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9. September 2016 ■ 52. Ausgabe
Liebe Leserinnen und Leser,
Der Wochenbericht kommt dieses Mal
etwas anders „daher“. Ich habe die
parlamentarische Sommerpause ge-
nutzt, um in meinem Wahlkreis mit
Menschen in Einrichtungen und Fir-
men ins Gespräch zu kommen. Da, wo
das möglich war, habe ich eine
„Schicht“ mitgearbeitet. Wo kommt
man besser ins Gespräch, als bei ge-
meinsamer Arbeit. Das hat sich wieder
einmal bestätigt.
Der politische Alltag hat natürlich
schon wieder begonnen. Es gilt, drei
Jahre gute, saubere Sacharbeit fortzu-
setzen. Die Bilanz kann sich sehen las-
sen:
Mindestlohn, Elterngeld plus, Fami-
lienpflegezeit, Frauenquote, mehr
Geld für Bildung und mehr Geld für
Bafög haben wir beschlossen. Die
Mietpreisbremse, höheres Wohngeld,
und Investitionen in die Städtebauför-
derung haben wir durchgesetzt. Die
Mittel für den sozialen Städtebau sind
mehr als verdoppelt worden, wir ha-
ben ein Rentenpaket geschnürt, die
Rente mit 63, die Mütterrente und die
Erwerbsminderungsrente ist verbes-
sert worden. Die Kommunen sind ent-
lastet worden. 750 Millionen sind für
den Bau von Kitas zur Verfügung ge-
stellt worden, 140 Millionen für die
Sanierung kommunaler Einrichtun-
gen. Wir haben einen kommunalen In-
vestitionsfond beschlossen. Thema
Flüchtlinge: Wir haben Mittel bereit-
gestellt, um die Fluchtursachen zu be-
kämpfen und es gibt Geld für die In-
tegrationsarbeit. Dazu zählt, dass die
Honorare für Sprachlehrer aufge-
stockt wurden. Wir haben 1000 neue
Stellen beim Bundesfreiwilligendienst
geschaffen. Es werden 3000 neue Stel-
len bei der Bundespolizei eingerichtet.
10 Milliarden stehen für Zukunftsin-
vestitionen bereit und 5 Milliarden
werden wir zusätzlich für die Ver-
kehrsinfrastruktur ausgeben.
Vieles davon mussten wir gegen große
Widerstände in den Reihen unseres
Koalitionspartners durchsetzen und
ich denke, da steht uns noch ein wei-
teres schwieriges Jahr bevor.
Die SPD-Bundestagsfraktion wird sich
in den kommenden Monaten mit gan-
zer Kraft dafür einsetzen, wichtige
Vorhaben auf den Weg zu bringen, die
das Leben vieler Menschen verbes-
sern.
Dazu gehören u.a. die Regulierung von
Werkverträgen und Leiharbeit, eine
bessere Teilhabe für Menschen mit
Behinderungen und die Umsetzung ei-
ner solidarischen Lebensleistungs-
rente. Auch das Integrationsgesetz
muss nun entschlossen umgesetzt
werden.
Auf unserer Klausur in der letzten
Woche haben wir darüber hinaus un-
sere Forderungen für eine paritätische
Finanzierung der gesetzlichen Kran-
kenkassen, für mehr Sicherheit im öf-
fentlichen Raum, für ausreichend be-
zahlbaren Wohnraum und für eine
stärkere Unterstützung von Alleiner-
ziehenden in Positionspapieren kon-
kretisiert.
CETA: Wichtige Fortschritte erreicht
Internationale Kooperationen sind
unverzichtbar, wenn wir faire Regeln
für den globalen Handel durchsetzen
wollen. Dazu gehören auch bilaterale
Handelsabkommen, die, wenn sie im
Interesse des Gemeinwohls ausge-
staltet sind, Arbeitsplätze schaffen
und zu mehr Wohlstand und Nachhal-
tigkeit beitragen können. Es ist daher
gut, dass bei den Verhandlungen mit
der neuen kanadischen Regierung
wichtige Fortschritte bei CETA er-
reicht wurden: Der Schutz von Arbeit-
nehmerrechten, der öffentlichen Da-
seinsvorsorge und von Umweltstan-
dards wurden nun im Vertragstext
verankert. Außerdem ist es auf sozial-
demokratische Initiative hin gelun-
gen, beim Investorenschutz, erstmals
überhaupt in einem bilateralen Han-
delsabkommen, einen öffentlich-
rechtlichen Investitionsgerichtshof
zu etablieren. Trotzdem stellt sich für
mich die Frage, ob ein solcher Investi-
tionsschutz zwischenzwei Ländern
eingerichtet werden muss.
Mit CETA setzen wir einen Prozess in
Gang, bei dem am Ende die Einrich-
tung eines internationalen Handels-
und Investitionsgerichtshofes für glo-
balen Handel stehen muss – ein Ziel,
zu dem sich die CETA-Vertragspartner
ausdrücklich bekennen.
An manchen Stellen des Vertragstex-
tes besteht allerdings noch Klärungs-
bedarf. Beim Parteikonvent am 19.
September muss das Vertragswerk
deshalb noch einmal daraufhin unter-
sucht werden, ob die „Roten Linien“
auf die wir uns geeinigt haben, nicht
überschritten worden sind.
