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MOBIL DIGITAL Neuö Zürcör Zäitung Freitag, 15. Mai 2009 Nr. 111 B 13 Nachspiel Videospiel-Analphabeten Wer auf diesen Text blickt, ohne lesen zu können, erkennt nur schwarze Punkte und schwarze Linien auf einem weissen Papier. Um Schrift rezi- pieren zu können, ist eine Technik nötig, die wir Lesen nennen. Was fürs Medium Schrift gilt, trifft auch aufs Medium Computerspiel zu. Wenn man jemandem zum ersten Mal einen Game-Control- ler in die Hand drückt, ist er überfordert: Er kann die Spielfigur nicht richtig steuern, sich im drei- dimensionalen Raum nicht orientieren und ver- steht schon gar nicht, was das Faszinierende an der ganzen Sache sein soll. Um Computerspiele rezipieren zu können, muss man durch Anleitung und vor allem durch Übung die Technik der Rezeption, also das Computerspielen, erlernen. Blickt ein Nichtspieler einem Gamer über die Schulter, bleibt ihm die Faszination des Compu- terspiels verborgen, so wie einem Blinden im Kino die Faszination des Films verborgen bleibt. Beiden fehlt eine wichtige Dimension des jeweili- gen Mediums: dem Blinden die bildliche Wahr- nehmung, dem Nichtspieler die Interaktion. So erstaunt es nicht, dass ein Nichtspieler – ein Videospiel-Analphabet gewissermassen verständnislos den Kopf schüttelt, wenn er je- mandem beim Spielen zuschaut. Was, bitte schön, soll etwa an diesem «Ballerspiel» faszinie- rend sein? Ebenso erstaunt es allerdings nicht, dass es dem Gamer schwerfällt, dem Nichtspieler zu erklären, warum ihn diese Art der Unter- haltung fesselt. Auch ein Leser dürfte einige Mühe haben, einem Analphabeten die Faszina- tion des Lesens zu erläutern. Man kann's aber versuchen: Computerspielen fasziniert, weil es spannend ist, in eine Heldenrolle zu schlüpfen, darin Herausforderungen zu meistern und eine Geschichte zu erleben. «Und dabei muss ge- kämpft und geschossen werden?», wird der Videospiel-Analphabet fragen. Natürlich nicht, aber es kann zur Spannung beitragen, wenn man im Rahmen des Spiels um seine Existenz kämp- fen muss. – Kurz: Ist ein Computerspiel gut, fühlt sich der Spieler von seinen Erfahrungen im virtu- ellen Raum ästhetisch bereichert. Raffael Schuppisser Sing me softly of the Blues S. B. Liebe und Vernunft gehen nicht immer zu- sammen, sagt der Volksmund, «le cœur a ses rai- sons que la raison ne connaˆıt pas». Wer den Sprichwörtern nicht glaubt, könnte sich durch die jüngsten Ereignisse in der französischen Politik davon überzeugen lassen: Als ob es um seine zen- tralen politischen Glaubenssätze ginge, als ob es um sein politisches Überleben ginge, hat der fran- zösische Staatspräsident Nicolas Sarkozy in den vergangenen Wochen für ein neues Gesetz ge- kämpft, das mit juristisch fragwürdigen und tech- nisch problematischen Mitteln «kreative Inhalte im Internet» schützen will. Einen Tag nach der Nationalversammlung hat am Mittwoch auch der französische Senat dieses Gesetz gegen die Internetpiraterie gebilligt. Eine Behörde namens Haute Autorit´ e pour la Diffu- sion des Œuvres et la Protection des Droits sur Internet soll nun Raubkopierer, die sich dreimal haben erwischen lassen, aus dem Internet aus- sperren. «Three strikes and you're out», wie die Amerikaner sagen, die nun mit Erstaunen zur Kenntnis nehmen, dass ihnen die Franzosen in Sachen Digital Rights Management die Füh- rungsrolle streitig machen wollen. Das plötzliche Engagement des Staatspräsidenten in Sachen Immaterialgüterrecht lässt sich wohl am besten so erklären, dass dieser sich für die Nöte seiner sin- genden Gattin glaubt einsetzen zu müssen. «Those dancing days are gone», haucht Carla Bruni mit gebrochener Stimme auf «No Pro- mises», ihrer vorletzten Platte. Unterstützt auch vom New Yorker Punk-Rocker Lou Reed, spricht sie, mehr als dass sie singt, ein trauriges Gedicht des irischen Poeten William Butler Yeats und kann so auch hartgesottene Blues-Liebhaber für das französische Chanson begeistern. «Those dancing days are gone» – der Titel, den man im Internet bei iTunes nicht einzeln kaufen kann, ist gut geeignet, die gegenwärtige wirtschaftliche Situation