4
Marktprofi Kompakt Tschechische Republik 2011 Marktanalyse und interkulturelles Know-how von den ÖW Marktexperten für die heimische Tourismuswirtschaft.

Marktprofi_Kompakt_2011_Tschechische_Rupublik

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Marktprofi Kompakt Tschechische Republik 2011 Marktanalyse und interkulturelles Know-how von den ÖW Marktexperten für die heimische Tourismuswirtschaft.

Citation preview

Page 1: Marktprofi_Kompakt_2011_Tschechische_Rupublik

Marktprofi Kompakt Tschechische Republik 2011Marktanalyse und interkulturelles Know-how von den ÖW Marktexperten für die heimische Tourismuswirtschaft.

Page 2: Marktprofi_Kompakt_2011_Tschechische_Rupublik

1. Marktanalyse

EINWOHNER1

Die Tschechische Republik hat ca. 10.509.377 Einwohner, die städti-sche Bevölkerung beträgt 70%. Die höchsten Einwohnerzahlen weisen Prag (1.246.130), Brünn (371.248), Ostrava (335.073) und Pilsen (185.715) auf.

WIRTSCHAFTSENTWICKLUNG2

Die Tschechische Republik wurde 2009 mit etwas Verspätung von der internationalen Wirtschaftskrise erfasst und musste nach jahrelan-gem durchschnittlichem BIP-Wachstum von 6 Prozent erstmals eine Schrumpfung von -4,2% hinnehmen. Da Tschechiens Wirtschaft grund-sätzlich auf gesunden Beinen steht, ist aber bereits für 2010 und 2011 ein Wachstum von +1,5% respektive +2,4% prognostiziert.

• BIP nominal 2009: € 142,2 Mrd.• Wirtschaftswachstum 2009: -4,2%• Inflation im Durchschnitt 2009: +1,3%• Arbeitslosigkeit im Jahresdurchschnitt 2009: +6,8%

HERKUNFTSREGIONEN3

Die mit Abstand wichtigste Herkunftsregion ist die Hauptstadt Prag, von der ca. jeder zweite tschechische Gast stammt. Laut T-Mona ist die Verteilung der 3 Top-Regionen Prag (54% aller Ankünfte, total 282.279), die Region Vysocina (böhmisch-mährische Hochfläche 13%, total 72.289) und die Region um Liberec (9%, total 50.047). Insgesamt wurden aus diesen Regionen im Jahr 2008 76% aller tschechischen Ankünfte in Österreich verzeichnet. Danach folgen Mähren, der Kreis Aussig/Nordwestböhmen und Pilsen.

AUSLANDSREISEN4

Der Marktanteil Österreichs beträgt bei den tschechischen Aus-landsreisen 2009 ca. 12%. Bei den Langreisen liegt Österreich mit einem Marktanteil von 5,7% hinter der Slowakei, Kroatien, Italien und Griechenland an 5. Stelle, bei den Kurzreisen konnte Österreich mit einem Marktanteil von 17,9% jedoch sogar den zweiten Platz hinter der Slowakei erzielen.

REISEINTENSITÄT

Die Urlaubsreiseintensität lag 2009 bei 57%, somit kann die Tschechi-sche Republik die höchste Reiseintensität in Zentraleuropa aufweisen.

REISESTRÖME

Das beliebteste Reiseziel bei den Langreisen der Tschechen in 2009 war Kroatien, gefolgt von der Slowakei, Italien und Griechenland. Öster-reich konnte Rang 5 auf der Beliebtheitsskala erzielen.

Bei den Kurzreisen liegt das Nachbarland Slowakei an erster Stelle, mit einem Marktanteil von 17,9% konnte Österreich 2009 Deutschland überholen.

Bei den Geschäftsreisen liegt Österreich hinter Deutschland und der Slowakei an dritter Stelle.

GEWINNER

Angesichts der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen konnten Inlands-reisen innerhalb der Tschechischen Republik die höchsten Zuwächse im Jahr 2009 mit einem Plus von 20,2% verbuchen. Weiters erzielten Kro-atien und Griechenland bei den Langreisen ein Wachstum von +10,9% respektive +27,7%. Österreich konnte ebenfalls profitieren und erreich-te mit +6,4% Zuwachs an Ankünften (+10% an Übernachtungen) bei den Gesamtreisen ein neues Rekordergebnis von tschechischen Gästen.