Wir begrüßen nachdrücklich, dass die
EU-Kommission auf sozialdemokrati-
schen Druck hin CETA mittlerweile als
gemischtes Abkommen eigestuft hat,
das sowohl durch das Europäische
Parlament als auch die nationalen
Parlamente ratifiziert werden muss.
SPD-Fraktion will zur paritätischen Finanzierung der GKV zurück
Geht es nach der SPD-Bundestags-
fraktion, dann sind die Zusatzbeiträge
in der gesetzlichen Krankenversiche-
rung bald Geschichte. An der Finan-
zierung der Krankenkassenbeiträge
sollen Arbeitnehmer und Arbeitgeber
wieder jeweils zur Hälfte beteiligen
werden.
In einem Beschlusspapier fordert die SPD-Bundestagsfraktion, den Zusatz-beitrag, der einseitig von den Versi-cherten in der gesetzlichen Kranken-versicherung (GKV) gezahlt wird, ab-zuschaffen. Dieser ist mit einer Be-grenzung auf 0,9 Beitragsatzpunkte eingeführt worden, um die Lohnne-benkosten zu senken, Jobs zu sichern sowie Arbeitgeber sowie den Staat in Zeiten der Wirtschaftskrise zu entlas-ten.
Die Belastung der Arbeitnehmer wurde unter der schwarz-gelben Re-gierung verschärft, als diese den Ar-beitgeberbeitrag einseitig fest-schrieb. Für die SPD-Bundestagsfrak-tion sei es inakzeptabel, dass künftige Ausgabensteigerungen, die wegen des demografischen Wandels und des medizinischen Fortschritts entstehen, allein von den Versicherten zu tragen seien, heißt es im Beschlusspapier.
Deshalb fordert die SPD-Bundestags-fraktion, dass in Zukunft die Kassen
wieder paritätisch je zur Hälfte von Arbeitnehmerinnen und Arbeitneh-mern und Arbeitgeberinnen und Ar-beitgebern getragene Beiträge erhal-ten.
Ich meine:
Wir wollen die Rückkehr zur paritätischen und solidari-schen Finanzierung in der Ge-setzlichen Krankenversiche-rung für eine gleiche und ge-rechte Beitragsbelastung von Arbeitgebern und Arbeitneh-mern.
Alleinerziehende stärker unterstützten
In Deutschland gibt es 1,9 Millionen
alleinerziehende Eltern. 90 Prozent
davon sind Mütter. Alleinerziehende
leisten enorm viel – für ihre Kinder
und unsere Gesellschaft. Und obwohl
die meisten gut ausgebildet und viele
auch erwerbstätig sind, liegt das Ar-
mutsrisiko für diese Personengruppe
weit über dem von Paarfamilien. Die
SPD Bundestagsfraktion hat in der
Großen Koalition mit der Erhöhung
des steuerlichen Entlastungbeitrags
und des Kinderzuschlags bereits wich-
tige Verbesserungen für alleinerzie-
hende Mütter und Väter in dieser Le-
gislaturperiode durchgesetzt. Nun
nehmen wir mit der Ausweitung des
Unterhaltsvorschusses eine wichtige
staatliche Unterstützung für Alleiner-
ziehende ins Visier.
Viele Alleinerziehende sind auf den
Unterhaltsvorschuss angewiesen,
weil der ehemalige Partner Unterhal-
tungszahlungen verweigert oder nicht
dazu in der Lage ist. Bislang wurde
diese staatliche Unterstützung aller-
dings nur bis zum 12. Lebensjahr des
Kindes und für eine Dauer von maxi-
mal sechs Jahren gewährt. Dies kann
zur Folge haben, dass z.B. der An-
spruch auf den Unterhaltsvorschuss
ausgerechnet dann wegfällt, wenn
ein Kind schulpflichtig wird. Aktuell
erhält etwa die Hälfte der Alleinerzie-
henden keinen Unterhalt. Die SPD-
Bundestagsfraktion fordert daher,
dass der Unterhaltsvorschuss künftig
bis zum 18. Lebensjahr ohne be-
schränkte Bezugsdauer gezahlt wird.
Da Bund, Länder und Kommunen den
Unterhaltsvorschuss gemeinsam tra-
gen, soll der Bund die finanziellen Fol-
gekosten einer solchen Reform über-
nehmen.
Für bezahlbaren Wohnraum und ein soziales Mietrecht
Wohnraum muss auch in dynamisch
wachsenden Städten und Ballungs-
räumen bezahlbar bleiben und darf
nicht zum Luxusgut werden. Mit
Mietpreisbremse und Bestellerprinzip
im Maklerrecht sowie mehr Mitteln
für den sozialen Wohnungsbau und
der Anhebung des Wohngelds hat die
SPD dafür schon eine Menge auf den
Weg gebracht.
Nun gilt es, den Schutz für Mieter
weiter zu verbessern, z.B. durch eine
gesetzliche Pflicht des Vermieters, die
Höhe der vorigen Miete offen zu le-
gen oder mit einer Kappungsgrenze
bei der Modernisie
Foto: picture-alliance / dpa
rungsumlage. Die SPD-Bundestags-
fraktion unterstützt Bundesjustizmi-
nister Heiko Maas, der gegen Wider-
stände aus den Reihen unseres Koali-
tionspartners für eine Nachschärfung
der Mietpreisbremse und ein soziale-
res Mietrecht kämpft.
