Moses Hess, Die Letzten Philosophen

Embed Size (px)

Citation preview

  • 8/6/2019 Moses Hess, Die Letzten Philosophen

    1/22

    Hess, Moses (1812-1875). Die letzten Philosophen. 1845.

    1/ Les contenus accessibles sur le site Gallica sont pour la plupart des reproductions numriques d'oeuvres tombes dans le domaine public provenant des collections de la

    BnF.Leur rutilisation s'inscrit dans le cadre de la loi n78-753 du 17 juillet 1978 :

    *La rutilisation non commerciale de ces contenus est libre et gratuite dans le respect de la lgislation en vigueur et notamment du maintien de la mention de source.

    *La rutilisation commerciale de ces contenus est payante et fait l'objet d'une licence. Est entendue par rutilisation commerciale la revente de contenus sous forme de produits

    labors ou de fourniture de service.

    Cliquer ici pour accder aux tarifs et la licence

    2/ Les contenus de Gallica sont la proprit de la BnF au sens de l'article L.2112-1 du code gnral de la proprit des personnes publiques.

    3/ Quelques contenus sont soumis un rgime de rutilisation particulier. Il s'agit :

    *des reproductions de documents protgs par un droit d'auteur appartenant un tiers. Ces documents ne peuvent tre rutiliss, sauf dans le cadre de la copie prive, sans

    l'autorisation pralable du titulaire des droits.

    *des reproductions de documents conservs dans les bibliothques ou autres institutions partenaires. Ceux-ci sont signals par la mention Source gallica.BnF.fr / Bibliothque

    municipale de ... (ou autre partenaire). L'utilisateur est invit s'informer auprs de ces bibliothques de leurs conditions de rutilisation.

    4/ Gallica constitue une base de donnes, dont la BnF est le producteur, protge au sens des articles L341-1 et suivants du code de la proprit intellectuelle.

    5/ Les prsentes conditions d'utilisation des contenus de Gallica sont rgies par la loi franaise. En cas de rutilisation prvue dans un autre pays, il appartient chaque utilisateur

    de vrifier la conformit de son projet avec le droit de ce pays.

    6/ L'utilisateur s'engage respecter les prsentes conditions d'utilisation ainsi que la lgislation en vigueur, notamment en matire de proprit intellectuelle. En cas de non

    respect de ces dispositions, il est notamment passible d'une amende prvue par la loi du 17 juillet 1978.

    7/ Pour obtenir un document de Gallica en haute dfinition, contacter [email protected].

    http://www.bnf.fr/pages/accedocu/docs_gallica.htmmailto:[email protected]:[email protected]://www.bnf.fr/pages/accedocu/docs_gallica.htmhttp://gallica.bnf.fr/?lang=enhttp://www.bnf.fr/
  • 8/6/2019 Moses Hess, Die Letzten Philosophen

    2/22

    8606

    uJ, l

  • 8/6/2019 Moses Hess, Die Letzten Philosophen

    3/22

    f

    ~0~

    LETZTEN PHIL030PHEN

    von

    M. ( M o s e s )) H e s s

    DRUCK UND VERLAG VO~ C.A'.LESKE

    Die

    DARMSTADT

    1845

  • 8/6/2019 Moses Hess, Die Letzten Philosophen

    4/22

  • 8/6/2019 Moses Hess, Die Letzten Philosophen

    5/22

    1

    Yt'er nicht bereits die geschichtiiche Entwicklung des Chris_

    tenthums und der deutschen Philosophie hinter sich ha-t, k'onnte

    meinen, die in j'ngster Zeit von den deutschen ~lilosophen ver-

    bffentlichten Schriften seien auf Anstiften der Reaction heraus-

    gegeben. Gelang es mir doch kaum, diese Ansicht einem .anne,

    der fruher selbst an der Spitye der Junghegelianer stand, in

    e~ug aui ~runo uauer auszureden. .nd .lo'i ..

  • 8/6/2019 Moses Hess, Die Letzten Philosophen

    6/22

    ")-1.

    eben so v.enig gelang es den letzten Philosophen, welche auc;i diese un-

    sichtbare Kirche aufhoben, aber an die Steliie des rimmels den "ab-

    soluten Geist", das "Seibstbev/usstsein" und das "Gattungsv.'esen"

    setzten. Alle diese Versuche, den Unterscnie z.vischen den einzelnen

    Menschen und der Menschengattung theoretisch auf?uheben, rnissian~en

    deshalb, weil der einzne Mensch, wenn er auch ..elt und enschheit,Natur und Geschichte erkennt, inder 'irkiichkeit doch nur verein-

    zelter Mensch ist und bleibt, so lange die Verein?elun~ des ~ensc:ien

    nicht praktisch aufgehoben wird. Praktisc-h wird die irennun~ der ~er-

    schen aber nur aui~ehoben durch den Sozialismus; dadurch nmiich, dass

    sie sich vereinigen, in 3-nheinsch~ft l~en und wirken und den Privat-

    erwerb aufgeben. 3o lange sie im wirkiichen, d.h. 1~ ~es~lisch~ft-

    lichen Leben, get rennt, so lange der Unterscnied z~iscaen dera

    Einzelnen und der Menschheit nur theoretsc~, im "Bewusstsein" .~uf-

    ge~oben wird, bleiben nicht nur die Menschen im wirkiichen Leben

    voneinander getrennt, sondern auch der einzelnen Mensc..bleibt in

    seinem "Bewusstsein" getheilt. Er muss sich anders fuhlen und denken,

    as er in der ~irkiichkeit, im Leben ist.- Jie Sehnsucht, als isolirte

    Individuen so zu arerden, wie wir uns fuhlen, vorstellen und denken,

    hat al~e die Illusionen hervorrebracht, welche seit der .i-,ntstehun.r;

