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Mitgliederversammlung Zuchtbericht Eliten-, Kör- und Absatzveranstaltungen Verbandsinformationen Landschaftspflege auf extensiven Bergwiesen im Thüringer Wald, GbR Kieser, Waffenrod Mitteilungen des Landesverbandes Thüringer Schafzüchter e.V. 1 / 2 0 1 8

Mitteilungen - thueringer-schafzucht.de Die Firma Baumann GmbH präsen-tierte im Hof der „Bauernscheune“ die Arbeit am und mit dem Behandlungsstand. Unterstützt wurde die Präsentation

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Mitgliederversammlung

Zuchtbericht

Eliten-, Kör- und Absatzveranstaltungen

Verbandsinformationen

Landschaftspflege auf extensiven Bergwiesen im Thüringer Wald, GbR Kieser, Waffenrod

Mitteilungendes Landesverbandes Thüringer Schafzüchter e.V. 1 / 2 0 1 8

Lehrfahrt Schweiz

Mitgliederversammlung

Mitteilungen des Landesverbandes Thüringer Schafzüchter e.V. 3

Mitgliederversammlung des LandesverbandesThüringer Schafzüchter e. V.

Yvonne Lesser

Am 07. April 2018 nahmen etwa 60 Mitglieder undGäste im gewohnten Ambiente in der „Bauern-scheune“ in Bösleben teil.

Zu Beginn gedachte die Mitgliederversammlung denverstorbenen Mitgliedern Peter Kieser, Torsten Treybig,Helmut Dittmar, Josef Kinz und Manfred Stern ausdem letzten Jahr.

Danach folgte der Rechenschaftsbericht unseres Vor-sitzenden Jens-Uwe Otto, in dem er rückblickend aufdie Arbeit des Verbandes schaute. Er konnte mit eini-gen positiven Nachrichten den Mitgliedern etwas Mutzusprechen. So berichtete Jens-Uwe Otto unter ande-rem über den Stand der vor zwei Jahren gegründetenArbeitsgruppe „Schaf - und Ziegenhaltung in Thürin-gen“ mit dem Ministerium für Infrastruktur und Land-wirtschaft (TMIL) sowie dem Ministerium für Umwelt,Energie und Naturschutz (TMUEN). Das oberste Zielist die Förderung und Stabilisierung der Schaf - undZiegenhaltung im Freistaat Thüringen.

Weitere Themen aus dem Bericht des Vorsitzendenwaren die Änderung der Ausgleichszulage, die Demoin Berlin zur Weidetierprämie, der Wolf und die Zucht-leiterstelle der Landesverbände Thüringer Schafzüchtere. V. und Thüringer Ziegenzüchter e. V. sowie das Be-kenntnis vom TMUEN über eine in Thüringen einge-führte Mutterschaf -und Mutterziegenprämie ab demJahr 2019.

Die Landschaftspflegeleistung für die Bewirtschaftungvon extensivem Grünland muss zukünftig höher ho-noriert werden.

Der Haushalt für das Wirtschaftsjahr 2017 konnte mitpositivem Ergebnis abgeschlossen werden und wurdevorbehaltlich des Berichtes des Kassenprüfers einstim-mig angenommen. Neuer Kassenprüfer wurde dasMitglieder Yvonne Weiß aus Dreißigacker und Nils-Bernhard Alberts aus Wasserthaleben wurde als stell-vertretender Kassenprüfer gewählt.

Sechs Mitglieder bzw. Personen, die durch ihr Wirkenund vorbildlichen Einsatz den Verband unterstützen,erhalten 2018 die Ehrenmedaille des Verbandes. HerrKlaus Linde (Mitglied), Frau Franziska Zschäck (Thü-ringer Freilichtmuseum Hohenfelden) nahmen ihre Me-daillen vor Ort in Empfang. Herr Christian Keuler (Mit-glied), Herr Dr. Ingo Zopf (TMIL), Frau Kerstin Laue(TMUEN) und Frau Karin Markgraf (bei Veranstaltun-gen im Einsatz zum Thema Wolle) werden nachträglichim Rahmen des 27. Thüringer Schäfertages ausgezeich-net, da sie leider nicht anwesend sein konnten.

Sechs neue Herdbuchzüchter wurden anerkannt:

Ouessantschaf – Torsten Schnell, Eisenach

Rhönschaf – Maik Zitzmann, Schloßvippach

Suffolk – André Sniegowski, Meuselwitz

Krainer Steinschaf – Stephan Scharf, Ernstroda

Nolana – Bernd Schneider, Viernau

Rauhwolliges Pommersches Landschaf –Ute Brendel, Schlöben

Anschließend folgte der Zuchtbericht des ZuchtleitersArno Rudolph mit den aktuellen Zahlen und Informa-tionen zur Herdbuchzucht, Leistungsprüfung undZuchtwertschätzung.

Im Anschluss folgten zwei Fachvorträge. Herr Dr. UdoMoog (Thüringer Tierseuchenkasse, TSK) präsentiertein Vertretung für Frau Dr. Heike Lenz (Thüringer Lan-desanstalt für Landwirtschaft, TLL) den Vortrag überdie aktuellen Arbeiten und Projekte der TLL. Es wurdenu. a. erste Ergebnisse eines Versuches zur extensivenstationären Leistungsprüfung bei Schafen im Vergleichzur bisher durchgeführten intensiven Prüfung auf Sta-tion gezeigt.

Herr Dr. Heinz Strobel hielt seinen Vortrag „Moder-hinke – aktuelle Behandlungsmethoden eröffnen neuePerspektiven“. Mit Interesse folgten die Teilnehmeraufmerksam den Ausführungen. Er zeigte, dass durchrechtzeitig eingeleitete, gezielte und konsequenteMaßnahmen langfristig die Gesundheit der Tiere undauch der Geldbeutel der Tierhalter profitieren könn-ten.

Im Anschluss und als Abschluss der Veranstaltung gabes die praktische Vorführung eines Sortier- und Be-handlungsstandes. Die Firma Baumann GmbH präsen-tierte im Hof der „Bauernscheune“ die Arbeit am undmit dem Behandlungsstand. Unterstützt wurde diePräsentation von Burkhardt Raupach, der für diesePräsentation mit einigen seiner Schafe nach Böslebenangereist war, die erstmals in einem solchen Stand„befördert“ wurden. Dieser Stand soll Betrieben mitgrößeren Beständen die Arbeit bei der Klauenpflegeund bei medizinischen Behandlungen erleichtern.

Zuchtbericht 2017

Arno Rudolph

Die Ergebnisse der Erfassung der Schafbestände vomNovember 2017 ergaben, dass nach fünfjährigem Be-standsrückgang 2.500 Tiere mehr gezählt wurden alsein Jahr zuvor. Ebenfalls konnte bei der Anzahl vonMutterschafen im Freistaat ein Zuwachs von 2.100Stück ausgewiesen werden. Diese Bestandsstabilisie-rung sollte jedoch nicht auf die Probleme der in dennächsten Jahren anstehenden Betriebsübergaben hin-wegtäuschen. Der Arbeitskräftebedarf von qualifizier-ten Tierwirten Fachrichtung Schafhaltung istgegenwärtig wesentlich höher als die zur Verfügungstehenden jungen Facharbeiter. Ein weiterer Bestands-rückgang ist nach dem Ablauf des aktuellen KULAP-Verpflichtungszeitraumes nicht auszuschließen.

In 111 Herdbuchzuchten werden in Thüringen 13 Wirt-schaftsrassen und 14 Landschafrassen betreut. Der Be-stand an Herdbuchmutterschafen ist mit fast 12.000Tieren zufriedenstellend hoch. Die Anzahl an gekörtenZuchtböcken hat sich dem rückläufigen Bedarf ange-passt. Es wurden 2017 genau 70 Zuchtböcke wenigergekört. Die Verbandsführung ist bestrebt, gemeinsammit den Wirtschaftsrassezüchtern eine höhere Auslas-tung der stationären Leistungsprüfstation für Schafein Weimar-Schöndorf zu erreichen. Die erzielten Prüf-daten aus der Stationsleistungsprüfung liegen in denletzten Jahren auf einem konstanten hohen Niveau.Die Futterverwertung konnte im Vergleich zum Prüf-jahr 2016 um 4,1 Einheiten verbessert werden.

Seit Juni 2017 waren die Schafhalter, die Landschafts-pflege auf dem Truppenübungsplatz in Ohrdruf leis-ten, massiven Wolfsübergriffen bis zum Weideabtriebausgesetzt. Die Wölfin, die sich seit 2014 in diesen Ge-biet aufhält, hatte sich mit einen Hund gepaart undsechs Welpen zur Weltgebracht. Um den notwendigenerhöhten Futterbedarf für diese Wolfshybriden deckenzu können, wurden ständige Übergriffe bei den wei-denden Schaf- und Ziegenbestände registriert. DieOhrdrufer Wölfin erzielte den letztjährigen Negativre-kord eines Wolfes in Deutschland mit über achtzig ge-rissenen Schafen und Ziegen in einer Weideperiode.Weitere Sichtungen von Jungwölfen, die im Winter-halbjahr aus den Wolfsrudeln der benachbarten Bun-desländer verstoßen wurden, wurden in einigenRegionen unseres Freistaates gemeldet. Bleibt abzu-warten, ob diese Tiere ein bestimmtes Territorium dau-erhaft besetzen. Dann würden sich die Probleme fürdie Weidetierhaltung weiter erhöhen.

Erneut war der 26. Thüringer Schäfertag der Veranstal-tungshöhepunkt. Etwa 3.000 Besucher verfolgten dasGeschehen auf dem Veranstaltungsgelände im Frei-lichtmuseum Hohenfelden am Eichenberg. Sieger derLandesmeisterschaft im Hüten wurde der SchäferKlaus-Dieter Knoll aus Jena. Herbert Kind aus Königseewurde erneut Bundesmeister im Hüten mit DeutschenSchäferhunde. Am 17. September 2017 in Gersthofenin Bayern bekam er nach einer überlegenen Hüteleis-tung zum fünften Mal die Goldene Schäferschippe.Damit stellte er erneut das hohe Niveau der ThüringerLeistungshüter unter Beweis.

4 Mitteilungen des Landesverbandes Thüringer Schafzüchter e.V.

Rasse

Merinolandschaf

Merinolangwollschaf

Schwarzköpfiges Fleischschaf

Suffolk

Shropshire

Charollais

Texel

Dorper

Ile de France

Berrichon du Cher

Blauköpfiges Fleischschaf

Kreiner Steinschaf

Lacaune-Milchschaf

Rhönschaf

Coburger Fuchsschaf

Leineschaf

Rauhwolliges Pommersches

Landschaf

Kamerunschaf

Weißes Bergschaf

Braunes Bergschaf

Geschecktes Bergschaf

Barbados Black Belly

Walliser Schwarznasenschaf

Wiltshire-Horn

Walachenschaf

Ouessant

Zuchtversuch Nolana

gesamt

Anzahl

Züchter

8

6

5

12

2

4

2

2

1

1

1

1

2

28

6

6

1

2

1

1

1

4

4

1

1

6

2

111

Anzahl

HB-Mutterschafe

1.913

5.207

310

220

27

146

29

9

35

15

4

20

263

2.270

96

1.146

8

11

65

4

2

21

30

4

17

38

88

11.998

Jahr

Schafe gesamt (Anzahl)

dav. weibliche zur Zucht

Zuchtböcke

Schafe < 12 Monate

2015

123.700

97.100

1.400

24.800

2016

119.700

94.300

1.300

23.600

2017

122.500

96.500

1.500

24.400

Tabelle 1: Schafbestände in Thüringen

Tabelle 2: Herdbuchmutterschafbestand(Dezember 2017)

Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik

Mitteilungen des Landesverbandes Thüringer Schafzüchter e.V. 5

Rasse

MerinolandschafMerinolangwollschafSchwarzköpfiges FleischschafSuffolkShropshireCharollaisDorperTexelBerrichon du CherIle de FranceLacauneZuchtversuch NolanaRhönschafCoburger FuchsschafLeineschafWeißes BergschafGeschecktes BergschafBarbados Black BellyWalliser SchwarznasenschafOuessantKrainer Steinschafgesamt

Anzahl

St.307

1.01738457

18235

126423

37219

218162767

142.202

dar.Klasse I

St.26668538413

182358

5420

28315

1661626550

1.641

WQ

Pkt.7,467,397,687,857,857,837,507,007,607,33

--

7,547,537,277,388,00

-8,177,437,07

Bem.

Pkt.7,467,057,897,936,438,117,507,007,807,587,447,917,527,586,767,697,007,297,836,717,07

ÄE

Pkt.7,537,117,977,987,297,678,008,677,607,177,557,967,457,586,887,567,507,717,67

-7,07

Zunahmeg/d229141181167101170

-14518113812199

114129141143

-69---

Alterd

296396443442409366554354345505463718456399294422614863517406

1.224

Tabelle 3: Herdbuchaufnahmen 2017

Lebendgewicht

Ergebnisse der Leistungsprüfung im Alter von ca. 12 Monaten

Tabelle 4: Ergebnisse der Körungen der Zuchtböcke 2017 Ergebnisse der Leistungsprüfung im Alter von ca. 12 Monaten

Rasse

MerinolandschafMerinolangwollschafSchwarzköpfiges FleischschafSuffolkCharollaisBerrichon du CherIle de FranceZuchtversuch NolanaLacauneRhönschafCoburger FuchsschafLeineschafWeißes BergschafBarbados Black BellyWalliser SchwarznasenschafOuessantRauhwolliges PommerschesLandschafgesamt

gekörtgesamt

4537188

243413

44384411

1209

dar.Klasse I

2629187

203413

29363301

1157

Wollqualität

Pkt.6,937,507,617,75

-7,677,25

--

7,508,008,007,00

-7,009,00

7,00

Bemuskelung

Pkt.7,467,537,947,758,008,007,258,008,007,548,338,257,757,756,0048

8

ÄußereErscheinung

Pkt.6,937,207,617,387,638,007,258,007,667,148,007,507,007,258,009,00

8,00

Lebendgewichtz. Körung

kg1111141271118978112606671979710665-

22

-

6 Mitteilungen des Landesverbandes Thüringer Schafzüchter e.V.

51. Merinolandschaf-Elite 2018 in Ansbach

Arno Rudolph

Am 23. und 24. Januar fand in der Rezathalle in Ans-bach (Bayern) die diesjährige Merinolandschaf-Elitestatt. Aus sieben Landesschafzuchtverbänden hatten21 Züchter 73 Spitzenböcke der Jahrgänge 2016 und2017 aufgetrieben.

Durch ein festgelegtes Rotationsprinzip zwischen denbeteiligten Landesschafzuchtverbänden wurden indiesem Jahr die beiden Preisrichter von Rheinland-Pfalzund Thüringen gestellt. So nahmen Andrea Burg ausKandel und Jens-Uwe Otto aus Rohr nach der Klassen-einteilung ihre Arbeit auf. Der Zuchtleiter aus BadenWürttemberg Dr. Johann-Georg Wenzler war für dieBerichterstattung beim Züchterabend eingeteilt undverfolgte hautnah die Preisrichterentscheidungen inden acht Altersklassen. Nachdem bis zum späten Nach-mittag diese Rangierung beendet werden konnte, er-folgte die Ermittlung der besten Bocknachzucht-sammlung, der Einzelzüchtersammlung und der Woll-siegersammlung. Nach den Anstrengungen eines lan-gen Züchterwettbewerbes konnten die Ergebnisse imSaal des Gasthauses „Zur Sonne“ in Neuendettelsauvon Dr. Wenzler in einer gut vorbereiteten Präsenta-tion mit Fotos der jeweils drei Erstplatzierten Zuchtbö-cke je Altersklasse dem Publikum vorgestellt werden.Den Züchtern der Siegersammlungen und Siegerbö-cken wurden erstmals die in diesem Jahr neu erstelltenEhrenpreise der VDL in Gold, Silber und Bronze inForm von repräsentativen Preismünzen verliehen. DerBerichterstatter hob den diesjährigen Ausnahmebockmit Kat.-Nr. 19 aus der Zucht Schleich hervor, der alsSieger der älteren Klassen, als Fleischsieger und als Reservewollsieger die beiden Preisrichter überzeugte.Die verbleibende Zeit nach der Auszeichnung wurdevon den Züchtern und Gästen für einen intensiven Er-fahrungsaustausch und die Kontaktpflege genutzt.

Unter den Gästen am nächsten Tag in der Auktions-halle befanden sich auch Kaufinteressenten aus denNachbarländern Frankreich und Österreich. Die pünkt-lich beginnende Auktion verlief sehr gut und mit 68versteigerten Böcken leistete der AuktionatorSchwerstarbeit. Mit einem Durchschnittszuschlagspreisvon 1.780,- Euro konnte das Vorjahresergebnis um 245Euro überboten werden. Der teuerste Zuchtbock derAuktion, die Kat.-Nr. 10 (Reservefleischsieger) aus derZucht von Alexander Füller, wechselte für 5.000,- Euroin den Stall von Jens-Uwe Otto aus Rohr. Alles in allemgab es bei den Züchtern zufriedene Gesichter über densehr guten Auktionsverlauf bei akzeptablen Preisen.

