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MONTEVERDI – A Trace of Grace Samstag 11. Februar 2012 20:00

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MONTEVERDI – A Trace of Grace

Samstag 11. Februar 2012 20:00

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Franz Sauer aus.

Sollten Sie elektronische Geräte, insbesondere Handys, bei sich haben: Bitte

schalten Sie diese zur Vermeidung akustischer Störungen aus.

Wir bitten um Ihr Verständnis, dass Bild- und Tonaufnahmen aus urheberrechtlichen

Gründen nicht gestattet sind.

Wenn Sie einmal zu spät zum Konzert kommen sollten, bitten wir Sie um Verständnis,

dass wir Sie nicht sofort einlassen können. Wir bemühen uns, Ihnen so schnell wie

möglich Zugang zum Konzertsaal zu gewähren. Ihre Plätze können Sie spätestens

in der Pause einnehmen.

Sollten Sie einmal das Konzert nicht bis zum Ende hören können, helfen wir Ihnen

gern bei der Auswahl geeigneter Plätze, von denen Sie den Saal störungsfrei (auch

für andere Konzertbesucher) und ohne Verzögerung verlassen können.

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Michel Godard Serpent

Guillemette Laurens Gesang

Gavino Murgia Saxophon, Gesang

Fanny Paccoud Barockvioline

Bruno Helstroffer Theorbe

Olivier Lété Bass

MONTEVERDI – A Trace of Grace

Samstag 11. Februar 2012 20:00

Keine Pause

Ende gegen 21:30

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PROGRAMM

Gavino Murgia *1969

Gorropu

Michel Godard *1960

A trace of grace

Claudio Monteverdi 1567 – 1643

»Pur ti miro«

aus: L’incoronazione di Poppea (1642/43)

Michel Godard

Soyeusement

Claudio Monteverdi

Pianto della Madonna (»Iam moriar mi fili«)

aus: Selva morale e spirituale (1641)

Michel Godard

Dopo il lamento

Lucia

Claudio Monteverdi

»Sí dolce è’l tormento« SV 332 (1624)

Steve Swallow *1940

Dopo il tormento

Michel Godard

Prelude in F

Roma

Claudio Monteverdi

»Zefiro torna e di soavi accenti« SV 251

aus: Scherzi musicali cioè arie, & madrigali

in stil recitative […] (1632)

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DIE GESANGSTEXTE

Claudio Monteverdi »Pur ti miro«aus: L’incoronazione di Poppea (1642/43)

Nerone e Poppea Pur ti miro, Pur ti godo, Pur ti stringo, Pur t’annodo, Più non peno, Più non moro, O mia vita, o mio tesoro. Poppea Io son tua ... Nerone Tuo son io ... Nerone e Poppea Speme mia, dillo, dì, Tu sei pur, speme mia L’idol mio, dillo, dì, Tu sei pur, Sì, mio ben, Sì, mio cor, mia vita, sì. Pur ti miro, […]

Claudio MonteverdiPianto della Madonna (»Iam moriar mi fili«)aus: Selva morale e spirituale (1641)

Iam moriar mi Fili, iam moriar mi Fili.

Quisnam poterit mater consolari

in hoc fero dolore, in hoc tam duro tormento.

Iam moriar mi Fili, iam moriar mi Fili.

Mi Jesu, o Jesu mi sponse, sponse mi dilecte,

mi mea spes, mea vita, me deferis heu vulnus cordis mei.Respice Jesu mi, respice Jesu

precor, respice matrem, matrem respice

tuam que gemendo pro te pallidas

languet atque in morte funesto

Nero und PoppeaDich anzuschauenist meine Freude,ja, ich umarm dich,ja, ich umschling dich,nicht mehr leiden,nicht mehr sterben,o mein Leben, o mein Schatz.

PoppeaIch bin ganz deine …

NeroIch bin ganz dein …

Nero und PoppeaMeine Hoffnung, sag es, sag,ja, du bist, meine Hoffnung,bist mein Abgott, sag es, sag,ja, du bist,ja, mein Schatz,ja, mein Herz, mein Leben, ja!

Ja, ich freu mich,[…] Deutsch: Gabriele Grunert

Ich möchte sterben, mein Sohn, ich möchte sterben.

Denn welche Mutter könnte getröstet werden

in solch rohem Schmerz, in so harter Qual.

Ich möchte sterben, mein Sohn, ich möchte sterben

Mein Jesus, o Jesus mein Bräu-tigam, mein geliebter Bräutigam,

meine Hoffnung, mein Leben,du verwundest mir das Herz.Sieh doch, mein Jesus, sieh doch,

Jesus, ich bitte dich,sieh doch die Mutter, sieh deine

Mutter,die, um dich seufzend, erbleichend

ermattetund in trauervollem Tod

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in hac tam dura et tam immani Cruce

tecum petit affigi,

mi Jesu, o Jesu mi, o potens homo, o Deus

cujus pectores heu tanti doloris

quo torquetur Maria miserere gementis tecum quae

extinta sit quae per te vixit. sed promptus ex hac vita discendis

o mi Fili, et ego hic ploro tu confringes infernum hoste victo

superbo

et ego relinquor preda doloris solitaria et mesta.

