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NORD punkt 1. Ausgabe 2009/10

NORDpunkt 1. Ausgabe 2010

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Der NORDpunkt ist die Schulzeitung der Schule Zürich Nord.

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EDITORIALNORDpunkt

ALLTAG UND UNTERRICHTHinter den grossen Scheiben

GESTALTEN UND SCHREIBENInszenierte FotografieSchulhausromanTableaux vivants

AKTIVITÄTEN UND PROJEKTEGestempelte Haut

KONTAKTE UND MENSCHENPolizeivisite an der SZNDie Starproduzentin aus der Provinz

GEDACHTES UND GEFÜHLTES«Freundschaft ist hier ein grosses Thema»

WO UND WASWettbewerb

IMPRESSUMHERAUSGEBERINSchule Zürich NordMax-Bill-Platz 118050 Zü[email protected]

REDAKTIONGermaine Stucki, Regula Weber

LEKTORATBruno Fuchs

GESTALTUNGRegula Weber

DRUCKADAG Copi AG

Schule ist in der Regel etwas Unspektakuläres. Der Lernprozess ist meist ein langwieriger, manchmal auch mühsamer Weg und eignet sich nur bedingt, als einzigartiger «Event» oder «spektakuläre Sensation» präsentiert zu werden. Me-dial interessant wird die Schule erst, wenn etwas schief läuft oder Bildungsver-waltungen und Politiker um die «richtige Schule» streiten. Wenn wir mit der neuen Schulzeitung NORDpunkt an Sie herantreten, dann geht es nicht um Sensationen, sondern es stehen die kleinen und grossen Helden des schulischen Alltags im Zentrum. Die Schule wird von Menschen mit Men-schen für Menschen gemacht. All diesen Kindern, Jugendlichen und Erwachse-nen möchten wir ein Gesicht geben. Der NORDpunkt stellt Ergebnisse vor und berichtet über Projekte, Aktivitäten und Begegnungen. Indem wir diesen schu-lischen Alltag beschreiben, versuchen wir die vielen einzelnen unscheinbaren Ereignisse dem Vergessen zu entreissen und ihnen die Bedeutung zu geben, die sie tatsächlich verdienen. Daneben betrachten wir unsere Publikation auch als ein Forum, in dem Schüle-rinnen und Schüler, Lehrpersonen, die Schulleitung, Eltern und andere Interes-sierte ihre Ansichten zu Fragen und Themen der Schule äussern und zur Diskus-sion stellen können. Damit laden wir Sie, liebe Leserin und lieber Leser, ein, uns ihre Meinungen und Reaktionen auf Beiträge mitzuteilen. Die Texte der vorliegenden Ausgabe, die unter dem Redaktorenteam von Ger-maine Stucki und Regula Weber entstanden sind, stammen aus unserem Lehrer-team und der Schülerschaft. Insbesondere im Wahlfachkurs «Rasende Reporter» haben sich die Schülerinnen und Schüler während über einem Semester im jour-nalistischen Handwerk geübt und präsentieren nun ihre spannenden Ergebnis-se. Mit welcher Begeisterung und Ausdauer diese Gruppe von Jungjournalisten an ihre Arbeit ging, lässt sich sehen, und die Vielfalt ihrer Beiträge beeindruckt. Nun liegt das Werk also vor Ihnen und wir wünschen Ihnen viel Vergnügen!

Urs Hardegger, Schulleiter

Editorial

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nachbar, der mich stets daran erinnert, dass ich ar-beiten muss. Ich fühle mich wohl in unserem Klas-senzimmer. Nur am Montag gehe ich nicht gerne in die Schule, weil ich dann schläfrig und gestresst bin. (Sebastian, 5. Klasse)

Ich komme in die Schule herein und laufe am Leh-rerzimmer vorbei. Dann gehe ich zum rechten Gang, dort sind die Mittelstufenklassen, und ich bin ein Mittelstüfler. Die Gardarobe liegt gerade neben dem Schuldirektorbüro. Dort ziehe ich meine Schuhe aus und die Finken an. Nachher gehe ich ins Klassenzim-mer und lese, bis Frau Schad kommt. Wenn mir Frau Schad einen Auftrag gibt, muss ich zuerst meine wunderschönen roten Schubladen und die schöne Mappe anschauen, so dass ich die Zeit für den Auf-trag verzögere. Wir bekommen manchmal sehr ein-fache und manchmal sehr schwierige Aufträge. Was aber toll ist, wir können die Aufgaben in der Aufga-benstunde machen. Es passieren in unserer Schule auch viele lustige Sachen, aber am meisten in mei-ner Klasse. (Badie, 4. Klasse)

Mein Platz ist wunderschön. Eine tolle Schreibunter-lage liegt auf meinem Pult und eine rote Kiste. Unser Schulzimmer ist sehr kreativ. Ich finde es auch cool wegen dem grossen Fenster, den vielen Pflanzen und dem Sofa. Ich fühle mich sehr wohl in dieser Schule und freue mich jeden Tag darauf! (Laila, 5. Klasse)

Hier gefällt es mir eigentlich ganz gut. Nur die vielen Regeln machen mir etwas zu schaffen - kein Handy während der Stunde, den Pausenplatz nicht verlas-sen, in der Pause nichts kaufen gehen... Was ich bis jetzt aber immer gut fand, waren die Klassenlager. Hier komme ich auch im Schulstoff gut mit. Die Leh-rer haben mehr Zeit für den einzelnen und können uns die Aufgaben erklären. Mir hat dies sehr gehol-fen. Nach der dritten Sek. möchte ich einen gestal-terischen Vorkurs besuchen. Ich kämpfe dafür, dass ich es an eine öffentliche Schule schaffe, nicht weil ich private Schulen schlecht finde, sondern weil ich denke, dass die öffentliche anspruchsvoller ist und weil ich wieder einmal mit ganz vielen Schülern zusammen sein will. Am Anfang hat es mir Mühe gemacht, von all meinen Kollegen der Volksschule wegzugehen, jetzt bin ich aber überglücklich, dass es so geschehen ist, sonst hätte ich es nie so weit ge-bracht, vielleicht bald einen gestalterischen Vorkurs besuchen zu können. (Meret, 3. Sek.)

