Nachhaltigkeit im Handel - cr- · PDF fileNachhaltigkeit im Handel Der Einzelhandel übernimmt Verantwortung Der Handel nimmt als drittgrößter Wirtschaftszweig seine Verantwortung

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  • Nachhaltigkeit im Handel Der Einzelhandel bernimmt Verantwortung

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  • Nachhaltigkeit im Handel Der Einzelhandel bernimmt Verantwortung

    Der Handel nimmt als drittgrter Wirtschaftszweig seine Verantwortung

    fr Mensch, Umwelt und Gesellschaft wahr. Die soziale und kologische

    Ausgestaltung der gesamten Lieferkette stellt angesichts global vernetzter

    Mrkte eine zentrale Herausforderung dar. Als Hersteller und Vertreiber

    von Produkten an der Schnittstelle zum Endverbraucher kommt dem

    Einzelhandel eine besondere Rolle fr den nachhaltigen Konsum zu.

    1 ROHSTOFFE 1

    Lebensmittel Nonfood Bio und fair

    2 PRODUKTION 2

    Soziale Verantwortung kologische Verantwortung

    3 HANDEL 3

    Verkaufsflche Grnes Bauen Logistik

    4 KONSUM 4

    Nachhaltige Produkte Ressourcen schonen Gut Informiert

    5 RECYCLING 5

    Abfallmanagement am POS Haushaltsnahe Entsorgung von Verpackungen Elektroaltgerte

    BEGRIFFSERKLRUNGEN 6

    Inhalt

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    NACHHALTIGKEIT IM HANDEL

    1 Rohstoffe

    Anhand von nachprfbaren Kriterien und Standards werden die Beschaffenheit der Rohstoffe, deren Umweltwirkung sowie die Fertigungsbedingungen vor Ort genau kontrolliert. Unser Ziel ist es, dass die Herkunft der Rohstoffe, der verantwortliche Umgang mit Ressourcen und Umwelt sowie die Einhaltung menschenwrdiger Arbeitsbedingungen jederzeit nachvollziehbar sind.

    LebensmittelDie Nachfrage nach Lebensmitteln aus nachhaltiger Herstellung steigt seit Jahren rasant an. Deshalb untersttzt der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) Initiativen fr die nachhaltige Produktion von Rohstoffen wie Kaffee, Kakao, Palml und Blumen sowie von Fisch oder Fleisch. So setzt sich der Handel im Deutschen Kakaoforum e.V. dafr ein, die Lebensumstnde der Kakaobauern und ihrer Familien zu verbessern. Damit heutige und knftige Generationen vom Kaffeeanbau gut leben kn-nen, arbeitet der LEH mit international anerkannten Organisationen zusammen wie zum Beispiel der Rainforest Alliance, Fairtrade, UTZ Certified und Organisationen hinter dem Bio-Siegel. Eine immer grere Rolle gewinnt der Tierschutz. So hat der LEH die Initiative Tierwohl gerndet und setzt sich fr den nachhaltigen Fischfang ein.

    NonfoodDie nachhaltige Herstellung von Baumwolle und Holz sind Schwerpunkte nachhaltiger Rohstoff- erzeugung im Nonfood-Handel. So setzt sich die 2005 grndete Aid by Trade Foundation dafr ein, den Baumwollanbau umweltfreundlicher zu gestalten und zugleich die sozialen Verhltnisse in den Anbaulndern zu verbessern. Das FSC-Siegel garantiert, dass Holzprodukte aus nachhaltig bewirt-schafteten Wldern stammen.

    Bio und fair2015 lag der Bio-Umsatz in Deutschland bei 8,62 Milliarden Euro (7 Prozent des Umsatzes mit Lebens- mitteln) das ist eine Steigerung um rund 11 Prozent gegenber dem Vorjahr. Gemessen am Gesamtumsatz ist Deutschland damit der grte Bio-Markt in Europa. Wer in Deutschland biologisch hergestellte Lebensmittel konsumieren mchte, kommt am Bio-Siegel nicht vorbei. Auf 978 Millionen Euro stieg 2015 der Umsatz mit Fairtrade-Produkten in Deutschland. Fr Produzentenorganisationen in Schwellen- und Entwicklungslndern bedeutet das hhere Verkufe ihrer Rohstoffe unter Fairtrade-Bedingungen. ber den fairen Handel erhalten sie stabile Preise und eine zustzliche Sozialprmie.