    des 'hristenthuas bis heute unsere Kbpfe einnah~en. Anstatt es unsehrlich einzugestehen,dass wir vereinzeit ~ichts, dass .ir nur ~t~as

    werden durch die geselischaftiiche Vereinigung 'nit unseren Neben-en-

    schen, haben wir uns uber unser ~lend hinaussetzen, hinwegschwindein

    wollen, haben wir uns innerhalb der geselischa~tlichen re 7=1 r!j

    du~ch eine bloss theoretische Erkenntniss deificiren, humanisieren,

    vermenschlichen zu kbnnen geglaubt. Wir glaubten eben durch blesses

    Erkennen, durch philosophisches Begreifen,oder

    religibsesnpfinden

    liebende, sittliche, gbttliche, tugendhafte, froa~e, seli~e Nesen yu

    werden- je nachdem wir uns unsere Natur religibs vorstellten oder

    philosophisch dachten- obgleich wir doch im wirkiicnen Leben lieblose,

    elende, gottiose, unselige, getrennte, vereinzelte Egoisten und Un-

    menschen blieb~n.-

    Der Zwiespalt z.ischen Theorie und Praxis, gbttlichem und ~ensch-

    lichen, oder wie man ihn auch sonst noch nennen sag, dieser christ-

    liche Dualismus geht durch die ganze christlich. Zeit hindurch; und

    die modernen, philosophischen, atheistischen "hristen sind ih'n e :)en-

  • 8/6/2019 Moses Hess, Die Letzten Philosophen

    7/22

    -3-

    so unterworfen wie die alten, ~laubi~en ~hris'ten. Jie Qeschichte des

    rnodernen 7hristenthums hatte denselben Verlauf, wie die des lt~n.

    Das all Christenthum musste, weil es eben nur eine lehre, eine Thorie

    war, einen Lehr~rstand, Priesterstand, eine Mirche einsetyen, und dise

    Kirche, einmal ins Leben getreten, Musste entaften, d.h. das ~e~enteil

    dessen werden, wozu sie eingesetzt worden ist. Entstanden, um den

    Zwiespalt zwischen Gottlichewi und Menschlichem, Theorie und Praxis,

    aufzuheben, um die Beit zu Heiligen, zu deificieren, um die Kluit

    zwischen dem Einzelnen und der Gattung, die Feindschaft zwiscnen den

    ~enachen ausyug~leichen, trat dieser Zwiespalt jetzt erst in seiner

    ganzen Schrfe hervor- dem Pfaffenthum ~e~enuber erhob sich die ~ittel-

    alterliche Feudalitat und Leibeigenschaft: der praktische E~oismus

    der '

  • 8/6/2019 Moses Hess, Die Letzten Philosophen

    8/22

    -'1-

    die moderne Kirche, wie die Philosophie die moderne Religion. Dieser

    Sta~t ist selbst nur die Existenzform der Philosophie,wie die Kirche

    nur die Existenzform der religion war.- Aber auch er, der"freie Staat"

    der entstanden ist,um den Zwiespalt der mittelalterlichen .7elt wieder

    auszugleichen,auch er hat nur einen neuen und schrferen Gegensatz

    zwischen Theorie und Praxis ins Leben gerufen,denn er hat nur an die

    Stelle des alten Himmels und der alten Erde einen neuen Hi~mel und ei-

    ne neue rde ges.tzt,nat nur das hr~stenm "i zur ol-.enaun~ ~coracaT

    Der Zwiesp~~t zwischen Theorie und Praxis war durch die

    !)ittelaji.terliche Kirche,durch das ~ittelalterliehe Leben noch nicht

    prinzipiell und allgemein durchgefuhrt..7ie in damaihigen ~ewusstsein

    das gbttliche Jenseite und sottiose Diespeits, so bewe~ten sich auch i~

    damali.gen Leben Pfaf.enthum und Laienthum, ~iterthu~ und

    Leibei~enschaftnoch aus- und nebenf-inander. Eines schloss das ~ndere au.?. Der Lair

    konnte nicht ~ugleich Pfaffe, der Leibeigene nicht zu~&⁣i .lerr sein,

    wie die Erde nicht zu~leich Hi~rnel, wie df Leib nicht ?u~leich ~eist,

    wie der Mensch nicht zugeleich Gott, wie der Ein?&lne nicht zu~leich

    Gattungsmens-h. Das war unc~ristlich; denn das ~hristenttU~, dieser S

    theo retische Pantheis'nus, will ja die Zweiheit ..n der ~in~eit; der

    Gott-Mensch in einer Person ist ja das christliche Ideal. ~an ver-

    suchte s aiso, innerhalb des Christenthums, d.h. theoretipch noch

    einmal, diese Hetzerei zu Stande zu bringen, is wirkiicnen Leben die

    Vereinyelung des ~ensc~en fortbestehen zu lassen und dise einzel~en

    Menschen zu deificiren, zu humanisiren, zu "attun~s~ens~hen yu erheben,

    also die Trennung und Vereinzelung zu sanktionieren, wie 1m Hirn'nel,

    so auf Erden.

