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_pakte.at Territoriale Beschäftigungspakte in Österreich 2000-2006 Zwischenbilanz

Territoriale Beschäftigungspakte in Österreich 2000-2006

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Page 1: Territoriale Beschäftigungspakte in Österreich 2000-2006

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Territoriale Beschäftigungspakte

in Österreich2000-2006

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Impressum

Herausgeberin Koordinationsstelle der Territorialen Beschäftigungspakte in Österreichund Redaktion am Zentrum für Soziale Innovation,

A - 1150 Wien, Linke Wienzeile 246 / 1.Stockhttp://www.pakte.at, http://www.zsi.at e-mail: [email protected]+43 / 1 / 495 04 42 - 0, Fax: +43 / 1 / 495 04 42 - 40 DI Anette Scoppetta, - 58, e-mail: [email protected] Brandstetter, - 55, e-mail: [email protected] Rubik, - 64, e-mail: [email protected] (im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit)

Fotos Laurent Hamels / PhotoAlto, Image Source, BMWA, Paktpartnerinnen und Paktpartner, Kooo-Archiv

Markenprofil / Layout avenir communicators, avenir.atHerstellung Remaprint

Die Texte geben die Meinungen der Autorinnen und Autoren wieder.Wien, Dezember 2003 Zw

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Territoriale Beschäftigungspakte

in Österreich2000-2006

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Sozial ist, was Arbeit schafft. Die „Territorialen Beschäftigungs-pakte“ sind ein wichtiger Mosaikstein in der Arbeitsmarktpolitikder Bundesregierung. Die Halbzeit eines Programms ist immer

ein wichtiger Zeitpunkt um Rückschau zu halten und zukünftige Schritteauf Basis der gewonnenen Erfahrungen und neuer Herausforderungenvorzubereiten.

Im Jahr 1998 beschloss die österreichische Bundesregierung denAufbau von Beschäftigungsbündnissen österreichweit zu propagieren,um so die Umsetzung des Nationalen Aktionsplans für Beschäftigung(NAP) zu unterstützen. Dieses Instrument einer partnerschaftlichen Vor-gehensweise sollte in ganz Österreich und in möglichst allen arbeits-marktpolitisch relevanten Politikfeldern umgesetzt werden. Durch dieTerritorialen Beschäftigungspakte sollten die vorhandenen angebots-seitigen Maßnahmen des Arbeitsmarktservice gezielt mit den Nach-frageimpulsen der regionalen Wirtschafts- und Strukturförderung ver-knüpft werden. Es freut mich besonders, dass diese Initiative von allenBundesländern aufgegriffen wurde und in allen österreichischen Bun-desländern landesweite Territoriale Beschäftigungspakte sowie zu-sätzlich einige auf lokaler Ebene agierende Beschäftigungspakte ab-geschlossen wurden. Mit Interesse beobachtete ich, wie die Arbeits-schwerpunkte der österreichischen Territorialen Beschäftigungspaktevon Jahr zu Jahr umfassender und vielfältiger werden.

Um die Akteurinnen und Akteure in den Bundesländern bei der Um-setzung dieses Konzeptes zu unterstützen, wurde diese Initiative vonBeginn an aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) unterstützt.Seit 2000 besteht im ESF geförderten Ziel 3-Programm ein eigenerSchwerpunkt, aus dem insbesondere der durch den Abstimmungs-bedarf erhöhte Personalaufwand abgedeckt werden kann.

Jetzt zur Halbzeit liegen auch die Ergebnisse der vom Wirt-schaftsforschungsinstitut Österreich durchgeführten Evaluierung derPakte vor, die auch in einem Beitrag der vorliegenden Broschüre darge-stellt sind. An dieser Stelle möchte ich nur so viel vorweg nehmen, dassden österreichischen Beschäftigungspakten eine beachtliche Entwick-lung zugeschrieben wird. Nach der sehr dynamischen Aufbauphase derletzten Jahre heißt es nun die Konsolidierungsphase ebenso erfolgreichzu meistern.

Allen Akteurinnen und Akteuren der österreichischen Beschäftigungs-pakte und allen diese unterstützenden Personen und Institutionenmöchte ich für die kommenden Jahre viel Erfolg und alles Gutewünschen. Ihrem Engagement ist es zu danken, wenn lokale Beschäfti-gungsmaßnahmen einen nicht mehr wegzudenkenden Beitrag in derösterreichischen Politik darstellen und heute ein Niveau erreicht haben,das auch international auf erhebliche Anerkennung stößt.

Dr. Martin BartensteinBundesminister für Wirtschaft und Arbeit

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Vorwort

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Was sind, tun und leisten Pakte?TEP – Höhepunkte

Erfolge und HerausforderungenKooperationen – was bringen sie?Erfahrungen mit den TEPs Kooo – nationale Koordinationsstelle

Modelle der ZusammenarbeitPositive Wechselwirkungen

ESF-Evaluierung der TEPsEin Netzwerk für alle FälleArbeitsmarkt-KooperationenWorldwide and European Experiences

Marty’s-Freitag-Abend-Psychotest: Wie paktiert sind Sie?Pakt-Kreuzworträtsel

Vorwort

Pakt-ÜbersichtEntstehungsgeschichte der Pakte

Paktkoordinatorinnen und -koordinatorenPaktpartnerinnen und -partner

Nationale Vertretungen der PakteKoordination der TEPs

TEP – regionalNutzung von Synergien

Pakte 2000-2003Pakte in Österreich EU-Osterweiterung

Local Partnerships in the OECD

_TEP Akteurinnen und Akteure

_TEP Praxisberichte

_TEP Ausblick

04

0608

10121518

2024

32343738

3040

Inhalt

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Pakt-Übersicht

Einzigartige Kooperationen in ÖsterreichTerritoriale Beschäftigungspakte (TerritiorialEmployment Pact = TEP) sind Kooperationen inallen österreichischen Bundesländern. Der inhaltli-che Fokus der Zusammenarbeit liegt in der Arbeits-markt- und Beschäftigungspolitik.

Vertraglicher ZusammenschlussTEPs sind vertraglich fixierte Zusammenschlüsseregionaler Paktpartnerinnen und -partner zurVerknüpfung der Arbeitsmarkt- und Beschäftigungs-politik mit anderen Politikbereichen.

Ziele der TEPsDas Ziel der Partnerschaften ist es, __die Probleme und Anliegen der verschiedenen

Akteurinnen und Akteure festzustellen,__alle verfügbaren Mittel für eine integrierte

Strategie einzusetzen,__die Beschäftigungsmaßnahmen besser zu

integrieren und zu koordinieren und__beispielhafte Aktionen und Maßnahmen

zugunsten der Beschäftigung zu verwirklichen.

TEP - PartnerschaftDie Paktpartnerschaften bestehen aus__Landesregierung__Arbeitsmarktservice (AMS)__Bundessozialamt (BSB)__Sozialpartnerinnen und -partner

(Wirtschaftskammer, Arbeiterkammer, Österreichischer Gewerkschaftsbund (ÖGB), Industriellenvereinigung, Landwirtschaftskammer)

__Gender Mainstreaming Beauftragte__weitere regionale Partnerinnen und Partner

(Landesschulrat, Gemeindevertreterinnen und -vertreter, Nichtregierungsorganisationen (NGO’s), Unternehmen, Bildungseinrichtungen, ...)

PaktstrukturenDie Paktpartnerinnen und -partner in den Bundesländern fällen sämtliche paktrelevanten Entscheidungen in den zuständigen Gremien, meist Steuerungsgruppenund / oder Plattformen. Die regionalen Paktpartnerschaften werden von TEP-Koordinationsstellen in den Bundesländernorganisiert.

Was sind,tun und leisten Pakte?

Vorarlberg Tirol

OberösterreichNiederösterreich

Wien

BurgenlandSteiermark

Salzburg

Kärnten

Regionalmanagerinnen und -manager für Arbeit

Monitoring / Evaluierung

„Offene“ Partnerschaft

Gemeindebetreuung

Ideenpool und Experimentierfeld

Synergienutzung Ziel 2 / Ziel 3

Regionale Beschäftigungspakte

Umsetzung in Ziel 1

Interdisk - regionale Plattformen

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Informationsdrehscheibe „TEP-Koordination“Die TEP-Koordinationsstellen in den Bundesländernbestehen aus je ein bis drei Personen und werdenmeist aus nationalen und ESF-Mitteln (Ziel 3-Programm / Schwerpunkt 6) finanziert, um __die Paktpartnerschaft zu betreuen und

zu begleiten, __Synergien zwischen den Paktpartnerinnen

und -partnern auszuloten,__Informationen aller Partnerinnen und Partner

zusammenzutragen und zu verteilen, __zwischen den Partnerinnen und Partnern

abgestimmte regionale Programme zu konzipieren und umzusetzen und

__Interessierten bei arbeitsmarktpolitisch relevanten Förderanfragen weiterzuhelfen.

Freie RahmenbedingungenDie TEPs sind aufgrund der frei definierten Rahmen-bedingungen ein guter Nährboden für regionalangepasste Innovationen: die Entscheidung überInhalte wird autonom getroffen, die Organisations-struktur ist flexibel und die Umsetzung wird denregionalen Gegebenheiten angepasst. __Pakte setzten innovative Maßnahmen um:

Die österreichischen TEPs sind Drehscheiben für arbeitsmarktpolitische Themen und Best-Practice Beispiele. So werden von insgesamt 36 regionalen EQUAL-Partner-schaften in Summe 26 EQUAL-Partnerschaften im Rahmen der Pakte betreut.

__Implementierung von Gender Mainstreaming1: Die TEPs sind in Österreich maßgeblich an der Umsetzung von Gender Mainstreaming beteiligt. Derzeit tragen in sieben landesweiten TEPs (und zusätzlich in sechs regionalen Pakten der Steiermark) Gender Mainstreaming1

Beauftragte die Entscheidungen der Pakte mit. __Regionale Stärke: Die Pakte sehen eine

wichtige Aufgabe in der gemeinsamen Umset-zung ihrer Programme mit den Regionen. So wurden neben den landesweit agierenden Pakten mancherorts regionale TEPs gegründet. Diese regionalen Kooperationen unterstützen den landesweit arbeitenden TEP in der Umsetzung.

Regionale Strategien und ProgrammeDie Pakte entwickeln gemeinsame, vorwiegendarbeitsmarktpolitische Strategien für die Region undbündeln Mittel in ihren Programmen. EinzelneBesonderheiten der Pakte, wie etwa Regionalisie-rungsstrukturen oder inhaltliche Schwerpunkt-legungen der Regionen zeigt die Grafik auf Seite 6.

MaßnahmenvielfaltDie in den Programmen enthaltenen Maßnahmender TEPs variieren in Österreich stark. Im Jahr 2002wurden im Rahmen der TEPs rund 400 Millionen Euro für arbeitsmarkt- und beschäfti-gungspolitische Maßnahmen eingesetzt. Die finanziellen Mittel für die Umsetzung derverschiedenen Maßnahmen werden von denPaktpartnerinnen und -partnern aufgebracht.

Verankerung auf nationaler EbeneDie Pakte sind im Nationalen Aktionsplan fürBeschäftigung (NAP) und im Ziel 3-ProgrammÖsterreich (ESF, 2000-2006) verankert. Der NAPzeigt mit den Beschäftigungspakten auf, in welcher Form eine bessere institutionelle Abstimmung zwischen Bund, Ländern und Kommunen zur Sicherung und Schaffung vonArbeitsplätzen erfolgen kann.

Nutzen und Ergebnisse__Verknüpfung der Arbeitsmarkt- und

Beschäftigungspolitik mit anderen Politikbereichen,

__Stärkung der regionalen Verantwortung für die Beschäftigungssituation und der regionalen Zusammenarbeit aller Akteurinnen und Akteure,

__Schaffung von langfristigen Strukturen,__Erhöhung der Wirksamkeit und Effizienz des

Mitteleinsatzes__Verbesserung der Betreuung bestimmter

Zielgruppen und__Sicherung von Fördermitteln für die Region

1Gender Mainstreaming ist eine Strategie, um das Ziel der Gleichstellung zwischen Frauen und Männern zu erreichen.

Einführung__

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Geschichtlicher Rückblick

__Ende 1996 rief die Europäische Kommission zurEinreichung von Projekten im Rahmen des Pro-gramms „Territorial Employment Pact“ auf. Vierösterreichische Initiativen wurden 1997 in diesemProgramm als Beschäftigungspakt anerkannt. Auf-grund positiver Erfahrungen mit diesen Pilot-Paktennahm die österreichische Bundesregierung 1998 dasKonzept auf und trat damit an alle Länder und dasArbeitsmarktservice heran. Alle Bundesländer habendiese Initiative begrüßt und arbeiten seither an derUmsetzung von Beschäftigungspakten. Ende 2001waren in allen Bundesländern TEPs etabliert; zusätz-lich bestehen in einigen Bundesländern Pakte aufregionaler (bezirksübergreifender) Ebene.

Stärken

Die österreichischen Pakte arbeiten eng mit ihrenRegionen zusammen, setzten seit ihrem Besteheninnovative Maßnahmen um (aktuell: etwa EQUAL)und implementieren horizontale Ziele (wie „Gender

Mainstreaming“). Zeitgleich zum Aufbau vonBeschäftigungspakten in ganz Österreich wurde sei-tens der Bundesebene eine nationale Koordinations-stelle geschaffen, welche die Pakte bei der Umset-zung betreut. Auch in Bezug auf die Einbettung inden Regelförderkreis hat Österreich einiges zu bie-ten: so werden die Kooperationsstrukturen im Ziel 3-Programm Österreich 2000-2006, ESF gefördert. DiePakte werden damit zur Umsetzung der Ziele desNationalen Aktionsplans für Beschäftigung genutzt.

Die Europäische Kommission lobt in ihrem „Gemein-samen Beschäftigungsbericht 2002“ die österreichi-schen TEPs: „Im Rahmen des SchwerpunktbereichsUnternehmergeist wurde eine Reihe erfolgreicherInitiativen verfolgt, insbesondere die TerritorialenBeschäftigungspakte, die der Schlüssel zur Er-schließung des regionalen Wachstumspotenzials zusein scheinen.“

Herausforderungen

Neben den zahlreichen Stärken des Kooperations-modells „TEPs“ werden auch aktuelle Herausforde-rungen geortet. Angesichts der Fülle an Tätigkeiten,welche die Pakte leisten und die zahlreichen zusätz-lichen Aufgaben, welche an sie herangetragen wer-den, droht eine deutliche Überlastung der Partner-schaften. Ihre Netzwerkleistungen sind nur schwerdokumentierbar und das Zusammenspiel der lan-desweiten Paktebene mit den lokalen Akteurinnenund Akteuren bzw. TEP-Strukturen könnte noch bes-ser aufeinander abgestimmt werden. Durch dasAufzeigen der Schwächen, etwa durch Evaluierungs-

ergebnisse, wird gegenwärtig ver-sucht, gemeinsam an Verbesserun-gen zu arbeiten, um eine gezielteWeiterentwicklung der TEPs zu er-möglichen.

Erfolgsrezept

Möglicherweise ist gerade die Lern-fähigkeit der österreichischen Pakteein Grund für den Erfolg. International

werden sie als „Best-Practice“ Modell angesehenund in Österreich als „Kernstück der regionalenInitiativen zur Beschäftigungsschaffung“1 be-zeichnet. Sie sind unumstritten ein wichtiges Instru-ment zur Verbesserung der Arbeitsmarktlage. Nichtnur die engagierte Arbeit der Paktkoordinatorinnenund -koordinatoren und Paktpartnerinnen und -part-ner sondern auch der Wille zur Kooperation war aus-schlaggebender Erfolgsfaktor dafür, dass die öster-reichischen TEPs bislang so viel Lob ernten konnten.

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TEP –HöhepunkteEntstehungsgeschichte der Pakte

Europaweit hat sich die Überzeugung durchgesetzt, dass regionale Partnerschaf-ten einen wichtigen Beitrag zur erfolgreichen Bekämpfung von Arbeitsmarktproble-men leisten. Weltweit werden deshalb regionale Partnerschaften von ihren Regie-rungen unterstützt und bestärkt. Österreich sticht im internationalen Vergleich beider Umsetzung lokaler und regionaler Beschäftigungspakte hervor, denn in Öster-reich wird flächendeckend mit dem Instrument TEPs gearbeitet.

