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Für Sie kostenlos zum Mitnehmen AUSBLICK Arbeitsgemeinschaft der VHS REGION Lüneburg 21. Jahrgang 2/2011 Nr. 84 Männer und Frauen

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Für Sie kostenlos zum Mitnehmen

A u s b l i c kArbeitsgemeinschaft der VHS REGION Lüneburg 21. Jahrgang

2/2011Nr. 84

Männerund

Frauen

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2 Ausblick

I n h a l t / K e n n e n S i e ?

Kennen Sie . . . Von Waltraut Peter

InhaltKennen Sie . . . 2Daniel Freese 1570-1611, zum vierhundersten Todestag 2Die dumme Kuh und der blöde Ochse 5Eine glückliche Ehe 6Zusammen leben 7Wer von uns ist beziehungsfähig? – Gedanken zu Frau und Mann. 7Das bisschen Haushalt! 8Irrtümer auf Briefmarken 8Westerdeichstrich 9Der neue Mann 10Stehen Leidenschaft und Weisheit im Alter im Widerspruch zueinander? 11Leben im Schloss 11Schönes und Wertvolles zur Taufe 12Albert Einstein – ein gläubiger Physiker 13Kaleidoskop des Sommers 14Kämpfen lohnt sich 15Freibad Hagen, mehr als ein Schwimmbad! 16Kennen Sie ,Auflösung 17Was wollte Kant und was bedeutet er heute? 18Die Masca Schlucht – Eine Herausforderung 20Lesen und schreiben lernen bei der VHS 21Unser selbstgemachtes Buch 23Vollbusige Frauen als Glücksbringer? 24Kabarett DIE Lüneburger 25Rechtsberatung für Senioren 26Was hat das Alter mir gegeben? 26Der AUSBLICK auf dem Seniorentag in Bienenbüttel 27Mein großer Zeh 28Mut 31Wo der AUSBLICK kostenlos für Sie ausliegt 31Radio für die Region Nordost-Niedersachsen 32

Titelfoto:Otto der Große von Braunschweig und Lüneburg und seine Gemahlin, Gemälde von Freese, Foto: Balzer

Unser Titelbild ist eine Arbeit des Malers und Karthographen Daniel Freese im Fürstensaal des Lüneburger Rathauses.

Es zeigt den Kaiser und seine Gemahlin.Freese geboren 1540 in Dithmarschen, war ein vielseitiger Künst-ler und Kartograph. In den ersten Jahren seiner künstlerischen Tätigkeit war er in den Kirchen seiner Heimat und dann in Hamburg tätig. 1570 übersiedelte er nach Lüneburg und trat in die Dienste des Rates der Stadt. Dort war er als Maler und Restaurator maßgeblich an der künstlerischen Ausgestaltung des Lüneburger Rathauses beteiligt.1598/99 Ausmalung der Holzdecke im ersten Obergeschoss der „Alten Raths-Apotheke“ mit Namen und Daten von Ärzten, Wissenschaftlern und Philosophen des 16. Jahrhunderts in la-teinischer Sprache, eingefasst in Rollwerkkartuschen. Eventuell auch Entwurf, Gestaltung und verschiedene Ausmalungen im gesamten Gebäude (Akte registrum provisorum apoteke AB 214, Stadtarchiv Lüneburg)1606/7 Auffrischung der alten und Herstellung neuer Fürsten-bilder für den Fürstensaal. Bis 1608 erfolgte die Ausmalung der Decke im Fürstensaal.Bis 1610 schuf er auf Leinwand, die Allegorien in der Neuen Ratstube: Pflichten des Richters, Friede, Stadtregiment, Neues Jerusalem, deutsche Reichsversammlung.Zusätzlich schmückte Daniel Freese noch viele Gewölbe, Pfeiler, Schränke und Kamine im Lüneburger Rathaus. Er wird in den Lüneburger Kämmereirechnungen zwischen 1572 und 1610 fast jährlich genannt.Freese war ein vielbeschäftigter Mann. Neben seiner Tätigkeit für den Lüneburger Rat bereiste er den norddeutschen Raum und erstellte eine große Anzahl kartografische Aufnahmen von Städten und LandschaftenDaniel Freese starb mit 71 Jahren am 14. April 1611 in Lüneburg.Auszüge: Wikipedia u.a.

Daniel Freese 1570-1611,

zum vierhundersten Todestag

Von Manfred Balzer

Das Skulpturenensemble ‚Auf der Hude“ Foto: Peter

Auflösung siehe Seite 17

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Ausblick 3

E d i t o r i a l

Liebe Leserinnen und Leser

Unser Thema Männer und Frauen hat uns sehr beschäftigt. Auch ich habe nach Quellen gesucht und nach langer Zeit mal wie-der das Buch von Renate Feyl „Sein ist das Weib Denken der Mann, Ansichten und Äußerungen für und wider die gelehrten

Frauen“ in die Hand genommen. Hierin finden sich aufschlussreiche Zitate, die ein Bild der Ansichten von Männern über Frauen widerspiegeln. Hier eine Kostprobe von Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770-1831):“Frauen können wohl gebildet sein, aber für die höheren Wissenschaften, die Philosophie und für gewisse Produktionen der Kunst, die ein Allgemeines fordern, sind sie nicht gemacht. Frauen können Einfälle, Geschmack, Zierlichkeit haben, aber das Ideale haben sie nicht.“Diese Ansichten haben sich Gott sei Dank geändert. Aber es ist noch ein weiter Weg, bis Frauen bei gleicher Qualifikation genau so viel verdienen wie die Männer und auch in den Führungsetagen der Wirtschaft gleichberechtigt sind. Unsere Redaktion setzt sich aus sieben weiblichen und sechs männlichen Mitgliedern zusammen. Spannende Diskussionen bele-ben unsere Sitzungen. Entscheiden Sie, ob Sie bei unseren Beiträgen typisch weibliche und typisch männliche Sichtweisen finden.Aber auch Leserinnen und Leser haben zum Gelingen dieses Heftes beigetragen.So hat das Ehepaar Opitz aus Bienenbüttel seine fast dreißigjährigen Erfahrungen in zwei Artikeln zum Ausdruck gebracht. Ulrich W. Gaertner, der Autor des in diesem Heft besprochenen Buches „Rot macht tot“, bedankt sich bei Frauen, die ihm in der Grup-penarbeit über den Verlust seiner Frau hinweg geholfen haben. Wir arbeiten schon an der nächsten Ausgabe, die im September 2011 unter dem Oberthema „Mut“ erscheinen wird. Wir freuen und auf Ihre Einsendungen.

Im Namen der RedaktionIhre Brigitte Hempel

Gemälde im Fürstensaal des Rathauses Lüneburg von Daniel Freese, Foto Balzer

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4 Ausblick

T h e m a

Hommage an die FrauenVon Ulrich W. Gaertner

(Eine temporäre Betrachtung ohne Anspruch auf Vollständigkeit)

Die Überschrift mag zwar aus Männermund etwas unge-wöhnlich klingen, soll jedoch aus meiner Sicht (Autor)

erstaunliche Feststellungen beschreiben, die ich so bisher noch nicht erlebt hatte.Bis dahin spielte sich mein Leben in einer über Jahrzehnte glück-lichen Ehe ab, bei der ich keinen Anlass sah, mich anderen weibli-chen Wesen zuzuwenden. Notwendig wurden diese Begegnungen erst nach dem Verlust meiner Frau im zurückliegenden Jahr, und der für mich getroffenen Entscheidung, nicht in der Trauer unterzugehen.Ich machte mich auf die Suche nach zwischenmenschlichen Kon-takten und wurde fündig. Ob das nun in einer Tanzgruppe, bei Chorproben, in Wander- und spirituellen Gruppen, PC – Kursen, Sprachkursen oder bei meinen Autorenlesungen stattfand, überall waren Frauen unterschiedlichen Alters präsent. Männer waren immer in der Minderheit und ich lernte zu erken-nen, dass von allen diesen Frauen ein hohes Maß an Lernbereit-schaft, Neugier, Offenheit, Kreativität, Kompetenz, Lebensmut, und auch Führungsqualität ausging. Persönlich wurde mir viel verbale Herzlichkeit entgegen gebracht, aber auch tatkräftige Hilfe beim Erlernen von Tanzschritten und dem Erklären von Partituren bei den Chorproben, so dass ich mich als Mann an-genommen fühlte.Da ich als Autor die PR für mein Buch selbst in die Hände genom-men hatte, galt es Kontakte zu den Schnittstellen wie Buchhand-lungen, Büchereien, und Bibliotheken aufzunehmen. Und auch hier machte ich vielerorts die Feststellung, dass engagierte Frauen das Kulturmanagement dominieren. Und dass ich bei diesen offene Türen einrannte, wenn es darum ging, meinen Debütroman im Rahmen von öffentlichen Lesungen zu präsentieren.Kritischer verhielten sich dabei Männer, die in erster Linie öko-

nomisch orientiert die Präsentation meines Werks auf sich ein-wirken ließen.Frauen hingegen kamen mir mit ehrlicher Aufgeschlossenheit und mit Vertrauen entgegen, wie ich es auch bei den zahlreichen Grup-penwanderungen in guten Gesprächen erleben durfte. Und auch hier verhielten sich Männer verschlossener und zurückhaltender.Aber auch bei meiner Teilnahme an gemischter, spiritueller Gruppenarbeit, die eine seelische Öffnung der Teilnehmer als Voraussetzung für Hilfestellungen vorsieht, war die Bereitschaft und das Vertrauen der Frauen dafür wesentlich ausgeprägter als das der Männer. Hier erfuhr ich Mitgefühl, wie es nur Frauen in sensibler Offenheit ausdrücken können. Und das tat mir gut. Männer waren mit dieser Situation zum Teil überfordert und ließen sich dazu nur mühsam ein.Es gilt halt immer noch die Devise, dass Männer Gefühle nicht zeigen sollen/dürfen, wobei ich in meiner persönlichen Situation die Erfahrungen gemacht habe, dass gerade Gefühle zu zeigen und sich gehen lassen zu dürfen, zu einer hilfreichen Entspan-nung führt.Natürlich gab es auch seitens der Frauen Versuche von Annä-herungen, da ich mich als allein lebender Mann (neudeutsch) geoutet hatte.Schmunzelnd muss ich dazu anmerken, dass gleichwohl das Spannungsverhältnis zwischen den Geschlechtern trotz des vor-gerückten Lebensalters gelegentlich eine nicht unwesentliche Rolle spielte, wobei ich eben nicht nur der Mitwanderer war, sondern auch genau die physischen Unterschiede in den Blick genommen wurden. Der Hinweis auf den nicht ordentlich verschlossenen Reißver-schluss meiner Wanderhose war nur ein harmloses, aber be-zeichnendes Beispiel.

Im Ergebnis meiner Betrachtung kann ich als Mann nur sagen, dass mir die vielen unterschiedlichen Frauen, die ich bisher in meinem neuen Leben „kennenlernen“ durfte, hohen Respekt, und Anerkennung abgenötigt haben.Dort, wo Frauen wirken, prägen Leben und Kreativität das Umfeld und ich durfte ganz neue Seiten des Ying und Yang kennen ler-nen. Dafür bin ich dankbar; inbesondere zwei Frauen, die mir in der dunkelsten Zeit meiner Trauer wieder den Weg ins Helle gewiesen hatten.Der Autor von „Rot macht tot“

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Ausblick 5

T h e m a

Über Männer und Frauen zu schreiben ist ein unerschöpfli-ches Thema. Ich habe mich mit den Ausdrücken beschäf-

tigt, die sowohl Männer als auch Frauen in ein negatives Licht rücken. Dabei fiel mir auf, dass es viel mehr abwertende Begriffe für Frauen gibt. Ich nahm den Duden Sinn- und sachverwandte Wörter zu Hilfe, aber die meisten Schimpfwörter sind mir allein eingefallen und ein paar haben meine Redaktionsmitglieder beigesteuert. Im Zeitalter der Plagiate will ich ehrlich bleiben.

Die Tierwelt

Viele Ausdrücke sind hieraus abgeleitet. Hier ein paar Beispiele:Bei Männern spricht man von alten Eseln, Ochsen, vom alten Bock, Schwein und vom Salonlöwen. Bei Frauen von der Schlange, der Brillenschlange, der Natter, dem Drachen oder Hausdrachen, der Glucke, der alten oder dummen Kuh, der Spinatwachtel, der dummen oder eitlen Gans, der dummen Pute, der Nebelkrähe, Zicke, der Gewitterziege und der Meckerziege, vom

Ziegen auf Teneriffa, Foto: Hempel

losen Vogel und der Bordstein- oder Dockschwalbe. Sie sehen, wie variantenreich die Tierwelt bei den Frauen bemüht wird.

