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nr. 08 | 2010 Offizielles Mitteilungsblatt der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein Nordlicht August 2010 | 13. Jahrgang A K T U E L L serviceseiten ab seite 23 serviceseiten ab seite 33 MEDIZINSTUDIUM GERETTET WIE GEHT ES JETZT WEITER? A K T U E L L

Nordlicht 8/2010

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Nordlicht-Magazin für Ärzte

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nr. 08 | 2010 Offizielles mitteilungsblatt der kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-holstein

Nordlichtaugust 2010 | 13. Jahrgang

a k t u e l l

serviceseit

en

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serviceseit

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abseite33

EINLADUNG

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:

Bianca Hartz Tel.: 04551 883 255E-Mail: [email protected]

Marco DethlefsenTel: 04551 883 381E-Mail: [email protected]

im Abgeordnetensaal der KVSH, Haus 2, 3. Stock, Bismarckallee 1- 6, 23795 Bad Segeberg

INFOMARKT DER KVSH06. Oktober 2010 von 15.00 bis 18.00 Uhr

Eine Anmeldung ist

nicht erforderlich.

Die Stände:

- Zulassungsberatung - Betriebswirtschaftliche Beratung- Verordnung von Arznei-, Heil- und Hilfsmitteln- Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement- IT in der Praxis- Online-Dienste für KVSH-Mitglieder- Honorar und Abrechnung- Versorgungsverträge in Schleswig-Holstein

MEDIZINSTUDIUM GERETTETWIE GEHT ES JETZT WEITER?

a k t u e l l

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Inhalt

Nordlicht a k t u e l l 8 | 20102

seIte rubrIk/thema

Aus dem InhalttItelthema

heft08|2010

Der Allgemeinmediziner und Dermatologe Dr. Matthias Gerber wan-derte Anfang des Jahres von der Insel Fehmarn auf die dänische Insel Bornholm aus und übernahm dort eine Hautarztpraxis. Haben sich seine beruflichen Hoff-nungen erfüllt?

20

26

In Nordfriesland suchen einige Landarztpraxen seit mehr als zwei Jahren Nachfolger, bisher ohne Erfolg. Nun hat die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein reagiert und beschlossen, das Modell der Fortführung von Praxen als Zweig-praxis verstärkt zu bewerben.

tItelthema 04 Interview mit Prof. Peter Dominiak

06 131.743 Unterschriften auf dem Weg nach Kiel

08 Lübeck kämpft für seine Uni – eine Chronologie

11 Kommentar: Chance verpasst

12 naChrIChtenkompakt

GesunDheItspolItIk16 Dr. Heiner Garg: Weichenstellung bei

gesundheitspolitischen Weichenstellern

17 AV-Wahl: Ihre Kandidaten auf einen Klick

18 AOK-Fusion: Interview mit Dr. Dieter Paffrath

19 forumpraxIs&kV

20 Von der Ausschreibung zur Zweigpraxis − Der Ärztemangel und seine Folgen

22 KVSH ist Ansprechpartner für Einsatzkräfte der Psycho-Sozialen-Notfallversorgung

23 Neues aus KVen und KBV

24 Sie fragen – wir antworten

DIemensChenImlanD26 Von der Insel auf die Insel

serVICe 28 Herztherapeutika

30 Alternative: „Rezept für Bewegung“?

32 Öffentliche Ausschreibung von Vertragspraxen

33 Seminare

36 Termine

37 Ansprechpartner

38 Impressum

39 Kreisstellen

40 VorsChau

beIlaGeeKVSH-Flyer

Nach wochenlangen Protesten ist der von der Schließung bedrohte Studiengang Medizin in Lübeck gerettet. Doch wie geht es jetzt weiter?

04

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norDlIChtnr.8|2010

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Liebe Leserinnen und Leser,

von Dr. Ingeborg Kreuz, vorstanDsvorsItzenDe Der KvsH

E D I T O R I A L

Sparmaßnahmen im Gesundheitswesen sind ein allseits bekanntes Mittel, die sich immer weiter öffnende Schere zwischen Ausgabenzuwachs bedingt durch demographischen Wandel und medi-zinisch-technischen Fortschritt einerseits und einer unzureichenden Einnahmesituation im Rahmen der einkommensabhängig finanzierten gesetzlichen Krankenversicherung andererseits zu schließen. Die Anfang Juli veröffentlichten Eckpunkte zur Finanzreform im Gesundheitswesen sehen allerdings neben Ausgabenbegrenzungen auch Maßnahmen wie die Anhebung des Beitragsatzes und die Wei-terentwicklung der Zusatzbeiträge einkommensunabhängig mit Sozialausgleich über das Steuer- system vor – die Gesundheitsprämie lässt grüßen.

In den inzwischen veröffentlichen Schreiben zu diesem Entwurf heißt es dann auch: jeder muss seinen Beitrag leisten. Was bedeutet das nun für den ambulanten Bereich? Die im Eckpunktepapier angekündigte Begrenzung der Vergütung im Rahmen der hausarztzentrierten Versorgung auf das Niveau der Regelversorgung, d.h. des kollektivvertraglichen Systems, stößt verständlicherweise auf wenig Gegenliebe beim Berufsverband.

Des weiteren sollen Ausgabensteigerungen bei extrabudgetären Leistungen begrenzt werden – in welcher Form ist derzeit noch nicht bekannt. Hingegen soll die morbiditätsbedingte Gesamtver- gütung „moderat“ wachsen dürfen und insbesondere soll die Höhe der Vergütung in den Ländern, die durch die Honorarreform benachteiligt sind, an den Bundesdurchschnitt angeglichen werden. Ein wichtiges politisches Signal für Schleswig-Holstein, das vom Vorstand der KVSH ausdrücklich begrüßt wird: entspricht es doch unserer Forderung auf Bundesebene und dem Beschluss der KBV-VV vom Mai 2010 nach einer asymmetrischen Verteilung des Honorarzuwachses 2011!

Noch bedeutsamer ist allerdings aus unserer Sicht die Weichenstellung hin zum Ausbau von Wahl- tarifen in der GKV. Ein wesentlicher Beitrag, um Kostenerstattungstarife auch dort attraktiv zu gestal-ten und letztendlich den von der KVSH angestrebten Systemwechsel hin zu einer angemessenen und transparenten Vergütung ärztlicher und psychotherapeutischer Leistungen im Rahmen einer Einzel-leistungsvergütung nach GOÄ herbeizuführen.

Das anvisierte Sparmaßnahmen nicht immer Bestand haben, zeigt erfreulicherweise der erfolgreiche Kampf um den Erhalt der Medizinstudienplätze in Lübeck. In Zeiten drohenden Ärztemangels ein wichtiges Signal und für uns Grund genug, dies als Schwerpunkt unseres aktuellen Nordlichts aufzu-greifen.

Eine spannende Lektüre und eine weiterhin hochsommerliche Zeit wünscht IhnenIhre

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U N I V E R S I T Ä T Z U L ü B E c K

tItelthema

Nordlicht: Wie haben Sie davon erfahren, dass es doch nicht zu Schließung des Studiengangs Medizin in Lübeck kommt?

Prof. Dr. Dominiak: Ich war auf dem Weg nach Kiel zu einer Veranstaltung mit den Abgeordneten der beiden Regie-rungsparteien und erhielt im Auto nacheinander die Anrufe von Herrn Kubicki, Minister de Jager und Ministerpräsident carstensen. Sie erzählten mir, dass die Medizin in Lübeck erhalten bleibe, keine Medizin-Studienplätze abgebaut wür-den und die Universität zu Lübeck Stiftungsuniversität werden könne.

Nordlicht: Was hat aus Ihrer Sicht letztlich den Ausschlag gegeben, dass der Studiengang Medizin erhalten bleibt?

Dominiak: Ich denke, das waren mehrere Komponenten: Ein-mal der Druck, den unsere Studenten zusammen mit den Bür-gern gemacht und demonstriert haben, dass sie sich diesen Ausverkauf an Bildung und Ausbildung und damit zusammen-hängend den Verlust an Arbeitsplätzen nicht gefallen lassen. Zum anderen aber auch die Verhandlungen der Landes- regierung mit Frau Ministerin Schavan, die mir von Anfang an gesagt hatte, dass „Plattmachen“ eines Studiengangs oder einer Uni nicht gehe, sondern Kreativität und Phantasie gefragt seien, um beides zu erhalten. Ich hatte von Anfang an gehofft, dass sie uns helfen kann.

Nordlicht: Nach der erbittert geführten Auseinander-setzung um den Erhalt des Hochschulstandorts ist sicher nichts mehr wie es war. Wie geht es konkret am Hochschul-standort Lübeck weiter?

Dominiak: Nun, wir behalten die Medizin, was für uns das Wichtigste war. über die genaue Anzahl der Studienplätze wird mit Kiel und Lübeck verhandelt werden, schließlich haben beide Universitäten Zielvereinbarungen unterschrieben, die auch noch gültig sind. Und, wir werden noch in diesem Jahr den Antrag bei der Landesregierung stellen, Stiftungsuniver-sität zu werden.

Alternative StiftungsuniversitätNach wochenlangen Protesten ist der von der Schließung bedrohte Studiengang Medizin in Lübeck gerettet. Der Bund hilft mit Millionen aus. Denn die von Schleswig-Holstein geplante Einsparsumme in Höhe von 25 Millionen Euro wird durch eine Umwandlung des Kieler Leibniz-Instituts für Meereskunde in ein Institut der Helmholtz Gemeinschaft kompensiert. Dieses bisher zu 50 Prozent vom Land finanzierte Institut würde damit zu 90 Prozent vom Bund getragen. Universitätspräsident Prof. Dr . Dominiak über die Zukunft der Hochschule.

I n t e r v i e w

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tItelthema

Das gibt uns mehr Autonomie und macht unseren Standort sicherer. Natürlich trägt damit Lübeck in Zukunft auch dazu bei, das Land finanziell zu entlasten. Außerdem wird die Medi-zin im Land Ende November vom Wissenschaftsrat begutach-tet werden. Das ist für beide Standorte enorm wichtig.

Nordlicht: Wie hoch schätzen Sie den Imageschaden für den Hochschulstandort Lübeck ein?

Dominiak: Wir haben fast acht Wochen lang gekämpft und nach Außen gezeigt, dass wir nicht klein beigeben, was unser Image bestimmt nicht beschädigt hat. Für den wissen-schaftlichen Ruf dagegen war es fatal, denn unser Leibniz-Preisträger Jan Born hat sich in dieser Zeit entschieden, seine Verhandlungen mit anderen Universitäten zu forcieren, und er wird höchstwahrscheinlich Lübeck verlassen, weil er nicht mehr in einem Land arbeiten will, das Wissenschaft so niedrig achtet.

Nordlicht: Bleibt nicht trotz aller Zusagen immer noch ein Rest von Unsicherheit? Was sagen Sie jungen Menschen, die überlegen in Lübeck zu studieren?

Dominiak: Dieser Unsicherheit will ich ja mit dem Antrag auf Stiftungsuniversität entgegenwirken. Und jungen Menschen, die hier studieren wollen sage ich: „Kommt nach Lübeck zum Studium, es gibt in Deutschland keine Universität, an der der Zusammenhalt zwischen Studierenden und Lehrenden und der Schulterschluss der Bevölkerung mit ihrer Universität so groß wie hier ist.” Es haben sich auch für das Wintersemester wesentlich mehr Studierende für Lübeck interessiert als sonst, man möchte also gerne an dieser kleinen, feinen Universität studieren.

Nordlicht: Was muss in Zukunft passieren, damit der Hochschulstandort Lübeck nicht noch einmal zur Disposition steht?

Dominiak: Ich denke, die Stiftungsuniversität ist ein ganz wichtiger Schritt hin zur langfristigen Existenz der Universität. Dann müssen wir unser Profil behalten und weiter schärfen in Richtung Biomedizin-Technik, um uns z. B. von Kiel deutlich zu unterscheiden.

Nordlicht: Was bedeutet es eigentlich, wenn die Hoch-schule Lübeck nun tatsächlich zu einer Stiftungsuniversität wird?

Dominiak: Wir wären dann eine Stiftung des öffentlichen Rechts und denken zunächst an ein Zustiftungsmodell, wie die niedersächsischen Hochschulen, z. B. die Universität Göt-tingen. Nach wie vor ist man eine staatliche Universität und der Staat entkommt dabei auch nicht seinen Zahlungsver-pflichtungen. Aber sobald ein genügendes Kapital neben der Zustiftung aufgebaut ist, von dessen Zinsen man teilweise die Universität finanzieren kann, entlastet man den Staat auch teilweise von seinen Verpflichtungen.

Nordlicht: Was wird aus dem Lehrstuhl für Allgemein-medizin in Lübeck?

Dominiak: Der wird gerade besetzt. Es steht aber zu erwar-ten, dass wir uns in naher Zukunft wieder um eine Neubeset-zung kümmern müssen.

Nordlicht: Wie bewerten Sie die Unterstützung, die die Universität Lübeck von den niedergelassenen Ärzten erhalten hat?

Dominiak: Die Unterstützung der niedergelassenen Ärzte-schaft war beispielgebend. Sie war von der berechtigten Sorge getrieben, dass ohne Lübeck ein wichtiger Ausbildungs- und Nachwuchs-Ort von der Bildfläche verschwunden wäre, ein Ausbildungsplatz, der mit zu den besten in Deutschland gehört.

DIE INTERVIEWFRAGEN STELLTE JAKOB WILDER, KVSH

„Die Stiftungsuniversität ist ein

ganz wichtiger Schritt hin zur lang-

fristigen Existenz der Universität. “

„Für den wissenschaftlichen Ruf war

es fatal.”

„Die Unterstützung der niederge-

lassenen Ärzteschaft war beispiel-

gebend.“

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Am Dienstag, dem 13. Juli, stehe ich um kurz vor acht Uhr mor-gens auf dem ZOB in Lübeck und halte Ausschau nach den gel-ben Hemden der Uni-Kämpfer. Eigentlich wollte ich jetzt in der Praxis sein und meiner normalen Tätigkeit als Laborarzt nachge-hen. Heute verläuft der Tag aber anders, denn ich werde mit nach Kiel fahren, um den verantwortlichen Politikern unseres Landes die Unterschriften der Lübecker Bevölkerung für den Erhalt ihrer Universität zu überbringen. In der Hand halte ich deshalb auch noch einen Karton mit circa 1.390 Unterschriften, die gestern spät abends noch von einem Kollegen vorbeigebracht wurden, gesam-melt von ihm und seinem Praxisteam innerhalb der letzten vier Wochen. „Die müssen unbedingt noch mit“, waren seine Worte ,„meine Patienten haben alle unterschrieben und stehen voll hin-ter der Protestbewegung gegen die da oben in Kiel und wollen, dass die Universität in Lübeck erhalten bleibt.“ Mittlerweile habe ich auch die noch kleine Truppe von Gelbhemden gefunden, die jetzt schnell anwächst. Langsam treffen auch die Repräsentanten der Universität und der Stadt, an ihrer Spitze der Bürgermeister und einige Abgeordnete der Landes- und Kommunalparlamente, ein.

Alle sind sich einig, dass dies heute ein großer Tag für die Lübe-cker Uni sein wird. Der vorläufi g krönende Abschluss einer Pro-testbewegung, wie sie die Stadt Lübeck schon seit langem nicht mehr gesehen hat. Die Stimmung ist gelöst und siegesgewiss, da man seit der 25 Millionen Euro-Zusage aus Berlin weiß, dass die eigene Mannschaft kurz vor dem Ende der Partie uneinholbar führt.

Überwältigendes echo aus den PraxenWährend der Fahrt im sonnendurchglühten Linienbus zusammen mit dem Lübecker Kollegen Dr. Frank Niebuhr, Mitglied der Kam-merversammlung der Ärztekammer Schleswig-Holstein, ist dann nochmals genug Zeit, die Protestbewegung seit ihrer Entstehung Revue passieren zu lassen. Der paukenartige Beginn kam mit der Ankündigung der Landesregierung in der Presse, Studienplätze und damit die Existenz der Lübecker Uni vernichten zu wollen. Die Hoffnung der Politik und ihrer Berater, in einem Klima der allgemeinen Sparwut auch diese Kürzungen noch schnell mit durchzubekommen, ging indes nicht auf. Ausgehend von der Ent-schlossenheit, der Phantasie und Kreativität der über 1.200 Medi-zinstudenten sprang der Funke des Protestes auf die gesamte Bevölkerung über. Schon kurz nach Bekanntwerden der Sparpläne beschloss deshalb auch die KVSH-Kreisstelle Lübeck zusammen mit Prof. Dr. Jens-Martin Träder vom Institut für Allgemeinmedi-zin der Uni Lübeck, die Patienten in den niedergelassenen Praxen über die Gefährdung ihrer Versorgung durch die Schließung der

In einer beispiellosen Aktion haben sich Studenten und Vertreter der Universität Lübeck sowie Ärzte aus der Region gegen die geplante Schließung der Medizinerausbildung in der Hansestadt gewehrt. In Rekordzeit sammelten sie knapp 132.000 Unterschriften für den Erhalt der Universität, die an die schleswig-holsteinische Landesregierung über-geben wurden. Mit dabei war Dr. Andreas Bobrowski, niedergelassener Laborarzt und Vorsitzender der KVSH-Kreisstelle in Lübeck. Lesen Sie hier, wie er den Tag der Unter-schriften-Übergabe erlebt hat.

tItelthema

131.743 Unterschriften auf dem Weg nach Kiel

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tItelthema

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Universität aufmerksam zu machen. Das Echo der damit verbun-denen Unterschriftenaktion war überwältigend.

Trotz Quartalswechsels und beginnender Reisezeit kamen in Kürze über 20.000 Unterschriften zusammen, die am heutigen Tage auch mit nach Kiel reisen. Erst durch diese Wartezimmerak-tion wurde vielen Patienten klar, wie stark sich durch das Spar-diktat die gesundheitliche Versorgung der Lübecker Bevölkerung verschlechtern wird. Trotz der anfänglichen, fast aussichtslosen

Situation wurde die Politik langsam verunsichert, die Hardliner traten zunehmend in den Hintergrund und das Gewissen einiger Landtagsabgeordneter begann über den Koalitionszwang zu siegen. Da eine Niederlage in dieser Abstimmung das Ende der gelb-schwarzen Koalitionsregierung in Schleswig-Holstein bedeu-tet hätte, war die Zusage der Berliner Regierung, 25 Millionen Euro für den Erhalt der Studienplätze in Lübeck zur Verfügung zu stellen, hochwillkommen. Trotz dieses grandiosen Erfolges blieb bei Vielen Zurückhaltung und Skepsis erhalten, sodass man die Unterschriftenaktion fortsetzte, um so den Druck auf die Regie-rung weiterhin hochzuhalten.

44 Kartons bilden ein WortMittlerweile hat der Protestbus die Stadtgrenze erreicht. Anschlies-send geht es durch die Kieler Innenstadt. An der Tagungsstätte des

Kieler Kabinetts, dem Gästehaus, angekommen, entleert sich der gelbe Protestzug in Richtung Kleinlaster, der die Unterschriften mit nach Kiel gebracht hat. Es wird jetzt eine Menschenkette gebildet und Karton um Karton wandert in Richtung Gästehaus und lässt dort das Wort „UNI“ entstehen. Begleitet von Fernseh-kameras und Presse tritt dann endlich die Landesregierung mit dem Ministerpräsidenten und den hinter ihm schutzsuchenden Kabinettsmitgliedern vor die protestierenden Gelbhemden. Nach einer kurzen Ansprache des Bürgermeisters Bernd Saxe, folgen dann die sehr klaren und scharfen Worte des Uni-Vizepräsidenten Thomas Martinetz, der nicht den Triumph der Protestbewegung über die Kieler Sparpläne feiert, sondern den Vertrauensverlust der Studenten und Bürger in die Politik und ihre Repräsentan-ten in Schleswig-Holstein beklagt. Die Antwort des Ministerprä-sidenten fällt dagegen sehr dünn aus. Statt auf die Argumente einzugehen, verliest er lediglich das offi zielle Dankesschreiben des Uni-Präsidenten und verschanzt sich bei der Verteidigung seiner Sparpläne hinter typischen Politiker-Argumenten wie „Wir mussten so handeln, um das Land zu retten. Es gab nur diesen einen Weg“, was von den angereisten Protestlern höchstens mit Gelächter und entsprechenden Zwischenrufen bedacht wird. Dann kommt der große Moment der Bekanntgabe der Unterschriftenan-zahl. Eingeleitet von den Worten des AStA-Vorsitzenden christoph Zabel verkündet der Lübecker Bürgermeister Bernd Saxe, dass insgesamt 130.344 Bürger gegen die Schließung der Universität unterschrieben haben und es ist für mich ein gutes Gefühl, dass 20.000 dieser Unterschriften durch das Engagement und den Ein-satz der niedergelassenen Kollegen in Lübeck gesammelt wurden.

noch mehr unterschriftenAuf der Rückfahrt sind sich dann alle einig, dass die Unterschriften-aktion nochmals vor aller Welt demonstriert hat, dass eine ganze Stadt hinter den Forderungen ihrer Studenten steht. Die nieder-gelassenen Ärzte haben darüber hinaus vor der öffentlichkeit klar gemacht, dass sie sich das Universitätsklinikum als verlässlichen Partner auch weiterhin in Forschung und Lehre, aber auch bei der Krankenversorgung wünschen. Bleibt noch nachzutragen, dass die offi ziell genannte Zahl von 130.344 Unterschriften nicht ganz korrekt ist. Hinzugezählt wer-den müssen nämlich noch die Unterschriften des engagierten Lübecker Kollegen vom Vortag, sodass die genaue Zahl eigentlich lauten müsste: 131.734 Unterschriften für den Erhalt unsere Uni-versität in Lübeck.