1Umsetzungsbericht 2001 zum Nationalen Aktionsplan für Beschäftigung

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_Akteurinnen und Akteure

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Die besondere Stärke der TEPs ist ihre umfassende Partnerschaft, mit der in Österreich gemeinsam Arbeitsmarktpolitik

umgesetzt wird.

Bundesminister Dr. Martin Bartenstein

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Rückblick 2000-2003

Erfolge

__Der Mehrwert der TEPs wird von den Koordinato-rinnen und Koordinatoren in der Etablierung einerumfassenden Partnerschaft gesehen, denn „durchdie Zusammenarbeit aller relevanten Institutionenwird eine hohe Abstimmung und Bündelung derbeschäftigungswirksamen Aktionen und Maßnah-men ermöglicht“, betont z.B. Maga. ElfriedeHarrer, Koordinatorin des Wiener Beschäftigungs-paktes. Der Erfolg der Pakte basiert somit auf einerpartnerschaftlichen und stabilen Struktur, die dieErarbeitung und Umsetzung der umfangreichenArbeitsprogramme und Ziele unter Akzeptanz allerPartnerinnen und Partner ermöglicht. Dazu gehörtu.a. der Aufbau von Regionalisierungsstrukturen, dieUmsetzung von EQUAL-Entwicklungspartnerschaf-ten oder die Implementierung von Gender Mainstre-aming ebenso wie die Schaffung des Rahmens füreine fixe Finanzierungsregelung. Michaela Vorlau-fer, Koordinatorin des Niederösterreichischen TEP,beschreibt wie folgt: „Man hat sich mit Förderrichtli-nien auseinandergesetzt. Gemeinsamkeiten wurdenentdeckt und Lücken bzw. Nischen gefunden, dieeine gemeinsame oder unabhängige Förderung vonMaßnahmen ermöglichen. Die Anzahl und Vielfalt dervom Pakt betreuten Projekte wie z. B. Implacement-stiftungen oder Qualifizierungsmaßnahmen konnteso erfolgreich erweitert werden. Claudia Kuglerund Mag. Bruno Kracher von der Koordination desTEP Burgenland geben dazu „die Errichtung des„Qualifizierungsverbundes Gesundheitstourismus“„in den Thermenregionen“ als einen der größtenErfolge ihres Paktes an. Sie informieren weiters:„Einerseits konnte eine überregionale Qualifizie-rungsmaßnahme geschaffen und touristischschwach vertretene Regionen unterstützt werden,andererseits die Kooperation von vier Thermen-Leit-betrieben und regionalen Tourismusbetrieben inten-siviert werden“.

Herausforderungen

Neben der bundesweiten Umsetzung der Pakte undin einer verstärkten Einbindung der Wirtschaft in diePaktstrukturen sehen einige Koordinatorinnen und

Koordinatoren rückblickend eine große Herausforde-rung in der Koordination der großen Zahl an Mitglie-dern in den Steuerungsgruppen. Dr. Roland Ell-mer, Koordinator des Salzburger Beschäftigungs-paktes betrachtet als große Herausforderungen fürdie Pakte, „trotz individueller Interessen eine partner-schaftliche Zusammenarbeit in den Paktgremien zuermöglichen und den Mehrwert für alle Partnerinnenund Partner deutlich sichtbar zu machen.“

Die partnerschaftliche Erarbeitung und Beschluss-fassung der Arbeitsprogramme, die Steigerung derInnovationskraft dieser Programme, die Verankerungvon GM in den Arbeitsprogrammen und die wichtigeoperative Umsetzung der Paktideen sollte in diesemZusammenhang unterstrichen werden.

Die Veränderung der Arbeitsmarktsituation währendder Laufzeit der Pakte, welche die Zielerreichungerschwerte, stellte ebenfalls eine Herausforderungdar. Es gestaltete sich schwieriger, bestehende Maß-nahmen weiter zu führen, Paktprojekte auszuweiten,die Langzeit- und Jugendarbeitslosigkeit zu be-kämpfen und die Akzeptanz für Mitarbeiterinnen-und Mitarbeiterqualifikation zu erhöhen. So sehenUlrike Lindner und Karin Mayerhofer, Koordina-torinnen des TEP Oberösterreich, rückblickend alseine ihrer Herausforderungen „bei schlechterArbeitsmarktlage Maßnahmen zu konzipieren, dieentsprechende positive arbeitsmarktpolitischeEffekte aufweisen“.

In einzelnen Pakten stand die Regionalisierung unddas damit erweiterte Netzwerk der Pakte im Vorder-grund. In diesem Zusammenhang sieht Maga. HelgaKainer, Koordinatorin des STEBEP (SteirischerBeschäftigungspakt) und der Regionalpakte in derSteiermark, eine große Aufgabe im Auffinden undHalten der Balance zwischen „zentraler Steuerungversus regionaler Verantwortung“. Hierbei stellensich zwei wesentliche Fragen: „Wie viel an zentralenVorgaben braucht es, um ausreichende Klarheit undSicherheit zu schaffen? Wie viel an Entscheidungs-freiraum und Selbststeuerung ist regional sinnvoll,um Engagement, Motivation und Eigenverantwort-lichkeit zu fördern?“

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Erfolge und HerausforderungenPaktkoordinatorinnen und -koordinatoren

Koordinatorinnen und Koordinatoren der landesweiten Pakte wurden von dernationalen Koordinationsstelle nach Erfolgen und Herausforderungen für die Paktebefragt.1

1Quelle: Interviewfragebogen, an die landesweiten TEP-Koordinatorinnen und Koordinatoren, September 2003

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Blick in die Zukunft 2004-2006

Herausforderungen

Blicken die Pakte in die Zukunft, wird etwa vonFranz Zewell, Paktkoordinator des TEP Kärntenfestgestellt: „Das wertvolle Instrument Pakt, das auf-gebaut wurde, soll beibehalten werden. Die Struktu-ren sollen wie bisher den Pakten Spielraum für Flexi-bilität, z. B. hinsichtlich Regionalisierung lassen. DerPakt soll Experimentierfeld bleiben.“ Einige Koordi-natorinnen und Koordinatoren unterstreichen dieWichtigkeit des Sichtbarmachens des Mehrwertesder Pakte und der Weiterentwicklung der Zusam-menarbeit zwischen Landes- und Regionalebenewobei es gilt die Balance zwischen zentralen Vorga-ben und regionaler Mitverantwortung zu erhalten.Mag. Wolfgang Michalek, Koordinator des Paktesin Vorarlberg sieht eine der großen Herausforderun-gen der kommenden Jahre darin „ein Arbeitspro-gramm unter Einbindung der Evaluierungsergebnis-se (WIFO) zu erstellen, das über die Förderperiodehinaus Wirkung zeigt und das eine Brücke zwischenden europäischen / nationalen Entwicklungen amArbeitsmarkt und den regionalen Notwendigkeitenherstellt“. Für die Pakte, als Instrumentarium zurBündelung arbeitsmarktpolitischer Herausforderun-gen, wird die EU-Erweiterung mit zukünftiger grenzü-berschreitender Zusammenarbeit immer zentralerwerden.

Die kooperative Zusammenarbeit, die das „Pakt-Bewusstsein“ und Netzwerk stärkt, bildet auch dieBasis zur Identifizierung der geeigneten Maßnahmenfür bestimmte Zielgruppen. So sehen Maga. BrigitteSailer und Maga. Veruschka Singer, Koordinato-rinnen des TEP Tirol eine zukünftige Herausforde-rung für den Tiroler Beschäftigungspakt „in der rich-tigen Auswahl von Projekten“ und weiters „in derErreichung der Umsetzung von Gender Mainstrea-ming schon bei Projektanträgen durch die Projektträ-gerinnen und -träger“. Eine kooperative Erarbeitungvon Rahmenbedingungen, also die Schaffung derBasis für Projekte, die aus regionalen Mitteln desöffentlichen und / oder privaten Sektors (Unterneh-men) mitfinanziert und in regionale Entwicklungspro-gramme eingebettet sind, wird umso wichtiger.

Für die weitere unverzichtbare Tätigkeit der Koordi-natorinnen und Koordinatoren in den Bundeslän-dern, lassen sich aus den Ergebnissen der TEP-Eva-luierung2 zwei zukünftige Rollen ableiten. Einerseitskönnten sie als sogenannte „Think Tanks“ für denEntwurf integrierter Politikkonzepte auf Ebene derStrategien und / oder Maßnahmen verantwortlichsein, oder / und als „Netzwerkmanagerin und -mana-ger“ die Partnerschaft weiterentwickeln.

11__

Akteurinnen und Akteure__

2Huber, P. (2003), WIFO – Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung: Evaluierung Europäischer Sozialfonds 2000-2006, Schwerpunkt 6: Territoriale Beschäftigungspakte, Wien.

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Kooperationen – was bringen sie?

Dr. Herbert PrucherTEP SalzburgLand Salzburg

__Das organisierte Zusammenwirken aller Akteurinnen und Akteure der aktivenArbeitsmarktpolitik – zumal in jener dauerhaft institutionalisierten Form wie sie inden TEPs stattfindet – verbessert das Ergebnis der Anstrengungen aller Partne-rinnen und Partner auf allen Ebenen: Bereits im Stadium der Planungen ist deraus der Vielfalt der einfließenden Perspektiven erwachsende Mehrwert greifbar, inder Projektvorbereitung macht sich die Möglichkeit der Zusammenführung derBemühungen und Ressourcen aller Beteiligten bezahlt und in der Umsetzungs-

phase wirkt sich die gemeinsame – inhaltliche wie finanzielle – Verantwortung positiv sowohl für das unter-stützte Vorhaben und seine Nachhaltigkeit als auch für die beteiligten Partnerinnen und Partner aus. Territo-riale Beschäftigungspakte haben sich so mittlerweile zum ebenso dauerhaften wie unverzichtbaren Rahmender Beschäftigungspolitik auf Landesebene entwickelt.

Manuela AuerTEP VorarlbergÖGB Vorarlberg

__Der Beschäftigungspakt Vorarlberg schließt eine wichtige Lücke im Lande. ImBereich der Beschäftigung hat ein Netzwerk gefehlt, in dem strategische Zieleund Initiativen wie auch deren praktische Umsetzung diskutiert, vorbereitet undumgesetzt werden. Die vom Beschäftigungspakt durchgeführte „Studie“ über die„Längerfristigen Entwicklungsperspektiven des Vorarlberger Arbeitsmarktes“ hatetwa dazu geführt, dass Frauen und älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitneh-mern künftig am Arbeitsmarkt mehr Augenmerk geschenkt werden soll. Die Ent-

wicklung einer institutionenübergreifenden Datenbank stellt ebenfalls einen deutlichen Fortschritt für die künf-tige Arbeit dar. Besonders erfreulich ist aber auch, dass im Netzwerk Raum und Platz für Themen ist, dieansonsten in dieser Qualität nicht aufgearbeitet werden könnten.

Dr. Hansjörg JägerTEP TirolWirtschaftskammer Tirol

__Die Analyse der vom Pakt für Arbeit und Wirtschaft als Tiroler TEP-Strukturfinanzierten Projekte im Zeitraum 1999 -2002 ergibt, dass ca. 50 Prozent der Pro-jekte dem Personalbedarf der gewerblichen Wirtschaft Tirols direkt zugute kom-men. 40 Prozent der Projektbetreiber sind Sozialvereine, 20 Prozent der Projektewerden von Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft und 30 Prozent vonöffentlichen Bildungseinrichtungen betrieben. Innerhalb der Gruppe der öffentli-chen Bildungseinrichtungen besteht ein ausgewogenes Verhältnis der genehmig-

ten Projekte. Überwiegend dienten die Maßnahmen des Pakts Tirol bis zu seinem Auslaufen am 31.12.2002der Rekrutierung und Höherqualifizierung von Arbeitskräften in Tirol. Die Wirtschaftskammer Tirol steht daherdem Pakt positiv gegenüber und befürwortet seine Fortsetzung. Dabei sollte aber der Anteil der vom Paktfinanzierten Projekte der Tiroler Unternehmen mit ihrer direkten Auswirkung auf die Verbesserung derBeschäftigungslage in Tirol erhöht werden.

Paktpartnerinnen und -partner

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Akteurinnen und Akteure__

Die Koordinationsstelle der TEPs befragte einzelne Paktpartnerinnen und -partnerüber den Mehrwert der Zusammenarbeit in ihrem jeweiligen Beschäftigungspakt.

Dr. Helfried FaschingbauerTEP Steiermark

AMS Steiermark

__Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik ist nur als Querschnittmaterie sinnvollzu betreiben und kann ihre Wirkung nur durch enge Kooperation der relevantenAkteurinnen und Akteure einer Region voll entfalten. Für das Selbstverständnisdes Arbeitsmarktservice als Drehscheibe ist diese Kooperation notwendigeBedingung, um die Verschränkung von Regionalpolitik mit beschäftigungspoliti-schen Planungen zu ermöglichen. Damit die Vision einer kooperativen Arbeits-markt- und Beschäftigungspolitik gelingen kann, bieten die Territorialen Beschäf-tigungspakte einen guten Rahmen und die notwendigen Strukturen. Es ist wichtig, den Paktentwicklungspro-zess längerfristig anzulegen, da es sich unserer Erfahrung nach um einen gemeinsamen Aushandlungs- bzw.Lernprozesses handelt, der hohe Anforderungen an die Beteiligten stellt.

Maga. Anna MoserTEP Kärnten, GM Beauftragte

Land Kärnten

__Die Kooperation im TEP Kärnten verläuft beispielhaft. Durch die gute Zusam-menarbeit von AMS, Land und Wirtschaft wird es möglich dem Thema Chancen-gleichheit mehr Beachtung zukommen zu lassen und gemeinsam Schritte zurUmsetzung von Chancengleichheit im Bundesland zu setzen. Alle Aktivitätenhaben dazu geführt, dass mehr Erfahrungen ausgetauscht, neue Techniken ent-wickelt, neue Partnerinnen und Partner einbezogen und die Menschen zuneh-mend für das Thema Chancengleichheit sensibilisiert wurden. Ein Beispiel für die-se gute Kooperation der Paktpartnerinnen und -partner ist das praxisorientierte Modellprojekt [email protected],welches arbeitslosen Frauen den Wiedereinstieg unter dem Motto „learning by doing“ ermöglicht. Diekonstruktive Zusammenarbeit aller Beteiligten ist Voraussetzung und Garant für den Erfolg dieses Projektes.

Manfred RötzerTEP NiederösterreichBSB - Landesstelle NÖ

__Durch den Abschluss des TEP Niederösterreich wurde die bereits zuvorbestandene gute Zusammenarbeit mit dem Land und dem AMS weiter gefestigt.Damit bot sich auch die Möglichkeit durch Schaffung und Begleitung von Dienst-verhältnissen eine Vorbereitung auf die berufliche (Re)-Integration von Menschenmit besonderen Bedürfnissen vorzunehmen. Die im Rahmen des TEPs regel-mäßig stattfindenden Sitzungen geben nicht nur einen verbesserten Überblicküber die Tätigkeitsfelder der Kooperationspartnerinnen und -partner sondern zei-gen den Wert regionaler Vernetzungsstrukturen im Hinblick auf zielgerichtete Maßnahmen. Auch die gemein-same finanzielle Abstimmung trägt wesentlich zur Verbesserung der Jahresplanung der vorhandenen finanzi-ellen Ressourcen bei. Die gewonnen positiven Erfahrungen haben gezeigt, welch bedeutende Rolle der TEPfür eine innovative Förderpolitik darstellt.

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__Akteurinnen und Akteure

Dr. Gernot MitterTEP WienArbeiterkammer Wien

__Der TEP-Wien ist für mich in mehrfacher Weise eine wichtige Plattform arbeits-marktpolitisch relevanter Akteurinnen und Akteure. Zum einen können Sichtwei-sen auf die Wiener Arbeitsmarktentwicklung und Lösungsansätze für existierendeProbleme rasch ausgetauscht und diskutiert werden. Zum anderen macht er esmöglich, Interessen sichtbar und im Sinn einer positiven regionalen Arbeitsmark-tentwicklung bearbeitbar zu machen – wozu auch die klare Zuschreibung vonVerantwortlichkeiten gehört. Der TEP als regionale arbeitsmarktpolitische Dreh-

scheibe ist unverzichtbar. Der Nachteil des Wiener TEP: Er ist auf das Gebiet des Bundeslandes beschränkt.Der Wiener Arbeitsmarkt ist das aber nicht – was täglich rund 200.000 Pendlerinnen und Pendler eindrucks-voll zeigen. Überregionale Vernetzung ist daher ein für mich wichtiges Anliegen der TEP-Weiterentwicklung.

