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Monselice%20Deutsch

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Ein Land mit viel Geschichte. www.veneto.to Im Jahr 602 fällt das byzantinische Castrum Mons Silicisin die Hände des longobardischen Königs Agilulf, wie Paolo Diacono in der ersten schriftlichen Quelle zu dieser Siedlung, der Historia Longobardorum, berichtet. Bereits in der

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onselice.MEin Land mit viel Geschichte.

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Ein kurzer Geschichtsüberblick.Im Jahr 602 fällt das byzantinische Castrum Mons Silicis in die Hände des longobardischenKönigs Agilulf, wie Paolo Diacono in der erstenschriftlichen Quelle zu dieser Siedlung, der HistoriaLongobardorum, berichtet. Bereits in der

Jungsteinzeit (4. bis 3.Jahrtausend vor Christus),der Bronzezeit (2. Jahrtausend vorChristus), zur Römerzeitund unter den Frankenund Longobarden ist Monselice ein wichtigerMilitärstützpunkt undVerwaltungszentrumfür ein weitläufiges

Gebiet zwischen der Etsch und denEugenaneischen Hügeln. Mitte des 12. Jhd. wirdMonselice zur Freistadt und empfängt 1237 denTyrannen Ezzelino III. da Romano, den Vikar desStauferkaisers Friedrich II. in Venetien. Ezzelinoveranlasst umfangreiche Bewehrungsarbeiten derStadt und schlägt von hier aus brutale Schlachtengegen Padua, Este und die Burgen der achbargebiete.

1338 erobern die Herrscher von Padua, die Carrara,nach einer einjährigen, aufreibenden Belagerung die Stadt, die im Jahre 1405 dann in denEinzugsbereich der Serenissima fällt. Unter der langen und florierenden Herrschaft Venedigs neigtsich die militärische Epoche ihrem Ende entgegenund die Landwirtschaft, Industrie (Bodenschätze,

Spinnereien) und das Gewerbe blühen dank der befahrbaren Wasserstraßen auf. Der Abbau vonNaturstein vom Hügel Rocca und dem Berg Ricco prägt das industrielle Wachstum der Stadt und erreichtseine Blütezeit im 18. Jhd. 1722 verlässt eine großeLadung Trachit Monselice, der für den Belag des Markusplatzes in Venedig verwendet wird.

Das Stadtzentrum.Rundgang: Piazza Mazzini, via del Santuario, via delle Sette chiese, vicolo Scalone, via San Martino, via Carboni, via San Luigi.

Der Besuch der Stadt beginnt auf der Piazza Mazzini,die im Westen noch von einem langen Stück der altenStadtmauern aus der Zeit der Carrara mit ihrer TorreCivica (oder Uhrenturm) eingefasst ist. Gegenüber öffnet sich die Via del Santuario, die in Richtung Colle della Rocca (Rocca Hügel) führt. Links liegt dieKirche von San Paolo. Die Krypta enthält ein Affreskomit der ältesten Darstellung des Heiligen Franziskusvon Assisi in der Region Venetien. Rechts befindet

sich der PalastMonte di Pietà,eine Anlage ausdem 15. Jhd. miteiner aparten Logeaus dem 17. Jhd.und DorischenSäulen. Folgt mander Via delSantuario erreichtman das Castello,eine hochmittelal-terliche Festung,die Ezzelino III. da Romano im 13. Jhd. restaurieren

ließ und die später von den Carrara ausgebaut wurde.Die venezianische Adelsfamilie der Marcello machte dieFestung zu ihrer Residenz und Ende des 15. Jhd. nimmtdas Gebäude seine endgültige Form an. Auf Anregungdes Herzogs Vittorio Cini wird die Burg 1942 zu einemMuseum und enthält heute wertvolleWaffensammlungen, Möbel und Dekorobjekte. In den aus dem 16. Jhd. stammenden Bibliotheksräumenin der Via del Santuario können die Kostbarkeiten des Antiquarium Longobardo mit Fundstücken aus longobardischen Gräbern in den Rocca Hügelzügenbewundert werden. Geht man weiter hinauf, kommtman zur Villa Nani-Moncenigo, einem beeindruckendenGebäude aus der Spätrenaissance mit einem monumentalen Treppenaufstieg.

