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Die komplette Beilage in digitaler Form.
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Musik verbindet Generationen
Seite 12–13
Oldtimerfreude Seite 6–7 Bergen ohne Briten Seite 24–27 Alte Häuser erzählen 16–17
BERGENMein
Jetzt auch im internet unter: www.mein-Bergen.de
VerLagSBeiLage der ceLLeSchen zeitung SOnnaBend, 28. FeBruar 2015
2 Mein Bergen Editorial
INHALT
Bestand und Wandel
Zehn Jahre ist es inzwi-schen her, als das erste Gemeindemagazin der
Celleschen Zeitung erschie-nen ist. Das war im Jahr 2005. Für uns ist es deshalb an der Zeit zurückzuschauen: auf Themen, die die Menschen damals bewegt, auf Entwick-lungen, die die Gemeinde ge-prägt haben.
Damals und bis in die Gegenwart ist die Lebens-ader Bergens das Militär, die Soldaten. Vor allem die briti-schen. Und weil nichts be-ständiger ist als der Wandel – sowohl für das Militär als auch für die gesamte Ge-meinde –, wie der Rückblick
auf der folgenden Seite zeigt, haben auch wir uns einem Wandel und unsere Gemein-demagazine einem kleinen Facelift unterzogen. Ein we-nig mehr Luft, mehr und grö-ßere Fotos und den einen oder anderen Blick hinter sonst verschlossene Türen möchten wir Ihnen, liebe Le-ser, nun in diesem Jahr in unseren Magazinen präsen-tieren.
Wichtig ist uns aber weiter-hin, dieses eine Mal im Jahr noch mehr als sonst in eine Gemeinde zu schauen und auf die Menschen, die dort leben. Denn im Grunde hat jeder Mensch so unheimlich
viel zu erzählen, dass er oder sie ein ganzes Magazin allein füllen könnte. Insofern wer-den uns die Geschichten für die nächsten Ausgaben si-cher nicht ausgehen.
Einige besondere Men-schen aus Bergen und Umge-bung stehen auch dieses Mal wieder im Mittelpunkt unse-res aktuellen Magazins „Mein Bergen“. Lesen Sie also von kreativen Einzelhändlern und einem passionierten Jeep-Fahrer, von engagierten Ver-einsmitgliedern und reisen-den Schauspielern.
Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre der fol-genden Seiten.
von Katja Müller
Kirchweihfeier � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � Seite 5Im Oldtimer unterwegs � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � Seite 6–7Radeln auf dem Übungsplatz � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � Seite 8Kulturkreis sucht Vorsitzenden � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � �Seite 10Drei Generationen gemeinsam aktiv � � � � � � � � � � � � � � � � Seite 12–13Helmut Wrogemann erzählt � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � Seite 16–1730 Jahre Stadthaus � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � Seite 20–21Schwerpunktthema Britenabzug � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � Seite 24–27Spezialitäten vom Rippenhof � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � Seite 32–34Ehrenamtliche renovieren Kirche � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � Seite 38–39
WichtigeTelefonnummernin Bergen
Polizei-Notruf 110
Feuerwehr-Notruf 112
Giftnotruf- zentrale (0551) 19240
Polizeikommissariat Bergen (05051) 471660
Stadt Bergen (05051) 4790
Störungsdienste Strom und Gas (gebührenfrei) (0800) 7864357
Wasser (0172) 5103819
Abwasser (0172) 5426931
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Samstag, 28. Februar 2015
Eine Verlagsbeilage der Celleschen Zeitung
Redaktion: Karin Dröse/Tore Harmening
Für den Anzeigenteil verantwortlich: Carsten Wießner
Foto auf der Titelseite: Alex Sorokin
IMPRESSUM
Bauvorhaben vor 10 Jahren Mein Bergen 3
Vor zehn Jahren war das kleine Wohngebiet in der Garten-straße noch unbebaut.
Schnell waren die knapp 20 Grund-stücke in Bergen vergriffen, und heute sind längst Familien in die neu gebauten Häuser eingezogen. Städtisches Bauland gibt es kaum noch. Die Fläche am Fuhrhopsweg wird von Briten bewohnt. Dort ent-standen acht Doppelhäuser und zwei Einfamilienhäuser. Freie Wohnbauflächen hat die Stadt selbst derzeit nicht zu bieten. „Al-lerdings gibt es einige Baulücken, die bebaut werden könnten“, so Manfred Baltzer vom städtischen Bauamt. Die Stadtentwicklung Ber-
gen GmbH bietet in Eversen, im Baugebiet Moorkamp, Grundstü-cke an. Kaufen Familien in diesem Gebiet eine Fläche, so wird dies mit einem Kinderbonus belohnt.
Durch den Abzug der Briten hat sich die Situation geändert. Waren vor Kurzem Häuser für diese Fami-lien sehr gefragt, stehen sie bald dem Markt zur Verfügung. 26 meist Einfamilienhäuser in Wohlde, die derzeit Briten gehörten, könnten bald von neuen Eigentümern er-worben werden. Hierfür gibt es eine Bewerberliste im Rathaus der Stadt Bergen.
Neue Baugrundstücke wird es geben, wenn die Blöcke der Briten im Norden Bergens im Bereich der Danziger Straße abgerissen sind. Um dieses Projekt abzuwickeln, wird eigens ein Konversionsmana-ger eingestellt. Die Landkreise Cel-le und Heidekreis sowie die Städte Bergen und Bad Fallingbostel sind vom Abzug der britischen Trup-pen betroffen. Zu den Aufgaben des Konversionsmanager wird es gehören, mit den Eigentümern der Wohnblöcke über den Verkauf
an die Stadt zu verhandeln und die Grundstücke in der Nähe der B3 zu vermarkten.
Um älteren Immobilien eine neue Nutzung zu geben, hat die Stadt ein Förderpro-gramm gestartet. Das Programm „Jung kauft alt“ wird gut angenom-men, erläutert Projekt-manager Stephan Be-cker. Jeweils 15 Anträge
auf Zuschüsse für den Erwerb eines mindestens 25 Jahre alten Hauses wurden 2013 und 2014
gestellt. Für dieses Pro-jekt gebe es keine
zeitliche Befris-tung, und das
Immobilien-angebot im Stadtgebiet sei ausrei-chend. (dr).
Baugrundstücke sind knappIn der ersten Ausgabe der CZ-Beilage „Mein Bergen“ im Jahr 2005 ging es um die Entwicklung von Baugebie-ten in der Stadt. Die Garten- straße wartet damals auf Bebauung. Heute stehen zahlreiche Ein- und Mehr-familienhäuser zum Verkauf.
Vor zehn Jahren wurde das kleine Baugebiet Gartenstraße vermarktet, das inzwischen bebaut ist. Bald gibt es Verhandlungen über den Abriss von Hochhäusern, die von den Briten bewohnt werden.
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Projekt- manager Stephan
Becker betreut das Projekt
„Jung kauft Alt“, das sehr
gut angenom-men wird.
Bereits über 30 Anträge auf
Zuschüsse wurden gestellt.
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Im vergangenen Jahr haben Sie als Aktionsgemeinschaft be-gonnen, mit drei über das Jahr verteilten Couponheften mit Angeboten zu Ihren Sortimen-ten und Dienstleistungen auf sich aufmerksam zu machen. Können Sie rückblickend schon ein Fazit zum Erfolg der Aktion ziehen?
Holger Friedrichs: Ein Fazit ha-ben wir natürlich gezogen. Und ja: Das Fazit ist positiv. Aber es ist auch sehr ambivalent. Mit dem dazugewonnen Unternehmen Profi Hoopmann + Ritterbusch sind wir nun neun Unternehmen in unserer Aktionsgemeinschaft. Das sind neun Unternehmen in unterschiedlicher Größe, in unter-schiedlichen Marktsegmenten und mit unterschiedlichen Ziel-gruppen. Da kann das Fazit nur konsolidiert betrachtet werden.
So zeigt sich aber als Ergebnis eines positiven Fazits auch, dass bereits das vierte Couponheft Mitte März wieder an Haushalte mit Tagespost verteilt wird.
Was sind denn Punkte, die Sie als Erfolg der Aktion für sich werten?
Mark Stouten: Die Rückläufer-quote der Coupons aus den ver-teilten Couponheften ist von Ge-schäft zu Geschäft unterschied-lich. Nur darauf und auf die Um-satzzahlen zu schauen, wäre et-was kurzsichtig, denn wir machen unseren Erfolg nicht ausschließ-lich an puren Zahlen fest.
Und als weiter gefassten Erfolg werten Sie für sich?
Burkhard Eilmes: Aus Sicht eines einzelnen Unternehmens möchte man doch bei Werbe-maßnahmen eigentlich stets als eindeutiger Absender erkennbar sein. Hier ist das anders. Alle be-teiligten Unternehmen ordnen sich einem gemeinsamen Erschei-nungsbild, einer gemeinsamen Botschaft und einer gemeinsa-men Anstrengung unter. Durch diesen Zusammenschluss erzie-len wir eine höhere Reichweite und erreichen gemeinsam mehr
Menschen. Wir ziehen gemein-sam an einem Strang. Wir stehen in einem regelmäßigen Austausch untereinander. Dass wir uns untereinander nicht als Konkur-renten oder Einzelkämpfer be-trachten – das alles ist ebenso ein wichtiger Erfolg, der die Grundla-ge für weitere Aktionen bildet.
Hermann Hiestermann: Bergen steht vor vielfältigen Veränderun-gen. Veränderungen, die auch Auswirkung auf die lokale Einzel-handelslandschaft haben. Das sind Veränderungen in der Ein-wohnerstruktur, aber auch Verän-derungen durch alternative Kon-sumkanäle, denen der Einzelhan-del mit entsprechenden Angebo-ten Paroli bieten muss. Durch unsere gemeinsame Aktion tra-gen wir in Bergen unseren Teil dazu bei, dass Menschen in und um Bergen über diese Verände-rungen sprechen. Das merken wir am positiven Feedback, das wir
von unseren Kunden zu unseren Aktionen bekommen. Wir als Ak-tionsgemeinschaft mussten et-was umdenken und uns bewusst machen, dass Erfolg nicht immer nur an direkten Zahlen ablesbar und messbar ist.
Welche Verantwortung tragen Ihre Kunden durch ihr Einkaufs-verhalten mittelfristig hinsicht-lich des Fortbestands des Ein-zelhandels in Bergen?
Burghard von Zengen: Unsere Kunden sind durch das Vorhan-densein konkreter Einkaufsalter-nativen heutzutage sehr viel auf-geklärter und wissen über Ange-bote und Preise sehr gut Be-scheid. Und das ist auch gut so. Auch man selber möchte doch von fairen Angeboten profitieren. Allerdings nehmen wir unsere Kunden nicht in der Form in die Verantwortung, dass wir sagen: Du musst doch hier vor Ort kau-fen, weil das gut für mich als Unternehmer ist. Wir sind selber gefordert, unseren Kunden Grün-de und Anreize jenseits von Prei-sen zu liefern, die sie überzeugen, dem Einzelhandel vor Ort in Ber-gen den Vorzug vor Shopping- und Outlet-Centern oder dem Online-Handel zu geben.
„Kunden von Einzelhandel überzeugen“Im Interview heben die Initiatoren der Aktions- gemeinschaft „B’RG‘N*E – Stadt gibt’s nur mit“ die Vorzüge des Einzelhandels gegenüber Einkaufsalternativen hervor.
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Die Initiatoren der Aktionsgemeinschaft (von links): Burkhard Eilmes (2-Rad Eilmes), Andreas Otte (Fernseh Hartung), Mark Stouten (Shell Station), Holger Friedrichs (Schuhhaus Friedrichs), Marion Guse (Guse’s Coffee-Bar), Gabi und Hermann Hiestermann (Modehaus Hiestermann), Stefan Will (Juwelier Will), Burghard von Zengen (Optik von Zengen), Mark Ritterbusch und Jens Hoopmann (Profi Hoopmann + Ritterbusch).
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Kirchweihfest Mein Bergen 5
Mit einem Kirchweihfest soll die frisch renovierte St.-Lamberti-Kirche am Sonn-
tag, 3. Mai, um 10 Uhr eingeweiht werden. Bereits am Donnerstag, 30. April, ab 19 Uhr findet ein Tanz in den Mai auf dem Friedensplatz statt, den der Gewerbeverein Ber-gen gemeinsam mit Christian Benning veranstaltet. Kirchliche Musikgruppen wie der Gospel-chor Chriation und DJ Casi treten am Samstag, 2. Mai, auf dem Frie-densplatz auf.
Den Festgottesdienst für Fami-lien am Sonntag, 3. Mai, halten beide Pastoren der St.-Lamberti-Kirche, Axel Stahlmann und Mat-thias Winkelmann, gemeinsam. Anschließend soll ein Kirchweih-fest gefeiert werden. Für einen kleinen Festplatz sind eine Hüpf-burg möglichst in Kirchenform und alte Spiele wie „Hau den Lu-kas“ geplant. Die Kirche wird eine Kaffeetafel anbieten, und der Ge-werbeverein wird ebenfalls für Speis und Trank sorgen. Die Ge-schäfte öffnen zum verkaufsoffe-
nen Sonntag. Es soll viel Musik geben. Nicht nur kirchliche Grup-pen sollen auftreten, sondern möglichst viele Menschen, die in Bergen gemeinsam Musik ma-chen, wünscht sich Pastor Axel
Stahlmann. „Wir wollen uns die Feier etwas kosten lassen, schließlich haben viele ehren-amtliche Helfer und Spender die Renovierung des Innenraumes der Kirche ermöglicht.“ Bereits
am 29. März wird Landessuperin-tendent Detlef Klahr, der aus Bergen stammt, bei einem Fest-gottesdienst die Kirche offiziell wieder ihrer Bestimmung über-geben. (dr)
Kirchweih-Feier im Mai für St. Lamberti
Der Gospelchor Chriation wird beim Kirchweihfest dabei sein.
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6 Mein Bergen Vom Scheunenfund zum Liebhaberstück
Die Tatsache, dass der Willys Jeep weder Sicherheitsgurte noch Überrollbügel hat, wa-
ren ausschlaggebend dafür, dass Hans-Jürgen Buhr sein Traumfahr-zeug kaufen konnte. Der Vorbesit-zer des Fahrzeuges lernte eine Frau mit zwei Kindern kennen, und die störte es, dass die Sicherheitsaus-stattung des Oldtimers mangel-haft war.
Das Fahrzeug wechselte den Besitzer, und seitdem greift Kfz-Mechanikermeister Hans-Jürgen Buhr persönlich zum Werkzeug, wenn es etwas zu reparieren gibt. Die Technik ist einfach, über-schaubar und robust. Das Lenkrad
aus Metall gibt über sichtbare Stangen die Lenkbewegungen an die dicken Räder weiter, ohne Lenkkraftverstärker – versteht sich. Und wenn Hans-Jürgen Buhr bei einer Rundfahrt durch Sülze den nächsthöheren Gang einle-gen will, muss er Zwischengas ge-ben. Herausforderungen, denen
er sich gerne stellt, denn das Fahr-vergnügen schätzen er und seine Partnerin Karin Heidkamp, die In-haberin eines Teegeschäftes ist und mit Technik wenig am Hut hat, sehr.
„Der Willys Jeep bietet Cabriover-gnügen pur“, schwärmt der Old-timerfan. Man spürt den Fahr-wind, riecht den Duft von Wald und Wiesen und genießt den Sonnen-schein, denn das Verdeck lässt sich leicht abnehmen. Unterwegs geht es langsam voran, denn mehr als 60 oder 70 Stundenkilo-meter fährt der Oldtimer nicht. „Beim Überholtwerden fühlt man hautnah den Fahrtwind des vor-
beiziehenden Fahrzeuges.“ Bis nach Hamburg zur Oldtimeraus-stellung ist Buhr mit seinem Oldti-mer schon gefahren, auf Land-straßen und bei Regen. „Das Ver-deck hat dicht gehalten“, sagt er, und es klingt ein wenig stolz, denn man vermutet beim Anblick des Materials eher das Gegenteil. Wie viel Benzin der 53-PS-Motor des Oldtimers auf 100 Kilometer schluckt, weiß sein Besitzer nicht. Er zuckt mit den Schultern und
lacht: „Er wird schon ein wenig mehr brauchen. Aber das macht nichts. Andere gehen ins Fußball-stadion und das kos-tet auch Geld.“
Der Tankdeckel befindet sich gut ge-
tarnt mit einem Sitzkissen unter dem Fahrersitz. Eine Tankanzeige hat das Fahrzeug nicht. Wenn der Fahrer wissen will, wie voll der Tank noch ist, schraubt er den De-ckel ab und schaut nach. Vor-sichtshalber ist am Heck ein gro-ßer Reservekanister befestigt.
Hans-Jürgen Buhr liebt FrischluftfahrtenTrotz der spartanischen Ausstattung liebt Hans-Jürgen Buhr sein Auto, einen Willys Jeep Baujahr 1944. Sicherheitsgurte gibt es nicht, und die Tür besteht aus einem Gurt. Dafür erfordert das Einsteigen in das höher gelegte Fahrzeug sportlichen Einsatz.