Maga. Marion SeidlTEP BurgenlandIndustriellenvereinigung, Landesgruppe Niederösterreich und Burgenland

__Als der TEP Burgenland gegründet wurde, schlossen sich Akteurinnen undAkteure zusammen, um durch gemeinsame Projekte Maßnahmen zur Sicherungund Schaffung von Arbeitsplätzen zu setzen. Einer der Schwerpunkte im Burgen-land ist die Förderung des Unternehmensgeistes, etwa durch Förderung vonBetriebsansiedlungen und betrieblichen Umstrukturierungen, Aus- und Weiterbil-dung von Unternehmerinnen und Unternehmern und leitenden Angestellten inkeinen und mittleren Unternehmen (KMUs) und Qualifizierungsförderung für

Beschäftigte. Der Industriellenvereinigung ist es ein besonderes Anliegen, durch die Partnerschaft und dieEinbindung von Unternehmen eine verbesserte Abstimmung von Arbeitsmarktpolitik mit der Wirtschaftsent-wicklung bzw. von Bedürfnissen aller Beteiligten zu erreichen. Unser Motto ist: „Zusammenkunft ist einAnfang. Zusammenhalt ist ein Fortschritt. Zusammenarbeit ist der Erfolg!“ (Henry Ford, 1863-1947)

Fritz EnzenhoferTEP OberösterreichLandesschulrat Oberösterreich

__Je besser sich eine fachgerechte Ausbildung am Bedarf und an den Fähigkei-ten des einzelnen Jugendlichen orientiert, desto besser sind die Chancen derAbsolventinnen und Absolventen am Arbeitsmarkt. Entsprechend dieser Erkennt-nis sind wir bemüht, den Schülerinnen und Schülern in Oberösterreich einen opti-malen Unterricht anzubieten. 82 Prozent der Oberösterreicherinnen und Oberö-sterreicher sind laut einer IFES-Studie der Meinung, dass uns das in hervorragen-der Weise gelingt. Dieses Ausbildungs-Know-How – speziell unserer weltweit

anerkannten Berufsschulen – bringen wir auch dort ein, wo es gilt, auf die Begabungen junger Menschenbesonders Rücksicht zu nehmen, damit sie sich am Arbeitsmarkt behaupten können. Die Koordination mitden anderen beteiligten Institutionen im TEP funktioniert sehr gut. Das beweist die Tatsache, dass von denbetreuten jungen Menschen mehr als 97 Prozent in weniger als sechs Monaten eine Beschäftigung finden.

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Akteurinnen und Akteure__

Nationale Vertretungen der Pakte

Erfahrungen mit den TEPs Wirtschaftskammerpräsident Dr. Leitl, Arbeiterkammerpräsident Mag. Tumpel, Vor-sitzender der Landeshauptleutekonferenz DDr. van Staa, Bundesminister Mag.Haupt und Bundesminister Dr. Bartenstein im Interview

Kooo: „Welche Erfahrungen haben Sie mit den TEPs bisher gemacht?“

_Leitl_ „Die Wirtschaftskammern der Länder berich-ten über durchwegs positive Erfahrungen bezüglichder Tätigkeit der TEPs. Besonders begrüßt wurde,dass durch das Zusammenwirken aller regionalenArbeitsmarktakteurinnen und -akteure ein sinnvollerund zielgerichteter Einsatz der verwendeten Mittelerreicht werden konnte. Die TEPs bieten eine idealePlattform zum Erfahrungsaustausch. EntstehendeSynergien wurden genutzt und parallele Aktivitätenkonnten vermieden werden. Durch die TEPs wurdeerreicht, dass alle Kräfte an einem Strang ziehen.“

_Tumpel_ „Als Präsident der Wiener Arbeiterkam-mer überwiegen für mich die positiven Erfahrungenmit dem Wiener TEP. Seit Etablierung dieses Paktesin Wien ist es möglich, das arbeitsmarktpolitischeEngagement des Landes mit den Aktivitäten desAMS deutlich besser abzustimmen. Als Arbeitneh-merinnen- und -nehmervertretung können wir dabeiunmittelbar gestaltend mitwirken. Damit ist es mög-lich, das Budget zielgerichteter und problem-adäquater einzusetzen. Reibungsverluste bei Pla-nung und Umsetzung können vermieden und dieDienstleistungsqualität für die Betroffenen erhöhtwerden.“

_van Staa_ „Es freut mich, dass auch in Tirol einTEP ins Leben gerufen wurde, im Rahmen dessenzahlreiche neue Projektideen geboren und viele wert-volle Initiativen und soziale Einrichtungen unterstütztwerden konnten. Dies kommt ganz besonders denam Arbeitsmarkt benachteiligten Frauen und Män-nern in unserem Lande zugute. Als ein wesentlichesMerkmal in der Organisation der TEP-Strukturensehe ich die Abstimmung zwischen Bund, Ländernund Gemeinden. Nicht zuletzt spielt die Einbindungaller Sozialpartnerinnen und -partner bei der Koordi-nation, Kooperation und Umsetzung der Maßnah-men eine wichtige Rolle.“

_Haupt_ „Die Zusammenarbeit relevanter Akteurin-nen und Akteure im lokalen und regionalen Kontextist zur Koordinierung der arbeitsmarktpolitischen

Ziele in einer Region in jedem Falle förderlich. Bishe-rige Strukturen und Maßnahmen wurden weitergenutzt bzw. eingebunden. Vernetzungsaktivitätenbringen Synergieeffekte und gewährleisten einenguten Überblick über die gesamte Förderlandschaft.In Landesstellen des Bundessozialamtes, wo dieEinbindung als Vertragspartnerinnen und -partner imTEP bereits erfolgte, konnte eine Stärkung der Posi-tionierung des Bundessozialamtes im Förderbereicherreicht werden.“

_Bartenstein_ „Durch die TEPs wird die Zusam-menarbeit zwischen Akteuren und Akteurinnen aufBundes- und Länderebene im Bereich der Arbeits-markt- und Beschäftigungspolitik grundsätzlich ver-bessert. Die gemeinsame Sichtweise der regionalenProbleme, aber auch der bestehenden Chancen und– darauf aufbauend – die partnerschaftliche Umset-zung der gesteckten Ziele ist zu einem essenziellenFaktor der österreichischen Beschäftigungspolitikgeworden. Zur Unterstützung der Umsetzung habeich die Finanzierung der operativen Strukturen ausMitteln des Europäischen Sozialfonds und desArbeitsministeriums bis 2006 angeboten. Dass dieseInitiative von allen Bundesländern und auf lokalerEbene aufgegriffen wurde, ist sehr erfreulich.“

Kooo: „Worin sehen Sie die größten Erfolge der TEPs in den Jahren 2000-2003“?

_Haupt_ „Von den unterschiedlichen Fördergeber-innen und -gebern wurden gemeinsame Zielsetzun-gen, insbesondere auch die Senkung der Arbeitslo-sigkeit von Menschen mit Behinderungen, formuliert.Die koordinierte Vorgangsweise in der Region erwiessich zur Erreichung der Zielsetzungen als notwendig.Rollenverteilungen, Zuständigkeiten und Verantwort-lichkeiten wurden definiert und Synergieeffekteerwirkt. Durch die intensive Zusammenarbeit undden Erfahrungsaustausch erwiesen sich die TEPsauch für die Umsetzung der GemeinschaftsinitiativeEQUAL als besonders vorteilhaft.“

_van Staa_ „Der TEP Tirol konnte mit der Umset-zung der Schwerpunkte ‘Maßnahmen für Menschen

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mit Behinderung’ und ‘Maßnahmen für von Langzeit-arbeitslosigkeit bedrohte Menschen’ positive Impul-se setzen und dabei auch innovative Projekte undBest Practice Beispiele verwirklichen. Die bestehen-de TEP-Struktur wird zudem für die EQUAL-Entwick-lungspartnerschaft genützt. Eine der herausragend-sten Entwicklungen der vergangenen Jahre ist dieIntegration von Gender Mainstreaming bei den TEPs.Auch das Land Tirol hat mit Hilfe anerkannter Exper-tinnen und Experten Vorkehrungen getroffen GenderMainstreaming gesetzlich zu verankern und in allenAufgabenbereichen der Verwaltung umzusetzen.“

_Tumpel_ „Ein großer Erfolg des Wiener TEPbestand darin, dass er einen sozialpartnerschaftli-chen Dialog über Wiener Arbeitsmarktproblemeermöglichte und zu einer deutlichen Verbesserungder Kooperation zwischen dem Wiener AMS unddem Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfondsbeitrug. Es wurden Schnittstellenprobleme bereinigt,eine abgestimmte Programmplanung verwirklichtund gemeinsame Vorgangsweisen bei der Bewälti-gung von überraschend auftretenden Krisensituatio-nen vereinbart. Gleichzeitig konnten regionalearbeitsmarktpolitische Netzwerke aufgebaut werden.Einen wichtigen Erfolg erzielte das Netzwerk desPaktes im Jahr 2002 in der Bekämpfung der Jugend-arbeitslosigkeit durch die Realisierung eines Sonder-programms.“

_Bartenstein_ „Besonders positiv ist, dass inner-halb von wenigen Jahren in allen BundesländernBeschäftigungspakte abgeschlossen werden konn-ten. Die Aufgaben und damit natürlich auch dieErgebnisse der jeweiligen Beschäftigungspakte sindin den einzelnen Bundesländern ganz unterschied-lich. So haben die Pakte entscheidend zur Umset-zung der Gemeinschaftsinitiative EQUAL, der Behin-dertenmilliarde sowie des Gender Mainstreamingsbeigetragen und generell die Einbeziehung lokalerInitiativen verbessert. Der vorrangige Erfolg liegtjedoch in der verbesserten Zusammenarbeit in denRegionen und in der Mobilisierung einer großen Zahlvon Akteuren und Akteurinnen zusätzlich zu den tra-ditionell für Arbeitsmarktpolitik Verantwortlichen.“

_Leitl_ „Die TEPs unterstützten sehr erfolgreich dieMaßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik desArbeitsmarktservice. So konnten zusätzlich bedarf-sorientierte Qualifizierung von Arbeitslosen undBeschäftigten, Betriebsansiedlungen und betriebli-

che Umstrukturierungen, Arbeitsstiftungen und För-derungen von regionalen Beschäftigungs- und Aus-bildungsinitiativen erfolgreich umgesetzt werden. Inden einzelnen Bundesländern haben die TEPs aktivbeim Aufbau und der Umsetzung von EQUAL-Ent-wicklungspartnerschaften mitgewirkt.“

Kooo: „Worin bestanden Ihrer Meinung nach bisher die größten Herausforderungen für die Pakte?“

_van Staa_ „Die größten Herausforderungen warenbisher und werden es auch für die kommenden Jah-re bleiben: Erstens die Beschäftigungslage in Tirolnachhaltig auf ihrem hohen Niveau zu halten, zwei-tens die Umsetzung von Gender Mainstreaming inallen arbeitsmarktpolitischen Bereichen zu forcieren,drittens die Bewusstseinsbildung für den Tiroler Paktals gemeinsames Anliegen aller Partnerinnen undPartner im Land Tirol zu erreichen und viertens dieRahmenbedingungen für eine familienfreundlicheArbeitswelt zu verbessern.“

_Bartenstein_ „Durch die zunehmende Komplexitätarbeitsmarktpolitischer Problemstellungen und der-en Lösungsansätze und durch den Anpassungsbe-darf der institutionellen Rahmenbedingungen in einermodernen Verwaltung gewinnen international wienational neue Modelle der Zusammenarbeit zwi-schen öffentlichen Institutionen, privaten Einrichtun-gen und Unternehmen an Bedeutung. Die zentraleund ungemein schwierige Aufgabe der Pakte liegtdaher darin, das unbedingt erforderliche Vertrauenzwischen den verschiedenen Stellen aufzubauenund gleichzeitig das Netzwerk laufend an geänderteBedingungen zu adaptieren.“

_Haupt_ „Die Herausforderungen liegen in derZusammenführung der unterschiedlichen Systemeder Fördergeberinnen und -geber und in der Abstim-mung der unterschiedlichen Ziele und Zielgruppenunter Berücksichtigung der verschieden hohenfinanziellen Budgetierung sowie der sich änderndenRahmenbedingungen. Anzuführen ist auch die Auf-gabe zur Implementierung von Projekten für Men-schen mit Behinderungen in allen Bezirken.“

_Tumpel_ „Die größte Herausforderung für den Wie-ner TEP bestand zweifellos in der sich massiv ver-schlechternden Arbeitsmarktlage. Zudem sehe icheine weitere in einer verbesserten und vor allem ziel-

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__Akteurinnen und Akteure

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Akteurinnen und Akteure__

orientierten Integration beschäftigungswirksamerPolitiken auf Landesebene. Hier möchte ich auf diemassiven Herausforderungen für die Beschäfti-gungs- und Arbeitsmarktpolitik im Wiener Raumdurch die Osterweiterung hinweisen. Eine Koordinie-

rung von Infrastrukturpolitik, Wirtschafts-, Bildungs-und Arbeitsmarktpolitik bis hin zur Koordinierung derVorgangsweisen der mit der Bekämpfung von orga-nisierter illegaler Beschäftigung betrauten Behördenwäre verstärkt notwendig.“

_Leitl_ „Die Herausforderungen waren, die rei-bungslose Zusammenarbeit sämtlicher arbeits-marktpolitischer Akteurinnen und Akteure einer Regi-on durch optimale Planung und Administration zuerreichen, alle Hauptpartnerinnen und -partner zugemeinsamen Zielen in der regionalen Arbeitsmarkt-politik zu koordinieren und die Zusammenarbeit zuArbeitsmarkt und Beschäftigung, Standortqualitätund Betriebsansiedelung abzustimmen.“

Kooo: „Worin sehen Sie die größteHerausforderung für die Beschäftigungspaktein den kommenden Jahren?“

_Tumpel_ „Die größte Herausforderung ist bereitsangesprochen: Die Erweiterung der Union. Dazuhabe ich die Notwendigkeit weitergehender Politikin-tegration schon angesprochen. Ein zweiter wesentli-cher Aspekt ist die Tatsache, dass der Arbeitsmarktdes Ballungsraumes Wien nicht deckungsgleich mitdem Wiener TEP ist. Um wirkungsvoll die österreichi-sche Ostregion und damit auch den Großraum Wienarbeitsmarktpolitisch auf die Öffnung des Arbeits-marktes vorzubereiten, wäre eine Koordination zwi-schen dem Wiener TEP und den TEPs Niederöster-reich und Burgenland mehr als wünschenswert.“

_Haupt_ „Die größten Herausforderungen sind: dieKoordinierung der unterschiedlichen Förderrichtlini-en, die Fortführung der Vernetzungstätigkeiten undWeiterentwicklung der regionalen Arbeitsmarktpolitikmit dem Ziel einer erhöhten Beschäftigungsquote,

die Entwicklung von Messindikatoren, um die Effekti-vität und Effizienz der einzelnen Maßnahmen trans-parenter zu machen, die optimale Umsetzung derGemeinschaftsinitiative EQUAL, die Erarbeitung vonStatistiken über Menschen mit Behinderungen unddie Einbindung aller Landesstellen des Bundes-sozialamtes in die TEPs“.