Allegorische Zwergstatuen verzieren die Außenmauermit deutlichem Bezug auf die Patrizierfamilie, die denBau in Auftrag gab. Gegenüber auf der anderenStraßenseite befinden sich die antiken Reitställe. Etwasweiter trifft man auf die 1256 geweihte antike Pievedi Santa Giustina (oder auch den “alten Dom), einemBau aus der spätrömischen Zeit mit gotischenDekorelementen. Im Inneren beherbergt die Pievekostbare Kunstwerke, darunter die Madonna dell’umiltàund ein Tafelbild aus der venezianischen Schule des15. Jhd. Zu den illustren Domherren der Kirche gehörteauch der berühmte Dichter Francesco Petrarca. Durchdas Löwentor gelangt man zu einem weitläufigenAussichtspunkt, die Rotonda. Das Römische Tor (oderauch Heiligentor) wurde 1651 als Eingang zumAltarraum im Santuario Giubilare delle Sette Chieseerrichtet. Entworfen wurde dieses Sanktuarium vonVicenzo Scamozzi im Auftrag der Familie Duodo,einer venezianischen Patrizierfamilie, die Botschafteram Heiligen Stuhl war.Eine päpstliche Bullevon 1605 verleiht denPilgern des Heiligtumsden gleichen Ablasswie bei einerPilgerfahrt zu den sieben größtenBasiliken in Rom.Monselice ist das einzige Beispiel fürdiese besondere FormrömischerGleichsetzung, wieauch die Inschrift aufdem Heiligentorbezeugt: Romanisbasilicis pares. DieKapellen enthaltenKunstwerke aus der Werkstatt von Palma il Giovane.Höhepunkt des Rundgangs ist die elegante und monumentale Anlage von Villa Duodo. Rechts dasantike Gebäude, Anfang des 17. Jhd. von VincenzoScamozzi erbaut, der mit einem Flachrelief verzierte

Stirnflügelwurde 1740 vonAndrea Tiralihinzugefügt.Links das beein-druckendeHalbrund, dasSan FrancescoSaverio, einemspanischenJesuiten undMissionargewidmet ist,der 1537 vorseiner langenReise in denFernen Osten inMonselice weilte.Rechts nebender Villa liegtdie Privatkapelle

von San Giorgio mit reskenmalereien von TommasoSandrini. Der edle Altarträger besteht aus Intarsienaus Marmor und Schmucksteinen und wurde in derWerkstatt der Corberelli geschaffen. Die Überführungvon christlichen Märtyrern aus Rom ab 1651 verliehdem Ort eine noch stärkere Anziehungskraft. Überlieferungen zufolge sollen auch die sterblichenÜberreste von Sankt Valentin hier liegen, dem am14. Februar mit der vielbesuchten Zeremonie zurSegnung des “Goldenen Schlüssels”, der Kindernzum Schutz gegen Epilepsie gewidmet ist, gedachtwird. Links vom Halbrund führt eine Treppe undanschließend ein Weg auf die Hügelspitze (150 m),die vom imposanten Mastio Federiciano, auchTorrione genannt, beherrscht wird. Der Bau ist demStauferkaiser Kaiser Friedrich II. zu verdanken, derdiesen bei seinem Besuch in Monselice 1239 speciale

imperiale benannte. Auf der Nordseite des Colle dellaRocca, von dichter Vegetation versteckt, steht dieKirche von San Tommaso mit ihren Fresken aus demspäten 13. Jhd. Kehrt man zum “alten Dom” zurückund geht den Vicolo Scalone hinunter, erreicht man