Langreisen: Kroatien (+10,9%), Griechenland (+27,7%)Kurzreisen: Polen (+51%), Slowakei (+6,2%)

VERLIERER

Zu den Verlierern zählten 2009 Italien (-12%), Slowakei (-15,1%), Deutschland (-28,4%) und Frankreich (-31,3%).

WICHTIGSTE DESTINATIONEN IN EUROPA

SK, AT, DE, HR, IT

REISEMOTIVE & REISEVERHALTEN5

Der tschechische GastDas mit Abstand wichtigste Reisemotiv für eine Auslandsreise ist die Sehnsucht nach Meer, Strand und Sonne, danach folgen eine schöne Landschaft/Natur und attraktive Preise. Die wichtigsten und am meisten ausgeübten Aktivitäten sind im Sommerurlaub Baden, Sehenswürdigkei-ten besuchen, Spaziergänge, Wanderungen und Radfahren, im Winter Skifahren.

Der tschechische Gast in ÖsterreichVon den tschechischen Urlaubern zählen zwei Drittel zu den Winter-sportlern, ein Drittel der Gäste verbringt ihren Österreichaufenthalt im Sommer. Der tschechische Österreichurlauber ist überdurchschnittlich unternehmungslustig, erlebnisorientiert, sportlich und kulturinteressiert und nutzt seine wertvollste Zeit des Jahres intensiv.

WinterHauptgrund für einen Österreich-Urlaub ist das gute Angebot für einen Wintersporturlaub, die alpine Berglandschaft, die Ski-Infrastruktur, die Qualität von Skiliften und -pisten und die Schneesicherheit. Attraktive Skigebiete sind für drei Viertel der tschechischen Winterurlauber ent-scheidend für die Wahl der Destination.Der tschechische Wintergast ist äußerst aktiv, sportlich und genießt es in der Natur zu sein. Auf Spaß und Vergnügen mit Familie und Freunden wird dabei besonders goßer Wert gelegt. Weitere Urlaubsmotive sind „aus dem Alltag ausbrechen“, das Bedürfnis etwas für Gesundheit und Körper zu tun, Neues zu erleben sowie der Wunsch nach Erholung und Entspannung.

SommerFür einen Sommerurlaub sind laut T-MONA Studie die Hauptmotivatio-nen Landschaft und Natur, Berge und die Angebotsvielfalt. Knapp zwei Drittel der Sommergäste gaben an, dass sie gerne Wandern bzw. Se-henswürdigkeiten in Österreich besuchen. Weitere wichtige Motive sind Zeit mit Familie und Freunden verbringen und aktiv und sportlich sein.

Tschechische Republik

2Marktprofi Kompakt 2011

Page 3: Marktprofi_Kompakt_2011_Tschechische_Rupublik

Tschechische Republik

Marktprofi Kompakt 2011

NÄ Sommer 2009 622.563 (+11,29%)NÄ Winter 2009/10 1.332.927 (-0,56%)

Verteilung der Nächtigungen 2009: Sommer 31,7%, Winter 68,3%Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 2009: 3,5 Nächtigungen

Unterkunftswahl nach Nächtigungen 2009

Bundesländerverteilungen nach Nächtigungen 2009

AN 2004/2009+/- in % pa

NÄ 2004/2009+/- in % pa

Ausland gesamt +2,0 +0,9

Tschechien +13,5 +13,4

Unterkunftsart In %

5-/4-Sterne-Hotels 17,6

3-Sterne-Hotels 19,9

2-Sterne-/1-Stern-Hotels

12,1

Privatquartiere 5,7

Unterkunftsart In %

Camping 3,3

Bauernhöfe(privat u. Fewo)

6,5

Ferienwohnungen(n. auf Bauernhof)

