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Seite 1 von 14 Mein Workflow vom RAW der Canon EOS zum fertigen Bild mit Adobe Lightroom 4.3 Im nachfolgenden Workflow gehe ich von folgenden Grundvoraussetzungen aus: Canon DSRL, Aufnahmen ausschließlich als RAW Datei, Import in Adobe Lightroom 4.3, Bearbeitung des RAW in LR 4.3, Export aus LR als JPG für Bildschirmausgabe oder Druckausgabe. Vor der Bearbeitung: Als Naturfotograf, der hauptsächlich Wildlife Aufnahmen macht, gibt es während der Aufnahmen vor Ort immer wieder das Problem der zwischenzeitlichen „Auswahl“ gerade gemachter Aufnahmen. Hier geht es kurzfristig nur um die Qualitative Durchsicht und Auswahl um Bilder gleich wieder von der Speicherkarte zu löschen, die den eigenen Anforderung nicht entsprechende oder der Autofokus daneben ging. Meine Anforderungen bei Vogelaufnahmen lauten dann: 1. Vogel mit Blickrichtung zur Kamera oder Quer zur Kamera 2. Schärfepunkt im Bereich Auge 3. Lichtpunkt im Auge sichtbar 4. Keine störenden Objekte zwischen Kamera und Vogel 5. Singvögel Entfernungen bis 12m, Größere Vögel auch bis 20m Erste Hilfe für den/die Fotograf(in): Die in den Digitalen Kameras hinterlegten Bildstile haben eigentlich keinen Einfluss auf die RAW Dateien. Allerdings zeigt das Kameradisplay die gerade erfasste RAW Aufnahme als ein entsprechend der Bildstileinstellungen umgewandeltes JPEG Bild an, i.d. Regel dann entsprechend nachgeschärft und mit mehr Kontrast versehen. Um die RAW Aufnahmen am Kamerabildschirm korrekt beurteilen zu können sind folgende Einstellungen im Menu unter Bildstil vorzunehmen. Bildstil „Standard „ anwählen, über die „Info“ Taste ins Untermenu gehen und verändern Schärfe zurück auf 0 Kontrast auf 0 Farbsättigung auf 0 Farbton auf 0 Mit Taste Menu bestätigen, fertig. Wir sehen jetzt am Kamerabildschirm nahezu die im RAW File festgehaltene originale Bildqualität und können so besser beurteilen ob die Aufnahme den gewünschten Anforderungen entspricht. Farbraum: Ich verwende In der Kamera und in Lightroom die Einstellung Adobe RGB weil A. der größerer Farbumfang gegenüber sRGB vorhanden ist B. ich nachfolgend in meinem Workflow nur Adobe Lightroom und Photoshop CS6 zur RAW Entwicklung und Bildbearbeitung nutze. Canon DPP selten mal zur Kontrolle des AF in Bildern benutze. Weißabgleich: Ich habe in allen Kameras den Automatischen Weißabgleich aktiviert „AWB“ und gut Erfahrungen damit gemacht und kann so auch in Lightroom Standradmäßig die WA Einstellung „Wie Aufnahme“ nutzen.

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Mein Workflow vom RAW der Canon EOS zum fertigen Bild mit Adobe Lightroom 4.3

Im nachfolgenden Workflow gehe ich von folgenden Grundvoraussetzungen aus: Canon DSRL, Aufnahmen ausschließlich als RAW Datei, Import in Adobe Lightroom 4.3, Bearbeitung des RAW in LR 4.3, Export aus LR als JPG für Bildschirmausgabe oder Druckausgabe. Vor der Bearbeitung: Als Naturfotograf, der hauptsächlich Wildlife Aufnahmen macht, gibt es während der Aufnahmen vor Ort immer wieder das Problem der zwischenzeitlichen „Auswahl“ gerade gemachter Aufnahmen. Hier geht es kurzfristig nur um die Qualitative Durchsicht und Auswahl um Bilder gleich wieder von der Speicherkarte zu löschen, die den eigenen Anforderung nicht entsprechende oder der Autofokus daneben ging. Meine Anforderungen bei Vogelaufnahmen lauten dann:

1. Vogel mit Blickrichtung zur Kamera oder Quer zur Kamera 2. Schärfepunkt im Bereich Auge 3. Lichtpunkt im Auge sichtbar 4. Keine störenden Objekte zwischen Kamera und Vogel 5. Singvögel Entfernungen bis 12m, Größere Vögel auch bis 20m

Erste Hilfe für den/die Fotograf(in): Die in den Digitalen Kameras hinterlegten Bildstile haben eigentlich keinen Einfluss auf die RAW Dateien. Allerdings zeigt das Kameradisplay die gerade erfasste RAW Aufnahme als ein entsprechend der Bildstileinstellungen umgewandeltes JPEG Bild an, i.d. Regel dann entsprechend nachgeschärft und mit mehr Kontrast versehen. Um die RAW Aufnahmen am Kamerabildschirm korrekt beurteilen zu können sind folgende Einstellungen im Menu unter Bildstil vorzunehmen. Bildstil „Standard „ anwählen, über die „Info“ Taste ins Untermenu gehen und verändern Schärfe zurück auf 0 Kontrast auf 0 Farbsättigung auf 0 Farbton auf 0 Mit Taste Menu bestätigen, fertig. Wir sehen jetzt am Kamerabildschirm nahezu die im RAW File festgehaltene originale Bildqualität und können so besser beurteilen ob die Aufnahme den gewünschten Anforderungen entspricht. Farbraum: Ich verwende In der Kamera und in Lightroom die Einstellung Adobe RGB weil

A. der größerer Farbumfang gegenüber sRGB vorhanden ist B. ich nachfolgend in meinem Workflow nur Adobe Lightroom und Photoshop CS6 zur RAW Entwicklung und Bildbearbeitung nutze. Canon DPP selten mal zur Kontrolle des AF in Bildern benutze.

Weißabgleich: Ich habe in allen Kameras den Automatischen Weißabgleich aktiviert „AWB“ und gut Erfahrungen damit gemacht und kann so auch in Lightroom Standradmäßig die WA Einstellung „Wie Aufnahme“ nutzen.

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Lightroom 4.3 Einstellungen: Die wichtigsten Voreinstellungen von LR sehen bei mir wie folgt aus:

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Zum Import der RAW Dateien entnehme ich die CF Karte aus der Kamera und benutze einen Kartenleser. Zur Bildbearbeitung nutze ich einen DELL Precision M4500 mit Win7 64Bit Ultimate, I7 Prozessor, 500 GP FP, 8 GB Arbeitsspeicher und einer GL fähigen NVIDIA Quadro FX 880M Grafikkarte. Als 2. Bildschirm verwende ich den DELL U2410 im Adobe RGB Modus, kalibriert mit Spider Elite 4. Auf dem Laptop habe ich eine extra Partition – Laufwerk „G“ angelegt, die ausschließlich mit Fotokrempel belegt ist. Die wichtigster Ordner sind: 1. Alberto_ RAW Werkstatt mit Unterordner für alle eingesetzten Kameras. Zielordner für den Import auf dem Laufwerk anlegen (Kameraname) Import Beispiel: 1D MKIV Import 5D MKII Import 400D Import PS_3G Import Nexus Galaxy Import Am Laptop sind 2 weiter Festplatten angeschlossen. 1 x 1000 GB für Datensicherung 1 x 500 GB zur ausschließlich Speicherung für RAW und bearbeitet TIFF / PSD Dateien, benannt als Laufwerk (I): „Fotoalbum 1“.