WARUM ES MIR HIER GEFÄLLT

Wenn ich zum Max-Bill-Platz komme, sehe ich ge-rade meine Schule. Wir haben eine supercoole Ein-gangstür mit einem Elektroschloss. Im Eingang gibt es für die Eltern, die auf ihre Kinder warten, zwei Bänke aus Holz. In der Eingangshalle ist man ver-blüfft wegen der Bilder. Die Zweit- und Dritt-Sek.-Schüler haben sehr schöne Zeichnungen kreiert, zum Beispiel solche, die die Bewegung sichtbar ma-chen. Wenn man geradeaus geht, sieht man durch ein Guckfenster ins Zeichnungszimmer von Frau Weber. Rechts in mein Klassenzimmer. Weiter hin-ten ist das Schulleiterzimmer, wo Herr Hardegger und Herr Stucki viele Sachen besprechen. In unse-rem Zimmer gefallen mir die Sitzordnung und die schönen grossen Fenster. Am Donnerstag haben wir immer Klassenrat, da werden Probleme besprochen. Zum Schluss möchte ich mitteilen, dass ich gerne an diese Schule komme. (Jesse Jay, 5. Klasse)

In meinem Klassenzimmer fühle ich mich sehr wohl. Wir haben Tische, Regale, Pflanzen und ein Sofa. Auf jedem Tisch ist eine rote Kiste mit Schubladen. Die gefällt mir am besten. Bücher und Hefte liegen auch auf dem Tisch. Wir haben ein riesengrosses Fens-ter, aus dem ich gerne ab und zu herausschaue. An der blauen Tür hängt der Hausaufgabenplan. Wenn man an die Wandtafel schaut, steht darauf immer etwas Neues. (Mahschid, 5. Klasse)

Hinten im Gang ist die Garderobe. Sie gefällt mir nicht so, weil dort immer so ein Puff ist. Nach der Garderobe kommt zuerst das Zimmer der sechsten Klasse, dann unser Zimmer, wo ich mich sehr wohl fühle. Unsere Lehrerin finde ich sehr nett. Gerade-aus ist mein Platz. Der gefällt mir besonders gut, weil ich gerade vor dem Fenster sitze. Hinter mir ist ein lässiges oranges Sofa mit einer kleinen Büche-recke, wo man lesen kann. Was ich auch cool finde, ist, dass wir eine selbstgebastelte Kiste auf unserem Tisch haben. Darin können wir Blätter und Schulma-terialien versorgen. Auf meinem Tisch ist auch eine selbstgebastelte Unterlage. Mir gefällt diese Schule sehr und ich komme jeden Tag sehr gerne hierher. (Remo, 5. Klasse)

An meinem Platz habe ich es sehr gemütlich. Ich sitze gleich vor der Wand, die mich nicht ablenkt, wenn ich arbeiten muss. Zu meiner Linken steht die Wandtafel. Rechts von mir ist Philipp, mein Bank-

Alltag und Unterricht

Hinter den grossen Scheiben

DIE SCHULE ZüRICH NORD HAT 2006 IHRE TORE GEöFFNET. DREI JAHRE LANG WURDEN DIE KLASSEN IM ALTEN BACK-

STEINGEBäUDE DER ABB NEBEN DEM MFO-PARK UNTERRICHTET. SEIT SOMMER 2009 BEFINDET SICH DIE SCHULE NUN IN

DEN NEUEN, VON UNS KONZIPIERTEN RäUMEN AM MAx-BILL-PLATZ. GROSSE GLASWäNDE TRENNEN UNSEREN SCHUL-

BETRIEB VOM HAUPTPLATZ NEU-OERLIKONS. IMMER WIEDER BLEIBEN MENSCHEN VOR DER SCHULE STEHEN UND VERSU-

CHEN EINEN BLICK DURCH DIE SCHEIBEN INS INNERE ZU WERFEN. MIT DEN TExTEN DER FOLGENDEN SEITEN WOLLEN DIE

SCHüLER UND SCHüLERINNEN ALLEN INTERESSIERTEN EIN BILD DER RäUME, DES ALLTAGS UND DER STIMMUNG AN DER

SZN VERMITTELN.

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hell. Ich denke bei mir: So kann man sicher gut ler-nen und sich konzentrieren. Mir gefällt auch, dass alles so neu ist. Ich war bisher immer in recht alten Schulhäusern. Einen weiteren positiven Eindruck machen mir die Bilder, die im Zimmer des Bildneri-schen Gestaltens hängen. Ich stelle mir vor, wie es in diesem Schulhaus wohl am Tag aussieht, wenn es belebt ist, wenn überall Kinder herumspringen und gerufen und geschrien wird. Aber auch bei wildem Treiben habe ich noch das Bild einer klaren und ru-higen Schule vor mir. Und diese Vorstellung gefällt mir sehr. Als das Gespräch mit Herrn Hardegger fertig ist und ich mit meinen Eltern nach Hause fahre, ist mir ei-gentlich alles klar: Ich weiss, dass ich mich hier sehr wohl fühlen werde. (Merit, 2. Sek.)

Ich kann mich noch gut an den Tag erinnern, als ich zum ersten Mal an diese Schule kam. Fabian und ich waren die ersten im Schulzimmer. Dann kamen auch schon die anderen und begrüssten mich freundlich. In der ersten Stunde verteilte uns unser damaliger Klassenlehrer ein Blatt mit vielen verschiedenen Smileys drauf. Ich entschied mich für das neugierige Gesicht, denn ich war sehr gespannt. Bald lernte ich die Unterschiede zur öffentlichen Schule kennen. Im Gegensatz zu meinem alten Schulhaus hat man hier nur alle zwei Stunden eine Pause. Daran gewöhnte ich mich schnell. Und was natürlich ganz anders ist: wir sind viel weniger Schü-ler in der Klasse. Das gefällt mir viel besser. Wir ha-ben es auch richtig gut miteinander und sind eine tolle Klasse, was in meiner letzten Schule nicht der Fall war. Toll finde ich auch, dass wir über Mittag nicht nach Hause gehen, sondern alle zusammen es-sen, und dass es hier jeden Tag eine Aufgabenstun-de gibt. Und auch der Unterricht im Zeichnen gefällt mir besser als an der alten Schule, wir machen hier viel spannendere Sachen.Speziell ist, dass jeder Schüler und jede Schülerin im Schulzimmer zwei Plätze hat. Alle haben hinten einen Platz für sich und vorne, vor der Tafel, noch ei-nen. Das finde ich gut, weil man am eigenen Pult für sich alleine arbeiten kann. Aber die meisten Aufga-ben mache ich vorne.

UNSERE PAUSEN

Unser Pausenplatz ist der Oerlikerpark, der von un-serem Schulhaus etwa hundert Meter entfernt ist. Darauf stehen viele kleine Birken. Die eine Hälfte des Parks ist mit Rasen bedeckt, die andere mit Stei-nen. Die Pausen am Morgen und am Nachmittag dauern 20 Minuten und am Mittag eine Stunde. Nach dem Mittagessen können wir auf dem Oer-likerpark Fussball spielen oder ein bisschen chilen. (Nicola, 6. Klasse)

Im Winter machen die Pausen mehr Spass, weil die Primarschüler gegen die Sek.-Schüler Schneeball-schlachten veranstalten. Es hat auch schon Verletzte gegeben, wie zum Beispiel Sven, mein Kollege. Aber wir haben ihm sofort geholfen, aus der Schneeball-zone herauszukommen. Ja, wir haben zwei Zonen: in der einen darf man Schneeballschlachten ma-chen, in der anderen nicht. (Luca, 6. Klasse)

Meine Kollegen und ich sind meistens müde in der Pause. Deshalb rennen wir nicht herum und ma-chen auch sonst nichts Anstrengendes. Meistens reden wir ein bisschen und trotten dabei herum. (Nick, 6. Klasse)

Auf dem unteren Teil der Parkanlage unseres Pau-senplatzes befindet sich ein grosser Turm, von dem aus man eine atemberaubende Aussicht auf den Oerlikerpark, die Wohngebiete und die Geschäfte rund um den Park hat. (Manuel, 3. Sek.)

