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MEDintern Nachrichten und Informationen aus der Medizinischen Klinik St. Vinzenz-Krankenhaus Schloßstraße 85 40477 Düsseldorf Ausgabe 1 » 2013 Kasuistik: Ileozökale Invagination bei Ileumlipom Eine 42-jährige sonst gesunde Patientin kommt mit plötzlich aufgetre- tenen heftigen Unter- bauchschmerzen und Erbrechen zur stationären Aufnahme. Die Abdo- mensonografie zeigt den typischen Befund einer Invagination, der dafür ursächliche große echoreiche Ileumpolyp lässt sich gut darstellen. Die CT bestätigt den Be- fund. Die Patientin wird laparotomiert und der Polyp mit dem hämorrha- gisch infarzierten termi- nalen Ileum mit einer Ileozökalresektion ent- fernt. Histologisch han- delt es sich wie vermutet um ein Lipom. Journal Club: Sollte ein offenes Foramen ovale nach ischämischem Insult unklarer Genese verschlossen werden? Es klingt plausibel und wird auch schon praktiziert: Bei Patienten nach ischämi- schem Insult unklarer Genese und Nachweis eines offenen Foramen ovale soll der interventionelle Verschluss in Kathetertechnik durch Prävention einer paradoxen Embolie weitere cerebrale Ischämien verhindern. Eine große rando- misierte Multicenterstudie (n=909) zeigte jetzt in einem zweijährigen follow-up keinen Unterschied in der Insultrate zwischen interventionell und konservativ behandelter Gruppe (CLOSURE I-Studie). Kom- plikationen wie Vorhofflimmern und Gefäß- komplikationen traten in der Interventionsgrup- pe häufiger auf. Das begleitende Editorial rät von einem interventionellen Verschluss eines offenen Foramen ovale nach ischämischem Insult unklarer Genese außerhalb von Studien ab. Die Studie verdeutlicht auch die Problematik, dass „medical devices“ nicht den selben stren- gen Zulassungsvorschriften wie Medikamente unterliegen. N Engl J Med 2012; 366:991-9 Verantwortlich: Chefarzt der Medizinischen Klinik Prof. Dr. med. Romuald J. Adamek Geschäftsführung St. Vinzenz-Krankenhaus: Achim Brenneis, Jürgen Braun www.vkkd-kliniken.de VKH 2013 013 SM, 03/2013 (Änderungen und Druckfehler vorbehalten.) Die Fotos sind zu Demonstrationszwecken gestellt. Fotos: VKKD Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, im ersten Newsletter des neuen Jahres möchten wir Ihnen unsere vier „neuen“ Fachärzte vorstellen! Die beiden Artikel aus dem New England Journal of Medi- cine und der Deutschen Medizinischen Wochenschrift finden wir sehr lesens- wert. Zudem finden Sie eine kurze Sonokasuistik, die einen seltenen, aber charakteristischen Befund zeigt. Gleichzeitig möchten wir uns an dieser Stelle sehr herzlich bei Ihnen für die hervorragende Zusammenarbeit im vergangenen Jahr 2012 bedanken. Dank der sehr guten Kooperation mit Ihnen wurden in der Inneren Medizin 4.500 Patienten stationär behandelt bei einer mittleren Verweildauer von 4,5 Tagen, beides stellt einen neuen Rekord dar. Verantwortlich dafür wa- ren neben dem Chefarzt 3 Oberärzte und 14 Assistenzärzte, von denen vier zwischenzeitlich Fachärzte geworden sind. Es ist eine große Freude, Ihnen mitteilen zu können, dass es einmal mehr keine Fluktuationen gibt und das gesamte Team Ihnen auch im Jahr 2013 zur Verfügung stehen wird. Wir wünschen Ihnen alles Gute zum Neuen Jahr! Dr. Th. Kreuseler Ltd. OA Medizinische Klinik Prof. Dr. R. J. Adamek Chefarzt der Medizinischen Klinik St. Vinzenz-Krankenhaus Abdomen-CT Sonografie STARFlex PFO Occluder (NMT Medical) wie in der CLOSURE I-Studie verwendet

MEDintern ed. 1 2013

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Newsletter der Medizinischen Klinik am St. Vinzenz-Krankenhaus im Verbund Katholischer Kliniken Düsseldorf (VKKD

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MEDinternNachrichten und Informationen aus der Medizinischen KlinikSt. Vinzenz-Krankenhaus Schloßstraße 85 40477 Düsseldorf

Ausgabe 1 » 2013

Kasuistik: Ileozökale Invagination bei Ileumlipom

Eine 42-jährige sonst gesunde Patientin kommt mit plötzlich aufgetre-tenen heftigen Unter-bauchschmerzen und Erbrechen zur stationären Aufnahme. Die Abdo-mensonografie zeigt den typischen Befund einer Invagination, der dafür ursächliche große echoreiche Ileumpolyp lässt sich gut darstellen.