Hausfrau und Mutter

Der Beruf der Hausfrau und Mutter wird gern herabgesetzt mit Bezeichnungen wie: Heimchen am Herd, Frauchen, nur Hausfrau, Muttchen, Pusselchen, Waschweib, Gebärmaschine. Männer wer-den als Ehekrüppel oder „unter dem Pantoffel stehend“ tituliert.

Die Männer, die Verführer

Den Salonlöwen habe ich schon genannt, aber man spricht auch vom Don Juan, dem Schürzenjäger, dem Verführer, dem Schön-schwätzer und dem Dummschwätzer, dem Hans Dampf in allen Gassen, dem Blender, Verschwender, Hochstapler und Plagiator.

Das weibliche Geschlecht

Das geht es richtig zur Sache:Rasseweib, Busenwunder, Blondchen, Blondine (Blondinenwit-ze), Rauschgoldengel, Tuschkasten, Modepuppe, Vamp, leichtes Mädchen, Nutte, Dockschwalbe, Tante, Pussi, Tussi, Matrat-ze, Mannweib, Riesenweib, Walküre. Frauen werden über ver-meintlich typisch weibliche Eigenschaften als Quasselstrippen, Klatschweiber und Klatschbasen benannt. Ältere Frauen heißen im Volkmund: Schraubendampfer, Schreckschraube, Schrapnell, Fregatte, Beißzange, Dragoner, alte Jungfer, spätes Mädchen. Und dann gibt es da noch die Xanthippe, die Hexe, die dicke Maschine, und oft ist Oma auch ein Schimpfwort.Zum Schluss noch ein paar gängige Klischees über beide Ge-schlechter Männer werden als Memme, Jammerlappen, Feigling, Tattergreis, Lustgreis, Mummelgreis und auch als Geizhals und Kredithai, Pingel und Korinthenkacker eingeordnet, während bei den Frauen der Blaustrumpf, die Karrierefrau und die Frauenrechtlerin in keinem guten Ruf stehen.Sie sehen die Bandbreite ist groß. Meine Aufzählungen sind sicher nicht vollständig.

Die dumme Kuh und der blöde OchseVon Brigitte Hempel

Der eitle Gockel, Foto: Hempel

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6 Ausblick

T h e m a

Eine glückliche EheVon Joachim Opitz

Gleich und Gleich gesellt sich gern“, heißt es. Aber auch: „Gegensätze ziehen sich an.“ Was stimmt denn nun? Mal

das eine, mal das andere, mal beides gleichzeitig. Je nach Stim-mung, je nach Thema. Im Blick auf unsere Ehe kann ich sagen: Die Sprichwörter stimmen beide. Ich weiß es noch wie heute: Am 26. Juni 1979 haben wir be-schlossen, den Rest unseres Lebens miteinander zu teilen. Und das passierte bereits nach drei Tagen. Wir hatten uns nämlich erst drei Tage zuvor auf einer Freizeit kennen gelernt! Als wir beide dieses Erlebnis unseren jeweiligen Familien erzählten, haben die uns den Vogel gezeigt: „Ihr seid doch noch so jung! – Es gibt doch noch so viele andere! – Wartet erst mal ab“ und so weiter. Dann haben wir uns erst mal sechs Wochen lang nicht mehr gesehen. Sie fuhr nach Frankreich, ich musste noch arbeiten und hatte erst ein paar Tage später Urlaub. Den verbrachte ich mit einem Arbeitskollegen. Aber auf der Rückfahrt nach Hause machten wir auf meinen Wunsch einen Abstecher nach Ottersberg – na-türlich zu ihr. Hätten wir damals auf diese Unkenrufe gehört und wären statt-dessen „vernünftig“ gewesen – wir wären heute nicht verheiratet. Ein besonderer Gedanke bewegt mich: „Warum gerade dieses Mädchen zu dieser Zeit an diesem Ort, wo es doch noch so viele andere gegeben hätte!?“ Gab es eben nicht. Bis heute gibt es darauf für mich keine andere Erklärung als diese: der überwältigenden Macht der Liebe konnten und wollten wir uns einfach nicht entziehen. Dabei haben weder meine Frau noch ich einen Hang zur Schwärmerei. Zumindest das ist bei uns beiden gleich – na ja, ein paar andere Sachen schon auch noch. Da ist vor allem das Fundament, auf das wir unser je eigenes „Lebenshaus“ gegründet haben, aber auch unser gemeinsames: wir sind beide Christen. Das ist für uns beide unverzichtbar. Wir sind davon überzeugt: Gott hat uns beide zusammengeführt. Neben den vielen anderen wunderbaren Gemeinsamkeiten mehr gibt es natürlich auch erhebliche, als Würze für das Zusammen-leben unverzichtbare Unterschiede. Aber sie sind auch immer wieder Stoff für Konflikte und Reibereien. Männer sind nun mal anders – aber Frauen auch.Es hat lange gedauert, bis ich gelernt habe: Verschiedenheit zwischen mir und meiner Frau ist eben keine Bedrohung oder Konkurrenz. Denn ich brau-che eine Ergänzung, die mir gut tut und mich nicht grundsätzlich in Frage stellt, wohl aber gegebenenfalls korrigiert und zurechthilft. Das musste ich lernen, gut zu unterscheiden. Das setzt voraus, dass ich mir das eingestehe: Ich bin auf Hilfe angewiesen. Das kostet zu Anfang enorme Überwindung und bleibt zeitlebens ein großes Übungsfeld für mich als Mann. Ich empfange durch meine Frau passgerecht für mich sinnvolle und individuelle Hilfe. Sie stellt wohl Anfragen an mein Tun und Lassen. Das

ist ihr gutes Recht. Meine Frau hat eine erheblich größere praktische Vernunft als ich. Sie fragt nicht zuerst nach Richtig oder Falsch, sondern danach, was einem Menschen in diesem besonderen Augenblick gut tut. Sie lebt (und liebt) nicht nach dem Motto: jedem das Gleiche, sondern: Jedem das Seine, jedem das, was er gerade braucht. Ein schönes Erlebnis: ich komme nach Hause, ein bisschen durch-gefroren und abgespannt. Ich sage, mehr so zu mir: „Wie schön wäre jetzt eine Tasse heiße Schokolade…!“ Darauf hin macht meine Frau eine für sie typische Bewegung mit dem Daumen: Alles stand schon fertig da. Nicht Reibereien oder Streitigkeiten sind das Traurige. Das ge-hört zu unserem Alltag einfach dazu. Traurig ist es immer nur dann, wenn wir darüber nicht wieder zur Versöhnung fänden. Das setzt natürlich einmal Kompromissbereitschaft voraus. Denn außer Beulen bringt es ja niemandem etwas, wenn einer immer nur mit dem Kopf durch die Wand will. Ich muss mich nicht immer so wichtig nehmen. Eine andere Sicht der Dinge hat zumindest auch ihr relatives Recht. Wir dürfen auch lernen, einander zu vergeben. Ich darf mei-ner Frau gegenüber eingestehen: ich kann Fehler machen und schuldig werden. Aber Dank sei Gott: es gibt doch Entlastung! Dafür ist Jesus Christus zuständig.Aber wir wollen hier nichts schönreden. Natürlich gibt es bei uns Spannungen. Natürlich sind wir kein perfektes Paar. Auch bei uns gibt es Brüche, Unvollkommenheiten, auch Schuld und Versagen. Wir bleiben ein Leben lang Lernende. Von manchen Träumen mussten wir uns verabschieden. Dafür haben wir miteinander und aneinander neue Entdeckungen gemacht. So bleibt unsere Ehe immer spannend.Immer wieder wird das Scheitern von Ehen mit den Worten beschrieben: „Wir haben uns einfach auseinander gelebt.“ Das ist doch jammerschade! Wir wollen uns liebend gerne darin üben, uns zusammen zu leben. Aber das bedeutet auch Arbeit und Mühe, ein kräftiges Ja zueinander und ein ganz entschie-denes gemeinsames Wollen. Und so komme ich auch nach fast dreißig Ehejahren zu dem Er-gebnis: wie sehr bin ich für meine Frau von Herzen dankbar!

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Ausblick 7

T h e m a

Zusammen lebenVon Gundula Opitz

Erste Szene: Eine junge Kollegin fragt mich, ob ich wirklich schon sooo lange verheiratet bin. Ihre Großeltern seien sogar

noch länger verheiratet, wohl fast fünfzig Jahre lang. Früher gab es so was wohl, meint sie. Sie findet das auch gut. Höre ich etwa Sehnsucht aus ihren Worten? Sehnsucht nach einer verlässlichen Beziehung, nach einer Partnerschaft, in der gegenseitiges Vertrau-en da ist? Höre ich Sehnsucht nach einer Beziehung, die auch in stürmischen Zeiten stand hält?Zweite Szene: In unserem Ort begegne ich immer wieder einem Paar, das eigentlich gar nicht auffällig erscheint. Schlicht sehen beide aus, eigentlich ist nichts Besonderes an ihnen. Und doch erfüllt mich jedes Mal viel Freude, wenn ich sie sehe. Sie strahlen was aus. Sie strahlen Zufriedenheit aus. Sie gehören zusammen, sie zu ihm, er zu ihr. Dritte Szene: Ich betrachte mein Zuhause, meine Ehe. Da sind die guten Zeiten. Wahrscheinlich habe ich diese Zeiten viel zu wenig genossen. Was in Liebe beginnt, bleibt nicht von alleine liebevoll. Ohne bewusste Pflege und ohne ein eindeutiges Ja zueinander schleichen sich leicht die schlechten Zeiten in unsere Ehen ein. Es kommen Zweifel auf und die Frage, was beide noch gemein-sam haben. Was hält uns eigentlich noch zusammen? Auch wir mussten uns dieser Frage stellen. Nach Jahren der Ehe, die eben einfach funktionierte, kamen quälende Fragen auf. Diese Zeit war eine Art Weichenstellung für unsere Ehe. Wollen wir noch miteinander leben? Oder geht es ohne einander vielleicht auch? Als wir diese Fragen zuließen, entschieden wir uns, uns eben nicht auseinander, sondern uns zusammenzuleben. Dabei machen wir die Erfahrung, dass es gut tut, wenn wir darum bemüht sind, in unsere Ehe Gutes zu investieren. Vieles fängt ja schon dabei an, wie wir über den anderen denken. Will ich, dass es ihm gut geht? Weiß ich, dass er will, dass es mir gut geht? Können wir diese Fragen mit Ja beantworten, dann gewinnen wir eine Stabilität für unsere Ehe, die auch stürmische Zeiten annehmen kann. Ich habe mir meine stürmischen Zeiten nie gewünscht. Aber ich habe sie als Chance erfahren, gemeinsam als Paar gerade in ihnen stark zu

Wer von uns ist beziehungsfähig? – Gedanken zu Frau und Mann.Von Hermann Hummel-Liljegren

Wer wirklich beziehungsfähig ist, wissen wir schon deshalb nicht, weil viele sich irgendwann resignativ begnügen.

Aber steht irgendwo geschrieben, dass wir bleiben müssen, wenn böse Worte fallen? Positiv gesehen ist in guten Beziehungen die Waage zwischen Geben und Nehmen im Lot; wir sind zu Verzichten bereit und leben unsere Partnerschaft wohlmeinend, gutherzig, gelassen, sucht- und gewaltfrei.Mit Immanuel Kant gesagt: Beziehungsfähig sind Menschen, die guten Willens sind.

Dabei geht es bevorzugt um die Liebe, die die Interessen des Anderen mindestens so wichtig nimmt, wie die eigenen. In dem Kirchenlied „Ich möchte Glauben haben…“ (EKG 596) lautet die dritte Strophe: „Ich möchte Liebe geben, die mir die Freiheit gibt zum andern ja zu sagen, die vorbehaltlos liebt.“Einige Annoncen zum Kennenlernen lauten z. B.:„Liebe ist die innige Freundschaft von zwei Herzen.“ Oder „Ich bin Realist, aber doch romantisch.“ Wer so schreibt, hält sich in seinem Fühlen und Denken für ausgeglichen und glaubt, sich gut zu kennen.Möglicherweise formulieren Frauen ihre Gefühlswünsche weiser als Männer, etwa: „Ich sehne mich nach einem authentischen, zu-verlässigen Mann, ausgestattet mit ‚sense and sensibility’ (Klugheit und Empfindsamkeit), dessen Stärke und Schwäche ich sein kann und nach Liebe, die nicht Kraft kostet sondern gibt.“So gesehen ist die romantische Liebe – beginnend im Hochmit-telalter mit dem Minnesang und in der Provence mit den Liedern der Troubadoure – der größte Irrtum des Abendlandes. In meinen Augen aber, allen Treuebrüchen zum Trotz, immer noch der schönste und beglückendste.

Gundula und Joachim Opitz , Foto Opitz

werden. Ob man auch uns abspürt: Die zwei gehören zusammen? Die zwei sind ein Team? Ich wünsche mir das und möchte Mut machen zu einem verbindlichen Ja zueinander.