Es ist nicht hinnehmbar, wenn der
Bund die Preisspirale für eigene Lie-
genschaften selbst nach oben treibt.
Wir fordern daher eine Änderung des
BIMA-Gesetzes, damit Kommunen
beim Verkauf von Bundesliegenschaf-
ten künftig ein Erstzugriffsrecht zum
Verkehrswert erhalten. Den Wegfall
der Zustimmungspflicht des Bundes-
rats bei
Grundstücksverkäufen des Bundes
lehnen wir ab. Außerdem unterstüt-
zen wir den Vorschlag von Woh-
nungsbauministerin Barbara Hend-
ricks, dass der Bund ab 2019 die
grundgesetzliche Kompetenz erhält,
sich direkt im sozialen Wohnungsbau
zu engagieren, damit soziale Woh-
nungspolitik nicht mehr von der Kas-
senlage bei Ländern und Kommunen
abhängt.
Kein Steuerdumping in der EU
Die Entscheidung der EU-Kommis-
sion, den unzulässigen Steuerrabatt
Irlands für den Apple-Konzern als Ver-
stoß gegen das Beihilferecht zu wer-
ten, ist richtig. Es kann nicht sein,
dass einzelnen Großkonzernen Steu-
ervorteile gewährt werden, für die
kleinere Unternehmen und die Ge-
meinschaft dann die Zeche bezahlen.
Umso befremdlicher ist es, wenn der
bayerische Finanzminister Markus
Söder diese illegalen Machenschaften
auf Kosten der ehrlichen Steuerzahler
noch in Schutz nimmt. Die SPD-Bun-
destagsfraktion kämpft seit Jahren
konsequenten gegen Steuerdumping
und die Steuervermeidung durch
multinationale Konzerne und hat be-
reits im Frühjahr ein konkretes Maß-
nahmenpaket vorgelegt. Entschei-
dend ist, dass die EU-Mitgliedstaaten
nun die Chance nutzen und für mehr
Fairness und Steuergerechtigkeit sor-
gen: Schlupflöcher müssen durch ge-
genseitigen Informationsaustausch
konsequent geschlossen werden. Die
Gewinne von Unternehmen müssen
dort besteuert werden, wo sie anfal-
len. Um einen schädlichen Unterbie-
tungswettbewerb zu unterbinden,
setzen wir uns zudem für eine EU-
weit einheitliche Bemessungsgrund-
lage bei der Körperschaftssteuer ein.
Deutschland muss ein sicheres Land bleiben
Wir wollen, dass sich die
Menschen in ihren eige-
nen vier Wänden und
im öffentlichen Raum si-
cher fühlen und auch
tatsächlich sicher sind.
Mehr Prävention und
eine ausreichende Poli-
zeipräsenz sind dafür
unverzichtbare Voraus-
setzungen. Der Staat
muss zeigen, dass er öf-
fentliche Räume ausreichend kontrol-
lieren kann, um die Sicherheit sei-
ner Bürgerinnen und Bürger zu ge-
währleisten.
Die SPD-Bundestagsfraktion setzt sich
deshalb dafür ein, die Polizei von
Bund und Ländern nochmals deutlich
um zunächst 12.000 Stellen aufzusto-
cken und zudem technisch besser
auszurüsten. Die Polizei muss z.B.
besser in der Lage sein, an Kriminali-
tätsschwerpunkten nachhaltig mehr
Präsenz zu zeigen und dafür zu sor-
gen, dass sich die Bürger überall si-
cher fühlen.
Es ist gut, dass die Union sich endlich
unserer Forderung nach mehr Polizei-
kräften angeschlossen hat. Denn ent-
scheidend ist, dass wir uns darauf
konzentrieren, die tatsächlichen Ge-
fahren für die öffentliche Sicherheit
zu adressieren. Scheinde-
batten, wie sie die Union
um „Burka-Verbote“ o-
der doppelte Staatsbür-
gerschaft führt, sorgen
nicht für mehr Sicherheit,
sondern schaffen neue
Probleme und neue Unsi-
cherheiten.
Mehr Sicherheit wollen
wir auch für Kinder und
Jugendliche erreichen. Ihren Rechten
wollen wir durch eine Anhebung der
Ehemündigkeit auf ausnahmslos 18
Jahre besser Geltung verschaffen. Wir
sind der Ansicht: Kinder und Jugendli-
che gehören in die Schule oder Aus-
bildung und in nicht in eine Ehe. Auch
im Ausland geschlossene Ehen dürfen
in Deutschland zivilrechtlich nur dann
anerkannt werden, wenn beide Ehe-
gatten mindestens 18 Jahre alt sind
Filmteam begleitet Thews-on-Tour
Thews-on-Tour, das heißt,
ganz nah bei den Menschen
sein. Mittendrin. Das heißt,
Feedback einholen, einen
Stimmung aufnehmen. Zu-
hören. Wie kommt Politik
bei den Menschen an. Und
dass alles beim Arbeiten. Mir
hat das großen Spaß ge-
macht, auch wenn es
manchmal ganz schön an-
strengend war.
Ganz neue Einblicke in die
Arbeitswelt habe ich bekom-
men, aber auch viele Infor-
mationen über das private
Leben meiner Kollegen auf
Zeit. Für die kollegiale Gast-
freundschaft und für eure
Offenheit bedanke ich mich
an dieser Stelle.