Te Pater almus, te que fons amoris suscipiant laeti

et ego te non videbo.

O Pater, o mi sponse, haec sunt, haec sunt promessa

Arcangeli Gabrielis haec illa excelsa sedes antiqui

Patris David sunt haec regalia septra quae tibi

cingant crines Haec ne sunt aurea sceptra et fine,

fine regnum affigi duro ligno et clavis laniari

atquae corona.

Ah Jesu, ah Jesu mi en mihi dulce mori ecce plorando ecce clamando

rogat te misera Maria nam tecum mori est illi gloria et

vita. Hei Fili non respondes,

heu surdus es ad flectus atquae quarellas

o mors o culpa o inferne esse sponsus meus mersus in

undis velox

an diesem so harten und so entsetzlichen Kreuz

mit dir angenagelt zu sein sich wünscht.

Mein Jesus, o mein Jesus, o machtvoller Mensch, o Gott,

ach, sieh doch den großen Schmerz,

der Maria peinigt.Erbarme dich der Klagenden, und

lass sie mit dir sterben,die für dich gelebt hat.Doch du, mein Sohn, scheidest

bereitwillig aus diesem Leben,und ich bleibe weinend hier;du sprengst die Hölle durch den

Sieg über den hochmütigen Feind,

und ich bleibe zurück, als einsame und traurige Beute des Schmerzes;

dich werden der gütige Vater und der Quell der Liebe freudig aufnehmen,

und ich werde dich nicht mehr sehen.

O Vater, o mein Bräutigam,sind dies, sind dies die Versprechen

des Erzengels Gabriel,ist dies der erhabene Thron des

Vorvaters David,ist dies der königliche Kranz auf

deinem Haupt,ist dies das goldene Zepter und

zuletzt, zuletzt das Reich:angenagelt zu sein am harten

Holz, zerfetzt von Nägeln und Dornenkranz?

Ach Jesus, ach mein Jesus,süß ist es für mich, zu sterben;siehe, weinend und klagend bittet

dich die unglückliche Maria,denn mit dir zu sterben ist für sie

Ehre und Leben.Ach, du antwortest nicht, mein

Sohn,ah, du bist taub gegenüber Weinen

und Wehklagen.O Tod, o Schuld, o Unterwelt,schnell ist mein Bräutigam

versunken in den Wogen;

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Ò terrae centrum aperite profundum

et cum dilecto meo me quoque absconde

Quid loquor, heu quid spero misera

heu iam quid quero o Jesu, o Jesu mi

non sit, non sit quid volo

sed fiat quod tibi placet

vivat mestum cor meum pleno dolore

pascere Fili mi Matris amore.

Claudio Monteverdi»Sí dolce è’l tormento« SV 332 (1624)(Text: Anonymus)

Si dolce è ’l tormentoCh’in seno mi sta,Ch’io vivo contentoPer cruda beltà.Nel ciel di bellezzaS’accreschi fierezzaEt manchi pietà:Che sempre qual scoglioAll’onda d’orgoglioMia fede sarà.

La speme fallaceRivogam’il piè;Diletto ne paceNon scendano a me.E l’empia ch’adoroMi nieghi ristoroDi buona mercè:Tra doglia infinita,Tra speme traditaVivrà la mia fè.

Per foco e per geloRiposo non ho.Nel porto del CieloRiposo havrò.Se colpo mortaleCon rigido straleIl cor m’impiagò,Cangiando mia sorteCol dardo di morteIl cor sanerò.

o Erde, öffne deinen Abgrund

und verschlinge mit meinem Geliebten auch mich.

Was sage ich, ach, was erhoffe ich Beklagenswerte,

ach, worum bitte ich o Jesus, o mein Jesus,

es geschehe nicht, es geschehe nicht, was ich will,

sondern es soll geschehen, was dir gefällt;

mein Herz mag leben voll Trauer und voll Schmerz;

du, mein Sohn, ziehe Kraft aus der Liebe der Mutter.

Deutsch: Karl Pichler

So süß ist die Martertief in meiner Brust,dass die grausame Schönemich glückselig macht.Falls im Himmel der Schönheitihr Stolz weiter wuchertund ihr Mitgefühl fehlt,so trotzt meine Treueden Wogen des Stolzesdoch immer als Fels.

Mag die trügrische Hoffnungsich abkehrn von mir,mag Freude und Friedennie einkehrn bei mir,und die schroffe Geliebtemir die Labung verwehrenihrer gnädigen Huld:Trotz endloser Schmerzen,zerschlagener Hoffnungwird meine Treue bestehn.

