sich bildenden komplexen Anion eine groBere Wauderungsgeschwindigkei t zukame als den Anionen der Komponenten, und daB dies vielleicht der einzige Grund fur die Leitfahigkeitszunahme wiire. Allzu wahrscheinlich war allerdings

RIMEACH und NEITZERT, 2. anorg. Chem. G2 (1907), 397. RIMBACH und WINTGEN, 2. phys. Chem. 74 (1910), 233.

Z. anorg. Chem. Bd. 71. 19

Page 2: Leitfähigkeit und lonenkonzentration in Gemischen von Molybdänsäure mit organischen Säuren

252 R. Wintgen.

eine solche Annahme nicht in Anbetracht des hochmolekularen h u e s dieser Komplexionen.

Als Erganzung zu den genannten friiheren Arbeiten und ins- besondere zur Priifung der zuletzt beriihrten Brage habe ich, im Einverstandnis mit Herrn Professor RTMBACH, im Nachstehenden untersucht, inwieweit die katalysierende Einwirkung der betreffenden Einzelsauren auf die Esterverseifung sich modifiziert, wenn bei der gleichen Reaktion die betreflenden Siiuren i m Q e m i s c h angewendet werden.

Es wurde also in den nachstehend beschriebenen Versuchen die Geschwindigkeit der Verseifung des Methylacetats bestimmt einmat unter Zusatz von Molybdansauredihydratlosung, bzw. einer der zu priifenden Sauren, weiter bei Anwesenheit eines Gemisches der beiden Einzelsaurelosungen, die auch hier in unter sich stets iso- hydrischen Konzentrationen zur Verwendung ge1angten.I Eine merkliche Abweichung des Gemisches vom additiven Verhalten in bezug auf seine katalysierende Kraft wiirde dann, da infolge der hohydrie Anderungen im Dissoziationsgrad ausgeschlossen sind, allgernein einen chemischen Vorgang im Gemisch anzeigen, in diesem Falle also lediglich eine Komplexbildung.

Vereucheanordnmg.

Fur jede Versuchsreihe wurden 40 ccm der betreffenden Silure- losung mit 2.036 ccm Methylacetat gemischt. Dieses Gemisch ver- blieb in verschlossenen Erlenmeyerkolbchen aus Jenaer Glas, die vor jedem Versuch mit Wasserdampf griindlich ausgeblasen und getrocknet waren, in einem groBen 40 Liter fassenden Wasserbade, dessen Temperatur durch passende Riihrung und Wiirmeregulierung wochenlang auf 25O & 0.lo sich konstant hielt. Zur Verfolgung der Zersetzung entnahm man dem GefiiB das zur Titration zu ver- wendcnde Quantum mit eincr Pipette, die genau 2.036 ccrn auslaufen liefi Die zur Titration dieneride ungefiihr 0.05-norm. Natronlauge war %us metallischem Natrium und ,,Lcitf%higkeitswasser" hergestellt.2

Ein besonderes Ausprobieren der ivoliydrischen Konzentratiooen konnte iinterbleiben, drnn icli benutztc: bci rneinen Versuchen alle SLuren genau i n den von Risrnrcrr und XEITZERT (a. a. 0.) durch I~eitfihigkeitsmessungen bereite festgestellten isohydrischeri Konzentrationen. Ilierdureh sind die von mir er- hsltenen Wertc rnit den entsprechenden Werten aue der Leitfihigkeit such unmittelbar vergleichbar.

* PAEL, 2. phys. Chem. 14 (1894), 109.

Page 3: Leitfähigkeit und lonenkonzentration in Gemischen von Molybdänsäure mit organischen Säuren

Leitfahiglieit u n d Ionenkonzentration in Gemischen m i v . 283

In den Tafeln finden sich die zur Sattigung notwendigen auf 0.05- norm. Natronlauge umgercchneten Kubikzentilneter der MeBtlussig- keit unter at. Hieraus folgt nach der Formel fiir monomolekulare Reaktionen die Konstante der Verseifungsgeschwindigkeit:

a m - a 1 K = log 9 . --

am- a, t

Bei solchen Gemischen, in denen nach den Leitfahigkeits- messungen Komplexbildung eintritt, bereitete die sonst mit Phenol- phtalein stets scharf verlaufende Titra6on gewisse Schwierigkeiten. I n der Kalte verschwand die Rotfirbung immer wieder, nach und nach langsamer, jedenfalls weil der entstandene Komplex bei der Neutralisation nicht sofort aufgespalten wird. Nach geniigendem Erwarmen der grobtenteils neutralisierten Flussigkeit hingegen ver- lauft die Spaltung des Restes momentan bis zur konstanten Rotnng. Allerdings wird der gleiche Endpunkt, wie ich mich oftmals uber- zeugte, auch in der Kalte, nur in vie1 llingerer Zeit erreicht; das Erwarmen der fast neutralisierten Flussigkeit bewirkt also nicht etwa zugleich ein mefibares weiteres Vorschreiten der Verseifung.

