57
P Z N SYCHIATRISCHES ENTRUM ORDBADEN Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Heidelberg Mehr im Internet unter: www.pzn-wiesloch.de 1 Bernd Abendschein Dipl. Dipl. - - Psychologe, Psychologe, Psychologischer Psychotherapeut, Psychologischer Psychotherapeut, Systemischer Familientherapeut Systemischer Familientherapeut Psychiatrisches Zentrum Nordbaden Psychiatrisches Zentrum Nordbaden Klinik f Klinik f ü ü r Allgemeinpsychiatrie, r Allgemeinpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik II, Psychotherapie und Psychosomatik II, Station 39 Station 39 M M ü ü tter mit tter mit Borderline Borderline - - Pers Pers ö ö nlichkeitsst nlichkeitsst ö ö rungen: rungen: Effekte einer allgemeinpsychiatrischen Mutter-Kind- Behandlung mit systemtherapeutischem Schwerpunkt

Mütter mit Borderline-Persönlichkeitsstörungen · P Z N SYCHIATRISCHES ENTRUM ORDBADEN Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Heidelberg Mehr im Internet unter: 2 Mutter-Kind-Behandlung

  • Upload
    others

  • View
    4

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

PZ

N

SYCHIATRISCHESENTRUM

ORDBADEN

Akademisches Lehrkrankenhausder Universität Heidelberg

Mehr im Internet unter: www.pzn-wiesloch.de 1

Bernd AbendscheinDipl.Dipl.--Psychologe, Psychologe, Psychologischer Psychotherapeut,Psychologischer Psychotherapeut,Systemischer FamilientherapeutSystemischer Familientherapeut

Psychiatrisches Zentrum Nordbaden Psychiatrisches Zentrum Nordbaden Klinik fKlinik füür Allgemeinpsychiatrie, r Allgemeinpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik II, Psychotherapie und Psychosomatik II, Station 39Station 39

MMüütter mit tter mit BorderlineBorderline--PersPersöönlichkeitsstnlichkeitsstöörungen:rungen:Effekte einer allgemeinpsychiatrischen Mutter-Kind-Behandlung mit systemtherapeutischem Schwerpunkt

PZ

N

SYCHIATRISCHESENTRUM

ORDBADEN

Akademisches Lehrkrankenhausder Universität Heidelberg

Mehr im Internet unter: www.pzn-wiesloch.de 2

MutterMutter--KindKind--BehandlungBehandlung

PZ

N

SYCHIATRISCHESENTRUM

ORDBADEN

Akademisches Lehrkrankenhausder Universität Heidelberg

Mehr im Internet unter: www.pzn-wiesloch.de 3

MutterMutter--KindKind--BehandlungBehandlung

PZ

N

SYCHIATRISCHESENTRUM

ORDBADEN

Akademisches Lehrkrankenhausder Universität Heidelberg

Mehr im Internet unter: www.pzn-wiesloch.de 4

MutterMutter--KindKind--BehandlungBehandlung

PZ

N

SYCHIATRISCHESENTRUM

ORDBADEN

Akademisches Lehrkrankenhausder Universität Heidelberg

Mehr im Internet unter: www.pzn-wiesloch.de 5

MutterMutter--KindKind--BehandlungBehandlung

PZ

N

SYCHIATRISCHESENTRUM

ORDBADEN

Akademisches Lehrkrankenhausder Universität Heidelberg

Mehr im Internet unter: www.pzn-wiesloch.de 6

Seit November 2006 laufende Wirksamkeitsstudie zur Mutter-Kind-Therapie

Patientengruppe:• Mütter mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung

Untersucht wurde:• Symptomatische Belastung der Mutter • Veränderungen in der Mutter-Kind-Beziehung

ÜÜbersichtbersicht

PZ

N

SYCHIATRISCHESENTRUM

ORDBADEN

Akademisches Lehrkrankenhausder Universität Heidelberg

Mehr im Internet unter: www.pzn-wiesloch.de 7

Grundkonzeption der Grundkonzeption der StationStation

• Allgemeinpsychiatrische, psychotherapeutisch aus-gerichtete Station mit sektoriellem Regelversorgungs-auftrag übernahm als zusätzliche Aufgabe die Mutter-Kind-Behandlung.

• Neben einer allgemeinpsychiatrisch-pharmakologischen Behandlung findet ein systemtherapeutischer Ansatz schwerpunktmäßig Anwendung.

• Es können maximal 5 Mütter mit ihren 1-3 Kindern im Vorschulalter und 15-17 Patienten ohne Kinder Aufnahme finden.

• Die Station wird offen geführt.

PZ

N

SYCHIATRISCHESENTRUM

ORDBADEN

Akademisches Lehrkrankenhausder Universität Heidelberg

Mehr im Internet unter: www.pzn-wiesloch.de 8

BehandlungsmodalitBehandlungsmodalitääten ten

• Keine Not-/Akutaufnahmen möglich, nur Elektivaufnahmen nach vormaliger Absprache mit dem Behandler

• Vor Aufnahme i .d. R. Vorgespräch, in dem Behandlungsmodalitäten und Verantwortlichkeiten abgeklärt werden.

• Psychiatrische Erkrankung des Elternteils, kein reiner Begutachtungsauftrag

• Beeinträchtigungen der Mutter-Kind-Interaktion durch die Erkrankung der Mutter

• Die Mutter ist Patientin, die behandelt wird. Voraussetzung Aufnahme ist die Fähigkeit, das Kind zumindest überwiegend versorgen zu können.

• Das Kind ist Gast/Begleitperson.

• Mütter und Kinder erhalten ein eigenes Mutter-Kind-Zimmer mit entsprechender Ausstattung.