17,9

Sonstiges 17

Bundesland In %

Burgenland 0,6

Kärnten 11,8

Niederösterreich 3,9

Oberösterreich 6,9

Salzburg 30,6

Bundesland In %

Steiermark 10,8

Tirol 29,3

Vorarlberg 1,0

Wien 5,1

Winter 2009/2010Nächti-gungen

Wien 49.252

Hermagor-Pressegger See

45.485

Neustift im Stubaital 36.039

Tux 30.767

Bad Kleinkirchheim 29.643

Summe Top 5 191.186

Nächtigungen gesamt

1.328.673

Anteil Top 5 14,39%

Sommer 2009Nächti-gungen

Wien 50.947

Zell am See 19.044

Kaprun 10.920

Wildalpen 10.312

Ramsau am Dachstein

9.847

Summe Top 5 101.070

Nächtigungen gesamt

622.563

Anteil Top 5 16,23%

Die beliebtesten Orte 2009

Wichtigste Reiseziele 2009 (Langreisen):

Wichtigste Reiseziele 2009 (Kurzreisen):

Wichtigste Reiseziele 2009 (Geschäftsreisen):

Kroatien 814.000

Slowakei 662.000

Italien 553.000

Griechenland 393.000

Österreich 257.000

Slowakei 611.000

Österreich 237.000

Deutschland 178.000

Polen 103.000

Frankreich 28.000

Deutschland 229.000

Slowakei 127.000

Österreich 54.000

Italien 44.000

Frankreich 34.000

TOURISTISCHE ECKDATEN9

AN 2009 556.073 (+6,4%)NÄ 2009 1.955.027 (+9,9%)

3

BUCHUNGSVERHALTEN6

2009 wurden ca. 43% der Auslandsreisen (lange Aufenthalte) über ein Reisebüro gebucht. Davon entfallen jeweils 40% der Buchungen auf First Minute- respektive Last Minute-Angebote, nur 20% werden zum Standard-Katalog-Preise gekauft.

Das Internet wird bei der Reisebuchung immer beliebter, bereits jede vierte Reise wird in der Tschechischen Republik online erworben.

REISEAUSGABEN7

Der tschechische Reisende gab 2009 auf einer Langreise im Ausland pro Tag durchschnittlich 1.393 CZK (ca. € 55,-) und auf einer Kurzreise im Ausland rund 1.122 CZK (ca. € 44,-) aus. Die durchschnittlichen Gesamt-

ausgaben auf einer Langreise im Ausland 2009 betrugen 13.449 CZK (rund € 528,-) und auf einer Kurzreise 3.564 CZK (rund € 140,-).

Die Ausgaben der Österreich-Urlauber liegen weit über dem Schnitt, sie betragen laut T-Mona im Sommer € 84,- und im Winter € 111,- (jeweils ohne Reiseausgaben).

ZIELGRUPPEN-POTENTIAL8

Die Analyse von Sinus Sociovision (Juni 2007) ergab, dass zu den Etablier-ten und Postmateriellen in Tschechien die sogenannte Liberal Upper-Class und die Success Oriented zählen. Diese beiden Zielgruppen sind hoch gebildet, beruflich stark engagiert, leben in großen Städten, verbringen ihre Freizeit sehr aktiv, sind sportlich und unternehmen überdurchschnittlich viele Reisen.

Page 4: Marktprofi_Kompakt_2011_Tschechische_Rupublik

2. Interkulturelles 1x1

DO´S UND DONT´S IM UMGANG MIT DEN TSCHECHISCHEN GÄSTEN (B2C)

Do’sDie tschechischen Gäste schätzen ganz besonders die Gastfreundschaft und die Gemütlichkeit Österreichs. Persönliche Anrede, eine Einladung zu einem Begrüßungsgetränk sowie die Mühe der Gastgeber um ein paar tschechische Wörter beziehungsweise Informationsmaterial in tschechischer Sprache werden besonders anerkannt. Auch individuelle Empfehlungen für Ausflüge und Aktivitäten werden gern gesehen, da Tschechen sehr unternehmungslustig und aktiv sind. Zudem wecken Gespräche über die gemeinsame Geschichte, die ähnlichen kulina-rischen Vorlieben (unter anderem Knödel, Bier und Powidltascherl) sowie über sportliche Erfolge (z. B. des Eishockey-Teams) Sympathie. Vielleicht lassen sich gerade durch die ein oder andere nette Unterhal-tung, persönliche Kundenbetreuung, aber auch wegen der optimalen geographischen Nähe zu Österreich neue tschechische Stammgäste gewinnen.