Mal Feuer, mal Kältelässt mir keine Ruh;im Hafen des Himmelserst finde ich Ruh.Wenn mit tödlichem Einstichdie Härte eines Pfeilesdas Herz mir verletzt,will mein Schicksal ich wendenund mein Herz will ich heilenmit dem tödlichen Pfeil.

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Se fiamma d’amoreGià mai non sentìQuel rigido coreCh’il cor mi rapì,Se nega pietateLa cruda beltateChe l‹alma invaghìBen fia che dolentePentita e languenteSospirimi un dì.

Claudio Monteverdi»Zefiro torna e di soavi accenti« SV 251aus: Scherzi musicali cioè arie, & madrigali in stil recitative [...] (1632)(nach einem Text von Ottavio Rinuccini)

Zefiro torna e di soavi accenti

l’aer fa grato e‹l pie discoglie a l’onde

e mormorando tra le verdi fronde

fa danzar al bel suon sul prato i fiori,

inghirlandato il crin Fillide e Clori

note tempran d’amor care e gioconde;

e da monti e da valli ime e profonde

raddopian l’armonia gli antri canori.

Sorge più vaga in ciel l’aurora, e’l sole

sparge più luci d’or, più puro argento

fregia di Teti il bel ceruleo manto.

Sol io per selve abbandonate e sole,

l’ardor di due begli occhi e’l mio tormento,

come vuol mia ventura hor piango, hor canto.

Wenn das Herz voller Strenge,das mir raubte mein Herz,noch niemals verspürt hat,wie sehr Liebe brennt;wenn schroff meine Schöne,die meine Seele vehexte,mir ihre Gnade verwehrt,so mag sie wohl traurig,in Tränen der Reuesich nach mir sehnen dereinst.

Deutsch: Gabriele Grunert

Zephier kehrt wieder und macht mit sanften Gebärden

die Lüfte lind und beflügelt die flinken Wellen

und murmelnd im grünen Laub der Bäume

macht er die Blumen zum schönen Klang auf der Wiese tanzen.

Girlandenbekränzt intonieren Phyllis und Clori

heitere Liebesweisen, wie sie sie gerne mögen;

und von hoch und tief in den Bergen und den Tälern

verdoppelt den Wohlklang das Echo der klingenden Grotten.

Schöner erhebt sich am Himmel Aurora, und auch die Sonne

ergießt mehr ihr goldenes Licht, und mehr reines Silber

ziert Tethys’schönen Mantel im Blau des Himmels.

Nur ich bin allein in verlassenen, einsamen Wäldern,

gequält von der Glut eines lieblichen Augenpaares;

wie es mein Los gerad will, weine wechselnd ich und singe.

Deutsch: Gabriele Grunert

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ZU DEN WERKEN DES HEUTIGEN KONZERTS

Göttliche Seufzer und irdischer GrooveMichel Godards Monteverdi-Projekt

»A Trace of Grace«

Amor ist seit Menschengedenken nicht immer ein zuverlässiger

Schütze gewesen. Wenn seine Pfeile punktgenau ins Herz treffen,

sorgt er für die süßeste Fessel und sonnigste Wonne, die man

sich denken kann: die Liebe. Geht der Schuss jedoch nur knapp

daneben, wird aus der Erfüllung brutale Marter und rosendornige

Enttäuschung. Dann fängt der lebensspendende Muskel wild zu

pochen an, weiß man nicht mehr ein noch aus. Glücklicherweise

ist aber gerade im Italien des 17. Jahrhunderts den Komponisten

ein Füllhorn an Melodien eingefallen, die selbst in den dunkelsten

Stunden das Leid etwas zu lindern vermögen. Und der erste, der

trotz aller musikästhetischen Widerstände seiner Zeit die Gefühle

in unmittelbar bewegende Töne verwandelt hatte, war Claudio

Monteverdi (1567 – 1643).

Man lausche heute ganz genau etwa der Arie »Sì dolce è

il tormento« von 1624, um zu begreifen, was Monteverdi mit

der »Wahrhaftigkeit« von Musik verband. Auslöser zu dieser

Klage ist ein Evergreen: ein allzu hartes Herz lässt sich ein-

fach nicht von den Flammen der Liebe erweichen. Hatte man

zuvor solche irdischen Seufzer zumeist in kunstvoll komplexe

Gesänge gekleidet, legte Monteverdi nun mit scheinbar ein-

fachsten Mitteln alle Qualen und Emotionen frei. Sanft bewegt

sich die Stimme zu wiegenden Harmonien, die aber mit ihren

dissonanten Einfärbungen das Seelenbeben und Seelenzittern

noch potenzieren. Und so steht Musik nicht mehr länger über

den Schicksalsschlägen, sondern nimmt auf einmal an ihnen

teil. Einerseits zeichnet die Musik und damit die menschli-

che Stimme seismographisch Sehnsüchte und schmerzhafte

Schübe nach. Zugleich wirkt sie in ihrer anrührenden Schönheit

wie Balsam. Auch nach fünf Jahrhunderten.