Der Tank ist unter dem Fahrersitz versteckt.
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Leben Hans-Jürgen Buhr
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Das Armaturenbrett ist über-sichtlich, und die Halterung für das Gewehr erinnert an den ursprüng-lichen Verwendungszweck des Fahrzeuges: „Es stammt von der amerikanischen Armee und wurde bei der Landung in der Normandie im Zweiten Weltkrieg eingesetzt“, erzählt Buhr. Er will gar nicht so ge-nau wissen, was das Fahrzeug da-mals mitmachen musste. Heute wird es geschont und bei Oldti-merausstellungen gezeigt, wie beispielsweise am Sonntag, 10.
Mai, beim Oldtimertreffen in Her-mannsburg. Der olivgrüne Lack wird poliert, und Fahrzeug und Be-sitzer strahlen um die Wette, wenn die Besucher das Schmuckstück bestaunen. Technische Details wie abnehmbare Lampen, die als Suchscheinwerfer eingesetzt wer-den können, Axt und Schaufel, die an der Fahrzeugseite befestigt sind, oder die Verdunklungsschal-tung für das Fahrzeuglicht zur Tar-nung erinnern noch an den ur-sprünglichen Einsatz.
Sogar einen passenden An-hänger, Baujahr 1943, hat Buhr für seinen Oldtimer. Der kann mit dem Alltagsfahrzeug der Familie gezogen werden. Karin Heid-kamp nutzt ihn gern, wenn sie zu Verkaufsveranstaltungen fährt. Wie wichtig Hans-Jürgen Buhr sein Fahrzeug ist, zeigt sich auch daran, dass er dem Jeep zum 70. Geburtstag eine Feier ausgerich-tet hat. „Da wurde das monatliche Vereinstreffen bei uns zu Hause veranstaltet. Wir haben gegrillt
und mit Bier zünftig auf das Wohl des Oldies angestoßen“, sagt er.
Von seiner Liebe zu Oldtimern und der gut ausgestatteten Werk-statt profitieren Andere. Gerade restauriert er ein IFA-Motorrad, Baujahr 1956. Der Scheunenfund sieht entsprechend aus. Jetzt ist er in Einzelteile zerlegt und war-tet darauf, dass der Besitzer Aus-fahrten machen und das Fahr-zeug bei Oldtimerausstellungen zeigen kann.
Karin Dröse
Der Willys-Jeep hat ein übersichtliches Innenleben, ist geländetauglich und auch als Zugmaschine einzusetzen.
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8 Mein Bergen Berger Sparkassenlauf
Am Samstag, 25. April, finden unter dem Motto „Ausdauer auf Dauer“ der 28. Sparkas-
senlauf sowie ein Rad- und Wan-dertag statt. Erstmals gibt es eine Radtouristikrundfahrt über den Truppenübungsplatz.
Für die Läufer gibt es Strecken je nach Altersklasse zwischen einem und zehn Kilometern Län-
ge. Bei den fünf und zehn Kilome-tern werden die drei erstplatzier-ten Männer und Frauen jeweils von der Stadt Bergen ausgezeich-net. Über einen und 1,8 Kilometer gehen die Schüler unter dem Motto „Kinder fit machen“ an den Start, die um 14 Uhr von Bergens Bürgermeister Rainer Prokop und Sparkassen-Vorstandsmitglied
Stefan Gratzfeld auf die Strecke geschickt werden. Die neue Wan-derstrecke über zwölf Kilometer führt durch das Randgebiet der angrenzenden reizvollen Land-schaft des Truppenübungsplatzes durch das Ostenholzer Moor. Start ist um 12 Uhr.
Die Radtouristik-rundfahrt über 61,2 Kilometer startet um 13 Uhr auf der Panzer-ringstraße. Dabei er-folgt eine Altersklas-senwertung über und unter 40 Jahren. Prä-miert werden die beiden ersten drei Fahrer pro Klasse, wobei die Teilnehmerzahl auf 70 Fahrer be-grenzt ist. Die Radwandergruppe des TuS Bergen unter der Führung von Reinhard Bartsch wird um 12.30 Uhr von der Heisterkamp- halle in Bergen aus die gemütli-che Radtour für Jedermann mit Tourenrad, Mountainbike oder Rennrad über 61,2 Kilometer star-
ten. Neu ist, dass keine Zeitmes-sung erfolgt, dafür aber als Beloh-nung auf dem Sportplatz am Heisterkamp für alle bei dieser Tour erfolgreichen Teilnehmer als Belohnung ein deftiger Eintopf gereicht wird. „Dank der Neuord-
nung und eines sehr sportlichen engagierten Oberst Jörg Ludwig Wieder-holt, der für die neu geschaffe-ne Truppen-übungsplatz-
kommandantur Nord als Dienst-ältester zuständig ist, konnte es erstmalig zur Genehmigung einer Platzrundfahrt auf der Panzer-ringstraße über Ostenholz für die Radtouristikradfahrer kommen“, freut sich TuS-Vorsitzender Horst Liedke.
Info gibt es bei Horst Liedke unter ☏ (05051) 1393. www.tus-bergen.de.
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10 Mein Bergen Nachfolger gesucht
Seit drei Jahren versuche ich, jemanden für das Amt des Vorsitzenden zu begeistern,
bislang vergebens“, sagt Kultur-kreisvorsitzender Heinz-Jürgen Hamann. Wenn das Programm 2015/16 erscheint, wird er in sei-nem Grußwort darauf hinweisen, dass er für eine weitere Amtszeit nicht mehr zur Verfügung steht. Aus gesundheitlichen Gründen musste er in der jüngsten Zeit et-was kürzer treten. Dennoch steckt er viel Zeit in die Vorbereitung des neuen Programms.
Einige Angebote stehen schon fest: Das Theatergastspiel „Wer hat Agatha Christie“ gibt es im Okto-ber, und das Ohnsorg-Theater
Hamburg gastiert am 28. Februar 2016 mit dem Stück „Zippeln und Bodderkoaken“ beim Kulturkreis. Die Theatergastspiele Fürth sind mit der Komödie „Ein Apartment zu Dritt“ am 23. April 2016 dabei. Jazz, Kabarett und eine A-cappel-la-Gruppe wird es wieder geben und ein Stück für Kinder.
Rund 150 Zuschauer kommen durchschnittlich zu den Veranstal-tungen des Kulturkreises in das Stadthaus. 60 Prozent der Gäste kommen aus den benachbarten Gemeinden.
Hamann wünscht sich, dass die 154 Kulturkreismitglieder das An-gebot besser nutzen würden. „Wenn jedes Mitglied mit seinem Partner käme, wäre der Saal voll.“ Das würde nicht nur die Verant-wortlichen und die Künstler freu-en, sondern auch die Stadt Bergen, denn sie übernimmt eine Ausfall-bürgschaft, um Defizite abzude-cken, wenn die Veranstaltungen nicht ausreichend besucht sind.
Immer wieder kommen bekann-te Künstler ins Stadthaus, wie der
Kabarettist Sebastian Puf-paff oder das Ohnsorg-theater. Beim Kulturkreis geht es familiär zu. Nach dem Auftritt trifft man die Künstler an der Sekt-bar zum Plausch. Egal ob einst Ohnsorgstar Heidi Kabel oder Hei-ner Lauterbach, alle tragen sich gern in die Gästebücher des Kulturkreises ein. Heiner Lauterbach war mehr-fach in Bergen, und Hamann kennt seine Vorlieben: „Lauterbach woll-te immer eine Unterkunft mit Ke-gelbahn. Und dort haben wir dann bis morgens um 4 Uhr gekegelt.“
Den Kulturkreis Bergen gibt es seit 1982. Hamanns Ehefrau Doro-thee war von Anfang an dabei, ein Jahr später kam er selbst dazu. Be-reits 1985 war Heinz-Jürgen Ha-mann als Beisitzer im Vorstand ak-tiv und war dann Schriftführer und zweiter Vorsitzender.
Erfahrung in der Vereinsarbeit hat er als zweiter Vorsitzender des
Boxclubs Bergen gesammelt. 1984 hat er die Deutsche Box-Meisterschaft der Junioren orga-nisiert. Auch im Männergesang-verein war er im Vorstand. Heute ist er zweiter Vorsitzender der FDP-Ortsgruppe Bergen und Vor-sitzender der hiesigen Ortsgruppe des Bundes Deutscher Feuerwer-ker, der er sich als ehemaliger Be-rufssoldat verpflichtet fühlt. Sportlich aktiv ist er auf der Neun-Loch-Anlage des Golf-Clubs Ber-gen-Hohne. (dr)
Heinz-Jürgen Hamann ist seit zehn Jahren Vorsitzender des Kultur- kreises Bergen. Ein Amt, das ihm Freude, aber auch viel Arbeit bereitet hat. Jetzt sucht er einen Nachfolger.
Heinz-Jürgen Hamann ist Vorsitzender des Kulturkreises Bergen. In den Gästebüchern haben sich viele Prominente, wie einst Heidi Kabel vom Ohnsorg- Theater Hamburg, eingetragen.
Karin
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Bergens Kulturkreisvorsitzender Hamann sucht Nachfolger
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Ohnsorg-Theater Mein Bergen 11
Was dem einen recht ist, muss dem anderen oft noch lange nicht billig
sein. Diese Erfahrung macht auch Petra Burdick, eine Frau im bes-ten Alter, die von ihrem Mann Paul wegen einer Jüngeren ver-lassen wird: Der angesehene Arzt will ein ganz neues Leben anfan-gen – und das geht natürlich nur mit einer sehr jungen Kranken-schwester an seiner Seite.
Ausgerechnet an seinem run-den Geburtstag konfrontiert der holde Gatte Petra mit dieser un-glaublichen Neuigkeit – und ent-schwindet. Für die patente Immo-bilienmaklerin bricht eine Welt zusammen. Monika und Vera, Pe-tras beste Freundinnen, stehen der verlassenen Ehefrau mit Rat und Tat zur Seite und setzen alles daran, ihr angeschlagenes Selbst-vertrauen aufzumöbeln. Doch erst als der junge Stefan auf-taucht und die attraktive Petra umwirbt, gewinnt sie ihr Selbst-bewusstsein zurück.
Angespornt von ihren Freun-dinnen genießt sie die gemeinsa-me Zeit mit Stefan. Bei Petras
Ehemann stößt die unerwartete Entwicklung auf Verständnislo-sigkeit – zumal Paul inzwischen erkannt hat, dass sein „altes“ Le-ben eigentlich gar nicht so übel war.
Mit der Komödie „Wat den een
sien Uul“ von Donals R. Wilde (Plattdeutsch von Meike Meiners) gastiert das Ohnsorg Theater Hamburg am Sonnabend, 28. März, um 20 Uhr im Stadthaus Bergen.
Veranstalter ist der Kulturkreis
Bergen. Unter anderem sind Tanja Bahmani, Sandra Keck und Till Huster auf der Bühne zu sehen. Eintrittskarten gibt es im Vorver-kauf ab 15 Euro in Bergen bei Op-tik Lippe, Celler Straße 9, ☏ (05051) 3555, beim Anzeiger-Ver-lag, Bahnhofstraße 10a, ☏ (05051) 3034 sowie im Ticket-Shop der Celleschen Zeitung.
Ohnsorg Theater gastiert im Stadthaus
Von Seitensprüngen und späten Erkenntnissen handelt die Komödie „Wat den een sien Uul“.
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12 Mein Bergen Drei Generationen Blasmusik
Jeden Donnerstag treffen sich Großvater, Töchter und Enkel-kinder im Gemeindesaal der
St.-Lamberti-Kirche im Herzen Bergens. Karl-Heinz Dageförde (67) aus Wohlde hat mit 16 Jah-ren im Posau-nenchor ange-fangen und spielt Trompete. Seit über 50 Jahren hat
er Spaß mit seinem Instrument, in seiner Gruppe, bei Proben und Auftritten. „Ein Freund hat mich damals angesprochen und ge-sagt, Karl-Heinz, du kommst mit, und ich kam mit und bin dabeige-blieben“. Damals hat man das No-tenlesen nicht unbedingt in der Schule gelernt. Dageförde musste sich dieses Wissen also im Posau-nenchor aneignen.
Das gemeinsame Musizieren bereitete ihm so viel Freude, dass er seine Töchter Anja Dageförde-Buhl und Sonja Reinecke ebenfalls dafür begeistert hat. Anja Dageför-de-Buhl, die Posaune
spielt und inzwischen auch unter-richtet, und ihre Schwester Sonja Reinecke, die Flügelhorn bläst, sind über 25 Jahre im Posaunen-chor aktiv. Und weil die Freude an der Musik ansteckend ist, sind Anja Dageförde-Buhls Kinder ebenfalls dabei: Tochter Emma (13) hat mit 8 Jahren angefangen, Posaune zu spielen, und Sohn Torben (15) spielt Baritonhorn. Er hat bereits in der Bläserklasse des Christian-Gymnasiums in Hermannsburg musikalische Er-fahrungen gesammelt.
Karl-Heinz
Dageförde und seine Nachkom-men stellen nicht nur ein Sechstel der 30 Mitglieder starken Truppe, sondern bilden auch den Alters-durchschnitt gut ab: Seine Enkel-tochter ist mit 13 Jahren die jüngste Teilnehmerin. Der älteste aktive Bläser Günter Holzmüller ist 80 Jahre und gehört nicht zur Familie Dageförde. Er wurde kürz-lich mit der Bläsernadel ausge-zeichnet. Das musikalische Spekt-
rum umfasst nicht nur
Kirchen-musik, sondern
Vom Großvater bis zum Enkelkind – drei Generationen spielen im PosaunenchorMusik verbindet, das gilt auch für Karl-Heinz Dageförde, der ebenso wie seine beiden Töchter und die Enkelkinder gemeinsam im Posaunenchor spielt.
Drei Generationen sind im Posaunenchor aktiv: Torben Buhl, Anja Dageförde-Buhl, Emma Buhl, Karl-Heinz Dageförde und Sonja Reinecke (von links). Sie proben nicht nur gemeinsam, sondern treten auch bei kleineren Feiern auf.
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auch populäre Titel wie „Probier‘s mal mit Gemütlichkeit“ gehören zum Repertoire. Volkslieder wer-den genauso gern gespielt wie Swing.
„Unsere Pastoren sind sehr kreativ, wenn es darum geht, die musikalische Vielfalt des Posau-nenchores in die Gottesdienste einzubinden“, sagt Anja Dage-förde-Buhl. Alle erinnern sich noch gern an den Gottesdienst unter Eichen, den es zum Schüt-zenfest gab. Da war der Balu-Song zu hören und kam gut bei den Besuchern an.
Nicht nur musikalisch ist die Familie aktiv: Karl-Heinz Dageförde ist in der Feuerwehr und im Enkeltochter Emma in der Volkstanzgruppe Wohlde aktiv. Tochter Sonja Reinecke liebt Zumba und läuft gerne. Anja Dageförde-Buhr ist ebenfalls in der Feuerwehr und Abtei-lungsleiterin für Gerä-teturnen. Emma turnt und spielt Volleyball. Diesen Ballsport liebt auch ihr Bruder Tor-ben, der außerdem gern Fußball spielt und in der DLRG schwimmt.
„Gott gab mir Atem“ heißt das Lied, das der Posaunen-chor der St.Lamberti-Kirche in Bergen gerade probt. Frauke Hahne gibt dabei den Ton an und ach-tet auf Details. „Den Ton
bitte lange und hörbar ausklin-gen lassen“, sagt die Posaunen-chorleiterin, und die Bläser grei-fen erneut zu ihren Instrumen-ten. Ruhig geht sie an die Arbeit mit den rund 30 Mitgliedern der Gruppe, die für einen Auftritt im Konfirmationsgottesdienst ein neues, modernes Kirchenlied
einübt.Seit zehn Jahren leitet
Frauke Hahne den Posau-nenchor, der immer don-
nerstags im Gemeindehaus probt und im vergange-
nen Jahr 38 Auftritte hatte. Davor war sie Kreischorleiterin in Cel-le.
Die Leitung der Ber-ger Gruppe übernahm sie zunächst kommis-sarisch, doch dann wurde eine feste Ver-bindung daraus:„Es tut gut, mit diesem Team zu arbeiten, weil alle miteinander harmo-nieren“, sagt sie. Dafür fährt sie gerne jeden Donnerstag von Celle nach Bergen.
Richtig begeistert hat sie Posaunenmusik bereits 1979 beim Kir-chentag in Nürnberg. Dort haben Tausende von Bläsern zusam-mengespielt. Das hat die heutige Chorleite-rin fasziniert. Außer-
dem ist sie fami-liär vorbelas-tet: „Meine Mutter hat
geblasen, meine Geschwister ebenso und meine Nichten und Neffen inzwischen auch.“
Kein Wunder, dass sie ihren Ehemann Jörg Hahne im Posau-nenchor kennengelernt hat. Noch heute übt er im Posaunen-
chor, den Frauke Hahne leitet.Der nächste Auftritt der Grup-
pe ist beim Gottesdienst am Os-tersonntag, 5. April, in der dann hoffentlich fertig renovierten St.- Lamberti-Kirche.