    Und siehe da! die ~exerei gelang vollstandi~. Jie seli~en ~ei.ster

    des christlichen nimnels wandeln auf Erden; es sind die "freien Staats-

    b'r~er"! Der Him'nel ist nicht mehr jenseits, ~ondern diesseits,; es

    ist- der"Staat."

    Sind die Staatsburger die v.-irkiichen ~en~chen? Nein, es sind nur

    die Geister der ~irkiichen Nens~hen. Die Leiber dieser ~eister sind

    inder burgerlicnen Gesellachaft.

    Der leiblose Idealismus des christlichen ai~mels ist vom -li~m~l

    auf die Erde gekomen, Staat ~eworden.Aber neben ihm existiert auch

    noch der geistiose Matrialistes der christliche "elt, er existiert

  • 8/6/2019 Moses Hess, Die Letzten Philosophen

    9/22

    ,n1

    'etr,*f-r-:in der burgerlichen Gesellchaft. -Der moderne 3taat hat ':)en Ge~e;satz'

    zwischen der Einze~nen und der Gattung wieder nur verscharft, ja,

    er hat ihn erst zu seiner W6~i~end_un~ gebracht.

    Je hrter, durchgreifender und allgemeiner aber- jetzt der .ide.r-

    spruch zwischen de~ Einzeinen und der Gattung ist, je rnehr ~ensc.ten

    und je gewaltiger all 'enschen von dises -Vidersorucher~rifl-nwerden; desto rascher ist sein geschichtiicner ~erlauf, desto ~rosser

    wird dde Sehnsucht nach einer besseren Wirkii-hkeit, die, ~a sie nichtmehr im Jenseits ~esucht wird, im ~e~enwarti-en ~egelischaftii-h-n I.e-ben erstrebt werden fnuss.Die Versuche, un~ere ~ese~:L=-oha-ft ?u refor-

    nieren, .erden sciante wiederholt, bis sie de~ inneren 'e.usstsein

    entsnrechen~ welches wir vor unserem Leber- haber. In dieser refor~a-torischen oder revolutionren Ze it leben wir jet?t.

    Deutschia~d aber hat es, wie ~esa~t und wie bekannt, in der ..ir~inh-keit nicht ?ua 'todernen freien 3taate ?ebracnt.enn aber diese mo-derne Kirche bei uns nicht praktisch ~ewo~den ist, so bra~hten wir es

    dagegen nach allen Beziehungen zu ihrer theoretiscnen Wirkiichkeit.Die letzten deutscher. ihilosop~en haben sich nur dessnalb emt?weit,weil der Bine das Staatsprinzip ohne bur~erliche Gese~ischaft, der

    andere das Princip d~r burgerlichen Gesel~schaft ohne Staat consquent

    -und der Britte endiich das Ganze, also den Niars~ruch zwisch~n Staat

    1.und bur~erlieher Geselischaft prinzipiell v~rtritt.

    Die Feuerbach'sche "Philosophie der Zukunft*! is~ ni?hts, as eine

    Philosophie der Ge~enwart. Qber einer Ge~enwart, d'e de~ jeutsc~en no~nas Zukunft, as Ideal erscheint. '.Vas in ~nrland, ~rankr-ich, Hord-amerika und anderwarts ~egenwartige Wirkiichkeit ist, der nouerne Staatmit der ih~ ~e~enuberstehe~den, ihn er~n~ende" br-erlichen Gesell-

    schaft, das wird in den Grundsatzen zur ~h&losoDhie der ~ukunft"

    philosophisch, theoretis~h aus~es~rochen. Feuerbacn spri~h~ es z.

    q.us, dass die Philosophie dis solche uberwunden, ne-iert~ ver~irkiicht1werden musse. Aber wie? Uber das '.Vie ist er, wie der moderne Staat

    mit sich seibst im ~iderspruche. Einmal versteht er uni rde;'i"v.'irklichien"

    Menschen den vereinzelten ~enschen der bur~erlichen Geseliscaq.it, unterder "Wirkiichkeit" die "schlechte Wirkiichkeit", mit ihre~ Rechte,mit ihrer Ehe, mit ihrem Ei~enthum einmal huldigt er dem bornierten

    Individualismus, dem praktischen Egoismus ein anderes Ks.l uilizipiert

  • 8/6/2019 Moses Hess, Die Letzten Philosophen

    10/22

    -1)-

    er da~egen den Geselischaftsmenschen, den"GattungsmenscL.n", das

    "Wesen des 'enschen" und ni~TDt an, dass dises '.7esen im (inzeinen

    Menschen, der es eben erkennt, steckte- was Dhilosophischer S~h~indel

    und moderne Staatsv/eiheit ist, da der Ga'ttun~s'~en'h doc. nur 'r~l'j :i h

    ist in einer Geselischaft, in v.'elcher al'e "erischen sich ausbild':n und

    auswirken oder sichbetti~en

    kbnnen.- DieserWiderspruch

    wird rur von

    Sozialismus ~elost, der mit der Verwirkiichang und Ngation der Philo- tsophie Brnst macht, d~ die Philosophie, wie den Staat bei Seite\lie;en

    lasst keine philosophischen ~ucheB uber die ngation der Philosophie

    schreibt und es nicht bloss ausspricht, dass, sondern wie dme

    Philosophie as blosse Lehre ~u negieren und i~ ~eelIschaftIicnen

    Leben gu verwirklichan. Es sind uns aber auch noch aus der philosophi-

    achen Schule consquente Th.eorethiker,d.h.rein theorethische Egoisten

    uberkommen,die aof der ussersten Spitze theorethischer Weissheit

    "einaam" stehen und mit Verachtung von ihrem Himmel herabschauen auf

    das niedere Treiben der praktischen Egoisten,der schlechten "Masse".