der Musikindustrie zu charakterisieren. Die Umsätze sind eingebrochen, der Verkauf von Tonträgern abgesackt. Die Schallplattenfirmen – man darf sie so nennen, denn sie tun noch immer so, als sei ihr Geschäft Herstellung und Transport von Kunststoffscheiben –, die Schallplattenfirmen müssen zur Kenntnis nehmen, dass zunehmend andere mit Musik Gewinne machen: Konzertver- anstalter, Mobilfunkunternehmen, Computerfir- men. CD kaufen ist uncool, fast die Hälfte der Tonträger wird von Leuten gekauft, die älter sind als 50. Auf diese Trends, die schon seit vielen Jahren absehbar sind, hat die Schallplattenindustrie welt- weit mit politischem Lobbying und juristischen Klagen reagiert. Doch der Krieg gegen die eige- nen Kunden ist nicht zu gewinnen. Wo immer im Internet eine Musiktauschbörse geschlossen wird, öffnen am nächsten Tag zehn neue, die mit tech- nisch immer raffinierteren Mitteln die Verbrei- tung von illegal kopierten Inhalten befördern. Der technische Aufwand, um diese Datenströme einzudämmen, wächst rasch ins Unermessliche. Sinnvoller wäre es, von jedem Internet-Nutzer eine Abgabe zu verlangen, um Urheberrechte pauschal abzugelten. Telefonzentrale für die Westentasche Lumimagic erleichtert KMU den Einstieg in die Internettelefonie S. B. Die erste automatische Telefonzentrale wurde von einem Bestattungsunternehmer aus Kansas City aus einer runden Schachtel und Stecknadeln gebastelt. Der Unternehmer – Al- mon Brown Strowger – hatte den Verdacht, dass sein Konkurrent nur deshalb mehr Kunden hatte, weil dessen Frau in der Telefonzentrale arbeitete, wo sie Anrufende, die ein Bestattungsunterneh- men suchten, abfangen konnte. Strowger wollte diese Frau umgehen, und so erfand er ein System, das ohne menschliches Zutun zwischen zwei Tele- fonapparaten vermitteln konnte. Auch in der Schweiz gaben Telefonistinnen schon Anlass zu Klagen. Mit «Was beliebt?» oder «Nummer bitte!» nahmen sie in der Zentrale An- rufe entgegen und stöpselten Kabelverbindun- gen. Offenbar kam es nicht selten vor, dass sie einem Gespräch länger zuhörten, als dies nötig gewesen wäre, um die erfolgreiche Vermittlung zu überprüfen. Jedenfalls sah sich die PTT 1899 ge- zwungen, in einem Kreisschreiben an alle «Tele- phonzentralstationen» das Personal «energisch» aufzufordern, die «Wahrung des Gesprächsge- heimnisses strenge» zu beachten. Die erste auto- matische Telefonzentrale der Schweiz wurde 1917 in Zürich in Betrieb genommen, die letzte Hand- zentrale 1959 in Schuls geschlossen. Die Schweizer Firma Collanos hat in Zusam- menarbeit mit Translumina Networks eine Tele- fonzentrale entwickelt, die kleiner ist als so man- ches Telefon. Das Lumimagic genannte Produkt in der Grösse eines Taschenbuchs ist eigentlich ein kleiner Linux-Computer, der als Telefon- zentrale, aber auch als Netzwerkrouter oder WLAN Access Point genutzt werden kann. Das Kistchen kostet 199, 299 oder 399 Franken, je nach Speicherkapazität und Netzwerkfunktiona- lität. Die teuerste Variante kann mit einer TByte- Disk und mit einem 8-Port-Switch aufwarten. Zu den Hardware-Kosten kommt eine monatliche Gebühr zwischen 29 und 49 Franken, in Abhän- gigkeit der Anzahl Nummern und der gleichzeitig nutzbaren Gesprächskanäle. Für 29 Franken gibt es 5 Schweizer Telefonnummern und 4 Kanäle. Egal, wo in der Welt die kleine Telefon- zentrale am Internet hängt – wird eine der dieser Telefonzentrale zugeordneten Schweizer Tele- fonnummern gewählt, leitet die Zentrale das Ge- spräch an den entsprechenden, IP-fähigen Tele- fonapparat weiter, unabhängig davon, wo auf der Welt dieser mit dem Internet verbunden ist. Wen auch immer ein Lumimagic-Nutzer anrufen will, seine Worte werden über Internet-Verbindungen zuerst in die Schweiz geleitet, um dann über die Netzwerk-Infrastrukturen der Translumina ins öffentliche Telefonnetz eingespeist zu werden. Bei der Nutzung des Telefonnetzes werden zeit- und distanzabhängige Gebühren fällig. Von populären Internet-Telefonie-Angeboten wie Skype unterscheidet sich Lumimagic da- durch, dass es eine Telefonzentrale ist: Es können mehrere Leute gleichzeitig übers Internet mit dem Telefonnetz