Mohnfeld in Masuren, Foto: Balzer

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8 Ausblick

T h e m a

Das bisschen Haushalt!Von Jutta Eybe

Die Kinder sind im Bett und das Ehepaar Abendrot verlebt den Rest des Abends vor dem Fernseher. Plötzlich steht

Frau Abendrot auf, sie ist müde: „ich werde schlafen gehen“ sagt sie zu ihrem Mann. Sie geht in die Küche, um noch schnell das Frühstück für den nächsten Morgen vorzubereiten, spült die Popcornschüsseln aus, nimmt das Fleisch für das Abendessen des nächsten Tages aus dem Gefrierschrank sieht nach, ob noch Müsli da ist, füllt die Zuckerdose auf, deckt den Tisch mit Löf-feln und Schalen und richtet den Kaffeetisch für den nächsten Morgen her. Dann steckt sie die Wäsche in den Wäschetrockner stopft noch eine Ladung Wäsche in die Waschmaschine, bügelt eine Bluse und näht den fehlenden Knopf an.Sie gießt die Blumen, leert die Wäschekörbe und breitet die Handtücher zum Trocknen aus. Sie gähnt und streckt sich. Auf dem Weg ins Schlafzimmer macht sie noch einen Abstecher ins Arbeitszimmer, schreibt dort eine Notiz für den Lehrer ihres Sohnes, richtet ihm Geld her und verräumt ein Schulbuch, das auf dem Stuhl lag. Dann fallen ihr Lebensmittel ein, die ausgegangen sind, sie nimmt einen Zettel und macht eine Einkaufsliste, die legt sie neben ihre Handtasche, dabei fallen ihr noch drei Dinge ein, die schreibt sie dazu.Jetzt geht sie ins Badezimmer, cremt sich das Gesicht ein, putzt sich die Zähne und pflegt ihre Fingernägel.Ihr Mann sagt: „Ich dachte du wolltest ins Bett gehen!“ „Ja, ich bin ja schon auf dem Weg!“ antwortet sie. Als sie beim Hund vorbeigeht, füllt sie schnell die Schüssel mit Wasser auf, lässt die Katze hinaus, die vor der Tür sitzt und miaut, dann schaut sie nach, ob alle Türen abgeschlossen sind.Als sie beim Kinderzimmer vorbeigeht, schaut sie rein, weil eins der Kind hustet. Sie holt noch eine Hustenpastille und tauscht eine Glühbirne in der Nachtischlampe aus. Sie hängt ein Hemd auf, wirft die schmutzigen Socken in den Wäschekorb und wechselt ein paar Worte mit einem der Kinder. Als sie in ihr Schlafzimmer kommt, stellt sie den Wecker, richtet die Kleidung für den nächsten Tag her und räumt ein Fach im Wäscheschrank auf. Inzwischen schaltet ihr Mann den Fernseher aus und sagt nur: „Ich gehe jetzt ins Bett“, geht ins Schlafzimmer und legt sich ins Bett und schläft ein.

Irrtümer auf Briefmarken Von Rüdiger Schulz

Ob nun Männer eitler sind oder Frauen, wer möchte diese Frage schon generell entscheiden? Ein prächtiges Beispiel

von Eitelkeit kam 1975 zu einer Ehrung auf einer Briefmarke der Deutschen Bundespost: am 15.1.1975 erschienen vier Marken „Bedeutende Frauen“ mit den Bildnissen von Annette Kolb, Ri-carda Huch, Else Lasker-Schüler und Gertrud Freiin von Le Fort. Annette Kolb – so der Text des amtlichen Ersttagsblatts – hat geistreiche Essays und Romane geschrieben, die geprägt sind vom Geist der humanistischen gebildeten europäischen Welt aus der Zeit vor 1914. Sie schrieb ferner Biographien und Übersetzungen. Ihr persönliches Anliegen war die Vermittlung zwischen deutscher und französischer Kultur. Sie emigrierte 1933 und kehrte 1945 aus den USA nach Paris zurück. Sie starb am 3.12.1967 in München.Sie haben von Annette Kolb noch nie was gelesen, nichts von ihr steht auf Ihrem Bücherregal? Trösten Sie sich: ich habe auch nichts von ihr, sie ist inzwischen schlicht vergessen.Nicht vergessen ist sie in der Philatelie, denn ihre Briefmarke weist einen kapitalen Fehler auf. Ihre Lebensdaten werden auf der Marke mit 1875 bis 1967 angegeben. Tatsächlich wurde sie aber bereits fünf Jahre früher, also 1870, geboren, was auch inzwischen die Briefmarkenkataloge zutreffend vermerken. Die Post ist hier auf die Eitelkeit dieser Dame reingefallen, die ihr Geburtsdatum schlicht gefälscht und dazu die Geburtsurkunde ihrer fünf Jahre jüngeren Schwester missbraucht hat!

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Ausblick 9

I n f o r m a t i o n

Die Namensgebung des Ortes findet ihren Ursprung als westlicher Deichstrich der ehemaligen Insel Büsum. Westerdeichstrich wurde 1824 erstmalig als eigenständi-

ge Gemeinde urkundlich erwähnt. Heute ist Westerdeichstrich mit ca. 900 Einwohnern als kinderfreundlicher und naturbelassener Erholungsort bekannt.Stellen Sie sich einfach auf unseren gepflegten Deich und genießen den Ausblick. Alles was Sie von hier sehen, ist für Sie Ihr Bade-, Wattlauf- und Erholungsgebiet. Auch FKK-Freunde finden bei uns ihren eigenen Strandbereich.In unserem Haus des Gastes, dem „Gerhard-Dreeßen-Hus“ genießt der Gast einen

herrlichen Panoramablick über das Weltnaturerbe „Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer“.Der große Veranstaltungssaal bietet im Sommer einen Cafe- und Restaurantservice. Den Strandkorb kann der Urlauber im dortigen Badebüro mieten.Neben dem Gastronomieangebot in Büsum bietet unser Dorf ebenfalls vorm Buffetangebot bis zum Feinschme-ckerlokal ent sprechende Gaumenfreuden. Die Palette der Urlaubsunterkünfte reicht vom günstigen Zimmer bis hin zur exklusiven Ferienwohnung.Drei große Campingplätze, die sich z.T. direkt am Strand befinden, freuen sich in jedem Jahr über wachsende Besucherzahlen.Westerdeichstrich erfreut seine Gäste mit zahlreichen Freizeitmöglichkeiten: Ein Reiterhof bietet nicht nur den Kleinen ein unvergessliches Urlaubserlebnis. Die Anglervereine stellen für die „Wehle“ (durch Deichbruch entstandenen Seen) Gastkarten zur Verfügung. Vor allem für Rad- und Wanderfreunde steht ein attrakti-ves Netz von Rad- und Wanderwegen zur Verfügung, teilweise direkt am Wasser oder auf historischen Wegen eingerichtet. Hier spürt man nicht nur im Sommer den Reiz der Natur. Das jodhaltige Nordseeklima wird Ihrem Körper neue Kraft schenken.GästeinformationGemeinde Westerdeichstrich Dorfstraße 5125761 Westerdeichstrich04834 - 96 22 56 www.westerdeichstrich.de

Westerdeichstr ich

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10 Ausblick

T h e m a

Der neue MannVon Marlis Schömburg

Vor wenigen Tagen war es zwar unangenehm kalt, aber der strahlende Sonnenschein lockte die Menschen nach

draußen. Da sah ich einen guten Bekannten das erste Mal in einer „etwas anderen“ Position. Er war winterlich angezogen mit Mütze und Schal und schob sein Enkelkind, ebenfalls warm eingepackt, in der Karre spazieren! Den glücklichen Großvater sah man ihm sofort an. Sie lachen und meinen vielleicht, dass so etwas heutzutage doch nichts Besonderes sei. Sie haben Recht! Aber wenn ich an mei-nen Vater denke, so hätte ich mir nicht vorstellen können, dass er meinen jüngeren Bruder im Kinderwagen oder in der Karre geschoben hätte. Er war aber damit kein schlechter Vater – es war vor 60-70 Jahren einfach nicht üblich, Kinderwagen zu schieben – das war reine Frauensache!Durch diese kleine Begebenheit wurde ich angeregt darüber nach-zudenken, was sich alles verändert hat. Natürlich habe ich auch schon andere Männer bei vielen Gelegenheiten allein mit ihrem Kind auf der Straße gesehen, sei es, dass das kleine Kind auf dem Fahrrad in den Kindergarten oder das etwas größere an der Hand in die Schule gebracht wurde, um nur einige Beispiele zu nennen.Wenn man Presse und Nachrichten verfolgt, nehmen immer mehr Männer eine berufliche „Auszeit“ für ihren Nachwuchs, weil man später nicht mehr erleben kann, wie sich die Kleinen unsere Welt von Tag zu Tag erobern. Wie schön ist das! Ich stelle mir vor, dass Männer, die bei der Entbindung ihres Kindes dabei waren, eine ganz andere Einstellung zur Mutter und ihrem eigenen Kind

bekommen als in früherer Zeit, als „so etwas“ tabu war.Ich finde die Entwicklung sehr positiv, wenn Männer ihren Frauen bei der Hausarbeit zur Hand gehen, was natürlich nicht aus-schließt, dass es solche „Prachtexemplare“ früher auch schon gegeben hat! Die Berufstätigkeit der Frauen, die zusätzlich Haus-halt und Kinder versorgen müssen, gebietet es eigentlich. Aber wie viele alleinerziehende Mütter und Väter müssen leider solche Dreifachbelastungen auf sich nehmen?Ich meine, eine Arbeitsteilung macht Vieles im Leben einfacher und Kinder brauchen sowohl Mütter als auch Väter und das nicht nur hin und wieder.Noch ein Wort zu den liebevollen Opas, wie ich es gerade an einem meiner Brüder bemerke, wenn er mir alle Augenblicke kleine Videosequenzen „von seinem Sonnenschein“ sendet: Als Groß-vater erleben sie das Aufwachsen ihres Enkels oft viel intensiver als bei den eigenen Kindern, als sie noch voll berufstätig waren und sich möglicherweise nicht so um die Kleinen kümmerten.

Etwas Ähnliches gilt natürlich auch für die liebevollen Omas!

Frauen möchten in der LiebeRomane erlebenMännerKurzgeschichten

Daphne du Maurier

Die neuen Männer sind stolz auf den Nachwuchs, Foto:Panhuyzen

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Ausblick 11

T h e m a

Stehen Leidenschaft und Weisheit im Alter im Widerspruch zueinander?Von Hermann Hummel-Liljegren

Ina Rösing verneint diese Frage in ihrem Buch „Weisheit“ von 2006 kategorisch.

Ihre Thesen lauten:

• Alter und Leidenschaft sind kein Widerspruch.• Leidenschaft bleibt eine positive Umgangsweise.• Ein leidenschaftlicher Mensch bleibt auch im Alter emotional berührbar. Zugleich kann er besonnen, selbstbeherrscht und

weise denken und handeln.• SimonedeBeauvoirschreibt:„IchhabeallerLasterverloren,ohnewissen,obausSchwächedesKörpersodergeistigerMä-

ßigung…DiegrößteFreudedesAltersbleibt,zulebenundzulieben.Ichliebe,alsobinich.• Den Alten bleibt ihr Engagement für öffentliche Aufgaben, für die Kunst und für die lebenslange Selbstfindung.• „Gerade weil Weisheit es mit Leidenschaft zu tun hat, wird eine leidenschaftliche Weisheit gebraucht“( Rösing, 248).• Weisheit muss sogar mit Leidenschaft gepaart sein, sofern wir von der Leidenschaft des Lebens sprechen wollen. „Weisheit

ist nicht Mattigkeit, sondern sie hat zu tun mit Energie, Intensität und Verlebendigung und diese Weisheit brauchen wir. Wir brauchen nicht Weisheit als Modell für schönes Altern. Weisheit brauche wir alle – Weisheit gepaart mit Leidenschaft (aaO).“

Diesen Thesen, die aus meiner Sicht für sich selbst sprechen, stimme ich voll zu.

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Leben im SchlossVon Gerhard Wollenweber

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dem aus dem 17. Jahrhundert stammenden schlossähnlichen Gutshaus Kloddram werden zunächst acht Apartments mit Wohn/Schlafraum, Küchenecke, sanitären Anlagen und schönen Möbeln geschaffen. Brigitte Schopmeier plant eine Senioren WG, in der sich jeder mit seinen täglichen Aktivitäten einbringen kann. Große Gemein-schaftsräume laden zum gemütlichen Beisammensein und zur Kommunikation ein. Zum Schloss gehört ein über zwei Hektar großer Park mit wertvollem Baumbestand. Ideal für Spaziergänge,

bei denen man auf dem Gelände auch einen Streichelzoo mit Pferden, Hunden, Katzen, Ziegen und Papageien findet.Ab sofort ist im Gutshaus jeden Sonntag das Café von 13:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. Mit selbstgebackenen Kuchen und Torten und Tee oder Kaffee können sich die Besucher verwöhnen lassen. Anschließend lohnt es sich, die Umgebung zu erkunden und bei Interesse Informationen über das Projekt der Senioren WG zu sammeln.

