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Bauindustrie / aktuell Mai / Juni // 2010 Tag der Deutschen Bauindustrie 2010 – Bundesbauminister Dr. Peter Ramsauer zu Gast Lob für Ausbildungsleistung beim 5. Tag des Tiefbaus in Brandenburg Dr. Joachim Gauck Gast beim Sächsischen Bautag Berichterstattung zum Tag der Deutschen Bauindustrie 2010 „Was kommt nach der Wirtschaftskrise? Perspektiven der Bauwirtschaft“

Mai /Juni // 2010 BauindustrieAkkreditierung jedes einzelnen Studien-ganges mit einer genauen fachlichen Prüfung durchzuführen. Jeder Studierende, aber auch »Wir dürfen uns bei

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Bauindustrie /aktuell

Mai / Juni // 2010

Tag der Deutschen Bauindustrie 2010 –

Bundesbauminister Dr. Peter Ramsauer

zu Gast

Lob für Ausbildungsleistung beim

5. Tag des Tiefbaus in Brandenburg

Dr. Joachim Gauck Gast

beim Sächsischen Bautag

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Berichterstattung zum Tag der Deutschen Bauindustrie 2010

„Was kommt nach der Wirtschaftskrise? Perspektiven der Bauwirtschaft“

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Daten zur Baukonjunktur

finden Sie auf der Seite 27

Inhalt

/ Anzeige /

/ GASTBEITRAG 3»Wir dürfen uns bei der Bauingenieurausbildung nicht aufs Glatteis führen lassen«, Dr.-Ing. Volker Cornelius, Präsident Verband Beratender Ingenieure VBI

/ TAG DER DEUTSCHEN BAUINDUSTRIE 4Tag der Deutschen Bauindustrie 2010: Bodner: Die deutsche Bauwirtschaft baut Qualität – Ramsauer für Verstetigung der Verkehrsinvestitionen auf hohem Niveau ■ Podiumsdiskussion: Politik betont Bedeutung der Bauwirtschaft – Zukunftsaufgaben warten ■ „Heiter bis wolkig für die Bauwirtschaft“ ■Jahrespressekonferenz in Berlin: Bodner sieht Bauaufschwung mit Risiken behaftet ■ Vorabendtreffen des Präsidiums in luftiger Höhe ■ Schaffen, wasbleibt ■ Neue Verbandspublikationen ■ Tag der Deutschen Bauindustrie 2010. Abendempfang in der Axel-Springer-Passage und der Ullstein-Halle

/ EUROPA 12EIC-Konferenz in Berlin: EIC feierte 40-jähriges Verbandsjubiläum ■ Neues Präsidium beim Verband der Europäischen Bauwirtschaft FIEC ■ Bauma-Innovationspreise verliehen: Forschungspreise unterstreichen internationale Kompetenz im Klimaschutz

/ ÖFFENTLICH PRIVATE PARTNERSCHAFTEN 15Stabwechsel bei der 9. ÖPP-Jahrestagung in Frankfurt am Main: ÖPP Deutschland AG übernimmt Federführung ■ Pkw-Vignette einführen ■ 50. BWI-Bau-Fernkurs: „Bauvertragsrecht für Ingenieure und Kaufleute“

/ VERBANDSINFORMATIONEN 16Bundesregierung startet Haushaltskonsolidierung: Verkehrswegeinvestitionen bleiben vorerst „ungeschoren“ – Städtebauförderung und CO2-Gebäude-sanierungsprogramm müssen „Federn lassen“ ■ Arbeitskreis „Öffentlich Private Partnerschaften“: Mücke spricht sich für mehr ÖPP-Projekte aus ■BFA-Konferenz: Wertemanagement diskutiert ■ Mittelstandsausschuss: Verbandliche Positionierung des Mittelstandes ■ HATECH: Normen praxistauglichgestalten ■ Tarifempfehlung der Bauarbeitgeber für Bachelor/Master (FH): Höhere Eingruppierung empfohlen ■ BFA Wärme-, Kälte-, Schall- und Brand-schutz: Industrieisolierung herausstellen ■ Neue VOB 2009 in Kraft getreten ■ Geräteausschuss: Ausweitung der Tachografenpflicht verhindert ■Building-Smart-Forum in Berlin ■ BFA Straßenbau: Der kommunale Straßenbau bleibt weiterhin zurück ■ BFA Feuerfest- und Schornsteinbau: BFA will Konzept für Freizügigkeit entwickeln ■ Hauptverbands-Delegation in Sofia: Faire Vergabebedingungen angemahnt

/ LÄNDERSPIEGEL 22Berlin-Brandenburg: 5. Tag des Tiefbaus im Berufsförderungswerk ■ Sachsen/Sachsen-Anhalt: Busse würdigt Aufbauwerk der Bauwirtschaft/Dr. Gauck Gast beim Bautag ■ Bayern: Bauer: Investitionen müssen Vorrang haben ■ Hamburg: Stiftung verlieh Preise für den Bau einer Fischtreppe ■ Baden-Württemberg: Prüfung bestanden: Baden-Württemberg hat 26 neue Poliere ■ Personalien aktuell ■ IMPRESSUM

Highlights:

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Bauingenieure spielen eine zentrale Rolle inunserer Gesellschaft und tragen eine hoheVerantwortung. Nicht erst die Schwierig-keiten beim Kölner U-Bahn-Bau haben unsgezeigt, dass die Öffentlichkeit dem Bau-geschehen sehr genau auf die Finger schaut,wenn die Sicherheit von Leib und Leben aufdem Spiel steht. Aber nicht nur Sicherheit zugewährleisten, sondern auch die vielen kom-munikativen Prozesse am Bau wie beispiels-weise beim Konfliktmanagement erfordernKnow-how, Erfahrung und gewachsenenCharakter. Mit der zunehmend internatio-nalen Ausrichtung von Ingenieur- und Bauindustrieunternehmen rücken Sprach-kenntnisse und internationale Management-fähigkeiten in den Fokus.

Sorgfalt walten lassenAll diese Dinge fallen nicht vom Himmel,sondern setzen eine gute Ausbildung unsererNachwuchsingenieure voraus. Wir müssenhohe Sorgfalt walten lassen, wenn wir amAusbildungsbetrieb „herumschrauben“ las-sen, wie im Falle des Bologna-Prozesses lei-der geschehen. In dem Glauben, formalenAnsprüchen genügen zu müssen, haben sicheinige Ausbildungsstätten in Deutschlandaufs Glatteis führen lassen. Das Ergebnis sindnach unserer Ansicht Bachelorabschlüsse,die nach sechs Semestern ohne Praxisbezugeine nicht ausreichende Berufsbefähigungaufweisen. Sieben Semester sollten es schonsein. Umso mehr freut es uns zu hören, dassviele Studenten das ähnlich einschätzen undsowieso ein Masterstudium folgen lassen, dasihnen die Sicherheit eines hoch qualifiziertenAbschlusses gibt.

Wir erwarten von den Universitäten undHochschulen Absolventen, die als Bewerberden technischen und kreativen Anforderun-gen unseres sehr anspruchsvollen Berufesgewachsen sind. Sicher, vieles lernen die

GASTBEITRAG /3

Absolventen in den Planungsbüros oder inden Planungs- und Bauabteilungen derBauindustrie. Aber ist es wirklich unser In-teresse, dass Studenten in kürzerer Zeit mehrunvertieftes Wissen anhäufen und damitdann in den Arbeitsmarkt „geschleudert“werden? Ganz klar: Nein. Deshalb müssen diegroßen „Abnehmer“ der Bauingenieure mitgemeinsamer Kraft auf den Ausbildungs-betrieb einwirken. VBI und Hauptverbandder Deutschen Bauindustrie, beide auch überdie gemeinsame Mitgliedschaft im BDI ver-bunden, tun dies im Akkreditierungsver-bund für Studiengänge des Bauwesens(ASBau). Unser gemeinsames Ziel ist es, dieAkkreditierung jedes einzelnen Studien-ganges mit einer genauen fachlichen Prüfungdurchzuführen. Jeder Studierende, aber auch

»Wir dürfen uns bei der Bauingenieur-ausbildung nicht aufs Glatteis führen lassen«/ Dr.-Ing. Volker Cornelius

jedes einstellende Unternehmen muss sicher-gehen, dass die Ausbildung eines Bewerbersauch berufsbefähigend sein wird.

Diplom beibehaltenUnd noch eines liegt dem VBI am Herzen: InDeutschland ausgebildete Ingenieure müssenwieder das sein dürfen, was sie sind: Diplom-ingenieure. Daher fordert der VBI, dass dieUniversitäten und Hochschulen künftigparallel zum Bachelor/Master auch wiederDiplomurkunden ausgeben. Denn es isttöricht, die international anerkannte MarkeDipl.-Ing. ohne Not einfach aufzugeben.Damit verneinen wir nicht den grundsätzlichsinnvollen Bologna-Prozess, sondern stärkendie Wettbewerbsfähigkeit der deutschenBauwirtschaft insgesamt. ■

Präsident Verband Beratender Ingenieure VBI

Laden Sie sich den Film „Einen Tag unterwegs mit einem Bauingenieur“ unter www.schaffen-was-bleibt.de herunter oder bestellen Sie die DVD

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Tag der Deutschen Bauindustrie 2010:

Bodner: Die deutsche Bauwirtschaft baut Qualität –Ramsauer für Verstetigung der Verkehrsinvestitionenauf hohem Niveau „Die deutsche Bauwirtschaft baut Qualität.Wir haben dies in den zurückliegendenJahrzehnten nicht nur in Deutschland, son-dern weltweit unter Beweis gestellt.“ Mit die-sem Bekenntnis zur Leistungsfähigkeit derdeutschen Bauwirtschaft eröffnete Dipl.-Ing.Herbert Bodner den Tag der DeutschenBauindustrie am 20. Mai in Berlin.

Vor über 600 Teilnehmern aus Bauunter-nehmen, Politik und Verbänden forderteBodner Politik und Wirtschaft auf, sich derlatenten Technikfeindlichkeit in Deutsch-land entgegenzustellen. Er mahnte: „Deutsch-lands Erfolg und Wohlstand sind technischhoch entwickelten Waren und Dienstleis-tungen geschuldet, getragen von unserenIngenieuren und Facharbeitern.“

Bodner sieht dabei vor allem in der Zusam-menarbeit zwischen Bauherren, Architekten,Planern und Ausführenden einen der wich-tigsten Bausteine, um die erreichte Qualität weiter zu verbessern, wie dies in den Part-nering-Projekten (lesen Sie hierzu auch dieBroschüre „Referenzprojekte Partnering“ alsPrint oder E-Paper unter www.bauindustrie.de)entwickelt werde. Daneben bezeichnete er

Blitzinterview. Bundesbauminister Dr. Peter Ramsauer (l.) mit dem Präsidenten des Hauptverbandes, Dipl.-Ing. Herbert Bodner (r.)

Erste Reihe: Prof. Dipl.-Kfm. Thomas Bauer, Vizepräsident Hauptverband, Dr. Peter Ramsauer,Bundesbauminister, Dipl.-Ing. Herbert Bodner, Präsident Hauptverband. Im Hintergrund RA Michael Knipper, Hauptgeschäftsführer Hauptverband (v. l.)

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TAG DER DEUTSCHEN BAUINDUSTRIE /5

auch das Verhältnis von Hauptauftragneh-mern und seinen Nachunternehmern alsentscheidend für die Bauqualität. „Es darfkeinen Unterschied machen, ob wir Leis-tungen selbst durchführen oder sie durch-führen lassen“, erklärte Bodner.

Im Mittelpunkt des Qualitätsprozesses ste-hen für Bodner die gewerblichen wie akade-mischen Mitarbeiter. Deren Motivation undFähigkeiten gelte es zu fördern. Er erinnertedaran, dass die demografische Trendwendein Deutschland bereits eingesetzt habe undder Bau sich stärker als andere Branchenum Nachwuchskräfte bemühen müsse. Erappellierte an die Unternehmer bei Aus-und Weiterbildung nicht nachzulassen:„Unsere Arbeitsplätze sind für junge Men-schen, die umfassende Verantwortung inder Praxis suchen, besonders attraktiv“,sagte Bodner.