Bei der geringen Wasserstoffionenkonzentration der zu den Versuchen zu verwendenden Sguren tritt der Gleichgewichts-, also Endzustltnd m.eistens erst nach Wochen ein; es wurde daher am, der Endwert der Menge des unter den vorliegenderi Verhiiltnissen iiberhaupt zersetzbaren Esters, mit einer Salzsaurelosung ermittelt, und er fand sich ausgedriickt in 0.05 ccm normaler Lauge im Mittel von drei Versuchen zu a,= 21.14.

Berechnet man nach der oben gegebenen Formel die Einzel- werte fur K, so steigen sie mit der Zeit meist schwach an, denn die bei der Verseifung des Esters frei werdende Essigsgure liefert ihrerseits eine stets zunehmende, absolut allerdings sehr geringe &nge Wasserstoffionen , die d a m fur sich ebenfalls katalysierend wirkt. Von einer Korrektion hierfur wurde abgesehen, da die Zu- nahme der Konzentration nicht genau linear mit der Zeit, bzw. der abgespalterien Essigsliuremenge geht. Eigentlich ware demnach die in den ersten Versuchen jeder Reihe gefundene Konstante die richtjgste. Da aber erftthrungsgemafl die Konstante der Reaktions- geschwindigkeit in den Anfangszeiten manchmal Trubungen unter- liegt, so habe ich bei dem an und fiir sich nur' geringfilgigen Anwachsen der Konstanten nicht die erste Konstante, sondern das Mittel von siimtlichen in die Rechnung eingefuhrt. Ubrigens fuhrt

19*

Page 4: Leitfähigkeit und lonenkonzentration in Gemischen von Molybdänsäure mit organischen Säuren

284 R. Winlgen.

eine mit den Zahlen einigen Versuche ausgefiihrte Rechnung zu fast genau den gleichen Endwerten, welche das Mittel liefert.

Die nachfolgenden Tafeln geben die Versuchsgrundlagen und die Geschwindigkeitskonstanten det. Esterverseifung, einmal unter dem Ein- f lus der Einzelsauren: Kl und K,, dann unter dem EinfluB des aus diesen in wechselnden Verhaltnisser hergestellten Sauregemisches: Ks. Die hierbei zu beobachtenden prozentigen Abweichungen der katalysie- renden Kraft des Sluregemisches vom additiven Verhalten A wurden

nach der Formel A = 2 - A : - 100 ermittelt, wo Ksber. ohne weiteres

aus der Anwendung der Mischungsregel sich ergibt..

-.h' ber

Ks ber.

t a ~ , . 1 0 4 t a h-, .IO4

1440 4.85 0.336 1440 22.28 0.263 4320 8.67 0.339 4320 25.38 0.263 7200 11.77 0.342 7200 28.02 0.265 8640 13.10 0.345 8640 29.17 0.265

10080 14.30 0.346 10080 30.16 0.263

Mittel fiirK1.lO4 = 0.342

0 2.62 - 0 20.51 -

03 23.76 - WJ 41.65 - K,. 104 = 0.264

1. M o l y b d l n s l u r e und Ess igsaure .

1 a K8.104

1440 13.40 0.775 4320 20.11 0.789 6733 23.60 0.796 7200 24.07 0.793 8640 25.44 0.799

h', . lo4 = 0.790

0 8.61 -

WJ 29.75 -

MOO, c = 5.7606'

t a 2 h ; . 1 0 4 0 3.11 -

1440 5.57 0.373 2890 7.89 0.386 4320 9.93 0.392 5760 11.46 0.379

17280 19.90 0.397 OD 24.25 -

Mittelfir/i, .lo4 = 0.385

CH,.CO,H c = 285.16

t u ~ , . 1 0 4

0 184.45 - 2880 186.29 0.137 4320 187.07 0.133 5760 188.20 0.147

17280 192.77 0.126 205.59 -

K*. 104 = 0.1%

Mischung 1 Vol. : 2 Vol.