Seinen Opern und Madrigalen, mit denen Claudio Monteverdi

schon zu seinen Lebzeiten den Ruf als »Il divino«, als »der Gött-

liche«, erlangt hatte, widmen sich aber längst nicht mehr nur die

Spezialisten der Alten Musik. Monteverdi steht seit jüngstem auch

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bei Musikern hoch im Kurs, die eine etwas andere Vorstellung von

musikhistorischer Aufführungspraxis haben.

Dazu zählen das Ensemble Accordone um den Barden Marco

Beasley sowie Christina Pluhars L’Arpeggiata, die den volks-

musikalischen Geist in Monteverdis Musik wiederentdeckt haben.

Und 2010 verbündete sich gar das für seinen Monteverdi-Gesang

bewunderte Kollektiv La Venexiana mit einem klassischen Jazz-

Quartett, um auf der CD Round M Monteverdi mit dem Bebop-

Pianisten Thelonious Monk zu verbrüdern.

Natürlich ging auch dieser musikalische Brückenschlag man-

chem Alte-Musik-Puristen zu weit. Dabei, so Michel Godard,

»gibt es unglaublich viele Ähnlichkeiten zwischen einem Musiker

des 16. , beginnenden 17. Jahrhunderts und einem Jazzmusiker

von heute.« Für den französischen Tubisten bildet da vor allem

die Improvisation das einende Band. Und wer zudem die für die

Barockmusik treibenden Ostinato-Bässe mit den Walking Basses

vergleicht, die das Rückgrat einer klassischen Jazz-Session bil-

den, der ist tatsächlich über ihre Wesenverwandtschaft verblüfft.

Mit seinem Monteverdi-Projekt A Trace of Grace hat sich Michel

Godard jetzt einen langgehegten Traum erfüllt. Denn von Kin-

desbeinen an ist er von der Musik des italienischen Opern-

revolu tionärs infiziert. Auslöser für Godards erste musikalische

»Erschütterung« war eine Fernsehübertragung von Monteverdis

historischer Oper L’incoronazione di Poppea (Die Krönung der Pop-

pea) unter der Leitung von Nikolaus Harnoncourt. Fast ein halbes

Jahrhundert später hat Godard nun auch aus dieser Oper von

1642 einige Arien ausgesucht (von der heute abend »Pur ti miro«

erklingen wird), um sie mit einem Team aus Jazz-Musikern und

Barockmusik-Experten in ein neues Klanggewand zu hüllen. Denn

wie er betont, kam es ihm nicht darauf an, dass »man sich auf dem

Terrain begegnet, wo man bereits ist, und die Jazzer improvisie-

ren dann über ein Monteverdi-Stück. Das Projekt ist vielmehr der

Versuch, dass jeder Musiker die Sprache des anderen versteht und

auch genügend respektiert, damit alle zusammen eine gemein-

same Sprache finden und Verbindungen zwischen den zwei Wel-

ten entstehen können«.

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Da singt nun beispielsweise die Amme Arnalta in der Arie »Oblivion

soave« ihre Kaiserin Poppea zärtlich in den Schlaf. Und mit »Pur

ti miro« ist eines der ergreifendsten Liebesduette der Opern-

geschichte zu hören. Während die Mezzosopranistin Guillemette

Laurens die Poppea singt, schlüpft dabei die Violine in die Rolle

von Kaiser Nero. Und wie schon bei »Oblivion soave« zaubert

Michel Godard an einem Instrument eine weitere Stimme hin-

ein, das seit 1979 zu seiner Spezialität geworden ist. Es ist das

Serpent. Dieses schlangenartig gebogene Blasinstrument (lat.