DR. ANDREAS BOBROWKSI, KVSH-KREISSTELLENVORSITZENDER IN LüBEcK

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tItelthema

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U N I V E R S I T Ä T Z U L ü B E c K

Lübeck kämpft für seine Uni – eine Chronologie„Griechische Verhältnisse“ drohten Schleswig-Holstein, wenn nicht ein konsequenter Sparkurs eingeschla gen werde, so hatte Ministerpräsident Peter Harry carstensen bereits gewarnt und ver-deutlicht, dass er vor harten Einschnitten nicht zurückschrecken werde. Mit dem Bericht der cDU/FDP-Haushaltsstrukturkommission, der vom Landeskabinett gebilligt wird, konkretisiert die Landesregie-rung die Ankündigung des Regierungschefs – und lässt an der Universität Lübeck alle Alarmglocken schrillen. Nüchtern formuliert wird im Kommissionsbericht das Aus für die Medizinerausbildung in der Hansestadt angekündigt: „Das Medizinstudium wird aufgrund der begrenzten Ressourcen bei der Förderung exzellenter Forschung und Lehre nach Kiel verlagert. (...) Ab dem Wintersemester 2011/12

werden deshalb keine neuen Studienanfänger für Medizin in Lübeck immatrikuliert.“„Wenn die Mediziner-Ausbildung dicht gemacht wird, dann ist die Uni Lübeck tot“, so die erste Reaktion des Prä-sidenten der Universität, Prof. Dr. Dominiak. Die Entscheidung, künftig an der Trave keine Ärzte mehr auszubilden, treffe „Lübeck mitten ins Herz“, warnt er mit Hinweis auf die enge Verflechtung der Hochschule mit den Medizin-technik-Unternehmen der Region. Lübecks Bürgermeister Bernd Saxe kündigt an: „Es wird eine Protest-Bewegung in Lübeck geben, die es in den letzten Jahrzehnten so nicht gegeben hat.“

26.Mai26. Mai 2010 Landesregierung kündigt das aus für die Medizinerausbildung in der Hansestadt an

Ein vom Allgemeinen Studierendenausschuss der Uni veröffentlichtes internes Papier des Wissen-schaftsministeriums sorgt für Wirbel. „Die Univer-

sität zu Lübeck ist ohne den Studiengang Medizin nicht über- lebensfähig“, zitiert die Presse aus dem Dokument. Der Vor-wurf der Studierenden: Die Landesregierung habe das Aus der Universität als Folge der Einstellung der Mediziner-Ausbildung bewusst einkalkuliert. Das Wissenschaftsministerium weist dies zurück. Er sei nur eine Auflistung von „worst-case-Szenarien“ gewesen.

4. Juni 4. Juni 2010 Wissenschaftsministerium sorgt für Wirbel

Gelbe Aufkleber, Flyer und Plakate mit der Aufschrift „Lübeck kämpft für seine Uni“ gehören im Südosten Schleswig-Holsteins mittlerweile zum Straßen-bild, und zwingt die Kontrahenten an einen Tisch. Zum Krisengipfel treffen sich unter anderem Regierungschef carstensen, Uni-Präsident Dominiak, Wissenschaftsminister de Jager und Bürgermeister Saxe auf neutralem

Boden in Bargteheide. Die Universität bietet an, ein Alternativkonzept zu erarbeiten, das die vom Land geforderten Einsparungen auch ohne den Verzicht auf die Medizin-Studienplätze ermöglichen soll.

13. Juni 2010 Protest der studierenden erregt große Wirkung

Die Presse berichtet von einem Treffen zwischen Bundesforschungsministerin

Schavan und Ministerpräsident carsten-sen in Berlin. Thema: Rettung der Medizi-nischen Fakultät in Lübeck. Vor Vertrauten, berichtet das Flensburger Tageblatt, habe die Ministerin deutlich gemacht, dass sie „nicht mit ansehen will, wie der Studien-gang abgewickelt wird.“

14. Juni 14. Juni 2010 Der bund tritt auf den Plan

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tItelthema

Nordlicht a k t u e l l8 | 2010 9

Lübeck kämpft für seine Uni – eine ChronologieEigentlich will FDP-Fraktionschef Kubicki in Lübeck vor Unternehmern über Mittel-standspolitik sprechen – doch dann stellt er sich den Fragen von 300 protestie-renden Studenten vor der Tür. Er vertei-digt die Sparbeschlüsse, deutet aber auch

Offenheit für andere Lösungen an: Insbesondere wenn das geplante Fraunhofer-Institut nicht nach Lübeck kommen sollte, wäre eine neue Situation gegeben. Das Einsparvo-lumen von 125 Millionen Euro stehe fest, Alternativvor-schläge seien aber denkbar. Kritisch meldet sich auch die KVSH zu Wort. Die Vorstands-vorsitzende, Dr. Ingeborg Kreuz, warnt: „Das Aus für das Medizin-Studium in Lübeck ist in Zeiten des drohenden Ärztemangels das völlig falsche Signal.“

„Wenn uns die Landesregierung nicht mehr haben will, dann gehen wir ins Exil nach Mecklenburg-Vorpommern“

– so das Motto des international anerkannten SARS-Forschers Prof. Rolf Hilgenfeld, der mit 150 Studierenden demonstrativ über die Landesgrenze ins nahe Schönberg fährt, um dort seine Vorlesung zu halten.Mit Schlafforscher Dr. Jan Born, Träger des renom-mierten Leibniz-Preises, kündigt ein erster Wis-senschaftler an, Schleswig-Holstein aufgrund der unklaren Perspektiven der Universität den Rücken kehren zu wollen.

2. Juni27. Mai 2010 Kritisch meldet sich auch die KvsH zu Wort

2. Juni 2010 Wissenschaftler kündigen an, abzuwandern

Professoren und Studenten folgen mit ihrem Protest dem Minister-präsidenten nach Berlin. Nach Vor-lesungen unter freiem Himmel im Berliner Tiergarten ziehen die Lübe-cker vor die Landesvertretung Schles-wig-Holstein. Dort eröffnet Minister-

präsident Peter Harry carstensen die Veranstaltung „Life Science Nord – Medizintechnik auf Innovationskurs“ und diskutiert anschließend mit den Medizinstudenten.

7. Juni 2010 eine universität geht auf reisen

Doppelpremiere für die Bür-gerschaft der Hansestadt. Erst-mals seit 867 Jahren tagt sie außerhalb des eigenen Rat-

hauses – und erstmals unter freiem Himmel. Vor dem Kieler Landtag verabschiedet das Kommu-nalparlament einstimmig eine Resolution für den Erhalt des Medizinstudiengangs. 300 Bürger der Stadt, die Uni-Spitze und Landtagsabgeordnete verfolgen die Sitzung vor dem Landeshaus.

11. Juni 2010 resolution für den erhalt des Medizinstudiengangs

Das sonst beschauliche Kieler Regierungsvier-tel erlebt die größte Demonstration seit Jahr- zehnten.14.000 Demonstranten tragen ihren Protest

gegen das Aus für die Ärzte-Ausbildung in der Hansestadt direkt vor den Landtag. Am Vormittag hatte Ministerpräsident carsten-sen in einer Regierungserklärung seinen Sparkurs erneut verteidigt.

16. Juni 2010 14.000 Demonstranten

Das Lübecker Ärztenetz verurteilt „auf das Schärfste“ die geplante Einstellung des Medizin-studienganges in der Hansestadt. Die Universi-tät sei ein „unverzichtbarer Bestandteil unserer

Versorgungslandschaft mit weit über unsere Region hinaus-reichender Bedeutung sowohl in Forschung und Lehre als auch in der Patientenversorgung auf höchstem Niveau.“ In vielen Wartezimmern der Region werden Unterschriften gesammelt. Dr. Andreas Bobrowski, Vorsitzender der Lübe-cker KVSH-Kreisstelle erklärt in den Lübecker Nachrichten: „Natürlich haben wir als Ärzte ein großes Interesse daran, dass die Uni bleibt.“ Weitere ärztliche Organisationen, medizinische Fachgesellschaften, Hochschulen und Wis-senschaftler aus dem ganzen Bundesgebiet haben sich seit Bekanntgabe der Schließungspläne für den Erhalt der Hoch-schulmedizin in Lübeck ausgesprochen.

15. Juni 2010 unterschriften werden gesammelt

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tItelthema

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U N I V E R S I T Ä T Z U L ü B E c K

Wissenschaftsminister de Jager wagt sich in die Höhle des Löwen. Personal-versammlung des UKSH in Lübeck. Vor

700 Mitarbeitern verteidigt er das Sparpaket, das das Ende der Medizinischen Fakultät und die Privatisierung des UKSH beinhaltet. Vor dem Gebäude erwarten ihn 1.500 Demonstranten, die ihn lautstark zum Rücktritt auffordern.

Die IHK veröffentlicht die Ergeb-nisse einer Umfrage. In der Region Lübeck sind 1.000 Unternehmen mit 23.000 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von vier Milliarden Euro in den Bereichen Medizin, Medizintechnik und Gesundheits-

wirtschaft aktiv. Viele Firmen kooperieren mit der Uni und benötigen deren Absolventen als Fachkräfte. Fazit des Präses der Industrie und Handelskammer (IHK) zu Lübeck, christoph Andreas Leicht: „Unsere Wirtschaft braucht die Uni.“

Präsident und Kanzler stellen im Audimax Mitarbeitern und Studierenden ihr Konzept zur Rettung der Lübecker Mediziner-Ausbildung vor. Erste dpa-Meldungen machen die Runde, die Bundesforschungsministerin habe zuge-sagt, mit Bundesmitteln die Studienplätze in der Hansestadt zu retten. Uni-chef Dominiak bleibt skeptisch. Solange ihm keine offizielle Bestätigung vorliege, wolle er sich nicht äußern. Am Ende der Versammlung lässt er sich dann

doch zu einem Versprechen hinreißen: Sollten sich die Meldungen bewahrheiten, werde es noch im Sommer ein großes Fest geben.Wenige Stunden später tritt in Berlin Ministerpräsident carstensen mit Bundesforschungsministerin Schavan vor die Presse, um den Erhalt der Medizinstudienplätze zu verkünden. Da Universitäten nicht direkt aus dem Bundeshaushalt unterstützt werden können, entlastet die Bundesregierung den Landeshaushalt durch ein stärkeres Engagement beim Leibniz-Institut für Meereswissenschaften in Kiel um jene 25 Millionen Euro, die das Ende des Studiengangs in Lübeck eingespart hätte. Bedin-gung für den Deal: Die Medizinstudienplätze in Lübeck müssen bleiben. Schavan wird vor der Presse deutlich: „Es wäre ja ein Treppenwitz, wenn wir im Norden Studienplätze streichen würden und im Süden dann neue schaffen.“ Schließlich gehe es bei der Lübecker Universität „nicht um irgendeine Klitsche, sondern um eine Hochschule von großer Qualität“, die man nicht einfach zumachen könne.

Lübeck ganz im Zeichen der Uni-Krise. In der St. Petri-Kirche diskutieren FDP-Fraktionschef Kubicki, Wissenschaftsstaats-sekretärin Dr. Andreßen, Uni-Präsident Dominiak, Bürger-

meister Saxe und die AStA-Vorsitzende Linda Krause über die Zukunft der Hochschule. 800 Lübecker verfol-gen die Diskussion, die keine Annäherung der Stand-punkte bringt. Zeitgleich bewegen sich 8.000 Demons-tranten in einem Sternmarsch auf den Marktplatz in der Mitte der Stadt zu, um gegen das Ende der Medi-zinischen Fakultät zu protestieren. Die Demonstration schafft es bis in die abendliche Tagesschau.

Es sieht die Reduzierung der Zahl der Medizin-Erstsemester in Lübeck und Kiel, eine über-

proportionale Kürzung der Landesmittel für die Uni Lübeck und die Umwandlung der Hochschule in eine Stiftungs-Uni vor. Wissenschaftsminister de Jager bezeichnet das Konzept als unzureichend. Auf Basis dieser Vorschläge könne keine Lösung für Lübeck gefunden werden, sagt er im NDR. Hef-tige Kritik übt die Universität Kiel. Sie sieht im Lübecker Plan einen unberechtigten Eingriff in die Strukturen einer ande-ren Universität. „Dieser Versuch der Geldgewinnung für die eigene Universität hat mit Piraterie mehr zu tun als mit einer Diskussion zur Verbesserung von Strukturen“, empört sich Kiels Uni-Präsident Gerhard Fouquet. Jens Scholz, UKSH-Vor-standsvorsitzender, übt ebenfalls deutliche Kritik. Regionale Wirtschaft und Landtagsopposition zeigen sich aufgeschlos-sen für die Vorschläge zur Rettung des Medizinstudiengangs.

22. Juni

8. Juli

2. Juni 6. Juli

22. Juni 2010 Lautstarke aufforderung zum rücktritt

24. Juni 2010 Die Wirt-schaft macht Druck

8. Juli 2010 erhalt der Medizinstudienplätze

1. Juli 2010 Diskussion in der st. Petri-Kirche

6. Juli 2010 universität Lübeck stellt ihr alternatives sparkonzept vor

In einer Fragestunde des Landtages muss der Wissenschaftsminister zwei Stunden Fragen der Opposition zur Universität Lübeck beantworten. Er argumentiert, dass die Schließung der Ärzte-Ausbildung nicht die Existenz der Universität insgesamt in Frage stelle. Mit Blick auf die dramatische Haushaltssituation des Landes betont er, dass die Entscheidung, die Medizinerausbildung einzustellen, „nicht das Ergebnis einer fachlichen Bewertung gewesen ist, sondern eines fiskalischen Drucks.“

Unterdessen gerät die Ein-Stimmen-Mehrheit der Regierungskoalition im Landtag in Gefahr. Angesprochen auf die Pläne zur Einstellung des Medizinstudiengangs in seiner Heimatstadt sagt der Lübecker FDP-Landtagsabgeordnete Gerrit Koch: „Da soll sich keiner sicher sein, dass ich dem zustimme.“ In der Folgezeit äußern sich weitere Koalitionsabgeordnete ähnlich.

17. Juni 17. Juni 2010 regierungsmehrheit im Landtag in gefahr

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Nordlicht a k t u e l l8 | 2010 11

forum

Die Zukunft der Hochschulmedizin in Schleswig-Holstein beschäftigt den Landtag. Redner der Regierungskoali-

tion sparen nicht mit Lob für die am Vortrag erzielte Rettung des Lübecker Medizinstudiengangs. Der Hochschulexperte der cDU-Fraktion, Daniel Günther, dankt dem Ministerpräsidenten und dem Wissen-schaftsminister für ihren „beharrlichen Einsatz, der jetzt endlich auch von einem großen Erfolg gekrönt wurde.“ Grünen-Fraktionschef Robert Habeck hin-gegen sieht die Rettung der Studienplätze nicht als Resultat erfolgreichen Regierungshandelns: „Dies ist ein Erfolg für den Protest der Lübecker, es ist ein Erfolg der Leute in ihren Fraktionen, die sich gegen Ihre Pläne gewandt haben.“

In Kiel kommt das Landeskabinett zusam-men, um den Entwurf für den Doppelhaus-halt 2011/2012 zu beschließen. Die Kür-

zungen an der Universität Lübeck sind nach der in Berlin erzielten Einigung nicht mehr Teil des Sparpakets.Am Rande der Kabinettssitzung übergeben Vertreter der Universität, der Hansestadt und Studierende 130.344 Unterschriften, die für den Erhalt der Universität gesam-melt wurden. „Das ist noch einmal ein klares Signal an die Landesregierung, jetzt alles zu tun, um dauerhaft die Medizinerausbildung in der Hansestadt zu sichern“, mahnt Bürgermeister Saxe. Peter Harry carstensen vertei-digt seine Politik: „Wir mussten diese Diskussion führen, die Haushaltslage hat das erfordert.“ Er lobt aber auch das Engagement der Studenten und fügt hinzu: „Früher hätte ich so eine chance auch genutzt.“

9. Juli 13. Juli9. Juli 2010 ein erfolgreicher Protest

13. Juli 2010 130.344 unterschriften für die uni Lübeck

DELF KRöGER, KVSH

Chance verpasst Man mag im Moment allen gratulieren, denen es in wenigen Wochen gelungen ist, die Proteste der Lübecker Studenten für einen Geniestreich zur Erhaltung der Medizinischen Fakultät in der Hansestadt zu nutzen. Zu groß war die Welle der Unterstüt-zung – von Unterschriftenlisten bis zu kostspieligen Aktionen, wie einem Flugzeugeinsatz mit angehängter Protestschrift am Himmel über der Kieler Woche – als dass man einen derart konzentrierten Einsatz hätte übergehen können. Nun muss sich zeigen, ob die Medizin in Lübeck dauerhaft zu halten ist und ob der im Gegenzug eingeleitete Trägerwechsel beim Leibniz- Institut für Marine Geowissenschaft (IFM-GEOMAR) in Kiel ohne Einbußen an Qualität und Renommee zu machen ist.

Die Lösung verrät politisches Geschick und den Willen, trotz Finanzkrise handeln zu können. Was dabei zu kurz kommt, ist die Suche nach Alternativen. Wer den Studenten Material und Mittel für ihren Protest finanziert, der muss sich fragen lassen, warum er es dabei belässt. Ging es nur um eine Kraftprobe zwischen Lübeck und Kiel, um einen Test für die Belastbar-keit des Ministerpräsidenten oder sollte es ein Signal sein wie „Lübeck kann mehr?“. Wenn es der Stadt und ihrer Uni so wichtig ist, einen vergleichsweise kleinen Lehrstuhl für Medi-zin „koste es, was es wolle“ zu erhalten, warum hatten die Lübecker dann nicht auch den Mut, ihre Uni künftig in die Hände einer privaten Stiftung zu geben? Oder fehlte es dafür an der notwendigen überzeugungskraft für den Systemwech-sel? Das, was als Konzept für den Lehrstuhl in Lübeck das Licht der öffentlichkeit erblickte, sprach jedenfalls nicht für die Qua-lität von Argumenten, die man braucht, um private Geldgeber zu überzeugen.

Aber nicht nur auf Seiten der Universitätsleitung wurde eine chance vertan. Auch die Stiftungen, die in der Lage wären, eine Universität privat als Stiftungseinrichtung zu betreiben,

halten sich bedeckt. Zwar sind einige von ihnen, ebenso wie zahlreiche Unternehmen der Stadt, der Universität und speziell den Studiengängen der Medizintechnik verbunden. Doch um eine Uni zu leiten, braucht es eben mehr als Geld. Es braucht Wissen und Erfahrung mit einer solchen Aufgabe und ganz sicher auch Mut, sich in einer durch Jahrhunderte staatlicher Bildungsobhut geprägten Gesellschaft wie der deutschen für eine private Universität zu engagieren.

Und hier tut sich die eigentliche Malaise auf: trotz günstiger Voraussetzungen bei allen potentiellen Partnern, sprich: Kleine Uni mit hohem Potential, motivierte Studentenschaft, finanziell bestens ausgestattete Stiftungen, Verständnis der öffentlich-keit und Veränderungsbereitschaft in der Politik – im Moment der Entscheidung schrecken alle fast reflexartig vor dem Systemwechsel zurück. Bildung wird in Deutschland unverän-dert als staatliche Versorgungsaufgabe verstanden und ist trotz leerer Kassen weiter denn je davon entfernt, als chance für das Engagement privater Investoren erkannt zu werden.

So bitter es ist – so schließt sich der Kreis: Privat betriebene Hochschulen sind in den vergangenen Jahrzehnten stets daran gescheitert, dass sie zwischen staatlicher Bildungsbürokra-tie auf der einen sowie mangelnder Erfahrung und fehlender privater Bildungstradition auf der anderen Seite eingegangen sind wie Pflanzen, denen man kein Wasser gibt. Und deshalb sind alle Versuche privater Initiatoren – Nordische-Universität, Medien-campus Kiel, Murmann-Business School (u.v.m.) – dem Staat wieder vor die Füße gefallen.

