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20. November 2012, Rathaus Kiel
Dokumentation Neue Wege für neue Jobs Was Jobcenter und freie Träger erreichen können
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ProgrammBegrüßung • Dr. Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes
Grußworte• Adolf-Martin Möller, Stadtrat der Landeshauptstadt Kiel• Heinrich Alt, Vorstand Bundesagentur für Arbeit (Grußwort hier nicht dokumentiert)
Impulsreferat: Chancen genutzt? – Sind die Jobcenter für die Chancen und Herausforderungen am Arbeitsmarkt gerüstet?• Dr. Martin Brussig, Leiter der Forschungsabteilung „Arbeitsmarkt – Integration – Mobilität” (AIM) am Institut für
Arbeit und Qualifikation (IAQ), ) der Universität Duisburg-Essen
Arbeitsgruppen / Workshops in 2 Runden
Plenum: Zusammenfassung der Ergebnisse und Schlusswort• Günter Ernst-Basten, Vorstand des Paritätischen Landesverband Schleswig-Holstein
WS 1: Wie Familien umfassend betreut und gefördert werden können: Projekt „Perspektiven für Familien“, Stadt Nürnberg Referent/-in: • Maria Roth, Projektleitung im Projekt „Perspektiven für Familien“ • Stefan Bauer, Koordination im Projekt „Perspektiven für Familien“, Amt für Kinder, Jugendliche und Familien der
Stadt Nürnberg Moderation: 1. Runde: Tina Hofmann; Referentin im Paritätischen Gesamtverband 2. Runde: Simon Hofmann, Referent im Paritätischen Landesverband Schleswig-Holstein
WS 2: Was ältere Langzeitarbeitslose wieder in den Job bringt, Regionalpakte Referent/-innen: • Dr. Dieter Simon, Projektleiter Perspektive 50 plus Beschäftigungspakte für Ältere, gsub – Gesellschaft für soziale
Unternehmensberatung mbH • Barbara Veldten, Bereichsleiterin im Jobcenter Kiel und Paktkoordinatorin im , Projekt 50plus KERNig • Hilka Schwedhelm, JProjektmitarbeiterin im Projekt NETZWERK Ü50, Jobcenter Flensburg Moderation: 1. Runde: Simon Hofmann 2. Runde: Tina Hofmann
WS 3: Wie öffentlich geförderte Beschäftigung zum Erfolgsinstrument werden kann; Projekt „EQuIP – Wir schaffen Arbeit“
Referenten: • Ralf Nuglisch, Teamleiter im Paritätischen Landesverband Baden-Württemberg • Martin Roller, Referent im Paritätischen Landesverband Baden-Württemberg Moderation: 1. Runde: Birgit Beierling, Referentin im Paritätischen Gesamtverband 2. Runde: Robert Günter, Fallmanager im Jobcenter Kiel
WS 4: Was passiert, wenn nichts passiert – was passiert, wenn wir uns ändern? Ideenwerkstatt für Arbeit und Beschäftigung im Jahr 2030
Referentin: • Antje Oltrogge, Referentin im Paritätischen Landesverband Schleswig-Holstein
WS 5: Was passiert, wenn Langzeitarbeitslose Jobs suchen und dabei Selbstwirksamkeit wiederfinden? Projekt „Selbstvermittlungscoaching“
Referent: • Werner Lüttkenhorst, Fachgruppenleiter im Paritätischen Landesverband Nordrhein-Westfalen Moderation: 1. Runde: Robert Günter 2. Runde: Birgit Beierling
Tagungsmoderation: Michael Stremlau, Geschäftsführer des Jobcenters Kiel
Layout: Christine Maier, Der Paritätische Gesamtverbandalle Bilder: © Thomas Pudelko, Der Paritätische Gesamtverband
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Notizen zur Eröffnung der Tagung und Begrüßung durch Dr. Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer im Paritätischen Gesamtverband
Herr Dr. Schneider eröffnet die Tagung verbunden mit einem herzlichen Dank an die Stadt Kiel für die Bereitstellung der außergewöhnlichen Veran-staltungsräume im Rathaus Kiel und richtet diesen Dank an Herrn Stadtrat Möller. Besonders dankt er auch Herrn Alt, Vorstand der Bundesagentur für Arbeit, für sein Kommen und begrüßt für die Mitveranstalter dieser Ko-operationsveranstaltung Herrn Ernst-Basten, Vorstand des Paritätischen Landesverbandes Schleswig-Holstein und Herrn Stremlau, Geschäftsfüh-rer des Jobcenters Kiel.
Im Mittelpunkt der gemeinsamen Tagung steht die Praxis der Arbeitsförderung:
Was können wir gemeinsam tun, um denjenigen Menschen zu helfen, die bislang chancenlos sind? Herr Dr. Schneider ist überzeugt: Für arbeitsmarktferne Menschen benötige man neue Instrumente und Kooperati-onen. Was im Fachjargon gerne als „passgenaue Hilfen“ deklariert wird, greift zu kurz. Denn es muss in erster Linie darum gehen, die Würde der von Arbeitslosigkeit betroffenen Menschen zu bewahren oder wieder aufzubauen. Menschen brauchen reelle Perspektiven und eine realistische Chance auf Arbeit. Nach langer Arbeitslosigkeit wieder in Arbeit zu kommen, bedeutet endlich wieder für sich selbst sorgen und unabhän-gig von staatlichen Fürsorgeleistungen leben zu können. Arbeit zu haben bedeutet in dieser Gesellschaft vielmehr, als Geld zu verdienen. Sie verschafft Status, Lebenschancen und gesellschaftliche Teilhabe. Neben dem formal-rechtlichen Anspruch auf Fürsorgeleistungen gibt es deshalb ein moralisches Recht auf Arbeit.
Gez. Tina Hofmann, 27.11.12
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Grußwort des Sozialdezernenten Stadtrat Adolf-Martin Möller- Es gilt das gesprochene Wort -
Sehr geehrter Herr Dr. Schneider,Sehr geehrter Herr Alt,Sehr geehrter Herr Ernst-Basten,Sehr geehrter Herr Stremlau,
meine sehr geehrten Damen und Herren,
ich freue mich Sie zur Fachtagung „Neue Wege für neue Jobs“ hier in un-serem Kieler Rathaus begrüßen zu können. Es freut mich als Sozialdezer-nent, dass der Paritätische und unser sehr erfolgreiches Kieler Jobcenter gemeinsam diese Tagung gestalten.
Unser Jobcenter ist ein aktiver Bestandteil unserer sozialen Stadt. Wir ver-stehen die Herausforderungen als gemeinschaftliche Aufgabe.
Die Arbeitsmarktreformen haben uns durch die Zusammenlegung von Ar-beitslosenhilfe und Sozialhilfe sehr deutlich gemacht, wie viele Menschen in sehr außergewöhnlichen Um-ständen leben.
Mehr als 50 Prozent Leistungsempfänger der Grundsicherung für Arbeitssuchende in Kiel haben keine Be-rufsausbildung.
Zwischen 62 und 72 Prozent aller Leistungsbezieherinnen und -bezieher in den mittelgroßen Großstädten wie Kiel sind Langzeitbezieher. Sie sind mindestens seit 21 Monaten im Leistungsbezug.
Hinter diesen nüchternen Zahlen stecken viele Einzelschicksale, die sich in viel zu großer Zahl aus eigener Kraft nicht aus ihrer Situation befreien können. In Kiel sind mehr als 23.000 Menschen Grundsicherungs-empfänger. Zusammen mit den Kindern kommen wir auf etwa 33.000 Menschen, die mittel- und langfristig staatliche Leistungen beziehen.
Arbeitslosigkeit ist eine Geißel!
Es sind die einzelnen Menschen – und nicht eine abstrakte Masse von anonymen Arbeitslosen -, die durch Ar-beitslosigkeit von gesellschaftlicher Teilhabe ausgegrenzt werden. Arbeitslose ziehen sich eher zurück, leben mehr oder weniger stark isoliert und sind eher von gesundheitlichen Beeinträchtigungen betroffen.
Deshalb müssen wir uns kümmern. Wir müssen die Biografien verstehen, wir müssen uns für diese Menschen einsetzen und einen wesentlichen Beitrag leisten, sie trotz und gerade wegen ihrer prekären Lebenssituati-on, in die Mitte der Gesellschaft zu holen und dort zu halten. Wer am Rande der Gesellschaft steht, der wird sich eben nicht bei der Feuerwehr, bei den Kirchen, den Wohlfahrtsverbänden oder in nachbarschaftlichen Projekten engagieren. Das dürfen wir nicht zulassen.
Keine Arbeit zu haben ist nicht nur mit dem Angewiesen-Sein auf staatliche Transferleistungen verbunden. In einer Erwerbsarbeitsgesellschaft findet Teilhabe eben auch über Arbeit statt. Anerkennung und persönliche Entwicklungschancen fehlen vielen von Arbeitslosigkeit betroffenen Menschen ebenso wie Tagesstruktur und soziale Kontakte.
Für einen Sozialdezernenten, der in der Stadt Verantwortung für viele Bereiche der kommunalen Daseinsvor-sorge trägt und einen nicht unerheblichen Teil des städtischen Budget benötigt, hat das Thema Langzeitar-beitslosigkeit noch eine zweite Seite: die Kosten.
Wir binden gesamtstaatlich betrachtet eine riesige Summe an Finanzmitteln. Das Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit ermittelte die Kosten der Arbeitslosigkeit für das Jahr
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2007 mit 68 Milliarden Euro. Neben den Transferleistungen sind 48 Prozent dieser Kosten Mindereinnahmen, vorwiegend bei Steuern und Sozialbeiträgen.
Nicht berücksichtigt sind dabei, die sozialen Folgekosten von Armut und Ausgrenzung.
Bei den Herausforderungen, die wir beispielsweise in den Bereichen Bildung, Bekämpfung der Altersarmut und Gestaltung des demographischen Wandels annehmen müssen, können wir es uns nicht mehr leisten, eine solche Summe in die Finanzierung von Arbeitslosigkeit zu stecken.
Die Sanierung öffentlicher Haushalte auf allen staatlichen Ebenen wird zu einem nicht unerheblichen Anteil nur funktionieren können, wenn es uns gelingt, die sozialen Transferleistungen zu begrenzen und zurückzu-fahren.
Und das ist nur möglich, wenn wir alle Menschen befähigen, mit ihrem Können ihren eigenen Lebensunter-halt zu verdienen!
