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Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und LandwirtschaftFreistaat Sachsen
Die Integration der Gewässer der Braunkohlefolgelandschaften in das
natürliche EinzugsgebietAufgaben und Lösungsansätze
Neuhauser See, Westsachsen (Foto: Herbst) Speicher Lohsa II, Ostsachsen (Foto: Herbst)
Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und LandwirtschaftFreistaat SachsenProf. Socher/ Dr. Herbst Folie 2
Koordinierungsräume im deutschen Elbeeinzugsgebiet
• Tideelbe (TEL)(Schleswig-Holstein)
• Mittelelbe – Elde (MEL)(Mecklenburg-Vorpommern)
• Havel (HAV)(Brandenburg)
• Mulde-Elbe-Schwarze Elster (MES)(Sachsen)
• Saale (SAL)(Sachsen-Anhalt)
(Federführung)
Sachsen
Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und LandwirtschaftFreistaat SachsenProf. Socher/ Dr. Herbst Folie 3
Sanierungsgebiete Braunkohle
A 9
A 14
A 13
A 13
A 15
A 4
A 4
A 4
A 9
Tschechien
Polen
Magdeburg
Halle
Leipzig
GeraChemnitz
Dresden
Cottbus
Berlin
Weimar
Bitterfeld
Mücheln
Wulfersdorf
Hoyerswerda
Olbersdorf
Brieske
Borna
GVVSondershausen
Wittenberg
Görlitz
Sanierung
Produktion
Gebiete:
MitteldeutschesRevier
LausitzerRevier
25.000 ha Wasserflächen
48 Bergbaufolgeseen
Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und LandwirtschaftFreistaat SachsenProf. Socher/ Dr. Herbst Folie 4
Lauchhammer
Cottbus
Spremberg
Senftenberg
Hoyerswerda
- 80 mWelzow
Nochten
Reichwalde
Gräbendorf
Greifenhain
Cottbus-Nord
- 30 mJänschwalde
Seese- 30 m
Schlabendorf
- 40 mLauchhammer
Meuro
Scheibe
Weißwasser
A 13
A 15
- 40 m
Spreetal
- 60 m
- 40 m
Finsterwalde
SedlitzSkado
Koschen
Spree
Spree
Schwarze Elster
Lübbenau
Lohsa
Vattenfall
Grundwasserabsenkungstrichter in der LausitzStand: 1990 – ca. 2040 km2
730 km² Vattenfall 1310 km² LMBV
- 40 m Absenktiefe im Tagebau
1990 – 13,0 Mrd. m3
Wasserdefizitvorhanden7,0 – LMBV
6,0 – Vattenfall
Lausitzer Neiße
Kleine Spree
Weißer Schöps
Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und LandwirtschaftFreistaat SachsenProf. Socher/ Dr. Herbst Folie 5
Absenkung des Grundwasserspiegels bis unter das Kohleflöz
Entstehung einer Halde durch den Aufschluss des Tagebaus
Entstehung einer Kippe durch Abraumaufnahme und Abraumverstürzung (zumeist inhomogen verstürzt)
Entstehung einer Resthohlform durch Massenverlust, da Braunkohle entnommen wird
Entstehung von Bergbaufolgeseen nach Flutung der Resthohlform und Wiederauffüllung des Grundwasserdefizits
Auswirkungen eines Braunkohlentagebaus
Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und LandwirtschaftFreistaat SachsenProf. Socher/ Dr. Herbst Folie 6
Absenkung des Grundwasserspiegels bis unter das Kohleflöz
Auswirkungen eines Braunkohlentagebaus
Entstehung eines Grundwasserabsenkungstrichters, der je nach Ausprägung der Geologie und der Grundwasserleiter groß (Ostsachsen) oder klein (Westsachsen) sein kann
Bildung eines Grundwasserdefizits:Lausitz: 1990 - 7,0 Mrd. m3
Mitteldeutschland: 1990 - 5,7 Mrd. m3
Zutritt von Luftsauerstoff in die entwässerten geologischen Schichten –Pyritverwitterung setzt ein
Setzungserscheinungen der Bodenoberfläche bis zu 2 Meter
Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und LandwirtschaftFreistaat SachsenProf. Socher/ Dr. Herbst Folie 7
