Modul 3.4Grundlagen der Tumorerkrankungen

Sommersemester 2004 Vorlesung 1 – 14.06.04

• Einführung in die Onkologie• Organisation der Module

Klinische Onkologie

• Zweithäufigste Todesursache• Tendenz steigend• Inzidenz ca. 400 / 100.000 Einwohner• Ca. 50% Heilungschance

Todesrate an Krebserkrankungen – WHO Atlas 2003

Abhängigkeit des R.R. Von Frucht/Gemüsekonsum

Anstieg der UV-B Strahlung auf der Erdoberfläche 1986-1996Abhängigkeit vom Breitengrad

Asbestverursachte Krebserkrankungen: Latenzzeit

Klinische Onkologie: Ätiologie

• Umweltfaktoren (Karzinogene)• Chemikalien/Naturstoffe• Hormone/Medikamente• Infektionserreger• Verschieden

• Genetische Prädisposition

Klinische Onkologie

• Primär- und Sekündärprävention– Primär: Expositionsvermeidung: Identifikation und Beseitigung

von Risikofaktoren - Umwelteinflüsse und / oder genetische Faktoren– Sekundär: Früherkennung

• Voraussetzung dafür:– Tests mit ausreichender Sensititivät und Spezifität– Behandlungsmöglichkeiten– Verfügbarkeit auf breiter Basis

• Beispiele:– Haemoccult (ab 50, jährlich)– Rektale Untersuchung (ab 40, jährlich)– Brust-Selbstunteruchung (ab 20, monatlich)– Cervix-Zytologie (ab 20, Frequenz?)

Onkologie 1

• Wie entstehen Tumore?– Ätiologie, Epidemiologie, Genetik

• Wie werden Tumore diagnostiziert?– Symptome, Screening

• Wie werden Tumore behandelt?– Behandlungsmethoden, Strategien?

• Wie verbessern wir die Heilungschancen bei Krebs?– Screening & Früherkennung, Optimierung erprobter

Behandlungskonzepte, neue Medikamente?

Onkologie 1

• Wie entsteht Krebs ?

• Ist es für den Arzt wichtig, das zu wissen?

Klonale Entstehung maligner Tumore

Was sind Onkogene???

SAM2000

KnudsonsTheorie derKrebsentstehung

Sequenz der Tumorentstehung beim Kolonkarzinom (Toribara, NEJM 199

Klinische Onkologie: Krebs ist eine genetische Erkrankunge

• Fundamentaler Mechanismus der Krebsentstehung ist genetisch• Alterationen der DNA / RNA / Proteine• Sequentielle Aquisition dieser Alterationen („klonale

Evolution“)• Betroffene Gene sind Bestandteil der

Signaltransduktion, Wachstums- und Zellzykluskontrolle und des Zelltodes („Apoptose“)

• „Onkogene“ und „Suppressorgene“ gehören in diese Gruppe

Genetische Mechanismen: Konsequenzen

• Diagnostik– Verbessertes Screening bei hereditären

Erkrankungen– Verbesserte Frühdiagnostik?– Verbesserte Verlaufsdiagnostik?

• Therapie– Ausschalten aktivierter

Signaltransduktionswege

c-erbB2-Familie

• Mitglieder: c-erbB1 = EGF-R, c-erbB2 (Synonym: her-2, neu), c-erb-3, c-erbB4

• Vorkommen: viele Gewebe, Überexpression vor allem in Tumoren

• Funktion: Wachstumsfaktor-Rezeptorenmit extra- und intrazellulärer Domäne und Tyrosinkinase-Aktivität

c-erbB2 - Mechanismen der Überexpression

Amplifikation

Erhöhte Proliferation

p185p105 Erhöhte

Transkription

Erhöhte Proliferation

SheddingHochregulation

Bedeutung der c-erbB2-Überexpression in N+ Patientinnen

0

20

40

60

80

100

120

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18

her-2 neg.

her-2 pos.

Ges

emtü

berle

b en

(%)

Jahre

Rilke et al., JCO 1991

Immunhistochemische Bestimmungder c-erbB2-Protein-Überexpression

AO

C2+

B1+

D3+

Trastuzumab - Herceptin®

• humanisierter monoklonalerAntikörper gegen die extrazelluläre Domäne von c-erbB2

• verhindert die Rezeptor-Aktivierung

murine Sequenzenhumane Sequenzen

Klinische Onkologie

• Heilungschancen bei fortgeschrittenen– Hodentumoren 70%– Haarzell-Leukämie 50%– Morbus Hodgkin (fortgeschritten) 50%– Hochmaligne NHL 40%– AML 20%– Kleinzelliges BC 10%

Onkologie 1: Modulstruktur

• Vorlesung ( 2 – 4 Stunden täglich)• Unterricht am Krankenbett

– Patientenvisite– Lehrvisite

• Problemorientiertes Lernen (POLEMA)• Seminar• Makro- und Mikropathologie• Eigenstudium / Lernstudio

Onkologie 1Modulstruktur: Beteiligte Abteilungen• Hämatologie & Onkologie• Strahlentherapie & Radioonkologie

– Gynäkologie, Allgemeinchirurgie, Pathologie, Humangenetik, Pharmakologie, Genetische Epidemiologie, Dermatologie, Orthopädie,

Anästhesiologie / Palliativmedizin, Psychosomatik / Psychoonkologie, Radiologie,

HNO, Neurochirurgie, Bakteriologie, Transfusionsmedizin

Onkologie 1Vorlesung

• Fallvorstellung• Allgemeine Krankheitslehre• Spezielle Verfahren & Therapiestrategien• Spezielle Pathologie

Onkologie 1Vorlesung