_van Staa_ - siehe oben

_Leitl_ „Die größten zukünftigen Herausforderungensind: Integration der Problemgruppen (<25 und >50);Feststellung des Qualifizierungsbedarfs der Betriebeund zielgerichtete Qualifizierung arbeitssuchenderMenschen, Finanzierung von Implacement-Stiftun-gen, Verbesserung der regionalen Mobilität durchAnschluss entlegener Regionen an das öffentlicheVerkehrsnetz, Ausweitung des Kinderbetreuungsan-gebotes und Anpassung der Öffnungszeiten, Weiter-bildungsmöglichkeiten für Jungunternehmerinnenund -unternehmer und Verbesserung der Integrationvon Menschen mit besonderen Bedürfnissen.“

_Bartenstein_ „Viele inhaltliche Aufgaben, wie z. B.die Integration älterer Menschen in den Arbeitsmarktoder die EU-Erweiterung, werden natürlich auch fürdie Beschäftigungspakte große Herausforderungensein. Eine große Aufgabe sehe ich für die Paktejedoch auch darin, ihre Strukturen weiterzuent-wickeln. Nur ein klar positioniertes und gut ent-wickeltes Netzwerk wird langfristig Bestand haben.“

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__Die bundesweite Koordinationsstelleder Territorialen Beschäftigungspaktewurde im Auftrag des Bundesministeriumsfür Wirtschaft und Arbeit im Februar 1999am Zentrum für Soziale Innovation (ZSI)eingerichtet und betreut die TEPs seithermit großem Engagement. Die Koordinati-onsstelle begleitet die unterschiedlichenVorhaben der österreichischen Beschäfti-gungspakte und deren Partnerinstitutio-nen durch Informationsaustausch, strate-gische Koordination und gemeinsame

Aktivitäten. Die Koordinationsstelle führt alle TEP-Akteurinnen und Akteure zusammen, stellt den Informati-onsfluss sicher, berät und unterstützt die TEPs und führt eine umfassende Öffentlichkeitsarbeit durch. In denletzten Jahren entwickelte die Koordinationsstelle für die Pakte innovative Umsetzungsinstrumente und -methoden, etwa den „Offenen TEP-Reflexionskreis“ oder die virtuelle TEPGEM-Plattform und unterstütztdamit die Pakte bei der Implementierung von Themen bzw. der Weiterentwicklung ihrer Strukturen.

Für weitere Informationen stehen wir gerne persönlich zur Verfügung!

Neben der vorliegenden Broschüre „Zwischenbilanz“ sind beispielhaft weitere Informationsmaterialien bei derKoordinationsstelle oder unter www.pakte.at zu beziehen.

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Kooo – nationale Koordinationsstelle

In deutscher Sprache:

__Jährliche Informationsmappen der TEPs (2003, 2002, 2001, 2000, 1999)__Leitfaden „Territoriale Beschäftigungspakte in Österreich 2000-2006“__TEP-news (Nr._01 bis Nr._06)__TEP-Folder__Exchange mart Katalog 2001__OECD-Studie „Lokale Partnerschaften in Österreich“, 1999

In englischer Sprache:

__TEP-booklet (2003, 2001, 1999)__Guide to Territorial Employment Pacts in Austria 2000-2006__TEP-Flyer

Koordination der TEPs

Eva RubikKoordination Öffentlichkeitsarbeit

DI Anette ScoppettaKoordinationNetzwerktätigkeiten

Regina BrandstetterKoordination Informationsinput

Info-Materialien

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_PraxisberichteDer Aufbau der Beschäftigungspakte war ein Meilenstein in der

österreichischen Arbeitsmarktpolitik. Seither können wir gemeinsam mitden Regionen arbeitsmarktpolitische Probleme lösen.

Bundesminister Dr. Martin Bartenstein

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TEP – regional

Modelleder Zusammenarbeit

„Der steirische Weg“ – eine Mischung aus „bottom up“ und „top down“

__In der Steiermark wurde mit dem Aufbau von regionalen Pakten vor Unterzeichnung eines Landespaktesein eigener Weg beschritten. Die Basis bildete die „Kooperative Arbeitsmarktpolitik“, welches von einem stär-ker partnerschaftlichen Prinzip ausgeht.

Die Rolle der regionalen Paktkoordination wurde an die Regionalmanagement-Stellen mit dem Ziel der Ver-knüpfung der Strukturpolitik mit Arbeitsmarkt und Beschäftigung übergeben. Im Juni 2001 war der flächen-

deckende Aufbau mit der Gründung vonsechs regionalen Pakten erfolgreich abge-schlossen. Es gelang, mehr als 300 Akteurin-nen und Akteure als Vertreterinnen und Vertre-ter verschiedener Organisationen in dieseregionalen Netzwerke einzubinden.2 Begleitetwurde dieser Prozess von einer externenUnterstützungsstruktur, finanziert über AMS-und Ziel 3-Mittel.

Die Unterzeichnung des Steirischen Beschäf-tigungspaktes (STEBEP) von Land und AMSSteiermark erfolgte im Dezember 2001. Nachder vorwiegend „bottom up“ erfolgten Ent-wicklung der Regionalstrukturen begann eineneue Phase. Der STEBEP wurde als strategi-sches Dach eingerichtet (siehe Grafik). Es ging

__In der Steiermark obliegt den Regionalmanage-ments die Koordination der regionalen Beschäfti-gungspakte. Das Zusammenspiel zwischen Regio-nal- und Landesebene wird durch eine eigene Koor-dination sichergestellt. In Oberösterreich sind Regio-nalmanagerinnen und -manager für Arbeit tätig, diein die Organisation der Regionalmanagements (undauch Euregio-Büros) eingegliedert sind. Die Zusam-menarbeit zwischen Landes- und Regionalebene istin den „Kooperationsvereinbarungen“1 geregelt. In

anderen Bundesländern zeigt sich, dass der Zusam-menarbeit mit Regionalmanagements eine wachsen-de Bedeutung zukommt. In Salzburg sind z. B. seit2003 die fünf bestehenden Regionalmanagements(inkl. Regionalmanagerin für Chancengleichheit) for-mell, zunächst in Form einer „kooptierten“ Teilnah-me, in die Vollversammlung eingebunden. Das Zu-sammenspiel von Regionalmanagements (Regional-ebene) und Landespakt (Landesebene) wird an denfolgenden beiden Beispielen konkreter dargestellt.

TEPs tragen zur Stärkung der regionalen Verantwortung für die Beschäftigungs-situation bei. Durch die partnerschaftlichen Strukturen werden arbeitsmarkt- undbeschäftigungspolitische Probleme vor Ort erkannt und spezifische lokale undregionale Lösungen für unterschiedliche Zielgruppen erarbeitet. Dies gelingt vorallem durch die Zusammenarbeit mit Institutionen wie Regionalmanagements,Leadervereinen, Euregios oder Kommunen und lokalen Beschäftigungsinitiativen,welchen mit der Verlagerung der Kompetenzen in die Regionen eine besondereAufgabe zukommt.

Zusammenspiel Regionalmanagements – Pakt

2Ergebnis der Evaluierung „Kooperative Arbeitsmarktpolitik“, ZBW & Joanneum Research, Stand 10/02.

1TEP Oberösterreich (2001): Kooperationsvereinbarung:Regionalmanagement für Arbeit. Ergänzung zum Beschäftigungs- und Qualifizierungspakt Oberösterreich, Linz.

STEBEP Struktur

Landesebene

Landesstrategien

Beschäftigungspolitisches Forum

Land, AMS, Sozialpartner, BSB, RegionalePakte, Gender-Expertinnen und -Experten

STEBEP-PlattformRegionsebene

Regionale Strategien& Umsetzung

STEBEP

Kernteam& Koordination

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Praxisberichte__

Regionalmanagerinnen und -manager für Arbeit in Oberösterreich

__Im Rahmen des Regionalen Beschäftigungs- und Qualifizierungspaktes Oberösterreich werden die„Regionalmanagements für Arbeit“ im Ziel 3-Programm (Europäischer Sozialfonds – ESF, Schwerpunkt 6) alsUnterstützungsstrukturen gefördert. Die derzeit vier Regionalmanagerinnen und -manager für Arbeit, für dieRegionen Innviertel-Hausruck, Steyr-Kirchdorf, Vöcklabruck und Mühlviertel sind in die Organisation deroberösterreichischen Regionalmanagements eingebunden und bei den regionalen Vereinen angestellt.

Das Aufgabenprofil und damit der Tätigkeitsbereich des Regionalmanagements für Arbeit ist auf dieallgemeinen Aufgaben der Regionalmanagerinnen und -manager ausgerichtet (siehe Grafik), weist jedocheine Spezifizierung für die Umsetzung der regionalen Paktagenden und anderer arbeitsmarktpolitischerMaßnahmen auf. Ein bei allen Aktivitäten zu berücksichtigendes Ziel ist Gender Mainstreaming, zusätzlich zuspeziellen Frauenförderungsprojekten.

Zwischen den Regionalen Geschäftsstellen desArbeitsmarktservice und den Regionalmanage-rinnen und -managern für Arbeit findet ein stän-diger Informationsaustausch über arbeitsmarkt-politische Bezirksprojekte und Problemstellun-gen statt. Darüber hinaus besteht eine engeinhaltliche und organisatorische Verknüpfungmit EQUAL-Partnerschaften in den RegionenMühlviertel und Steyr-Kirchdorf.

Beispiele erfolgreich abgewickelter Projekte zei-gen einerseits die Vielseitigkeit des Tätigkeits-rahmens, anderseits den Bedarf nach einerkoordinierenden und initiativ tätigen Kraft in denRegionen.

Dr. Maria SchmeißAnsprechpartnerin für Regionalmangerinnen und -manager für Arbeit in der LandesregierungLand Oberösterreich, Überörtliche Raumordnung und Koordinationsstelle für die EU-Regionalpolitik

darum, klare Abläufe, Vereinbarungen und Schnittstellen zwischen Regional- und Landesebene zu definieren.Die Einrichtung von „top down“ Strukturen wurde auch sehr stark von den Regionen eingefordert, denn durchdas Fehlen des strategischen Dachs herrschte zum Teil Unsicherheit in Zielen, Vorgaben und Rollen.

Mittlerweile ist es in einem Abstimmungsprozess zwischen Regionen und Landesebene gelungen, transpa-rente Vereinbarungen zu treffen, die die Interessen beider Ebenen einbeziehen. Damit ist die Basis für einepartnerschaftliche Weiterentwicklung gegeben, die über einen ständigen beidseitigen Verhandlungs- undLernprozess mehr regionale Verantwortlichkeit ermöglicht.

Maga. Helga Kainer Koordinatorin des STEBEP und der Regionalpakte SteiermarkBAB GmbH

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Aufgaben des Regionalmanagements

Koordination und Moderation Kooperation

mit Partnereinrichtungen, z.B. TMG, Tourismus-

organisationen, TechnoZ

mit der EU (TransnationaleProjekte in Leader+)

mit Gemeinde- und Städtebund

mit Partnerregionen im Netzwerk des BKA

mit rundem Tisch(Sozialpartner, BHs)

von Projektträgern – je nach Fachbereich

in den EU-Programmen: Ziel 2, INTERREG III,

Leader+, Ländl. Entw., Ziel 3

der Regionalen Planungsbeiräte

von regionalen, nationalenund transnationalen Arbeits-

gruppen/Vereinen

der Leader+Aktionsgruppen

von projektbezogenenVeranstaltungen

Beratung

mit Fachdienst- und Förderstellen des Landes

und des Bundes

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__Praxisberichte

Zusammenspiel Gemeinden – Pakt

__Durch die Einbindung von lokalen, kommunalenund regionalen Akteurinnen und Akteuren können dieErfahrungen der Regionen genutzt werden und Maß-nahmen gezielt mit den Nachfrageimpulsen der

regionalen Wirtschafts- und Sozialstruktur verknüpftwerden. Eine gelungene Kooperation zwischenGemeinden und Landespakt zeigt sich im Projekt der„Gemeindebetreuung“ in Tirol.

„Kommunale Beschäftigung“: Gemeindebetreuung in Tirol

__Das Tiroler Projekt „Gemeindebetreuung“ hat sehr erfolgreich Lösungen gefunden, langzeitarbeitslosenPersonen, schwer vermittelbaren älteren Arbeitskräften, Wiedereinsteigerinnen und -einsteigern, Arbeitneh-merinnen und -nehmern mit mangelnder Berufsausbildung sowie Menschen mit Behinderung den Wieder-einstieg ins Arbeitsleben zu erleichtern.

Das Projekt vermittelt Arbeitskräfte an Gemeinden und andere öffentliche Träger. Die Arbeitsleistungen derbeschäftigten Frauen und Männer entsprechen durchaus den Erwartungen und stellen gerade bei besondersarbeitsintensiven Aufgaben eine wertvolle Hilfe dar. Das Land Tirol und das Arbeitsmarktservice Tirol über-nehmen im Rahmen des Beschäftigungspaktes für bis zu einem Jahr einen Großteil der Lohn- bzw. Gehalts-kosten. Voraussetzung dafür ist eine Mindestbeschäftigungsdauer von sechs Monaten.

Entstanden ist die Idee zu diesem Projekt nach der Lawinenkatastrophe von Galtür 1999. Auf Initiative desArbeitsmarktservice Tirol war es möglich, den Arbeitskräftebedarf für Aufräumarbeiten durch Arbeitssuchen-de im Bezirk Landeck zu decken. Das Projekt „Gemeindebetreuung“ ist seit dem Jahr 2001 eine landesweiteAktion und hat aufgrund seines Erfolges Vorzeigecharakter entwickelt. Bis Mitte 2003 konnten 848 Arbeits-plätze vermittelt werden, wobei die Arbeitskräfte aus allen Altersschichten und Berufen kamen. Die Frauenund Männer kommen beispielsweise als Gemeindearbeiterinnen und -arbeiter, Büro-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter, Kinderbetreuerinnen und -betreuer, Altenpflegerinnen und -pfleger oder Projektbegleiterinnen und-begleiter zum Einsatz.

DI Günther Blunder Koordinator des TEP TirolLand Tirol, Wirtschaftspolitische Koordinationsstelle

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Page 23: Territoriale Beschäftigungspakte in Österreich 2000-2006

Territoriale Beschäftigungspakte und Beschäftigungsinitiativen

__Innovation und Weiterentwicklung in der aktiven Arbeitsmarktpolitik ist neben der optimalen Koordinationdes „konventionellen“ Instrumentariums eine Kernaufgabe der Territorialen Beschäftigungspakte und setztdreierlei voraus: Zunächst müssen Probleme erkannt, Ziele formuliert und Strategien zur Zielerreichung ent-wickelt werden. Zweitens bedarf es der Verknüpfung der festgelegten Strategien mit den zur Umsetzung nöti-gen Finanzmitteln und last but not least müssen Lösungen auch in die Tat umgesetzt werden.

Beschäftigungsinitiativen und TEPs verfügen in diesem Kontext über jeweils spezifische Qualitäten: In derVerknüpfung von Know-how und Finanzmitteln liegt die große Stärke der Pakte, in deren Netzwerk alle hierfürbenötigten Informationen und Kompetenzen zusammenlaufen. Die zentrale Kompetenz der Beschäftigungsi-nitiativen liegt hingegen auf der Ebene der praktischen Umsetzung, in der Projektkonzeption und -durch-führung. Bei allen planerischen Fragestellungen (Problemerkenntnis, Formulierung von Zielen und Strategien)bedarf es des organisierten Zusammenwirkens beider, indem der Beschäftigungspakt die Perspektive derMakroebene (zumeist Bundesländerebene), dieBeschäftigungsinitiative hingegen jene der Mikroebe-ne (in der Regel lokale Ebene) einbringt. Dass beidePartner naturgemäß mitunter auch sehr spezifischeund durchaus schwer miteinander zu vereinbarendeInteressen verfolgen können, erhöht sowohl dieAnforderungen an den Dialog als auch die Chancen,neue Optionen zu erschließen.

Beschäftigungspakte und Beschäftigungsinitiativensind somit wechselseitig aufeinander angewiesen;ihre Zusammenarbeit ist ein zentraler Indikator für dieQualität der aktiven Arbeitsmarktpolitik im jeweiligenBundesland.