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Importeinstellungen für LR 4.2 In Lightroom sind wie im Windows Explorer sämtliche Laufwerke auswählbar. Speziell für meine Fotoarbeiten wird das Laufwerk „G“ mit Hauptordner 1.0 Alberto RAW Werkstatt (350 GB) und Laufwerk „I“ Fotoalbum 1 (500 GB extern) benutzt. Auf dem externen Laufwerk ist ein identisches Verzeichnis wie auf Laufwerk „G“ angelegt, auf dem später im Workflow alle RAW und bearbeitete TIFF abgelegt werden. Das externe Laufwerk dient gleichzeitig der Datensicherung. Da LR währen des Imports bereits einen Teil der wichtigen Arbeiten am RAW durchführen kann ist es erforderlich diese „Entwicklungsarbeiten“ vorzugeben. Um die Entwicklungseinstellung für den „Import“ einstellen zu können müssen wir zunächst im Modul “Entwicklung „ wechseln. LR biete im Bereich „Entwickeln“ standardmäßig voreingestellte Bearbeitungsmodule an, die uns nicht ans Ziel eines individuell bearbeiten RAW bringen. Also sind Änderungen dieser Entwicklungseinstellungen vorzunehmen und individuell als neue Vorgabe für LR abzuspeichern. Für diese Einstellungen ist eine beliebige RAW Datei in der Bibliothek auszuwählen und dann das Modul „Entwickeln“ anzuklicken. Die RAW Datei wird jetzt in diesem Modul zur Bearbeitung freigegeben Das Modul „Entwickeln“ - In der rechten Bearbeitungsleiste stellen wir ein: Histogramm – offen Grundeinstellungen Behandlung: - Farbe WA: - Wie Aufnahme Tonwert Belichtung: 0 Kontrast: 0 Lichter: 0 Tiefen: 0 Weiß: 0 Schwarz: +15 Präsenz: Klarheit: + 0 Dynamik: + 0 Sättigung: + 0 Gradationskurve Alles auf 0 Punktkurve: Mittlerer Kontras auswählen HSL / Farbe / SW alles auf 0 Teiltonung alles auf 0 Details Wie in der Kamera wird hier eine sehr hohe Voreinstellung benutz, die so nicht verwendet werden sollte. Schärfen Betrag: 1 – (bei Einstellung „0“ ist das Modul inaktiv, daher Basis Einstellung „1“ Radius: 1 Details: 0 Maskieren: 0 Rauschreduzierung Luminaz: -0 Details: -50 Kontras:-0

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Farbe:-35 Details:50 Objektivkorrekturen Profil aktivieren –ja, wenn die Objektive in der Liste bei LR 4.3 aufgeführt sind Einrichten – Automatik Effekte – alles auf 0 Kamerakalibrierung Prozess - 2012 (Aktuell) Profil – Adobe Standard Das sind also unsere allgemeinen Entwicklungsangaben die wir beim Import der RAW Dateien von der Kamera auf LR für die Bilder immer wieder anwenden. Zum Abspeichern dieser Einstellungen gehen wir wie folgt vor: Modul „Entwickeln“ öffnen, dazu in der oberen weißen Bearbeitungsleiste auf „Entwickeln“ klicken. „Neue Vorgabe“ wählen, es öffnet sich unten gezeigte Fenster, dort wählen wir „Alles auswählen“, entfernen dann aber die Automatische Tonwertkorrektur. Das Ganze dann Abspeichern unter beliebigem Namen, z.B. A_ Africa_direkt 2012. Das A setzte ich vor die Bezeichnung damit diese Vorgabe immer oben in der LR Liste erscheint.

Weiter unten in der gleichen Rubrik „Entwickeln“ finden wir die „Standardeinstellungen festlegen“. Nach dem öffnen wird die Kamera mit ISO Einstellungen und Serien Nr. angezeigt, mit der diese RAW Datei angefertigt wurde. Da wir im Modul „Entwickeln“ unter der Kamerakalibrierung – „Adobe Standard“ ausgewählt haben müssen wir diesen Standard bestätigen. Mein Tipp, eine RAW Datei verwenden, die mit niedrigem ISO Wert entstanden ist. Zum Import benötige ich einen Zielordner. Wie vorher gezeigt verwende ich zunächst einen Zielordner mit Kameranamen auf der Festplatte des Laptops. Warum? Weil nach dem Import die nächste Sichtung stattfindet und i.d.R. ein Großteil der RAW Dateien diesen Prozess wegen irgendwelcher Mängel nicht übersteht.