PZ

N

SYCHIATRISCHESENTRUM

ORDBADEN

Akademisches Lehrkrankenhausder Universität Heidelberg

Mehr im Internet unter: www.pzn-wiesloch.de 9

Therapeutische Angebote Therapeutische Angebote

• Systemische Einzelpsychotherapie mit Fokus Elternschaft

• Systemische Paar- und Familientherapie

• Behandlung mit Psychopharmaka (insb. Antidepressiva, Neuroleptika, Stimmungsstabilisierer)

• Mutter-Kind-Visite

PZ

N

SYCHIATRISCHESENTRUM

ORDBADEN

Akademisches Lehrkrankenhausder Universität Heidelberg

Mehr im Internet unter: www.pzn-wiesloch.de 10

Therapeutische Angebote Therapeutische Angebote

• Fachtherapien: Bewegungs- und Musiktherapie in Gruppen- und Einzelsetting, Ergo- und Soziotherapie, Sporttherapie, Physiotherapie

• Spezielle Mutter-Kind-Angebote (Müttergruppen, Mutter-Kind-Spielgruppe, Mutter-Kind-Aktivitäten, Einzel-und Gruppengespräche)

• Angebot des Reflecting Teams („Talk im Team“ im multiprofessionellen Team) zu Fragen des Behandlungsverlaufs und der Mutter-Kind-Beziehung

PZ

N

SYCHIATRISCHESENTRUM

ORDBADEN

Akademisches Lehrkrankenhausder Universität Heidelberg

Mehr im Internet unter: www.pzn-wiesloch.de 11

PPäädagogische Madagogische Maßßnahmen nahmen

• Anleitung bei der Ernährung und Pflege des Kindes

• Anregung für eine altersadäquate Beschäftigung mit dem Kind

• Beratung im Hinblick auf Erziehung und kindgerechte Lebensweise nach Entlassung

• Einübung von Techniken des Alltags- und Selbstmanagement

• 2,5 Stunden/Tag Kinderbetreuung mit ergotherapeutischem Schwerpunkt

• Versorgung des Kindes durch Pflegepersonal während Therapiezeiten

• Eltern-Kind-Musikstunde

PZ

N

SYCHIATRISCHESENTRUM

ORDBADEN

Akademisches Lehrkrankenhausder Universität Heidelberg

Mehr im Internet unter: www.pzn-wiesloch.de 12

Systemische Psychotherapie Systemische Psychotherapie bei Persbei Persöönlichkeitsstnlichkeitsstöörungenrungen

• Ausführliche Auftragsklärung incl. intendierter Erwartungsenttäuschung

• Würdigung von Misstrauen und Kritik der Patientin, positive Konnotation von „Therapeutentests“ und Abwertungen, Eingehen auf Ängste und Risiken in der therapeutischen Beziehung

• Betonung von Ressourcen verbunden mit positiver Konnotation und Umdeutung von Verhaltensweisen: – Skepsis und Testen der Grenzen als Schutzmechanismen;

Chronifizierung als Erfahrungswissen;

– das diachrone Entweder-oder-Muster als Hilfe, um Nähe und Distanz zur Umwelt je nach Bedürfnislage herzustellen

PZ

N

SYCHIATRISCHESENTRUM

ORDBADEN

Akademisches Lehrkrankenhausder Universität Heidelberg

Mehr im Internet unter: www.pzn-wiesloch.de 13

Systemische Psychotherapie Systemische Psychotherapie bei Persbei Persöönlichkeitsstnlichkeitsstöörungenrungen

• Alternative, weniger schmerzhafte, lästige oder aufwendige Denk- und Verhaltensalternativen und deren Preis können diskutiert werden

• Rasches Intervenieren, welches sich auf beobachtbares Verhalten und aktuelles Interaktionsgeschehen bezieht

• Haltung der Sympathie gegenüber und Oszillieren zwischen verschiedenen Seiten eines Ambivalenzkonfliktes

• Arbeit mit Humor und (sanfter) Provokation

• Aufbau einer tragfähigen Beziehung mit klaren Grenzen einerseits und Verhandlungsbereitschaft andererseits

PZ

N

SYCHIATRISCHESENTRUM

ORDBADEN

Akademisches Lehrkrankenhausder Universität Heidelberg

Mehr im Internet unter: www.pzn-wiesloch.de 14

DefinitionDefinition „„Emotional instabile Emotional instabile PersPersöönlichkeitsstnlichkeitsstöörung: rung: BorderlineBorderline--TypTyp““ nach DSM IV / ICD 10nach DSM IV / ICD 10

• Verzweifeltes Bemühen, tatsächliches oder vermutetes Verlassenwerden zu vermeiden

• Ein Muster instabiler, aber intensiver zwischenmenschlicher Beziehungen, die durch einen Wechsel zwischen den Extremen der Idealisierung und Entwertung gekennzeichnet sind

• Identitätsstörung: ausgeprägte und andauernde Instabilität des Selbstbildes und der Selbstwahrnehmung

• Impulsivität in mindestens zwei potentiell selbstschädigenden Bereichen (z.B. Geldausgaben, Sexualität, Substanzmittelmissbrauch, rücksichtsloses Fahren, "Fressanfälle")

• Wiederkehrendes suizidales Verhalten, Drohungen oder Selbstverletzungen

PZ

N

SYCHIATRISCHESENTRUM

ORDBADEN

Akademisches Lehrkrankenhausder Universität Heidelberg

Mehr im Internet unter: www.pzn-wiesloch.de 15

DefinitionDefinition „„Emotional instabile Emotional instabile PersPersöönlichkeitsstnlichkeitsstöörung: rung: BorderlineBorderline--TypTyp““ nach DSM IV / ICD 10nach DSM IV / ICD 10