Alfred AltenhoferGeschäftsführer der Sozialen Arbeit GmbH

Dr. Roland Ellmer Koordinator des TEP Salzburg „Arbeit für Salzburg“Land Salzburg, Abteilung 3 – Soziales

Zusammenspiel Beschäftigungsinitiative – Landespakt

__Wesentliche Akteurinnen und Akteure der Paktesind lokale Beschäftigungsinitiativen, die für die Kon-zeption und die praktische Umsetzung der arbeits-markt- und beschäftigungswirksamen Projekte vorOrt verantwortlich sind. Die Kooperation zwischendem Pakt für Arbeit in Salzburg und dem Projektträ-ger „Soziale Arbeit GmbH“ – Beschäftigungsprojekt

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„Asfalter“, die Straßenzeitung in Salzburg – zeigt diesbeispielhaft. In diesem Zusammenhang möchte die Kooo imNamen der Pakte an den früheren „Asfalter“ – seitOktober 2003 Apropos – einen Dank für das bereit-gestellte Foto, das als Basis für das TEP-Logo dient,aussprechen.

Praxisberichte__

Page 24: Territoriale Beschäftigungspakte in Österreich 2000-2006

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Nutzung von Synergien

Positive WechselwirkungenIm Rahmen der Territorialen Beschäftigungspakte werden beschäftigungs-,wirtschafts- und sozialpolitische Aktivitäten durch relevante Akteurinnen undAkteure mit unterschiedlichem Know-how verknüpft. Durch die Bündelung der poli-tischen und wirtschaftlichen Ressourcen werden Verbesserungen für spezifischeProblemlagen in den Regionen erzielt. Dabei werden nicht nur Synergien zwischenverschiedenen Politikbereichen hergestellt und durch die vorhandenen Strukturenund Netzwerke die Verknüpfung verschiedener Programme ermöglicht, sondernauch Querschnittsthemen erfolgreich umgesetzt.

Positive Wechselwirkungen zwischen Politikbereichen

__Die umfassende Partnerschaft der Pakte ermög-licht durch die Zusammenarbeit relevanter Akteurin-nen und Akteure die Erarbeitung eines umfassendenKonzeptes zur Lösung regionsspezifischer Problemeund die gezielte Verknüpfung der Arbeitsmarkt- undBeschäftigungspolitik mit den Nachfrageimpulsender regionalen Wirtschafts- und Strukturpolitik. Sogelingt mit dem Kooperationsmodell der TEPs etwader Brückenschlag zwischen Arbeitsmarktpolitik undWirtschaftsentwicklung. Die Pakte integrieren seitihrem Bestehen Interessensvertretungen der Wirt-schaft in ihre Gremien und kooperieren seit Jahrenmit Unternehmen bei der Umsetzung von Maßnah-men und Projekten, wie etwa bei Qualifizierungsver-bünden, -maßnahmen, Implacement- und Outplace-

mentstiftungen oder Arbeitsstiftungen. Mit der Inten-sivierung des Informationsflusses und damit demSichtbarwerden des Nutzens der Einbindung des pri-vaten Sektors in die Programmplanungen der TEPssoll die Zusammenarbeit auch auf strategischer Ebe-ne verstärkt werden.

Der Mehrwert dieser Zusammenarbeit wird u.a. amBeispiel der regionalen Pakte Wiens – INTERDISK –deutlich. Im Pakt Burgenland gelingt eine Kooperati-on zwischen Arbeitsmarkt- und Wirtschaftspolitiketwa im Bereich der Aus- und Weiterbildung, dennim Rahmen des sektoralen – „Qualifizierungsverbun-des Gesundheitstourismus“ – wird intensiv mitBetrieben zusammen gearbeitet.

TEP als Brücke zwischen Arbeitsmarktpolitik und Wirtschaftspolitik – am Beispiel INTERDISK Wien

__INTERDISK (www.interdisk.at) ist ein regionales Netzwerk von Entscheidungsträgerinnen und -trägern inWien, das im Bereich Arbeitsmarkt und Wirtschaft innovative und regionsspezifische Lösungen bietet. DieFinanzierung von INTERDISK erfolgt über das Ziel 3-Programm, Schwerpunkt 6 (aus Mitteln des Europäi-schen Sozialfonds und aus nationalen Mitteln. Es gibt bereits fünf Netzwerke in den Bezirken 2+20, 3+4, 5+6,21+22 und 12+23. Das Netzwerkmanagement ist in der waff Programm Management GmbH, einem Tochter-unternehmen des Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds, angesiedelt. Schwerpunkt ist die Vernetzungund Kooperation von Bezirksvorstehungen, unterschiedlichen Institutionen, lokalen Einrichtungen der Sozial-partnerinnen und -partner, Fonds der Stadt Wien, Unternehmen, Regionales Wirtschaftsservice, Ausbil-dungseinrichtungen usw.. Die lokalen Akteurinnen und Akteure analysieren arbeitsmarktrelevante Fragen undstarten Projekte mit der Zielsetzung Wirtschaft und Arbeitsmarkt in der Region zu stärken.

Beispiele der erfolgreichen Arbeit von INTERDISK:Um Betriebe zu motivieren sich wieder verstärkt der Lehrlingsausbildung zu widmen, werden Veranstaltungenzur Information von Betrieben durchgeführt. Besonders engagierte Betriebe werden von einem INTERDISK-Gremium ausgewählt und von den Bezirksvorsteherinnen bzw. -vorstehern ausgezeichnet.

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Praxisberichte__

TEP als Brücke zwischen Arbeitsmarktpolitik und Wirtschaftspolitik –am Beispiel des Thermenverbundes Burgenland

__Ausgehend von den Zielen des Beschäftigungspaktes im Burgenland wurde Ende 2001 der „Qualifizie-rungsverbund Gesundheitstourismus“ ins Leben gerufen. Basierend auf dem Aufschwung im Thermal- undGesundheitstourismus wurden bereits in der ersten Ziel 1-Periode umfangreiche Investitionen getätigt. Dieswird nun durch weitere Investitionen in den Ausbau und damit Erweiterung des Angebotes der Thermen- undTourismusbetriebe fortgesetzt. Da gerade im Dienstleistungsbereich die Qualifikation der Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter einen wesentlichen Erfolgsfaktor für einen Betrieb darstellt, haben sich vier Leitbetriebe derThermenregionen (Bad Sauerbrunn, Lutzmannsburg, Bad Tatzmannsdorf und Stegersbach) dazu entschlos-sen, im Rahmen eines sektoralen Qualifizierungsverbundes im Bereich Aus- und Weiterbildung zusammenzu-arbeiten. Im Zuge der Kooperation und Koordination der verschiedensten Schulungs- und Qualifizierungs-maßnahmen werden nach und nach alle Tourismusbetriebe in den Thermenregionen Burgenlands eingebun-den, da nur eine überbetriebliche, überregionale Vorgangsweise zu einer allgemeinen und andauerndenHebung der Angebotsqualität führen kann.

Mit der Durchführung gemeinsamer Schulungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der teilnehmenden Unternehmen können folgende Ziele erreicht werden:

__Erarbeitung gemeinsamer Schulungsinhalte,__Abstimmung der Inhalte, Termine und Methoden auf die jeweiligen Qualifikationsbedürfnisse

der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,__Hebung der Qualifikation der Teilnehmerinnen und Teilnehmer und somit die Steigerung der

Angebotsqualität der Unternehmen sowie der gesamten Region,__Kostenoptimierung für die Betriebe durch effiziente Anzahl von Kursteilnehmerinnen und -teilnehmern,__Laufender Erfahrungs- und Meinungsaustausch zwischen den Betrieben und__Förderung der überbetrieblichen und überregionalen Zusammenarbeit

Mag. Bruno Kracher Koordinator TEP BurgenlandWirtschaftsservice Burgenland AG

Im Jahr 2002 wurde das wirtschafts- und beschäfti-gungspolitische Leitbild „Zukunftsregion Wien Süd /Region 4 Business“ (Bezirke 10, 11, 12 und 23) aufBasis einer umfassenden Stärken / Schwächen Ana-lyse erstellt. Zielsetzung des Leitbildes ist die Identifi-kation mit der Region bei Betrieben, Beschäftigtenund Bewohnerinnen und Bewohnern zu stärken, daswirtschafts- und beschäftigungsfreundliche Klimaauszubauen, die Standortfaktoren für Unternehmenzu verbessern sowie Impulse für Stadtplanung undRegionalentwicklung zu setzen.

Maga. Elfriede Harrer Koordinatorin TEP Wienwaff, Abteilung 3 – Arbeitsmarkt- und Wirtschaftspolitik

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Nutzung von Synergien der aus dem ESF-Strukturfonds finanzierten Programme Ziel 3 und Ziel 2 in Kärnten

__Am Beginn der Förderperiode 2000-2006 wurde im Rahmen des TEP Kärnten die Idee geboren, durch dengemeinsamen Einsatz der Programme Ziel 3, Ziel 2 und nationaler Mittel ein flächendeckendes Qualifizie-rungsangebot für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Klein- und Mittelbetrieben in Kärnten zu schaffen. DieKoppelung der zwei Zielprogramme bot sich an, da ausgeklammerte Förderbereiche in Ziel 3 durch das Ziel 2-Programm ergänzt werden konnten.

Beispiele für Synergieeffekte der Förderrichtlinien für Ziel 3 / Ziel 2:__Ziel 3: Förderung von Männern über 45 Jahren; keine Förderung von leitenden Angestellten__Ziel 2: Förderung von Männern auch unter 45 Jahren (nur bestimmte Branchen);

auch leitende Angestellte können gefördert werdenWie aus den Beispielen ersichtlich wird, konnte aufgrund der einander ergänzenden Förderrichtlinien ein flächendeckendes Qualifizierungsangebot erstellt werden.

Um kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) mit der Komplexität dieser Konstruktion der unterschiedlichenFördertechniken, -bedingungen und Antragsverfahren nicht zu belasten, wurde eine zentrale Ansprechstelle(IFA-Kärnten) für den Erstkontakt eingerichtet, die nach außen als Informationsdrehscheibe für interessierte

Positive Wechselwirkungen zwischen Programmen

__Die vorhandenen Strukturen und Netzwerke derTEPs ermöglichen neben der Kooperation mit derWirtschaft auch die Verknüpfung verschiedener Pro-gramme des Europäischen Sozialfonds (ESF). DerESF bietet im Rahmen der Ziel 1- und Ziel 2-Pro-gramme jenen Regionen Unterstützung, die wirt-schaftlich und sozial benachteiligt sind und leistet soeinen Beitrag zum Abbau regionaler Entwicklungs-

unterschiede. Das horizontale Ziel 3-Programmbezieht sich im Gegensatz dazu nicht auf bestimmteRegionen, sondern auf die Themenbereiche Be-schäftigung, Bildung und Ausbildung. Im Rahmendes Paktes Kärnten wird die Koppelung der Pro-gramme Ziel 3 und Ziel 2 erfolgreich praktiziert.

Dass TEPs aber nicht nur an die Problemlage ange-passte sondern auch integrationspolitische undinnovative Lösungsansätze mit einer europaweitenVernetzung hervorbringen, zeigt sich am Beispiel derUmsetzung der Gemeinschaftsinitiative EQUAL (ko-finanziert aus dem ESF). Die Strukturen der TEPskonnten für die Entwicklung geeigneter Modelle zuroperativen Verknüpfung der Förderinstrumente TEPsund EQUAL genutzt werden. Derzeit werden von ins-gesamt 36 regionalen EQUAL-Entwicklungspartner-schaften (EPs) im Rahmen der TEPs 26 EPs, in un-terschiedlichen thematischen Zielsetzungen umge-setzt. Die Nutzung der Synergien beider Programmewird z.B. in der Umsetzung der Entwicklungspartner-schaft „Bildungspartnerschaft Vorarlberg“ zum The-ma „Förderung des lebensbegleitenden Lernens undeiner integrationsfördernden Arbeitsgestaltung“sichtbar.

__Praxisberichte

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Praxisberichte__

Der Beschäftigungspakt Vorarlberg und die Gemeinschaftsinitiative EQUAL

__Die Umsetzung der Gemeinschaftsinitiative EQUAL im Rahmen des TEP Vorarlberg war bereits bei dessenGründung im Jahr 2000 ein entscheidender Teil des Arbeitsprogramms, und zwar aus mehreren Gründen:Beschäftigungspakte als auch EQUAL widmen sich innovativ und partnerschaftlich arbeitsmarktpolitischenThemen und die Struktur des TEP Vorarlberg entspricht im wesentlichen der Struktur eines EQUAL Netz-werkes. Auch inhaltlich passen der TEP Vorarlberg und EQUAL sehr gut zusammen, da sich beide Program-me auch sogenannten „Querschnittsmaterien“ widmen: Im Beschäftigungspakt wird insbesondere GenderMainstreaming thematisiert, die EQUAL – Partnerschaft im Rahmen des TEP setzt Vorhaben im Themenbe-reich lebensbegleitendes Lernen um.

Es lag daher auf der Hand die entsprechenden Synergien zu nutzen und eine enge institutionelle und inhaltli-che Anbindung beider Programme anzustreben. Die bisherigen Erfahrungen zeigen ganz klar, dass die Struk-tur der Beschäftigungspakte ein verstärktes Bewusstsein und Wissen für Innovationsthemen und Netzwerkeschafft, wovon auch die EQUAL Netzwerke profitieren. Es ist daher kein Zufall, dass nicht nur in Vorarlbergsondern auch in den anderen Bundesländern eine Vielzahl von EQUAL-Partnerschaften im Rahmen derterritorialen Beschäftigungspakte umgesetzt werden.

Mag. Wolfgang Michalek Koordinator TEP VorarlbergInstitut für angewandte Arbeitsmarktpolitik (IAP)

Firmen dient. Die Abwicklung der Förderanträge für Ziel 3 hat das IFA übernommen, die Bearbeitung derFörderanträge für Ziel 2 erfolgt durch das Land Kärnten.

Mittlerweile musste aufgrund von Budgetkürzungen bzw. der rasch fortschreitenden Budgetausschöpfung ingewissen Bereichen eine Einschränkung der Förderbedingungen vorgenommen werden. Die Ergänzung derbeiden Programme ist aber nach wie vor sinnvoll und wichtig.

DI Elke JakoubiBeraterin für den TEP KärntenIFA - Innovationen für den Arbeitsmarkt - Kärnten

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__Praxisberichte

Umsetzung des Querschnittthemas Gender Mainstreaming

menarbeit von TEP-Koordinatorinnen und -Koordi-natoren, GM Beauftragten und weiteren Akteurinnenund Akteuren der TEPs im Rahmen der TEPGEM-Plattform, mit dem Ziel gemeinsam Grundlagen undInstrumente zur Umsetzung von GM in den Paktenzu entwickeln. Begleitet wurde die TEPGEM-Platt-form von der Koordinationsstelle der TEPs und derGeM-Koordinationsstelle im ESF mit Unterstützungder ESF-Abteilung des Bundesministeriums für Wirt-schaft und Arbeit.

Bereits im März 2002, beim 6. Koordinationstreffender TEPs in Graz, beschlossen die Pakte dasgemeinsame Projekt zum Thema GM. Beim Start-workshop im Juni 2002 wurde die TEPGEM-Platt-form gegründet und mit der Entwicklung eines „Stra-tegiepapiers zur Umsetzung von GM in den TEPs“3

begonnen. In insgesamt fünf Workshops und derzwischenzeitlichen Arbeit auf der dafür eigens vonder Koordinationsstelle der TEPs eingerichteten vir-tuellen TEPGEM-Plattform auf der Homepage derPakte (www.pakte.at), erarbeiteten die TEPGEMAkteurinnen und Akteure eine paktrelevante „Definiti-on von GM“, den sogenannten GM „Muster-TEP“,ein Basisdokument für eine „Gender Analyse“ undeinen „GM Kriterienkatalog“ für Arbeitsprogrammeund Projekte der TEPs. Der „Nutzen von GM“ wurdebreit diskutiert und ist im Strategiepapier dargestellt.Das Strategiepapier, in das das Know-how und diePraxiserfahrung aller beteiligten Akteurinnen undAkteure einfloss, beruht auf dem Konsens Aller undstellt eine Empfehlung der TEPGEM-Plattform an diePakte dar. Seit September 2003 wird das Strategie-papier in den TEPs konkret erprobt und umgesetzt.Ergebnisse und praktische Erfahrung werden in einePublikation über das gemeinsame Projekt – die TEP-GEM-Plattform – im Jahr 2004 einfließen.

