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Chefstratege Münch tritt abSeite 4

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Ostschweiz

Neumitgliederapéro im Regionalstudio. Seite 14

Regionalkorrespondent Silvio Liechti. Seite 15

Ostschweizer Regierun-gen bei SRF. Seite 16

Magazin des Publikumsrats und der Mitgliedgesellschaften der SRG DeutschschweizAusgabe 9/2011

SRG.DRückblick auf den Mitgliederanlass an den Swiss Indoors. Seite 8

Mitgliederaktion Solothurner Filmtage: Exklusive Premiere des TV-Spielfilms «Jump».Seite 9

Publikumsrat SF 1-Dauerbrenner «Puls» und DRS Virus-Wundertüte«CH-Gschnätzlets» unter Beobachtung.Seite 10

OmbudsstelleNeuausrichtung der «Tagesschau» wirft Fragen auf. Seite 12

Carte blancheAndreas Melchior:Neulich auf der Autobahn … Seite 13

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«Das ist mir die Gebühr wert»

Neumitgliederapéro der SRG Ostschweiz

Da hatten sie also, das Dutzend Neumitglie-der, am hinteren Redaktionstisch des Regio-nalstudios Ostschweiz Platz genommen. Sie waren zuvor vom Studioleiter begrüsst und kurz in den Aufbau der SRG SSR und den Auftrag des Regionaljournals eingeführt worden und hatten alsdann eine halbe Stunde lang sehr interessiert und oftmals überrascht – um den Techniker stehend – das Abendregionaljournal verfolgt.

Sie hatten einander noch nie gesehen. Jetzt sassen sie, vereint durch Maienfelder, Mineralwasser, Brötli und Chips und na-mentlich durch ein gemeinsames Interes-se an der SRG, einvernehmlich um einen Tisch – und diskutierten mit Engagement, ja mit Passion über den Service public,

über «glanz & gloria» und «Schawinski», über «Persönlich» und das Regionaljour-nal, die Gebühren und die Billag, die Emp-fangsqualität und DAB.

Da war jener Thurgauer Informatiker, der auf DAB und DAB+ zu reden kam, sich über die nichtssagenden Marsmännlispots am Fernsehen ärgerte und der SRG vor-warf, mit Informationen in eigener Sache nicht umgehen zu können. Oder das Ehe-paar aus Gossau, das sich als «Persönlich»-Fan outete, jede Sendung in der Region besucht und damit dem Pensionär aus Flawil die Aussagen entlockte, er habe eine Podcast-Sammlung von «Persönlich», höre nur noch Radio, und das Fernsehen sei absolut langweilig.

Einem weiteren Teilnehmer missfiel «glanz & gloria», und er fand damit Unterstützung beim Ehepaar aus Speicher: Die interes-santen Sendungen wie «Reporter» oder «DOK» kämen zu spät, müssten vorgezo-gen und dafür «glanz & gloria» in die Nacht versteckt werden. Und ob denn Schawinski alles machen dürfe. Weshalb sie bei diesem Wetter bei bestimmten Fernsehsendern Empfangsprobleme hät-ten, wusste der Radio- und Fernsehhänd-ler aus Heiden zu erklären und gleich noch, wo denn die Vorteile von DAB lägen.

Einhelligkeit in der Runde, was die Gebüh-ren betrifft. Die seien zwar hoch, aber sie seien auch Teil einer schweizerischen Soli-darität mit Minderheiten. «Das Angebot der SRG ist uns die Gebühr wert», meinte ein Neumitglied; die meisten nickten, vor allem auch, als der Informatiker die Ab-schaffung der Billag forderte. Sein Fazit: Die Gebühren könnten auch via Steuern erhoben werden.

Trägerschaften haben eine Brückenfunktion. Sie verankern, wie es in den Statuten heisst, die SRG in der Bevölkerung und setzen sich für die Anliegen des Unternehmens in der Öffentlichkeit ein. Umgekehrt neh-men sie die Anliegen der Bevölkerung auf und bringen sie ins Unternehmen ein. Sie vertreten die Interessen ihrer Mitglieder gegenüber der SRG. Es war dies eine le-bendige und spannende Brücke, die wir an diesem düsteren und tristen November-abend begingen.

Erich Niederer

Düsterer, nebliger und kälter hätte es nicht sein können. Und zum Abschluss eines arbeitsreichen Tages noch die Begrüssung der Neumitglieder im Regionalstudio. Eine unvermeidliche Pflichtübung für den Präsidenten? Doch erstens kommt es anders …

Die Neumitglieder der SRG Ostschweiz zu Besuch im Regionalstudio Ostschweiz.

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SRG OStSchweiz

Ausgabe 9/2011

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15Ausgabe 9/2011

Die Berichterstattung aus der Ostschweiz bringt sehr viele spannende Erlebnisse mit sich, die aber schnell von neuen The-men verdrängt werden. Jeder Arbeitstag sieht anders aus. Die Inhalte und die Regio-nen – vom Thurgau über St. Gallen, die beiden Appenzell bis nach Glarus – wech-seln sich ständig ab, sodass Routine selten aufkommt. So lautet das erste Fazit von Silvio Liechti.