Serpens = Schlange) stammt aus der Zinken-Familie und wurde

wahrscheinlich Ende des 16. Jahrhunderts erfunden. Und wie bei

den kleineren Geschwistern in Sopran- oder Tenorlage war man

in der Barockmusik auch vom Klang dieses tiefen Blas instruments

angetan, da es besonders gut die menschliche Stimme nachzuah-

men verstand. Für einen Musiker wie Godard, der sich in seinem

Spiel grundsätzlich am Klang des Gesangs zu orientieren versucht,

hat sich das Serpent aber mehr als nur zu einem Zweitinstrument

entwickelt. »Auf dem Serpent Passagen mit Halbtonschritten zu

spielen, ist ziemlich schwer. Dafür besitzt es aber einen viel wei-

cheren Klang. Aus diesem Grund klingt es auch in einer Kirche,

oder in vergleichbarer Akustik, besser als die Tuba.«

Umso erstaunlicher ist es, dass das Serpent für länger als ein

Jahrhundert in Vergessenheit geriet – bevor es von Godard aus

dem Dornröschenschlaf wachgeküsst werden sollte. Immerhin

hatte das Serpent bis Mitte des 19. Jahrhunderts ein musikalisch

facettenreiches Dasein geführt. Georg Friedrich Händel hatte es

in seiner »Feuerwerksmusik« und den »Wassermusiken« berück-

sichtigt und Richard Wagner setzt die Qualitäten des Serpents

ebenfalls in Szene, z. B. in der Oper Rienzi. Und bei Hector Ber-

lioz ist es in dessen großen Sakral-Werken wie im Requiem und

in der Messe Solennelle nicht zu überhören. Überraschendweise

war es aber auch Berlioz, der in seiner Instrumentationslehre an

dem Serpent gerade mal ein gutes Haar ließ: »Der wirklich bar-

barische Ton dieses Instrumentes hätte sich viel besser für den

blutigen Götzendienst der Druiden, als für den katholischen Kultus

geeignet, bei dem es noch immer in Anwendung gebracht wird

– ein ungeheuerliches Denkzeichen des Unverstandes und der

Geschmacks- und Gefühls-Rohheit, womit seit unbedenklichen

Zeiten in unseren Kirchen über die Verwendung der Tonkunst

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beim Gottesdienst bestimmt wird. Nur der eine Fall ist auszu-

nehmen, wo der Serpent in den Totenmessen dazu dient, den

furchtbaren Chorgesang des ›Dies irae‹ zu begleiten. Sein kaltes,

abscheuliches Geheul ist hier ohne Zweifel am Platze.« Als sich

dann schließlich die Tuba etablierte, bedeutete es das vorläufige

Aus für diesen mit Leder überzogenen Holzkörper, der mit einem

Kesselmundstück geblasen wird.

Welche virtuos wendigen und gleichsam sängerischen Züge in

dem Serpent stecken, hat Godard bisher beachtlich unter Beweis

gestellt. Etwa mit dem Saxophonisten Christof Lauer oder dem

Klarinettisten Gianluigi Trovesi. Und wie bei ihm das Serpent sich

erst sanftweich und dann durchaus artistisch in die Lüfte auf-

schwingen kann, zeigt Godard in seinen Monteverdi-Phantasien.

So hat er für das Programm mit Doppo il lamento ein Stück beige-

steuert, das wie die ebenfalls zu hörende Arie Pianto della Madonna

auf Monteverdis berühmtem Vokalwerk Lamento d’Arianna basiert.

Bei Godard entwickelt sich aus der tränenreichen Stimmung aber

eine dem Leben zugewandte Jazz-Improvisation, die mit ihrem

hymnisch-magischen Ton auch ein wenig wie eine Beschwörung

längst vergangener Zeiten wirkt.

Ist hier eine Melodie von Claudio Monteverdi zum Inspirations-

quell für ein freies Spiel geworden, unterstreicht dies den schöp-

ferischen Umgang mit einem Komponisten, dessen Klangsprache

modern und zugleich der volksmusikalischen Tradition verbunden

ist. Und plötzlich scheinen da selbst der berührende Belcanto in

Pianto della Madonna und der archaisch-erregende Gesang des

Sarden Gavino Murgia eine gemeinsame Wurzel zu haben. Für den

geborenen Jazzer Claudio Monteverdi spricht hingegen »Zefiro

torna« aus den Scherzi musicali (1632). Und wenn sich auf einem

markanten Chaconne-Bass der pure Drive und Groove ausbreitet,

mag man es eigentlich nicht glauben, dass hier der Windgott

Zephyr sein Liebesleid besingt. Amor mag sich zwar damit einmal

mehr als ein mieser Schütze erwiesen haben. Bei Monteverdi aber

gibt es zumindest musikalisch rundum ein Happy-End.

Guido Fischer

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BIOGRAPHIEN

Michel Godard

Michel Godard, geboren 1960 in der Nähe

von Belfort (Frankreich), etablierte sich

schon früh als vielseitiger Tubaspieler,

der in Klassik und Jazz gleichermaßen

zu Hause ist. 1979 begann er auch den

Vorläufer der Tuba, das Serpent, zu spie-

len – ein Instrument, das seinen Namen

seiner schlangenartigen Form verdankt.