    Auf dieser Spitze steht z;B.Bruno ?aQer,etnsam,wie er sagt.ein moderner

    S&ulenheiliger.-Ihn! gegenuber erhob sich in neuester Zeit ein anderer

    der gerade umgekehrt die"Masse",die "schlechte .irklichkeit",den prak-

    tischen Egoismus vertheidigt.Das ist Stirner~der "Einzige";ihn wollen1

    wir jetzt ganz speziell vornehmen.

    1Man sieht es den Beiden letzt~enannten Philoso3h~n schon auf den

    ersten Blich an, dass sie nur die beiden Seiten des auseinnder;erissenen

    Menschen sind. Der "Einsame" und der "Ein~ige" haben sich gegenseiti~, y

    '-ie Staat und burgeiliche Gesellachaft, zur Vorausset?unr, und wir

    mussen, um (en 9Einzigen" zu beleuchten, den 5Einsamen", auch wenn nur

    beilaufig, hinzuziehen.

    Der Religion ist es schon lngst von der Philo.?pphie aelbst nachge-

    wiesen worden, dass in ihren! Hinter~rund der krasseste E~ois~us schiu~-er e.W~s ist aber der philosophische Hu~anis-nus anders, ls kras?er Privat-

    egoismus? Ist der Konsequente Philosoph, wie er in ~runo Bauerers"heint,

    nicht der seibst~enugsaie Egoist, der Binsame, der in seines Seibstbe-

    wusstsein seli~ und all-nac.itig ist? lit er nicht die ganze ~atur und die

    ganze Gattung verschlungen, verzehrt, aufgelbst und verdaut? K~nn er

    nicht so gut wie der from-ne christ, der s in Abendmahl eingenom~en hat,

    getrost aus der schlechten, verworfenen .

  • 8/6/2019 Moses Hess, Die Letzten Philosophen

    11/22

    1-4-Die Verachtung der ..elt der "Masse" ist noch von kelne~ ~irchenv ter

    und keinem Staatsmanne cynischer ausgesprochen ..order., as von inm, de'n

    letzten Philosophen.- Sehr na-t'rlich! Tst doch die "Kriiik" ni'hts

    anderes, as die Hohe StaatsDolizei, welche den ~bbel im Zau'ne h'lt, und

    was hatte diese '~eh'rde :pu tun, wenn es kein ~e~eines, niedertrachti-es

    schlechtes Gesindel gbe~ Ist aber der phiipspphische Humanis'nus derselbe theoretische Eg~'ismus, wie der religibse 'lu~anismus, wie sol''te

    er nicht ~uch den selben praktischen Egoismus i~ Hinterprunde haben?

    -Sowie der Religibse dahinterko~-nt, dass es mit seinem him~lisc-~en Ego-

    ismus, mit seiner Seeligkeit, Nichts sei, wird er ?unacast ein T: r,1

    verfallt er zunachst ganz in den irdischen E~ois~us und erstrebt statt

    seines entausserten theoretis/hen Wesens, statt :jott

  • 8/6/2019 Moses Hess, Die Letzten Philosophen

    12/22

    -8-

    Kurz, der Manuel an "ie.usstsein uber jene 5neue .isheit",alte

    Sundenbev/usstsein tragt allein die Scauld."

    Aiso das "Bewusstsein" ist das ~in?i~e, was noc.i fehit, u~ uns zun

    vollstandigen i;ga)isten zu rnachen und fol~lich den "p'hel aui~u~i&~en".

    Nicht die ge~enseiti~e Entfre~Jun,f:,der ..len-cnen, son'r~ ~o-

    retische Ausdruck dieser Entiremdung: Religion und philosophie nicul; der

    Xrieg Aller ge~en All, aervorgeger'gen aus der Vereinz'elun~ und nt-

    zweiung der Menschen im Leben, sondern das sie begleit'cc '~se Gewiscen

    nicht das Verbrechen nach Cben und das Verbrechen nach Unten, kur?,

    nicht der Egoisius h..t den Pbbel und seine Zwingherren ~ur Zelt gebrqcht,

    sagt Stirner, sondern das "Sundenbewusstsein", welches d-?u ka~, -tr~gt

    allein die Schul!

    'A'enn du ein "'ein ~ebrochen hast, und der Bruch verursachtdir

    3ch'ner?,und der Sundarzt le~t einen Verband u'n den Bruc-, so ist, 'ac unseren

    Philsophen, nicht der ~ruch, sondern die sc~~er?liche ~~olindun~ des

    Bruchs und der Verband die rrsache deines rbels.

    Weil du krank bist, wenn du den ~r~t braucast, daru~ s~~icke nur den

    Arzt fort, wenn du .ieder ~esund werder; ~.il'"s't!