Aber es geht auch darum junge Menschen am Übergang von der Schule in den Beruf erfolgreich zu unter-stützen. Anschlussperspektiven, die unmittelbar in den Ausbildungsmarkt einmünden, müssen organisiert werden. Daher verfolgen wir als Landeshauptstadt Kiel den Weg, diesen Übergang durch kommunale Koordi-nierung und durch die Organisation eines Bildungsbüros zu ebnen. Nur wenn wir erreichen, auch in schwie-rigeren Lebenssituationen gelingende Bildungsprozesse zu ermöglichen, verhindern wir dass Jugendliche auf dem Abstellgleis landen. Daran arbeiten wir als Stadt gemeinsam mit dem Jobcenter, der Arbeitsagentur, den Schulen und den anderen Akteuren am Übergang.
Leider müssen wir wohl davon ausgehen, dass der demographische Wandel das Problem für langzeitarbeits-lose Menschen nicht von allein lösen wird. Menschen, die schon viele Jahre vom Arbeitsmarkt ausgegrenzt sind, finden nicht einfach durch Zuruf der Wirtschaft einen neuen Job, auch wenn dort händeringend nach Fachkräften gesucht wird. Arbeitslose, die schon viele Jahre vom Arbeitsmarkt ausgegrenzt sind, die keinen Berufsabschluss erworben haben, die gesundheitlich beeinträchtigt sind, die vielleicht ein Suchtproblem haben werden nicht Ingenieur oder Facharbeiter. Unsere Erfahrung zeigt: Wir müssen uns kümmern. Der Titel der heutigen Fachtagung „Neue Wege für neue Jobs” macht dafür Mut.
Wir wollen, wir müssen neue Wege für neue Jobs finden und sie auch beschreiten, auch wenn der Weg lang und beschwerlich erscheint.
Die bisherige Zusammenarbeit der Agentur für Arbeit und der Landeshauptstadt Kiel im Jobcenter Kiel zeigt mir eines ganz deutlich: Wenn alle – wie wir in Kiel – guten Willens sind und ihr Know-how und ihre Ressour-cen bündeln, haben wir eine gute Chance, den Marathon, der gelaufen werden muss, auch durchzuhalten
Wir brauchen differenzierte Politikansätze, um die Arbeitsmarktakteure – die Wirtschaft, die Arbeitsagenturen und Jobcenter aber auch die Kommunen – bei ihren Bemühungen für Langzeitarbeitslose zu unterstützen.
Wir in Kiel machen mit!
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Statement BA-Vorstand Heinrich Alt (Auszug)Was kann gegen die verfestigte Langzeitarbeitslosigkeit getan werden?
Es gibt zugegebenermaßen einen hartnäckigen Sockel in der Arbeitslosig-keit, aber grundsätzlich von einer verfestigten Langzeitarbeitslosigkeit zu sprechen ist falsch. Langzeitarbeitslose sind nicht auf einer Schnellstraße in Richtung Beschäftigung, aber eben auch nicht in einer Sackgasse. In den vergangenen fünf Jahren hat sich der Bestand an Langzeitarbeitslosen nahezu halbiert. Der Arbeitsmarkt ist heute deutlich flexibler und dyna-mischer als früher. Sicherlich wird viel diskutiert über Zeitarbeit, befriste-te Beschäftigungen oder den Niedriglohnsektor – aber bei allem für und wider, Langzeitarbeitslose konnten von der höheren Flexibilisierung des Arbeitsmarktes profitieren.
Auch wenn der Sockel bröckelt, kommen wir jetzt natürlich an den harten Kern. Es bleiben diejenigen zurück, bei denen sich durch verschiedenste Problemlagen eine erfolgreiche Integration in naher vielleicht auch in weiter Zukunft nicht abzeichnet. Wir brauchen neue Ideen, neue Wege. Das hat nicht unbedingt etwas mit Geld zu tun sondern damit, wie wir bestehende Strukturen intelligent nutzen und die Profis der Nation ein-binden. Darunter verstehe ich zum Beispiel Politik, Betriebsräte, Kirche oder auch die Wohlfahrtsverbände.
Wie muss Jobvermittlung gestaltet werden, damit Langzeitarbeitslose an einer guten Entwicklung am Arbeits-markt partizipieren?
Wir müssen uns von der Illusion lösen, dass wir mit arbeitsmarktpolitischen Instrumenten jeden Arbeitsu-chenden nach einer gewissen Zeit zu einem voll wettbewerbsfähigen Arbeitnehmer machen können. Es gibt unter den Langzeitarbeitslosen Menschen, die objektiv nie wieder eine durchschnittliche Leistungsfähigkeit erreichen werden. Meine Idee ist es, ihre Marktteilnahme durch einen „Nachteilsausgleich“ zu sichern, mei-netwegen auch dauerhaft. Im Schwerbehindertenrecht haben wir mit dem Minderleistungsausgleich eine ähnliche Lösung gefunden.
Welche Potenziale liegen in der Kooperation zwischen Jobcentern und freien Trägern?
Ich sehe die Herausforderung zunächst in den Jobcentern. Mit guter Beratung, mit der richtigen Strategie, mit einem gemeinsamen Ziel, mit den richtigen Partnern an unsere Seite schaffen wir es, Menschen mit vermeint-lich schwierigen Erwerbsbiografien in Ausbildung und Beschäftigung zu integrieren. Jedes Jahr finden eine Million Menschen den Weg aus der Grundsicherung zurück in die Arbeitsgesellschaft. Und ich sehe ja auch, dass Unternehmen heute deutlich eher bereit sind, eine Herausforderung anzunehmen und sich auch Menschen mit Brüchen im Erwerbsleben, Menschen mit Ecken und Kanten zuwenden. Die Arbeit in den Jobcentern ist heute deutlich professioneller, wir investieren viel in die Beratungskompetenz. Wir arbeiten nicht mehr defizit-orientiert, sondern suchen die Stärken, die Talente, die in jedem Menschen schlummern und versuchen, daran anzusetzen. Diese Art der Weiterentwicklung wünsche ich mir natürlich auch von unseren Partnern.
Wo sind Innovationen nötig?
Wir haben in der Vergangenheit auf dem zweiten Arbeitsmarkt viel experimentiert. All die vielen Programme, von ABM bis zum Ein-Euro-Job, haben dauerhaft nicht die gewünschte Wirkung gezeigt. Das zeigt, es gibt kein Patentrezept. Ich bin kein Fan des sozialen Arbeitsmarktes. Wir müssen darauf hinarbeiten, dass auch Menschen mit größeren Vermittlungshemmnissen eine Chance auf dem regulären Arbeitsmarkt erhalten und nicht in einer Parallelwelt festgehalten werden. Wenn wir Menschen wieder an den Arbeitsmarkt heran-führen wollen, dann geht das nur in der realen Welt, in den Betrieben und Verwaltungen.
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Impulsreferat: Chancen genutzt? – Sind die Jobcenter für die Chancen und Herausforderungen am Arbeitsmarkt gerüstet?• Dr. Martin Brussig, Institut für Arbeit und Qualifikation (IAQ),
Universität Duisburg-Essen
Chancen genutzt? – Sind die Jobcenter für die Chancen und Herausforderungen
am Arbeitsmarkt gerüstet?
Dr. Martin Brussig „Neue Wege für neue Jobs “ – Was Jobcenter
und freie Träger erreichen können Kiel, 20. November 2012
Die Aufgaben der Jobcenter
• Geldleistungen für erwerbsfähige Hilfebedürftige und ihre Haushaltsangehörigen
• Vermittlung in Beschäftigung • Gesellschaftliche Teilhabe von Menschen und Familien im
Leistungsbezug fördern
Chancen genutzt? > Jobcenter brauchen freie Träger für Arbeitsmarktdienstleistungen
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Instrumentenreform 2012: Folgen der Mittelkürzung für die freien Träger
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Neue Aufmerksamkeit für Dienstleistungen am Arbeitsmarkt
• Reforminitiative zu Vergabeverfahren für Arbeitsmarktdienstleistungen durch die BAG Arbeit 2010
• Wachsende Sensibilität bei der BA für die Qualitätsprobleme bei Arbeitsmarktdienstleistungen
• Tarifvertrag für arbeitsmarktpolitisch geförderte Weiterbildung ab 01.08.2012 allgemeinverbindlich (Mindestlohn)
• Renaissance von Tariftreuegesetzen im Beschaffungswesen der Länder
• Aufmerksamkeit der Gewerkschaften
• Europäische Kommission (2011): Grünbuch zur Modernisierung der öffentlichen Vergabepolitik
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Strukturmerkmale der Branche für Arbeitsmarktdienstleistungen
• Größe: <0,5 des BIP, ca. 300.000 bis 400.000 Beschäftigte • Vergleichsweise geringe öffentliche Aufmerksamkeit
• Geringes Ansehen • Permanente kritische Qualitätsdiskussion • Zahlreiche Dach- und Fachverbände
• Markt ist zersplittert • Gewinnorientierte Betriebe konkurrieren mit gemeinnützigen Trägern • Überwiegend kleine Betriebe mit regional begrenztem Tätigkeitsgebiet • Nahezu unüberschaubare fachlich gegliederte Verbandsstrukturen • Betriebe operieren nicht nur im Bereich der Arbeitsmarktdienstleistungen,
sondern auch in anderen Dienstleistungen
• Beschaffung der Arbeitsmarktdienstleistungen über die Regionalen Einkaufszentren bzw. über kommunale Beschaffungsämter
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Entwicklungstrends in der Branche für Arbeitsmarktdienstleistungen
• Vermarktlichung • Vom Zuwendungs- zum Vergabeverfahren • Gutscheinsysteme
• Europäischer Einfluss („negative Integration“) • Laufende Veränderungen der Förderinstrumente • Umstrukturierung im Maßnahmemix • Personalabbau und Insolvenz bei Trägern erscheint als normales
unternehmerisches Risiko • „Erhalt der Trägerlandschaft“ kein Ziel für öffentliche Vergabestellen • Veränderung der Arbeitsteilung zwischen öffentlichen und privaten
Trägern • Arbeitsbedingungen der Beschäftigten, Honorarkräfte, freien Mitarbeiter • Innovationsbremse
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Gestaltungsspielräume
• Unternehmensstrategien: neue Geschäftsmodelle (Rückzug, Spezialisierung, Ausweitung)
• Kontinuität in der Arbeitsmarktpolitik • Weiterentwicklung öffentlich geförderter Beschäftigung • Dezentralisierung und Netzwerkbildung
• Positivbeispiel „50plus – Beschäftigungspakte in den Regionen“
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Zusammenfassung
• Jobcenter brauchen für eine erfolgreiche Arbeit die freien Träger.
• Es gibt eine neue Aufmerksamkeit für die Bedingungen, unter denen freie Träger arbeiten.
• Der dominante Trend im Feld der Arbeitsmarktdienstleistungen ist die Vermarktlichung mit gravierenden Folgen für die freien Träger.
• Für die Chancen die Positivbeispiele studieren!