Das hölzerne Mundstück des Serpents

verleiht dem Instrument einen charak-

teristischen warmen Ton und intensiven

Klang. Mit diesem »Zweitinstrument« erweiterte Michel Godard

die klanglichen und musikalischen Ausdrucksmöglichkeiten in

der Alten Musik ebenso wie im Jazz. Heute gilt er als einer der

virtuosesten Tuba- und Serpentspieler in Jazz und improvisierter

Musik. Seit 2002 unterrichtet Michel Godard Serpent am Con-

servatoire national supérieur de musique et de danse in Paris

und gibt internationale Meisterkurse. Im Bereich der klassischen

Musik spielte Michel Godard seit 1988 mit dem Orchestre Phil-

harmonique de Radio France, dem Orchestre National de France,

den Ensembles Musique Vivante, La Fenice und XVIII-21 Musique

des Lumières. Daneben ist er Mitglied des Quintetts Arban Cham-

ber Brass und interpretiert Stücke für sein Instrument aus dem

Solorepertoire. Im Bereich des Jazz war er Mitglied im Orchestre

National de Jazz und musizierte mit Michel Portal, Louis Sclavis,

Henry Texier, Enrico Rava, Michael Riessler, Kenny Wheeler, Ray

Anderson, Rabih Abou-Khalil, Sylvie Courvoisier, Klaus König,

Simon Nabatov, Wolfgang Puschnig, Linda Sharrock, Pierre Favre,

Misha Mengelberg, Linda Bsiri, Gianluigi Trovesi, Christof Lauer,

Maria Pia De Vito, Pino Minafra, Luciano Biondini, Willem Breuker,

Herbert Joos, Dave Bargeron und vielen anderen. Als Komponist

erhielt Michel Godard Aufträge von Radio France, den Donau-

eschinger Musiktagen und dem französischen Kulturministerium.

Von ihm liegen zahlreiche CD-Einspielungen mit eigenen Projek-

ten vor. In der Kölner Philharmonie ist er heute zum ersten Mal zu

Gast.

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Guillemette Laurens

Die französische Mezzosopranistin Guil-

lemette Laurens stammt aus Fontaine-

bleau. Sie wurde an der Akademie von

Toulouse ausgebildet, wo sie Preise in

Musiktheorie, Klavier und Kammer-

musik erhielt. Mit 18 trat sie dem Opern-

studio bei; wenige Jahre später gab sie

ihr Debüt im Salle Favart in Paris. Sie

gehört zu den Gründungsmitgliedern der

Ensembles Les Arts Florissants und Cap-

riccio Stravagante. Seit 1980 sang sie auf

den großen europäischen Bühnen sowie in den USA, Kolumbien,

Israel, Südafrika und Japan. Daneben war sie beim Festival in Aix-

en-Provence unter Sir John Eliot Gardiner und in der Konzertreihe

»Towards Bach« an der Londoner South Bank zu hören. Sie sang

Partien in Werken von Strawinsky, Schostakowitsch, Purcell, Bel-

lini, Mozart, Monteverdi, Mazzocchi, Bach und Berlioz. Guillemette

Laurens arbeitete mit Ensembles wie La Petite Bande, La Cha-

pelle Royale, Concerto Vocal, Il Giardino Armonico und Sequentia

sowie mit Dirigenten wie Gustav Leonhardt, William Christie, René

Jacobs, Konrad Junghänel und Philippe Herreweghe zusammen.

Mit ihr liegen Einspielungen vor von Monteverdis Vespern mit

Philippe Herreweghe, von Il ballo delle ingrate und Lullys Atys unter

William Christie, von Bachs h-Moll-Messe mit Gustav Leonhardt,

von Charpentiers Le malade imaginaire mit Marc Minkowski sowie

von Glucks Iphigénie en Aulide mit Sir John Eliot Gardiner. Als

Solistin ist sie heute zum ersten Mal bei uns zu hören.

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Gavino Murgia

Geboren in Nuoro auf Sardinien, begann

Gavino Murgia im Alter von vierzehn

Jahren autodidaktisch mit dem Alt-

Saxophon. Er spielte in verschiedenen

musikalischen Kontexten, darunter auch

Theaterproduktionen. Sein Hauptau-

genmerk galt jedoch immer dem Jazz.

Fünf Jahre lang war er Mitglied der

Mario Rajas Bigband, einem zwölfköpfi-

gen Ensemble. Daneben arbeitete er mit

dem Blue Note Orchestra, der P. N. Big

Band, dem Riccardo Lays Quartett, spielte im Duo mit Bebo Ferra

und ist Mitglied der Band von Rabih Abou-Khalil. Seit Anfang

der 2000er Jahre spielt er regelmäßig im Duo mit Michel Godard

zusammen. Gavino Murgia trat bei Jazz-Festivals in Polen, Öster-

reich, Deutschland, Frankreich, Kroatien, Südafrika und auf Kuba

auf. Aktuell beschäftigt er sich in einem modernen musikalischen

Kontext mit der traditionellen sardischen Liedform und dabei

besonders mit der für diese Insel charakteristischen Verwen-

dung der Stimme und den typischen Instrumenten. In der Kölner

Philharmonie ist er heute zum ersten Mal zu Gast.

