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Loslassen DER TRAUER-RATGEBER

Loslassen · 2017. 7. 12. · res. Die Musikvielfalt der letzten Jahrzehnte hat sich auch auf die GeschmäckerderMen-schenausgewirkt.Jazz, Rock`n`Roll,Pop–das warjainderUrsprungs-zeit

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LoslassenDER TRAUER-RATGEBER

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IMPRESSUM

Herausgeber:Münchener Zeitungs-Verlag

GmbH & Co. KGPaul-Heyse-Straße 2 - 4

80336 München

Geschäftsführer:Uwe Günther, Daniel Schöningh

Redaktion & Layout:MKM Merkur Kreativ Media GmbH

Verantwortlich für Anzeigen:Hans-Georg Bechthold

Druck:Druckhaus Dessauerstraße

„Loslassen – Der Trauer-Ratgeber“ ist eineSonderveröffentlichung des Münchner

Merkur und seiner Heimatzeitungen zurAusgabe 164 am 19. Juli 2011

LoslassenDER TRAUER-RATGEBER

LOSLASSEN – DER TRAUER-RATGEBERSeite 2 Dienstag, 19. Juli 2011

Liebe Leserinnen,liebe Leser,

EDITO

RIAL

Für Menschen, die einen lieben Menschen verlieren, tauchen trotz des Sommers dunkle Wolken am Horizontauf. Foto: dpa

Thomas Multhaup

wurde. Ihre Eltern habendiese Stiftung gegründet.Wir haben mit Hannahs Va-ter gesprochen – und sindbetroffen und fasziniert zu-gleich.

Aber Trauerarbeit kostetdie Angehörigen bei jederArt von Trauerfall viel Kraft.Oft schon von den ersten Mi-nuten des Abschieds an. Sovieles ist in einer extremenAusnahmesituation zu tun.Was wichtig ist, was richtigist, wer wofür zuständig ist,„Loslassen“ versucht wieder,einige Informationen undTipps anzubieten.

Wer den Sommer unbe-schwert genießen kann, dersoll das mit Freude tun. Wergerade Trauer auszuhaltenhat, dem möge es bald bessergehen.

THOMAS MULTHAUP

FREIER SEELSORGER

[email protected]

Sommer – die Hochzeitdes Jahres! Eine Zeit, dieviele Menschen herbeiseh-nen und genießen. Gut so!Mitten im Sommer er-scheint jährlich auch unserRatgeber „Loslassen“. DasThema Trauer fügt sichscheinbar nur schwer in dieEmpfindungen ein, die diemeisten Menschen im Som-mer haben. Und dennochgibt es Sterben, Tod undTrauer an jedem Tag desJahres.

Trauer fühlt sich für den,der sie jetzt konkret erlebt,nicht viel anders an, als imWinter. Wer einen lieben,vielleicht sogar seinen liebs-ten Menschen verloren hat,

für den kann es mitten imJuli dunkel und grau wie imNovember sein.

Traueranzeigen in denZeitungen, Gespräche, indenen wir erfahren, dassein Bekannter, eine Freun-din verstorben ist, Berichteüber Verkehrsunfälle mitUnfalltoten, Soldaten, auchetliche deutsche, die infremden Ländern sterben,Tote von Gewaltverbrechen– das sind keine Exklusiv-nachrichten für die dunkleJahreszeit, sondern tatsäch-lich alltägliche Nachrich-ten.

Wie sagte es Rainer MariaRilke einmal:

„Der Tod ist großWir sind die SeinenLachenden Mund’s.Wenn wir uns mittenim Leben meinenWagt er zu weinenMitten in uns.“

In dieser Ausgabe stellenwir Ihnen unter anderemdie Hannah-Stiftung vor.Hannah und ihre Familiemeinten sich mitten im Le-ben – bis zum 29. August2007. An diesem Tag wirddas 14-jährige MädchenOpfer eines Gewaltverbre-chens und ermordet. Einunvorstellbares Ereignis.Ihre Familie musste sie los-lassen, weil sie ihr entrissen

Die nächste Ausgabe erscheint am:

■ Dienstag, 4. Oktober 2011

Wollen Sie sich und Ihr Unternehmen imTrauer-Ratgeber „Loslassen“ präsentieren?Dann rufen Sie uns an: Telefon 0 89 / 53 06 - 347.

Wir beraten Sie gerne kostenlos und unverbindlich!

LoslassenDER TRAUER-RATGEBER

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LosLassen – Der trauer-ratgeber Seite 3Dienstag, 19. Juli 2011

Kondolieren: Offenes Ohr statt RatschlägeTrauer ist eine emotiona-

le Last, Trauernde brau-chen also Entlastung. Indiese Kurzformel lässt sichdie Gefühlssituation vontrauernden Menschen fas-sen. Damit ist eine grund-sätzliche Richtung für jedeForm von Kondolenz oderBeileidsbezeugung vorge-geben.

Wenn ein Mensch nachvielen gemeinsamen Jah-ren stirbt, dann fehlt demHinterbliebenen nicht nurder Lebenspartner, son-dern es fehlt auch derselbstverständlich gewor-dene Ansprechpartner. Diemeisten Trauernden erwar-ten keine großen Worte,sondern dass man ihnenzuhört. Das vermittelt dasGefühl, verstanden undmit der Trauer angenom-men zu sein.

„Du solltest…“ oder gar„Du musst…“: Sätze, die sobeginnen, sind sicher gutgemeint, Trauernde kön-nen sie trotzdem wie Schlä-ge empfinden. Viel hilfrei-cher empfinden TrauerndeAngebote, die persönlicheUnterstützung und Anteil-nahme ausdrücken. Natür-lich sind diese Angebotefür denjenigen, der siemacht, mit einem höherenZeitaufwand verbundenals das Schreiben einerBeileidskarte.

Worte überlegtwählen

Sowohl gesprochene, alsauch geschriebene Worte anTrauernde sollten gut über-legt sein. Ein Hilfsangebot,das dem Trauernden ge-macht wird, muss auch wirk-lich machbar sein. Sätze, dieman schreibt, sollen nach

Möglichkeit dem Trauerndenund nicht dem Schreiber guttun. Bibelverse oder sonstigerspiritueller Trost sind mit Zu-rückhaltung zu verwenden,selbst wenn die Trauerndenansonsten offen dafür sind. DaTrauer und Leid Gefühlssacheist, sollte echter Trost das Herzund nicht den Kopf zu errei-chen versuchen.

Den Tod erklären und ver-ständlich machen zu wollen,macht es keinem Trauerndenleichter, eher noch schwerer.Deshalb sollten Sätze wie:„Der Tod war eine Erlö-sung!“, „Das war ja eigentlichgar kein lebenswertes Lebenmehr!“, „Der Verstorbene hat

es jetzt viel besser!“, „Es hättejanochvielschlimmerkommenkönnen!“, „Der liebe Gott weißschon, was gut für den Men-schen ist!“ immer vermiedenwerden. Solche Gedanken mö-gen gut gemeint sein, vielleichtsogar stimmen. Trotzdem tunsie den engsten Angehörigenmeist sehr weh. Sprechen Trau-ernde allerdings selber in dieserForm über den Tod und denVerlust, ist das etwas anderesund sollte nicht kommentiertwerden.

FürdenTrauerndensindeinemitgeweinte Träne oder eineherzliche Umarmung oft wich-tiger als viele kluge Worte!

Thomas mulThaup

Vor allem bei prominenten Sterbefällen werden oftmals Kondolenzbücher ausgelegt. Foto: dpa

KonDoLenzKartenIn Zeiten von intensiverelektronischer Kommunika-tion per E-Mail oder Telefonist ein auf Papier geschrie-benes Wort seltener gewor-den. Aber bei einem Trauer-fall sollte einhandschriftlicher Gruß sein.Für den, der es schreibenmöchte, vielleicht unge-wohnter in der Formulie-rung. Für den, der es in derTrauer erhält, ein kostbaresGeschenk, das Verbunden-heit und Anteilnahme wirk-lich zum Ausdruck bringt.

Wie beinahe überall istauch das Angebot an Kon-dolenzkarten unüber-schaubar geworden. Ne-ben Standardkarten, dieman so oder sehr ähnlichschon vor fünfzig Jahrengesehen haben könnte,gibt es auch sehr hochwer-tige und geschmackvolleKarten. Gerade Trauerndenwird es guttun, wenn sieder Karte ansehen, dass ihrVerstorbener und auch ihrSchmerz wertgeschätztwerden. Tm

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LosLassen – Der trauer-ratgeberSeite 4 Dienstag, 19. Juli 2011

Trauerrituale imWandel der Zeit

Foto eines Verstorbenen

Wer regelmäßig die Todes- oder Traueranzeigen in seinerZeitung anschaut, und das soll bei nicht wenigen Men-schen bis heute immer noch die erste Seite sein, die sielesen, stellt das seit einiger Zeit fest. Immer mehr Hinter-bliebene lassen in dieseAnzeige ein Foto ihresVerstorbe-nen eindrucken. Warum? Wir leben in einer Welt vollerBilder. Früher war immer ein Film zu kaufen, dessen Bil-der meist sparsam „verschossen“ wurden. Entwicklungund Abzüge kosteten auch nochmals.Die Zeit der Digitalkameras macht schnelles und vielfa-ches Fotografieren möglich. Viele Ereignisse und Mo-mente werden festgehalten, inzwischen fotografierenmanche Menschen auch ihre Verstorbenen. Dahintersteht unser Bedürfnis, zu sehen, festzuhalten, sichtbar zusein und – im Fall des Todes – sichtbar zu bleiben. EineTraueranzeige mit einem Foto macht den Verstorbenen,denen, die ihn kannten, sichtbar, eigene Erlebnisse zu-sammen mit ihm fallen uns ein. Dieser Trend setzt sichdann auch bei Trauerfeiern weiter fort.Auf eine Staffelei, häufig mit Stoff drapiert, wird eingroßes Foto des Verstorbenen gestellt, neben den Sargoder die Urne. Manchmal trägt sogar ein Angehörigerdieses Foto dann auch auf dem Weg zum Grab, wo esdann bei der Beisetzung an einen schönen und gutsichtbaren Platz gestellt wird. Noch in den 70er-Jahrenwar es ganz anders: Man wollte den Verstorbenen na-hezu ausblenden. Heute ist der Wunsch da, ihn bei sei-nem letzten Lebensfest gegenwärtig zu haben. Undwas eignet sich da als Erstes mehr, als ein großes, füralle, die von ihm Abschied nehmen, gut sichtbaresFoto? tm

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Die Erinnerung ist ein Fensterdurch das ich Dich sehen kann,wann immer ich will.

Tamara Schneider3. Januar 198628. April 2010

Die Beerdigung findet Mittwoch,den 5. Mai 2010, 11 Uhr,auf dem Neuen Friedhof statt.DU BIST NICHT MEHR DA,WODU WARST,ABERDU BIST ÜBERALL,WO WIR SIND.

