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ņ LA LAGUNA: TENERIFFAS KULTURELLES HERZ Bummeln zwischen Bauwerken, Bodegas und Parks ņ TOUREN IN DEN LORBEERWALD Das urwüchsige Anaga-Gebirge TENERIFFA Mit 4GKUGCVNCU QHũKPG XGTH½IDCT E-BOOK-AUSGABE

Mit 4GKUGCVNCU QH i KPG XGTH½IDCT TENERIFFA · Im „ewigen Frühling“ wachsen exotische Früchte, die zu Marmelade, Chutney und Kompott verarbeitet werden. Die beste Auswahl finden

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Page 1: Mit 4GKUGCVNCU QH i KPG XGTH½IDCT TENERIFFA · Im „ewigen Frühling“ wachsen exotische Früchte, die zu Marmelade, Chutney und Kompott verarbeitet werden. Die beste Auswahl finden

LA LAGUNA: TENERIFFAS KULTURELLES HERZ Bummeln zwischen Bauwerken, Bodegas und Parks

TOUREN IN DEN LORBEERWALD Das urwüchsige Anaga-Gebirge

TENERIFFAMit

E-BOOK-AUSGABE

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A GARACHICO Im Nordwesten Teneriffas

liegt der mit schönen

Kirchen und Kolonialbauten

reich gesegnete Ort mitten

auf einer Lavazunge → S. 33

B MASCA Das uralte Dorf klebt in den

schroffen Hängen des Teno-

Gebirges → S. 36

C DRAGO MILENARIO Den „Tausendjährigen

Drachenbaum“ in Icod de

los Vinos bestaunte schon

Alexander von Humboldt

→ S. 38

D CASAS DE LOS BALCONES Diese Häuser in La Orotava

sind beispielhaft für die

kanarische Architektur

→ S. 41

E CUMBRE DORSAL Von La Laguna aus führt die

schönste Autostrecke der

Insel in die einsame Welt

des Teide-Nationalparks

→ S. 57

F IGLESIA DE NUESTRA SEÑORA DE LA CONCEPCIÓN Die älteste Kirche in Santa

Cruz galt schon im 16. Jh.

Seefahrern als Wahrzeichen

der Stadt → S. 60

G PARQUE GARCÍA SANABRIA Nach der Neugestaltung ist

Santa Cruz’ Stadtpark wie-

der ein Genuss für die Sinne

→ S. 61

H PLAYA DE LAS TERESITAS Teneriffas schönster Pal-

menstrand liegt nördlich

von Santa Cruz → S. 65

I TELEFÉRICO Nicht auslassen darf man

die Seilbahnfahrt auf den

höchsten Berg Spaniens,

den Teide → S. 70

J WANDERUNGEN Ausflüge in die Cañadas des

Teide-Nationalparks sind

ein unvergessliches Erlebnis

→ S. 70

K ABAMA Kurzer Name – Riesenhotel.

Das Luxusresort ist die beste

Unterkunft im Süden mit

Wellnesszentrum und eige-

nem Golfplatz → S. 93

L LORO PARQUE Der mit vielen Attraktionen

gespickte Freizeitpark besitzt

die weltgrößte Papageien-

sammlung → S. 107

M SIAM PARK In der riesigen Wasser-

landschaft gleiten Sie auf

einem künstlichen Wildfluss

dahin. Es plätschert in der

„Wasserstadt“, und im „Wel-

lenpalast“ ist die Brandung

surftauglich → S. 109

N CARNAVAL Der Karneval in Santa Cruz

steht an Pracht dem brasilia-

nischen in nichts nach. Viele

Tinerfeños bereiten sich das

ganze Jahr darauf vor, und

wenn es so weit ist, feiern

sie exzessiv → S. 110

O CORPUS CHRISTI An Fronleichnam werden

in La Orotava herrliche

Ornamente aus Blumen,

Meersalz und gefärbtem

Sand gelegt → S. 111

Die wichtigstenMARCO POLOHighlights!Diese Highlights sind im Reiseatlas, in der Faltkarte und auf dem hinteren Umschlag eingezeichnet