WeitereInformationen unter „Oma Hilfsdienst“ 19260 Vellahn, Tel. 04131 18116.

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12 Ausblick

„Ich habe dich bei deinem Namen gerufen“

Ostpreußisches Landesmuseum Lüneburg

Die Taufe als Ritual zwischen Brauchtum und Sakrament

16. April bis 23. Oktober

Ritterstraße 10 | LüneburgÖffnungszeiten: Di. - So. 10 - 18 Uhr

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Schönes und Wertvolles zur TaufeVon Gerhard Wollenweber

Die Taufe bedeutet im christlichen Glauben die Aufnahme in die Glaubensgemeinschaft. Sie ist Anlass zum Feiern

und zum Beschenken des Täuflings. Eine Auswahl derartiger Geschenke hat das Ostpreußische Landesmuseum in Zusam-menarbeit mit dem evangelisch-lutherischen Kirchenkreis in Lüneburg zusammengetragen und zeigt sie in einer Ausstellung.

In Vitrinen liegen mehrere Taufkleider. Das Älteste kommt aus Riga (Lettland). Charlotte Neumann hatte 1826 zur Taufe ihres ersten Kindes aus ihrem Brautschleier ein Taufkleid geschneidert. Dieses Taufkleid wurde über alle Wirren der Kriege und der Flucht nach Lüneburg gerettet. In den 180 Jahren haben es 70 Babys zur Taufe getragen. Weitere Taufkleider angesehener Lüneburger Familien sind ebenfalls auf dieser Ausstellung zu sehen.Seit dem 17. Jahrhundert gab es immer weniger Ganzkörper-Taufen. Der Pastor benetzte nur den Kopf mit Wasser, und dafür genügte eine Schale. Eine von der Familie von Estorff aus Barnstedt seit dem 17. Jahrhundert benutzte Taufschale gehört zu den he-rausragenden Stücken dieser Ausstellung.Hiltrud Gutowski durfte 1941 nicht in der Kirche von Schneide-mühl getauft werden, da der Pastor im „Dritten Reich“ Kirchenver-bot hatte. Für die Taufe zu Hause wurde eine neue Schale gekauft.Ein silberner Münzkugel-Fußbecher von 1715 aus Allenstein kann ebenso besichtigt werden wie andere Taufgeschenke: Löffel, Mes-ser, Gabel und Serviettenringe. Abgerun-det wird die Ausstellung durch Gemälde, Briefe und Taufkerzen.Zu sehen ist die Ausstellung im Ostpreu-ßischen Landesmuseum noch bis zum 23. Oktober 2011. Führungen beleuchten an-hand ausgewählter Exponate verschiedene Aspekte der Taufe, wie Wasser, Licht und Kreuz. Schulklassen erhalten Einblicke zur Taufe durch eine Museumspädagogin. „Jo-hannes der Täufer, ein cooler Typ“ dürfte besonders spannend werden.

Passt das zusammen?

Von Waltraud Ackermann

Er ist stark, lässt Muskeln spielen,sie hat’s eher mit Gefühlen,er ist die Säule der Familie,sie sorgt für Wirbel, Kinderspiele,er ist eitel, forsch und stolz,sie ist eher aus weichem Holz,er betet ihre Schönheit an,sie ist von Muskeln angetan,er versucht zu imponieren,sie vermisst bei ihm Manieren,er will sie zart und nicht zu klug,sie lässt ihm diesen Selbstbetrug,die kluge Frau hält sich zurück,dafür erhält sie Schmuck, manch Stück,doch ist es oft auch umgekehrt,dass er die Frauen sehr begehrt,die sich aber von ihm wenden,ihr Schicksal nun in eignen Händen, die Selbstverwirklichung betreiben,und dabei manchmal stecken bleiben,er, als gestandner Realist,sucht sich was, was knackig ist,sie nimmt sein Geld, reist um die Welt,wie schön’s sein kann, ganz ohne Mann.Warum der Bund fürs ganze Leben,kann es nicht auch was andres geben?

I n f o r m a t i o n

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Ausblick 13

P h i l o s o p h i e

Albert Einstein – ein gläubiger PhysikerVon Hermann Hummel-Liljegren

Einsteins Weisheit und kosmische Religiosität liegen im ver-zückten Staunen an der „Harmonie der Naturgesetze“, in

der er eine so überlegene Vernunft sieht, dass alles sinnvolle menschliche Denken nur ein nichtiger Abglanz dagegen ist.Fremd ist Einstein ein nach dem Menschen gedachter jüdischer, christlicher oder islamischer Gottesbegriff; göttlichen Ursprungs ist für ihn die Ordnung der Natur; sie zu enträtseln, sein lebens-langer Dienst an Gott.Drei Tage vor seinem Tod 1955 schreibt der 76-Jährige: „Für uns gläubige Physiker hat die Scheidung zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nur die Bedeutung einer wenn auch hartnäckigen Illusion.“Der weltweit anerkannte Wiener Quantenphysiker Anton Zeilin-ger schreibt in Spektrum 3/2008: „Mir gefällt die Einstein`sche Position, dass Gott dasjenige Prinzip ist, von dem die Naturgesetze kommen.“ 1905 gelingt es Einstein mit der speziellen und 1915 mit der all-gemeinen Relativitätstheorie, einen Teil der göttlichen Ordnung zu enthüllen. Raum und Zeit hängen davon ab, wie schnell sich eine Person bewegt. Raum- und Zeitangaben hängen relativ ab vom Bewegungszustand des Beobachters. Das Licht hält sich nicht an Newtons Bewegungsgesetze. Egal, von wem und wie die Lichtgeschwindigkeit gemessen wird: Sie bleibt unabhängig von der Geschwindigkeit des Betrachters immer konstant bei 300 000 Kilometer pro Sekunde. Ferner liefert Einstein einen wichtigen Beitrag zur Quantenphysik mit dem zentralen Element der Heisenberg`schen Unschärfere-lation, die besagt, dass nicht gleichzeitig der Ort und der Impuls eines Teilchens bestimmt werden können, sodass dem Beobachter immer eine wichtige Information fehlt. Kürzer: Der Beobachter

fälscht das Ergebnis seiner Beobachtung. Die Welt ist folglich nicht absolut sicher bestimmbar, ihre Ungewissheit ist Teil der Natur.

Für Max Planck war Einstein der „neue Kopernikus“, der mit der Formel E = m*c² (Energie gleich Masse multipliziert mit dem Quadrat der Lichtgeschwindigkeit) Geschichte schreibt. Im Privatleben hat er weniger Glück. Drastisch gesagt, er taugt nicht zur Ehe. Zwei Ehen enden chaotisch und zwei Söhne lässt er verstört zurück. Weltberühmt wird später ein Photo, auf wel-chem der Nobelpreisträger seiner Mitwelt spöttisch die Zunge herausstreckt. Religiös war er ein positiver Agnostiker, wie zwei Bespiele bele-gen. 1929 hört er in Berlin ein Symphoniekonzert, bei dem der 13jährige Geigenvirtuose Yehudi Menuhin Bach, Beethoven und Brahms spielt. Nach dem Konzert vertraut er Menuhin an: „ Jetzt weiß ich, dass es einen Gott im Himmel gibt.“In der Natur sieht Einstein den göttlich geordneten Kosmos. Spöttisch im Ton, doch ernst in der Sache formuliert er: „Der Alte würfelt nicht. Raffiniert ist der Herrgott, aber boshaft ist er nicht.“Einstein war überzeugter Vegetarier: „Nichts wird die Chancen für ein Überleben auf der Erde so steigern, wie der Schritt zu einer vegetarischen Ernährung.“In der Summe gehört Albert Einstein zu den Genies aller Zei-ten, die sich durch ihre kosmische Religiosität ausgezeichnet haben. Literatur: Jürgen Neffe: „Einstein - eine Biographie“, Hamburg 2005Kristin Raabe: „Oma Hilde, Sokrates und der Dalai Lama. Was wir von weisen Menschen lernen können“, Hamburg 2010

Glycinien, Foto: Stolte

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14 Ausblick

T h e m a

Kaleidoskop des SommersVon Bernhard Häußermann

Ferien, eine Woche lang

In der Frühe bringt die Briefträgerin den neuen Rosenkatalog ins Haus. Nachmittags die leeren Plätze im Rosenbeet erkundet

und die Bestellung gleich aufgegeben.

Zweiter Ferientag

Abends auf der Terrasse Gespräch mit Frau Suse über Rosenna-men. Immer schon wurde versucht, das Edle mit einem edlen Namen auszuzeichnen. Im Jahr 1945, als die Welt noch vom gerade beendeten Krieg zitterte, gelang die letzte große symbo-lische Rosentaufe. Eine traumhaft schöne, robuste üppige gelbe Rose erhielt damals den Namen Gloria Dei. Aber bald nahm die Nachkriegsgeneration es mit dem Lob Gottes durch die schönen Dinge nicht mehr so wichtig. Was lese ich da? Lauter Prominenz und Halbwelt im Katalog. Konrad Adenauer, nun ja, meinet-wegen auch Helmut Schmidt. Aber dann Esther Ofarim, Rosi Mittermeyer und Peter Frankenfeld, Uwe Seeler, Königin Sylvia und Beatrix nicht zu vergessen. Etwas Besseres fällt uns für das Schöne wohl nicht mehr ein. Am Himmel grummelt ein fernes Gewitter. Wir verziehen uns aus dem Garten ins Haus.

Dritter Ferientag

Am dritten Ferientag verjagt gegen Abend ein Lüftchen die Schwüle. Es ist herrlich draußen, keine Grillfettschwaden von irgendwoher, keine Hardrock-Fetzen. Stille für Augen, Nase und Ohren. Einer, der Blumen in unserer Zeit noch zum Leben erwecken konnte, war der alte Potsdamer Staudenzüchter Karl Foerster (1874 – 1970). Er war der Sohn eines Astronomen und versuchte, die Sterne in Gestalt von Blüten – Rittersporn, Phlox, Rudbeckien- und Dutzenden von mit Tau benetzten Gräsern auf die Erde zu holen. Sein Verhältnis zu den Pflanzen war glei-chermaßen handfest und lyrisch. Schneemarbel, Besenried und

Wendeltreppenfarn, Gletscherwasser und Alpenbote, Korallen-feder und Regenbogenschwingel sind einige der Namen, die er für seine Neuzüchtungen fand. Die, denen er den Mehltau trotz aller züchterischer Bemühungen nicht austreiben konnte, nannte er in komischer Verzweiflung seine „Müllerburschen“.

Vierter bis sechster Ferientag

Immer noch heißt das Thema Gartenkunst. Fahrt zu einer inter-nationalen Gartenschau. Die Geburt eines neuen Erholungsgebiets in Großstadtnähe wird mit einer gärtnerischen Heerschau und mit Jahrmarktrummel gefeiert. Mittels riesiger Erdbewegungen hat man einen beschwingten traditionellen Landschaftspark geschaffen, der durch große Spielzentren und wildwüchsige Sei-tenwege im Unterholz zeitgemäß variiert wird.Für die riesigen Blumenteppiche, ohne die man anscheinend nicht auskommt und um die sich wie immer die Hobby-Fotografen drängen, hat man sich ein neues Konzept der verfließenden Farben ausgedacht: Übergänge von tiefrot zu lila, rosa, grau und weiß. Das wäre ganz schön, wenn nur die neugezüchteten Farben nicht so giftig wären. Als hätte man den Farbfernseher zu grell eingestellt.

Letzter Ferientag

Ein eher gegenläufiger Trend zieht sich von den Entwürfen heimischer Gartengestalter zu japanischen und chinesi-schen Mustergärten hinüber. Man könnte die asiatische Mode die Philosophie des kosmischen Schrebergartens nennen. Das Elementare wird hier auf kleinsten Flächen großgeschrieben. Es wird viel mit Granitbrocken, Kieseln, scheinbar absichtslos aufgeschüttetem Geröll, Baumwur-zeln, Wasser, Gräsern und Farnen gearbeitet. Wasser soll die langsam verrinnende Zeit symbolisieren, Steine die dauerhaften Gebirge, Miniatursümpfe vielleicht die Ur-suppe, aus der das Leben entstanden ist. Ein Meditationsgarten hat Einzug gehalten, angeregt durch fernöstliche Philosophien, aber auch durch die über Milliar-den von Jahren sich erstreckenden Evolutionsvorstellungen der modernen Naturwissenschaften.