Grund- und Oberflächenwasserdefizit in den Bergbaufolgeregionen Lausitz und Mitteldeutschland
7
5,7
Stand: 1990 – 12,7 Mrd. m3 (LMBV)
Lausitz Mittel-deutschland
Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und LandwirtschaftFreistaat SachsenProf. Socher/ Dr. Herbst Folie 8
Entstehung von Kippen durch Abraumaufnahme und Abraumverstürzung (zumeist inhomogen verstürzt)
Auswirkungen eines Braunkohlentagebaus
Zerstörung des natürlichen geologischen Schichtenaufbaus
Entstehung von vertikalen Verbindungen zwischen verschiedenen Grundwasserleitern
Intensiver Zutritt von Luftsauerstoff – Verwitterung von Pyrit in tertiären Kiesen und Sanden – Oxydation des Schwefels durch Bakterien zu Salzsäure und Sulfat
Extreme Versauerung des gesamten Kippenkörpers der damit ein extremes Versauerungspotential für Grund- und Oberflächenwasser darstellt – pH Werte von unter 3,0 sind möglich
Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und LandwirtschaftFreistaat SachsenProf. Socher/ Dr. Herbst Folie 9
Auswirkungen eines Braunkohlentagebaus
Versauerung des Grundwassers durch vorhandene Säure in den Kippenkörpern
Versauerung und hoher Mineralisierungsgrad des Seewassers durch vorhandene Säure in den Kippenkörpern und deren Transport durch das Grundwasser in den Bergbaufolgesee (je nach Strömungs-richtung des Grundwassers)
Hohes Potential zur Verschlechterung der Fließgewässerqualität durch Ausleitung von Überschusswasser aus den Bergbaufolgeseen und / oder den diffusen, direkten Übertritt von belastetem Grundwasser
Entstehung von Bergbaufolgeseen nach Flutung der Resthohlform und Wiederauffüllung des Grundwasserdefizits
Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und LandwirtschaftFreistaat SachsenProf. Socher/ Dr. Herbst Folie 10
Guter ökologischer und guter chemischer Zustand derOberflächengewässer
Gutes ökologisches Potential und guter chemischer Zustand derkünstlichen oder erheblich veränderten Gewässer
Schrittweise Reduzierung der Belastung der Oberflächengewässerdurch prioritäre Stoffe
Fernhaltung prioritärer gefährlicher Stoffe aus den Gewässern
Guter mengenmäßiger und guter chemischer Zustand desGrundwassers
Verbot der Verschlechterung
Ziele der Wasserrahmenrichtlinie
Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und LandwirtschaftFreistaat SachsenProf. Socher/ Dr. Herbst Folie 11
Richtlinie 2000/60/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. Oktober 2000
zur Schaffung eines Ordnungsrahmens für Maßnahmen der Gemeinschaft im Bereich der Wasserpolitik
Artikel 2Begriffsbestimmungen
Im Sinne dieser Richtlinie gelten folgende Begriffsbestimmungen:
1. „Oberflächengewässer“: die Binnengewässer mit Ausnahme des Grundwassers sowie die Übergangsgewässer ...
2. „Grundwasser“: alles unterirdische Wasser in der Sättigungszone, das in unmittelbarer Berührung mit dem Boden oder dem Untergrund steht.
8. „künstlicher Wasserkörper“: ein von Menschenhand geschaffener Oberflächenwasserkörper.
9. „erheblich veränderter Wasserkörper“: ein Oberflächenwasserkörper, der durch physikalische Veränderungen durch den Menschen in seinem Wesen erheblich verändert wurde, entsprechend der Ausweisung durch den Mitgliedstaat gemäßAnhang II.
Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und LandwirtschaftFreistaat SachsenProf. Socher/ Dr. Herbst Folie 12
18. „guter Zustand des Oberflächengewässers“: der Zustand eines Oberflächenwasserkörpers, der sich in einem zumindest „guten“ ökologischen und chemischen Zustand befindet.
20. „guter Zustand des Grundwassers“: der Zustand eines Grundwasserkörpers, der sich in einem zumindest „guten“ mengenmäßigen und chemischen Zustand befindet.
23. „gutes ökologisches Potential“: der Zustand eines erheblich veränderten oder künstlichen Wasserkörpers, der nach den einschlägigen Bestimmungen des Anhangs V entsprechend eingestuft wurde.
26. „mengenmäßiger Zustand“: eine Bezeichnung des Ausmaßes, in dem ein Grundwasserkörper durch direkte und indirekte Entnahme beeinträchtigt wird.
Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und LandwirtschaftFreistaat SachsenProf. Socher/ Dr. Herbst Folie 13
Zustand Oberflächengewässer
Ökologischer Zustand Chemischer Zustand
Einstufung
sehr gut
mäßig
unbefriedigend
gut
schlecht
Einstufung
gut
nicht gut
Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und LandwirtschaftFreistaat SachsenProf. Socher/ Dr. Herbst Folie 14
Einstufung der WK in HMWB, AWB und NWB
Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und LandwirtschaftFreistaat SachsenProf. Socher/ Dr. Herbst Folie 15
Lage und Grenzen der Grundwasserkörper
Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und LandwirtschaftFreistaat SachsenProf. Socher/ Dr. Herbst Folie 16
Grundwasser
Ermittlung der anthropogenen Belastungen...
… durch „Punktquellen“ (z. B. Altlasten und Altlastenverdachtsflächen)
… durch „diffuse Quellen“ (Landwirtschaft, urbane Gebiete, Luftschadstoffe)
… für den mengenmäßigen Zustand (z. B. Entnahmen für Trinkwasserversorgung, Bewässerung, Sümpfungen, Anreicherungen)
… durch sonstige anthropogene Einwirkungen (z. B. Flächenversiegelungen,Wasserhaltungen
Bewertung, ob der jeweilige GW-Körper Gefahr läuft, mit
den nachgewiesenen anthropogenen Belastungen bis 2015
den „guten Zustand“ zu verfehlen
Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und LandwirtschaftFreistaat SachsenProf. Socher/ Dr. Herbst Folie 17
Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und LandwirtschaftFreistaat SachsenProf. Socher/ Dr. Herbst Folie 18
RestseeRestsee
vom Bergbau in Anspruch genommene Fläche
gekippte Fläche
Grundwasserabsenkungstrichter
verlegtes und gedichtetes Gewässer
gewachsener
Boden
AltlastenSiedlungen InfrastrukturStraße
Aufsteigendes Grundwasser
Aufsteigendes Grundwasser
Tagesanlage
Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und LandwirtschaftFreistaat SachsenProf. Socher/ Dr. Herbst Folie 19
Westsachsen22 Bfl.- Seen
Ostsachsen26 Bfl.- Seen
Wasserflächen15.657 ha
Wasservolumina2.215 Mrd. m3
3
12
4
21
7
7
2
3
31
13
13
5
31
4
7
8
4
3
Bergbaufolgeseen in West- und Ostsachsen Wasserflächen und Wasservolumina
0 - 50 ha> 50 - 250 ha> 250 - 500 ha> 500 - 1.000 ha> 1.000 ha
0 - 10 Mill. m3
> 10 - 25 Mill. m3
> 25 - 50 Mill. m3
> 50 - 100 Mill. m3
> 100 - 200 Mill. m3
> 200 Mill. m3
ZwenkauerSee
1.016 ha
ZwochauerSee
12 ha
ZwenkauerSee
172 Mill. m3
ZwochauerSee
1 Mill. m3
BärwalderSee
1.299 ha
ZeißholzSee
