4
Marktprofi Kompakt Ungarn 2011 Marktanalyse und interkulturelles Know-how von den ÖW Marktexperten für die heimische Tourismuswirtschaft.

Marktprofi_Kompakt_2011_Ungarn

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Marktprofi Kompakt Ungarn 2011 Marktanalyse und interkulturelles Know-how von den ÖW Marktexperten für die heimische Tourismuswirtschaft.

Citation preview

Page 1: Marktprofi_Kompakt_2011_Ungarn

Marktprofi Kompakt Ungarn 2011Marktanalyse und interkulturelles Know-how von den ÖW Marktexperten für die heimische Tourismuswirtschaft.

Page 2: Marktprofi_Kompakt_2011_Ungarn

1. Marktanalyse

EINWOHNER1

Laut Eurostat war die Bevölkerungsentwicklung Ungarns in den letzten 15 Jahren leicht rückläufig. Die Einwohnerzahl Ungarns ist von 10,3 Millionen (1996) auf 10,02 Millionen (2009) zurückgegangen.

WIRTSCHAFTSENTWICKLUNG2

Die Krise der Weltwirtschaft hatte auch in Ungarn im Jahr 2009 drastische Auswirkungen. Sonderkredite des IWF bewahrten das Land vor einem Staatsbankrott. Die Expertenregierung unter Gordon Bajnai verpasste dem Land harte Einschnitte und Reformen und brachte so Ungarn laut OECD wirtschaftlich wieder „auf Kurs“. Die rigide Haus-haltspolitik konsolidierte die Wirtschaft des Landes und wurde interna-tional gelobt. • BIP nominal 2009: USD 125 Milliarden • Wirtschaftswachstum 2009: -6,7% • Inflation im Durchschnitt 2009: 4%• Arbeitslosigkeit im Jahresdurchschnitt 2009: 10,5%

HERKUNFTSREGIONEN3

Gut die Hälfte der ungarischen Österreich-Urlauber kommt aus Buda-pest bzw. dem Großraum Budapest. Ca. 15% kommen aus Südtrans-danubien. Das restliche Drittel verteilt sich relativ gleichmäßig auf die anderen ungarischen Regionen. Nordungarn hat dabei mit 5% den geringsten Anteil.

AUSLANDSREISEN4

Auslandsreisen 2008 – 4,62 Millionen

Laut UNWTO verreisten 2008 4,62 Mio. Ungarn ins Ausland. Durch den kleinen Grenzverkehr liegt die Ukraine mit rund einer Million Ankünften hier an erster Stelle, gefolgt von den Urlaubsdestinationen Italien und Österreich. Österreich verzeichnete im Jahr 2009 426.498 Ankünfte aus Ungarn mit touristischem Ziel und 1.499.474 Nächtigungen.

REISEINTENSITÄT5

Die Urlaubsreiseintensität lag 2008 laut ungarischem Statistischen Zentral-amt bei 42%.

REISESTRÖME6

51,8% der ungarischen Haushalte planen im Jahr 2010 eine Urlaubs-reise. 72% davon nur Inlandsreisen, 15% In- und Auslandsreisen, 13% nur Auslandsreisen.

GEWINNER

Westeuropäische und mediterrane Länder, insbesondere Kroatien.

VERLIERER

Ferndestinationen auf Grund der Wirtschaftskrise.

WICHTIGSTE DESTINATIONEN IN EUROPA

IT, HR, AT, GB, DE, GR

REISEMOTIVE & REISEVERHALTEN

Im Allgemeinen sind bei den Ungarn Sommerdestinationen beliebt. An erster Stelle steht dabei der klassische Badeurlaub am Meer, Rundrei-sen, Wellnessurlaub und Aktivurlaub. Im Winter liegt das Hauptinteresse bei Aktiv- (Ski Alpin) und Erholungsurlaub.

BUCHUNGSVERHALTEN7

Die Reisentscheidung wird meist 1 – 2 Monate (26%) oder 2 – 4 Monate (22%) im Vorhinein getroffen. Rund ein Viertel der Befragten plant aber nur bis zu 4 Wochen im Vorhinein.

REISEAUSGABEN8

Laut T-Mona lagen die durchschnittlichen täglichen Gesamtausgaben (inkl. Anreise) ungarischer Touristen in Österreich im Sommer 2009 bei € 95,-, im Winter bei € 127,-.