Karin Dröse
Frauke Hahne leitet den Posaunenchor und erweitert mit den 30 Aktiven ständig das Repertoire, zu dem nicht nur Kirchenmusik gehört.
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Drei Generationen Blasmusik Mein Bergen 13
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14 Mein Bergen Bergen-Belsen
Der 15. April ist der Jahrestag der Befreiung des KZs Ber-gen-Belsen. Deshalb lädt
die Arbeitsgemeinschaft zu einer Gedenkveranstaltung ein, an der auch Konfirmanden der evangeli-schen Kirchengemeinde mit Dia-kon Michael Perschke mitwirken. „Wir wollen mit Kerzen, Liedern und Texten von Überlebenden, die von Konfirmanden gelesen werden, an den Tag der Befreiung denken“, sagt Initiatorin Elke von Meding.
Die Arbeitsgemeinschaft Ber-gen-Belsen hat gemeinsam mit der Vereinigung von Überleben-den aus dem letzten Zug bean-tragt, einen Teil der Rampe unter Denkmalschutz zu stellen und zur immerwährenden Erinnerung und Mahnung zu erhalten, was im
Jahr 2000 geschah. Gebaut wurde die Rampe 1936, was eine Prä-gung im vorderen Gleis dokumen-tiert.
1940 kommen französische und belgische Kriegsgefangene auf der Rampe an und werden in das ehe-
malige Bauarbeiterlager, das zum Kriegsgefangenenlager Bergen-Belsen wird, gebracht. 1941 wer-den rund 20.000 sowjetische Kriegsgefangene im offenen Koh-lewaggons nach Bergen-Belsen gebracht. 14.000 sterben im Win-
ter 1941/42 an Kälte, Hunger und Krankheit. 1943 richtete die SS das „Aufenthaltslager Bergen-Belsen“ ein. An der Rampe kommen soge-nannte „Austauschjuden“ aus allen besetzten Ländern Europas an, die gegen Geld oder deutsche Kriegs-gefangene vom Ausland freige-kauft werden sollen. 1944 wird aus dem Aufenthaltslager das KZ Ber-gen-Belsen: Endstation für nicht mehr arbeitsfähige KZ-Häftlinge und für Evakuierungstransporte aus allen frontnahen KZs. Kurz vor der Befreiung durch britische Sol-daten am 15. April 1945 wurden von der Rampe aus noch drei Züge mit sogenannten „Austauschju-den“ auf eine Reise mit unbekann-tem Ziel geschickt. Der dritte Zug irrte zwei Wochen umher und wur-de erst am 23. April 1945 von sow-jetischen Truppen bei Tröbitz süd-lich von Berlin befreit. Texte dazu lesen Konfirmanden.
Am 26. April, um 15 Uhr findet eine Veranstaltung an der Rampe mit der Überlebenden Anita Las-ker-Wallfisch, die zum Mädchen-chor von Auschwitz gehörte, statt. (dr/cz)
Lichter auf Schienen anzündenZum 70. Jahrestag der Befreiung des KZs zündet die Arbeitsgemeinschaft Bergen-Belsen am 15. April, 19.30 Uhr, an der Rampe wieder Lichter auf den Schienen an.
Zsuzsa Merényis Zeichnung zeigt, wie Gefangene auf dem Abstellgleis eine ärmliche Mahlzeit bereiten.
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Der 1999 gegründeten Bekler Backhus Verein (BBV) lädt jährlich am letzten Sonntag
im August zum großen Backtag auf den Bargmannshof Nummer 8 bei der Familie Denecke ein, um in dem über 200 Jahre alten Stein-backofen Brote und Butterkuchen zu backen und während eines ge-mütlichen Nachmittages zu ver-kaufen.
Immer wieder ist der Verein be-strebt, mit seinen Backveranstal-tungen nicht nur die Tradition von dörflichen Backtagen aufrechtzu-erhalten, um dem Allgemeinwohl zu dienen, sondern auch, um ein abwechslungsreiches Beipro-
gramm für Jung und Alt zu liefern. So stellen in jedem Jahr auf dem großen Grundstück der Familie Denecke die Besenbinder ihr Handwerk vor und bieten die ferti-gen Reisigbesen zum Verkauf an.
Der seinerzeit aus 38 Grün-dungsmitgliedern bestehende Verein wuchs bis heute auf rund 120 Personen an, wobei die Mit-glieder auch aus den umliegen-den Dörfern kommen, in denen sich der Verein ebenfalls großer Beliebtheit erfreut.
Die im März 2014 neu gewählte Vorsitzende Petra Harms erhofft sich, dass sie die Arbeit und Orga-nisation des Vereins weiterhin so meistert, wie es die ehemalige Vorsitzende Elke Willenbockel vorgelebt hat.
Hat man gerade Anfang August die jährliche Ferienpassaktion „Piz-za backen für Kinder“ erfolgreich und mit vielen fleißigen Helfern durchgeführt, so werden auch für den bevorstehenden großen
Backtag, wie auch für das Weih-nachtsbacken (Mitgliederveran-staltung mit Bewohnern der Ort-schaft Becklingen) ständig helfen-de Hände benötigt. Darum führt der Verein seit Jahren Veranstal-tungen durch, um seinen Mitglie-dern damit ein großes Danke-schön für den unermüdlichen Ein-satz auszusprechen. Durch Veran-
staltungen wie Boßeln, Mitglie-derfrühstück, Besuch des Fisch-marktes in Hamburg oder einer Fahrt mit dem Ameisenbär nach Lübberstedt hat sich eine gute Ge-meinschaft gebildet, die, wie auch in anderen Becklinger Vereinen, beispielhaft ist. Wer also Lust auf Gemeinschaft und Vereinsleben hat, ist im Verein willkommen. (cz)
Butterkuchen und Gespräche im DorfAm Sonntag, 30. August, zieht wieder der Duft nach frischem Butterkuchen durch Becklingen, denn im Backhus wird das Holzfeuer angefacht.
Frische Schmalzbrote oder warmen Butterkuchen essen und mit dem Nachbarn ins Gespräch kommen – dazu lädt der Verein ein.
Backtag in Becklingen Mein Bergen 15
Frauen des Bekler Backhus Vereins hatten alle Hände voll zu tun, um den noch warmen Butterkuchen in mundgerechte Stücke zu zerteilen.
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Wrogemann ist Bergener, obwohl er in Celle gebo-ren wurde. Das allerdings
sind viele Bewohner der Stadt, selbst wenn damals, also 1937, so-gar ein Krankenhaus in Bergen vorhanden war. Er hat Landwirt gelernt und in der Landwirtschaft gearbeitet. Als Mitte der 1950er Jahre die Mechanisierung auf dem Lande Einzug hielt, wurde es für viele Landwirte schwerer, ihren Betrieb ertragreich zu erhal-ten. Der Entschluss, den Hof als Nebenerwerb zu führen, war weit verbreitet. Auf Grund einer sol-chen Überlegung wechselte Hel-mut Wrogemann 1975 zur Post und hielt ihr bis zu seinem Aus-scheiden aus dem Erwerbsleben 25 Jahre lang die Treue.
Helmut Wrogemann erinnert sich, dass ihm sein Vater viel er-zählt hat. „Ich habe immer gut zu-gehört“, sagt er. Daher komme sein Interesse an historischen Dingen. Das betrifft besonderes die Geschichte des Ortes Bergen, der heute die Innenstadt aus-macht. Über viele Häuser kann er berichten. Gelegentlich führt er Besucher durch Bergen und plau-dert locker, aber kenntnisreich über die eine oder andere Beson-derheit, gelegentlich vermengt mit kleinen Anekdoten. Fast fol-gerichtig engagiert sich Wroge-mann im Heimatverein Bergen und Umgebung, dessen zweiter Vorsitzender er ist.
Wrogemann wohnt in einem Haus, das vom Typ her in Bergen verbreitet ist. Es handelt sich da-bei um ein Doppelhaus. Diese Bauart, zwei Häuser zusammen auf einem Grundstück zu errichten, war in früheren Zeiten oft anzutreffen. So konnte preiswert
gebaut werden, weshalb dieses Muster ebenso in anderen Orten oder Regionen verbreitet war. „Ur-sprünglich waren das hier zwei Häuser“, erzählt Helmut Wroge-mann über sein jetziges Domizil in der Henriettenstraße 2. Nach altem Brauch wurden die Haus-nummern nach dem Datum der Fertigstellung vergeben, weshalb die linke Haushälfte die Nummern 70 bekam und die rechte die Nummer 88 führte. Die hatte Wro-
gemanns Ur-Urgroßvater 1876 gekauft, als er von
Außerhalb nach
Bergen zog. Damals herrschten noch strenge Bräuche: Die Orts-Oberen erteilten die Erlaubnis zum Zuzug nur auf Antrag und nach der Stellung von Bürgen. 1932 wurden beide Haushälften dann vereinigt, heute bietet durch die Verlegung der Eingänge und die Fassade das Gebäude ein einheitliches Bild. An der Celler Straße sind mehrere Doppelhäu-ser zu erkennen, ebenso an der Bahnhofstraße, Schulstraße und Lukenstraße.
In Bergen stehen noch einige Häuser, die für die hiesige Region als typisch angesehen werden können. Da ist das so genannte Zwei-Ständer-Haus zu nennen. Dieser Baustil heißt so, weil der Dachstuhl auf zwei innenliegen-de Balkenreihen aufgeständert ist. Die Außenmauern sind eigentlich nur vorgesetzt und bil-den kein tragendes Teil. In dieser Bauweise ist das Römstedthaus ausgeführt. Es steht am Friedens-platz und geht auf einen Gebäu-de aus dem 15. Jahrhundert zu-rück. Heute beherbergt es das Bergener Heimatmuseum. Als Weiterentwicklung mag das Vier-Ständer-Haus gelten. Hier wur-den die beiden äußeren Balken-reihen noch zusätzlich zum Tra-gen des Dachstuhls herangezo-gen. Leimers Hof in der Luken-straße 3 ist ein Muster dafür.
Auffallend sind Häuser mit Türmchen, von denen es in Ber-gen drei gibt. Ihnen war gemein-sam, dass sie jeweils einen Kolo-nialwarenladen, wie sie Anfang des 20. Jahrhunderts hießen, be-herbergten und an der B3 liegen.
Landwirt Helmut Wroge-mann kennt viele historische Gebäude in Bergen. Er begleitet CZ-Mitarbeiter Udo Genth auf einem Streifzug durch die Stadt.
Eines der drei Türmchen-Häuser steht an der Harburger Straße.
Eines der drei Türmchen-Häuser ist das Hellberg-Haus an der Celler Straße.
Über Häuser auf Ständern und mit Türmchen
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Helmut Wrogemann zeigt sie auf: Da ist das Haus in der Harburger Straße 14, dessen Altbau im Jahre 1875 errichtet wurde. Ebenfalls an der Harburger Stra-ße, an der Ecke zur Römstedtstraße, steht das Haus, dessen Vor-bau von 1927 ein be-sonders schlankes Türmchen aufweist. Dieses Haus fällt durch die Bauart wie gleicher-maßen seine Farbe den Durchfahrenden gleich ins Auge. Das dritte Haus mit Türmchen ist das nach seinem frühe-ren Besitzer benannte Hellberg-Haus an der Celler Straße 28, wo sie von Wiesenstraße und Kärr-nerstraße gekreuzt wird. Es ist ebenfalls auffällig durch seine gelbe Fassadenfarbe, die einen starken Kontrast zum dunkel-braunen Fachwerk und dem ro-ten Mauerwerk bildet. Der Altbau
sei im Jahr 1825 erfolgt, weiß Wrogemann zu berichten.
Weist der Stadtkern von Ber-gen noch mehrere Häuser aus
länger zurücklie-gender Zeit auf, so sticht ein Haus, das an der Harburger Straße 17 steht und 1908 errichtet wur-de, heraus. Grund dafür ist nicht nur das dunkle Fach-werk mit den wei-ßen, grün abgesetz-ten Fächern des Obergeschosses. Vielmehr ist es ein
Beispiel für die frühen Arbeiten des Architekten Otto Haesler. Seit 1993 ist dieses als Baudenk-mal klassifizierte und mit einem entsprechenden Schild versehe-ne Gebäude im Besitz des Maler-meisters Eberhard Brammer.
Udo Genth
Das Lohmann-Haus mit dem schlanken Türmchen ist besonders markant.
Das von Otto Haesler erbaute Haus an der Harburger Straße.
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Ich wollte nicht, dass die alte Wassermühle in Bergen verfällt“, sagt Günter Nehm. Als Mühle
wurde das markante Backsteinge-bäude bis Anfang der 1970er Jah-re betrieben. Dann stand es leer und drohte zu verfallen. Deshalb hat der gelernte Maurer das Schmuckstück am Mühlenbach gekauft und zum Wohnhaus um-gebaut. „Ich baue gern“, sagt
Nehm, der heute In-haber einer Fahrschule ist. 1980 hat Nehm die Mühle erworben und den Umbau selbst in die Hand genom-men. „Damals war es schwer, Handwerker zu bekommen“, erin-nert er sich.
Die Bausubstanz war gut, und so musste nur das Dach neu ge-deckt werden. „Innen sind richtig
schöne Wohnungen
entstanden, mit massiven Balken. Und die Lage am Mühlenteil ist einfach herrlich, zentrumsnah, ru-hig und in der Natur“, schwärmt Nehm. Seit 1990 vermietet er zwei große Wohnungen mit 80 bis 90 Quadratmetern und zwei kleinere mit jeweils 40 Quadratmetern. Seine Mieter hat er sorgfältig aus-gewählt, die meisten kennt er sehr gut. Details, wie ein großer Mühl-stein an der Außenwand, erinnern noch an den einstigen Verwen-dungszweck.
Und natürlich der Bach, der hin-ter dem Haus vorbeiplätschert. Das Rauschen des Wassers hören die Bewohner, wenn sie auf ihrer Terrasse oder im begrünten Hof hinter dem Haus sitzen, immer noch. „Um eine Mühle wirtschaft-lich zu betreiben, ist es zu wenig Wasser und Aufstauen geht nicht, weil Eigentümer benachbarter Gebäude sich Sorgen um den An-stieg des Grundwassers machen könnten“, sagt Nehm. Also bleibt ein kleiner Sturzbach als Erinne-rung an vergangene Tage. Clawes Lüder wurde 1438 als Besitzer der Mühle erwähnt. Erste Hinweise,
Alte Mühle mit neuem Leben erfülltClawes Lüder wurde 1438 als Besitzer der Mühle erwähnt. Bis Anfang der 1970er Jahre wurde die Wassermühle betrieben. Günter Nehm rettet das Backsteingebäude vor dem Verfall und baute es zum Wohnhaus um.
Die ehemalige Mühle wurde zum Wohnhaus umgebaut und so vor dem Verfall gerettet.
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dass es in Bergen eine Mühle gibt, stammen von etwa 1229 im Le-hensregister des edlen Herrn Lut-hard von Meinsersen. Im Zinsre-gister von 1482 gibt es Hinweise darüber, dass die St.-Lamberti-Kir-che „2 Mark von der molen to berghen“ als Zehnten erhalten hat.
Die Reihe der Besitzer ist eben-falls dokumentiert: 1470 wurde die Mühle, die sich vorher wahr-scheinlich nördlich der Straße Dei-chend (Plattdeutsch Dieck bedeu-tet Teich) befand, an den Mühlen-damm 16 verlegt. Henneke Moller wurde als Besitzer genannt. 1767 ist urkundlich verzeichnet, dass Hans Heinrich Springhorn aus Sol-tau eingeheiratet hat. Carl Wil-helm Heinrich Springhorn ist 1827 als Gastwirt und Müller erwähnt.
Zimmermeister Carl Heinrich Fer-dinand Otte wird als Besitzer ge-nannt von Willi Hogrefe, der die Geschichte der Mühle festgehal-ten hat. Der Kauf der Mühle für 4640 Thaler durch Johann Hein-rich Wilhelm am 18. Oktober 1833 ist dokumentiert.
Am 25. April 1903 gerät die Mühle durch Blitzschlag in Brand und wird wieder aufgebaut. Be-treiber der Mühle ist jetzt August Ullrich. Sein Enkelsohn Klaus Ull-rich ist als Besitzer eingetragen, von dem Günter Nehm die Mühle erwirbt. Die Namen der Besitzer Moller, Ullrich und seit 1989 Nehm sind in einem Balken über der Ein-gangstür dokumentiert und erin-nern an die Geschichte des Ge-bäudes.