BauingenieursorgenBesondere Sorgen müsse man sich über denakademischen Nachwuchs machen. ImSchnitt studierten zu wenig AbiturientenBauingenieurwesen. Auch die Zahl der Absol-venten stagniere. Nur 3.000 junge Bauingeni-eure schlössen ihr Studium erfolgreich ab.Gebraucht würden aber 4.500 pro Jahr. Gleich-zeitig sei die „Arbeitslosenreserve“ quasi aus-geschöpft. Bodner: „Es muss gelingen, dieStudienanfängerzahlen zu steigern und dieAbbrecherquote zu senken, trotz des sehranspruchsvollen Studiums. Es könnte sonsteine Bauingenieurlücke entstehen, die soohne Weiteres nicht mehr zu schließen ist.“

Dr. Peter Ramsauer, Bundesminister für Bau,Verkehr und Stadtentwicklung (BMVBS), erklärte in seiner Rede, dass der Bund dieQualitätsoffensive Bau unterstütze. Als wich-tigste Maßnahmen benannte er dabei dieEinführung des Präqualifikationssystems,die Reform des Vergaberechts und dieWeiterentwicklung der nationalen Nachhal-tigkeitsstrategie. Darüber hinaus nannteRamsauer die Arbeit der Stiftung Baukultur,die Forschungsinitiative Zukunft Bau, dieModernisierung der HOAI und die Umset-zung von Partnering-Ansätzen als weiterewichtige Elemente zur Weiterentwicklungder Qualität am Bau.

InvestitionslinienIn seiner Rede sprach er sich auch dafür aus, dieInvestitionslinien mittel- und längerfristig re-alistisch zu bemessen. Er betonte dabei: „Womitwir uns nicht abfinden dürfen, sind dauerhaftunterfinanzierte Verkehrswege.“ Eine leistungs-starke Infrastruktur sei die zentrale Vorausset-zung für den wirtschaftlichen Erfolg unseresLandes, für Beschäftigung und Wohlstand. „Ver-kehrspolitik ist praktizierte Wirtschaftspolitik!Das immer wieder zu hörende Gutmenschen-Motto ,Bildung statt Beton‘ ist irreführend. Es istfalsch und fahrlässig, diese beiden Schlagwör-ter um einer klingenden Alliteration willen ineinen Gegensatz bringen zu wollen. Denn beideBegriffe stehen für unabdingbare Vorausset-zungen wirtschaftlicher Stärke“, so Ramsauer. ■

Will die Investitionslinie Verkehr verstetigen.Dr. Peter Ramsauer, Bundesbauminister

Die deutsche Bauwirtschaft baut Qualität.Dipl.-Ing. Herbert Bodner, PräsidentHauptverband

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Dr. Katrin Prüfig, Moderation

Dipl.-Ing. Herbert Bodner, Präsident des Hauptverbandes

Kerstin Andreae, MdB, WirtschaftspolitischeSprecherin der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen

Dr. Michael Meister, MdB,stellv. Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion

Florian Pronold, MdB,stellv. Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Klaus J. Beckmann,Wissenschaftlicher Direktor und Geschäfts-führer des Deutschen Instituts für Urbanistik

Patrick Döring, MdB,stellv. Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion

Die Teilnehmer der Podiumsdiskussion be-tonten parteiübergreifend die Bedeutung derBauwirtschaft für die wirtschaftliche Ent-wicklung Deutschlands. Man war sich einig,dass nur bei einer ausreichenden finanziellenAusstattung der Kommunen, besonders nach

dem Auslaufen der Konjunkturpakete, dieBaukonjunktur stabilisiert werden könne.Dies sei auch deshalb wichtig, damit dieBauwirtschaft sich neuen Aufgaben, wie zumBeispiel dem altengerechten Bauen, zuwen-den kann. Auf dem Podium diskutierten:

Podiumsdiskussion:

Politik betont Bedeutung der Bauwirtschaft –Zukunftsaufgaben warten

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TAG DER DEUTSCHEN BAUINDUSTRIE /7

Franz Klinger, Partner Real Estate beiDeloitte, schätzte die Lage der Bauwirtschaftverhalten positiv ein. Er schließt sich damitder Einschätzung des Hauptverbandes an. In

seinem Impulsvortrag „Was kommt nach derWirtschaftskrise – Perspektiven für die Bau-wirtschaft“ erläuterte er die aus seiner Sichtdrei großen Zukunftstrends: Bauen im Be-

stand, Bauen und Klimaschutz sowie Com-pliance. ■

„Heiter bis wolkig für die Bauwirtschaft“

Franz Klinger, Partner Real Estate bei Deloitte schätzte die Lage „verhalten positiv“ ein

Jahrespressekonferenz in Berlin:

Bodner sieht Bauaufschwung mit Risiken behaftetAuf der Jahrespressekonferenz zum Tag derDeutschen Bauindustrie hat der Präsidentdes Hauptverbandes, Dipl.-Ing. HerbertBodner, die Entwicklung der Baunachfrageverhalten optimistisch kommentiert: Bereitsim 4. Quartal 2009 sei der Rückgang derAuftragseingänge gestoppt worden; im 1. Quartal 2010 werde vermutlich sogar einAuftragsplus erwartet. Dem harten Winterim 1. Quartal 2010 könne also im 2. Quartalein „Baufrühling“ folgen. Trotzdem sei esfalsch, daraus bereits eine konjunkturelleTrendwende für das Jahr 2010 ableiten zuwollen. Nach wie vor sehe sich die Branchemit erheblichen Risiken konfrontiert.

Bauforderungssicherungsgesetz„Die Banken scheinen die ,Zügel‘ gegenübermittelständischen Kreditnehmern aus derBauwirtschaft angezogen zu haben. Zuletztklagten 44 Prozent aller mittelständischenBauunternehmen über eine restriktive Kredit-vergabe, das war der höchste Wert seit Be-ginn der Kapitalmarktkrise im Herbst 2008“,so Bodner.

Umso wichtiger sei es, das Bauforderungs-sicherungsgesetz noch einmal auf den Prüf-stand zu stellen. Um Nachunternehmern beiInsolvenz des Hauptunternehmers einenZugriff auf die Konkursmasse zu sichern,zwinge der Gesetzgeber Bauunternehmen

seit dem 1. Januar 2009 eingehende Baugel-der auf getrennten Baustellenkonten zuseparieren. Damit riskiere er aber, dass dieForderungsbestände als Sicherungsmittelfür die Beschaffung von Krediten entwertetwerden. „Geht man davon aus, dass dieSicherungsabtretung die wichtigste Formder Kreditsicherung ist, die mittelständi-schen Unternehmen zur Verfügung steht,wird klar, welche Gefahren von diesemGesetz auf die mittelständische Bauwirt-schaft ausgehen. Dass das Gesetz nochkeine Engpässe in der Kreditversorgungerzeugt hat, führt der Zentrale Kreditaus-schuss der Bankenverbände nur daraufzurück, dass die Separierung in der Praxis

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Beurteilte auf der Pressekonferenz die Lage der Bauwirtschaft verhalten optimistisch. Dipl.-Ing. Herbert Bodner (m.), Präsident des Hauptverbandes, mit RA Michael Knipper,Hauptgeschäftsführer, (l.) und Pressesprecher Dr. Heiko Stiepelmann (r.)

noch nicht umgesetzt werden konnte“, er-klärte Bodner.

Bodner weiter: „Um es klar zu sagen: Es kannnicht sein, dass die Unternehmen der deut-schen Bauwirtschaft die globale Finanz- undWirtschaftkrise unter Aufrechterhaltung derArbeitsplätze überstehen, im Aufschwungdann aber an vom nationalen Gesetzgeberverursachten Finanzierungsproblemen schei-tern. Der Gesetzgeber muss deshalb dasmissratene Gesetz noch einmal von Grundauf überarbeiten, zumal dieses Gesetz nie-mandem nützt, auch nicht den betroffenenFirmen am Ende der Baugeldkette, die eseigentlich schützen soll.“ Geltendes Insol-venzrecht werde mit hoher Wahrscheinlich-keit den Zugriff auf die separierten Gelderohnehin verwehren. Das Gesetz sei vielleichtgut gemeint, erfülle aber seinen Zweck nichtund richte großen Schaden an.

Gleichzeitig sei zu befürchten, dass auf dieBauwirtschaft eine neue Explosion der Stahl-preise, aber auch anderer Stoffpreise zukom-me. Zwar hätten sich die Rohstoffpreise imZuge der Wirtschaftskrise wieder normali-siert, die anspringende Konjunktur in Asien,vor allem aber der Beschluss der drei größ-ten Bergbaukonzerne, das Preissystem fürEisenerz von Verträgen mit einjähriger Lauf-zeit auf Quartalsabschlüsse umzustellen,drohten nun eine neue Stahlpreisexplosionauszulösen.

RohstoffpreiseFür die deutsche Bauindustrie komme esdeshalb jetzt darauf an, bereits im Vorfeld derneuen Rohstoffpreiswelle mit ihren wichtigs-ten Kunden zu einer fairen Teilung derRisiken zu kommen. Die bisher üblichenAnmeldeverfahren für Stoffpreisgleitklauselnbeim BMVBS hätten sich als zu aufwendig,vor allem aber als zu langwierig erwiesen.„Wir haben uns deshalb zusammen mitunseren Partnerverbänden gegenüber der

Bundesregierung für eine grundlegende Re-form der Stoffpreisgleitklauseln eingesetzt –eine Reform, die zugleich auch als Vorbild fürähnliche Regelungen mit Ländern und Kom-munen, aber auch mit privaten Auftrag-gebern dienen sollte“, sagte Bodner. Wichtigsei: Die Rohstoffpreise dürfen nicht zu einerGefahr für den hoffentlich bald kommen-den gesamtwirtschaftlichen Aufschwung inDeutschland werden. ■

Vorabendtreffendes Präsidiumsin luftiger HöheAuf Einladung des Axel-Springer-Verlages,vertreten durch Jan Bayer, Vorsitzender derVerlagsgeschäftsführung „Welt Gruppe“,„Berliner Morgenpost“, „Hamburger Abend-blatt“, und Thomas Exner, RessortleiterWirtschaft / Finanzen und Immobilien der„Welt“, kam das Präsidium zum traditionel-len Vorabendtreffen im exklusiven Journa-listenclub in der 19. Etage des Axel-Springer-Hochhauses zusammen. Das Präsidiumzeigte sich vom Ambiente der Räumlichkei-ten beeindruckt. Viele Einrichtungsgegen-stände stammen aus dem alten Gebäude derTimes in London oder gehören zum Privat-nachlass des Verlegers. ■ Hauptverbands-Präsident Dipl.-Ing. Herbert Bodner bedankte sich bei der Geschäftsleitung

des Axel-Springer-Verlages für die exklusive Einladung in den Journalisten-Club

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TAG DER DEUTSCHEN BAUINDUSTRIE /9

Neue Verbands-publikationen

Werte schaffen. Werte schützen.Die deutsche Bauindustrie –Garant für Qualität am Bau

PositionspapierÖffentlich Private Partner-schaften (ÖPP) und Baukultur

Referenzprojekte Partnering.

Einfach bestellen unter www.bauindustrie.de

Schaffen, was bleibt Mit dem Videoprojekt „Schaffen, was bleibt –Ein Tag im Leben eines Bauingenieurs“ ver-stärkt der Hauptverband der DeutschenBauindustrie seine Nachwuchswerbung imBereich Bauingenieurwesen. Das etwa 30-minütige Video dokumentiert den Tages-ablauf von drei Bauingenieuren auf drei ver-schiedenen Baustellen und zeichnet einrealistisches Bild vom Berufsalltag eines Bau-ingenieurs. Videoausschnitte und viele weite-re Informationen zu den gezeigten Personen

und den Baustellen sind auf der Plattformwww.schaffen-was-bleibt.de eingestellt.Hintergrund ist die sich zuspitzende Situa-tion bei den akademischen Fachkräften.Derzeit stagniert die Zahl der Absolventen imBereich Bauingenieurwesen bei jährlich3.000. Gebraucht werden nach Angaben desBauspitzenverbandes aber 4.500. ■

www.schaffen-was-bleibt.dewww.werde-bauingenieur.de

Reinschauen und bestellen. Die gesamte DVD im Internet unter www.werde-bauingenieur.de

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Tag der Deutschen Bauindustrie 2010Abendempfang in der Axel-Springer-Passage und der Ullstein-Halle

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EIC-Konferenz in Berlin:

EIC feierte 40-jähriges VerbandsjubiläumDer europäische Auslandsbauverband „Euro-pean International Contractors“ (EIC), derseit 1984 seine Geschäftsstelle beim Haupt-verband der Deutschen Bauindustrie hat,feierte auf der Frühjahrs-Generalversamm-lung am 29./30. April in Berlin sein 40-jähri-ges Bestehen. Der Präsident des Hauptver-bands, Dipl.-Ing. Herbert Bodner, eröffneteals Gastgeber die Konferenz im BerlinerMuseum für Kommunikation und gratulierteEIC-Präsident Michel Démarre zum Ver-bandsjubiläum.