• Affektive Instabilität bei erheblichen Gefühlsschwankungen (bzw. starke zeitweilige Dysphorie, Irritibilität, kurzzeitige Ängste)

• Chronisches Gefühl der inneren Leere

• Unangemessene, starke Wut oder Schwierigkeiten Wut zu kontrollieren (wiederholte Wutausbrüche, ständige Wut, wiederholte Auseinandersetzungen)

• Vorrübergehende, belastungsabhängige paranoide Gedanken und Vorstellungen oder schwere dissoziativeSymptome

PZ

N

SYCHIATRISCHESENTRUM

ORDBADEN

Akademisches Lehrkrankenhausder Universität Heidelberg

Mehr im Internet unter: www.pzn-wiesloch.de 16

MMüütter mit tter mit BorderlineBorderline--PersPersöönlichkeitsstnlichkeitsstöörungenrungen

• Mutterrolle wird als schwierig und beängstigend erlebt

• Probleme, den emotionalen Zustand ihres Kindes zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren

• Kontakt durch Missverständnisse gekennzeichnet oder wird aus Unsicherheit vermieden

• Überforderung durch die Gefühle, die ein abhängiges, hilfloses Kind auslöst

PZ

N

SYCHIATRISCHESENTRUM

ORDBADEN

Akademisches Lehrkrankenhausder Universität Heidelberg

Mehr im Internet unter: www.pzn-wiesloch.de 17

MMüütter mit tter mit BorderlineBorderline--PersPersöönlichkeitsstnlichkeitsstöörungenrungen

Mögliches Interaktionsverhalten zum Kind:

• überstimulierend

• stark wechselnd

• unberechenbar

• emotional unerreichbar

• zurückgezogen

• unempfänglich

PZ

N

SYCHIATRISCHESENTRUM

ORDBADEN

Akademisches Lehrkrankenhausder Universität Heidelberg

Mehr im Internet unter: www.pzn-wiesloch.de 18

Beschreibung der StudieBeschreibung der Studie

• Effekte der Behandlung auf die symptomatische Belastung der Mutter und auf Veränderungen in der Mutter-Kind-Beziehung

• „Therapiepaket“ wird als Ganzes betrachtet

• Bislang 11 Mütter mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung, die sich seit November 2006 mit ihren Kindern auf Station befanden

• 4 verschiedene Erhebungsinstrumente

• Testung kurz nach dem Beginn der Therapie und kurz vor Ende der Therapie mit denselben Erhebungsinstrumenten

PZ

N

SYCHIATRISCHESENTRUM

ORDBADEN

Akademisches Lehrkrankenhausder Universität Heidelberg

Mehr im Internet unter: www.pzn-wiesloch.de 19

ErhebungsinstrumenteErhebungsinstrumente

• Die Symptom – Checklist (SCL – 90 – R) von L.R. Derogatis, dt. Übersetz. FRANKE (2002)

• Der Fragebogen zum Kompetenzgefühl von Eltern (FKE)von GIBAUD – WALLSTON & WANDERSMANN (1978)

• Die Familienbögen (FB)von CIERPKA und FREVERT (1994)

• GARF – Skala(Global Assessment of Relational Functioning Scale, 1996)

PZ

N

SYCHIATRISCHESENTRUM

ORDBADEN

Akademisches Lehrkrankenhausder Universität Heidelberg

Mehr im Internet unter: www.pzn-wiesloch.de 20

Die Symptom Die Symptom –– Checklist von L.R. Checklist von L.R. DerogatisDerogatis (SCL (SCL –– 90 90 –– R)R)

• Die SCL ist ein Selbstratingfragebogen und erlaubt die Erfassung eines breiten Spektrums psychischer Beschwerden.

• Sie bietet einen Überblick über die psychische Symptombelastung einer Person in Bezug auf 9 Skalen:

(1) Somatisierung (SOMA) (2) Zwanghaftigkeit (ZWAN)(3) Unsicherheit im Sozialkontakt (UNSI) (4) Depressivität (DEPR) (5) Ängstlichkeit (ANGS) (6) Feindseligkeit / Aggressivität (AGGR) (7) Phobische Angst (PHOB) (8) Paranoides Denken (PARA)(9) Psychotizismus (PSYC)

+ Ausmaß der Gesamtbelastung (GSI)

PZ

N

SYCHIATRISCHESENTRUM

ORDBADEN

Akademisches Lehrkrankenhausder Universität Heidelberg

Mehr im Internet unter: www.pzn-wiesloch.de 21

Ergebnisse SCLErgebnisse SCL--9090--RR

Interpretation der SCL – 90 – R

• T – Werte zwischen 60 – 64 sind leicht erhöht

• T – Werte zwischen 65 – 69 sind deutlich erhöht

• T – Werte zwischen 70 – 74 sind stark erhöht

• T – Werte zwischen 75 – 80 sind sehr stark erhöht

PZ

N

SYCHIATRISCHESENTRUM

ORDBADEN

Akademisches Lehrkrankenhausder Universität Heidelberg

Mehr im Internet unter: www.pzn-wiesloch.de 22

Darstellung der Darstellung der Ergebnisse SCLErgebnisse SCL--9090--LL

55575961636567697173757779

SOMAZWANG UNSI DEPR ÄNGST AGGR PHOB PARA PSYC GSI

Therapiebeginn

Therapieende75-80: sehr stark erhöht

70-74: stark erhöht

65-69: deutlich erhöht

60-64: leicht erhöht

PZ

N

SYCHIATRISCHESENTRUM

ORDBADEN

Akademisches Lehrkrankenhausder Universität Heidelberg

Mehr im Internet unter: www.pzn-wiesloch.de 23

Interpretation Interpretation Ergebnisse SCLErgebnisse SCL--9090--RR

• Es zeigt sich, dass vor allem die Skalen Zwanghaftigkeit, Unsicherheit im Sozialkontakt, Depressivität und der GSI zu Therapiebeginn T – Werte über 70 erreichen, was einer starken Erhöhung entspricht. Mit 65, 0 ist die Skala Somatisierung am geringsten erhöht, am stärksten der GSI mit 73, 3.