27 ha
BerzdorferSee
330 Mill. m3
Heide V1 Mill. m3
Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und LandwirtschaftFreistaat SachsenProf. Socher/ Dr. Herbst Folie 20
Bereitstellung zusätzlicher Wassermengen
Schaffen von Bergbaufolgeseen
nur durch schnelle Flutung mit Zusatzwasserum Folgeschäden zu vermeiden
vorhandene Speicher / Bau neuer Speicher
Sümpfungswasser der Gewinnung / Sanierung
Überleitung von Oberflächenwasser unter Beachtung des Mindestabfluss
Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und LandwirtschaftFreistaat SachsenProf. Socher/ Dr. Herbst Folie 21
Partwitzer, Geierswalder, Sedlitzer und Senftenberger See
Quelle: LMBV
Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und LandwirtschaftFreistaat SachsenProf. Socher/ Dr. Herbst Folie 22
22 Bergbaufolgeseen
3
5
4
10
Nördlich von Leipzig
Südlich von Leipzig
Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und LandwirtschaftFreistaat SachsenProf. Socher/ Dr. Herbst Folie 23
8
9
0
9
26 Bergbaufolgeseen
Region Hoyerswerda
Südlich Görlitz
Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und LandwirtschaftFreistaat SachsenProf. Socher/ Dr. Herbst Folie 24
Gegenüberstellung von Ost- und WestsachsenVersauerung – Ist-Zustand und Prognose
Westsachsen22 Bfl.- Seen
Ostsachsen26 Bfl.- Seen
Ist-Zustand
Prognose
3
5
4
10
21
3
16
8
42
12
8
9
0
9
Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und LandwirtschaftFreistaat SachsenProf. Socher/ Dr. Herbst Folie 25
22 Bergbaufolgeseen
05
412
1
Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und LandwirtschaftFreistaat SachsenProf. Socher/ Dr. Herbst Folie 26
6
6
6
7
1
26 Bergbaufolgeseen
Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und LandwirtschaftFreistaat SachsenProf. Socher/ Dr. Herbst Folie 27
Gegenüberstellung von Ost- und WestsachsenSulfatgehalte – Ist-Zustand
Westsachsen22 Bfl.- Seen
Ostsachsen26 Bfl.- Seen
05
412
16
6
6
7
1
Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und LandwirtschaftFreistaat SachsenProf. Socher/ Dr. Herbst Folie 28
Die Ziele leiten sich aus gesetzlich verankerten Planungsprozessen (Landesplan, Regionalplan, Braunkohlenplan) und anderen relevanten Gesetzen (Bundesberggesetz, Wasserhaushaltsgesetz, EU-WRRL) ab
Ziele nach dem Braunkohlentagebau
Herstellung eines sich weitgehend selbst regulierenden Wasserhaushaltes unter Berücksichtigung der ökologischen Bedingungen sowie notwendiger (§1 Abs. 1 SächsWG) und geplanter Wassernutzungen
Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit und Schaffung der Voraussetzungen zur Umsetzung der geplanten Nachnutzungen (Wiedernutzbarmachung) entsprechend Bundesberggesetz
Vermeidung bzw. weitgehende Begrenzung von Umweltschäden
Beachtung des Verschlechterungsverbotes der EU-WRRL nachArtikel 4
Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und LandwirtschaftFreistaat SachsenProf. Socher/ Dr. Herbst Folie 29
Herstellung der Standsicherheit der Restlochböschungen(Profilierung und ggf. Verdichtung von Lockergesteinsmaterial, um Setzungsfließereignisse zu verhindern)
Steuerung einer aktiven Flutung der Restlochhohlformen innerhalb eines möglichst kurzen Zeitraumes, um einer Versauerung durch große Mengen Grundwasserzulauf entgegen zu wirken