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Perspektiven für Familien
Modellprojekt der Stadt Nürnberg im Strukturprogramm des Freistaats Bayern Projektpräsentation bei der Fachtagung „Neue Wege für neue Jobs“ 20. November 2012 Maria Roth, Stefan Bauer
Referat V, Perspektiven für Familien
Entstehungsgeschichte
» 2009: Quelle-Insolvenz mit knapp 4.500 neuen Arbeitslosen in
der Region » Anteil der SGB-II-Empfänger sehr hoch in Nürnberg und Fürth » Strukturprogramm der Bayerischen Staatsregierung für
Nürnberg und Fürth » Die Idee zum Projekt: DGB Region Mittelfranken und Stadt
Nürnberg, Referat für Jugend, Familie und Soziales
Ref. V/Persp | Kiel 20.11.2012 2
WS 1: Wie Familien umfassend betreut und gefördert werden können: Projekt „Perspektiven für Familien“, Stadt Nürnberg
• Maria Roth, Projektleitung • Stefan Bauer, Koordination
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Ref. V/Persp | Kiel 20..2012 3
Tut Kindern und Eltern gut!
Projektstruktur
Ref. V/Persp | Kiel 20.11.2012 4
Projektträger: Stadt Nürnberg Referat für Jugend, Familie und Soziales und Amt für Kinder, Jugendliche und Familien – Jugendamt
Projektpartner:
Projektförderung:
Strukturprogramm des Freistaats Bayern für Nürnberg und Fürth
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Projektziele
Ref. V/Persp | Kiel 20.11.2012 5
• Ziel 1: Arbeit
Verfestigte Beschäftigungslosigkeit und Hilfebedürftigkeit durchbrechen und beenden, Beschäftigungsfähigkeit stärken
• Ziel 2: Familie Familien stabilisieren, Bildung, Betreuung und Erziehung von Anfang an unterstützen, gelingendes Aufwachsen ermöglichen
• Ziel 3: Kooperation Zusammenarbeit zwischen SGB II – Beschäftigungsförderung und SGB VIII – Jugendhilfe modellhaft intensivieren, Schnittstellen optimieren, Erkenntnisse für Regelprozesse gewinnen
Zielgruppe
• Nürnberger Bürger im SGB II-Bezug,
• langzeitarbeitslose Elternpaare und Alleinerziehende,
• mit Kindern schwerpunktmäßig bis zwölf Jahren,
• mit unterschiedlichen Vermittlungshemmnissen wie
• geringer beruflicher Qualifikation,
• schlechten Sprachkenntnissen oder
• schwierigen Lebensbedingungen.
Ref. V/Persp | Kiel 20.11.2012 6
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„Beschäftigung und Jugendhilfe im Tandem“
integrierter Ansatz: ganzheitliche Unterstützung der gesamten Familie
Fachkräfte-Tandems Jugendamt/ASD (Familienunterstützung) und Noris-Arbeit gGmbH (Beschäftigung, Qualifizierung)
kollegiale Zusammenarbeit in den Tandems – in einem Büro und mit gemeinsamer Zielsetzung
Berücksichtigung der Wechselwirkungen zwischen Familie und Arbeit
Ref. V/Persp | Kiel 20.11.2012 7
Ablauf 1
Jobcenter weist Familien aus der Zielgruppe zu Ausführliches Erstgespräch mit dem Fachkräfte-Tandem Entscheidung über Teilnahme Freiwilligkeit der Teilnahme Orientierungsphase (max. 6 Wochen):
Profiling, Beratung und Vermittlung in Arbeitsgelegenheiten; individuelle Entwicklungsziele und konkrete Unterstützungsangebote für alle Familienmitglieder werden ermittelt und festgehalten
Ref. V/Persp | Kiel 20.11.2012 8
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Ablauf 2
Beschäftigung: i.d.R. 6 Monate Arbeitsgelegenheit in der Mehraufwandsvariante, anschließend 6 Monate Arbeitsgelegenheit in der Entgeltvariante, ggf. Verlängerung
Qualifizierung und Familienunterstützung: während der gesamten Laufzeit für „beide“ Partner und die Kinder
Vermittlung in den ersten Arbeitsmarkt durch das Jobcenter in Abstimmung mit dem Fachkräfte-Tandem
Nachbetreuung der Familie
Ref. V/Persp | Kiel 20.11.2012 9
Bisherige Projektteilnehmer insgesamt Stand 31. Oktober 2012
Ref. V/Persp | Kiel 20.11.2012 10
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Entwicklung der Teilnehmerzahlen
Ref. V/Persp | Kiel 20.11.2012 11
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Zugewiesene BG
Austritte
insgesamt aufgenommene BG
Absagen
Beschäftigung und Qualifizierung
Ref. V/Persp | Kiel 20.11.2012 12
• Ziel 1: Arbeit Verfestigte Beschäftigungslosigkeit und Hilfebedürftigkeit durchbrechen und beenden, Beschäftigungsfähigkeit stärken
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Entwicklung der geförderten Beschäftigung AGH-M und AGH-E
Ref. V/Persp | Kiel 20.11.2012 13
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100
150
200
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0.20
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2.20
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1.20
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01.0
2.20
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4.20
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01.0
5.20
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01.0
6.20
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01.0
7.20
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Teilnehmer-BG
Teilnehmer(innen) in Agh-M
Teilnehmer(innen) in Agh-E
Öffentlich geförderte Beschäftigung Stand 31. Oktober 2012
Ref. V/Persp | Kiel 20.11.2012 14
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Berufliche Qualifizierung Stand 31. Oktober 2012
Ref. V/Persp | Kiel 20.11.2012 15
Familienunterstützung
Ref. V/Persp | Kiel 20.11.2012 16
• Ziel 2: Familie Familien stabilisieren, Bildung, Betreuung und Erziehung von Anfang an unterstützen, gelingendes Aufwachsen ermöglichen
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Problemlagen bei Projekteintritt (Auswahl)
Erziehung Schwierige finanzielle Situation Starke Verschuldung / Überschuldung Unzureichende Kinderbetreuung Schwierige Schulsituation Partnerschaftsprobleme Psychische Einschränkungen Unpassende Wohnsituation
94 153 90 81 106 55 62 115
Ref. V/Persp | Kiel 20.11.2012 17
Familienunterstützende Angebote
Leistungsangebote aus dem SGB VIII
» §§ 16, 17 und 18 SGB VIII − Schwerpunkt sind die Erziehung und allgemeine Fragen − Intensive Begleitung und Beratung, auch präventiv
» Schnittstelle zu dem ASD-Regelsystem − Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung § 8a SGB VIII − Hilfen zur Erziehung §§ 27 ff SGB VIII − Mitwirkung in gerichtlichen Verfahren nach §§ 50 ff SGB VIII
Ref. V/Persp | Kiel 20.11.2012 18
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Familienunterstützende Angebote
Ref. V/Persp | Kiel 20.11.2012 19
Projektspezifische Angebote (Auswahl): Individuelle Lernförderung: 208 Kinder
Sportvereins-Mitgliedschaften: 238 Personen
Familienwochenenden: 109 Personen
Ausflüge: 96 Personen
Stil- und Typberatung für Frauen: 25 Personen
Familien-Informationsfrühstück: 148 Eltern
Familienpatenschaften: 19 Familien
Lernförderung – Verteilung der Schularten
Ref. V/Persp | Kiel 20.11.2012 20
208 geförderte Kinder / Jugendliche
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Wirkung der Lernförderung
Ref. V/Persp | Kiel 20.11.2012 21
Schuljahre 10/11 und 11/12
Vernetzung der Rechtskreise
Ref. V/Persp | Kiel 20.11.2012 22
• Ziel 3: Kooperation Zusammenarbeit zwischen SGB II – Beschäftigungsförderung und SGB VIII – Jugendhilfe modellhaft intensivieren, Schnittstellen optimieren, Erkenntnisse für Regelprozesse gewinnen
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Vernetzung der Rechtskreise
» Fachkräfte-Tandems im Modellprojekt » Regelmäßiger Erfahrungsaustausch mit Jobcenter » Schlüsselansprechpartner in jeder Jobcenter-Außenstelle » Workshops mit dem DJI » Gemeinsam entwickelte Formulare » Wille und Verantwortung zur Kooperation der jeweiligen
Führungskräfte
Ref. V/Persp | Kiel 20.11.2012 23
Aktuelle Aufgaben
Ref. V/Persp | Kiel 20.11.2012 24
• Übergang von der öffentlich geförderten Beschäftigung in den allgemeinen Arbeitsmarkt gestalten in enger Kooperation mit dem Jobcenter Nürnberg-Stadt
• Übertragung positiver Effekte des Modellprojekts in die Regelstruktur prüfen in enger Kooperation mit dem Allgemeinen Sozialdienst der Stadt Nürnberg und dem Jobcenter Nürnberg-Stadt
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Referat V Perspektiven für Familien Lina-Ammon-Str. 28 90471 Nürnberg
Maria Roth, Stefan Bauer +49 (0)9 11 / 2 31- 14884, - 14883 [email protected] [email protected] http://www.perspektiven.nuernberg.de