FRANZ SCHMIDT* 5. SEPTEMBER 1939 † 28. APRIL 2010

IN LIEBE:GABY UNDHORST MIT SVEN UNDTANJA

BIRGIT UNDANTON SCHMIDT

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Wer erinnert sichnoch an die Trauerfeierfür die Königin derHerzen, Lady Diana?Fragt man nach, woransich denn die Men-schen erinnern, danntaucht sofort die Ant-wort auf: Elton Johnhat eine ganz spezielleVersion von „Candle inthe wind“ gesungen.Das ist jetzt 14 Jahreher. Dass das noch sovielen Menschen in Er-innerung ist, das ist füreine so schnelllebigeZeit schon überra-schend.

Die allermeisten, diesich daran erinnern,fanden und finden dasauch schön. Nur drei-ßig Jahre zuvor wäre

das vollkommen un-möglich gewesen: Dasstrenge höfische, aberauch das strenge angli-kanisch-kirchliche Ze-remoniell hätten derartpersönliche Gestal-tungselemente unter-bunden und verhin-dert. Inzwischen sindTrauerfeiernmitneuen,persönlichen Elemen-ten viel selbstverständ-licher geworden. „Los-lassen“ stellt einigedieser neuen Zeichenund Rituale vor undversucht, ihre Bedeu-tung zu erklären:

n Musik bei der Trau-erfeier: Eine Möglich-keit, eine Trauerfeierpersönlicher und da-

Buntbemalte Särge sind ein Trend, der sich auch inDeutschland immer mehr durchsetzt. Foto: dpa

Beim Trauergottesdienst für den Filmproduzenten BerndEichinger war in der Kirche St. Michael in München eingroßes Foto des Verstorbenen aufgestellt. Foto: dpa

mit „näher am Verstor-benen“ zu gestalten,ist Musik. Natürlichwerden innerhalb eineskirchlichen Trauergot-tesdienstes im Nor-malfall Kirchenliedergespielt und gesungenwerden. Doch auf demFriedhof und natürlichbesonders dann, wenndie Trauerfeier eineweltliche ist, sind inzwi-schen oft andere Klängezu hören. Dabei habensich „Time to say good-bye“ oder „My way“inzwischen auch schoneinen gewissen Klassi-kerstatus erworben.

In letzter Zeit ist viel-fach auch der Song „Wirwerden geboren, um zuleben“ zu hören, aberauch „Somewhere overthe rainbow“. Das magdem einen gefallen, demanderen nicht, aber da-hinter steht etwas ande-res. Die Musikvielfaltder letzten Jahrzehntehat sich auch auf dieGeschmäcker der Men-schen ausgewirkt. Jazz,Rock`n`Roll, Pop – daswar ja in der Ursprungs-zeit nicht nur Musik,sondern Ausdruck einesneuen Lebensgefühlesund -stils. Viele damalsjunge Menschen hatdiese Musik wirklich ge-

prägt und begleitet. Wa-rum soll sie dann nichtauch bei der Trauerfeierzu hören sein?

n Blumenschmuck:Würde man Fotos vonBlumengebinden aufden Särgen aus den 80er-Jahren nebeneinanderlegen, es wäre fast im-mer dasselbe darauf zusehen. Das würde nichtnur für die ausgewähl-ten Blumen gelten, son-dern auch für die Größe.Großformatige Sargbu-ketts deckten damals fastden gesamten Sarg zu,machten ihn und damitden Verstorbenen nahe-zu unsichtbar. Auch hiergibt es deutliche Verän-derungen.

Die Blumenauswahlist unheimlich vielfäl-tig geworden. Die Lieb-lingsblume eines Ver-storbenen ist inzwischenoft wichtiger als das, was„man“ so nimmt. Unddie Größe der Sargbu-ketts ist sichtbar kleinergeworden: Sarg oderUrne sind nicht längerhinter einem gut ge-meinten Blumenmeerverschwunden, sie sindsichtbar.

(Fortsetzung aufSeite 5)

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LosLassen – Der trauer-ratgeber Seite 5Dienstag, 19. Juli 2011

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neue bestattungsformenNatürlich sind auch die neuenBestattungsformen Ausdruckvon Veränderung im Bereichder Bestattungskultur. Dabeierweisen sich gerade Baum-und Naturbestattungen als eineAlternative, die immer stärkernachgefragt wird.Selbst in ländlichen Gegenden,wo der Prozentsatz der Erdbe-stattungen noch immer sehrhoch ist, ist das Thema Baum-bestattung angekommen. Esentspricht offenbar dem Selbst-verständnis von immer mehrMenschen, die das Sterben zu-mindest im Hinblick auf denKörper als Rückkehr zur Naturund in ihren Kreislauf verste-hen. tm

Es geht wirklich um denTod und den Verstorbenen.Eine Wahrheit, die sich hin-ternichtswirklichverbergenließe. Auch sind häufig ge-steckte Blumenherzen derengsten Angehörigen an dieStelle von Kränzen getreten.Und hinter all dem steckenganz offensichtlich auchFriedhofsgärtner und Floris-ten,dieversuchenderTrauerauch einen echten floralenAusdruck zu geben.

n Mitgebrachte Blumen:Ein Wunsch oder eine An-regung, die schon mehrfachin „Loslassen“ zu lesen war.Mitgebrachte Blumen soll-ten nicht erst am Grab ausdem Papier oder der Foliegewickelt werden. Das siehtnicht nur nicht gut aus, son-dern macht oft ein unange-nehmes Geräusch. Darüberhinaus steht derjenige, derdie Blumen als lieben letz-ten Gruß ablegen möchte,dann oft noch mit dem Pa-pier oder der Folie in derHand da und weiß nicht,wohin damit. Das ist alleskein Thema, wenn die Blu-men schon vor Beginn derTrauerfeier aus ihrer Verpa-ckung befreit werden.

nBlütenblätter: Im Zusam-menhang mit Blumen fälltein anderer, neuerer Brauchin letzter Zeit auf. Am Grabsteht ein Korb, je nach Grö-

ße der Trauerversammlungsind es auch mehrere, mitBlütenblättern. Bei der per-sönlichen Verabschiedungam offenen Grab nimmtjeder einige dieser Blüten-blätter und streut sie aufdie Urne oder den Sarg.Wenngleich Erde und Was-ser nicht nur klassisch sind,sondern auch eine religiöseBedeutung haben, findenviele Angehörige zumindestden Erdwurf schwierig.

So tritt an seine Stelle oftder Blütenwurf. Doch dieBedeutungen sind nichtvergleichbar. Während derErdwurf tatsächlich dasBeerdigen versinnbildlicht,geht es beim Blütenwurfeher um den Abschied derTrauernden. Einige kost-bare Blütenblätter bringendie Dankbarkeit für das,was man Gutes durch denVerstorbenen erfahren durf-te, zum Ausdruck. Von derRückgabe dessen, was sterb-lich an ihm war, an die Erde,ist dabei nicht zu denken.

n Urne selber tragen: Esgibt Angehörige, für diedieser Gedanke undenk-bar wäre: Die Urne, die dieAsche eines Verstorbenenbirgt, selber ans Grab zutragen. Aber es gibt auchdie anderen, für die das zueinem guten Abschluss desgemeinsamen Lebenswegesgehört. Wer diesen Wunschhat, sollte das schon beieinem der Gespräche mitdem Bestatter ansprechen.Dieser wird dann die Fried-hofsmitarbeiter entspre-chend informieren. Man tutaber gut daran, unmittelbarvor der Trauerfeier noch-mals nachzufragen. Meis-tens wird diesem Wunschder Angehörigen gerne ent-sprochen. Allerdings: DieBeisetzung in das geöffneteGrab muss durch den Fried-hofsmitarbeiter vorgenom-men werden.

n Texte, bewegte Bilder, Ster-bebilder: Aber nicht nur optischtut sich manches beim ThemaBestattung. Man hört und liestauch andere Texte. Manchmalwerden persönliche Abschieds-briefe von Verwandten vorgele-sen, die eventuell mittels einesBeamers mit Bildern aus demLeben des Verstorbenen hin-terlegt sind. Oder es werden dieLebensdevisen des Verstorbenenzitiert. Berührend ist es auch,wenn ein Mensch, der nach lan-ger Krankheit verstorben ist, ei-nen Abschiedsbrief hinterlässt,der dann stellvertretend bei sei-ner Trauerfeier vorgetragen wird.

Ebenso fällt auf, dass auf densogenannten Sterbebildern viel-fältigere Motive zu sehen sind.Und auch die dort eingedrucktenGedanken und Sätze tragen im-mer häufiger eine neue, persönli-che Note. Und wenn Menschendas traditionellere Sterbebild miteinem guten Gebetswort nachwie vor mehr entspricht und

mehr Trost gibt? Das ist vollkom-men in Ordnung. Es geht nichtum zwanghafte Veränderungen,sondern um Vielfalt.

n Sarg bemalen: Auch das Ritu-al, den Sarg zu bemalen, verbin-det zwei wichtige Dinge, nichtnur für Kinder und Jugendliche,aber am leichtesten für sie: DemVerstorbenen nahe zu sein, in-dem ich sein gewissermaßen„letztes Zuhause“ verschönere,aber auch der eigenen Trauer ei-nenganzpersönlichenAusdruck,eigene Gestalt geben kann.

n Ankleiden des Verstorbenenund persönlicher Abschied: Zuden ersten und vielleicht wich-tigsten Trauerritualen gehört derpersönliche Abschied. Und hierkann man erkennen, dass neueRituale nicht selten eine Rück-kehr zu den ganz alten Bräuchenund Ritualen bedeuten. Früherwar beispielsweise der häusli-che Abschied im Familienkreis

selbstverständlich. Man erwiesdem Verstorbenen die letzteEhre. Gute Kleidung, meist derSonntagsstaat wurden angezo-gen, man betete miteinander,tröstete sich gegenseitig, auchindem man sich über das Lebendes Verstorbenen austauschte.