Der Mühlenteich diente einst
nicht nur als Wasserspeicher für den Betrieb der Wassermühle. Im Winter, wenn er durch die Kälte er-starte, lieferte er Eisplatten. Sie wurden abgetragen und in einem Keller in der Bahnhofstraße gela-gert. Dort sorgte das Eis des Müh-lenteichs für die Kühlung der Vor-
räte der örtlichen Gastronomie. Günter Ernst dokumentierte mit seinen Bildern die Arbeiten vor Ort im Januar 1951. Heute liegt der etwas kleinere Mühlenteich im Bürgerpark und dient der Erho-lung der Bergener und Besuchern der Stadt. Karin Dröse
Alte Mühle Mein Bergen 19
Die Mühle und der dazu gehörende Teich waren einst ein beliebtes Fotomotiv für Postkarten aus Bergen. Früher lieferte er auch Eis, das für die Kühlung eingelagert wurde.
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Einige Namen der Mühlenbesitzer hat Günter Nehm an einem Balken über der Eingangstür einkerben lassen.
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In diesem Jahr wird das 30-jähri-ge Bestehen des Stadthauses gefeiert. Die Ursprünge des Ge-
bäudes reichen allerdings bis ins 17. Jahrhundert zurück. Dass die-ses Bürgerhaus in seiner heutigen Form für gesellschaftliche und kul-turelle Veranstaltungen, für politi-sche Debatten und private Feiern zur Verfügung steht, ist den Ber-gener Kommunalpolitikern der 70iger und 80iger Jahre des 20. Jahrhunderts zu verdanken. Sie haben in unzähligen Sitzungen
des „Stadthaus-Aussschusses“ über fast zehn Jahre hinweg um eine optimale und bezahlbare Lö-sung gerungen.
Dr. Helmut Wegner blättert in einem dicken grünen Aktenord-ner, der die Protokolle von damals enthält. Der ehemalige Ratsherr der CDU und Ehrenbürgermeister war Vorsitzender des Stadthaus-Ausschusses, der 1977 gegründet wurde. „Ich war der Meinung, dass wir was haben müssen, was für alle zugänglich ist“, sagt der ge-bürtige Hamburger rückblickend. Diese Meinung vertraten so oder ähnlich auch seine Ratskollegen - auch wenn darunter, wie sich schon bald herausstellte, jeder et-was anderes verstand. Mitglieder der SPD hatten sich zu einer Freien AG Freizeitzentrum Bergen zu-sammengeschlossen und streb-
ten ein Jugend- und Be-gegnungszentrum an. Weil Mitglieder der CDU/FDP-Gruppe zeit-weise auch über einen privat betriebenen Saal nachdachten, witterten AG-Mitglieder gar einen „Fürstenhof in Bergen“.
Als künftiges Stadt-haus ins Auge gefasst hatte man schon früh das ehemalige Amts-gericht, das seit 1973 leerstand und durch die Stadt für 400.000 Mark erworben worden war. Das Grundstück des unter Denkmal-schutz stehenden Gebäudes bot sich für einen Anbau an.
Richtig hoch her ging es in den Diskussionen als der damalige Stadtdirektor Günther Grabow die Idee einbrachte, anstelle der Bür-ger und ihrer Veranstaltungen die
Stadtverwaltung im ehemaligen Amtsgericht unterzubringen. Da-mit einher ging in den Köpfen ei-niger CDU-Mitglieder die Vorstel-lung, auf dem Grundstück des ehemaligen Hotel Hartung (heute der Platz vor dem Rathaus) ein Ho-tel mit Saal in privatwirtschaftli-cher Trägerschaft zu forcieren.
Dass ein Saal her musste, stand außer Zweifel. Schließlich stand keiner der drei zuvor genutzten Säle im Hotel Hartung, im Deut-schen Haus und bei Michaelis mehr zur Verfügung.
Der Vorschlag, die Stadtverwal-tung im ehemaligen Amtgericht anzusiedeln, wurde am Ende ab-geschmettert und 1982 war es so-weit, dass ein Architektenwettbe-werb gestartet werden konnte. 96 Entwürfe wurden eingereicht.
Der letztlich realisierte stammte
30 Jahre Stadthaus Bergen: Wie es zum Bau kamEs ist neben dem Rathaus wohl Bergens repräsenta-tivstes Gebäude, auch wenn es etwas versteckt zwischen Lukenstraße und Tummers Twiete liegt: das Stadthaus.
Liebevoll bis ins Detail wurde am Stadthaus Altes und
Neues zusammengefügt.
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aus dem Braunschwei-ger Büro Ehrich + Part-ner und kostete am Ende knapp 7 Millio-nen D-Mark. „Der Sie-gerentwurf wurde unter anderen deshalb ausgewählt, weil sich die äußere Gestalt in Formen und Materia-lien den vorhandenen Gebäuden annäherte ohne den Versuch der Anpassung zu unter-nehmen“, erinnert sich Wolfgang Hertwig, der damals für die SPD im Stadthaus-Ausschuss saß.
Noch während der Bauzeit von März 1984 bis November 1985 wurde gefeilscht und gefeilt damit die Bauarbeiten im Kosten- und Zeitrahmen blieben. Stolz zeigt Helmut Wegner ein Balkendia-gramm, in dem die Zeitfenster für
die einzelnen Gewer-ke festgelegt wur-den: „Das war unser Plan. Und wenn die nicht gespurt haben, dann haben wir sie zum Laufen ge-bracht“, versichert der 79-jährige Steuerberater und Wirtschaftprüfer.
Die Einweihung rückte näher. Im Au-gust 1985 ging es im Ausschuss um die Auswahl der Gardi-
nen und die Bemusterung der Leuchten und bei den Debatten sicher deutlich entspannter zu als Anfang der Achtigzer Jahre. Die Einweihung am 6. Dezember ließ sich die Stadt etwas kosten. 21.000 Mark wurden für Essen, Musik und Programm locker gemacht.
Alles in allem haben sich Mühe
und Kosten gelohnt, findet Hel-mut Wegner. Erst in diesen Tagen hat er im großen Saal gesessen beim Jahresempfang von Stadt und Truppenübungsgsplatzkom-
mandantur und mal wieder das Gebäude in Augenschein genom-men. „Und das hat mir gut gefal-len“, bilanziert er.
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Dr. Helmut Wegner
Form und Materialien des Neubaus nähern sich den vorhandenen Gebäuden an.
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Mein Bergen 21
1651: Die Kocksche Kote auf dem Boden des jetzigen Stadthauses wird Amtshaus1653 bis 1664: Ausbau und Erweiterung durch die Welfenherzöge unter dem Bergener Amtsvogt Heinrich Christian Römling1706: Umbau und teilweise Erneuerung; aus dieser Zeit stammt die Ostfassade1853: Das Amtshaus wird zum Verwaltungs- und Wohn-gebäude erweitert.
Anbau des Ziegelbaus. Im selben Jahr wird das Amtshaus Sitz des Amtsgerichtes.Um 1900: Anbau des Gefängnisses1973: Das Bergener Amts-gericht wird aufgelöst; die Aufgaben nach Celle verlegtMai 1984: Beginn des An- und Umbaus durch die Stadt Bergen6. Dezember 1985: Einweihung des Stadthauses
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22 Mein Bergen Gedenken
Der Truppenübungsplatz Ber-gen macht selten Schlagzei-len, die überregionale Be-
achtung erlangen. Das war am 9. April 1964 anders. An diesem Tage ereignete sich ein schweres Un-glück beim Schießen, bei dem zehn Soldaten ihr Leben verloren. Es war einer der schwersten Un-glücke der Bundeswehr.
Oberstleutnant Michael Helf-tenbein, der Kommandant des Truppenübungsplatzes, gibt eini-ge Erläuterungen zum damaligen tragischen Geschehen. Angesetzt war ein Gefechtsschießen von
Panzern, Mörsern und Artillerie. Diese Übung „Gefechtsschießen verbundener Waffen“ wurde von rund 250 Zuschauern verfolgt. Unter ihnen befand sich eine Ab-ordnung von der Führungsakade-mie der Bundeswehr in Hamburg mit einem Generalstabslehrgang. Dieser Gruppe gehörten auch ausländische Lehrgangsteilneh-mer an.
„Der genaue Schießablauf ist heute, nach über einem halben Jahrhundert, nicht mehr genau nachvollziehbar“, sagt der Kom-mandant. Immerhin steht fest, dass es am frühen Nachmittag zu vier oder fünf Fehlschüssen kam, die zu kurz und zu weit links la-gen. Der Befehl zur Feuereinstel-lung erreichte die schießende Truppe zu spät. Eine Mörserpatro-ne detonierte direkt auf einem Lastwagen. Bei dem Unglück wur-den neun Soldaten verletzt, zehn
Soldaten jedoch, darunter ein in-donesischer Oberstleutnant und ein niederländischer Major, wur-den getötet.
Das Schießunglück stieß auf all-seits tiefe Betroffenheit, die Toten wurden von der Bevölkerung im Umkreis betrauert. Der Gerichts-prozess im Herbst 1966 stellte eine Reihe folgenschwerer Fehler fest, die zu den Fehlschüssen führ-ten. Der Leitende des Schießens und der Sicherheitsoffizier wur-den zu Freiheitsstrafen, die zur Be-währung ausgesetzt wurden, ver-urteilt.
Zum Gedenken an die Opfer hat die Truppenübungsplatzkomman-dantur Bergen am 1. Juni 1966 in der Nähe der Unglücksstelle ein
Holzkreuz errichtet. Im vergange-nen Jahr wurden zehn junge Bäu-me am neu gestalteten Eingang der Gedenkstätte gepflanzt. Ver-treter der Führungsakademie der Bundeswehr legen in jedem Jahr am Datum des Schießunglücks einen Kranz nieder.
„Die Bundeswehr hat auf das Unglück reagiert“, stellt Oberst-leutnant Helftenbein fest. Die Dienstvorschriften wurden geän-dert und bestimmen nunmehr unter anderem, dass sich Zu-schauerbereiche unter keinen Umständen in Zielräumen und Gefahrenbereichen von Steil- und Flachfeuerwaffen – in keiner Pha-se eines Schießens – befinden dürfen. (gen)
Gedenkkreuz erinnert an SchießunfallEin Gedenkkreuz ist den Opfern eines schweren Schießunglücks auf dem Truppenübungsplatz Bergen gewidmet. Zehn Soldaten verloren ihr Leben.
Truppenübungsplatz-Kommandant Michael Helftenbein steht am Gedenkkreuz für die Toten des Schießunglücks.
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Gen
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Krimilesung in der Bücherei
Am Sonntag, 26. April, um 17 Uhr präsentiert der Ham-burger Schriftsteller Kri-
schan Koch seinen neuen Krimi „Rollmopskommando“ in der Stadtbücherei Bergen. Polizei-obermeister Thies Detlefsen nimmt Ermittlungen wegen eines Banküberfalls auf.
Krischan Koch lebt dicht am Wasser in Hamburg, wo er als Filmkritiker für den NDR arbeitet und auf der Nordseeinsel Amrum, wo er die verrückt-bösen Kaba-rettprogramme für den „Hambur-ger Spottverein“ erfindet. Dort schreibt er, mit Blick auf die See, auch seine Kriminalromane. Die
Titel „Rote Grütze mit Schuss“ so-wie „Mordseekrabben“ befinden sich bereits im Bestand der Stadt-bücherei.
Zur Lesung reicht „Dat Lecker Landhuus“ passend zu den Buch-titeln kulinarische Köstlichkeiten. Es gibt Fingerfood mit und ohne Fisch.
Der Eintritt für Lesung und Snacks beträgt 15 Euro. Karten gibt es ab 3. März in der Stadtbü-cherei Bergen ☏ (05051) 5588 und im „Dat Lecker Landhuus“. Die Zahl der Eintrittskarten ist auf 40 Karten limitiert. Aus organisatori-schen Gründen werden nur Kar-ten im Vorverkauf angeboten. (cz)
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„Als Zink GmbH Beton-werk und Abwassersys-teme sind wir mit unse-
ren ausgereiften Betonfertigteil-Produkten wie vollbiologischen Kleinkläranlagen, Gülle-Vorgru-ben oder Silagesickersaft-Behäl-tern seit Jahrzehnten als eine fe-ste und verlässliche Größe in ländlich strukturierten Regionen bekannt“, sagt Geschäftsführer Holger Tycher. Ein „heißer Draht“ zu Landwirten und Planungsbü-ros führte im Hause Zink GmbH durch intensive Zusammenarbeit zur Entwicklung einer innovati-ven Produktlinie in Serienreife: der Fahrsilo-Stellwand.
Viele haben sie schon einmal auf den Feldern gesehen: die ein-gepackten großen Anhäufungen mit luftdichter Folie abgeplant und mit vielen Autoreifen be-schwert, die sogenannten Feld-mieten. Hierbei handelt es sich eigentlich um eine Art von Vor-rats-Kammer zur dauerhaften Futterlagerung. Zur Haltbar-Ma-chung wird der fest gewalzte Fut-terrohstoff (geeignet sind bei-spielsweise Gras oder gehäcksel-ter Mais) mit einer luftdichten Folie abgedeckt.
Somit entsteht auf natürliche Weise durch Milchsäuregärung unter Luftabschluss ein Futter-
Vorrat für das ganze Jahr. Die je-weils gewünschte Futtermenge wird dann von der vorderen An-schnittfläche täglich entnom-men. Beim beschriebenen Silier-Gärprozess entsteht in Verbin-dung mit dem Restfeuchte-Ge-halt des Futterrohstoffes der so-
genannte Silage-Sickersaft.Um Flüssigkeitsaustritt zu ver-
meiden werden die Mieten im-mer häufiger auf dafür geeigne-ten Asphalt-Flächen angelegt. Nun kann der entstehende Sila-ge-Sickersaft kontrolliert aufge-fangen werden. „Hervorragend
hierfür geeignet sind die speziel-len Silagesickersaft-Behälter von Zink GmbH Betonwerk und Ab-wassersysteme“, so Tycher. Insbe-sondere bei größeren landwirt-schaftlichen Betrieben entstehen somit Silo-Platten mit nennens-werter Lagerkapazität.
Um aber diese asphaltierten Lagerflächen noch optimaler und effektiver nutzen zu können, bietet es sich an, den Futter-Roh-stoff durch seitliche Begrenzun-gen in der Fahrsilo-Anlage höher aufzuschichten, als dies ohne Be-grenzung möglich wäre. Der Landwirt gewinnt dadurch wert-volle Lager-Kapazität hinzu. Die wirtschaftlichen Vorteile liegen klar auf der Hand: Pro Fläche kann mehr Futter gelagert wer-den. Die Fläche wird dadurch besser ausgenutzt.
Aus diesem Grund entwickelte Firma Zink U-förmige Fahrsilo-Stellwände. Mit den Bezeichnun-gen Zink U-Profil 200/300 und Zink U-Profil 250/300 bietet der Berger Betrieb zwei Typen mit unterschiedlichen Produkthöhen an.
„Diese Fahrsilo-Stellwände bie-ten Vorteile, die Sicherheit, Wirt-schaftlichkeit und Umweltschutz dienen“, sagt Geschäftsführer Claas Wolters. Dazu gehört das innovative Verbund- und Abdich-tungssystem, das durch den Ein-satz von Spannschlössern in Kombination mit säurefestem und dauerelastischem Abdich-tungsband für höchste Zuverläs-sigkeit in puncto Dichtigkeit sorgt. Eine aufwändige und rissgefährdete Wartungsfuge wird dadurch vermieden. Weitere Pluspunkte sind: sicherer Arbeits-raum zwischen den Wänden zur Einhaltung der Arbeitssicher-heits-Vorschriften, Standsicher-heitsnachweis für Trockenstoff-gehalt von weniger als 33 Pro-zent, Betongüte C 35/45, güte-überwacht sowie Eignung für eine säurefeste Imprägnierung.
Kurze Anfahrtswege, kompe-tente Beratung durch den Her-steller und eine Besichtigung di-rekt im Werk sind weitere Vortei-le, die Produkte aus der Region bieten.
Zink produziert Fahrsilo-Stellwände
Die Firma Zink sorgt auch für fachgerechte Montage der Fahrsilo-Stellwände vor Ort. Zi
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Die Geschäftsführer der Firma Zink Holger Tycher (links) und Claas Wolters demonstrieren die Höhe einer Fahrsilostellwand.
Eine Produkt-Neuheit aus dem Hause Zink GmbH Betonwerk und Abwassersysteme in Bergen ist kürzlich auf den Markt gebracht worden: eine Fahrsilo-Stellwand als interessante Lösungen für die Landwirtschaft.
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Am 12. Juni werden die britischen Streitkräfte ihre Abschlussparade in Bergen abhalten. Der Abzug hat aber bereits längst begonnen.
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Time to say Goodbye: Eine Stadt verliert die Briten
Es gibt derzeit viele letzte Male in Bergen. Viele Male heißt es „Time to say Goodbye“. Ein
letztes Mal Bonfire Night. Ein letz-tes Mal das deutsch-britische Fuß-ballspiel, das an jenes Match vor 100 Jahren auf den Schlachtfel-dern des Ersten Weltkrieges erin-nerte. Ein letztes Mal das Advents-konzert mit den Scots Guards.