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WS 2: Was ältere Langzeitarbeitslose wieder in den Job bringt, Regionalpakte
Vorstellung des Bundesprogramms „Perspektive 50plus“ • Dr. Dieter Simon, gsub – Gesellschaft für soziale Unternehmensberatung mbH
Das Bundesprogramm Perspektive 50plus
Neue Wege in den allgemeinen Arbeitsmarkt für Ältere Langzeitarbeitslose
Kiel, 20.11. 2012 Dr. Dieter Simon gsub mbH
Ziele von Perspektive 50plus
Initiierung und Etablierung von regionalen Netzwerken zu
verbindlichen Paktstrukturen
Entwicklung und Umsetzung passgenauer Ansätze und Strategien für die jeweilige
Region
Sensibilisierung der Unternehmen und der Öffentlichkeit für den
demographischen Wandel
Teilhabe an gesellschaftlichen Gestaltungsprozessen: Grad
der ökonomischen, sozialen und kulturellen Teilhabe der
Zielgruppe erhöhen
Integration älterer LZA in den allgemeinen
Arbeitsmarkt
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Die Prinzipien von Perspektive 50plus
Regionalisierung
Regionale Netzwerke
Vorhaben- und erfolgs-
orientierter Mitteleinsatz
Flexibilität Freiraum Vielfalt
Dialogische Steuerung
Status Sonderprogramm Zielgruppenorientierung
Beteiligte Regionen
01.01.2008 2005-2007
194 GSS 62 Pakte - 93 GSS
01.07.2009 01.01.2010
292 GSS
01.01.2011
78 Pakte - über 400 GSS 349 GSS
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2005 - 2007 Akt: ≈80.000 Int: ≈23.000
2008 Akt: ≈74.000 Int: ≈19.000
2009 Akt: ≈125.000 Int: ≈31.000
2010 Akt: ≈180.000 Int: ≈56.000
2011 Akt: ≈200.000 Int: ≈70.000
Aktivierungen und Integrationen
Gesamt Aktivierungen
≈813.000 Integrationen
≈253.400
2012* Akt: ≈154.000 Int: ≈ 54.400
* Stand 31.10.2012
Aktivitäten der Beschäftigungspakte
Netzwerkarbeit
• Regionale Schlüsselakteure
• Unternehmen • Koordination • Projektmanagement • Zusammenarbeit mit
BMAS und gsub
Aktivierung
• Empowerment / Stärkenansatz
• Einzel- und Gruppencoaching
• Gesundheits-förderung
• Mobilitätsförderung • Qualifizierung /
Praktika
Integration
• Unternehmens-kontakte
• Bewerber- und AG-Orientierung
• Förderung • Nachbetreuung
Öffentlichkeits-arbeit
• Printmedien, Fernsehen, Radio
• Veranstaltungen • Pressekonferenzen • Botschafter • Unternehmen mit
Weitblick
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Im Kern… geht es um die /den Einzelne/n
7
Gemeinsamer Nenner
Alter + LZA
Vielfalt an Teilzielgruppen IMPULS 50plus
Migranten – Gender -Akademiker –– Ü55
Individualität Vielfalt an Lebens- &
Berufsbiografie
8
Zusammenhang von Arbeitslosigkeit & Gesundheit
Quelle: Prof. Dr. Allfons Hollederer: Psychische Gesundheit im Fall von Arbeitslosigkeit in: Praktische Arbeitsmedizin
28
Angebote zur Gesundheitsförderung
9
Physische Angebote Bewegung: • Rückenschule • Gymnastik • Nordic
Walking/Wandern
Psychische Angebote A. Allgemeine • Entspannungs- und
Stressbewältigungskurse (z.B. Yoga, Autogenes Training
B. Spezielle • AmigA; AktivA • Psychosoziale Beratungen • Suchtberatungen
Soziale Angebote • Soziales
Kompetenztraining • Sozialpädagogische
Gruppen- und Einzelberatung
Ernährungsangebote • Ernährungskurse mit praktischen
& erlebnisorientierten Anteilen (gemeinsames Einkaufen, Zubereitung)
Kognitive Angebote
• Gedächtnistraining
Qualifizierung • Ersthelferschein
Zusätzliche Angebote
• Gesundheitscheck • Vorträge • Gesundheitstag
10
Ganzheitlichkeit
Ganzheitlichkeit bezeichnet die Einbeziehung aller Aspekte der Gesundheitsförderung - theoretisch wie praktisch
Ganzheitliches Verständnis
Physische
Angebote Psychische Angebote
Soziale Kompetenz
Kognitive Prozesse Ernährung
Beweglichkeit
Ausdauer
Kräftigung
Koordination
Wohlgefühl
Bestärkung
Selbstbewusstsein
Selbstregulation
Kooperation
Kommunikation
Selbstorganisation
Verantwortung
Denken
Wahrnehmen
Konzentration
Erinnerung
Ernährungswissen
Einkaufen
Kochen
Essverhalten
29
Organisatorische Verankerung Strategische Einbindung
Gesundheitsförderung als integrativer Bestandteil der Aktivierungs- und Integrationsansätze (intern – extern)
Ob Intern oder extern entscheiden die Ressourcen, Fachlichkeit und Strategie der JC
Ziele
Erhöhung der Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit
Verbesserung der Selbstwahrnehmung
Übernahme von Eigenverantwortung
11
12
Professionalität & Überzeugung der Verantwortlichen
Umsetzung durch fachliche & methodische Experten
Überzeugungsfähigkeit & Empathie
Vernetzung und Kooperation mit Experten und Partnern (sozial-psychologische Beratung, Suchtberatung etc.)
Sensibilisierung und Qualifizierung der Berater/-innen/ Coaches/ Arbeitsvermittler/-innen/ Fallmanager/-innen
Qualifizierung und Know-how-Internalisierung
„Selber Mitmachen überzeugt, motiviert und hält fit“
Professionalität der Verantwortlichen
30
13
Voraussetzungen zur Motivation Freiwilligkeit statt Verpflichtung
Überzeugung durch gute Erstinformation bzw. – veranstaltung
Individualität & Diversity im Angebot berücksichtigen Nachhaltigkeit und Wirksamkeit Wünschenswertes Ziel: gesundheitsorientierte Eigenverantwortlichkeit auch nach Projektende
Regelmäßige Reflexions- und Auswertungssequenzen
Nutzung und Einbeziehung bestehender Netzwerke (KK, Vereine)
Initiierung & Unterstützung selbständig organisierter Angebote
Motivation, Nachhaltigkeit und Wirksamkeit
Ein kleines Fazit:
Perspektive 50plus erfindet das arbeitsmarktpolitische Rad nicht neu.
Perspektive 50plus
sorgt für Tiefenschärfe in der Arbeit mit älteren Langzeitarbeitslosen.
Dr. Dieter Simon Projektleiter – gsub mbH [email protected] 030 – 284 09 450
31
WS 2, Praxisprojekt 1: „AmigA – Arbeitsförderung mit gesundheitsbezogener Ausrichtung“ • Hilka Schwedhelm, Jobcenter Flensburg, Projekt NETZWERK Ü50
in Flensburg
AmigA in Flensburg Seite 1
„AmigA“
Arbeitsförderung mit gesundheitsbezogener Ausrichtung
Ziele
Seite 2
Integration in eine Beschäftigung
Verbesserung des Gesundheitszustandes
Verbesserung bzw. Wiederherstellung der Beschäftigungsfähigkeit
AmigA in Flensburg
32
Teilnahmebedingungen
Seite 3
Freiwilligkeit und persönlicher Einsatz Offenheit für die Unterstützung Wunsch, eine Beschäftigung aufzunehmen
AmigA in Flensburg
Ablauf
Seite 4
Informationsgespräch bei Fallmanager
i.d.R. 6-monatige Teilnahme an AmigA
Fallkonferenz
Erstgespräch beim Arzt
Erstgespräch beim Psychologen
Erstgespräch beim
Fallmanager
AmigA in Flensburg
33
Arbeitsförderung in AmigA
Seite 5
intensive Beratung und Begleitung durch Integrationsfachkräfte
bedarfsorientierte Auswahl von Arbeitsförderungsangeboten und Entwicklung beruflicher Perspektiven
(z.B. Arbeitsgelegenheit, Qualifizierung)
AmigA in Flensburg
Gesundheitsförderung in AmigA
Seite 6
Beratungen und Empfehlungen vom AmigA-Arzt und vom AmigA-Psychologen im Verlauf Erstellung eines medizinischen Maßnahmenkataloges, „Lotse“ im Gesundheitssystem, medizinische Lebensstilberatung, „Gesundheitscoach“
AmigA in Flensburg
34
Gesundheitsförderung in AmigA
Seite 7
Gesundheitsförderung (z.B. Rückenschule, Aquagymnastik) §20-Kurse nach SGB V
psychologische Gruppenprogramme (z.B. „Auch Arbeitslosigkeit macht Stress – Depressionen vorbeugen“, „Soziales Kompetenz Training“, „Motivationstraining“) Kooperation mit Beratungsstellen, Kliniken
AmigA in Flensburg
Erfolgsfaktoren
Seite 8
Zeit
Vertrauen/Wertschätzung Individuelle Maßnahmeangebote
Interdisziplinäre Zusammenarbeit
Transparenz
AmigA in Flensburg
35
in Flensburg
Seite 9
AmigA – Beratungszentrum
AmigA in Flensburg
in Flensburg
Seite 10
Wir danken für Ihre Aufmerksamkeit!
AmigA in Flensburg
36
WS 2, Praxisprojekt 2: Was ältere Langzeitarbeitslose wieder in den Job bringt, Regionalpakte • Barbara Veldten, Jobcenter Kiel, Projekt 50plus KERNig
„Neues entdecken und Potentiale entfalten“
■ Wir bündeln unsere Kräfte ► Kooperation der Jobcenter Kiel, Neumünster und Kreis Rendsburg-Eckernförde ► Erschließung der gesamten KERN-Region (Stellen- und Bewerbermarkt) ► Das Team umfasst die Bereichsleitung, zwei Teamleiterinnen, 30 Integrationsfachkräfte sowie ein Kunden- und ein Maßnahmenbüro, gebildet aus den drei Jobcentern. ► Die Kundenbetreuung findet zentral in Kiel, Sophienblatt 74 – 78, 24114 Kiel, statt Das Jobcenter 50plus KERNig ist ausgerichtet auf die besonderen Bedürfnisse und Potentiale von lebenserfahrenen Menschen ab dem 50. Lebensjahr.