So bleibt auch in Lübeck alles so wie wir es kennen und wie wir es beklagen. Der Protest ist im Moment zum Schweigen gebracht. Ein Fortschritt ist es dennoch nicht.

PETER WEIHER

K O M M E N T A R

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F U S I O N

Neuer BKK Landesverband NORDWESTHamburg – Am 1. Juli haben die BKK Lan- desverbände Nord-rhein-Westfalen und NORD fusioniert. Der neue BKK-Landesverband NORDWEST betreut als Dachorga-nisation 41 Betriebskrankenkassen in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein mit fast vier Millionen Versicherten. Der BKK-Landesverband NORDWEST verfügt über zwei Hauptverwaltungen in Essen und Hamburg. Essen ist der juristische Sitz.

F I N A N Z N O T

Krankenkassen fürchten Kollaps

berlin – Die Finanznot unter den 157 Krankenkassen ist offen-bar größer als bislang angenommen. In einem internen Rating des Spitzenverbands der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) werden dem Nachrichtenmagazin „Focus“ zufolge 23 Kas-sen als „gefährdet“ eingestuft. Darunter sind 20 Betriebskran-kenkassen (BKK). 46 Versicherer erhalten die Warn-Bewertung „zu beobachten“, darunter 30 BKKs. Nur 54 Anbieter erhielten laut FOcUS das Testat „unbedenklich“. 34 erreichten die Best-Wertung „leistungsfähig“. Namen nennt die Analyse nicht. Der Verband erstellte das Rating laut FOcUS auf Basis der Finanz-ergebnisse im vierten Quartal 2009 einschließlich Forderungen und Nachzahlungen aus dem Gesundheitsfonds. Es sollten damit Kassen „herausgefiltert werden, bei denen möglicherweise Anhaltspunkte für eine Gefährdung“ vorlägen. In einem zweiten Schritt würden sie „einer ausführlichen Bewertung unterzogen“. Bisher hatten die drei kleineren Kassen GBK Köln, BKK für Heil-berufe sowie city BKK dem Bundesversicherungsamt eine mög-liche Zahlungsunfähigkeit gemeldet. Bei mehreren Pleitefällen drohe dem deutschen Kassensystem ein Domino-Effekt: Die schwächelnden 69 Anbieter („gefährdet“ und „zu beobachten“) könnten durch Hilfszahlungen für Pleite-Kassen selbst in die Knie gezwungen werden. Das Bundesversicherungsamt bestä-tigte FOcUS, dass ihm 19 Kassen gemeldet wurden, bei denen im letzten Quartal die Ausgaben deutlich über den Einnahmen aus dem Gesundheitsfonds lagen.

Ä R Z T L I c H E R B E R E I T S c H A F T S D I E N S T

Einheitliche Telefonnummer kommt berlin – Ab dem kommenden Jahr soll der ärztliche Bereit-schaftsdienst in ganz Deutschland unter der einheitlichen Tele-fonnummer 116 117 erreichbar sein.

Die Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) und die Kassenärzt-liche Bundesvereinigung (KBV) haben von der Bundesnetz-agentur den entsprechenden Zuschlag erhalten. Unter der neuen Telefonnummer können sich die Bürger künftig außerhalb der Praxiszeiten an einen Bereitschaftsarzt in ihrer Umgebung ver-mitteln lassen. Die Nummer ist kostenlos aus dem Fest- und dem Mobilfunknetz zu erreichen.

Dr. Andreas Köhler, Vorstandsvorsitzender der KBV, erklärte dazu: „Mit der Rufnummer 116 117 bieten wir ab 2011 einen deutschlandweit einmaligen Service. Bislang gibt es viele unter-schiedliche Rufnummern für den ärztlichen Bereitschaftsdienst, oft sogar mehrere in einem Bundesland, die überdies schwer zu merken sind. Das wollen wir ändern. 116 117 ist künftig in nicht lebensbedrohlichen Situationen der direkte Draht zum Arzt. Nur das KV-System ist in der Lage, ein solches Angebot für alle Ver-sicherten auf die Beine zu stellen.“

Die Initiative für die bundesweit einheitliche Bereitschafts-dienstnummer kam von der KV Brandenburg. Dort wurde das Vorhaben in einem Pilotprojekt bereits getestet. Der ärztliche Bereitschaftsdienst wird von allen KVen betrieben. Mit ihm ist sichergestellt, dass Patienten im Krankheitsfall auch außerhalb der regulären Praxisöffnungszeiten, also abends, an Feiertagen und am Wochenende, einen niedergelassenen Arzt kontaktieren können.

Der bereitschaftsdienst ist nicht zu verwechseln mit dem notdienst (112), der in lebensbedrohlichen Fällen Hilfe leistet.

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L O T S E N F U N K T I O N

Weitere Krankenkassen treten dem Homöopathievertrag der SECURVITA beibad segeberg – Zum 1. Juli 2010 treten die BKK Essanelle und die BKK 24 dem bestehen-den Vertrag zur Versorgung mit klassischer Homöopa-thie nach Paragraf 73c SGB V zwischen der SEcURVITA Kran-kenkasse und der KBV bei.

Im Rahmen dieses Versorgungsvertrages übernimmt der teil-nehmende Arzt für die Versicherten eine Lotsenfunktion. Folgende Leistungen werden abgedeckt: Erstanamnese, Reper-torisation, Analyse, Folgeanamnese und Beratung. Die Vergütung erfolgt extrabudgetär. Den Vertragstext inklusive der Teilnahme-voraussetzungen finden Sie auf der Homepage der KVSH. Ver-tragsärzte, die bereits am Homöopathievertrag der SEcURVITA Krankenkasse teilnehmen, müssen keinen neuen Teilnahmean-trag einreichen. Die Einschreibung der Versicherten erfolgt durch den Vertragsarzt. Die entsprechenden Einschreibeerklärungen wird die BKK Essanelle bzw. die BKK 24 zur Verfügung stellen.

W U N D B E H A N D L U N G

Achtung Regressgefahr!bad segeberg – Nach Auffassung des GKV-Spitzenverbandes stellt die Wundbehandlung mittels Wound-El Verband-Elektro-den keine Kassenleistung dar. Die vorliegenden Studien würden die Wirksamkeit nicht belegen, sodass gemäß Paragraf 12 SGB V (Wirtschaftlichkeitsgebot) eine Verordnung zu Kassenlasten aus-geschlossen sei. Die Krankenkassenverbände in Schleswig-Holstein haben ange-kündigt, von dem Recht auf Schadenersatz regen Gebrauch zu machen.

D M P

Selbstmanagement-Pläne für Asthma und COPD-Patienten bad segeberg – Die IKK-Nord hat Selbstmanagement-Pläne zur Verfügung gestellt, die Ihnen ab sofort unter www.kvsh.de für alle Patienten, auch anderer Kostenträger, zur Verfügung stehen.

Die Pläne sollen Ihren Patienten und deren Begleitpersonen helfen, im Notfall richtig zu handeln.

Ein Qualitätsziel in den DMP Asthma bronchiale und cOPD ist die Verwendung solcher Selbstmanagement-Pläne.

Ansprechpartner: DMP-Team, Tel. 04551 883-685/453/326/280

B E S T E L L U N G I M P F S T O F F

Grippesaison nahtbad segeberg – Aufgrund der vielen Regressanträge seitens der Krankenkassen wegen zuviel be stellten und nicht verimpften Grippeimpfstoffs sollten Sie bei der Bestellung und Ab nahme der Impfstoffe moderat vorgehen. Zuviel bezogener Impfstoff kann nicht zu rückgegeben werden. Tipp: Lieber weniger bestellen und bei Bedarf versuchen nachzuordern, als einen Vorrat anlegen.

A U S S T E L L U N G

Bedeutung, Rolle und Zukunft der KVen

bad segeberg – Die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein (KVSH) präsentierte sich mit einer Ausstellung im Segeberger Kreishaus. 15 Schautafeln informierten über die Organisationsstruktur, die Geschichte und die Herausforde-rungen, die die KVSH in Zukunft erwarten. Die KVSH-Vorsitzende Dr. Ingeborg Kreuz erläuterte in ihrer Begrüßungsrede, warum die Ausstellung so wichtig ist: Die Herausforderungen, vor denen die KVSH stehe, seien größer denn je und müssen der öffentlich-keit bewusst gemacht werden. „Die Rahmenbedingungen für Ärzte auf dem Land haben sich deutlich verschlechtert. Lange Arbeitszeiten, finanzielle Nachteile, eine schlechtere Infrastruk-tur auf dem Land bieten keinen Anreiz mehr für junge Ärzte, sich außerhalb der Stadt niederzulassen. Hier sehen wir großen Handlungsbedarf“, erklärte Kreuz. Segebergs Kreispräsident Winfried Zylka sagte in seiner Eröffnungsrede, er sei froh, dass nicht der Kreis die schwierige Aufgabe bewältigen müsse, für genügend niedergelassene Ärzte zu sorgen. Zylka dankte für die gute Zusammenarbeit zwischen KVSH und dem Kreis Segeberg. Er betonte außerdem, dass es auch in Zukunft von großer Bedeu-tung sei, dass die KVSH und die Politik im Gespräch bleiben, sich austauschen und gemeinsam die anstehenden Probleme lösen.

KVSH-Vorsitzende Dr. Ingeborg Kreuz und Kreispräsident Winfried

Zylka beim Rundgang durch die Ausstellung

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D I A B E T E S - B E H A N D L U N G

Beschlüsse des G-BA rechtskräftig

Der Beschluss zur Verordnungseinschränkung von lang wir-kenden Insulinanaloga zur Behandlung des Diabetes mellitus Typ 2 ist seit dem 15. Juli 2010 rechtskräftig. Das bedeutet, dass die Wirkstoffe Insulin glargin und Insulin detemir nicht zu Kassenlasten verordnungsfähig sind, solange sie – unter Berück-sichtigung der notwendigen Dosierungen zur Erreichung des therapeuti schen Zieles – mit Mehrkosten im Vergleich zu inter-mediär wirkendem Humaninsulin verbunden sind.

Diese regelungen gelten nicht für • eine Behandlung mit Insulin glargin bei Patienten,

bei denen im Rahmen einer intensivierten Insulin-therapie auch nach individueller Therapiezielüber-prüfung und individueller Anpassung des Ausmaßes der Blutzuckersenkung in Einzelfällen ein hohes Risiko für schwere Hypoglykämien bestehen bleibt und

• Patienten mit Allergie gegen interme diär wirkende Humaninsuline.

Die Firma Sanofi -Aventis Deutschland GmbH hat mit Bezug auf das Präparat Lantus® (Insulin glargin) mitgeteilt, dass die aktuelle Liste der Krankenkassen mit Mehrwertvertrag un ter www.sanofi -aventis.de eingesehen werden kann. und noch eine wichtige Information:Der Gemeinsame Bundesausschuss hat am 17. Juni 2010 beschlossen, dass die Gli tazone (Rosiglitazon und Pioglitazon) aus der Leistungspfl icht der GKV ausge schlossen werden.

Das Glinid Nateglinid wird ebenfalls ausgeschlossen. Das Repaglinid kann nur noch bei niereninsuffi zienten Patienten mit einer Kreatinin-clearance <25 ml/min zu Kassenlasten verord-net werden, soweit keine anderen oralen Antidiabetika in Frage kommen und eine Insulintherapie nicht angezeigt ist.

Vorbehaltlich der Nichtbean standung durch das Gesundheits-ministerium tritt der Beschluss am 17. August 2010 in Kraft.Um eine adäquate Behandlung zu ermöglichen, gibt es erstmalig eine übergangs frist von einem Quartal zur Umstellung der The-rapie nach Veröffentlichung des Be schlusses im Bundesanzeiger, d. h. die Änderung tritt mit dem 1. des übernächsten Quartals nach der Veröffentlichung im Bundesanzeiger in Kraft, vermut-lich also erst zum 1. Januar 2011.

A R Z N E I M I T T E L V E R O R D N U N G

Zweitmeinung bei PAH ab 1. September einholenWir weisen nochmals darauf hin, dass vor der Verordnung der folgenden Arzneimittel ab 1. September 2010 die Zweitmeinung eines Arztes für besondere Arzneimitteltherapie eingeholt wer-den muss, sofern diese Arzneimittel in der Indikation pulmonal-arterielle Hypertonie (PAH) der WHO-Funktionsklasse III bzw. II bis III (Ambrisentan, Sildenafi l) bereits eingesetzt werden oder eingesetzt werden sollen:

• Ambrisentan (z. B. Volibris®)• Bosentan (z. B. Tracleer®)• Iloprost zur Inhalation (z. B.Ventavis®)• Sildenafi l (z. B. Revatio®)• Sitaxentan (z. B. Thelin®)• Treprostinil (z. B. Remodulin®)

Der Referentenentwurf für das AMNOG (Arzneimittelmarktneu-ordnungsgesetz) sieht zwar eine Streichung der gesetzlichen Grundlage (Paragraf 73d SGB V) vor. Gleichwohl tritt dieses Verfahren in unserem KV-Bereich am 1. September in Kraft mit dem Ziel, mehr Transparenz in die Wirtschaftlichkeitsprüfung zu bringen.

bitte beachten sie:Die Verordnung der dem Verfahren unterliegenden Wirk-stoffe bei der Indikation PAH kann ab 1. September 2010 nur dann in der Wirtschaftlichkeitsprüfung als Praxisbeson-derheit anerkannt werden, wenn eine positive Zweitmei-nung vorliegt. Im Falle der fehlenden oder negativen Zweitmeinung droht ein Regress bzw. Schadensersatzansprüche der betroffenen Krankenkasse.

Vor dem Hintergrund des AMNOG-Referentenentwurfes ist die Aufnahme weiterer Wirkstoffe (z. B. Tadalafi l) in die AMRL zunächst nicht zu erwarten, sodass der letzten Änderung der Arzneimittel-Richtlinie gemäß G-BA-Beschluss vom 20. Mai 2010(Zulassungserweiterung Revatio® auf Patienten mit PAH der WHO-Funktionsklasse II zur Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit) in absehbarer Zeit keine weitere Änderung folgen dürfte.Wir bitten um Berücksichtigung, dass vor dem 1. September 2010eingereichte Anträge nicht berücksichtigt werden können.

Weitere Informationen fi nden Sie auf der Homepage der KVSH (unter www.kvsh.deim Bereich Verordnungen) sowie in Abschnitt N und Anlage xI der Arzneimittel-Richtlinie unter www.g-ba.de bzw. über die entsprechende Verlinkung auf der KVSH-Homepage.Hingewiesen sei außerdem auf unsere Veröffentlichung im Nordlicht Heft 6/2010, Seite 39 bis 40.

ansprechpartner: Anna-Sofi e Plath, Tel.: 04551 883 362, anna-sofi [email protected]

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V E R O R D N U N G S M A N A G E M E N T

Gutachter gesuchtim zweitmeinungsverfahren für die verordnung von tnF-alpha-Inhibitoren bei der Indikation Psoriasis

Die Anlage 4 der Richtgrößenvereinbarung Arznei- und Ver-bandmittel 2010 sieht vor, dass die Wirkstoffe Etanercept, Infliximab, Adalimumab und Efalizumab zur Behandlung der mittelschweren bis schweren chronischen Plaque-Psoriasis bei erwachsenen Patienten in der Richtgrößenprüfung als Praxisbesonderheit zu berücksichtigen sind, sofern eine posi-tive Zweitmeinung vorliegt.Diese vertragliche Regelung konnte zu unserem Bedauern bislang nicht gelebt werden.

Der grund: Es hat sich bislang kein niedergelassener Kollege, vorzugsweise aus dem Bereich Dermatologie, finden können, der bereit gewesen wäre, innerhalb der hierfür zuständigen Kommission (s.u.) für die Vertragsärzteschaft die Funktion des Gutachters zu übernehmen.Die Aufgabe des Gutachters würde darin bestehen, nach Aktenlage über den indikationsgerechten bzw. zulassungs-konformen und wirtschaftlichen Einsatz der genannten Wirk-stoffe bei Psoriasis zu entscheiden.

Darum unsere bitte:Sie sind Dermatologe und behandeln Ihre an Psoriasis erkrankten Patienten ggf. mit einem TNF-alpha-Inhibitor?Sie kennen sich in dieser Therapie aus und haben Interesse, dieses Wissen auch gutachterlich einzusetzen?Wenn ja, geben Sie sich bitte einen Ruck und setzen Sie sich mit uns in Verbindung. Wir würden gerne mit Ihnen „ins Geschäft“ kommen.

Kontaktdaten: Dr. Marion Packenius Tel. 04551 883 351 [email protected]

Gesonderte Informationen zu diesem Verfahren

Das zweitmeinungsverfahren bei der verordnung von tnF-alpha-Inhibitoren ist nicht neu, sondern hat sich ins-besondere im Hinblick auf den Einsatz dieser Arzneimittel bei rheumatischen Erkrankungen schon gut bewährt:

1. Eine bei der Prüfungsstelle eingerichtete, paritätisch besetzte Kommission prüft im Rahmen des Zweit-meinungsverfahrens den zulassungskonformen und indikationsgerechten Einsatz bestimmter Wirk-stoffe. Zudem ist der Aspekt der Wirtschaftlichkeit zu bewerten und dem verordnenden Arzt mitzuteilen. Jeder Vertragsarzt kann bei der Kommission einen Antrag stellen und eine Entscheidung darüber ver-anlassen, ob es sich bei dem betreffenden Behand-lungsfall um einen indikations- und zulassungskon-formen Einsatz des Wirkstoffes handelt. Der Antrag ist mit dem entsprechenden Antragsbogen an die Kommission zu richten. Das Zweitmei nungsverfahren kann sich sowohl auf Neufälle als auch auf bereits laufende Therapien beziehen. Es werden aller-dings keine rückwirkenden Genehmigungen ausge- sprochen.

2. Grundsätzlich hat der Vertragsarzt beim Einsatz von zweitmeinungsrelevanten Wirkstoffen das Wirt-schaftlichkeitsgebot und ggf. die Therapiehinweise des Bundesausschusses der Ärzte und Krankenkas-sen nach Paragraf 17 der Arzneimittel-Richtlinie (AMRL Abschnitt H) zu beachten.

3. KVSH und Krankenkassen einigen sich, bei welchen Wirkstoffen das Zweitmeinungsverfahren Anwen-dung finden soll. Die Liste dieser Wirkstoffe kann einvernehmlich angepasst werden. Aktuelle Infor-mation z. B. zu den Wirkstoffen und Antragsbögen sind dem Internetauftritt der KVSH bzw. der Prü-fungsstelle zu entnehmen.

B M G

Rösler ernennt neuen Sachverständigenrat berlin – Bundesgesundheitsminister Dr. Philipp Rösler (FDP) hat einen neuen Sachverständigenrat zur Begutachtung der Ent-wicklung im Gesundheitswesen ernannt. Rösler sagte anlässlich der Ernennung: „Ich bin sicher, dass auch der neue Rat wert-volle Impulse für künftige gesundheitspolitische Entscheidungen geben wird." Neu in den Sachverständigenrat berufen wurden Prof. Wolfgang Greiner, Prof. Doris Schaeffer und Prof. Gregor Thüsing. Dafür scheiden Prof. Adelheid Kuhlmey, Prof. Gerd Glaeske sowie Prof. Rolf Rosenbrock aus dem Gremium aus. In das Amt des Vorsitzenden wählten die Mitglieder Prof. Eberhard Wille. Prof. Matthias Schrappe wird stellvertretender Vorsitzen-der. Seit 25 Jahren fertigt der Rat unabhängige wissenschaftliche Analysen an und gibt Empfehlungen zur Verbesserung der Qua-lität und Effizienz in der Gesundheitsversorgung.

K R A N K E N H Ä U S E R

Neuer Namerendsburg – Die Kreiskran-kenhäuser und Kreisseni-oreneinrichtungen Rends-burg-Eckernförde heißen seit 1. Juli 2010 „imland“. Mit dem neuen Namen und einem einheitlichen Erscheinungs-bild will sich die gGmbH von den anderen Kliniken im Land

abheben. „imland“ soll die Geschlossenheit des Unternehmens mit seinen vier Standorten und all seinen Einrichtungen zeigen. Zur gGmbH gehören die beiden Klinik-Standorte Rendsburg und Eckernförde sowie die drei Seniorenhäuser in Eckernförde, Jevenstedt und Nortorf. Gleichzeitig mit dem Namen wurde das gesamte Erscheinungsbild des Unternehmens, wie Logo, Inter-netauftritt, Broschüren, neu gestaltet.