ERSTE EINDRÜCKE

Ich stehe mit meinen Eltern etwa um sieben Uhr abends auf dem Max-Bill-Platz. Wir schauen etwas verwirrt umher und fragen uns, wo nur diese Schule Zürich Nord ist. Als wir schliesslich genauer schau-en, sehen wir den unauffälligen Eingang. Ich bin ein bisschen verwundert, denn ich habe ein grosses Schulhaus erwartet, so wie ich es gewohnt war von meiner bisherigen Schule. Als wir dann hineinge-hen, sehe ich, dass hier alles sehr modern ist und auch ganz sauber wirkt. Das ist für mich ein wich-tiges Kriterium, denn ich muss mich in einer Schule wohl fühlen.Bevor wir mit dem Gespräch anfangen, zeigt uns Herr Hardegger alle Räume: die Klassenzimmer, die Lernräume, die WCs. Besonders gut gefallen mir die Klassenzimmer, denn sie sind sehr gross und schö

Mir gefällt es an der Schule Zürich Nord sehr gut und ich bin froh, dass ich die Schule gewechselt habe. (Seline, 2. Sek.)

Als ich an die Schule Zürich Nord kam, wusste ich noch nicht, dass alles so viel anders werden wür-de. Die Klassen hier sind kleiner als die, welche ich vorher besuchte. Diese Schule geht auch mehr auf die Probleme der einzelnen Schüler ein und arbeitet konsequent an ihren Schwächen. Die Klassenzim-mer sind moderner, sie haben neue Tische und Stüh-le, jeder hat seinen Platz und seinen eigenen Harrass für sein Schulmaterial. Als ich noch in die öffentliche Volksschule ging, war alles viel anstrengender. Die Lehrer fragten nicht nach den Schwierigkeiten und machten an ihrem Programm ohne zu zögern weiter. Wenn man im Unterricht nicht weiter kam, konnte man nicht nach der Schule fragen, weil es keine Hausaufgabenstun-den gab. Dazu kam, dass einem während einer Prü-fung das Fragen untersagt war. In den Pausen gab es meistens Schlägereien und die Lehrer, welche Pausenaufsicht hatten, waren im Lehrerzimmer am Reden.An der SZN ist alles ganz anders, «professioneller», der Lehrer kommt auf uns Schüler zu, hilft uns bei den Aufgaben und verschwindet nicht gleich wieder nach fünf Minuten. Noch ein Beispiel ist, dass man während einer Prüfung bei Verständnisproblemen den Lehrer fragen darf. Wenn ich jetzt entscheiden müsste, ob ich weiter-hin hier oder ob ich wieder in die alte Schule gehen möchte, wäre meine Entscheidung eindeutig, dass ich in der SZN bleiben würde. (Alex, 3. Sek.)

Als meine Mutter mir erzählte, dass ich an eine Pri-vatschule gehen müsse, gefiel mir dies erst gar nicht. Ich versuchte sie mit allen Mitteln davon abzubrin-gen, doch sie beharrte fest darauf. Dann war es so-weit, die Ferien waren vorbei und ich fuhr mit ge-mischten Gefühlen nach Oerlikon. Da mich das Pech immer verfolgt, hatte mein Zug Verspätung und ich kam schon am ersten Tag unpünktlich. Doch damit nicht genug - alle anderen Schüler hatten etwas, was sie selbst beschreibt, mitgebracht, nur ich nicht, denn meine Mama hatte vergessen, mir den Auftrag auszurichten. Ich liess mir jedoch nichts anmerken und sagte: «Ich wollte ein Bild meines Hundes mit-bringen, habe es aber leider zu Hause vergessen.» Dies kauften mir glücklicherweise alle ab. Am spä-teren Nachmittag zeichneten wir dann gemeinsam

ein grosses Bild. Dabei löste sich meine anfängliche Spannung und ich lernte die neuen Mitschüler bes-ser kennen. Ich verstand mich auf Anhieb mit allen gut und es wurde ein schöner Tag. Als ich schon einige Zeit die Schule Zürich Nord be-suchte und für mich alles schön war, hörte ich über die Sekundarklasse, in die ich gekommen wäre, im-mer mehr Schlechtes, bis sie sogar ganz aufgelöst wurde. Heute bin ich richtig froh, dass ich in die SZN gekommen bin, denn ich bin hier besser geworden, habe Freunde gefunden und habe sogar schon eine Lehrstelle. Was gekommen wäre, wenn ich in der öffentlichen Schule geblieben wäre, möchte ich mir heute gar nicht vorstellen. (Anita, 3. Sek.)

MEIN LIEBLINGSFACH

Es ist nicht ganz wie Mathematik und auch nicht wie Zeichnen. Man schreibt oder malt nicht, aber man hat fast immer einen Bleistift in der Hand. Exaktes Arbeiten ist erforderlich, Genauigkeit ein Muss. Aus-serdem ist eine grosse Konzentration verlangt. Das Fach, das all dies vereint, heisst Geometrie. Auch das Haus, in dem uns dieses und viele andere Fächer gelehrt werden, musste auf diese Weise konstruiert werden. (Martin, 3. Sek.)

Am meisten interessieren mich die Fächer Englisch, Zeichnen und Sport. Ich mag Englisch und möchte die Sprache später fliessend sprechen können. Im Unterricht verstehe ich schon sehr viel und kann die übungen fast immer ohne Probleme lösen. Die englische Sprache ist mir besonders wichtig, weil ich später nach Amerika gehen und mich noch mehr mit dieser Sprache auseinander setzen möchte. In Ame-rika möchte ich auch meinen Traumberuf erlernen. Da ich gerne zeichne und herumexperimentiere, lerne ich zuerst Coiffeuse und danach mache ich Vi-sagistin. Dabei kann man gut seine Fantasie ins Spiel bringen. Ausdauer ist für mich keine grosse Sache, da ich ein sehr sportlicher Typ bin. Im Zeichnungs-unterricht finde ich gut, dass wir verschiedene Tech-niken lernen und mit allen möglichen Materialien arbeiten. Wir bekommen immer wieder ein Thema, das wir dann selber umsetzen müssen. Englisch und Zeichnen sind mir besonders wichtig, weil sie mir in meiner beruflichen Zukunft sehr viel bringen wer-den. (Nadja, 3. Sek.)

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VON STEFANIE (TEXT) UND SCHÜLERINNEN UND SCHÜ-

LERN DER 3. SEK (BILDER)

Man Ray, Untitled 1931 Nadja, Stefanie 2009 Man Ray, Lee Miller 1930 Nadja, Alexandra 2009

Anita, Meret 2009unbekannt, Audrey Hepburn

Man Ray, Joan Mirò 1930 Gregory, Martin 2009

unbekannt, Wine Calley Stefanie, Nadja 2009

Man Ray, Nancy Cunard 1926 Nadja, Nina 2009

Anita, Nadja und Stefanie setzen Alexandra in Szene

Die 3. Sekundarklasse arbeitete im Bildnerischen Gestalten im vergangenen Herbstsemester an in-szenierten Fotografien. Jeder Schüler und jede Schü-lerin musste sich eine Fotografie aussuchen, auf der eine Person dargestellt ist. Dieser Mensch musste dann genau so nachgestellt werden, wie er auf dem Bild gezeigt wird. Die Nachstellung wurde danach fotografiert und mit dem Originalbild verglichen. Das alles geschah in Zweier- oder Dreiergruppen. Bevor wir Schülerinnen und Schüler fotografieren durften, mussten wir eine genaue Bildbeschreibung abgeben. Diese musste folgende Punkte beinhalten:

– eine detaillierte Beschreibung der Person– die Bildkomposition– den Hintergrund– von welchem Fotografen oder Künstler das Bild

stammt

Ich selber wählte eine Fotografie von Man Ray, auf der nur ein Gesichtsausschnitt und eine Hand zu se-hen ist. Zusammen mit meiner Partnerin habe ich die Kamera auf dem Stativ befestigt, das richtige Format eingestellt, einen schwarzen Hintergrund gemacht, und dann haben wir losgelegt. Am schwie-rigsten war, die Hand genau so zu halten, wie es auf dem Foto gezeigt ist, und das Licht und die Dunkel-heit richtig einzustellen.Als mein Bild fertig war, machten wir uns an die Ar-beit von Alexandras Foto. Wir arbeiteten zu fünft.