Am 12. Juni werden die briti-schen Streitkräfte ihre Abschieds-parade abhalten, doch der Abzug läuft schon auf Hochtouren. Der Brigadier ist längst nicht mehr hier. Sein Dienstsitz, Gut Hoppenstedt, steht leer. Die Siebte Gepanzerte Brigade wurde in die Siebte Infan-terie Brigade umgegliedert und hat ihren Sitz in Chilwell in Not-tinghamshire.
„Noch sind die meisten Soldaten da. Ab März werden die ersten Ein-heiten Bergen verlassen”, sagt der britische Verbindungsoffizier Hugh Pierson. Für viele Soldaten ist es einer von vielen Umzügen, den sie im Laufe ihrer Karriere beim Militär machen. Doch für Menschen wie Hugh Pierson ist es das wohl nicht. Über viele Jahre war er mehr als jeder andere das Gesicht der britischen Streitkräfte in der Nordkreisstadt. Ansprech-partner gerade in der Zeit der Un-sicherheit, als noch unklar war, ob die Briten nach 69 Jahren in Ber-gen wirklich gehen oder nicht. Was er machen wird, ist noch unklar.
Nur eines ist sicher: „Ich werden wohl auch gehen”, sagt Pierson.
So gibt es eben viele Goodbyes, viele Möbelwagen mit britischen Kennzeichen, die eines Morgens vor den Mietskasernen in Bergen halten und das Mobiliar einer briti-schen Familie wieder zurück auf die Insel bringen.
„Es ist Wehmut dabei, weil wir auch etwas Vertrautes verlieren. Und es wird Wehmut bleiben”, sag-te Bergens Bürgermeister Rainer Prokop bei Jahresempfang. Als die Niederländer gingen, blieben eini-ge und der holländische Karneval. Jetzt gehen die Bri-ten, und auch von ihnen wer-den einige bleiben. So wie Liz und Richard Auld, die ein kleines Möbelge-schäft an der Harburger Straße be-treiben. Auch andere haben Inter-esse. Bei einer Informationsveran-staltung waren rund 100 Men-schen, die Interesse an Sprachkur-sen und Jobangeboten hatte. Pro-kop hofft, dass man einen Weg finden werde, „den britischen Touch in Bergen zu erhalten”.
Man wird ohnehin sehen, was die nächsten Jahren bringen. Bei den Niederländern ist gerade eine Rückkehr in Aussicht gestellt. Sie könnten Teil des versprochenen
Panzerbataillons werden, das in die Kaserne Bergen-Hohne nach-rücken soll. Auch die Briten wer-den in Bergen weiter üben und somit im Stadtbild präsent sein.
Geht es nach dem CDU-Bundes-tagsabgeordneten Henning Otte und sicher auch vielen anderen in der Region, wird Celle und damit auch die Kaserne Bergen mittel-fristig ein Zentrum des Pooling und Sharing von vielen Nato-Streitkräften. Das würde bedeu-ten, dass alle zusammen die Aus-rüstung nutzen, um dann im
Ernstfall zusam-men Truppen zu entsenden. Ein multinationales Panzerbataillon ist ein erster Schritt dorthin, ebenso ein mögliches Hub-
schrauberregiment in Faßberg, das von vielen Nationen unterhal-ten wird, um bei Kampfeinsätze Luftrettung zu gewährleisten.
Doch derzeit ist diese Vision noch Zukunftsmusik und schei-tert vielleicht so gar ganz banal daran, dass andere Bundestags-abgeordnete auch gern weitere Militäreinheiten in ihrem Wahl-kreis hätten, weil das schlicht Wirtschaftskraft bedeutet. Es wäre nicht das erste Mal, dass in Berlin nicht die Faktenlage, son-dern politische Gegebenheiten darüber entscheiden.
Fast sieben Jahrzehnte waren die Briten im Nordkreis präsent. Jetzt gehen sie und hinterlassen ihre Spuren, sowohl im öffentlichen Leben als auch in der Wirtschaftsbilanz der Region. Bergen hat sich auf den Weg gemacht, um die Auswirkungen abzufedern, doch es ist ein mühsames Geschäft. Und wie viel der Umbruch kosten wird, ist noch gar nicht abzusehen. Vor allem warten die Berger noch darauf, dass die Zusagen von Land und Bund für die kommenden Jahre auch eingehalten werden.
Wir sehen den Abschied der
Briten mit Wehmut.Rainer Prokop
Von Tore Harmening
Schwerpunktthema
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Am 12. Juni werden die britischen Streitkräfte ihre Abschlussparade in Bergen abhalten. Der Abzug hat aber bereits längst begonnen.
Udo
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Time to say Goodbye: Eine Stadt verliert die Briten
Es gibt derzeit viele letzte Male in Bergen. Viele Male heißt es „Time to say Goodbye“. Ein
letztes Mal Bonfire Night. Ein letz-tes Mal das deutsch-britische Fuß-ballspiel, das an jenes Match vor 100 Jahren auf den Schlachtfel-dern des Ersten Weltkrieges erin-nerte. Ein letztes Mal das Advents-konzert mit den Scots Guards.
Am 12. Juni werden die briti-schen Streitkräfte ihre Abschieds-parade abhalten, doch der Abzug läuft schon auf Hochtouren. Der Brigadier ist längst nicht mehr hier. Sein Dienstsitz, Gut Hoppenstedt, steht leer. Die Siebte Gepanzerte Brigade wurde in die Siebte Infan-terie Brigade umgegliedert und hat ihren Sitz in Chilwell in Not-tinghamshire.
„Noch sind die meisten Soldaten da. Ab März werden die ersten Ein-heiten Bergen verlassen”, sagt der britische Verbindungsoffizier Hugh Pierson. Für viele Soldaten ist es einer von vielen Umzügen, den sie im Laufe ihrer Karriere beim Militär machen. Doch für Menschen wie Hugh Pierson ist es das wohl nicht. Über viele Jahre war er mehr als jeder andere das Gesicht der britischen Streitkräfte in der Nordkreisstadt. Ansprech-partner gerade in der Zeit der Un-sicherheit, als noch unklar war, ob die Briten nach 69 Jahren in Ber-gen wirklich gehen oder nicht. Was er machen wird, ist noch unklar.
Nur eines ist sicher: „Ich werden wohl auch gehen”, sagt Pierson.
So gibt es eben viele Goodbyes, viele Möbelwagen mit britischen Kennzeichen, die eines Morgens vor den Mietskasernen in Bergen halten und das Mobiliar einer briti-schen Familie wieder zurück auf die Insel bringen.
„Es ist Wehmut dabei, weil wir auch etwas Vertrautes verlieren. Und es wird Wehmut bleiben”, sag-te Bergens Bürgermeister Rainer Prokop bei Jahresempfang. Als die Niederländer gingen, blieben eini-ge und der holländische Karneval. Jetzt gehen die Bri-ten, und auch von ihnen wer-den einige bleiben. So wie Liz und Richard Auld, die ein kleines Möbelge-schäft an der Harburger Straße be-treiben. Auch andere haben Inter-esse. Bei einer Informationsveran-staltung waren rund 100 Men-schen, die Interesse an Sprachkur-sen und Jobangeboten hatte. Pro-kop hofft, dass man einen Weg finden werde, „den britischen Touch in Bergen zu erhalten”.
Man wird ohnehin sehen, was die nächsten Jahren bringen. Bei den Niederländern ist gerade eine Rückkehr in Aussicht gestellt. Sie könnten Teil des versprochenen
Panzerbataillons werden, das in die Kaserne Bergen-Hohne nach-rücken soll. Auch die Briten wer-den in Bergen weiter üben und somit im Stadtbild präsent sein.
Geht es nach dem CDU-Bundes-tagsabgeordneten Henning Otte und sicher auch vielen anderen in der Region, wird Celle und damit auch die Kaserne Bergen mittel-fristig ein Zentrum des Pooling und Sharing von vielen Nato-Streitkräften. Das würde bedeu-ten, dass alle zusammen die Aus-rüstung nutzen, um dann im
Ernstfall zusam-men Truppen zu entsenden. Ein multinationales Panzerbataillon ist ein erster Schritt dorthin, ebenso ein mögliches Hub-
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Doch derzeit ist diese Vision noch Zukunftsmusik und schei-tert vielleicht so gar ganz banal daran, dass andere Bundestags-abgeordnete auch gern weitere Militäreinheiten in ihrem Wahl-kreis hätten, weil das schlicht Wirtschaftskraft bedeutet. Es wäre nicht das erste Mal, dass in Berlin nicht die Faktenlage, son-dern politische Gegebenheiten darüber entscheiden.
Fast sieben Jahrzehnte waren die Briten im Nordkreis präsent. Jetzt gehen sie und hinterlassen ihre Spuren, sowohl im öffentlichen Leben als auch in der Wirtschaftsbilanz der Region. Bergen hat sich auf den Weg gemacht, um die Auswirkungen abzufedern, doch es ist ein mühsames Geschäft. Und wie viel der Umbruch kosten wird, ist noch gar nicht abzusehen. Vor allem warten die Berger noch darauf, dass die Zusagen von Land und Bund für die kommenden Jahre auch eingehalten werden.
Wir sehen den Abschied der
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26 Mein Bergen Schwerpunktthema
Momentan muss die Stadt also damit leben, dass sie nicht nur viele schöne kulturelle Veranstal-tungen und internationale Viel-falt, sondern auf einen Schlag vor allem rund 4430 Einwohner ver-liert. Das sind laut dem Konrek-Gutachten 860 Familien und 1380 Alleinstehende britische Soldaten und ihre Angehörigen. Die Verfas-ser gehen davon aus, dass jede Familie im Jahr 18.000 Euro in der Stadt ausgegeben hat, alleinste-hende Soldaten rund 9000 Euro. Die Stadt ver-liert so ein Kauf-kraftpotenzial von 27,9 Millio-nen Euro im Jahr. Auch ein multinationales Panzerbataillon mit 500 Soldaten vermag das nicht aufzufangen, selbst wenn einige der neuen Soldaten mit ihren Familien in den Nordkreis ziehen.
Der Aderlass verschärft das Pro-blem der demografischen Ent-wicklung noch einmal. Denn ohne die Briten, die ohnehin nie meldepflichtig waren, weist Ber-gen laut dem Gutachten rund 13.000 Einwohner auf, die sich auf die Ortschaft Bergen und zwölf weitere Ortschaften verteilen. Dem Hauptort Bergen ist knapp die Hälfte der Einwohner zuge-ordnet. Auf die südlich gelegenen Ortschaften Eversen und Sülze entfallen zusammen knapp 22 Prozent. Die anderen zehn Ort-schaften haben zusammen etwa 31 Prozent der Einwohner.
Im Zeitraum 2004 bis 2011 ver-zeichnete die Stadt einen Bevöl-kerungsrückgang von 5,3 Prozent und lag damit deutlich über dem Kreisschnitt mit rund 2,8 und
noch weiter entfernt von dem Landesschnitt mit einem Minus von 1,1. „Die Bevölkerungsvoraus-berechnung der Bertelsmann-Stiftung lässt für die Stadt Bergen bis zum Jahre 2020 eine weiterhin negative Bevölkerungsentwick-lung von rund 5,1 Prozent erwar-ten”, heißt es weiter in der Studie.
Schon seit einigen Jahren lau-fen Bestrebungen, die Stadt at-traktiver zu machen, um den Rückgang zumindest aufzuhalten
und einen Ab-zug der briti-schen Streitkräf-te halbwegs zu kompensieren. So wurde das Areal rund um den Friedens-platz mit EU-Mitteln kom-
plett umgebaut. Auch die Bun-desstraße wurde angefasst. Die Stadt hat Millionen investiert und muss weitere Millionen aufbrin-gen.
Besonders wichtig wird der Ab-riss von alten Wohnungen, die sich in Privatbesitz befinden. Land, Kreis und Stadt wollen je-weils Geld geben. Zwölf Millionen Euro sollen für die Umwandlung Bergens in diesem Jahr bereitste-hen. Um das zu erreichen, wird es ein etwas kompliziertes juristi-sches Konstrukt geben, denn di-rekte Beihilfen durch das Land sind für eine solche Aufgabe nicht erlaubt.
Deshalb wird eine Dienstleis-tungsgesellschaft beauftragt, die Wohnungen und Grundstücke kaufen soll. Die Gesellschaft wird aus vergaberechtlichen Gründen im Wege einer europaweiten Aus-schreibung gesucht. Als eine mögliche Option kommt dabei die Niedersächsische Landgesell-
schaft (NLG), eine Tochter des Landes Niedersachsen, in Be-tracht.
Stadt Bergen, Landkreis Celle und Land Niedersachsen schlie-ßen mit der Gesellschaft einen Geschäftsbesorgungsvertrag. Es sollen zunächst die zwölf Millio-nen Euro bereitgestellt werden und umgehend verfügbar sein. Kreis, Bergen und das Land zahlen jeweils vier Millionen Euro über 20 Jahre an diese Gesellschaft zu-rück. Durch dieses Kapital sollen
insbesondere mit Blick auf die weiteren Förderungen wie EU-Töpfe, Städtebauförderung von Bund und Land sowie private Drit-te weitere Mittel mobilisiert wer-den.
Besonders im Blick stehen für mögliche Käufe derzeit die rund 450 Wohnungen der Euwo-Bau, die von dem Unternehmen auf dem Markt angeboten werden. Allerdings gibt es auch die Mög-lichkeit, andere Areale aufzukau-fen. Mit Blick auf den Zuzug von rumänischen Staatsbürgern und den damit verbundenen Schwie-rigkeiten in der Berliner Straße würde sich Bürgermeister Rainer Prokop zum Beispiel dem Bereich gerne zügiger widmen als ur-sprünglich geplant.
Investitionen gibt es auch in der Innenstadt. Auch dort greift Bergen notgedrungen ein, um die Entwicklung an der Celler Straße stärker steuern zu können, weil zuvor private Projekte gescheitert sind. Über ihre Entwicklungsge-sellschaft (SEB) will die Stadt das ehemalige Naafi-Gebäude und die Stadtpassage in Bergen er-werben. Die Verhandlungen sind inzwischen weit gediehen. In einem Fall sind die Verträge unter-schriftsreif, bei dem anderen Grundstück gibt es ein Grundge-rüst. Dort sind allerdings noch ei-nige Dinge zu regeln.
Sollte die Stadt beide
Für den Standort Bergen-Hohne werden nach dem Abzug der Briten noch Nachnutzungsmöglichkeiten gesucht.
Für viele Soldaten wird es ein Umzug von vielen anderen in ihrer Karriere beim Militär.
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Bis 2020 ist ein Bevölkerungsrück-
gang von 5,1 Prozent zu erwarten.
Bertelsmann Stiftung
Schwerpunktthema Mein Bergen 27
„Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns be-schützt und der und hilft zu leben.“ Man würde in Bezug auf Bergen ger-
ne mit den Zeilen dieses Ge-dichtes „Stufen” von Hermann Hesse beginnen. Tatsächlich kommt einem derzeit eher die „Blut, Schweiß und Tränen“-Re-de in den Sinn, die Premiermi-nister Sir Winston Churchill am 13. Mai 1940 während des Zweiten Weltkrieges vor dem britischen Unterhaus hielt.
Churchill versuchte damals, seine Bevölkerung auf die Här-ten des Krieges vorzubereiten. Von solchen Tagen ist Bergen glücklicherweise weit entfernt, auch weil die Briten die Härten des Krieges annahmen und Deutschland durch die Alliier-ten am 8. Mai 1945 „einen Tag der Befreiung” feiern konnte, wie der damalige Bundespräsi-dent Richard von Weizsäcker es 1985 so treffend formulierte.
Doch es werden harte Jahre auf Bergen zukommen und wohl noch einige nicht einfa-che Entscheidungen getroffen werden müssen. Das Problem ist, dass Bergen sicherlich be-sonders von den Härten des Abzuges getroffen wird, aller-dings nicht alleine zu den hilfs-bedürftigen Kommunen ge-hört. Hinzu kommt eine recht-lich schwierige Situation, wenn es zum Beispiel um Förderun-gen geht. Und weitere Förde-rung wird es brauchen, denn die bis jetzt bereitgestellten Summen, das dürfte jeden klar sein, werden nicht annähernd reichen, um die Umstrukturie-rung zu finanzieren.
Doch Geld alleine reicht nicht. Die Berger Politik hat be-reits in der Vergangenheit einen Rahmen gesetzt und vie-le Millionen verbaut. Es wird auch auf alle Berger ankom-men, wie gut der Strukturwan-del gelingt, der in den nächs-ten Jahren weitergehen wird. „Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten, an kei-nem wie an einer Heimat hän-gen... Nur wer bereit zu Auf-bruch ist und Reise, mag läh-mender Gewöhnung sich ent-raffen“, heißt es weiter bei Her-mann Hesse. In dem Sinne: auf in den nächsten Raum.
Tore Harmening
Der nächste raum
Für den Abriss alter Wohnungen sollen 2015 zwölf Millionen Euro bereitgestellt werden.