Wenn es eben geht, bin ich
im Wahlkreis mit meinem
Elektroroller unterwegs. Der
„Rote-Roller“ ist sowas wie
mein Markenzeichen gewor-
den. Der Filmemacher Uwe
Koslowski fand das so span-
nend, dass er mich einen Tag
lang begleitet hat. Unter
anderem auch mit einer
Flugdrohne. Das ist wiede-
rum das Markenzeichen
des Lüner Filmemachers,
der seine Heimatstadt bei
zahlreichen Projekten aus
der Vogelperspektive ange-
schaut hat. Zwei Filme „Lü-
nen von oben“ gibt es be-
reits, ein dritter Teil ist in
Arbeit und soll im Novem-
ber auf den Markt kom-
men. Hier geht es mehr um
den Lüner an sich und im
Besonderen. Uwe
Koslowski nimmt Portraits
von Lünern auf und will mit
seinem neuen Filmprojekt
einen Querschnitt der
Menschen in der Lip-
pestadt abbilden. Mit In-
terviews aber auch mit Auf-
nahmen, bei der die Flug-
drohne zum Einsatz
kommt. Mich hat er auf ei-
ner Fahrt durch Lünen be-
gleitet, mit einem kleinen
Interview-Stopp im Fluss-
park.
Hier bei einer kleinen Regiebesprechung: Uwe Koslowski (Mitte) mit ei-nem Assistenzen und mein Roter Roller.
Hier geht es über die Lippebrücke zu meinem nächsten Termin.
Auf Streife mit der Lüner Polizei
Das Martinshorn und das Blaulicht
sind nicht zum Einsatz gekommen,
als ich mit der Polizeikommissarin
Marina Wawrik und Polizeihaupt-
kommissar Jörg Möllmann auf
Streife gefahren bin. Vieles ist
Routine im Tagesablauf der Beam-
ten und so begann die Schicht in
Begleitung von Polizeihauptkom-
missar Stefan Lemberg mit Kon-
trollfahrten, bei denen bestimmte
Punkte in Lünen routinemäßig ab-
gefahren werden. Aufmerksamkeit
und der Blick für die Situation
zeichnen die Beamten aus. Dinge
die ich übersehen hätte, wie das
Handy am Ohr eines Fahrradfah-
rers, fallen den Einsatzprofis sofort
ins Auge.
Mir ist schnell klar geworden, wel-
che Bedeutung das „Präsenz zei-
gen“ hat. Die beiden Polizeibeam-
ten sind auf ihrer Streife nämlich
nicht nur ganz gezielt Örtlichkei-
ten, wie Flüchtlingsunterkünfte im
Stadtgebiet angefahren, sie haben
auch immer gezielt Bürgerinnen
und Bürger angesprochen. Sie ha-
ben sich gesprächsbereit gezeigt
und sicherlich auch Schwellen-
ängste abgebaut. Wie ich finde,
eine wichtige Grundlage für die
Arbeit der Polizei. Das hat mich
sehr beeindruckt, denn ich hatte
das Gefühl, dass diese Nähe zur
Polizei bei vielen Bürgerinnen und
Bürgern gut angekommen ist.
Das gilt sicher nicht für alle, das
habe ich auch mitbekommen. Die
Beamten haben natürlich auch
„alte Bekannte“ angesprochen,
denen der Kontakt bestimmt nicht
so angenehme gewesen ist. Im Ge-
spräch mit den Beamten ist auch
deutlich geworden, dass es nicht
immer so friedlich ist wie heute.
Jetzt geht es los: Mit der Polizeikommissarin Marina Wawrik und Poli-zeihauptkommissar Jörg Möllmann auf Streife.
Der Ton ist rauer geworden und
bestimmte Gruppen haben weni-
ger Respekt und zeigen keine Ein-
sicht.
Der Arbeitsplatz der beiden ist ja
eigentlich die Wache in Lünen,
aber auch ihr Einsatzfahrzeug. Ei-
gentlich ist das eine mobile Ein-
satzzentrale. Hier kommt die Aus-
rüstung ins Spiel, die den unter-
schiedlichsten Anforderungen ge-
recht werden muss. Ich denke, es
ist richtig, dass wir eine gute Aus-
stattung für unserer Polizei im
Auge haben und diese auch weiter
optimieren. Das gilt auch für die
Kommunikation. Ich habe selbst
miterlebt, wie wichtig die Kommu-
nikation mit den Kollegen und mit
der Einsatzzentrale ist. Nur wenn
alle Informationen schnell und
präzise ausgetauscht werden, kön-
nen die Einsätze professionell be-
arbeitet werden.
So eine Situation kommt dann
kurz vor Schichtende über Funk.
„Wir“ werden in Dortmund ge-
braucht. Die erste Information: Ein
Pkw fährt ohne Räder. Später
stellte sich heraus, dass sich eine
Person nach einem Unfall von der
Unfallstelle entfernt hatte und
trotz eines defekten Reifens an ei-
nem Rad, nur auf der Felge davon-
gefahren war. Die Spur ließ sich
über mehrere Kilometer gut ver-
folgen, weil die Felge im Asphalt
ihre Spuren hinterlassen
hatte. Die Beamten ermitteln den
Mann und hier zeigt sich, wie die
Beamten durch gezielte Fragen die
schwierige Situation klären, aber
auch deeskalierend einwirken und
immer auch die Sicherheit im Blick
haben. Denn bei der Befragung
wird auch der „Fluchtgrund“ deut-
lich. Alkohol scheint auch eine
Rolle gespielt zu haben. Auch hier
spielt die Ausrüstung eine wichtige
Rolle, denn solche Situationen
sind schwer einzuschätzen.