Eine Person hielt das Licht, die andere legte das Haar in Position, jemand anders hielt das schwarze Tuch und jemand fotografierte. Wir wechselten uns auf den verschiedenen Positionen immer wieder ab, so konnte jeder einmal fotografieren, jeder hielt mal das Licht usw. Alexandra konnte entspannt dalie-gen und sich fotografieren lassen. Sie genoss es so richtig, sich einfach hinzulegen und die anderen ma-chen zu lassen. Da sie auf dem Bild aber nicht lachen durfte, brauchten wir sehr lange, bis wir das perfek-te Foto zustande brachten. Weil nicht bei allen Bildern der Hintergrund schwarz ist, wie zum Beispiel bei Anitas Foto, mussten eini-ge von uns den Hintergrund selber gestalten. Dies machten wir mit den verschiedensten Farben, die uns Frau Weber zur Verfügung stellte. Da wir es sehr lustig hatten, landete die Farbe nicht nur auf dem Papier, sondern auch auf unserer Kleidung oder im Gesicht. Anitas Foto ist auch eins von den wenigen, das farbig ist. Das hiess für uns natürlich, dass wir noch genauer auf die Lichtverhältnisse schauen mussten als bei einem Schwarz-Weiss-Bild. Der Blick und die Körperhaltung waren am schwierigsten dar-zustellen. Da wir aber ein gutes Team waren und uns gut verstanden, war das kein Problem für uns, und wir hatten eine schöne Zeit zusammen, in der man sich nebenbei auch vom Alltagsstress entspannen konnte.Wie die Arbeit bei den Jungs ging, kann ich nicht ge-nau sagen, da ich nicht dabei war. Ich denke aber, sie hatten genau so viel Spass wie wir Mädchen. Das hat man ihnen angesehen, und wenn man ei-nen kurzen Blick ins Zimmer wagte, sah man, dass auch bei ihnen sehr gute Bilder entstanden. Ich war überrascht, wie sie das hinkriegten, ich hätte nie ge-dacht, dass auch ihre Fotografien so gut herauskom-men würden.Einer Gruppe mit ungefähr fünf Personen kann ich diese Arbeit sehr empfehlen, aber ich denke, mehr Leute sollten es nicht sein. Ich habe selber in einer Fünfergruppe gearbeitet und einmal auch nur mit einer Kollegin allein. Zu zweit kann es auch lustig sein, aber zu fünft ist man lockerer, als wenn man die alleinige Verantwortung für das Foto trägt.Ehrlich gesagt hatte ich am Anfange keine Lust auf diese Arbeit, und ich denke, dass ich nicht die einzige war. Aber jetzt, im Nachhinein, kann ich sagen: «Das würde ich jederzeit gerne wieder tun!»

Alltag und Unterricht

Inszenierte Fotografie

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1. KAPITEL (aus dem Romanmanuskript)

Der Tag fängt reichlich beschissen an, nämlich zu früh. Ich habe kaum geschlafen. Müde wanke ich zur Schule. Dort warten einige Kollegen, bis sich die Türe öffnet. Dazu muss man wissen, dass unsere topmoderne Schule über ein computerprogrammiertes Schloss verfügt. Um Punkt zehn vor acht ist es soweit, wir dürfen rein. Wir schlurfen ins Klassenzimmer.Meine Kollegin, Fabienne, macht noch einen Abstecher ins Zimmer der sechsten Klasse, weil sie von Lea eine CD zurückholen will, die sie ihr ausgeliehen hat. Plötzlich höre ich einen hohen Schrei und eile ebenfalls ins Sechstklass-zimmer. Dort sehe ich Fabienne, wie sie erschrocken vor Leas Bank steht, die Hände vor den Mund geschlagen...

gehalten werden. Und schliesslich wollte die in den Klassen geleistete Arbeit auch gewürdigt und ver-dankt werden.Der Lohn der Expertengruppe bestand darin, als ers-te die neuen Textteile zu Gesicht zu bekommen. Mit Spannung erwarteten wir jeweils die Umsetzungen unserer Ideen, und nicht selten waren wir über-rascht, welche Wendungen der Krimi nahm. Mehr als einmal wurde der Täter gewechselt, ja einmal war überhaupt nicht mehr klar, ob überhaupt ein Verbrechen begangen worden war oder nicht.Nun wird der Krimi – ein Titel fehlt noch – im Bild-nerischen Gestalten weiter verarbeitet, bevor er im Frühjahr publiziert wird. Wir freuen uns, wenn Sie zahlreich zur Vernissage kommen können, eine Ein-ladung wird noch folgen. Auch interessieren sich zwei Schülerinnen aus der dritten Sekundarklasse im Rahmen der persönlichen Abschlussarbeit für eine filmische Umsetzung des Krimis. Das kann ja spannend werden!

VON MIRIAM EICHENBERGER, KLASSENLEHRERIN 1. SEK.

«Einen Roman mit allen Schülerinnen und Schülern der Schule Zürich Nord schreiben, gemeinsam etwas Grosses schaffen, Texte einem Publikum eröffnen, Schreiben zum Thema machen, schreiben als Tech-nik und Handwerk erproben und vertiefen» – was als Zielformulierung so klar und unmissverständlich daherkommt, sieht aus der Sicht der Kinder und Ju-gendlichen schon ganz anders aus: «Erfinden, über-arbeiten, Schriftsteller sein, zusammenfügen, strei-chen, diskutieren, ergänzen, kritisieren, fantasieren, sich anpassen müssen, weiter ausbauen, Ideen sam-meln, verteidigen, hinterfragen, weiterentwickeln, Inputs geben, Fragen beantworten, Lösungen fin-den...»Im letzten halben Jahr entstand an unserer Schule ein Krimi. Eine Expertengruppe, bestehend aus ei-nem oder zwei Vertretern jeder Klasse (ausgenom-men der 3. Sek.), erfand unter meiner Leitung die Figuren und den Anfang einer Geschichte.Von nun an weilte der Krimi jeweils zwei bis drei Wochen in einer Klasse. Dort wurde gemeinsam der Plot weiterentwickelt, Textvorschläge wurden entworfen, zusammengefügt, wieder verworfen, bis der Krimi aus der Hand gegeben werden musste und wieder zur Expertengruppe kam. Diese fungier-te als Kontroll- und Weiterentwicklungsinstanz. Wi-dersprach sich der Text an einer Stelle? Wurde einer Figur plötzlich eine ganz andere Persönlichkeit zuge-schrieben? Wurden wichtige Details vernachlässigt? Erkannte jemand trotz absoluter Dunkelheit die Ge-sichtszüge einer anderen Person? Diese und andere Probleme lösten wir in unseren Sitzungen, die leider immer viel zu kurz waren. Gleichzeitig oblag es näm-lich der Expertengruppe, der nächsten Klasse wieder eine gute Ausgangsbasis zu bieten. Weiterführende Ideen und Fragen mussten gefunden, Textaufträge und möglicherweise problematische Stellen fest-