Der Regionalkorrespondent – ein selbständiger Generalist

Für Silvio Liechti brachte die neue Arbeit als Regionalkorrespondent eine grosse Umstellung mit sich: «Man ist plötzlich auf

sich allein gestellt, ist viel unterwegs, muss sich selber organisieren und die Verant-wortung ist grösser.» Fähigkeiten, die sich Silvio Liechti kontinuierlich im Beruf an-geeignet hat. Durch die Tätigkeit als Video-journalist bei Tele Südostschweiz erwarb er sich Flexibilität und sammelte erste Er-fahrungen im Fernsehjournalismus. Beim Regionaljournal Ostschweiz kam später der Radiojournalismus dazu.

Die überregionale Platzierung von Ostschweizer Themen

Der Regionalkorrespondent produziert Re-portagen aus der Ostschweiz für nationale Informationssendungen. Er berichtet über alles, was überregional interessiert und relevant ist. Hauptabnehmer der Beiträge sind die Sendungen «Rendez-vous», «Echo der Zeit» und der Informationssender DRS 4 News. Diese decken zum grossen Teil auch internationale Themen ab. Im Weiteren produziert Silvio Liechti auch Reportagen für «Regional-Diagonal» und das Regionaljournal Ostschweiz oder Graubünden auf DRS 1. Als Ostschweizer Korrespondent liefert er ferner themati-sche Inputs an die Redaktionen und be-spricht die geplanten Beiträge mit den Produzenten ab.

Konkurrenzierung mit dem Ausland

Die grösste Schwierigkeit bei der Platzie-rung von Ostschweizer Geschichten ist die Konkurrenzierung mit ausländischen The-men. Damit es regionale Beiträge in natio-nale Programme schaffen, ist neben sehr guter Qualität auch grosse Überzeugungs-

Regionalkorrespondent Silvio Liechti

Die Ostschweiz im nationalen Programm

Seit Frühling 2010 verantwortet Silvio Liechti die Stelle als Regionalkorrespondent. Er folgte auf Roland Wermelinger, der die Teamleitung der Churer Redaktion übernahm. Ein Rückblick auf ein erlebnisreiches Jahr.

arbeit nötig. Wichtige Kriterien sind Einzig-artigkeit, Aktualität und Wichtigkeit der Informationen und die Beiträge müssen exemplarisch sein.

Verschiedene Anspruchsgruppen als Herausforderung

Die Arbeit als Regionalkorrespondent ist laut Silvio Liechti spannend und abwechs-lungsreich. «Man muss sich aber immer wieder neu auf die jeweilige Situation ein-stellen und sich mit den folgenden Fragen beschäftigen: Wer will etwas von mir? Wo stehe ich mit meiner Arbeit? Was ist wich-tig und was hat Vorrang?» Der Korrespon-dent steht zwischen verschiedenen Wel-ten; einer national und international ausgerichteten Welt und einer auf die Region bezogenen. Die Zusammenarbeit mit dem Team des Regionaljournals Ost-schweiz und Graubünden ist eine wichti-ge Stütze, insbesondere auch für Rückfra-gen und Ideen.

Beiträge im grenznahen Sendegebiet

Neben regionalen Geschichten – wie Beiträge über die mögliche Wiedereinfüh-rung der Landsgemeinde in Appenzell Ausserrhoden oder Gemeindefusionen im Glarnerland – waren für Silvio Liechti Be-richterstattungen im grenznahen Gebiet besondere Höhepunkte. Dazu gehört etwa ein Beitrag über die Verkehrsprobleme am Ofenpass wegen der Touristenströme nach Livigno oder ein Bericht über die Franken-stärke und deren Auswirkung auf die Ex-portwirtschaft im St. Galler Rheintal.

Monika Gessler

Silvio Liechti berichtet in nationalen Sendungen über die Ostschweiz.

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16 Ausgabe 9/2011

Dieses Treffen war nicht einfach ein diplo-matischer Höflichkeitsbesuch, sondern ein engagierter, auch durchwegs kriti-scher Austausch von Positionen, Erfahrun-gen und Erwartungen. Mit SRG-Generaldi-rektor Roger de Weck und SRF-Direktor Rudolf Matter wurden unter anderem die Konkurrenzsituation und die ersten Erfah-rungen mit der Konvergenz thematisiert. De Weck wollte «den Ostschweizer Kanto-nen mit ihrem grossen staatspolitischen Verständnis für die SRG» zeigen, «was wir tun» und Rechenschaft ablegen. Es war von der Entwicklung hin zum «Interakti-onszeitalter», von der harten Konkurrenz des Fernsehens und den grossen techno-logischen Umwälzungen die Rede. Mit dem Internet bestehe zum ersten Mal eine Plattform, auf der Bild, Ton und Text verschmelzen. Das führe zu Abgrenzungs-problemen. Die Kernkompetenz der SRG SSR sei das Audiovisuelle, aber sie müsse auch mit dem Text arbeiten können. Die SRG sei, so de Weck, das «produktivste Me-dienunternehmen in Europa». Sie werde betriebswirtschaftlich optimiert; um in einem viersprachigen Land den Konzessi-onsauftrag zu erbringen, brauche sie nebst den Gebühren auch Werbeeinnahmen.