In seiner Rede dankte Bodner der EIC fürihr Eintreten für die internationalen Inte-ressen der europäischen Bauindustrie, insbesondere im Hinblick auf faire inter-nationale Musterbauverträge und Vergabe-verfahren sowie die Förderung von Öffent-lich Privaten Partnerschaften durch dieeuropäischen und multilateralen Entwick-lungsbanken.

EIC-Präsident Michel Démarre würdigte dasEngagement deutscher Unternehmerpersön-lichkeiten, wie etwa Prof. Enno Vocke und Dr. Karl Rönnberg, beide ehemalige Mitglie-der des Vorstands der Hochtief AG, als Prä-sidenten der EIC. Einen besonderen Danksprach er Dr. Ernst Trapp, Gründungsmit-glied der EIC, sowie Dr. Rolf Bollinger aus,der als Leiter der Stabsstelle Auslandsbau dieGeschäftsführung der EIC von 1984 bis 2001innehatte.

Démarre wiedergewähltDie Generalversammlung wählte erneutDémarre von der französischen BaufirmaColas (Bouyges-Gruppe) für ein weiteresJahr zum Präsidenten der EIC. Zum Vizeprä-sidenten wählten die Delegierten aus 15 euro-päischen Ländern Werner Dekkers, ChiefDevelopment Officer der belgischen Besix-Gruppe, als Schatzmeister wurde Uwe Krenz,Bilfinger Berger, im Amt bestätigt. Des Wei-

teren wurden Vertreter der Firmen Con-dotte d’Acqua, Ferrovial, J&P, Mota-Engil,Lemminkainen, Pihl, Porr, NCC, van Oordund Yuksel in den erweiterten Vorstand derEIC gewählt.

Thema des Unternehmer-Symposiums wardie Frage, wie sich die internationale Zu-sammenarbeit zwischen Bauunternehmenund Consultingfirmen weiterentwickelt.Dazu hatte die EIC auch Vertreter führendereuropäischer Ingenieurfirmen, unter ande-rem Arcadis, COWI, Egis, Lahmeyer, MottMacDonald, Faber Maunsell und ScottWilson, eingeladen, die gemeinsam mit den90 Vertretern aus Bauunternehmen und -ver-bänden das Marktpotenzial in den einzelnenWeltregionen sowie die unterschiedlichenKooperationsmodelle erörterten.

Keine SchwerpunkteJohn Nutt, Mitglied des Exekutivausschussesder britischen Ingenieurfirma Scott Wilson,präsentierte im Einführungsvortrag einenÜberblick über die internationalen Aktivitä-ten der europäischen Bauunternehmen undConsultingfirmen. Während die europäi-schen Baufirmen ihr Auslandsbaugeschäftauf den europäischen Baumarkt konzentrierthätten, gebe es aufseiten der Consultantskeine entsprechende regionale Schwerpunkt-bildung. Im Gegensatz zu den Baufirmenseien die Consultants auch in den dynami-schen Schwellenmärkten China und Indienaktiv, zu denen die Bauunternehmen an-gesichts der beträchtlichen Marktzugangs-

Dipl.-Ing. Herbert Bodner, Präsident desHauptverbandes, lobte die EIC als Vertreterinternationaler Interessen

Michel Démarre, EIC-Präsident, wurde imAmt für ein weiteres Jahr bestätigt

Die EIC-Konferenz wurde im festlichen Rahmen im Museum für Kommunikation in Berlin eröffnet

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barrieren bislang noch keinen signifikantenZugang gefunden hätten. Nutt stellte dieThese auf, dass sich das Tätigkeitsfeld derBauunternehmen immer weiter in den Consultingbereich hinein verlagern werde.Zukünftig werde mehr als die Hälfte des Ge-schäftsvolumens des internationalen Bau-geschäfts in den innovativen Marktfeldernwie Schlüsselfertigbau, Construction Manage-ment sowie Facility Management und Kon-zessionen generiert werden. Dementspre-chend würden Consultingfirmen zukünftigvermehrt auch für die Bauunternehmen tätigwerden.

Mehr PartneringEric Chambraud, Geschäftsführer für Groß-britannien und Nordamerika bei VinciConstruction, berichtete über den Trend derpartnerschaftlichen Projektdurchführung inGroßbritannien und Nordamerika. SeinerAnsicht nach besteht die Herausforderungbei der Abwicklung von Großprojekten darin,ein „Fair Play“ auf der Baustelle unabhängigvon den agierenden Personen zu etablieren.Bau- und Consultingunternehmen seiengefordert, gemeinsam den maximalen Pro-jekterfolg zugunsten aller Beteiligten, Auftraggeber, Baufirma, Consultant, Bevöl-kerung etc. anzustreben. Hier sei das kon-ventionelle Vertragssystem eher schädlich;bessere Anreize zum partnerschaftlichenUmgang böten „Cost-plus-fee“-Vertragsmo-delle, die für Unternehmer wie BauherrenKostentransparenz auf der Grundlage einesdefinierten Leistungspakets sicherstellten.

Integration der KundenwünscheDr. Friedrich Schneider, Vorstandsmitglieddes holländischen ConsultingunternehmensArcadis, erklärte am Beispiel des zwei Kilo-meter langen Stadttunnels der Autobahn A2in Maastricht die zunehmende Bedeutungder Integration verschiedener Kundenwün-sche. Gerade bei Großprojekten gelte es, nicht

nur die technischen Ansprüche des Kundenzu erfüllen, sondern auch weitere Belange imsozialen und ökologischen Umfeld einzu-planen. Würden diese Aspekte übersehen,komme es womöglich zu Störungen im spä-teren Projektverlauf. Allerdings sei eine solchganzheitliche Definition des Projekterfolgsnicht in allen Ländern umsetzbar, sondernnur dort, wo der Kunde auf eine transparenteKommunikationskultur mit den übrigen amBau Beteiligten Wert lege.

Mehr KostenersparnisEimert Los, Vorsitzender der Geschäftslei-tung der Hochtief Construction, rekapitulier-te die potenziellen Nachteile des konventio-nellen Vertragsmodells, das aufgrund deslückenhaften Integrationsprozesses häufig zuunklaren Schnittstellen, Streitigkeiten undunproduktiven Zusatzkosten führe. Dem-gegenüber ermögliche es der Partnering-Ansatz, dass die Vertragsparteien nichtgegeneinander arbeiteten, sondern ihre je-weiligen Kompetenzen im Rahmen eines ver-trauensvollen „Teamwork“-Ansatzes opti-mieren könnten. Dies führe im Ergebnis zubesserem Management der Planungsrisiken,zu mehr Kostentransparenz sowie zu einerReduzierung der Streitigkeiten auf der Bau-stelle. Los berichtete, dass diese Vorgehens-

weise bei einem Hochbauprojekt in Deutsch-land zu einer Kostenersparnis von 10 Prozent,zu einem früheren Fertigstellungstermin undzu einem beträchtlichen Rückgang der Ver-tragsänderungen beigetragen habe.

DiskussionDie im Anschluss an die Vorträge jeweils fol-gende Diskussion wurde moderiert von Alt-präsident Gian Alfonso Borromeo, der dieAussagen der vier Redner mit einem hoch-rangig besetzten Podium erörtern konnte:Egon Failer, Bereichsleiter für Wasser undWasserkraft von Lahmeyer International,Lars Hauge, Direktor für internationaleBrückenbauprojekte von der dänischenConsultingfirma COWI, Ismael Gaspar, Vor-sitzender der Geschäftsführung von Mota-Engil Construction & Engineering, und Dr. Jochen Keysberg, Mitglied des Vorstandsder Bilfinger Berger Ingenieurbau.

Das Publikum wurde in die Diskussion aufdem Podium durch ein elektronisches Ab-stimmungssystem mit einbezogen. AllePräsentationen des Symposiums sowie dieAbstimmungsergebnisse können von derEIC-Website heruntergeladen werden unterhttp://www.eicontractors.de/seiten/focus/workshop.php. ■

John Nutt, Mitglied desExekutivausschusses, Scott Wilson Group

Eric Chambraud, Geschäfts-führer U.K. & USA, VinciConstruction Grands Projets

Dr. Friedrich Schneider,Mitglied des Vorstands, Arcadis

Eimert Los, Mitglied der Geschäftsleitung, Hochtief Construction

Über 100 Teilnehmer aus der internationalen Bau- und Consultingwirtschaft nahmen amEIC-Workshop teil

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Neues Präsidium beim Verband der Europäischen Bauwirtschaft FIECDie Generalversammlung der FIEC inLimassol hat Thomas Schleicher, Präsidentdes Verbandes der Bauwirtschaft Nordbaden,zum Vizepräsidenten der FIEC für den Zeit-raum 2010–2012 gewählt. Aufgrund seinerErfahrung als langjähriges Mitglied und seit2007 als stellvertretender Vorsitzender derSozialpolitischen Vertretung des Hauptver-bands wird Schleicher zukünftig mit der Lei-tung der Sozialkommission der FIEC betraut.

Zur Präsidentin für die nächste Amtszeitwurde die italienische BauunternehmerinLuisa Todini gewählt. Sie tritt damit dieNachfolge des belgischen BauunternehmersDirk Cordeel an, dessen Mandat nach der sat-zungsgemäßen Höchstdauer endete. LuisaTodini ist bereits seit 2004 als Vizepräsiden-tin der FIEC tätig. Seit 2009 fungierte sie alsKopräsidentin der Kommission Wirtschaftund Recht, mit besonderer Zuständigkeit fürdie Arbeitsgruppe „Infrastrukturen“.

Nach den Wahlen besteht das Präsidium derFIEC aus den folgenden Personen:

■ Luisa Todini (IT), Präsidentin■ Thomas Schleicher (DE), Vizepräsident,

Vertreter Deutschlands■ Elco Brinkman (NL), Vertreter der Gruppe

BE, IE, LU, NL■ Michel Buro (CH), Vertreter der Gruppe

AT, CH, HU, HR, SI, SK■ Michel Démarre (FR), Vertreter der EIC

(European International Contractors)■ David Taguas (ES), Vertreter der Gruppe

ES, PT■ Jacques Huillard (FR), Vertreter Frank-

reichs■ Kjetil Tonning (NO), Vertreter der Gruppe

DK, EE, FI, LT, NO, SE■ Andreas Mikallos (CY), Vertreter der

Gruppe BG, CY, GR, MT, RO, TR■ Angelo Provera (IT), Vertreter Italiens

FIEC begrüßte in Limassol als neue Mit-gliedsverbände:

■ KPB Uni-Bud aus Polen■ BFW (Bundesverband Freier Immobilien-

und Wohnungsunternehmen) als assozi-iertes Mitglied

■ EQAR (European Federation for QualityAssurance and Recycling in Construc-tion) als assoziiertes Mitglied ■

Sieger der fünf Kategorien des Bauma-Inno-vationspreises 2010 geehrt. Der Preis wurdezum 9. Mal vergeben.

Der Vizepräsident Technik des Hauptverban-des, Prof. Dr.-Ing. Manfred Nußbaumer, prä-sentierte mit dem neu entwickelten Elektro-impulsbohrverfahren für Tiefbohrungen derTechnischen Universität Dresden und demneuartigen Geo-Scanner der Technischen Uni-versität Clausthal die zwei Siegerprojekte in derKategorie „Forschung“. Der Preis in der Kate-gorie „Bauverfahren/Bauwerk“ wurde in diesemJahr für ein Brunnenbauverfahren mit Glasku-geln der Ochs Bohrgesellschaft mbH verliehen.

Nussbaumer lobte die Forschungsprojekte.Sie würden die Kompetenz der DeutschenBauindustrie als Know-how-Träger imBereich des Klimaschutzes unterstreichen.Nußbaumer sieht daher die Preisverleihung„als Beweis für die Innovationskraft undLeistungsfähigkeit in der Branche“. Damitwürden die Anstrengungen der Unterneh-men, im internationalen Wettbewerb die Nasevorne zu haben, international gewürdigt.