• Bei Therapieende sind nur noch die Skalen Zwanghaftigkeit mit 65,4, Unsicherheit im Sozialkontakt mit 66,0 und Depressivitätmit 65,3 deutlich erhöht. Alle anderen Skalen liegen im Bereich 60 – 64, was einer leichten Erhöhung entspricht.

• Die Skala Somatisierung erreicht mit T – Werten von 59, 0 sogar Werte im unkritischen Bereich.

PZ

N

SYCHIATRISCHESENTRUM

ORDBADEN

Akademisches Lehrkrankenhausder Universität Heidelberg

Mehr im Internet unter: www.pzn-wiesloch.de 24

Ergebnisse SCLErgebnisse SCL--9090--RRSkalen Signifikanz-

niveau (α)Effektstärke (d)

Somatisierung α: 0,001 d: 0,99

Zwanghaftigkeit α: 0,004 d: 0,81

Unsicherheit im Sozialkontakt

α: 0,01 d: 0,78

Depressivität α: 0,007 d: 0,86

Ängstlichkeit α: 0,005 d: 0,71

Aggressivität α: 0,04 d: 0,80

Phobische Angst α: 0,0005 d: 0,72

Paranoides Denken α:0,05 d: 0,46

Psychotizismus α:0,003 d: 0,75GSI α:0,002 d: 0,87

PZ

N

SYCHIATRISCHESENTRUM

ORDBADEN

Akademisches Lehrkrankenhausder Universität Heidelberg

Mehr im Internet unter: www.pzn-wiesloch.de 25

Interpretation Interpretation Ergebnisse SCLErgebnisse SCL--9090--RR

Auf allen Skalen konnten:

• signifikante Unterschiede

• hohe Effektstärken (Ausnahme: Paranoides Denken –hier nur eine mittlere Effektstärke)

und

• klinisch relevante Veränderung festgestellt werden. „Effektstärke“: Maß zur Verdeutlichung einer praktischen Relevanz von signifikantenErgebnissen, Effektstärken werden folgendermaßen bewertet: d von 0,2: kleiner Effekt, d von 0,5: mittlerer Effekt, d von 0,8: großer Effekt

„Klinisch relevante Veränderung“: Symptomatik der behandelten Person oder Gruppe muss nach der Behandlung im Bereich von zwei Standardabweichungen der nicht gestörten Population liegen

PZ

N

SYCHIATRISCHESENTRUM

ORDBADEN

Akademisches Lehrkrankenhausder Universität Heidelberg

Mehr im Internet unter: www.pzn-wiesloch.de 26

Fragbogen zum KompetenzgefFragbogen zum Kompetenzgefüühl hl von Eltern (FKE)von Eltern (FKE)

16 Items auf einer sechsstufigen Skala

• 9 der Items erfassen die Skala Zufriedenheit mit der Elternrolle

• 7 Items die Skala Gefühl der Selbstwirksamkeit

Beide Skalen geben Auskunft über das Selbstwertgefühl von Frauen in ihrer Rolle als Mutter

Besonderes Augenmerk liegt auf Skala Zufriedenheit mit der Elternrolle. Veränderungen durch therapeutische Interventionen sollen auf diesem Wege etwas über Veränderungen in der Mutter-Kind-Beziehungen aussagen.

PZ

N

SYCHIATRISCHESENTRUM

ORDBADEN

Akademisches Lehrkrankenhausder Universität Heidelberg

Mehr im Internet unter: www.pzn-wiesloch.de 27

Ergebnisse FKEErgebnisse FKE

Interpretation des FKE

• Zufriedenheit mit der Elternrolle:

– Gesunde Population: MW: 39, 4 mit s: 6, 5

• Gefühl der Selbstwirksamkeit: – Gesunde Population: MW: 28, 3 mit s: 6, 5

PZ

N

SYCHIATRISCHESENTRUM

ORDBADEN

Akademisches Lehrkrankenhausder Universität Heidelberg

Mehr im Internet unter: www.pzn-wiesloch.de 28

Darstellung Ergebnisse Darstellung Ergebnisse FKEFKE

20

26,5

33

39,5

Zufriedenheit Selbstwirksamkeit

Gesunde PopulationTherapiebeginnTherapieende

PZ

N

SYCHIATRISCHESENTRUM

ORDBADEN

Akademisches Lehrkrankenhausder Universität Heidelberg

Mehr im Internet unter: www.pzn-wiesloch.de

Ergebnisse FKEErgebnisse FKE

Zufriedenheit mit der Elternrolle:• Zu Therapiebeginn fast zwei Standardabweichungen (MW: 28,

8) von der gesunden Population entfernt, zu Therapieendeweniger als eine Standardabweichung (MW: 33, 9).

Gefühl der Selbstwirksamkeit:• Zu Therapiebeginn etwas mehr als eine halbe Standard-

abweichung (MW: 24, 8) von der gesunden Population entfernt, zu Therapieende wird fast der Wert (MW: 27, 2) der gesunden Population erreicht.