Kör- und Prämierungsveranstaltung in WeimarSchöndorf 25. Januar 2018

Christoph-Johannes Ingelmann

Anfang des Jahres 2018 wurden insgesamt 133 Böckeder Rassen Merinolangwollschaf (61), Merinoland-schaf (52), Schwarzköpfiges Fleischschaf (12), Ile deFrance (4) und Weißes Bergschaf (4) durch die Kör-kommission in Weimar-Schöndorf bewertet. Die 52 ge-körten Böcke der Rasse Merinolandschaf stammen von9 unterschiedlichen Vätern der Linien K, M, R und Pab. Das Scrapiegenotyp-Verhältnis (G1/G2) lag bei40/12. Die 61 gekörten Böcke der Rasse Merinolang-wollschaf stammten aus 4 Herdbuchzuchtbetriebenund stammen von Vätern aus 7 Vaterlinien (0.5, 0.6,

ELITEN-, KÖR- UND ABSATZVERANSTALTUNGEN

Alterskl.

I

II

III

IV

V

VI

VII

VIII

Bocknachzuchtsammlung

Einzelzüchtersammlung

Wollsiegersammlung

Rangierung

Ia + RS

Ia + S +

RWS + FS

Ia + RS

Ia + S

Ia + S

Ia + RS

Ia + RS +

WS

Ia + S

Kat.-Nr.

8

19

28

32

55

58

67

82

17/12/20

50/28/14

17/12/20

Züchter (Landesverband)

Alexander Füller (BY)

Schafzucht Schleich (BY)

Sebastian Schmutz (BY)

Alexander Füller (BY)

Otto Bader (BY)

Rudnick-Becker (HE)

Klemens Ross (BY)

Kurt Thorwart (BY)

Dieter Hertler (BW)

Sebastian Schmutz (BY)

Dieter Hertler (BW)

LM (kg)

175

166

143

141

125

128

129

129

Tabelle 5: Die besten Zuchtböcke der51. Merinolandschaf-Elite

Mitteilungen des Landesverbandes Thüringer Schafzüchter e.V. 7

0.7, 0.9, 1.11, 12.2, 57.2) ab. Bis auf zwei gekörte Böckedieser Rasse wiesen alle die Allelfrequenz ARR/ARR(G1) auf. Insgesamt wurden nur 16 Fleischschafe derRassen Schwarzköpfiges Fleischschaf und Ile de Francegekört. Außerdem wurden 4 Böcke der Rasse WeißesBergschaf der GbR Kieser gekört.

Im Anschluss an die Körung erfolgte die Prämierung,wobei die zwei Merinorassen in zwei Altersklassen un-terschieden wurden. Die Siegerböcke der Rasse Meri-nolandschaf der AkI. 1 aus der Zucht Steffen Weißbzw. der Akl. 2 aus der Zucht Jens-Uwe Otto wiesenim Feld eine tägliche Zunahme von 404 g/ Tag bzw.411 g/ Tag auf. Der Fleischsieger-Bock aus der ZuchtMike Umbreit zeigte im Feld 479 g/ Tag tägliche Zu-nahme und hatte bei der Körung mit einem Alter voneinem Jahr bereits eine Lebendmasse von 150 kg. DieSiegerböcke beider Altersklassen der Rasse Merino-langwollschaf stammten aus dem StammzuchtbetriebAgrarprodukte Schwabhausen e. G. Der Fleischsieger-Bock dieser Rasse stammte ebenfalls aus der ZuchtAgrarprodukte Schwabhausen e. G. mit einer tägli-chen Zunahme im Feld von 411 g/ Tag. Der Siegerbockbei der Rasse Schwarzköpfiges Fleischschaf, der eben-falls Fleischsieger und Wollsieger wurde, stammt ausder Zucht Klaus-Dieter Knoll und zeigte im Feld eineZunahme von 413 g/ Tag bei einer Muskeldicke von35,4 mm bei nur 5,4 mm Fett.

Rasse

Anzahl gekörte Böcke

davon Wkl. I

WQ

Bem

ÄE

LM (kg)

Scrapiegenotyp

(G1/G2)

MLW

61

46

7,30

7,57

6,97

119

59/2

MLS

52

31

6,88

7,67

6,87

129

40/12

SKF

12

11

8,08

7,83

7,42

124

12/0

IDF

4

2

7,50

7,25

7,00

96

36/1

WBS

4

1

7,50

8,00

6,25

103

1/3

Tabelle 6: Ergebnisse der Körung

Tabelle 7: Ergebnis der Prämierung

HB-Nummer

DE011600660293

DE011620101185

DE011620031417

DE011620101279

DE011620101298

DE011620101300

DE011600666190

DE011620088512

DE011600809513

DE011600809491

DE011600809959

DE011600814736

DE011600814728

DE011600814535

DE011600809853

DE011600814736

DE011620045545

DE011620054501

DE011620045542

DE011620045603

DE011620094118

Züchter

S. Weiß

J.-U. Otto

J.-U. Otto

J.-U. Otto

J.-U. Otto

J.-U. Otto

M. Umbreit

S. Weiß

Ap. Schwabhausen

Ap. Schwabhausen

Ap. Schwabhausen

GbR Kieser

GbR Kieser

GbR Kieser

Ap. Schwabhausen

GbR Kieser

K.-D. Knoll

F. Matzat

K.-D. Knoll

K.-D. Knoll

S. Schulze

Bewertung

WQ/Bem./ÄE

8/8/8

8/8/7

8/8/8

8/9/8

8/8/8

7/8/8

6/9/7

8/8/7

7/8/8

8/8/8

8/8/7

8/8/7

7/8/8

8/8/8

8/8/8

8/8/8

9/8/8

8/9/8

9/8/7

8/8/8

8/8/7

LM

kg

144

148

131

141

126

122

150

134

143

131

133

118

120

126

130

118

131

142

120

125

117

Prämierung

Merinolandschaf – Altersklasse 1

Ia

Ib

Merinolandschaf – Altersklasse 2

Ia

Ib

Ic

Id

FS

WS

Merinolangwollschaf – Altersklasse 1

Ia

Ib

Merinolangwollschaf – Altersklasse 2

Ia

Ib

Ic

Id

FS

WS

Schwarzköpfiges Fleischschaf

Ia, WS, FS

Ib

Ic

Id

Ile de France

Ia

Absatzveranstaltung in Weimar-Schöndorf am07. Februar 2018

Christoph-Johannes Ingelmann

Insgesamt wurden 105 Böcke der Rassen Merinolang-wollschaf, Merinolandschaf, Schwarzköpfiges Fleisch-schaf, Suffolk und Ile de France aufgetrieben. DerDurchschnittspreis aller 57 verkauften Böcke lag beiknapp 700,- €. Den Zuschlag für den teuersten Bock,der gleichzeitig Fleischsieger bei den MLS war und ausder Zucht von Mike Umbreit stammt, erhielt die Meri-nolandschafzucht von Steffen Weiß. Der Anteil ver-kaufter Böcke für die Rasse Merinolandschaf von 59 %von insgesamt 49 aufgetriebenen Böcken ist zu nied-

rig, spiegelt aber den Bestandsabbau in Thüringenund seinen Nachbarbundesländern wieder. Lediglich42 % der aufgetriebenen Böcke der Rasse Merinolang-wollschaf fanden einen Käufer und über die Hälfte derverkauften Böcke wurde zum Aufwurfpreis verauktio-niert, was sich in dem geringen Durchschnittspreis von574,- € widerspiegelte. Erfreulicherweise wiesen (bisauf einen) alle Böcke der Rasse Merinolangwollschafdie Allelfrequenz ARR/ARR auf, die beim Kauf für alleThüringer Käufer mit 60,- € pro Bock von der Thürin-ger Tierseuchenkasse gefördert wird. Der Absatz derFleischschafe war sehr gut. Mit einem Durchschnitts-preis von 900,- € wechselten alle SchwarzköpfigenFleischschafe aus den Zuchten Klaus-Dieter Knoll und

8 Mitteilungen des Landesverbandes Thüringer Schafzüchter e.V.

Frank Matzat den Besitzer. Die zwei aufgetriebenenSuffolk-Böcke wurden ebenfalls verauktioniert. Es fandsich aber kein Bieter, der mehr als den Aufwurfpreisbezahlen wollte. Der einzige Bock der Rasse Ile deFrance fand leider keinen Käufer.

Fleischschafelite 2018 in Dettelbach, Bayern

Gerhard Schuh

Am 09. und 10. März fand in der Frankenhalle in Det-telbach die 25. Schwarzkopf- und die 23. Suffolk-Elitestatt. Die gute und professionelle Vorbereitung durchdie Bayerische Herdbuchgesellschaft war wichtige Vo-raussetzung für das Gelingen dieser Veranstaltung.

Aufgetrieben wurden in diesem Jahr 65 „Schwarz-köpfe“ und 32 „Suffolk“. Der Auftrieb hat sich damitim Wesentlichen an den möglichen Absatz angepasst.Der Abverkauf am 10. März verlief zügig und zu ak-

zeptablen Preisen, durchschnittlich 1.181,- € beimSchwarzköpfigen Fleischschaf und 1.370,- € bei denSuffolk.

Als Richter beim Schwarzköpfigen Fleischschaf fun-gierte Herr Johann Trinkl (Bayern) und ReinhardHeintz (Hessen). Das Richten erfolgte in acht Alters-klassen beim SKF und sechs Altersklassen beim SUF.Die Auftriebskontingente für das Land Thüringenhaben in den letzten Jahren abgenommen. Ursachedafür sind die rückläufigen Bestandszahlen in den bei-den Rassen. Dies wird auch in der sinkenden Zahl auf-gezogener Böcke bei den Fleischschafrassen deutlichund führte, auch in den Auktionen des Freistaates, indiesem Jahr zu einem Nachfrageüberhang. Einmalmehr vertraten den Freistaat Thüringen die ZüchterKlaus-Dieter Knoll und Frank Matzat. Das Abschneidenbeider Züchter (Knoll Ia mit dem SKF-BockDE011620045545 und Matzat Ic mit dem SKF-BockDE011620054501) konnte an die guten Resultate derVorjahre anknüpfen. Mit etwas mehr Wettbewerb imeigenen Land ließ sich diese Situation noch verbessern.In der Rasse Suffolk konnte Thüringen wiederholt seinKontingent nicht nutzen. Die Zuchten waren in diesemJahrgang nicht bereit oder nicht in der Lage entspre-chende Tiere aufzutreiben. Bleiben der Wunsch unddie Hoffnung, dass sich dies mit dem neuen Jahrgangändert. Die Möglichkeit hierzu bietet die nächstjährigeVeranstaltung in Alsfeld/ Hessen.

Mitteldeutsche Bockauktion in Kölsa

Arno Rudolph

Zeitgleich mit der Merinofleischaf-Elite fand am 21. und 22. März 2018 die mittlerweile 11. Gemein-same Bockauktion der Mitteldeutschen Schafzuchtver-bände statt.

Rasse

Durchschnittspreis

aller verkauften Böcke (€)

Anzahl aufgetriebene

Böcke

Anzahl verkaufte Böcke

Anteil verkaufte

Böcke (%)

teuerster Bock (€)

Anzahl zum Aufwurfpreis

verkaufter Böcke

Scrapiegenotypverhältnis

aller aufgetriebener

Böcke (G1/G2)

MLS

741

49

29

59

2.600

11

32/17

MLW

574

45

19

42

1.000

11

44/1

SKF

900

7

7

100

1.100

0

7/0

SUF

500

2

2

100

500

2

2/0

IDF

-

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Tabelle 8: Ergebnis der Absatzveranstaltungin Schöndorf

Mitteilungen des Landesverbandes Thüringer Schafzüchter e.V. 9

Die Ergebnisse der letzten Jahre belegen, dass das vorelf Jahren verfolgte Konzept einer engen, verbands-übergreifenden Zusammenarbeit der mitteldeutschenVerbände bei der Organisation von Schafzuchtveran-staltungen, aufgegangen ist. Bedingt durch die rück-läufigen Arbeitskräfte in den Landesschafzucht-verbänden wurde es notwendig, die Kräfte zu bün-deln und nach Lösungswegen für die Gestaltung vonattraktiven Prämierungs- und Absatzveranstaltungenzu suchen. Mit der Lagerhalle in Kölsa wurde ein sehrguter Standort fast in der Mitte der vier BundesländerBerlin-Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen undThüringen gefunden. Kölsa liegt unmittelbar an einerAutobahnabfahrt und ist auch bei winterlichen Witte-rungsbedingungen gut erreichbar. Die Halle wird vondem ortsansässigen Agrarunternehmen als Getreide-lagerhalle genutzt und steht von März bis zur neuenErnte leer. Die günstige Hallenmiete relativiert sichdurch erhöhte Vor –und Nachbereitungsarbeiten fürden Hallenauf- und -abbau. Dies ist nur durch eine ge-meinschaftliche Verteilung der einzelnen Aufgabenzwischen den vier Schafzuchtverbänden möglich. DieHauptlast dieser Arbeiten wurde von Beginn an dan-kenswerterweise von den Beschäftigten des Sächsi-schen Schaf- und Ziegenzuchtverbandes übernom-men. Durch die Merinofleischschaf-Elite fanden auchKäufer aus ganz Deutschland und dem Ausland denWeg nach Kölsa. Der Bockabsatz stieg kontinuierlich.Eine besondere Herausforderung kam auf uns zu alswir zweimal zusätzlich noch die Bundeselite derSchwarzköpfigen Fleischschafe und der Suffolk immerdirekt vor „unserer“ Auktion zusätzlich am Standortzu organisieren hatten. Auch diese beiden „Großver-anstaltungen“ innerhalb von vier aufeinanderfolgen-den Tagen wurde dank der guten Organisation undkollegialen Zusammenarbeit erfolgreich zum Ab-schluss gebracht. Somit wird die Mitteldeutsche Bock-auktion mittlerweile von Kaufinteressierten aus ganzDeutschland besucht und hat sich einen Namen alsMarktstandort mit einem breiten Angebot von Böckender unterschiedlichen Fleischschafrassen gemacht.

In diesem Jahr wurden 134 Zuchtböcke aus 13 Rassenvon 37 Züchtern aufgetrieben. Für die beteiligtenZüchter ist diese Auktion aus Sicht des überregionalenLeistungsvergleiches hilfreich. Nachdem die einzelnenRassen am ersten Tag von drei Richterteams gerichtetund rangiert wurden, konnte der Vorsitzende derWirtschaftsvereinigung Deutsches Lammfleisch(WDL), Herr Josef Baumann, die Fleischsiegerböckejeder Rasse aus der Sichtweise eines Vermarkters prä-mieren. Für die WDL-Siegerböcke wurden jeweils 100,-Euro Ankaufbeihilfe für die Käufer dieser Vatertierebei der Abrechnung angerechnet. Bei der Auktion amzweiten Tag versuchte unser bewährter, langjährigerAuktionator Christoph Behling aus Brandenburg für

die vorgestellten Tiere einen neuen Eigentümer zu fin-den. Das gelang ihm bei 117 Zuchtböcken. Mit 87 Pro-zent Abkauf konnte das gute Vorjahresergebniswiederholt werden. Bei dem erzielten Durchschnitts-zuschlagspreis von 781,- Euro blieb dieser um 40,- Eurounter dem Vorjahresergebnis. Vom LandesverbandThüringer Schafzüchter e. V. haben die Herdbuchzüch-ter Petra Abendroth, Ap Schwabhausen, Frank Mat-zat, Jens-Uwe Otto, Burkhardt Raupach, MarcRaupach und Silvio Schulze erfolgreich teilgenommenund ein sehr gutes Verkaufsergebnis erzielt.

Mit der Gewissheit, eine gelungene Bockauktion orga-nisiert zu haben, laden die Züchter und Veranstalterzur nächsten „Mitteldeutschen“ im März 2019 nachKölsa ein.

Tag der Thüringer Landschafrassezüchter 2018in Dermbach

Arno Rudolph

Immer an den geraden Jahreszahlen findet diese Ver-anstaltung in Kombination mit der gemeinsamen Prä-mierungs-und Absatzveranstaltung der Rhönschaf-und Coburger Fuchsschafzüchter aus ganz Deutsch-land in Dermbach statt. Für diese Absatzveranstaltungist der dritte Samstag im April als feststehender Terminseit fast zwei Jahrzehnten für die Züchter dieser bei-den Landschafrassen eingeplant. Eine Ausnahme mussdann gemacht werden, wenn Ostern auf dieses Wo-chenende fällt. Das hat natürlich seine Vorteile für dieZüchter, die Käufer und für die beiden verantwortli-chen Landesschafzuchtverbände aus Hessen und Thü-ringen. Eine feste Planbarkeit ist dadurch gegeben.

Seit 2016 finden die Thüringer Veranstaltungen nichtmehr in der Lagerhalle des Dermbacher Landhandelsstatt. Damals sind wir in gemeinsamer Abstimmungzwischen Rhönland e.G., Kleintierzuchtverein Unter-alba und LVT in die Außenhalle umgezogen. Nachdem anfänglichen Provisorium hat sich bis heute sehrviel verändert. Dem Entgegenkommen der Geschäfts-leitung der Rhönland e. G. ist es zu verdanken, dass imVorjahr Windnetze und ein Tor an der Giebelwand an-gebracht wurden und in diesem Jahr der in der Außen-halle fest installierte Heizöltank aufwendig in demAußenbereich verlagert wurde. Nur gut, dass dieseMaßnahme noch bis Freitag, 20. April abgeschlossenwerden konnte, sonst hätten wir die über 100 ange-meldeten Zuchtschafe am Samstag, dem Auktionstag,nicht ordnungsgemäß unterbringen können. Die seitdrei Jahren verbesserten Bedingungen in der Außen-

10 Mitteilungen des Landesverbandes Thüringer Schafzüchter e.V.

halle in Dermbach am Lindig bietet den Züchtern desLVT nun die Gewähr, zukünftig sehr gute Veranstal-tungsbedingungen vorzufinden.