Im Lauf des vergangenen Jahr-hunderts ging das Bekleiden desToten immer mehr in die Händedes Bestatters über, persönlicheVerabschiedungen wurden im-mer seltener. Inzwischen weißman,wiewichtigundwertvollderaktive, der persönliche Abschiedist. Zum einen deshalb, um denTod wirklich begreifen zu kön-nen, zum anderen aber, weil dieZeit zwischen Tod und Bestat-tung noch einmal die Möglich-keit gibt, das gemeinsam ErlebteRevue passieren zu lassen undaktiv zu beenden. Eine Möglich-keit, die mit dem Moment derBestattung oder der Einäsche-rung absolut und unwiederbring-lich vorbei ist. thomas multhaup

Viele Trauergäste bringenselbst Blumen mit. Foto: dpa

Neue Bestattungsartenwie beispielsweise dieBaumbestattung werdenimmer häufiger ange-fragt. Foto: dpa

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LosLassen – Der trauer-ratgeberSeite 6 Dienstag, 19. Juli 2011

Symbolträchtige Hoffnung

Das Kreuz als Bildnis für das Leiden Christi ist ein wichtiges Sym-bol im Christentum. Foto: dpa

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Neben den „neuen Symbo-len“ und „Ritualen“ bei Verab-schiedung und Trauerfeier gibtes natürlich auch die klassi-schen, meist kirchlichen Zei-chen und Symbole. Da auchdiese sich nicht mehr jedem au-tomatisch erschließen oder be-kannt sind, sollen sie vorgestelltund gedeutet werden.

n Was bedeutet „Liturgie“?:Kirchliche Feiern werdenhäufig auch mit dem Begriff„Liturgie“ bezeichnet. Diesesgriechische Wort meint eineöffentliche rituelle Handlung,durch die Gott verehrt wirdund/oder gläubige Menschenin ihrem Glauben weiter ge-stärkt werden sollen. Das giltnatürlich auch im Hinblickauf die Trauerfeier und dieBestattung. Ihre Liturgie sollTrost geben und den Glaubenan die Auferstehung der Totenstärken.

n Auferstehung – Kernpunktchristlicher Hoffnung: DieAuferstehung der Toten istder Dreh- und Angelpunktder christlichen Botschaft.Diese Hoffnung gründet sichdarin, dass die christlichenKirchen fest davon überzeugtsind, dass Jesus drei Tage nachseinem Tod auferstanden istund denen, die an ihn glau-ben, auch diese Auferstehungam letzten oder jüngsten Tagversprochen hat. Diese Bot-schaft „Der Tod ist nicht dastotale Ende!“ prägt die kirch-lichen Rituale rund um eineBeisetzung sowie die wich-tigen christlichen Zeichen.

n Kreuz: Die Trauerversamm-lung geht beispielsweise vonder Trauerhalle aus zum Grabhinter einem Kreuz her. SeineBotschaft ist: Jesus ist gestor-ben für die Menschen, auch fürden, der jetzt gerade beigesetzt

wird. Wer das als Glauben insich trägt, der darf zwar traurigsein, aber letztlich nicht hoff-nungslos.

n Erdwurf: Wenn der Sargoder die Urne beigesetzt sind,dann wird häufig Erde in dasGrab geworfen. In diesem Zei-chen verbergen sich mehrereAussagen. Zunächst erinnertder Erdwurf an den biblischenSchöpfungsmythos, nach demGott den Menschen aus derErde geformt hat und ihmdann mit seinem Atem Lebengegeben hat.

Am Ende des Lebens zerfälltdieser Leib wieder und kehrtin den Kreislauf der Natur zu-rück. Das wird mit dem Erd-wurf auch sichtbar gemacht:Man wird beerdigt, der Erdezurückgegeben und mit Erdebedeckt.

gebete:Worte an gott

Gebete sind Worte an Gott. Je nach ihremInhalt können es Lobpreisungen, Dank-oder auch Bittgebete sein. Viele Menschenhaben bei den kirchlichen Gebeten anläss-lich einer Trauerfeier den Eindruck, dass dieWorte Sünde, Schuld,Vergebung besondershäufig auftauchen. Das mag durchaus sein.Vielleicht fällt es manchen Menschen aberauch nur deshalb besonders auf, weil dieseWorte sehr aus unserem Sprachgebrauchverschwunden sind. Richtig ist auf jedenFall, dass sie vor allem im katholischen Ritu-al unüberhörbar sind.

Dahinter steckt vermutlich eine Angst: dieAngst, dass die Lebensleistung eines Men-schen in Gottes Augen nicht ausreichenkönnte, sodass der Verstorbene nicht in denHimmel kommt. Ob das so ist, weiß natür-lich niemand. Wer dann schaut, wie Jesusgelebt hat und wie er auch mit menschli-chen Fehlern umgegangen ist, der wird die-se Angst nicht wirklich nachvollziehen oderteilen können. Etwas mehr von der Liebeund Menschenfreundlichkeit dieses Jesus inBestattungsritualen hörbar zu machen,würde sicher vielen Trauernden helfen. tm

Wer betet, richtet seine Wünsche undseinen Dank an Gott. Foto: dpa

(Fortsetzung auf Seite 7)

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LosLassen – Der trauer-ratgeber Seite 7Dienstag, 19. Juli 2011

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Eine Krise – und dazu gehört zweifellosder Verlust eines geliebten Menschen– bedeutet immer einen Bruch in derNormalität und Kontinuität des Lebens,manchmal auch den völligen Zusam-menbruch all dessen was war.Ob dieser Bruch zum Aufbruch führt,entscheidet der Betroffene selbst.

Schwierig ist es, wenn man Krisenallein gegenübersteht oder sichunverstanden fühlt. Hier ist es oftmalssinnvoll, unter fachkundiger Begleitungdie eigenen Ressourcen zu entdeckenund im Dialog neue Perspektiven undWege zu finden sowie Kraft für positiveVeränderungen zu schöpfen.

Dienstag, 19. Juli 2011, 19 UhrBestattungshaus HanriederLoestrasse 5, 85221 DachauEintritt frei

Aufgrund begrenzter Plätzebitten wir um Anmeldung unter:Tel. 0 81 31 - 37 66 33Email [email protected]

Vortrag mit anschließendem Gespräch „Umgang mit Krisen“

EinbruchUmbruch

Aufbruch

Schon im antiken Judentum findet sich bei religiösen Riten der Gebrauch von Weihrauch. Foto: dpa

Die begleitenden kirchli-chen Gebete beim Erdwurfbringen zum Ausdruck, dassderLeibdesMenschenetwasBesonderes ist, sein Lebenaber nicht mit dem Tod zuEnde ist. Der Mensch wirdam Jüngsten Tag auferste-hen mit Leib und Seele. Si-cher schwierig zu verstehen!

n Spezielle katholische Ri-ten: Weihwasser und Weih-rauch sind Riten, die imevangelischen Bestattungs-ritus nicht oder nur sehrselten vorkommen. Das

Weihwasser erinnert an dieTaufe. Durch sie wird derMensch aus katholischerSicht ein Kind Gottes. DieseZugehörigkeit hört mit demirdischen Tod nicht auf,sondern reicht hinüber insneue und ewige Leben.

Der Gebrauch von Weih-rauch bei religiösen Ze-remonien ist älter als dasChristentum. Er findet sichschon im antiken Juden-tum, aber auch in anderenReligionen. Die Harze, dieverbrannt werden, sind sehrkostbar. Die gottesdienstli-

che Verwendung stellt alsoeine besondere VerehrungGottes dar. Bei der katho-lischen Beerdigung erin-nert die Verwendung vonWeihrauch noch an etwasanderes: Er erinnert daran,dass Gott durch den Heili-gen Geist in den Menschenwohnt. Die Kirche sagt: DerMensch ist ein „Tempel desHeiligen Geistes“. Das ver-leiht dem Menschen einebesondere Würde, die mitseinem irdischen Tod nichtverloren geht.

Thomas mulThaup

Kurios: PozzuoLi, MüLL unD ein MausoLeuMBella Italia – viele Zeitgenos-sen werden in den kommen-den Wochen wieder Urlaub inItalien machen. Dass es in un-serem Nachbarland ein soge-nanntes Nord-Süd-Gefällegibt, das wissen viele. Nord-italien: reich und sauber, Süd-italien: arm und schmutzig, sosehen es viele Italiener selber.Im Zusammenhang mit demThema Schmutz und Müllmacht insbesondere Neapelimmer wieder Schlagzeilen.Diese Stadt und ihr Umlandscheinen tatsächlich in Müll-bergen zu versinken. Die Ka-pazitäten für die Entsorgunggewöhnlichen Mülls sind inNeapel chronisch ausge-schöpft. Neue Deponien wer-den von Bürgern, die aufge-hetzt sind oder von der Mafia,für die Sondermüll ein sehrlukratives Geschäft ist, ge-kauft sein sollen, blockiert.Die nach vielen Jahren Pla-nung endlich fertiggestellteVerbrennungsanlage vonAcerra kann nur einenTeil deranfallenden Menge verarbei-ten. So entstehen ringsumherillegale Müllkippen. Gleich-zeitig beherbergt die Regionrund um die süditalienischeStadt ein reiches kulturellesErbe mit zahlreichen wichti-gen Ausgrabungsstätten, da-

runter die UNESCO-Welter-bestätte Pompeji.Pozzuoli ist eine Stadt mitknapp 85000 Einwohnern inder Provinz Neapel. Zur Zei-tenwende, als das RömischeReich eine Weltmacht war,war Puteoli, was kleinerBrunnen heißt, eine bedeu-tende Hafenstadt. Hier wohn-ten also auch viele reiche undreich gewordene Bürger. Aufein besonderes Zeugnis die-ses Reichtums stieß die italie-nische Polizei vor kurzem beieinem Einsatz gegen eine il-legale Müllkippe. Sie ent-deckte eine reich dekorierteRömergrabstätte aus demzweiten Jahrhundert unsererZeitrechnung.

Dass überraschende archäo-logische Funde gemachtwerden, passiert immerwieder einmal, allerdingsselten unter so kuriosenUmständen. Denn das guterhaltene Mausoleum inPozzuoli lag unter 58 Ton-nen Sondermüll.Das Grabmal befand sich inder Nähe eines Turmes ausdem 17. Jahrhundert, derebenfalls als Müllkippemissbraucht wurde. Die ita-lienischen Behörden zeigtenden Besitzer des Grund-stücks inzwischen wegenVerstoßes gegen Vorschrif-ten zum Umweltschutz undzum Erhalt des archäologi-schen Erbes an. Tm

Das gut erhaltene Mausoleum wurde unter insgesamt 58Tonnen Sondermüll entdeckt. Foto: dpa

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LosLassen – Der trauer-ratgeberSeite 8 Dienstag, 19. Juli 2011

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Hannah, ein lebenshungri-ges und fröhliches Mädchen,feiert am 10. März 2007 ihren14.Geburtstag.WenigeMona-te später wird sie von einem25-jährigen Mann mit einemMesser überwältigt, gefesseltund geknebelt, über Stundenfestgehalten, vergewaltigt undkurz nach Mitternacht brutaldurch Messerstiche ermordet.„Loslassen“ sprach mit demVater von Hannah, VolkerWiedeck, der seine Trauer aufganzeigeneArtundWeisever-arbeitet – bis heute.

Ihre Tochter Hannah isteinem Gewaltverbrechenzum Opfer gefallen. Wie le-ben Eltern und Geschwisterweiter, wenn eine solcheNachricht überbracht wird?

Volker Wiedeck: „Es gibtkeinRezeptfürdasÜberleben.Zwischenzeitlich habe ichvon einigen Familien mit ähn-lichen Schicksalen erfahrenoder Berichte erhalten, dassjedes Familiensystem und dar-in wiederum jeder Einzelnevöllig unterschiedlich auf die-se Situation reagiert. Für mei-ne Frau und mich war vonAnfanganklar,dasswir schonfür unsere beiden verbliebe-nenTöchterweiter lebenmüs-sen. Der Täter durfte nichtnocheinmalmehrMachtüber

unsere Familie ausüben undsie zerstören. Dies war für unsdie wesentliche Motivation.“

Hat Ihre Familie Hilfe undUnterstützung erhalten?