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MARCO POLO Koautorin Izabella Gawin

Izabella Gawin kennt die Kanaren wie ihre

Westentasche. Sie hat ihre Doktorarbeit über die

Inseln verfasst, dazu mehrere Wander- und

Reiseführer geschrieben. Auf der ITB in Berlin 2011

wurde sie mit einem Autorenpreis für ihr „Reisefüh-

rerschaffen“ ausgezeichnet. An Teneriffa fasziniert

sie vor allem „Väterchen Teide“, mit knapp 4000 m

einer der höchsten Vulkane weltweit, mit einer

gigantischen Felsarena zu seinen Füßen.

www.marcopolo.de/teneriffa

TENERIFFA

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YMBOLE

yz Insider-Tipp

h Highlight

r r r r Best of …

a Schöne Aussicht

g Grün & fair: für ökologi-sche oder faire Aspekte

(*) kostenpfl ichtigeTelefonnummer

PREISKATEGORIEN HOTELS

€€€ ab 150 Euro

€€ 70 – 150 Euro

€ bis 70 Euro

Preise für ein Doppelzimmer pro Nacht mit Frühstück (Hotels) bzw. pro Wohnein-heit (Apartments)

PREISKATEGORIEN RESTAURANTS

€€€ ab 20 Euro

€€ 10 – 20 Euro

€ bis 10 Euro

Preise für ein für das jeweili-ge Restaurant typische Essen mit Vorspeise und Hauptgericht

Der Nordwesten → S. 32

Der Nordosten → S. 52

← UMSCHLAG VORN: DIE WICHTIGSTEN HIGHLIGHTS

4 DIE BESTEN INSIDER-TIPPS

6 BEST OF ... r TOLLE ORTE ZUM NULLTARIF S. 6

r TYPISCH TENERIFFA S. 7

r SCHÖN, AUCH WENN ES REGNET S. 8

r ENTSPANNT ZURÜCKLEHNEN S. 9

10 AUFTAKT

16 IM TREND

18 STICHWORTE

24 ESSEN & TRINKEN

28 EINKAUFEN

30 DIE PERFEKTE ROUTE

32 DER NORDWESTEN GARACHICO, ICOD DE LOS VINOS,

LA OROTAVA, PUERTO DE LA CRUZ

52 DER NORDOSTEN BAJAMAR & PUNTA DEL HIDALGO,

LA LAGUNA, SANTA CRUZ DE TENERIFE,

TACORONTE

68 NATIONALPARK

Die besten Insider-Tipps → S. 4

Best of ... → S. 6

Titelthemen: La Laguna: Teneriffas kulturelles Herz S. 54 | In den Lorbeerwald S. 96

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INHALT

Nationalpark → S. 68

Der Südosten → S. 72

Reiseatlas → S. 126

Der Südwesten → S. 78

GUT ZU WISSEN Geschichtstabelle → S. 12Spezialitäten → S. 26Bücher & Filme → S. 59Die Umwelt im Urlaubsparadies → S. 63Was kostet wie viel? → S. 117Wohlfühloasen → S. 118Wetter → S. 120

KARTEN IM BAND(128 A1) Seitenzahlenund Koordinaten verweisenauf den Reiseatlas (0) Ort/Adresse liegt außer-halb des Kartenausschnitts

Karten zu Puerto de la Cruz und Santa Cruz de Tenerife im hinteren UmschlagKarte zu Playa de las Améri-cas/Los Cristianos → S. 86

FALTKARTE f(f A1) verweist auf die herausnehmbare Falt karte

Es sind auch die Objekte mit Koordinaten versehen, die nicht im Reiseatlas stehen