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Fanny Paccoud

Fanny Paccoud hat Musik am Conserva-

toire National de Région de Strasbourg

studiert und schloss in den Fächern Vio-

line und Kammermusik mit einem Ersten

Preis ab. Sie widmet sich vor allem der

Kammermusik, ist Gründungsmitglied

des Quartetts Istrati und spielt im Duo

mit dem Pianisten Michel Gaechter ein

Repertoire von Beethoven bis Schön-

berg. Gemeinsam mit Reflex, einem

Ensemble für zeitgenössisches Musik-

theater, realisierte sie mehrere Werke von Georges Aperghis (Veil-

lée, Veillées, Le Petit Chaperon Rouge). Fanny Paccoud arbeitete

mit Gérard Pesson in Forever Valley und mit Pascal Dusapin in

Momo zusammen. Außerdem wurde die Komposition Ai confini

dell’oscurità für Violine solo von Claudio Gabriele von ihr einge-

spielt. 2002 entdeckte sie für sich das Spielen Alter Musik auf

historischen Instrumenten und wurde Mitglied in dem von Hervé

Niquet geleiteten Ensemble Concert Spiritual. Sie spielte seit-

dem auch mit Ad Fontes aus Zürich, dem Ensemble Amarillis und

Orfeo 55 unter der Leitung von Nathalie Stutzmann. Zusammen mit

der Geigerin Alice Pierot und der Cellistin Elena Andrejew grün-

dete sie 2002 das Streichtrio anpapié. In der Kölner Philharmonie

war sie zuletzt im April 2002 solistisch zu Gast.

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Bruno Helstroffer

Bruno Helstroffer begann nach dem Stu-

dium der klassischen Gitarre am Konser-

vatorium in Straßburg sich mit E-Gitarre

und neuer Musik zu beschäftigen. Als

Autodidakt erlernte er zur gleichen Zeit

das Spiel auf der Theorbe. Im Bereich

der Alten Musik ist er seither als Con-

tinuo-Spieler gefragt und arbeitet mit

Barockformationen wie Le Concert Spi-

ritual, Le Poème Harmonique, Tafelmu-

sik, Faenza, Les Musiciens de St Julien,

Barcarole und Les Witches zusammen. Seine Solo-Einspielung

La Chambre für Theorbe vereinigt improvisierte zeitgenössische

Musik mit klassischem Repertoire für dieses Instrument sowie

Gedichten. Mit diesem Programm trat er vielfach erfolgreich bei

Festivals in Frankreich und im Ausland auf. Seine musikalischen

Grenzgänge, seine Vertrautheit mit Musik unterschiedlicher Stile

und seine Beschäftigung mit den Verbindungen von Sprache und

Musik machen ihn zu einem gefragten Projektpartner mit indivi-

dueller Handschrift im Jazz wie im Pop. So spielte er an der Seite

von David Chevallier, Sapho, Joël Grare, Michel Godard, Domi-

nique Visse, Matteo Francescini und Moriarty. Bei uns ist er zum

ersten Mal zu Gast.

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Olivier Lété

Olivier Lété stammt aus Nîmes und

brachte sich das Bass-Spielen selbst

bei. 2002 wurde er mit 23 Jahren auf

Einladung von Claude Barthélémy Mit-

glied im Orchestre National de Jazz.

Neben seiner Arbeit dort musizierte er

mit unterschiedlichen Künstlern und trat

bei zahlreichen internationalen Festivals

auf. Er spielte mit etlichen Bands zusam-

men und beteiligte sich an Projekten mit

improvisierter Musik. Dazu zählen Le

Collectif Slang mit Médéric Collignon, Maxime Delpierre, David

Aknin und Laurent Geniez, Le Maigre Feu de la Nonne en Hiver mit

Eric Groleau und Philippe Lemoine, Vincent Courtois’ Popgruppe

Wat und das Projekt La vie est un trou mit der Musik von Dominique

Pifarély nach Texten von Charles Pennequin. Als Komponist trat er

in Erscheinung bei 500mg mit Didier Ithursarry, Sébastien Lété,

Pascal Benech und Philippe Lemoine. Außerdem war er beteiligt

an der Komposition der Musik zu dem in Zeichensprache auf-

geführten Theaterstück L’Inouï Music-hall. Seit 2008 spielt Olivier

Lété in Quintett- oder Trio-Besetzung in verschiedenen Projekten

von Louis Sclavis, wie zum Beispiel in Lost on the way. Seit 2005

unterrichtet er am Konservatorium von Pantin Bassgitarre. Bei uns

ist Olivier Lété zum ersten Mal zu hören.

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Februar

SO 1215:00

»Heute haun wir auf die Pauke«

Konzert für Kinder ab 7

Erwin Grosche ErzählerLisa Grosche Erzählerin

Concerto Köln

Kinder-Abo 3

SO 1220:00

Olga Scheps Klavier

Nikolaj Karlowitsch Medtner Sonata-Reminiscenza op. 38,1 aus: Vergessene Weisen, Zyklus I op. 38 für Klavier

Sergej Rachmaninow Auszüge aus 10 Préludes op. 23 Variations sur un thème de Corelli (La Folia) op. 42

Peter Iljitsch Tschaikowsky Auszüge aus 6 Morceaux op. 51

Alexander Skrjabin Valse As-Dur op. 38

Frédéric Chopin Auszüge aus Deux Nocturnes op. 48 Ballade Nr. 1 g-Moll op. 23

19:00 Einführung in das Konzert durch Christoph Vratz

Piano 4

SO2615:00

Filmforum

Dani KouyatéSia – Le Rêve Du Python (Burkina Faso, 2000)OF mit deutschen Untertiteln

Der Film ergänzt das Konzert der Haupt-darstellerin Fatou am 3. März.