Wiedeck: „Oh ja, ohne die-se Hilfe und Unterstützungwären wir hoffnungslos über-fordert gewesen. Vor allem dieFamilie im weiteren Sinne hatfür die Erledigung des Alltagsgesorgt. Einkäufe, Kochen,Putzen. Ganz alltägliche Din-ge, zu denen wir nicht mehrin der Lage waren. Auch dieNotfallseelsorge und der Op-ferschutz der Polizei warensehr hilfreich. Auch mensch-liche Gesten der Anteilnahmeaus der Nachbarschaft unddem Freundeskreis warensehr wichtig.“

Bereits neun Monatenach dem Verbrechen wardie Hannah-Stiftung gegensexuelle Gewalt gegründet.Wie kam es dazu?

Wiedeck: „Nach der Tatkam eine Flut von Betroffe-nenauf jedesFamilienmitgliedund den Notfallseelsorger zu,um über eigene Erfahrungendes sexuellen Missbrauchsund Gewalt zu berichten.Zumeist Frauen, aber auchMänner. Diese Begegnungenund Berichte haben mir dieDimension der Gewalt unddes Missbrauchs deutlich vorAugen geführt. Nach Wochendes Grübelns wandte ich michan Alice Schwarzer, die meineAbsicht, eine Stiftung zu grün-den, in einem EMMA-Artikelveröffentlichte und damit denStein ins Rollen brachte.“

Was leistet die Hannah-Stiftung?Volker Wiedeck

Wiedeck: „Die Hannah-Stif-tung ist in den Bereichen Präven-tion, Intervention und Öffent-lichkeitsarbeit tätig. Die Präven-tionsmaßnahmen finden durchdie Finanzierung von Kursen anSchulen statt, welche die Kindervor sexuellem Missbrauch schüt-zen. Darin geht es um die Stär-kung des Selbstbewusstseins, dieFörderung der Wahrnehmungihrer Gefühle, die Erarbeitungvon Lösungsstrategien und wiesie sich Hilfe holen können. Da-zu gehören auch Projekte zurSelbstbehauptung, Förderungder Klassengemeinschaft und dieAnleitung für ein respektvollesMiteinander.

Anfang Juni 2011 hat die Han-nah-Stiftung in Kooperation mitder Beratungsstelle gegen sexua-lisierte Gewalt in Bonn eine eige-ne Handreichung mit allen wich-tigen Sachinformationen undschulischen Arbeitsmaterialienfür Grundschullehrer veröffent-licht. Diese kann gegen eineSchutzgebührvonzweiEuroPlusPorto angefordert werden.

Leider können wir Gewalt undMissbrauch trotz guter Präventi-on nicht verhindern. Deshalb istdie Intervention ein wichtiger Be-reich im Arbeitsfeld der Stiftung.Hier fördern wir vor allem dieArbeit von Beratungsstellen undähnlichen Einrichtungen, derenMitarbeiterinnen zumeist hochqualifiziert, erfahren und auf dieThematik Gewalt, Vergewalti-

gung und sexueller Missbrauchspezialisiert sind. Dort findenBetroffene Beratung, therapeu-tische Begleitung sowie Hilfenund Begleitung zu Prozessen beiGericht.

Da über dem unbequemenThema Missbrauch und Gewaltimmer noch der Schleier des Ta-bus liegt, legt die Hannah-Stif-tunggroßenWertaufÖffentlich-keitsarbeit, um zu informierenund zu sensibilisieren. Erfreuli-cherweise gibt es dazu immerwieder Unterstützung aus derBevölkerung. Von Aktionsta-gen, Bazaren und Lesungenüber sportliche Ereignisse, Be-nefizkonzerte und Sammelak-tionen, bis hin zum RheinischenKarneval und Motorraddemos,wird über die Thematik in derPresse berichtet.“

Welche Ziele haben Sie fürdie Zukunft der Stiftung?

Wiedeck: „Besonders wich-tig ist mir die Prävention inder Stiftungsarbeit. Jedes Opfervon Missbrauch und Gewaltweniger ist mehr als eine Lei-densgeschichte weniger. Dennauch Familie, Freunde und dasLebensumfeld der Betroffe-nen sind mitbetroffen. Deshalbmöchte ich insbesondere unse-re Präventionsprojekte an denSchulen ausbauen. Im Laufe

der nächsten Jahre werde ichan diesem Projekt arbeiten undweitere Spender und Sponsorensuchen. Intensiv werde ich auchan der Erhöhung des Stiftungs-kapitals arbeiten, um die Berei-che Prävention und Interventi-on mit den nötigen finanziellenMitteln ausstatten zu können.So bleibt es für die Zukunft derHannah-Stiftung wichtig, in derÖffentlichkeit präsent zu sein,um Spender anzusprechen.

IntervIew: thomas multhaup.

Hannah hatte noch ihr ganzes Le-ben vor sich. Fotos: fkn

InformatIonen & KontaKtDie Hannah-Stiftung, die sich vor allem für die Prävention vorsexueller Gewalt starkmacht, hat ihren Sitz in Königswinter. An-sprechpartner ist Volker Wiedeck, Kantstraße 2, 53639 Königs-winter,Telefon 02223/9070955,E-Mail: [email protected]. Nähere Informationen über die Stiftung und die Hintergrün-de gibt es zudem im Internet unter www.hannah-stiftung.de.

spenDenKonto

Hannah Stiftung,■KreissparkasseKöln, Kontonummer17003362, BLZ37050299Hannah Stifttung,■Volksbank BonnRhein-Sieg, Konto-nummer5505555017, BLZ38060186

Die Stiftung wird von derDeutschenStiftungsagenturverwaltet und die Spenden-konten von Opferschutzbe-auftragten der Polizeibe-hörde Bonn beaufsichtigt.

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LosLassen – Der trauer-ratgeber Seite 9Dienstag, 19. Juli 2011

Todesfall in der Familie: Die ersten SchritteWenn ein Mensch stirbt, dann sollte Zeit für Trauer

sein können. Doch es gibt eine Vielzahl von Dingenzu veranlassen und zu entscheiden. Die nachstehendeListe bietet Hilfestellungen an, um im Todesfall allenotwendigen Schritte unternehmen zu können, damiteine persönliche, angemessene und der Trauer Raumgebende Bestattung möglich wird.

Hat der Verstorbene zu Lebzeiten Vorsorge getrof-fen oder Wünsche hinsichtlich der Bestattung hinter-

lassen, so sollte sein diesbezüglicher „Letzter Wille“nach Möglichkeit eins zu eins respektiert und umge-setzt werden. Gibt es keine Vorsorgebestimmungen,so haben die nächsten Angehörigen eines Verstorbe-nen das Recht und die Pflicht, die Bestattung zu orga-nisieren. Dann entscheiden sie über Art und Umfangder Bestattung. Sind keine Angehörigen zu ermitteln,ordnet das Sozialamt in der Regel eine kostengünstigeBeisetzung, eine Ordnungsamtsbestattung an.

Die Planung einer Bestattung umfasst viele Ein-zelpunkte. Gerade im Schock der ersten Tage fälltdie Organisation dieser Dinge besonders schwer.Hier kompetent, unaufdringlich und entlastend ander Seite der Trauernden zu sein und zu helfen,gehört zu den Kernaufgaben eines qualifiziertenBestatters und aller an der Abwicklung des Ster-befalles beteiligten Dienstleister.

Thomas mulThaup

Unmittelbar nach eintritt des todesDie ersten undwichtigsten schritte

✔ ein arzt muss den Verstor-benen untersuchen und offizi-ell den tod feststellen. er stelltden totenschein als wichtigesdokument aus. sollte die to-desursache nicht eindeutigfestzustellen sein, ist der arztverpflichtet, weitere Untersu-chungen zu veranlassen, washäufig die hinzuziehung derPolizei und eine gerichtsmedi-zinische Untersuchung bedeu-tet.Für viele trauernde ist das einefurchtbare situation: ein gelieb-ter mensch ist beispielsweise beieinem häuslichen Unfall verstor-ben. man ist entsetzt und ge-schockt. Und dann ordnet derarzt noch eine weitere Untersu-chung des Verstorbenen an!doch kein arzt tut dies, weil erjemandem damit etwas unter-stellen möchte. das Gesetz ver-pflichtet ihn dazu.Grundsätzlich gilt: die benach-richtigung eines arztes sollte

immerderersteschritt sein.stirbtein mensch daheim, dürfen dieangehörigen nicht länger als vierstunden warten, bis sie den arztinformieren.tritt dertod imKrankenhausodereiner Pflegeeinrichtung ein, dievon Ärzten betreut wird, erfolgtdie benachrichtigung des arztes

im regelfall durch diese einrich-tung.n benachrichtigung enger Ver-

wandter, um weitere schrittezu besprechen.

n nachforschungen, ob derVer-storbene zu lebzeiten seinenWillen hinsichtlich seiner be-stattung hinterlassen hat. Tm

Punkte, die mit einem ✔ ge-kennzeichnet sind, müssenvon Gesetzes wegen unbe-dingt beachtet werden. die

anderen Punkte verstehensich als hinweis oder anre-gung, woran man denkensollte und was möglich ist.

Wichtiger hinWeis

Wenn ein geliebter mensch stirbt, umfängt viele hinterbliebene eineart dunkelheit. doch irgendwann kommt wieder licht am ende destunnels. Foto: dpa

auch die nachforschungen, ob der Verstorbene ein testament hin-terlassen hat, gehören zu den dringenden aufgaben. Foto: dpa

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LosLassen – Der trauer-ratgeberSeite 10 Dienstag, 19. Juli 2011

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✔ Suche nach GrabstätteIst ein Grab im Familienbe-

sitz, das heißt, das Grabnut-zungsrecht ist für eine be-stimmte Zahl von Jahren er-worben, dann gibt es eineUrkunde, auf der neben demKaufdatum auch die Grablageangegeben ist.

Auch wenn die Grabnut-zungsgebühr noch für einigeJahre entrichtet ist, sind häufigkommunale Gebühren für ei-ne Verlängerung der Grabstät-tennutzung einzuplanen.

Ein Grabneukauf sollte inRuhe und nach einer Ortsbe-sichtigung am ausgewähltenFriedhof erfolgen. Wer als An-gehöriger zu diesem Zeitpunktschon eine Vorstellung voneinem möglichen Grabsteinhat, sollte fragen, ob diese Artvon Grabstein an dem gewähl-ten Feld aufgestellt werdenkann. Unter Umständen gibtes hier sehr genaue Vorschrif-ten seitens der Friedhofsver-waltung.

✔ Wahl desBestattungsunternehmens

Sicher sind Angehörige un-mittelbar nach dem Tod einesgeliebtenMenschenangespann-ter, aufgewühlter als sonst. Des-halb haben sie das Recht, man-che Frage auch zweimal zu stel-len. Bestatter sind mit dieserSondersituation vertraut. Da esum den einmaligen Abschiedvon einem geliebten Menschengeht, ist es für die Hinterbliebe-

nen wichtig, sicher und mit ei-nem guten Gefühl entscheidenzu können. Um einen würdigenAbschied zu gestalten, brauchtesBeratungundInformation,zuder auch zuverlässige Preisnen-nungen gehören.