Neben in- und ausländischen Gästen warenauch der indische Botschafter Sudhir Vyas,Münchens Oberbürgermeister Christian Udesowie hochkarätige Repräsentanten der Bau-,Baustoff- und Bergbauindustrie Indiens ver-treten. ■

Im Rahmen eines Festaktes wurden vor über300 geladenen Gästen in der Allerheiligen-Hofkirche der Münchener Residenz die

Martin Zeil, Bayerischer Staatsminister für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Techno-logie (l.) und Prof. Dr.-Ing. E.h. Manfred Nußbaumer, Vizepräsident Technik, Hauptverband (r.)mit Prof. Dr.-Ing. Matthias Reuter, Preisträger „Akustische Geoscanner“, TU Clausthal, Lehr-stuhl für Tagebau und int. Bergbau (2. v. l.) und Dipl.-Ing. Erik Anders, Preisträger „Elektro-impulsbohren“, TU Dresden, Lehrstuhl für Baumaschinen- und Fördertechnik (2. v. r.)

Bauma-Innovationspreise verliehen:

Forschungspreise unterstreichen internationaleKompetenz im Klimaschutz

Thomas Schleicher zum Vizepräsidentendes FIEC gewählt

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ÖFFENTLICH PRIVATE PARTNERSCHAFTEN /15

50. BWI-Bau-Fernkurs:

„Bauvertrags-recht fürIngenieure undKaufleute“Das Betriebswirtschaftliche Institut der Bau-industrie (BWI-Bau) weist darauf hin, dassein Einstieg in den derzeit laufenden BWI-Bau-Fernkurs „Bauvertragsrecht für Ingeni-eure und Kaufleute“ noch möglich ist. Seitseinem Start 1995 erschließt dieser bundes-weit einmalige Fernkurs das Bauvertrags-recht für den juristisch nicht vorgebildetenBaupraktiker, unabhängig von seiner techni-schen oder kaufmännischen Ausrichtung.

Informationen erhalten Sie beim Betriebs-wirtschaftlichen Institut der Bauindustrie(BWI-Bau) unter www.bwi-bau.de [email protected] oder Telefon: 0211/67 03-296. ■

Stabwechsel bei der 9. ÖPP-Jahrestagung in Frankfurt am Main:

ÖPP Deutschland AG übernimmt FederführungDie ÖPP-Jahrestagung in Frankfurt am Mainwird in Zukunft von der ÖPP DeutschlandAG geleitet. Zum Auftakt der 9. Jahrestagungam 4. Mai in der Industrie- und Handels-kammer hat Detlef Knop den Staffelstab anseinen Nachfolger Prof. Martin Weber,Vorstand der ÖPP Deutschland AG, über-geben. Dr. Walter Arnold, Landtagsabgeord-neter in Hessen und Staatssekretär a. D.,würdigte Knops Leistungen als ÖPP-Pionierin Deutschland. Arnold hob besonders denAufbau der erfolgreichen Jahrestagung unddas ÖPP-Jahrbuch hervor. Knop hatte dieVeranstaltung seit 2002 in Zusammenarbeitmit Convent aufgebaut und geleitet.

Prof. Martin Weber eröffnete die Veranstal-tung mit einem positiven Blick auf ÖPP. DasJahr 2009 sei zwar von der Finanzkrise ge-prägt gewesen, ÖPP habe sich dennochbeachtlich behaupten können: Im Hochbauseien die Vorjahreswerte sogar übertroffenworden; lediglich im Verkehrsbereich habeman das Niveau des Vorjahres nicht ganzerreicht. Inzwischen seien jedoch insgesamt144 ÖPP-Projekte mit einem Investitions-volumen von 5,6 Milliarden Euro vergebenworden. Auch der Blick nach vorn zeige einemit rund 8 Milliarden Euro gut gefüllte ÖPP-Pipeline.

Staatssekretär Werner Gatzer, Bundesminis-terium der Finanzen, begrüßte den erfolgrei-chen Start der ÖPP Deutschland AG. Er spüreRückenwind für ÖPP sowohl durch denKoalitionsvertrag der Bundesregierung alsauch durch eine Mitteilung zum Ausbau von

ÖPP auf europäischer Ebene. Abschließendinformierte er über die zunehmende Anzahlvon ÖPP-Bundesprojekten im Hochbau undim Verkehrsbereich.

Die Sicht der Deutschen Bauindustrie vertratDr. Peter Noé, Vorsitzender des Arbeitskreises„Öffentlich Private Partnerschaften“ desHauptverbandes und Mitglied des Vorstandsder Hochtief AG. Er halte es für notwendig,anstatt der Effizienzvorteile verstärkt diequalitativen Vorteile von ÖPP aus Nutzersichtherauszustellen.

Zum Abschluss des Eröffnungsplenumsberichtete Kenneth D. Reid, Vorstandsmit-glied der Bilfinger Berger AG, praxisnah überErfahrungen mit ÖPP in anderen Ländern,wobei er das vorgegebene Thema „Über denTellerrand geblickt ...“ wörtlich nahm und sodie Zuhörer begeisterte.

Mit 530 Anmeldungen war die Nachfrage beider 9. ÖPP-Jahrestagung auch in diesem Jahrwieder groß. Das von 75 Referenten in 14praxisgerechten Workshops angebotene Pro-gramm wurde von den Teilnehmern regeangenommen.

Zur Tagung ist das ÖPP-Jahrbuch 2010erschienen, in dem Prof. Martin Weber alsneuer Herausgeber über 50 aktuelle Beiträgevon 80 Autoren aus der Praxis zusammenge-stellt hat. Das zum 7. Mal erscheinende Werkbildet jährlich den aktuellen Stand von ÖPPin Deutschland ab. Das Jahrbuch ist überwww.convent.de zu beziehen. ■

Detlef Knop (r.) übergibt die Federführung der ÖPP-Jahrestagung an Prof. Martin Weber (l.)

Pkw-Vignette einführenDer Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Dipl.-Ing. HerbertBodner, hat sich in einem Interview mit derOnline-Ausgabe des Handelsblattes für eineAuskopplung der Finanzierung des Bundes-autobahnnetzes aus dem Bundeshaushalt ausgesprochen, um auch in einer Zeit knap-per Investitionsmittel die Erhaltung und denbedarfsgerechten Ausbau des deutschenAutobahnnetzes sicherstellen zu können.

Gleichzeitig setzte sich Bodner dafür ein, einePkw-Vignette einzuführen, deren Aufkommenzweckgebunden in die Erhaltung und den Ausbau der Bundesfernstraßen fließen sollte.Voraussetzung dafür sei jedoch, dass der deut-sche Autofahrer an anderer Stelle entlastetwerde, z.B. bei der Kfz-Steuer oder der Mineral-ölsteuer. Bodner: „Wenn die Autofahrer wissen,das Geld fließt in die Straße und ausländischeNutzer zahlen auch, dann steigt die Akzeptanz.“

Lesen Sie das ganze Interview unter www.handelsblatt.com/unternehmen/ ■

Conv

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Sparpaket der Bundesregierung geht in die richtige Richtung:

Konsumtive Ausgaben werden gekürzt – Verkehrswege-investitionen bleiben weitgehend „ungeschoren“ Das Bundeskabinett hat sich auf Einsparun-gen im Bundeshaushalt von etwas mehr als 81 Milliarden Euro bis zum Jahr 2014 ver-ständigt. Mit ihrem Acht-Punkte-Programmfür „Solide Finanzen, neues Wachstum undBeschäftigung/Vorfahrt für Bildung“ hat dieBundesregierung den schmerzlichen Prozessder Haushaltskonsolidierung eingeleitet, mitdem sie bis 2016 die Nettoneuverschuldungauf das mit der grundgesetzlichen „Schul-denbremse“ vereinbare Volumen von etwa8,5 Milliarden Euro zurückführen will. DieBundesregierung setzt dabei erfreulicher-weise auf eine Sparstrategie, die der Kürzungvon staatlichen Ausgaben den Vorrang vorder Erhöhung staatlicher Einnahmen gibtund konsumtive Ausgaben des Staates stär-ker zur Konsolidierung heranzieht als staatli-che Investitionen. Die Deutsche Bauindustrieunterstützt diesen Sparkurs mit „Augenmaß“ausdrücklich.

In den Beratungen über die Haushaltskon-solidierung hat Bundesminister Dr. PeterRamsauer den befürchteten Absturz der In-vestitionslinie Verkehr abwehren können.Selbst wenn am Ende die 10-Milliarden-Euro-Linie doch nicht ganz gehalten werdenkönnte, bleibt doch festzuhalten, dass dieBundesregierung mit ihrem Verzicht auf tief greifende Einschnitte in die Verkehrs-investitionen die Bedeutung der Infrastruk-turinvestitionen für den Erhalt der Wett-bewerbsfähigkeit des WirtschaftsstandortesDeutschland anerkannt hat.

Im Vergleich dazu haben die Hochbau-programme des Bundes wesentlich stärker„Federn lassen“ müssen. Sicherlich ist es ver-tretbar, den Baubeginn für das BerlinerStadtschloss zu verschieben, zumal das Pro-

jekt damit keineswegs aufgehoben ist. DieHalbierung der Städtebauförderung und desCO2-Gebäudesanierungsprogramms sinddagegen für uns unverständlich, denn beideProgramme haben in der Vergangenheitbewiesen, dass sie ein Vielfaches an Folge-investitionen auf den nachgelagerten staat-lichen Ebenen, aber auch in der privatenWirtschaft nach sich ziehen. Mit Blick aufden Investitionsstau in unseren Städten undGemeinden und die anspruchsvollen Klima-schutzziele der Bundesregierung lohnt es sich,in den bevorstehenden Haushaltsberatungennoch einmal darüber nachzudenken, wieStädtebauförderung und das CO2-Gebäude-sanierungsprogramm auf einem angemesse-nen Niveau weitergeführt werden können.

Darüber hinaus sehen wir kritisch, dass dieBundesregierung die Energiesteuervergüns-tigungen für energieintensive Branchen wieBaustoffe, Chemie, Glas, Nicht-Eisen-Metalle,Papier und Stahl abschaffen will. Für diedeutsche Wirtschaft hätte dies kurzfristigsicherlich Preissteigerungen zur Folge.Wesentlich gravierender wären jedoch dieFolgen für die Wettbewerbsfähigkeit desIndustriestandortes Deutschland, ganz zuschweigen von den langfristig drohendenStandortverlagerungen.

All diese Sparmaßnahmen sind jedoch keineLösung für die Finanzierungsprobleme, diein den nächsten Jahren auf den BMVBS-Haushalt, insbesondere im Zusammenhangmit der Erhaltung einer leistungsfähigenVerkehrsinfrastruktur in Deutschland, zu-kommen werden. Zum einen sieht die mittel-fristige Finanzplanung für die Jahre 2012 bis2014 ohnehin eine leicht sinkende Investi-tionslinie Verkehr vor. Zum anderen muss das

BMVBS sogenannte „zusätzliche disponibleEinsparungen“ für die Jahre 2013 und 2014in Höhe von 270 bzw. 340 Millionen Euroerbringen, die – wie es im Koalitionspapierheißt – „bei konkreten Investitionsprojekten“erwirtschaftet werden müssen. Hinzu kommtder BMVBS-Anteil an der globalen Min-derausgabe zur Abdeckung der nach wie vor vorhandenen Finanzierungslücke von 4,7 Milliarden Euro. Alles in allem ein Haus-haltsrisiko, das für das BMVBS leicht mehrals eine Milliarde Euro ausmachen kann.

Für uns heißt dies, dass die Neuordnung derVerkehrswegefinanzierung auf der politi-schen Tagesordnung bleiben muss. Mehrnoch: Schon in den Haushaltsberatungen imHerbst 2010 müssen dafür die Weichen ge-stellt werden – und zwar durch

■ die Etablierung eines zunächst haushalts-internen Finanzierungskreislaufes Bun-desfernstraße,

■ die Weiterleitung der Mauteinnahmen an die Verkehrsinfrastrukturfinanzierungsge-sellschaft (VIFG) auf der Grundlage einer mehrjährigen Finanzierungsvereinbarung,

■ die Ausstattung der Verkehrsinfrastruk-turfinanzierungsgesellschaft (VIFG) miteinem Recht zur Kreditaufnahme.