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GesunDheItspolItIk

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A V - W A H L 2 0 1 0

Sie haben die WahlDie Mitglieder der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein wählen zwischen dem 13. September 2010 bis einschließlich dem 17. September, eine neue Abgeordnetenversamm-lung. Das Nordlicht wird bis zum Wahltermin in einer Serie über verschiedene Aspekte der Wahl informieren, Wahlmodalitäten erläutern und Meinungen einholen. Diesmal ein Beitrag von Landesgesundheitsminister Dr. Heiner Garg.

Deshalb entscheiden sie mit der Wahl ihrer Vertreter nicht nur über Standespolitik, sie bestimmen auch darüber mit, welche Akzente in nächster Zukunft in Schleswig-Holsteins Gesundheits-politik gesetzt werden sollen.

Abgesehen davon, dass beides nach meiner überzeugung nicht zu trennen ist, lässt sich letzteres insbesondere am Kernauftrag der KVSH festmachen. Das ist die Sicherstellung der flächen-deckenden kassenärztlichen Versorgung. Dazu hat die KVSH im letzten Herbst einen Versorgungsbericht vorgelegt, der ein tref-fendes Bild der Herausforderungen für die Sicherstellung der ärztlichen Versorgung zeichnet. Er zeigte aber zugleich, dass es in der KVSH innovative Ideen gibt, um sie zu meistern.

Ich teile die Auffassung, dass wir dazu perspektivisch wieder mehr Entscheidungsmöglichkeiten für die Selbstverwaltung in Schleswig-Holstein und weniger zentralistische Vorgaben von der Bundesebene brauchen. Zugleich freue ich mich über den Ehr-geiz, sich bei der Erfüllung von gesetzlichen und selbst gesetzten Aufgaben nicht hinter den Sachzwängen der jetzigen – zugege-ben, oft schwierigen! – Rechtslage zu verstecken.

Die jüngst vorgelegten Vorschläge bestätigen dies. Nun, wo „But-ter bei die Fische“ ist, wird es darauf ankommen, alle beteiligten Akteure mit ins Boot zu bekommen. Das erforderliche Gewicht dazu hat die KVSH ohne Frage. Ich meine übrigens, sie hat auch das nötige Gewicht, um die sich entwickelnde Organisationsviel-falt – Stichwort Ärztegenossenschaft – als das zu nehmen, was sie ist, nämlich Wettbewerb mit belebender Wirkung.

Wenn – wie bei der Neuordnung der Bedarfsplanung – die Auf-fassungen der Akteure auseinander liegen, dann kommt es eben darauf an, einen gemeinsamen Nenner zu entwickeln. Dass die KV, in leichter Abwandlung eines Zitats von Bismarck – Politik als ärztliche Kunst des Möglichen versteht – hat sie zum Nutzen ihrer Mitglieder wie auch des Landes insgesamt schließlich mehr als einmal bewiesen.

Dies gilt auch für einen anderen konkreten Vorschlag, an dem ich mein grundsätzliches Interesse bereits anlässlich des Parla-mentarischen Abends der KV im November letzten Jahres erklärt habe, den Modellversuch über eine Einzelleistungsvergütung. Ich freue mich, dass die KVSH die Zeit genutzt und einen kon-kretisierten Vorschlag vorgelegt hat. Nun wird es darauf ankom-men, die Sache „rund“ zu machen – was natürlich bedeutet, die Kostenträger als maßgebliche Mitspieler zu gewinnen. So, wie ich die Vertreter der KVSH kenne, bin ich davon überzeugt, dass bestehende Zweifel und Widerstände auch hier nicht das letzte Wort sind.

Ich bin zuversichtlich, dass die Menschen im Land auch zukünftig von der KVSH zu recht wegweisende Beiträge für die Entwicklung passgenauer regionaler Versorgungskonzepte erwarten dürfen. Ich jedenfalls tue dies und setze auf einen weiterhin konstruk-tiven und vertrauensvollen Austausch mit einer maßgeblichen Impulsgeberin für die gesundheitspolitische Entwicklung zwi-schen Nord- und Ostsee.

DR. HEINER GARG, MINISTER FüR ARBEIT,

SOZIALES UND GESUNDHEIT DES LANDES ScHLESWIG-HOLSTEIN.

Weichenstellung bei gesundheitspolitischen WeichenstellernWenn in den nächsten Wochen die Mitglieder der KVSH ihre Abgeordneten neu wählen, dann ist das nicht nur ein Akt organisationsinterner Demokratie. Die Mitglieder der KVSH stellen das Rückgrat der ambulanten medizinischen Versorgung in unserem Land dar.

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GesunDheItspolItIk

Ihre Kandidaten auf einen Klick

Die Wahlvorschläge für die Wahl zur Abgeordnetenversamm-lung stehen seit dem 9. Juni 2010 fest, doch welche Persön-lichkeiten mit welchen politischen Vorstellungen verbergen sich eigentlich hinter den einzelnen Namen? Damit Sie sich rechtzeitig vor dem Wahltermin (Briefwahl zwischen dem 13. September bis einschließlich dem 17. September 2010) ein Bild von den Kandidaten in Ihrem Kreis machen kön-nen, hat die KVSH nun als erste KV ein Internetportal einge-richtet, auf dem die einzelnen Wahlkandidaten sich und ihre politischen Ziele vorstellen können. Schauen Sie einfach auf www.kvsh.de vorbei und verschaffen Sie sich einen überblick über die Kandidaten in Ihrem Wahlkreis.

JAKOB WILDER, KVSH

Rechtzeitig vor der Wahl zur Abgeordnetenversammlung richtet die KVSH das Internetportal „ Ich kandidiere“ mit einer Übersicht aller Wahlvorschläge ein.

Wahl zur Abgeordnetenversammlung 2010

Steckbrief

Name

Geburtsdatum

Familie

Praxissitz

Fachrichtung

Stellvertreter

Berufspolitische Ämter

Was sind Ihre berufspolitischen Ziele?

2010

VOm 13. bis 17. SEPTEmBER 2010 IST DIE WAHL ZUR ABGEORDNETENVERSAmmLUNG

WÄHLEN UND mITBESTImmEN!

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GesunDheItspolItIk

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K R A N K E N K A S S E N

Nordlicht: Herr Dr. Paffrath, was sind die Gründe für die Verei-nigung der beiden Krankenkassen?

Dr. Dieter Paffrath: Die Rahmen-bedingungen für die gesetzlichen Krankenkassen haben sich in den letzten Jahren grundlegend ver-ändert. In Verbindung mit dem Gesundheitsfonds wurde die Bei-tragsautonomie der Krankenkassen eingeschränkt und die Insolvenzfä-

higkeit der Krankenkassen eingeführt. Das bleibt nicht ohne Folgen. Bei nicht ausreichender Betriebsgröße werden finan-zielle Schwankungen schnell zu einem Risiko. Große Kranken-kassen können solche Risiken besser kompensieren.

Paffrath: Unsere Fusion steht unter einem guten Vorzei-chen: Beide Partner stehen finanziell gut da und gehen freiwillig in diese Vereinigung. Dahinter stehen natürlich auch strategische über legungen: Die neue AOK NordWest gehört dann bundesweit zu den Top 10 der Krankenkassen. Das erhöht den Gestaltungsspielraum. Größere Kranken-kassen können aktiver und effizienter am Markt agieren. Große Kundenzahlen erleichtern z. B. die Entwicklung und Gestaltung neuer Ansätze des Versorgungsmanagements. Neue Vertragsinhalte lassen sich effizienter umsetzen, unsere Möglichkeiten werden vielfältiger und im Markt wahrnehm-barer – insbesondere auch im Verhältnis zu den Mitbewer-bern. Dabei wollen vor allem unsere regionale Identität und unsere Stärken bewusst weiter einsetzen.

Nordlicht: Fusionen werden in der Regel durchgeführt, um Geld zu sparen. Ist es in diesem Fall auch so?

Paffrath: Die neue Größe ermöglicht, an vielen Stellen wirtschaftlicher zu arbeiten: In allen Bereichen mit hohem Fixkostenanteil werden die Kosten pro Versicherten sinken, wir werden viele Prozesse auf den Prüfstand stellen und uns gemeinsam auf die Vorgehensweise verständigen, die sich als die wirtschaftlichste erwiesen hat. Ähnliches gilt für Ver-träge mit unseren Gesundheitspartnern. Diese Möglichkeiten werden wir ausloten und zum Wohle unserer Kunden nutzen.

Nordlicht: Mit wem wird die KVSH künftig Verträge abschließen?

Paffrath: Die KVSH wird künftig mit der AOK NordWest ver-handeln und Verträge abschließen. Das schleswig-holstei-nische Profil und die regionale Kompetenz werden wir durch eine Landesdirektion und die entsprechenden Verhandlungs-partner in Kiel erhalten. Auch der Vorstand der AOK NordWest wird regelmäßig in Kiel vor Ort repräsentiert sein. Einer wei-terhin guten Zusammenarbeit auf kurzem Wege steht also nichts entgegen.

Nordlicht: Wird sich für die Versicherten der AOK Schleswig-Holstein irgendetwas ändern?

Paffrath: Unsere Kunden werden von der Fusion profitieren. Wir werden von beiden AOKs das jeweils Beste übernehmen. Alle Services und Leistungen bleiben erhalten, Orts- und Kun-dennähe sind in beiden Regionen fester Bestandteil der Kun-denpolitik. Im ‚normalen’ Tagesgeschäft ändert sich für den Kunden nichts: Seine chipkarte bleibt gültig, seine Ansprech-partner vor Ort stehen ihm weiter zur Verfügung.

Nordlicht: Bis vor kurzem haben Sie Zusatzbeiträge in diesem Jahr nicht ausgeschlossen. Nun heißt es, in 2010 werde es definitiv keine Zusatzbeiträge geben. Warum?

Paffrath: Wir haben im Frühjahr darauf hingewiesen, dass eine sichere Prognose durch viele Unwägbarkeiten erschwert wird. Sowohl die Ausgabenentwicklung als auch Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds waren mit vie-len Fragezeichen versehen. Inzwischen sind einige poli-tische Entscheidungen getroffen worden, z. B. das Arz-neimittelsparpaket, die jetzt eine Prognose erleichtern. Und natürlich verspricht unsere Vereinigung zur AOK Nord-West insgesamt eine breitere und stabilere Finanzbasis. Des-halb können wir jetzt Zusatzbeiträge für den Rest des Jahres definitiv ausschließen.

DAS INTERVIEW FüHRTE MARcO DETHLEFSEN, KVSH

Aus AOK Schleswig-Holstein und AOK Westfalen-Lippe wird AOK NordWest. Zum 1. Oktober dieses Jahres werden die beiden Krankenkassen fusionieren. Mit 2,8 Millionen Versicherten gehört die neue AOK nach eigenen Angaben zu den zehn größten gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland. Dr. Dieter Paffrath, Vor-standsvorsitzender der AOK Schleswig-Holstein, über die Hintergründe der Fusion.

Weiterhin gute Zusammenarbeit

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Nordlicht a k t u e l l8 | 2010 19

Leserbriefe sind keine Meinungsäußerungen der Redaktion. Wir behalten uns vor, die Texte zu kürzen. Es können nur Zuschriften veröffentlicht werden, die sich auf benannte Artikel im Nordlicht beziehen. Bitte geben Sie Ihren Namen, die vollständige Adresse und für Rückfragen Ihre Telefonnummer an. Wir freuen uns auf Ihre Leserbriefe.

bitte schicken sie diese per e-Mail an: [email protected], per Post: KvsH redaktion nordlicht, bismarckallee 1-6,23795 bad segeberg, per Fax: 04551 883396

Die Darstellung zur Abrechnungsfähigkeit der Tetanusimpfung ist sachlich nicht halt-bar. Nur ein verschwindend kleiner Anteil von Patienten mit kleinen oder großen Wunden infi ziert sich hierzulande tatsächlich mit clostridium tatani. Die Gabe von Tetanol und gegebenenfalls Tetgam ist deshalb praktisch nie eine Behandlung des Wundstarrkrampfs sondern eine ausschließlich prophylaktische Maßnahme. Deshalb sind nach meiner festen überzeugung die Bedingungen zur Abrechnung der Impfzif-fern auch im Rahmen einer Wundversorgung erfüllt. Die veröffentlichte Lesart, nach der die Impfungen im Falle einer Wundbehandlung mit der Ordinationsziffer abge-golten sein soll, ist eines der zahllosen, an sich kleinen Ärgernisse, die uns die Arbeit als Kassenarzt unnötig verleiden. Falls die Meinung von der KVSH nicht revidiert wird, wird die Impfquote sicher leiden.

DR. MED. WERNER BEHRENS, ARZT FüR DERMATOLOGIE

UND VENEROLOGIE, LüBEcK

Die Abrechnung der Impfl eistung für Tetanol im Verletzungsfall ist schon von jeher ausgeschlossen gewesen. Die jeweiligen Impfvereinbarungen sehen vor – und haben es auch schon immer so vorgesehen –, dass die Gabe von Tetanus- und Tollwutimpf-stoff im Verletzungsfall soweit es die Applikationen in unmittelbarem zeitlichen Zu sammenhang mit der Verletzung bzw. Exposition betrifft, (Paragraf 2 Abs. 3 der Impfverein barung) nicht Gegenstand der Vereinbarung ist und somit die entspre-chenden Impf ziffern nicht angesetzt werden können.

Aufgrund der Formulierung mit dem zeitlichen Zusammenhang ist es unerheblich, ob die Wunde infi ziert ist oder nicht.

N O R D L I c H T 0 7 2 0 1 0

Tetanol-Gabe im Verletzungsfall

Stellungnahme der Abrechnungsabteilung

A B R E c H N U N G S A B T E I L U N G

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praxIs & kV

Nordlicht a k t u e l l 8 | 201020

P R A x I S N A c H F O L G E

Am 28. Juni 2010 waren 389 in Schleswig-Holstein vertragsärzt-lich tätige Hausärzte 60 bis 65 Jahre alt und weitere 165 bereits über 65 Jahre alt. Dies sind insgesamt 27,9 Prozent der Hausärzte Schleswig-Holsteins. Im Kreis Nordfriesland sind 28 Hausärzte zwischen 60 und 65 Jahre alt und weitere 14 über 65 Jahre alt. Hieraus folgt, dass voraussichtlich circa 37 Hausärzte aus dem Kreis Nordfriesland in mehr oder weniger naher Zukunft ihre Pra-xis an einen Nachfolger übergeben wollen und diverse Hausärzte möchten dies auch jetzt schon. Dies war die Ausgangssituation für die neue Vorgehensweise der KVSH im Zusammenhang mit Ausschreibungen.

Nachdem wir zudem feststellen mussten, dass einige nordfrie-sische Landarztpraxen über zwei Jahre ausgeschrieben waren, ohne dass ein Nachfolger gefunden werden konnte, und letztend-lich die Lösung darin bestand, dass ein benachbarter Hausarzt die Praxis als Zweigpraxis mit einem Angestellten besetzt fortführt, hat die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein (KVSH) beschlossen, dieses Modell der Fortführung von Praxen als Zweig-praxis verstärkt zu bewerben.

nachfolger gesuchtIn der Vergangenheit haben wir einen Vertragsarztsitz einmalig im Schleswig-Holsteinischen Ärzteblatt in anonymisierter Form ausge-schrieben. Dies hat sich bereits seit dem Juni-Heft des Schleswig-Hol-steinischen Ärzteblattes geändert. Zum einen ist die Art und Weise der Ausschreibung modernisiert worden, indem die Ausschreibung nunmehr in tabellarischer Form und unter Angabe des Praxis- status (Einzelpraxis/Berufsausübungsgemeinschaft/Medizinisches Versorgungszentrum) erfolgt. Zum anderen ist in diesem Heft erstmalig auch auf die Praxen hingewiesen worden, für die sich noch kein Bewerber gefunden hat, obwohl sie schon seit einiger Zeit ausgeschrieben sind. Die erste Tabelle enthält folglich Pra-xen, die seit dem Erscheinen des letzten Schleswig-Holsteinischen Ärzteblattes einen Ausschreibungsantrag bei der KVSH eingereicht haben, und die zweite Tabelle enthält Praxen, die bereits in der Vergangenheit ausgeschrieben waren, für die sich jedoch noch kein Interessent gefunden hat bzw. für die noch kein Zulassungs-antrag vorliegt. Sofern ein Vertragsarzt, der die Ausschreibung beantragt hat, die Aufnahme in die zweite Tabelle allerdings nicht wünscht, unterbleibt der Hinweis selbstverständlich.

ausschreibung bisher und zukünftig:Darüber hinaus prüft die KVSH nunmehr ein Quartal nach Ablauf der Bewerbungsfrist für eine Ausschreibung, ob mindestens eine Bewerbung vorliegt. Ist dies nicht der Fall, erfolgt eine ein-gehende Auseinandersetzung mit der Frage, ob die Praxis aus Sicherstellungsgründen dringend notwendig ist oder nicht. Ange-merkt sei in diesem Zusammenhang, dass der Vorstand der KVSH mit den Krankenkassen über eine Aufkaufprämie für solche Pra-xen verhandeln will, die entbehrlich wären. Den Inhabern derar-tiger Praxen würde dann das Angebot gemacht werden, dass im Falle der Schließung der Praxis ein finanzieller Ausgleich fließen könnte. Dies ist allerdings noch „Zukunftsmusik“, da insoweit erst ein erster Gedankenaustausch stattgefunden hat.

Finanzspritze für zweigpraxisHandlungsbedarf besteht vorrangig bei solchen Praxen, die aus Sicherstellungsgründen zwingend notwendig sind, weil beispiels-weise in der näheren Umgebung ebenfalls Ärzte mit relativ hohen Fallzahlen tätig sind, die möglicherweise zudem voraussichtlich in naher Zukunft auch die Praxis an einen Nachfolger überge-ben möchten. In einem solchen Fall wird der Vorstand der KVSH zukünftig beschließen, dass er für diese Praxis eine Zweigpraxis-genehmigung erteilen würde und ein finanzieller Zuschuss an einen Zweigpraxisinhaber fließen könnte. Letzteres ist eine Neu-erung, denn die Abgeordnetenversammlung der KVSH hat in ihrer Sitzung am 9. Juni 2010 folgende Neuregelung in das Sicherstel-lungsstatut aufgenommen:

„Die KVSH kann die Fortführung von ausgeschriebenen Vertrags-arztsitzen als Zweigpraxis nach Verzicht des Vertragsarztes auf seine Zulassung finanziell fördern, sofern der Vertragsarztsitz aus Sicherstellungsgründen erforderlich ist. Das Nähere regelt Anlage F zu diesem Statut.“

Anlage F regelt zunächst einmal, dass der Vorstand der KVSH über die finanzielle Förderung der Fortführung eines ausgeschriebenen Vertragsarztsitzes als Zweigpraxis entscheidet und die Zuschuss-gewährung nur aus Sicherstellungsgründen erfolgen kann. Folglich muss der Vertragsarztsitz zunächst ausgeschrieben und die Bewerbungsfrist ohne Eingang einer Bewerbung seit einem Quar-tal abgelaufen sein. Voraussetzung für die Förderung ist zudem,

Von der Ausschreibung zur Zweigpraxis − Der Ärzte-mangel und seine Folgen

bis Mai 2010 seit Juni 2010 Einmalige Ausschreibung bzw. Veröffentlichung im Schleswig- Holsteinischen Ärzteblatt

Nach Ablauf der Bewerbungsfrist wird weiterhin auf die Praxis hin- gewiesen, d. h. in jedem Ärzteblatt bis zur erfolgreichen übergabe

Nach Ablauf von drei Monaten ohne Bewerbungseingang Hinweis im Schleswig-Holsteinischen Ärzteblatt auf Möglichkeit zur über- nahme als Zweigpraxis (sofern ausschreibender Vertragsarzt dies wünscht)

KVSH mit neuer Vorgehensweise bei Ausschreibungen

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dass der Vertragsarzt auf seine Zulassung endgültig verzichtet, wobei allerdings auch der Verzicht zugunsten einer Anstellung bei dem Zweigpraxisinhaber denkbar ist. Für die Höhe des Zuschusses wird Grundlage eine Stellungnahme der betriebswirtschaftlichen Beratung der KVSH sein. Die Höhe des Zuschusses wird sich sowohl nach dem Regelleistungsvolumen (RLV) bzw. Budget der Zweigpraxis, das heißt des ausgeschriebenen Vertragsarztsitzes, richten als auch nach dem Durchschnitts-RLV bzw. -Budget der Fachgruppe sowie unter Umständen auch nach der Höhe des Kaufpreises, den der Zweigpraxisinhaber dem abgebenden Arzt möglicherweise gezahlt hat. Insoweit ist anzumerken, dass hier für die Prüfung des Verkehrswertes die Empfehlungen der Bunde-särztekammer und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung vom 9. September 2008 zur Festsetzung des immateriellen Praxis-wertes maßgeblich sein sollen.

gezielte anreizeAn dieser Stelle sei ausdrücklich betont, dass die Praxisinhaber, für die die finanzielle Förderung in Betracht kommt, von der Abteilung Zulassung/Praxisberatung hierauf aufmerksam gemacht werden, nachdem eine entsprechende Feststellung des Vorstandes getrof-fen wurde. Angemerkt sei auch, dass die KVSH sich die Rücker-stattung der finanziellen Förderung vorbehält, und zwar für den Fall, dass die Zweigpraxis nicht mindestens zwei Jahre an dem bisherigen Standort der Vertragspraxis fortgeführt wird.