Und es ist Sommer, Foto: Balzer

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Ausblick 15

T h e m a

Kämpfen lohnt sich Von Gea Schlotthaus

Die Boulevardpresse, die Lebenshilfeliteratur und auch die seriöse psychologische Literatur beschäftigen sich schon

lange und immer wieder auf jeweils unterschiedlichem Niveau mit dem Thema Mann und Frau. Sie betonen z. Zt. meistens die Unvereinbarkeit und Gegensätzlichkeit der beiden Geschlechter. Das behagte mir nicht so ganz, und ich fing an, nach Gegenbei-spielen zu suchen.Die Reha ist ein Ort, an dem es nicht nur um eine Vielzahl von Anwendungen geht; es bleiben auch noch viele Freiräume, in denen man lesen oder mit Mitpatienten plaudern kann, voraus-gesetzt, man findet jemanden, der einen interessiert.In meiner letzten Reha hatte ich eine Tischnachbarin, die mir sofort gefiel. Sie war humorvoll, spritzig und sehr klug. Gleich am ersten Nachmittag verabredeten wir uns zu einem Spaziergang im Park.Renate war sehr offenherzig und erzählte mir aus ihrem Leben. Dabei fielen mir sofort einige Gemeinsamkeiten mit meinem auf. Sie war z.B. eine Lehrertochter wie ich. Nach dem Abitur begann sie ein Jurastudium. Schon in den ersten Semestern lernte sie einen gleichaltrigen Kommilitonen kennen. Sie verliebten sich ineinander und heirateten schon vor Beendigung ihrer beider Studierzeit. Dann geschah das Unvermeidliche: Renate wurde schwanger. Kurz vor der Geburt des Kindes brach sie ihr Studium ab. Beide sahen damals keine andere Lösung, und da sie sich sehr auf das Kind und ihre Rolle als Mutter freute, empfand sie diesen Entschluss nicht als Verzicht. 1962 beurteilten Frauen die Frage Kind oder Karriere oder beides noch anders als die jungen Frauen heute; sie haben– so will es mir scheinen – von Anfang an ihren Beruf im Auge und fin-den Wege für die Betreuung ihrer kleinen Kinder, die sie nicht von ihrer Karriere abbringen sollen.Dabei hilft ihnen sehr, dass im Gegensatz zu damals inzwischen endgültig widerlegt ist, dass eine Rabenmutter sei, wer sein kleines Kind nicht nahezu ausschließlich allein betreue und versorge. Meine neue Freundin Renate spürte nach der ersten Euphorie über ihr Kind, dass sie verein-samte. Ihr Mann stieg schnell die juristi-sche Karriereleiter hinauf. Er landete im Auswärtigen Amt. Das bedeutete häufige Auslandsverpflichtungen. Renate und die Kinder konnten da nicht jedes Mal folgen- später schon wegen der Schule nicht. Kurz-um: Die Familie lebte sich auseinander. Als die älteste Tochter Friederike 12 Jahre alt war, bemerkte ihre Mutter eine seltsa-

me Veränderung bei ihr. Bei Tisch stocherte sie lustlos in ihren Speisen herum und aß fast nichts. Immer häufiger erschien sie zu den Mahlzeiten gar nicht. Sie wurde zusehends dünner. Renate informierte sich in Büchern und bei Ärzten über die Magersucht. Sie kannte die Gefahren, aber sie kam nicht an ihre Tochter heran. Die lehnte auch jede Art von Therapie ab.Als Renate eines Tages vom Einkaufen nach Hause kam, fand sie ihre Tochter tot im Vorgarten. Sie war vom Balkon gesprungen.Nun brachen bei ihr alle bisher verdrängten Gefühle hervor. Rena-te, die sonst so Sanftmütige, warf ihrem Mann all die Versäumnisse vor, die er ihr und den Kindern gegenüber begangen habe: Er sei immer abwesend gewesen, die Kinder hätten keinen Vater gehabt, besonders dann, wenn sie ihn gebraucht hätten. Er verteidigte sich, wusste aber wohl, dass sie – jedenfalls teilweise- recht hatte.In den Trauerjahren danach gingen Renate und ihr Mann eine Weile ihre eigenen Wege, suchten ein bisschen Glück in Affären, kehrten aber immer zu ihrem Partner zurück. Dann verfiel Renate in Depressionen, und ihr Mann blieb an ihrer Seite. Sie war da, als er schwer erkrankte, und pflegte ihn gesund. Es gibt nun keine Schuldzuweisungen mehr. Beide haben den Verlust ihrer Tochter nach vielen Jahren zu akzeptieren gelernt.Ihre Beziehung ist stabil und für beide beglückend wie die Alters-zweisamkeit von Philemon und Baucis aus den Metamorphosen des römischen Dichters Ovid.Jetzt, sagen beide, Renate und ihr Mann, dass es sich gelohnt habe, um ihre Beziehung zu kämpfen, in Krisen durchzuhalten und eine gemeinsame Basis für die verbleibende Zukunft zu finden.

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16 Ausblick

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Freibad Hagen, mehr als ein Schwimmbad!

Von Gerhard Wollenweber

Das wettbewerbsgeeignete Schwimmbad und das sehr große Nichtschwimmerbecken mit einer normalen und einer

höckerigen Breitrutsche garantieren Spaß. Zum Charme dieser Anlage trägt die Spielwiese mit Baumgruppen bei. Hier stelle ich mir viele fröhliche Kinder vor, die herumtoben, am Matschbecken spielen und sich im Planschbecken oder auch im Nichtschwim-merbecken vergnügen. Eltern oder Großeltern beobachten ihre Kleinen. Jugendliche freuen sich, mit ihrer Clique zusammen zu sein. Bänke und Tische laden zum Picknick ein. Schattenspen-dende Holzpyramiden schützen vor gleißenden Sonnenstrahlen. Die Leiterin der Anlage, Angelika Schulz, erzählt von verschie-denen Aktivitäten: Für Kinder gibt es Abenteuercamps mit Übernachtung in Zelten. Am Anfang der Saison veranstaltet der Lüneburger Modellbauclub ein Schaufahren seiner Boote. Frühschwimmer um 7 Uhr- und Spätschwimmer ab 19 Uhr erhalten Sonderpreise. Seit Jahren kommen Männer und Frauen regelmäßig vor oder nach der Arbeit ins Freibad zum Schwimmen. Man kennt sich und schätzt das fröhliche Miteinander in einer fast familiären Atmosphäre. Die Anlage ist behindertengerecht. Ein Rollstuhlfahrer z.B. macht regelmäßig seine Tauchübungen. Vereine trainieren im großen Schwimmbecken. Jeden Dienstag bietet das Gymnastikstudio Stammwitz Wassergymnastik an.Am 4. Juli ist im Freibad Hagen Bergfest. Als Dankeschön gibt es kleine Snacks und alkoholfreie Getränke. Es kommt auch schon vor, dass die Stimmung zu fortgeschrittener Stunde richtig aus-gelassen ist und keiner nach Hause will.Freibad Hagen, Schützenstr.32, Lüneburg, weitere Informationen über SaLü, Tel.04131 723110

Freibad Hagen, Foto: Salü

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Ausblick 17

I n f o r m a t i o n

Kennen Sie ………

Wenn Sie unserem Lüneburger Finanzamt schon einmal persönlich einen Besuch abgestattet haben, werden Sie die vier Skulpturengruppen kennen. Seit 1986

stehen die von dem Künstler Holger Voigt geschaffenen Werke vor den Behörden ‚Auf der Hude‘.Die Bronzefiguren mit ihren Stelen sind den verschiedenen Ämtern zugeordnet. Mit ihrer gestenreichen Sprache sollen sie jedem zwischenmenschliche Situationen veran-schaulichen.Die Gruppe mit den drei Figuren ist dem Finanzamt zugeordnet, das Paar dem - damals geplanten Arbeitsamt, eine Vierergruppe dem Medizinalamt und ein Baum dem Amt für Straßenbau. Der Autor Werner H. Preuß zitiert in seinem Büchlein ‚Lüneburger Denkmale, Brun-nen und Skulpturen‘ den Künstler H. Voigt: ‚Mit meinem Entwurf versuche ich eine Verbindung zwischen den einzelnen Gebäuden herzustellen, wobei die Figuren ein Sinnbild (sind) für die konkreten und imaginären Räume, in denen sich menschliches Miteinander abspielt. Man kann diese Räume aus der Entfernung betrachten und wird damit zum Beobachter einer Situation, oder man kann sich in diese Räume begeben und wird damit selbst Handelnder in dieser Situation.“Waltraut Peter

Auflösung von Seite 2

Teil der Skulpturengruppen, Foto: Peter

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18 Ausblick

P h i l o s o p h i e

Was wollte Kant und was bedeutet er heute?Von Hermann Hummel-Liljegren

Teil III Fortsetzung: Die Kritik der reinen Vernunft

Kant geht es um unsere Urteilsbildung. Ein Urteil verbindet ein Subjekt mit einem Prädikat z. B.: Kant war Junggeselle.

Urteile sind entweder analytisch oder synthetisch. Bei einem analytischen Urteil fügen wir dem Subjekt nichts Neues hinzu. Wenn ich sage: „Alle Körper sind ausgedehnt“ oder: „Die Kugel ist rund“ so spreche ich nur aus, was im Begriff des Subjekts schon enthalten ist. Denn zum Begriff „Körper“ gehört das Merkmal „ausgedehnt“ und zum Begriff „Kugel“ gehört das Merkmal „rund“. Das sind erklärende, auflösende Urteile. Sage ich hin-gegen: „Die Kugel ist golden“, so füge ich dem Begriff „Kugel“ etwas Neues, nämlich „golden“ hinzu (synthetische, verbundene Urteile). Solche Erkenntnis wird erst hinterher, im Nachhinein aus der Erfahrung (in der Fachsprache: a posteriori) gewonnen. Das Gegenteil sind Urteile a priori und dies führt zur Kernfrage Kants in seiner „Kritik der reinen Vernunft“ (KrV):Sind synthetische Urteile a priori – also vor jeder Erfahrung – möglich? Er bejaht und begründet dies umfänglich hinsichtlich der Kategorien Raum und Zeit sowie in der Mathematik. Kant begründet damit die moderne Erkenntnisphilosophie, die von der aktuellen Neuropsychologie und – physiologie bestätigt wird. Wir können uns z. B. nichts vorstellen, dass außerhalb von Raum und Zeit existiert. Also – so folgert Kant – sind Raum und Zeit nicht außer uns wahrnehmbare Gegebenheiten, sondern in unse-rem menschlichen Wahrnehmungsapparat vor jeder Erfahrung (a priori) angesiedelte Wahrnehmungsweisen. Er nennt Raum und Zeit deshalb Formen unserer Anschauung, mit denen wir zwangs-läufig alles Äußere von vornherein ordnen und strukturieren.Ähnliches gilt nach Kant für die Gesetzmäßigkeiten, mit denen wir verstandesmäßig unsere Wahrnehmungen analysieren und ordnen. Wir unterscheiden beispielsweise Dinge nach Quantität und Qualität und verknüpfen Ereignisse nach Ursachen und Folge oder Wirkung. Deshalb sind Kategorien wie Quantität, Qualität, Ursache und Wirkung nicht außerhalb unseres Denksystems – a posteriori – existent, sondern sie sind die uns als Menschen gegebenen, angeborenen Kategorien unseres Denksystems, mit denen wir unsere Erfahrungen verstehen. Ob ich mit denen mir eingeborenen, also anthropologischen Wahrnehmungs- und Denkstrukturen die Wirklichkeit erfassen kann, lässt Kant offen.Sein Fazit der KrV ist, dass ich das so genannte „Ding an sich“ – die objektive Realität – nicht erfassen kann. Das deckt sich mit der modernen Gehirnforschung, die – vereinfacht gesagt – befindet, dass unser Gehirn transformiert und konstruiert, was wir von der Welt wahrnehmen. Wie sie tatsächlich beschaffen ist, darüber

können wir wenig aussagen. Z. B. wissen wir nicht, ob die Welt einen Anfang und ein Ende hat. Ob es Gott, die Freiheit oder die Unsterblichkeit gibt, lässt sich nach Kant weder beweisen noch widerlegen, sondern nur glauben, hoffen und vermuten.

Warum schreibt Kant die Kritik der praktischen Vernunft?

Weit mehr als im theoretischen Bereich sind wir handelnde, praktische Wesen, die sich – guten Willen vorausgesetzt – fragen: Wie soll ich handeln? Diese Frage beantwortet Kant mit seiner Pflichtethik, die allgemein und unbedingt gilt, nämlich mit dem kategorischen Imperativ: Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde. Damit sieht Kant im kategorischen Imperativ das Grundgesetz der gewissenhaften Pflichterfüllung.Im gleichen Werk fordert Kant, dass der Mensch Zweck an sich selbst ist und niemals bloß als Mittel zum Zwecke anderer benutzt werden darf (Kritik der praktischen Vernunft Ausgabe A S.156). Das ist ein Ideal, das für viele schwierig zu erfüllen ist, wenn sie andere als Mittel für ihre Zwecke benutzen und dies bis zur Grenze der Strafbarkeit. Menschen bündeln ihre Motive und kombinieren ihre Pflichten mit ihren Neigungen und mit ihrem Eigennutz. Das relativiert den kategorischen Imperativ so, wie er durchschnittlich gelebt wird, nämlich: Handle so, dass Neigung und Eigennutz mit deiner Pflichter-füllung so konform gehen, dass du Würde und Anstand besitzt, niemand zu schädigen.