Meine Schicht bei der Lüner Poli-zei hat mir gezeigt: Die Forderung der SPD-Bundestagsfraktion ist richtig: „Sicher sein und sich sicher fühlen“. Wir brauchen 12.000 neue Polizeistellen in Bund und Ländern und wir müssen in die Ausstattung unserer Polizei inves-tieren.
Deutschland ist ein weltoffenes Land.
Unsere Freiheit werden wir mit allen
Mitteln des Rechtstaates verteidigen
– gegen Gewalttater und organisierte
Kriminalitat, gegen Terroristen und
Feinde unserer demokratischen
Grundordnung. Wir werden es nicht
tolerieren, wenn Einzelne den Terro-
rismus unterstutzen oder Jugendliche
fur Terroraktionen rekrutieren wol-
len. Fur uns gilt: Klare Kante gegen
jede Art von Extremismus.
Es darf keine Orte in Deutschlad ge-
ben, die von der Bevolkerung aus
Angst gemieden werden. Wir wollen,
dass die Menschen in unserem Land
sicher sind – und sich sicher fuhlen.
Wir setzen uns fur ein umfassendes
Sicherheitskonzept ein, das nachhal-
tig fur mehr Sicherheit im öffentli-
chen Raum sorgt: Mit mehr Präven-
tion und schlagkräftigen Sicherheits-
behörden, die finanziell und materiell
gut ausgestattet sind. In Europa trei-
ben wir einen besseren Schutz der
EU-Außengrenzen, eine engere Ko-
operation der Sicherheitsbehorden
sowie engere europaische Standards
beim Waffenrecht voran.
UNSERE ZIELE
- mindestens 12.000 zusatzliche Poli-
zisten in Bund und Landern
- Bessere technische Ausstattung von
Polizei und Sicherheitsbehorden so-
wie Starkung der Justiz
- Bekampfung organisierter Krimina-
litat durch Erschwerung der
Geldwasche
- In Pravention und politische Bil-
dung investieren
- Cyber-Kriminalitat bekampfen
- Intensivere Zusammenarbeit der
europaischen Sicherheitsbehorden
Amazon: Warenumschlag auf 19 Fußballfeldern
Eigentlich wollte Amazon am Stand-
ort Werne gar nicht lange bleiben.
Eine Übergangszeit war angedacht,
ein Provisorium, aus dem jetzt der
größte Amazon-Standort in Deutsch-
land geworden ist. Bei „Thews-on-
Tour“ empfängt mich der Standortlei-
ter, Lars Krause, in Warnweste. Ohne
geht hier nichts. Am Eingang be-
kommt jeder seine Weste. Denn: auf
umgerechnet 19 Fußballfeldern La-
gerfläche (138.000 qm2 herrscht viel
Verkehr. Da ist es besser, dass man
gut gesehen wird.
Vom Wareneingang bis zum fertigen
Paket, das an den Kunden geschickt
wird. Das wollte ich mir gerne anse-
hen und natürlich auch mit Hand an-
legen. Aber vorher gilt es eben auch,
sich einen Eindruck Bild vom Unter-
nehmen zu machen, dass in der Öf-
fentlichkeit schnell mit dem Bild von
Arbeitskämpfen und Tarifauseinan-
dersetzungen in Verbindung gebracht
wird. Aber es gibt auch die andere
Seite bei Amazon: Das Unternehmen
zahlt über Mindestlohn. „Nach 24
Monaten bekommt ein Mitarbeiter
bei uns 12,28 Euro die Stunde. Es gibt
Weihnachtsgeld und ein Bonussys-
tem“, sagt Lars Krause, der 2010 in
dem ehemaligen Warenlage von IKEA
in Werne mit 300 Mitarbeitern ge-
startet ist. Aktuell sind es 1800 und
zwar mit steigender Tendenz. Für das
Weihnachtsgeschäft sucht das Unter-
nehmen 1000 Saisonkräfte und im 4
Quartal 2017 soll das neue Logistik-
zentrum Wahrbrink II stehen. Da wird
sich die Zahl der Mitarbeiter noch
einmal deutlich erhöhen. Einer von
ihnen ist Marco Seipke, einer von 40
Gehörlosen, die bei Amazon einen Ar-
beitsplatz gefunden haben. Er arbei-
tet andere Gehörlose an und obwohl
ich der Gebärdensprach nicht mäch-
tig bin, klappt das problemlos. Bernd
Kollmer, der Schwerbehindertenver-
treter im Unternehmen erzählt, das
die Gruppe für amazonspezifische Be-
griffe eigene Gebärden entwickelt
hat. Die Kommunikation funktioniert
also.
Die Halle ist riesig, aber die Regale
sind nicht so groß, wie ich mir das
vorgestellt habe. Alles ist bequem zu-
gänglich. Vom Wareneingang aus
werden die Regale bestückt. Wo was
frei ist, wird abgelegt. Alles wird über
einen Barecode gescannt, damit das
System es auch wiederfindet. Von da-
her wird klar, ohne einen Scanner
geht hier nichts. „Sobald die Ware im
Regal liegt, taucht sie auch bei unse-
rem Kunden auf“, erklärt Lars Krause.
