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Am Montag dieser Woche bekam Zim- mermann Andi Schneider als erster Mieter den Schlüssel für seine neue Werkstatt in der Waldenburger Revue. Es handelt sich um die ehemalige Schreinerei auf dem Areal und «es ist exakt das, was ich suchte», freute sich Schneider, der schon in dieser Woche mit dem Umzug beginnen wird. Anne- lie Knust und Pan Stoll von «Denkstatt sàrl» überreichten ihm den Schlüssel, es gab keinen Blumenstrauss, aber auf beiden Seiten war die Freude spürbar. «Heute Abend werde ich meinen El- tern, die mich auf die Revue aufmerk- sam gemacht haben, die Werkstatt zeigen, dann sind meine Freunde dran, die mir dann auch beim Umzug behilflich sein werden», sagte der op- timistische Zimmermann. Einer, der es wissen will und klare Vorstellungen hat, wenig von Büroarbeit hält und lieber seinem Handwerk nachgeht. Er werde natürlich die Büroarbeit nicht vernachlässigen, einfach so viel wie notwendig, fügte er schon noch an. Knust und Stoll haben an diesem Montagnachmittag noch mit weiteren Mietinteressentinnen und -interessen- ten Termine vereinbart. Es tut sich wirklich etwas in der Revue, das Inte- resse aus den Bereichen Gewerbe und Kultur sei konkret, die Verträge sozu- sagen unterschriftsreif, Details sind es noch, die zu regeln seien, sagten die beiden. «Wir haben bis jetzt noch kei- ne Inserate geschaltet, werden das aber noch tun», sagte Stoll. Nach den beiden Begehungen verbunden mit ei- nem runden Tisch hat es sich ganz of- fensichtlich herumgesprochen, dass in der Revue ein grosses Raumangebot zu zahlbaren Preisen vorhanden ist. Für die Zeitspanne der Zwischennut- zung wird bei kleineren Mietflächen auch keine Mietkaution verlangt, «wir vertrauen unseren Mietern», sagte An- nelie Knust. Das Ziel sei auch, dass je- mand, der über kein grosses Kapital verfügt, etwas anfangen kann und zwar jetzt, das gehört ebenfalls zur Philosophie von «Denkstatt sàrl». Menschen zusammenbringen Erfreulich sei auch, dass immer wie- der Fachleute ihr Wissen und ihre Er- fahrung zur Unterstützung des Pro- jekts anbieten, «und das auf freiwilli- ger Basis und kostenlos», sagte Stoll. Die Mieterinnen und Mieter müssen sich dann Gedanken machen, wie sie sich zu organisieren gedenken, als Verein oder als Genossenschaft, um die Aufgaben der Hauswartung abzu- decken, auch Schnee will geräumt sein. Für die anstehende Zwischennut- zung sind Mietpreise von 20 bis 30 Franken pro Quadratmeter und Jahr für Lagerräume vorgesehen, Gewerbe- räume gibt’s von 55 bis 75 Franken und bei Dienstleistungsbetrieben wer- den 70 bis 100 Franken fällig. An Ne- benkosten werden für unbeheizte Räume 15 Franken pro Jahr und Qua- dratmeter in Rechnung gestellt, für geheizte Räume sind es 35 Franken. «Denkstatt sàrl» geht es nicht bloss um eine technische Angelegenheit, sondern um Menschen und deren Ge- schichte. Auch die Revue Waldenburg sei nicht bloss eine Brache, die jetzt vermietet und verkauft werde, son- dern auch diese Gebäude haben eine Geschichte, die man nicht einfach bei Seite lassen könne. Am 17. Mai 2017 wird eine weitere Begehung, verbunden mit einem run- den Tisch, stattfinden. Der Rundgang ist auf 18.15 Uhr angesetzt, der runde Tisch beginnt um 19.15 Uhr, Treff- punkt beim Haupteingang. «Wenn’s Wetter stimmt, werden wir für einen Grill besorgt sein, wer mag, kann ger- ne eine Wurst mitnehmen und diese im Anschluss grillieren», sagte Pan Stoll. FOTO:E. GYSIN Wieder Leben in der Revue Waldenburg Die ersten Mieter ziehen ein EDI GYSIN Annelie Knust und Pan Stoll kümmern sich um die Mieterinnen und Mieter.