Um bei Jungen das Interesse für politische und wirtschaftliche Themen aus der Region zu wecken, sei das Regionaljournal auf DRS 3 auszustrahlen. Diese Erwartung der ORK kann die SRG mangels konzessions-rechtlicher Grundlage und mangels Sender nicht erfüllen. Geprüft werde aber eine Art «Regional-Diagonal» auf DRS 3. Auch auf eine weitere Forderung der ORK, nämlich das Regionaljournal möglichst bald über DAB+ zu senden, tritt die SRG momentan aus finanziellen Gründen nicht ein. Immer-hin sei dies von 2016 auf 2014 vorgezogen worden. Schliesslich war auch noch von den redaktionellen Kapazitäten für Radio und Fernsehen in der Ostschweiz die Rede. Mit über 20 redaktionellen Vollstellen im Regionalstudio sei im letzten Jahrzehnt ein Ungleichgewicht aufgehoben und ein Stand erreicht worden, der dem Querver-gleich mit anderen Regionen standhalte. «Die Newsleistung der SRG ist nicht zu top-pen», bemerkte zum Abschluss ein Ost-schweizer Regierungsrat und regte an, die-se im Rahmen der Kooperationen der SRG auch den Lokalradios anzubieten.

Erich Niederer

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Eine Delegation der Ostschweizerischen Regierungskonferenz (ORK) mit Landammann Röbi Marti an der Spitze besuchte kürzlich das Studio Zürich Leutschenbach von Schweizer Radio und Fernsehen und traf sich mit den obersten Kadern der SRG.

«Persönlich» aus der Ostschweiz

Die Radio-Talksendung «Persönlich» ist am Sonntag, 19. Februar 2012, um 10.00 Uhr in der Lokremise in St. Gallen und am 26. Februar 2012 im Schulhaus St. Antönien GR zu Besuch. Die aktuellen Gäste sind unter www.drs1.ch oder per Radiofon 0848 80 80 80 abrufbar.

Weitere «Persönlich»-Sendungen sind am 18. März 2012 in Frauenfeld TG und am 8. April 2012 in Staad SG geplant.

Weitere Termine

Die nächsten Studioführungen und Besuche von TV-Sendungen finden am 9. März 2012 («Arena») und am 20. Mai 2012 («sport-panorama») statt. Interessierte Mitglieder können sich bei der Geschäftsstelle melden: [email protected] oder Tel. 071 243 22 14.

Die Mitgliederversammlung der SRG Ost-schweiz findet am 12. Mai 2012 in der Lokremise St. Gallen statt. Das detaillierte Programm folgt mit separater Einladung.

Konvergenz, Konkurrenz und Kooperation

ORK trifft SRG

SRG OStSchweiz

iMPReSSuMAusgabe 9/2011 (Dezember 2011),erscheint neun Mal jährlichHerausgeberschaft: Publikumsrat und Mitgliedgesell-schaften der SRG DeutschschweizRedaktion (S. 1–13): Kurt Nüssli (kn), Pernille Budtz (pb), Jasmin Rippstein (jr), Christa Arnet (cha)Mitarbeitende dieser Ausgabe (S. 1–13):Achille CasanovaKontakt: SRG Deutschschweiz, Fernsehstrasse 1– 4, 8052 Zürich, Tel.: 044 305 67 03, E-Mail: [email protected], Internet: www.srgd.chRedaktion SRG Ostschweiz(S. 14–16): Geschäftsstelle,Rorschacher Strasse 150, 9006 St. Gallen, Tel.: 071 243 22 14, Fax: 071 243 22 20, E-Mail: [email protected]änderung an: SRG Ostschweiz, Postfach 128, 9006 St. GallenGestaltung und Produktion: Medianovis AG, Kilchberg/ZHKorrektorat: Ingrid Essig, WinterthurDruckvorstufe: Küenzi&Partner, Langnau/ZürichDruck: rdv Rheintaler Druckerei und Verlag AG, Berneck Auflage: 15 186 Expl. (WEMF-beglaubigt)

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Sitzend (v. l. n. r.): Ratschreiber Markus Dörig (AI), RR Martin Jäger (GR), LA Röbi Marti (GL), RR Jakob Stark (TG), RR Christian Amsler (SH); stehend (v. l. n. r.): Gerhard Frey (SRG Ostschweiz), Sarah Hauser (ORK), Viktor Baumeler (Präsident SRG Deutschschweiz), Rudolf Matter (Direktor SRF), Diego Yanez (Chefredaktor TV SRF), Roger de Weck (Generaldirektor SRG SSR), Georg Amstutz (AR), Erich Niederer (Präsident SRG Ostschweiz), Christian Ritzmann (SH).

Sc2011120507 (swissclimate.ch)