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Land zwischen Aufbruch und Verfall ALBANIEN Über Jahrzehnte hinweg war das kommunistische Albanien von der Welt so isoliert wie Nordkorea. Auch lange nach dem Ende der Diktatur ist der Mittelmeerstaat für die meisten Urlauber immer noch Terra incognita und gilt als rückständiges und gefährliches Reiseland. Doch diese Ängste sind inzwischen unbegründet. «Albanien ist seit einigen Jahren si- cher.» Klajd Kruja zerstreut die Be- denken: «In Tirana kann man sein Auto offen stehen lassen. Diebstäh- le sind selten», sagt der Reiseführer, der seit Jahren Touristen begleitet. Gastfreundschaft gehöre zu denTu- genden der Albaner: «Wir sind herz- lich und freundlich», sagt der junge Mann, der in Heidelberg Pädagogik studiert hat. Kruja sieht sich als Nachfahre der indoeuropäischenVolksgruppe der Illyrer, die etwa 700 vor Christus das heutige Albanien besiedelten: «Wir sind Europas Aborigines mit einer Jahrtausende alten Kultur», erzählt er voller Stolz. Bären, Wölfe, Luchse Neben zahlreichen historischen Schätzen bietet seine Heimat spek- takuläre Natur mit langen Sand- stränden, einsamen Buchten, Seen und dichten Nadelwäldern, durch die Bären, Wölfe und Luchse strei- fen. Täler mit abgelegenen Dörfern durchschneiden Gebirge mit bis zu 2800 Meter hohen Gipfeln. Gross ist der Kontrast zwischen der einsamen Bergregion und der quirligen Hauptstadt Tirana mit ih- ren zahllosen Baustellen und dem chaotischen Verkehr. Noch erin- nern marode Plattenbauten an die kommunistische Schreckensherr- schaft. Um Farbe in die Tristesse zu bringen, hat der junge Bürgermeis- ter und Künstler Edi Rama einige der grauen Fassaden poppig anma- len lassen. Zehntausende von Albanern sol- len unter dem 1985 verstorbenen roten Diktator Enver Hoxha ums Leben gekommen sein. «Nur Pol Pot war schlimmer», glaubt Klajd. Sein Onkel wurde zu 20 Jahren Haft verurteilt, weil er aus seiner Heimat zu fliehen versuchte. «Hoxha hielt sein Volk gefangen.» Andererseits verwehrte das RegimeTouristen die Einreise in das «Arbeiter- und Bau- ern-Paradies». Heute sind Auslän- der jedoch gern gesehen. Tourismus wird immer wichtiger In Dhermi am Ionischen Meer klatscht eine alte Frau freudig in die Hände, alsTouristen an ihrem Haus vorbeiwandern, und reicht einen eilig gepflückten Blumenstrauss über den Zaun. Das gepflegte Dorf unterhalb des Logara-Passes liegt an einem der schönsten Abschnitte der «albanischen Riviera». Es gibt einige Pensionen und einfache Ho- tels inmitten von Pinienhainen. Ein Doppelzimmer ist für etwa 20 Euro amTag zu haben, auch das Essen ist preiswert wie überall in Albanien. Der Tourismus spielt wirtschaft- lich eine immer grössere Rolle, seit sich die politische und wirtschaftli- che Lage in den letzten Jahren sta- bilisiert hat. Die Tendenz ist stei- gend. Entlang der Küste gibt es be- reits einige Bausünden, wie man sie von Spanien und der Türkei kennt. In den Städten Durres, Vlora und Saranda reihen sich neue Hotels und Apartmenthäuser aneinander. Auch immer mehr Ausländer kau- fen sich hier inzwischen ein. Noch weitgehend unverbaut Noch ist die rund 400 Kilometer lange Küste aber weitgehend un- verbaut. Abgesehen von den Bun- kern aus der Zeit Hoxhas. Rund 700 000 dieser halbkugelförmigen Betonpilze liess er nach dem Aus- tritt Albaniens aus demWarschauer Pakt 1961 bauen. «Er war paranoid», glaubt Klajd. In der sehr prüden kommunisti- schen Zeit nutzten junge Paare die Unterstände als Liebesnester. Jetzt dienen sie Bauern als Lagerraum für Tierfutter und Geräte. Die äus- serst stabilen Bauwerke zu beseiti- gen, käme viel zu teuer. «In einigen Tausend Jahren werden sie Archäo- logen Rätsel aufgeben», scherzt Klajd. Neben den Bunkern sind die antiken Monumente die meistfoto- grafierten Motive in Albanien. Bis- her ist nur ein kleiner Teil der Alter- tümer entdeckt. «Nur 15 bis 20 Pro- zent sind freigelegt; ganze Städte liegen noch unter der Erde begra- ben», sagt Klajd. Bedeutende Ausgrabungen Zu den bedeutendsten Ausgra- bungsstätten gehören Apollonia, wo einst Philosophen lehrten und der spätere römische Kaiser Augus- tus studierte, sowie das paradie- sisch in einem Nationalpark gelege- ne Butrint nahe der Meerenge von Korfu. Auf einer Halbinsel inmitten eines klaren Sees finden sich Rui- nen aus griechischer, römischer, venezianischer und