die Kirche von San Martino, den Mittelpunkt desgleichnamigen Viertels, die im 18. Jhd. auf denResten eines Tempels aus dem 10. Jhd. errichtetwurde. Auf der darunter liegenden Via Carboni siehtman die Ca’ Bertana, das Haus eines Kaufmanns mittypisch lombardischen Einschlägen aus dem 15. Jhd.mit einem eleganten zentralen Vierbogenfenster ausNanto Naturstein. Geht man wieder in RichtungPiazza Mazzini, trifft man auf die Kirche von SantoStefano (13.-14. Jhd.) und die Ca’ Paradisi-Capodivacca in Via San Luigi, ein schönes Beispielfür die Architektur der Pobene des 15. Jhd., miteinem mit Palmenverzierten rundenDreibogenfenster.Folgt man ViaGaribaldi und ViaSan Giacomoerreicht man dasKonvent von SanGiacomo, das 1162als Armen- undPilgerhospitalentstanden ist, undspäter in einBenediktinerklosterumgewandelt wurde.Seit 1677 ist hier einFranziskanerordender Minderen Brüderansässig. Ein klei-nes, aber interessantes Missionarsmuseum verbirgtsich hinter den Klostermauern mit Resten vonMissionen im Orient. Die Kirche enthält Gemäldeflämischer Schule von Michele Desubleo, JacoboPalma il Giovane und Gianbattista Maganza.

Die Villen am Lauf des Bisatto.Entlang der wichtigsten Flussverbindungen zur Lagunenstadt errichteten die venezianischenPatrizierfamilien ab dem 16. Jhd. ihre opulentenLandsitze. Aus dieser Epoche stammen auch die Villen in Monselice, die am Bisatto-Kanal

entstanden sind, einem Transportweg von Paduanach Este. In der Nähe der Grola-Brücke liegt dieVilla Contarini, ein typisches Beispiel venezianischer Baukunst im Stil des 18. Jhd. mit einer luftigen Fassade. Geht man auf der linkenKanalseite Richtung Norden, erreicht man die impalladianischen Stil gebaute Villa Pisani (16. Jhd.).Ebenfalls auf der linken Kanalseite, aber ein ganzesStück weiter nördlich im Ort Rivella, steht die VillaEmo, eines der schönsten Exemplare palladianischerArchitektur, das vor allem durch den imposantenSäulengang an der Vorderseite und die Geometriedes weitläufigen italienischen Gartens beeindruckt.

Ausflüge auf den Monte Ricco.Vom Bahnhof:via Sottomonte, via Monte Ricco.

Nach rund 30 Gehminuten auf der schattigenAsphaltstrasse gelangt man zum so genannten“roten Haus” (250 m), wo ein Pfad zum halbrundenAussichtspunkt führt, der von der Herkulesstatuebeherrscht wird. Gegenüber liegt der breiteTreppenaufgang zur Einsiedelei von Santa Domenica(329 m). Nachdem man die Treppen rechts hintersich gelassen hat, führt eine kurze Abzweigung (1,7 km) zum Monte Castello. Oben auf dem

Treppenabsatz in der Nähe der Einsiedelei, beginntder Hauptrundweg um den gesamten Berg.Insgesamt sind die beiden Pfade rund 5 km lang (2-3 Stunden) mit nur wenigen etwas steilerenTeilstücken. Der Rundweg bietet überwältigendeAusblicke auf die Euganeischen Hügel und das amFuße liegende Monselice. Zeitzeugen vergangenerEpochen sind verschiedene, damals gepflanzteBaumarten: Eichen, Kastanien, Steineichen,Erdbeerbäume und Oliven, sowie weitere ortstypische Pflanzen und Blumen. Bei guter Sichtreicht der Blick bis zum Adriatischen Meer im Ostenund den Apenninenzügen von Bologna im Süden.

Wichtigste Veranstaltungen.Sankt Valentin: 14. Februar.Segnung und Übergabe des Goldenen Schlüsselsin der Gebetskapelle von San Giorgio.

Rocca in fiore: dritter Sonntag im Mai.Große Ausstellung der Floristenmeister und Verkauf von Blumengestecken.

Giostra della Rocca: zweites und drittes Wochenende imSeptember.Mittelalterliche Reiterwettbewerbe, bei denen sich jedes Jahr die neunStadtteile in zahlreichen Kämpfen herausfordern. Höhepunkt ist die Quintana,deren Gewinner den Palio erhält.In den ersten vierzehn Tagen im Septembernächtliche Schachpartie mit lebendigen Figurenund Herausforderung der Tamburini (Trommler).Zweiter Sonntag.Mittelalterlicher Markt (Piazza Mazzini via del Santuario, giardini Castello), Wettkämpfe:Bogeschützen, Staffellauf, WettbewerbMühlsteinwerfen.