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Öffnen wir also unter „Datei“ die Funktion „Fotos importieren“, es öffnet sich das Fenster

Links wähle ich meine CF Karte, die mit EOS_Digital benannt wurde, kann auch der Kamera Name sein. Hinweis: Die CF Karte sollte immer nur für die gleiche Kamera benutzt werden, da sonst die durchgehende Bildnummerierung verloren gehen und auf „0“ zurückgesetzt wird. In der rechten Spalte die Einstellungen und das Ziel auswählen. Dateiverwaltung - Vorschau rendern – Standard Mögliche Kopien nicht importieren – Häkchen Dateiumbenennung: Nein Entwicklungseinstellung: Hier jetzt den zuvor erstellten Vorgabenordner auswählen und anklicken. Metadaten: Hier den eigenen, unter Metadaten erstellten Ordner auswählen. Ziel: auf das + klicken und einen neuen Zielordner auf der Festplatte auswählen. Ordnen – „Nach Datum“ anwählen Datumsformat: wie gewünscht auswählen. Wichtig: Ganz unten ist die Abspeicherung der Importvorgabe angelegt. Auf den rechten Auswahlbutton „ohne“ klicken und das Auswahlfenster öffnet. Hier werden unsere Einstellungen Kameraspezifisch unter „Aktuelle Einstellungen neu Speicher“ abgelegt, Ordnername z.B. „EOS 1D Mark III Import“ und „EOS 50D Import“ sowie weiter Kameras oder auch Handy Kameras. Vorteil, werden mehrere Kameras eingesetzt wird beim Import der RAW oder JPEG Dateien in dieser Leiste immer nur die Kamera ausgewählt und alle Vorgaben sind automatisch eingestellt.