türkischer Zeit. Butrint wurde von der Unesco zumWeltkulturerbe erklärt, ebenso die von Bergen umgebene Stadt Gji- rokaster nahe der griechischen Grenze.Viele der mächtigen, mehr- stöckigen Häuser aus osmanischer Zeit sind in einem erbärmlichen Zustand; doch inzwischen wird ei- niges getan, um die wunderschö- nen Gebäude mit ihren Erkern und Holzverzierungen zu restaurieren. Perfekt erhalten ist dagegen das his- torische Zentrum von Berat mit sei- nen kopfsteingepflasterten Gassen, malerischen Häusern und über- hängenden Balkonen. Berat gilt als schönste Stadt Albaniens. Dörfer verwaisen Bis zur Wende nähten in Berat Tausende von Arbeiterinnen Un- terwäsche. Anfang der 1990er-Jahre musste das Kombinat schliessen, wie viele andere auch. Auf der Su- che nach Arbeit sollen seither rund eine Million Albaner ihre Heimat verlassen haben. In den Bergregio- nen verwaisen immer mehr Ort- schaften. «Ganze Dörfer kann man für 15 000 Euro kaufen», berichtet Klajd. In verlassenen Häusern nis- ten sich manchmal Wölfe ein. Im Winter kommen sie sogar hinab in Städte wie Gjirokaster, angezogen vom Müll, der wild entsorgt wird. Im Bergdorf Shtpcke lebten frü- her 200 Familien. Jetzt sind es noch vier, darunter Bauer Mika, seine Frau Schen und Tochter Marinela. Sie freuen sich, wennWanderer Rast in dem Dorf einlegen. Dann serviert die Familie mit Brennnesseln ge- füllte Blätterteigtaschen, dazu gibt es selbst gebrannten Rakischnaps. Sorgen macht sich Mika über die steigende Zahl der Bären. «Es gibt zu viele. Sie fressen alles weg», klagt er. Früher wurden die Tiere von Jä- gern der Kolchose abgeschossen. Doch jetzt vermehren sie sich unge- hindert und fallen über Mais, Ge- treide, Obst und Honig her. «Neu- lich lief ein Bär am helllichten Tag durchs Dorf an unserem Hund vor- bei», berichtet Mika. Auch auf den Wanderwegen rings um das Dorf hinterlassen herumziehende Bären dicke Kothaufen. Und wieder fällt der Strom aus Im einige Kilometer entfernten Hotel Akademia schlagen am Abend die Wachhunde an. Viel- leicht haben sie einen Bären gewit- tert, der um das einsam in einem Wald gelegene Anwesen schleicht. Wieder einmal ist in dem auf 1200 Meter gelegenen Hotel der Strom ausgefallen. Das kommt selbst in der Haupt- stadt Tirana noch vor. Auch die Hei- zung funktioniert an diesem kalten Spätsommerabend nicht. Die Tou- risten nehmen es gelassen. Dick eingemummelt versammeln sie sich um den knisternden Kamin des Restaurants. Auch Reiseführer Klajd kann der Situation etwas Po- sitives abgewinnen: «Das stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl.» ULRICH WILLENBERG Viele Buchten lassen sich nur zu Fuss erreichen: Wanderweg an der albanischen Riviera. Dhermi gehört zu den schönsten Dörfern. Allgemeine Informationen www.albaniantourism.com www.albaniatourism.com An- und Einreise Flüge ab Zürich nach Tirana: Luft- hansa via München, Austrian Airlines via Wien, Adria Airways via Ljub- liana. Gültiger Reisepass für einen Auf- enthalt von bis zu einem Monat. Einreisegebühr zehn Euro. Sprache Meist sprechen nur die jüngeren Albaner Englisch oder Deutsch. Vor allem ausserhalb Tiranas ist eine Verständigung deshalb schwierig. Unterbringung Hotels gibt es in fast allen Landes- teilen. Die nordalbanischen Alpen sind touristisch wenig erschlossen. Die Hotelzimmer sind zumeist ein- fach und sauber. Ein Doppelzimmer kostet ab 20 Euro, Privatunterkünfte bei Familien weniger als 10 Euro. In Tirana liegen die Hotelpreise weit höher. Am schönsten ist das Hotel Rogner Europark im Stadtzentrum. (Doppelzimmer ab 250 Euro.) Klima und Reisezeit In den Küstenregionen mediterra- nes Klima mit milden, feuchten Win- tern. Die Sommer sind heiss und trocken. Im Gebirge im Winter hef- tige Niederschläge, teils Schnee. Ideale Reisezeit: Frühjahr bis Herbst. Im Juli und August die grösseren Küstenorte meiden. Verkehr Das Strassennetz wird stetig aus- gebaut, aber es gibt immer noch viele sehr schlechte Strecken. Zudem pflegen Albaner eine riskanten Fahr- stil, und auf den Landstrassen sind Eselkarren und Pferdefuhrwerke unterwegs. Busse verkehren im gan- zen Land und sind sehr billig. Literatur Renate Ndarurinze: «Albanien ent- decken», Trescher-Verlag. Lonely Planet: «Western Balkans». ALBANIEN Ein malerisches Bergdorf oberhalb der albanischen Riviera. 26 REISEN MONTAG, 5. OKTOBER 2009 BILDER: ULRICH WILLENBERG