Ohne den Ablauf im Agrarhandel Dermbach zu beein-flussen, konnten die aktiven Mitglieder des Kleintier-zuchtvereins Unteralba eine Woche vorher denHallenaufbau ohne Zeitdruck vornehmen.

Am Freitag (20. April 2018), dem Tag der ThüringerLandschafrassezüchter, erfolgte am Nachmittag nachAuftrieb und Wiegung die Herdbuchaufnahme derJungschafe und die Körung der Thüringer Böcke fürdie am Folgetag (Samstag, 21. April 2018) stattfin-dende 26. gemeinsame Prämierungs- und Absatzver-anstaltung.

22 Rhönschaf- und 3 Coburger Fuchsschafböcke sowie25 Rhönschaf-Jungschafe wurden von unseren Ver-bandsmitgliedern den beiden Bewertungskommissio-nen vorgestellt. Die beiden von der KörkommissionErstplatzierten Jungböcke (Kat.-Nr. 59 und 45 von derGbR Kieser und von der Landschaftspflege AgrarhöfeGmbH & Co. KG Kaltensundheim) wurden am Samstagjeweils Klassenbeste in ihren Altersklassen.

Auch die erneut sehr gut vorbereiteten Jungschafekonnten wie im Vorjahr mit überdurchschnittlichen Be-notungen in das Thüringer Herdbuch aufgenommenwerden. Die erstplatzierten Tiere sind aus der Tabelle10 ersichtlich. Glückwunsch an alle teilnehmendenZüchter besonders an Josef Wehner, Hans-Jürgen Ritz-mann und Jürgen Kinz für ihre ausgezeichneten Spit-zentiere.

Tabelle 9: Prämierung der Jungböckeder Rasse Rhönschaf

Züchter

Kaltensundheim

Wehner, Jürgen

Kaltensundheim

GbR Kieser

Kaltensundheim

Kinz, Jürgen

GbR Kieser

GbR Kieser

Lebendmasse (kg)

81

79

72

99

81

65

103

94

Kat.-Nr.

45

40

43

59

56

65

79

82

Prämierung

Altersklasse 1 (28.11.2016 bis 18.12.2016)

Ia + RS

Ib

WS

Altersklasse 2 (23.12.2016 bis 102.01.2017)

Ia + S

Ib

RWS

Altersklasse 3 (13.01.2017 bis 01.04.2017)

Ia

Ib

Tabelle 10: Prämierung der Jungschafeder Rasse Rhönschaf

Züchter

Wehner, Josef

Steinbrück, Olaf

Schwert, Martin

Kinz, Jürgen

Kinz, Jürgen

Wehner, Josef

Kinz, Jürgen

Kinz, Jürgen

Kinz, Jürgen

Ritzmann, H.-J.

Wehner, Josef

Ritzmann, H.-J.

Lebendmasse (kg)

68

60

59

61

62

63

56

49

52

64

54

46

Kat.-Nr.

DE011600647680

DE011620056403

DE011620037887

DE011610056157

DE011610056156

DE011600647684

DE011610056162

DE011610056159

DE011610056160

DE011600434847

DE011600647688

DE011600434837

Prämierung

Altersklasse 1 (10.11.2016 bis 01.12.2016)

Ia + S

Ib

Ic

Altersklasse 2 (03.12.2016 bis 13.12.2016)

Ia

Ib

Ic

Altersklasse 3 (21.12.2016 bis 28.12.2016)

Ia

Ib + WS

Ic

Altersklasse 4 (29.12.2016 bis 05.03.2017)

Ia + RS

Ib

Ic

26. Gemeinsame Absatzveranstaltung derRhönschaf- und Coburger Fuchsschafzüchter2018 in Dermbach

Arno Rudolph

Am Samstag, den 21. April 2018 hatten zu dieser Schaf-zuchtveranstaltung 34 Züchter aus acht Landesschaf-zuchtverbänden insgesamt 108 Tiere von 3 Land-schafrassen für den Auktionskatalog ihre Zuchttiereangemeldet. Am stärksten war die Rasse Rhönschafmit 64 Zuchtböcken und 5 Jungschafen vertreten. Ge-folgt von den Coburger Fuchsschafen mit 37 Böcken.Die beiden Hauptrassen wurden durch zwei TirolerBergschafböcke ergänzt. Nur durch die unmittelbarvorher von der Rhönland e. G. vorgenommene Platz-

erweiterung in der Auktionshalle war es möglich, alleZuchtschafe und den Auktionsring ordnungsgemäßaufzubauen. Gleichzeitig musste für die Züchter, Käu-fer und Besucher noch genügend Platz um den Auk-tionsring vorhanden sein.

Erstmalig wurden mit Jürgen Kinz und Sebastian Ost-mann zwei Nachwuchspreisrichter in das verantwor-tungsvolle Amt berufen. In zwei Richtringen konntendie beiden Preisrichterkommissionen um 9:30 Uhr ihreArbeit aufnehmen. Renate Baierlein (Bayern) und Jür-gen Kinz (Thüringen) waren für die Rhönschafböckezuständig.

Die 54 aufgetriebenen Rhönschafböcke wurden inacht Altersklassen eingeteilt. Mit jeweils fünf bis siebenTieren in einer Altersklasse war eine entsprechende

Mitteilungen des Landesverbandes Thüringer Schafzüchter e.V. 11

Übersichtlichkeit zur Erleichterung der Preisrichterar-beit hergestellt (siehe Prämierungsergebnisse in Tab. 11)

Fast alle vorgestellten Tiere zeigten eine gute Ausstel-lungskondition. Die Lebendmassen je Tier bewegtensich zwischen 61 und 108 Kilogramm. Nach der zügi-gen Rangierung in den einzelnen Altersklassen ermit-telte die Preisrichterkommission durch dieGegenüberstellung aller Ia-Tiere die beiden Siegerbö-cke der älteren und jüngeren Altersklassen. Sieger derälteren Böcke wurde Kat.-Nr. 68 aus der Zucht von Oli-ver Stey (Hessen). Ein Zuchtbock mit sehr guter Woll-qualität, bester Bemuskelung und bei 105 kgLebendmasse sehr korrektem Fundament. Die Kat.-Nr.89 aus dem hessischen Zuchtbetrieb von Stefan Heintzwurde Sieger der jüngeren Altersklassen. Auch dieserBock (ebenfalls 105 kg Lebendmasse) bekam die glei-che Benotung wie der Sieger der älteren Klasse. Be-merkenswert war die gesamte Kollektion von HerrnHeintz mit acht bestens entwickelten Jungböcken. Allestammen vom Siegerbock aus 2016 aus der Zucht derAgrarhöfe Kaltensundheim ab, der damals mit demHöchstgebot von 2.400,- Euro zur Zucht Heintz wech-selte und seine positiven Eigenschaften an seine Söhneweitergegeben hat. Die Kat.-Nr. 52 und 82 wurden Re-servesiegerböcke und wurden von der GbR Kieser vor-gestellt. Ebenso der Wollsiegerbock Kat.-Nr. 52. Diesersetzte sich letztendlich gegen einige andere Tiere ausder engeren Auswahl durch.

Die Spannung stieg bei der Ermittlung der Siegerkol-lektion. Aus sechs Zuchtbetrieben wurden jeweils dreiJungböcke im Bewertungsring gegenübergestellt. Hierließen sich beide Preisrichter genügend Zeit um diehöchste Auszeichnung der Schau zu vergeben. Die bei-den fast gleichwertigen Sammlungen von HerrnHeintz und der GbR Kieser mussten sich am Endemehrmals den kritischen Blicken der Richter stellen.Das Glück hatte Schäfermeister Thomas Kieser, der sichmit seinen drei sehr gut ausgewählten Jungböckendurchsetzen konnte. Eine sehr knappe Entscheidung.Diese beiden Bocknachzuchtsammlungen dokumen-tierten das hohe Leistungsniveau in der Rhönschaf-zucht, dass in den letzten Jahren immer wieder aufsNeue erzielt werden konnte.

Im zweiten Ring wurden zeitgleich die 36 aufgetriebe-nen Coburger Fuchsschafböcke in sechs Klassen unter-teilt und den beiden Preisrichtern Sebastian Ostmannaus Weser-Ems und der langjährigen Züchterin VerenaTäuber aus Bayern vorgestellt. Frau Täuber musstekurzfristig für den angefragten Preisrichter Ralf Weiß-haupt aus Rheinland-Pfalz einspringen, der aus ge-sundheitlichen Gründen nicht anreisen konnte. Bei derBeurteilung dieser Landschafrasse wurde sehr großerWert auf die ordnungsgemäße Beurteilung der rasse-

typischen Wollqualität gelegt. Gerade bei den Böckenist die Erzielung einer möglichst ausgeglichenen rötli-chen Färbung des Vlieses an Schulter, Flanke und Keulemit einer guten Kenntnis der Vererbungslehre undzüchterischem Geschick verbunden. Auch hier wurdennach dem Rangieren in allen Klassen die 1a-Böcke derälteren und der jüngeren Klassen gegenübergestelltum die Spitzentiere zu ermitteln. Gratulation an Mo-nika und Christof Sellerer und die beiden JungzüchterGeschwister Barr, die mit den Kat.-Nr. 2 und 27 die Sie-gertiere stellten. Die Reservesieger Kat.-Nr. 20 und 23stellten Thomas Kieser und Otto Behringer. Der Bockaus der Zucht Kieser wurde letztendlich noch als Woll-sieger gekürt.

Aus fünf Züchtersammlungen erfolgte die Ermittlungder Siegerkollektion. Hier konnten sich die Böcke ausder Zucht von Burkhardt Lehmann vor den Tieren vonKlaus Engels behaupten.

Vor der Auktion wurden den Käufern die Siegerböckenoch einmal im Ring vorgestellt und deren Vorzüge er-läutert.

Nach der Versteigerung fanden 63 Prozent der Zucht-tiere einen neuen Besitzer. Vor zwei Jahren wurdennoch 80 Prozent versteigert. Doch diese Zahl war inAnbetracht des großen Angebotes nicht zu erreichen.Obgleich die Resonanz der Käufer und Besucher wie-der gut war, hätte es jedoch noch weiterer Interessen-ten bedurft, um mehr Tiere an den Mann oder dieFrau zu bringen. Bei den Coburger Fuchsschafen wech-selte der teuerste Bock des bayrischen Züchters Otto

Tabelle 11: Prämierung der Zuchtböckeder Rasse Rhönschaf

Züchter

Kaltensundheim (TH)

Kaltensundheim (TH)

GbR Kieser (TH)

Oberer Hardthof (HE)

GbR Kieser (TH)

Stey, Oliver (HE)

Stey Oliver (HE)

Oberer Hardthof (HE)

GbR Kieser (TH)

Ringel, Heinrich (BY)

GbR Kieser (TH)

GbR Kieser (TH)

Heintz, Stefan (HE)

Heintz, Stefan (HE)

Heintz, Stefan (HE)

Heintz, Stefan (HE)

Züchter

(Landesverband)

GbR Kieser (TH)

Heintz, Stefan (HE)

Lebendmasse

(kg)

81

72

99

108

99

97

105

87

94

104

94

103

105

104

95

98

Prämierung

Ia

Ib

Ia + WS

Ib

Ia + RS ält. Kl.

Ib

Ia + S ält. Kl.

Ib

Ia

Ib

Ia + RS jü. Kl.

Ib

Ia + S jü. Kl.

Ib

Ia

Ib

Kat.-Nr.

45

43

52

51

59

54

68

62

75

74

82

79

89

87

94

96

Kat.-Nr.

59, 79, 82

87, 89, 96

Altersklasse

I

I

II

II

III

III

IV

IV

V

V

VI

VI

VII

VII

VIII

VIII

Sammlungswettbewerb

Prämierung

Ia + S

Ib + RS

12 Mitteilungen des Landesverbandes Thüringer Schafzüchter e.V.

VERBANDSINFORMATIONEN

Behringer (Kat.-Nr. 23) in der Auktion für 1.400,- Euroden Besitzer. Gefolgt vom Bock mit der Kat.-Nr. 27 vonden Geschwistern Barr aus Jade für 1.100,- Euro.

Mit 1.600,- Euro wurde bei den Rhönschafen dasHöchstgebot für den Zuchtbock der Kat.-Nr. 89 aus derZucht von Stefan Heintz erzielt. Der zweitteuersteRhönschafbock mit der Kat.-Nr. 68 von Oliver Steywurde für 1.500,- Euro verkauft.

Nachdem die 6. Bundesschau der Landschafrassen zur„Grünen Woche“ 2018 in Berlin einer Pferdezuchtver-anstaltung weichen musste und somit nicht stattfand,galt Dermbach einmal mehr als wichtige Veranstal-tung für die Züchter in diesem Zuchtjahr. Es war somitdie einzige Möglichkeit, dass sich die Spitzenzuchtendieser beiden Mittelgebirgslandschafrassen mit ihrenZuchttieren bundesweit vergleichen konnten.

Nachruf auf Hermann Josef Kiel

Am 28. April 2018 verstarbnach kurzer Krankheit unserEhrenmitglied, der Tier-zuchtleiter Hermann JosefKiel, im 82sten Lebensjahr.Herr Kiel wurde am09.07.1936 als Sohn einesSchmiedemeisters in der

Stadt Geisa in der Thüringer Rhön geboren. Nach einerForstwirtschaftslehre und dem Ablegen des Abitursabsolvierte er ein Landwirtschaftsstudium an derFriedrich-Schiller-Universität in Jena mit dem Abschlusszum Diplomlandwirt. Nach über 25jähriger Tätigkeitals Zuchtleiter für Rinder im Bezirk Suhl wurde er 1991bei der Neustrukturierung des Thüringer Ministeriumsfür Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt zumTierzuchtreferenten berufen.

Hier beinhaltete sein Aufgabengebiet die Wahrneh-mung landeshoheitlicher, tierzuchtrechtlicher Belangesowie die Unterstützung der wiedergegründeten Tier-zuchtverbände. Der Landesverband Thüringer Schaf-züchter e. V. fand in ihm einen engagierten Mitstreiterund Berater, wenn es um den Aufbau einer funktio-nierenden Verbandsarbeit, die Organisation der Leis-tungsprüfung und Zuchtwertschätzung sowie denErhalt einer zentralen Leistungsprüfungsanstalt für die

Thüringer Schafzucht ging. Erfolge, wie das Durchset-zen von Förderprogrammen für die Schafhaltung inunserem Bundesland, die Tatsache, dass Thüringen zuden schafreichsten Bundesländern zählt, sind nicht zu-letzt auch seinem engagierten Wirken zu verdanken.Unseren Mitgliedern war er als fachkundiger Referentauf Mitgliederversammlungen sowie Züchtertagun-gen und ebenfalls als exzellenter Organisator und Mo-derator von Regional- und Landestierschauenbekannt. Mit dem MR Hermann Josef Kiel verlieren dieThüringer Schäfer einen unermüdlich und mit viel En-gagement agierenden Unterstützer der Schafzuchtund Schafhaltung. Wir werden ihn in dankbarer Erin-nerung behalten.

Der Vorstand und Beirat, sowie die Mitglieder des Lan-desverbandes Thüringer Schafzüchter e.V.

Zum Verlust von Kurt Schirmer

Kurz vor Redaktionsschluss er-hielten wir die Information überden Verlust von Kurt Schirmer –verdienstvoller Leistungshüter,langjähriger Kreisschäfermeisterund Beiratsmitglied.

Ein Nachruf auf unser Mitgliedfolgt im nächsten Mitteilungs-heft.

Tabelle 12: Prämierung der Zuchtböckeder Rasse Coburger Fuchsschaf

Züchter

Sellerer, M.+Chr. (BY)

Bangert, Lars (HE)

Engels, Klaus (RP)

Treiber, Carsten (HE)

GbR Kieser (TH)

Seekamp, Chr.+H. (NS)

Behringer, Otto (BY)

Sutter, Martin (NW)

Geschwister Barr (WE)

Wechselburg, Frauke (SH)

Heinle, Eberhardt (BY)

Wachtendorf, Wilfried (WE)

Züchter

(Landesverband)

Lehmann, Burkhardt (HE)

Engels, Klaus (RP)

Lebendmasse

(kg)

95

94

109

76

96

86

87

89

78

71

69

75

Prämierung

Ia + S ält. Kl.

Ib

Ia

Ib

Ia + RS ält. Kl.

+ WS

Ib

Ia + RS jü. Kl.

Ib

Ia + S jü. Kl.

Ib

Ia

Ib

Kat.-Nr.

2

4

8

11

20

14

23

21

27

28

32

33

Kat.-Nr.

17, 22, 24

6, 8, 15

Altersklasse

I

I

II

II

III

III

IV

IV

V

V

VI

VI

Sammlungswettbewerb

Prämierung

Ia + S

Ib + RS

Mitteilungen des Landesverbandes Thüringer Schafzüchter e.V. 13

Lehrfahrt in die Schweiz vom 03. bis 06. Mai 2018

Gerhard Schuh

Die Lehrfahrt des Landesverbandes Thüringer Schaf-züchter e. V. fand dieses Jahr erstmalig gemeinsam mitdem Landesverband Thüringer Ziegenzüchter e. V.statt. Die gesamte Vorbereitung und Organisation lagin den Händen von Sabine Ingelmann, die gemeinsammit dem Schweizer Plantahof ein umfangreiches undinteressantes Programm erstellte. Vorab einen herzli-chen Dank dafür.