Weitere Schritte in Richtung einer Pkw-Vignette und möglicherweise langfristigeiner streckenbezogenen Pkw-Maut müssenjedoch folgen, wenn ein Abrutschen der Ver-kehrswegeinvestitionen verhindert werdensoll. ■

RA Michael Knipper, Hauptgeschäftsführer

GemeinschaftsveranstaltungHauptverband der Deutschen BauindustrieBundesverband Baustoffe – Steine und ErdenBundesverband der Deutschen Zementindustrie

„Moderne Kraftwerke für einen wettbewerbsfähigen Investitionsstandort Deutschland“Termin: 10. September 2010Ort: Pullmann Hotel Schweizerhof Mehr dazu in Kürze unter www.bauindustrie.de

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VERBANDSINFORMATIONEN /17

Arbeitskreis „Öffentlich Private Partnerschaften“:

Mücke spricht sich für mehrÖPP-Projekte aus„Die Bundesregierung will alles dafür tun,ÖPP sowohl im Hochbau als auch im Ver-kehrswegebau weiter zu fördern.“ Dies er-klärte der Parlamentarische Staatssekretärim Bundesministerium für Verkehr, Bau undStadtentwicklung (BMVBS), Jan Mücke, aufder Sitzung des Arbeitskreises „ÖffentlichPrivate Partnerschaften“ am 5. Mai in Berlin.

Das BMVBS beabsichtige, neue ÖPP-Projekteanzuschieben und die alten erfolgreichenProjekte fortzuführen. Im Verkehrsbereichhabe man mit der laufenden Staffel von A-Modellen sehr gute Erfahrungen gesammelt.Die Projekte zeichneten sich durch hohe Qua-lität und Schnelligkeit in der Realisierung aus.Im Rahmen der Grundlagenarbeit beschäftigeman sich mit der Weiterentwicklung derlebenszyklusbasierten Wirtschaftlichkeits-untersuchung. Zudem spiele auch das Thema„Baukultur und Qualität“ eine wichtige Rolle.

Als weiteren Tagesordnungspunkt präsen-tierte Landrat a.D. Peter Walter sein Konzeptfür die Rolle als ÖPP-Botschafter. Ziel sei es,ein ÖPP-Netzwerk auf regionaler und lokalerEbene aufzubauen und in Veranstaltungenund durch themenbezogene Medienarbeitpotenzielle Nutzer von der ÖPP-Idee zu über-zeugen. Das Konzept soll laut Beschluss desArbeitskreises bis zur Herbstsitzung 2010weiterentwickelt werden.

Zudem befasste sich der Arbeitskreis mitdem Entwurf eines Positionspapiers „MehrTransparenz bei ÖPP-Verfahren“, in demTransparenzleitlinien der deutschen Bauin-dustrie anhand des ÖPP-Beschaffungspro-zesses vorgestellt werden. Das Papier sollauch mit Transparency International disku-tiert werden, um Kooperationsmöglichkeitenauszuloten.

Im Vorfeld der Arbeitskreissitzung hat Prof.Dieter Jacob, Inhaber des Lehrstuhls fürBaubetriebslehre an der TU BergakademieFreiberg, die Ergebnisse des Forschungs-projektes „Eigenkapitallösungen für Pro-jektfinanzierungen bei ÖPP-Projekten –Integration von Finanzintermediären unterbesonderer Berücksichtigung der Projekt-risiken sowie der Interessen mittelstän-discher Unternehmen“ vorgestellt. Das Projekt wurde im Rahmen der Forschungs-initiative Zukunft Bau gefördert. Der Haupt-verband unterstützt das Projekt im For-schungsbeirat, insbesondere bei der Analyseder ÖPP-Projekte mit Projektfinanzierungsowie der Befragung mittelständischerUnternehmen hinsichtlich ihrer Interessenund Anforderungen an Eigenkapitallösun-gen. ■

Der Parlamentarische Staatssekretär im BMVBS, Jan Mücke, sprach sich für mehr ÖPP aus

BFA-Konferenz:

Wertemanage-ment diskutiertBauqualität und bauindustrielles Wertema-nagement sowie Auswirkungen des Klima-wandels auf die bauindustriellen Spartenwaren die Schwerpunktthemen der BFA-Konferenz, die am 19. Mai erneut am Vortagzum diesjährigen „Tag der Deutschen Bau-industrie“ in Berlin stattfand.

Vorgestellt wurde der Flyer „Werte schaffen.Werte schützen“. Der Flyer erläutert schlag-wortartig die Handlungsgrundsätze derdeutschen Bauindustrie in den BereichenEthik, Nachhaltigkeit, PartnerschaftlicherUmgang, Qualität und soziale Verantwor-tung.

Darüber hinaus wurden die Gestaltung vonPreisgleitklauseln und die Weiterentwicklungder Spartenpolitik als strategische Säule derVerbandsarbeit diskutiert.

Am Folgetag sprachen die Vorsitzenden derBundesfachabteilungen mit dem Präsidentendes Hauptverbandes, Dipl.-Ing. HerbertBodner, über Öffentlich Private Partnerschaf-ten sowie Sicherstellung bauindustriellerInteressenvertretung im Normungsbereich.

Der Flyer kann unter www.bauindustrie.debestellt werden. ■

Mittelstandsausschuss:

VerbandlichePositionierungdes MittelstandesDie Rolle des Mittelstandes im Verband, diezukünftige Finanzierung der Verkehrsin-frastruktur, ÖPP-Modelle sowie Qualität/Qualitätssicherung und Ethikmanagementstanden im Mittelpunkt der Sitzung desMittelstandsausschusses des Hauptverban-des am 4. Mai in Berlin. An der Sitzung unterder Leitung von Dipl.-Ing. Veit Walthelmnahm auch der Präsident des Hauptverban-des, Dipl.-Ing. Herbert Bodner, teil. Bodnerbekräftigte, dass er sich auch weiterhin impolitischen Raum für die Interessen des in-dustriellen Mittelstandes einsetzen werde. ■

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HATECH:

Normen praxis-tauglich gestaltenDie Deutsche Bauindustrie wird sich offensivfür eine praxistaugliche Umgestaltung derzentralen Bemessungs-, Bauausführungs-und Bauproduktnormen einsetzen. Dazuwird unter anderem eine Kooperation mitIngenieurverbänden, Baugewerbe und Bau-aufsicht angestrebt. Dies hat der Hauptaus-schuss Technik (HATECH) des Hauptverban-des auf seiner Sitzung am 19. Mai in Berlinbeschlossen. Der Vorsitzende des HATECH,Bauindustrie-Vizepräsident Prof. Dr.-Ing.Manfred Nussbaumer, teilte mit, dass dieGespräche hierzu bereits liefen. Beschlossenwurde auch die Einrichtung einer Anlauf-stelle für Problemfälle in der Baunormungfür Mitgliedsunternehmen und -verbändeder Bauindustrie.

Bestätigt wurde die Einrichtung eines neuenHATECH-Arbeitskreises „Nachhaltigkeit“. Ersoll sich mit Nachhaltigkeitszertifizierungs-systemen, der Nachhaltigkeitsberichterstat-tung von klein- und mittelständischen Un-ternehmen sowie mit der Positionierung der„Nachhaltigkeitsbranche Bau“ befassen.

Der HATECH hat erneut die Bedeutung desArbeitsschutzes für die Unternehmen derBauindustrie unterstrichen. Bis Dezember2010 soll eine neue Konzeption zur bauin-dustriellen Interessenvertretung im Zuge derErarbeitung staatlicher Arbeitsschutzvor-gaben entwickelt werden.

Die vom Präsidialausschuss Qualität desHauptverbandes entworfenen „10 Thesen zurSicherung der Qualität beim Planen undBauen“ bildeten die Grundlage der Dis-kussion über Qualitätsansätze und die Doku-mentation der hohen Qualität bauindus-trieller Leistungen. Eine Fortsetzung derBeratungen zu diesem Thema wird es auch in den spartenpolitischen Gremien des Ver-bandes geben.

Ebenfalls auf der Agenda: Bauindustrie alsPartner in Energiefragen, technikpolitischeseuropäisches Lobbying, Forschung und Ent-wicklung sowie Stähle im Bauwesen.

Der HATECH wird am 1. Dezember 2010 inBerlin zu seiner nächsten Sitzung zusam-menkommen. ■

// BFA WÄRME-, KÄLTE-, SCHALL- UND BRANDSCHUTZ

Industrieisolierung herausstellenIn den Maßnahmenplänen der EU werdenEnergieeinsparungen durch Isolierinvesti-tionen im industriellen Anlagenbereich bis-lang kaum thematisiert. Mit dem Ziel, dies zu ändern, hat die BundesfachabteilungWärme-, Kälte-, Schall- und Brandschutz mitUnterstützung des Brüsseler Hauptverbands-büros am 2. Juni Gespräche mit der General-direktion „Umwelt“ sowie mit EU-Parla-mentariern in Brüssel geführt.

Unter anderem wurde über die Novellierungder Richtlinie zur Integrierten Vermeidung

und Verminderung von Umweltverschmut-zung (IVU) gesprochen. AnlagentechnischeIsolierung soll hier künftig eine stärkereRolle spielen.

„Wir erhielten zahlreiche Hinweise, wo wirunsere Isolieranliegen bei aktuellen EU-Initiativen erfolgreich einbringen könnenund werden dies nun auch konsequent verfol-gen“, stellte Helmut Bramann, Geschäfts-führer der Bundesfachabteilung WKSB imHauptverband abschließend fest. ■

Wollen mehr Energieeffizienz durch Industrieisolierung. Jürgen Schmoldt, Kaefer Isoliertech-nik, Andreas Gürtler, EIIF, Christiane Sauer, Hauptverband Büro Brüssel, Karl-Heinz Florenz,MdEP, Helmut Bramann, Hauptverband, Dr. Heinz Korth, G&H Isolierung (v. l.)

Tarifempfehlung der Bauarbeitgeber für Bachelor/Master (FH):

Höhere Eingruppierung empfohlenDie Bauarbeitgeber von Bauindustrie undBaugewerbe setzen sich für eine höhere tarif-liche Eingruppierung für Bachelor von Fach-hochschulen mit Regelstudienzeit von siebenSemestern ein. Für Master von Fachhoch-schulen empfehlen sie eine Einzelfallprü-fung. Dies ist das Ergebnis einer in Berlinveröffentlichten „Tarifempfehlung der Arbeit-geberverbände von Bauindustrie und Bau-handwerk zur Eingruppierung von Ange-stellten mit Bachelor- oder Masterabschluss(FH)“.

Im Jahr 2007 habe man erstmals denBachelor und Master in die Tarifverträge des

Bauhauptgewerbes aufgenommen, damalsunter dem Eindruck, dass es zu einer Niveau-senkung gegenüber dem traditionellenDiplomabschluss kommen könnte. VieleFachhochschulen hätten aber inzwischengegengesteuert und dem wolle man Rech-nung tragen, so Prof. Dr.-Ing. ManfredNußbaumer, Vizepräsident und Vorsitzenderdes Präsidialausschusses Bauingenieuraus-bildung des Hauptverbandes. Im Übrigen seifür die Eingruppierung der Angestellten nichtin erster Linie die Berufsausbildung oder derBerufsabschluss maßgeblich, sondern dieausgeübte Tätigkeit, der Grad der Selbst-ständigkeit und Eigenverantwortlichkeit. ■

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VERBANDSINFORMATIONEN /19

Geräteausschuss:

Ausweitung derTachografen-pflicht verhindertMit Unterstützung des Geräteausschusses desHauptverbandes und Mitgliedern des Haupt-ausschusses Technik des Hauptverbandes, diedirekt Kontakt zu Europaabgeordneten inihrem Wahlkreis aufgenommen hatten, ist esauf EU-Ebene gelungen, eine Ausdehnungder Tachografenpflicht auf Fahrzeuge unter3,5 Tonnen zu verhindern.

Der federführende Beschäftigungsausschussdes Europäischen Parlaments hatte am 28. April in erster Lesung über entsprechendeÄnderungen in der „Straßentransportricht-linie“ abgestimmt.