    Das ist die Lo~ik d'r "neuen 'eisheit" .')'ie verraitec sien i')

    1.Ubrigen mit ihr ?

    Kich un~ittelbar, kla~t Stirner, nur ~urcu die ~ac~e kann ~iner den

    Anderen verkurzen, der reiche z~B. cen ~rmen, den unbe'nittc-durc~ d~s

    Geld. Stirner batte nichts an der bestehenden Au?-eutun~ des ~iner; aurc.i

    den Anderen zu tadein, wenn dise gegenseitige ~usbeutung einunnittel-

    bare, personliche ware. Stirner ist nicht des.i~l~ ge~er.die freie

    Konkmrrenz, weil sie Raubmord, sondern nur deshalb, v.eil s~e~ein u~

    mittelbarer Raub~ord ist~.

    Ist aber ver~ittelter Raubmord etwas anderes, as be'usster ~au~-'nord; und h.at Stirner nicht soe~eri erst daruber ~ekla~t~ dass unseren

    Egoisten das egoistische 3ev.usstsein fehie?

    Stirner hat nichts gegen den bestehenden ?rakt.ischen S~ois-nusein?u-

    r

    wenden, as dass ihm das Bev/usstsein" des E~oismus fehie. Es wird 1

    sich zeiegen, dass nicht den bestehenden Egoismus, sondernde'n ~i.nge_

    bildeten Egoisten, das Bewusstsein des Egoismus fehlt.

    Wq.sist zunachst der Bgois~us uberhaupt, und ~orin beste~t

    der Inte;-

    sehied ?wischen dem egoistischen Leben und dem Leben in der Llebe?

    Lieben, schaffen, arjbeiten, ?rodu?ieren, ist unmmttelbarerGenuss;

  • 8/6/2019 Moses Hess, Die Letzten Philosophen

    13/22

    -(

    ich kann nicht lieben, ohne ~u~leich ~u leben, wohi zu leber: ich k'ann

    nicht produzieren, ohnes ?u~leich zu konsumieren, zu ~en-es.?e. ~uc 'r

    Egoist will geniess'n! i Wodurch aiso unterscheidet sich der ~gois-u~ vor

    der Liebe? Dadurch, dass der Egfbist das Leber. onne liepe, Genuss onne

    Arbeit, Xonzumption ohne Production, dass er in~er nur zu sic~i ne~aen

    und nimmer von sich geben, d.h. niemals sich R&R~eben will. As ~gci~tkann ers aber auch nicht; er hat keinen jnhalt und ~uss stets fpe~den

    Inhalt zu erhaschen streben, weil er as Egoist sien selber fre~d gegen-

    uberstehi. Er kann nicht schafi'en, weil er xeinen Inhalt hat. Er -nu"'s

    stets nach Genuss jagen; weil er niemals zu des Lebens Vollgenuss"

    koamt~ und er konmt nicht dazu, weil er ni.;at scnai'ien Kann. "Du schaffst und liebst aiso auch nur de= um des Ger'usses halher?"

    Nein,du

    altklu~es Xind,ich schaffe und liebe

    (eineswege,un

    yugeniessen, sondern liebe aus Liebe, schafie aus 3c~oofrlust, aus Lebens-

    trieb, aus unmittelbarem 1-iaturtrieb.- tenn ich liebe, um zu geniessen,

    dann liebe ich nicht nur nich~,dann geniesse ich auch nicht wie wenn

    ich arbeite, tti~ bin, um etwas zu erwerben, ich nicht nur nient frei

    ttig bin, nicht nur keine Lust und Liebe zur ..rbeit .abe, sondern mir

    in der Tat auch nichts erwerbe: Ich zehre in dieser "~rbeit", in dieser

    l,"Erwerbstatigkeit"nur ~ich seller eauf~.

    Das egoistische Leben ist das mit sich zerfallen~, sich seibst ver-

    1zehrende Leben der Tierwelt. Die Tierweit ist eben die ~qturgesc~icnte

    des T~it sich zerfallenen, sich sel er zerstrendan Lebens uoer~aupt, und 1unsere ~anze bisherige Geschichte ist nichts as die ~eschicute der so-

    zialen Tierwelt.

    Wedurch unterscheidet sich aber die soziale Tmerweit von der Tier-

    welt im Walde?

    Durch nichts, as ihr 8ewusstsein. Die Geschichte der sozialen Tier- 1wwlt ist eben die geschichte des Bewusstseins der T erweit, und ist die

    1letyte Spitze der naturlichen Tterweit das Raubtier, so ist der H~he 1

    punkt der sozialen Tiierweit eben das Bev/usste Raubtier. 1

    Die zivilisierte Barbarei fan~t ~erade da an, wo die.'unzinilisierte 1

    Tierheit aufhbrt. Der ..ilde ist noch das Raubtier, de~ sein entfre~detep

    Leben nur unmittelbar" "personlich", d.h. as naturliches oder leib-

    liches gegenbers'eht, wo~e~en.schon dem ~arbaren sein ~eisti~es Leben a~et;

    nicht minder, as sein leibliches, sein sicntbares Icn (~e~hha~B_

    I_nd ivi~d uum) fremd .~egenube stent.

  • 8/6/2019 Moses Hess, Die Letzten Philosophen

    14/22

    -lo-

    ')-~ {~, "i(~Der bewusste Egoismus hat ebenso seine ~nt'icklun,:3,=scrrLC.'i't~ ~ie ~~r

    unbewusste E~oismus.