Das Interesse an der Fahrt war nach längerer Zeit wie-der einmal erfreulich groß, so war der Reisebus der„Schafzüchter“ mit 47 Personen und der der „Ziegen-züchter“ mit 42 Mitreisenden gut gefüllt.

Wir starteten gemeinsam in Erfurt, hatten für die rest-lichen Tage aber getrennte fachspezifische Pro-gramme. Das Wetter war für Anfang Mai mehr als gut,Sonnenschein und vorsommerliche Temperaturen lie-ßen die Fahrt und die Besichtigungen zu einem ange-nehmen Erlebnis werden.

Unser erster Halt, die Firma „fiwo“ in Amriswil unmit-telbar hinter der Schweizer Grenze. Der Betrieb ist dergrößte Wollverarbeiter in der Schweiz (ca. 250 Ton-nen/ Jahr) und stellt ausschließlich aus SchweizerWolle Dämmstoffe, Betten, Filze und Dünger her. Be-reits in diesem Betrieb war deutlich zu spüren, dassLandwirtschaft, Produktverarbeitung und Handwerkin der Schweiz eine große Rolle spielen. Der Schutz ein-heimischer Erzeuger, das Bewusstsein eigene Produkteam Markt zu etablieren und zu halten, ist sehr starkausgeprägt und wird mit Stolz verfolgt. Während derBesichtigung der Produktionsanlagen, geführt vonHerrn David Stadelmann (Leiter Marketing), wurdendie vielen Verarbeitungsschritte der einzelnen Pro-dukte vorgestellt. Ein sehr interessanter Aspekt ist dasUnternehmenskonzept. Das Modell einer Sozialfirmawar uns nicht bekannt und so war das Interesse groß,näheres darüber zu erfahren. Neben einem relativ klei-nen Kern fester Mitarbeiter beschäftigt das Unterneh-men Arbeitslose, Sozialhilfeempfänger und Menschenmit Problemen bei der Integration in den ersten Ar-beitsmarkt. In enger Zusammenarbeit mit den ent-sprechenden Behörden und Kommunen, werdenfinanzielle Leistungen des Staates an die Bereitschaftzur Mitarbeit in solchen Firmen gekoppelt. Integrationund Ertüchtigung für eine reguläre Beschäftigung sinddie Ziele dieser Maßnahmen. Das Verständnis unserer-seits und das Erstaunen, dass so etwas geht, warenentsprechend groß. Herrn Stadelmann noch einmalherzlichen Dank für die informative Führung.

Die Übernachtung in den kommenden Tagen fand di-rekt auf dem Plantahof statt. Diese Einrichtung des

Kantons Graubünden dient in erster Linie der Aus- undWeiterbildung in den landwirtschaftlichen Berufen.Man fühlt sich aber auch der fachlichen Beratung undder Öffentlichkeitsarbeit verbunden. Die guten Bezie-hungen zu den Landwirten der Region und eine sehrschöne Infrastruktur erleichterte uns das hier sein er-heblich. Kompetente und engagierte Mitarbeiter stell-ten uns in Vorträgen die Landwirtschaft der Schweizvor und begleiteten uns auf den Exkursionen in die Be-triebe. Herzlichen Dank an Barbara Bättig, Marisa Fur-ger, Stefan Geissmann und Andreas Michel sowie allen„guten“ Geistern der Einrichtung für ihr großes Enga-gement.

Am 04.05. begleitete uns Niklaus Burch mit seinemFreund Louis auf die Betriebe, das war die Gelegenheitetwas mehr von Land und Leuten zu erfahren. Beideerzählten, wie die Schweizer in der gegenwärtigenZeit mit den Problemen und Entwicklungen zurecht-kommen Unser erster Halt an diesem Tag, der Betriebder Fam. Thomas Käser-Gasser in Rain. Ein typischerHaupterwerbsbetrieb mit Alpung und etwas Direkt-vermarktung. Daneben wird Zucht mit Charollais undSuffolk betrieben. Thomas erläuterte uns die betrieb-lichen Abläufe. Besonders interessant sind das Systemder Alpung und die Unterstützung durch den Staat.Auch wurde uns deutlich, dass die Schweiz große An-strengungen unternimmt, die regionale Landwirt-schaft und die Vermarktung ihrer Produkte zu fördernund zu unterstützen. Die hohen Preise für Lebensmit-tel, basierend auf staatlich festgelegten Mindestprei-sen, haben hier ihren Ursprung. Für alleReiseteilnehmer war dies nachvollziehbar und wün-schenswert, dokumentiert dies doch die Wertschät-zung der Arbeit der Landwirte. Im Anschluss an dieBesichtigung gab es noch ein leckeres Znüni, ein zwei-tes Frühstück mit Kuchen und Kaffee, eine willkom-mene Stärkung nach dem etwas spartanischen erstenFrühstück auf dem Plantahof, das übrigens absolutnormal ist für die Schweiz.

Von Rain aus fuhren wir nach Entlebuch, gelegen ineinem UNESCO-Biosphärenreservat. Man hat den Ein-druck, die gesamte Schweiz besitzt diesen Status. Vondieser interessanten Region sahen wir „nur“ die Bio-Schafmilchkäserei der Fam. Hofstetter. Heidi Hofstet-ter erläuterte uns im neu geschaffenen Infocentrumdes Betriebes die Betriebsphilosophie und –entwick-lung. Beeindruckend für alle Teilnehmer war das En-gagement, der Ideenreichtum und die Konsequenzder Umsetzung des Betriebskonzeptes. Dass dies funk-tioniert, konnten wir beim Zmittag mit köstlichenKäse- und Fleischplatten erleben. Der Betrieb entwi-ckelt sich weiter, neue Betriebsstandorte, neue Milch-lieferanten und Absatzwege sind zu entwickeln, wirwünschen der gesamten Familie alles Gute, insbeson-

14 Mitteilungen des Landesverbandes Thüringer Schafzüchter e.V.

dere Gesundheit und Genesung für den durch einenArbeitsunfall schwer erkrankten Betriebsleiter Peter.

Vom Zmittag zum Zvierli bei Roger Hürlimann inWauchwill. Roger ist bekannt in Thüringer Schafzüch-terkreisen, wurden durch seine maßgebliche Unter-stützung ab 2010 Weiße Alpenschafe nach Thüringengeholt, um im Rahmen eines Zuchtexperiments dieFleischleistung des Merinolangwollschafes zu verbes-sern. Der Hof der Familie Hürlimann liegt malerisch amZugersee. Mit großer Herzlichkeit wurden wir empfan-gen. Der vorbildlich geführte Betrieb präsentierte sichmit gut gepflegten Zuchttieren und einem liebevoll ge-stalteten Hof. Nach Stärkung und regem Erfahrungs-austausch verließen wir die Familie Hürlimann, um inEinsiedeln und der dort befindlichen Klosteranlageden Tag ausklingen zu lassen. Die Benediktinerabteiexistiert seit 934 und stellt einen wichtigen Ort fürWallfahrten, aber auch, mit Gymnasium und Theolo-gischer Schule, für die Ausbildung dar. Die prächtigeKlosterkirche und die weitläufige Klosteranlage beein-druckten uns sehr. Leider war auf Grund der fortge-schrittenen Zeit keine Führung mehr möglich. Miteinem individuellen Rundgang durch den Ort und derMöglichkeit zu Abend zu essen, beendeten wir den Ex-kursionstag.

Am 05.05. starteten wir unser Fachprogramm im Kom-petenzzentrum Kleinvieh des Plantahofes in Chur. Ste-fan Geissmann und Andreas Michel informierten unsüber die Aufgaben und stellten uns das Objekt vor.Großzügig für die Haltung von Schafen (Lacaune) undZiegen (Bündner Strahlenziegen) umgebaut, präsen-tierte sich die Anlage als Demonstrationsobjekt, dieden Praktikern allenfalls Detaillösungen zur Nachah-

mung bot. Auch in der Schweiz ist es ein wichtiges An-liegen, den Kontakt des Verbrauchers zur Primärpro-duktion und zur Herkunft der Lebensmittelherzustellen.

Unweit vom Kompetenzzentrum befindet sich derHaupterwerbsbetrieb von Marco Camastral. Er bewirt-schaftet einen Truppenübungsplatz in unmittelbarerNähe von Chur. Nicht nur die Hanglage dieses Gelän-des ist bemerkenswert, sondern auch die Tatsache,dass in unmittelbarer Nachbarschaft seit 2012 daserste Wolfsrudel der Schweiz mit ca. 10 Tieren sesshaftist. Vier Herdenschutzhunde schützen die 250 Mutter-schafe von Marco. Die Schweiz unterstützt die Haltungder Tiere mit ca. 1.200,- Franken je Hund und Jahr. In-zwischen werden auf diese Art auf rund 85 Alpen dieHerden durch Herdenschutzhunde bewacht. Zwi-schenfälle durch den Wolf sind selten, die Wandererkommen meistens mit dem Schrecken davon. Ansons-ten beschäftigen die Schweizer Schäfer die gleichenProbleme wie uns: Wirtschaftliche Schwierigkeiten, Be-rufsnachwuchs und Rücksichtnahme der Wandererund Touristen.

Nach dem Mittagessen in Chur fuhren wir nach Vals.Ein Bergdorf auf 1.250 m. Die Zufahrt führte über einemalerische Passstraße, die allen Reiseteilnehmern nocheinmal die Schönheit und Ruhe dieser Berglandschaftvor Augen führte. Das Dorf Vals selber mit ca. 1.000Einwohnern präsentierte sich als wunderschön gelege-ner Urlaubsort mit typischer Bebauung und prägen-den Dacheindeckung mit Steinplatten. Tourismus, dieValser Mineralquellen aber auch die Landwirtschaftsind die Hauptarbeitgeber der Region. Wir besuchtenden Haupterwerbsbetrieb von Marcel Rieder. Haupt-rasse ist das Weiße Alpenschaf, die arrondierten Grün-landflächen dienen der Winterfutterproduktion,Silage und Heu aus Kaltbelüftung. Im Sommer erfolgtdie Alpung der Schafe, wie in allen Betrieben wirdwährend dieser Zeit auf Ablammungen verzichtet. DieFlächen befinden sich auf über 2.000 m. Die Abwehrvon Wolf aber auch Bär wird durch Herdenschutz-hunde gewährleistet. Alternativ zum Herdenschutz-hund nimmt der Einsatz von Hirten im Alpbetrieb zu,d. h. das Hüten der Tiere auf den Flächen und die re-lativ sichere Pferchung über Nacht. Die neu errichtetenStallungen machten einen sehr massiven Eindruck.Hier wurde sicher baurechtlich ein Kompromiss zwi-schen Lawinenschutz und Stallbau gesucht und gefun-den.

Der Abend klang beim gemeinsamen Abendessen imHotel Steinbock in Vals aus. Marisa Furger, selbstwohnhaft in Vals, verabschiedete die Gruppe undwünschte uns eine gute Heimfahrt. Wir bedanken unsbei ihr und laden sie herzlich zu einem Besuch ein.

Unseren letzten Exkursionstag starten wir zeitig am

Mitteilungen des Landesverbandes Thüringer Schafzüchter e.V. 15

Plantahof, um auf der Heimreise den „Sunnehof“ derFamilie Bischofberger in Büriswilen zu besuchen. Hierwar neben einer Betriebsbesichtigung ein Brunch mithofeigenen Produkten geplant. Beeindruckend wardie Vielfalt der angebotenen Produkte, vom Lamm-fleisch bis zu Konfitüren, aber auch das persönliche Ar-beitspensum der Hofinhaber Judith und Rolf.Allgemein bestätigt dieser Hof noch einmal den Ein-druck zur Landwirtschaft in der Schweiz. Überwie-gend Bioproduktion mit großem Wert auf regionaleProdukte, betriebsindividuelle Lösungen und Erwerbs-konzepte und das alles gepaart mit gastfreundlicherund offener Art der Hofeigentümer. Das alles trugzum Gelingen der diesjährigen Lehrfahrt bei, die allenTeilnehmern in schöner Erinnerung bleiben wird. Ge-krönt wurde die Fahrt durch den Brunch im letzten Be-trieb, sicher ein Höhepunkt der Fahrt. Mit allem wasder Sunnehof zu bieten hat, traten wir gestärkt unsereHeimfahrt an.

Abschließend sei allen gedankt, die zum Gelingen derFahrt beigetragen haben. Zuerst Sabine Ingelmann,dem Plantahof in der Schweiz und nicht zuletzt denBusfahrern Ulli und Torsten des Busunternehmens Ges-sert.

Mitgliederversammlung der VDL

Christoph-Johannes Ingelmann

An dieser Stelle möchte ich Ihnen die wichtigsten In-formationen der VDL-Mitgliederversammlung am 24.Mai 2018 zusammenzufassen. Ein Haupttagesord-nungspunkt war die Vorstellung des Geschäftsberich-tes. Nach einer kurzen Zusammenfassung derwichtigsten Veranstaltungen der VDL und seiner Mit-gliedsverbände und dem Dank an alle Beteiligten, diesich im zurückliegen Zeitraum für die Schafhaltungstark gemacht haben, skizzierte der Vorsitzende Jür-gen Lückhoff die Themen des vergangenen Jahres. ZuBeginn erläuterte der Vorsitzende die gefundenen Re-gelungen zum Schlachten von tragenden Schafen undZiegen, die mittlerweile gefundene Regelung zur Ver-gabe der neuen Ehrenmedaillen und Lösungsansätzezur Durchführung einer Bundesbockschau unabhän-gig von der „Internationalen Grünen Woche“. MitNachdruck wies der Vorsitzende daraufhin, dass wirsowohl den Züchternachwuchs als auch den Berufs-nachwuchs fördern müssen. Gute Ansätze gibt es be-reits auf züchterischer Ebene in einigen

Landesverbänden, außerdem gibt es bereits für denBerufsnachwuchs Jungschäfergruppen in Deutsch-land. Der Vorsitzende Jürgen Lückhoff nutzte seinenBericht, um zu fragen, wer in Deutschland eigentlichfür die Schafhalter spricht. Mittlerweile werden vonden unterschiedlichsten Gruppen Forderungen aufge-stellt, die zum einen sehr heterogen sind und zum an-deren in der Außenwahrnehmung unglaubwürdigerscheinen. Tenor aller beteiligten Verbände war, dassals Hauptziel die Erhaltung der Schafhaltung inDeutschland stehen muss und nur auf Basis diesesKernanliegens können alle an der Schafhaltung inte-ressierten zukünftig zusammenarbeiten. Als weitereswichtiges Thema widmete sich der Vorsitzende der zu-künftigen Arbeit der VDL-Geschäftsstelle. Die finan-zielle Gesamtsituation der VDL lässt nur wenigSpielraum für Personal zu. In Teilbereichen wurdenKosteneinsparungen erreicht, die aber in keinem Ver-hältnis zum Personalkostenaufwand stehen. Allerdingssind die diversen Tätigkeiten der Geschäftsstelle in derForm nur noch bedingt leistbar. Leider stellte der Vor-sitzende keine grundsätzlichen Überlegungen zur kon-zeptionellen Neuausrichtung der VDL-Geschäftsstellean. Die zweiprozentige Beitragserhöhung würde le-diglich zur Deckung der steigenden Kosten der Ge-schäftsstelle beitragen. Man würde sich wünschen,dass die Vorstellungen zur Kostensenkung grundsätz-licher Natur wären. Eine weitere Erhöhung des Mit-gliedsbeitrages ist für den Landesverband ThüringerSchafzüchter e. V. und auch für andere Verbände nichtmehr zu leisten. Auch fehlt das Verständnis dafür,wenn kein klares Konzept zur zukünftigen Arbeit derGeschäftsstelle vorgelegt wird. Im Anschluss erfolgtendie Berichte aus den Abteilungen Berufsschäfer undZucht und aus den Arbeitskreisen Beutegreifer, Wirt-schaftlichkeit in der Lammfleischerzeugung und Schaf-schur und Schafwolle. U.a. berichtete Heiko Schmidtüber die Erarbeitung der Zuchtprogramme im Rahmender Anpassung der neuen EU-Tierzucht-VO, außerdeminformiert er darüber, dass Zuchttiere nicht mehr mitIa- bis Ic-Preisen ausgezeichnet werden dürfen, wennsie 20 % des im Zuchtziel angegeben Gewichtes über-schreiten. Frau Dr. Walther berichtete über die Arbeitdes VDL-Ak Beutegreifer (Delegierter TH, A. Rudolph)und ging u. a. auf die KTBL-Vorschrift zum Kostenauf-wand des Herdenschutzes ein. Frau Wohlfarth vom Ar-beitskreis Schafschur und –wolle berichtete über diePlanungen zur Durchführung der Schurmeisterschaft2019 in Wüsting. Im Folgenden stellte Herr Dr. Völl denJahresabschluss 2017 vor, welcher einen Überschussaufweist, der auf die personellen Einsparungen zu-rückzuführen ist. Die Rechnungsprüfer (Frau Wohl-farth, Herr Gerstenberg) gaben die Empfehlung denVorstand und die Geschäftsführung zu entlasten.Nach der einstimmigen Entlastung von Vorstand und

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Geschäftsführung erfolgten die Vorstellung des Haus-haltsvoranschlages 2018/2019 und die Festsetzung derMitgliedsbeiträge 2018/ 2019. Für das Haushaltsjahr2018 wurde gegen die Stimmen von BB, ST, TH, SN undBY eine zweiprozentige Beitragserhebung für 2018mehrheitlich beschlossen. Aus Niedersachsen wurdeaußerdem der Antrag eingebracht, dass ab dem Haus-haltsjahr 2019 je Mitglied 7,- Euro an die VDL abge-führt werden. Über diesen Antrag soll auf denjeweiligen Landesmitgliederversammlungen ein Be-schluss gefasst werden und im Rahmen der VDL-Mit-gliederversammlung 2019 beraten werden. Eineweitere Prüfung einer Beitragsanhebung um 2 % für2019 wurde mehrheitlich nicht zugestimmt. Zum Ab-schluss wurde noch bestätigt, dass Frau Bruser fürHerrn Dr. Brüggemann als beratendes Mitglied in denVorstand nachrückt. Außerdem lehnte die Mehrheitder Mitglieder den Antrag auf ordentliche Mitglied-schaft des Fördervereins der Deutschen Schafhaltunge. V. ab. Unter dem Punkt Verschiedenes wurde aufdie anstehende Vorstandswahl 2019 hingewiesen.