Areale übernehmen, hätte sie als Besitzer Mitspracherecht und könnte die Entwicklung voran-treiben. Oft diskutiert wurde an dieser Stelle die Einrichtung eines Supermarktes. Bürgermeister Pro-kop teilte auf Nachfrage mit, dass es dazu einen neuen Anlauf gebe, wollte aber zunächst erst einmal die Vertragsunterzeichnung ab-warten.
Das Einzelhandelsgutachten, das kürzlich verabschiedet wurde, soll auch die Innenstadt stärken. Das Papier ist 107 Seiten dick und enthält eine sogenannte „Berge-ner Sortimentsliste”. Damit werden weitere Läden, die innenstadtrele-vante Waren verkaufen wollen, an den Rändern Bergens ausge-schlossen, es sei denn, die Politik genehmigt ein solches Ge-schäft.
Das Konzept, das in den kom-menden Jahren bindend für die Stadt sein wird, sieht neben der Sortimentsbe-grenzung auch die Umgestaltung „fehlgenutzter Grundstücke” so-wie die Aufwertung der Geschäfts-häuser durch private Initiativen vor. Die Fassaden, Ladenfronten, Vordächer und Ladeneingänge sollen neu gestaltet werden.
Großflächige und farblich ag-gressive Werbeschilder sollen durch handwerklich gefertigte, kleine Firmensignets ersetzt wer-den. Die Kommune wird angehal-ten, dafür eine Gestaltungs- und Werbesatzung für den histori-schen Stadtkern auszuarbeiten.
Die Inhaber sollen zudem ihre „teilweise überalterten Laden-fronten, Schaufensteranlagen
und Ladenbaueinrichtungen” durch den Einsatz „fantasievoller Dekorationen und einer effekt-vollen Beleuchtung” verbessern und so auch zum abendlichen Schaufensterbummel einladen.
Damit einhergehend schlagen die Verfasser die Entwicklung eines „Licht-Raum-Konzeptes“ für die Stadtmitte vor, bei dem stadt-bildprägende Gebäude und Plät-ze illuminiert werden. Als Positiv-beispiel wird hier die St.-Lamber-ti-Kirche genannt.
Die Betriebe müssen dabei ganz wesentlich mitziehen. „Wir haben die Rahmenbedingungen festgelegt und viel investiert. Ich hoffe, dass sich auch die Ge-schäftsleute zu dieser Celler Stra-
ße bekennen”, sagt die CDU-Fraktionsvorsit-zende Claudia Dettmar-Müller bei der Verab-schiedung des Konzeptes.
Während die Stadt und auch der Kreis versuchen, sich auf den Weg zu machen, werden sie von den überörtlichen Entschei-dungsträgern noch ein wenig hingehalten. Die Zusage für die Mittel für das Konversionsma-nagement über 150.000 Euro ist das, und seit dieser Woche ist auch endgültig klar, dass das Panzerbataillon nach Bergen kommen wird, nachdem es aus den Reihen des Militärs bis hin zum Bundesverteidigungsminis-terium lange Zeit hieß, die Auf-stellung werde weiter geprüft. Was noch fehlt, ist die schriftliche Landeszusage über die vier Mil-lionen, die für den Abriss der Ge-bäude notwendig ist.
Letztlich wird sich nicht nur in Bergen selbst, sondern auch für Bergen-Hohne die Frage stellen, was dort noch an Gebäuden be-nötigt wird. Die Kaserne liegt zwar auf dem Gebiet des ge-meindefreien Bezirks Lohheide, doch was dort geschieht, hat aber selbstverständlich auch starke Auswirkungen auf Bergen.
Die SPD-Bundestagsabgeord-nete Kirsten Lühmann (SPD) for-derte unlängst, über eine Verklei-nerung des Sicherheitsbereiches dringend nachzudenken. Sie drängt auch auf eine Aussage, welche Gebäude benötigt wer-den, weil die Briten beim Abzug alles demontieren werden, was sie zu Hause noch gebrauchen können, wenn sie nichts anderes hören. Der britische Verbin-dungsoffizier Hugh Pierson be-stätigt dieses Ansinnen. „Wir ha-ben mit der Demontage noch nicht begonnen. Doch wir wer-den bald anfangen, wenn wird kein Signal bekommen”, sagt Pierson. In Bad Fallingbostel gibt es nach seiner Aussage bereits einige Gebäude, bei denen die technischen Einrichtungen kom-plett abgebaut worden sind.
Die Gedenkstätte könnte sich die Übernahme von zwei Ge-bäuden in der Kaserne vorstel-len. Sie gehörten zu den Berei-chen, die kurz vor der Befreiung noch Konzentrationslager und dann zum DP-Camp wurden. Umgekehrt will die Stadt Bergen in einem neuen Kooperations-projekt mit der Gedenkstätte ein Jugendbegegnungszentrum in der Stadt schaffen. Neue Ideen gibt es also schon. Ob sie umge-setzt werden können, ist eine andere Frage.
Wir beginnen bald mit dem Abbau in
den Gebäuden.Hugh Pierson
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28 Mein Bergen Umfrage
Dieter Obenauf, Mitglied des Ortsrates Bergen: Damit habe ich immer gerechnet. Wir haben hier vor der Haustür doch so einen großen Truppen-übungsplatz, der darf einfach nicht leer stehen.
Karl Heinz Grethen, selbständig, aus Bergen: Ich finde die Verlegung der Panzer-Einheit gut, damit ist für die Stadt eine schwere Phase beendet. Der Truppenübungsplatz Bergen ist ideal für Panzerausbil-dung.
Peter-Horst Schulz, Hotelier, aus Bergen: Ich find´s hervorragend! Die vorhandenen Liegenschaften in Bergen-Hohne müssen ja schließlich genutzt werden. Das Bataillon bringt Leben nach Bergen, denke ich.
Christiane Lilie, Lehrerin aus Hasselhorst: Ich glaube, Bergen hat nicht viel davon, denn der Platz liegt auf dem Gebiet von Lohheide. Anders als die Briten fahren die deutschen Soldaten am Wochen-ende nach Hause.
Ernst Lippa, Schiedsmann, aus Bergen: Die Stationierung kann ich nur begrüßen. Schließlich müssen die Liegenschaften genutzt werden, sonst verfallen sie, und das Gleiche gilt auch für den Platz.
Gottfried Ludwig, Oberstleutnant a. D., aus Wohlde: Die Verlegung des Bataillons hierher ist gut. Der Platz bietet ein ideales Übungsge-lände für Panzer, Unterkünfte für die übende Truppe sind ebenso vorhanden.
Ja zum Panzer-Bataillon
Was halten Sie von der geplanten Stationierung eines Panzerbataillons in der Kaserne Bergen-Hohne? Das wollte die Cellesche Zeitung in einer Umfrage von Einwohnern der Stadt wissen. Die Meinung ist einhellig: Der Truppenübungsplatz ist dafür gut geeignet, und Wohnraum im Stadtgebiet stünde dann nicht leer. Der Truppenübungsplatz bietet ein ideales Übungs-gelände für Panzer, meint Oberstleutnant a.D. Gottfried Ludwig aus Wohlde. Dr. Erhard Ebmeyer sieht die Stationierung als einen ersten Leuchtturm, dem weitere folgen werden. Gastronom Olaf Dralle hofft, dass deutsche Soldaten mit ihrem Familien die Stadt Bergen beleben werden, und Hotelier Peter-Horst Schulz denkt an die vorhandenen Liegenschaften in Bergen-Hohne, die genutzt werden müssen. Dass die Stationierung eine gute Sache für Bergen wäre, meint auch Harald Wiesing aus Becklingen. Bislang ist es ja nur eine Meldung, meint er. Dass Soldaten hierher kommen, glaubt er erst, wenn sie da sind. (dr)
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2014
Umfrage Mein Bergen 29 U
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Olaf Dralle, Gastronom aus Bergen: Generell stehe ich der Stationierung positiv gegenüber. Die deutschen Soldaten werden mit ihren Familien Bergen beleben, wenn auch sicher nicht so zahlreich wie die Briten.
Hartmut Schult aus Bergen: Ich denke, für die Stadt ist die Verlegung des Panzer-Bataillons hierher sicher gar nicht so verkehrt. Das kann möglicher- weise der Berger Wirtschaft zugutekommen.
Daniela Behn-Horrer aus Bergen: Vom Grundsatz her beurteile ich die Stationierung eines Panzer-Bataillons der Bundeswehr in Bergen positiv. Allerdings glaube ich es erst, wenn die Soldaten da sind.
Peter Meinecke, Betriebsleiter Kläranlagen, aus Bergen: Ich bin geradezu begeistert darüber, dass ein Bataillon hierher kommt. Eine Folge könnte nach meiner Ansicht sein, dass sich der Wohnungsmarkt entspannt.
Dr. Erhard Ebmeyer aus Wohlde: Die Stationierung des Panzer-Bataillons erscheint mir als ein erster Leuchtturm, dem sicher weitere andere folgen werden: Es geht vorwärts in Bergen.
Berger stimmen Stationierung zuBreite Zustimmung findet die
Stationierung eines Panzerbatail-lons auf dem Truppenübungsplatz Bergen-Hohne in einer nicht reprä-sentativen Telefonumfrage der Celleschen Zeitung. 182 von insge-samt 215 Teilnehmer, die vom 9. bis 17. Februar befragt wurden,
sprachen sich uneingeschränkt für diese Pläne aus. Damit stehen knapp 85 Prozent hinter der Prä-senz der Bundeswehr. Nein sagten nur zwölf Interviewte, drei stimm-ten einer Stationierung eventuell zu und 18 Menschen machten kei-ne Angaben. (dr)
Harald Wiesing aus Becklingen: Dass deutsche Soldaten hierher kommen, glaube ich erst, wenn sie da sind. Bisher ist es ja nur eine Meldung. Sonst wäre es natürlich eine gute Sache für Bergen.
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Finden Sie es gut, dass ein Panzerbataillon nach Bergen kommt?
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Nein5,58 %
Evtl. 1,40 %Keine Angabe 8,37 %
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30 Mein Bergen Fotoausstellung
Farbenfroh geht es derzeit im Rathaus Bergen zu. Dort ist eine Fotoausstellung mit
dem Titel „Die Schönheit des Klei-nen“ mit Fotografien von Manue-la Groos aus Bleckmar zu sehen.
Die Fotografien von Groos sind auf Leinwand gedruckt und spie-geln ihre Liebe zum Detail wider. Die Bilder zeigen Motive aus der Natur in der Umgebung von Ber-gen in einer Großaufnahme.
Pfauenfedern, Pusteblumen, Flie-genpilze oder Ähren, aufgenom-men mit einem Makroobjektiv, entwickeln eine überraschende Wirkung in dieser Detailaufnah-me.
„Die Fotografie hilft mir, in eine andere Welt einzutauchen. Ich vergesse Zeit und Raum“, sagt 41-jährige Künstlerin, die erst vor knapp zwei Jahren intensiv in die Fotografie eingestiegen ist. „Ich entschleunige mich dabei und habe einen anderen Blick auf die Dinge um mich herum gewon-nen. Nicht nur vorbeilaufen, nicht nur das Große sehen. Innehalten, genau hinschauen und die Schön-heit des Kleinen erkennen.“
Erst vor zwei Jahren hat sich Manuela Groos eine Kamera an-geschafft, die es ihr ermöglicht,
kleinste Detail im Bild festzuhal-ten. Da sie gerne spazieren geht und sich in der Natur aufhält, fin-det sich viele Motive. „Ich verweile gerne im Freien, setze mich auf eine Wiese oder stehe im Acker und beobachte meine Umge-bung. Dabei finde ich viele Moti-ve“, sagt sie.
Dabei kann sie nicht nur selbst gut abschalten, sondern auch an-deren mit ihren Bildern eine Freu-de machen. Bei der Vernissage hat die Künstlerin viel positive Reso-nanz erfahren. Viele Gäste sagten ihr, dass sie schöne Aufnahmen gemacht hat. Fünf der Bilder wur-den bereits verkauft. Die Ausstel-lung ist noch bis zum 15. März im Rathaus der Stadt Bergen zu den Öffnungszeiten zu besichtigen. Der Eintritt ist frei. (cz/dr)
Manuela Groos sucht Motive in der NaturGroßformatige Fotos mit Motiven aus der Natur zeigt Manuela Groos derzeit im Rathaus Bergen. Auf der Suche nach der Schönheit von kleinen Dingen war die Fotografin viel in der Natur in Bergen und Umgebung unterwegs.
Manuela Groos hält die Schönheit des Kleinen mit der Kamera fest.
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Vielseitiges Programm geboten
Aktiv, engagiert und interes-siert ist das Motto des Land-Frauen-Vereins Bergen. Das
Jahresprogramm ist breit gefä-chert und in den Vorträgen und Seminaren werden Themen aus Gesellschaft, Gesundheit und Kul-tur angeboten, aber auch Sport- und Kreativkurse. Ein Seminar über Weidenflechten findet am Samstag, 18. April, von 14 bis 18 Uhr bei Anne Tostmann in Eldin-gen statt.
In den Frühlings- und Sommer-monaten stehen Reise- und Kultur-angebote im Vordergrund. Die schon Tradition gewordene Oma-Enkel-Fahrt findet im Mai statt und im Juni werden die LandFrauen das Auswandererhaus in Bremer-haven besuchen. Außerdem ste-hen noch ein Besuch des Klassi-schen Open Air Konzerts im Amts-garten Lilienthal auf dem Pro-
gramm, eine dreitägige Berlinreise und eine Radtour. Auf dem Heid-jerfest in Eversen werden die Ber-ger LandFrauen dabei sein.
Dass die Mitglieder des Vereins aber nicht nur an sich denken, zei-gen sie immer wieder durch ihr Engagement in Projekten des Kreisverbandes und des Landes-verbands Hannover, schwerpunkt-mäßig bis 2016 Energiewende, Landwirtschaft für kleine Hände und InTakt - eine Gesundheitsini-tiative. Auch in seiner direkten Umgebung zeigt sich der Land-Frauen-Verein Bergen richtungs-weisend, hier im wahrsten Sinne des Wortes: Auf seine Anregung hin wurde ein Wegweiser auf dem Friedensplatz, ausgerichtet auf alle zwölf Ortschaften Bergens, aufgestellt. Das Projekt wurde durch eine Spende unterstützt. Infos: ☏ (05051) 3467. (cz)
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Was auf dem Rippenhof in die Rinderwurst kommt, ist kein Geheimnis. Das
regionale Traditionsrezept be-steht aus gekochtem Rindfleisch, Talg, Hafer- oder Buchweizen-grütze, Zwiebeln, Salz und einer Mischung aus Nelkenpfeffer und weißem Pfeffer. Manchmal berei-tet Brigitte Habermann die Mi-schung selbst zu. Beim Hoffest, das in diesem Jahr am 13. Sep-
tember stattfindet, stellt ein Schlachter die Rinderwurst in großen Mengen her und verwen-det dabei das Rindfleisch, das auf dem Hof produziert wird, und das Rezept der Familie. Alle Fami-
lienmitglieder helfen mit, wenn auf dem Hof der Andrang groß ist. Marlene Habermann ist Wil-helm Habermanns Mutter und lebt auf dem Hof. Sie steht am Herd und brät die Rinderwurst, die es beim Hoffest zusam-men mit Speckkar-toffelsalat gibt. „Eine leicht säuerliche Bei-lage macht das defti-ge Essen leichter verdaulich“, weiß die ehemalige Lehrerin.
Ihre Schwiegertochter Brigitte Habermann entscheidet sich für das regionale Rezept, das sie vor-stellt, für Himmel und Erde als
Beilage zur Rinderwurst. Die Mi-schung aus Kartoffeln und Äp-feln ist ebenfalls leicht sauer. Ihr Ehemann Wilhelm Habermann bricht eine Lanze für die Rinder-wurst, die es dazugibt: „Da kommt nur Rindfleisch hinein und nichts anderes, auch wenn sich der Name Kopfwurst hartnä-
ckig hält. Kopf und Rücken-mark werden beim Schlach-ten sofort aus-gesondert und durch die Tier-körperbeseiti-gungsanstalt vernichtet.“
Der gelernte Landwirt, der heute beim Bundeswehr-Dienst-leistungszentrum arbeitet, weiß, wovon er spricht. Als vor 14 Jah-ren die Angst der Verbraucher vor BSE (auch als Rinder-
Rinder liefern Zutat für Spezialität
43 Angus-Rinder grasen derzeit auf den Grünflächen des Rippenhofes, den Wilhelm und Brigitte Haber-mann betreiben. Ihre Zucht dient der Fleisch- pro-duktion.
Aus Liebe zum Tier halten Wilhelm und Brigitte Habermann einen Esel und Katzen.
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Regionale Gerichte kommen bei Brigitte Habermann, die mit Ehemann Wilhelm den Rippenhof bewirtschaftet, häufig auf den Tisch. Rezepte werden über Generationen weitergegeben. Beim Hoffest gibt es Rinderwurst.