New Region Waldenburg 21 · 2017. 8. 3. · Region Waldenburg ObZ 11. Mai 2017 21 Am letzten Samstag fand sich ein inte-ressiertes Grüppchen zusammen, wel-ches der Einladung zum

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Page 1: New Region Waldenburg 21 · 2017. 8. 3. · Region Waldenburg ObZ 11. Mai 2017 21 Am letzten Samstag fand sich ein inte-ressiertes Grüppchen zusammen, wel-ches der Einladung zum

ObZ 11. Mai 2017 21Region Waldenburg

Am letzten Samstag fand sich ein inte-ressiertes Grüppchen zusammen, wel-ches der Einladung zum Stammtischder EVP Sektion Waldenburg folgte.Es wurde über Standpunkte, die Zu-sammenarbeit im Landrat und mit an-deren Parteien, die Sektionsgeschich-te und mögliche weitere politische Tä-tigkeiten gesprochen.

Die Rückmeldungen zeigen, dass dieoffenen Ohren von Landratsvizepräsi-dentin Elisabeth Augstburger undSektionspräsidentin/Landrätin An-drea Heger sehr geschätzt wurden.

In guter Stimmung ging man ausein-ander und nahm sich vor, so etwaswieder einmal durchzuführen.

EVP SEKTION WALDENBURG

Anregender Austausch mitEVP-Landratsvizepräsidentin

pr. Nicht weniger als 123 Tanzschüler-Innen tanzen in der MehrzweckhalleOberdorf das Märchen «Der Froschkö-nig» und bereichern so das kulturelleLeben im oberen Waldenburgertal. DasPublikum wird durch die vielen Tanzen-den, die zauberhaften Kostüme, dasschöne Bühnenbild, die Musik und dieklassischen Choreografien in eine ande-re Welt entführt. Die intensiven Vorbe-reitungen haben bereits vor einem Jahrbegonnen. Nachdem die geeignete Mu-sik gefunden war, ging es weiter mit derErarbeitung der Choreografien. VielZeit und Arbeit musste auch in die ver-schiedenen Requisiten, das Bühnenbildund in die über 200 Kostüme investiertwerden. Seit letztem Oktober wurdendie Choreografien in vielen Zusatzpro-

ben einstudiert und geübt. Viele der äl-teren Jugendlichen und Erwachsenenbesuchen seit vielen Jahren den Ballett-unterricht und tanzen anspruchsvolleChoreografien, zum Teil auch auf Spit-zen. Für sie alle ist diese Ballettauffüh-rung eine grosse, aber schöne Heraus-forderung und wertvolle Erfahrung. Dievielen kleinen und grossen Tänzerinnenfreuen sich, ihr Erlerntes einem grossenPublikum zu zeigen!Die Aufführungen finden am Freitag, 26.und am Samstag, 27. Mai, jeweils um 19Uhr und am Sonntag, 28. Mai, um 15Uhr in der Mehrzweckhalle in Oberdorfstatt. Vorverkauf: Blumengeschäft FloraFortissima in Oberdorf oder online [email protected] oder an derAbendkasse.

Oberdorf Getanzt von der Ballettschule Marina AmietDer Froschkönig

Eine kleine Auswahl der Tänzerinnen in den verschiedenen Rollen. FOTO: ZVG

Am Montag dieser Woche bekam Zim-mermann Andi Schneider als ersterMieter den Schlüssel für seine neueWerkstatt in der Waldenburger Revue.Es handelt sich um die ehemaligeSchreinerei auf dem Areal und «es istexakt das, was ich suchte», freute sichSchneider, der schon in dieser Wochemit dem Umzug beginnen wird. Anne-lie Knust und Pan Stoll von «Denkstattsàrl» überreichten ihm den Schlüssel,es gab keinen Blumenstrauss, aber aufbeiden Seiten war die Freude spürbar.«Heute Abend werde ich meinen El-tern, die mich auf die Revue aufmerk-sam gemacht haben, die Werkstattzeigen, dann sind meine Freundedran, die mir dann auch beim Umzugbehilflich sein werden», sagte der op-timistische Zimmermann. Einer, deres wissen will und klare Vorstellungenhat, wenig von Büroarbeit hält undlieber seinem Handwerk nachgeht. Erwerde natürlich die Büroarbeit nichtvernachlässigen, einfach so viel wienotwendig, fügte er schon noch an.

Knust und Stoll haben an diesemMontagnachmittag noch mit weiterenMietinteressentinnen und -interessen-ten Termine vereinbart. Es tut sichwirklich etwas in der Revue, das Inte-resse aus den Bereichen Gewerbe undKultur sei konkret, die Verträge sozu-sagen unterschriftsreif, Details sind esnoch, die zu regeln seien, sagten diebeiden. «Wir haben bis jetzt noch kei-ne Inserate geschaltet, werden dasaber noch tun», sagte Stoll. Nach denbeiden Begehungen verbunden mit ei-nem runden Tisch hat es sich ganz of-fensichtlich herumgesprochen, dass inder Revue ein grosses Raumangebotzu zahlbaren Preisen vorhanden ist.Für die Zeitspanne der Zwischennut-zung wird bei kleineren Mietflächen

auch keine Mietkaution verlangt, «wirvertrauen unseren Mietern», sagte An-nelie Knust. Das Ziel sei auch, dass je-mand, der über kein grosses Kapitalverfügt, etwas anfangen kann undzwar jetzt, das gehört ebenfalls zurPhilosophie von «Denkstatt sàrl».