Für folgende Veranstaltungen wurde geworben:

– In 2018

• 29.07.2018 100 Jahre Weißköpfiges Fleisch- schaf

• 07.-09.09.2018 100 Jahre LV BY und BY HBG

– In 2019

• am letzten Sonntag im August Jungzüchter- meisterschaft in BW oder RP

• 07.-08.09.2019 Bundesleistungshüten AAH, Agrarprodukte Ludwigsburg

– In 2020

• Jungzüchtermeisterschaft in MV

Derzeitige Lage und Zukunftsperspektiven derSchaf- und Ziegenhaltung in der EU

Am 03. Mai 2018 hat das Europäische Parlament einengemeinsamen Beschluss zu der derzeitigen Lage undden Zukunftsperspektiven der Schaf- und Ziegenhal-tung in der EU (Entschließung 2017/2117(INI)) be-schlossen. Einbezogen wurde der Bericht desAusschusses für Landwirtschaft und ländliche Entwick-lung (A8-0064/2018). Der Entschließungsantragwurde angenommen und folglich der Präsident beauf-tragt, diese Resolution dem Europäischen Rat und derEuropäischen Kommission zu übermitteln.

Die aufgeworfenen Punkte, die für die gefundenenAufgabenstellungen mit in Erwägung gezogen wur-den, sind umfassend und auch den Thüringer Schäfernbekannt. Auf der einen Seite gibt es Schwierigkeitendurch eine geringe Rentabilität der Schaf- und Ziegen-haltung in der EU, durch das geringe Vorhandensein,qualifiziertes Personal zu finden und durch einenschlechten Generationenübergang bei den Landwir-ten. Auf der anderen Seite gibt es die Forderungen ausder Gesellschaft ökologisch wertvolle Flächen zu erhal-ten, kulturelles Erbe einschließlich traditioneller Er-zeugnisse zu bewahren und Landwirtschaft undBeschäftigung in benachteiligten Gebieten zu sichern.

Die Aufgabenstellungen, die das Europäische Parla-ment mit der Entschließung an die Kommission stelltsind unter anderem:

– bessere Unterstützung (z. B. Beihilfen beibehal- ten oder nach Möglichkeit aufstocken, Anreize für Gründung oder Übernahme von Betrieben schaffen)

– Förderung und Innovation (z. B. um die Steige- rung des Konsums von Schaf- und Ziegenfleisch bemühen, Felle und Wolle in die Liste der begüns- tigten Erzeugnisse aufnehmen)

– Verbesserung der Märkte (z. B. Verhandlungs- und Marktmacht der Erzeuger in der Lebensmittel- kette verbessern, Erzeugern Zugang zu den Märkten gewähren)

- Raubtiere (z. B. Ausbreitung von Raubtieren in be- stimmten Weideflächen kontrollieren und steuern, einen angemessenen Ausgleich für Ver- luste durch Angriffe großer Raubtiere schaffen)

- Schlachthöfe (z. B. Unterstützungsmaßnahmen für die Einrichtung von Schlachthöfen und die Ver- einfachung von Genehmigungsverfahren festle- gen, Ausbau lokaler Strukturen vorantreiben)

Nach dem Lesen der gesamten Entschließung stimmtes positiv, dass viele unserer Forderungen und Überle-gungen auch hier zu finden sind. Jedoch bleibt abzu-warten, wie der Europäische Rat und die EuropäischeKommission auf diese Entschließung reagieren.

Bei Interesse am gesamten Text melden Sie sich bittein der Geschäftsstelle. Wir lassen Ihnen dieses Doku-ment gern zukommen.

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Mahnfeuer des Fördervereins der DeutschenSchafhaltung e. V.

Christoph-Johannes Ingelmann

Knapp 60 Personen waren dem Aufruf zum Mahn-feuer am 12. Mai zwischen Schwabhausen und Ohr-druf an der B247 gefolgt. Der Vorsitzende Jens-UweOtto wies zu Beginn seiner Rede daraufhin, dass zeit-gleich in 8 weiteren Bundesländern insgesamt 27Mahnfeuer stattfinden. Die katastrophale wirtschaft-liche Situation der Schafhaltung ist der eigentlicheGrund für das Zusammenfinden der Anwesenden. DieWeidewirtschaft, die unter den bisherigen Bedingun-gen (geringe Einkommenssituation, hoher bürokrati-scher Aufwand, besonderer gesellschaftlicher Druckusw.) schwierig ist, aber wiederum von der Gesell-schaft und dem Natur- und Umweltschutz gefordertwird, muss sicherlich vielerorts unter den gegebenenBedingungen in Frage gestellt werden. Der Vorsit-zende Otto wagte eine Rückschau auf das letzte Jahrseit den ersten Sichtungen von Wölfen am Standort-übungsplatz Ohrdruf. Äußert kritisch bewertete er dasMonitoring gerade hier am Standortübungsplatz, wel-ches der Managementplan vorschreibt. Es war be-kannt, dass die Zuständigkeiten direkt auf demTruppenübungsplatz und den angrenzenden Flächenunterschiedlich sind. Auch ist die Dichte an Schafen indiesem Gebiet aufgrund des hohen Anteils an exten-sivem Grünland sehr hoch, allerdings wurde erst Mo-nate nach dem ersten Riss der Wolf als Verursachernachgewiesen. In der Folge wurden wolfssicher Zäuneals Sofortmaßnahme an betroffene Schäfereien ver-teilt, allerdings war der bürokratische Aufwand für diemeisten Schafhalter viel zu hoch, sodass mancherortsandere Institutionen Hilfestellung leisten mussten oderZäune nicht beantragt wurden. Der Vorsitzende for-derte das zuständige Thüringer Ministerium für Um-welt, Energie und Naturschutz (TMUEN) zursofortigen Überarbeitung des Wolfsmanagement-plans und der Förderrichtlinie Wolf auf. FolgendePunkte müssen mehr Beachtung finden:

• vollständige Entschädigung aller Folgeschäden: z. B. Ausbleiben der Ablammung, weniger gebo- rene Lämmer, verringerte Milchleistung usw.

• Versicherungsschutz: Wie lange greift die Haft- pflichtversicherung, wenn Schafe mehrfach nach Wolfsübergriffen auf Verkehrswege flüchten?

• Herdenschutzhunde

• Stichwort Finanzamt: Den Finanzbehörden ist nicht bewusst, dass Wolfsübergriffe die Anzahl der geborenen Lämmer maßgeblich beeinflussen.

Zum Schluss verwies der Vorsitzende nochmal darauf,dass vielerorts nur noch der Idealismus die Schafhal-tung erhält, obwohl es bei den meisten Betriebenschon „fünf nach zwölf“ ist. Sollte es in Zukunft nochSchafhaltung in Deutschland geben, so benötigt sieRahmenbedingungen, die dies auch ermöglichen. ImAnschluss an die Rede von Jens-Uwe Otto skizzierteFrau Krämer vom TMUEN die bisherigen Bemühungenzum Wolfsmanagement gerade im Bereich des Stand-ortübungsplatzes Ohrdruf. In der anschließenden Dis-kussion wurde u. a. die Entschädigung von gerissenenWeidetieren behandelt. Das Besendern der Wölfin,welches vom Ministerium überlegt und geprüft wird,wurde von vielen Anwesenden skeptisch gesehen.

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Förderung von landwirtschaftlichen bzw. gar-tenbaulichen Beratungsleistungen – erstmalsauch für Schafhalter

Bereits in der vergangenen Ausgabe berichteten wirüber die Ausschreibung von landwirtschaftlichen bzw.gartenbaulichen Beratungsleistungen. Erstmals wurdeeine Beratungsleistung geschaffen, die sich thematischan schafhaltende Betriebe richtet. Der ThüringerSchafzuchtverband hat einen Zuschlag für das Jahr2018 erhalten. Somit können wir SIE unterstützen undberaten.

Inhaltliche Themen könnten sein:

1. Produktionstechnische Beratung im Betrieb z. B.:

- Tierhaltung und Tiergesundheit/ Tierwohl; Investitionsberatung

- Fütterung (Rationsplanung und -kalkulationen für Winterfütterung, Gestaltung der Weidepe- riode)

- Optimierung der Nutzung der vorhandenen Flä- chenausstattung (KULAP, Anbauplanung u. ä.)

- Unterstützung bei Verhandlungen zu Land- schaftspflege- und Naturschutzmaßnahmen

- Arbeitswirtschaft

- Zucht (Rassen, Bockeinsatz, Selektionsmaßnah- men in der Herde)

- Vermarktung

2. Unterstützung bzw. Übernahme von Aufgabenzur Einhaltung gesetzlicher Regelungen, zu Doku-mentationspflichten und Anträgen z. B.

- Tierbestandsführung/ Nutzung elektronischer Kennzeichnung

- Cross Compliance

3. Wirtschaftlichkeitsberechnungen für den Be-triebszweig z. B.

- Erkennen der Potentiale

- Erarbeitung zukunftsorientierter Betriebskon- zepte

Ebenso haben folgende Mitbieter ein Angebot im Rah-men der Ausschreibung für das „Fachlos Schafhaltung“erhalten:

- LKV Sachsen-Anhalt

- Landschaftspflegeverband Mittelthüringen

- Michael Witter (Schwerpunkt der Beratung: Herden- schutz durch den Einsatz von Herdenschutzhunden)

- Natura-2000-Station „Südharz/Kyffhäuser“

Laut Rahmenvertrag werden Leistungen bis zu einerHöhe von 1.500,- Euro netto je Beratungsvertrag demAuftragnehmer mit Ausnahme der Umsatzsteuer er-stattet.

Die Abrechnung des Förderverfahrens übernimmt derVerband.

Wir hoffen auf einen regen Zuspruch, damit Sie dieseMöglichkeit des Service auch in den folgenden Jahrennutzen können. Nur wenn die Beratungsleistung die-ses Jahr von Ihnen genutzt wird, besteht die Möglich-keit, dass es diese Leistung 2019 erneut geben wird.

Für Fragen steht Ihnen die Geschäftsstelle des Landes-verbandes Thüringer Schafzüchter e. V. gerne zur Ver-fügung.

TMIL-gefördertes Projekt unterstützt Schäferbei maschineller Weidenachpflege. Anbietervon Mäh- oder Mulchtechnik und Modellflä-chen gesucht.

Adriana Schwarz

Eines der zahlreichen Probleme mit denen Schäferheute zu kämpfen haben, ist, dass trotz der Bewei-dung mit Schafen und Ziegen die Beihilfefähigkeit derFlächen nur mit regelmäßiger mechanischer Nach-pflege erhalten werden kann. In vielen Fällen erschwe-ren Hindernisse wie Hanglagen, Gräben oderObstbäume eine wirtschaftliche Nachpflege. Ein po-tenzieller Lösungsansatz für diese Problematik ist derEinsatz geeigneter Nachpflegetechnik. An dieser Stellesetzt das Projekt „Unterstützungsnetzwerk Land-SCHAFtspflege“ der Regionalen Arbeitsgruppe Saale-Holzland e. V. an.

Ziel des TMIL-geförderten Projektes ist es, schafhal-tende Betriebe mit Anbietern geeigneter Nachpflege-technik zusammenzubringen. In einer öffentlichzugänglichen Datenbank wird dazu die Technik mitihren spezifischen Leistungsmerkmalen, Einsatzgebie-ten und Mietpreisen erfasst. Schäfern wird so der Zu-gang zur Technik erleichtert; Landwirtschaftsbetriebe,Garten-Landschaftsbau-Unternehmen oder Forstun-ternehmen können ihre Technik zum Verleih oder alsDienstleistung anbieten.

Der Regionalen Arbeitsgruppe Saale-Holzland e. V. alsProjektträger geht es im ersten Schritt darum, verfüg-bare Technik zu erfassen und nach Einsatzgebieten zuklassifizieren. Hierzu sucht das Unterstützungsnetz-werk Anbieter von geeigneter Nachpflegetechnik inThüringen sowie Modellflächen zu ihrer Erprobung.Die modellhafte Nachpflege der Flächen wird aus ei-

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gens dafür abgestellten Projektmitteln zu 80 % geför-dert.

Als Modellflächen eignen sich alle schafbeweidetenFlächen in Thüringen, insbesondere Flächen, die auf-grund ihrer Neigung, vorhandener Hindernisse oderihrer Unzugänglichkeit besondere Herausforderungenan die Nachpflege stellen. Als Technik können größereGeräteträger mit Mulchern oder Mähwerken zum Ein-satz kommen. Oft werden auch kleinere Hangtrakto-ren oder ferngesteuerte Kettenfahrzeuge eingesetzt.

Technikanbieter und Landnutzer sind aufgerufen, sichbei Interesse an Adriana Schwarz vom „Unterstüt-zungsnetzwerk LandSCHAFtspflege“ zu wenden.

Besuchen Sie uns auch an unserem Stand auf demSchäfertag Hohenfelden!

Schafe im Einsatz, auch wenn der Zaunbau aufgrund des Geländeszu aufwendig oder unmöglich ist (A. Schwarz)

In steileren Bereichen können Hangtraktoren mit Mäh- und Mulch-werkzeut eingesetzt werden (M. Urbach)

Blühende Weiden – für die Bewahrung der Artenvielfalt ist auchdie Erhaltung von extensiven Grünland notwendig (A. Schwarz)

Kontaktmöglichkeiten:

www.rag-sh.de/projekte/landschaftspflege [email protected] · Tel. 036693 2309 45

Burenziegenzüchter Tommy Bauß mit demLandschaftspflegepreis 2018 ausgezeichnet

Arno Rudolph

Tommy Bauß, Thüringer Herdbuchzüchter von brau-nen Burenziegen aus Wohlmuthausen, wurde am 13. Juni 2018 anlässlich der Jahrestagung des Dachver-bandes der 167 Landschaftspflegeverbände in Schnett(Landkreis Hildburghausen) mit dem Deutschen Land-schaftspflegepreis ausgezeichnet. Im Beisein des Thü-ringer Ministerpräsident Bodo Ramelow überreichteder Bundesvorsitzende Josef Göppel diesen Preis anzwei Einzelpersonen. In der Kategorie „Engagierte Per-sonen“ wurde dabei das unermüdliche Wirken vonTommy Bauß für den Erhalt der typischen Rhönland-schaft gewürdigt. Gemeinsam, in Abstimmung mitden Mitarbeiterinnen des LandschaftspflegeverbandesBiosphärenreservat Rhön und der Natura-2000-Sta-tion, setzt er seine über vierzig Burenziegen zur Wie-derherstellung typischer Offenlandlebensräume wieStreuobstwiesen gezielt ein. Darüber hinaus fördert erdie Nutzung des heimischen Obstes von diesen Streu-obstwiesen durch den Betrieb einer mobilen Kelterei.Seine Ziegen fressen beharrlich den zunehmenden Ge-hölzaufwuchs und ermöglichen damit wieder den Zu-gang zu den alten Obstbäumen. Dadurch hat dieNatura-2000-Station die Möglichkeit das Naturschutz-großprojekt „Thüringer Rhönhutungen“, welches 2016abgeschlossen wurde, mit Teilprojekten gezielt weiter-zuführen und Einzelpflegemaßnahmen zu beginnen.Herr Bauß ist einer der wenigen Thüringer Ziegenzüch-ter, der seine Ziegenherden gezielt für Pflegeprojekteeinsetzt.

Nachdem die Schäferei Geßner schon vor Jahren die-

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sen Preis erhielt, gratulieren die Landesverbände Thü-ringer Schafzüchter e. V. und Thüringer Ziegenzüchtere. V. Tommy Bauß recht herzlich und wünschen ihmweiterhin viel Erfolg bei der Herdbuchzucht seiner Bu-renziegen.

(v.l.n.r.: Florian Meusel, stellv. Vorsitzender DVL, Bodo Ramelow,Ministerpräsident Thüringen, Tommy Bauß, Preisträger, Josef Göp-pel, Vorsitzender DVL, Marlene Bock, DVL, Julia Gombert, Lauda-torin) Foto: Stefan Weigelt

Zuchtleitertagung – Berichte aus den Fachaus-schüssen

Christoph-Johannes Ingelmann

Vom 15. bis 17. Mai 2018 trafen sich die Zuchtleiter derLandesschaf- und Landesziegenzuchtverbände zur all-jährlichen Zuchtleitertagung in Weimar. Nach der Ver-anstaltung im letzten Jahr in Rheinland-Pfalz hatte sichunser Zuchtleiter Arno Rudolph im Hinblick auf seinenanstehenden Ruhestand bereit erklärt, die Zuchtleit-ertagung 2018 in Thüringen durchzuführen.