verbunden werden, und es wer- den Zusatzfunktionen geboten wie Rufumlei- tung, Konferenzschaltung oder die Weiterleitung gesprochener Mitteilungen per E-Mail. DIGITAL IN KÜRZE Mega-Geplapper um Microblogging Twitter wird hochgejubelt und gleichzeitig als Eintagsfliege abgetan set. Die Kurznachrichtenplattform Twitter weist alle Charaktermerkmale eines heiss gehandelten Startups vor dem Platzen der Internet-Blase 2001 auf: explodierende Nutzerzahlen, eine grosse Medienpräsenz, ein fehlendes Geschäftsmodell, Übernahmegerüchte und die Debatte zur Frage, wozu der Dienst gut sei. Klar ist mittlerweile, dass Microblogging mehr bietet als Antworten auf die banale Frage «Was mache ich gerade?». Twitter ist nicht bloss eine Drehscheibe für den Aus- tausch privater Befindlichkeiten. Twitterer infor- mieren sich auch gegenseitig über Trouvaillen im Netz, kommentieren Medienberichte und politi- sche Ereignisse. Mit 140 Zeichen lässt sich zwar nicht viel sagen, doch führen die «Internet-SMS» via Links auf Webseiten, wo der eigentliche Inhalt zu finden ist. Im Kommen sind auch kommerzielle Twit- terer, die Microblogging als Werbespot für In- halte und Angebote auf ihren Websites nutzen. Dasselbe bieten RSS-Feeds schon lange, doch der Schlagzeilen-Dienst überfordert die Mehrheit der Anwender, weshalb Optimisten meinen, Twitter werde RSS ablösen. Dem ist zu entgegnen, dass auch Microblogging mit seinen weit über 200 Pro- grammen für PC und mobile Geräte nicht so ein- fach zu bedienen und zu verstehen ist wie SMS. Nichtsdestoweniger gewinnt nach dem Boom in Amerika Twitter auch in Europa langsam an Fahrt. Hierzulande sind die Zeitungen schnell auf den Zug aufgesprungen, doch die Nutzerzahlen sind noch sehr bescheiden. Der NZZ-Tweet hat knapp 1400 Follower, Interessierte also, die die Schlagzeilen abonniert haben. Konkurrenten wie «Tages-Anzeiger» und «Blick» haben gar nur einen Bruchteil davon. Die «New York Times» bringt es auf stattliche 840 000 Follower, CNN gar auf eine Million. Anders als in den USA nutzen Firmen und Institutionen in der Schweiz Micro- blogging noch kaum. Abgesehen von Internet- Startups wie Wuala, Amazee oder Doodle sind Frühstarter wie die Medienstelle von Philips oder Swissaid die Ausnahme. Die Marktforscherin Gartner Group geht jedoch davon aus, dass bis 2011 auf 80 Prozent aller sozialen Netzwerke Fir- men-Microblogging Standard sein wird. Wie sich Twitter als Marketingplattform nutzen lässt, zeigt Dell. Exklusiv für die Twitter-Gemeinde bietet deren Tweet «Dell Outlet» Produkte zu Aktions- preisen an. Der PC-Hersteller hat im Weihnachts- geschäft 2008 via Twitter eine Million Dollar Um- satz mit 11 000 Nutzern generiert, heute haben die Texaner fast eine halbe Million Follower. Als Marketingkanal nutzen auch Politiker den Multi- plikationseffekt des Gezwitschers (Twitter). Ba- rack Obama hat in seinem Wahlkampf vorge- macht, wie man mit dem Dienst neue Zielgrup- pen erreicht. Nun gibt es auch in der Schweiz erste Gehversuche. So zwitschert seit kurzem das Eidgenössische Departement für Umwelt, Ver- kehr, Energie und Kommunikation, ebenso die SVP, der aber erst rund 30 Leute zuhören. Bei der FDP sind es noch weniger. Nicht überraschend gehen die Meinungen über die Zukunft der Kurzmitteilungsplattform weit auseinander. Während die einen Twitter explosives Wachstum voraussagen und die Site aufgrund der Millionen von Tweets als Fund- grube und Suchmaschine der Zukunft hoch- jubeln, glauben andere, die Plattform habe ihren Zenit überschritten. Die Zahl der aktiven An- wender ist nicht bekannt, als Indiz mag ein Be- richt der Marktforscherin Comscore dienen, wo- nach sich die Besucherzahl von Twitters Website im April innerhalb eines Monats auf 19 Millionen fast verdoppelt hat. Doch die Marktforscherin Nielsen relativiert und liefert jenen Kritikern Argumente, die Twitter als Eintagsfliege bezeich- nen: 60 Prozent der Nutzer sollen bereits einen Monat nach der Registrierung das Interesse an Twitter verlieren. Eine rosige Zukunft suggerie- ren hingegen Gerüchte um eine Übernahme etwa durch Google oder Apple. Obschon nicht klar ist, wie