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Bearbeitung der Bilder in LR 4.3 Nach dem Import ist eine Auswahl der Bilder angesagt. Ich kann da nur von meiner Vorgehensweise sprechen, die sich aber auch mit den eigenen wachsenden Ansprüchen an ein optimales Bild immer strengeren Gesichtspunkten unterzieht. Also, was Gestern vielleicht noch durch gegangen ist wird mit den neuen, besseren Aufnahmen ein Fall für den „Papierkorb“. Ebenso wenn technische Mängel, fehlende Grundschärfe, falsche Belichtung offensichtlich das Bild unbrauchbar machen. Man kann auch in der EBV nur das herausholen was im RAW vorhanden ist. Wenn das importierte, unbearbeitet RAW in der 100% Ansicht diese Kriterien nicht erfüllt wird es auch durch die Bearbeitung in LR nicht zu einem technisch guten Bild. Diese Aufnahmen werden bei mir sofort gelöscht. Modul „Entwickeln“ in LR. Der wichtigste Punkt ist zu wissen, dass alle Veränderungen währen der Bildbearbeitung in der RAW Dateien über den Button „Zurücksetzen“ in der unteren Bearbeitungsleiste rückgängig gemacht werden können und das Original RAW erhalten bleibt. Achtung: Es kann aber vorkommen das LR bei der Benutzung des Button „Zurücksetzen“ auch die persönlichen Vorgaben zurück setzt und auf „Standard“ LR Vorgaben einstellt. Beim nächsten Import ist daher daruaf zu Achten, das in der Vorgabe die Persönliche Vorgabe ausgewählt wird. Das Histogramm: Das Histogramm zeigt uns die Lichtverteilung im Bild an. Ideal ist es wenn das Gebirge sich in der Mitte des Histogramms befindet. Stößt das Gebirge an den linken Rand ist das Bild bzw. Teile des Bild unterbelichtet, die Schwarzen Bereich haben keine Struktur mehr. Stößt das Histogramm an den rechten Rand an sind insbesondere die hellen Teile des Bildes überbelichtet und zeigen keine Struktur mehr. Die Lichter sind ausgefressen. Klick man auf die 2 Pfeile in der linken und rechten oberen Ecke des Histogramms werden diese mit weißem Rand markiert und alle kritischen Bildbereiche in der Aufnahme sichtbar. Wird ein Dreieck Symbol im linken Rechteck angezeigt sind Schwarze Bereiche aufzuhellen, sind Dreieck-Symbole im Linken Rechteck zu sehen ist in den hellen Bereichen zu korrigieren. Ein weißes Dreieck zeigt die Gesamtsituation der RGB Farbbereiche an, Rot, Grün oder Blaues Dreieck zeigt auch den einzelnen Farbkanal der RGB Farben an, der angepasst werden soll. Unter dem Histogramm ist die Bildbearbeitungsleiste angeordnet. Das Rechteck symbolisiert das Freistellungswerkzeug, mit dem das Bild ausgerichtet und der Bildausschnitt festgelegt werden kann. Der Kreis mit Pfeil öffnet den Kopierstempel, mit dem störende Bildinhalte durch Kopie anderer Bildteile überlagert werden können. Für viele mit das wichtigste Tool, aber für mich in der Naturfotografie nur am Rande einsetzbar. Der schwarze Punkt signalisiert das Tool für die „rote Augen“ Reduzierung. Das stehende Rechteck symbolisiert die Verwendung des Verlaufsfilters, beim Anklicken öffnet sich das Menu mit den einzelnen Einstellungspunkten dazu. Beim Anklicken des Pinsels öffnet sich zusätzlich noch die Einstellungseben für das Pinselwerkzeug. Ich kann eigentlich nur empfehlen dass man die Funktionen ausgiebig selber austesten um sich der Wirkung der einzelnen oder auch mehrfach benutzen Tools bewusst zu werden. Mit dem Bildbearbeitungstool kann man in den Aufnahmen Korrekturen ausführen. Wichtigster Punkt dabei ist es zu wissen, dass alle Veränderungen in der RAW Dateien über den Button „Zurücksetzen“ rückgängig gemacht werden können. Grundeinstellungen Weißabgleich: Gehe ich zu einer Veranstaltung mache ich ein paar unterschiedliche Aufnahmen und lege meine scheckkartengroße Graukarte (18% Grauanteil) in den Bereich der Aufnahme und kann so später mit der Pipette den Weißabgleich bei der Bearbeitung prüfen und Korrigieren. In der freien Natur ist das nur bedingt möglich,