Am dritten Tag wurden die Berichte aus den Fachaus-schüssen Landschafe, Fleischschafe, Milchschafe, Me-rinolandschaf, Merinolangwollschaf, Merinofleisch-schaf, Grundsatzfragen/ ZWS/ Leistungsprüfung undOviCap durch die fachlichen Leiter vorgestellt.

Herr Humpert, Vorsitzender des FachausschussesLandschafe, übte deutliche Kritik an dem Verhaltender Messe Berlin, da nicht nur Zusagen nicht eingehal-ten wurden, sondern auch weil die VDL hinsichtlicheiner Entscheidung über die Durchführung einer er-neuten Bundesschau Landschafe hingehalten wurde.

Der fachliche Leiter für den Fachausschuss Fleisch-schafe, Hanno Franke, informierte u. a. über dienächste SKF/SUF-Elite in Alsfeld (HE) vom 15. – 16.März 2019 und gab einen kurzen Rückblick über dieElite in Dettelbach und der anschließenden Auktion.Von den 66 SKF-Böcken wurden 80 % zu einem Durch-schnittspreis von 1.161,– € verkauft und von den 32SUF-Böcken wurden 88 % zu einem Durchschnittspreis

von 1371 € verkauft. Außerdem wurde der Farbschlag„rein weiß“ in die Zuchtzielbeschreibung für die Dor-per, die neue Zuchtzielbeschreibung der Border Leices-ter und die Aufnahme der Rasse Holländisches Texel indie Rasse Deutschen Texel einstimmig angenommen.

Für den Fachausschuss Milchschafe berichtete HerrGerdes über den Milchschafrückgang aufgrund desMangels an Molkereien und dem geringen Interessean der Zucht. Außerdem warb er für die InternationaleMilchschaf-Fachtagung in Hannover vom 12. bis 14.Oktober 2018 (bei Fragen bzgl. Programm bitte an dieGeschäftsstelle wenden).

Der fachliche Leiter des Fachausschusses Merinoland-schafe, Herr Dr. Mendel, berichtete u. a. über die Dis-kussion zum optimalen Schlachtgewicht bei dieserRasse wonach 5 Lämmer à 60 kg wirtschaftlicher seienals 8 Lämmer à 40 kg, außerdem wurde die Großrah-migkeit thematisiert. Auf Vorschlag von Herrn Gerdeswurde mehrheitlich beschlossen, dass bei Eliten, Bun-desschauen bis hin zu regionalen Schauen die Lebend-masse der Ia- bis Ic-Spitzentiere nur um bis zu 20 % desMaximalgewichts der Zuchtzielbeschreibung über-schreiten dürfen. Des Weiteren wurde mehrheitlich dieAnhebung des Gewichtes von Mutterschafen derRasse Texel im Zuchtprogramm von derzeit 70 – 80 kgauf 70 – 100 kg beschlossen.

Der fachliche Leiter des Fachausschusses Merinofleisch-schafe, Hanno Franke, gab eine kurze Auswertung derletzten Elite und wagte einen Blick auf die kommendeElite vom 27. bis 28. März 2019 in Kölsa.

Der fachliche Leiter vom Fachausschuss Grundsatzfra-gen/ Leistungsprüfung/ Zuchtwertschätzung, Herr Dr.Mendel, skizzierte die Aspekte der nationalen Anpas-sung des Tierzuchtrechtes im Rahmen der neuen EU-Tierzucht-Verordnung.

Herr Gerdes, fachlicher Leiter des Fachausschusses Ovi-Cap, berichtete von den Beschlüssen zu neuen Projek-ten. So ist es jetzt möglich, Wiegedaten direkt in derAblammliste einzutragen und die Schafdaten ausSchleswig-Holstein wurden für die gemeinsame Zucht-wertschätzung ins OviCap integriert. Was das ThemaHerdenmanagementprogramme betrifft, gibt es imLaufe des Sommers eine Softwareüberarbeitung desbestehenden Managementprogramms von dsp agro-soft. Außerdem erarbeitet eine Arbeitsgruppe unterder Leitung von Martin Steffens (HE) Vorschläge fürdie Erweiterung des OviCap-Systems um einige zusätz-liche Module.

Satzung und Zuchtprogramme nach neuer EU-Tierzuchtverordnung

Die EU-Tierzuchtverordnung 2016/1012 erfordert füralle anerkannten Tierzuchtorganisationen bis zum 01. November 2018 Anpassungen der Satzungen, der

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Zuchtprogramme und der bisherigen Zuchtbuchord-nungen. Aus diesem Grund hatten sich innerhalb derBundesverbände VDL und BDZ sechs Zuchtleiter ge-funden, die gemeinsam mit Frau Dr. Waßmuth undFrau Unterseher-Berdon von den Genehmigungsbe-hörden in Niedersachsen und Bayern in mehreren Sit-zungen Muster für die künftig erforderlichenSatzungen und Zuchtprogramme entworfen haben.Die Federführung in der Arbeitsgruppe hatte derZuchtleiter Herr Dr. Mendel (BY) übernommen. Erwurde unterstützt von Herrn Dr. Brüggemann (NRW),Herrn Dr. Rösler (ST), Herrn Dr. Wenzler (BW), HerrnRudolph (TH) und Herrn Gerdes (NDS).

Im April 2018 wurde im Rahmen der Mitgliederver-sammlung des Landesverbandes Thüringer Schafzüch-ter e. V. die neue Satzung beschlossen undanschließend dem Finanzamt und dem Amtsgerichtzur Prüfung vorgelegt. Die Prüfungen sind abgeschlos-sen, sodass die Satzung nun einem Notar zur Beglau-bigung vorgelegt wird und anschließend an dasAmtsgericht zur Ablage im Vereinsregister geschicktwird. Auch künftig müssen die Satzung und entspre-chende Änderungen durch die Mitgliederversamm-lung beschlossen werden.

Die Muster der Zuchtprogramme aller Schaf- und Zie-genrassen wurden nun nach letzten Absprachen imRahmen der Zuchtleitertagung im Mai 2018 in Weimarüber die VDL bzw. den BDZ als Empfehlung an allebundesdeutschen Schaf- und Ziegenzuchtverbändegeschickt. Die neuen Zuchtprogramme sind inhaltlichumfassender, sodass für jede Rasse ein vierseitigesZuchtprogramm entworfen wurde. In der zusätzlicheinberufenen Züchterversammlung im Juli 2018 wur-den die Zuchtprogramme von den Thüringer Herd-buchzüchtern beschlossen. Ebenso wurde in derZüchterversammlung die „VDL-Richtlinie Leistungsprü-fungen“ von diesem Gremium verabschiedet. DieZuchtprogramme sind künftig nicht mehr Satzungsbe-standteil, sondern haben den Status einer Vereinsord-nung. Laut Satzung unseres Verbandes ist dieZüchterversammlung auch weiterhin für die Festle-gung der Zuchtprogramme zuständig.

Der nächste Schritt ist nun die Abgabe der erforderli-chen Unterlagen für die Anerkennung als Tierzuchtor-ganisation nach neuer EU-Tierzuchtverordnung beimThüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirt-schaft (TMIL). Wir hoffen, dass wir Ihnen im nächstenHeft 2/2018 im Dezember neue Entwicklungen aufdiesem Feld übermitteln können.

Die allen Züchtern bekannten bisherigen Zuchtbuch-ordnungen wird es künftig nicht mehr geben. Die In-halte der bisherigen Zuchtbuchordnungen wurden z. T. in die Satzungen und z. T. in die für jede Rasse zuerstellenden Zuchtprogramme aufgenommen. Außer-dem gibt es nun die „VDL-Richtlinie Leistungsprüfun-gen“, in welcher die Durchführung der verschiedenenLeistungsprüfungen niedergeschrieben ist. Alle weite-ren Informationen, die keinen Platz in der Satzung, in

den Zuchtprogrammen oder in der „VDL-Richtlinie“ ge-funden haben, werden in der Vereinsordnung „Grund-sätze der Herdbuchzucht“ zusammengestellt. Diesewird zurzeit in der Geschäftsstelle erarbeitet und imHerbst zu den Züchterversammlungen vorgestellt.

Das neue Tierzuchtrecht fordert, dass die Verbändeein umfangreiches Controlling bei beteiligten Drittendurchführen müssen. Das gilt für beteiligte Leistungs-prüfungsorganisationen (z. B. Landeskontrollverband,der die Milchleistungsprüfung durchführt) und auchfür die Zuchtwertschätzstelle.

Für unsere Herdbuchzüchter und die praktische Zucht-arbeit ändert sich durch die geänderten tierzucht-rechtlichen Bestimmungen nicht allzu viel. Gewöhnenmuss man sich künftig an einige neue Begrifflichkei-ten. So heißen Zuchtbescheinigungen künftig Tier-zuchtbescheinigungen. Tierzuchtbescheinigungengemäß VO (EU) 2016/1012 dürfen künftig nur nochauf Antrag des abgebenden Züchters ausgestellt wer-den. Bislang war es in einigen Verbänden üblich, dassder Käufer der Zuchttiere diese beantragt und vorherbezahlt. Tierzuchtbescheinigungen dürfen zudem nurnoch für Tiere der Hauptabteilung ausgestellt werdenund müssen grundsätzlich dokumentiert werden (Ab-lage einer Kopie in Papierform oder als Datei). BeiJungtieren, die noch nicht im Zuchtbuch eingetragensind, gilt der Antrag auf Ausstellung einer Tierzucht-bescheinigung als Antrag auf Eintragung in das Zucht-buch. Die Tierzuchtbescheinigung muss aktuelleAngaben beinhalten – z. B. auch das Ergebnis derneusten Zuchtwertschätzung – ggf. ist ein Hinweis aufeine Website (OVICAP) abzudrucken, wo das neusteErgebnis der ZWS einsehbar ist. Außerdem müssenkünftig auch die Mailadresse des Züchters und ein Hin-weis auf die Website des Verbandes (soweit vorhan-den) auf der Tierzuchtbescheinigung abgedrucktwerden.

Einsatz gefährdeter einheimischer Nutztierras-sen im Ökolandbau

Sebastian Winkel

Der Einsatz gefährdeter einheimischer Nutztierrassenwird ab dem 01. Januar 2021 für Ökobetriebe interes-santer. Ab dann gilt die neue EU-Ökolandbau-Verord-nung (https://eur-lex.europa.eu/legalcontent/DE/TXT/PDF/?uri=CELEX:32018R0848&from=DE), die vor we-nigen Wochen in Kraft getreten ist.

Neu ist u. a., dass die „Förderung der Haltung seltenerund einheimischer Rassen, die vom Aussterben be-droht sind“ (Artikel 4 Buchstabe g) in die Ziele desÖkolandbaus aufgenommen wurde.

Dieses Ziel wird u. a. durch eine Flexibilisierung beimZukauf von „nichtökologischen aufgezogenen“ Tierenumgesetzt. Laut Anhang II Teil II Nummer 1.3.4.1 „kön-

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nen nichtökologisch/ nichtbiologisch aufgezogeneTiere zu Zuchtzwecken in eine ökologische/ biologi-sche Produktionseinheit eingestellt werden, wenn Ras-sen im Sinne von Artikel 28 Absatz 10 Buchstabe b derVerordnung (EU) Nr. 1305/2013 und von auf ihrerGrundlage angenommenen Rechtsakten gefährdetsind, der landwirtschaftlichen Nutzung verloren zugehen.“

Diese Flexibilisierung macht zukünftig gefährdete ein-heimische Rassen für Ökobetriebe interessanter undbietet Ökobetrieben mehr Spielraum als bisher. Auch„nichtökologische“ Zuchtbetriebe gefährdeter einhei-mischer Rassen könnten durch eine steigende Nach-frage nach Tieren profitieren.

Eine vollständige Auflistung von Rassen, die inDeutschland im Sinne von Artikel 28 Absatz 10 Buch-stabe b der Verordnung (EU) Nr. 1305/2013 gefährdetsind, finden Sie in unserer Broschüre „EinheimischeNutztierrassen in Deutschland und Rote Liste gefähr-deter Nutztierrassen 2017“ unter dem Linkhttps://www.genres.de/fachportale/nutztiere/rote-liste-nutztierrassen/.

Dass der Ökolandbau ein zunehmend interessanterMarkt auch für die Tierzucht ist, zeigt das erneut kräf-tige Wachstum dieses Sektors um 9,7 % der Flächebzw. 8,3 % der Anzahl der Betriebe im Jahr 2017(https://www.bmel.de/SharedDocs/Pressemitteilun-gen/2018/069-Oekolandbau.html; jsessionid=E23B4020976F446140142BADA61B7056.2_cid367).

Laut „Zentraler Dokumentation Tiergenetischer Res-sourcen in Deutschland“ (TGRDEU) stehen folgendeSchafrassen auf der „Roten Liste der gefährdeten ein-heimischen Nutztierrassen in Deutschland“ (Quelle:https://tgrdeu.genres.de/gefaehrdung/roteliste):

Bentheimer Landschaf Leineschaf

Braunes Bergschaf Merinofleischschaf

Geschecktes Bergschaf Merinolandschaf

Schwarzes Bergschaf Merinolangwollschaf

Weißes Bergschaf Ostfriesisches Milchschaf

Brillenschaf Rauhwolliges Pommersches Landschaf

Coburger Fuchsschaf Rhönschaf

Weißköpfiges Fleischschaf Skudde

Schwarzköpfiges Fleischschaf Krainer Steinschaf

Weiße Gehörnte Heidschnucke Alpines Steinschaf

Weiße Hornlose Heidschnucke Waldschaf

Graue Gehörnte Heidschnucke

Zum Autor:

Sebastian Winkel

321 - Informations- und Koordinationszentrum fürBiologische Vielfalt (IBV)

Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung(BLE)

Deichmanns Aue 29, 53179 BonnTelefon: +49 (0)228 6845-3694 Fax: +49 (0)228 6845-3105E-Mail: [email protected]: www.ble.deweiterführende Information: www.genres.de

Informationen zur Datenschutzgrundverord-nung (DS-GVO)

Alle Bürger bekommen derzeit ständig Informationenvon diversen Institutionen, die deren E-Mail-Adresseund/ oder andere Daten gespeichert haben, dass seit25. Mai 2018 in Deutschland und allen anderen Mit-gliedstaaten der Europäischen Union die Datenschutz-grundverordnung (DS-GVO) gilt, die in Deutschland,ebenfalls seit 25. Mai 2018, durch das neue Bundesda-tenschutzgesetz ergänzt wird. Ziel dieser Gesetzes-texte ist der Schutz personenbezogener Daten undder Schutz der Verwendung von personenbezogenenDaten.

Auch der Landesverband Thüringer Schafzüchter e. V.musste auf diese Neuerungen reagieren und hat imZuge der alljährlichen Abfrage der Züchter für denSchäfereikalender durch den Verlag Eugen Ulmer pos-talisch die Herdbuchzüchter informiert und nach derDatennutzung befragt. In den nächsten Wochen wer-den wir auch an die Mitglieder ohne HerdbuchzuchtInformations- und Abfrageblätter versenden.

Damit der Landesverband nicht gegen rechtlichen Vor-schriften verstößt, wurden zunächst alle Daten derHerdbuchzüchter auf unserer Homepage gelöscht. Inden nächsten Wochen werden wir die Daten nachdem jeweiligen Wunsch der Herdbuchzüchter wiederonline stellen. Bitte haben Sie etwas Geduld! Diese Ar-beiten fallen zusätzlich zum Alltagsgeschehen in derGeschäftsstelle an und müssen zwischen den Routine-arbeiten geschehen.

Wegen der neuen Regelungen werden wir zum 01. Au-gust 2018 unseren Facebook-Account löschen. Der Da-tenschutz über Verlinkungen usw. ist auf dieserPlattform für uns als Geschäftsstelle nicht zu überbli-cken. Das ist aber kein Problem, denn Sie erhalten alleaktuellen Informationen auf unserer Homepage – ineinigen Wochen soll diese auch nutzerfreundlicher ge-staltet sein (uns haben einige Nachfragen erreicht, dieAnpassungen im neuen Layout verlangen). Auch hierbitten wir um Geduld. Wir arbeiten daran!

Mitteilungen des Landesverbandes Thüringer Schafzüchter e.V. 23

Information zur HIT-Meldung

Über das Jahr erreichen uns Fragen zur Meldung in derHIT-Datenbank. Das Herkunftssicherungs- und Infor-mationssystem Tiere (HIT) wurde aufgrund der EU-Ver-ordnungen Nr. 820/97 und 1760/2000 eingerichtet.

Folgende Informationen für Sie als Schaf- und Ziegen-halter:

1. Die jährliche Meldung Ihrer Tierbestände zu Beginneines Jahres an die Tierseuchenkasse wird automatischan die HIT-Datenbank gemeldet.

2. Über das Jahr müssen Sie lediglich Zukäufe in derHIT-Datenbank melden. Und hier nur die Tieranzahl –VVVO-Nummern müssen hier nicht gemeldet werden

Information zur Mautpflicht bei landwirt-schaftlichen Fahrzeugen

Seit dem 01. Juli 2018 gilt die Mautpflicht für Fahr-zeuge ab 7,5 t zulässigem Gesamtgewicht auf allenBundesstraßen. Laut Bundesfernstraßenmautgesetzsind „landwirtschaftliche Fahrzeuge im geschäftsmä-ßigen Güterverkehr mit einer bauartbedingtenHöchstgeschwindigkeit von maximal 40 km/ h“ vonder Maut befreit. Dazu zählen sowohl entgeltliche alsauch unentgeltliche Beförderungen. BerufsständischeVertretungen hatten sich dafür eingesetzt, dass land-und forstwirtschaftliche Fahrzeuge, die bauartbedingtschneller als 40 km/h fahren, ebenfalls von der Mautauszunehmen sind. Dafür wurde nun eine Kulanzrege-lung bis zum 01. Januar 2019 geschaffen. Ab 2019 sollschließlich eine Initiative der berufsständischen Vertre-tungen greifen, nach der die Ausnahmeregelung fürdie Mautpflicht wegen Unverhältnismäßigkeit nichtmehr auf land- und fortwirtschaftliche Fahrzeuge miteiner bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit vonmaximal 40 km/ h beschränkt sein soll.