Dienstleistungen desBestatters:

n Abholung des LeichnamsWer daheim Abschied neh-

men möchte, hat dafür Zeit.Der Leichnam darf bis zu 36Stunden – in einigen Bundes-ländern 24 Stunden – in derWohnung bleiben, bis er ineine öffentliche Leichenhalle

überführt werden muss.

✔ Festlegung derBestattungsartMöglich sind inzwischen

eine Reihe verschiedener Be-stattungsarten. Abgesehenvon der Erdbestattung setzendie meis-ten Bestattungsarteneine Einäscherung voraus.Die Bestattungsart sollte imEinklang mit dem Lebensstilund der persönlichen Über-zeugung des Verstorbenensein.

Für folgendeBestattungsarten braucht

es eine Verfügung:

Für die Einäscherung ist eine handschriftliche Verfügung vonnöten. Foto: dpa

Wahl des Bestatters und der Grabstätte

Einäscherung

n Verfügung zur Einäsche-rung oder Kremierung:Eine handschriftliche Ver-fügung kann so lauten: „Ich(Vor- und Nachname),wünsche nach meinem To-de feuerbestattet zu wer-den. Ort, Datum, Unter-schrift.“

Diese Verfügung kannauch von den engsten An-gehörigen nach Eintritt desTodes ausgestellt werden.Gegen den Willen auch nureines dieser engsten Ange-hörigen darf allerdings kei-ne Einäscherung erfolgen.

Seebestattung

nSeebestattungsverfügung:Zu jeder Seebestattung isteine schriftliche Willenser-klärung erforderlich. Sie do-kumentiert den Wunsch desVerstorbenen oder durch dieHinterbliebenen, auf See be-

stattet zu werden.

Erledigung folgenderBehördengänge und

Terminierung:

n Absprache des Bestat-tungstermins mit der Fried-hofsverwaltung.Haben Angehörige einen be-stimmten Terminwunsch,sollten sie diesen dem Be-statter sehr schnell mitteilen.Da die Terminvergabe bei-spielsweise in München zen-tral erfolgt, wird er zwar ver-suchen, den Wunschterminzu erhalten, kann das abernicht versprechen oder gargarantieren.n Absprache über die Nut-zung der Trauer- oder Lei-chenhallen Auswahl des Sarges/derUrnenAnkleiden des Leichnams,Einbettung in den Sarg,Sargbeigaben

(Fortsetzung auf Seite 11)

Page 11: Loslassen · 2017. 7. 12. · res. Die Musikvielfalt der letzten Jahrzehnte hat sich auch auf die GeschmäckerderMen-schenausgewirkt.Jazz, Rock`n`Roll,Pop–das warjainderUrsprungs-zeit

LosLassen – Der trauer-ratgeber Seite 11Dienstag, 19. Juli 2011

WIR HELFEN WEITER• zuverlässige Soforthilfe im Trauerfall• Bestattungen aller Art• Überführungen im In- und Ausland• Bestattungsvorsorge - auch mit finanzieller Absicherung• große Auswahl an Särgen, Urnen & Bestattungsartikeln• Erledigung aller Behördengänge und Besorgungen• auf Wunsch Hausbesuche• Gestaltung von persönlichen Trauerdrucksachen und -anzeigen• Trauerfloristik, Musik und Redner

Beratungszentrum im Haus der Trauerkultur: Baldurstraße 27 - am WestfriedhofZentrum: Lindwurmstraße 19Großhadern: Immastraße 1 | Haidhausen: Ismaninger Straße 7Harlaching: Seybothstraße 66 | Obermenzing: Bergsonstraße 41Pasing: Bodenseestraße 7 | Perlach: Ottobrunner Straße 145Waldfriedhof: Würmtalstraße 20

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Im Test:13 Bestatter

Ausgabe11/2008

(Ein Verstorbener muss nicht mit einemspeziellenLeichenkleidangezogensein.Auch eigene Kleidung ist möglich undpersönlicher.)n Umfang der Bestattungsfeier.n Absprache mit dem zuständigenPfarramt. (Das zuständige Pfarramtsollte ebenfalls zeitnah über den Ster-befall informiert sein, damit die Ter-minabsprache für das Trauergesprächmit den Angehörigen und für die Be-stattung so schnell wie möglich erfol-gen kann.)n Aufsetzen einer Todesanzeige.nVorbereitung der Trauerdrucksachen:Trauerkarten, Sterbebilder.n Blumenschmuck für die Bestattungs-feier.n Bestellung von Blumenschmuck,Handsträußen, Kränzen für die Bestat-tungsfeier und eventuell den Gottes-dienst (mit dem zuständigen Seelsorgervorher absprechen) bei einem Gärtner.n Suche nach einem Trauerredner,wenn der Verstorbene das bestimmt hatoder keiner Religionsgemeinschaft an-gehört.n Suche nach Trauermusik – Musikka-pelle – Trauerfeiersänger.n Reservierung einer Lokalität für denLeichenschmaus – Einladung von Be-kannten und Verwandten.n Kondolenzbuch besorgen, falls ge-wünscht.✔ Meldung des Todesfalls beim zu-ständigen Standesamt und Beantra-gung der Sterbeurkunden.Hierfür wird benötigt:

n Totenscheinn Personalausweis/Geburtsurkunde/Heiratsurkunde. Bei GeschiedenenScheidungsvermerk oder Scheidungs-urteil mit Rechtskraftvermerk.n Sterbeurkunde des Ehegatten, fallsder Verstorbene verwitwet war.Das Bestattungsunternehmen über-nimmt auch diese Behördengänge.

Wenn der Verstorbene keinedeutschen Papiere besitzt

Ist der Verstorbene ausländischerHerkunft, so müssen die Dokumente,die nicht von deutschen Behörden aus-gestellt sind, in offizieller Übersetzungvorliegen.

Sterbeurkunden: Wozu? Wie viele?Nach einem Sterbefall ist für die Hin-

terbliebenen die Sterbeurkunde daswichtigste Dokument, um Rechtsbelan-ge und -geschäfte eines VerstorbenenfortführenoderzuEndebringenzukön-nen. Sie wird in Deutschland von demStandesamtausgestellt, indessenBezirksich der Sterbefall ereignete, was nichtimmer gleichbedeutend mit dem Wohn-ort sein muss.

Grundlage für die Ausstellung einerSterbeurkunde ist der Sterbeeintrag imSterberegister des Standesamtes. DieUrkunde weist Geburts- und Sterbeda-tum (Sterbeort und -zeit) sowie den Na-men des möglicherweise vorhandenenoder vorverstorbenen Ehepartners so-wie das Dienstsiegel des ausstellendenStandesamtes und den Namen des be-

urkundenden Standesbeamten aus.Sterbeurkunden für Rentenzwecke

sowie für die Sozialversicherung wer-den kostenfrei ausgestellt. Sie trageneinen Aufdruck, aus dem die Zweckbe-stimmung hervorgeht. Jede weitere Ster-beurkunde kostet seit 2009 nach Maß-gabe von Landesrecht zehn Euro.

Da Banken und Versicherungen oftauf der Vorlage einer Sterbeurkunde imOriginal bestehen, sollte die Anzahl derSterbeurkunden eher großzügig bemes-sen werden.

Man sollte darauf achten, dass manmit der Aushändigung der Sterbeurkun-den alle im Original vorgelegten Papiereund Dokumente zurückbekommt.

Wenn ein Angehörigerim Ausland stirbt

Stirbt ein Angehöriger im Ausland,stellt das Standesamt dort eine Sterbe-urkunde aus. Mit der ausländischenSterbeurkunde können die Angehöri-gen dann, falls dies beispielsweise imZusammenhang mit der Beantragungeines Erbscheines erforderlich ist, überden örtlichen Standesbeamten inDeutschland oder die deutsche Aus-landsvertretung die Ausstellung einernachbeurkundenden deutschen Sterbe-urkunde durch das Standesamt I in Ber-lin (Rückerstr. 9, 10119 Berlin, Telefon030/90207-0) beantragen.

n Meldung des Todesfalls✔BeimArbeitgeberdesVerstorbenen,sofern er noch berufstätig warn Bei Bekannten und Verwandtenn Bei Vereinen, Organisationen undeventuell dem ehemaligen Arbeitgeber,falls eine Teilnahme an der Bestattungs-feier erwünscht ist.

Praktischer Hinweis:Wenn ein alleinstehender Mensch

verstorben ist, sollte auch an Nachste-hendes gedacht werden:n Versorgung von Haustieren.n Wasser und Gas in der Wohnung ab-stellen. Thomas mulThaup

Eine Todesanzeige in der Zeitung informiertunter anderem über die Beerdigung unddie Trauerfeier. Foto: dpa

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LosLassen – Der trauer-ratgeberSeite 12 Dienstag, 19. Juli 2011

Regionale Trauerfälle

Auch nach der Veröffentlichung in der Zeitung können Sie

Trauerfälle, Nachrufe und Danksagungen aus Ihrer Region auf

trauer.de nachlesen.

» Das Trauer- und Gemeinschaftsportal Ihrer Zeitung. «

Im Internet: www.Trauer.de

Auch nach derBestattung wartennoch wichtigeAufgaben auf dieHinterbliebenen.

Kündigungen und Steuerfragen

Danksagungsanzeige in■der Zeitung oder Danksa-gungskarten

✔ Abmeldung bei Kranken-kasse, Rentenkasse, So-zialamt, Versorgungsamt

✔ Falls Betriebsrenten ge-zahlt werden: Abmel-dung beim ehemaligenArbeitgeberKündigung von lau-■fenden Zahlungen wieMiete, Einzugsermächti-gungen, Daueraufträgen,Bankkonten, Fernseh-und Rundfunkgebühren,Telefon, Mobiltelefon,Internet, Versicherungen,Zeitschriften sowie Ver-eins- und sonstigen Mit-gliedsbeiträgenAntrag auf Rentenfortzah-■lung (¼ Jahr) beim Ren-tenträger stellen (dafürwird eine Kopie der Ster-beurkunde benötigt)

✔ Handschriftliches odernicht amtliches Testa-ment, sofern vorhanden,nach Auffinden an dasNachlassgericht überge-ben, dann eine ausrei-

Von Der PfLegebis zum grabstein

grabpflege■Natürlich pflegen viele An-gehörige die Grabstätte sel-ber.Wer das aber nicht über-nehmen kann und will, kanneinen Gärtner mit einer Dau-ergrabpflege beauftragen.