t a ~ , . 1 0 4

0 124.23 - 2880 126.87 0.201 4320 127.91 0.192 5760 129.40 0.211

17280 135.00 0.179 145.37 -

~ ~ . 1 0 4 = 0.1%

R , ~ ~ ~ . . 104 = 0.219 A = - loo/,.

c bedeutet hier wie spiiter den Gehalt, ausgedruckt in Gramm im Liter. Diese zurn Zuatandekornrnen der Isohydrie notwendigen Konzentrationen sind, wie bereib erwlihnt, von RIMBACH und NEITZERT (a. a. 0.) durch Leitfahigkeits- messongen crmittelt worden. Alle Angaben beziehen sich auf wasscrfreie Sliure.

a ist stets das Mittel dreier voneinander unabhiingiger Messungen.

Page 5: Leitfähigkeit und lonenkonzentration in Gemischen von Molybdänsäure mit organischen Säuren

LeitfuhQkeit und Ionenkonmntratwn in Gemischen usw. 286

3. Molybdansaure und Propionsaure. MOO, c = 11.56 CH, . CH,. CO,H c = 220.0

t o ~ ~ . 1 0 4

0 6.29 - 1155 9.24 0.565 2645 12.51 0.572 4075 15.13 0.577 6090 18.05 0.579 7215 19.43 0.584 10065 22.02 0.588

Mittelfurh;. lo4 = 0.577 27.43 -

t a . &.lo4

1355 117.32 0.098 3230 118.08 0.092 5740 119.37 0.103 7315 119.94 0.099 8540 120.44 0.100 9980 121.09 0.102

0 116.68 -

137.82 - K,. 104 = 0.099

%her. = 0.93 A = - 401,.

Mischung 1 Vol. : 2 Vol.

t a &.lo4 0 80.00 -

1355 81.72 0.272 3230 83.66 0.256 5740 85.92 0.249 7315 87.05 0.241 8540 87.93 0.239 9980 88.79 0.234

OD 101.14 - K ~ . 104 = 0.248

4. Molybdansaure und Milchsaure.

MOO, c = 11.56

1 a Kl.104

1155 9.24 0.565 2645 12.51 0.572 4075 15.13 0.577 ti090 18.05 0.579 7215 19.43 0.584 10065 22.02 0.588

Mittel fur If,. 104=0.677

0 6.29 -

00 27.43 -

CE, . CH,OH. C0,H

t a K8.104

2795 55.94 0.603 4165 58.55 0.614 5625 61.03 0.638 7055 62.87 0.645

00 70.28 -

c = 113.5

0 49.14 -

K ~ , 104 = o.fib

Mischung 2 Vol. : 1 Vol.

t U. ~,.104

0 21.06 - 235 23.33 2.10

2795 37.24 2.25 3235 38.45 2.32 4165 40.35 2.54

W 42.20 - K ~ . 104 = 2.30

&ber.. lo‘ = 0.693 A = +288°/0.

6 . Molybdansaure und Bernsteinsaure.

MOO, c = 1.4022

t a Kl.104

1440 1.51 0.112 2880 2.29 0.115 5760 3.65 0.112 7200 4.37 0.114 8640 5.06 0.115 11520 6.35 0.116

MittelfurR, .104=0.114

0 0.74 -

21.88 -

CO,H. CH,. CH, . CO,H

t a &.lo4

c m 48.837

0 32.28 - 1440 33.16 0.128 2880 34.04 0.131 6760 35.76 0.136 7200 36.54 0.136 8640 37.33 0.137 11520 38.79 0.139

53.42 - & .lo4 = 0.136

K8 k r . . lo‘ = 0.121 A = + Z0,’0.

Mischung 2 Vol. : 1 Vol.

t a K,.1o4

1440 12.22 0.121 2880 13.01 0.121 5760 14.56 0.122 7200 15.33 0.125 8640 16.05 0.125 11520 17.38 0.126 a 32.53 -

0 11.39 -

~ ~ . 1 0 4 = 0 . m

Page 6: Leitfähigkeit und lonenkonzentration in Gemischen von Molybdänsäure mit organischen Säuren

286 R. Wintyen.

6. Molybdiinsiiure und Apfelsaure.

t a K,.104 t n hV2. 10'