MONTAG, 5. OKTOBER 2009 Land zwischen Aufbruch und Verfall · Hotels gibt es in fast allen Landes-teilen. Die nordalbanischen Alpen sind touristisch wenig erschlossen. Die Hotelzimmer

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Page 1: MONTAG, 5. OKTOBER 2009 Land zwischen Aufbruch und Verfall · Hotels gibt es in fast allen Landes-teilen. Die nordalbanischen Alpen sind touristisch wenig erschlossen. Die Hotelzimmer

Land zwischen Aufbruch und VerfallALBANIEN

Über Jahrzehnte hinweg war das kommunistische Albanien von der Welt so isoliert

wie Nordkorea. Auch lange nach dem Ende der Diktatur ist der Mittelmeerstaat für

die meisten Urlauber immer noch Terra incognita und gilt als rückständiges und gefährliches

Reiseland. Doch diese Ängste sind inzwischen unbegründet.

«Albanien ist seit einigen Jahren si-cher.» Klajd Kruja zerstreut die Be-denken: «In Tirana kann man seinAuto offen stehen lassen. Diebstäh-le sind selten», sagt der Reiseführer,der seit Jahren Touristen begleitet.GastfreundschaftgehörezudenTu-gendenderAlbaner:«Wirsindherz-lich und freundlich», sagt der jungeMann, der in Heidelberg Pädagogikstudiert hat.

KrujasiehtsichalsNachfahrederindoeuropäischenVolksgruppe derIllyrer, die etwa 700 vor Christus dasheutige Albanien besiedelten: «Wirsind Europas Aborigines mit einerJahrtausende alten Kultur», erzählter voller Stolz.

Bären,Wölfe, Luchse

Neben zahlreichen historischenSchätzen bietet seine Heimat spek-takuläre Natur mit langen Sand-stränden, einsamen Buchten, Seenund dichten Nadelwäldern, durchdie Bären, Wölfe und Luchse strei-fen. Täler mit abgelegenen Dörferndurchschneiden Gebirge mit bis zu2800 Meter hohen Gipfeln.

Gross ist der Kontrast zwischender einsamen Bergregion und derquirligen Hauptstadt Tirana mit ih-ren zahllosen Baustellen und demchaotischen Verkehr. Noch erin-nern marode Plattenbauten an diekommunistische Schreckensherr-schaft. Um Farbe in die Tristesse zubringen, hat der junge Bürgermeis-ter und Künstler Edi Rama einigeder grauen Fassaden poppig anma-len lassen.