Ab jetzt kann man diese Ware bestel-
len. Lange liegt hier nichts im Regal.
Der nächste Mitarbeiter nimmt die
Ware aus dem Regal (nicht ohne den
Scanner zu betätigen) und bringt die
bestellt Ware zum Verpacken. Hier
komme ich zum Einsatz. Marco zeigt
mir wie es geht. Erst mal wird die
Ware gescannt. Meine Verpackungs-
maschine sagt mir, welchen Karton
ich nehmen soll. Karton falten, Ware
einsetzten, mit dem Fuß wird das
Füllmaterial geordert: Aus einer Ma-
schine schießt mir luftig gecrushtes
Papier entgegen. Jetzt wird das Paket
schön ausgepolstert und zum nächs-
ten Arbeitsgang weitergeschoben.
Eine Maschine scannt den Barcode
und erkennt die Paketgröße. Darum
sitzen die Klebestreifen auch an der
richtigen Stelle. Dann geht es weiter
Das klappte schon ganz gut aber an der Schnelligkeit muss ich noch arbeiten.
Standortleiter Lars Krause hat mir die weitläufige Anlage in Werne gezeigt.
zum Versand. Auch hier liest die Ma-
schine den Barcode und weiß, wer
der Empfänger ist und wohin die
Reise gehen soll und welches Unter-
nehmen am besten geeignet ist, den
Lieferauftrag zu übernehmen. Das
Paket erhält einen Paketaufkleber
und „gleitet“ dann weiter in den be-
reitstehenden Lkw. Vermutlich schon
an nächsten Tag wird das Paket zuge-
stellt. Schnell, aber noch nicht schnell
genug. „Wir versuchen die Zustellung
noch am gleichen Tag“, erklärt Lars
Krause. In Berlin und München wird
das getestet, wie vieles andere auch.
Die rechte Hand des Schwimmmeisters im Selbachpark
Bei Thews-on-Tour bin ich heute mal der Praktikant…Das Freibad in Pelkum ist für mich ein ungewohn-tes Parkett, aber sicher nicht schlechter als der Plenarsaal in Berlin. Frische Luft, blauer Him-mel, die Sonne scheint. Optimales Badewetter. Doch Schwimmmeis-ter Jean Kersting, empfängt seinen „Praktikanten“ in einem fast lee-ren Bad. Gerade mal drei Schwim-mer ziehen um 9 Uhr morgens ihre Bahnen. „Die jungen Leute schlafen erst einmal aus“, beruhigt Kersting. Gegen Mittag wird es dann voller. Das Team im Pelkumer Freibad hat um diese Zeit bereits einige Stunden Arbeit hinter sich. Auch wenn nur einer schwimmt, steht eine Aufsichtsperson am Becken-rand. Die anderen sind mit Auf-räum- und Wartungsarbeiten be-schäftigt. Das Spektrum reicht von der Pflege der Grünanlagen (inclu-sive der Müllbeseitigung) bis zu Reparaturarbeiten. „Jeder Morgen beginnt mit einem Rundgang“, er-klärt Jean Kersting, „ich will wis-sen, ob alles in Ordnung ist, bevor unsere Gäste kommen.“ Heute gibt es einen zweiten Rund-gang, weil der Praktikant da ist.
Dem fallen andere „Mängel“ auf, als dem Profi. Im „Eltern-Kind-Be-reich“ hängt ein Schild: „Mutter-Kind-Bereich“. Das amüsiert einen Politprofi wie mich, der sich beruf-lich auch mit Gender-Mainstreaming, also der Förde-rung der Gleichstellung der Ge-schlechter, beschäftigt. Dafür habe ich keinen Blick für ein Ge-länder, bei dem die Farbe abblät-tert. Das ist Jean Kersting natürlich nicht entgangen und wenig später ist ein Mitarbeiter mit Schmirgel-papier und Farbe am Werk. Auch an einer anderen Stelle des Bades wird gearbeitet. Im Auftrag des Gesundheitsamtes werden Wasserproben entnommen. Ein „Heimspiel“ für mich. Als Diplom Chemieingenieur nutze ich die Ge-legenheit und begleitet die Prüfer in die „Katakomben“ des Bades. Da, wo dicke Rohrleitungen Frisch-wasser zuführen, Brauchwasser ableiten und Filteranlagen für eine Top-Wasserqualität sorgen, gehen
die Prüfer ebenfalls zu Werke. Al-les wird dokumentiert: Das kennt der Schwimmmeister auch. Er muss regelmäßig die Wasserquali-tät überprüfen und dokumentie-ren. Und das kenne ich auch. Als Mitglied des Umweltausschusses arbeite ich mit an Verordnungen, die solche Prüfungen vorschrei-ben. Diese Berichtspflicht ist sinn-voll, aber wir müssen auch aufpas-sen, dass es nicht zu unnötigen Be-richtspflichten kommt. Meine heu-tigen Kollegen pflichten mir bei: Papierkram nervt. Ulrich Lehmköster, der Bäderbe-auftragte der Stadtwerke Hamm, hat mir bei meiner Arbeit schon eine Weile zugeschaut und scheint
ganz zufrieden mit dem Praktikan-ten zu sein. Mit einer Einschrän-kung. „Als Bartträger darf man hier nicht arbeiten“, erklärt Lehmköster. Bei einem Chlorgas-unfall müsste ich eine Atem-schutzmaske tragen und die dich-tet bei einem Bartträger nicht ab. Kein Scherz. Also: raus aus den Ka-takomben und an den Becken-rand.
