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Marktprofi Kompakt Ukraine 2011 Marktanalyse und interkulturelles Know-how von den ÖW Marktexperten für die heimische Tourismuswirtschaft.

Marktprofi Kompakt. Ukraine 2011

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Der "Marktprofi Kompakt. Ukraine gibt einen Überblick zur wirtschaftlichen, politischen und touristischen Situation des Landes.

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Marktprofi Kompakt Ukraine 2011Marktanalyse und interkulturelles Know-how von den ÖW Marktexperten für die heimische Tourismuswirtschaft.

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1. Marktanalyse

EINWOHNER

45,4 Mio. (2010, -0,6% im Vergleich zum Vorjahr), 5 Millionenstädte (Kiew, Donezk, Charkiv, Dnipropetrovsk, Odessa). Altersdurchschnitt der Bevölkerung: 39,7 Jahre; niedrige Lebenserwar-tung bei Männern (62 Jahre).1

WIRTSCHAFTSENTWICKLUNG

Das Bruttoinlandsprodukt der Ukraine ging im Jahr 2009 um 15,1% zu-rück, der nominelle Rückgang betrug 3,5%. Die größten Einbußen gab es in der Bauwirtschaft (-48,2%), der verarbeitenden Industrie (-26,5%) und im Handel (-18,5%). Die wirtschaftliche Talsohle jedoch scheint durchschritten, das Wirtschaftswachstum für 2010 wurde von Standard and Poors mit 3,5% geschätzt, für 2011 auf 4%. Die Inflation soll 2010 13% und 2011 nur mehr 9% betragen, d. h. weiter sinken. Die Arbeitslosigkeit soll von 18% im Jahr 2009 auf 15% bzw. 10% in den Jahren 2010 bzw. 2011 zurückgehen.2

HERKUNFTSREGIONEN

Kiew, Dnepropetrovsk, Donezk, Lemberg, Charkiv, Odessa

AUSLANDSREISEN

Das ukrainische Statistikamt vermerkte 2007 17,3 Mio. Auslandreisen, 2008 15,5 Mio. und 2009 15,3 Mio., wobei der Großteil vor Polen noch nach Russland geht. Die Türkei und Ägypten sind führend bei touristischen Auslandsreisen, Österreich liegt in etwa auf dem 17. Platz aller Auslands-reisen.3

REISESTRÖME

Hauptdestinationen Türkei/Ägypten, danach europäische Destinationen gefolgt von Amerika. Viel ethnischer Reiseverkehr nach Russland, Polen und Deutschland.4

GEWINNER

Die Türkei ist auch aufgrund ihrer Preispolitik nicht zu verdrängen. Als Gewinner jedoch können sich zunehmend die Mittelmeer-Sun&Beach-Destinationen sehen, v. a. Kroatien, das durch die Aufhebung der Visapflicht für Ukrainer ein Plus von 50% verzeichnen konnte. Auch Griechenland erlebt einen Aufschwung.

Bei den Städtedestinationen zählt Prag, aber auch London (Auftauchen von Low-Cost-Verbindungen) zu den Gewinnern.5 Die Nachfrage nach Urlaub im eigenen Land (Krim) ist nach wie vor ungebremst.Auch Österreich darf sich mit einer Verdreifachung der Ankunftszahlen seit 2005 zu den Gewinnern zählen.

VERLIERER

Zu den Verlierern zählt – neben Ferndestinationen – auch Spanien aufgrund ihres sehr strengen Konsulats.6

WICHTIGSTE DESTINATIONEN IN EUROPA

TR, GR, BG, HR, CZ, PL, RU

REISEMOTIVE & REISEVERHALTEN

• Erholung durch „Tapetenwechsel“ anstelle von klassischer Regeneration

• Aktivitäten: Wintersport, Shopping, Kultur, Nightlife• Anreise mit dem Auto wird beliebter• Wichtiger Entscheidungsfaktor sind die Einreisebestimmungen des

Ziellandes

BUCHUNGSVERHALTEN

Seit Beginn der Krise Rückkehr zu sehr kurzfristigem Buchungsverhalten. Bei Buchungen in Schengenländer generell länger vor Reiseantritt als in visafreie Länder. Ca. 60% buchen ihren Österreich-Urlaub im Reisebüro, bereits 40% sind Selbstbucher.

REISEAUSGABEN

Keine T-Mona-Zahlen vorhanden; lt. Global Blu liegt die Ukraine 2009 weiterhin an 1. Stelle bei Einkaufsausgaben mit € 532,- (vor Russland mit € 461,-).

ZIELGRUPPEN-POTENTIAL

• Urbane, obere Mittelschicht, hauptsächlich 30 – 50 Jahre• Sehr reiche bis extrem reiche Oberschicht

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2. Interkulturelles 1x1

DO´S UND DONT´S IM UMGANG MIT DEN UKRAINISCHEN GÄSTEN (B2C) Do’sBesondere Wertschätzung empfinden Ukrainer, wenn sie Informationen, Hinweise oder etwa die Speisekarte in ihrer Muttersprache vorfinden. Der persönliche Kontakt ist sehr wichtig. Mit langen Restaurant- und Baröff-nungszeiten punkten Sie ebenfalls, man ist von zuhause gewohnt, 24 Stun-den lang alles zu bekommen. Meist haben Ukrainer eine sehr lange Anreise hinter sich (v. a. bei Anreise mit dem Auto), mit einer raschen Abwicklung beim Empfang hat man die Gäste schnell auf seiner Seite.