60 Schüler schreiben einen Krimi

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An einem Donnerstag im Dezember fahren wir ins Fotomuseum Winterthur. Als wir dort ankommen, werden wir von Frau Madani begrüsst, die sich als unsere Museumsführerin herausstellt. Sie erzählt uns zuerst etwas über die Ausstellung und gibt uns eine Einführung zum Künstler, bevor sie uns in den ersten Ausstellungsraum führt. Bei den Bildern han-delt es sich um Fotografien von Christian Vogt, ei-nem in der Schweiz sehr bekannten Fotografen. Die Ausstellung heisst «Today I’ve been you». Der Raum, in dem wir uns nun befinden, ist nicht allzu gross und hat weisse Wände. Die Bilder sind nicht hinter einer Scheibe und es gibt auch keine Absperrung. Es sind grossformatige Fotos von Körperstellen, auf die ein Spruch oder eine Weisheit gestempelt ist. Diese Stellen sind so stark vergrössert, dass man alle Ein-zelheiten der Haut erkennen kann. So gibt es zum Beispiel Bilder von Handflächen, bei denen man jede Linie als breite Bahn sieht. Die Stimmung im Raum ist gemischt. Die einen zei-gen sich interessiert, die anderen stehen eher etwas gelangweilt beieinander und tuscheln. Die Führerin geht mit uns die Bilder einzeln durch, ebenso die Sprüche, die darauf stehen. Die meisten Sätze sind englisch, jedoch gibt es auch welche in Deutsch. Mein Lieblingsspruch ist: «The pity is not when we don’t understand but if we don’t understand that we don’t understand». «Die Bilder haben etwas Eingesperrtes», findet die Führerin. Dem stimmen die meisten Schülerinnen und Schüler zu, denn die Stempel auf der Haut und das Schwarz-Weiss erin-nern uns an ein Gefängnis.Dann geht es weiter in den zweiten Raum. Hier sind die Bilder anders. Es hat Fotos von Tieren, Ne-bellandschaften und Wäldern. In einer Vitrine der Wand entlang liegen mehrere kleinere Bilder. Alle sind schwarz-weiss, wie schon im ersten Raum. Den zweiten Raum finde ich nicht so interessant wie den ersten. Im dritten Raum sind die Fotos farbig. Nun sind auch Menschen abgebildet. Ein Bild macht mir besonders Eindruck. Es ist eine Fotografie von einem Mädchen vor einem Baum oder Busch. Sie hält einen kleinen Hasen mit roten Augen in der Hand. Es sieht aus, als würde das Mädchen ihn schütteln.

Die Führerin fragt uns, welche Wörter uns spontan zu den Bildern in den Sinn kommen. Es fallen Wör-ter wie Blumen, Grün, Frau, Farben, Schönheit, und wir diskutieren und urteilen über die Bilder. Einige finden die Kunst gut, andere nicht. Manchen gefällt es, dass die Fotos gestellt sind, anderen sagt dies weniger zu.Mir persönlich gefällt der erste Raum am besten. Die Idee, auf Körperstellen Sprüche zu stempeln und diese zu fotografieren, finde ich interessant. Und die Sätze haben mich, obwohl oder vielleicht auch weil sie oft unlogisch tönen, zum Denken angeregt.

DIE 2. UND 3. SEK. BESUCHT DIE AUSSTELLUNG TODAy I

HAVE BEEN yOU VON CHRISTIAN VOGT IN DER FOTOSTIF-

TUNG WINTERTHUR

BERICHT VON LESLIE, 2. SEK.

ZEICHNUNG VON ANITA, 3. SEK.

Vincent van Gogh, Selbstbildnis, 1888 Eric, 2009 Fotografie Regula Weber

VON TOBIAS, JAN UND ERIC (TEXTE) UND ALLEN SCHÜLERN

DER 6. KLASSE (FOTOGRAFIEN)

Wir haben gemalte Porträts von bekannten Künst-lern wie zum Beispiel Vincent van Gogh, Giovanni Giacometti oder Paul Cézanne ausgesucht, sie ge-nau angeschaut und überlegt, wie wir sie nachstel-len könnten. In Zweierteams haben wir danach un-sere Porträts inszeniert. Wir haben alles Mögliche benutzt, um uns zu verkleiden und darzustellen. Nachdem wir mit Watte, Schafswolle und verschie-denen Materialien die Bilder nachgestellt hatten, fotografierten wir uns gegenseitig. Als alle Bilder fertig waren, haben wir sie uns noch einmal ange-schaut und fanden, dass sie uns sehr gut gelungen waren.

Ich habe das Bild von Paul Cézanne ausgesucht, weil ich glaube, dass es zu mir passt. Auf dem Bild sitzt ein Junge mit Hemd, Weste und einer blauen Hose. Er schaut ins Leere. Vor ihm liegt ein unbeschrie-benes Blatt. Seine Arme hat er abgestützt. Viel-leicht denkt er gerade nach, was er schreiben soll. Er scheint eher aus einer vornehmeren Familie zu stammen. Es war sehr schwierig, dieses Bild nach-zustellen. Wir brauchten zwei Kisten, die schwer zu finden waren, wie auch verschiedene andere Mate-rialien. Die Körperhaltung hinzukriegen, war eben-falls anspruchsvoll.

Um Vincent van Goghs orangen Bart nachzustel-len, habe ich zuerst einen Draht genommen und daran orange Schafswolle befestigt. Dann habe ich das Gleiche nochmals kleiner für den Schnauz-bart gemacht und an beiden Drahtenden Haken geformt. Den grösseren Bart hängte ich an meine Ohren, wie eine Brille, nur dass der Bart sich jetzt am Kinn befand und nicht auf der Nase. Den kleine-ren Schnauzbart befestigte ich am grösseren Bart. Schliesslich bastelte ich aus Pappe noch eine Palet-te, in die ich ganz vorne ein kleines Loch geschnitten habe. Dann nahm ich vier Pinsel in die rechte Hand und nahm die konzentrierte Haltung von Vincent van Gogh ein. Van Gogh hat nichts anderes als seine Arbeit im Blickfeld und im Kopf.