Da bleibe ich aber nicht lange, den auf mich wartet noch echte Ar-beit. Der Filter vom Überlauf muss gereinigt werden. Quasi das „Flu-sensieb“ wie bei einer Waschma-schine nur in Maxi. Und beim Aus-tausch einer Pumpe fließen dann auch ein paar Schweißtropfen.
Kreislaufwirtschaft aus erster Hand
Müll, oder besser gesagt, Wertstoffe, gehören zu meinem täglichen Ge-schäft. Ich bin ja Berichterstatter für Kreislaufwirtschaft der SPD-Bundes-tagsfraktion und als Mitglied des Um-weltausschusses in Gesetzesvorhaben eingebunden, bei denen es um Ent-sorgung, Widerverwertung und Ab-fallvermeidung geht. Sicherheitswe-ste und Arbeitshandschuh trage ich dabei nicht. Bei „Thews-on-Tour“ auf dem Wertstoffhof in Selm, wo ich mich als Helfer vorgestellt habe, war das anders. Wie funktioniert Kreis-laufwirtschaft ganz praktisch? Dem wollte ich auf den Grund gehen.
Die Kollegen auf dem Wertstoffhof in Selm freuen sich: Sie können jede hel-fende Hand gebrauchen. Kaum ist das Tor geöffnet, wimmelt es auf dem Platz von „Entsorgungsfahrzeugen“. Kofferräume, Kombis und kleine An-hänger sind voll mit „Müll“, aber der kommt hier nicht auf einen großen Haufen, sondern wird sortiert
Alle Container sind gut sichtbar be-schriftet und doch gibt es viele „Su-chende“, die z.B. mit einem alten Drucker unter dem Arm nach dem richtigen Müllgefäß suchen.
Ansonsten gehört es zu seinem Job, darauf zu achten, dass niemand schummelt. Darauf hatten Stephan
Schwager und Dr. Gabriele Walenzik von der Geschäftsführung der Stadt-werke beim Begrüßungsgespräch hin-gewiesen. Immer wieder wird ver-sucht, etwas los zu werden, was nicht auf den Wertstoffhof gehört. Und das führt zu Problemen bei der Wieder-verwertung. Ein Problem, das die Stadtwerke zurzeit auch bei den Müll-tonnen beschäftigt. „Wir haben zu viele Fehleinwürfe“, erzählt Stephan Schwager. Der Müll ist nicht so sor-tenrein wie er sein sollte.
In Zukunft soll es deshalb stichpro-benartig den kritischen Blick in die Tonne geben. „Wo nicht sauber ge-trennt wird, bleibt die Tonne stehen“, erklärt Schwager.
Im europäischen Vergleich hat Deutschland eine vergleichsweise ho-hen Recyclingquote von 47 Prozent des kommunalen Abfalls, trotzdem landet noch zu viel in der Müllver-brennungsanlage. Wir haben hier noch Potentiale die erschlossen wer-den müssen.
Wo kommt das hin? Nach kurzer Einarbeitung konnte ich vielen Bürgern hilfreich zur Hand ge-hen.
Das neue Wertstoffgesetz in der Diskussion
Auf Einladung der Sozialdemokrati-schen Gemeinschaft für Kommunal-politik in Nordrhein-Westfalen (GSK) war ich als Mitglied im Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reak-torsicherheit des Deutschen Bundes-tages, sowie Berichterstatter der SPD-Bundestagsfraktion für das Wertstoff-gesetz zusammen mit dem Soester SPD-Bundestagsabgeordneten Wolf-gang Hellmich zu einer Informations- und Diskussionsveranstaltung zum neuen Wertstoffgesetzes in Bad Sas-sendorf eingeladen. Ich habe über den Entwurf des neuen Wertstoffge-setzes, das in seiner aktuellsten Fas-sung kurzfristig auf ein reines Verpa-ckungsgesetz reduziert wurde infor-miert. Ein umfassenderes Wertstoff-gesetz ist im Koalitionsvertrag vorge-sehen – die Vorstellungen der Koaliti-onspartner SPD und Union dazu ge-hen jedoch stark auseinander. Die CDU/CSU besteht weiterhin auf einer privaten Wertstoffentsorgung, wäh-rend die SPD die Sammlung der Wert-stoffe im Rahmen der Daseinsvor-sorge in kommunale Zuständigkeit übergeben möchte. Damit ist ge-meint, dass Bürgerinnen und Bürger erwarten dürfen, dass bestimmte
Leistungen immer – auch unter un-wirtschaftlichen Bedingungen – er-bracht werden und „insolvenzfest“ sind. Der aktuelle Entwurf des Gesetzes würde den Status quo der Organisati-onshoheit der Kommunen in der Müllentsorgung beibehalten. Hier be-steht aus meiner Sicht im Hinblick auf die Rechte der Kommunen noch Än-derungsbedarf. Die Kommunen müs-sen durchgreifen können, wenn pri-vate Entsorger ihrer Pflicht nicht nachkommen sollten. Aktuell haben
die Kommunen zu wenig Handhabe in einem solchen Fall. Mein Fraktionskollege Wolfgang Hell-mich betonte noch einmal: „Wir müs-sen die CDU/CSU-Fraktion davon überzeugen einen anderen Weg zu gehen. Ein Wandel im Interesse der Kommunen ist sonst kaum möglich. Diese kommunalen Interessen müs-sen in unsere Arbeit in Berlin mitein-fließen.“
Hier werden Rainer Schmelzer und ich mit einer Olympiafackel ausgestattet.