Mit dem TEPGEM-Strategiepapier wurde eine wich-tige Basis geschaffen. Es darf aber nicht außer achtgelassen werden, dass jedes Bundesland seineneigenen Weg der GM Umsetzung wählt und unter-schiedliche Vorkehrungen dafür trifft. So sind GMBeauftragte in sieben landesweiten und sechs regio-nalen Pakten mit Sitz und Stimme oder beratend inden Paktgremien vertreten. In zwei Landespaktenwird darauf geachtet, dass das Prinzip GM von allenPartnerinnen und Partnern mitgetragen wird.

__GM wurde auf europäischer Ebene in den Verord-nungen für die Strukturfonds 2000 - 2006 als Quer-schnittsthema verankert und stellt einen wesentli-chen Schwerpunkt im österreichischen ESF Ziel 3-Programm dar. Dieses legt für ESF-Maßnahmen fest,dass bei der Organisation, Konzeption, Umsetzungsowie bei der Evaluierung aller Maßnahmen dieunterschiedlichen Bedingungen, Situationen undBedürfnisse von Frauen und Männern systematischberücksichtigt werden. Im Leitfaden der TEPs1 istebenso festgelegt, dass das Prinzip GM zu berück-sichtigen ist und GM Beauftragte und / oder Exper-tinnen und Experten als Partnerinnen und Partner inden Paktgremien vertreten sein sollten.

Seit Beginn der Pakte sind diese somit maßgeblichan der Umsetzung von GM2 beteiligt und sind mittler-weile ein internationales Best Practice Beispiel. Dazubeigetragen hat vor allem die intensive Auseinander-setzung und bundesweite partnerschaftliche Zusam-

3TEPGEM Plattform (2003): „Strategiepapier zur Umsetzung von Gender Mainstreaming in den Territorialen Beschäftigungspakten“. –download unter www.pakte.at oder www.gem.or.at

1Koordinationsstelle der TEPs (2000): Leitfaden Territoriale Beschäftigungspakte 2000-2006

2TEPGEM Plattform (2003): „Gender Mainstreaming in den TEPs ist ein standardisiertes Verfahren und bedeutet, Gleichstellungsziele festzulegen und ihre Umsetzung zu überprüfen“.

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Einige Beispiele der GM Umsetzung aus den Bundesländern:

__In Niederösterreich wurde eine eigene GMKoordinationsstelle (gendernow) eingerichtet undsteht allen Partnerinnen und Partnern des Paktessowie anderen arbeitsmarktpolitischen Akteurin-nen und Akteuren zur Verfügung (siehe Folgebei-trag)

__In Vorarlberg arbeitet eine regionale Unterstützungsstruktur (ARGE Gender Main-streaming) mit den Aufgaben: Erstellung einerregionalen Gender- Analyse, Sensibilisierung vonÖffentlichkeit und Unternehmen und Erstellungvon Tools zur Umsetzung von GM.

__Den GM-Beauftragten der Pakte in der Steiermark (STEBEP und regionale Pakte) steht neben derEinbindung in die Paktgremien ein überregionalesGM-Netzwerk zur Verfügung; zudem werden in

den regionalen Arbeitsprogrammen regionalegleichstellungspolitische Ziele definiert.

__In Kärnten und Oberösterreich wird dem PrinzipGM mit der Einbindung einer GM Beauftragten indie Paktgremien und der Verankerung von GenderMainstreaming in den Verträgen oder Arbeits-programmen Rechnung getragen.

__Im Pakt Salzburg ist zusätzlich zu einer GMBeauftragten eine Regionalmanagerin für Chancengleichheit tätig.

__In Tirol ist geplant, verschiedene Projekte zurImplementierung von GM mit Unterstützung vonGender Expertinnen abzuhalten und eine Studiezur Umsetzung von GM in der Praxis durch-zuführen.

__In den Pakten Burgenland, Salzburg, Steiermarkund Wien wird GM über EQUAL-Entwicklungs-partnerschaften zum Thema „Reduktion der geschlechtsspezifischen Segregation am Arbeitsmarkt“ umgesetzt.

Umsetzung von Gender Mainstreaming am Beispiel Niederösterreich

__Bei der Erstellung des Niederösterreichischen (NÖ) Beschäftigungspaktes wurde neben dem NationalenAktionsplan für Beschäftigung, dem Bottom up Ansatz und dem Status Quo an arbeitsmarktpolitischen Maß-nahmen Gender Mainstreaming als „Basis“ definiert: „Die Förderung der Chancengleichheit hat... ...den glei-chen Stellenwert wie die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit“ (Umsetzungsvereinbarung des NÖ Beschäfti-gungspaktes 2000 - 2004).

Bereits im ersten Jahr des NÖ Beschäftigungspaktes wurden zwei Gender Mainstreaming Expertinnen beider Paktkoordinationsstelle angestellt. Seit 2002 hat die Joanneum Research GmbH unter dem Titel „gender-now“ die Umsetzung von Gender Mainstreaming im Rahmen des Territorialen Beschäftigungspaktes NÖübernommen. Finanziert wird diese Stelle aus nationalen Mitteln und Mitteln des Europäischen Sozialfonds.

Als Ansprechpartnerin und Vermittlerin steht gendernow allen Partnerinnen und Partnern des NÖ Beschäfti-gungspaktes sowie anderen arbeitsmarktpolitischen Akteurinnen und Akteuren zur Verfügung. Ziel ist, durchInformation, Beratung und Vernetzung die Gender Mainstreaming Strategie auf Ebene des TEPs zu veran-kern. Zur Zeit arbeitet gendernow an einem Pilotprojekt zum Thema geschlechtssensible Berufsorientierung(geseBO), das ab Herbst 2003 in Hauptschulen umgesetzt wird. Thematisiert werden dabei die Berufswahlund ihre Auswirkungen auf den weiteren Karriereverlauf von Frauen und Männern. Einen weiteren Schwer-punkt stellt die Information und Beratung von Unternehmen zu Fragen der Gleichstellung dar. Ziel ist es,Unternehmen zu sensibilisieren und über Möglichkeiten der Umsetzung im eigenen Unternehmen zu beraten.

Michaela VorlauferKoordinatorin des TEP NiederösterreichVerein Jugend und Arbeit, NÖ Landesverein zur Schaffung vorübergehender Beschäftigungsmöglichkeiten

Mehr Informationen zu gendernow unter www.gendernow.at

Praxisberichte__

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Page 30: Territoriale Beschäftigungspakte in Österreich 2000-2006

TEP

-Tes

tWenn Sie die Abkürzung TEP lesen denken Sie sich:a. Schreibt sich das nicht mit einem „D“? 0 Punkteb. … und doppel-P? 1 Punktc. Woher kommt eigentlich diese Abkürzung für Beschäftigungspakte? 2 Punkted. Eigentlich wäre die Abkürzung TBP in Österreich passender gewesen.

An die „Territorial Employment Pacts“ erinnern sich ja nur noch wenige. 3 Punkte

Partnerin / Partner in einem Beschäftigungspakt zu sein bedeutet:a. dass ich andere Organisationen ausspionieren kann. 0 Punkteb. dass ich erzählen kann, was ich alles tue. 1 Punktc. dass die Vorgehensweise mit den Partnerinnen und Partnern abgestimmt wird. 2 Punkted. dass wir gemeinsam ein Programm vereinbaren und jede/jeder in seinem Aufgabenbereich

für die Umsetzung verantwortlich ist. 3 Punkte

Gender Mainstreaming bedeutet für Sie:a. ein Wort, das wohl aus dem Englischen zu kommen scheint und schwierig auszusprechen ist. 0 Punkteb. ein Thema, zu dem viel gearbeitet wurde und das somit erledigt ist. 1 Punktc. ein wichtiges Thema, das es immer mit zu bedenken gilt. 2 Punkted. ein Querschnittsthema zu dem die TEPGEM-Plattform einen Standard erarbeitet hat,

den es nun umzusetzen gilt. 3 Punkte

Ihr bisher unangenehmstes Erlebnis bei einer TEP-Sitzung war:a. als der Kaffee kalt war. 0 Punkteb. als zur gleichen Sitzung auch jemand von …. (Organisation bitte selbst wählen) erschien. 1 Punktc. als ich nicht verstand worüber diskutiert wurde aber wissend nickte. 2 Punkted. als mir in der Sitzung klar wurde, dass ein von mir abgelehntes Projekt

im Rahmen des Paktes realisierbar gewesen wäre. 3 Punkte

Wird das Bottom-up-Prinzip in Ihrem Pakt umgesetzt?a. Nein, denn wir wissen besser, wie der Hase läuft. 0 Punkteb. Ja, weil wir mitbedenken, was auf lokaler Ebene gebraucht wird. 1 Punktc. Ja, weil wir Vertreterinnen und Vertreter der lokalen Ebene in den TEP-Gremien haben. 2 Punkted. Das haben wir uns noch gar nicht überlegt. Wir erstellen einfach gemeinsam eine Problemanalyse,

erarbeiten darauf basierend ein Arbeitsprogramm und setzen dieses gemeinsam um. 3 Punkte

Meine Wunschvorstellung für den TEP wäre, dass im Jahr 2007:a. diese arbeitsaufwändige Vereinbarung endlich ausläuft. 0 Punkteb. alles so weiterläuft wie bisher. 1 Punktc. der TEP sich zu einer wirklich guten Partnerschaft entwickelt hat

und die Fördermittel weiterhin gesichert sind. 2 Punkted. der TEP sich zu einer wirklich guten Partnerschaft entwickelt hat und sich alle

Partnerinnen und Partner einig sind, diese Partnerschaft auf jeden Fall weiter zu führen. 3 Punkte

13 bis 18 Punkte:Gratulation! Ihr Beschäftigungspaktmacht seinem Namen alle Ehre.Machen Sie so weiter!

Wie paktiert sind Sie?Aus der Reihe „Marty´s-Freitag-Abend-Psychotest“:

0 bis 5 Punkte:An Ihnen sind entscheidende Ent-wicklungen der letzten Jahre offenbarspurlos vorübergegangen. Werfen Sieeinen Blick auf www.pakte.at um nichtEntscheidendes zu verpassen.

6 bis 12 Punkte:Für die nächste Diskussion am Stammtisch sind Siemit Ihrem Allgemeinwissen gerüstet. Für eine wirklicherfolgreiche und befriedigende Arbeit im TEP solltenSie bei dem einen oder anderen Thema ihren Zugangüberdenken. Scheuen Sie nicht davor zurück auchaltbewährte Strukturen zur Diskussion zu stellen.

Auswertung

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MMaga. Martina BergerZuständig für die Pakte im BMWABMWA, Sek.II/9-ESF

Page 31: Territoriale Beschäftigungspakte in Österreich 2000-2006

_AusblickDie Pakte schauen über ihren Tellerrand hinaus.

Denn sie sind nicht nur österreichweit sehr gut vernetzt, sondernbemühen sich um internationale Kooperationen.

Bundesminister Dr. Martin Bartenstein

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Page 32: Territoriale Beschäftigungspakte in Österreich 2000-2006

Ergebnisse und Mehrwert der Pakte

__Die TEPs sind junge Institutionen. Trotz der erheb-lichen Unterstützungen seitens des Bundes musstensie regionale Analysen vornehmen, eigenständigeZiele definieren und ihre Rolle in der institutionellenLandschaft einnehmen. Ein Prozess der erfahrungs-gemäß einiges an Ressourcen und Zeit beansprucht.

Den TEPs gelang es, Akzeptanz für wichtige Themenzu schaffen. Beispiele hierfür betreffen die Ausnüt-zung der Auftragsvergabe des Bundeslandes zur sai-sonalen Stabilisierung der Beschäftigung, die Einbe-ziehung der Weiterbildungspolitik in wirtschaftspoliti-sche Strategien (z.B. Cluster Support Programme),die Thematisierung der Konsequenzen bundeslän-derübergreifender Arbeitsmärkte und die Nutzungder TEPs, um sozialpartnerschaftlich betreute Bera-tung für Arbeitszeitflexibilisierungsmodelle und Wei-terbildung anzubieten.

Der Mehrwert der TEPs liegt auch in einer Anpas-sung von Standardmaßnahmen, einer Verbesserungder erbrachten Politikleistung durch kontinuierlichereund planmäßigere Vorgehensweisen und der Siche-rung von Fördermitteln für die Region. Durch dieTEPs wurden langfristige Finanzierungen bestehen-der Projekte erreicht, Maßnahmen inhaltlich undräumlich aus geweitet und zusätzliche Mittel für dieArbeitsmarktpolitik vor allem über EQUAL und ESF-Artikel-6 Projekte erschlossen. Der TEP stellt für die-se Projekte eine organisatorische Infrastruktur dar,die rasch Projekte definieren kann.

Gender Mainstreaming war ein besonderer Schwer-punkt der TEPs. GM Aspekte erhielten einen hohenStellenwert in der Zielstruktur und es wurdenwesentliche Instrumente entwickelt, anhand derereine Umsetzung von GM möglich ist. Von den Part-nerinnen und Partnern wird den TEPs überdiesdurchwegs ein Beitrag zur Steigerung der Effizienz

und Transparenz der Arbeitsmarktpolitik und zurGenerierung zusätzlicher Projekte bescheinigt.

Partnerschaft und Ziele

Den TEPs gelang es, eine Partnerschaft zu etablie-ren, die eine gemeinsame Sicht ihrer Rolle und Zielehat und mit der die Mehrheit der Partnerinnen undPartner zufrieden ist. Die Partnerschaft wird zuneh-mend größer. Einmal beigetretene Partnerinnen undPartner treten nur sehr selten aus. Die Partnerinnenund Partner ziehen aus der Partnerschaft die Vorteileeiner besseren Information über wirtschaftspoliti-sche Vorhaben, steigern aber auch ihre Einflussmög-lichkeiten. Potentielle negative Effekte werden alswenig wichtig eingestuft. Meistens beschäftigt sichpro Partnerin bzw. Partner eine Person weniger als10 Tage pro Jahr mit den TEPs.

Die Partnerschaft in Landespakten weist bei der Ein-bindung von NGOs, Unternehmen, Bildungsinstitu-tionen und Gemeinden noch Defizite auf. In kleinräu-migeren TEPs fällt die Einbindung dieser Gruppenleichter. Die Partnerschaft wird auch nicht von allenPartnerinnen und Partnern gleichermaßen positivbewertet. Insbesondere die Wirtschaftskammerbeurteilt die Pakte negativer.

Die Zielformulierung und die Definition der Zielgrup-pen der Pakte betont traditionelle Arbeitsmarktziel-gruppen. Die Bekämpfung der Jugendarbeitslosig-keit, die Chancengleichheit und die Förderung vonWiedereinsteigerinnen und -einsteigern werden alswichtigste Ziele angegeben. Unternehmen, KMUsund Branchen kommen in der Zielgruppendefinitionselten vor. Überdies werden in Landespakten regio-nalpolitische Zielsetzungen unterhalb der Landese-bene selten berücksichtigt. Von den im EPPD (Ein-heitliches Programmplanungsdokument) normiertenZielen wird von den Partnerinnen und Partnern nurdie Umsetzung von Gender Mainstreaming alsprioritär wahrgenommen.

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Pakte 2000-2003

Territoriale Beschäftigungspakte sind eine wichtige institutionelle Innovation, die esermöglicht, die Koordination von Arbeitsmarkt- und Wirtschaftspolitik in Österreichzu verstärken. Die Ergebnisse der Evaluierung stellt fest, dass es durch die TEPsgelungen ist, zu einer Integration wirtschafts- und arbeitsmarktpolitischer Ziel-systeme, zur Verbesserung der Wirksamkeit, Effizienz und Transparenz der Arbeits-marktpolitik und zu den im ESF-Ziel 3 normierten Zielen beizutragen.

ESF-Evaluierung1 der TEPs

1EvaluierungEuropäischer Sozialfonds 2000-2006, Ziel 3 - Österreich, Schwerpunkt 6: „Territoriale Beschäftigungspakte“, WIFO (in Zusammenarbeit mit IHS und L&R Sozialforschung)

Page 33: Territoriale Beschäftigungspakte in Österreich 2000-2006

Umsetzung

_Die TEPs sind durch knappe Ressourcen gekenn-zeichnet. Zumeist arbeiten nur ein bis zwei Vollzeit-beschäftigte in der Paktkoordination. Budgets füreigene Analysen und Studien sind eng bemessenund einzig mit der Ausstattung mit Büroinfrastruktursind die Paktkoordinatorinnen und -koordinatorenzufrieden.