37
■ Arbeitgeber sind nicht auf diese Generation vorbereitet ► Vorurteile ► keine altersgerechten Arbeitsplätze ► kein altersgerechtes Lernen ■ Kunden sind nicht auf Arbeit eingestellt ► geringes Selbstwertgefühl ► falsche Vorstellungen vom Arbeitsleben ► gesundheitliche Fehleinschätzung
■ Unser Ansatz: „Aktiv für und mit den KundenInnen“ ► Erschließung des Arbeitsmarktes der gesamten Kernregion ► Optimaler Betreuungsschlüssel zur individuellen Vermittlung und Beratung ► Orientierung an dem Ziel der Integration in den ersten Arbeitsmarkt ► Optimale Betreuung der Zielgruppe „Ältere“ vor dem Hintergrund des demographischen Wandels mit eigenen Angeboten ► Werbung für die Belange dieser Zielgruppe ► Entwicklung neuer Strategien unter Berücksichtigung spezifischer Themen: Gesundheit, „Ältere Ältere“, Migranten, Frauen
http://www.perspektive50plus.de/
http://www.50pluskernig.de/
38
■ Unsere Ideen ► arbeitsmarktorientierte Qualifizierung Pflege ► persönliches Coaching und Beratung Migranten ► Erprobung neuer Ansätze VHS ► Kontaktaufnahme zu potentiellen Arbeitgebern Branchenansprache Börsen Zeitschrift ► Förderung von betrieblichen Praktika ► Unterstützung bei der Erstellung von Bewerbungsunterlagen ► finanzielle Unterstützung bei Anbahnung und Aufnahme sozialversicherungs- pflichtiger Beschäftigung mit differenzierten Eingliederungszuschüssen
Wir erfinden den Arbeitsmarkt nicht
neu, aber wir schärfen
den Blick
■ Gesundheit - Ein wichtiges Thema ►
maslowasche-bedürfnispyramide
Gesundheit
39
Quelle: Limbic (c) map von Hans-Georg Häusel
■ Das Thema Gesundheit im Rahmen von 50plus KERNig ► Fragebogenaktion ► Feststellung von Arbeitsfähigkeit ► Informationsveranstaltungen ► Qualifizierung von MitarbeiterInnen ► Kooperationen mit Institutionen
„Sieh wo sie sind. Und welches ist der nächste kleine mögliche Schritt“ Ruth Cohn
40
■ Kooperationspartner Volkshochschule ► überall vertreten ► breite Angebotspalette ► zeitlich überschaubar ► bietet Themen an, die von den Kunden nachgefragt werden ► Angebot für „Jeden“ ► Nutzbar nach einer Arbeitsaufnahme
■ Drei Schritte Prinzip ► Informationsveranstaltung ► Orientierungsphase ► Gruppenangebot ► Nutzung der Kursangebote ► finanzielle Förderung durch 50plus KERNig ► Information über Angebote außerhalb der VHS ► eigenständige Nutzung ► Restplatzbörse ► reduzierte TeilnehmerInnegebühr ► gesundheitliche Fehleinschätzung
41
■ Erfahrungen ► hoher organisatorischer Aufwand ► TeilnehmerInnen pro Standort 60 ► Begleitung durch Studentinnen im Masterstudiengang und vor allem ► positive Rückmeldungen
■ weitere Informationen ► Fragen dürfen gestellt werden ► rufen Sie uns an 0431- 990 76 200 ► Sie finden uns im ► besuchen Sie uns
Jobcenter 50plus KERNig Sophienblatt 74-78 24114 Kiel
► lesen Sie nach
http://www.50pluskernig.de/
42
■ Aussichten Herr Professor Hüther, Sie sind seit Jahren dem Glück auf der Spur. Deshalb zu Beginn gleich die schwierigste Frage: Was ist Glück für Sie persönlich? Das größte Glück empfinde ich immer dann, wenn es mir gelingt etwas wiederzufinden, was ich eigentlich schon verloren geglaubt habe. Das hat viel mit Sehnsucht zu tun. Immer dann, wenn man wiederfindet, was man verloren geglaubt hat, wird eine Sehnsucht gestillt. Dann entsteht dieses wunderbare Gefühl von Glück. Was haben Sie denn wiedergefunden? Beispielsweise meine eigene Neugier, meine Entdeckerfreude, meine Lust auf das Leben, meine Begeisterung über das, was es in diesem Leben zu erleben gibt. Das ist relativ einfach.
Interview: „Kinderglück“, Hilke Lorenz, Stuttgarter Zeitung mit Professor Gerald Hüther
43
WS 3: Wie öffentlich geförderte Beschäftigung zum Erfolgsinstrument werden kann; Projekt „EQuIP – Wir schaffen Arbeit“
• Ralf Nuglisch, Teamleiter • Martin Roller, Referent im Paritätischen Landesverband Baden-Württemberg
Workshop
Wie öffentlich geförderte Beschäftigung zum Erfolgsinstrument werden kann Projekt „EQuIP – Wir schaffen Arbeit“
Ralf Nuglisch / Martin Roller Der PARITÄTISCHE Baden-Württemberg
Fachtagung Neue Wege für neue Jobs – Was Jobcenter und freie Träger erreichen können
Fachtagung „Neue Wege für neue Jobs“– Kiel – 20.11.2012
Workshop Wie öffentlich geförderte Beschäftigung zum Erfolgsinstrument werden kann Projekt „EQuIP – Wir schaffen Arbeit“
Fachtagung „Neue Wege für neue Jobs“– Kiel – 20.11.2012 Ralf Nuglisch / Martin Roller Der PARITÄTISCHE Baden-Württemberg
Im workshop geht es um die
• Vorstellung des Projekts „EQuIP – Wir schaffen Arbeit“
• als fachlichem und strategischem Ansatz zur Umsetzung
• eines Denkmodells für einen inklusiven sozialen Arbeitsmarkt
Wir freuen uns auf den Austausch mit Ihnen!
44
Fachtagung „Neue Wege für neue Jobs“– Kiel – 20.11.2012 Ralf Nuglisch / Martin Roller Der PARITÄTISCHE Baden-Württemberg
Titel EQuIP – Wir schaffen Arbeit. Europäische Partnerschaft zur Qualifizierung und
Integration mit Perspektive
Laufzeit 01.03.2011 bis 31.08.2013
Projektpartner • Drei Bildungs- und Beschäftigungsträger in Heilbronn, Offenburg und Stuttgart
• Transnationale Partner aus Frankreich und Italien: Envie Strasbourg, CRES Alsace,
URSIEA Alsace, Consorzio Sociale Agora Liguria
Finanzierung Europäischer Sozialfonds und Landesmittel
Projektrahmen
Für Menschen ohne Perspektive auf eine Beschäftigung in einem gewinnorientierten Unternehmen bieten soziale Beschäftigungsunternehmen vollwertige Arbeitsplätze
Leitgedanken
Für eine möglichst effektive Förderung ihrer beruflichen Integration brauchen langzeitarbeitslose Menschen als zentrales Motivationsmoment eine konkrete Perspektive auf eine reguläre, sozialversicherungspflichtige Beschäftigung
In einem inklusiven sozialen Arbeitsmarkt kommen gewinnorientierten und gemeinnützigen Unternehmen spezifische Aufgaben zu, die partnerschaftlich ausgestaltet werden
Ralf Nuglisch / Martin Roller Der PARITÄTISCHE Baden-Württemberg Fachtagung „Neue Wege für neue Jobs“– Kiel – 20.11.2012
45
Leitgedanken
„ Wir tun alles dafür, dass langzeitarbeitslose Menschen eine Beschäftigung in der freien Wirtschaft aufnehmen können. Für diejenigen Menschen, die am allgemeinen Arbeitsmarkt keine Chancen haben, halten wir Strukturen vor, die sinnvolle und nachhaltige sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse für die betroffenen Menschen anbieten.“ (Protokoll Trägerkreis)
Selbstverständnis der im Projekt vertretenen Bildungs- und Beschäftigungsträger
Ralf Nuglisch / Martin Roller Der PARITÄTISCHE Baden-Württemberg Fachtagung „Neue Wege für neue Jobs“– Kiel – 20.11.2012
Zielsetzung
Echte Teilhabe für langzeitarbeitslose Menschen
• Übergangsquote und Nachhaltigkeit des Übergangs von langzeitarbeitslosen Menschen in den ersten Arbeitsmarkt erhöhen
• Das Angebot an sozialversicherungspflichtiger, marktorientierter Beschäftigung in sozialen Beschäftigungsunternehmen (SBU) für diejenigen erweitern, die am regulären Arbeitsmarkt chancenlos sind
• Aufbau eines inklusiven sozialen Arbeitsmarkts in Kooperation mit der freien Wirtschaft
Ralf Nuglisch / Martin Roller Der PARITÄTISCHE Baden-Württemberg Fachtagung „Neue Wege für neue Jobs“– Kiel – 20.11.2012
46
Ralf Nuglisch / Martin Roller Der PARITÄTISCHE Baden-Württemberg
Projektansatz
Programmatik „Drei Bausteine“
Effektiver Einsatz vorhandener Angebote zur Aktivierung und Integration
Sicherung der Nachhaltigkeit von Beschäftigungsverhältnissen
Förderung von vollwertiger Beschäftigung in sozialen Beschäftigungsunternehmen
Echte Teilhabe für lza Menschen in einem inklusiven sozialen Arbeitsmarkt
Fachtagung „Neue Wege für neue Jobs“– Kiel – 20.11.2012
Projektansatz
Ralf Nuglisch / Martin Roller Der PARITÄTISCHE Baden-Württemberg
EQuIP verfolgt seine Ziele und seine Programmatik auf zwei Ebenen
Ebene tn-bezogener Ansatz Aktion 1 „Qualifizieren und Integrieren“
Strukturbezogener Ansatz Aktion 2 „Perspektiven geben“
Zielgruppen Langzeitarbeitslose Menschen älter als 45 Jahre und/oder mit Migrationshintergrund
Arbeitsmarktpolitische Akteure Politik Fachöffentlichkeit
Zielsetzung Integration in reguläre, sv-pflichtige Beschäftigung in der freien Wirtschaft bzw. in SBU
Gemeinsame Gestaltung eines inklusiven sozialen Arbeitsmarkts
Fachtagung „Neue Wege für neue Jobs“– Kiel – 20.11.2012
47
• 380 langzeitarbeitslose Personen und 120 ehemals langzeitarbeitslose Trainees sollen im Projektverlauf beraten, begleitet, qualifiziert, vermittelt und svpf. beschäftigt werden
• 50% der lza. TN sind nach Projektaustritt in reguläre svpf. Beschäftigung integriert
• 50% der Trainees haben 6 Monat nach Projektende eine reguläre, svpf Festanstellung im Unternehmen
Ralf Nuglisch / Martin Roller Der PARITÄTISCHE Baden-Württemberg
Ziele - Aktion 1 – „Qualifizieren und Integrieren“
Fachtagung „Neue Wege für neue Jobs“– Kiel – 20.11.2012
Problemaufriss
Hinweis: Die dargestellten absoluten Werte zu LZA sind Näherungswerte für alle LZA im Land auf der Basis der Anteile der LZA an allen Alo aus dem BA-Fachverfahren; Die BA bezieht in bei ihren Berechnungen / Darstellungen der LZA die Alo der zkT nicht mit ein.