Wie lässt sich diese Problematik befriedigend lösen?

In der Geschichte sind meines Erachtens nur wenige Menschen bekannt, die Kants Ideal erfüllten. Dazu zählen vermutlich die Stoiker Epiktet und Kaiser Marc Aurel sowie Immanuel Kant selbst. So gesehen bleibt der kategorische Imperativ ein Ideal, das wir anstreben, aber nur selten erreichen können.Was beinhaltet Kants Kritik der Urteilskraft?Hier behandelt Kant nach den vorausgegangenen Werken, wo es um Denken und Erkennen geht (Kritik der reinen Vernunft), um Wollen und Handeln (Kritik der praktischen Vernunft), dasjenige Vermögen in uns, das wir Gefühl und Phantasie nennen.Auf die Frage: Was ist der Mensch? antwortet Kant lapi-dar: „Der Mensch ist der Endzweck der Schöpfung.“

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Ausblick 19

I n f o r m a t i o n

Sie ist in Lüneburg der Ort für Kooperation und Vernetzung, bringt Menschen zusammen, die Gleichgesinnte und Betrof-

fene suchen, sie stärkt die Selbstbestimmung und Eigenverant-wortung von Personen und Gruppen: Seit 25 Jahren ist die Selbsthilfe-Kontaktstelle Lüneburg im Paritätischen Wohlfahrts-verband wichtiger Ansprechpartner für Menschen, die sich in einer Selbsthilfe-gruppe engagieren möchten, um dort Trost und Unterstützung zu finden. Sie steht den Selbsthilfegruppen mit Rat und Tat zur Seite und ebnet den Weg für neue Initiativen. Das 25-jährige Jubiläum der Kontaktstelle Lüneburg wird am 3. Juli mit einem großen Brunch im Kurpark in Lü-neburg öffentlich gefeiert. Die Teilnehmer aus 130 Lüneburger Selbsthilfegruppen mit Angehörigen und Freunden und alle Un-terstützer der Selbsthilfe sind eingeladen 25 Jahre Selbsthilfeförderung in Lüneburg gemeinsam zu begehen.

„25 Jahre der Kontakt- und Beratungsstel-len für Selbsthilfe heißt: Vieles erreicht haben und dafür dankbar sein“, so be-grüßte Cornelia Rundt, Vorstand des Paritätischen Niedersachsen, die Gäste zu einer zentralen Feierstunde in Hannover, die bereits im April statt fand.„Von Beginn der Schwerpunktarbeit in der Selbsthilfe an wurde deutlich, dass Selbsthilfeförderung, wenn sie an den Bedürfnissen der Men-schen und Gruppen stark orientiert sein will, strukturiert und planvoll organisiert werden muss. Das war die Geburtsstunde der ersten Kontakt- und Beratungsstellen für Selbsthilfegruppen in Lüneburg, Hameln, Nienburg und Hannover als eigenständige und profilierte Bereiche sozialer Arbeit“, berichtete Cornelia Rundt von der Gründung der ersten paritätischen Kontakt- und Beratungsstellen in Niedersachsen. Die Einrichtungen, die vor 25 Jahren als erste Anlaufstationen für Selbsthilfegruppen geschaffen wurden, sind mittlerweile zu einer

etablierten Hilfestruktur für den Selbsthilfebereich geworden, die seit 1990 auch vom Land Niedersachsen gefördert wird. „Es freut mich, dass die langjährige Förderung des Landes Nieder-

sachsen zu dieser positiven Entwicklung der Selbsthilfeunterstützung beigetragen hat“, sagte die niedersächsische Sozialministerin Aygül Özkan in ihrem Grußwort. „Mit Ihrer Arbeit haben Sie zu einem tollen Klima in Niedersachsen beigetragen, ich wünsche mir, dass wir das gemeinsam fortsetzen kön-nen“, erklärte die Ministerin.

Auch wenn sich die politische und öffentliche Meinung zur Selbsthilfe in den vergangenen 25 Jahren zum Positiven gewandelt hat, so ist die Struktur der Selbsthilfeförderung in Nie-dersachsen trotz aller Anstrengungen nach wie vor „weder ein flächendeckendes noch ein personell hinreichend ausgestattetes Angebot, um insbesondere den wachsen-den Anforderungen gerecht zu werden. Da wollen und können wir also noch einiges er-reichen“, sagte Cornelia Rundt. Gleiches gilt für den Bereich der Selbsthilfe von und für Menschen mit Migrationshintergrund, der dringend der Beratung, Unterstützung und Vernetzung mit den bestehenden Angeboten bedarf. „Dieser Bereich ist ein weites, ein wichtiges und ein zur Zeit noch ungenügend aufgestelltes Feld, hier bleibt in den nächsten Jahren viel zu tun“, erklärte Cornelia Rundt.

Die Selbsthilfekontaktstelle in Lüneburg hat das Thema bereits angepackt und in ihrem Jubiläumsjahr ein Faltblatt herausgegeben, das in vier Sprachen über das kostenlose Beratungsangebot der Kontaktstelle informiert.

Gerne beraten Sie die Mitarbeiterinnen montags bis mittwochs von 9:00 – 12:00 Uhr und donnerstags von 17:00 – 19:00 Uhr unter der Telefonnummer 04131 861820. Aktuelle Informationen finden Sie auch im Internet unter www.kibis-lueneburg.de

25 Jahre Kontakt- und Beratungsstelle für Selbsthilfe in LüneburgDer Paritätische Wohlfahrtsverband feiert Jubiläen in Lüneburg und Niedersachsen

Pressemitteilung

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20 Ausblick

T h e m a

Die Masca Schlucht – Eine HerausforderungVon Brigitte Hempel

Es war in Deutschland schon warm für Februar (8 Grad plus), als wir in Richtung Teneriffa abflogen. In Adeje zeigte das Thermometer 22 Grad. Der Ort, so wie die

Küsten, alles ist völlig zugebaut. Bedingt durch die Wirtschaftskrise finden sich überall Schilder mit „Se vende“ - zu verkaufen. Ich möchte nicht in einer dieser Eigentums-wohnungen oder eng aneinander stehenden Reihenbungalows leben. Unser Hotel lag gut, und unsere Zimmer hatten Meerblick. Eveline und ich waren zufrieden. Am Abend lernten wir unsere Wandergruppe kennen. Wir waren mit unserem Wanderführer Hermann 16 Personen. Männer und Frauen hielten sich die Waage.Jeden Tag gingen wir auf Tour, um die im Innern sehr schöne Insel zu erkunden.Am sechsten Tag wartete auf uns die Masca Schlucht im Teno-Gebirge. Sie ragt vom Meer aus 650 Meter hoch hinauf. Diese Schlucht ist nur mit einem Boot zu erreichen. Unterwegs begegnete uns eine Gruppe von Delfinen. Vom Boot ans Ufer zu kommen war schon das erste Abenteuer. Mit männlicher Hilfe gelang es. Bei stürmischem Wetter ist der Absprung zu gefährlich, dann muss das Schiff manchmal umkehren. Wir hatten Glück. Das Meer war ruhig und die Sonne strahlte vom Himmel. Der Aufstieg bis zu einer Höhe von 650 Meter im Barranco de Masca konnte beginnen. Das ist eine sehr anspruchsvolle Wanderung. Man muss schon trittsicher und schwindelfrei sein. Doch das Abenteuer lohnt sich. Hoch aufragende Felswände, seltene Pflanzen und Tiere sind die Mühe wert. Die Masca Schlucht ist eine urwüchsige Schönheit. Die meisten Wanderer machen die Tour umgekehrt von oben vom Dorf Masca hinunter zum Meer. Wir aber stiegen hinauf in unbekannte Höhen. Es war viel Wasser in der Schlucht. Wir mussten springen, über Felsen balancieren und uns hochziehen lassen. Dazu brauchten Eveline und ich (wir sind klein und haben kurze Beine) helfende Hände von netten Mitwanderern und unsere eigenen Hände. Manchmal ging ich auch auf allen Vieren. Unsere Wanderstöcke, die sonst so hilfreich sind, konnten wir in diesem Gebiet nicht gebrauchen. Wir bildeten eine bunte Reihe und Hermann zog mich hoch, wenn ich die hohen Stei-ne nicht allein bewältigen konnte. Nach vier Stunden hatten wir es geschafft. Ich war sehr stolz auf mich, aber auch sehr dankbar für die Hilfe. Im Dorf Masca in 600 Meter Höhe aßen wir leckere Tapas und tranken den roten Landwein aus der Gegend. Hinterher Honigschnaps. Das tat uns gut. Über zahlreiche Serpenti-nen brachte uns Paco, der Fahrer unseres Kleinbusses, sicher in unser Hotel zurück.

Übrigens. Es fällt mir wieder leichter, auf einen Stuhl zu steigen (das soll man nicht, ich weiß es). Aber: Bewegung fördert die Gesundheit, das hat sich wieder einmal bewahrheitet.

Ein mühsamer Weg durch die Schlucht, hier war männliche Hilfe gefragt, unten: Brigitte Hempel (r) mit Wanderführer, Foto: Hempel

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Ausblick 21

T h e m a

Lesen und schreiben lernen bei der VHSVon Ulrike C. Kannengießer

Sabine Zeiser ist eine Frau mit einem starken Willen.

Sie besucht einen Lese-Schreib-Kurs bei der VHS. Sie ist wie alle Kinder zur Schule gegangen. Aber sie hat damals den Schul-abschluss an der Förderschule nicht geschafft. Trotzdem ist sie ihren Weg gegangen. Sie hat eine Familie und arbeitet als Küchenhilfe. Damit ver-dient sie nicht sehr viel Geld. Es reicht nicht, deshalb erhält sie zusätzliche Leistungen von der ARGE. Sie hat sich immer geärgert, dass sie nicht lesen konnte. Ihre Betreuerin muss ihr jeden Brief vorlesen. Das war der Grund, warum sie sich bei der VHS angemeldet hat. Die Kursgebühren spart sie sich buchstäblich vom Munde ab.Karoline Gade leitet den Kurs. Mittwochs Vormittag treffen sich sechs Menschen in der VHS für drei Stunden Unter-richt. Hier lernen sie stressfrei lesen und schreiben. Es ist ein mühsamer Weg mit vielen klei-nen Erfolgserlebnissen. Stolz erzählt Frau Zeiser, dass sie schon Geburtstagskarten selbst schreibt und einfache Texte le-sen kann.Frau Gade braucht viel Geduld mit ihren erwachsenen Schü-lern. Der Unterricht orientiert sich am Alltag der Teilneh-merinnen und an dem, was sie brauchen. Frau Gade be-dauert, dass es kaum Texte für Erwachsene gibt. Diese Kurse werden über die Gebühren der Teilnehmer und über den VHS-Bildungsfonds finanziert. Sabine Zeiser wünscht sich,

dass dieser Kurs weiter läuft. Sie hat ein Ziel: sie möchte Zeitung und ihr Kochbuch lesen kön-nen. Die 47-Jährige sagt: „Ich bin richtig stolz auf mich, dass ich das gemacht habe!“

Was ist der VHS-Bildungs-fonds?

Die VHS wirbt in einem aus-führlichen Faltblatt für den Bildungsfonds. Sie wendet sich vor allem an Einzelpersonen mit der Bitte um Spenden. Man kann auch Fördermitglied wer-den oder eine Bildungspaten-schaft übernehmen. Mit den gespendeten Geldern können junge Menschen unterstützt werden, die bei der VHS ih-ren Schulabschluss oder eine berufsbildende Qualifizierung absolvieren. „Bildung kann teu-er sein – selbst subventionierte Teilnehmergebühren können für manche Menschen unbe-zahlbar sein.“

v. l. Sabine Zeiser und Kursleiterin Karoline Gade, Foto: VHS

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22 Ausblick

I n f o r m a t i o n

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Ausblick 23

I n f o r m a t i o n

Schon zum achten Mal veranstaltet der Freundeskreis den Wettbewerb an den Grund- und Hauptschulen Lüneburgs mit viel Erfolg. Aus dem

großen Stapel der ausgewählten Arbeiten fiel mir eine rote Arbeit auf. Die Schüler der 2b Heiligengeistgrundschule Lüneburg mit ihrer Lehre-rin Frau Holzhütter, hatten sich im Kunstunterricht mit der Farbe Rot beschäftigt. Geschichten aus dem Roti-Land war das Arbeitsthema. Fächerübergrei-fend wurde im Deutschunterricht Texte dazu geschrieben. Die sieben- und achtjährigen haben zu ihren Geschichten Figuren geschaffen. Aus Papier ausgeschnitten, aufgeklebt und bemalt.Da gibt es die Raupe Roti, die mit ihrer Freundin Rötchen spazieren geht. Den kleinen Teufel, der einen Freund sucht, Roti den Fußballer, den kleinen Ritter, der mit seinem Hund den bösen Drachen bekämpft, das kleine mutterlose Küken, dass seine Mutter sucht, der Fuchs, der die Wärme der Sonne liebt, den Rotichef, Rotina, die ihre Freundin besucht und den Rotischneemann mit Hut.Ich habe die schönsten Figuren zu einer Collage zusammengestellt, damit der Leser sich ein Bild von der Arbeit machen kann.