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daher benutze ich in der Kamera die Einstellung des Weißabgleich „AWB“ und in LR die Einstellung „Wie Aufnahme“. Bin ich jedoch bei der Bildbearbeitung der Meinung, dass der WA nicht richtig passt, regle ich nach. Habe ich im Bild deutliche, gleichmäßige Grauanteile, so verwende ich die Pipette zur Farbaufnahme für den Grauwert und bestimme den Weißabgleich neu. Das geht auch Manuell durch die Schieberegler, ebenso die Korrektur von Farbstichen in den Aufnahmen. Letztlich entscheidet der persönliche Eindruck des Fotografen wie der WA nach eigenen Farbempfinden nachgeregelt wird. Tonwert: Das neue Modul in LR 4 bietet wesentlich verbesserte Ergebnisse als das noch in LR 3.6 möglich war. Alle Regler sind jetzt von 0 bis + - 100 einsetzbar und bringen sehr gute Korrekturergebnisse. Dieses Entwicklungsmodul ist für mich der größte Fortschritt in LR 4. So kann jetzt auch als erste Kontrolle ruhig mal der „Automatik“ Button betätigt werden und die dann aufgezeigten Einstellungen als Basis für die persönliche Bildeinstellung verändert werden. Insbesondere die neuen Schieberegler für Lichter (Spitzlichter) und Tiefen (Schattenbereiche) können direkt mit guten Ergebnissen sehr oft eingesetzt werden. Belichtung: Bei der RAW Entwicklung korrigiere ich hier die Belichtung nach eigenem empfinden etwas nach. Kontrast: Je nach Bild und Geschmack leichte Veränderungen in den +- Bereich, wir aber von mir selten eingesetzt. Lichter: Das Tool setze ich bei angezeigten ausgebrannten Stellen und größerem Anteil von hellen Bildbereichen ein. Man kann heute die Schieberegler fast ohne Ausnahme in den + oder – Bereich verschieben und voll benutzen, besonders in Abstimmung mit dem Belichtungsregler. Tiefen (Schattenbereich): Habe ich dunkle Bildpartien in der Aufnahme kann mit dem Tiefenregler + oder - korrigieren, ebenso bei Unterbelichtung der Aufnahme generell. Wie beim Lichter Regler ist der Tiefenregler in Abstimmung mit dem „Schwarz“ Regler Weiß: Der Schieberegler beeinflusst nur die Mitteltöne und ist ebenfalls sehr gut Einsetzbar. Er beeinflusst nur die im Histogramm ersichtlichen Daten rechts vom Belichtungsregler. Schwarz: Über den Schwarzpunkt werden ebenfalls die Hell-Dunkelbereich der Aufnahme geregelt. Geringe Veränderungen in den +- Bereich unterstützen die Bildwirkung. Ich empfehle daher von Anfang an die Grenzwertanzeige in den Dreiecken des Histogramms zu aktivieren. So hat man eigentlich immer die Kontrolle, dass die gewählte Einstellungen im geordneten Rahmen erfolgt sind. Präsenz Klarheit: Mit dem Klarheitsregler wird eine Lokale Kontrasterhöhung oder Verminderung erzeugt. Veränderungen in den + Bereich erhöhen den Kontrast und lassen das Motiv klarer und schärfer erscheinen. Meine Standard Einstellung ist +-0 Bestimmte Motive können bis maximal +35 angesteuert werden. Darüber hinaus besteht die Gefahr von unscheinbaren Lichthöfen um die Motive. Bewegt man den Klarheitsregler in den Minus Bereich wird das Bild weicher dargestellt. Das ist einer der einfachsten Weichzeichner wenn man Portraits etwas weicher zeigen möchte. Dynamik: verstärkt die Bildwirkung, meine Basiseinstellung +-0 Sättigung: wer satte Farben mag kann hier auch noch höhere Werte einstellen, mein Standard +-0 Gradationskurve: Man kann mit den Schieberegelern die Lichter, Helle Mitteltöne, Dunkle Mitteltöne und Tiefenlichter beeinflussen. Ich mache das i.d.R. mit dem Aufnahmepunkt oben links. Diesen anklicken und dann gezielt in den Bildbereich klicken und mit gedrückter Maustaste nach oben oder unten ziehen bis man die gewünschte Veränderung in dem Bildbereich erzielt. Das Gleiche kann man im Bereich Farbtöne, Sättigung, Luminaz mit der Maus oder mit einzelnen Schiebereglern durchführen bis der gewünschte Farbton, z.B. der Himmel im Blauton verstärkt wird.