    'ie in der l\atur~esch-:chte,so rnusste es ~uch in '.ier Gescuichte der

    Menschheit zur Thierwelt,zu~ ~usein~nderfa~ler; der Gattu'n.r; in leindii-

    che lndividuen,ja~ilieri,3taTtie,Volker,H~s.ren ko~~en;denn dises ~usein-

    anderfallen,diese Entfremdung i.st die erste Existen?l'or'n der Gattun~.Ufn zur Existenz zu ko~~en,muss die Gattung sich ~ndividualisieren.Durc~

    den Ge~ensatz und Kampf der Individuen erwacnte das erste ~ewussts in

    der Menschheit.Das erste Be~usstsein ist das egoistisc.ie.Der L;ensc;i

    konnte nicht anfangen,Ich ?u sagen,ohne sich se.n Du,sein Gter e-o,

    seine Neben~enschen und die Natur,als eine ihm fre'nde und unter U'n-

    standen l'eirtdJi.che M~cut anzuschauen.~it den ersten in .er ~ensca~e~t

    erwachten ~ewusstsein v.'ar diesj~z_i_al_e

    Tier'.veit mit aZ.len i~ren e~o-

    istischen ~e~ierden da.Der einzeine ~ensoh sta~d ehen desh.lh isolicrt

    da,weil in seinei ~e~us~tse~n ail s Andere Ih~ fpe~d ~e~enuber~tand.

    Wie der Egois'nus die ~egenseitige Entfreadun~ der Gattun. ist, so ist

    ~~s 3ewusstsein dieser ntfremdung (d~s egoistische ~ewusstsein) das

    reli~iose Be~usstsein. Die Tierweit i~ .aide hat lediglich desh-~b

    keine Religion, weil ihr das Bewu:stsein ihres Lgoismus, ihrer ~ntire~-

    dung, d.h. weil ihr das Sundenbewusstsein fehit. Das erste Bewusst?ein

    der Menschheit ist das Sundenbewusstsein v.'as aucr. in der 'ythe vom

    "Sundenfall" ausgesprochen ist. Diesess~der Anfan~, die erste Entste-

    hung des "Bev/ussten" Egois'nus.

    Aber w~s den Bin~einen anfanglich freid -'egenuberstand, .;ar zu-

    nachst nur Ein~eines; es waren eben die einzelnen Din~e aus der ~atur,

    die &m ihn umgab, die Mens'hen sowohl, wie die Din~'e, ~ls ein?&lne

    Naturmachte. Je ~ehr er nun kennenlernte, desto mehr erweiterte s 'h

    sein egoistisches, reli~i~ses oder "3'ndenbewusstsein" bis er sichendiich der ~anzen lensc~heit ~e~enuber befand, .o sein ertfre-idetes

    'esen die Menschheit, die ganze Gattung, d.h. sein Gott ~en.~ch, ~ott-

    Mensch, Thnstus, v.'urde.

    Der Egoismus hat keinen Inhalt, sein Inhalt ist ihm entfrerndet, und

    er kann dahpr nur Anderes "ver?ehren", "~eniessen", ni~nt ~nderes

    schaffen. Verzehren kann auc; nur Jer bewuspte E~oist. Selhst der

    Gott ;,ensch Qhristus wird nur"ver?ehrt~ i'Ti Abend~aal"genosB~n."

    Auch der Gattun~smensch "~eist" der ~enschheit/esen" des Menschen,

  • 8/6/2019 Moses Hess, Die Letzten Philosophen

    15/22

    ,1 J,

    1. 1kann vom Egoisten nur erv

  • 8/6/2019 Moses Hess, Die Letzten Philosophen

    16/22

    -12-~tH~in nr r.ge~enseiti~e Ausbeutun~ des !enschen, wird nun 'nit ~ewuastsein und

    'illen ausgefuhrt. Priviligierte Raubereien hbren hier aul'; dj.e zul'alJi;'erS

    Gewaitta.tigkelten sind hier allge~eine ~enschenrec~te ge'orden. Jie r

    Menschenrechte sind die ~leichen "echte aller T erchenEchen~, ~.h. aller

    isolierten sogenannten unabhan~igen, freien Individuen auf das eut-

    ausserte ..eaen Aller; der Krieg ~l~r ge~en .\lle ist san~tioniert.

    D ie f ei er li ch el - Erkiarung der"~enscaenreci-be" ist die feierliche Er-

    klarung, ~e-~j-~ weshalb all R.-ubtiere gleichberecati~t sind. 3ie

    sind es deshalb, sagen die Kons-titutionen der "freien Staaten", 7;eil

    sie as seibststandige freie ~esen, d.h. weil sie as ~misten,~ls

    un~bhangige Individuen, erkannt und 1-esetzlici, anerkannt sind.