Hierdurch soll ein Anreiz geschaffen werden zur übernahme von ausgeschriebenen Vertragsarztsitzen zum Zwecke der Fortführung als Zweigpraxis. Abgerundet wird dies durch die übertragung des RLV der ausgeschriebenen Praxis für die Dauer der Fortführung als Zweigpraxis auf den Zweigpraxisinhaber. Interessant ist das Modell folglich auch für Praxen, die wegen starker Konkurrenz vor Ort geringe Fallzahlen haben und daher ein zusätzliches Betäti-gungsfeld suchen.

Selbstverständlich muss der potenzielle Zweigpraxisinhaber prü-fen, ob sich die übernahme der Praxis als Zweigpraxis für ihn lohnt oder nicht. Hierbei kann Frau Grosse, die betriebswirtschaft-liche Beraterin der KVSH, behilflich sein. Zu entscheiden sein wird im Einzelfall auch, ob die Zweigpraxis durch einen angestellten Arzt fortgeführt werden soll bzw. ein oder mehrere Praxisinhaber ohne eine Anstellung eines Vertragsarztes zur Fortführung in der Lage ist/sind.

Die neue Vorgehensweise kann kein Allheilmittel gegen den dro-henden Ärztemangel sein. Dennoch wird hierin eine Möglichkeit gesehen, die potenziell niederlassungswilligen Ärzte zum Einstieg in die ambulante vertragsärztliche Versorgung zu motivieren, wenn auch möglicherweise als angestellte Ärzte, und die Freibe-ruflichkeit zu erhalten und durch neue Strukturen zu fördern.

BIANcA HARTZ, KVSH

Fazit:

Mangel an niederlassungswilligen Ärzten wird durch permanente Veröffentlichung der ausgeschriebenen Praxen verdeutlicht Modell „akzeptiert“ Mangel und bietet Lösungen Versorgung vor Ort ist maßgeblich (kleinräumiger Ansatz) Ärzte mit kleinem RLV oder wenig Patienten können neben ihrer Praxis neue vertragsärztliche Tätigkeit ausüben mit zusätz- lichem RLV RLV bleibt vor Ort Kommunikation unter benachbarten Ärzten wird unterstützt Gemeinden werden eingebunden

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praxIs & kV

Nordlicht a k t u e l l 8 | 201022

P S y c H O T H E R A P I E

Schon im Vertragsarztrechtsänderungsgesetz (VÄndG) von 2007 war festgelegt worden, dass Ärzte und Psychotherapeuten nicht nur mit zeitlich vollem, sondern auch mit hälftigem Versorgungs-auftrag an der vertragsärztlichen bzw. –psychotherapeutischen Versorgung teilnehmen können. Doch es dauerte geraume Zeit, bis sich diese neue Möglichkeit durchsetzte und nun immer mehr in Erwägung gezogen wird. Auch mit ein Grund dafür war die strikte Weigerung der Kassenärztlichen Vereinigungen den Gesetzestext so zu verstehen, dass bei Umwandlung einer Voll-zulassung auf Teilzulassung, die freigewordene andere Hälfte auf Antrag des Arztes oder Psychotherapeuten auszuschreiben und in einem Nachbesetzungsverfahren an einen Praxisnachfolger zu vergeben ist. Berufsverbände sahen von Anbeginn diese Möglich-keit als gegeben an. Letztlich auch der Gesetzgeber, der dann mit einem nachfolgenden Gesetz, dem Gesetz zur Weiterentwicklung der Organisationsstrukturen in der gesetzlichen Krankenversiche-rung (GKV-OrgWG) die Möglichkeit, halbe Praxissitze ausschreiben zu lassen, ausdrücklich bestätigte.

geänderte zulassungsverordnung eröffnet neue MöglichkeitenDie Zulassungsverordnung für Vertragsärzte (Ärzte-ZV), das ent-scheidende Regelwerk für die Zulassung hält im Grundsatz an der Vollzeittätigkeit eines Arztes oder Psychotherapeuten fest. Erst der zweite Absatz des Paragrafen 19a eröffnet dann die (einsei-tige) Flexibilisierung der Tätigkeit. Der Arzt oder Psychotherapeut kann sofort bei Beantragung einer Zulassung einen halben Ver-sorgungsauftrag anstreben oder erst zu einem späteren Zeitpunkt eine entsprechende Erklärung abgeben. Aus Vereinfachungsgrün-den hat der Gesetzgeber keine andere Teilung als die Halbierung zugelassen. Die Einseitigkeit des Verfahrens besteht darin, dass eine Teilzulassung nicht einfach wieder in eine Vollzulassung umzuwandeln ist. Hier bedarf es eines vollkommen neuen Zulas-sungsverfahrens bei dem dann – gegenwärtig jedenfalls – Zulas-sungsbeschränkungen eine Rolle spielen dürften. Flexibilität ist aber auch in der Möglichkeit zu sehen, dass sich bei Ausschrei-bungen von vollen Praxissitzen – entweder aufgrund einer Auf-hebung von Zulassungsbeschränkungen oder einer Nachbeset-zung – ein Bewerber grundsätzlich nur für eine Hälfte des freien Praxissitzes interessieren darf. So spricht beispielsweise nichts dagegen, sich auf die durch die Einführung der Quote im Bereich der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie offenen vollen Zulas-sungen von Anbeginn an nur „hälftig“ zu bewerben.

Halber versorgungsauftrag manchmal ausreichend Vor allem für den zuletzt genannten Bereich ist ein halber Versor-gungsauftrag gar nicht so abwegig. Entspricht doch die mögliche wöchentliche Stundenleistung eines Kinder- und Jugendlichenpsy-chotherapeuten ohnehin eher dem halben als dem ganzen Auf-trag. Dies liegt in dem Umstand begründet, dass Behandlungen von schulpflichtigen Kindern und Jugendlichen üblicherweise in

den Nachmittagsstun-den stattfinden müssen. Noch hinzu kommt, dass immer mehr Kinder im Kindergartenalter kaum noch vormittags in die Praxis gebracht werden können, da zunehmend beide Elternteile berufstätig sind. Somit ist es oft schwer, die Praxis am Vormittag mit jungen Patienten zu füllen. So ergibt es sich, dass in diesem Bereich als Vollaus-lastung oft ein Volumen von 20 bis 25 Therapiestunden in der Woche gilt – dieses entspricht annähernd einem halben Versor-gungsvolumen. Einem halben Versorgungsauftrag eines Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten wird die Hälfte der vollen zeitbezogenen Kapazitätsgrenze hinterlegt, dass sind zurzeit 15.373 Minuten im Quartal. Dies entspricht bei einer Praxis mit 43 Arbeitswochen 20 Sitzungen genehmigungspflichtiger Psy-chotherapie pro Woche (Prüfzeit 70 Minuten pro Sitzung). Unter diesen Gesichtspunkten dürfte ein halber Versorgungsauftrag für viele Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten ausreichend sein. Ausreichend, nicht bezogen auf sein Einkommen, sondern bezogen nur auf den erreichbaren vertragspsychotherapeutischen Einkommensteil seiner Erwerbstätigkeit. Auf der anderen Seite eröffnet ein halber Versorgungsauftrag ein größeres Volumen für eine Nebentätigkeit. Bei halber Versorgungsverpflichtung ist eine Nebentätigkeit von maximal 26 Stunden die Woche zulässig – bei einem vollen Auftrag nur maximal 13 Stunden pro Woche.

verzicht auf halben versorgungsauftrag – nachbesetzungWie bereits erwähnt, ist mit der Verabschiedung des GKV-OrgWG vom Gesetzgeber auch die Möglichkeit des Verkaufs von hal-ben Praxissitzen ausdrücklich bestätigt worden und immer mehr Psychotherapeuten machen von dieser Möglichkeit Gebrauch. Man darf annehmen, dass die meisten von ihnen sich entschlos-sen haben, ihre psychotherapeutische Tätigkeit im Bereich der gesetzlichen Krankenversicherung dauerhaft auf einem redu-zierten Volumen zu halten. Insofern ist die Möglichkeit der Nach-besetzung bzw. Fortführung der Hälfte einer bisherigen Praxis für die psychotherapeutische Versorgung der Bevölkerung eine gute Sache. Aber wiedermal liegt die Schattenseite bei den Psychotherapeuten – hier bei dem abgebenden Praxisinhaber. Der sogenannte Veräußerungsgewinn auch der einer halben Pra-xis ist steuerlich zu erfassen. Zwar wird unter bestimmten Umstän-den (bspw. bei übergabe 55 Jahre alt oder dauernd berufsunfä-hig) vom Finanzamt ein Freibetrag gewährt, aber dieser kann nur einmal pro Person in Anspruch genommen werden. Was also ist, wenn nach Jahren dann der Rest – die letzte Hälfte der Praxis abgegeben wird? Hier bedarf es auf jeden Fall der Beratung durch einen Steuerberater.

HEIKO BORcHERS, PSycHOLOGIScHER PSycHOTHERAPEUT

KINDER- UND JUGENDLIcHENPSycHOTHERAPEUT

Teilzulassung setzt sich langsam durch

Halbe Zulassung - Halber Versorgungsauftrag

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praxIs &kV

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N E U E S A U S K V E N U N D K B V

Ausgewogenes Verhältnis von Haus- und Fachärzten in

mecklenburg-Vorpommernschwerin – Die insgesamt 2.800 wahlberechtigten Vertrag-särzte und Psychotherapeuten der KV Mecklenburg-Vorpom-mern haben ihr höchstes Gremium für die 6. Legislaturperiode von 2011 bis 2016 gewählt. In zwei Gruppen – Gruppe der psychotherapeutischen Mitglieder und Gruppe der ärztlichen Mitglieder der KVMV – stellten sich auf vier Listen 88 Kandida-tinnen und Kandidaten zur Wahl. In das 25 Mitglieder starke Gremium entsenden die Hausärzte 13 und die Fachärzte elf Vertreter. Die Psychotherapeuten sind mit einer Delegierten präsent. über die hohe Wahlbeteiligung von 65 Prozent bei den Vertragsärzten und 80 Prozent bei den Psychothera-peuten zeigte sich der Vorstandsvorsitzende, Dr. med. Wolf-gang Eckert, sehr erfreut: Damit läge die Wahlbeteiligung deutlich höher als bei der letzten Landtagswahl in Mecklen-burg-Vorpommern und sei Ausdruck des Wunsches der Ärzte und Psychotherapeuten für das Fortbestehen einer starken Kassenärztlichen Vereinigung. Die gewählten Vertreter böten eine Gewähr für die niedergelassenen Ärzte und Psychothe-rapeuten sowie für ihre Patienten, das Beste zu wollen und dafür tragfähige Lösungen zu suchen und umzusetzen. Die Konstituierende Sitzung der neuen Vertreterversammlung mit der Wahl eines dreiköpfi gen Vorstandes und ihrer Ausschüsse fi ndet am 25. September 2010 statt. Der neue Vorstand nimmt seine Arbeit am 1. Januar 2011 auf.

Berlin mit fl ächendeckender SAPV-Versorgung

berlin – Berlin hat als erstes Bundesland die spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV) fl ächendeckend ein-geführt. Die Berliner Krankenkassen, der „Home care Berlin e.V.“ und die Kassenärztliche Vereinigung Berlin (KV) haben dazu einen entsprechenden Vertrag geschlossen. Aufbau-end auf den in Berlin bereits bestehenden guten Palliativ-Versorgungsstrukturen ist es den Vertragspartnern gelungen, die ambulante Versorgung zum Wohle der betroffenen Pati-enten spürbar zu verbessern. SAPV sichert die Versorgung von Menschen im häuslichen Umfeld, die an nicht heilbaren, zum Tode führenden Erkrankungen im Endstadium leiden. Speziell ausgebildete Ärzte leiten und koordinieren die Ver-sorgung der Patienten, um ihnen eine schmerzlindernde und menschenwürdige letzte Lebensphase zu Hause zu ermög-lichen. Sie kümmern sich um die Versorgung und beziehen die Beteiligten wie spezialisierte Pfl egedienste, Angehörige, andere Ärzte, Hospiz oder Seelsorge mit ein. Auf der Grund-lage bundesweiter Schätzungen zur Palliativversorgung wer-den in Berlin pro Jahr für etwa 3000 todkranke Patienten etwa 40 Palliativärzte benötigt.  Die Home-care-Ärzte, die derzeit eine Genehmigung zur Versorgung schwerstkranker Menschen haben, behalten ihre Sondergenehmigung und betreuen diese weiterhin. Neben den bisherigen Home-care-Ärzten können nun weitere Palliativärzte ihre Teilnahme am SAPV-Vertrag gegenüber der KV Berlin erklären, sofern sie die Qualifi kati-onen erfüllen. Dazu gehören unter anderem: ein Eintrag ins Arztregister, eine Weiterbildung in Palliativmedizin und der Nachweis von mindestens 75 selbstständig ambulant ver-sorgten Palliativpatienten in den vergangenen drei Jahren. Der Arzt als Vertragspartner im SAPV-Vertrag hat aber noch weitere Aufgaben wie etwa eine 24-Stunden-Rufbereitschaft, die regelmäßige Teilnahme an palliativmedizinischen Fortbil-dungen und grundsätzlich alle sechs Monate die Teilnahme an multidisziplinären Qualitätszirkeln. 

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sachsen – „Es ist grotesk und unverantwortlich, wenn führende Protagonisten des Bundesverbandes der Deutschen Hausärzte (BDA) das Gespenst eines möglichen Zusammenbruchs der hausärztlichen Versorgung heraufbeschwören und dabei sogar Todesfälle prognostizieren.“ Mit diesen Worten reagierte Dr. Klaus Heckemann, Vorstandsvorsitzender der KV Sachsen, in einer Pressemitteilung auf die von der BDA-Spitze angekündi-gten Proteste gegen die von Bundesgesundheitsminister Rösler vorgelegten Eckpunkte der Gesundheitsreform. Nach Ansicht KV Sachsen spricht es auch für sich selbst, wenn insbesondere die süddeutschen Hausarztfunktionäre Praxispleiten ankündi-gen, denn jeder wisse, dass dort die höchsten Honorare gezahlt und auch noch nennenswerte Privateinnahmen erzielt würden.

„Die übergroße Mehrheit unserer Hausärzte in Sachsen distanziert sich von der Panikmache der führenden Vertreter des Hausärzteverbandes, die lediglich dazu führt, Patienten massiv zu verunsichern und das Arzt-Patienten-Verhältnis nachhaltig zu beschädigen“, weiß Dr. Heckemann, der selbst Hausarzt ist, aus vielen Gesprächen. Er betont: „Meinen Kol-leginnen und Kollegen geht es auch in Zukunft in erster Linie darum, ihre Patienten wie bisher in anerkannt hoher Quali-tät zu versorgen. Sie fühlen sich verunglimpft, wenn sie jetzt, noch dazu in der Urlaubszeit, für Praxisschließungen oder gar die Rückgabe ihrer Zulassung instrumentalisiert werden sol-len.“

Schreckensszenario einiger Verbandsfunktionäre unverantwortlich

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praxIs & kV

Nordlicht a k t u e l l 8 | 201024

S E R V I c E

Sie fragen - wir antwortenantWortenDesserVICe-teams

Warum wurden nicht die QZV gebildet, die vorher veröffentlicht und auch auf den Großveranstaltungen verkündet wurden?Die KVen hatten bei der Bildung der QZV regionale Gestaltungsmöglichkeiten. Die Bildung der QZV erfolgte in enger Abstimmung mit den Berufsverbänden. Nach eingehender Analyse wurde grundsätzlich entschieden,

dass die Leistungen, die von mehr als Dreiviertel der Arztgruppe erbracht werden, eher als Regelleistung anzusehen sind und somit in das RLV wandern. Die

Geldmenge für die Leistungen ist also auch im RLV-Fallwert enthalten. Für Leistungen, die nur von weniger

als drei Ärzten der Fachgruppe erbracht werden, wurden grundsätzlich. ebenfalls keine QZV gebildet.

Bei den Hausärzten ist der Fallwert (RLV und QZV) bei den Wachstumsärzten nur unwesentlich höher als bei den Praxen außerhalb der Wachstumsphase. Wie ist das zu erklären; wo hier doch mehr Leistungen im Fallwert enthalten sind?Das liegt u.a. daran, dass der Wachstumsarzt einen durch-schnittlichen Fallwert über das RLV und alle QZV dieser Arztgruppe enthält, und zwar auf Basis der durchschnitt-lichen RLV-relevanten Fallzahl der Arztgruppe, d. h. die Bildung des QZV-Fallwertes erfolgt hier nicht über die Leistungsfallzahl.

Wieso bekommt ein ermächtigter Arzt jetzt auch ein RLV? Werden hier auch QZV

gebildet?Nach den Vorgaben des Erweiterten Bewertungsausschusses sind ab dem

III. Quartal 2010 auch für teilermächtigte Ärzte, ermächtigte Krankenhäuser, Einrich-tungen und Institutionen Regelleistungs-volumina nach dem mit der Ermächtigung begründeten Versorgungsauftrag zu bilden. Es erfolgt keine Differenzierung in RLV und QZV. Das RLV errechnet sich aus der Multiplikation der RLV-relevanten Fallzahl

aus 2009 mit dem individuellen Fallwert aus 2009. Es erfolgt eine Anpassung des RLVs an die

zur Verfügung stehende Geldmenge der Arztgruppe. Dadurch wird der Individualtät einer Ermächtigung best-möglich Rechnung getragen.

Sind die QZV inkl. ihrer Werte pro Fach-gruppe irgendwo veröffentlicht?Einen Link zu einer Broschüre zu den QZV sowie alle QZV- und RLV-Fallwerte fi nden Sie gleich auf der ersten Seite unserer Homepage www.kvsh.de.

Auf dieser Seite gehen wir auf Fragen ein, die dem Service-Team der KVSH immer wieder gestellt werden. Die Antworten sollen Ihnen helfen, Ihren Praxisalltag besser zu bewältigen.

Das Service-Team erreichen Sie unter der Rufnummer 04551 883883• montags bis donnerstags von 8.00 bis 17.00 Uhr• freitags von 8.00 bis 14.00 Uhr

N O R D L I c H T 0 7 2 0 1 0

RichtigstellungDie Frage im Nordlicht 07 lautete, ob bei einem Kassenwechsel im Quartal die Grund- oder Versichertenpauschale noch einmal abge-rechnet werden kann. In der Antwort stimmte die Kennziffer nicht, die in der Abrechnung eingetragen wird. Die korrekte Kennziffer lautet 80040.

Nordlicht_08.indb 24 29.07.2010 15:20:49

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Nordlicht a k t u e l l8 | 2010 25

DIemensChenImlanD

All-Inclusive-Mentalität im

ambulanten System – wer soll das

noch bezahlen?Dr. Michael Drews

Wie ich es sehe ... K O L U M N E

Unsere gesetzlich versicherten Patienten sind in den letzten Jahren und Jahrzehnten durch die Politik mit einer „Freibier-Mentalität“ im ambulanten Gesundheitswesen verwöhnt und in dieser immer wieder bestärkt worden, deren Gegen-finanzierung aber zunehmend durch die Umsonst-Arbeit der Vertragsärzte gewährleistet wurde. Doch während etwa auf dem stationären Sektor diese „Wünsch-Dir-Was-Haltung“ der Versicherten im Zeichen der DRG´s längst beendet ist und die Patienten nach den Gesetzen der ökonomie durch die Kran-kenhaus-Stationen in Rekordzeit geschleust und („blutig“) entlassen werden, dürfen sich die gesetzlich versicherten Patienten bei Haus- und Fachärzten immer noch in einem „All-Inclusive-Klima“ verwöhnen lassen.