Quelle: Bundesagentur für Arbeit; eigene Darstellung
Ralf Nuglisch / Martin Roller Der PARITÄTISCHE Baden-Württemberg
296.521
258.353
215.938 222.288
63.011 73.915 65.048 64.686
51.675 58.205 51.924 53.205
0
50.000
100.000
150.000
200.000
250.000
300.000
350.000
Sep. 09 Sep. 10 Sep. 11 Sep. 12
Alo alle
LZA alle
LZO SBG II
Fachtagung „Neue Wege für neue Jobs“– Kiel – 20.11.2012
48
Quelle: Bundesagentur für Arbeit; eigene Darstellung
Ralf Nuglisch / Martin Roller Der PARITÄTISCHE Baden-Württemberg
21,3%
28,6% 30,1% 29,1%
8,7%
15,2% 16,3% 12,7%
34,9%
39,9% 40,4% 42,3%
50,0%
56,4% 59,6%
56,6%
0
0,1
0,2
0,3
0,4
0,5
0,6
0,7
Sep.2009 Sep.2010 Sep.2011 Sep.2012
Anteile Arbeitslose im SGB II und Langzeitarbeitslosigkeit in Baden-Württemberg
LZA Alle %
LZA SGB III %
LZA SGB II %
Anteil SGB II anallen Alo
Problemaufriss
Fachtagung „Neue Wege für neue Jobs“– Kiel – 20.11.2012
Hoch individualisierte Form der Leistungserbringung im Übergang von LZA in den Arbeitsmarkt
• Individueller und zielgenauer Vermittlungs-, Begleit- und Qualifizierungsprozess zur Integration in den ersten Arbeitsmarkt
• „Assistierte Beschäftigung“ als Instrument zur nachhaltigen Integration in Betrieben des ersten Arbeitsmarktes
• Vollwertige Beschäftigungsangebote in sozialen Beschäftigungsunternehmen, für Menschen, die am ersten Arbeitsmarkt keine Perspektive haben
Bereitstellung eines sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnisses zu einem frühen Zeitpunkt der Teilnahme
Inhalte - Aktion 1 – „Qualifizieren und Integrieren“
Fachtagung „Neue Wege für neue Jobs“– Kiel – 20.11.2012 Ralf Nuglisch / Martin Roller Der PARITÄTISCHE Baden-Württemberg
49
Ralf Nuglisch / Martin Roller Der PARITÄTISCHE Baden-Württemberg
Ergebnisse - Aktion 1 – „Qualifizieren und Integrieren“
Fachtagung „Neue Wege für neue Jobs“– Kiel – 20.11.2012
ZG B: Trainées: 24
60%
5%
25%
10% Festanstellung
geringf.Beschäftigung
nicht vermittelt
stehen AM nichtzur Verfügung
TN ZG A=langzeitarbeitslose Menschen: 257 Austritte N = 141; davon standen 28 TN dem AM nicht zur Verfügung
55%
4% 2%
5%
14%
20%
svpfl Beschäftigung Ausbildung/Umschulung
selbständig geringf. Beschäftigung
andere E-Maßnahme nicht vermittelt
Aktuell noch im Projekt 5 TN, ausgetreten 19 TN, davon
ZG A: Ort der svpfl. Beschäftigung nach Austritt
14
26%
67%
4% 3%
SBU gewerbl. Unternehmen öffentl. Arbeitgeber Bildungsträger
Ralf Nuglisch / Martin Roller Der PARITÄTISCHE Baden-Württemberg Fachtagung „Neue Wege für neue Jobs“– Kiel – 20.11.2012
Ergebnisse - Aktion 1 – „Qualifizieren und Integrieren“
50
Art der Arbeitsverhältnisse
15
39
12
3
8
Festanstellung (unbef./keine ZA)befristete Beschäftigungbefristet und ZeitarbeitZeitarbeit (unbefristet)
Von 62 TN, die in svpfl Beschäftigung vermittelt wurden, erhielten 62,9 % eine
Festanstellung (unbefristet / keine ZA)
Ralf Nuglisch / Martin Roller Der PARITÄTISCHE Baden-Württemberg Fachtagung „Neue Wege für neue Jobs“– Kiel – 20.11.2012
Ergebnisse - Aktion 1 – „Qualifizieren und Integrieren“
Assistierte Beschäftigung
1
30
8
1 1 1 1
Probezeit abgebrochen - Weiterbetreuungim Projekt
Probezeit abgeschlossen, svpfl beschäftigt
Probezeit abgebrochen, erfolgreich wiedervermittelt
Probezeit abgebrochen, arbeitslos
Probezeit abgebrochen, verstorben
Probezeit abgebrochen, krank
Probezeit abgebrochen, umgezogen
Von 57 assistiert Beschäftigten haben 42 das Projekt beendet. Von 42 ehemaligen TN, die assistiert beschäftigt waren, waren 90,5% bei Projektaustritt svpfl beschäftigt, davon 78,9% mehr als 6 Monate.
Ralf Nuglisch / Martin Roller Der PARITÄTISCHE Baden-Württemberg Fachtagung „Neue Wege für neue Jobs“– Kiel – 20.11.2012
Ergebnisse - Aktion 1 – „Qualifizieren und Integrieren“
51
Merkmale der Teilnehmenden
Migrationshintergrund: 68,7% Migrant/inn/en • Aussiedler/innen: 14,6% • Eu-Ausland: 12,1% • Nicht-EU-Ausland: 40,6% • keine Angabe: 4,1% Alter: 55,2% sind älter als 45 Jahre alt • 18-24 Jahre 3,6% • 25-44 Jahre 41,6% • 45-54 Jahre 37,0% • 55-64 Jahre 18,2%
Dauer Arbeitslosigkeit: 68,2% sind länger als 2 Jahre arbeitslos (ZG A) • Weniger als 1 Jahr 8,6% • 1-2 Jahre 23,1% • 2-5 Jahre 29,8% • 5-10 Jahre 28,2% • mehr als 10 Jahre 10,2%
Ralf Nuglisch / Martin Roller Der PARITÄTISCHE Baden-Württemberg Fachtagung „Neue Wege für neue Jobs“– Kiel – 20.11.2012
Ergebnisse - Aktion 1 – „Qualifizieren und Integrieren“
Bewertung der Angebote seitens der TN
N=46 (24 Frauen, 22 Männer)
Antwort: ja oder eher ja 91,3%
82,6%
89,1%
71,7%
65,2%
78,3%
84,8%
78,3%
82,6%
71,7%
51,1%
100%
82,6%
0,0% 20,0% 40,0% 60,0% 80,0% 100,0% 120,0%
Insgesamt zufrieden
es hat sich gelohnt
bewußt, Ziel frühzeitig AP in Aussicht stellen
Zuversicht auf AP gestärkt
Motivation z. TN an Quali und Beratung erhöht
eigene beruf. Vorstellung berücksichtigt
persönl. Situation berücksichtigt
gute Beratung über berufl. Möglichkeiten
Gute Unterstützung im Bew.Verf.
zielorientierte Quali
Vermittlung - AP
AP entsprach Vorstellungen
Nachbetreuung hilfreich
Ralf Nuglisch / Martin Roller Der PARITÄTISCHE Baden-Württemberg Fachtagung „Neue Wege für neue Jobs“– Kiel – 20.11.2012
Ergebnisse - Aktion 1 – „Qualifizieren und Integrieren“
52
• Gewinnung von Arbeitsplätzen für die Zielgruppe durch Förderung der Nachfrage und der Akzeptanz privatwirtschaftlicher Unternehmen an das Dienstleistungsangebot der SBU
• Nachhaltige Aufstellung von SBU als vollwertigem Akteur in einem inklusiven sozialen Arbeitsmarkt
• Wege zu einer sozial verantwortlichen Marktgestaltung und Auftragsvergabe unter Einbeziehung von SBU entwickeln
Ralf Nuglisch / Martin Roller Der PARITÄTISCHE Baden-Württemberg Fachtagung „Neue Wege für neue Jobs“– Kiel – 20.11.2012
Ziele - Aktion 2 – „Perspektiven geben“
Gemeinsame Gestaltung eines inklusiven sozialen Arbeitsmarkts
Problemaufriss
Ralf Nuglisch / Martin Roller Der PARITÄTISCHE Baden-Württemberg
Damit Beschäftigungsunternehmen nachhaltig agieren können, brauchen sie eine politisch gewollte Rolle im Wirtschafts- und Sozialsystem, einen tragfähigen und verbindlichen Handlungsrahmen sowie einen gesetzlich gesicherten Status.
Fachtagung „Neue Wege für neue Jobs“– Kiel – 20.11.2012
53
Ba-Wü geplante Bürgerarbeitsplätze
Ba-Wü Bewilligte Plätze am 30.09.2012
1985 1167
Quelle: Bundesagentur für Arbeit; eigene Darstellung
15.962
14.443
9.563
6.406 6.000
8.000
10.000
12.000
14.000
16.000
Sep 09 Sep 10 Sep 11 Sep 12
Arbeitsgelegenheiten Baden-Württemberg - Bestand
2.471
1.170 899
678
0
500
1.000
1.500
2.000
2.500
3.000
Sep 09 Sep 10 Sep 11 Sep 12
BEZ und FAV Baden-Württemberg - Bestand
Problemaufriss
Ralf Nuglisch / Martin Roller Der PARITÄTISCHE Baden-Württemberg Fachtagung „Neue Wege für neue Jobs“– Kiel – 20.11.2012
Inhalte - Aktion 2 – „Perspektiven geben“
• Einrichtung eines Beirats auf Landesebene als arbeitsmarkt- und beschäftigungspolitischem Forum
• Erarbeitung einer Rahmenkonzeption für einen inklusiven sozialen Arbeitsmarkt im Land
• Studie zu Rahmenbedingungen eines inklusiven sozialen Arbeitsmarktes
• Entwicklung neuer grenzüberschreitender Vorhaben zur Beschäftigung langzeitarbeitsloser Menschen
• Initiierung eines landesweites Modellprojekts zur Förderung der Assistierten Beschäftigung
• Förderung betriebswirtschaftlicher Konzepte in SBU
54
Perspektiven für einen inklusiven sozialen Arbeitsmarkt im Land
• Welche Zielsetzungen sollen in diesem Kontext verfolgt werden? • Welche Förder-, Angebots- und Steuerungsstrukturen sind dabei erforderlich und zielführend? • Welche arbeitsmarktpolitischen Instrumente können wie genutzt und weiterentwickelt werden? • Welche Rolle können gewinnorientierte Unternehmen bei der Gestaltung eines inklusiven Arbeitsmarktes übernehmen? • Welche Aufgaben kommen sozialen Beschäftigungsunternehmen bei der Gestaltung eines inklusiven Arbeitsmarktes zu? • Wie können geeignete Rahmenbedingungen für die Arbeit von SBU gefördert werden?
Beispiel Inhalte - Aktion 2 – „Perspektiven geben“
Fachtagung „Neue Wege für neue Jobs“– Kiel – 20.11.2012 Ralf Nuglisch / Martin Roller Der PARITÄTISCHE Baden-Württemberg
Soziale Beschäftigungsunternehmen als Partner der Wirtschaft
• Welche Chancen beinhaltet die Konzeptidee der Trainee-Arbeitsplätze / der „Assistierte Beschäftigung“ für die Wirtschaft? • Welche weiteren Personaldienstleistungen bezogen auf die Zielgruppe sind für die Wirtschaft von Interesse? • Was sind die erforderlichen Rahmenbedingungen für die Zusammenarbeit und / oder Koexistenz von gewinnorientierten Unternehmen und SBU, die ebenfalls am Markt tätig sind? • Auf welche Weise kann die Integration von Sozialen Beschäftigungsunternehmen ins regionale Marktgeschehen gelingen?