    Die"freie Konkurr~ns" unserer 'nodernen Kr~merweit ist nicht nur die

    vollendete Fprm des Haubmorles, sie ist so~leich das vollendete 3e.usst-

    sein der gegenseiti~en ~en~chlichen Intfre~dun~. Die vorhisto:-isc.e

    '"ildheit, die klassische Skiaverei, die romantische Leibei~enschaft v.aren

    noch ihren '.Yesen mehr oder weniger unangemessen, hatten noch beschrankte i

    Gesichtskreise) hatten den Rau~mord nic~t zu dieserAll~emeinheit und

    all~emeinen Gulti~keit unserer Kr"merwelt ~ebracht. De heutjge

    Kra~erweit ist die vermittelte, ihream ~esen entsprechende, "bewusste"

    Ii

    und principielle fpr~ des Egoismus. 1

    Jet?t betreii'en wir auch, was .3tirner, dea der best~~ende ~gois~us

    nicht zusagt, weil e r v er mi tt el t ist, unbewusst will. Es tut uns lei:,

    seine"eisheit", trotz seiner Protestation, freine "all" erkiaren

    zu M]ussen und wir konnen ihm nur den Trost ~eben, dass die kritische

    .Veisheit noch alter ist.

    Was ist die Stirner'sche "neue 'eisheit"?

    Um der religiosen Tierweit zu entko~ien, ruft Stirner aus, wollen

    1wir wieder zur Tierweit zurckkehren: retournons la Rature.

    ~aa will dagegen die "kritische" .teisheit?

    Die 'elt ist eine schlechte "asse", sagt d er n oh en ri est er der

    "Kritik"; sie muss von der Kritik aufgehoben werden. 1~ Hi~~el der Xritik

    sind nur Geister ohne Leiber, einsame, bev.'usste E~oisten, ohne ep-oistische

    Praxis, ohne egoisti~che "edurfnisse.- ~rauche ich euch noen ?u sap-en,

    dass der klassische ~oden dieser einsamen Egoisten ohne e~oisti~~he

    Praxis, dieser seibst~enugsa~en seeli~en E~oisten, der christliche 1

    iiimntel, das~SundIose .Parad_iesist? ..ber ic.. will euch sa~en, 'A'o dieser

    1

  • 8/6/2019 Moses Hess, Die Letzten Philosophen

    17/22

    -1'-

    Garten nit seiner unschuldi-en '~evolkerun~ _irkln~_ ist: Braussen vor

    dem Stadttore.

    Die "Xonsequenz" des "Ein?i~en", rationell usgedrckt, ist der kate-

    gorische Im'oerati~/ Werdet Tiere!

    Die "Konsequens" des "Einsa~en", rationell ~usp-edr'c:t, ist der :ate-

    gori che Imuerativ: .Verdet Pflanzen!

    Das Ideal jtirners ist die bur~~rlic~es ~e~el~~chaf~, welche den .5taat

    die Tierweit, welche die ~flan~enweit z~u sich nim'nt.

    Das Ideal Bauers ist der ~taat, welcher die bur~erliche ~eseliscu~ft

    die Pflanzenweit, welche die die Tierweit in sich aufhebi.

    III;

    Man hat in jungster Zeit bei ur~ so viel vom "leib~efti.er"Il

    Individuum,

    voc wirkiichen "~enschen", von der"Verwirklichun~" der Ide gesoroc~en,

    dass man sich nicht daruber v/ndern darf,wwnn die Kunde davon auc.i n~ch

    Berlin gedrun~en ist und da "philosophische Kb?fe" aus ihrer Seeligkeit

    auf~erutteit hat. $ber die Philosophischen Xb~fe haben die Sache

    philosophisch verstanden. ~llerdings soll das leibl~fti~e Individuu~

    an die Stelle des geisti~en Mens~hen teeten, aher nic~t das sic~ selber

    entfre-ndete, nicht der isolierte, herz- und :&istlose, seelenlose tote

    Leib, v.'ie der Egoist ihn sich ~egenuber stehen h~t, un] i..n z'u" enies~'en"

    Sonst hatten wir nur an der 3telle des ~ntfremdete). ~nsi~tbaren Ic.i.

    d~s entfremdete sichtbare Ich, an der 3telle des Taeoretisc~en den

    praktischen Egois~us statt der Entaeusserung unseres "~eisti 'eTi" die

    Entaeusserung unseres"natuerlichen~ Lebens, statt d-s ".

  • 8/6/2019 Moses Hess, Die Letzten Philosophen

    18/22

    -14-

    So wie die all~ein rnenschlichen Ei~ensc~aften, so l~n~e si

  • 8/6/2019 Moses Hess, Die Letzten Philosophen

    19/22

    ~i':

    wirkiichun~ und ~ethatigun~ unserer Eigenschai'teri et~'as Ander'es, .1s

    die Produktmon unseres Lebens, statt der bisheri~'en ~onsu'nption desselben?

    Der Soc'j.alis'nus lasst den Staat beiseite lie~'en, denn er stent ~uf

    einent gan? anderen "'oden, vo~ Socialis~us kennt Jtirner aber nur die

    ersten Anfang< die noch auf den Voraussetzune-en der Politik und der

    po'itischen Oekonmmie beru

  • 8/6/2019 Moses Hess, Die Letzten Philosophen

    20/22

    -16-

    sie unmenschlich, entmen~cht." -Das ists, ~as jtirner ,n de'c .ium~.nis'nus

    Ausz.usetz.en hat..Yurde der ~unane auch noch in der- ?eld=Erwerb=~aschine

    etwas men'chliches erblicken, sowurde Stirner al''erdin."s in ~etrefi

    seines ~nhalts mit de-n Hu~anismus ubereinsti~~en.