Olympia war nicht nur in Rio sondern auch in Selm
Das Olympiafieber ist nicht nur in Rio de Janeiro ausgebrochen. Auch in Selm dreht sich in den Sommerferien bei der Ferienbetreuung in der Over-bergschule alles um das olympi-sche Motto „Selympia 2016“.
Das Thema wurde Anfang des Jahres bei einem Malwettbewerb mit über 200 Einsendungen von Selmer Kin-dern auserkoren und jetzt ist der Feri-enspaß in vollem Gange. Zusammen mit unserem Arbeitsminister Rainer Schmeltzer (rechts) und dem Stellver-tretenden SPD-Ortsvereinsvorsitzen-den in Selm, Andreas Kilian, (2. v.
links) haben wir uns Selympia angese-hen und natürlich auch eine Spende überreicht.
Höhepunkt unseres Besuchs war die Entzündung der olympischen Fackel, bei der Jugendpfleger Bennedikt Dorth assistierte. Rainer Schmeltzer nimmt seine Fackel mit ins Arbeitsmi-nisterium nach Düsseldorf, ich fahre mit meiner Fackel zum Bundestag nach Berlin. Die beiden Teamleiterin-
nen Charlotte Seier und Lisa Piepen-kötter haben uns über das weitläufige Gelände geführt. Täglich kommen 120 Kinder, die mit einem Frühstück und einem Mittagessen versorgt wer-den wollen. In zehn Workshops wird für das große Abschlussfest gebastelt und trainiert. Eine nicht nur logisti-sche Meisterleistung.
Zusammen mit unserem Arbeitsminister Rainer Schmeltzer (rechts) und dem Stellvertreten-den SPD-Ortsvereinsvorsitzenden in Selm, Andreas Kilian, (2. v. links) haben wir eine Spende überreicht.
Versprochen: Die Olympiafackel aus Selm kommt mit nach Berlin. Hier präsentiere ich sie zusammen mit meiner Partnerin, der Bundestagsabgeordneten Michaela Engel-meier, Sportpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion und Vizepräsidentin des Landessportbundes.
Einsatz in der kalten Küche beim Caterer Stolzenhoff
Sechs Uhr anfangen. Ich bin da, aber längst nicht der erste. Bei einem der größten Event-Cate-rer Deutschlands, der Firma Stolzenhoff in Lünen Bram-bauer, sind um diese Zeit die ersten Schnitzel und Frikadel-len gebraten und im Laufe des Tages kommt da noch ´was:
Mein Arbeitsplatz ist heute die
„Kalte Küche“. Einkleiden, Ge-
sundheitszeugnis vorzeigen
und dann gibt es schon die
erste Einweisung von Melanie
Hülsmann. Ich mache Schinken-
röllchen. Neben mir wird
Roastbeef aufgeschnitten und deko-
rativ auf Platten angerichtet. Melone,
Ananas und Co, werden dafür zu-
rechtgeschnitten.
Deko das ist dann nach zwei Stunden
auch mein Thema. Dunkle und helle
Weintrauben „piekse“ ich im Wechsel
auf kleine Hackfleischbällchen, in die
Mitte der Platte kommt eine Reihe
mit Kapstachelbeeren. Meinen Kolle-
ginnen reicht ein flüchtiger Blick über
meine Platten, um einen Fehler zu
entdecken. Hier ist Konzentration ge-
fragt. Nicht nur bei mir, auch bei mei-
nen Kolleginnen.
Es ist nicht hektisch und auch nicht
laut, aber es wird ordentlich was
„weggeschafft“. Zwischendurch
schaut auch Helmut Stolzenhoff
mal über meine Schulter und nickt
zufrieden. Alles richtig gemacht.
Dann muss der Chef schon wieder
weiter. Donnerstag ist „Groß-
kampftag“ bei Stolzenhoff, das
Wochenende steht vor der Tür, da
geht ein Teil der Produktion ins
Kühlhaus bevor ausgeliefert wird.
1.000 m² Kühl-und Tiefkühlfläche
stehen auf dem 12.000 Quadrat-
meter großen Firmengelände zur
Verfügung. Zum Transport der Le-
bensmittel nutzt die Unterneh-
mensgruppe Stolzenhoff die über
20 eigenen Kühlfahrzeuge in ver-
schiedenen Größen.
Für wen ich die leckeren Häppchen
gemacht habe, weiß ich nicht. Viel-
leicht für einen Empfang der Christ-
demokraten. Egal. Lasst es euch
schmecken, ist alles mit Liebe ge-
macht.
Ein zufriedenes Lächeln von Chef: Ich glaube, Helmut Stol-zenhoff war ganz zufrieden mit mir.
Hier gibt es gerade Melonenschiffchen mit Schinken, wahlweise mit weißer oder roter Traube.