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    NACHHALTIGKEIT IM HANDEL

    2 Produktion

    Der Einzelhandel fordert, frdert und kontrolliert die Einhaltung von Standards und spezifischer Kriterien durch seine Lieferanten oder in eigenen Produktionssttten. Qualitt, Sicherheit sowie die soziale und umweltbezogene Unbedenklichkeit sind zentrale Anforderungen an die Produktbeschaffung im Einzelhandel. Unabhngige Prfer kontrollie-ren und dokumentieren die Aktivitten fr hochwertige sowie sozial- und umweltver- trgliche Produkte und Prozesse.

    Soziale VerantwortungDie Handelsunternehmen arbeiten intensiv daran, sichere und faire Arbeitsbedingungen fr die Beschftigten in den Fabriken der Lieferanten sowie fr die eigenen Mitarbeiter sicherzustellen. Als Orientierungsrahmen dienen dabei unter anderem die UN-Leitprinzipien fr Wirtschaft und Menschenrechte, die OECD-Leitlinien fr multinationale Unternehmen und die dreigliedrige ILO- Grundsatzerklrung. Mit der Business Social Compliance Initiative (BSCI) haben Handel und Industrie eine gemeinsame Plattform fr die unterschiedlichen europischen Verhaltens- kodizes und berwachungssysteme sowie die Grundlage fr ein gemeinsames berprfungs-system fr Sozialstandards geschaffen. Kern der BSCI ist die Einhaltung der ILO Kernarbeitsnormen. quivalente Standards wie ETI (Ethical Trading Initiative), ICS (Initiative Clause Sociale), ICTI (International Council of Toy Industry), SA8000 (Social Accountability), FLA (Fair Labor Associati-on), EICC (Electronic Industry Citizenship Coalition) werden ebenfalls von den Handelsunternehmen genutzt.

    kologische VerantwortungDie Vermeidung umwelt- und gesundheitsschdigender Substanzen in der Produktion von Lebens- mitteln und Nonfood-Artikeln ist zentrales Ziel von Umweltmanahmen in der Produktion. So unterschreiten heute die meisten konventionell produzierten Lebensmittel, die ber den Ein-zelhandel vertrieben werden, die gesetzlich vorgeschriebenen Hchstmengen fr Pflanzenschutz-mittelrckstnde. Die europische Chemikalienverordnung REACH wird von den Unternehmen des Einzelhandels umgesetzt. Zahlreiche Unternehmen engagieren sich darber hinaus im Rahmen des Detox-Kampagne von Greenpeace fr die Vermeidung des Einsatzes von gefhrlichen Chemikalien in der Textilproduktion.

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    NACHHALTIGKEIT IM HANDEL

    3 Handel

    Verkaufs- und Lagerflchen sind ein enormer Energie- und Umweltposten im Handel. Der Handel sorgt fr ein nachhaltiges Standortmanagement. Der Handel ist als einer der grten Energieverbraucher in Deutschland Vorreiter eines modernen Energieeffi- zienzmanagements. Seit 1990 konnte er seinen Kohlendioxidaussto halbieren.

    VerkaufsflcheDer Einsatz von Strom und Wrme auf den Verkaufsflchen des Einzelhandels ist eine notwendige Voraussetzung. Nur so knnen Khlketten eingehalten, die Beleuchtung gewhrleistet und fr ein angenehmes Raumklima gesorgt werden.