mit dem Plapper-Dienst dereinst Geld ver- dient werden kann, glauben die Twitter-Gründer, dass ihr Unternehmen mehr wert ist als 500 Mil- lionen Dollar. Eine entsprechende Offerte von Facebook wiesen sie ab. 2001 lässt grüssen. PD Lumimagic: Schweizer Linux-PC vermittelt Telefongespräche ins Internet. CHRISTIAN BEUTLER Finden statt suchen Google schraubt an der Suchmaschine S. B. Google hat am Dienstag verschiedene Hilfs- mittel vorgestellt, welche die Suche von Informa- tionen im Web vereinfachen sollen. Eine Funk- tion namens Search Options steht in der engli- schen Ausgabe der Suchmaschine bereits zur Ver- fügung, sie soll später auch an weitere Sprachen angepasst werden. Klickt man zuoberst auf einer Seite mit Suchresultaten auf «show options», wird einem am linken Bildschirmrand eine Liste mit Befehlen gezeigt, mit deren Hilfe man unter den aufgelisteten Web-Seiten die wichtigen besser herausfiltern kann. Man kann sich beispielsweise längere Zusammenfassungen oder kleine Bild- chen von Web-Seiten anzeigen lassen. Oder es lassen sich Web-Seiten aufgrund ihres Alters aus- blenden. Interessant ist der Befehl «Timeline»: Er ordnet die zu einem Suchbegriff passenden Web- Seiten chronologisch und zeigt grafisch, in wel- chem Zeitraum zu einem Thema wie viel publi- ziert worden ist. So lässt sich eine Suche einfach zeitlich eingrenzen. «Wonder Wheel» gibt eine bildliche Darstellung eines Wortfeldes, das einen Suchbegriff umgibt; «Related Searches» schlägt thematisch ähnliche Suchanfragen vor. Spiel mit der Zeit zz. Samsung hat drei neue High-Definition-Cam- corder-Modelle lanciert, die Robustheit und ein- fache Handhabung bieten sollen. Die HMX- H10x-Modelle kommen bei der Datenspeiche- rung ohne bewegliche Teile aus. Der HMX-H105 nimmt die Filme wahlweise auf die eingebaute, 32 Gigabyte grosse Solid State Disk (SSD) oder eine SDHC-Speicherkarte auf, wobei das SSD-Modul Platz für bis zu sechs Stunden Filmmaterial in der vollen HD-Auflösung 1080i bietet. Gegenüber einer Festplatte sind SSD-Speicher nicht nur un- empfindlicher gegen Erschütterungen, sondern kommen auch mit wesentlich weniger Strom aus. Dank seinem 9 Megapixel-CMOS-Sensor nimmt der HMX-R10 nicht nur bewegte Bilder auf, son- dern lässt sich auch als Fotoapparat nutzen. Zu- dem ermöglicht dieses Aufnahmegerät verschie- dene Intervalle zwischen den Bildern; es lassen sich so Zeitraffer- oder Zeitlupen-Aufnahmen realisieren. Die Preise bewegen sich zwischen 799 und 999 Franken. PD Bilder für die Ohren. Die kompakte Stereoanlage MCD388 von Philips bietet über die beiden inte- grierten Lautsprecher und einen kabellos ange- schlossenen Subwoofer eine Musikleistung von 100 Watt. Das 569 Franken teure Gerät verfügt wenn auch nicht über einen Bildschirm, so doch über ein DVD-Laufwerk: Bilder lassen sich via HDMI im 1080-p-Format auf einem TV-Monitor anzeigen. zz. Windows 7 noch vor Jahresende. Microsoft will das überarbeitete Windows-Betriebssystem noch zum Weihnachtsgeschäft auf den Markt bringen. Wenn die Fertigstellung läuft wie geplant, soll die neue Software in drei Monaten an die Computerhersteller ausgeliefert werden. In der Regel dauert es dann nur noch wenige Wochen, bis das System für Privat- kunden erhältlich ist. Einige Hersteller haben be- reits angekündigt, noch vor dem Start von Windows 7 ihren Rechnern Gutscheine beizulegen. (ap) Kindle geht in die Schule. Amazon hat sein elek- tronisches Lesegerät Kindle in einer neuen Version und mit einem grösseren Bildschirm vorgestellt. In einem Interview erklärte Amazon-Chef Jeff Bezos, mit dem 9,7 Zoll grossen Bildschirm sei das Gerät besser für «komplexe Layouts» als seine Vorgänger geeignet, die nur einen 6 Zoll grossen Bildschirm ge- habt hätten. Mit einem Preis von 489 Dollar ist das neue Kindle DX aber auch deutlich teurer als das kleinere Modell Kindle 2, das in den USA für 359 Dollar erhältlich ist. In Europa gibt es die Geräte derzeit nicht. Eine mögliche Zielgruppe für das grös- sere Kindle sind Studenten. Drei grosse amerikani- sche Lehrbuchverlage haben sich schon bereit er- klärt, Bücher für das Gerät anzubieten. (ap)