UMSCHLAG HINTEN:FALTKARTE ZUM HERAUSNEHMEN →

DER SÜDOSTEN 72 CANDELARIA, GÜÍMAR

DER SÜDWESTEN 78 LOS CRISTIANOS, PLAYA DE LAS

AMÉRICAS, PUERTO DE SANTIAGO

AUSFLÜGE & TOUREN 96 SPORT & AKTIVITÄTEN 102 MIT KINDERN UNTERWEGS 106 EVENTS, FESTE & MEHR 110 ICH WAR SCHON DA! 112 LINKS, BLOGS, APPS & MORE 114 PRAKTISCHE HINWEISE 116 SPRACHFÜHRER 122

REISEATLAS 126

REGISTER & IMPRESSUM 142 BLOSS NICHT! 144

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yz Feste feiern

Bei der größten Wallfahrt der Ka-

naren erleben Sie religiöse Hinga-

be und Fiestataumel. Zu Ehren von

Maria Lichtmess (Candelaria) kom-

men Zehntausende – einige auch

mit dem Boot → S. 111

yz Stilvoll wohnen

Der ehemalige Adelssitz La Quinta

Roja in Garachico wurde in ein herr-

liches Landhotel verwandelt: mit

Patio, Dachterrasse, gutem Essen

und Wein → S. 35

yz Für Aktive

Abseits der Küsten wartet Teneriffa

mit einer atemberaubenden Natur

auf. Wer sie näher kennenlernen

will, quartiert sich im Aktivhotel

Luz del Mar ein → S. 38

yz Gaumenkitzel

Knackfrisch sind die – vorwiegend

vegetarischen – Speisen im El Cala-

bacín. Zur Frische gesellt sich eine

fantasievolle Zubereitung von Ge-

müse & Co. → S. 47

yz Fisch, frisch vom Fischer

Wenige Urlauber, aber umso mehr

einheimische Wochenendausflüg-

ler finden Sie in den kleinen Küsten-

orten Las Aguas und San Andrés.

Die Meeresbrise weckt den Appetit,

und die Ware kommt (meist) frisch

vom Boot auf den Tisch → S. 65

yz Gut und günstig

Das „Kräuterchen“ (La Hierbita)

in Teneriffas Hauptstadt ist be-

sonders bei jungen Leuten beliebt.

Hier gibt es eine große Auswahl

an Tapas und generöse Portionen

kanarischer Hausmannskost, dazu

natürlich heimischen Wein → S. 63

yz Zu Hirten und Bauern

Mitten im wolkenverhangenen

Lorbeerwald steht ein kleines Be-

sucherzentrum, das über Wande-

rungen in den Montañas de Anaga

informiert. Darunter liegt ein uriger,

als Lehrpfad angelegter Rundgang.

In nur einer Stunde Gehzeit offen-

bart er viel von der Schönheit des

„verzauberten Waldes“ → S. 59

Die bestenMARCO POLOInsider-Tipps

Von allen Insider-Tipps finden

Sie hier die 15 besten

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yz Zum Höhlendorf

Wo die Straße an schroffen Klippen

endet, startet ein markierter Wan-

derweg. Durch einsame Schluchten

windet er sich hinauf zum Bergwei-

ler Chinamada. Dort leben die Dorf-

bewohner wie vor Jahrhunderten in

Höhlenhäusern → S. 54

yz Traumstraße

Eine Panoramastraße erschließt

den Höhenzug des Anaga-Gebirges.

Von Aussichtspunkten schauen Sie

bis zum Meer. Hier zeigt sich die

Insel von ihrer urtümlichsten Seite

(Foto li.) → S. 97

yz Musik im Auditorio

Jede Woche wieder finden in Tene-

riffas ungewöhnlichstem Bauwerk

Konzerte aller Musikrichtungen

statt → S. 60

yz Individualistenstrand

Die schwarzsandige Playa del Bol-

lullo mit ihrer Strandbar bei Puerto

de la Cruz ist von Touristen noch

kaum entdeckt → S. 48

yz Wenn es Nacht wird

Unter einer alten Steinbrücke liegt

La Noria, Santa Cruz’ Ausgehviertel.