Menschen zusammenbringenErfreulich sei auch, dass immer wie-der Fachleute ihr Wissen und ihre Er-fahrung zur Unterstützung des Pro-jekts anbieten, «und das auf freiwilli-ger Basis und kostenlos», sagte Stoll.Die Mieterinnen und Mieter müssensich dann Gedanken machen, wie siesich zu organisieren gedenken, alsVerein oder als Genossenschaft, umdie Aufgaben der Hauswartung abzu-decken, auch Schnee will geräumtsein.

Für die anstehende Zwischennut-zung sind Mietpreise von 20 bis 30Franken pro Quadratmeter und Jahrfür Lagerräume vorgesehen, Gewerbe-räume gibt’s von 55 bis 75 Franken

und bei Dienstleistungsbetrieben wer-den 70 bis 100 Franken fällig. An Ne-benkosten werden für unbeheizteRäume 15 Franken pro Jahr und Qua-dratmeter in Rechnung gestellt, fürgeheizte Räume sind es 35 Franken.

«Denkstatt sàrl» geht es nicht blossum eine technische Angelegenheit,sondern um Menschen und deren Ge-schichte. Auch die Revue Waldenburgsei nicht bloss eine Brache, die jetztvermietet und verkauft werde, son-dern auch diese Gebäude haben eineGeschichte, die man nicht einfach beiSeite lassen könne.

Am 17. Mai 2017 wird eine weitereBegehung, verbunden mit einem run-den Tisch, stattfinden. Der Rundgangist auf 18.15 Uhr angesetzt, der rundeTisch beginnt um 19.15 Uhr, Treff-punkt beim Haupteingang. «Wenn’sWetter stimmt, werden wir für einenGrill besorgt sein, wer mag, kann ger-ne eine Wurst mitnehmen und dieseim Anschluss grillieren», sagte PanStoll. FOTO:E . GYSIN

Wieder Leben in der RevueWaldenburg Die ersten Mieter ziehen einEDI GYSIN

Annelie Knust und Pan Stoll kümmern sich um die Mieterinnen und Mieter.

Die Aargauer Grossrätin und Gemein-derätin von Aarburg, Martina Bircher,hat in Niederdorf die nationale Asylpo-litik im Rahmen eines öffentlichenVortrags, im Anschluss an die General-versammlung der SVP-Sektion Rehag,thematisiert. Sie tat dies sachlich,wertfrei und in schonungsloser Offen-heit. Sie sagte unter anderem, dasssich der Bund nicht für Kostentranspa-renz interessiere. «Alle schauen zu –niemand handelt», war eine weiterekernige Aussage der Politikerin, dievon A bis Z aufgrund von Fakten Klar-text redete.

Es war am vergangenen Freitag inNiederdorf alles andere als leicht ver-dauliche Kost, die Bircher präsentierte.Sie beleuchtete die Situation von Aar-burg, sagte aber, dass diese im Grossenund Ganzen in Bezug der Rechts-grundlagen der Eidgenossenschaftüberall im Land die gleich seien.

Dennoch: Speziell ist die Situation inAarburg schon. «Aus vielen Asylbewer-bern werden Sozialhilfeempfänger aufLebzeiten», hielt die SVP-GrossrätinBircher fest. 75 Prozent der Ex-Asylbe-werber sind in der Nachbargemeindevon Olten von Sozialhilfe abhängig.«Bei den Eritreern sind es 95 Prozent»,kommentierte Bircher weiter. Letztlichwürden die Gemeinden das Ganzezahlen, wenn nach fünf beziehungs-weise sieben Jahren Bund und Kantonihre Zahlungen einstellen. «Bei unswerden das bis ins Jahr 2021 voraus-sichtlich gegen drei Millionen Frankenim Jahr sein».

Dass der Bund die langfristigen Pro-bleme an die Gemeinden abschiebe,sei Fakt. Er löse die Probleme nachdem Motto «aus den Augen aus demSinn». Dass die Sozialindustrie eben-falls sehr gut funktioniere, sei auch ei-ne Tatsache, ist sich Bircher sicher. Sieinformierte über Deutschkurse, Muki-Deutsch-Lehrgänge, «Grüezi-Eritrea»-Kurse, Geburtsvorbereitungskurse fürMigrantinnen in deren Mutterspracheoder Genderkurse.