Karten an der Kinokasse

Karten zu € 5,– für Abonnenten der KölnMusik gegen Vorlage des Abo-Ausweises

KölnMusik gemeinsam mit Filminitiativ e.V.

SO 2618:00

Vilde Frang Violine

MCO Academy NRWMahler Chamber OrchestraEsa-Pekka Salonen Dirigent

Jean SibeliusPohjolas Tochter op. 49Sinfonische Fantasie

Konzert für Violine und Orchester d-Moll op. 47

Olivier MessiaenUn Sourire

Esa-Pekka SalonenForeign Bodies

Förderer der MCO Residenz NRW: KUNSTSTIFTUNG NRW • MINISTERIUM

FÜR FAMILIE, KINDER, JUGEND,

KULTUR UND SPORT DES LANDES

NORDRHEIN-WESTFALEN

Kölner Sonntagskonzerte 4

KÖLNMUSIK-VORSCHAU

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MI 2920:00

Grigory Sokolov Klavier

Jean-Philippe RameauSuite en refür CembaloGrigory Sokolov spielt dieses Werk auf dem Klavier

Wolfgang Amadeus MozartSonate für Klavier a-Moll KV 310 (300d) (1778)

Johannes BrahmsVariationen und Fuge über ein Thema von Händel B-Dur op. 24 (1861)für Klavier

3 Intermezzi op. 117 (1892)für Klavier

März

DO 0120:00

Noémi Kiss SopranAtala Schöck MezzosopranZoltán Megyesi TenorPeter Harvey Bass

Budapest Festival OrchestraIván Fischer Dirigent

Johann Sebastian Bach»Herr, gehe nicht ins Gericht mit deinem Knecht« BWV 105

Anton BrucknerSinfonie Nr. 7 E-Dur WAB 107

Internationale Orchester 4

FR 0218:00

Singen mit Klasse!

Ph. Matthias Kaufmann

»Malheur in der Geisterwelt«

Kölner Schülerinnen und Schüler aus zwölf Klassen singen auf dem Podium der Kölner Philharmonie ein eigens für sie komponiertes Bühnenstück, beglei-tet von professionellen Musikern und Musikerinnen.

Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e.V.

SA 1020:00

Jason Moran p& Band

IN MY MIND: Monk at Town Hall 1959

Thelonious Monk gilt als Mitbegründer des Bebop und bedeutender Erneuerer des Modern Jazz. Das Konzert, das er im Februar 1959 in der renommierten New Yorker Town Hall gab, genießt unter Jazzfreunden bis heute Kultstatus. Grund genug für den amerikanischen Jazzpianisten Jason Moran, zusammen mit seiner Band an dieses denkwürdige Ereignis zu erinnern.

Jazz-Abo Soli & Big Bands 5

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Redaktion: Sebastian Loelgen

Corporate Design: hauser lacour

kommunikationsgestaltung GmbH

Textnachweis: Der Text von Guido Fischer

ist ein Original beitrag für dieses Heft.

Fotonachweise: Jonas Niederstadt S. 12, 14

und 15; Donato Tore S. 13

Gesamtherstellung:

adHOC Printproduktion GmbH

Kulturpartner der Kölner Philharmonie

Philharmonie-Hotline 0221.280 280

koelner- philharmonie.de

Informationen & Tickets zu allen Konzerten

in der Kölner Philharmonie!

Herausgeber: KölnMusik GmbH

Louwrens Langevoort

Intendant der Kölner Philharmonie

und Geschäftsführer der

KölnMusik GmbH

Postfach 102163, 50461 Köln

koelner- philharmonie.de

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Neumarkt-Galerie50667 Köln(in der MayerschenBuchhandlung)

Roncalliplatz, 50667 Kölndirekt neben dem Kölner Dom(im Gebäude des Römisch-Germanischen Museums)

Philharmonie-Hotline0221-280 280

koelner-philharmonie.de

Hotline

Samstag03.03.2012

20:00

Fo

to: Y

ou

ri L

en

qu

ett

e FatouMo Kouyaté git Jean-Alain Hohy b Jean-Baptiste Gbadoe dr Corine Thuy-Thy back vocals Am 26. Februar, 15:00 im Filmforum:

»Sia - Le Rêve Du Python«mit Fatou als SiaEine Veranstaltung von KölnMusik gemeinsam mit Filminitiativ e.V.

Fatoumata Diawara

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