Mega-Geplapper und Micro-Blogging

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Twitter is gaining terrain in Switzerland

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MOBIL �DIGITALNeuö Zürcör Zäitung Freitag, 15. Mai 2009 � Nr. 111 B 13

Nachspiel

Videospiel-AnalphabetenWer auf diesen Text blickt, ohne lesen zu können,erkennt nur schwarze Punkte und schwarzeLinien auf einem weissen Papier. Um Schrift rezi-pieren zu können, ist eine Technik nötig, die wirLesen nennen. Was fürs Medium Schrift gilt, trifftauch aufs Medium Computerspiel zu. Wenn manjemandem zum ersten Mal einen Game-Control-ler in die Hand drückt, ist er überfordert: Er kanndie Spielfigur nicht richtig steuern, sich im drei-dimensionalen Raum nicht orientieren und ver-steht schon gar nicht, was das Faszinierende ander ganzen Sache sein soll. Um Computerspielerezipieren zu können, muss man durch Anleitungund vor allem durch Übung die Technik derRezeption, also das Computerspielen, erlernen.Blickt ein Nichtspieler einem Gamer über dieSchulter, bleibt ihm die Faszination des Compu-terspiels verborgen, so wie einem Blinden imKino die Faszination des Films verborgen bleibt.Beiden fehlt eine wichtige Dimension des jeweili-gen Mediums: dem Blinden die bildliche Wahr-nehmung, dem Nichtspieler die Interaktion.

So erstaunt es nicht, dass ein Nichtspieler –ein Videospiel-Analphabet gewissermassen –verständnislos den Kopf schüttelt, wenn er je-mandem beim Spielen zuschaut. Was, bitteschön, soll etwa an diesem «Ballerspiel» faszinie-rend sein? Ebenso erstaunt es allerdings nicht,dass es dem Gamer schwerfällt, dem Nichtspielerzu erklären, warum ihn diese Art der Unter-haltung fesselt. Auch ein Leser dürfte einigeMühe haben, einem Analphabeten die Faszina-tion des Lesens zu erläutern. Man kann's aberversuchen: Computerspielen fasziniert, weil esspannend ist, in eine Heldenrolle zu schlüpfen,darin Herausforderungen zu meistern und eineGeschichte zu erleben. «Und dabei muss ge-kämpft und geschossen werden?», wird derVideospiel-Analphabet fragen. Natürlich nicht,aber es kann zur Spannung beitragen, wenn manim Rahmen des Spiels um seine Existenz kämp-fen muss. – Kurz: Ist ein Computerspiel gut, fühltsich der Spieler von seinen Erfahrungen im virtu-ellen Raum ästhetisch bereichert.

Raffael Schuppisser

Sing me softly of the BluesS. B. Liebe und Vernunft gehen nicht immer zu-sammen, sagt der Volksmund, «le cœur a ses rai-sons que la raison ne connaıt pas». Wer denSprichwörtern nicht glaubt, könnte sich durch diejüngsten Ereignisse in der französischen Politikdavon überzeugen lassen: Als ob es um seine zen-tralen politischen Glaubenssätze ginge, als ob esum sein politisches Überleben ginge, hat der fran-zösische Staatspräsident Nicolas Sarkozy in denvergangenen Wochen für ein neues Gesetz ge-kämpft, das mit juristisch fragwürdigen und tech-nisch problematischen Mitteln «kreative Inhalteim Internet» schützen will.

Einen Tag nach der Nationalversammlung hatam Mittwoch auch der französische Senat diesesGesetz gegen die Internetpiraterie gebilligt. EineBehörde namens Haute Autorite pour la Diffu-sion des Œuvres et la Protection des Droits surInternet soll nun Raubkopierer, die sich dreimalhaben erwischen lassen, aus dem Internet aus-sperren. «Three strikes and you're out», wie dieAmerikaner sagen, die nun mit Erstaunen zurKenntnis nehmen, dass ihnen die Franzosen inSachen Digital Rights Management die Füh-rungsrolle streitig machen wollen. Das plötzlicheEngagement des Staatspräsidenten in SachenImmaterialgüterrecht lässt sich wohl am besten soerklären, dass dieser sich für die Nöte seiner sin-genden Gattin glaubt einsetzen zu müssen.

«Those dancing days are gone», haucht CarlaBruni mit gebrochener Stimme auf «No Pro-mises», ihrer vorletzten Platte. Unterstützt auchvom New Yorker Punk-Rocker Lou Reed, sprichtsie, mehr als dass sie singt, ein trauriges Gedichtdes irischen Poeten William Butler Yeats undkann so auch hartgesottene Blues-Liebhaber fürdas französische Chanson begeistern. «Thosedancing days are gone» – der Titel, den man imInternet bei iTunes nicht einzeln kaufen kann, istgut geeignet, die gegenwärtige wirtschaftlicheSituation der Musikindustrie zu charakterisieren.Die Umsätze sind eingebrochen, der Verkauf vonTonträgern abgesackt. Die Schallplattenfirmen –man darf sie so nennen, denn sie tun noch immerso, als sei ihr Geschäft Herstellung und Transportvon Kunststoffscheiben –, die Schallplattenfirmenmüssen zur Kenntnis nehmen, dass zunehmendandere mit Musik Gewinne machen: Konzertver-anstalter, Mobilfunkunternehmen, Computerfir-men. CD kaufen ist uncool, fast die Hälfte derTonträger wird von Leuten gekauft, die älter sindals 50.