1440 18.03 0.859 1440 43.30 0.684 0 12.79 - 0 39.01 -

2880 22.14 Oh80 2880 46.77 0.690 4320 25.18 0.883 4320 49.58 0.697

W 33.93 - W 60.15 - 5760 27.46 0.893 5760 51.72 0.693

Mittelfurli,. 104 = 0.879 K ~ . 104 = 0.691

Moo, c = 12.094

t a &.lo4 0 25.90 -

1440 40.07 3.35 2880 44.75 3.36 m 47.04 -

K ~ . 104 = xsi

t u ~ , . 1 0 4

0 6.64 - 1472 10.49 0.594 2977 13.69 0.592 4173 15.81 0.592 5457 17.74 0.593 8677 21.38 0.598

11465 23.54 0.608

hlittelfurh;.104 = 0.596 27.78 -

C0,H. CllOH . CH, . C0,H c = 170.5

t u zip. 104 0 98.88 -

2383 105.20 0.647 3861 108.00 0.635 4351 108.80 0.632 5726 110.80 0.629

m 120.02 - zcS. 1 0 4 = 0.6%

Mischung 2 Vol. : 1 Vol.

t u & . l o 4

0 37.48 - 2383 52.95 2.40 2643 53.70 2.40 3861 55.93 2.32 42ti7 56.36 2.28 a3 58.62 -

~ ~ ~ 1 0 4 = 2 . s

7. Molybdiiinslure und Weinsaure .

CO,H.CIIOII.CHOH. CO,H c = 75.15 NoO, c = 22.851 Mischung 1 Vol. : 1 Vol.

8. M o 1 y b d an s a u r e un d T r i car b ally1 s Lure.

Moo, c = 4.798

t a Kl.104

2570 6.49 0.334 3595 7.78 0.332 5230 9.17 0.338 6670 11.20 0.335 8135 12.62 0.338

MittelfurK,. 10' = 0.335

0 2.70 -

m 23.84 -

CH,.CO,H.CHCO,H.

t a K2.104 0 45.84 -

2570 48.67 0.243 3595 49.73 0.246 5230 51.29 0.248 6670 52.46 0.245 8135 53.70 0.248

CH,CO,M c = 69.34

W 66.98 - ri,. 10' = 0.'M

Mischung 2 Vol. : 1 Vol.

t a KS. 10'

2510 20.36 0.279 3595 21.56 0.283 5230 23.11 0.281 ti670 24.56 0.282 8135 25.79 0.281

0 17.14 -

m 38.28 - K ~ . 104 = 0.281

K3ber..1O4 = 0..305 A = - So/,.

Page 7: Leitfähigkeit und lonenkonzentration in Gemischen von Molybdänsäure mit organischen Säuren

Leit fuhiyhit und 1oorwerLkorerLzmtratio)erL in Gernisclieii usw. 237

9. Molybdiinsiiure und Zitronensiiure.

?d00, c = 11.56

t a ~ ~ . 1 0 4

0 6.29 - 1155 9.24 0.565 2645 12.51 0.572 4075 15.13 0.577 6090 18.05 0.579 7215 19.43 0.584 10065 22.02 0.588

Mittelfurh;. lo'= 0.578 Q) 27.43 -

CH,.COOH.COH.COOH. CH,.COOH c = 98.04

t a Ks.104

1155 57.66 0.565 2645 60.88 0.567 4075 63.48 0.571 6090 66.27 0.564 7215 67.72 0.575 10055 70.33 0.580

0 54.70 -

Q) 75.85 - K ~ . 104 = 0 . ~ 0

Mischung 2 Vol. : 1 Vol.

t a hr,.104 0 22.38 -

1155 30.28 1.70 1545 32.20 1.76 2645 36.43 1.80 2940 37.30 1.81 4075 39.74 1.84 4410 40.19 1.82

Q) 43.52 - K~. 104 = 1.80

Kabor..IO' = 0.876 A + 212'/0.

10. M o 1 y b dan siiur e un d P hen y 1 e s sig a au r e.

M O O , c = 1.0109

t u ~ ~ . 1 ~ 4

0 0.54 - 1440 1.15 0.088 4320 2.32 0.088 7200 3.47 0.090 12960 5.74 0.095

Q) 21.68 - Mittel fur Kl . lo4 = 0.090

C& . CH, . CO, kl c = 5.837

t a &.lo* 0 1.69 -

1440 1.98 0.041 4320 2.53 0.041 7200 3.05 0.040 12960 4.23 0.043 a 22.83 -

K, .lo4 = o . 0 ~

Mischung 1 Vol. : 2 Vol.