Dont’sTschechische Gäste sind im Urlaub im Allgemeinen nicht an politischen Gesprächen interessiert und es ist besser diese zu vermeiden. Es ist zu empfehlen die Tschechen nicht als Gäste zweiter Klasse zu behandeln, da diese zwar zurückhaltend und eher konfliktmeidend sind, schlechte Erlebnisse aber mit Sicherheit im Freundeskreis beziehungsweise im Web 2.0 weiterverbreiten.

PRAKTISCHE TIPPS FÜR EINE ERFOLGREICHE ZUSAMMENARBEIT MIT DER REISEBRANCHE (B2B)

Tschechische Reisebüros haben starkes Interesse an Angeboten für Kurz-aufenthalte. Da der tschechische Gast jedoch eine freiheitsliebende Natur hat und daher eine individuelle Zusammenstellung seiner Reisebausteine bevorzugt, werden fixe Packages weniger gern angenommen. Die große Ausnahme hierzu sind im Winter jedoch Unterkünfte, die mit Skipässen angeboten werden. Um den Verkauf dieser Packages zu fördern, sollte den Reisebüros auch auf Skipässe Provision gewährt werden. Zudem sollten tschechische Partner bestens über das regionale Angebot (z. B. diverse Spezialangebote mit Gratisleistungen, Ausstellungen, SommerCards, etc.) informiert sein. Meist sind es diese Zusatzdetails, die einen wichtigen Ent-scheidungsfaktor stellen und Gäste zu einer Buchung in einer bestimmten Urlaubsdestination motivieren.

PRAKTISCHE TIPPS FÜR DIE PR-ARBEIT (MEDIEN)

Für die Zusammenarbeit mit tschechischen Medien sind Presseunterlagen in der Landessprache ein Muss. Um Interesse bei den Medien erwecken zu können, ist es sinnvoll und empfehlenswert interessante Angebote und Highlights kurz und knackig zu formulieren.

PRAKTISCHE TIPPS FÜR DAS MARKETING IM MARKT (B2B & B2C)

Sämtliche Marketingaktivitäten sollten selbstverständlich in tschechischer Sprache umgesetzt werden, mit dem Verweis auf detailliertere Informati-onen auf der eigenen Website. Ist das Internet doch mittlerweile auch in der Tschechischen Republik das wichtigste Informationsmedium für die Reiseplanung. Die Marketingmöglichkeiten sind vielseitig, entscheidend für den Erfolg sind dabei aber vor allem die richtige Auswahl der Zielgruppe und die Kontinuität der Präsenz am tschechischen Markt.

Quellenangaben 1 Tschechisches Statistisches Zentralamt, Stand: März 20102 Tschechisches Statistisches Zentralamt - Macroeconomic Indicators,

März 2010; Finanzministerium der Tschechischen Republik, Economic Output, März 2010

3 T-MONA: Stand: 2008 4 Auslandsreisen, Reiseintensität, -ströme, Gewinner, Verlierer, wichtigste

Destination in EU: Tschechisches Statistisches Zentralamt5 Tschechisches Statistisches Zentralamt Österreich Werbung TF, T-MONA6 Tschechischer Reisebüroverband (ACCKA), Stand: Mai 20107 Tschechisches Statistisches Zentralamt; Lang-, Kurz- und Geschäftsreisen

von Tschechen in Tschechien und im Ausland, Stand: April 20108 Zielgruppen-Potential: Sinus Sociovision, Juni 20079 Quelle aller Reisedaten in Österreich:

Statistik Austria, www.statistik.at, Stand: Mai 2010TourMIS, www.tourmis.info, Stand: Mai 2010

Tschechische Republik

4Marktprofi Kompakt 2011

Wir beraten Sie gerne, wie Sie diesen Markt erfolgreich bearbeiten können.

Österreich WerbungTschechische Republik / Markt Manager: Ingrid SiederTel.: +420 29 62 19 105Fax: +420 22 22 10 256E-Mail: [email protected]: www.austriatourism.comB2B: www.austria.info/cz, www.rakousko.com