Bircher, die täglich als Gemeinderä-tin gefordert ist, sagte auch, dass Sozi-alhilfe keine Anreize zum Arbeitenschaffe. Sei jemand «angekommen», soerhalte eine Person pro Monat für denGrundbedarf rund 1000 Franken. Diesneben kostenfreiem Wohnen, Kranken-kasse, Zahnarzt, Hilfsmittel, Öv, Ein-richtung, Umzug, Kita oder Hilfsmittelwie Hörgeräte oder Brillen. Ab demersten Tag mit positiver oder vorläufi-ger Aufnahme würden jene Personenauch keine Steuern bezahlen, erwähn-te die Aargauer Referentin weiter.

Die Diskussion mit den Besucherin-nen und Besuchern liess erahnen, dassdie Bevölkerung die aktuelle Situationauf lange Sicht so wohl nicht (mehr)akzeptiert. Für viele ist die Asyl- undEinwanderungspolitik längst geschei-tert. Die Gemeinden sitzen quasi aufeiner tickenden Zeitbombe.

«Verliert nicht den Mut»Sektionspräsident Robert Chaudet hatdie «Rehag»-Generalversammlung innur 32 Minuten durchgeführt. Er gabseinen Mitgliedern mit auf den Weg,den Mut in Bezug der Zukunft nicht zuverlieren. «Gemeinsam können wir et-

was bewirken, zumal wir die einzigePartei in der Schweiz sind, die nochfür die Grundwerte und Grundrechteder Bevölkerung eintritt». MitgliedFritz Felber mahnte allerdings zu mehrAusgewogenheit und mehr Zurückhal-tung; unqualifiziertes Poltern helfe danichts. Alt-Nationalrat ChristianMiesch auf der andern Seite vertrat dieAuffassung, dass man aggressiv blei-ben müsse, alles andere sei nicht ziel-führend.

Landrat Andreas Trüssel sprach sichdezidiert gegen das Energiegesetz aus,über das am 21. Mai abgestimmt wird.Dem Souverän werde die Wahrheitverschwiegen. Trüssel sagte, dass dasangedachte Regelwerk eine Bevor-mundung der Bevölkerung darstellenwürde. Die Politik habe nur Rahmen-bedingungen, ohne Verbote zu fixie-ren.

Regierungspräsident Thomas Weberwarb schliesslich für ein Nein bei derBruderholz-Abstimmung. Ein Nein wür-de gemäss Weber grünes Licht für dieNeupositionierung der drei Standorteund zu einer effizienten Arbeitsteilungunter den Spitälern in Laufen, auf demBruderholz und in Liestal führen.

Keine KostentransparenzNiederdorf Die Wahrheit im Asylwesen und in der Sozialhilfe ist knallhartWILLI WENGER-WÜTHRICH

Martina Bircher und «Rehag»-Präsident Robert Chaudet führten kompetent durchden Abend. FOTO: W. WENGER

Wie geht man beschwingt, entspanntund trotzdem todesmutig durchs Le-ben? Caroline Bungeroth – Sängerin,Pianistin, Naturereignis – zeigt unswie. Ihr Solo-Programm «Nimm’sleichter als es kommt» ist eine Anlei-tung, das Leben seiner Schwere zu be-rauben. Sie setzt sich einfach mal ansKlavier und erzählt mit BerlinerCharme und Wortwitz vom Lebensge-fühl ihrer Generation. Es sind Chan-sons und Geschichten, die geradezuBerliner Luft verströmen. Ihr ganz ei-gener, höchst unterhaltsamer Stil istinspiriert von Knef, Piaf und Piazolla.Spielerisch mixt sie Sounds und Gen-res von Chanson bis Popmusik mit

Einsprengseln aus Jazz und Tango.Und vermittelt dabei spielerisch, wiesich das Leben in seinen Höhen, Tie-fen und Breiten auf zwei leichteSchultern nehmen lässt.

Selber Pfarrerstochter, freut sich Ca-roline Bungeroth schon seit Monatenauf den Auftritt in unserem Pfarrhaus-keller! Lassen Sie sich von der hervor-ragenden Musikerin mit grossem ko-mödiantischem Talent in ihr Berlinentführen. Mike Mathys

Freitag, 19. Mai 2017, um 20.13 Uhr imPfarrhauskeller Waldenburg. Eintritt frei– freiwilliger Austritt. Türöffnung um19.30 Uhr.

Berliner Charme imPfarrhauskeller

Caroline Bungeroth erzählt mit Berliner Charme vom Lebensgefühl ihrer Generation.FOTO: ZVG