1 a K,.104 0 1.31 -

4320 2.38 0.052 7200 3.09 0.053 12960 4.60 0.057

Q) 22.45 - K, . 1 0 4 = 0.054

&ber..lO' = 0.068 d = - 9'1,.

11 . Molybdiinsiiure und Mandelsiiure.

MOO, c = 9.467

t a Kl. 10'

2880 11.14 0.506: 5760 15.33 0.498 7200 17.27 0.516 8640 18.65 0.514 10080 19.90 0.518

Mittelfur Kl . lo4 = 0.810

0 5.11 -

Q) 26.25 -

K8

C,H,. CAOH. CO,H

t a K2.104

1440 24.02 0.325 2880 25.97 0.326 5760 29.68 0.348 7200 31.20 0.352 8640 32.52 0.353

Q) 43.00 - K,.lO' = 0.341

c = 84.92

0 21.86 -

0'ber. = 0.4s A = + 366'/0.

Mischung 2 Vol. 1 Vol.

t a K,.104 0 10.59 -

1440 21.03 2.05 2880 26.42 2.08 5760 30.57 2.19

Q) 31.73 - K,. 104 = 2.11

Page 8: Leitfähigkeit und lonenkonzentration in Gemischen von Molybdänsäure mit organischen Säuren

288 R. Wintgen.

12. Molybdansaure und ChinasLure.

MOO, c = 5.511

t a K,.104

1440 5.48 0.365 2880 7.66 0.369 5760 11.35 0.375 7200 12.79 0.372 8640 14.20 0.376 10080 15.37 0.376

ZJ 24.21 - MittelfurKl.lo4 = O X 2

0 3.07 -

C,H,(OEI),.CO,H c = 53.664

t a K2.10*

1440 12.68 0.245 2880 14.29 0.252 5760 17.06 0.253 7200 18.38 0.858 8640 19.49 0.257 10080 20.5U 0.256

0 11.03 -

m 32.17 - K,.10' = 0.253

Mischung 2 Vol. : 1 Vol.

t u ~,.104

0 3.70 - 1440 11.11 1.30 2880 16.01 1.32 5760 21.37 1.36 7200 22.76 1.40 8640 23.62 1.43

m 24.84 - K ~ . 104 = 1.36

K?. 104ber. = 0 . w A = + 3ioo1,.

13. Molybdansaure und Oxalsaure . MOO, c = 12.094

t a ~ , . 1 0 4

0 6.64 - 1472 10.49 0.594 2977 13.69 0.592 4173 15.81 0.592 5457 17.74 0.593 8677 21.38 0598 11465 23.54 0.608

Mittelfiirh; . lo4= 0.696 27.78 -

CO,H.CO,H c = 3.157

t a K2.10'

1472 7.40 0.728 2977 11.14 0.734 4173 13.47 0.733 5457 15.53 0.735 8677 19.17 0.747 11465 21.06 0.759

0 2.78 -

23.92 - K,. 104 = 0.739

xS.104ber. = 0.w A = - 701,.

Mischung 1 Vol. : 1 Vol.

t ~ ~ . 1 0 4 0 4.72 -

1472 8.70 0.616 2977 12.03 0.619 4173 14.18 0.617 5457 16.15 0.619 8677 19.86 0.690 11465 21.92 0.636

m 25.86 - R,. 10' = 0 . m

\

Fur die nachfolgenden Versuche 14, 15 und 16 wurde die gleiche Molybdansilurelosung benutzt wie in Versuch 13.

14. Molybdiinsilure 15.Molybdansaure und P h o s p h o r s a u r a und Arsensaure .

P04Hs c = 4.450

2 a &.lo4

2910 9.22 0.455 4560 11.75 0.459 6020 13.71 0.465 7140 15.03 0.469 8600 16.50 0.471

0 3.67 -

OD 24.81 -

A8O4H3 c = 15.97

t a K,.104

2872 16.21 0.634 4227 18.85 0.647 6022 21.65 0.661 7437 23.27 ' 0.659 9042 24.77 0.661

0 8.97 -

m 30.11 -

16. Molyb diinsaur e und Jo d saure.

JOSH c = 4.500

t a #,.lo4

0 1.03 - 1306 4.81 0.656 2866 8.47 0.657 4336 11.27 0.664 5646 13.42 0.678 6916 15.01 0.680 9826 17.67 0.684

m 22.17 -

Page 9: Leitfähigkeit und lonenkonzentration in Gemischen von Molybdänsäure mit organischen Säuren