Einige Kollegen der verschiedenen Medizinfachgebiete haben mittlerweile (aus meiner Sicht völlig nachvollziehbar) auf diese Situation mit einer rigiden Terminplanung reagiert und bei den Patienten ein deutliches Gefühl des Mangels erzeugt („Willst Du was gelten, mach Dich selten!“) – doch wir Haus-ärzte als erste Anlaufstation für die Sorgen und Wünsche unserer Patienten müssen Tag für Tag diese „Freibier-Mentali-tät“ erleben und mitfinanzieren. Es stellt sich doch einfach die Frage, wie lange wir dieses ökonomisch marode ambulante System noch mittragen wollen und müssen, und wann end-lich die Politik den Patienten ehrlich sagt und deutlich begreif-lich macht, dass eine solche „Wünsch-Dir-Was-Haltung“ vie-ler Patienten an das ambulante System einfach nicht mehr finanzierbar ist und durch die Umsonst-Arbeit der Haus- und Fachärzte nicht länger toleriert werden kann. Am ungeliebten Thema „Basismedizin für alle – Wunschmedizin in Eigenregie und durch Zusatzversicherung des Patienten“ wird auf die Dauer gesehen kein Weg mehr vorbeiführen!

Natürlich ist es schön und begrüßenswert, wenn sich jeder Patient aussuchen kann, ob er in diesem Medizinsystem mit Homöopathie, Akupunktur, chirotherapie, Psychotherapie, Inhalationen, Mikrowellenbestrahlungen, Reizstromtherapie, ambulanten Vorsorge – oder mit Kompaktkuren usw. behan-delt werden möchte – doch diesem Anspruch an eine Wunsch-medizin muss endlich mit Ehrlichkeit und Offenheit entgegen getreten werden.

Wenn man einmal sieht, wie unendlich zeitaufwendig und wie unglaublich teuer die einzelnen Qualifikationen und Zusatzbezeichnungen in der Medizin erworben werden müs-sen – und mit welch lächerlich geringen Honoraren dann diese Leistungen in auch noch budgetierte Zusatzhonorar-töpfe gezwängt und vergütet werden, dann muss einfach die ketzerische Frage erlaubt sein: Warum werden nicht all diese nur beispielhaft aufgeführten lieb gewonnen Diagnose- und Therapieverfahren im ambulanten System in die Eigenverant-wortung durch entsprechende Zusatzversicherungen bei den einzelnen Krankenkassen rückverlagert? Wenn sich Patienten eine solche Zusatzversicherung nicht erlauben können, müssen dann halt die Krankenkasse oder der Staat mit entsprechenden Steuergeldern einspringen, um eine 2-Klassen-Medizin abzufedern und solche Diagnose- und Therapieverfahren prinzipiell allen Bürgern (aber dann auch entsprechend hono-riert!) zur Verfügung zu stellen. Und wer sich als Patient solche Zusatzleistungen nicht leisten möchte, weil er sein Geld lieber für andere Dinge des Lebens investieren möchte, kann dann von Fall zu Fall als mündiger Bürger und Patient individuell entscheiden, ob er sich mit einer Basisversorgung beschei-den oder entsprechende Medizinverfahren selbst bezahlen möchte.

Dass eine Beschränkung auf das medizinisch Notwendige funk-tionieren kann, beweisen uns Ärzten doch Tag für Tag unsere Privatpatienten, die sehr genau wissen, dass jeder Arztbesuch und jede Forderung an die Medizin sich in einer entspre-chenden Rechnung niederschlägt. Ich wünschte manchmal, meine Privatpatienten würden mit derselben Selbstverständ-lichkeit und Häufigkeit eine „Wünsch-Dir-Was“-Medizin bei mir abfordern wie (zudem noch von allem befreite…) Kassen-patienten, die sich nicht die geringsten Gedanken darüber zu machen brauchen, welche Kosten sie durch ihre Wunschme-dizin veranlassen.

Doch da unsere Kassenpatienten durch die Politik immer noch eine „All-Inclusive-Medizin“ suggeriert bekommen und jegli-cher Gedanke an eine Beschränkung in der ambulanten Medi-zin wütende Proteste von Patienten (=Wählern) sowie Medien und bestimmten politischen Parteien zur Folge haben würde, wird sich an der „Freibier-Mentalität“ vieler Patienten wohl in absehbarer Zeit nicht gar so viel ändern!

Nordlicht_08.indb 25 29.07.2010 15:20:50

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DIemensChenImlanDns

Nordlicht a k t u e l l 8 | 201026

V O R O R T

Von der Insel auf die Insel

Der Allgemeinmediziner und Dermatologe Dr. Matthias Gerber wanderte Anfang des Jahres von der Insel Fehmarn auf die dänische Insel Bornholm aus und übernahm dort eine Hautarztpraxis. Haben sich seine beruflichen Hoffnungen erfüllt, oder ist doch etwas faul im Staate Dänemark und seinem Gesundheitssystem? Zeit für eine Zwischenbilanz.

Als ich gefragt wurde, ob ich einen Bericht über meine erfolgte Auswanderung schreiben würde, habe ich gerne zugesagt, dann aber fragte ich mich, wem das nützt? Für diejenigen, die systemmüde und ausreisewillig sind, ist es wahrscheinlich eine Bestätigung ihrer Gedanken und deren Umsetzung in die Tat. Für denjenigen, der aus welchen Gründen auch immer im System in Deutschland verbleiben möchte, will oder muss, hat der Bericht einerseits keine Konsequenz und zum anderen bringt es ihm nichts, von den Arbeitsbedingungen in Dänemark zu lesen. Sie brauchen daher jetzt nicht weiterzulesen!

Die Gründe, warum ich mit meiner Familie einen beruflichen Neustart machen wollte, sind entweder bekannt (siehe auch Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt 11/09) oder so offensichtlich, dass ich dieses hier nicht wiederholen möchte. Ich für meinen Teil wollte nicht weitere 20 Jahre in diesem für mich und meine früheren Patienten unbefriedigendem System arbeiten. Die aktu-ellen Geschehnisse um die neue Honorarreform und die geplante Gesundheitsprämie etc. haben mich darin bestärkt, dass meine Entscheidung richtig war.

aber was ist hier nun anders?Dänemark hat ein hausarztbasiertes System (mit dem Namen des Hausarztes auf der chipkarte) mit deutlich weniger niedergelas-senen Fachärzten. Der Zugang zu Fachärzten ist bis auf HNO- und

Augenärzte nur mit überweisung möglich. Auf 43.000 Bornholmer kommen zwei Augen- und zwei HNO-Ärzte, ein Kinderarzt und ein Dermatologe. Die Hausärzte sehen circa 30 bis 40 Patienten pro Tag, die durchschnittliche Frequenz der Patientenkontakte im Jahr ist deutlich niedriger als die 16 Kontakte in Deutschland. Abend- und Nachtdienste sind nur für Allgemeinmediziner verpflichtend. Ärzte, die länger als bis zu ihrer geplanten Pensionierung in ihrer Praxis weiterarbeiten wollen, müssen auch Nachtdienste absol-vieren.

bringt die arbeit hier mehr erfüllung und spaß? Ja, auf jeden Fall, das Anspruchsdenken ist hier (noch) nicht so bekannt, es bleibt einfach mehr Zeit für jeden Patienten. In Däne-mark hat die Familie absoluten Vorrang, was sich nicht zuletzt in meinen Arbeitszeiten widerspiegelt.

Was ist mit der bürokratie (der Hauptgrund, warum ich gegangen bin)?Ja, es gibt sie auch hier, aber mehr patientenbezogen und bei weitem nicht so aufwendig. Es wird (noch) nicht nach IcD kodiert, die Rezepte werden auf Wunsch online zur Apotheke versandt. Man kennt hier keine Haftung für Kosten der Patien-tenmedikamente, es existiert eine Einzelleistungsabrechnung mit relativ wenigen Abrechnungsziffern, die einmal im Monat an die Kommune geschickt wird. Aber das Finanzielle ist kein

Nordlicht_08.indb 26 29.07.2010 15:21:03

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DIemensChenImlanDns

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Grund für den Wechsel gewesen: Denn es geht mir wie vie-len anderen so, dass die Arbeitszufriedenheit in der eigenen Praxis wesentlich höher ist als in Deutschland. Das Verhältnis der Kollegen untereinander und zu den Fachärzten ist deut-lich entspannter und weniger von Konkurrenzdenken geprägt. Die ersten Monate waren für mich nicht einfach, denn komplexe Sachverhalte in Dänisch zu erläutern, erwies sich schwieriger als gedacht, doch ein fl ießender übergang mit großer sprachlicher Unterstützung von meinem Vorgänger hat mir dies wesentlich erleichtert.

Haben sich meine erwartungen erfüllt und wird dies auch in zukunft so bleiben?Auch in Dänemark kann man, teilweise noch zwischen den Zei-len, von Priorisierung und Rationierung lesen, aber das bezieht sich momentan eher auf den Krankenhaussektor. Insgesamt wird sich auch durch die EU-Vorgaben eine verstärkte Bürokra-tisierung entwickeln. Ich hoffe aber, dass dieses in geringerem Umfang als in Deutschland und erst in einigen Jahren kommen wird. Ja, meine Erwartungen haben sich ganz und gar erfüllt und ich kann mir nicht vorstellen, dass sich das in einigen Jah-ren ändern wird. Meine Familie fühlt sich rundum wohl, das Dänische geht schon ganz gut und der Kontakt zu den Dänen entwickelt sich positiv. Das dänische Gesundheitswesen schafft nämlich auch für die Familie genügend Raum im Arbeitsalltag. Viele Patienten fragen uns, wann wir als Ärzte denn unseren wohlverdienten Urlaub bekommen und wünschen uns ein schö-nes, erholsames und freies Wochenende, das wir dann auch tat-sächlich haben.

DR. MATTHIAS GERBER, DERMATOLOGE, BORNHOLM

Dr. Matthias Gerber und sein neues Praxisteam

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P H A R M A K O T H E R A P I E

serVICe

Wir präsentieren Ihnen im Nordlicht jeweils ein Thema aus dem Bereich der Pharmakotherapie. Die Artikel beinhalten Ergebnisse eigener subjektiver Erfahrung und Einschätzungen von Kollegen, orientieren sich an Studien-ergebnissen, nationalen und internationalen Datenbanken und nationalen Leitlinien.Um lebendig zu sein − die Pharmakotherapie ist ein lebendes Wesen − hat manche Aus-sage provokativen Charakter. Dieses ist beabsichtigt, um Sie aufzufordern, sich mit der Pharmakotherapie kritisch zu beschäftigen.

Nehmen wir die Herzglykoside. Ihre Verordnungshäufi gkeit ist in den letzten 15 Jahren um über 80 Prozent zurückgegangen. Oder nehmen wir die Antiarrhythmika und Koronartherapeutika, die im gleichen Zeitraum um ca. 75 Prozent zurückgegangen sind. Der Grund ihres Wegsterbens ist der fehlende Evidenznachweis (Herz-glykoside) oder die niedrige therapeutische Breite mit potentiell lebensgefährlichen UAWs der Antiarrhythmika.

Im einzelnen ergibt sich etwa folgendes bild:

HerzgLYKosIDeDie positiv inotrope Wirkung zur Therapie einer Herzinsuffi -zienz ist zu gering und meistens verzichtbar. Die Herzglyko-side sind durch AcE-Hemmer, AT1-Rezeptor-Antagonisten, Beta-Blocker, Diuretika und Aldosteron-Antagonisten ersetzt worden, für die eine positive Evidenz bei der Therapie der Herzinsuffi zienz nachgewiesen wurde. Auch die antiarrhyth-mischen Effekte der Glykoside sind nur gering, sodass an ihre Stelle Beta-Blocker bei Vorhof-Flimmern getreten sind. Wer dennoch an einer Herzglykosid-Therapie festhält, sollte sein Verordnungsverhalten zumindest in Abständen durch Plas-makonzentrationsbestimmungen überprüfen. Die therapeu-tische Breite der Glykoside ist schmal und es besteht immer die Gefahr der Digitalisintoxikation.

antIarrHYtHMIKaWenn einer der führenden Meinungsbildner im Lande, der Kardiologe Prof. Erland Erdmann, zu dem Schluss kommt, dass die Antiarrhythmika gute therapeutische Ergebnisse lei-der auf Kosten einer deutlich höheren Sterbequote erzielen, dann ist für mich die Diskussion um den Einsatz dieser Antiar-rhythmika beendet. Die Rhythmusstörungen sind erfolgreich therapiert worden, der Patient aber leider verstorben.

Sollten Antiarrhythmika erforderlich sein, überlasse ich die Ent-scheidung gerne den Fachleuten. Für mich sollte die Verordnung eines Antiarrhythmikums in die Hand eines Kardiologen gehö-ren. Zum Verordnungsrückgang der Antiarrhythmika haben auch die Defi brillatoren/cardioverter beigetragen, deren Implantation überwiegend bei lebensbedrohlichen tachycarden Rhythmusstö-rungen eingesetzt werden.

antIarrHYtHMIKa werden in 5 Klassen eingeteilt, die hier der vollständigkeit halber aufgezählt werden:

1. Membranstabilisierende Substanzen:Klasse A: chinidin-TypKlasse B: Lidocain-TypKlasse c: Flecainid und Propafenon

2. Beta-Blocker3. Repolarisierende Substanzen, u.a. Amiodaron,

Beta-Blocker Sotalol4. calcium-Antagonisten: z. B. Verapamil und Diltiazem5. Herzglykoside

Der medikamentöse Einsatz der Antiarrhythmika richtet sich nach der Klassifi kation der Rhythmusstörung. Allen Antiarrhythmika sind proarrhythmogene Wirkungen eigen, was grundsätzlich zur Vorsicht Anlass geben sollte.

Prof. Erdmanns oben zitiertes, vernichtendes Urteil über die Antiarrhythmika fußt auf den Ergebnissen der cAST-Studie. In dieser Studie starben Patienten mit Rhythmusstörungen nach einem Myocardinfarkt, die Flecainid (=TAMBOcOR®) oder Encainid erhielten, häufi ger als in der Placebogruppe.

HERZTHERAPEUTIKAFade away = verblassen, welken, schwinden; bei Personen, ein langsames, friedliches Sterben. In der Pharmakotherapie sind es die Herztherapeutika – they fade away.

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serVICe

Als Konsequenz aus den cAST-Studienergebnissen haben die Fachgesellschaften für Flecainid eine Zulassungsbeschränkung erwirkt, die 1993 auf alle Antiarrhythmika der Klassen 1A und 1c sowie in abgeschwächter Form auf die Substanzen der Klassen 1B und 3 (z. B. Amiodaron = cORDAREx®, Amiodaron-Generika und Sotalex®) ausgedehnt wurde. Kopfschüttelnd lese ich den Hinweis in der Gebrauchs-Info, dass diese Antiarrhythmika keinen lebens-verlängernden Effekt haben. Dieser Hersteller-Hinweis muss wohl eine Bedeutung haben.

Wer Amiodaron verschreibt, sollte wegen seines hohen Jodge-haltes auch die Schilddrüsenaktivität des Patienten beachten. Bei hochsymptomatischen Patienten setzt sich die Indikation zur Vorhofflimmerablation immer mehr durch.

Für viele Herzexperten, einschließlich Prof. Erdmann, lautet die herzergreifende Schlussfolgerung, dass alle Substanzen der Klasse 1A bis 1c bei struktureller Herzkrankheit wie z. B. Herzinsuffizi-enz, Zustand nach Herzinfarkt oder koronarer Herzkrankheit mehr Schaden als Nutzen anrichten.

KoronarMItteLGlyceroltrinitrat (NITROLINGUAL, NITRANGIN, cORANGIN NITRO) ist zur Kupierung einer Angina pectoris immer noch das Standardpräparat.So wie sich die Preise der beiden Langzeitnitrate ISDN und ISMN angeglichen haben, kann auch ihre Wirkung weitestge-hend gleichgesetzt werden. Der akademische Streit um Vor – und Nachteile der Langzeitnitrate ist weitgehend beigelegt. Für beide gilt die Gefahr der Toleranzentwicklung, der man am besten durch nitratfreie bzw. nitratarme Zeitintervalle begegnet.

Ähnlich wie die Langzeitnitrate wirkt MoLsIDoMIn, als Gene-rikum mit deutlichen Verordnungszuwächsen. Die zuneh-mende Beliebtheit ist vermutlich auf die geringere Toleranz-entwicklung zurückzuführen. Leider fehlen für MOLSIDOMIN kontrollierte Langzeitstudien.

Weniger oder keine Gefahr der Toleranzentwicklung soll auch Petn (=Pentaerythrityltetranitrat) aufweisen – was bisher aber nur tierexperimental nachgewiesen wurde. Den dreifach höheren Preis gegenüber den Langzeitnitraten halten wir für ungerechtfertigt.

Der antianginösen Wirkung des IsDn ähnlich ist die Wirkung von roCornaL. ROcORNAL wirkt positiv inotrop, hemmt die Thrombozytenaggregation und wirkt venodilatatorisch. Wegen dieser verschiedenen Mechanismen nimmt ROcOR-NAL (=Trapidil) eine Sonderstellung ein.

Auch Ivabradin (=ProCoraLan) nimmt wegen seiner fre-quenzsenkenden, damit betablockerähnlichen Wirkung eine Sonderstellung ein. Seine Verordnungszuwächse lassen ver-muten, dass wenig bekannt ist, dass PROcORLAN nur zuge-lassen ist, wenn eine Unverträglichkeit oder Kontraindikation gegenüber ß-Blockern besteht.

They fade away – die Herztherapeutika. Das meinen nicht nur die Fachleute, auch die rückläufigen Verordnungszahlen belegen die-sen seit Jahren bestehenden Trend. Einige wichtige Gründe für das fade away haben wir hiermit aufgezeigt.

JöRN PANKOW, INTERNIST, FLENSBURG

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H E I L M I T T E L

ag Heilmittel – gemeinsame Informations- und beratungs-maßnahmen der KvsH und der Krankenkassen/-verbände

Wohlgemerkt:Nicht gemeint sind die Heilmittelverordnungen, die – nach ent-sprechender sorgfältiger Untersuchung durch Sie – nach dem Heilmittel-Richtlinienkatalog indiziert sind und ihren kranken Patienten zustehen.In den Heilmittel-Richtlinien in den allgemeinen Grundsätzen unter Absatz 4 steht aber auch unmissverständlich:

„Vertragsärzte und Krankenkassen haben darauf hinzuwirken, dass die Versicherten eigenverantwortlich durch gesundheitsbe-wusste Lebensführung, durch frühzeitige Beteiligung an Vorsorge und aktive Mitwirkung an Behandlungsmaßnahmen dazu beitra-gen, Krankheiten zu verhindern und deren Verlauf und Folgen zu mildern.“ Unter kritischer Würdigung dieser Vorgaben werden Sie es wahrscheinlich täglich mit Patienten zu tun haben, die leichtere Beschwerden ohne ersichtlichen Krankheitswert bie-

ten, bei denen eine vorher durchgeführte Heilmittelbehandlung erfolgreich war, jedoch eine aktive, kontinuierliche Festigung des erreichten Erfolges erforderlich ist oder – im präventiven Sinn – es ohne eigenes Zutun des Patienten unausweichlich zu ernsteren Krankheiten kommen wird.

Mit Blick auf die limitierenden Richtgrößen werden Sie sich an das unangenehme Gefühl erinnern, was bei Ihnen entstand, wenn solche Patienten wiederholt auf Heilmittel Verordnungen bestan-den, gegebenenfalls sogar eine Untersuchung als Zumutung emp-fanden und Erörterungen über Alternativen ablehnten.

Halfen hier gutgemeinte und auch mit ernster Miene wiederholt vorgetragene ärztliche Ratschläge wie „Sie sollten sich mehr bewegen, Sport treiben, weniger essen und sich vorsorglich bezüglich Herz-Kreislauferkrankungen gesünder ernähren, sich entspannen, Stress besser bewältigen und Muskeln und Skelett-system stärken und beweglich zu machen“?

Alternative: „Rezept für Bewegung“?

Können bestimmte Heilmittelverordnungen entbehrlich sein? In Fortsetzung der Info Kampagne im Nordlicht angesichts anhaltend hoher Verordnungskosten für Heilmittel in Schleswig-Holstein im Vergleich zum Bundesdurchschnitt West möchten wir Sie in der jetzigen Ausgabe darin unterstützen, in geeigneten Fällen Ihren Patienten konkrete Angebote über Alternativen vor Ort zum Heilmittelrezept unterbreiten zu können.

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In den meisten Fällen wurde es zwar gehört aber nicht verstanden und schon gar nicht nachhaltig umgesetzt.Diesen „inneren Schweinehund“ kennen doch auch viele von uns! Oder?

Wir schlagen daher vor, in diesen Fällen den Patienten Konkreteres zu unterbreiten:

1. Sie könnten dem Patienten ein „grünes Rezept“ ausstel-len, beispielsweise mit Benennung eines der Handlungs-felder: Bewegung, Ernährung, Entspannung, Sucht, gege-benenfalls mit individueller Präzisierung. Dieses Rezept legt er dann seiner Krankenkasse vor, die ihm eigene Angebote unterbreiten kann.