Dont’sUkrainer sind keine Russen! Auch gängige Vorurteile (Stichworte: Wodka, Korruption) sollten hintan gehalten werden. Westukrainer (aus Lemberg, Chernivtsiv usw.) werden sogar lieber auf Englisch als auf Russisch ange-sprochen.

PRAKTISCHE TIPPS FÜR EINE ERFOLGREICHE ZUSAMMENARBEIT MIT DER REISEBRANCHE (B2B)

Persönlicher Kontakt ist das A und O. Ein persönlicher Besuch beim Rei-severanstalter wird sehr geschätzt. Gratulationen zu Feiertagen (Internati-onaler Frauentag, Maifeiertage, aber auch Geburtstag) ist eine sehr gute Möglichkeit zur Aufrechterhaltung des Kontaktes über das ganze Jahr.

PRAKTISCHE TIPPS FÜR DIE PR-ARBEIT (MEDIEN)

• Permanente Kontaktpflege zu den Fachmedien• Durch rasante (personelle) Änderungen am ukrainischen Medienmarkt

ist eine ständige Pflege und Wartung der Adressdateien nötig.• Herstellen von unmittelbaren Bezügen zur Ukraine in den Presseunter-

lagen, Presseausendungen etc. • Presseunterlagen auf Russisch werden bevorzugt behandelt.

NÄ Sommer 2009 68.945 (-1,30%)NÄ Winter 2009/10 150.424 (+8,82%)

Verteilung der Nächtigungen 2009: Sommer 33%, Winter 67%Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 2009: 3,3 Nächtigungen

Unterkunftswahl nach Nächtigungen 2009

AN 2005/2009+/- in % pa

NÄ 2005/2009+/- in % pa

Ausland gesamt +27,9 +24,0

Ukraine +2,0 +0,9

Unterkunftsart In %

5-/4-Sterne-Hotels 49,5

3-Sterne-Hotels 23,4

2-Sterne-/1-Stern-Hotels

6,6

Privatquartiere 2,1

Unterkunftsart In %

Camping 0,8

Bauernhöfe(privat u. Fewo)

0,8

Ferienwohnungen(n. auf Bauernhof)

13,5

Sonstiges 3,2

Bundesland In %

Burgenland 0,4

Kärnten 6,2

Niederösterreich 3,7

Oberösterreich 2,0

Salzburg 22,9

Bundesland In %

Steiermark 3,0

Tirol 34,0

Vorarlberg 1,9

Wien 26,0

Winter 2009/2010Nächti-gungen

Wien 26.847

Sölden 13.723

Ischgl 11.258

Bad Hofgastein 9.297

Zell am See 7.427

Summe Top 5 68.552

Nächtigungen gesamt

149.943

Anteil Top 5 45,72%

Sommer 2009Nächti-gungen

Wien 29.176

Salzburg 2.844

Villach 2.788

Kaunertal 1.542

Finkenberg 1.286

Summe Top 5 37.788

Nächtigungen gesamt

68.945

Anteil Top 5 55%

Die beliebtesten Orte 2009

Bundesländerverteilungen nach Nächtigungen 2009

TOURISTISCHE ECKDATEN

AN 2009 63.939 (+8,4%)NÄ 2009 209.856 (+3,1%)

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PRAKTISCHE TIPPS FÜR DAS MARKETING IM MARKT (B2B & B2C)

Der erste Schritt für eine erfolgreiche Marktbearbeitung ist der Kontakt zu Reiseveranstaltern. Dafür bieten sich B2B-Foren wie die traditionellen Workshopserien der Österreich Werbung an. Ein individueller Einstieg wären auch Sales-Besuche in den Büros der Reiseveranstalter.

Im B2C-Bereich bietet es sich an, Synergieeffekte zu nutzen und mit öster-reichischen bzw. Österreich-affinen Markenartikelherstellern zu kooperie-ren. Österreich ist der viertgrößte (!) ausländische Investor in der Ukraine, es finden sich daher Partner in allen Wirtschaftssparten!

Ein Internetauftritt in zumindest russischer Sprache ist ebenfalls sehr empfehlenswert.

Quellenangaben 1 CIA The World Factbook2 Österreichische Außenhandelsstelle Kiew3 www.ukrstat.gov.ua, www.unwto.org4 Befragung von Reiseveranstaltern5 w.o.6 w.o.

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Wir beraten Sie gerne, wie Sie diesen Markt erfolgreich bearbeiten können.

Österreich WerbungUkraine / Markt Manager: Veronika EschbacherTel.: +38 044 496 06 38Fax: +38 044 490 34 94E-Mail: [email protected]: www.austria.info/uaB2B:www.austriatourism.com/ru