Durch die geringen Ressourcen kann die Paktkoordi-nation kaum die Umsetzung des Paktes kontrollie-ren. Somit bleibt unklar, ob die strategischen Verein-barungen auch eingehalten werden. Ebenso wurdendurch die Ressourcenknappheit, gepaart mit dersinnvollen Anforderung rasch zur Umsetzung kon-kreter Aktivitäten zu kommen, Kernbegriffe der Pakte(z.B. „Integration verschiedener Politikbereiche“,„umfassende Partnerschaft“, „bottom-up Ansatz“)kaum definiert, weil den operativen Problemen mehrAufmerksamkeit geschenkt wurde. Schlussendlichwird durch die geringen Möglichkeiten der Paktkoor-dinationen, externes Know-how zuzukaufen, auchdie Möglichkeit geschmälert, die Integration von ver-schiedenen Politikbereichen rascher voranzutreiben.

Empfehlungen

Die TEPs haben eine rasche Entwicklung hinter sich.In der Phase des Aufbaus ging es vor allem darum,die TEPs in operative Tätigkeiten zu involvieren. DieErgebnisse dieser Aufbauphase sind durchausbeeindruckend und lassen den Zusatznutzen dieserInstitutionen erkennen. Die Weiterentwicklung derInstitutionen sollte nunmehr durch eine Konsolidie-

33__

Ausblick__

rung geprägt sein. Es wird vor allem notwendig seinjene prozeduralen Aspekte abzuklären, die in bishernotwendiger Weise nicht im Zentrum des Interessesstanden.

In dieser Phase sollten:

__Die zentralen Begriffe der „Paktidee“, die als Qualitätsbegriffe an die Pakte heran-getragen werden, im konkreten Kontext dereinzelnen Bundesländer präzisiert werden.

__Die Rolle verschiedener Akteurinnen und Akteure(Bundesstellen, Beiträge einzelner Partnerinnenund Partner, Definition der Paktkoordination, Zusammenspiel regionaler Strukturen) in der Weiterentwicklung abgeklärt werden.

__Instrumente entwickelt werden, durch die dieTEPs in die Lage versetzt werden zentraleAufgaben (wie z.B. die Erstellung einer„gemeinsamen Problemanalyse“, Dokumentationder Leistung und Selbstevaluierung undSelbstreflexion) zu erfüllen.

Diese Konsolidierungsphase sollte überdies auf diebestehenden Stärken der TEPs aufbauen. Vor allemmuss der bestehende Grundkonsens gewahrt wer-den, wonach TEPs eine bottom-up Maßnahme dar-stellen, in der die Bundesländer im Rahmen vonschwachen Vorgaben ihre eigenen Prioritäten undZiele setzen.

Mag. Peter HuberEvaluator und Autor der „TEP-Evaluierung“ Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung(WIFO)

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Der Anfang

__1997, zu einer Zeit mit europaweit hohen Arbeits-losenzahlen, wurde das Konzept der TerritorialenBeschäftigungspakte von der Europäischen Kom-mission als neue „experimentelle" Form einer stärkerregional verankerten Beschäftigungspolitik entwor-fen, in der partnerschaftlich mit lokalen Akteurinnenund Akteuren zusammengearbeitet werden sollte.Dieses Modell sollte größere Akzeptanz, mehr Res-sourcen und damit sowohl bessere als auch anders-artige Ergebnisse bringen. Ungefähr zur selben Zeitverhandelte auch die österreichische Regierung mitden Ländern über eine verstärkte Zusammenarbeitzur Bekämpfung der steigenden Arbeitslosigkeit; dieersten Jugendbeschäftigungsabkommen wurdenvereinbart. Die Diskussion ging jedoch immer stärkerin die Richtung einer grundsätzlichen Verbesserungder Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern imBereich der Beschäftigungspolitik.

Da kaum zusätzliche Finanzmittel verfügbar warensollten sich die Vereinbarungen darauf konzentrieren,wie die bestehenden Ressourcen innerhalb einerRegion aus beschäftigungspolitischer Sicht besserkombiniert werden können. Entscheidungsprozesseund Informationsmechanismen sollten vereinbart,Zielgruppen, lokale Initiativen, Maßnahmen undInstrumente identifiziert und gemeinsame Finanzie-rungskonzepte entwickelt werden. Es war rasch klar,dass sich die Situation, die Erwartungen und damitauch die Möglichkeiten von Region zu Region unter-schieden. Die ersten Vereinbarungen wurden daherunter dem primären Gesichtspunkt abgeschlossen,den Prozess in Gang zu bringen. Ausgehend von denpositiven TEP-Ergebnissen in Österreich sowie denErfahrungen in anderen EU- und OECD-Staatennahm das Ministerium die Beschäftigungspakte1999 in das Strukturfondsprogramm (Ziel-3-Öster-reich 2000-2006, Schwerpunkt 6) auf und sichertedamit die Finanzierung der operativen Strukturen bis2006.

Gründe für den Erfolg

Wenn man versucht die Gründe zu finden, warumaus diesem Programm ein europäisches Best-Prac-tice-Beispiel wurde, waren – aus Ministeriumssichtund ohne Rangfolgen – die folgenden Elemente ent-scheidend1:__Finanzierung der operativen Strukturen durch das

Ministerium,

__Schaffung und Finanzierung einer unabhängigennationalen TEP-Koordinationsstelle,

__Anleitung anstelle von Direktiven,__Langfristigkeit des Prozesses durch die finanzielle

Absicherung im Europäischen Sozialfonds und__Durchführung neuer und zusätzlicher Aufgaben

durch die TEPs.

Das Ministerium beschränkte seinen Finanzierungs-beitrag weitestgehend auf die erforderlichen operati-ven Strukturen. Mit diesen kleinen Beiträgen vonjährlich durchschnittlich 2 Mio. Euro werden Paktver-einbarungen auf regionaler Ebene unterzeichnet,deren gemeinsam vereinbartes Budget bei etwa 400Mio. Euro jährlich liegen. Das bedeutet natürlichnicht, dass ohne dieses Konzept keine Finanzierungauf regionaler Ebene existiert hätte. Aber es hatzweifellos wesentlich zur Strukturierung und Koordi-nierung von Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik aufregionaler Ebene beigetragen.

Ein großer Unterschied der österreichischen TEPsgegenüber Partnerschaften in anderen Ländern istdie Schaffung einer eigenen nationalen TEP-Koordi-nationsstelle, welche eine neutrale Form der Kom-munikation zwischen Bund, Ländern und Projektendarstellt, das Netzwerk der Pakte koordiniert, dasMinisterium in der Umsetzung seiner Ziele, aber glei-chermaßen die Aktivitäten der Pakte vor Ort unter-stützt. Wiederum müssen die Kosten dieser Einrich-tung im Vergleich zum Output als gering angesehenwerden.

Während der ersten beiden Jahre war die Hauptauf-gabe der regionalen TEP-Büros wohl die Koordinati-on der Aktivitäten anderer Institutionen. Das verän-derte sich mit der Europäischen Gemeinschaftsinitia-tive EQUAL. Da es offensichtlich war, dass dieseInitiative viel Ähnlichkeit mit den Beschäftigungspak-ten hatte, lud das Ministerium die TEPs ein, eine Rol-le bei der Schaffung der EQUAL-Entwicklungspart-nerschaften einzunehmen. Damit änderte sich ihreAufgabenstellung von der bloßen Koordination zueiner kreativen Einheit mit zusätzlichem Budget.Ähnliches passierte als Teile der Behindertenmilliar-de über diese Strukturen umgesetzt wurden. Auchhier wurde eine verstärkte Kooperation benötigt unddie Pakte waren der Rahmen dafür.

Der Prozess neuer Aufgabenzuschreibungen wurdeimmer stärker, sodass von mehreren Seiten davor

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Pakte in Österreich

Ein Netzwerk für alle Fälle

1Für eine tiefer gehende Evaluierung vgl. OECD-LEED „Lokale Partnerschaften in Österreich“, Wien 2000 und WIFO „Evaluierung Europäischer Sozialfonds 2000-2006, SP 6 TEPs“, Wien 2003

Page 35: Territoriale Beschäftigungspakte in Österreich 2000-2006

gewarnt wurde, die Partnerschaften mit all denunmöglichen Aufgaben zu überladen, die über vieleJahre von keiner Institution gelöst werden konnten.Die Weiterentwicklung der Strukturen der Pakte – dieBelastbarkeit des Netzwerks – muss daher Schritthalten mit den zusätzlichen Anforderungen. Der Pro-zess der strukturellen Innovation ist zumindest sowichtig wie jener der inhaltlichen Innovation.

Vertrauen – der Kern der Pakte

Die österreichischen Beschäftigungspakte bilden einvielschichtiges landesweites Netzwerk der wichtig-sten Institutionen der Arbeitsmarkt- und Sozialpoli-tik. Das größte Missverständnis in der Betrachtungder Pakte liegt darin, sie unmittelbar in Bezug zurZahl der Beschäftigten, Arbeitslosen oder Betriebs-neugründungen zu setzen. Sie schaffen positiveRahmenbedingungen, ein Klima, aber sie sind nichtmonokausal für Entwicklungen verantwortlich zumachen.

Die Netzwerkorganisation stellt eine moderne Formder Zusammenarbeit dar, der sowohl in der Betriebs-wirtschaftslehre als auch in der politischen Ökono-mie zunehmend mehr Bedeutung für die Funktions-weise von Unternehmen und Märkten zugeschriebenwird. Die OECD etwa betrachtet Netzwerke als„Soziales Kapital", das mitentscheidend für den Auf-schwung von Regionen ist. Und genau darin liegtauch das Wesen der Pakte: ihr Netzwerk stellt einenWert für die wirtschaftliche und soziale Entwicklungder jeweiligen Region dar; das geschaffene Vertrau-en über Institutionen, Zuständigkeiten, Erfahrungenund Parteigrenzen hinweg ist Kapital und Potentialgleichermaßen. Für eine kurzfristige Betriebsansied-lungspolitik können finanzielle Anreize zentral sein.Mittel- bis längerfristig sind jedoch jene Regionen imVorteil, die ein Gesamtangebot zur Verfügung stellen,wobei eben Fragen des Humankapitals, der Ausbil-dung, Kenntnisse und Fähigkeiten der Arbeitskräfteund der unsichtbaren Netzwerke – eben Sozialkapi-tal – in den Vordergrund drängen. Die Pakte könnendazu beitragen, die dahinter liegenden Strukturen zuverbessern und damit das Bild einer Region langsamzu verändern. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Die Zukunft

Die momentane Diskussion zeigt unterschiedlicheZukunftsszenarien. Das erste Szenario unterstreichtdie Notwendigkeit für die TEPs von der zentralenIntervention unabhängig zu werden. Der Vorteil einer

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Ausblick__

derartigen Entwicklung wäre die Konfrontation derPakte mit der zentralen Frage: in wie weit sehen sieselbst den Nutzen der Partnerschaft in beschäfti-gungspolitischen Fragen für die eigene Region? Die-se Sichtweise greift jedoch aus vielen Gründen zukurz. Die Pakte besitzen bereits eine sehr eigenstän-dige Identität und die Bedeutung ihrer Arbeit wirdvon ihnen klar erkannt2. Damit kehrt sich die Fragede facto um: wie viel ist der Bund bereit, zu einemfunktionierenden Netzwerk vor Ort beizutragen?

2Dies wurde zuletzt bei der Tagung der Beschäftigungspakte zur Evaluierung im September 2003 deutlich herausgearbeitet.

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Das zweite Szenario unterstreicht daher den wichti-gen Beitrag den die TEPs zu den verschiedenstenAspekten der Arbeitsmarktpolitik geleistet haben.Während der letzten sieben Jahre haben sie erfolg-reich an einem neuen kooperativen Modell vonArbeitsmarkt- und Sozialpolitik gearbeitet, sie habendie Einbeziehung lokaler Initiativen verbessert, Gen-der Mainstreaming unterstützt, zur Umsetzung derGemeinschaftsinitiative EQUAL und der Behinder-tenmilliarde beigetragen und schufen ein gewaltigesPotential vor Ort, das für zukünftige Aufgaben

genützt werden kann. Durch ihre offenen und infor-mellen Vereinbarungen ist es möglich neue Partne-rinnen und Partner aufzunehmen und an sehr unter-schiedlichen Aufgaben zu arbeiten. Formale Struktu-ren haben demgegenüber immer ihre Grenzen ent-sprechend ihrer Zuständigkeit und ihren offiziellenGremien. Im Gegenteil dazu inkludiert die Diskussi-onsbasis im Rahmen der TEPs auch eine Anzahlnicht offizieller Partnerinnen und Partner, insbeson-dere NGOs, deren Beitrag für die Formulierung unddie Umsetzung der Arbeitsmarktpolitik von wesentli-cher Bedeutung ist.

Ein Rahmen wurde geschaffen der Institutionen undMenschen vor Ort ermöglicht Lösungen entspre-chend ihrer lokalen Bedürfnisse innerhalb der gene-rellen nationalen und regionalen Politik zu finden.Wie bereits dargestellt, wurden Impulse des Bundesan die Partnerschaften herangetragen – und wurdenvon den Partnerschaften aktiv aufgenommen –

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__Ausblick

denen eine wichtige Rolle in der Umsetzung neuerAktivitäten zukam. Diese Rolle wäre bei völlig unab-hängigen Partnerschaften niemals gegeben. DerProzess geht daher in die Richtung, das Modell unteranderen Umständen fortzusetzen.

Teil A der zukünftigen Finanzierungsstruktur könnteweiterhin die Unterstützung der Organisation sein.Teil B könnte in der Realisierung von Bottom-up-Ideen liegen, die aus der Region mit Unterstützungaus unterschiedlichsten EU-Programmen (EQUAL,

LEADER+, INTERREG, URBAN, Loka-les Kapitel) realisiert werden. Damitwürden konkrete Projekte aus der Regi-on für die Region realisiert. Teil C einesderartigen Programms könnten optio-nale staatliche Programme sein.Dadurch wäre die Unterscheidung kla-rer zwischen jenen Teilen der Vereinba-rung, die auf lokalen Bedürfnissenberuhen und jenen, die auf Initiative desBundes umgesetzt werden. Dieses „3-Säulen-Modell“ könnte eine Lösungdafür sein, beide Entwicklungsmöglich-keiten zu vereinen: den TEPs stärkereUnabhängigkeit und damit eine stärke-re Identität zu geben und gleichzeitigihre wichtige Rolle für die Arbeitsmarkt-politik sicher zu stellen.

Partnerschaften sind ein Modell einermodernen Kooperation. Sie haben sich als hoch fle-xibel im Hinblick auf unterschiedlichste regionaleGegebenheiten und Bedingungen herauskristallisiertund bilden einen Rahmen für stark unterschiedlichepolitische Anforderungen. Die Finanzierung ihrerOrganisation ist ein ausgesprochen günstiger Weg,diese Entwicklung zu unterstützen und gleichzeitigzentrale Anforderungen mit regionalen Bedürfnissenzu kombinieren. In den nächsten Jahren und ange-sichts der Erweiterung der Europäischen Union wer-den die Partnerschaften verstärkt transnational wer-den, sie werden die Grenzen überschreiten und ihreZusammenarbeit über Institutionen hinweg entlangder Bedürfnisse verstärken. Viel Potential liegt inihnen.

Mag. Michael FörschnerVerantwortlich für die Pakte im BMWA, AbteilungsleitungBMWA, Sek. II/9-ESF

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Page 37: Territoriale Beschäftigungspakte in Österreich 2000-2006

37__

Ausblick__

EU-Osterweiterung

Arbeitsmarkt-KooperationenDie österreichischen TEPs verstärken in ihrer Funktion als regionale Netzwerke denInformationsfluss über die Aktivitäten ihrer Regionen im Bereich der Osterweite-rung aus und bauen Kooperationen mit EU-Erweiterungsstaaten auf.