ZIELGRUPPEN-POTENTIAL

Traditionellerweise ist Österreich das Winterurlaubsland Nummer 1 der Ungarn. Rund eine halbe Million Ungarn fahren Ski. Die Zielmilieus der „Liberal Upper Class“ und der „Success Orientated“ zeichnen sich durch eine besonders hohe Affinität zu Urlaub in Österreich aus.

Im Winter bevorzugen diese Zielgruppen alpinen Urlaub in Kombination von Skilauf und Wellness, im Sommer geht es um eine sanfte Annäherung an die „Faszination Alpiner Lebensraum“ mit leichter körperlicher Bewegung. Besonders wichtig sind Begegnungsqualität und Professionalität der touris-tischen und gastronomischen Einrichtungen.

Ungarn

2Marktprofi Kompakt 2011

Page 3: Marktprofi_Kompakt_2011_Ungarn

Ungarn

Marktprofi Kompakt 2011

NÄ Sommer 2009 477.725 (-13,20%)NÄ Winter 2009/10 1.017.399 (-2,90%)

Verteilung der Nächtigungen 2009: Sommer 32%, Winter 68%Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 2009: 3,5 Nächtigungen

Unterkunftswahl nach Nächtigungen 2009

Bundesländerverteilungen nach Nächtigungen 2009

AN 2004/2009+/- in % pa

NÄ 2004/2009+/- in % pa

Ausland gesamt +2,0 +0,9

Ungarn +5,6 +5,5

Unterkunftsart In %

5-/4-Sterne-Hotels 22,5

3-Sterne-Hotels 25,2

2-Sterne-/1-Stern-Hotels

10,8

Privatquartiere 3,8

Unterkunftsart In %

Camping 1,5

Bauernhöfe(privat u. Fewo)

4,4

Ferienwohnungen(n. auf Bauernhof)

24,2

Sonstiges 7,6

Bundesland In %

Burgenland 1,5

Kärnten 22,3

Niederösterreich 8,5

Oberösterreich 4,6

Salzburg 17,7

Bundesland In %

Steiermark 27,4

Tirol 10,4

Vorarlberg 0,7

Wien 6,9

Winter 2009/2010Nächti-gungen

St. Georgen ob Murau 74.067

Wien 55.303

Hermagor-Pressegger See

38.656

Schönberg-Lachtal 38.032

Bad 30.645

Summe Top 5 236.703

Nächtigungen gesamt

1.012.947

Anteil Top 5 23,37%

Sommer 2009Nächti-gungen

Wien 52.271

St. Georgen ob Murau 26.824

Salzburg 10.481

Bad Gastein 8.954

Bad Kleinkirchheim 8.250

Summe Top 5 106.780

Nächtigungen gesamt

472.119

Anteil Top 5 22,6%

Die beliebtesten Orte 2009

Wichtigste Reiseziele 2008:

Ukraine

Italien

Österreich

Kroatien

Großbritannien

Deutschland

TOURISTISCHE ECKDATEN9

AN 2009 426.498 (-7,8%)NÄ 2009 1.499.474 (-8,7%)

3

2. Interkulturelles 1x1

DO´S UND DONT´S IM UMGANG MIT DEN UNGARISCHEN GÄSTEN (B2C)

Ungarn sind preisbewusst, gelten aber während des Urlaubs als ausge-sprochen ausgabefreudig, sofern das Preis-Leistungsverhältnis stimmt. Der ungarische Gast ist ein typischer Genießer und investiert daher auch gerne in Zusatzdienstleistungen. Geschätzt werden Gastfreundlichkeit und famili-äre Atmosphäre. Ungarn sind sehr nationalbewusst und erwarten daher von ihren Gastgebern zumindest minimale Vorkenntnisse über Ungarn.

Do’s• Minimale Vorkenntnisse über das Land Ungarn und Akzeptanz als

Europäer.

• Persönliche Kontaktpflege, familiäre Atmosphäre, Stammkundenbetreu-ung und Gastfreundlichkeit werden hoch geschätzt.

• Ein „Zusatzzuckerl“ als kleine Aufmerksamkeit gibt ungarischen Gästen oft das Gefühl der besonderen Betreuung.

• Obwohl ungarische Gäste zumeist Fremdsprachen beherrschen, freuen sie sich über Informationen in seiner Landessprache auf Webseiten oder bei Begrüßungsbriefen.