Leitfuhigkeit und Ionenlionmntration in Geinischen usw. 289

M i s c hung2Vol. : 1 Vol. t a K3.104

2910 12.89 0.644 4560 15.93 0.663 6020 18.13 0.658 7140 19.52 0.664 8600 21.04 0.673

0 5.48 -

00 26.62 -

MittelfiurK, . lo' = 0.696 ~ , . 1 0 4 = 0 . 4 ~ K ~ . 104 = 0.660

K ~ . i04ber. = 0 . 6 2 A = + 'ao/,

M isc h u n g 1 Vol.: 1 Vol. t a KS.1o4

0 7.47 - 2872 17.22 0.935 4227 20.23 0.951 6022 23.02 0.959 7437 24.63 0.975 9042 25.86 0.979

(L) 28.61 -

Mittel f i r Kl . lo4 = 0.bW rc,. 104 = 0 . 6 2 K, .lo4 = 0.960

KS. fo4 ber. = 0.6'2 A = + WO/,

Zneammenfaesung.

J.lischung2Vol.: 1 Vol. t a &.lo' 0 4.75 -

1306 7.98 0.551 2866 11.28 0.560 4336 13.81 0.561 5646 15.85 0.573 6916 17.41 0.574 9826 20.10 0.572 OD 25.89 -

Mittel fur ATl . lo4 =: 0.596 K2. 10' = 0.670 K3.104=0.566

K, . lO'ber. = 0.621 A = - 9'110

Prozentische Abweichung vom additiren Verhalten der hinsichtlich :

M o l y b d L n s l u r e 1. d e r V e r s e i f u n g s - 2. d e r im Gemisch mit: ge s c h w i n d i g k.e i t : Lei t f l ih igke i t :

a) Eesigsiiure b) Glykolsliure a) Propionellure b) Milchslure a) Bernsteinsaure b) Apfelsiiure a) Bernsteinsanre b) Weinsliure a) Phenylessigsiiurc b) Mandelaaure a) Trikarballylsiinre b) Zitronenslure

Oxalsliure Chinasiiure

Jodsliure Phosphorslure Areensiiure

- Kgef. - Kber. .

Kbr. - 10

+ 150 - 4

+ 288

I - 2 i- 285

+ 2 + 326

- 9 + 366

- 8 + 212

- 7 + 310

- 9 + 20 + 54

- 9 + 152

+ 23 + 237

- 8 + 281

- 8 + 321 - 11

+ 325 - 8

+ 188 - 10

+ 250

- 12 + 31 + 24

In dieser Ubersichtstabelle sind die Werte K g e f . - Kber. . 102 Kber.

den von RIMBACH und NEITZEET (a. a. 0.) gemessenen entsprechenden

Werten der Leitfshigkeit - xber* lo2 gegennbergestellt. Xber.

Page 10: Leitfähigkeit und lonenkonzentration in Gemischen von Molybdänsäure mit organischen Säuren

290 R. Winlgen. Leitfiihigkeit und Ionenkonmtration usw.

Wie man sofort ersieht, ist in der GroBenordnung dieser Ab- weichungen volle Ubereinstimmung vorhanden, bei den meisten sogar so gut wie absolute fjbereinstimmung, zumal wenn man die Versuchsfehler der einzelnen Jlessungsreihen in Betracht zieht.

Bus dieser Ubereinstimmung laBt sich folgendes schlieBen. Betrachtet man, wozu man wohl berechtigt ist, die Geschwindigkeit der Esterverseifung a18 das MaB fur die Konzentration des Wasser- stoffions, also fiir die Dissoziation der betreffenden Sauren, so stellt sich die grolle Erhohung der Leitfahigkeit bei der iu Frage stehen- den Komplexbildung nicht etwa als die Folge einer griilleren Wanderungsgeschwindigkeit des entstandenen komplexen Anions dar ; sie ist vielmehr lediglich hervorgerufen durch die starkere Aziditiit der beim Mischen gebildeten Molybdiinsaurekomplexe. Besondem die aus h y d r ox y l i e r t en o rgan i sc h e n S a u r en h e r v o rg e h end en Komplexe s i n d ohne Ausnahme bedeu tend s t i i rkere S a u r e n a l s i h r e Komponenten.

Bonn, Chemtkchev Imtitul der Universitat.

Bei der Redektion eingegangen am 10. Dezember 1911.