Auf diese Trends, die schon seit vielen Jahrenabsehbar sind, hat die Schallplattenindustrie welt-weit mit politischem Lobbying und juristischenKlagen reagiert. Doch der Krieg gegen die eige-nen Kunden ist nicht zu gewinnen. Wo immer imInternet eine Musiktauschbörse geschlossen wird,öffnen am nächsten Tag zehn neue, die mit tech-nisch immer raffinierteren Mitteln die Verbrei-tung von illegal kopierten Inhalten befördern.Der technische Aufwand, um diese Datenströmeeinzudämmen, wächst rasch ins Unermessliche.Sinnvoller wäre es, von jedem Internet-Nutzereine Abgabe zu verlangen, um Urheberrechtepauschal abzugelten.

Telefonzentrale für die WestentascheLumimagic erleichtert KMU den Einstieg in die Internettelefonie

S. B. Die erste automatische Telefonzentralewurde von einem Bestattungsunternehmer ausKansas City aus einer runden Schachtel undStecknadeln gebastelt. Der Unternehmer – Al-mon Brown Strowger – hatte den Verdacht, dasssein Konkurrent nur deshalb mehr Kunden hatte,weil dessen Frau in der Telefonzentrale arbeitete,wo sie Anrufende, die ein Bestattungsunterneh-men suchten, abfangen konnte. Strowger wolltediese Frau umgehen, und so erfand er ein System,das ohne menschliches Zutun zwischen zwei Tele-fonapparaten vermitteln konnte.

Auch in der Schweiz gaben Telefonistinnenschon Anlass zu Klagen. Mit «Was beliebt?» oder«Nummer bitte!» nahmen sie in der Zentrale An-rufe entgegen und stöpselten Kabelverbindun-gen. Offenbar kam es nicht selten vor, dass sieeinem Gespräch länger zuhörten, als dies nötiggewesen wäre, um die erfolgreiche Vermittlung zuüberprüfen. Jedenfalls sah sich die PTT 1899 ge-zwungen, in einem Kreisschreiben an alle «Tele-phonzentralstationen» das Personal «energisch»aufzufordern, die «Wahrung des Gesprächsge-heimnisses strenge» zu beachten. Die erste auto-matische Telefonzentrale der Schweiz wurde 1917in Zürich in Betrieb genommen, die letzte Hand-zentrale 1959 in Schuls geschlossen.

Die Schweizer Firma Collanos hat in Zusam-menarbeit mit Translumina Networks eine Tele-fonzentrale entwickelt, die kleiner ist als so man-ches Telefon. Das Lumimagic genannte Produktin der Grösse eines Taschenbuchs ist eigentlichein kleiner Linux-Computer, der als Telefon-

zentrale, aber auch als Netzwerkrouter oderWLAN Access Point genutzt werden kann. DasKistchen kostet 199, 299 oder 399 Franken, jenach Speicherkapazität und Netzwerkfunktiona-lität. Die teuerste Variante kann mit einer TByte-Disk und mit einem 8-Port-Switch aufwarten. Zuden Hardware-Kosten kommt eine monatlicheGebühr zwischen 29 und 49 Franken, in Abhän-gigkeit der Anzahl Nummern und der gleichzeitignutzbaren Gesprächskanäle. Für 29 Franken gibtes 5 Schweizer Telefonnummern und 4 Kanäle.

Egal, wo in der Welt die kleine Telefon-zentrale am Internet hängt – wird eine der dieserTelefonzentrale zugeordneten Schweizer Tele-fonnummern gewählt, leitet die Zentrale das Ge-spräch an den entsprechenden, IP-fähigen Tele-fonapparat weiter, unabhängig davon, wo auf derWelt dieser mit dem Internet verbunden ist. Wenauch immer ein Lumimagic-Nutzer anrufen will,seine Worte werden über Internet-Verbindungenzuerst in die Schweiz geleitet, um dann über dieNetzwerk-Infrastrukturen der Translumina insöffentliche Telefonnetz eingespeist zu werden.Bei der Nutzung des Telefonnetzes werden zeit-und distanzabhängige Gebühren fällig.

Von populären Internet-Telefonie-Angebotenwie Skype unterscheidet sich Lumimagic da-durch, dass es eine Telefonzentrale ist: Es könnenmehrere Leute gleichzeitig übers Internet mitdem Telefonnetz verbunden werden, und es wer-den Zusatzfunktionen geboten wie Rufumlei-tung, Konferenzschaltung oder die Weiterleitunggesprochener Mitteilungen per E-Mail.