• Wichtig sind für ungarische Gäste Geheimtipps, Zusatzinformationen und lokale Spezialitäten.

Page 4: Marktprofi_Kompakt_2011_Ungarn

• Spa- und Wellnessangebote sind äußerst beliebt, da Ungarn sehr reich an Thermalquellen ist und diese regelmäßig genützt werden. Wichtig in den Saunalandschaften sind allerdings Informationen zur Saunakultur, da es in Europa diesbezüglich sehr unterschiedliche Gewohnheiten gibt.

Dont’s• Ausdrücke, die vermieden werden sollten: „Osteuropa“, „Balkan“,

„Ostblock“, stattdessen „Zentraleuropa“ verwenden.

• Die Meinung „Die sprechen ja sowieso Deutsch oder Englisch“ ist zwar oft richtig, aber die Verwendung der Sprache des Gastes drückt Respekt und Aufmerksamkeit aus.

• Die Bezeichnung als Billigtourist macht negativen Eindruck. Der ungari-sche Gast schätzt Qualität, ist aber preisbewusst.

PRAKTISCHE TIPPS FÜR EINE ERFOLGREICHE ZUSAMMENARBEIT MIT DER REISEBRANCHE (B2B)

• Persönliche Kontaktpflege ist in Ungarn noch sehr wichtig.

• Bei Kontaktherstellung und Zusammenarbeit mit ungarischen Reisebü-ros steht die Österreich Werbung gerne für Erst- und Basisinformatio-nen zur Verfügung.

• Es empfiehlt sich Fragen wie Provision (üblich sind ca. 15%) und Geschäftsbedingungen gleich am Anfang abzuklären.

• Bei Vereinbarungen ist es ratsam, alles schriftlich festzulegen, um spätere Missverständnisse zu vermeiden.

• Maßgeschneiderte Angebote sind für eine gute und langfristige Koope-ration notwendig. Angebote, die thematisch und zeitlich den Bedürfnis-sen des ungarischen Gastes angepasst sind, führen zum Erfolg.

PRAKTISCHE TIPPS FÜR DIE PR-ARBEIT (MEDIEN)

• Rechtzeitige Planung bei der Pressearbeit

• Presseinformationen sollten den Journalisten immer in ungarischer Sprache zur Verfügung gestellt werden. Dabei ist auch die professionel-le Übersetzung der Texte laut heutigem Sprachgebrauch sehr wichtig.

• Persönliche Kontaktpflege wird sehr hoch geschätzt.

• Bezüglich des Inhalts von Pressemeldungen ist es wichtig, Highlights hervorzuheben, die am ungarischen Markt als Besonderheit gelten und eventuell in Bezug zu Ungarn stehen.

PRAKTISCHE TIPPS FÜR DAS MARKETING IM MARKT (B2B & B2C)

• Onlinemarketing ist auch in Ungarn die Zukunft, dies sieht man auch daran, dass sich im ersten Quartal 2010 die Facebook-Userzahl (1.300.000) mehr als verdoppelt hat.

• Der Wiedererkennungseffekt ist wichtig. Daher ist es ratsam, immer einen passenden Marketingmix anzuwenden und eine kontinuierliche Marktbearbeitung anzustreben.

• Bei Aktivitäten im B2B Bereich ist die Kontaktpflege von hoher Bedeutung.

• Bedürfnisse des ungarischen Gastes vor Augen halten.

Quellenangaben1 CIA, The World Factbook2 CIA, The World Factbook3 Länderstudie Ungarn, Österreich Werbung4 UNWTO und Statistik Austria, www.tourmis.info5 KSH, Központi Statisztikai Hivatal, Ungarisches Statistisches Zentralamt6 KSH, Központi Statisztikai Hivatal, Ungarisches Statistisches Zentralamt7 KSH, Központi Statisztikai Hivatal, Ungarisches Statistisches Zentralamt8 T-Mona9 Statistik Austria, www.tourmis.info

Ungarn

4Marktprofi Kompakt 2011

Wir beraten Sie gerne, wie Sie diesen Markt erfolgreich bearbeiten können.

Österreich WerbungUngarn / Region Manager: Emanuel Lehner Tel.: +36 1 413 3910Fax: +36 1 413 3920E-Mail: [email protected] B2C: www.austria.info/huB2B: www.austriatourism.com/hu