Die CT bestätigt den Be-fund. Die Patientin wird laparotomiert und der Polyp mit dem hämorrha-gisch infarzierten termi-nalen Ileum mit einer Ileozökalresektion ent- fernt. Histologisch han-delt es sich wie vermutet um ein Lipom.

Journal Club: Sollte ein offenes Foramen ovale nach ischämischem Insult unklarer Genese verschlossen werden?

Es klingt plausibel und wird auch schon praktiziert: Bei Patienten nach ischämi-schem Insult unklarer Genese und Nachweis eines offenen Foramen ovale soll der interventionelle Verschluss in Kathetertechnik durch Prävention einer paradoxen Embolie weitere cerebrale Ischämien verhindern. Eine große rando-misierte Multicenterstudie (n=909) zeigte jetzt in einem zweijährigen follow-up keinen Unterschied in der Insultrate zwischen interventionell und konservativ

behandelter Gruppe (CLOSURE I-Studie). Kom-plikationen wie Vorhofflimmern und Gefäß-komplikationen traten in der Interventionsgrup-pe häufiger auf. Das begleitende Editorial rät von einem interventionellen Verschluss eines offenen Foramen ovale nach ischämischem Insult unklarer Genese außerhalb von Studien ab.

Die Studie verdeutlicht auch die Problematik, dass „medical devices“ nicht den selben stren-gen Zulassungsvorschriften wie Medikamente unterliegen.

N Engl J Med 2012; 366:991-9

Verantwortlich: Chefarzt der Medizinischen Klinik Prof. Dr. med. Romuald J. AdamekGeschäftsführung St. Vinzenz-Krankenhaus: Achim Brenneis, Jürgen Braun

www.vkkd-kliniken.de

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Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

im ersten Newsletter des neuen Jahres möchten wir Ihnen unsere vier „neuen“ Fachärzte vorstellen! Die beiden Artikel aus dem New England Journal of Medi-cine und der Deutschen Medizinischen Wochenschrift finden wir sehr lesens-wert. Zudem finden Sie eine kurze Sonokasuistik, die einen seltenen, aber charakteristischen Befund zeigt.

Gleichzeitig möchten wir uns an dieser Stelle sehr herzlich bei Ihnen für die hervorragende Zusammenarbeit im vergangenen Jahr 2012 bedanken. Dank der sehr guten Kooperation mit Ihnen wurden in der Inneren Medizin 4.500 Patienten stationär behandelt bei einer mittleren Verweildauer von 4,5 Tagen, beides stellt einen neuen Rekord dar. Verantwortlich dafür wa- ren neben dem Chefarzt 3 Oberärzte und 14 Assistenzärzte, von denen vier zwischenzeitlich Fachärzte geworden sind. Es ist eine große Freude, Ihnen mitteilen zu können, dass es einmal mehr keine Fluktuationen gibt und das gesamte Team Ihnen auch im Jahr 2013 zur Verfügung stehen wird.

Wir wünschen Ihnen alles Gute zum Neuen Jahr!

Dr. Th. Kreuseler Ltd. OA Medizinische Klinik

Prof. Dr. R. J. Adamek Chefarzt der Medizinischen Klinik

St. Vinzenz-Krankenhaus

Abdomen-CT

Sonografie

STARFlex PFO Occluder (NMT Medical) wie in der CLOSURE I-Studie verwendet

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MEDinternNachrichten und Informationen aus der Medizinischen KlinikSt. Vinzenz-Krankenhaus Schloßstraße 85 40477 Düsseldorf

Ausgabe 1 » 2013

Wann ist die erneute Histologiegewinnung aus Metastasen sinnvoll?

In einem sehr lesenswerten Übersichtsartikel geht E. Hekeler (Pathologie Katharinenhospital Stuttgart) auf die neue zentrale Rolle der Pathologie im Rahmen der personalisierten Medizin ein. Am Beispiel des kolorektalen Karzinoms wird der momentane Wissensstand und die Zukunftsaussichten der pathologischen Marker und die Bedeutung für eine individualisierte onkologische Therapie herausgearbeitet. Ein besonderer Aspekt ist die doch häufigere Diskordanz des k-ras-Mutationsstatus im Primärtumor und in den Metastasen, in Studien in bis zu 44 %. Hier ergeben sich möglicherweise neue Therapieoptionen, und auch im klinischen Alltag kann es sinnvoll sein, durch Metastasenbiopsie eine erneute histologische Diagnose anzustreben.

Dtsch Med Wochenschr 2012; 137: 2327-2331

Personalia

In den letzten Wochen konnten gleich vier Assistenzärzte der Medizinischen Klinik erfolgreich die Facharztprüfung für Innere Medizin ablegen! Herr Dr. Anh Khoa Nguyen, Frau Jette Wendker, Herr Dr. Daniel Kirchhofer und Frau Küppers haben die komplette Ausbildung in unserer Klinik absolviert. Wir sind sehr stolz auf die jungen Fach-ärztinnen und Fachärzte und wünschen ihnen weiterhin viel Erfolg!