PZ

N

SYCHIATRISCHESENTRUM

ORDBADEN

Akademisches Lehrkrankenhausder Universität Heidelberg

Mehr im Internet unter: www.pzn-wiesloch.de

Ergebnisse FKEErgebnisse FKE

30

d: 0, 37α: 0, 246 (n.s.)Gefühl der Selbstwirksamkeit

d: 0, 54α: 0, 02Zufriedenheit mit der Elternrolle

Effektstärke (d)Signifikanzniveau (α)

Skala

PZ

N

SYCHIATRISCHESENTRUM

ORDBADEN

Akademisches Lehrkrankenhausder Universität Heidelberg

Mehr im Internet unter: www.pzn-wiesloch.de

Ergebnisse FKEErgebnisse FKE

• Die Veränderung auf der Skala Zufriedenheit mit der Elternrolle ist statistisch signifikant und klinisch relevant. Mittlere Effektstärken wurden erreicht.

• Die Veränderung auf der Skala Gefühl der Selbstwirksamkeit konnte keine signifikanten Werte erreichen.

• Dieser Effekt ist durch den guten Ausgangswert (halbe Standardabweichung unterhalb der gesunden Population) zu erklären, der den Spielraum positiver Veränderung demzufolge schmal definiert. Ein dementsprechend kleine Effektstärke wurde erreicht.

PZ

N

SYCHIATRISCHESENTRUM

ORDBADEN

Akademisches Lehrkrankenhausder Universität Heidelberg

Mehr im Internet unter: www.pzn-wiesloch.de 32

Die FamilienbDie Familienböögen (FB) 1gen (FB) 1

• Familiendiagnostisches Instrument zur Erfassung von Stärken und Problemen in Familien.

• Aus der subjektiven Sicht eines oder mehrerer Familienmitglieder wird die Familie in drei Modulen als Ganzes, als einzelne Zweierbeziehungen sowie die eigene Stellung in der Familie erfasst.

• Die FB wurde an Müttern mit Kindern in therapeutischen Einrichtungen erprobt und es wurde festgestellt, dass Veränderungen durch therapeutische Interventionen nachweisbar waren.

PZ

N

SYCHIATRISCHESENTRUM

ORDBADEN

Akademisches Lehrkrankenhausder Universität Heidelberg

Mehr im Internet unter: www.pzn-wiesloch.de 33

Die FamilienbDie Familienböögen (FB) 2gen (FB) 2

Die drei Module setzen sich zusammen aus

• Zweierbeziehungsbogen (28 Items), der Beziehungen zwischen bestimmten Dyaden untersucht.

• Selbstberichtsbogen (28 Items), der nach der Funktion des einzelnen Familienmitgliedes in der Familie fragt.

• Allgemeinen Familienbogen (28 Items + 12 Items von den zwei Kontrollskalen), in dem die Familie als Ganzes fokussiert wird. – Dieser kann jedoch nur dann sinnvoll eingesetzt werden kann, wenn

eine Familie über mindestens ein Kind und beide Elternteile definiert werden kann. Da 70 % der untersuchten Mütter allein erziehend sind, wurde der Allgemeine Fragebogen in den Ergebnissen nicht berücksichtigt.

PZ

N

SYCHIATRISCHESENTRUM

ORDBADEN

Akademisches Lehrkrankenhausder Universität Heidelberg

Mehr im Internet unter: www.pzn-wiesloch.de 34

Die FamilienbDie Familienböögen (FB) 3gen (FB) 3

Die Items der 3 Module beziehen sich auf die folgenden sieben Skalen:

(1) Aufgabenerfüllung (AE)

(2) Rollenverhalten (RV)

(3) Kommunikation (KOM)

(4) Emotionalität (E)

(5) Affektive Beziehungsaufnahme (AB)

(6) Kontrolle (K)

(7) Werte und Normen (WN)

+ Kontrollskalen: Soziale Erwünschtheit und Abwehr

PZ

N

SYCHIATRISCHESENTRUM

ORDBADEN

Akademisches Lehrkrankenhausder Universität Heidelberg

Mehr im Internet unter: www.pzn-wiesloch.de 35

Die FamilienbDie Familienböögen (FB) 4gen (FB) 4Das Familienmodell von CIERPKA und FREVERT (1994)

Aufgabenerfüllung

Werte und Normen

Kontrolle

Kommunikation

Affektive Beziehungsaufnahme

Rollenverhalten

Emotionalität

PZ

N

SYCHIATRISCHESENTRUM

ORDBADEN

Akademisches Lehrkrankenhausder Universität Heidelberg

Mehr im Internet unter: www.pzn-wiesloch.de 36

Ergebnisse Ergebnisse FamilienbFamilienböögengen (FB) (FB) ZweierbeziehungsbogenZweierbeziehungsbogen

Interpretation der FB• T – Werte, die niedriger als 50 sind, stehen für Stärken in der

Familie

• T – Werte, die höher als 60 sind, stehen für Schwächen in der Familie

PZ

N

SYCHIATRISCHESENTRUM

ORDBADEN

Akademisches Lehrkrankenhausder Universität Heidelberg

Mehr im Internet unter: www.pzn-wiesloch.de 37

Darstellung Ergebnisse Darstellung Ergebnisse FamilienbFamilienböögengen (FB)(FB)ZweierbeziehungsbogenZweierbeziehungsbogen

45

50

55

60

65

70

75

80

AE RV KOM E AB K WN

TherapiebeginnTherapieende

>60: Schwächen in der Familie

<50: Stärken in der Familie

PZ

N

SYCHIATRISCHESENTRUM

ORDBADEN

Akademisches Lehrkrankenhausder Universität Heidelberg

Mehr im Internet unter: www.pzn-wiesloch.de 38

Ergebnisse FamilienbErgebnisse Familienböögen (FB) gen (FB) ZweierbeziehungsbogenZweierbeziehungsbogen

• Es zeigt sich, dass vor allem die Skalen Aufgabenerfüllung, Kontrolleund Werte und Normen zu Therapiebeginn T – Werte weit über 60 erreichen, was einer starken Erhöhung entspricht. Mit 63, 3 ist die Skala Emotionalität am geringsten erhöht, am stärksten Werte und Normenmit 78, 0.