Die anfallenden Kosten rich-ten sich nach der Art desGrabes (beispielsweise Ur-nen-, Einzel- oder Doppel-grab), der gewünschten Be-pflanzung und der Vertrags-länge.

grabeinfassung■und grabstein

BeiErdbestattungenwerdeninder Regel GrabeinfassungenundGrabsteineamGrabange-bracht. Ein Steinmetz infor-miert darüber, welche Setzzeitnach der Bestattung sinnvollist. Ein Grabmal sollte nach

Möglichkeit dem Lebensstil,der Lebenseinstellung undauch der religiösen Überzeu-gung des Verstorbenen ent-sprechen. Eine gute Frage beider Auswahl ist folgende:„Was würde der Verstorbenefür sich selber wollen oderauswählen?“ tm

Wer sich für die Dauergrabpflege entscheidet, legt das Ausse-hen der Grabstätte in die Hände der Profis. Foto: dpa

Wenn alle Aufgaben erledigt sind, sollten Angehörige versuchen, erst einmal etwas Abstand zu gewinnen. Foto: dpa

chende Anzahl von Erb-scheinen beantragenRäumung der Wohnung■Abmeldung Kfz – Abmel-■dung der Kfz-Steuer beimFinanzamtBenachrichtigung von Ge-■schäftspartnernMeldung beim Finanzamt■und Erstellung einer Steu-ererklärungNachsendeantrag bei der■Post stellen

Wichtiger Hinweis:Bestattungskosten eines

nahen Angehörigen könnensteuerlich geltend gemachtwerden, soweit sie nicht ausdem Nachlass gezahlt wer-den können und nicht durchErsatzleistungen (zum Bei-spiel Sterbegeldversiche-rung oder Kapitallebensver-sicherung) gedeckt sind.Aufwendungen bis zu einerHöhe von 7500 Euro ein-

schließlich Grabstein werdenvon den Finanzämtern alsnoch angemessen angese-hen.

Nicht abzugsfähig sind mit-telbare Bestattungskosten

wie beispielsweise:Bewirtung von Trauergäs-■tenTrauerkleidung■Reisekosten■

thomas multhaup

Page 13: Loslassen · 2017. 7. 12. · res. Die Musikvielfalt der letzten Jahrzehnte hat sich auch auf die GeschmäckerderMen-schenausgewirkt.Jazz, Rock`n`Roll,Pop–das warjainderUrsprungs-zeit

LosLassen – Der trauer-ratgeber Seite 13Dienstag, 19. Juli 2011

SteinmetzbetriebWolfgang Neumeier in ErdingDas Schwerste, was das Leben uns abverlangen kann,ist der Abschied von einem geliebten Menschen,der uns für immer verlassen hat.Unser Herz steht für einen Augenblick still,ungläubig, fassungslos.Es ist, als hätten alle Uhren aufgehört zu schlagen.Nichts ist mehr, wie es war.Was bleibt, ist die Erinnerung.

Ein Grabmal würdigt die Erinnerung an einen geliebtenMenschen, ist Andenken, Zeichen, Monument in einemAusdruck von Liebe und Verbundenheit, entscheidendfür die Ausdruckskraft ist das gewählte Material.

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Um Ihre Vorstellungen für ein würdiges, der jetzigenZeit entsprechendes Grabmal zu verwirklichen,wäre ein persönliches Gespräch in unseremHause sinnvoll (Erding, Michael-Ferstl-Str. 12).

Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

Ruhezeiten

Der Körper eines Verstor-benen muss nach der Bestat-tung eine vorgeschriebeneZeitspanne im Grab verblei-ben, bevor dieses neu verge-ben, also neu belegt werdenkann. Diese Regelung gilt beiSargbestattungen ebenso wiebei Urnenbestattungen. Aller-dings können sich die Liege-zeiten unterscheiden. DieZeitspanne,diederLeichnamnach der Beisetzung im Grabverweilen muss, wird als Ru-hezeit bezeichnet.

Wie lange sie zu dauernhat, wird von der Stelle, dieden Friedhof verwaltet, meistalso den Gemeinden undKommunen, amtlich festge-setzt. Dabei werden folgendeKriterien berücksichtigt: DieDauer des biologischen Zer-setzungsprozesses im Erd-reich und die traditionelle

Länge der Totenruhe, diedem Verstorbenen im Nor-malfall eingeräumt wird. DieRuhezeiten imGrabvariierenje nach der Grabart und demgewählten Friedhof.

Dauer derRuhezeit

Die Zeit, die der Leichnamim Grab „ruhen“ muss, wirdgenau festgelegt und richtetsich vor allem nach der Bo-denbeschaffenheit des Fried-hofs. Ist der Boden sehr sauer,kann die Zeit kürzer ausfallenals in anderen Gebieten. Inder Regel beträgt die Liegezeitim Grab bei einem Erdwahl-grab 20 bis 30 Jahre. Für ver-storbene Kinder und Säuglin-ge gelten andere Regelungen,üblich ist eine Zeit von 10 bis20 Jahren.

Bei der Bestattung einerUrne sind meist zehn bis 25Jahre gesetzlich festgelegt. Beieiner Baumbestattung kanndie Zeitspanne bis zu 99 Jahrebetragen. Bei einigen Alterna-tivbestattungen wie der See-bestattung oder der Luftbe-stattung gibt es keine Ruhe-zeit: Die Asche wird ja nichtin einem wirklichen Grab bei-

gesetzt. Beispielsweise müs-sen Urnen, die bei der Seebe-stattung Verwendung finden,aus einem Material sein, dassich innerhalb von 24 Stun-den auf dem Meeresbodenzersetzt.

Umbettungwährend der

Ruhezeit

Grundsätzlich steht die To-tenruhe immer über demWunsch nach Umbettung.Umbettung meint, dass derLeichnam oder die Urne wäh-rend der Ruhezeit aus demursprünglichen in ein anderesGrab gebracht werden. EineUmbettung ist also nie einNormal-, sondern immer derAusnahmefall. Folgende An-lässe und Gründe kann esgeben, die eine Umbettung

dennoch mög-lichmachen:Diezentrale Bestat-tung von (teilsnur notdürftigb e g r a b e n e n )Kriegsopfern aufeinem Soldaten-friedhof, die Re-habilitation vonehemals verfolg-ten Staatsbür-gern oder umge-

kehrt die Ächtung von frühergeehrten staatlichen Persön-lichkeiten oder als Einleitungeines kirchlichen Seligspre-chungsprozesses.

DieExhumierung,eineUn-tersuchung der Leichenresteund die anschließende neuer-liche Bestattung an einem Ortder künftigen Verehrung istVoraussetzung dafür. Auchdie Schließung eines Fried-hofs durch den Friedhofsbe-treiber kann ein Grund sein.

Neben diesen öffentlichen,gibt es aber auch persönlicheGründe, die eine Umbettungmöglich machen. Gerichtehaben als wichtigen GrundzumBeispielanerkannt,wennderVerstorbeneselbstdenOrtseiner letzten Ruhe anders be-stimmthatte,wennVerstorbe-ne in einem Familiengrab zu-sammengelegt werden sollenoder wenn wegen räumlicherEntfernung den engsten An-gehörigen der Besuch am bis-herigen Grab nicht mehr zu-gemutet werden kann.

Über den entsprechendenAntrag, den nur die engstenAngehörigen stellen können,entscheidet der Friedhofsbe-treiber oder -träger, meist alsodie Kommune oder die kirch-liche Gemeinde.

Der Körper eines Verstorbenen muss einen be-stimmten Zeitraum im Grab bleiben. Foto: dpa

Nach Ablaufder Ruhezeit

Nachdem die vorgeschrie-bene Ruhezeit abgelaufen ist,kann das Grabnutzungsrechtbei sogenannten Wahlgräbernin der Regel verlängert werden.Dies müssen die Angehörigenwollen und natürlich auch be-zahlen. Wird keine Verlänge-rung beantragt, wird die Grab-stelle aufgelöst und neu verge-ben.

Abräumen

Dann muss ein Grab abge-räumt werden. Das gilt auchdann, wenn man als Nutzungs-berechtigter das Grab vor Ab-lauf der Ruhezeit zurückgebenmöchte.

Abräumen bedeutet, dass dasGrab indenursprünglichenZu-stand zurückversetzt wird. DieGrabstelle wird eingeebnet. DieBepflanzung,Grableuchte,wei-terer Grabschmuck, der Grab-stein sowie die Umrandung

„Bestattungs-Chinesisch“:Ruhezeit, Umbettung, Abräumen

müssen entfernt und fachgerechtentsorgt werden. Kurzum all das,was während der Zeit der Grab-nutzung auf das Grab gebrachtwurde, muss entfernt werden.

Das Abräumen kann von derGemeinde durchgeführt odervon dem, dem das Grab gehört,selbst oder privat in Auftrag gege-ben werden. Wird die Einebnungvon Mitarbeitern der Gemeindeoder Kommune durchgeführt, soerhält der Nutzungsberechtigtedarüber eine Rechnung. DasGrabmal ist Eigentum des Nut-zungsberechtigten. Ein gut erhal-tenesExemplarauseinemdickenStein, bei dem die Schrift abge-schliffenwerdenkann,kannmanunter Umständen einem Stein-metz zur Weiterverwendung an-bieten.HoheSummensolltemanallerdings nicht erwarten.

Thomas mulThaup

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LosLassen – Der trauer-ratgeberSeite 14 Dienstag, 19. Juli 2011

Aufgabenverteilung: Hilfean der richtigen Stelle

Wer mit Trauernden häu-figer zu tun hat, der weiß auseigener Erfahrung: VieleTrauernde stehen wirklichunter einer Art Schockzu-stand. Mitarbeiter von Be-stattungsunternehmen, aberauch von Friedhofsverwal-tungen, von Floristen und

Druckereien erleben dieseAusnahmesituation oft tag-täglich. Manche Angehörigesind zerstreut, viele sagenspäter von sich selber, dasssie neben sich gestandenwären. Aber auch Aggressi-vität und erhöhte Empfind-samkeit von Trauernden

kennt jeder, der mit Bestat-tungen zu tun hat. Das im-mer auszuhalten, ist nichtganz einfach. Das zu än-dern, nicht möglich undauch nicht sinnvoll.

(Fortsetzungauf Seite 15)

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LosLassen – Der trauer-ratgeber Seite 15Dienstag, 19. Juli 2011

aufgaben DerfrieDhofs-

verwaLtung

n Durchführung von Beisetzungen aufden kommunalen FriedhöfennAnsprechpartner für Bestatter und Bür-gern Erstellung von Gebührenbescheidenn Vergabe von Nutzungsrechten an ver-schiedenen Grabarten, also der „Grab-kauf“nVerlängerung von Nutzungsrechtenn Bearbeitung von Umbettungsanträgenn Zuordnung von Bestattungsbezirken(Darin wird festgelegt, für welche Ge-meinde- oder Stadtgebiete ein bestimm-ter Friedhof im Normalfall vorgesehenist.)n Bearbeitung von Grabmalanträgen/Durchführung der jährlichen Grabmalprü-fungen auf Standsicherheitn Überwachung der Ruhefristen (Ruhe-fristen sind die Zeiten, in denen in einerGrabstätte keine weitere Bestattungdurchgeführt werden darf.)n Erteilung von Sondergenehmigungenfür Gewerbetreibende und Bürger (Bei-spielsweise können in manchen Kommu-nen Gehbehinderte für größere Friedhöfeein Fahrrecht für ihren PKW erhalten kön-nen, um an das Grab der Angehörigengelangen zu können.)n Herrichtung und Unterhaltung dergärtnerischen Anlagen außerhalb derGrabstellenn Unterhaltung der Friedhofsgebäude,Wasserzapfstellen und der Wege auf denFriedhöfen. tm

Menschen, die Trauernde bei derVorbereitung und Durchführung ei-ner Bestattung beraten, helfen sich,wenn sie von Anfang an wissen: Die-se Empfindsamkeit, die Aggressivi-tät, die Dünnhäutigkeit richten sichnicht gegen sie persönlich, sie sindTeilder Veränderung,die Hinterblie-bene indiesenerstenTagenderTrau-er erleben und aushalten müssen.Gleichzeitig brauchen Angehörigeklare und zuverlässige Informatio-nen.