In stimmungsvoll beleuchteten Fuß-

gängerstraßen trifft sich die Szene

in Bars und Bodegas → S. 64

yz Unter Einheimischen

Casa La Verita und Cha Carmen hei-

ßen die beiden Landhäuser in den

Hügeln zwischen Arico und Fasnia,

weitab von jeglichem Tourismus

→ S. 76

yz Walen begegnen

Von den Häfen des Südwestens ste-

chen täglich Schiffe wie die „Lady

Shelley“ in See, um sich auf die

Suche nach Delphinen und Walen

zu begeben (Foto u.) → S. 81

yz Picknick auf dem Mond

Wasser und Wind haben aus dem

Kalkstein der Paisaje Lunar bizarre

Gebilde geformt. Am urigen Pick-

nickplatz Los Lajas liegt auch ein

unregelmäßig geöffnetes Lokal

→ S. 100

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TOLLE ORTE ZUM NULLTARIFNeues entdecken und den Geldbeutel schonen

r r r r Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus

r Park hoch über der Stadt 

Von der Küstenplattform in Puerto de la Cruz steigen Sie über ver-

schlungene Wege und vorbei an Wasserfällen zum Parque Taoro (Foto)

hinauf. Oben ist ein Grandhotel alten Stils zu bewundern und grüne,

von subtropischen Pflanzen gesäumte Rasenflächen → S. 46

r Baden in der Natur

Während die Wellen an die Mauer branden und haushohe Gischtfah-

nen in die Luft schicken, können Sie in den Naturschwimmbädern von

Bajamar seelenruhig ihre Runden drehen. Nur wenige Orte im Norden

bieten die Möglichkeit zu einem so sicheren Bad → S. 53

r Vom Markt- zum Kunsttempel 

Im Centro de Arte La Recova, der ehemaligen Markthalle von Santa

Cruz, wird nicht mehr mit Früchten gehandelt, sondern Kunst ausge-

stellt – darunter Fotografie, experimentell und ungewöhnlich → S. 66

r Weinhaus zum Anfassen 

Das große Gehöft in El Sauzal lockt mit schöner traditioneller Archi-

tektur und Weitblick aufs Meer. Zugleich beherbergt der Hof als Casa

del Vino ein „Weinhaus“ für Teneriffas beste Tropfen, deren Geschichte

anschaulich nacherzählt wird → S. 27, 67

r Besucherzentrum im Nationalpark 

Im Centro de Visitantes El Portillo nehmen Sie an der geologischen

Entstehungsgeschichte der Insel teil. Der Vulkantunnel bebt,

rote Lava wälzt sich herab und Rumpeln erfüllt den Raum.

Ein botanischer Steingarten mit einheimischer Alpinflora

rundet den Besuch ab → S. 71

r Eine Landschaft wie gemalt

„... nirgends ein so mannigfaltiges, so anziehendes,

durch die Verteilung von Grün und Felsmassen so

harmonisches Gemälde vor mir gehabt zu haben“,

schrieb Humboldt 1799, als er das Valle de la Orota-

va sah. Ihm zu Ehren wurde hier ein Aussichtspunkt

mit herrlicher Sicht (und Café) errichtet → S. 32

BEST OF ...