Ultraschall-Workshop 2018 in Poing-Grub

Da die Feldleistungsprüfung eine der zentralen Prüfun-gen in der Leistungsprüfung der Wirtschaftsrassendarstellt, streben alle Landesschafzuchtverbände seitmehreren Jahren eine Standardisierung dieses Verfah-rens an. Theoretisch ist dies in der „VDL-Richtlinie zurDurchführung der Leistungsprüfungen“ festgeschrie-ben. Damit auch das Vorgehen in der Praxis vergleich-bar ist, treffen sich die Beauftragten der Verbände inregelmäßigen Abständen zu einem Ultraschall-Work-shop. Nachdem vor zwei Jahren die Lehr- und For-schungseinrichtung „Oberer Hardthof“ derJustus-Liebig-Universität Gießen Gastgeber dieser Ver-anstaltung war, erklärte sich in diesem Jahr Bayern be-reit, den Lehrgang auszutragen. Neben den beidenThüringer Vertretern (Yvonne Lesser, Christoph-Johan-nes Ingelmann) nahmen auch 16 weitere Vertreter aus

10 Bundesländern an dem Workshop teil, der auf demGelände der Versuchsstation der Bayerischen Landes-anstalt für Landwirtschaft in Grub stattfand. Nacheinem theoretischen Teil, in dem methodische Aspektebesprochen wurden, folgte der praktische Teil. JederTeilnehmer musste 16 Prüfböcke sowohl stehend alsauch hängend zweimal schallen und anschließendnoch eine Fleischigkeitsnote vergeben. Die Ergebnissealler Teilnehmer zeigten im Mittel geringe Unter-schiede zwischen dem stehenden und dem hängen-den Verfahren. Die Wiederholbarkeit der Messwerteist beim hängenden Verfahren besser im Vergleichzum stehenden Verfahren, welches wiederum dasgängige Verfahren in der Praxis ist. Zum Abschluss die-ser eintägigen Veranstaltung erklärte sich der Landes-verband Thüringer Schafzüchter e. V. bereit, Ausrichterim Jahr 2020 zu sein.

Projekt „S!GN – Schlachtung gravider Schafeund Ziegen in Deutschland“ – Untersuchungenüber Häufigkeit und Ursachen

Die Schlachtung tragenderkleiner Wiederkäuer stellteine Ausnahme dar und istauch im Sine der „Bundes-weiten Erklärung zur Ver-meidung der Schlachtungtragender kleiner Wieder-käuer“ vom 12.12.2016 nichterwünscht. Im Rahmen derDissertation von Sophia Ka-tharina Wohlfahrt sollte u.a. die Häufigkeit und Ursa-che der Schlachtung gravi-der Schafe und Ziegen inDeutschland untersuchtwerden. Die Häufigkeitsab-schätzung der europäischenBehörde für Lebensmittelsi-cherheit (EFSA) hat einenMittelwert von 10 % und

24 Mitteilungen des Landesverbandes Thüringer Schafzüchter e.V.

einen Maximalwert von 40 % für Schafe, wobei diesvor allem Mutterschafe im ersten Trimester betrifft.Der Mittelwert im letzten Trimester (4. – 5. Trächtig-keitsmonat) für Schafe lag bei 0,8 %.

Eines der Hauptziele dieser Untersuchung war die Er-hebung der Ursachen für die Schlachtung von gravi-den Schafen in Deutschland, da es bisher keinesystematische Datenerhebung zu diesem Thema gab.Als Grundlage für die Auswertung der Häufigkeit dien-ten dabei sowohl amtliche Daten (8.254 weiblicheSchafe, 53 Landkreise in 11 Bundesländern) als aucheigene Untersuchungen an 1.343 weiblichen Schafen.Die Altersbestimmung der Föten auf Amtsebene er-folgte über den Grad der Behaarung. Die eigenen Un-tersuchungen wurden durch die Messung derSchädel-Schwanz-Länge ergänzt. Im Ergebnis konntefestgestellt werden das 2,9 % bzw. 15,9 % der weibli-chen Schafe auf amtsebene bzw. auf Projektebenezum Zeitpunkt der Schlachtung tragend waren. Aller-dings lag der Anteil der tragenden Schafe im letztenTrimester bei 0,5 %, wobei eine saisonale Häufung imHerbst/Winter festzustellen war.

Im Rahmen der Untersuchung gaben 55 % der befrag-ten Tierärzte an, keine Trächtigkeitsuntersuchung (TU)bei Schafen durchzuführen, lediglich 17 % führten re-gelmäßig TU durch. 64 % der Schafhalter führen lautder Befragung keine TU vor Abgabe zur Schlachtungdurch, allerdings stellen 95 % der Tierhalter sicher, dasskein Schaf tragend zur Schlachtung gelangt. Im Rah-men des Haltungsmanagements wurden folgendeHauptfaktoren für eine ungewollte/unbeobachteteBedeckung ausgemacht.

1. Dauer des Bockeinsatzes

2. Aufzuchtmanagement der Bocklämmer

3. Betreuungsperson

Bei der Frage nach Maßnahmen zur Vermeidunggaben sowohl die Tierhalter als auch die Tierärzte densicheren Ausschluss des Deckkontaktes als wichtigstesInstrument an. Es folgen die Selektion vor der Bede-ckung, die Selektion nach der Ablammung und die un-mittelbare TU vor der Abgabe der Schafe zurSchlachtung.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass ein gutesHerdenmanagement Grundvoraussetzung zur Vermei-dung dieser Schlachtungen ist. Als Ursachen identifi-zieren sowohl die Halter als auch die Tierärzte dieUnwissenheit und das Management (Deckzeit, Auf-zucht, Bocklämmer). Als Problem wird u. a. gesehen,dass es kein flächendeckendes Angebot der sonogra-phischen TU in Deutschland gibt. Für weitere Informa-tion empfehlen wir den Leitfaden zur Verhinderungder Schlachtung tragender kleiner Wiederkäuer, denSie über die Geschäftsstelle beziehen können.

Projektabschluss – Weideparasitenmanage-ment mit webbasierten Entscheidungsbäumen

Im Dezember letzten Jahres wurde der Abschluss desim Jahr 2014 gestarteten oben genannten Projektesvorgestellt. 79 Betriebe mit Rinder-, Schaf- oder Ziegen-haltung aus ganz Deutschland, darunter sechs ausThüringen (3 Schaf- und 3 Ziegenbetriebe), haben andiesem Projekt teilgenommen. Es wurde ein Monito-ring bei Weidetieren vorgenommen, die das erste Jahrin die Weidesaison starten (d. h. erstsömmrige Tiere),da Jungtiere die geringste Resistenz gegenüber Para-siten besitzen. Das Projekt lief über drei Jahre. Ein Leit-faden soll noch erstellt werden.

Ein Ergebnis liegt allerdings schon vor: die webbasierteWeidemanagementhilfe „Entscheidungsbäume Wei-deparasiten“ unter www.weide-parasiten.de. Laut In-formationsblatt des Bundesministeriums fürErnährung und Landwirtschaft (BMEL) soll das Online-Angebot zur Vorbeugung des Befalls mit Magen-Darm-Würmern dienen.

Endoparasiten sind ein alljährliches Thema vieler Schaf-halter. Vorbeugende Maßnahmen zur bedarfsgerech-ten Versorgung (Mineral- und Spurenelementen,sowie Protein) und zur Weidehygiene (z. B. Trocken-haltung von Treib- und Tränkwegen) sind den meistenTierbesitzern bekannt. Dennoch gibt es Probleme. Einim Projekt herausgestellter Grund ist, dass die Durch-führung einer Diagnostik über Sammel- oder Einzel-kotproben in dem Maße eingeschätzt wird, dass sielaut Tierhalter „kostet und nicht immer befriedigendist“. Aber sie stellt die Grundlage für eine strategischeParasitenbehandlung dar. Mit dem Ergebnis aus dieserProbennahme können gezielt Anthelmintika (d. h. Me-dikamente gegen Infektionen mit Würmern) einge-setzt werden. Hintergrund des begründeten Einsatzesist nicht nur die Vermeidung von Resistenzen. Auch einUmweltaspekt ist zu beachten. Wissenschaftler desThünen-Institutes haben einen negativen Einfluss aufdie Aktivität von Dungorganismen herausgestellt.

Mitteilungen des Landesverbandes Thüringer Schafzüchter e.V. 25

Kurz: Parasitenmittel schädigen Dunginsekten und derDung wird nicht in der Intensität abgebaut, wie einDung ohne Wurmmittel. Ein gezielter Einsatz von Ant-helmintika hat folglich positive Wirkungen für das Tier,für die Umwelt und nicht zuletzt auf Ihre Medikamen-tenkosten.

Wenn Sie eine Kotprobe zur Untersuchung auf Endo-parasiten einschicken möchten, wenden Sie sich bittean folgenden Kontakt:

Thüringer Landesamt für Verbraucherschutz (TLV) Abteilung Veterinäruntersuchung

Tennstedter Straße 8/9 · 99947 Bad Langensalza

Tel.: 03 61 / 5 73 81 55 10 · Fax: 03 61 / 5 73 81 50 50

Unter der TLV-Homepage http://www.thueringen.de/th7/tlv/tiergesundheit/ untersuchungsauftraege/index.aspx finden Sie den „Untersuchungsauftrag di-agnostische Untersuchungen“ zur Einsendung derProbe. Den Untersuchungsauftrag können Sie auchüber die Geschäftsstelle beziehen.

Kosten je nach verwendeter Untersuchungsmethode:10 – 20,- €

VERANSTALTUNGEN 2/2018VVeerrbbaannddssoorrggaanniissaattiioonn

Gemeinsame Tagung zur

Schaf- und Ziegengesundheit Bösleben Do, 27. September

RReeggiioonnaallee IInnffoorrmmaattiioonnssvveerraannssttaallttuunnggeenn

Thüringen Süd Walldorf Do, 1. November

Thüringen Mitte Walschleben Di, 6. November

Thüringen Ost Moßbach Do, 8. November

Thüringen Nord Ebeleben Do, 15. November

ZZüücchhtteerrvveerraannssttaallttuunnggeenn

Selektion der Zuchtbockanwärter Weimar-Schöndorf Mi, 17. Oktober

Landschafrassen Unteralba Sa, 3. November

Merino- u. Fleischschafrassen Erfurt Mi, 14. November

HHüütteevveerraannssttaallttuunnggeenn

Thüringer Landesmeisterschaft der

Schäfer im Hüten Hohenfelden Sa, 4. August

Bundesleistungshüten des SV Königsee (TH) 15. – 16. September

Bundesleistungshüten der VDL Heldenfingen (BW) 21. – 23. September

SSoonnssttiiggeess

27. Thüringer Schäfertag Hohenfelden Sa, 4. August

Grüne Tage Thüringen Erfurt 21. – 23. September

26 Mitteilungen des Landesverbandes Thüringer Schafzüchter e.V.

Einladung zum 27. Thüringer Schäfertag

In diesem Heft finden Sie die Einladung zum 27. Thü-ringer Schäfertag, der in gewohnter Weise am erstenSamstag im August im Thüringer Freilichtmuseum Ho-henfelden stattfinden wird. Die Eintrittskarte gilt füralle Anreisenden in einem Auto, die gemeinsam denSchäfertag besuchen möchten.

Das Anwesen „Am Eichenberg“ im Landkreis Weima-rer Land bietet zum wiederholten Male beste Voraus-setzungen für die Thüringer Landesmeisterschaft derSchäfer im Hüten. Ausreichend Platz für den Aufbaudes Hütegeländes, eine gute Übersicht über Schafe,Hüter und Hunde für das Publikum und das weitläu-fige Gelände des Freilichtmuseums für zahlreiche In-formations- und Verkaufsstände. Dort erwarten Siebeispielsweise Direktvermarkter von Lammfleisch, Zie-genkäse und Ziegenseife, sowie Verkäufer von Woll-und Handwerksprodukten. Außerdem finden Sie eineRassedemonstration verschiedener Schaf- und Ziegen-rassen. Auch die Schafschur wird in gewohnter Weisevorgeführt. Ebenfalls eingetroffen sind die ersten An-meldungen für den Wettbewerb „Wer spinnt denlängsten Faden?“, der auch wieder zahlreiche interes-sierte Besucher anlocken wird. Im Freilichtmuseum fin-den Sie außerdem die Informationsstände derLandesverbände Thüringer Schafzüchter e. V. und Thü-ringer Ziegenzüchter e. V., sowie des Landschaftspfle-geverbandes Mittelthüringen e. V. Für das jungePublikum wird u. a. Ponyreiten und Filzen angeboten.Außerdem wird ein Märchenerzähler die Kinder in dieWelt der Geschichten entführen. Für Ihr leiblichesWohl ist gesorgt.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch am 04. August imThüringer Freilichtmuseum Hohenfelden.

Übrigens: Der Sieger der Landesmeisterschaft imHüten vertritt in diesem Jahr Thüringen beim VDL-Bun-desleistungshüten am 22. und 23. September 2018 inder Schäferei Banzhaf in Heldenfingen (Baden-Würt-temberg).

SV-Bundesleistungshüten dieses Jahr in Thürin-gen

Vom 14. bis 16. September 2018 findet das diesjährigeBundesleistungshüten im Verein für Deutsche Schäfer-hunde (SV) e. V. in Königsee, Thüringen, statt. Im letz-ten Jahr gewann Herbert Kind, Königsee, diesenAusscheid, der auch Herdengebrauchshunde-Richterist und in der Vergangenheit als Leistungsrichter imdreiköpfigen Richterteam bei den SV-Bundesleistungs-hüten eingesetzt war.

Folgender Zeitplan wurde für die Veranstaltung zu-sammengestellt:

Freitag, 14. September 2018

11:00 Uhr Begrüßung und Auslosung im Zelt beim Hütegelände

12:00 Uhr Begehung des Hüteparcours

13:00 Uhr – 18:00 Uhr Vier Hütedurchgänge

20:00 Uhr Begrüßungsabend im Festzelt anschlie- ßend Disco

Samstag, 15. September 2018

8:00 Uhr Drei Hütedurchgänge

12:00 Uhr – 13:00 Uhr Mittagspause

13:00 Uhr – 18:00 Uhr Fünf Hütedurchgänge

20:00 Uhr Schäferball im Festzelt mit Live Musik

Sonntag, 16. September 2018

8:00 Uhr – 10:00 Uhr Zwei Hütedurchgänge

10:00 Uhr Gottesdienst

11:00 Uhr Ein Hütedurchgang

12:00 Uhr – 13:00 Uhr Mittagspause

13:00 Uhr Zwei Hütedurchgänge

14:00 Uhr – 15:30 Uhr Buntes Rahmenprogramm im Festzelt

ca. 16:30 Uhr Siegerehrung

Das Hüten ist die ur-sprünglichste Aufgabedes Deutschen Schäfer-hundes. Dies möchten dieHunde mit Ihren Schäfernauch in diesem Jahr wie-der unter Beweis stellen.Die Veranstalter freuensich über zahlreiche Inte-ressierte. Bei Fragen wen-den Sie sich bitte anKreisschäfermeister Her-bert Kind.

WEITERE VERANSTALTUNGSHINWEISE

Mitteilungen des Landesverbandes Thüringer Schafzüchter e.V. 27

Die „Grünen Tage Thüringen“ finden zum 10. Mal statt

Unter dem Motto „Es grünt,so grün… Landwirtschaft inall ihrer Vielfalt erleben!“ lädtdie Erfurter Messe vom 21.bis 23. September 2018 zuden diesjährigen „GrünenTagen“ ein. Nach einem Besu-cherrekord von 30.000 Besu-chern in 2016 hoffen dieVeranstalter auch in diesemJahr wieder auf TausendeFachbesucher und Endver-

braucher. Der Landesverband Thüringer Schafzüchtere. V. freut sich auch in diesem Jahr wieder Teil der Thü-ringer Landwirtschaftsmesse sein zu dürfen.

Am angestammten Platz in Halle 3 direkt neben demgroßen Tierschauring (zwischen den Toren 3 und 4)finden Sie die Rassedemonstration von Schaf undZiege und den gemeinsamen Informationsstand derLandesverbände Thüringer Schafzüchter e. V. und Thü-ringer Ziegenzüchter e. V. Besonderheit in diesem Jahrist, dass Sie das gewohnte Bild der Thüringer Schafras-sen nur am Samstag und Sonntag erleben werden. DerLandesverband Thüringer Ziegenzüchter e. V. begehtam Freitag mit einer „Thüringer Ziegenschau“ das25jährige Bestehen als anerkannte Tierzuchtorganisa-tion und lädt aus diesem Anlass die Herdbuchziegen-züchter in die Messe ein, die in anderen Messejahrenwegen tiergesundheitlicher Bestimmungen nicht ander Messe teilnehmen können.