Unser selbst gemachtes BuchEine Aktion des Freundeskreises der Ratsbücherei Lüneburg

Von Manfred Balzer

Roti der Fußballer

Roti, die Raupe

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24 Ausblick

I n f o r m a t i o n

Vollbusige Frauen als Glücksbringer?Von Peter Wilke

Schon von klein auf beeindruckte mich das „Schwache Geschlecht“ in Form

von starken Galionsfiguren, wenn ich diese in den Büchern über die Seefahrt auf Bildern von Segelschiffen entdeckte: barbusige Schöne am Bug.Aber warum sind sie dort angebracht, Wind und Wellen ausgesetzt? Haben sie etwas verbrochen? Nein, im Gegenteil.Auch die allgemeine Meinung, diese Fi-guren seien stets weibliche, wohlgeformte Wesen, stimmt nicht. Es gab schon eine „Männerquote“: Der Anteil von Männern und Frauen war in etwa gleich. In den An-fängen der Seefahrt schmückten göttliche Symbole und heilige Tiere die Schiffe. Im 14. Jahrhundert wurden schlanke Schiffe (Galeonen) gebaut. Unter deren Bugspriet, der Platz für ein zusätzliches Segel bot, war der ideale Platz für eine Galionsfigur, für Drachen, Einhörner und sogar für eine vergoldete Hirschkuh. Im 17. Jahrhundert beginnt ihre große Zeit. Anfangs nannte man sie Bild des Schiffes. Ihre Vielfältigkeit war groß, und neben Löwen wurden Meerfrauen und Nixen, aber auch Krieger, Ritter, Fürsten, Reeder, Kaufleute und kraftvolle Frauengestalten dargestellt. Sie war der Schutzpatron der Mannschaft. Von ihr hing das Wohl und Wehe einer Reise ab. Wurde sie beschädigt oder gar zerstört war es ein böses Zeichen und bedeutete großes Unglück.Sie war Schmuck und Zierde des Schiffes, verkörperte aber auch eine gewisse Aus-drucksform. Die Seeleute waren religiös

und abergläubisch zu gleich und glaubten, ein Schiff sei ein lebendiges Wesen und die Figur am Bug dessen Seele. Sie beschützt das Schiff gegen Sturm und Meeresgeister und hält es immer auf dem rich-tigen Kurs. Es gab aber auch Figuren, die dem Gegner Angst und Schrecken einflö-ßen sollten.Mit den Dampfschiffen kam das Ende der Galionsfiguren. Heute findet man sie nur noch auf den Segelschulschiffen, wie einen Albatros auf der „Gorch Fock“, Heinrich den Seefahrer auf der „Sag-res“ und eine Frau mit blon-den Haaren auf der „Christian Radich“. Die Gorch Fock hat allerdings ihren Albatros bis-her fünf Mal gewechselt. Ver-lust im Sturm, zu großes Ge-wicht und Seeschäden waren die Gründe. Glück hat er dem Schiff bisher nicht gebracht. Heutzutage wird das Wort im übertragenen Sinne z. B. auch für eine zugkräftige, werbe-wirksame Person verwandt (z. B. in der Partei).

Werft den Weiberrock über Bord?

Frauen an Bord wurden ebenso wie Pfaf-fen mit äußerstem Misstrauen betrachtet, denn beide bringen angeblich Unglück. Es gab aber auch weibliche Piraten, die sich

verkleidet an Bord schlichen und das Kom-mando übernahmen, unter ihnen waren Anne Bonny und Mary Read. Andererseits war es selbst auf Kriegsschiffen durchaus üblich, dass Frauen ihre Männer als Passa-giere begleiteten. Dies ist in der heutigen Frachtschifffahrt gang und gäbe. Jedes neue Schiff macht eine sogenannte Jungfernfahrt. Während dieser durfte in meiner ehemaligen Reederei „kein Wei-berrock“ an Bord sein und sie fand auch an keinem Freitag statt, weil dieses der Unglückstag war. Kam trotzdem weibliches Cateringpersonal an Bord, gab es vom Chef einen Schein in die Hand, einen Klaps auf den Po und ein „tschüss“. Entweder vor oder nach der Jungfernfahrt werden weltweit alle Handels- und Kriegsschiffe meines Wissens nach von Frauen getauft.

Oben: Cutty Sark in London-Greenwich, unter: Gorch Fock in Kiel: Foto. Wilke

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Ausblick 25

I n f o r m a t i o n

Kabarett DIE Lüneburger

Wollen Sie im Alter noch Einfluss auf die Gesellschaft nehmen? Dann haben wir etwas für Sie: eine kostenlose Mitgliedschaft

im Seniorenkabarett der Volkhochschule „DIE Lüneburger“, das seit zwanzig Jahren existiert. Immer geht es um Themen der Gesellschaft: Politik, Konflikte zwischen Mann und Frau, Umweltschutz, Bildungspo-litik, Gesundheit, alte Menschen.

Fachliche Anleitung erhält die Gruppe von Theaterpädagogin Nicoletta Kindermann. Sie erarbeiten zusammen die Texte und neue Szenen, die sich zu einem einstündigen Stück zusammenfügen. Wir laden Sie ein mitzumachen mittwochs von 10 bis 13 Uhr. Wenn Sie Lust haben dabei zu sein, rufen Sie Nicoletta Kindermann an: 04131-38982

Dass die Frauen das letzte Worthaben, beruhthauptsächlichdarauf, dass den Männern nichts mehr einfällt.Hanne Wieder

DIE Lüneburger, Foto: Archiv

Warum ist das Schiff eigentlich weib-lich?

Unabhängig vom Namen sind in der See-fahrt alle Schiffe weiblich. Einige Seefahrer behaupten heute noch, ein Schiff ist so unberechenbar und launisch wie eine Frau und erst nach der Jungfernfahrt weiß man, was man hat. Und andere sind der Mei-nung, „Segelschiffe“ seien weiblich, weil sie schön sind und dass diese Schönheit bei Frauen und Schiffen eine „Symphonie der Kurven“ ist. Schiffe sind Glück bringende weibliche Wesen. Schon für die Römer waren die Schiffe weiblich. Bis 1462 sprach man in Deutschland noch von „dem Peter von Danzig“ und von „dem Bismarck“. Erst Kaiser Wilhelm II. führte den englischen Brauch ein, Schiffsnamen mit dem weibli-chen Geschlechtswort zu bezeichnen.Und wenn Sie mal nach London kommen, besichtigen Sie im Stadtteil Greenwich den berühmten Teeklipper „Cutty Sark“, der 1869 vom Stapel lief. An Bord befindet sich die weltweit größte Ausstellung über Galionsfiguren.

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26 Ausblick

I n f o r m a t i o n

Jeden 1.Donnerstag imMonat Kaffeeklatsch von 14.30 – 17.00 Uhr, Nächste Termine: 07. Juli, 04. August, 01. September Seniorinnen und Senioren sind herzlich eingeladen zum offenen Kaffeetrinken und Spieletreff im Veranstaltungs-raum des Hospital zum Großen Heiligen Geist Tel.04131/309-811, Es erwarten Sie Frau Schoop,Frau Kreime und Frau Nowatzki

BINGO-TERMINEIm Seniorenservicebüro Heiligengeiststraße 29a Immer am Mittwoch von 15.00 bis 17.00 Uhr01. Juni, 08. Juni, 15. Juni, 6. Juli, 13. Juli, 20. Juli, 03. Au-gust, 10. August, 17. August, 07. September, 14. September, 21. SeptemberDas beliebte Gemeinschaftsspiel findet in Zusammenarbeit mit Herrn Paul Gerski vom SoVD, Sozialverband Deutsch-land, im Hospital zum Großen Heiligen Geist in der Heili-gengeiststr. 29a, 21335 Lüneburg, statt.Auskunft erteilen: Karin Schopp Tel. 04131 - 309 811Paul Gerski Tel. 04131 - 220 78 18

Gemeinsames Handarbeiten und KlönschnackImmer montags von 14.30 bis 16.30 UhrVon A wie annähen bis Z wie Zierstich mit Monika Kreime

Versichertenberater in RentenfragenWolfgang Strohmeier bietet Beratung donnerstags von 13.00 bis 17.00 Uhr im SeniorenservicebüroTelefonisch erreichbar: 04131 309-192

Rechtsberatung für Senioren

Zweimal im Monat, jeweils am zweiten und vierten Mittwoch, von 14.30 bis 16.30 Uhr ohne AnmeldungRechtsberatung durch Beate Ellwanger-Stache RA

Was hat das Alter mir gegeben?

Von Waltraud Ackermann

Falten und ein köstlich‘ Leben,Geselligkeit beim Arztbesuchersetzt mir manches gute Buch.

Die Therapie macht mich mobil,ich finde meinen eignen Stil.Mit Tanzschritten im Morgengrauenschweb‘ ich vom Bad zum Küchenraum.Der Kaffee läuft,der Hund, der säuft.

Ich beug‘ die Knie und reck‘ den Arm,so langsam wird der Muskel warm.Jetzt kann ich mit dem Ball trainieren,nur nicht die Kondition verlieren!

Zwischendurch kochen, essen, ruhen,ich habe stets genug zu tun.Der Tag ist um eh‘ ich’s gedacht,was hat die Zeit mit mir gemacht?

Ich fange neu zu lernen an,morgen ist der Computer dran.Meine kleinen grauen Zellenschlagen wieder hohe Wellen.

Nur das Gedächtnis, das lässt nach,suchen macht mir keinen Spaß! Die Brille liegt im Küchenschrank -den Schlüssel hab‘ ich,Gott sei Dank!

Ich muss zum Schwimmen um halb zehn,danach zur Therapeutin gehn.Für Freunde hab‘ ich keine Zeit –die Krankheit ist mein Zeitvertreib!

Ich fühl mich pudelwohl dabeiund lern‘ auch wieder allerlei.

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Ausblick 27

I n f o r m a t i o n

Der AUSBLICK auf dem Seniorentag in BienenbüttelVon Gerhard Wollenweber

Der Seniorenbeirat Bienenbüttel rief und 44 ansässige Geschäfte, Vereine und Verbände schufen einen bunten,

gelungenen Mix für den 3. Seniorentag in der Ilmenauhalle. Selbstverständlich waren die verschieden Sozial- und Seni-orenservicebüros und Pflegeeinrichtungen für die Besucher besonders interessant. Gut platziert und sichtbar war der Stand, wo die Redaktionsmitglieder Rolf Schöck, Brigitte Hempel und ich den AUSBLICK präsentierten. Gleich zu Anfang brachte Rolf Schöck jedem Stand die neueste Ausgabe unserer Zeitschrift. Dabei konnte er viele Kontakte knüpfen und bei einigen Ausstellern auch Interesse für eine Anzeige wecken. Wichtig für uns: wir können erstmals in Uelzen einen Verteiler für unsere Zeitung bekommen.Der Seniorentag war mit über 400 Leuten gut besucht. Schon vor der offiziellen Eröffnung um 14 Uhr waren erste Interessen-ten an unserem Stand und ließen sich über uns informieren. Die Interesse hielt auch in den nächsten Stunden an, und die ausliegenden Stapel unserer Zeitschrift nahmen merkbar ab. Wir hoffen, dass viele Leser auf die nächste Ausgabe gespannt sind.Am Ende des Seniorentages waren Brigitte Hempel, Rolf Schöck und ich uns einig, dass wir mit dieser Veranstaltung den AUSBLICK populärer machten und unseren Bekannt-heitsgrad vergrößerten.

Der Ausblick in Bienenbüttel, Foto: Schöck

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28 Ausblick

I n f o r m a t i o n

Sehr geehrte Frau Dr. Hempel,gestern Abend brachte mir Sibylle die neue Ausgabe des AUSBLICK. Eine an-genehme Lektüre, die den Lesern doch einiges abverlangt. Danke auch für den Abdruck meines Textes und das Konterfei des alten Rösleins dazu. Gut gefallen hat mir in den ersten beiden Ausgaben, die ich zu Gesicht bekam, jeweils das Titelbild. Eine schöne Visitenkarte.Beiliegend mein Text über Blumennamen. Ich hoffe, er ist jetzt kurz genug und das Manuskript lesbar.Mit guten Wünschen für den Sommer und mit freundlichen Grüßen Bernhard Häußermann

Mein großer Zeh

Von Waltraud Ackermann

Du bist taub und tust doch weh!Ich möchte wieder tanzen gehenDafür brauch‘ ich euch alle zehn.