    Der deutsche Einzelhandel setzt mit konkreten Schritten die Beschlsse des Klimagipfels von Paris um. Elf fhrende Unternehmen des deutschen Einzelhandels kndigten in ihrer Klimaschutzer- klrung 2016 Investitionen von mehr als 370 Millionen Euro in den Klimaschutz an. Durch den Ausbau erneuerbarer Energien, die Nutzung natrlicher Kltemittel und Energieeffizienzmanahmen sparen die Unternehmen zusammen 110 Millionen kg CO ein. Gleichzeitig wird der Strombedarf um jhrlich mehr als 200.000 MWh reduziert. Das entspricht dem privaten Jahresverbrauch einer Grostadt.

    Grnes BauenDer Handel baut nach Mglichkeit klimaneutral. Dieses stellt besondere Anforderungen an die Ge-budehlle und verlangt einen besonders niedrigen Energieverbrauch. Das gelingt durch den Einbau modernster Techniken fr mehr Energieeffizienz und weniger CO-Aussto. Zudem wird Energie ber Photovoltaik- oder Geothermie-Anlagen klimaneutral selbst erzeugt. Der Handel setzt neue Standards fr seine Handelshuser und ist dafr mehrfach ausgezeichnet und zertifiziert worden.

    LogistikDer Handel steht tglich vor der Herausforderung, die Waren kontinuierlich und klimabewusst in die Mrkte zu transportieren. Daher werden ressourcenschonende Transportketten bevorzugt. Beispiel fr das Engagement des Handels ist der Feldtest des ressourcenschonenden Lang-Lkw zur Verringerung des CO-Verbrauchs bei eigenen Transporten und Speditionsauftrgen. Daneben werden wachsende Mobilittsanforderungen der Verbraucher und die verkehrlichen Auswirkungen des E-Commerce bercksichtigt. Die Schaffung einer Ladesuleninfrastruktur auf Handelsparkpltzen fr E-Fahrzeuge gehrt hier ebenso zu den Manahmen wie die geruscharme Nachtanlieferung der Filialen in verkehrs- armen Nebenzeiten. Paketdienstleister bernehmen mit emissionsarmen Fahrzeugen die Auslieferung von Onlinebestellungen durch optimierte Routenplanungen.

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    NACHHALTIGKEIT IM HANDEL

    4 Konsum

    Immer mehr Verbraucher wollen kologisch und sozial verantwortlich konsumieren. Der Einzelhandel stellt sich diesen Kundenwnschen mit einer verantwortlichen Produkt- und Sortimentsgestaltung. Sortimente aus Bio- und fairem Anbau werden inzwischen von allen Vertriebsformaten angeboten. Transparenz ber die Herkunft und Produktionsweise der Produkte spielt fr die Verbraucher eine immer grere Rolle.

    Nachhaltige ProdukteDie Verbraucher achten mehr denn je auf nachhaltige Qualitt, egal ob bei Lebensmitteln, Textilien, Mbeln oder im Elektronikfachgeschft. Bio-Produkte und regionale Lebensmittel stehen fr eine umweltschonende Herstellung. 3.000 Produkte, darunter Kaffee, Kakao oder Bananen, tragen das Fairtrade-Siegel. Viele Unternehmen untersttzen den Aktionsplan des Bndnisses fr nachhaltige Textilien. Ziel ist die sozial und kologisch verantwortliche Textilherstellung.

    Ressourcen schonenDer Einzelhandel untersttzt seine Kunden gezielt bei der Reduzierung ihres Ressourcenverbrauchs und bei der Abfallvermeidung. Das spart Kosten und hilft der Umwelt. So konnte durch die Einrich-tung der Getrenntsammlung die Verwertungsquote fr Verpackungen aus Privathaushalten auf ber 95 Prozent gesteigert werden. Elektroaltgerte und Batterien knnen im Handel zurckgegeben werden, um Umwelteintrge zu vermeiden oder Wertstoffe zurck zu gewinnen. Auch die Menge von Lebensmittelabfllen im Handel konnte deutlich verringert werden. Der umweltschonende Einkauf am POS ist ein weiterer Schwerpunkt: Mit einer freiwilligen Bezahlpflicht fr oder dem vlligen Ver-zicht auf Kunststofftragetaschen will der Handel den Verbrauch weiter drastisch reduzieren.

    Gut informiertEgal ob zu Hause oder im Geschft die Kund