Der Landesverband Thüringer Schafzüchter e. V. hatdemnach seine Herdbuchzüchter für den 22. und 23.September per Post eingeladen. Am Samstag, den 22.September 2018 findet im Außenbereich der Halle 3an Tor 4 von 9:00 Uhr bis 12:00 Uhr eine Prämierungder Schafrassen statt. Ihre Teilnahme bekundet habenbisher Herdbuchzüchter der Rassen Merinolangwoll-schaf, Merinolandschaf, Suffolk, Rhönschaf und Oues-santschaf. Wir freuen uns, wenn sich weitereHerdbuchzüchter bis zum 30. Juli 2018 melden undIhre Tiere für die Veranstaltung anmelden. Die Aus-schreibung dazu finden Sie im letzten Mitteilungsheft2/2017 auf Seite 29.

Wie bei der letzten „Grüne Tage“-Messe haben dieMitglieder der Landesverbände Thüringer Schafzüch-ter e. V. und Thüringer Ziegenzüchter e. V. die Mög-lichkeit, die auf der Messe aufgebauten Steck-fixhorden nach dem Abtrieb der Tiere am Sonntag-abend zum Messepreis bei der Firma Brama West zuerwerben. Der diesjährige Messepreis beträgt für diekleinen Horden (0,92 cm hoch, 1,83 cm breit) 41,- €netto pro Stück und für die großen Horden (0,92 cmhoch, 2,75 cm breit) 53,- Euro netto pro Stück, jeweilszzgl. 19 % Umsatzsteuer. Bei Interesse melden Sie sichbitte zeitnah in der Geschäftsstelle – wir führen eineListe der Kaufwilligen.

Bundesleistungshüten der VDL 2018

Am 22. und 23. September 2018 findet das diesjährigeVDL-Bundesleistungshüten in der Schäferei Banzhaf(Am Schafhof 1 in 89547 Heldenfinden, LK Heiden-heim) statt.

Die Anreise ist am Freitag, den 21. September 2018 bis19:00 Uhr geplant. Ab 19:00 Uhr ist die Hütebespre-chung und ein gemeinsames Abendessen im „GasthofOchsen“ in 89547 Heldenfingen organisiert. Übernach-tungen sind im „Hotel Lobinger“ möglich – unter demNamen „Schafzucht“ ist bis zum 15. August für Hüteretc. ein Zimmerkontingent reserviert.

Als Richter konnten Klaus Wuttge, Willi Etzel und Mar-tin Winz gewonnen werden, Oberrichter ist HolgerBanzhaf. Die Moderation übernimmt Wolfgang Tho-mann.

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an die Geschäftsstelledes Landesschafzuchtverbandes Baden-Württemberg.

Tagung zur Schaf- und Ziegengesundheit

28 Mitteilungen des Landesverbandes Thüringer Schafzüchter e.V.

17. Internationale Milchschaftagung in Hanno-ver

Der Landesschafzuchtverband Niedersachsen e. V. unddie Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Klinikfür kleine Klauentiere) laden vom 12. Bis 14. Oktober2018 zur 17. Internationalen Milchschaftagung nachHannover ein. Anmeldungen und weitere Informatio-nen über den Landesschafzuchtverband Niedersach-sen e. V.

Folgendes Programm wurde für Sie zusammengestellt:

Freitag, 12. Oktober:

11:00 Uhr Anmeldungab 12:00 Uhr Imbiss13:00 Uhr Eröffnung; Dieter Marwedel, Vorsitzen- der VDL-Rasseausschuss, Grußwort Prof. Dr. Greif, Präsident der TiHo13:15 Uhr Milchschafzucht in Niedersachsen, Klaus Gerdes, Zuchtleiter13:45 Uhr Fütterung von Milchschafen, Prof. Ger- hard Bellof, Hochschule Weihenstephan- Triesdorf14:15 Uhr Stoffwechsel beim Milchschaf / Ca-P- Stoffwechsel, Adaption des Pansens; Prof. Gerhard Breves, TiHo14:45 Uhr Spurenelementeversorgung beim Milch- schaf, PD Dr. Esther Humann-Ziehank, Burgdorf15:15 Uhr Kaffeepause

15:45 Uhr Genetik, Genetische Marker, Prof. Ottmar Distl, TiHo16:15 Uhr OVICAP, Möglichkeiten der Datenverar- beitung in der Milchschafzucht; Dr. Jens Wilkens, VIT Verden16:45 Uhr Klinische Forschung bei kleinen Wieder- käuern an der Klinik für kleine Klauen- tiere; Q-Fieber, Moderhinke, Para-TB, Selektive Endoparasitenbekämpfung; Prof. Dr. Martin Ganter und Mitarbeiter,18:00 Uhr voraussichtliches Ende19:00 Gemeinsame Abendveranstaltung auf dem Gelände der TiHO (Mensa Caballus, Bischofsholer Damm 15)

Samstag, 13. Oktober:

09:00 Uhr Herdenschutzpraxis; Stellungnahme Schafzuchtverband; Jochen Rehse09:30 Uhr Wolf und Herdenschutz; Prof. Dr. Michael Boer10:00 Uhr Herdenschutzhund, Möglichkeiten und Probleme; Jan Tüllmann10:30 Uhr Kaffeepause11:00 Uhr Mutterlose Lämmeraufzucht; Prof. Martin Ganter11:30 Uhr Licht und Lichtprogramme; Reproduk- tionssteuerung und Auswirkungen auf die Milchproduktion; Dipl.-Ing. Daniel Werner, Uni Bielefeld

12:00 Uhr Möglichkeiten der Besamung / Spermasexing;12:30 Uhr Mittagspause13:30 Uhr Führung durch die Klinik für kleine Klau- entiere in 3 Gruppen (Stall/Labor/Besa- mungsstation)15:30 Uhr Kaffeepause16:00 Uhr Spezifische Probleme der Käsebereitung in Niedersachsen im Zusammenhang mit der Fütterung, Probleme der Rohmilch- Käseerzeugung; Prof. Volker Krömker, FH Hannover16:30 Uhr Kriterien bei der Zulassung von Hofkäse- reien und Schlachthäusern, Dr. Martin Bisping, LAVES17:00 Uhr Silagebereitung, Dr. Christine Kalzendorf, LWK Niedersachsen17:30 Uhr Schlusswort (Ende Veranstaltung Vortragstagung 18:00 Uhr)19:00 Uhr Gemütliches Treffen in hannoverscher Gastronomie

Sonntag, 14. Oktober:

09:00 Abfahrt der Busse von der Tierärztlichen Hochschule09:30-10:50 Besichtigungen Lehr- und Versuchsgut der TiHo Hannover in Ruthe11:30-13:45 Milchschäferei und Käserei Himstedt / Hof im Greth, Söhldeca. 14:30 Ankunft Hannover

Rückblick auf die Messe „Reiten Jagen Fischen2018“

Nach der Prämiere auf der Messe „Reiten Jagen Fi-schen“ im vergangenen Jahr waren die Landesver-bände Thüringer Schafzüchter e. V. und ThüringerZiegenzüchter e. V. auch 2018 wieder eingeladen, miteiner kleinen Rassedemonstration und einem gemein-samen Informationsstand Teil des „Schau-Bauernho-fes“ in der Glashalle im Eingangsbereich zu sein.

Mit neuem Standkonzept von Seiten der Messeleitungwar der Schau-Bauernhof in diesem Jahr besser einzu-sehen. Dementsprechend war unser Informations-stand gut besucht. Die aufgetriebenen Rhönschafevon Maik Zitzmann und die Krainer Steinschafe vonStephan Scharf erfreuten besonders das junge Publi-kum. In diesem Jahr waren auch Michael Witter undseine Frau Conny Wagner mit ihren Herdenschutzhun-den und Informationen zu dieser Form des Herden-schutzes vor Ort.

An dieser Stelle ein herzlicher Dank an die auftreiben-den Züchter und die Standhelfer. Nur dank ehrenamt-licher Helfer ist die Teilnahme an diesen Veran-staltungen für unseren Verband möglich. Und nur

VERANSTALTUNGSRÜCKBLICK

Mitteilungen des Landesverbandes Thüringer Schafzüchter e.V. 29

durch diese Form der Öffentlichkeitsarbeit können wirdie Schafhaltung einem breiten Publikum nahebringenund für unseren Verband werben.

Leineschafzüchtertagung am 12. April 2018 inBollstedt

Gerhard Schuh

Am 05.04.2016 fand in Relliehausen (Niedersachsen)die erste Zusammenkunft der LeineschafzüchterDeutschlands statt. Im Ergebnis dieser Veranstaltungbeschlossen die Züchter und Zuchtverbände die Zu-sammenlegung der beiden Zuchtrichtungen des Leine-schafes und die Fortführung der Zuchtarbeit zurEntwicklung einer leistungsfähigen Landschafrasse. ImApril 2018 fand nun in Thüringen eine weitere bundes-weite Diskussion über die zukünftige Bearbeitung die-ser Rasse statt. Einen besonderen Schwerpunkt bildetedie Linienzucht in dieser Rasse. Das Ziel, die Erhaltungder genetischen Varianz in der Rasse unter gleichzeiti-ger Verbesserung der Übersichtlichkeit für die Züchter,kann nur durch eine entsprechende Transparenz imHerdbuch hergestellt werden.

Eingangs wurde durch die anwesenden Zuchtleiter derStand und der Umfang der Zuchttierbestände darge-legt. Insgesamt 3.000 Leineschafe, davon ca. 100Böcke, werden gegenwärtig in der BundesrepublikDeutschland gehalten. Davon entfallen etwa 1.100 Lei-neschafe auf Thüringen. Damit konnte durch die Zu-sammenlegung der beiden Zuchtrichtungen zwar einedeutliche Stabilisierung und Erweiterung des Bestan-des erreicht werden, es sind aber weiterhin große An-strengungen notwendig, die vom Aussterbenbedrohte Rasse zu erhalten. Die stärkere Vernetzungder Zuchten über die Bundesländer, das gegenseitigeKennenlernen und die Organisation gemeinsamer Ver-anstaltungen war deshalb ebenfalls Anliegen des Tref-fens.

Klaus König, GEH-Rassebetreuer und Geschäftsführerdes Landschaftspflegeverbandes des Landkreises Göt-tingen, stellte im Anschluss die Breite der noch vorhan-denen Genetik vor. Ausgehend von den verschiedenenHerkünften der Zuchttiere erläuterte er die gegenwär-tige Linienzuordnung. Insgesamt ergeben sich 13 Va-

terlinien, deren Bestand es zu sichern und zu vermeh-ren gilt. Dabei bestehen sehr große Unterschiede be-züglich des Bestandes lebender Böcke in den einzelnenLinien. Wie dies zukünftig gehändelt werden kannwurde diskutiert, aber nicht endgültig entschieden.Zur Belebung des Zuchttieraustausches soll zukünftigeine gemeinsame Absatzveranstaltung für Leineschaf-böcke organisiert werden. Gegenwärtig bietet Nieder-sachsen mit dem Auktionsort Mecklenhorst, nördlichvon Hannover, dies an. Der Termin, jeweils am erstenSamstag im August, bedarf weiterer Abstimmung.

Abschließend wurde zu Verbesserung des gegenseiti-gen Kennenlernens eine Exkursion in Zuchtbetriebedes südlichen Niedersachsens und Sachsen Anhalt an-geregt. Der Termin, 07./08.07.18 war schnell gefunden,hoffen wir auf eine rege Teilnahme.

Anmerkung der Redaktion: Einen Rückblick auf dieseExkursion der Leineschafzüchter geben wir im nächs-ten Mitteilungsheft 2/2018.

Rückblick auf das Hoffest im Thüringer Zoo-park Erfurt

Am Samstag, den 23. Juni und Sonntag, den 24. Juni2018 feierte der Thüringer Zoopark Erfurt das 60jäh-rige Bestehen des 1958 gegründeten Schaubauernho-fes auf dem „Axmanns Hof“, einem traditionsvollenWirtschaftsgut. Die Landesverbände Thüringer Schaf-züchter e. V. und Thüringer Ziegenzüchter e. V. wur-den eingeladen, sich mit einem gemeinsamenInformationsstand an der Jubiläumsveranstaltung zubeteiligen. Weiterhin waren u. a. die Arbeitsgemein-schaft Altdeutscher Hütehunde (AAH) und der Lan-desverband Thüringer Rinderzüchter e. V. vertreten.Leider war die Region Erfurt gerade an diesem Wo-chenende mit kühlem und regnerischem Wetter ge-segnet, sodass der Publikumsverkehr amInformationsstand nicht sehr groß war. Dennoch dan-ken wir dem Thüringer Zoopark für die Möglichkeitder Öffentlichkeitsarbeit auf ihrem Gelände, vor allemweil der Zoopark seit kurzer Zeit Herdbuchzüchter derRassen Ouessantschaf und Rhönschaf in unserem Ver-band ist.

v.l.n.r.: Bernd Angelroth, Dietmar Hiller, André Bartos als Vertreter der AAH

30 Mitteilungen des Landesverbandes Thüringer Schafzüchter e.V.

SONSTIGES

Schäfereikalender 2019

Gespickt mit zahlreichen In-formationen, Züchteradres-sen und Kalenderfunk-tionen erwartet Sie auch2019 wieder der Schäferei-kalender. Über die Sammel-bestellung der Landesschaf-und Landesziegenzuchtver-bände können wir denSchäfereikalender günstigerbeim Ulmer Verlag erwer-ben und dementsprechendgünstiger an Sie verkaufen.Der genaue Preis, zu demwir Ihnen den Kalender an-bieten können, ist derzeit

noch nicht bekannt, wird aber voraussichtlich wie 2018etwa 9,- Euro betragen. Zum Schäfertag wissen wirmehr und geben die Information an Sie weiter.

Neue Mitglieder

Im ersten Halbjahr 2018 wurden sieben neue Mitglie-der in unserem Verband aufgenommen.

Benjamin Hackethal, GroßbartloffConstanze Barth, Angelroda

Karola Kollwitz, WeimarRaphael Heinze, Dietzenrode/Vatterode

Michael Witter, Zella-MehlisMicheal Rebenack, Gera

Marvin Greiling, Weltwitz

Wir begrüßen sie in unseren Reihen und freuen unsauf eine gute und konstruktive Zusammenarbeit.

Sehr geehrte Mitglieder,

so erreichen Sie die Geschäftsstelle:

Landesverband Thüringer Schafzüchter e.V.

Stotternheimer Straße 19 | 99087 Erfurt

Telefon: 0361 – 7498070Mobil: 0151 – 70103328Telefax: 0361 – 74980718

Zuchtleiter Arno Rudolph: 0361 – 74980712Abwesenheitsvertretung von Arno Rudolph:Gerhard Schuh: 0361 – 55068122

E-Mail: [email protected]

Homepage: www.thueringer-schafzucht.de

Wir gratulieren in diesem Jahr90. Geburtstag

Arno Krieg, Felchta

80. GeburtstagRoland Barthelmes, Klings

Hubert Möller, MarisfeldEberhard Rodeck, Weilar

Ernst Siebert, Beinrode

75. GeburtstagHerbert Keuler, Altendorf

Rainer Krause, Greußen

70. GeburtstagKarl Schirmer, HohensteinMartin Rudolph, Stadtilm

65. GeburtstagBernd Fröhlich, EßlebenArno Rudolph, Walldorf

Jürgen Müller, Krölpa

60. GeburtstagKlaus Endres, Hörselberg/Wenigenlumpnitz

Peter Kieslich, EffelderEwald Kieser, Eisfeld

Frank Schacke, Breitungen

55. GeburtstagDr. Udo Moog, Jena

Karin Schäfer, ArternMichael Witter, Zella-Mehlis

Dr. Karl-Heinz Kaulfuß, DerenburgThomas Beinert, Pölzig

50. GeburtstagSandy Niebling, MarksuhlJörg Schimmel, Vachdorf

Mario Scheffel, Heygendorf

ImpressumAutoren:Christoph-Johannes Ingelmann, Landesverband Thüringer Schafzüchter e. V.Sabine Ingelmann, Landesverband Thüringer Schafzüchter e. V.Yvonne Lesser, Landesverband Thüringer Schafzüchter e. V.Arno Rudolph, Thüringer Landesanstalt für LandwirtschaftGerhard Schuh, Thüringer Landesanstalt für LandwirtschaftAdriana Schwarz, Regionalen Arbeitsgruppe Saale-Holzland e. V.Sebastian Winkel, Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Fotos:Baumann, Angelika; Dannenberg, Roswitha; Gödicke, Michael; Hart-mann, Frank; Landesverband Thüringer Schafzüchter e. V.; Messe ErfurtGmbH; Mittelsdorf, Nancy; Moog, Dr. Udo; Otto, Diana und Jens-Uwe;Schwarz, Adriana; Urbach, M.; Verlag Eugen Ulmer; Walther, Dr. Regina;Weigelt, Stefan; https://www.weide-parasiten.de/schafe/entscheidungs-baum/

Herausgeber:Landesverband Thüringer Schafzüchter e. V.Stotternheimer Straße 19 | 99087 Erfurt · Telefon: 0361 – 7 49 80 70E-Mail: [email protected]

Redaktion:Sabine Ingelmann, Arno Rudolph

Gesamtherstellung:Handmann Werbung GmbHHeinrich-Credner-Straße 2 | 99087 Erfurt

Nachdruck nur mit Genehmigung des Landesverbandes Thüringer Schaf-züchter e. V. Artikel, die mit dem Namen des Verfassers gekennzeichnetsind, stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion dar. Anschriftender Autoren liegen beim Landesverband Thüringer Schafzüchter e.V. vor.

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