Beispiel Inhalte - Aktion 2 – „Perspektiven geben“
Fachtagung „Neue Wege für neue Jobs“– Kiel – 20.11.2012 Ralf Nuglisch / Martin Roller Der PARITÄTISCHE Baden-Württemberg
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Workshop Wie öffentlich geförderte Beschäftigung zum Erfolgsinstrument werden kann Projekt „EQuIP – Wir schaffen Arbeit“
Ralf Nuglisch / Martin Roller Der PARITÄTISCHE Baden-Württemberg
Fachtagung Neue Wege für neue Jobs – Was Jobcenter und freie Träger erreichen können
Vielen Dank für Ihr Interesse!
Wir sind immer die Ruine von gestern und die Baustelle von morgen, nie das fertige Haus. Bernd Schmid
Fachtagung „Neue Wege für neue Jobs“– Kiel – 20.11.2012
56
WS 4: Was passiert, wenn nichts passiert – was passiert, wenn wir uns ändern? Ideenwerkstatt für Arbeit und Beschäftigung im Jahr 2030
• Antje Oltrogge, Referentin im Paritätischen LV Schleswig-Holstein
Fachtagung
Neue Wege für Neue Jobs Was Jobcenter und freie Träger erreichen können
20. November 2012 im Rathaus Kiel WS 4: Was passiert, wenn nichts passiert – Was passiert, wenn wir uns ändern?
Ideenwerkstatt für Arbeit und Beschäftigung im Jahr 2030 Referentin: Antje Oltrogge, Paritätischer Landesverband Schleswig-Holstein
Handlungsfelder
Indikatoren guter Arbeitsförderung
Was läuft im Augenblick gut? (+) Was läuft nicht so gut? (-)
Handlungsempfehlungen
57
Rahmenbedingen
Maßnahmen und Instrumente
Mitarbeiter-qualifikation
Kreativität
konstanter Personalstamm
bleibende Ansprechpartner
Planungs- - unsicherheit
Personal- - fluktuation
Verlust von - Erfahrungen und Netzwerken
hoher - Qualifizierungs- aufwand
fehlende - Wertschätzung
Netzwerkarbeit stärken!
sehr gutes + Qualifizierungs-angebot
neue Wege + beschreiten
sehr hohe + Eigenmotivation
Wertschätzung erhöhen – innen & außen!
Erfahrungsaustausch fördern!
assistierte Arbeitsvermittlung
flexible Förderung
nachhaltige Perspektive
zufriedene Kundinnen und Kunden, die ihre eigenen Vorstellungen realisieren
große Wirksam-keit
Messbarkeit -nach Integration (weiche Faktoren gehen verloren)
Individuum / + Ressourcenorientierung -
Standardisierung
unbewegliche - Vorgaben (Gesetze/Bürokratie)
dauerhafte Beschäftigung für arbeitsmarktferne Menschen
Perspektiven an den Fähigkeiten der Kunden entwickeln
gute Beratung alternativer Möglichkeiten
Zielgruppenorientierung
58
Kooperation &
Vernetzung
Planung &
Organisation
Verbesserung der Zusammenarbeit mit Dritten (Netzwerk)
individuelle Begleitung (bis ins Arbeitsleben) z. B. bei freien Trägern
Zusammenarbeit mit Arbeitgebern
fehlende Abstimmung - der Hilfesysteme
Unübersichtlichkeit führt - zu Informationsverlust
hoher - Konkurrenzdruck
Veranstaltungen wie heute mit vielen „Akteuren“ +
Zusammenarbeit mit den Jobcentern Maßnahmepaten +
Pro Maßnahme ein Ansprechpartner (Pate) von Jobcenter-Seite
längere Vertragslaufzeiten für Maßnahmen + ihre Teilnehmer
Bekanntmachung positiver Beispiele best practice
monatlicher Kontakt zu U25-Kdn. + FM-Kdn. best practice
Zufriedenheit des Kunden durch die individuelle Arbeit
individuelle Lösungen statt vorgefertigter Pakete/Angebote
persönliche Planung/Gestaltung ermöglichen
stabiler / ausreichender Personalkörper
„AUGENHÖHE“ LEBEN
PERSPEKTIVPLANUNG
Qualifizierung erleichtern
59
Maßnahmen & Instrumente
Kooperation & Vernetzung
individuelle Förderung
geringe Abbrecherquote
Langfristige Ziel-setzungen und Weitblick!
Aufstockung auf den Lohn ist nicht mehr nötig bei Vollzeitstelle
INTEGRATIONEN
Individualität
Wie nah am Menschen, wie individuell auf seine Verhältnisse und Be-dürfnisse abgestimmt?
Qualifizierung
nachhaltige Vermittlung
individuell SGB XII -
Sozialamt
Vernetzung + mit anderen sozialen Anbie-tern (Schuldner-beratung, Sucht-beratung etc.)
paßgenau
Orientierung am Bedarf des Einzelnen
Maßnahmen sind „maßgeschneidert“
Ressourcen von TN nutzen / erweitern
Kundennähe (guten Kontakt zum Kunden, etw. über Kundenwissen)
individuelle Förderung
REZ- -
neue Produkte + werden entwickelt beim REZ
Ausschreibungspflicht -
Durchschnitts- - kostensätze
Wegfall qualifizierender + pädagogischer Inhalte in AGH -
Maßnahme- + Karrieren vs. 2./3. Arbeitsmarkt
engagierte + + intelligente MA bei IC + Trägern
Schulamt -
SGB VIII - Jugendamt/Jugendhilfe
Informationsfluss zur Vorgeschichte der Bewerber
Zusammenarbeit Maßnahmeträger mit Jobcenter +/-
+ Ostküste - Freie Wirtschaft auf Arbeits-ebene (AV)
Austausch u. Absprache der Träger in den Regionen
Netzwerktage in den Regionen / Träger, JC, AA, Kommune, Verbände, AG etc.
Kooperationsverpflichtung aller Akteure
Stärkung der Kooperation mit den Kunden
60
Rahmenbedingungen
kurze Laufzeiten - von Maßnahmen / Projekten
befristete -Arbeitsverträge b. Trägern
feste Arbeits- - verträge für JC-MA
qualifizierte Ausbildung . (Ausbildung /Studium) für Frauen u. Männer Ü 25 Jahre
feste Arbeitsverträge
lösungsorientierte Gesprächsführung
Förderzeitraum mindestens 2 Jahre sozialversicherungspflichtige
Jobs
existenzsichernde nachhaltige Integration in Beschäftigung
Kontinuität
Individualität (Regionalisierung)
keine Jahresziele
Mindestlöhne
eigener Personalhaushalt für gE / JC
gesellschaftspolitisches Umdenken Imagekampagne!
bei AG f. d. Kd. Imagekampagne……….Entlohnung
Mini-Jobs umwandeln in sozial- Versicherungspflichtige Beschäftigung
regionale Referenzen bei Vergabeentsch. (JC hat Entscheidungskompetenz)
feste Arbeitsverträge für alle!
Mindestförderzeitraum 2 Jahre
verlässliche Förderplanung durch aufeinander abgestimmte Angebote
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WS 5: Was passiert, wenn Langzeitarbeitslose Jobs suchen und dabei Selbstwirksamkeit wiederfinden? Projekt „Selbstvermittlungscoaching“
• Werner Lüttkenhorst, Fachgruppenleiter im Paritätischen Landesverband Nordrhein-Westfalen
Ein innovatives Modellprojekt zur Weiterentwicklung der Arbeitsmarktpolitik, gefördert durch das Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen und den Europäischen Sozialfonds.
Empowerment trifft Jobsuche
Fachtagung „Neue Wege für neue Jobs“ am 20.11. 2012 in Kiel – WS 5
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Das NRW-Modellprojekt
ist finanziert aus Mitteln des:
„Selbstvermittlungscoaching“
und aus Mitteln von:
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• Viele Menschen sind sehr lange arbeitslos
• Wer lange „draußen“ ist, kommt oft schwer wieder rein
• Schriftliche Bewerbungen bleiben oft erfolglos
• Viele Beschäftigungsverhältnisse sind nur von kurzer Dauer
Problem:
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- Frage:
Wie kann es (besser / öfter als bisher) gelingen, nach längerer Arbeitslosigkeit eine gute Arbeit zu finden - und zu behalten?
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Mein Ziel heute:
• Die SVC-Struktur anschaulich vermitteln
• Ein kleines SVC-Erlebnis anbieten
• Sie mit dem „Esprit“ von SVC bekannt machen
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Workshop 5:
Was passiert, wenn Langzeitarbeitslose Jobs suchen und dabei Selbstwirksamkeit wiederfinden?
Was passiert, wenn Langzeitarbeitslose Selbstwirksamkeit erfahren und dabei einen Job finden?
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Jobsuche
Selbstvermittlungscoaching:
Selbstwirksam-keit / Empower-
ment
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Selbstwirksamkeitsüberzeugun-gen / Empowerment steigern… … durch … a) die Erfahrung, Ziele durch eigenes Handeln
erreichen zu können b) Beobachtung / Nachahmung (wer sieht, dass andere
es können, versucht es auch) c) sozialen Zuspruch und praktische Unterstützung in
der Gruppe d) üben von schwierigen Situationen, Umgang mit
hoher Emotionalität (abgeleitet aus dem Konzept der Selbstwirksamkeit von Albert Bandura, übereinstimmend mit neurobiologischer Forschung (M. Spitzer, G. Hüther u. a.) )
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Zentrale methodische Ergänzungen: e) gezielte Lenkung der Aufmerksamkeit auf motivierende Ziele, Ressourcen, Potentiale und Lösungskompetenzen, …
f) … in Verbindung mit somatischen Markern (Antonio Damasio, Maja Storch u. a.)
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SVC-Quellen
Vermittlungscoaching Life / Work Planning
Zürcher Ressourcen
Modell
Systemisches Coaching
Motivierende Gesprächs-
führung
Selbsthilfeförderung
SVC-Quellen
Neurobiologie
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Bedingungen für das Gelingen • Bereitschaft der Teilnehmenden (TN), sich mit ihrer
Berufsperspektive aktiv auseinanderzusetzen. • Transparente und „stimmige“ Vereinbarungen
zwischen Jobcenter, Teilnehmenden und durchführendem Träger
• Fähigkeit der SVCoaches, mit ambivalenten Haltungen souverän, wertschätzend und verbindlich umzugehen.
• Vertrauensvolles Arbeitsbündnis zwischen TN und SVCoaches => Bereitschaft, neue Erfahrungen zu machen.
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SVC-Module im Überblick
Wer geht mit?
Die Reise-gruppe
Orien-tierung
Den Weg
bahnen
Netze knüpfen
(und anderes)
Selbsthilfe entwickeln: Soziale und kommunikative Fähigkeiten stärken.
Selbstwirksamkeit erfahren, Selbstsicherheit trainieren und Unterstützungsnetzwerk aufbauen
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Auswahl, Vorinformation und Zuweisung von Teilnehmenden • Kontrakt zwischen Jobcenter und Maßnahmeträger:
– Ziel der Maßnahme, Auswahlkriterien und Vorgehen bei der Zuweisung,
– Ansprechpartner, Informationswege und Dokumentationspflichten
• Auswahl und Vorinformation im Jobcenter • Gemeinsame Informationsveranstaltung • Teilnehmende entscheiden sich für die Maßnahme.