Fremdwasserzufuhr in der Nachsorgephase zur Erhaltung bzw. Steuerung der Seewasserqualität
Konditionierung des Seewassers oder des Flutungswassers durch Zugabe und Verteilung von alkalischen Stoffen
Konditionierung des Überschusswassers zum Schutz der Vorfluter, in die eingeleitet wird
Bau wasserwirtschaftlicher Speicher zur unterstützenden Steuerung des Hochwasserschutzes, der Wasserqualität und der Mindestabflüsse in den Fließgewässern
Erforderliche Maßnahmen zur Erreichung der Ziele
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Fluten desBergbaufolgesees
Errichten wasserwirt-schaftlicher Bauwerke
Herstellung desGewässers
BergrechtWasserrecht
Bergbaubedingte wasserwirtschaftliche Nachsorge
Stabilisierung des Zielwasserstandes
1. Nachsorgephase
bis 15 Jahre
2. Nachsorgephase
bis 25 Jahre
Bergmännische Grundsanierung
Phasen der Entstehung von Bergbaufolgeseen
Stabilisierung der Wasserbeschaffenheit
Ziele:
2030
Basisaufwand zur Gewässerunterhaltung
Quelle: LMBV
Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und LandwirtschaftFreistaat SachsenProf. Socher/ Dr. Herbst Folie 31
Wiederauffüllungdes Grund- und Oberflächenwasserdefizits
0
0
7
5,7
Stand: 2007Stand: 1990
1,1
2,7
4,6
4,3
2,9
4,6
2,8
2,4
Stand: 2000
Auffüllung LausitzGrund- und Oberflächenwasserdefizit LausitzAuffüllung MitteldeutschlandGrund- und Oberflächenwasserdefizit Mitteldeutschland
Angaben in Mrd. m3
Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und LandwirtschaftFreistaat SachsenProf. Socher/ Dr. Herbst Folie 32
Maßnahmen zur Beeinflussung der Wasserqualität der Bergbaufolgeseen
Hydrotechnische Maßnahmen OberflächenwasserEinbringen von Fremdwasser (OW-Wasser ausFließgewässer, Speichern, Talsperren oder Grubenwasseraus dem aktiven Braunkohlebergbau)
Bodenmechanische Maßnahmen GW-KörperEinbringen von Alkalien (OH⎯) in den AbraumKalkmilchzugabe bei Rütteldruckverdichtung
Hydrochemische MaßnahmenOberflächenwasser
Wasserreinigungsanlagenelektrochemische Wasserbehandlung
Grundwasserstrompassive In-situ-Reaktorenaktive In-situ- und Fluidbettreaktoren
SeewasserkörperEinbringen von alkalischen Stoffen zurHydrooxidbildung, CarbonatfällungEinsatz von organischen Materialienzur Anregung der Mikrobiologie(Sulfatreduktion)
Natürliche SelbstreinigungSeewasserkörper
MikrobiologieMakrophytenNahrungskette im See
Kippe
In-Lake-Maßnahme On-site-Anlage
In-situ-Maß-
nahme
Grund-wasser
Beispiele:
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Bockwitzer See – Neutralisation mit Soda
Technische Umsetzung:Zugabe von Sodapulvermittels Druckluft
Istzustand SeewasserqualitätpH = 2,8 ; Eisen, gesamt = 55 mg/l
Ausleitkriterien laut wasserrechtlicher GenehmigungpH = 6 - 8 ; Eisen, gesamt < 3 mg/l
Ausleitkriterien nicht erreicht Nachbehandlung
April bis August 2005: Zugabe von 3.001 t SodaSept. bis Dez. 2005: Zugabe von 1.954 t Soda
Wirkung nicht ausreichend NachbehandlungpH = 5,15 ; Eisen, gesamt = 0,13 mg/lJuli bis Dez. 2006: Zugabe von 511 t SodaJan. bis Dez. 2007: Zugabe von 1.239 t SodaJan. bis Dez. 2008: Zugabe von 975 t Soda
Wirkung Ausleitkriterien sind erfülltpH = 6,00 ; Eisen gesamt = 0,15 mg/l
Neutralisierung erforderlichMärz bis Juni 2004: Zugabe von 7.819 t Soda