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Da kommt nur Rindfleisch
hinein – nichts anderes.
Wilhelm Habermann
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wahn bekannt) Schlachtrinder nicht mehr zu verkaufen waren, musste er umdenken. Er sattelte auf Mutterkuhhaltung um. Die Kälber bleiben auf seinem Hof acht Monate bei der Mutter und verbrauchen dabei die Milch. Hoffeste und Stellplätze für Wohnmobile auf dem weitläufi-gen Gelände sind drei Säulen, die die Existenz des Hofes weiterhin sichern.
Leben können Wilhelm und Brigitte Habermann davon nicht: „Wir schaffen es so, die Kosten zu erwirtschaften und haben mit unseren Tieren Freude“, so das Paar, das seit 28 Jahren verheira-tet ist. Esel, Gänse, Ziegen, Hüh-ner und Katzen leben auf dem Hof. Trotz des köstlich duftenden
Haselnusskranzes ist die Stim-mung beim Kaffeetrinken be-trübt: „Gerade hat der Fuchs sechs Hühner aus dem Stall ge-holt“, erzählt Brigitte Habermann. Die verbliebenen Hühner sind so verunsichert, dass sie den Hüh-nerstall meiden. Sie halten sich lieber in der Scheune auf. Beun-ruhigt ist Wilhelm Habermann auch von der Wolfspopulation im Nordkreis.
Er mag sich nicht vorstellen, was passiert, wenn eine Kuhher-de vom Wolf in Panik versetzt auf die Straße läuft. Nicht nur Herden auf der Weide sind betroffen, auch Bauern, die ihre Rinder im Offenstall halten, machen sich Gedanken und fühlen sich allein gelassen. (dr)
Ziege und Federvieh erfreuen auch die Wohnmobilfahrer, die auf dem Rippenhof Station machen.
Rezepte vom Rippenhof Mein Bergen 33
Familien-Geheimnisse – Teil 1Das Rezept für den Haselnusskranz hat Brigitte Habermann von ihrer Mutter. An der hauseigenen Zusammenstellung der Zutaten für die Rinderwurst, zu der Fleisch der eigenen Angus-Rinder verwendet wird, ist nach einigen Versuchen bei der Würzung entstanden. Klar ist aber: Die Rinderwurst besteht nur aus gekochtem Rindfleisch, Talg, Hafer- oder Buchweizengrütze, Zwiebeln, Salz und einer Mischung aus Nelkenpfeffer und weißem Pfeffer.
Zutaten für vier Personen:800 Gramm Kartoffeln (vorwiegend festkochend)650 Gramm leicht säuerliche Äpfel1/8 Liter WasserSalz, ZuckerAusgelassener Speck oder Schinken (Scheiben)dazu:1 Kilogramm Rinderwurst, PreiselbeerenZubereitung:Die Kartoffeln schälen, in grobe Würfel schneiden und in Salzwasser kochen.Nach 10 bis 15 Minuten Kochzeit die geschälten, entkernten und in Würfel geschnittenen Äpfel hinzuge-ben, garen lassen. Danach alles zerstampfen. Speck- oder Schinkenscheiben in der Pfanne auslassen und damit Himmel und Erde garnieren.Die Rinderwurst in Scheiben
schneiden und in der Pfanne braten, bis sie bräunt.Mit Himmel und Erde servieren. Dazu einen Klecks Preiselbeeren reichen.
Brigitte Habermann portioniert Rinderwurst.
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Himmel und Erde mit Rinder-
wurst gibt es nicht nur bei Familie
Habermann zu Hause, sondern auch beim Rippenhoffest.
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Zentimeter ausrollen.Dann die Füllung fertigen. Die Zutaten miteinander in einer kleinen Schüssel vermengen und auf dem Teig verstreichen.Dann den Teig mit der Füllung zu einer Rolle aufrollen und auf einem gefetteten Backblech zu einem runden Kranz formen. Den Teig längs einritzen. Das noch übrig gebliebene halbe Eigelb zum Bestreichen verwenden.Backen: zirka 35 Minuten bei 165 Grad im Heißluftofen.
Haselnusskranz
Die Zutaten für den Haselnusskranz stammen aus der Region.
34 Mein Bergen Rezepte vom Rippenhof
Familien-Geheimnisse – Teil 2
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Am 12. Februar 1980 gründe-ten Wohlder Tanzbegeister-te die Volkstanzgruppe
Wohlde. Neben den überlieferten, meist schwungvoll getanzten „Bunten“ und dem „Wohlder Markschen“ wurden und werden auch gerne Tänze aus anderen Gegenden eingeübt und aufge-führt. Neben der Erwachsenen-gruppe, die jeden zweiten Mitt-woch um 20 Uhr im Dorfgemein-schaftshaus Wohlde übt, treffen sich auch Kinder und Jugendli-che, um miteinander zu tanzen, jeweils um 17 und um 19 Uhr am gleichen Mittwoch). Dann wer-den Grundlagen des Volkstanzes vermittelt, die mit fröhlichen Kindertänzen ergänzt werden.
Seit mehr als 30 Jahren tritt die Volkstanzgruppe auf verschiede-nen Festen, Märkten und Veran-staltungen auf. Ein besonde-rer Höhepunkt ist jedes Jahr das „Eintanzen“ am
Mittwoch Abend vor Himmel-fahrt, also am 13. Mai. Ab 19.30 Uhr findet auf dem Wohlder Zelt der Volkstanzübungsabend für Jedermann statt. Dabei sind alle herzlich willkommen, die mit der Gruppe die alten Tänze üben möchte, so dass die Zeltbohlen krachen. Geübt wird für den Mon-tag nach Himmelfahrt, wenn ab 16.30 Uhr auf dem Wohlder Fest-zelt der traditionelle Markt be-gangen wird und Alt und Jung zusammen feiern.
Weiterhin veranstaltet die Volkstanzgruppe jedes Jahr ein bis zwei Klönabende mit unter-schiedlichen Themen. Von Auto-renlesungen bis hin zu plattdeut-schen Sketchen reichen die In-halte. In den 35 Jahren, die die Volkstanzgruppe nun schon exis-tiert, wurden auch einige platt-deutsche Theaterstücke auf die Bühne gebracht, die sowohl den Darstellern als auch dem
Publikum viel Spaß bereiteten.Das Wichtigste ist und bleibt für
die Wohlder Tänzer der Spaß und die Freude am Tanzen. Am Him-melfahrtsdonnerstag, 14. Mai, fei-ern sie das 35-jährige Bestehen. Beginnen wird es mit einem Him-
melfahrtsgottesdienst. Anschlie-ßend soll ein Markttreiben mit Verkaufsständen leckerem Essen und verschiedenen tänzerischen und musikalischen Darbietungen stattfinden, nachempfunden dem alten Wohlder Markt. (cz)
Wohlder Gruppe hat Spaß am TanzenAm Mittwoch vor Himmelfahrt lädt die Volkstanzgruppe Wohlde zum Übungsabend für Jedermann ein.
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Vor der Jahreshauptver-sammlung des Vereins „Unser Bergen“ am 24. März
um 19.30 Uhr kommt das Projekt „Bergener und ihre Wurzeln“ in Gang. Es geht darum, die Ge-schichte der zugereisten Berge-ner Bürger und ihre geschichtli-chen, kulturellen und religiösen Wurzeln zu pflegen. Immerhin sind das vom Baubeginn des Truppenübungsplatzes im Jahr 1935 gerechnet etwa 80 Prozent der Bevölkerung im Kernort Ber-gen, die teilweise oder komplett ihre Wurzeln außerhalb von Ber-gen haben. Und da ist das Vorha-ben, auch die Erinnerung dieser
Menschen zu bewahren und wei-terzugeben, gut zu verstehen. Es geht darum, die Vielfalt und den Reichtum der Überlieferungen besonders in Bergen sichtbar, les-bar und hörbar zu machen. Es ist das Bergen der „Einheimischstäm-migen“ vor 1935, deren Überliefe-rungen im Heimatmuseum ge-pflegt und bewahrt werden.
Es gibt aber auch die Überliefe-rung der Zugewanderten, der Sol-daten und Zivilangestellten, der Platzarbeiter, der Ausgebombten, Flüchtlinge und Heimatvertriebe-nen aus Ost- und Mitteldeutsch-land, der Kriegsversprengten aus Serbien, Kroatien, Ungarn und Ös-terreich, der Gastarbeiter aus Ita-lien, Spanien und der Türkei, der Nato-Soldaten aus Großbritan-nien und den Niederlanden, der mit Daueraufenthaltsrecht ver-sehenen, in der Türkei verfolgten kurdischen Êziden, der deutsch-stämmigen Spätaussiedlerfami-lien aus der ehemaligen Sowjet-union, aus Polen, Rumänien und
Ungarn, der Übersiedler aus den neuen Bundesländern und zuletzt auch Menschen aus den EU-Staa-ten wie Rumänien, insgesamt Menschen mit mehr als 50 ver-schiedenen Nationalitäten.
Deshalb heißt der neu gegrün-dete Verein „Unser Bergen“, denn eins verbindet all diese Men-schen: Bergen ist ihre Heimat und so sollen sie sich auch fühlen. Positives Bewusstsein über die Herkunft trägt zur Identität der Menschen bei, und das Zusam-menleben verlangt das voneinan-der Wissen und gegenseitiges Verstehen von Bio-graphie und Her-kunft. Nicht um-sonst gehört des-halb die Suche nach der Herkunft von Migranten auch zum Lehrplan der Schulen, mit denen „Unser Ber-gen“ die Zusammenarbeit sucht. Es wurden Interviews geführt, de-ren Inhalt der gesamten Bevölke-rung auf verschiedenen Wegen zugänglich gemacht werden soll. Susanne Zaulick (Bergener Anzei-ger) und Andreas Weber (Chris-tian-Gymnasium) haben mit einer Interview-Reihe begonnen. Die erste Lebensgeschichte gilt dem Ortsbürgermeister von Bergen, Dr. Virendra Singh, weitere wer-den folgen, wie etwa von einem Niederländer, einer jungen Frau aus den neuen Bundesländern und einer der wenigen Zeitzeu-
gen aus dem Heimatkreis Schu-bin. Inzwischen hat der Verein auch die Materialien der Ausstel-lung zum Stadtjubiläum von 1997 in seine Obhut übernommen. Möglichst viele der damals Be-fragten sollen Gelegenheit be-kommen, ihre Geschichte weiter zu erzählen, dazu gehören auch einige Êziden, die nun schon seit mehr als 40 Jahren in Bergen le-ben und sich eine Existenz aufge-baut haben.
Die Stadt unterstützt die Arbeit von „Unser Bergen“ und hat dem Verein als vorübergehende Unter-
kunft die ehemali-ge Heimatstube des Heimatkreises „Altburgund-Schu-bin“ zur Verfügung gestellt. Sie hat ein steigendes Interes-se, allen Zuwande-rern, die nach Ber-gen gekommen
sind oder nach dem Abzug der Briten noch kommen werden, ein herzliches Willkommen zu zeigen. Das wollen auch der Integrations-beauftragte Philipp Legrand, die Integrationslotsen sowie zahlrei-che Mitarbeiter, die im Sinne des Stadtleitbildes tätig sind. Unser-Bergen-Vorsitzende Marlene Ha-bermann und ihr Stellvertreter Wolfgang Hertwig begrüßen diese Entwicklung sehr und wünschen sich weitere Mitglieder, die durch aktive Mitarbeit oder einen Jahres-beitrag von 30 Euro das Projekt unterstützen. (cz)
Lebensgeschichten von Migranten dokumentierenDer Verein „Unser Bergen“ möchte die Lebens- geschichte von Menschen dokumentieren, die irgendwann in Bergen eine neue Heimat gefunden haben.
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des Vereins „Unser Bergen“.
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Jutta Fette-Floßdorf wurde im vergangenen Jahr vom Deut-schen Chorverband für 25 Jah-
re als Chorleiterin geehrt. Sie hat über die gesamte Zeit mit dem
gleichen Chor, nämlich dem Ge-mischten Chor Bergen und frühe-rem Singkreis Bleckmar, gearbei-tet. Es ist ihr ein besonderes Anlie-gen, am vierten Advent wie ge-wohnt noch einmal ein Vorweih-nachtskonzert im Stadthaus vor-zubereiten.
Das Konzert am 20. Dezember um 16 Uhr im Stadthaus Bergen wird das 13. dieser Art sein. Wie schon oft wird das Celler Kammer-orchester wieder dabei sein. Es soll
ein Höhepunkt der Chorarbeit werden. Auch der Männergesang-verein Bergen mit Chorleiter Hel-mut Floßdorf hat seine Teilnahme zugesagt. Und natürlich hoffen die Chormitglieder ebenso auf die Mitwirkung der Kinderchöre von St. Lamberti.
Bei der gewohnten Gründlich-keit von Jutta Fette-Floßdorf ist es kein Wunder, dass sie jetzt schon Werbung macht bei Sän-gern, die sich für dieses Projekt
dem Chor anschließen möchten. Infos oder Meldungen unter ☏ (05051) 7399 oder auch ☏ (05051) 2213 sind bei Jutta Fette-Floßdorf und dem Vorsitzenden Wolfgang Hertwig willkommen. Liebhaber der Chormusik kön-nen sich schon einmal den 2. Mai (Maisingen im Altenheim Bahn-hofstraße), den 3. Mai (Einwei-hungsfest St.-Lamberti-Kirche) und den 13. September (Rippen-hoffest) vormerken. (cz)
Gemischter Chor plant AdventskonzertDer Gemischte Chor Bergen sucht Sänger für einen Auftritt im Dezember.
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Der Gemischte Chor Bergen möchte am vierten Advent ein Vorweihnachts-konzert im Stadthaus Bergen präsentieren.
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Wenn das Geld knapp ist, dann ist Kreativität ge-fragt. Ein gutes Beispiel
dafür ist die St.-Lamberti-Kirche in Bergen. 600.000 Euro kostet die Renovierung des Kircheninnen-raumes. Dafür ist die Gemeinde zuständig. „200.000 Euro kommen vom Kirchenkreis, den Rest müs-sen wir selbst aufbringen“, sagt Pastor Axel Stahlmann. „Bevor die Renovierung begann, wurde ein
Kostenplan aufgestellt und rea-listisch überlegt, welche Eigenleistungen möglich sind.“ Die Kirchenbänke aus- und einzubauen, sie aufzu-arbeiten und neu zu strei-chen, daran wird derzeit flei-ßig gearbeitet. Im Ausstel-lungsraum und in der Werk-statt des Autohauses Stern-partner sind an einem Don-nerstagmorgen neun Män-ner und zwei Frauen im Ein-satz.
In der Werkstatt werden nicht Autos lackiert, sondern Kirchenbänke von alten Lack-resten befreit und schadhafte Stellen ausgebessert. Staub und Lärm sind nicht zu vermeiden. Die Helfer stört das nicht, denn sie sind mit Gehörschutz und Atem-schutzmaske ausgerüstet. Pastor Stahlmann in Arbeitskluft rollt zu-sammen mit Helferin Martina Ro-senau eine abgeschmirgelte Bank in die provisorische Lackiererei. Dort ist Angelika Weide, im Hauptberuf Bäuerin, dabei, eine
Bank zu streichen. Einmal pro Wo-che hilft sie einen Vormittag lang, wohlge-merkt, nach-dem auf dem heimischen Hof zuvor Kühe gemolken und Kälber ge-tränkt worden sind. „Ich mag es, wenn ich es mit Menschen zu tun habe, und helfe gerne bei der Kirchenreno-vierung, denn hier haben sich vie-le toll eingebracht“, sagt Weide, die auch im Kirchenvorstand und im Posaunenchor ihrer Gemeinde aktiv ist. „Die Berger stehen zu ihrer Kirche“, betont Hans-Ger-hard Ahrens, gelernter Radio- und Fernsehtechniker, der akkurat Klarlack auf die Fußbänke streicht. Und das ehrenamtliche Renovie-rungsprojekt zeigt, dass die Ber-ger zu ihrer Kirche stehen, selbst wenn sie nicht Mitglied sind. „Vie-le, die ausgetreten sind, packen trotzdem mit an“, freut sich Stahl-mann.
Fachkräfte sind gefragt, denn die Renovierung soll sorgfältig und gründlich sein. Deshalb hat
sich der Pastor
in seiner Stadt ge-zielt nach ausgebilde-ten Malern umgesehen. Irgend-wie ist er dabei auch auf Hans-Dieter Henning gestoßen. Er greift zum Pinsel und färbt Bänke der evangelischen Kirche mit einem warmen Grauton. Dass er Katholik ist, stört ihn nicht: „Wir haben nur einen Gott“, sagt er und prüft den frischen Anstrich. Horst Brammer ist Rentner und Malermeister. Einmal in der Wo-che ist er von 9 bis 13 Uhr in der Autohalle zu finden, genauso wie der ehemalige Finanzbeamte Jür-gen Spitzer, der zu Hause immer für Renovierungsarbeiten zustän-dig ist. Beide haben Freude am Einsatz für die Kirche und Spaß im Team. „Ich bekomme fast ein schlechtes Gewissen, wenn ich einmal nicht kann“, sagt er. „Guten Morgen, Herr Stahlmann, habe ich beim ersten Mal gesagt. Nee, nee, ich bin der Axel, hat er ge-sagt.“ Das kommt gut bei den Hel-fern an: „Ich bewundere ihn dafür,
Ehrenamtliche packen bei Kirchen-Sanierung kräftig zuWas haben ein Finanzbeamter im Ruhestand, eine Landwirtin und ein Katholik gemeinsam? Richtig, sie helfen ehrenamtlich bei der Sanierung der evangelischen St.-Lamberti-Kirche in Bergen. In einer leergeräumten Werkstatt werden Kirchenbänke abgeschliffen, ausgebessert, grundiert und lackiert.