ZehntausendevonAlbanernsol-len unter dem 1985 verstorbenenroten Diktator Enver Hoxha umsLeben gekommen sein. «Nur PolPot war schlimmer», glaubt Klajd.Sein Onkel wurde zu 20 Jahren Haftverurteilt, weil er aus seiner Heimatzu fliehen versuchte. «Hoxha hieltsein Volk gefangen.» AndererseitsverwehrtedasRegimeTouristendieEinreise in das «Arbeiter- und Bau-ern-Paradies». Heute sind Auslän-der jedoch gern gesehen.

Tourismus wird immer wichtiger

In Dhermi am Ionischen Meerklatscht eine alte Frau freudig in dieHände,alsTouristenanihremHausvorbeiwandern, und reicht eineneilig gepflückten Blumenstraussüber den Zaun. Das gepflegte Dorfunterhalb des Logara-Passes liegtan einem der schönsten Abschnitteder «albanischen Riviera». Es gibteinige Pensionen und einfache Ho-tels inmitten von Pinienhainen. EinDoppelzimmer ist für etwa 20 EuroamTagzuhaben,auchdasEssenistpreiswert wie überall in Albanien.

Der Tourismus spielt wirtschaft-lich eine immer grössere Rolle, seitsich die politische und wirtschaftli-che Lage in den letzten Jahren sta-bilisiert hat. Die Tendenz ist stei-gend. Entlang der Küste gibt es be-reitseinigeBausünden,wiemansievon Spanien und der Türkei kennt.In den Städten Durres, Vlora undSaranda reihen sich neue Hotelsund Apartmenthäuser aneinander.Auch immer mehr Ausländer kau-fen sich hier inzwischen ein.

Noch weitgehend unverbaut

Noch ist die rund 400 Kilometerlange Küste aber weitgehend un-verbaut. Abgesehen von den Bun-kern aus der Zeit Hoxhas. Rund700000 dieser halbkugelförmigenBetonpilze liess er nach dem Aus-trittAlbaniensausdemWarschauerPakt1961bauen.«Erwarparanoid»,glaubt Klajd.

In der sehr prüden kommunisti-schen Zeit nutzten junge Paare dieUnterstände als Liebesnester. Jetztdienen sie Bauern als Lagerraumfür Tierfutter und Geräte. Die äus-serst stabilen Bauwerke zu beseiti-gen, käme viel zu teuer. «In einigen

Tausend Jahren werden sie Archäo-logen Rätsel aufgeben», scherztKlajd. Neben den Bunkern sind dieantiken Monumente die meistfoto-grafierten Motive in Albanien. Bis-her ist nur ein kleiner Teil der Alter-tümer entdeckt. «Nur 15 bis 20 Pro-zent sind freigelegt; ganze Städteliegen noch unter der Erde begra-ben», sagt Klajd.

Bedeutende Ausgrabungen

Zu den bedeutendsten Ausgra-bungsstätten gehören Apollonia,wo einst Philosophen lehrten undder spätere römische Kaiser Augus-tus studierte, sowie das paradie-sischineinemNationalparkgelege-ne Butrint nahe der Meerenge vonKorfu. Auf einer Halbinsel inmitteneines klaren Sees finden sich Rui-nen aus griechischer, römischer,venezianischer und türkischer Zeit.

Butrint wurde von der UnescozumWeltkulturerbe erklärt, ebensodievonBergenumgebeneStadtGji-rokaster nahe der griechischenGrenze.Viele der mächtigen, mehr-stöckigen Häuser aus osmanischerZeit sind in einem erbärmlichenZustand; doch inzwischen wird ei-niges getan, um die wunderschö-nen Gebäude mit ihren Erkern undHolzverzierungen zu restaurieren.Perfekterhaltenistdagegendashis-torischeZentrumvonBeratmitsei-nenkopfsteingepflastertenGassen,malerischen Häusern und über-hängenden Balkonen. Berat gilt alsschönste Stadt Albaniens.

Dörfer verwaisen

Bis zur Wende nähten in BeratTausende von Arbeiterinnen Un-terwäsche.Anfangder1990er-Jahremusste das Kombinat schliessen,wie viele andere auch. Auf der Su-che nach Arbeit sollen seither rundeine Million Albaner ihre Heimatverlassen haben. In den Bergregio-nen verwaisen immer mehr Ort-schaften. «Ganze Dörfer kann manfür 15000 Euro kaufen», berichtetKlajd. In verlassenen Häusern nis-ten sich manchmal Wölfe ein. ImWinter kommen sie sogar hinab inStädte wie Gjirokaster, angezogenvom Müll, der wild entsorgt wird.