Ich kann dich gut trainieren,bewegen und massieren.Beim Autofahren geb‘ ich Gasmit Zehgefühl macht‘s viel mehr Spaß.

Wenn ich nicht mehr bremsen kannhast du großen Anteil dran.Du siehst, du bist mir wichtig – mach deine Arbeit richtig!

Ich möcht‘ mit dir spazieren gehen,ohne Schmerz - wie wär das schön!

Gartengestaltung durch den Fachmann, Foto: Balzer

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Ausblick 29

B u c h t i p p s

Dieses Buch beginnt wie eine Familienge-schichte und weitet sich zu einem deutsch-deutschen Thriller aus. Der Leser erlebt die spannende Nachkriegszeit von 1954 bis zur Wende 1989. Zwei ehemalige Freunde aus Jugendzeiten stehen auf verschiedenen Seiten, Bernhard ist ein BRD Kommissar und Horst ein linientreuer Spitzenagent der DDR.Der Autor ist vom Fach. Er war bis zu seiner Pensionierung Leiter des Zentralen Kri-minaldienstes PI Lüneburg. Heute nimmt er verschiedene kriminalistische Berater-funktionen u.a. für das Fernsehen wahr und hat eine Krimi-Werkstatt. Das Buch hält, was der Titel verspricht, es ist spannend. Als Anhang gibt es ein Glossar zur Erklärung der Spezialausdrücke. Brigitte Hempel

Die Bibliothekarin Helen hält sich nach längerer Abwesenheit mal wieder in ihrer Heimatstadt auf. Sie betreut vorüberge-hend ihren alten Vater und trifft alte Be-kannte aus ihrer Vergangenheit. Zweimal träumt sie den Tod ihres Freundes Joseph und versucht nun, sein Leben zu ordnen. Dieser Debütroman der Journalistin Husch Josten ist interessant und geheimnisvoll. Er lässt Raum für eigene Interpretationen.Brigitte Hempel

Dieser Roman ist das Erstlingswerk der Medienwissenschaftlerin Heidemarie Schumacher. Sie beschäftigt sich mit Men-schen, die hinter Fassaden leben und die sich über ihre Sehnsüchte, Wünsche und Neigungen klar werden müssen. Die auf-gebauten Fassaden zeigen Risse. Es werden Entscheidungen getroffen. Eine Geschichte mit Spannung. Ein gelungenes Debüt.Brigitte Hempel

Ulrich W. GaertnerDeutsch-Deutscher ThrillerRot macht tot2009 Schardt Verlag, OldenburgISBN 978-3-8 9841-489-0, 14,80 Euro

Husch JostenIn Sachen JosephDas Ende einer FreundschaftBerlin University Press 2011ISBN 978-3-86280-001-8, 19,90 Euro

Heidemarie SchumacherEin helles und ein dunkles HausBerlin University Press 2011ISBN 978-3-86280-002-5, 19,90 Euro

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C o m p u t e r e c k e

www.nexus-service.de • Rote Str. 12 • Tel.: 04131 / 97 86 732

Nexus Service - Lüneburg

PC-Systeme ab 209,- Euro

VerkaufReparaturComputerNotebook-ServiceNetzwerkVor-Ort-Service

Notebook ab 369,- Euro

Wer Lust hat, kommt zu unseren Senioren-Computer-Club

Montags von 15-17.00 Uhr in der VHS Haagestr. 4, Raum 24/25, 2. EtageWir sind eine Selbsthilfegruppe für alle Altersgruppen. Wir helfen bei Schwierig-keiten am PC, versuchen, gemeinsam Probleme zu lösen und geben Hilfestellung fürs Internet. Information bei Manfred Balzer, 04131-33921

WINDOWS 7

Monitor kalibrierenViele Monitore sind zu hell oder zu dunkel eingestellt, doch Win-dows 7 kann Ihnen helfen, die optimale Einstellung zu finden.Drücken Sie [Windows R] und geben Sie “dccw. exe“ ein. Ein verborgenes Tool zur Bildschirmkalibrierung startet. Das Pro-gramm stimmt Helligkeit, Kontraste und Farben von Windows und Ihrem Bildschirm aufeinander ab. Klicken Sie auf „Weiter“ und folgen Sie den Anweisungen des Assistenten.

WINDOWS XP, VISTA UND 7

Extremer KontrastWindows hat seit XP einen Modus für eine extrem kontrastreiche Darstellung. Die lässt sich zum Beispiel nutzen, um bei schlechten Sichtverhältnissen auf Notebooks dennoch etwas lesen zu können.Drücken Sie die Tastenkombination [Umschalt links Alt Druck]. Die Nachfrage, ob Sie den Kontrast wirklich verändern wollen, quittieren Sie mit der Eingabetaste (Bild F).Windows schaltet zurück in den normalen Modus, wenn Sie erneut die genannte Tastenkombination drücken.

WINDOWS 7

Schmale FensterrahmenWindows 7 vergeudet auf dem Bildschirm Platz, indem es alle Fenster mit dicken Rahmen umgibt. Das ist ungünstig, vor allem bei Netbooks. So werden die Fensterrahmen schmaler.Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den leeren Desktop und wählen Sie „Anpassen“. Klicken Sie unten auf „Fensterfarbe“ und auf „Erweiterte Darstellungseinstellungen . „Wählen Sie in der Liste „Element“ den Eintrag „Rahmenfüllung“. Verändern Sie den Wert im Feld „Größe“ auf 0.

WINDOWS VISTA UND 7

Schriften löschenMit der Installation neuer Anwendungen wie Office-Program-men landen häufig zahlreiche zusätzliche Schriftarten auf dem Rechner. Windows wird jedoch mit der wachsenden Anzahl an installierten Schriften immer langsamer.So deaktivieren Sie unnötige Schriften: Öffnen Sie „Start, Sys-temsteuerung, Darstellung und Anpassung, Schriftarten“. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Schriftarten, die Sie nicht benötigen. Wählen Sie im Kontextmenü „Ausblenden“. Damit zeigt Windows die Schrift nicht mehr an.Wenn Sie sich sicher sind, dass Sie eine Schriftart nicht mehr brauchen, lässt sie sich mit dem Kontextmenüeintrag „Löschen“ komplett entfernen.Auszüge: com, Das Computer-Magazin

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Impressum Herausgeber

Ausblick–Redaktion VHS LüneburgHaagestraße 421335 LüneburgFon (0 41 31) 15 66 0Fax (0 41 31) 15 66 15 0Internet: www.ausblick-zeitschrift.deE-Mail: [email protected]

Erscheinungsweise:4 mal jährlichVerteilte Auflage: 10.000

Redaktion:Hempel, Brigitte, Dr. (verantwortlich)Balzer, ManfredEybe, JuttaFriedrich, PeterHummel-Liljegren, Hermann, Prof. Dr. Kannengießer, Ulrike C.Kleck, Miriam KatharinaPeter, WaltrautSchlotthaus, GeaSchöck, Rolf Schömburg MarlisWilke, PeterWollenweber, Gerhard

InternetManfred BalzerLayoutManfred Balzer (verantwortlich) Peter WilkeUlrike C. Kannengießer Marlis Schömburg

Texterfassung:Ulrike C. KannengießerMail: [email protected]

Anzeigen-Management:Gerhard Wollenweber Tel.: (0 58 23) 6126 Mail: [email protected]

Rolf SchöckTel: 04136 911 97 33mobil: 0160 23 62 700Mail: [email protected]:November-Echo, CB - Funk-Freunde LG

Druck:v. Stern‘sche Druckerei GmbH Co KG, Zeppelinstraße 2421337 Lüneburg

Die Redaktion behält sich vor, eingegangene Artikel und Leser-briefe evtl. zu kürzen. Für unverlangt eingesandte Manuskrip-te und Fotos wird keine Haftung übernommen. Mit Namen gekennzeichnete Beiträge erscheinen eigenverantwortlich.

LüneburgVolkshochschule LüneburgBürgeramt BardowickerstraßeSandpassage TschornTschorn am BockelsbergFilialen der SparkasseRatsbüchereiVerkehrsverein (Rathaus)AOK, Am Weißen Turm Salü-Salztherme LüneburgKirchengemeindenBegegnungsstätte GlockenhausBarmer Ersatzkasse LüneburgEvangelische FamilienbildungsstätteStadttheaterAWO Käthe-Krüger Str.DRK O.V. LüneburgEdeka Loewe Center und weitere Berg-mann Edeka FilialenAdendorfBüchereiSupermärkte

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Wo der AUSBLICK kostenlos für Sie ausliegt

A u s d e r R e d a k t i o n

Mut Von Miriam Katharina Kleck

Mut ist das Thema der 85. Ausgabe. Zu unerschrokenem, überlegtem Verhalten in gefährlichen Situationen soll er uns verhelfen – lt. Brockhaus.

Für mich heißt mutig sein z.B. Zivilcourage zu beweisen, indem man sich gegen Dis-kriminierung und Ausgrenzung stark macht.Mut kann auch nötig sein, wenn man eigene Schwächen, Fehler oder Peinlichkeiten outet. Für die Zusammenarbeit oder das Zusammenleben in einer Gemeinshaft kann das jedoch „klimafördernd“ sein.Mut kann auch ein Signal setzen, in scheinbar aussichtslosen Situationen dennoch Veränderungen zu bewirken.Kinder versuchen sich im zunehmenden Alter gern in Mutproben. Die Gesellschaft sollte Rahmenbedingungen schaffen, die angemessene Mutproben ermöglichen, ohne Grenzen zu überschreiten, die dann in den Bereich Gefahr oder gar Gewalt für Men-schen führen. Seit ich 2005 Redaktionsmitglied beim AUSBLICK bin, genieße ich die Arbeit mit den „mutigen Alten“ und versuche meinen jungen, seitdem mächtig gewachsenen Mut einzubringen. Nun sind wir gespannt auf Ihren Mut.Was bedeutet für Sie Mut? Wir freuen uns über ihre Einsendungen.Einsendeschluss ist der 18. Juli.

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K u l t u r i n L ü n e b u r g

NDR 1 NiedersachsenVon Manfred Balzer

Das Studio Lüneburg ist erwachsen geworden

Radio für die Region Nordost-Niedersachsen

In den achtziger Jahren, ein Korrespondenzbüro mit einem Mitarbeiter für Radiobeiträge. Anfang 2000 die Einrichtung

des Studio Lüneburg in den Räumen der alten Kreissparkasse. In dem senkungsgeschädigtem Haus gab es keine Erweiterungs-möglichkeiten. Deshalb im Januar 2010 der Umzug in das neue Gebäude in der Feldstraße 2a. Hier ist ein modernes Studio mit den Bereichen Radio, Fernsehen und Internet entstanden.Studioleiterin Regine Schramm ist von den neuen Arbeitsplätzen begeistert. Sie kam von der Nachrichtenredaktion NDR Nie-dersachsen 2009 nach Lüneburg und übernahm die Leitung des Studios. Aus fünf festen und fünfzehn freien Mitarbeitern setzt sich ihre Mannschaft zusammen.Für täglich 11x regionale Nachrichten muss Material beschafft werden. Jeweils um 17.00 hören wir das regionale Tagesgeschehen mit vier Schwerpunktthemen. Die Themen sind aktuell, regional und gesprächswertig, das heißt, von allgemeinem Interesse und können auch Region übergreifend sein.Regional für Heide und Wendland, den Süden Hamburgs und die Niederelbe, das heißt: Von Schnakenburg im Osten entlang

der Elbe bis zur Mündung, von Bad Bodenteich im Süden bis Walsrode und Bremervörde im Westen reicht der Bereich, aus dem berichtet wird. Das Studio Lüneburg nimmt zur Zeit an einem zweijährigen Pilotprojekt Internet teil. Jeden Tag ist ein Online Reporter für Sie unterwegs. Komplett ausgerüstet erstellt er Ton und Video-aufnahmen fürs Internet. Die Ergebnisse finden Sie als Video unser www.ndr.de/regional im InternetÜber den Verbund mit der ARD werden deutschlandweit inte-ressante Themen, wie Gorleben, Krümmel u.a. weitergegeben. Telefon: 04131 72 77 80Mail: [email protected] für Lüneburg: 91,8

Die Redaktion des AUSBLICK hat vor kurzem das Studio Lüne-burg besucht. Regine Schramm erläuterte uns die Möglichkeiten der Informationsbeschaffung und die weltweite digitale Verbin-dung des Studios.

Regine Schramm, Studioleitung, Foto: Balzer

Fotos: Balzer