Dritter Sonntag.Historischer Stadtumzug mit mehr als 1000Teilnehmern in zeitgenössischen Kostümen.Am Nachmittag Wettbewerb der Quintana.

Kirchweih zu Allerheiligen 1.-2. November.Antikes Volksfest mittelalterlicher Herkunft, das traditionell in den ersten Novembertagen abgehalten wird. Dazu gehört auch ein großerRummelplatz auf dem Campo della Fiera, einLandwirtschaftsmarkt und ein weitläufiger Markt,der in allen Straßen und Plätze des Stadtkerns abgehalten wird.

Riviera dei Mugnai, 835137 PadovaTel. +39 049 8767911Fax +39 049 650794

www.turismopadova.itwww.turismotermeeuganee.it

Monumente und Museen Castello di Monselice - via del Santuario, 11 - Tel. +39 0429 72931/72468Fax +39 0429 72468 E-mail: [email protected]

[email protected] Longobardo (siehe Castello di Monselice)Archäologischer Park und Mastio Federiciano nur nachReservierung (siehe Castello di Monselice)www.castellodimonselice.itMuseum der Thermischen Maschinen “Centanin”Via F. Petrarca, 44 - Tel. +39 0429 783390 - geöffnet Sonn - undFeiertags, an anderen Tagen und für Gruppen nach ReservierungReservierungen unter: Tel. +39 0429 647157Garten von Villa Emo - Via Rivella, 4Frühjahr und Herbst - Tel. +39 0429 781987 Missionarisches Museum der Franziskaner - Via San Giacomo, 15Tel. +39 0429 784087Antica Pieve di Santa Giustina (Alter Dom)Largo Paltanieri, 2 - Tel. +39 0429 72130

Wichtige TelefonnummernGemeindeverwaltung: Tel. +39 0429 786911Gemeindepolizei: Tel. +39 0429 74760Informationsbüro für Fremdenverkehr: Tel. +39 0429 783026Gemeindebibliothek: Tel. +39 0429 72628Pro Loco Monselice: Tel. +39 0429 72380

InformationenIAT MonseliceVia del Santuario, 6Tel. e Fax +39 0429 783026

www.monseliceturismo.itinfo@monseliceturismo.itwww.comune.monselice.padova.ite-mail: [email protected]

Texte vom Fremdenverkehrsbüro der Gemeinde Monselice MComune

di Monselice

EckdatenMonselice ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt für den Schienen- und Straßenverkehr zwischen Rovigo, Padua, Mantua und dem Adriatischen Meer. Die Stadt liegt 22 km von derProvinzhauptstadt Padua auf der Südseite der Euganeischen Hügel.Geografische Lage: Breitengrad 45° 14’ 30” Längengrad 0° 42’

Westen Roma M. MarioHöhenlage : Stadtmitte 13 m ü.Msp. - Rocca 151 m ü.Msp.

Monte Ricco 329 m ü.Msp. Größe Gebiet: 50,53 km2Bevölkerung: 18.027 Einwohner

Anfahrt nach MonseliceIM AUTO: von Padua 22km, von Rovigo 20 km, von Ferrara 55 km,von Bologna 88,6 km (A13 Bologna-Padova Ausfahrt Monseliceoder SS 16) von Mantua 78 km (SS10 von Mantua).IM ZUG: von Venedig, Padua, Rovigo, Ferrara, BolognaBahnstrecke Bologna-Venedig Bahnhof Monselice, von MantuaMantua-Monselice. Monselice ist der ideale Ausgangspunkt für Tagesausflüge in bekannte Kunststätte, die bequem mit dem Zug zu erreichensind: Padua, Venedig, Vicenza (Umsteigen in Padua), Verona(Umsteigen in Padua), Treviso (Umsteigen in Mestre), Rovigo,Chioggia, Ferrara, Bologna, Mantua usw.

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