    Der Hu~anis~us ist nach Stirner nicht deshalh ein Irrtnum, .eil er

    den '.enschen nur zum"?rincip"T)acht, d.h; weil er nur die theoretischeAbstraktion des Menschen, aiso eine Illusion zu~ Inhalt hat, sondern desh lo

    weil er (hbrt! hbrt!) unter allen socialtneprien die vollendetste ist,

    weiler Alls entfernt,und entwertet, was den Men.hen vo"n ~enscnen trennt." If

    ";ie k'nnt ihr aahrhafti~ einzig se~n, sciante a~c~ nur ein Zusa~.ienhang

    zwischen Euch noca bestent?"(3.177)

    Um den .iderspruch zwiachen der hunt

  • 8/6/2019 Moses Hess, Die Letzten Philosophen

    21/22

    -17-

    "Vereines von E~'oisten" zu oharakterisieren.

    Unsere ganze bisneri~e Gescnichte aar nients, as die Gesc.:iic.ite von

    egoistischen Vereinen, deren Fruchte die antike 3klavcrei, die ro-ian~~se:

    tische Leibeigenschaft und die moderne, principielle, universel

    Leibeigenschatf und allen b-kannt sind. 1-Jun, hachdem der ~reisl~uf

    dieser egoistischen Vereine beendet, vollendet ist, scula~t der ~OiS-

    !nus in seiner Verzweiflun;; allerlei Com~inationen ~eschich'.licn

    bereits uberwundener Forcer von Asoziationen des ~gois~us noc. einmal vor.

    Die Verzweiflung hat heutzutage scnon mandhen tollen Gedanken zur ~elt

    gebracht. Dass sie aber auch auf den Gedanken ve-l'allen wurde, die

    roheste Form des Egoismud, die 7

  • 8/6/2019 Moses Hess, Die Letzten Philosophen

    22/22

    -18-

    Da er gegen jeden"3eruf", jede "~esti'D-nun. eifert, so sollte ~an

    glauben, eB selbst gusse uber .jede "Besti-nun~ uber jeden "3erul"

    hinaus sein. Er ist aber so v/eni. dass er vielmenr fortwahrend unt&r der

    geaeimen Poli~ei seines kritis~chen ~e_Biss~ns steht. Seine 'nbef~nr-enheit

    ist einem Luf-e, seine Roheit -iffectirt. Er hat die '.Jeisun," der Lritik,

    keinen Theil unseres Ei'ent~ums stabis zerden ?u lasfen und uns nur

    wohl?ufuhlen,im Auflosen", nicht vergessen und bleibt s-te-ts hin er de~

    "Ideal" des Egoismus zuruck. Der E~oist, ruft ih~ fortwahrend sein

    kritisches Cev-'issen ins Gedachtnis zuruc~, darf sica fur Mcnts so sehr

    intctessieren, dass er sich seine-n .egenstande ganz hinc ibt und wie

    Luther ein-nal, ausrufen Mtusste: :Iier steh'1

    ich, ich kann nic;it and&rs!

    Das ist der Ke nspruch aller Besessenen.(S. 80) Jadie"3or.e", es n'cate

    sich in ihm etwas"feBtsetzen", lsst dieses altklu'e ~atur~und nient

    einen Au~enblich in Huhej Es kann seine "Besti~~un~" ils Egoist nie'nals

    erfullan. Es muss sich jeder Zeit fragen:"?olge ic~ ~ir selhst, peiner

    eigenen ~esti~~ung," (S. 223) wenn ich Diesem und ~ene'n mica un~efangen

    hingebe?

    Wir haben schon i's Eingan~e g~sehen, dass Stirner nit den Philosophen

    in dem Satz ubereinstimit: Der einzelne ~ensch i3t die ~attun'. ~ir

    haben ferner ~esehen; dass uer eben so sehr E"oist i?t wie 3tirner,

    und dass dieser eben so sehr Idealist Mie auer ist,- d ss jlirner inseiner ~rutalitat zuletzt doch nur das friediiche Ve itieren 'ncint

    und dass er in ~etzter Instan? von der ~ehei-en ?olizeia~fsic~t der

    "Xritik" nient losko~men kann.- s~~u ..crin unterscheidet sien endiicn

    der egoistische "Einz'ige" vom kritischen "Linsa~en?"-

    Der "Einsa-ae" ist der ~goist mit greisen ~aaren, ein verkindiscnter

    Alter,der"Ein?ige" ist ein altkluges Kind. Jer "Einsame" ist der

    Skiaves aufdem Thro~ne der "Einzi~e"ist der jklaves auf dem 'j.iiro ne

    Der"Einzi";e" ist der Skiave, der seine Kette'! ~ebrqc:ien h~t. -3auer

    hat sich den theoretischen,3tirner den praktischen 'nsinn in den ~opf

    gesetzt.- Vereinigt, wurder sie, wie unsere Zustande und wie ihr

    philosoohischer neprasentant Feuerbacn, tiothwendi,?- eii.er fernern Ent-

    wicklun~ entgegengehen, und n natte die .ioifnun sie ein~l as

    Socialisten auferstehen zu sehen, nachde~ sie der innere ..idersDruch

    aufgerieben.- Getrennt,8~a=s~e wie s~i~ bleiben sie einsa'i,

    einzig, ohne leben, ohne sterben, ohn&~a~f~rptehen ?~ k'nnen. Sie ~indund bleiben .n.losopnen.