__Der Großraum Wien-Bratislava-Györ ist ein inten-siv genutzter Standort für internationale Firmen undOrganisationen. Mit in Summe vier angrenzendenErweiterungsstaaten der Europäischen Union istÖsterreich Drehscheibe für Erweiterungsagenden.Die wirtschaftlichen Verflechtungen Österreichs ins-besondere mit unseren östlichen Nachbarstaatenwerden durch die Erweiterung deutlich zunehmen. Inder erweiterten Europäischen Union ist eine ver-stärkte Kooperation unabdingbar, um Synergien zunutzen und flexibel auf Änderungen des Arbeits-marktes reagieren zu können.

Ein „grenzüberschreitender Arbeitsmarkt“ bedingteine Koordination der Paktaktivitäten der Partnerin-nen und Partner beider Regionen, um

__den Herausforderungen der EU-Erweiterung miteinem gegenseitigen, konstruktiven Austausch positiv zu begegnen,

__arbeitsmarktpolitische Programme verstärkt denAnforderungen des Arbeitsmarktes hinsichtlicheiner Erweiterung gerecht zu werden und dement-sprechend anzupassen,

__die Partnerschaften und Regierungen der Erweiterungsstaaten durch Wissenstransfer über die gute Praxis (etwa im Rahmen des ESF) zu unterstützen,

__Partnerschaften für eine verstärkte Kooperation in ihrer Region zu animieren und

__Erfolge bestehender Kooperationen absichernund weiterleiten zu können.

Die EU-Erweiterung der österreichischen Nachbar-staaten Slowakei, Slowenien, Tschechien undUngarn ist deshalb im Blickfeld der österreichischenPakte. Im März 2003 etwa unterzeichneten dieGrenzregionen Sloweniens und die Steiermark das„General Agreement“1 und eine Vereinbarungzwischen dem Land Burgenland und dreier Kommi-tate in Ungarn steht kurz vor der Unterzeichnung.Das „General Agreement“ zielt dabei auf die Siche-rung einer operativen Vorbereitungsarbeit undUmsetzung von grenzüberschreitenden Projektenzwischen dem AMS Slowenien und dem AMS Steier-mark. Auch die geplante Vereinbarung zwischen

dem Burgenland und den Regionen in Ungarn wirddie Basis für gemeinsame Strategien und Projektedarstellen. Die Grundsteine für den Aufbau von zweigrenzüberschreitenden Beschäftigungspakten sindsomit bereits gelegt.

Neben den Koordinationstätigkeiten auf Paktebenewerden auf regionaler und lokaler Ebene zusätzlichzahlreiche weitere grenzüberschreitende Aktivitätenim Bereich der Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspo-litik gesetzt. So werden etwa Trilaterale Konferenzen

zwischen Österreich, Slowenien und Ungarn seit2000 abgehalten, Informationsaustausche zwischenAkteurinnen und Akteuren (etwa von AMS-Geschäftsstellen) durchgeführt und EQUAL-Entwick-lungspartnerschaften zu diesem Thema (etwa „Gren-zenlos arbeiten im Mühlviertel“) umgesetzt.

Die Pakte bereiten sich auf ein erweitertes Europavor. Sie schauen über den Tellerrand hinaus und rich-ten ihre Aktivitäten immer mehr auf Internationalesaus. Ihrer Funktion als regionale Netzwerke kommtdiesbezüglich große Bedeutung zu.

1General Agreement, Velenje (SLO), 5.3.2003

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better targeting these measures to local needs__and they combine the effects of various

programmes and local initiatives in order to optimise their mutual impact.

Reconciling public accountability and participatory democracy

Improving the effectiveness and appropriateness ofdecisions in public policy implementation throughpartnership is not an easy task. It raises a fundamen-tal challenge: that of harmonising public accountabi-lity and participatory democracy. Elected officialsand public officers are accountable respectively totheir constituencies and to the government. Similarly,trade unions and employer representatives areaccountable to their own members in the first place.However, civil society and NGOs have little or noaccountability. For partnerships to be effective infostering co-operation and co-ordination, ways mustbe found to reconcile standard accountability frame-works with the use of collective strategic planningexercises involving various types of actors. Thisissue raises three main challenges: __the inconsistencies in the national policy

framework, __the narrow approach to policy implementation

taken by public services seeking to maximise efficiency in service delivery and

__the weak accountability of partnerships.

A strategy to improve governance through partnerships

A strategy can be implemented to maximise theimpact of partnerships on local governance. Adop-ting this strategy has implications not only for part-nerships, but also for their constituencies. Improvinggovernance through partnerships requires fourspecific objectives to be met1: __to make policy goals consistent at national level,__to adapt the strategic framework for partnerships

to the needs of the partners,__to strengthen the accountability framework for

partnerships, and__to provide flexibility in the management of

public programmes.

Conclusion and perspectives for the future

The work undertaken by the OECD confirms thatpartnerships are a good tool for improving governan-ce. Partnerships allow for the integrated, or holistic,approach to policy development, which is so often

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__To better respond to a new set of concerns of thepopulation, governments today actively seek a broadpartnership with civil society and the private sector. Itis widely agreed that innovative solutions to the keychallenges facing our societies can be found throughan open public debate. Yet, it is at local and regionallevels, closer to the problems and the individuals,that partnerships are most often formed to addressissues of collective implications.

This paper explores the new role that partnershipsplay in policy frameworks and shows that the maincontribution of partnerships is in improving localgovernance. It identifies a number of obstacles facedby partnerships, proposes a series of recommendati-ons to enhance their impact on governance and con-cludes with some perspectives for the future.

The new role of partnerships

The partnerships established recently have little incommon with those of the 1980s and early 1990s.Today, partnerships address a broader range of issu-es such as social cohesion, sustainable develop-ment and quality of life. They are set up within net-works that often cover all parts of the country. Manyof these networks have been created by nationalgovernments. Through these networks, govern-ments seek the co-operation of partners from theprivate sector and civil society in the pursuit ofvarious objectives, from stimulating economic deve-lopment to promoting social cohesion. Another diffe-rence with the early experience of partnerships in cri-sis areas is that local actors now wish to participatemore systematically in the design of developmentstrategies for their area.

A tool for better governance

However diverse their fields of action (labour marketpolicy, economic development, social inclusion, qua-lity of life), all partnerships share a common goal: toimprove local governance. Through partnerships,civil society, its NGOs, enterprises and differentlevels of government work together to design area-based strategies, adapt policies to local conditionsand take initiatives consistent with shared priorities.There are at least three types of actions, with directimplications for local governance, that partnershipsconsistently carry out: __partnerships stimulate the use of government

measures that are in line with local priorities,__they assist their partners from the public sector in

Local Partnerships in the OECD

Worldwide & European Experiences

1OECD (2001), Local Partnerships for Better Governance, OECD Publications, Paris, France.

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Ausblick__

advocated as a way to achieve social cohesion andsustainable development. In gathering within a samestructure the relevant partners from the public sector,civil society and business circles, partnershipsincrease the quantity and quality of information avai-lable in decision-making processes, improve theappropriateness of policy and co-ordinate govern-ment actions with initiatives led by other actors.

Partnerships prove particularly useful to public servi-ces: partnerships stimulate the use of measures thatcorrespond to shared priorities; they help adapt pro-grammes to local needs and conditions, takingadvantage of the knowledge of the various partnerson the local problems and target groups; and theyidentify and draw on synergies between governmentprogrammes and local initiatives that can enhancetheir mutual impact. Partnerships do not generatecosts as such: they are a way of working, a tool thatcan be used by the various partners to improve theeffectiveness of their actions.

However, as research shows, it is not becausegovernment sets up a network of partnershipsthroughout the country that better co-ordination ofactions will necessarily occur. The effectiveness ofpartnerships is harmed by inconsistencies in thenational policy framework, a narrow approach topolicy implementation and failures in accountability.

Current trends in local governance are in line with therecommendations of the Strategy to Improve Gover-nance through Partnerships2. New developmentsacknowledge that government agencies and publicservices have a crucial role to play in initiatives toimprove governance. While before, the partnershipinitiative was with civil society, current reforms placecivil servants at the centre of new governance arran-gements.

It is important to stimulate co-ordination betweenlabour market policy, local and regional economicdevelopment, social inclusion and also education, tostimulate the adaptation of policies to local needs,and to encourage the participation of employers, tra-de unions and civil society in the design and imple-mentation of measures. This is a key condition forimproving labour market outcomes at local level. Inmany countries, this means placing the publicemployment services at the heart of these new formsof governance, and to distribute responsibilities in a

h2See OECD (fortcoming Nov. 2003), Managing Decentralisation. A New Role for Labour Market Policy, OECD Publications, Paris, France.

way to make the best use of the skills and resourcesof each actor. There are a number of examples ofhow this could be done: framework agreements pro-moting co-ordination of public services around local-ly-shared priorities; and targets for active labourmarket policies subject to negotiations between thecentral and regional/local levels.

There is general agreement that the relationship bet-ween labour market policy and local governanceshould be investigated further, to identify what arethe best incentives to encourage the employmentservices to form effective partnerships with otherstakeholders from the public sector, business circlesand civil society. This is an avenue that the OECDLEED will certainly explore in the near future.

Sylvain GiguèreLEED Programme, Deputy Head Organisation for Economic Co-operation and Development (OECD)

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Anweisungen für TEPalistInnen1 Pakt-Schutzpatronin auf höchster Ebene2 Paktrevier3 die ... (örtliche) TEP-Ebene4 weit weg und doch nah... (Abk.)5 Fehlerhafte Schreibweise f. (öster.) Depp6 Zukauf von (Pakt-)Wissen7 Schriftstück im TEP-Alltag8 sehr viel Arbeit für TEPs im letztem Jahr9 Eigenwerbung der HerausgeberIn ... (Abk.)10 Abk: Informationstechnologie11 TEP-KooperationspartnerInnen bei Projekten12 TEP-Tempo13 Berufliche Freistellung mit Rechtschreibfehler14 kann bei Vernetzung nie zutreffen15 Kurzformschreibweise der Kooo für Agenda16 Pakt-unbedeutende Persönlichkeit17 Österr. Paktmutti, TEP-Zuständige im BMW18 danach geht's an die Arbeit ...19 Rezept für TEP-Mißerfolg: ... und herrsche20 ehem. Leader-Beauftragter Osttirol21 Initialen von zwei HautppartnerInnen22 Best-Practice TEP-Nation23 nationale TEP-Koordinationsstelle mit nur 1 Person24 TEP-Witz, komischer Einfall25 was Pakte nie bekommen...26 vermittlungsorientierte Integrationsbegleitung27 Prozessbegleitung bei persönl. Entwicklung und Karriere28 was Pakte nie zu wenig haben ...29 berühmt für strenge Richtlinien... (Abk.)30 Integrationsbetriebe, Mz., Kurzform31 Abk.: Außerhalb des TEP32 Quelle für Datenverwirrung33 Umstrittenes Maß für TEP-Erfolg (Abk.)34 Sonderwünsche (an TEPs)35 Merkmale für einen innovativen Pakt36 Kafkaesker Weg im BMWA37 Abk.: Angestelltengesetz38 dt. Stadt ohne Pakt, aber mit Stadtkapelle39 TEP-Schläue40 Abk.: ArbeitnehmerInnen41 Abkürzung für den häufigsten Web-browser der TEPlerInnen42 informelle Sitzung eines TEP-Gremiums (ugs.)43 Abk. für: "ein Pakt"44 Abk.: inländische, regionale Nichtregierungsorganisation45 Arbeitsmarktpolitisches Erfolgsinstrument in Österreich46 Abk.: Teilzeit47 Institut für Stadt- und Regionalforschung der

österr. Akademie der Wissenschaften (Abk.)48 finanzielle internationale Paktunterstützung49 Voraussetzung für die Promotion in Frankreich (Abk.)50 erster Buchstabe bei Begrüßung vieler tep-all mails51 Abk.: Europarat (mit verdrehter Buchstabenreihenfolge)52 Abk.: regionale und lokale Organisationen53 im TEP-Wortschatz nicht vorhanden ...54 Amerik. Vereinigung von Schulkrankenschwestern (Abk.)55 EK-Kürzer für eine der europäischen Sprachen56 ständige, ununterbrochene Pakt-Tätigkeit (für den Erfolg wichtig)

Anweisungen für GeneralistInnen1 Europäische Kommissarin2 Gegend (zool.)3 Beisl, Restaurant (Mz.)4 Abk.: Europäische Kommission5 Abk.: Territorialer Beschäftigungspakt6 Hilfestellung, Anweisung, Consultancy7 Offert8 EU-Programm9 Österr. Forschungseinrichtung10 Engl.: es11 Kleine und Mittlere Firma (Sg., Abk.)12 Engl.: Schlag (musik.)13 Nachname einer Spielfigur in einem Roman von Dorette Taller14 ausreichend15 Engl.: zu, nach16 dts. Sängerin17 weibl. Vorname18 beamt. für empfangen, erhalten (österr.)19 Stücke, Mz.20 Männl. Vorname21 Abk.: Los Angeles22 Europäischer Staat23 kaputt (Begriff aus dem Boxen)24 Abk.: Grubenarchäologische Gesellschaft25 Honorar26 weg vom Ort ... (Sub., engl.)27 Erzieher, Berater, Freund und Ratgeber ("gegendert" + "G")28 Dts.: Labour29 Arbeitsmarktpolitische(r) Akteurin/Akteur in Österreich (Abk.) 30 Abk.: Sömmerungsbeitrag (landw.), Mz.31 Abk.: Österreich (int.)32 Europäische Behörde33 Kurzform für die europäische Währung34 Zusätzliches, Außerordentliches35 Einfälle, Mz.36 Korridor37 Schalterstellung (in Betrieb) trifft auf Abkürzung von "gegen"38 Engl.: Regen39 Engl.: Liste40 Präposition, Dat. Akk.41 Abk.: in Eile42 eine ... zahlen (Gasthaus, Einladung auf Getränk)43 Außerirdischer44 Abk.: Iran45 Vertrag, Bündnis46 Abk.: zum Teil (mit verdrehter Buchstabenreihenfolge)47 Anrede für Herr (engl.) -

mit abermals verdrehter Buchstabenreihenfolge48 Engl.: Hilfe, Unterstützung49 Lat.: Göttin50 Österr. Nachbarstaat (Abk.)51 Kontraerwiderung (Kartenspiel)52 Abk.: Russische Literatur online53 Vorname einer unbekannten US-Autorin54 Buckel im Gesicht (Riechorgan, ugs.)55 hier (ugs.)56 geistig arbeiten, studieren

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Im Rahmen des Schwerpunktbereichs Unternehmergeist wurde eine Reihe erfolgreicher Initiativen verfolgt, insbesondere die Territorialen Beschäftigungspakte, die der Schlüssel zur Erschließung des regionalen Wachstumspotenzials zu sein scheinen.

Gemeinsamen Beschäftigungsbericht 2002, Europäische Kommission über Österreich

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DankDie Koordinationsstelle der TEPs in Österreich bedankt sich bei folgenden Autorinnen und Autoren für die Beiträge und Interviews:

Alfred Altenhofer, Manuela Auer, Dr. Martin Bartenstein, MMaga. Martina Berger, DI Günther Blunder, Dr. Roland Ellmer, Fritz Enzenhofer, Dr. Helfried Faschingbauer, Mag. Michael Förschner, Sylvain Giguère,Maga. Elfriede Harrer, Mag. Herbert Haupt, Mag. Peter Huber, Dr. Hansjörg Jäger, DI Elke Jakoubi, Maga. Helga Kainer, Mag. Bruno Kracher, Claudia Kugler, Dr. Christoph Leitl, Ulrike Lindner, Karin Mayerhofer, Mag. Wolfang Michalek, Dr. Gernot Mitter, Maga. Anna Moser, Dr. Herbert Prucher, Manfred Rötzer, Maga. Brigitte Sailer, Dr. Maria Schmeiß, Maga. Marion Seidl, Maga. Veruschka Singer, Mag. Herbert Tumpel, DDr. Herwig van Staa, Michaela Vorlaufer, Franz Zewell

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Im Rahmen der TerritorialenBeschäftigungspakte werden in Österreichseit Jahren umfassende Aktivitäten zurVerknüpfung der Arbeitsmarkt- undBeschäftigungspolitik mit der regionalen undlokalen Struktur- und Wirtschaftpolitikgesetzt. Die vorliegende Broschüre gibt denLeserinnen und Lesern Einblicke in dieTätigkeiten der Beschäftigungspakte in denösterreichischen Regionen.

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