Im Bergdorf Shtpcke lebten frü-her 200 Familien. Jetzt sind es nochvier, darunter Bauer Mika, seineFrau Schen und Tochter Marinela.Siefreuensich,wennWandererRastindemDorfeinlegen.Dannserviertdie Familie mit Brennnesseln ge-füllte Blätterteigtaschen, dazu gibtes selbst gebrannten Rakischnaps.

Sorgen macht sich Mika über diesteigende Zahl der Bären. «Es gibtzu viele. Sie fressen alles weg», klagter. Früher wurden die Tiere von Jä-gern der Kolchose abgeschossen.Dochjetztvermehrensiesichunge-hindert und fallen über Mais, Ge-treide, Obst und Honig her. «Neu-lich lief ein Bär am helllichten Tagdurchs Dorf an unserem Hund vor-bei», berichtet Mika. Auch auf denWanderwegen rings um das DorfhinterlassenherumziehendeBärendicke Kothaufen.

Und wieder fällt der Strom aus

Im einige Kilometer entferntenHotel Akademia schlagen amAbend die Wachhunde an. Viel-leicht haben sie einen Bären gewit-tert, der um das einsam in einemWald gelegene Anwesen schleicht.Wieder einmal ist in dem auf 1200Meter gelegenen Hotel der Stromausgefallen.

Das kommt selbst in der Haupt-stadtTirana noch vor. Auch die Hei-zung funktioniert an diesem kaltenSpätsommerabend nicht. Die Tou-risten nehmen es gelassen. Dickeingemummelt versammeln siesichumdenknisterndenKamindesRestaurants. Auch ReiseführerKlajd kann der Situation etwas Po-sitives abgewinnen: «Das stärkt dasZusammengehörigkeitsgefühl.»

U L R I C H W I L L E N B E R G

Viele Buchten lassen sich nur zu Fuss erreichen: Wanderweg an der albanischen Riviera.

Dhermi gehört zu den schönsten Dörfern.

Allgemeine Informationenwww.albaniantourism.comwww.albaniatourism.com

An- und EinreiseFlüge ab Zürich nach Tirana: Luft-hansaviaMünchen,AustrianAirlinesvia Wien, Adria Airways via Ljub-liana.Gültiger Reisepass für einen Auf-enthalt von bis zu einem Monat.Einreisegebühr zehn Euro.

SpracheMeist sprechen nur die jüngerenAlbaner Englisch oder Deutsch. Vorallem ausserhalb Tiranas ist eineVerständigung deshalb schwierig.

UnterbringungHotels gibt es in fast allen Landes-teilen. Die nordalbanischen Alpensind touristisch wenig erschlossen.Die Hotelzimmer sind zumeist ein-fach und sauber. Ein Doppelzimmerkostet ab 20 Euro, Privatunterkünftebei Familien weniger als 10 Euro.In Tirana liegen die Hotelpreise weithöher. Am schönsten ist das HotelRogner Europark im Stadtzentrum.(Doppelzimmer ab 250 Euro.)

Klima und ReisezeitIn den Küstenregionen mediterra-nes Klima mit milden, feuchten Win-tern. Die Sommer sind heiss undtrocken. Im Gebirge im Winter hef-tige Niederschläge, teils Schnee.Ideale Reisezeit: Frühjahr bis Herbst.Im Juli und August die grösserenKüstenorte meiden.

VerkehrDas Strassennetz wird stetig aus-gebaut, aber es gibt immer nochviele sehr schlechte Strecken. ZudempflegenAlbanereineriskantenFahr-stil, und auf den Landstrassen sindEselkarren und Pferdefuhrwerkeunterwegs. Busse verkehren im gan-zen Land und sind sehr billig.

LiteraturRenate Ndarurinze: «Albanien ent-decken», Trescher-Verlag.Lonely Planet: «Western Balkans».

ALBANIEN

Ein malerisches Bergdorf oberhalb der albanischen Riviera.

26 REISEN MONTAG, 5. OKTOBER 2009

BILDER: ULRICH WILLENBERG