Wirkung nicht ausreichend NachbehandlungpH = 3,3 ; Eisen, gesamt = 10 mg/l
Fotos: LMBV
Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und LandwirtschaftFreistaat SachsenProf. Socher/ Dr. Herbst Folie 34
Bernsteinsee / BurghammerNeutralisation mit
Kalkmehl und Kalkhydrat
Technische Umsetzung:Versprühen einer Kalkmehl-Wasser-Suspension
Istzustand SeewasserqualitätpH = 2,9 ; Eisen, gesamt = 31 mg/l
Ausleitkriterien laut wasserrechtlicher GenehmigungpH = 6 – 8,5 ; Eisen, gesamt ≤ 3 mg/l
Neutralisierung erforderlichMärz bis Mai 2009: Zugabe von 10.000 t Kalkmehl
Wirkung nicht ausreichend NachbehandlungpH = 4,3 ; Eisen, gesamt = 10 mg/l
Mai bis August 2009: Zugabe von 6.000 t Kalkhydrat
Wirkung Ausleitkriterium pH wird erfülltpH = 6, 5
Fotos: LMBV
Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und LandwirtschaftFreistaat SachsenProf. Socher/ Dr. Herbst Folie 35
Ausgewählte Ergebnisse des Projektes GLOWA Elbe unter Verwendung des Modells STAR II – A2-Szenarium
Die Temperatur erhöht sich bis zur Mitte des 21. Jahrhunderts im Vergleich zum Zeitraum 1951-2003 je nach Region um 2.0-2.8 Grad
In großen Teilen geht der Jahresniederschlag leicht zurück, was vor allem an der starken Abnahme des Sommers liegt.Im Winter besteht die Tendenz der Zunahme.
Generell verschlechtern sich die hydrologischen Bedingungen
Die extremen Niederschlagsituationen (Dürregefahr im Sommer, Zunahme der Starkniederschläge) treten häufiger auf.
Viele schon heute beobachtete Tendenzen setzen sich fort, in vielen Fällen verstärkt.
Quelle: GLOWA Elbe
Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und LandwirtschaftFreistaat SachsenProf. Socher/ Dr. Herbst Folie 36
Vorliegende Klimaprojektionen ergeben für Sachsen erhebliche regionale Veränderungen der klimatischen Wasserbilanz, die insbesondere in den Braunkohleregionen sinkende Niederschlagsmengen und geringere Oberflächenwasserabflüsse zur Folge haben kann
Damit würde einhergehen, dass zukünftig weniger Wasser für die Nachsorge der Bergbaufolgeseen zur Verfügung steht
Die in der Spree abfließenden Wassermengen sind in den vergangenen Jahren deutlich rückläufig gewesen und befinden sich jetzt über größere Abschnitte des Jahres im Bereich des festgelegten Mindestwasserabflusses
Es ist insgesamt mit einer weiteren Verschärfung des nicht ausreichenden Wasserdargebotes, insbesondere im Lausitzer Braunkohlenrevier zu rechnen, so dass sich die Flutungszeiträumeder Bergbaufolgeseen um ca. 5 bis 10 Jahre verlängern können
Aspekte des Klimawandels
Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und LandwirtschaftFreistaat SachsenProf. Socher/ Dr. Herbst Folie 37
Fertigstellung der Seen unter Beachtung der Prinzipien der WRRL
Integration der Fließ- und Standgewässer in die sächsische Gewässerlandschaft
Integriertes Gewässermanagement nach Menge und Beschaffenheit
Nutzungsansprüche mit naturräumlichen Randbedingungen in Übereinstimmung bringen
Hochwasserschutz wichtiger Bestandteil eines länderübergreifenden Mengenmanagements
1. B Planphase: Beginn der Integration
2. B Planphase: Ableitung der konkreten Maßnahmen und umfassendeUmsetzung
3. B Planphase: Erzielung des guten Zustands oder Potentials
Ausblick