Die meisten Menschen haben mitdem Thema Bestattung nur im Akut-fall zu tun. Also dann, wenn ein An-gehöriger verstorben und nun beizu-setzenist.DerBegriffBestattungsun-ternehmen oder Bestatter lässt nichtwenigevonihnenvermuten,dassderBestatter alles macht. Alles, so dieVorstellung, bedeutet: Vom AbholendesVerstorbenenüberdenGrabkaufbishinzurTerminierungund Gestal-tung von Trauerfeier und Beiset-zung. Das stimmt so nicht. EinGrab muss man beispielsweise im-mer persönlich erwerben.

Ansonsten stimmt diese Vermu-tung überall dort, wo eine Gemein-

de oder auch eine Stadt die Aufga-ben der Friedhofsverwaltung ver-traglich an einen bestimmten Be-

statter weitergegeben hat. Wirddieser dann von Angehörigen auchals Bestatter gewählt, dann ist ertatsächlich für (fast) alles zustän-dig. Grundsätzlich aber haben einBestatter und eine Friedhofsver-waltung unterschiedliche Aufga-ben und Kompetenzen, die sichergänzen. Der Bestatter kümmertsich um alles, was mit der Bestat-tung zu tun hat. Betrifft das danneinen Friedhof, so fällt das in dieZuständigkeit der Friedhofsver-waltung.

Trauernde werden an diesen De-tails nicht wirklich interessiert sein.Sie haben im wahrsten Sinn desWortes andere Sorgen. Ihnen aberin guter und sachlicher Form dieUnterschiede erklären zu können,ist allen eine Hilfe: den Trauernden,den Bestattern und auch den Mit-arbeiterinnen und Mitarbeitern derFriedhofsverwaltung. Kompetenzund geklärte Zuständigkeiten ver-folgen dann dieselben Ziele: Unter-stützung der Trauernden einerseits,eine Bestattung des Verstorbenenin seinem und im Sinne der Ange-hörigen anderseits. thomas multhaup

KLassische bestatter-aufgabenn Beratung der Hinterblie-benen im Hinblick auf dieBestattungsart und die da-mit verbundenen Formalitä-tenn würdige Ausgestaltungsowie vorschriftsmäßigeDurchführung der Bestat-tungn Regelung der behördli-chen und kirchlichen Forma-litätenn Terminierung der Trauer-feierlichkeitenn Formalitätenklärung mitder Friedhofsverwaltungn Gestaltung, Vermittlungsowie Lieferung von Trauer-anzeigenn Beratung in Fragen zurWahl von Sarg oder Urnen Ankleiden des Verstorbe-

nen (kann aber auch vonden Angehörigen selberübernommen werden)n Einbetten oder Einsargen,n Abholung vom Sterbeort

und Überführung zum Fried-hofn Aufbahren des Verstorbe-nenn Überführung zum Fried-

hof oder Krematoriumn Vermittlung von An-sprechpartnern für Trauerre-den, Floristik oder musikali-sche Darbietungen. tm

Die Aufgaben des Bestatters sind manigfaltig. Foto: dpa

Das Vorbereiten des Leichnams für dieBestattung gehört zu den klassischenBestatter-Aufgaben. Foto: dpa

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LosLassen – Der trauer-ratgeberSeite 16 Dienstag, 19. Juli 2011

Blickpunkt Organspende:Zum Lebensretter werden

eigenverantwortungAuch wenn Angehörige nachdem Tod entscheiden kön-nen, ob aus dem Körper desVerstorbenen eine Organ-spende erfolgen darf, so istEigenverantwortung und diepersönliche Entscheidung zuLebzeiten doch die bessereWahl. Die Wege, an einen Or-ganspendeausweis zu gelan-gen, sind denkbar einfachgeworden. Federführend istin Deutschland die „DSO“,die Deutsche Stiftung Or-gantransplantation.Unter der kostenfreien Ruf-nummer des Infotelefons,08 00 / 9 04 04 00, kann mansich ausführlich informierenund beraten lassen und na-türlich auch den Organspen-deausweis anfordern. Aus-führliche Informationen zum

Thema, aber auch die Mög-lichkeit, online den Ausweisauszufüllen, bietet die dazu-gehörige Homepage www.fuers-leben.de.Selbst eine entsprechendeApp, also eine Minianwen-dung für Smartphones undMobiltelefone, gibt es. BeimUmgang mit dem Thema zei-gen die Verantwortlichenviel Fingerspitzengefühl:Gute und verstehbare Infor-mationen einerseits, keinmahnender Zeigefinger oderein Druck auf die Tränendrü-se andererseits. Aber entzie-hen kann man sich des The-mas und der Entscheidungfür das eigene Leben nichtmehr, wenn man die Infor-mationen wirklich aufge-nommen hat. tm

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365 Tage hat das Jahr unddie allermeisten davon habennicht nur ein Datum, son-dern sind einem besonderenAnlass gewidmet. Wer kenntsie nicht, den Tag des Nicht-rauchers, den Tag des Bu-ches, Muttertag, um nur eini-ge willkürlich herauszugrei-fen? Auch der 4. Juni 2011war einem besonderen An-lass gewidmet. Und aus die-sem Anlass wurde in denMedien besonders intensivüber einen Politiker berich-tet, allerdings nicht in seinerEigenschaft als Politiker. Eswar Frank-Walter Steinmei-er, der deshalb im Blickpunktstand, weil er im vergange-nen Jahr seiner Frau eine

Niere gespendet hatte.Ja, der 4. Juni 2011 war in

Deutschland der Tag der Or-ganspende: „Richtig.Wichtig.Lebenswichtig“, so hieß dasMotto. Bei der zentralen Ver-anstaltung in Frankfurt sagteSteinmeier: „Das ist meinPortemonnaie – da ist nichtimmer Geld drin, aber meinOrganspendeausweis ist im-mer dabei.“ Er appellierte da-mit an die etwa 15000 Men-schen, die am Samstag, 4. Juni,nach Frankfurt am Main ge-kommen waren. Mit einerLuftballon-Aktion, einemBühnenprogramm und Info-ständen an der Hauptwachemachten Politiker, Prominen-te, Betroffene und Experten

Am 4. Juni war „Tag der Organspende“. Foto: dpa

(Fortsetzung auf Seite17)Spenderorgane retten Leben. Foto: dpa

auf das lebenswichtige The-ma aufmerksam.

„Organspende bezeich-net das zur Verfügungstel-len von Organen eines le-benden oder verstorbenenMenschen zur Transplan-tation. Für beide Formender Organspende gelten ge-setzliche Regelungen, die inDeutschland im Transplan-tationsgesetz festgelegtsind.

Voraussetzung für ei-neOrganspendedurcheinenVerstorbenen ist aber immerdie eindeutige Feststellungdes Hirntodes, bei gleichzei-tiger künstlicher Aufrechter-haltung von Atmung undKreislauf. Er muss von zweiunabhängigen erfahrenenÄrzten nach den Richtliniender Bundesärztekammer zurHirntod-Diagnostik festge-stellt worden sein.“ So weitder nüchterne Lexikontext.

Emotionale Zahlen

Doch das Thema „Organ-spende“ ist kein sachliches,sondern ein hochemotiona-les. Selbst Zahlen lassen die-se Emotionalität spüren. ImJahr 2010 stellten 1296 Men-schen nach ihrem Tod Spen-derorgane zur Transplantati-on zur Verfügung.

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LosLassen – Der trauer-ratgeber Seite 17Dienstag, 19. Juli 2011

(K)eine reLigiöseFrage?

Christliche Kirchen wenden nichts gegen eineOrganspende ein. Doch es gibt religiöse Ge-meinschaften, die aus verschiedenen Gründenihren Mitgliedern davon abraten oder sie unter-sagen. Wem Organspende im Wortsinn ein Her-zensanliegen oder eine Frage des Gewissens ist,der wird fernab von jeder Vorgabe seinen eige-nen Standpunkt dazu gewinnen und vertreten.Berührt gingen unlängst die zahlreichen Mitfei-ernden einer Trauerfeier auf einem MünchnerFriedhof nach Hause. Der bei einem Verkehrsun-fall verstorbene Endfünfziger hatte immer sei-nen Organspendeausweis dabei: Seine Organeretteten wirklich Leben. Viel mehr an praktizier-ter Nächstenliebe, so der Redner, ginge wohlnicht mehr! tm

Ist das Organ gespendet, muss es meistens ganz schnell gehen. Fotos: dpa

Das war aus Sicht derDeutschen Stiftung Or-gantransplantation einesehr gute Zahl, denn inden Jahren zuvor war dieZahl der Spender gesun-ken oder nur minimalangestiegen.Gleichzeitigwarten aber 12 000, alsoetwa zehnmal so vielePatientinnen und Pati-enten, auf eine Organ-spende. Ein Warten, dasnicht selten vor derTransplantation mit dem

Tod endet, weil eben keingeeignetes Spenderorganzur Verfügung steht. Wieso oft, gilt auch hier: WerBetroffener, wer ein War-tender ist oder wer einenMenschen, der auf eineOrganspende wartet,kennt, dem wird das The-ma sehr nahe sein, undumgekehrt.

TransplantierbareOrgane

Gespendet und trans-plantiert werden Nieren,Leber, Herz, Lunge, Pan-kreas und Dünndarm, au-ßerdem Gewebe wie bei-spielsweise Hornhaut undKnochen. Dank des medi-zinischen Fortschritts wer-

den die Operationserfolgeimmer besser.

Im Fall des Falles

Seit Inkrafttreten desdeutschen Transplantati-onsgesetzes im Dezember1997 gilt in Deutschlanddie sogenannte „Erweiter-

te Zustimmungslö-sung“: Der Wille desVerstorbenen zu Leb-zeiten hat Vorrang.Liegt keine Zustim-mungvor,beispielswei-seinFormeinesOrgan-spendeausweises, kön-nen Angehörige durchÄrzte gebeten werden,eine Entscheidungnach dem vermutetenWillen des Verstorbe-nen zu treffen. Hat dermögliche Organspen-der die Entscheidungauf eine bestimmte Per-sonübertragen,wiedas

im Organspendeaus-weis möglich ist, trittdiese an die Stelle desnächsten Angehöri-gen.