Mithilfe des Brüsseler Büros des Hauptver-bandes wurden alle Änderungsanträge, dieauf eine Ausweitung der Tachografen-pflicht abzielten, zurückgezogen. Die ab-schließende Abstimmung im Plenum erfolgteam 16. Juni. ■

Building-Smart-Forum in Berlin Das 14. Building-Smart-Forum findet am 29. September im Bundesministerium fürVerkehr, Bau und Stadtentwicklung statt. DerKongress des Building-Smart steht unter demMotto „Building Information Modeling(BIM) – Wettbewerbsvorteile beim Planen,Bauen und Bewirtschaften“. Er richtet sich analle Bauherren, Planer, Baufirmen undFacility Manager, die mit BIM und offenenStandards ihre Prozesse verbessern wollen.Parallel lädt ein Ausstellerforum dazu ein,aktuelle BIM-Software kennenzulernen. DieJahresversammlung für die Mitglieder desBuilding-Smart e.V. findet am 28. Septemberim Haus der Deutschen Bauindustrie inBerlin statt. Das detaillierte Programm sowiedie Anmeldemöglichkeit zum Building-Smart-Forum 2010, auf dem zahlreichenationale und internationale BIM-Projektevorgestellt werden, finden Sie demnächstjeweils tagesaktuell im Internet unterwww.buildingsmart.de. ■

Neue VOB 2009 in Kraft getretenMit Veröffentlichung dersogenannten Vergabe-ordnung im Bundes-gesetzblatt ist die neueVOB 2009 am 11. Juni2010 endgültig in Kraft

getreten. Die neue VOB ist Teil der vergange-nen Legislaturperiode begonnenen Reformdes deutschen Vergaberechts. Im erstenSchritt der Reform trat bereits im April 2009die Änderung des Gesetzes gegen Wett-bewerbsbeschränkungen in Kraft. Mit derVOB 2009 werden die für die Praxis wichti-gen materiellen Regelungen für die Vergabeöffentlicher Bauaufträge neu herausgegeben.Nachdem die Teile A und B der neuen VOBbereits am 15. Oktober 2009 im Bundes-anzeiger amtlich bekannt gemacht wordenwaren, ist nun das weitere Verfahren mit derBekanntmachung der Vergabeordnung abge-schlossen.

Beginnend mit der heutigen Ausgabe der Bauindustrie aktuell sollen Themen rund umdie VOB besprochen werden. Im Folgendenwird anlässlich der neuen VOB 2009 überfünf bedeutende Änderungen in der VOB/Cinformiert.

In der ATV DIN 18299 Allgemeine Regelun-gen für Bauarbeiten jeder Art wurde in denNebenleistungen die Formulierung zumSichern der Arbeiten gegen Niederschlags-wasser geändert. Noch in der VOB 2006waren diese Leistungen nur dann Nebenleis-tung, wenn es sich um Niederschlagswasserhandelte, mit dem „normalerweise“ gerech-net werden musste – in der VOB 2009 heißtes nun „üblicherweise“. Um spitzfindigenAuslegungen vorzubeugen, sei darauf hinge-wiesen, dass es sich hierbei um eine aus-schließlich redaktionelle Änderung handelt,mit der auf keinen Fall eine inhaltlicheNeubewertung einhergeht. Das neue „übli-cherweise“ ist vom Regelungsgehalt her völlig identisch mit dem alten „normaler-weise“.

Die ATV DIN 18300 Erdarbeiten enthält nun-mehr Festlegungen zu Grenzabmaßen fürAbweichungen von Sollmaßen (sog. Toleran-zen). Bis Bodenklasse 5 dürfen diese Abwei-chungen an keiner Stelle mehr als 10 cm be-tragen. Diese für die meisten Erdarbeitenvöllig hinreichenden Grenzabmaße sind aberfür einige Folgegewerke keine geeignete

Vorleistung, z. B. für Bereiche des Hochbaus.Der Auftraggeber hat dies zu beachten undmuss im Einzelfall, von der Regelausführungnach ATV DIN 18300 abweichend, in derLeistungsbeschreibung kleinere Grenzab-maße fordern.

Die ATV DIN 18319 Rohrvortriebsarbeitenschließt nun im Geltungsbereich die Hori-zontalspülbohrverfahren explizit aus. BeimDVA wurde zwischenzeitlich beantragt, dasVerfahren wieder in die VOB/C aufzuneh-men – sei es als eines von mehreren Verfah-ren der Rohrvortriebsarbeiten oder als eigen-ständigen Leistungsbereich mit eigener ATV.In der Zwischenzeit empfiehlt es sich,Horizontalspülbohrungen „analog“ zur ATVDIN 18319 auszuschreiben.

Die in der ATV DIN 18336 Abdichtungsar-beiten zitierte Normenreihe DIN 18195„Bauwerksabdichtungen“ befindet sich der-zeit in Überarbeitung. Dabei ist eine völligneue Struktur angedacht, die zu erheblichenÄnderungen führen würde. In der ATV DIN18336 sind die Normenverweise allerdingsteilweise datiert; das bedeutet, dass diesedatierten Normenverweise auch nach Neu-erscheinung der in Bezug genommenenNormen weiter auf die „alte“ Fassung verwei-sen, während andere Normenverweise „glei-tend“ auf die jeweils aktuelle Fassung derjeweiligen Norm verweisen. Insbesondere imZusammenhang mit der geplanten massivenUmstrukturierung der Normenreihe DIN18195 könnte dies zu erheblichen Diskre-panzen in der Leistungsbeschreibung unddamit im Leistungssoll führen. Es ist daherbei Ausschreibung, Kalkulation, Ausführungund Abrechnung darauf zu achten, ob sichÄnderungen in der Normenreihe DIN 18195ergeben haben.

Der Bereich Brandschutz hat mit der VOB2009 Eingang in zwei ATV gefunden: Der Gel-tungsbereich der ATV DIN 18340 Trocken-bauarbeiten wurde um Brandschutzbeklei-dungen ergänzt; und der Titel der ATV DIN18421 lautet nunmehr Dämm- und Brand-schutzarbeiten an technischen Anlagen (dem-gemäß wurde der Geltungsbereich um Brand-schutzarbeiten ergänzt und entsprechendeFestlegungen in die ATV aufgenommen). ■

VOB/aktuell

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// BFA FEUERFEST- UND SCHORNSTEINBAU

BFA will Konzept für Freizügigkeit entwickeln Die Lohnpolitik und die Tarifrunde mitdem Zusatztarifvertrag für das feuerungs-technische Gewerbe, die Sicherheit und der Gesundheitsschutz, die AllgemeinenGeschäftsbedingungen sowie Fragen der Aus- und Fortbildung standen im Mittel-punkt der Mitgliederversammlung der BFA Feuerfest- und Schornsteinbau. DieBFA tagte im Rahmen der gemeinsamen

Frühjahrstagung mit den Unternehmendes Zentralverbandes des DeutschenBaugewerbes vom 19. bis 22. Mai in Salz-burg.

Vor dem Hintergrund des Neuabschlussesdes Zusatztarifvertrages im Feuerungsbauim Rahmen der Tarifrunde 2009 beriet die Mitgliederversammlung unter Leitung des

Vorsitzenden Dipl.-Kfm. Manfred Steigerüber die am 30. April 2011 auslaufendeÜbergangsregelung für die Einschränkungder Arbeitnehmerfreizügigkeit in den neuenEU-Mitgliedstaaten. Da ein Vergleich derArbeitskosten zwischen den einzelnen Mit-gliedstaaten und Regionen der EU zeige, dass die Arbeitskosten in den osteuro-päischen Mitgliedstaaten deutlich geringer

Die gemeinsame Frühjahrstagung in Salzburg war mit über 100 Teilnehmern erneut sehr gut besucht

// BFA STRASSENBAU

Der kommunale Straßenbau bleibt weiterhin zurück„Im Jahre 2009 standen rund 6,3 MilliardenEuro Investitionsmittel für die Bundesfern-straßen zur Verfügung. Das entspricht erst-mals dem Volumen, das bereits im Jahr 2000von der Pällmann-Kommission als Bedarf er-rechnet wurde“, berichtete der Vorsitzende,Dr.-Ing. H. Michael Bröhl, am 5. Mai aufSchloss Ettersburg anlässlich der Delegier-tenversammlung der BFA STB.

Mit diesem gegenüber 2008 um rund eineMilliarde Euro höheren Investitionsvolumenseien wichtige Erhaltungs- und Ausbaumaß-nahmen auf den Autobahnen und Bundes-straßen in Angriff genommen worden. DieKonjunkturprogramme der Bundesregierunghätten damit die beabsichtigte Wirkung ent-faltet. Dass dennoch der baugewerbliche Um-satz im Straßenbau insgesamt nur mit einem

leichten Plus von 2,8 Prozent abgeschlossenhat, sei vor allem dem starken Zurückbleibendes kommunalen Straßenbaus geschuldet, soDr. Bröhl.

Infolge der erhöhten Mittelzuweisungenseien in hohem Maße Deckenerneuerungenauf den Bundesfernstraßen beauftragt wor-den. Folglich sei auch die Zahl der Baustellengenerell und regional unterschiedlich starkangestiegen. Damit hätten jedoch auch dieStaus zugenommen. Die BFA STB habe des-halb das BMVBS und die Länder aufgefor-dert, durch temporäre Verbreiterungen imBaustellenbereich überall dort, wo technischmöglich, leistungsfähige zeitweilige Verkehrs-führungen anzuordnen. Mit dem BMVBSwerde die BFA STB darüber hinaus einenKatalog zur Ermittlung von angemessenen,

möglichst kurzen Bauzeiten abstimmen. DieSchaffung wirksamer Beschleunigungsver-gütungen wurde von der BFA STB in diesemZusammenhang angemahnt.

Als technisch herausragender Schwerpunktwurde in der Delegiertenversammlung dieNormung im Erdbau behandelt. Dipl.-Ing.Geologe Thomas Leister (TPA) informierteüber den Stand der Erarbeitung einer euro-päischen Erdbaunorm im CEN/TC 396„Earthworks“ und die Absicht einer Verein-heitlichung der Boden- und Felsklassen inder ATV DIN 18300 „Erdarbeiten“ und weite-ren drei ATVen. Die Delegierten nahmen denBericht zustimmend zur Kenntnis und batenLeister, weiterhin die Interessen der BFA STBabgestimmt zu vertreten. ■

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VERBANDSINFORMATIONEN /21

seien als in Deutschland, werde die BFA FFSBein Konzept entwickeln, wie der Freizügig-keit ab 1. Mai 2011 begegnet werden kann, so Steiger.

Im Bereich Sicherheit und Gesundheitsschutzinformierten sich die Mitglieder über dieEinhaltung von Arbeitsschutzbestimmungen.Die Mitglieder wurden aufgefordert, insbe-sondere Gefährdungsbeurteilungen sowie dieBeauftragung von verantwortlichen Personen

und entsprechende Dokumentationen zumArbeitsschutz durchzuführen.

Weiterer Diskussionspunkt war die Überar-beitung der Allgemeinen Geschäftsbedin-gungen für den Feuerfest- und Schornstein-bau. Die Mitglieder sprachen sich dafür aus,dass diese in Zukunft die besonderen Belas-tungen in Industrieanlagen widerspiegelnsollen. Die Allgemeinen Geschäftsbedin-gungen für Feuerfest- und Schornsteinbau-

arbeiten werden von mehr als 50 Prozent derMitgliedsbetriebe genutzt.

Die BFA bekannte sich ausdrücklich zur Aus-und Fortbildung und verwies darauf, dass diezum großen Teil in den Unternehmen selbstentwickelten neuen Verfahrensweisen undBauweisen im Feuerfest- und Schornsteinbauimmer wieder die Weiterbildung und Qua-lifizierung der Mitarbeiter und Führungs-kräfte erforderten. ■

Hauptverbands-Delegation in Sofia:

Faire Vergabebedingungen angemahntEine faire Risikoverteilung bei der Umset-zung der Bauvorhaben der bulgarischen Regierung im Bereich Straßenbau und Um-weltinfrastruktur, die durch europäische För-dermittel kofinanziert werden, hat der Haupt-verband bei Gesprächen in Sofia angemahnt.

In einem offenen Meinungsaustausch mitdem bulgarischen Minister für Bau undRegionalentwicklung, Rossen Plevneliev, demStaatssekretär für Bau, Georgi Pregiov sowiedem stellvertretenden Leiter der Vergabe-behörde, Claus-Dieter Stolle, hat der Haupt-verband, der neben dem Hauptgeschäfts-führer des Hauptverbandes, RA MichaelKnipper, mit Vertretern der UnternehmenHochtief Construction AG, Heitkamp IKB,Bauer Spezialtiefbau Bulgarien, DYWIDAGGmbH, Kemna Bau, und Strabag AG vor Ortwar, die Vergabe- und Vertragsbedingungenbei den zahlreichen Ausschreibungen fürAutobahnbau in Bulgarien kritisiert.

Anlass der Reise am 2. und 3. Juni, zu der diebulgarische Seite eingeladen hatte, war es, dieim Januar dieses Jahres beim offiziellenTreffen in Berlin geführten Gespräche zwi-schen dem Hauptverband, dem bulgarischenBauminister und Vertretern der bulgarischenStraßenbauverwaltung fortzusetzen.