DIGITAL IN KÜRZE

Mega-Geplapper um Microblogging

Twitter wird hochgejubelt und gleichzeitig als Eintagsfliege abgetan

set. Die Kurznachrichtenplattform Twitter weistalle Charaktermerkmale eines heiss gehandeltenStartups vor dem Platzen der Internet-Blase 2001auf: explodierende Nutzerzahlen, eine grosseMedienpräsenz, ein fehlendes Geschäftsmodell,Übernahmegerüchte und die Debatte zur Frage,wozu der Dienst gut sei. Klar ist mittlerweile, dassMicroblogging mehr bietet als Antworten auf diebanale Frage «Was mache ich gerade?». Twitterist nicht bloss eine Drehscheibe für den Aus-tausch privater Befindlichkeiten. Twitterer infor-mieren sich auch gegenseitig über Trouvaillen imNetz, kommentieren Medienberichte und politi-sche Ereignisse. Mit 140 Zeichen lässt sich zwarnicht viel sagen, doch führen die «Internet-SMS»via Links auf Webseiten, wo der eigentliche Inhaltzu finden ist.

Im Kommen sind auch kommerzielle Twit-terer, die Microblogging als Werbespot für In-halte und Angebote auf ihren Websites nutzen.Dasselbe bieten RSS-Feeds schon lange, doch derSchlagzeilen-Dienst überfordert die Mehrheit derAnwender, weshalb Optimisten meinen, Twitterwerde RSS ablösen. Dem ist zu entgegnen, dassauch Microblogging mit seinen weit über 200 Pro-grammen für PC und mobile Geräte nicht so ein-fach zu bedienen und zu verstehen ist wie SMS.

Nichtsdestoweniger gewinnt nach dem Boomin Amerika Twitter auch in Europa langsam anFahrt. Hierzulande sind die Zeitungen schnell aufden Zug aufgesprungen, doch die Nutzerzahlensind noch sehr bescheiden. Der NZZ-Tweet hatknapp 1400 Follower, Interessierte also, die dieSchlagzeilen abonniert haben. Konkurrenten wie«Tages-Anzeiger» und «Blick» haben gar nureinen Bruchteil davon. Die «New York Times»bringt es auf stattliche 840 000 Follower, CNN garauf eine Million. Anders als in den USA nutzenFirmen und Institutionen in der Schweiz Micro-blogging noch kaum. Abgesehen von Internet-Startups wie Wuala, Amazee oder Doodle sindFrühstarter wie die Medienstelle von Philips oderSwissaid die Ausnahme. Die MarktforscherinGartner Group geht jedoch davon aus, dass bis

2011 auf 80 Prozent aller sozialen Netzwerke Fir-men-Microblogging Standard sein wird. Wie sichTwitter als Marketingplattform nutzen lässt, zeigtDell. Exklusiv für die Twitter-Gemeinde bietetderen Tweet «Dell Outlet» Produkte zu Aktions-preisen an. Der PC-Hersteller hat im Weihnachts-geschäft 2008 via Twitter eine Million Dollar Um-satz mit 11 000 Nutzern generiert, heute habendie Texaner fast eine halbe Million Follower. AlsMarketingkanal nutzen auch Politiker den Multi-plikationseffekt des Gezwitschers (Twitter). Ba-rack Obama hat in seinem Wahlkampf vorge-macht, wie man mit dem Dienst neue Zielgrup-pen erreicht. Nun gibt es auch in der Schweizerste Gehversuche. So zwitschert seit kurzem dasEidgenössische Departement für Umwelt, Ver-kehr, Energie und Kommunikation, ebenso dieSVP, der aber erst rund 30 Leute zuhören. Bei derFDP sind es noch weniger.

Nicht überraschend gehen die Meinungenüber die Zukunft der Kurzmitteilungsplattformweit auseinander. Während die einen Twitterexplosives Wachstum voraussagen und die Siteaufgrund der Millionen von Tweets als Fund-grube und Suchmaschine der Zukunft hoch-jubeln, glauben andere, die Plattform habe ihrenZenit überschritten. Die Zahl der aktiven An-wender ist nicht bekannt, als Indiz mag ein Be-richt der Marktforscherin Comscore dienen, wo-nach sich die Besucherzahl von Twitters Websiteim April innerhalb eines Monats auf 19 Millionenfast verdoppelt hat. Doch die MarktforscherinNielsen relativiert und liefert jenen KritikernArgumente, die Twitter als Eintagsfliege bezeich-nen: 60 Prozent der Nutzer sollen bereits einenMonat nach der Registrierung das Interesse anTwitter verlieren. Eine rosige Zukunft suggerie-ren hingegen Gerüchte um eine Übernahme etwadurch Google oder Apple. Obschon nicht klar ist,wie mit dem Plapper-Dienst dereinst Geld ver-dient werden kann, glauben die Twitter-Gründer,dass ihr Unternehmen mehr wert ist als 500 Mil-lionen Dollar. Eine entsprechende Offerte vonFacebook wiesen sie ab. 2001 lässt grüssen.