2. Die Landesvereinigung für Gesundheitsförderung e.V. in Schleswig-Holstein bietet qualitätsgeprüfte Kurse an. über die Homepage: www.lv-gesundheit-sh.de (unter dem Button: „Qualitätsprüfung“, und dort im content-bereich befindet sich ein Link „Datenbank der zertifi-zierten Angebote“) können Sie oder der Patient in einer Datenbank für Ihre Region (Ort oder Postleitzahl einge-ben) eine Vielzahl von Angeboten zur Gesundheitsför-derung mit diversen Handlungsfeldern und deren Teil-nehmerkostenbeträge einsehen und ggf. den Ausdruck dem Patienten in die Hand drücken. Diese werden von den gesetzlichen Krankenkassen anerkannt. Die Kassen beteiligen sich auch evtl. mit einem Zuschuss.

3. Sie erinnern sich an den Nordlichtartikel aus Heft 5/2010, Seite 11 mit der überschrift „Prävention – rezept für bewegung“?

Hier wurde eine Präventionskampagne des Landessport-verbandes und der Ärztekammer unter dem Dach des „Qualitätssiegels sport pro gesundheit“ angekündigt. Die dort avisierte Datenbank wurde in der Zwischenzeit erstellt, sodass Sie Ihren Patienten vorbeugende und die Therapie begleitende Sportangebote empfehlen können.

So können Sie Ihren Patienten gezielte Informationen über Sportangebote ortsnaher Vereine ausdrucken und ausge-ben, gegliedert nach den Bereichen:Training des Herz-Kreislaufsystems, Training des Muskel-Skelettsystems, Stressbewältigung, Entspannung und Koordination, Motorikförderung für Kinder und Gesund-heitsförderung für Ältere.

Diese Sportvereine können so mittel- und langfristig einen Beitrag zur Kostendämpfung im Gesundheitswesen lei-sten, viele Krankenkassen haben das Siegel als qualifi-zierte Maßnahme zur Primärprävention anerkannt.

Versicherte haben die Möglichkeit, sich über Paragraf 20 SGB V einen Teil der Kurskosten erstatten zu lassen, daher sollten die Patienten vor Aufnahme des Angebotes ihre Krankenkasse befragen, auch darüber ob Angebote von Sport Pro Gesundheit von ihrer Krankenkasse nach Paragraf 65a SGB V in das Bonusprogramm aufgenommen wurden.

über die Homepage www.sportprogesundheit.de fin-den Sie oder Ihre Patienten auch Tipps und Hintergründe zu Themen und Beschwerden diverser Krankheitsbilder sowie „Kernziele für den Gesundheitssport“: Stärkung von physischen und psychosozialen Gesundheitsressour-cen, Verminderung von Risikofaktoren, Bewältigung von Beschwerden und Missbefinden, Aufbau von Bindung an gesundheitssportliche Aktivität im Sinne der Herausbil-dung eines gesunden Lebensstils.

Damit ein Kurs das Qualitätssiegel vom Landessportver-band oder einem Fachverband erhält muss er Kriterien erfüllen wie zielgruppengerechtes Angebot, qualifizierte Leitung, einheitliche Organisationsstruktur, begleiten-des Qualitätsmanagement und der Bereitschaft, z. B. mit Schulen, Kindergärten, Seniorenorganisationen, Gesund-heitsämtern, Krankenkassen und Krankenhäusern zu koo-perieren.

Besonders die Zusammenarbeit mit niedergelassenen Ärzten wird empfohlen.

Die Angebote sollten entsprechend in der Ärzteschaft bekannt gemacht werden. Dadurch habe der Verein die Möglichkeit, neue Zielgruppen zu gewinnen und findet darüber hinaus einen kompetenten Ansprechpartner für alle fachlichen Fragen.

Falls Sie einen Patienten so vermitteln, muss dieser dort übrigens einen Eingangsfragebogen ausfüllen und erhält nach Teilnahme an mind. 80 Prozent des Kurses eine Teil-nahmebestätigung (s.o. Paragraf 20 Abs. 1 SGB V – mög-liche Kostenbeteiligung der Krankenkasse bei primärprä-ventiven Leistungen).

Eine Teilnehmerbefragung ermöglicht auch eine Bewer-tung zur Rückmeldung an die übungsleitung.

Liebe Kollegen, wir hoffen, dass Sie diese Anregungen ebenso wie wir als win-win-win situation werten:

Win – für sie, weil Sie mit den begrenzten Ressourcen Heilmittel gezielter für kranke Patienten einsetzen, dabei Ihr Richtgrößenbudget entla-sten können und Sie als Arzt gleichzeitig vom Patienten als kom-petenter Anbieter von Alternativen erlebt werden.

Win – für die Patienten, die durch Eigeninitiative in qualitätsgesicherten Gruppenmaß-nahmen erleben, dass man mit Wehwehchen und leichteren Beschwerden so besser fertig wird und aktive Präventionsbemü-hungen spürbar zum Erfolg führen.

Win – für die versichertengemeinschaft und auch sie als Leistungsträger und steuerlieferantindem die vergleichsweise hohen und damit vielleicht auch teil-weise unwirtschaftlichen Heilmittelverordnungen und – Kosten in SH auf ein ausreichendes, für den Zweck der notwendigen Kran-kenbehandlung geeignetes Maß zurückgeführt werden können!

ANDREAS STANISAK, BERATENDER ARZT IN DER KVSH

ABTEILUNG STRUKTUR UND VERTRÄGE – TEAM VERORDNUNGSMANAGEMENT

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Flensburg

Kiel

Lübeck

Neumünster

Dithmarschen

HerzogtumLauenburg

Nordfriesland

Ostholstein

Pinneberg

PlönRendsburg-Eckernförde

Schleswig-Flensburg

Steinburg

Stormarn

Segeberg

B E K A N N T M A c H U N G E N

Öffentliche Ausschreibung von VertragspraxenDie Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein schreibt auf Antrag von Ärzten/Psychotherapeuten deren Praxen zur Übernahme durch einen Nachfolger aus, sofern es sich bei dem maßgeblichen Planungsbereich um ein für weitere Zulassungen gesperrtes Gebiet handelt.

gemäß Paragraf 103 Abs. 4 SGB V

Fachgebiet/arztgruppe Planungs bereich* Praxisform bewerbungs frist** ausschreibungs nummer

Psychotherapeuten Dithmarschen EP 30.09.2010 10015/2010

Psychotherapeutenhalbe Zulassung

Dithmarschen EP 30.09.2010 11204/2010

Psychotherapeuten NMS/RD EP 30.09.2010 11446/2010

Folgende Psychotherapeutin wurde rechtskräftig zur Vertragspraxis zugelassen:Kreis PinnebergFrau M.a. elke van straaten ab 1. september 2010 als Psychologische Psychotherapeutin für 25421 Pinneberg, Schillerstraße 2, als Nachfolgerin für Frau Dipl.-Psych. Karin scholz-schöpp.

* Die Stadt Kiel und die Stadt Lübeck stellen jeweils einen Planungsbereich dar. Alle übrigen Planungsbereiche richten sich nach den Kreisgrenzen, außer

der Kreisregion Stadt Neumünster/Kreis Rendsburg-Eckernförde (NMS/RD-E) und der Kreisregion Stadt Flensburg/Kreis Schleswig-Flensburg (FL/SL-FL).

** Die Bewerbungsfrist ist eine Ausschlussfrist, das heißt es können nur Bewerbungen akzeptiert werden, die innerhalb der Bewerbungsfrist eingehen.

Sollte innerhalb der Bewerbungsfrist keine Bewerbung eingehen, so gilt die Ausschreibung maximal für ein weiteres Jahr. Die Bewerbungsfrist ist gewahrt,

wenn aus der Bewerbung eindeutig hervorgeht, auf welche Ausschreibung sich die Bewerbung bezieht, für welche Adresse die Zulassung beantragt wird

und ein Arztregisterauszug beigefügt wurde.

Der Bewerbung sind ein Auszug aus dem Arztregister sowie ein unterschriebener Lebenslauf beizufügen. Ferner ist ein polizeiliches Führungszeugnis der Belegart „O“ (Behörden-führungszeugnis) zu beantragen.

Hinweis: Die Wartelisteneintragung ersetzt die Bewerbung nicht!

bewerbungen richten sie bitte an: Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein, Zulassung/Praxisberatung, Bismarckallee 1 - 6, 23795 Bad Segeberg

nähere Informationen zu den ausgeschriebenen Praxen erhalten sie unter folgenden telefonnummern:

ansprechpartner: 04551 883 378 Frau Bach-Nagel 04551 883 291 Frau Fiehn

Fliegende Augenärzte gesucht!Wer Interesse an der augenärztlichen Versorgung von Helgoland hat, möge sich mit Frau Hartz/Herrn Zwaka (04551 883 255) in Verbindung setzen.

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FüR ÄRZTEthema: „ Wer Steuern zahlt, darf auch Steuern sparen“

– Sicherung der unverzichtbaren Liquidität –

Abt. QualitätssicherungBismarckallee 1 – 6, 23795 Bad Segeberg NadineKruseTelefon 04551883332Fax 04551883374E-Mail [email protected]

datum: 25. AUGUST, 15.00 BIS 19.00 UHR

Seminar für Ärzte in Zusammenarbeit mit der Apo-BankWie jeder Unternehmer ist auch der Freiberufler gezwungen, sämtlicheLiquiditätsreservenauszuschöpfen.DazuzähltauchdieSteuer,dieinklusi-veSolidaritätszuschlagundKirchensteuerimmernochfast50ProzentIhresGewinnsabschöpft.

Existenz- und Alterssicherung bedeutet, einen Vermögensstock aufzu-bauen,aufgrunddessenmanjederzeitüberentsprechendeZahlungsmittelverfügenkann.DasgiltfürdenPraxisbereichebensowiefürdieprivateLebensführung.DiesesSeminarvermitteltunteranderemAntwortenaufdieFragen:Wiekannmandieseit2005gesunkenenSteuersätzeintelli-gentnutzen?Behältdie FremdfinanzierungauchnachdemWegfall desSteuerprivilegsderLebensversicherungenihreAttraktivität?Wiereagiertmanaufdieseit2009geltendeAbgeltungssteuer?

„Das Alterseinkünftegesetz“ verringert seit 2005 die Altersrente desArztesdurchdrastischeErhöhungderBesteuerung–mitgesetzlich fest-geschriebener Erhöhungstendenz. Private Vorsorge ist unentbehrlich.DasSeminarzeigtintelligenteLösungenauf.

THEmENSCHWERPUNKTE Im EINZELNEN:• Das „Alterseinkünftegesetz“ reduziert das Alterseinkommen

drastisch!• DierichtigeSteuerstrategie• Abschreibungen (AfA) nach der Unternehmenssteuerreform

2008/2009• Abgeltungsteuer–GrundzügederneuenKapitalbesteuerung• LeasingcontraBankkredit• GeldverdienenmitderrichtigenFinanzierung

k o n t a k t + a n m e l d u n g

• Steuersparende„Beteiligung“vonEhegatten,PartnernundKindernamGewinnderPraxis

• SinkendeSteuersätzealsGestaltungsmotor• EinkünfteverlagerninderFamilie Arbeits-, Miet- und Darlehensverträge mit Ehegatten und Kindern Schenkung der Praxisimmobilie an nahe Angehörige und Rückvermietung Verkaufenstattverschenken–eineintelligenteAlternativeim Familienverbund

mODERATION: MarionGrosse,BetriebswirtschaftlicheBeratungderKVSH

REFERENT: Prof.VladoBicanski;(Änderungenvorbehalten) IWP-InstitutfürWirtschaftundPraxisBicanskiGmbH, MünsterORT: KVSH, Sitzungssaal der Abgeordnetenversammlung imHausII

TEILNAHmEBEDINGUNGEN: Die Teilnahmegebühr beträgt incl. dergesetzlichenMwST70,00 Euro pro Person.WirbittenSie,dieseaufdasKto. 20 99 79 00 98, BLZ 230 926 20, der Deutschen Apotheker- undÄrztebank, Lübeck,einzuzahlen. Siemussauchdannentrichtetwerden,wenneineangemeldetePersonnichtamSeminarteilnimmt.DadieTeil-nehmerzahl begrenzt ist, werden die Anmeldungen in der ReihenfolgedesPosteingangsberücksichtigt.Erhalten Sie keine Absage, so gilt die Teilnahme als bestätigt.

FORTBILDUNGSPUNKTE: 5

Anmeldungenbitteschriftlichbiszum18. August 2010 (gern auch per Fax oder E-mail)an:

SeminareW A S , W A N N , W O ?

Zu Seminaren wird nicht mehr persönlich eingeladen.

Bekanntmachungen erfolgen ausschließlich über das

Nordlicht.

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datum: 27. AUGUST, 15.00 BIS 21.00 UHR, 28. AUGUST, 9.00 BIS 17.00 UHR

FüR ÄRZTE UND PSyCHOTHERAPEUTENthema: Moderatorengrundausbildung für Qualitätszirkel

Ergebnisorientiertes Arbeiten im Qualitätszirkel erfordert Moderation.Sie sollte zielorientiert, achtsam und methodisch sein. Dies erfordertÜbung und Methodik. Beides sind wesentliche Bestandteile dieser spe-ziellenModeratorengrundausbildung für dieQualitätszirkelarbeit. In denletztenJahrenwurdenvieleTechnikenundsogenannteQualitätszirkeldra-maturgienentwickelt,diedemModeratordieArbeiterheblicherleichternkönnen.DieTeilnehmerwerdeninderGrundausbildungqualifiziert,

•dasSettingeinesQualitätszirkelszuerarbeiten,•denZirkelzumoderieren,•verschiedeneQZ-Technikenbedarfsgerechteinzusetzen,•dieGruppenprozesseinQualitätszirkelsitzungenzusteuernund•mitschwierigenSituationeninGruppenprozessenumzugehen.

INHALTE DES SEmINARS:•Moderationstechniken•Dramaturgien•ÜbungvonModerationssituationen•UmgangmitTeilnehmern•KommunikationundGruppendynamik•RahmenbedingungenzurQualitätszirkelarbeit•GründungvonQualitätszirkeln

ORT: SitzungssaalderAbgeordnetenversammlungimHausederKVSH, Bismarckallee1–6,23795BadSegeberg

TEILNAHmEGEBüHR: 200 Euro pro Person, inkl. Tagungspauschale fürMaterialundVerpflegung

FORTBILDUNGSPUNKTE: 20

TEILNAHmEBEDINGUNGEN: DievorhandenenSeminarplätzewerdennachEingangderRückmeldungundvorrangiganMitgliederderKVSHvergeben.

Abt. QualitätssicherungBismarckallee 1 – 6, 23795 Bad Segeberg DetlefGreiner ReginaSteffenTelefon 04551883527 04551883292Fax 045518837527 045518837292E-Mail [email protected] [email protected]

k o n t a k t + a n m e l d u n g

Für ÄRZTEthema: QEP®-Einführungsseminar

datum: 27. AUGUST, 15.00 BIS 21.00 UHR, 28. AUGUST, 9.00 BIS 17.00 UHR

MitQEP®stelltdieKassenärztlicheBundesvereinigungeinfürPraxenspe-zifischesQualitätsmanagementverfahrenzurVerfügung.QEP®–„Qualitätund Entwicklung in Praxen“ – wurde gemeinsam mit niedergelassenenÄrztenundPsychotherapeuten,QM-ExpertenundunterEinbeziehungvonBerufsverbändenundArzthelferinnenentwickelt.QEP®bietetIhnen:•konsequentePraxisorientierung•einfacheAnwendbarkeit•vieleUmsetzungsvorschlägeundMusterdokumente•dieMöglichkeitzurFremdbewertung/Zertifizierung

INHALTE DES SEmINARS: •Vermittlung von Grundlagen des Qualitätsmanagements; Vorteile und

GrenzenvonQM•EinstiegindasQM-SystemQEP®(QualitätundEntwicklunginPraxen)•Intensive praktische Übungen mit den Materialien des QEP®-Systems

(Qualitätszielkatalogkompakt/QEP®-Manual)•ArbeitstechnikenundWerkzeuge–ersteSchritte fürdenAufbaueines

QM-SystemsindereigenenPraxis

ORT:SitzungszentrumderKVSH,Bismarckallee1–6,23795BadSegeberg

TEILNAHmEGEBüHR: 200 Euro pro Person,inkl.Kursmaterial(QEP®-Qualitätszielkatalog/QEP®-Manual)undVerpflegung

FORTBILDUNGSPUNKTE: 18

TEILNAHmEBEDINGUNGEN: Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. VerbindlicheAnmeldungenwerdeninschriftlicherFormangenommen(Brief/FaxoderE-Mail)undinderReihenfolgedesPosteingangsberücksichtigt.Abmeldungen können schriftlich bis zehn Tage vor der Veranstaltungbzw. imKrankheitsfall kostenloserfolgen.BeiAbsagebisdrei TagevorSeminarbeginnwirdeineBearbeitungsgebührvon50ProzentderTeilnah-megebührfällig.DieBenennungvonErsatzpersonenistmöglich.SpätereAbsagenoderNichterscheinenerforderndievolleSeminargebühr.

Abt. QualitätssicherungBismarckallee 1 – 6, 23795 Bad Segeberg AngelikaStröbel ReginaSteffenTelefon: 04551883204 04551883292Fax: 045518837204 045518837292E-Mail: [email protected] [email protected]

k o n t a k t + a n m e l d u n g

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FüR ÄRZTEthema: Betriebswirtschaftliches

Grundlagenseminar

datum: 15. SEPTEmBER, 15.00 BIS 19.00 UHR

DiesesGrundlagenseminarrichtetsichanÄrztinnenundÄrzte,dieerstseitkurzemeineeigenePraxisführenund/oderbishernochkeineGelegenheithatten,sichausreichendmitdenbetriebswirtschaftlichenZahlenihresUnternehmensnäherzubefassen.EssollenersteKenntnisseimUmgangmitdemzurVerfügungstehendenDatenmaterialvermitteltwerden.

Die Themenschwerpunkte im Einzelnen:• InformationenfürdiePraxisausderHonorarabrechnung• RLVundQZV,dieHonorarsystematikim2.Halbjahr2010• DiejährlicheGewinnermittlung

gem.Paragraf4Abs.3Einkommensteuergesetz(EStG)• DieBetriebwirtschaftlicheAuswertung(BWA)• ZeitraumzwischenEntstehungundVergütungderLeistung• BeurteilungderEinnahmenstruktur• BeurteilungderKostenstruktur• Liquiditätsanalyse:vomPraxisgewinnzumverfügbarenEinkommen

REFERENTIN: MarionGrosse,BetriebswirtschaftlicheBeratungderKVSH

ORT: KVSH,SitzungssaalderAbgeordnetenversammlungim HausII

TEILNAHmEGEBüHR: DasSeminaristkostenfrei.

TEILNAHmEBEDINGUNGEN:DadieTeilnehmerzahlbegrenztist,werdendieAnmeldungeninderReihenfolgedesPosteingangsberücksichtigt.ErhaltenSiekeineAbsage,sogiltdieTeilnahmealsbestätigt.

FORTBILDUNGSPUNKTE: 5

Abt. QualitätssicherungBismarckallee 1 – 6, 23795 Bad Segeberg NadineKruseTelefon 04551883332Fax 04551883374E-Mail [email protected]

k o n t a k t + a n m e l d u n g

Für ÄRZTEthema: QEP®-Einführungsseminar

datum: 24. SEPTEmBER, 15.00 BIS 21.00 UHR, 25. SEPTEmBER, 9.00 BIS 17.00 UHR

MitQEP®stelltdieKassenärztlicheBundesvereinigungeinfürPraxenspe-zifischesQualitätsmanagementverfahrenzurVerfügung.QEP®–„Qualitätund Entwicklung in Praxen“ – wurde gemeinsam mit niedergelassenenÄrztenundPsychotherapeuten,QM-ExpertenundunterEinbeziehungvonBerufsverbändenundArzthelferinnenentwickelt.QEP®bietetIhnen:•konsequentePraxisorientierung•einfacheAnwendbarkeit•vieleUmsetzungsvorschlägeundMusterdokumente•dieMöglichkeitzurFremdbewertung/Zertifizierung

INHALTE DES SEmINARS: •Vermittlung von Grundlagen des Qualitätsmanagements; Vorteile und

GrenzenvonQM•EinstiegindasQM-SystemQEP®(QualitätundEntwicklunginPraxen)•Intensive praktische Übungen mit den Materialien des QEP®-Systems

(Qualitätszielkatalogkompakt/QEP®-Manual)•ArbeitstechnikenundWerkzeuge–ersteSchritte fürdenAufbaueines

QM-SystemsindereigenenPraxis

ORT:SitzungszentrumderKVSH,Bismarckallee1–6,23795BadSegeberg

TEILNAHmEGEBüHR: 200 Euro pro Person,inkl.Kursmaterial(QEP®-Qualitätszielkatalog/QEP®-Manual)undVerpflegung

FORTBILDUNGSPUNKTE: 18

TEILNAHmEBEDINGUNGEN: Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. VerbindlicheAnmeldungenwerdeninschriftlicherFormangenommen(Brief/FaxoderE-Mail)undinderReihenfolgedesPosteingangsberücksichtigt.Abmeldungen können schriftlich bis zehn Tage vor der Veranstaltungbzw. imKrankheitsfall kostenloserfolgen.BeiAbsagebisdrei TagevorSeminarbeginnwirdeineBearbeitungsgebührvon50ProzentderTeilnah-megebührfällig.DieBenennungvonErsatzpersonenistmöglich.SpätereAbsagenoderNichterscheinenerforderndievolleSeminargebühr.