Hauptgeschäftsführer Michael Knipper lobtedie bulgarische Regierung für die klarenPrioritäten im Ausbau der Infrastruktur des Landes. Er betonte, dass sich der Haupt-verband für erfolgreiche Zusammenarbeitzwischen deutschen und bulgarischen Bau-unternehmen auf dem bulgarischen Bau-markt einsetzen werde, die durch gegenseiti-ges Vertrauen und gute Rahmenbedingungengefördert werden sollten. Plevneliev sichertedie Weiterführung des Dialogs mit der deut-

schen Bauindustrie zur Verbesserung derVergabeverfahren zu.

Darüber hinaus informierte sich die Dele-gation in der deutschen Botschaft über diepolitische und wirtschaftliche Lage in Bul-garien. Als Gesprächspartner standen dieStändigen Vertreter des Botschafters derBundesrepublik Deutschland, Dietrich Becker,und der Geschäftsführer der Auslandshan-delskammer, Dr. Mitko Vassilev, zur Verfügung.

Auf Einladung der bulgarischen Baukammerbesichtigte die Delegation auch eines derVorzeigeobjekte der Hauptstadt, die Baustelleder Sofioter U-Bahn. Von großem Interessewar auch das Projekt zur Errichtung desersten Wolkenkratzers in Bulgarien, bei demdie Firma Bauer Spezialtiefbau Bulgarien dieFundamente für das 124 Meter hohe Ge-bäude legt. ■

Besichtigten die Baustelle der Sofioter U-Bahn. Nikolay Angelov, Vertreter des Bauherrn,Nadja Teoharova, Hauptverband, Herbert Schuster, Dywidag GmbH, RA Michael Knipper,Hauptverband, Mitko Stoykov, Bauer Bulgaria EOOD (v. l.)

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Page 22: Mai /Juni // 2010 BauindustrieAkkreditierung jedes einzelnen Studien-ganges mit einer genauen fachlichen Prüfung durchzuführen. Jeder Studierende, aber auch »Wir dürfen uns bei

Mit viel Lob und einem Appell ist der 5. Tagdes Tiefbaus, gemeinsam veranstaltet von derAusbildungsstätte Friesack des Berufsför-derungswerks des BauindustrieverbandesBerlin-Brandenburg und dem Oberstufen-zentrum Havelland, eröffnet worden. Wäh-rend der Staatssekretär des Infrastruktur-ministeriums des Landes Brandenburg,Dipl.-Ing. Rainer Bretschneider, das Engage-ment der Einrichtungen bei der Aus- undWeiterbildung von Fachkräften im Landlobte, appellierte der Präsident des Bauin-

dustrieverbandes Berlin-Brandenburg, Dipl.-Ing. Peter Teßmer, an die Betriebe, dembevorstehenden Fachkräftemangel mit ver-stärkter Aus- und Weiterbildung entgegenzu-treten. Unter der Schirmherrschaft des Bran-denburger Ministeriums für Infrastrukturund Landwirtschaft präsentierten 32 Aus-steller – vom Fachbuchverlag bis zum Bau-gerätehersteller – ihre Angebote auf demGelände der beiden Berufsbildungseinrich-tungen.

Auch der Landrat des Havellandes, Dr. Burk-hard Schröder, lobte in diesem Zusammen-hang die Aktivitäten des Berufsförderungs-werkes zur Berufsorientierung von Schülernals geeignetes Mittel zur Fachkräftegewin-nung.

Beim offiziellen Rundgang durfte Bret-schneider das vom Berufsförderungswerkneu erworbene Bohrgerät KB 13 für die Aus-und Weiterbildung der Brunnen- und Spe-zialtiefbauer als Erster in Betrieb nehmen.Anschließend konnten die rund 300 Gästeunter anderem die Vorführung von Technikzur grabenlosen Rohrverlegung live im Ein-satz erleben.

Im Bereich der Baumaschinentechnik stelltendie Baugeräteführer ihre Geschicklichkeit beider Bedienung der modernen Maschinenund Geräte unter Beweis und animiertenauch die Fachbesucher zum Nachmachenund Üben. Wer Mut hatte, konnte auf einemSteiger des Landesbetriebes Straßenwesenaus über 30 Metern Höhe das Ausstellungs-gelände überschauen.

Aber auch Themen wie Baustellensicherung,Arbeits- und Gesundheitsschutz und Um-gang mit Fundmunition bei Bauarbeitenwurden dargestellt. ■

Berlin-Brandenburg:

5. Tag des Tiefbaus im Berufsförderungswerk

Auszubildende im Brunnen- und Spezialtiefbau sind stolz auf ihr neues Bohrgerät, dasim klassischen Brunnenbau, in der Geothermie sowie für Baugrunderkundungen eingesetztwerden soll

Infrastruktur-Staatssekretär Dipl.-Ing.Rainer Bretschneider darf unter Anleitungvon Raimund Wenzke, ÜAZ BauwirtschaftBrandenburg/H. – Friesack, als Erster dasneue Bohrgerät KB 13 bedienen

Einweihung des Bohrgerätes durch den Staatssekretär Dipl.-Ing. Rainer Bretschneider und den Präsidentendes Bauindustrieverbandes Berlin-Brandenburg, Peter Teßmer, mit einer zünftigen Sekttaufe

Praktischer Technikeinsatz durch Azubis –Durchörterung mit Erdrakete GrundomatGRU 110 –Bestandteil der Tiefbauausbil-dung in Friesack

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„Die Veränderungen der Innenstädte, derDorfkerne und der Infrastruktur sowie dieEntstehung moderner Ingenieurbauwerkeund großer Industriebauten sind für jedenvon uns deutlich sichtbar und erlebbar gewe-sen.“ Mit diesen Worten würdigte Verbands-präsident Bernd Busse zur Eröffnung des 18. Sächsischen Bautages des Bauindustrie-verbandes Sachsen/Sachsen-Anhalt am 4. Junidas Aufbauwerk der Bauwirtschaft in den ver-

gangenen 20 Jahren. Die Bauwirtschaft habedabei das heutige Erscheinungsbild des Frei-staates wesentlich geprägt.

Gleichermaßen war der Bauindustrieverbandin den vergangenen 20 Jahren immer Weg-bereiter und Wegbegleiter der regionalenBauwirtschaft. Die Branche habe auch in denkommenden Jahrzehnten viele Herausfor-derungen zu bewältigen. Um die Rahmen-bedingungen zu verbessern, benötige dieBranche jedoch die Bereitschaft der politi-schen Entscheidungsträger, der Verwaltungund der Auftraggeberschaft. Dazu gehöre u. a.auch, dass die öffentlichen Auftraggeber dieGewährleistung einer hohen fachlichen undsachlichen Qualität bei den öffentlichen Aus-schreibungen und bei der Bewertung der An-gebote sowie eine fachgerechte Überwachungdes Bauablaufs garantierten. Daher betrachteder Verband mit Sorge, dass die Vergabestel-len personell immer weiter ausgedünnt wür-den und in den Verwaltungen immer wenigerBaufachleute anzutreffen seien. Eine gutePlanung sei aber die Voraussetzung für einereibungslose Bauausführung.

Nach der Eröffnung durch den BISA-Präsi-denten Bernd Busse überbrachte der Säch-sische Staatsminister des Innern Markus Ulbigdas Grußwort der Staatsregierung. Er gab

einen Rückblick auf die Erfolge der säch-sischen Städtebaupolitik und skizzierte diekünftigen Herausforderungen des Freistaates imBereich des Bauens und Wohnens. Anschlie-ßend erfolgte zum 7. Mal die Verleihung des„Preises der Sächsischen Bauindustrie“ (s.u.).

Ein besonderer Höhepunkt war an diesem Tagdie Festrede von Dr. Joachim Gauck, des ehe-maligen Beauftragten für die Unterlagen desStaatssicherheitsdienstes. Trotz seiner Nomi-nierung zum Kandidaten für das Amt desBundespräsidenten am selben Tag, ließ er essich nicht nehmen, in seiner Festrede beimdiesjährigen Sächsischen Bautag der Fragenachzugehen „20 Jahre deutsche Einheit – Istzusammengewachsen was zusammenge-hört?“. In seinem Vortrag unterstrich er denhohen Wert der Freiheit und des Willens zurGestaltung und Veränderung. Diese Eigen-schaften seien auch Grundvoraussetzungenfür das erfolgreiche Führen eines Betriebes.Im Anschluss an die Veranstaltung stand Dr. Gauck noch für Gespräche mit den Gästenzur Verfügung. ■

Sachsen/Sachsen-Anhalt:

Busse würdigt Aufbauwerk der Bauwirtschaft /Dr. Gauck Gast beim Bautag

Der „Preis der Sächsischen Bauindustrie“ 2010ging an Karla Hornbostel für ihre Diplom-arbeit zum Thema „Langzeitverhalten vonsemi-integralen Brückenbauwerken“. DieDiplomarbeiten von Gregor Schacht aus demBereich Bauingenieurwesen sowie von GeorgLindenkreuz und Markus Sandner aus demBereich Architektur werden mit dem Prädikat„Engere Wahl“ gewürdigt. Alle Prämiertenhaben an der TU Dresden studiert.

Die Preise wurden im Rahmen des 18. Säch-sischen Bautages in Dresden zum 7. Mal verlie-hen. Verbandspräsident Bernd Busse betonte,dass das Thema „Nachhaltigkeit“ zunehmendauch zu einem Thema der Bauwirtschaftwerde. Zum einen im Sinne eines neu zuerschließenden Marktes, aber auch im Sinneneuer Anforderungen an die Technik und dieOrganisation der Unternehmen. Die ausge-zeichneten Arbeiten hätten in besonderemMaße die von der Jury gestellten Kriterien nachInnovationskraft, Ideenreichtum, Praxistaug-lichkeit und Nachhaltigkeit erfüllt. ■

„Preis der Sächsischen Bau-industrie“ verliehen

BISA-Präsident Bernd Busse begrüßte denSächsischen Staatsminister des Innern,Markus Ulbig, der ein Grußwort der Staats-regierung überbrachte (v. l.)

BISA-Präsident Bernd Busse, Dr. Joachim Gauck, BISA-Hauptgeschäftsführer Dr. Robert Momberg (v. l.)

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Bauer: „Sparen an Bauinvestitionen ist das Gegenteil von Sparen.“ Präsident BayerischeBauindustrie, Prof. Dipl.-Kfm. Thomas Bauer, Bundesbauminister Dr. Peter Ramsauer,Hauptgeschäftsführer Bayerische Bauindustrie, Senator E.h. RA Gerhard Hess (v. l.)

„Bau einer Fischtreppe“ – so hieß in diesemJahr die Aufgabe beim Wettbewerb „Jugendbaut“, der von der Stiftung des Bauindus-

trieverbandes Hamburg zum 10. Mal inFolge an der Technischen Universität Ham-burg-Harburg (TUHH) ausgerichtet wurde.

Der Wettbewerb richtet sich an Schülerin-nen und Schüler der weiterführenden Schu-len sowie Studierende der TUHH. Sieger-preise wurden für die drei Bestplatziertenjeweils in den Kategorien „Schüler“ und„Studierende“ vergeben.

Bei den Schülerinnen und Schülern erzieltedas Team Marc Reinicke und Tim Krog-

Hamburg:

Stiftung verlieh Preise für denBau einer Fischtreppe

„Wir müssen es endlich zur Regel machen,dass Investitionen in allen öffentlichenHaushalten vorrangig behandelt werden. Injeder staatlichen Haushaltsordnung ist fest-zuschreiben, dass zuerst eine Mindestinves-titionsquote von 15 Prozent erfüllt werden

muss. Erst danach kommen die übrigenAnsprüche“, forderte Prof. Thomas Bauer,Präsident des Bayerischen Bauindustriever-bandes, beim Unternehmertag 2010 derBayerischen Bauindustrie in München.

Viel zu lange seien Investitionen in denöffentlichen Haushalten vernachlässigt undals Restgröße behandelt worden, beklagte derVerbandspräsident. „Immer werden erst diefeststehenden Ausgaben wie Zinsen oder dieErfordernisse der Leistungsgesetze bedient.Am Schluss kommen die Investitionen an dieReihe, wenn überhaupt etwas übrig bleibt“, so Bauer. „Das muss endlich umgekehrt wer-den.“ Gerade jetzt sei der richtige Zeitpunkt.Denn nur so könne verhindert werden, dassder durch die Finanzkrise stark angewachse-ne Schuldenberg wieder zulasten der Inves-titionen abgebaut wird.