Werden Spenderor-gane zu wissenschaftli-chen Zwecken ver-wendet? Auf dieseFrage antwortet dieDSO eindeutig mit„Nein“. Organspendendienen einzig dazu,anderen Menschendie Chance auf einneues und gesundesLeben zu schenken.

thomas multhaup

Dieses Mädchen wurde durch ein Spenderor-gan gerettet. Foto: dpa

Page 18: Loslassen · 2017. 7. 12. · res. Die Musikvielfalt der letzten Jahrzehnte hat sich auch auf die GeschmäckerderMen-schenausgewirkt.Jazz, Rock`n`Roll,Pop–das warjainderUrsprungs-zeit

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LosLassen – Der trauer-ratgeberSeite 18 Dienstag, 19. Juli 2011

Wenn Trauernde wie ein Uhrwerk funktionieren

Ins gespräch kommenNicht über den Schmerzzu sprechen, das wäre al-lerdings verhängnisvoll.Menschen brauchen Kom-munikation und Aus-tausch, gerade auch in derTrauer. Viele Trauerndewerden dabei aber von ih-rer eigenen Scham beina-he ausgebremst. „Daskann man doch nicht!“,„Jeder hat sein Päckle zutragen!“, „Die habendoch auch erst im letztenJahr die Oma verloren!“ –Sätze, die nach Rücksicht-nahme klingen, aber ehervom Rückzug bestimmtsind. In der ersten Zeit derTrauer werden Familien-

angehörige und Freundesicher alles tun, um da zusein, ein offenes Ohr zuhaben und zu unterstüt-zen.Jeder, der rät, wird dassicherlich so gut tun, wieer es vermag. Wenn dasGesagte aus dem Herzenkommt, dann ist seltenein falsches Wort dabei.Viele Trauernde ziehenaus diesen Gesprächeneine große Hilfe: Der Aus-tausch und die Möglich-keit, das Erlebte immerwieder aussprechen zukönnen, hilft, eine gewis-se innere Ruhe wiederzu-erlangen. tm

Wenn ein naher Verwandterstirbt, dann tut sich für die Hin-terbliebenen oft ein Abgrundauf.Außenstehendebekommendas allerdings nicht immer mit.Trauernde wirken nach außenoft viel gefasster, als sie es sind.Einerseits wollen sie ihre Traueraus falscher Scham gar nicht soöffentlich zeigen, andererseitsfunktionieren sie wie ein Uhr-werk. Woher dieses „Funktio-nieren“ kommt? Dazu gibt esverschiedene Untersuchungen,auch medizinische. Diese ha-ben erkennen lassen, dass unteranderem bestimmte Hormonedieses Funktionieren ermögli-chen. Diese Hormonausschüt-tung ist eine Art Überlebens-schutz. Mancher Trauernde wür-de sonst von der Wucht seinerGefühle vermutlich selber umge-bracht.

Trauer ist keineKrankheit

Trauer ist ein Gefühl. Ein ganzbesonderes und wertvolles noch

dazu. Die Fähigkeit, Verlustenicht nur zu erleiden, sondernanzunehmen und verarbeiten zukönnen, ist etwas Großes. Natür-lich sind das schwere und kräf-teraubende Prozesse. Wer sichihnen stellt, sie alleine oder mitHilfe besteht, reift daran. Wer eskann, sollte nach den ersten Ta-gen der Fassungslosigkeit versu-chen, Trauer auszuhalten. Wenndas noch nicht geht, gibt es sicherauch medizinische Hilfen, diehäufig den Trauerschmerz eher

abschalten oder verdrängen.Selbsthilfegruppen bieten eineandere Hilfe an.

n Selbsthilfegruppen: Trauer-gruppen gibt es inzwischen viele.Es gibt Trauernde, für die solcheGruppen wie die Initialzündungsind, wieder Fuß im Leben zufassen. Die Erfahrung, nicht allei-ne einen schweren Verlust erlit-ten zu haben, kann die eigenePerspektive nachhaltig verän-dern. Im Gespräch mit anderen

Trauernden kann ich aberauchdieeinoderandereLö-sungsstrategieerfahren.„Ichmache das so!“, „Mir tut gut,wenn …“ Sicher erhält mankeine Patentrezepte, wieman die Trauer verarbeitet,aber mit einem Impuls odereiner neuen Idee aus einemGruppentreffen nach Hausezu gehen, kann gut tun. Vie-le Leiterinnen und Leitersolcher Gruppen sind nichtnur Mitbetroffene, sondernauch Geschulte. Sie könnenalso auch noch einen gewis-sen Expertenrat mitgeben.

n Trauerbegleitung: Natür-lich gibt es auch Trauernde,die sich mit ihrer Trauer ineiner Gruppe nicht öffnenkönnenoderwollen.Fürsie,aber auch für die Trauern-den, die sich professionelleHilfe wünschen, kann einTrauerbegleiter der richti-ge Ansprechpartner sein.An eine Trauerbegleitungsollte man dann für sichdenken, wenn auch meh-rere Monate nach demVerlust das Gefühl anhält,dass alles immer ehernoch schlimmer als besserwird. Eine der wichtigstenKompetenzen des Trauer-

begleiters ist, zuhören zukönnen. Auf das, was derTrauernde sagt, vielleichtaber auch das zu spüren,was er nicht sagen kannoder will. Mit Hilfe vonprofessioneller Trauerbe-gleitung kann man ler-nen, wie man in schwerenStunden dennoch nichtverzweifelt. Und man be-kommt Übung darin, wieLichtblicke und kleineFortschritte wahrgenom-men und gestärkt wer-den.

Gleichzeitig hilft sie ty-pische Trauerphänomene,wie abwertende Gedan-ken und zu hohe Erwar-tungen an sich selbst, ein-zuschätzen und deshalbaushaltbar zu machen.Trauerbegleiter sind im-mer Begleiter auf Zeit;denn am Ende des Trauer-weges kann der Begleitetegut und ohne ihn weiter-gehen. Auch wenn das mitKosten verbunden ist, diein Deutschland keineKrankenkasse über-nimmt, kann Trauerbe-gleitung eine gute Investi-tion in die eigene Lebens-perspektive sein.

thomas multhaup

Page 19: Loslassen · 2017. 7. 12. · res. Die Musikvielfalt der letzten Jahrzehnte hat sich auch auf die GeschmäckerderMen-schenausgewirkt.Jazz, Rock`n`Roll,Pop–das warjainderUrsprungs-zeit

LosLassen – Der trauer-ratgeber Seite 19Dienstag, 19. Juli 2011

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Dass um Geld gestrittenwird, wer wüsste das nicht?Und manche Kinoszene, inder Erben bereits am offenenGrab über ihren Erbteil zustreiten begin-nen, ist gar nichtso weit von derwirklichenWirk-lichkeit entfernt.Familienharmo-nie, das ist dieeine Strategie,um das nie erle-ben zu müssen,richtig vererbendie andere.

Richtig vererbenEs gibt verschiedenen We-

ge, wie das eigene Erbe nachdemTodverteiltwird.Selbst-verständlich ist auch das inklaren Gesetzen geregelt.Schließlich ist das für denStaatnicht seltenauchnoch-mals eine Gelegenheit, sichseinen Anteil zu sichern: InDeutschland werden in die-sem Jahrzehnt in etwa achtMillionen Haushalten Ver-mögenswerte in Höhe voninsgesamt rund zwei Billio-nen Euro vererbt. Liegt keinTestament vor, so tritt immerdie gesetzliche Erbfolge inKraft.

TestamentDurcheinTestamentkann

einVerstorbenerseineNach-lassverteilung auch anders

festlegen, als sie die gesetzli-che Erbfolge vorsieht.

Bei den Testamenten wirdzwischeneinemhandschrift-lichen oder einem notariel-

len unterschie-den. Testamentemachen wirklichSinn. Nicht seltenentstehen auch inden Familien Un-st immigkei tenbeim Thema „Er-be“, bei denen dasvorherundenkbargewesen wäre.

Handschriftliches Testa-■ment: Damit ein solchesTestament gültig ist, musses auf jeden Fall hand-schriftlich verfasst sein:von der ersten bis zurallerletzten Zeile. Wennauch nur ein Satz mit derSchreibmaschine einge-fügt ist, ist das Testamentdefinitiv ungültig. Auchein Computerausdruckist nicht gültig. Ein aufTonband gesprochenesTestament ist ebenfallsunwirksam. Das hand-schriftliche Testamentmuss auch eigenhändigunterschrieben werden.Sicherheitshalber soll-te es mit dem ganzenNamen unterschriebenwerden. Ort und Datummüssen gesetzlich nichtzwingend eingetragensein, ist jedoch ratsam.Werden im Laufe der Zeit

mehrere Testamente ver-fasst, die vielleicht jeweilsandere Erben begünsti-gen oder widersprüchlichsind, dann gilt grundsätz-lich das mit dem letztenDatum. Wer jedoch seinhandschriftliches Testa-ment ändern will, ist bes-ser beraten, das vorherigezu vernichten.

Notarielles Testament:■Bei der notariellen Tes-tamentserstellung ist diefachgerechte Beratungim Honorar inbegriffen.Außerdem wird gewähr-leistet, dass das fertigeTestament anschließenddie besonderen Vorstel-lungen des Erblassers wi-derspiegelt. Eine notari-elle letztwillige Verfügungist wirksam. Der Notarprüft zudem die Testier-fähigkeit des Erblassers,also die Fähigkeit einesMenschen, wirklich einTestament zu errichten –wie es korrekt heißt. Undder Notar steht als Zeugebereit, falls das Testamentangefochten wird und alsGrund hierzu Zweifel ander Testierfähigkeit gel-tend gemacht würden.Es ist durch die amtlicheAufbewahrung zudemsichergestellt, dass einnotariell errichtetes Tes-tament im Erbfall auchaufgefunden und eröffnetwird. Thomas mulThaup

stichworterbschein

Um in Fall der gesetzlichen Erbfolge einErbe antreten zu können, benötigt der Erbezum Nachweis seiner Erbenstellung einenErbschein. Zuständig dafür ist das Nach-lassgericht, bei dem der Verstorbene seinenletzten Wohnsitz oder Aufenthaltsort hatte.Die Kosten eines Erbscheines richten sichnach dem reinen Wert des Nachlasses (d.h.abzüglich Verbindlichkeiten). Regelmäßigfallen zwei Gebühren an. Bei einem Nach-lasswert von 100 000 Euro ist der Wert derGebühr beispielsweise 207 Euro, das heißt,es fallen insgesamt 414 Euro an. Tm

Wer beim Vererben auf Nummer sicher gehen will, ist bei Fachanwälten an der richtigen Adresse. Foto: dpa

Juristischer rat:Kostet geLD,

erspart streitExperten bescheinigen dem deutschenErbrecht, dass es durchdacht ist, aberletztlich nur von Fachleuten angewendetwerden kann. Trotzdem setzen viele Erb-lasser ihr Testament ohne professionelleHilfe auf. Die Folgen: ein unwirksamesTestament und oftmals Streit unter denErben. Fachanwälte für Erbrecht helfen,ein korrektes Testament zu errichten. Sowird die Wahrscheinlichkeit ungutenStreitens unter den Erben deutlich redu-ziert. Tm

Ist auch nur einSatz des Testa-ments mit derSchreibmaschi-ne geschrieben,so ist es ungül-tig.

Liebes Geld – Zerstrittene Erben?

Page 20: Loslassen · 2017. 7. 12. · res. Die Musikvielfalt der letzten Jahrzehnte hat sich auch auf die GeschmäckerderMen-schenausgewirkt.Jazz, Rock`n`Roll,Pop–das warjainderUrsprungs-zeit

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