• Bei Therapieende liegen die Skalen Aufgabenerfüllung mit 59,7 und Rollenverhalten mit 57,4 in der Nahe des „unter 50“ – Bereichs.

• Alle anderen Skalen liegen im Bereich „über 60“, was weiterhin für Schwächen in der Familie spricht.

• Die Skala Emotionalität erreicht mit T – Werten von 66,0 den negativsten Wert.

• Zudem ist Emotionalität die einzige Skala bei der eine Verschlechterung der Mittelwerte von 1. zur 2. Testung aufgetreten ist.

PZ

N

SYCHIATRISCHESENTRUM

ORDBADEN

Akademisches Lehrkrankenhausder Universität Heidelberg

Mehr im Internet unter: www.pzn-wiesloch.de 39

Ergebnisse Ergebnisse FamilienbFamilienböögen gen (FB) (FB) ZweierbeziehungsbogenZweierbeziehungsbogen

d: 1, 05α: 0, 001 Werte und Normen

d: 0, 28α: 0, 206 (n.s.)Kontrolle

d: 0, 18α: 0, 153 (n.s.)Affektive Beziehungsaufnahme

d: 0, 15α: 0, 331 (n.s.)Emotionalität

d: 0, 39α: 0, 039Kommunikation

d: 0, 62α: 0, 005Rollenverhalten

d: 0, 54α: 0, 032Aufgabenerfüllung

EffektstärkeSignifikanzniveauSkala

PZ

N

SYCHIATRISCHESENTRUM

ORDBADEN

Akademisches Lehrkrankenhausder Universität Heidelberg

Mehr im Internet unter: www.pzn-wiesloch.de 40

Ergebnisse FamilienbErgebnisse Familienböögen (FB) gen (FB) ZweierbeziehungsbogenZweierbeziehungsbogen

Statistisch signifikante und klinisch relevante Ergebnisse wurden auf den Skalen:

• Aufgabenerfüllung

• Rollenverhalten

• Kommunikation

• Werte und Normen erreicht.

• Kontrolle

• Affektive Beziehungsaufnahme

Auf diesen sechs Skalen waren die Effektstärken moderat bis hoch.

Auffällig ist die Skala Emotionalität: Hier konnten weder statistisch noch klinisch relevante Veränderungen ermittelt werden

Keine signifikanten, aber klinisch relevante Veränderungen

PZ

N

SYCHIATRISCHESENTRUM

ORDBADEN

Akademisches Lehrkrankenhausder Universität Heidelberg

Mehr im Internet unter: www.pzn-wiesloch.de 41

Ergebnisse FamilienbErgebnisse Familienböögen (FB) gen (FB) SelbstbeurteilungsbogenSelbstbeurteilungsbogen

Auch hier gilt:

• T – Werte, die niedriger als 50 sind, stehen für Stärken in der Familie

• T – Werte, die höher als 60 sind, stehen für Schwächen in der Familie

PZ

N

SYCHIATRISCHESENTRUM

ORDBADEN

Akademisches Lehrkrankenhausder Universität Heidelberg

Mehr im Internet unter: www.pzn-wiesloch.de 42

Darstellung Ergebnisse Darstellung Ergebnisse FamilienbFamilienböögengen (FB) (FB) SelbstbeurteilungsbogenSelbstbeurteilungsbogen

45

50

55

60

65

70

75

80

AE RV KOM E AB K WN

TherapiebeginnTherapieende

>60: Schwächen in der Familie

<50: Stärken in der Familie

PZ

N

SYCHIATRISCHESENTRUM

ORDBADEN

Akademisches Lehrkrankenhausder Universität Heidelberg

Mehr im Internet unter: www.pzn-wiesloch.de 43

Ergebnisse FamilienbErgebnisse Familienböögen (FB) gen (FB) SelbstbeurteilungsbogenSelbstbeurteilungsbogen

• Es zeigt sich, dass vor allem die Skalen Aufgabenerfüllung, Rollenverhalten, Emotionalität, Kontrolle und Werte und Normen zu Therapiebeginn T – Werte weit über 60 erreichen, was einer starken Erhöhung entspricht.

• Mit 58,0 ist die Skala Affektive Beziehungsaufnahme am geringsten erhöht, am stärksten Werte und Normen mit 77,0.

• Bei Therapieende liegen die Skalen Aufgabenerfüllung mit 54,1, Kommunikation mit 54,8 und Affektive Beziehungsaufnahme mit 55,4 in der Nähe des „unter 50“ – Bereichs.

• Alle anderen Skalen liegen im Bereich „über 60“, was weiterhin für Schwächen in der Familie spricht.

• Die Skala Emotionalität erreicht mit T – Werten von 65,7 den negativsten Wert.