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Arbeitsbündnis herstellen
Auftraggeber: Jobcenter
Kunde / Teilnehmer
SVCoach (Maßnahme-
träger)
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Einstieg und berufliches Ziel finden: • Arbeitsbündnis zwischen Teilnehmenden und
SVCoach aufbauen • SVC-Arbeitsweise erleben • Ambivalenz als normal erfahren • Gruppe als Bereicherung für die eigene
Weiterentwicklung kennen lernen • Regeln zur Zusammenarbeit vereinbaren • Ein erstes persönliches, handlungsleitendes Ziel
entwickeln
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Fähigkeiten und Wunscharbeitsfeld erschließen:
– Erfolgsgeschichten schreiben und auswerten – Fähigkeiten und Interessen erschließen – Rahmenbedingungen des gewünschten
Arbeitsplatzes beschreiben – Gruppe für Ergänzungen nutzen – Szenario zum Wunscharbeitsfeld entwickeln – Üben, Informationsgespräche zu führen
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Fähigkeiten erschließen 1. Sammeln: mehr als genug!
2. Priorisieren. Auswahlkriterium: gerne!
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Der Kompass
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SVC praktisch...
Potentiale (wieder-) entdecken (u. a.) durch Erfolgsgeschichten!
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Erfolgsgeschichten
• Eigener Entschluss
• Beim tun wohlgefühlt
• Gutes Ergebnis
• (Siehe Arbeitsblätter 3.1 – 3.4)
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Stolpersteine zu Meilensteinen:
– Stolpersteine ermitteln – in der Gruppe und im
Coaching Lösungswege entwickeln
– SVC-Teams aufbauen – Aktivitäten planen
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Haupt- und Nebenwege zum Job erschließen:
– Mit der P-I-E-Methode (Probe-,
Informations-, Einstellungs-phase) eine Strategie der Selbstvermarktung erlernen.
– Das Netzwerk aufbauen (auch zur späteren Weiter-Nutzung).
– Gesprächspartner für mögliche Anstellung finden
– Alle nützlichen Bewerbungs-methoden anwenden
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Zeitliche Struktur (Bsp.):
Dauer*: 6 Monate + Nachbetreuung / Selbsthilfe Ca. 1 Woche Max. 6 Std / Tag
8 – 12 Wochen 6 Std./ Tag, Zeit für Ressourcenschöpfung und Außenaktivitäten
Variabler Einsatz
Ca. 8 – 12 Wochen Präsenzzeiten 2-3 Tage / Woche für Gruppentreffen und Coaching + Außenaktivitäten
* Für mittlere und schwierige Profillagen, sonst deutlich kürzer.
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SVC -Produkte
Leitfaden für Jobsucher
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft von SVC auf www.selbstvermitlung.org
Kursbuch für Coaches
SVC-Software
Filme + Arbeitsblätter
Weiterbildungen …
Zertifikatskurs SVC (8 x 2,5 Tage seit 8. 11. 2012)
Inhouse-Schulungen
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Praktische Umsetzung nach Projektabschluss bisher … JC Ennepe Ruhrkreis
Kombi-CS, Vermittlungsmaßnahme, 2 Standorte. Maßnahmedauer 2 Jahre, Zuweisung 6 Monate mit Verlängerungsoption. Perspektive: Im Erfolgsfall erneute Ausschreibung. Weitere Maßnahme mit SVC-Elementen in Vorbereitung.
JC Düsseldorf SVC, 3,5 Monate, 3 Präsenztage pro Woche. Langzeitbeziehende, überwiegend sehr AM-fern. Perspektive: Aktivierungsgutschein.
JC Minden-Lübbecke SVC, Zuweisung 9 Monate, 3 Standorte à 15 TN. Aktivierungsmaßnahme für Langzeitbeziehende.
JC Bonn SVC, 6 Monate plus Nachbetreuung. Langzeitarbeitslose (überwiegend alleinerz.) Frauen , 2 Gruppe à 15 TN.
Absichtserklärungen an weiteren Standorten … Erste SVC-Inhouse-Schulungen haben stattgefunden (2 x 3 Tage, Minden) Zertifikatsweiterbildung SVC (8 x 2,5 Tage) hat begonnen Präsentationen auf diversen überregionalen Fachveranstaltungen und im
Arbeitsministerium NRW …
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Mehr Informationen unter:
www.selbstvermittlung.org
Danke für Ihr Interesse! Präsentation / Kontakt: Werner Lüttkenhorst [email protected] 0174 . 3389401
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Zusammenfassung der Workshops im Plenum:
WS 1 „Wie Familien umfassend betreut und gefördert werden kön-nen: Projekt „Perspektiven Familien“, Stadt Nürnberg:
Maria Roth, Referentin im Workshop, plädierte für eine Verbreiterung des vorgestellten Projektansatzes. Be-schäftigungsförderung und Jugendhilfe werden so zusammengebracht, dass Familien umfassend gefördert werden können und die Hilfesysteme miteinander vertraut werden. Das ist so lohnenswert, dass es auch auf andere Regionen übertragen werden sollte.
WS 2 „Was ältere Langzeitarbeitslose wieder in den Job bringt, Regio-nalpakte“:
Dr. Dieter Simon, einer der Referenten im Workshop, liefert einen Überblick über die Referate des Workshops. Der einführenden Vorstellung des Bundesprogramms Perspektive 50plus folgten Präsentationen zu den beiden Praxisprojekten „AmigA – Arbeitsförderung mit gesundheitsbezogener Ausrichtung“ in Flensburg und „50plus KERNig“ in Kiel. Die beiden Praxisprojekte widmen sich mit unterschiedlichen Ansätzen und Schwerpunkten der Gesundheitsförderung. Im Verlauf des mehrjährigen Bundesprogramms Perspektive 50plus hat es sich bewährt, die Verantwortung für die Konzepte den Regionen zu übertragen und mit einer dialogorientierten Steuerung zu begleiten. In der Diskussion im Workshop wurde die Frage aufgeworfen, inwiefern die bewährten Programmele-mente nicht auch für andere Zielgruppen (als ältere Arbeitslose) genutzt werden sollten.
WS 3: Wie öffentlich geförderte Beschäftigung zum Erfolgsinstru-ment werden kann; Projekt EQuiP – Wir schaffen Arbeit“:
Ralf Nuglisch, Referent im Workshop stellte im Abschlussplenum die Leitfrage des Workshops vor. Sie lau-tete: Wie kann ein inklusiver, sozialer Arbeitsmarkt gestaltet werden? Hierfür wurden in dem Workshop als mögliche Antworten benannt: Langzeitarbeitslose sollen Perspektiven auf eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung erhalten. Mit einer neuen Förderung können Beschäftigungsverhältnisse sowohl bei privat-gewerbliche Arbeitgebern als auch bei sozialen Beschäftigungsunternehmen geschaffen werden. Die sozi-alen Beschäftigungsunternehmen werden für einen Teil der Langzeitarbeitslosen marktorientierte Arbeits-plätze bereitstellen. Dafür brauchen sie eine strukturelle (d.h. rechtliche und finanzielle) Absicherung. Und: Ein solcher inklusiver, sozialer Arbeitsmarkt muss politisch erkämpft werden!
WS 4: „Was passiert, wenn nichts passiert – was passiert, wenn wir uns ändern? Ideenwerkstatt für Arbeit und Beschäftigung im Jahr 2030“
Frau Oltrogge, hatte den Workshop gestaltet und berichtete im Plenum über die wichtigsten Ergebnisse: Die WorkshopteilnehmerInnen waren in folgendes Gedankenszenario versetzt worden: Im Vorfeld des Bun-destagswahlkampfs 2013 setzt Frau von der Leyen eine neue Prüfgruppe ein, um die Arbeitsförderung auf notwendige Änderungen abzuklopfen: Vor die Frage gestellt, was sich in der Arbeitsförderung dringend än-dern muss, gab es erstaunlich übereinstimmende Antworten von den TeilnehmerInnen, die aus Jobcentern kamen bzw. denen, die bei freien Trägern arbeiten:
- Es müssen bessere Arbeitsbedingungen sowohl in den Jobcentern als auch bei freien Trägern geschaffen werden;
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- Die „Branche“ der Arbeitsförderung verdient mehr Wertschätzung, vielleicht würde eine Imagekampagne helfen?
- Es werden mehr regionale Entscheidungsspielräume bei der Vergabe gewünscht;
- „Netzwerktagungen“ sind gut und sollten auch regional veranstaltet werden;
- Die sog. „Maßnahmenpaten“ im Jobcenter Kiel haben sich bewährt und sollten auch in anderen Jobcen-tern benannt werden.
WS 5: „Was passiert, wenn Langzeitarbeitslose Jobs suchen und dabei Selbstwirksamkeit wiederfinden? – Projekt Selbstvermittlungscoaching“
Birgit Beierling, Referentin im Paritätischen Gesamtverband und Robert Günter, Fallmanager im Jobcenter Kiel hatten sich mit der Moderation des Workshops 5 abgewechselt und stellten den Tagungsgästen in der Abschlussrunde die Quintessenz des Projekts vor. Selbstvermittlungscoaching ist eine neue Methode, die langzeitarbeitslos gewordene Menschen dabei unterstützt, einen neuen Job zu bekommen. Dafür wird an den Ressourcen und den Interessen der Langzeitarbeitslosen angesetzt. Das Selbstvermittlungscoaching steht exemplarisch für Ansätze der Arbeitsförderung, die auf Wertschätzung beruhen. Nach erfolgreicher Erprobung des Selbstvermittlungsoachings unter Federführung des Paritätischen Landesverbandes Nordr-hein-Westfalen in Modellregionen Nordrhein-Westfalens steht jetzt der Transfer in andere Regionen und die Überführung in die Regelarbeit der Jobcenter an.
Günter Ernst-Basten, Vorstand des gastgebenden Paritätischen Landesverbands Schleswig-Holstein, schloss die Veranstaltung mit einem überaus positiven Resümee: Es gibt einen wachsenden Bedarf für eine gute Ko-operation von Jobcentern und freien Trägern, weil die Zusammenarbeit im Netzwerk neue Lösungsansätze und Ideen hervorbringt.
gez. Tina Hofmann, 10.1.2013
Herausgeber und Kontakt:
Der Paritätische GesamtverbandOranienburger Str. 13-1410178 Berlin Tel
Tina Hofmann, Referentin für Arbeitsmarkt- und SozialpolitikTel. 030/24636-325E-Mail: [email protected]