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Details: Das ist jetzt der wichtigste Bereich und betrifft die Schärfung und Entrauschung des RAW Bildes. Um das gesamte Tool, auch die Rauschreduzierung zu nutzen, muss der Schärfe Regler Betrag aktiviert sein, also mindestens auf 1 stehen. Wir haben mit der Entwicklungseinstellung den Schärferegler daher schon auf + 1 voreingestellt. Ganz Wichtig: Das Entrauschen des Bildes muss vor der Schärfung erfolgen. Rauschreduzierung: Erster Schritt: Farbe: - Als erstes schieben wir den Regler „Farbe“ nach rechts, da der Großteil des Bildrauschens durch das „Farbrauschen“ entsteht. Ich beobachte das Bild bis keine Verbesserung mehr entsteht, in der Regel habe hier Standardwerte von 30 – 45. Diese Werte sind natürlich abhängig von der ISO Zahl der aufgenommenen RAW Datei. Da ich in der Naturfotografie, trotz der technischen Möglichkeiten der Kamera meine ISO auf 800 begrenze, habe ich mit dem Bildrauschen auf Grund hoher ISO Zahlen keine Probleme. Der Farb- Detail Regler kann auf 50 eingestellt werden. Zweiter Schritt: Luminanz: Der Luminanz Regler wird so weit nach rechts verschoben bis das Bildrauschen in dem vergrößerten Ausschnitt dem eigenen Empfinden entspricht. In der Regel habe ich da Werte zwischen 0 – 50. Der Detail Regler kann bei 50 voreingestellt werden. Wird die Luminaz größer 50 eingestellt wird auch der Detail Regler nachgezogen. Der Kontrast steht bei mir i.d.R. bei einem Einstellwert von 25. Achtung! Die Rauschreduzierung wird immer auf das gesamte Bild angewendet. Und jetzt kommt das wichtigste – das Maskieren vor dem Schärfen! Schärfen der Aufnahme: Maskieren: - Schieben sie den Maskierungsregler nach rechts, was geschieht? Nichts! Die „Alt“ Taste drücken und den Markierungsregler langsam nach rechts schieben – Es wird ein Schwarz-Weiß Bild sichtbar mit abnehmendem Weißanteil im Bild, je weiter sie den Regler nach rechts schieben. Vereinfacht gesagt, alle Weißen Bereich werden später vom Schärferegler angesprochen und entsprechend der Einstellung geschärft. Je weiter der Regler mit gedrückter „Alt“ Taste nach rechts geht umso weniger Weißanteile sind im Bild enthalten und werden beim Schärfen angesprochen. Auf diese Weise kann man den Hintergrund des Bildes aus dem Schärfungsprozess gut ausschließen. Je weiter man nach rechts regelt werden nur noch die markanten Kanten im Bild gezeigt und dementsprechend auch nur diese Bereiche geschärft. Betrag: - Nach dem Maskieren ziehen wir den Schärferegler nach rechts, ich habe hier Werte von 1 – 50 bei mir stehen. Radius: - steht bei mir immer auf dem eingestellten Wert 1 Details: - Mit der Detail Regelung kann man die Schärferegelung verfeinern. Mein Einstellungswert wird in jedem Bild neu gesetzt, den Max. Wert von 50 überschreite ich eigentlich nie. Jetzt sind wir mit der Entwicklung des Bildes fertig. Hier in Lightroom bleibt die veränderte RAW Datei so bestehen wie wir sie gerade bearbeitet haben.

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Speichern und Exportieren. LR bietet die Möglichkeit das fertig entwickelte RAW Bild in dem sehr guten Katalog Modul für alle Zwecke abzulegen und jederzeit wieder zur Weiterbearbeitung aufzurufen. Ich schlage dazu vor ein Zielverzeichnis angelegt, das mit der Ordnerstruktur des RAW Verzeichnis für die RAW Dateien auf der externen Festplatte identisch ist. Beispiel Ordnerstrukturen: Ich benutze für die RAW Dateien und JPG Dateien 2 unterschiedliche Laufwerke. Die RAW werden auf einem Externen Laufwerk abgespeichert, das dient gleichzeitig der Datensicherung. Die jederzeit neu reproduzierbaren JPG Dateien, die hauptsächlich für den Upload ins Internet, z.B. ans Dforum oder Homepage benötigt werden sind auf einem Laufwerk der Festplatte im PC / Laptop abgelegt. Ich benutze für beide Laufwerke die gleichen Verzeichnisstrukturen, siehe nachfolgendes Beispiel. Laufwerk „G“ ist intern, Laufwerk „I“ Fotoalbum ist auf der externen Festplatte. Bild 1 Import Ordner und JPG Ordner