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r Drachenbaum ohne Drachen 

Er ist eines der Wahrzeichen von Teneriffa: Zwar ist

der Baum mit der üppigen Krone eigentlich ein Li-

liengewächs, er kann jedoch bis zu 1000 Jahre

alt werden. Der schönste und größte Drago

wächst in Icod de los Vinos → S. 38

r Kanarische Köstlichkeit 

Getreide, geröstet und fein gemahlen:

Das ist gofio, das nährstoffreiche Grund-

nahrungsmittel der Ureinwohner. Lange

Zeit als Arme-Leute-Essen verpönt, ist es

nun beliebte Zutat der neuen kanarischen

Küche, z. B. im El Duende → S. 24, 48

r Blick ins All 

Auf dem Dach der Insel fühlt man sich wie in einem

Science-Fiction-Film: die metallisch-weißen Türme des

Observatorio del Teide (Foto) starren in den blauen Himmel,

der so klar ist, dass er beste Ausblicke ins Universum zulässt → S. 71

r Die Kiefer – eine Überlebenskünstlerin 

Im Waldgürtel unterhalb der Cañadas wächst die Kanarische Kiefer.

Mit ihren extrem langen Nadeln „kämmt“ sie Feuchtigkeit aus den

Wolken; die dicke Rinde schützt sie sogar vor Feuersbrünsten. Ein he-

rausragendes Exemplar ist der Pino Gordo → S. 77

r Sonnengereiftes 

Im „ewigen Frühling“ wachsen exotische Früchte, die zu Marmelade,

Chutney und Kompott verarbeitet werden. Die beste Auswahl finden

Sie bei Delicias del Sol in Chío – hier ist alles bio → S. 95

r Steinpyramiden 

Vielerorts dienen perfekt aufeinandergestapelte Steine als Feld- und

Straßenmauern. In Güímar aber wurden sie zu kunstvollen Pyramiden

geschichtet. Sie gelten als Indiz dafür, dass die Kanaren lang vor Ko-

lumbus ein Bindeglied zwischen Alter und Neuer Welt waren → S. 75

r Filigrane Rosetten 

In Vilaflor machten die Frauen aus der Not eine Tugend: Um die

Haushaltskasse aufzubessern, klöppelten sie abends Spitzenrosetten.

Noch heute werden im Bergdorf auf diese Weise Decken, Läufer und

Umhänge geschaffen → S. 77

TYPISCH TENERIFFADas erleben Sie nur hier

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r In der Höhle des Windes 

Hoch über Icod de los Vinos fräst sich einer

der längsten Lavatunnel der Welt tief in den

Gebirgsstock. Ein kurzes Stück können Sie

besichtigen. Zuvor werden Sie im Besu-

cherzentrum der Cueva del Viento in

seine Entstehung eingeweiht → S. 40

r Sich im Universum verlieren

Das spannendste Museum in La Laguna

ist das Museo de la Ciencia, in dem Sie in

die Geheimnisse des Kosmos eintauchen:

Milchstraße, Supernova, schwarze Löcher –

alles anschaulich erklärt → S. 55

r Neue Kunst

Der Avantgardebau ist clever konzipiert: Im TEA (Te-

nerife Espacio de Arte, Foto) machen Wechselausstellun-

gen mit neuer Kunst bekannt, dazu gibt es eine Dauerausstellung

des auf Teneriffa geborenen Surrealisten Óscar Domínguez → S. 62

r Im Einkaufstempel 

Schlendern, schauen, shoppen auf sieben Etagen: Mode, sortiert

nach Marken, dazu Kosmetik, Parfümerie und Schmuck. Und auch die

Kulinaria-Abteilung von El Corte Inglés kann sich sehen lassen → S. 64

r Pyramide mit Innenleben 

Kolonnaden, Tempel und mittendrin die Pirámide de Arona – im Her-

zen von Playa de las Américas ist alles auf antik getrimmt. Bei der

allabendlichen Show in der Pyramide erwarten Sie aber keine Gladia-

toren, sondern leidenschaftlich entflammte Flamenco-Tänzer → S. 89

r Stimmung in der Markthalle 

Am Wochenende pilgern alle in die Markthalle (besonders schön die in

Adeje). Hier gibt’s Frisches zu günstigem Preis, angeboten von einhei-

mischen Bauern. Ein Glas Wein mit einer Tapa in der Marktbar rundet

das Erlebnis ab → S. 90

BEST OF ...SCHÖN, AUCH WENN ES REGNETAktivitäten, die Laune machen

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r Sundowner mit Stil 

Sonnenuntergang-Fans finden die schönste Kulisse vor der Villa Cortés,

wo Surfer ein letztes Mal für diesen Tag ihre geliebten Wellen abreiten.