Hans-Dieter Henning streicht eine Kirchenbank.
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Ehrenamtliche renovieren im Stern-Autohaus Bergen die Kirchenbänke der St.-Lamberti-Kirche.
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wie er die Fäden in der Hand hat“, sagt Spitzer. Nach einem Unfall sei der Pastor bald darauf mit Krü-cken auf seiner Kanzel gewesen. Die Freiwilligen schätzen ihren Pastor, tun es aber für ihre Kirche und dafür, dass die Konfirmation des Enkels im frisch renovierten Gotteshaus gefeiert werden kann.
70.000 Euro spart die Kirche da-durch, dass so viele helfen. Und während der Geruch von frischer Farbe den Raum füllt, wird das Frühstück angeliefert. Bald zieht Kaffeeduft durch den Raum und belegte Brötchen liegen auf einem Gartentisch bereit. „Eine
halbe Stunde Pause für ein ge-meinsames Frühstück, das ist wichtig“, sagt Stahlmann und schenkt den Helfern Kaffee ein. Die Kirche wird auch von Firmen unterstützt, die Arbeitsleistung
spenden oder Fahrzeuge oder Ge-rät zur Verfügung stellen. Auch beim Einbau des neuen Bankheiz-systems kann Stahlmann auf Hilfe zählen. Dass so viele freiwillig hel-fen, liegt an Pastor Stahlmann,
meinen die Ehrenamtlichen. „Wenn ihr nicht mitziehen würdet, ginge es nicht“, gibt der zurück. Und er lobt den Kirchenvorstand, der den Mut hatte, das Großpro-jekt anzugehen. Karin Dröse
Schmirgeln, Streichen und dann ein gemeinsames Frühstück für die Ehrenamtlichen, die die Kirchenbänke der St.-Lamberti- Kirche aufarbeiten.
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Die Jugendfreizeitstätte Berg-werk, die Schachsparte der FG Wohlde haben die Kreis-
meisterschaften im Jugendschach ausgetragen. Spielort war das Stadthaus in Bergen. 35 Jugendli-che aus dem Landkreis waren an-getreten, um den Kreismeister 2014 auszuspielen. Nach neun Runden waren drei Spieler nach Punkten gleich auf. Kevin Huf, Julia Schwabenland und Christoph von der Kammer hatten 7 Punkte er-reicht. Kevin Huf (FG Wohlde) konnte die Meisterschaft durch die Feinwertung (Buchholtz) für sich entscheiden. Zweite wurde Julia Schwabenland (FG Wohlde) und Dritter Christopher von der Kam-mer (SK Hermannsburg) In den Al-tersklassen gab es noch weitere hervorragende Ergebnisse für die FG Wohlde. Kreismeister bei der U10 wurde Benedikt Otte (FG Wohlde), zweiter Max Schwaben-land (FG Wohlde) und dritter Theo Krüger (FG Wohlde).
Bei der U12 konnte Julia Schwa-benland (FG Wohlde) den Titel ho-len. Lukas Draeger vom Schach-klub Hermannsburg wurde Zwei-ter und Paul Marwede (FG Wohlde)
Dritter. Bei der U14 war Jan Gebel (FG Wohlde) erfolgreich und holte sich den Kreismeistertitel. Zweiter wurde Lennard Zaulig und dritter Christoph Siebold, beide SK Her-mannsburg. Bei der U16 gewann Robin Schünemann und Zweiter wurde Finn Teutenberg (beide SK
Hermannsburg) Bei der U18 konn-te Kevin Huf seinen Titel von 2013 verteidigen. Christopher von der Kammer wurde Zweiter und Drit-ter wurde Sebastian Blanke. Die Wertung „Bestes Mädchen“ konnte Julia Schwabenland für sich ent-scheiden. Somit holte die FG Wohl-
de von sechs möglichen Kreis-meistertiteln fünf. Training für Kin-der und Jugendliche ist jeden Dienstag ab 16.15 Uhr im Dorfhaus Wohle. Einen Schachtreff gibt es montags im Jugendcafé Bergwerk ab 19 Uhr. Infos bei Bernd Mill, ☏ (05051) 5707. (cz)
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Nach zahlreichen Partien mit wohlüberlegten Zügen freuen sich die Gewinner der Schachkreismeisterschaft über Preise und Pokale.
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Ellen Liedke kam durch ihre Kinder zum Sport: „Als ihr Leichtathletiktrainer wegen
einer Operation ausfiel und es keine Vertretung gab, ha-ben wir Mütter das Training übernommen“, erinnert sich die Bergenerin. Ge-meinsam mit Brigitte Prinzhorn trainierten sie die kleinen Leichtathle-ten. Und Ellen Liedke kam dabei auf den Geschmack, mach-te ihren Übungsleiterschein für Breitensport und später den Prä-ventionsschein. Inzwischen bringt sie ihre Fähigkeiten in den Sportverein ein. Sie ist Übungs-leiterin für Kinderleichtathletik, Callnetics, (ein Gymnastikpro-gramm, das die Tiefenmuskula-tur stärkt), Walken und trainiert eine Hobbylaufgruppe und gibt Kurse für Laufanfänger. In diesen Kursen vermittelt Ellen Liedke, wie Ungeübte am besten mit dem Ausdauersport beginnen. Das Alter der Neueinsteiger
reicht vom Schüler bis zum 70-Jährigen. „Manchmal haben Kinder Probleme mit der Koordi-nation, ohne dass sich die Eltern dessen bewusst sind“, weiß die Trainerin aus Erfahrung. Ein Lauf-training kann helfen, die Koordi-nation zu verbessern und die Ausdauer zu verbessern. Am An-fang wechseln sich kurze Lauf-phasen und Gehpausen. Dabei müssen sich die Teilnehmer unterhalten können. „Wer nur langsam laufen kann, muss sich nicht an den Schnelleren orien-tieren, sondern sich im eigenen Tempo bewegen. In den Geh-
pausen kommt die Gruppe wie-der zusammen“, so Ellen Liedke. Am Ende des Kurses, der nach dem Sparkassenlauf beginnt, können die Teilnehmer entschei-den, ob sie sich einer Laufgruppe anschließen, lieber Walken oder für sich alleine weitermachen. „Das Schöne am Laufen ist, dass man für nur Sportschuhe braucht und vor der Türe starten kann.“
Nicht nur TuS-Vorsitzender son-dern auch sportlich aktiv ist Ellen Liedkes Ehemann Horst. Bevor er morgens zur Arbeit geht, zieht er im Hallenbad seinen Bahnen und läuft täglich. Seine sportlichen Aktivitäten begannen mit Hand-ball. Sein Sportlehrer an der Real-schule hat ihn dazu motiviert. Den Ballsport aufgegeben hat er in der Herren-Oberliga, denn da war Horst Liedke der Körperein-satz zu hart. Sein damaliger Nach-bar war Leichtathletik-Trainer und begeisterte den damals 19-Jähri-gen für diesen Sport. Irgendwann wurde er als Beisitzer in den Vor-stand geholt und ist seit 28 Jah-ren Vorsitzender des TuS Bergen. Er motiviert immer wieder neue Helfer für eine sportliche Groß-veranstaltung, den Sparkassen-lauf.
Die ganze Familie ist nicht nur sportlich aktiv, sondern immer dabei, wenn eine Menge Arbeit anfällt, um diese Veranstaltung vorzubereiten. Die Töchter Stefa-nie und Carolin haben sich unter anderem der Leichtathletik ver-schrieben, Sohn Marcel spielt in der zweiten Herrenmannschaft Handball. Die Planungen für das 150-jährige Bestehen im Jahr 2017 haben für Horst Liedke be-gonnen. Gefeiert wird mit viel Sport. (dr)
„Sport ist unsere gemeinsame Leidenschaft“Ellen und Horst Liedke sind nicht nur ein Ehepaar, sondern ihr Herz schlägt für den Sport und ihrem Verein, dem TuS Bergen.
••• gesundheit •••
TuS-Vorsitzender Horst Liedke und seine Frau Ellen halten sich gemeinsam fit.
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44 Mein Bergen Veranstaltungen
Im Heidedorf Eversen findet alle drei Jahre das Heidjerfest statt. In diesem Jahr ist es wieder so-
weit. Die von Fachwerkhäusern gesäumte Straße bildet mit den alten Eichen eine idyllische Kulis-se des Festes.
Die Einbindung des Ganzen in diesen Rahmen und das vielfälti-ge Angebot an Ständen und At-traktionen machen das Fest für Menschen jeglichen Alters inter-
essant. Das diesjährige Heidjer-fest wird wieder von vielen tradi-tionellen und künstlerischen At-traktionen gerahmt.
Auf drei Bühnen wird den gan-
zen Tag ein buntes Musikpro-gramm dargeboten. Es werden die Örtzeflößer ihr damaliges Handwerk darstellen, die Land-frauen gewähren Einblicke in den Alltag früherer Zeiten, der Feuerschütz zeigt sich ge-meinsam mit dem Dorf- polizisten. Dazu ist wieder ein Oldtimertreffen, die Vorführung von Schafscherer, ein Streichelzoo mit
heimischen Klein- und Nutztie-ren, Holzschnitzer und eine
Mitfahr-Eisenbahn für die kleinen Gäste
und vieles weiter mehr geplant.
Das Heidjer-festteam rech-
net mit 10.000 Besuchern.
(cz) www.heid-jerfest.de
Heidjerfest soll 10.000 Besucher anlockenDas sechste Heidjerfest wird am Sonntag, 23. August, in Eversen gefeiert. Gestartet wird um 10 Uhr mit einem Freilichtgottesdienst.
Unter einem großen Lastenfallschirm saßen Einheimische und Gäste beim fünften Eversener Heidjerfest.
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Veranstaltungen Mein Bergen 45
Die „Bekler Speeldeel“ führt in diesem Jahr zum 39. Mal ein plattdeutsches Theaterstück
auf. Wie immer wird das Stück drei Wochen vor Ostern einmal in Be-cklingen im Sportheim und einmal im Berger Stadthaus aufgeführt. Dieser Termin ist nicht nur für die 72 Mitglieder des Vereins fest im Kalender eingetragen, sondern auch für alle, denen die plattdeut-sche Sprache am Herzen liegt. So ist es in diesem Jahr umso erfreuli-cher, dass das Theaterstück über die Landkreisgrenze hinaus aufge-führt wird. Zum ersten Mal spielt
die Gruppe im zu Munster gehöri-gen Trauen.
Ist ein passendes Stück ausge-sucht, beginnen nach Weihnach-ten die ersten Proben und Pläne für das Bühnenbild werden ge-macht. Ebenso wichtig sind Über-legungen über Kostüme und tech-nische Ausstattung. Der Verein be-steht aus vielen Helfern, die es Jahr für Jahr möglich machen, dieses Event auf die Beine zu stellen.
Im aktuellen Stück „Peter kümmt inkognito“ geht es nicht nur um Liebe, denn es wird auch gestoh-len, was das Zeug hält. Gastwirtin Talke Eiken (Sofie Oehus) hat mit Hauswirtschafterin Frieda (Maren Rohde) den Saisonanfang im Griff und freut sich über die unerwarte-te Hilfe vom vermeintlichen Ein-brecher Paul Kruse (Malte Oehus). Neugierig erwartet sie ihre Gäste, unter denen sich auch ihre Ju-gendliebe Peter Frese befinden
soll. Ist es etwa dieser komische Vogel, der sich erst Lustig und dann Peter nennt? Oder hat der Kauz doch was mit dem Gauner Louis Lauer (Walter Kruse) zu tun? Der Dorfpolizist Herbert Blöcker (Jandriko Gerbsch) scheint jeden-falls nur Augen für die schöne Ger-da von Schlangenberg (Daniela Willenbockel) zu haben. So be-kommt er auch nichts von einem Diebstahl mit. Aber wer war der
Dieb? Doch nicht etwa der töffeli-ge Eugen Winzel (Ulrich Oehus) oder seine Frau Emma (Maren Ohl-hoff)? Die Auflösungen zeigen die Laienspieler in drei Akten.
Am Samstag, 14. März, wird um 20 Uhr in Becklingen gespielt, am Sonntag, 15. März, um 16 Uhr in Bergen und in Trauen am 28. März, um 19.30 Uhr in der Mehrzweck-halle. Karten gibt bei Optik Lippe, Bergen. (cz)
Speeldeel zeigt „Peter kümmt inkognito“Die Laienspielgruppe „Bekler Speeldeel“ führt ein plattdeutsches Theaterstück auf. „Peter kümmt inkognito“ heißt der Schwank, der am 14. März Premiere hat.
Schauspieler der Laienspielgruppe
„Bekler Speeldeel“ beim
Proben des aktuellen
Stückes.
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Sommerakademie befasst sich mit Ton, Silber, Leder und Filz
Zum fünften Mal startet die von der Goldschmiedin Kerstin Homann ins Leben
gerufene Sommerakademie in Dohnsen. Bei diesem Handwerks-workshop können sich die Kurs-teilnehmer in den Handwerken Schmieden, Steinbildhauen, Ra-ku-Töpfern und Goldschmieden ausprobieren. „Ton, Stein, Silber, Stahl“ heißt diese Sommerakade-mie, die vom 12. bis 16. August stattfindet.
Eine weitere Akademie befasst sich mit Silber, Filz und Leder. Sie findet vom 24. bis 26. Juli statt. Die Teilnehmer haben die Möglich-keit, sich in den Gewerken zu üben
und die Materialien gewerküber-greifend zu verbinden. Neben der körperlichen Arbeit bestehen auch Momente der Entspannung bei einer Massage, leckerem Essen aus der Sommerküche und netten Abenden am Lagerfeuer. Über-nachtungsmöglichkeiten sind am Hof vorhanden.
Kurse, bei denen es nur um das Goldschmieden geht, finden am 21. und 22. März, 10. und 11. Ok-tober und 24. und 25. Oktober statt. Es gibt regelmäßig Gold-schmiedeabendkurse. Informatio-nen gibt es unter ☏ (05051) 9701766. (cz)
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46 Mein Bergen Veranstaltungen
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Vorsitzender Hans-Jürgen Buhr und seine Partnerin Karin Heidkamp aus Sülze
sind dabei, gemeinsam mit Club-mitgliedern die Oldtimerveran-staltungen vorzubereiten. Karin
Heidkamp arbeitet eine Route aus, die die Teilnehmer der Rallye abfahren müssen. Die Orientie-rungsfahrt am 9. Mai führt rund 50 Kilometer durch die Südheide. Dabei müssen Fahrer und Beifah-rer Prüfungen absolvieren. Am Ende wird der Sieger mit einem attraktiven Preis und einem Wan-derpokal belohnt. „Im Vorjahr ge-wann eine Familie in einem VW-Käfer, Baujahr 1974, den sie schon mit Blumen geschmückt als Hoch-
zeitsauto eingesetzt haben. Und zur Silberhochzeit will das Paar wieder in diesem Fahrzeug fah-ren“, erzählt Buhr. Er freut sich, dass die Veranstaltung viele Teil-nehmer hat, die seit Jahren dabei sind.
Nicht nur Mitglieder der Oldti-merfreunde sind dabei im Einsatz, sondern auch viele Freunde und Verwandte des Vorsitzenden aus Sülze. Los geht es am Samstag, 9. Mai, mit einer Oldtimer-Rallye.
Um 12 Uhr werden die Fahrzeuge im Örtzepark in Hermannsburg vorgestellt, bevor es dann auf Tour geht. Am Sonntag, 10. Mai, steht das Oldtimertreffen an. Rund 800 Fahrzeuge waren im Vorjahr dabei. Willkommen sind auch Youngtimer, die über 25 Jah-re alt sind. Ab 9 Uhr treffen die Fahrzeuge ein. Vorführungen, Tei-lemarkt und Motorenausstellung sind geplant. www.oldtimer-freun-de-südheide.de (dr)
Oldtimerfreunde planen Schau in HermannsburgAm 9. und 10. Mai veranstalten die Oldtimer-Freunde-Südheide die sechste Oldtimerrallye und das 20. Oldtimertreffen.
Großen Zuspruch erfahren die Oldtimerfreunde Südheide bei ihrer Show im Örtzepark. Mehrere Tausend Besucher werden erwartet.
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