Bauer erläuterte: „An Investitionen, vor alleman Bauinvestitionen zu sparen, ist aber gera-de das Gegenteil von Sparen. Insbesondereverstoßen wir so gegen das Gebot der Nach-haltigkeit.“ Bei Nachhaltigkeit gehe es nichtnur um die Natur, um Tiere und Bäume.Nachhaltigkeit habe das Ziel, dass die Gene-rationen nach uns genauso viele Chancenhaben wie wir und dass sie bei entsprechen-der eigener Anstrengung genauso gut lebenkönnen wie wir. „Dazu gehört auch Mobilitätauf guten Verkehrswegen und Wohlstanddurch eine arbeitsteilige Wirtschaft, die, wiewir alle wissen, viele Warenströme verur-sacht“, so Bauer abschließend. ■

Bayern:

Bauer: Investitionen müssen Vorrang haben

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mann, Marion-Dönhoff-Gymnasium, den 1. Platz, das Team Robin Kruse und JohannaWermdobler, Gesamtschule Niendorf, den 2. Platz und das Team Maria Klippert undTeresa Hauser, Gymnasium Osterbek, den 3. Platz.

Bei den Studierenden siegte Arne Seemann,Studiendekanat Bauwesen, vor den Zweit-platzierten Viktoria Szengel und Jonathan

Riedel, Studiendekanat Bauwesen, sowie denDrittplatzierten Carolin Drauschke und LenaFrey, Studiendekanat Bauwesen.

Der Geschäftsführer des Bauindustrieverban-des Hamburg, RA Peter Wagenmann, über-reichte die Preise im Rahmen einer kleinenFeierstunde. „Schülerinnen und Schüler sol-len in diesem Wettbewerb einen erstenKontakt zu der Welt des Bauingenieurwesens

finden. Sie sollen Technik erleben und verste-hen und motiviert werden, wie Bauingenieurezu planen, zu entwerfen und anhand vonModellen die Theorie in die Praxis umzuset-zen. Auch im 10. Jahr seines Bestehens sindwir sehr erfreut über die große Anzahl vonTeilnehmern und deren Engagement undBegeisterung beim Bau der Modelle. Wir freu-en uns jetzt schon auf den Wettbewerb ,Ju-gend baut‘ 2011“, betonte Wagenmann. ■

Anderthalb Monate lang mussten sie wiederdie Schulbank drücken, jetzt wurde ihreMühe belohnt: Insgesamt 26 frischgebackenePoliere aus ganz Baden-Württemberg habenim Ausbildungszentrum Bau Geradstettenihre Zeugnisse und Urkunden zum Geprüf-ten Polier erhalten. Die beste Polierprüfungin Baden-Württemberg mit einem Noten-durchschnitt von 1,4 absolvierte VolkerSteiner, der bei der Firma Weisenburger BauGmbH in Raststatt beschäftigt ist. Aufgrundseiner guten Leistungen erhielt er zusätzlichzu seinem Zeugnis ein wertvolles Buch-geschenk sowie einen Gutschein für einezusätzliche berufliche Weiterbildung.

Dipl.-Ing. Heinrich Holch, Geschäftsführerder Gemeinnützigen Berufsförderungsgesell-schaft der Württembergischen Bauwirtschaftund Mitglied des Prüfungsausschusses, be-

tonte während der Abschlussfeier die gutenberuflichen Zukunftsperspektiven, die sichdie jungen Baufachleute mit dieser Zusatz-

qualifikation erworben hätten. Der Polier seieiner der wichtigsten Leute auf der Baustelleund trage hohe Verantwortung. ■

Wie wird man Polier?Die Ausbildung zum Geprüften Polier ist fürdie im Schnitt erst 35 Jahre alten Baufach-arbeiter ein großer Schritt auf der Karriere-leiter nach oben. Denn Poliere agieren quasials Baustellenmanager. Sie sind zuständig fürdie Arbeits- und Personaleinteilung, für denMaterialeinkauf und das optimale Timingaller Arbeitsabläufe. Außerdem dürfen sieselbst Lehrlinge ausbilden. Poliere haben dar-über hinaus die Möglichkeit, innerhalb ihresUnternehmens zum Oberpolier aufzusteigenund sind damit quasi die rechte Hand desBauleiters. Aufgrund der demografischenEntwicklung scheiden derzeit immer mehr

Poliere altersbedingt bei den Bauunterneh-men aus. Gute Nachwuchskräfte in diesemBereich sind deshalb äußerst gefragt.

Voraussetzung für den Aufstieg zum Polier isteine dreijährige Lehre in einem der 16 Bau-berufe sowie mehrjährige Berufspraxis.Durch entsprechende Polierlehrgänge ineinem der Ausbildungszentren der Bauwirt-schaft kann man anschließend den Abschlusszum Werkpolier sowie zum Geprüften Poliererwerben. Die Kosten für diese Aufstiegs-fortbildung übernimmt in der Regel derBetrieb.

Baden-Württemberg:

Prüfung bestanden: Baden-Württemberghat 26 neue Poliere

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Personalien/aktuell

Dipl.-Ing. Günther Baumgärtner undDipl.-Ing. Jürgen Seidler sind im Rahmender Mitgliederversammlung des Rohr-leitungsbauverbandes (rbv) in Würzburg zuEhrenmitgliedern ernannt worden. Rbv-Präsident Dipl.-Ing. Klaus Küsel wür-digte in seiner Laudatio ihr fachlichesEngagement und ihre besonderen Ver-dienste für den Rohrleitungsbauverband.

Der Präsident desBauindustriever-bandes Hessen-Thüringen, Dipl.-Ing. Peter Hübner,wurde 50 Jahre alt.

Karl-Wilhelm Faber,Geschäftsführer derWilhelm FaberGmbH & Co. Bau-unternehmung KG,wurde erneut zumVorsitzenden desLandesverbandesBauindustrie Rhein-land-Pfalz gewählt.

60 Jahre alt wurdeProf. Dipl.-Kfm.Michael Sommer,Hauptgeschäftsfüh-rer des Bauindustrie-verbandes Nieder-sachsen-Bremen.

Bernd Busse,GeschäftsführenderGesellschafter derBusse Bau GmbH,Magdeburg, wurdeim Amt des Präsi-denten des Bau-industrieverbandesSachsen/Sachsen-Anhalt bestätigt.

Bernward Kulle,Mitglied des Vor-stands der HochtiefConcessions AG, ist indas Präsidium vonPro Mobilität gewähltworden. Präsident Dr. Peter Fischer wur-de in seinem Amt fürweitere zwei Jahrebestätigt.

Ass. Heinz Arnold, ehemaliger Hauptge-schäftsführer des Fachverbandes BauWürttemberg, feierte seinen 75. Geburtstag.

Seinen 90. Geburtstag feierte BaumeisterLudwig Zillinger, Ehrenmitglied undehem. Mitglied des Präsidiums des Haupt-verbandes sowie ehem. Vorsitzender desVerbandes der Bauindustrie Nordbaden.

IMPRESSUMHerausgeberHauptverband der Deutschen Bauindustrie e. V.

RedaktionDipl.-Volkswirt Dr. Heiko Stiepelmann (verantw.)Iris Grundmann, M.A.Dipl.-Volkswirtin Petra Kraus (Daten zur Baukonjunktur)

Kurfürstenstraße 129, 10785 BerlinTel.: 030 21286-0Fax: 030 21286-189

Nachdruck mit Quellenangabe honorarfrei gestattet. Belegexemplar erbeten.

Gestaltungskonzept, Layout und Realisationconstruktiv GmbH, Agentur für Online + Print + PR, Bremen/Berlin

DruckereiGraphia – Huss, Frankfurt a. M.

ISSN 0940-7367

/ PERSONALIEN

Die Mitgliederver-sammlung des Bau-industrieverbandesNiedersachsen-Bremen hat am 11. Mai in Garbsenbei Hannover Dipl.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Frank Siebrecht,geschäftsführenderGesellschafter derWilhelm Wallbrecht

GmbH & Co. KG, Hannover, zu einem derbeiden Vizepräsidenten gewählt. Dipl.-Ing.Johannes van der Linde, Ludwig FreytagGmbH & Co. KG, wurde als Vizepräsidentwiedergewählt.

Der langjährige Vizepräsident Dipl.-Ing.Olaf Hasselmann hatte nicht erneut kandi-diert. Ihm wurde wegen seiner besonderenVerdienste um den Verband von der Mit-gliederversammlung die Ehrenmitglied-schaft des Bauindustrieverbandes Nieder-sachsen-Bremen verliehen. Er wurdeaußerdem mit der Ehrennadel des Ver-bandes ausgezeichnet.

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In der Baubranche wächst die ZuversichtBaunachfrage

Auftragseingang1 im Bauhauptgewerbe (in Mio. Euro)Nominal Jan.–März 2010Bauart in Mio. Euro in % z. Vj.Wohnungsbau 1.568,3 10,9 Wirtschaftsbau 4.515,2 10,3 Öffentlicher Bau 4.432,6 7,9

Öffentlicher Hochbau 917,3 18,9 Straßenbau 1.773,2 –2,1 Sonstiger Tiefbau 1.742,0 14,1

Insgesamt 10.516,0 9,4

Hochbaugenehmigungen (Neubau)Jan.–März 2010

Gebäudeart absolut in % z. Vj.Zahl der genehmigten WohnungenWohn- und Nichtwohngebäude insg.* 39.477 10,3

dar.: Wohngebäude insg. 33.864 9,0dar.: Einfamilienhäuser 15.909 2,6

Zweifamilienhäuser 3.378 7,3 Mehrfamilienhäuser 14.442 16,8

Veranschlagte Baukosten (Mio. Euro) Nichtwohngebäude insgesamt 4.562 –15,9

dar.: Wirtschaftsbauten 2.823 –31,2Öffentliche Gebäude 1.739 31,3

dar.: Büro- und Verwaltungsgeb. 747 –33,4Fabrik- und Werkstattgeb. 603 –22,9 Handels- und Lagergeb. 849 –31,3

*Einschl. Umbauten.

Auftragsbestand im Bauhauptgewerbe (Reichweite in Monaten)Bauart Mai Apr. März Mai Apr. März

2010 2010 2010 2009 2009 2009Wohnungsbau 2,3 2,1 2,1 1,9 1,9 1,7Wirtschaftshochbau 2,7 2,6 2,6 2,7 2,9 2,9Öffentlicher Hochbau 2,3 2,1 2,0 2,2 2,3 2,2Straßenbau 2,5 2,3 2,3 2,5 2,5 2,3Sonstiger Tiefbau 2,8 2,7 2,6 2,9 2,8 2,5Insgesamt 2,6 2,4 2,4 2,5 2,5 2,4

Bauleistung

Umsatz im Bauhauptgewerbe (in Mio. Euro)Nominal Jan.–März 2010Bauart in Mio. Euro in % z. Vj.Wohnungsbau 3.562,2 –12,5 Wirtschaftsbau 4.348,7 –23,8Öffentlicher Bau 3.109,9 –12,0

Öffentlicher Hochbau 997,2 –0,4Straßenbau 1.028,1 –18,8Sonstiger Tiefbau 1.084,5 –14,3

Insgesamt 11.020,8 –17,2

Geleistete Arbeitsstunden im Bauhauptgewerbe (in Mio.)Jan.–März 2010

Bauart in Mio. Std. in % z. Vj.Wohnungsbau 50,9 –8,4Wirtschaftsbau 45,9 –13,8 Öffentlicher Bau 34,3 –8,2

Hochbau 10,0 6,4Straßenbau 11,4 –16,2 Sonstiger Tiefbau 12,8 –10,3

Insgesamt 131,1 –10,3

Arbeitsmarkt

Beschäftigte im Bauhauptgewerbe (Anzahl)Jan.–März 2010*

Anzahl in % z. Vj.Insgesamt 673.399 –0,5*Durchschnitt

Arbeitslose und offene Stellen (Anzahl) im BauhauptgewerbeMai Apr. Mai Apr.2010 2010 2009 2009

Offene Stellen für Bauarbeiter Zurzeit liegen keine aktuellen Daten vor Arbeitslose Bauarbeiter 106.769 123.558 130.762 149.062Offene Stellen für Bauingenieure 1.469 1.435 1.526 1.537Arbeitslose Bauingenieure 3.638 3.822 4.179 4.259

Auftragseingang1 im Bauhauptgewerbe, Januar–März 2010, in % zum Vorjahreszeitraum

Wohnungsbau 10,9

Wirtschaftsbau 10,3

Öffentlicher Bau 7,9

Öffentlicher Hochbau 18,9

Straßenbau –2,1

Sonstiger Tiefbau 14,1

Insgesamt 9,41Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten.

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DATEN ZUR BAUKONJUNKTUR IN DEUTSCHLAND /27

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GROSSE IDEEN

BRAUCHEN RAUM.

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