Paul Cézanne, Knabe mit roter Weste Jan, 2009

Nicolas, 2009Giovanni Giacometti, Alberto, 1921

Tableaux vivantsAktivitäten und Projekte

Gestempelte Haut

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Wald ruft, so tönt es zurück.Fühlen Sie sich wohl, wenn Sie die Uniform tragen? Wurden Sie auch schon angepöbelt?Ich bin zwar in der Regel in zivil gekleidet, aber ichhabe keine Mühe, die Uniform zu tragen. Es kommt immer wieder vor, dass wir angepöbelt oder gar an-gespuckt werden. Aber das lassen wir uns nicht ge-fallen, da reagieren wir dann schon entsprechend.Wie oft müssen Sie pro Woche ausrücken und wo sind Ihre wichtigsten Einsatzorte?Es kommt pro Woche etwa zu einer Verhaftung. Aber zu unserer Aufgabe gehört auch der Personen-schutz. Zum Beispiel gab es ein grosses Aufgebot, als im letzten September der russische Präsident zu uns in die Schweiz kam. Da haben in Bassersdorf, von wo aus Dmitri Medwedew mit der Bahn nach Bern fuhr, unsere Präzisionsschützen sich auf den Dächern po-sitioniert. Pro Jahr haben wir etwa 250 Einsätze. Die-se finden vorwiegend im Kanton Zürich statt, bei Be-darf unterstützen wir jedoch auch andere Kantone.Hatten Sie schon einmal Mitleid mit einem Täter?Ja, das gab es auch, zum Beispiel, als die offene Dro-genszene am Platzspitz noch existierte. Im Landes-museumspark hinter dem Hauptbahnhof gab es damals 200 bis 300 Drogenabhängige. Da sah ich Menschen, die an ihrem Körper keine Stelle mehr fanden, wo sie sich ihren nächsten Schuss setzen konnten, so dass sie sich die Droge schliesslich zwi-schen zwei Zehen spritzen «mussten». Als Süchtiger ist man nicht mehr sich selber, man ist nur noch von der Sucht beherrscht. Es kam immer wieder vor, dass jemand am Boden lag und sich nicht mehr rührte, und anstatt dass die anderen Hilfe geholt hätten, ha-ben sie ihn ausgenommen.Was denken Sie über die Jugendkriminalität?Mit diesem Thema hatte ich zu tun, als ich noch Kreischef in Dübendorf war. Damals waren gerade Happy-Slapping-Fälle aktuell. Gewalttätigkeiten gab es schon früher, aber mit den Computerspielen und gewissen Fernsehsendungen hat sich das Problem verschärft. In der virtuellen Welt stehen die Leute

nach den schlimmsten Angriffen einfach wieder auf und sind unbeschadet. In Wirklichkeit können die Folgen aber extrem schlimm sein. Haben Sie selber als Jugendlicher auch einmal etwas Illegales gemacht? Kamen Sie selber einmal in Kon-takt mit der Polizei?Ich habe als Jugendlicher an meinem Töffli herum-gebastelt, da lief es nachher 35 Stundenkilometer. Mit der Polizei hatte ich aber nur zu tun, wenn es eine allgemeine Kontrolle gab.Sind Sie glücklich mit Ihrem Leben? Würden Sie ger-ne etwas in Ihrem Berufsleben ändern?Ich habe einen äusserst spannenden Job. Auch nach 22 Jahren habe ich noch total «de Plausch» daran. Was ich ändern würde? Weil es zu wenig Polizisten gibt, müssen wir viel überzeit machen, müssen oft nachts und am Wochenende arbeiten. Da kommt leider das Privatleben manchmal zu kurz. Gut wäre es, wenn wir den Bürgern klar machen könnten, dass wir Polizisten die Leute nicht plagen, sondern dass wir ihnen helfen wollen. Es wäre mein Wusch, dass sich das Bild, das die Bevölkerung von der Poli-zei hat, bessern würde.

DER VATER VON SELINA (1. SEK. AN DER SZN) IST CHEF DES

SICHERHEITSDIENSTES DER KANTONSPOLIZEI ZüRICH. AM

10. DEZEMBER 2009 KONNTEN DIE «RASENDEN REPOR-

TER» IHN INTERVIEWEN.

Wollten Sie als Kind schon diesen Beruf ausüben?Ja, es war schon immer mein Kindheitstraum. Als 1969 die Mondlandung war, dachte ich zwischen-zeitlich auch daran, Astronaut zu werden, aber das hätte ich in der Schweiz nicht gut verwirklichen kön-nen. Polizist zu werden, das war möglich. Nach der Sek. habe ich zuerst eine Automechanikerlehre ge-macht, anschliessend war ich lange im Militär. 1987 begann ich dann mit der Polizeischule und seither arbeite ich in diesem Beruf.Sie sind ja Chef von «Diamant». Was ist das genau und woher kommt eigentlich dieser Name? «Diamant» ist eine Sondereinheit der Kantonspo-lizei. Der Name ist seit 15 Jahren aktuell. Alle Son-dergruppen haben spezielle Namen. Damit will man deklarieren, dass es sich um etwas Spezielles han-delt. Einige Sondereinheiten anderer Kantone sind nach einem Tier benannt, zum Beispiel «Luchs» oder «Skorpion». Der Name «Meerschweinchen» wäre natürlich nicht sinnvoll. Die Benennung soll etwas aussagen. Bei Diamant ist uns wichtig, dass er hart und geschliffen ist. Wenn wir Leute für unsere Grup-pe ausbilden, sagen wir jeweils, dass wir aus Kiesel-steinen Diamanten machen würden.Was sind Ihre wichtigsten Erfahrungen, seit Sie bei «Diamant» arbeiten? Meine bedeutendsten Erfahrungen haben mit dem Wort zu tun. Unser wichtigstes Werkzeug ist nicht die Waffe, sondern das Wort. Zum Beispiel gab es den Fall, dass sich ein Mann in seiner Wohnung ver-schanzte und aus dem Fenster schoss. Wir wurden gerufen, um ihn herauszuholen. Wenn jemand sich weigert, die Tür zu öffnen, stellt sich die Frage, wie wir ihn herausbekommen. Wir hätten natürlich die Tür sprengen können. Aber das machen wir erst dann, wenn wir keine anderen Mittel mehr haben. Zuerst geht es immer darum, mit den Leuten zu sprechen. Wir versuchten also alles, um ihn zu über-zeugen, dass er die Türe aufschliesst und die Waffe herausgibt. In jenem Falle haben wir acht Stunden mit dem Mann verhandelt, bis wir Erfolg hatten. Mit Sprechen konnten wir das Problem lösen.In solchen Fällen ist es uns auch erlaubt, dass wir mit List vorgehen. Wir können uns zum Beispiel als Piz-zakurier oder als Postboten ausgeben. Das alles ist besser als mit Gewalt vorzugehen.