Einen Drink bestellen und die Gedanken schweifen lassen → S. 86

r Weiße Badeseenlandschaft 

Lago de Martíanez heißt die weitläufige, in vielen Rundungen ange-

legte Poollandschaft (Foto) von Puerto de la Cruz. Palmen spenden

Schatten und Palisadenzäune halten städtischen Trubel fern → S. 106

r Im Schatten von Exoten 

Im Jardín Botánico von Puerto de la Cruz bilden Tropenpflanzen seit

über 200 Jahren einen urwüchsigen Hain. Am Teich oder am Spring-

brunnen können Sie die Seele baumeln lassen → S. 46

r Auftanken im Mencey 

Nach einem Bummel in der Hauptstadt Santa Cruz kommen Sie im

Mencey wieder zu Kräften. Das Grandhotel alten Stils bietet eine

Clubbar und ein Gartencafé, das Restaurant gehört zu den besten der

Insel → S. 64

r Relaxen wie in Fernost  

Das neueste Spa ist zugleich das eleganteste im Süden – es thront

herrschaftlich über einem schönen Strand. Wie der Name Thai Zen

SPAce verrät, setzt es auf fernöstliche Entspannungstechniken → S. 88

r Träumen am Meer 

Der Strand von Bahía del Duque ist klein, aber wunderschön. Auf einer

Liege unterm Bambusschirm ver-

fliegen die Stunden. In ver-

spielten, blau-weißen

Pavillons gibt’s Speis

und Trank → S. 90

r Herkulesfelsen

Wenn Sie früh aufbrechen

oder am späten Nachmit-

tag kommen, genießen

Sie am Mirador von Los

Roques eine der großar-

tigsten Landschaften der

Kanaren mit wenigen

Gleichgesinnten → S. 70

ENTSPANNT ZURÜCKLEHNENDurchatmen, genießen und verwöhnen lassen

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Bild: La Orotava und der Teide

ENTDECKEN SIE TENERIFFA!Nein, von seiner Faszination hat er nichts eingebüßt. Flugzeuge umkreisen ihn in

respektvollem Abstand, bevor sie zur Landung auf Teneriffa ansetzen. Schon aus

großer Entfernung weist er den Weg zu seiner Insel, deren Wahrzeichen er ist. Oft

trennt ihn eine dichte Wolkendecke von der Welt darunter. Dort oben herrscht nur

er über eine lebensfeindliche Mondlandschaft – der König der Vulkane, der Pico del

Teide. Immer hat er die Menschen beeindruckt, ja geängstigt. Noch 1909 gab es an

seinem Nordhang einen Ausbruch.

Schon durch die Legenden des Altertums geisterte eine Insel mit Namen Nivaria,

die „Verschneite“, deren weiße Spitze Seefahrer von Weitem sahen, ohne sie selbst

entdecken zu können. Die Guanchen, die ersten Siedler Teneriffas, vermuteten hinter

den Ausbrüchen des Teide den Zorn des Gottes Guayote. Kolumbus hielt Funken und

Rauch, die er spuckte, für ein böses Omen für seine erste Entdeckungsreise. Alexan-

der von Humboldt bewunderte 1799, wie die ersten Sonnenstrahlen den Gipfel zum

Strahlen brachten, während an der Küste noch Dunkelheit herrschte. Auf dem mit

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3718 m höchsten Berg Spaniens beginnt und endet der kanarische Tag. Und es ist

bei seiner Höhe nicht ungewöhnlich, dass er im Winter schneebedeckt ist – trotz der

südlichen Lage der Kanaren.