PD

Lumimagic: Schweizer Linux-PC vermittelt Telefongespräche ins Internet. CHRISTIAN BEUTLER

Finden statt suchenGoogle schraubt an der Suchmaschine

S. B. Google hat am Dienstag verschiedene Hilfs-mittel vorgestellt, welche die Suche von Informa-tionen im Web vereinfachen sollen. Eine Funk-tion namens Search Options steht in der engli-schen Ausgabe der Suchmaschine bereits zur Ver-fügung, sie soll später auch an weitere Sprachenangepasst werden. Klickt man zuoberst auf einerSeite mit Suchresultaten auf «show options», wirdeinem am linken Bildschirmrand eine Liste mitBefehlen gezeigt, mit deren Hilfe man unter denaufgelisteten Web-Seiten die wichtigen besserherausfiltern kann. Man kann sich beispielsweiselängere Zusammenfassungen oder kleine Bild-chen von Web-Seiten anzeigen lassen. Oder eslassen sich Web-Seiten aufgrund ihres Alters aus-blenden. Interessant ist der Befehl «Timeline»: Erordnet die zu einem Suchbegriff passenden Web-Seiten chronologisch und zeigt grafisch, in wel-chem Zeitraum zu einem Thema wie viel publi-ziert worden ist. So lässt sich eine Suche einfachzeitlich eingrenzen. «Wonder Wheel» gibt einebildliche Darstellung eines Wortfeldes, das einenSuchbegriff umgibt; «Related Searches» schlägtthematisch ähnliche Suchanfragen vor.

Spiel mit der Zeitzz. Samsung hat drei neue High-Definition-Cam-corder-Modelle lanciert, die Robustheit und ein-fache Handhabung bieten sollen. Die HMX-H10x-Modelle kommen bei der Datenspeiche-rung ohne bewegliche Teile aus. Der HMX-H105nimmt die Filme wahlweise auf die eingebaute, 32Gigabyte grosse Solid State Disk (SSD) oder eineSDHC-Speicherkarte auf, wobei das SSD-ModulPlatz für bis zu sechs Stunden Filmmaterial in dervollen HD-Auflösung 1080i bietet. Gegenübereiner Festplatte sind SSD-Speicher nicht nur un-empfindlicher gegen Erschütterungen, sondernkommen auch mit wesentlich weniger Strom aus.Dank seinem 9 Megapixel-CMOS-Sensor nimmtder HMX-R10 nicht nur bewegte Bilder auf, son-dern lässt sich auch als Fotoapparat nutzen. Zu-dem ermöglicht dieses Aufnahmegerät verschie-dene Intervalle zwischen den Bildern; es lassensich so Zeitraffer- oder Zeitlupen-Aufnahmenrealisieren. Die Preise bewegen sich zwischen 799und 999 Franken.

PD

Bilder für die Ohren. Die kompakte StereoanlageMCD388 von Philips bietet über die beiden inte-grierten Lautsprecher und einen kabellos ange-schlossenen Subwoofer eine Musikleistung von 100Watt. Das 569 Franken teure Gerät verfügt wennauch nicht über einen Bildschirm, so doch über einDVD-Laufwerk: Bilder lassen sich via HDMI im1080-p-Format auf einem TV-Monitor anzeigen. zz.

Windows 7 noch vor Jahresende. Microsoft will dasüberarbeitete Windows-Betriebssystem noch zumWeihnachtsgeschäft auf den Markt bringen. Wenndie Fertigstellung läuft wie geplant, soll die neueSoftware in drei Monaten an die Computerherstellerausgeliefert werden. In der Regel dauert es dann nurnoch wenige Wochen, bis das System für Privat-kunden erhältlich ist. Einige Hersteller haben be-reits angekündigt, noch vor dem Start von Windows7 ihren Rechnern Gutscheine beizulegen. (ap)

Kindle geht in die Schule. Amazon hat sein elek-tronisches Lesegerät Kindle in einer neuen Versionund mit einem grösseren Bildschirm vorgestellt. Ineinem Interview erklärte Amazon-Chef Jeff Bezos,mit dem 9,7 Zoll grossen Bildschirm sei das Gerätbesser für «komplexe Layouts» als seine Vorgängergeeignet, die nur einen 6 Zoll grossen Bildschirm ge-habt hätten. Mit einem Preis von 489 Dollar ist dasneue Kindle DX aber auch deutlich teurer als daskleinere Modell Kindle 2, das in den USA für 359Dollar erhältlich ist. In Europa gibt es die Gerätederzeit nicht. Eine mögliche Zielgruppe für das grös-sere Kindle sind Studenten. Drei grosse amerikani-sche Lehrbuchverlage haben sich schon bereit er-klärt, Bücher für das Gerät anzubieten. (ap)