Abt. QualitätssicherungBismarckallee 1 – 6, 23795 Bad Segeberg AngelikaStröbel ReginaSteffenTelefon: 04551883204 04551883292Fax: 045518837204 045518837292E-Mail: [email protected] [email protected]

k o n t a k t + a n m e l d u n g

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VeranstaltungenKVSH6. OKTOBER, 15.00 BIS 18.00 UHRInfomarkt der KVSHOrt: SaalderAbgeordnetenversammlungderKVSHInfo: BiancaHartz,AbteilungZulassung/Praxisberatung, Tel.04551883255,E-Mail:[email protected] MarcoDethlefsen,GesundheitspolitikundKommunikation, Tel.04551883381,E-Mail:[email protected]

KVSH-Kreisstellen04. AUGUST, 15.30 BIS 16.30 UHR Vortrag und Diskussion zum Thema EpistaxisOrt: DiakoInfo: SchwesterMargotTel.:8121585

01. SEPTEmBER, 18.00 UHRFortbildung: Interdisziplinäre Behandlung der ALSOrt: Diako,Fliednersaal1

22. SEPTEmBER, 17.00 UHRFortbildung: Aktuelle Therapiekonzepte bei Fettstoffwechselstörung Ort: Diako,Fliednersaal1

Schleswig-Holstein15. SEPTEmBER, 24. NOVEmBER, 19.30 BIS 21.30 UHRQZ: PalliativmedizinOrt: GroßerKonferenzsaal,KlinikumNeustadt,AmKiebitzberg10, 23730NeustadtinHolstein,Info: Dr.GerdtHübner,Tel.045217873300,Fax:045217873309,E-Mail:[email protected]

16.-18. SEPTEmBER Clinical Skills Laboratory for BeginnersOrt: UniversitätzuLübeck,InstitutfürAnatomie,Haus63, RatzeburgerAllee160,23538LübeckE-Mail:[email protected]

2. SEPTEmBER, 20.00 UHR10 „Lebensmitteltoxikologie – ausgewählte Beispiele hinsichtlich Kanzerogenität und Praxisrelevanz“Ort: ConventGarten,24768RendsburgInfo: www.aev-rd.deE-Mail:[email protected]

29. SEPTEmBER,24. NOVEmBER, 19.00 UHRBalintgruppe in EckernfördeOrt: Siegfried-WerftEckernförde(Clubraum)Info: Dr.Gaissmaier,Tel.04651767738,(je5FortbildungspunkteproAbend)E-Mail:[email protected]

Wir Übernehmen nur

für KVSH-Termine Gewähr.

30. OKTOBER, 10.00 BIS 15.30 UHRDauerbaustelle GesundheitsreformAusbesserung oder neue Wege?!Ort: Hörsaal,ÄrztekammerSchleswig-HolsteinInfo:www.foerderkreis-qs.deE-Mail:[email protected]

30. OKTOBER, 20.00 UHR„Neue Aspekte in der Schmerztherapie“Ort: ConventGarten,24768RendsburgInfo: www.aev-rd.deE-Mail:[email protected]

6. NOVEmBER, 9.00 BIS 13.30 UHR16. Schleswiger Schmerztagung/Therapie chronischer Schmerzen- wissen wir wirklich, was wir tun?Ort: Turn-undFesthalleHesterberg,Friedrich-Ebert-Str.24, 24837SchleswigInfo: FürdasFortbildungszertifikatwerdenvonderÄKSchleswig-Holstein5PunktezuerkanntInZusammenarbeitmitderDGSSwerden4,5Kreditstundenvergeben

6. NOVEmBER, 14.20 BIS 17.00 UHR16. Schleswiger Schmerztagung/Therapie chronischer Schmerzen- Vorstellung des Schmerzzentrum NordForum für Interessierte und BetroffeneOrt: Turn-undFesthalleHesterberg,Friedrich-Ebert-Str.24, 24837Schleswig

11. NOVEmBER, 20.00 UHR„Auffälliges Blutbild – was tun?“Ort: ConventGarten,RendsburgInfo: www.aev-rd.deE-Mail:[email protected]

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Ansprechpartner der KVSHK O N T A K T

kassenärztliche Vereinigung Schleswig-holsteinBismarckallee 1 - 6, 23795 Bad SegebergZentrale 04551 883 0, Fax 04551 883 209

VorstandVorstandsvorsitzende Dr.IngeborgKreuz.................................................................. 218/355Stellvertretender Vorstandsvorsitzender Dr.RalphEnnenbach............................................................... 218/355

Geschäftsstelle Operative Prozesse EkkehardBecker.................................................... ..........................486

AbteilungenAbrechnung – Leiter PeterTietgen/ErnstSievers..................................................... 267/245 Fax................................................................................................... 322Abteilung Recht – Leiter – Justitiar Klaus-HenningSterzik.............................................................. 230/251Abteilung Recht MariaBehrenbeck/HaukeHinrichsen..................................... 251/265 Tom-ChristianBrümmer/EstherPetersen............................... 474/498Ärztlicher Bereitschaftsdienst ThomasMiklik(BD-Beauftr.d.Vorstands)...................................... 579 AlexanderPaquet(Leiter)............................................................... 214Akupunktur DoreenKnoblauch........................................................................... 445Ambulantes Operieren StephaniePurrucker........................................................................ 459Arthroskopie StephaniePurrucker........................................................................ 459Ärztliche Stelle (Röntgen) KerstinWeber/UtaMarkl/TanjaOhm-Glowik................. 529/393/386Ärztliche Stelle (Nuklearmedizin/Strahlentherapie) KerstinWeber/ThomasMüller................................................ 529/325Arztregister AnjaScheil/DoritScheske............................................................... 254Assistenz-Genehmigung BrigitteGottwald/RenateTödt................................................ 255/358Betriebswirtschaftliche Beratung MarionGrosse.................................................................................. 343Chirotherapie MichaelaSchmidt............................................................................ 266Dermatohistologie MarionFrohberg.............................................................................. 444Dialyse-Kommission/LDL MarionFrohberg.............................................................................. 444Diabetes-Kommission AenneVillwock................................................................................ 369DmP Team MarionFrohberg/HelgaHartz/CarolinePolonji............. 444/453/280 HeikeKoschinat/TanjaGlaw................................................... 326/685Drogensubstitution AstridPatscha/ChristineSancion............................................. 340/470EDV in der Arztpraxis TimoRickers/ThomasStefaniw............................................... 286/307 JaninaLooft/TobiasKantereit................................................. 324/320Ermächtigungen SusanneBach-Nagel/AndréZwaka....................... ..................378/327 KatjaFiehn/DanielJacoby....................................................... 291/259

ESWL MarionFrohberg............................................................................. 444Finanzen – Leiter Karl-HeinzButhmann..................................................................... 208Formularausgabe SylviaWarzecha............................................................................... 250Fortbildung Veranstaltungen NadineKruse................................................................................... 332Fortbildungspflicht nach § 95 SGB V DetlefGreiner.................................................................................. 527Gesundheitspolitik und Kommunikation – Leiterin EstherRüggen................................................................................ 431Hautkrebs-Screening UrsulaGründer................................................................................ 328Hausarztzentrierte Versorgung SusannePaap................................................................................. 228Herzschrittmacherkontrollen MonikaVogt.................................................................................... 366HIV/AIDS DoreenKnoblauch........................................................................... 445Homöopathie UrsulaGründer................................................................................. 328HVm-Team/Service-Team – Leiter StephanRühle................................................................................. 334Internet JakobWilder/BorkaTotzauer.................................................. 475/356Invasive Kardiologie MonikaVogt.................................................................................... 366Interventionelle Radiologie UteTasche...................................................................................... 485Kernspintomographie UteTasche....................................................................................... 485Koloskopie MelanieKrille.................................................................................. 321Koordinierungsstelle PetraFitzner.................................................................................... 384Krankengeldzahlungen DorisEppel....................................................................................... 220Laborleistung (32.3) MarionFrohberg............................................................................. 444Langzeit-EKG MonikaVogt.................................................................................... 366mammographie (kurativ/QuamaDi/Screening) KathrinZander/DanielaLeisner.............................................. 382/302molekulargenetik MarionFrohberg.............................................................................. 444Niederlassung/Zulassung SusanneBach-Nagel/NicoleGeue.......................................... 378/303 EvelynKreker/DanielJacoby................................................... 346/259Niederlassungsberatung BiancaHartz/EvelynKreker.................................................... 255/346 SusanneBach-Nagel/AndréZwaka......................................... 378/327Nordlicht aktuell BorkaTotzauer/JakobWilder.................................................. 356/475Nuklearmedizin SabrinaWienke................................................................................ 533Onkologie DoreenKnoblauch........................................................................... 445Otoakustische Emissionen MichaelaSchmidt............................................................................ 266

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Patientenauskunft Paragraf 305 SGB V DetlefGreiner.................................................................................. 527Personal ChristineStorm/LarsSchönemann........................................... 260/275 AnkeTonn/AnkeSiemers/DirkLudwig........................... 295/333/425 Fax................................................................................................... 451Phototherapeutische Keratektonie StephaniePurrucker........................................................................ 459Photodynamische Therapie am Augenhintergrund StephaniePurrucker........................................................................ 459Physikalisch-medizinische Leistungen MichaelaSchmidt............................................................................ 266Plausibilitätsausschuss HaukeHinrichsen/SusanneHammerich................................... 265/686 UlrikeMoszeik/RitaMaass...................................................... 336/467Polygraphie/Polysomnographie MarionFrohberg.............................................................................. 444Positronen-Emissions-Tomographie SabrinaWienke................................................................................ 533Pressesprecher MarcoDethlefsen............................................................................ 381 Fax.................................................................................................. 396Psychotherapie MelanieKrille.................................................................................. 321Qualitätssicherung – Leiterin AenneVillwock....................................................................... 369/262 Fax................................................................................................... 374Qualitätszirkel/Qualitätsmanagement AngelikaStröbel/DetlefGreiner/ReginaSteffen............ 204/527/292 Fax................................................................................................... 374QuamaDi KathrinZander................................................................................. 382Radiologie-Kommission AenneVillwock................................................................................ 369 AnjaLiebetruth................................................................................ 360Röntgen (Anträge) UteTasche....................................................................................... 485Röntgen (Qualitätssicherung) AnjaLiebetruth................................................................................ 360Rückforderungen der Kostenträger HeinzSzardenings........................................................................... 323Schmerztherapie MonikaVogt.................................................................................... 366Service-Team/Hotline Telefon..................................................................................... 388/883 Fax................................................................................................... 505Sonographie (Anträge) SabrinaWienke.............................................................................. 533Sonographie (Qualitätssicherung) SusannePaap,ChristinaBernhardt......................................... 228/315Sozialpsychiatrie-Vereinbarung MelanieKrille.................................................................................. 321Soziotherapie MelanieKrille.................................................................................. 321Sprechstundenbedarf HeidiDabelstein.............................................................................. 353Strahlentherapie SabrinaWienke................................................................................ 533Struktur und Verträge – Leiterin DörtheDeutschbein......................................................................... 331 Fax................................................................................................... 488Teilzahlungen BrunhildBöttcher............................................................................. 231Umweltmedizin/Umweltausschuss MarionFrohberg............................................................................. 444Verordnung medizinische Rehaleistungen ChristineSancion............................................................................. 470

K O N T A K TVerordnungsmanagement ThomasFrohberg............................................................................. 304Verordnung Hilfsmittel Anna-SofiePlath.............................................................................. 362Widersprüche (Abteilung Recht) GudrunMolitor................................................................................ 439Zulassung – Leiterin BiancaHartz............................................................................. 255/358 Fax................................................................................................... 276Zytologie MarionFrohberg.............................................................................. 444

PrüfungsstelleRosenstr. 28, 23795 Bad Segebergtel. 04551 9010 0, Fax 04551 901022Vorsitzender des Beschwerdeausschusses Dr.JohannDavidWadephul........................................................ 90100 Prof.GüntherJansen(Stellvertreter).......................................... 90100Leiter der Dienststelle N.N........................................................................................... 901021Verordnungsprüfung ElsbethKampen........................................................................ 901023 Dr.MichaelBeyer...................................................................... 901015 DortheFlathus-Rolfs.................................................................. 901015 AstridStamer............................................................................. 901024Arznei-/Pharmakotherapie-Beratung (prüfungsbezogen) ElsbethKampen........................................................................ 901023 Dr.MichaelBeyer...................................................................... 901015 EvelynSonnenrein..................................................................... 901024Honorarprüfung BirgitWiese............................................................................... 901012 Hans-PeterMorwinski............................................................... 901011 ManfredVogt............................................................................. 901013Zweitmeinungsverfahren Gastroenterologie Hans-PeterMorwinski............................................................... 901011Zweitmeinungsverfahren Rheuma BirgitWiese............................................................................... 901012Service Verordnungsprüfung MelanieBuchbach,ManuelaJohnsen......................... 901019/901020 TanjaBauer,SusanneSchuldt................................ .....901016/901025Service Honorarprüfung SabineKruse............................................................................. 901016

Stelle nach Paragraf 81a SGB V: Bekämpfung von Fehlverhalten im Gesundheitswesen Klaus-HenningSterzik.............................................................. 230/251

Zentrale Stelle mammographie-ScreeningRosenstr. 28, 23795 Bad Segeberg

Tel ................................................................................................... 898900Fax............................................................................................... 8989089DagmarHergert-Lüder(Leiterin)..................................................... 8989010

AndieseStellenachParagraf81aSGBVkannsichjedePersonwenden.EshandeltsichumeineorganisatorischverselbstständigteundweisungsungebundeneEinrichtung.SiehatimRahmenihresgesetzlichenAuftragesallengenügendsubstanziiertenHinweisenaufSachver-haltenachzugehen,dieaufUnregelmäßigkeitenoderaufeinerechtswidrigeoderzweckwid-rigeNutzungvonFinanzmittelnimZusammenhangmitdenAufgabenderKassenärztlichenVereinigungSchleswig-HolsteinhindeutenunddieaufgrunddereinzelnenAngabenoderderGesamtumständeglaubhafterscheinen.

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KielKreisstelle: Herzog-Friedrich-Str. 49, 24103 Kiel Tel.............................................................................................. 043193222Fax......................................................................................... 04319719682Dr. Heiko Giesel, FrauenarztTel.............................................................................................. 043193131Fax......................................................................................... 04319741322E-Mail..................................................................... [email protected]

LübeckKreisstelle: Parade 5, 23552 Lübeck, Tel.............................................................................................. 045172240Fax......................................................................................... 04517063179Dr. Andreas Bobrowski, LaborarztTel........................................................................................... 0451610900Fax......................................................................................... 04516109010E-Mail.............................................................. [email protected]

FlensburgKreisstelle: meisenstr. 16, 24939 Flensburg Tel............................................................................................. 046142939Fax............................................................................................. 046146891Dr. Wolfgang Barchasch, FrauenarztTel.............................................................................................. 046127700Fax............................................................................................ 046128149E-Mail............................................................Kreisstelle.Flensburg@kvsh.de

NeumünsterDr. Norbert Spilok, ChirurgTel........................................................................................... 0432194770Fax......................................................................................... 04321947777E-Mail..................................................... [email protected]

Kreis DithmarschenDr. Burkhard Sawade, Praktischer ArztTel.............................................................................................. 048328128Fax............................................................................................. 048323164E-Mail..................................................... [email protected]

Kreis Herzogtum LauenburgDr. monika Schliffke, AllgemeinärztinTel.............................................................................................. 045413585Fax.......................................................................................... 0454184391E-Mail.......................................................... [email protected]

Kreis NordfrieslandDr. Thomas maurer, AllgemeinarztTel............................................................................................. 046623001Fax............................................................................................. 046623002E-Mail..................................................... [email protected]

Kreis OstholsteinBernd Thomas, AugenarztTel.......................................................................................... 04362900440Fax......................................................................................... 04362900441E-Mail......................................................... [email protected]

Kreis PinnebergDr. Zouheir Hannah, OrthopädeTel............................................................................................ 0410682525Fax........................................................................................... 0410682795E-Mail...........................................................Kreisstelle.Pinneberg@kvsh.de

Kreis PlönDr. Joachim Pohl, AllgemeinarztTel.............................................................................................. 045261000Fax............................................................................................ 045261849E-Mail.................................................................. [email protected]

Kreis Rendsburg-EckernfördeCarl Culemeyer, AllgemeinarztTel.............................................................................................. 043539595Fax......................................................................................... 04353998901E-Mail....................................................................... [email protected]

Kreis Schleswig-FlensburgDr. Hans-Joachim Commentz, prakt. ArztTel............................................................................................ 0462152544Fax.......................................................................................... 0462151500E-Mail........................................................... [email protected]

Kreis SegebergDr. Dieter Freese, AllgemeinarztTel............................................................................................ 0455183553Fax........................................................................................ 04551879728E-Mail............................................................ [email protected]

Kreis SteinburgGerhard marioth, RadiologeTel............................................................................................ 0482162098Fax............................................................................................ 048213517E-Mail............................................................Kreisstelle.Steinburg@kvsh.de

Kreis StormarnDr. Hans Irmer, ArztTel............................................................................................ 0410252610Fax.......................................................................................... 0410252678E-Mail.............................................................Kreisstelle.Stormarn@kvsh.de

Kreisstellen der KVSHK O N T A K T

Nordlicht aktuellOffiziellesMitteilungsblattderKassenärztlichenVereinigungSchleswig-Holstein

Herausgeber:KassenärztlicheVereinigungSchleswig-HolsteinDr.IngeborgKreuz(v.i.S.d.P.)Redaktion:MarcoDethlefsen(Leiter);Dr.MichaelDrews(stellv.Leiter);Prof.Jens-MartinTräder(stellv.Leiter);BorkaTotzauer;JakobWilderRedaktionsbeirat:EkkehardBecker;Dr.RalphEnnenbach;ReinhardtHassenstein;Dr.IngeborgKreuz;EstherRüggenAnschriftderRedaktion:Bismarckallee1–6,23795BadSegeberg,Tel.:04551883356,Fax:04551883396,E-Mail:[email protected],www.kvsh.deGrafik:LayoutDeluxe,HamburgDruck:Grafik+Druck,Kiel

DasNordlichterscheintmonatlichalsInformationsorganderMitgliederderKassenärzt-lichenVereinigungSchleswig-Holstein.NamentlichgekennzeichneteBeiträgeundLeserbriefegebennichtimmerdieMeinungdesHerausgeberswieder;siedienendemfreienMeinungs-austausch.JedeEinsendungbehandeltdieRedaktionsorgfältig.DieRedaktionbehältsichdieAuswahlderZuschriftensowiederensinnwahrendeKürzungausdrücklichvor.DieZeitschrift,alleBeiträgeundAbbildungensindurheberrechtlichgeschützt.NachdrucknurmitschriftlichemEinverständnisdesHerausgebers.WennausGründenderLesbarkeitdiemännlicheFormeinesWortesgenutztwird(„derArzt“),isthiermitselbstverständlichauchdieweiblicheFormgemeint(„dieÄrztin“).

I m p r e s s u m

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EINLADUNG

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:

Bianca Hartz Tel.: 04551 883 255E-Mail: [email protected]

Marco DethlefsenTel: 04551 883 381E-Mail: [email protected]

im Abgeordnetensaal der KVSH, Haus 2, 3. Stock, Bismarckallee 1- 6, 23795 Bad Segeberg

INFOMARKT DER KVSH06. Oktober 2010 von 15.00 bis 18.00 Uhr

Eine Anmeldung ist

nicht erforderlich.

Die Stände:

- Zulassungsberatung - Betriebswirtschaftliche Beratung- Verordnung von Arznei-, Heil- und Hilfsmitteln- Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement- IT in der Praxis- Online-Dienste für KVSH-Mitglieder- Honorar und Abrechnung- Versorgungsverträge in Schleswig-Holstein

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