Teneriffa, die mit 2034 km2 größte der sieben „Inseln des ewigen Frühlings“, wie man

die Kanaren schon zu Homers Zeiten nannte, begeistert durch Kontraste: Tiefblauer

Ozean und tolle Strände, schroffe Küsten und Schluchten, dichte Wälder und karges

Ödland, der Vulkan Teide inmitten bizarrer Lavameere – die Natur zeigt ihre ganze

Vielfalt. Durch koloniale Städte streifen, Museen und Kirchen entdecken – auch kul-

turell ist einiges los auf Teneriffa. Man sitzt bei den Einheimischen in urigen Bars,

genießt ihre traditionelle Küche, trinkt ihre kräftigen Weine, erlebt ihre Feste. Surfen,

tauchen, wandern, Rad fahren, die Nacht zum Tag machen oder einfach nur die

Die Küste im Inselnorden ist vielfach wild, steil und zerklüftet, wie hier bei Las Aguas

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AUFTAKT

Seele baumeln lassen – auf Teneriffa herrscht nie Langeweile. Und die Sonne scheint

dazu – das ganze Jahr.

Bei der Ankunft fährt aber vielen erst

einmal der Schreck in die Glieder. Der

Süden ist rau und verdorrt. Wasser,

das wird deutlich, ist ein ebenso kost-

bares wie seltenes Gut. Einst breiteten

sich große Wälder über Teneriffa aus, sprudelten Bäche aus den Bergen herab. Die

Spanier begannen Ende des 15. Jhs. mit dem Raubbau an Mensch und Natur. Erst

unterwarfen sie die Guanchen, dann holzten sie Lorbeerbäume und Kiefern ab, an

deren langen Nadeln die Feuchtigkeit der Wolken kondensierte und zu Boden fiel.

Erosion war die Folge, Teneriffas Ökosystem wurde schwer geschädigt. Heute stehen

Kiefern- und Pinienwälder nur noch im Landesinneren, Lorbeer hat im Anaga-Gebirge

im Nordosten überlebt.

Andere einheimische Pflanzen hatten es besser: Die Kanarische Palme mit dickem

Stamm und weit ausladender Krone trifft man überall in den Tälern; cardón, die Kan-

delaberwolfsmilch, besiedelt trockene Gegenden ebenso wie die strauchigen Wolfs-

milchgewächse tabaiba und tajinaste. Der Natternkopf bringt in niederen Lagen im

April weiße und im Hochland von Mai bis Juni rot-violette Dolden hervor. Dort finden

sich auch retama, eine weiß blühende Ginsterart, und codeso, der gelb leuchtende

Geißklee. Kakteen, Mandelbäume, Eukalyptus und sämtliche Obstbäume kamen

dagegen erst mit den Eroberern ins Land, haben aber inzwischen in ihrer neuen

Heimat überall Wurzeln geschlagen. Bananen, Wein und die gesamte Blütenpracht

der Ferienorte – von der Bougainvillea über den Hibiskus bis zur Geranie – existieren

hingegen nur dank ständiger Bewässerung.

Die Guanchen, später auch die Europäer, siedelten bevorzugt auf dem kühlen Hoch-

plateau von La Laguna und im Valle de la Orotava, der grünen Lunge Teneriffas. Zu-

gute kam ihnen dabei der Nordostpassat. Beständig bestreichen die feuchten Winde

den Norden Teneriffas in 700–1700 m Höhe und stauen sich am zentralen Hochland.

Die Wolken regnen sich ab und geben Schatten, was die Temperaturen senkt und die

Vegetation mit Wasser versorgt. In dieser Region ist es stets kühler als im Süden der

Insel. Wer dort allerdings afrikanisches Klima befürchtet – der Schwarze Kontinent

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Wasser ist ein seltenes und kostbares Gut

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