PZ

N

SYCHIATRISCHESENTRUM

ORDBADEN

Akademisches Lehrkrankenhausder Universität Heidelberg

Mehr im Internet unter: www.pzn-wiesloch.de 44

Ergebnisse FamilienbErgebnisse Familienböögen gen (FB) (FB) SelbstbeurteilungsbogenSelbstbeurteilungsbogen

d: 0, 65α: 0, 029 Werte und Normen

d: 0, 53α: 0, 073Kontrolle

d: 0, 26α: 0, 220 (n.s.)Affektive Beziehungsaufnahme

d: 0, 33α: 0, 152 (n.s.)Emotionalität

d: 0, 46α: 0, 073Kommunikation

d: 0, 19α: 0, 326 (n.s.)Rollenverhalten

d: 1, 12α: 0, 001Aufgabenerfüllung

EffektstärkeSignifikanzniveauSkala

PZ

N

SYCHIATRISCHESENTRUM

ORDBADEN

Akademisches Lehrkrankenhausder Universität Heidelberg

Mehr im Internet unter: www.pzn-wiesloch.de 45

Ergebnisse FamilienbErgebnisse Familienböögen (FB) gen (FB) SelbstbeurteilungsbogenSelbstbeurteilungsbogen

Statistisch signifikante und klinisch relevante Ergebnisse wurden auf den Skalen:

• Aufgabenerfüllung• Kommunikation• Kontrolle erreicht.

• Werte und Normen

• Rollenverhalten• Affektive Beziehungsaufnahme

Alle signifikanten Skalen haben moderate bis hohe Effektstärken

Die Skala Emotionalität zeigte weder klinisch relevante, noch statistisch signifikante Veränderungen

Signifikanten aber keine klinisch relevante Veränderungen

Keine signifikanten, aber klinisch relevante

Veränderungen

PZ

N

SYCHIATRISCHESENTRUM

ORDBADEN

Akademisches Lehrkrankenhausder Universität Heidelberg

Mehr im Internet unter: www.pzn-wiesloch.de 46

Ergebnisse FamilienbErgebnisse Familienböögen (FB) gen (FB) KontrollskalenKontrollskalen

• Die Analyse der Skalen Soziale Erwünschtheit undAbwehr geben Hinweis darauf, dass die Patientinnen ihre Ergebnisse weder bewusst noch unbewusst manipuliert haben.

• Dass keine signifikanten Ergebnisse auf diesen Skalen zu finden sind, spricht dafür, dass sich das Antwortverhalten der Versuchspersonen zu beiden Messzeitpunkten stark ähnelt.

PZ

N

SYCHIATRISCHESENTRUM

ORDBADEN

Akademisches Lehrkrankenhausder Universität Heidelberg

Mehr im Internet unter: www.pzn-wiesloch.de 47

GARF GARF –– SkalaSkala• Beobachtungsinstrument zur Einschätzung der

Funktionalität von Beziehungssystemen

• Skala wurde entwickelt, um ein Instrument zu besitzen, dass von Familientherapeuten und Forschern eingesetzt werden kann, um das Funktionieren einer Familie oder eines anderen Beziehungssystems zu erfassen.

• Funktionieren einer Familie wird auf hypothetischem Kontinuum von 0 bis 100 eingeschätzt, Kontinuum bezieht sich auf das schwer gestörte Funktionieren (1-20) bis hin zu sehr kompetentem Funktionieren von Familien (81-100).

PZ

N

SYCHIATRISCHESENTRUM

ORDBADEN

Akademisches Lehrkrankenhausder Universität Heidelberg

Mehr im Internet unter: www.pzn-wiesloch.de 48

GARF GARF –– SkalaSkalaDie GARF – Skala setzt sich aus den folgenden vier Subskalen zusammen:

(1) Insgesamt: Globale Einschätzung der folgenden drei Skalen

(2) Problemlösung: Fähigkeit, Ziele und Regeln auszuhandeln / Bewältigung von Routinetätigkeiten / Umgang mit Stress usw.

(3) Organisation: Aufrechterhaltung von interpersonellen Rollen und Subsystemgrenzen / Kontrolle und Verantwortung usw.

(4) Emotionales Klima: Qualität der Sorge für andere / Empathie und Bindung / Respekt und Achtung usw.

Hauptinteresse liegt auf der Skala Emotionales Klima, da dieser Bereich bei Müttern mit der Borderline-Persönlichkeitsstörung als besonders problematisch gilt.

PZ

N

SYCHIATRISCHESENTRUM

ORDBADEN

Akademisches Lehrkrankenhausder Universität Heidelberg

Mehr im Internet unter: www.pzn-wiesloch.de 49

GARFGARF--Skala Skala InterpretationInterpretation

81 – 100: Das Beziehungssystem funktioniert gut.

61 – 80: Das Beziehungssystem funktioniert nicht voll befriedigend. Über eine Zeitspanne hinweg werden viele, aber nicht alle Schwierigkeiten gelöst

41 – 60: Obwohl es gelegentliche Perioden von befriedigendem Zusammenleben gibt, dominieren unbefriedigende und dysfunktionale Beziehungen.

21 – 40: Das Beziehungssystem ist offenbar schwer gestört, Perioden befriedigender Beziehungen sind selten.

01 – 20: Das Beziehungssystem ist so schwer gestört, dass die Kontinuität des Kontakts und der Bindung nicht mehr aufrechterhalten werden kann·

0: Inadäquate Information

PZ

N

SYCHIATRISCHESENTRUM

ORDBADEN

Akademisches Lehrkrankenhausder Universität Heidelberg

Mehr im Internet unter: www.pzn-wiesloch.de 50

Ergebnisse GARFErgebnisse GARF

05

101520253035404550556065707580859095

100

Problemlösung Organisation EmotionalesKlima

Insgesamt

Psychologe Therapiebeginn

Psychologe Therapieende

Ergotherapeutin Therapiebeginn

Ergotherapeutin Therapieende

81-100: Beziehungssystem funktioniert gut

61-80: Beziehungssystem nicht voll befriedigend

41-60: Beziehungssystem ist unbefriedigend

21-40: Beziehungssystem schwer gestört

1-20: Beziehungssystem sehr schwer gestört

0: inadäquate Info

PZ

N

SYCHIATRISCHESENTRUM

ORDBADEN

Akademisches Lehrkrankenhausder Universität Heidelberg

Mehr im Internet unter: www.pzn-wiesloch.de 51

Ergebnisse GARFErgebnisse GARF

• Zu Therapiebeginn liegen die Werte der einzelnen Skalen im Bereich zwischen 21–40, was einem schwer gestörten Beziehungssystem entspricht. Vor allem die Skala Problemlösung erreicht die niedrigsten Werte. Die Skala Emotionales Klima ist am positivsten ausgefallen.