Bild 2 RAW Ordner auf externem Laufwerk

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Die fertig bearbeiteten RAW Dateien verschiebe aus dem Kamera – Import Ordner in das strukturierte RAW Verzeichnis der Bibliothekdiese, je nach Bildthema in das entsprechend Register auf die externe Festplatte. Also z.B. den Hausrotschanz in den Ordner „Bird Species - Vogelarten“ / 27.0 Drosseln – Turdidae / Hausrotschanz – Black Redstart – Phoenicurus ochruros. Wenn alle bearbeiteten RAW Dateien auf der externen FP abgelegt sind markiere ich dort die für den Export und Umwandlung bestimmten Dateien unter Mithilfe des Bibliothekfilters / Text / Attribut / Metadaten und wähle dann mit rechter Maustaste das Modul Export - Exportieren. Nach dem Klicken mit der rechten Maustaste auf ein Bild öffnet sich das Auswahlmenu , ein weiterer Klick auf „Exportieren“ öffnet ein kleines Fenster für den Export in dem der „Export“ noch einmal bestätigt werden muss. Jetzt öffnet sich das Exportfenster, als erstes wird die Zieladresse für den Export ausgewählt. Speicherort für den Export:

1. Als Speicherort – „Spezieller Ort“ im Auswahlmenu anwählen. 2. „Wählen“ anklicken und das Laufwerk und den Zielordner für die JPEG’s anwählen. 3. Eventuell einen weiteren Unterordner neu eintragen und mit Häkchen dazu wählen

Dateibenennung nicht aktiviert Der Ordnername wird weiter benutzt.

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Dateieinstellung: – Format: „JPEG“ auswählen – Farbraum: „sRGB“ auswählen Qualität für Internetanzeige ist 70 ausreichend, für den Ausdruck gehe ich bis auf 100

Bildgröße: - In Bildschirm einpassen – Breite und Höhe: B = 1200, H = 800 (speziell für Dforum) Hier kann alternativ auch die Größe für Bildschirm oder Papiergrößen für den Ausdruck angewählt werden. Auflösung: 300 dpi (Pixel/Zoll) ist für den Bildschirm nicht so wichtig, aber hochwertiger Fotodruck wird i.d.R. mit dieser Einstellung durchgeführt. Ausgabeschärfe: - Schärfen für Bildschirm: aktiviert, Stärke: Standard Alternativ kann hier auch die Schärfung für den Ausdruck angewählt werden, dann hier Druckart und Papiersorte auswählen.

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Metadaten: - hier hat man die Auswahl die mit dem Bild verknüpften Metadaten zu minimieren oder mit entsprechender Software für jeden lesbar anzuhängen. Wasserzeichen: - Um das Copyright am Bild zu schützen wird das Feld markiert und entsprechend der im Register Bearbeiten / Wasserzeichen bearbeiten / festgelegten Angaben eingefügt. Ich empfehle hier jedem zu mindestens seinen Namenszug im Bild zu platzieren. Zum Schluss wir die Aktion mit dem Button „Exportieren“ ausgelöst und abgeschlossen. Das Exportierte JPG kann jetzt über E-Mail als Anhang oder Upload ins Web verwendet werden. Ich glaube, ich habe „Fertig“. Beschrieben habe ich hier den Stand meiner persönlichen Vorgehensweise mit dem Programm LR 4.3. Mit den wesentlichen Verbesserungen in LR 4 gegenüber der vorherigen Version LR 3 ist das Programm auch für mich inzwischen wieder eine Alternative zur Detaillierten Bildbearbeitung in Photoshop CS 6. Allzeit gutes Licht, Albert Stöcker