Waren Sie schon einmal bei einer Schiesserei dabei?Ich selber musste noch nie auf jemanden schiessen, aber ich war schon dabei, wenn geschossen wurde.Was war das Schlimmste, was Sie je gesehen oder erlebt haben? Die schlimmsten Situationen sind, wenn ein Kind tödlich verunglückt ist oder ein Jugendlicher Sui-zid begangen hat und wir dies den Eltern mitteilen müssen. Eines meiner schrecklichsten Erlebnisse geht auf die Zeit zurück, als ich noch bei der Regio-nalpolizei arbeitete. Eine Erstklässlerin wurde beim überqueren der Strasse auf eine furchtbare Weise von einem Auto angefahren und starb dabei. Als wir kamen, mussten wir alles zusammenlesen: den Schultheck und dessen Inhalt, die Hefte, die Zeich-nungen des Kindes usw. Da kam gerade die Mutter des Mädchens. Sie war natürlich total entsetzt und war nicht mehr zu beruhigen. Solche Situationen ge-hen einem sehr nahe. Aber man bekommt mit der Zeit schon eine etwas härtere Haut.Haben Sie manchmal Angst um Ihr Leben?Grundsätzlich muss man sagen: Die Angst ist ein gu-ter Ratgeber. Oder vielleicht müsste man besser von Respekt sprechen. Wir müssen in unseren übungen oft stark an die Grenzen gehen, da geht es darum, dass wir unseren Kopf brauchen und sehr vorsichtig sind. Zum Beispiel wenn wir uns von hohen Häusern oder Hubschraubern abseilen, dann schlucke ich je-weils auch zuerst leer und vergewissere mich, ob ich gut abgesichert bin. Immerhin sind wir mit unserer Ausrüstung 30 Kilogramm schwerer als normal.Wie haben Sie sich gefühlt, als Sie den ersten Fall ab-geschlossen hatten?Wenn wir einen Fall mit einer Verhaftung abschlies-sen können, ist das schon ein gutes Gefühl.Was machen Sie am liebsten?Arbeiten! - Seit drei Jahren bin ich Dienstchef der Sondergruppe «Diamant». Was mir hier sehr gefällt, ist der Teamgeist unserer Gruppe. Wir schauen für-einander und haben auch den Anspruch, anständig mit den Leuten umzugehen, denn wie man in den

Die «Rasenden Reporter»

Kontakte und Menschen

Polizeivisite an der SZN

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RUTH WALDBURGER IST DIE MUTTER VON NIZA LOU, EINER

2. SEK.-SCHüLERIN DER SZN. SIE IST ABER AUCH INHABE-

RIN EINER DER GRöSSTEN FILMPRODUKTIONSGESELL-

SCHAFTEN DER SCHWEIZ, DER FIRMA «VEGA FILM». IM ALL-

GEMEINEN SCHEUT FRAU WALDBURGER INTERVIEWS VON

MEDIENLEUTEN, ABER AM 28. JANUAR 2010 HAT SIE SICH

DEN FRAGEN DER «RASENDEN REPORTER» GESTELLT.

Frau Waldburger, war es schon als Kind Ihr Traum, einmal im Filmbereich zu arbeiten?Nein, überhaupt nicht. Ich würde auch allen abra-ten, Filmproduzentin zu werden, denn es ist ein sehr harter Job.Hatten Sie andere Berufswünsche?Ich wusste als Jugendliche nicht recht, was ich wer-den sollte. Journalismus hat mich interessiert. Aber schlussendlich hat die Liebe das Berufsleben be-stimmt...Wie sind Sie dann Filmproduzentin geworden?Ich habe nach der Schule zuerst an der Hochschule St. Gallen eine KV-Lehre gemacht und anschliessend an verschiedenen Stellen als Sekretärin gearbeitet, unter anderem beim Schweizer Fernsehen. Doch mit 27 entschloss ich mich, etwas Neues zu machen. Ich habe einen Job als Volontärin auf dem Film «Messi-dor» von Alain Tanner angenommen, da war ich für 800 Franken als «gang mer go...» tätig, musste für die Leute Kaffee machen und solche Sachen. Es war der unterste Job, den man haben konnte. Solche Leu-te waren früher gar nicht bezahlt. Dann wurde ich befördert zur Aufnahmeleiterin, habe das Licht auf-gestellt, alles geregelt bezüglich Essen, Hotels und andere organisatorische Aufgaben, und schliesslich wurde ich Produktionsleiterin, das heisst Chefin der Equipe. Das habe ich für mehrere Filme gemacht. Dann wollte ich die werden, die wirklich alles ent-scheidet, und so wurde ich Produzentin.Waren Sie ein zielstrebiges Kind? Welches war als Schülerin Ihr Lieblingsfach?Nein, zielstrebig war ich nicht, aber ich kam relativ

leicht durch die Schule, ich habe nur selten Aufgaben gemacht. Mich interessierten – ausser Geometrie – alle Fächer. Ich war immer die zweitbeste der Klasse. Die Gescheiteste ist ärztin geworden. Ich habe ne-ben der Schule viel gearbeitet. Mein Vater war Fo-tograf und ich habe ihm oft geholfen, zum Beispiel in der Dunkelkammer. Eigentlich wollte ich dann ins Gymi gehen, doch ich bestand die Aufnahmeprü-fung nicht, denn ich hatte riesige Prüfungsangst. Da habe ich zum ersten Mal gemerkt, dass man für die Schule arbeiten müsste.Was haben Sie in der Schule fürs Leben gelernt?Eben vor allem dies: dass man lernen muss. Aber auch, dass Freundschaften sehr wichtig sind, dass man für einander da ist, einander schaut und sich gegenseitig unterstützt.Wie haben Sie Ihre Kindheit verbracht und an wel-ches Erlebnis können Sie sich am besten erinnern?Ich bin in Herisau im Kanton Appenzell Ausserrho-den aufgewachsen. Meine Eltern waren beide Fo-tografen, auch mein Bruder und meine Schwester sind es geworden. Positive Erinnerungen habe ich vor allem an Freundschaften, an den Jahrmarkt, an Erlebnisse im Sport. Ich habe viel Eiskunstlauf und Leichtathletik gemacht. Eine negative Erinnerung ist, dass ich in der Schule von den Buben gehänselt wur-de, weil ich eine Brille trug. Sie sagten jeweils: «Mein letzter Wille, eine Frau mit Brille.»Heute produzieren Sie Filme. Welche Fähigkeiten muss man dazu haben und worin besteht die Arbeit einer Filmproduzentin? Während der Regisseur vor allem grosse künstleri-sche Fähigkeiten haben muss, braucht man als Pro-duzent in vielen Gebieten viele kleine Fähigkeiten: Man muss mit Menschen auskommen, Konflikte schlichten können, künstlerisch und menschlich gut funktionieren. Ich musste auch schon Schauspie-ler entlassen, weil wir merkten, dass es die falsche Besetzung ist. Auch mit Geld muss man umgehen können, denn das Budget muss eingehalten werden. Als Filmproduzentin bin ich verantwortlich für den ganzen Film. Entweder gelangt ein Regisseur mit einem Vorschlag an mich oder ich habe selber eine Idee für einen Film und suche mir einen Regisseur dafür. Am Anfang schreibt man ein Treatment, das etwa zwanzig bis vierzig Seiten umfasst, danach eine ausführlichere Version, das eigentliche Drehbuch. Dann beginnt die Suche nach Mitarbeitern.Einmal wurde mir ein Drehbuch vorgelegt, das ich ablehnte, weil ich es überhaupt nicht lustig fand:

«Drei Männer und ein Baby». Es wurde dann von einem anderen Produzenten übernommen und ein riesiger Erfolg. Aber als ich das Drehbuch von «Les Choristes» las, fand ich es gleich eine super Ge-schichte und ich wusste: das verhebet.Wann haben Sie Ihren ersten Film produziert und wie viele sind es seither?Vor 25 Jahren entstand der erste. Ich habe ihn mit meinem damaligen Mann gemacht. Insgesamt pro-duzierte ich schon über 70 Filme, davon 40, für die ich alleine zuständig war.Welches war Ihr bester und erfolgreichster Film?Das kann ich nicht sagen. Das Ziel ist jedes Mal, ei-nen guten Film zu machen, einer, der nicht unter-geht in der Filmgeschichte.Gehen Sie oft ins Kino oder ins Theater?Ich besuche eigentlich gerne Theatervorstellungen, aber ich tu es wegen meiner Tochter Niza fast nie, denn ich möchte lieber Sachen mit ihr unterneh-men. Ins Kino gehe ich nur, wenn ich nicht gerade an einer eigenen Produktion bin. Sonst lenkt es mich ab, oder wenn es ein super Film ist, entmutigt es mich.Wie viele Stunden arbeiten Sie pro Tag und wie er-holen Sie sich von der Arbeit?Früher habe ich täglich viele Stunden gearbeitet, aber heute – vor allem seit ich meine Tochter habe – sind es nicht mehr viele. Ich arbeite sehr effizient und habe gute Mitarbeiter. Erholen kann ich mich am besten beim Kochen, es entspannt mich am meisten. Ich koche sehr gerne für Freunde, habe oft Gäste. Es kam auch schon vor, dass sie bereits vor der Tür standen, wenn ich nach Hause kam.Was war Ihr schönstes Erlebnis im Beruf, welches privat?Als Jean-Luc Godard mich anrief und fragte, ob ich auf einem Film als Produktionsleiterin arbeiten möchte, das war etwas vom Schönsten in meiner beruflichen Tätigkeit. Godard ist einer der grössten Filmemacher aller Zeiten. Jetzt arbeite ich schon zwanzig Jahre lang mit ihm zusammen.

Privat gehört meine Tochter zu einem der schönsten Erlebnissen.Sind Sie beruflich viel unterwegs? Haben Sie da manchmal auch Heimweh?Früher war ich oft weg, zum Beispiel in New york. Ich flog am Montag hin und am Mittwoch zurück. Das war körperlich sehr anstrengend, aber Heimweh hatte ich nie, da ich ja nicht lange fort blieb. Seit ich Niza habe, konzentriere ich mich aber auf Europa.Haben Sie schon einmal daran gedacht, Ihren Beruf zu wechseln?Ja, das habe ich mir schon mindestens hundert Mal überlegt! Es ist ein extrem schwieriger Job. Aber die Frage ist, was ich sonst machen würde. Ich kann nichts anderes, und Journalistin kann ich jetzt wohl nicht mehr werden. Ausserdem ist am nächsten Tag jeweils wieder alles vorbei und ich mache mir keine solchen Gedanken mehr. Sind Sie zur Zeit glücklich? Oder was fehlt noch zum Glück?Einmal bin ich glücklich, einmal nicht – wie ihr auch. Gut ist, dass ich am Abend abstellen kann. Sehr glücklich wäre ich, wenn ich an den Internationalen Filmfestspielen von Cannes die Goldene Palme er-halten würde.Was mögen Sie an anderen Menschen besonders?Humor, Ehrlichkeit, Offenheit, Herzlichkeit und Charme.Welches sind Ihre Empfehlungen an uns für ein er-folgreiches Leben?Seinen Gefühlen folgen; auf sich selbst hören; spü-ren, worauf man Lust hat; sagen, was man denkt; nicht gleich aufgeben, auch wenn einem etwas nicht gerade gelingt; an sich selber glauben; stur bleiben.

Die Starproduzentin aus derProvinz

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VON STEFANIE, 3. SEK.

An der Schule Zürich Nord sieht man immer jeman-den, der ein Lachen im Gesicht trägt, die Stimmung ist nie im Keller. Sogar die Lehrer sind die meiste Zeit gut drauf. Freundschaft ist hier ein grosses Thema. Wenn jemand neu an die Schule kommt, wird er/sie gleich aufgenommen. Das habe ich selber gemerkt, als ich hier neu war. Ich habe mich sofort wohl ge-fühlt und schnell Freundschaften geknüpft. Das Ver-hältnis zu den Klassenkameraden ist hier anders als in der Volksschule, da die Klassen viel kleiner sind. Auch die Schüler der anderen Klassen kann man viel besser kennen lernen. Weil die Lehrer in einer kleinen Klasse mehr Zeit haben für den einzelnen, haben die Schülerinnen und Schüler an der SZN ein besseres Verhältnis zu ihnen. Auch unter uns gibt es kleinere Gruppen, aber im Notfall halten alle zusam-men. Man wird hier so angenommen, wie man ist, und kann so sein, wie man will. Wenn man mal sein Herz ausschütten will, hat an der Schule Zürich Nord immer jemand ein offenes Ohr. Wenn ich manchmal die Mitschüler in der Pause beobachte, bin ich sehr froh, hier zu sein. überall, wo man hinschaut, sieht man strahlende Gesichter: Jungs, die gerade wieder mal einen Freundschaftskampf austragen, beste Freundinnen, die sich drücken, irgendwo ein ver-liebtes Paar. Das klingt jetzt wahrscheinlich wie eine Märchenschule, aber dies ist auch die SZN nicht. Es gibt sicher auch Nachteile an der Schule Zürich Nord, die sind aber so klein, dass man sie beinahe nicht bemerkt.

VON CHRISTINA, 2. SEK.

Am ersten Schultag an der Schule Zürich Nord sah ich sie zum ersten Mal. Schon nach nur fünf Minuten verstanden wir uns so prächtig, als würden wir uns seit Jahren kennen. Unser Plätzchen ist der Turm auf dem Oerliker Park – wenn wir traurig oder wütend sind, verbringen wir unsere Pause immer dort oben. Ich habe ihr von Anfang an vertraut. Sie kennt mei-ne Reaktionen in- und auswendig, und ich ihre. Wir raufen uns manchmal, obwohl wir uns lieb haben. Manchmal bin ich auch ein bisschen fies ihr gegen-über, aber sie nimmt es mir nie übel, da sie weiss, wie ich ticke. Wenn ich besorgt bin, gehe ich immer zu ihr. Wenn es ihr nicht gut geht, zerreisst es mir beinahe das Herz. Ich kann sie fast nicht weinen se-hen, ohne mitzuweinen. Wir kennen uns so gut, dass es nur einen Blick braucht, um uns zu verstehen. Bei ihr zu Hause ist ständig Lachen, Prügeln, Essen und Schlafen angesagt. Ich habe sie sehr lieb, sie ist mein kleiner Engel. Eine solche Freundschaft hatte ich erst selten. Sie ist für mich die Nummer eins, sie, meine Freundin Julia. Ich danke ihr für alles!

Gedachtes und Gefühltes

«Freundschaft ist hier ein grosses Thema»

ZÜRICH NORD ENTDECKEN

Der Wettbewerb zum NORDpunkt-Bilderrätsel: Wo und was ist das? Wie gut kennst du Zürich Nord? Sende deine Lösung mit dem Betreff «NORDpunkt-Bilderrätsel» bis spätestens 31. März 2010 an die Mailadresse [email protected]. Bei mehreren richtigen Antworten bestimmt das Los den Sieger/die Siegerin. Gewinn: ein Kinogutschein.

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