• Am Ende der Therapie erreichen alle Skalen, Werte im Bereich zwischen 41–60, was gelegentlichen Phasen von befriedigendem Zusammenleben entspricht. Im Beziehungssystem dominieren allerdings immer nochdysfunktionale und unbefriedigende Perioden. Auch hier ist die Skala Emotionales Klima mit 50 am wenigsten problematisch.

• Der unkritische Bereich „über 81“ wird auf keiner der Skalen erreicht. Auch Werte „über 61“ werden nicht erreicht.

PZ

N

SYCHIATRISCHESENTRUM

ORDBADEN

Akademisches Lehrkrankenhausder Universität Heidelberg

Mehr im Internet unter: www.pzn-wiesloch.de 52

Ergebnisse GARFErgebnisse GARF

Skala Signifikanzniveau Effektstärke

PSYCHOLOGE Insgesamt α: 0, 000 d: 0, 74

Problemlösung α: 0, 000 d: 0, 88

Organisation α: 0, 003 d: 0, 60

Emotionales Klima

α: 0, 005 d: 0, 56

ERGO-THERAPEUTIN

Insgesamt α: 0, 0005 d: 0, 51

Problemlösung α: 0, 000 d: 0, 66

Organisation α: 0, 000 d: 0, 45

Emotionales Klima

α: 0, 006 d: 0, 50

PZ

N

SYCHIATRISCHESENTRUM

ORDBADEN

Akademisches Lehrkrankenhausder Universität Heidelberg

Mehr im Internet unter: www.pzn-wiesloch.de 53

Ergebnisse GARFErgebnisse GARF

• Auf allen vier Skalen konnten signifikante Veränderungen ermittelt werden.

• Die Effektstärken liegen auf allen Skalen im mittleren bis hohen Bereich.

• Die Interrater – Reliabilität von Ergotherapeutin und Diplom-Psychologe liegt auf allen Skalen über ICC: 0.90 – was einer sehr hohen Übereinstimmung entspricht.

PZ

N

SYCHIATRISCHESENTRUM

ORDBADEN

Akademisches Lehrkrankenhausder Universität Heidelberg

Mehr im Internet unter: www.pzn-wiesloch.de 54

AbschlieAbschließßende Bewertung 1ende Bewertung 1

• Im Rahmen dieser Studie konnte gezeigt werden, dass Mütter mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung vor Therapiebeginn vielfältig belastet sind.

• Durch die Analyse der SCL – 90 – R wurde deutlich, dass Probleme in vielen psychischen Bereichen vorliegen und eine hohe Gesamtbelastung besteht.

• Dass die Rolle als Mutter problematisch empfunden wird, wurde anhand des FKE verdeutlicht.

• Auch dass Schwierigkeiten im Umgang mit dem Kind bestehen, wurde durch die Analyse der FB erkennbar und durch die GARF – Skala noch mal unterstrichen.

PZ

N

SYCHIATRISCHESENTRUM

ORDBADEN

Akademisches Lehrkrankenhausder Universität Heidelberg

Mehr im Internet unter: www.pzn-wiesloch.de 55

AbschlieAbschließßende Bewertung 2ende Bewertung 2

• Die vielen signifikanten Ergebnisse geben Hinweise auf die Wirksamkeit der Mutter-Kind-Therapie im PZN Wiesloch.

• Die Interventionen haben einen augenscheinlichen Effekt auf die komplexe Symptomatik dieser Patienten.

• Neben der Stabilisierung und Stärkung der Patientinnen scheint es gelungen zu sein, die Mutter – Kind – Dyade zu fördern.

PZ

N

SYCHIATRISCHESENTRUM

ORDBADEN

Akademisches Lehrkrankenhausder Universität Heidelberg

Mehr im Internet unter: www.pzn-wiesloch.de 56

AbschlieAbschließßende Bewertung 3ende Bewertung 3

• Trotzdem haben die meisten Skalen auch zu Therapieende keine Werte in unkritischen Bereichen erreicht, sondern Belastungen und Problembereiche bestehen in abgeschwächter Form weiterhin.

• Es kann dennoch als Erfolg interpretiert werden, dass es gelungen ist, die Intensität der Belastung zu verringern. Letztendlich ist es ein Fortschritt, wenn es den Patientinnen möglich wird, einen adäquateren Umgang mit ihrer Erkrankung zu finden.

• Abschließend ist zu sagen, dass gezeigt werden konnte, wie wichtig Einrichtungen und therapeutische Konzepte sind, die eineMutter-Kind-Behandlung für Mütter mit Borderline-Persönlichkeitsstörungen ermöglichen.

PZ

N

SYCHIATRISCHESENTRUM

ORDBADEN

Akademisches Lehrkrankenhausder Universität Heidelberg

Mehr im Internet unter: www.pzn-wiesloch.de 57

InformationenInformationen

Danke an Dipl.-Psych. Hannah Thiel, die durch ihre Diplomarbeit erst vorliegende Studie möglich gemacht hat.

Kontaktadresse:

Dipl.- Psych. Bernd AbendscheinPsychiatrisches Zentrum NordbadenKlinik Allgemeinpsychiatrie 2Station 3969168 WieslochTel.: [email protected]