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64. Peter Qrierr: Botir iiber Benridindiralforiinre. (Eingegangen am 7. Februar; verl. in der Sitrung von Hm. A. Pinner.) (SO3 H)9 entsteht, wenn Benridin (me Aeobencol ), mit der doppelten Menge rauchender SchwefelsBure eine kuree Zeit in einem Oelbade aof etwa 170° er- hiut w i d Man reinigt eie durch mehrmaligee Aneiehen mit heieeem Warner, Aaf liieen in verdiinntem Ammoniak und Wiederanefiillen mit Salzsiiure. Sollte eie noch etwm gefiirbt erecheinen, 80 miieeen die letzteren Operationen noch ein- oder eweimal wiederholt werden. Die Beneidindieulfoeiinre kryetallisirt in sehr kleinen, weieeen, in der Regel nicht gat auegebildeten, meiet viereeitigen Bliittchen, die kein Kryetallwaeaer enthalten und welche eelbst in kochendem Wasser nur sehr wenig and in Alkohol und Aether fast gar nicht liielich sind. Beim Erhitzen dereelben in einer Probirr6hre tritt Verkohlung ein nnter Entwicklung eines Qerucba nach echwefliger Siiore. Sie iet fast gane geachmacklos. Selbet ihre eehr verdiinnten wberigen Lijsongen werden, wie diejenigen dea Benzidins, durch Zueatz von Bromwarner, echon grin gefgrbt, welche Fhbung aber beim Erhitren wieder verschwindet. Die Benridindieulfoeiiure C, 9 H6 (N Beneidindisulfoeaures Barynm. Ee tritt in ewei Formen auf, die durch eine Verschiedenheit im Kryetallwaeeergehalt bedingt eind. Beim Iangsamen Kryetallieiren an8 Wasser, in welchem ee in der Siedhitze ziemlich leicht liidiuh iet, echieset BB in diinnen, gliineend weissen, vier- bis eecheeeitigen Bliittchen an, welche die Zneemmenaeteung Cly H6 (N H9)a (SO,), Ba + 5 H, 0 haben; kocbt man dagegen dae vorher dorch Erhitsen anf 150° ent- wiieeerte Sale mit einer eur Liieung unzureicbenden Menge W w e r , 80 verwandelt es eich in karze, dicke Nadeln, denen die Formel C~9H~(NH9)y(SO~)g Ba + 2 H,O eukommt. Baryum- und Kryetallwaeeerbeetimmang der Bliittchen: Berechnet Gefnnden - - c19 H6 (NH9)9 (so,), 342 Be 137 28.60 28.42 5 H90 108 18.40 18.28 479 587 -- Kryetrllwaeserbeetimmang der Nadeln: Berechnet Gefunden - C19H6(NH9)9(S08)9B~ 479 - 2H9O 36 6.99 7.17 515

Notiz über Benzidindisulfosäure

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Page 1: Notiz über Benzidindisulfosäure

64. Peter Qrierr: Botir iiber Benridindiralforiinre. (Eingegangen am 7. Februar; verl. in der Sitrung von Hm. A. Pinner.)

(SO3 H)9 entsteht, wenn Benridin ( m e Aeobencol ), mit der doppelten Menge rauchender SchwefelsBure eine kuree Zeit in einem Oelbade aof etwa 170° er- hiut w i d Man reinigt eie durch mehrmaligee Aneiehen mit heieeem Warner, Aaf liieen in verdiinntem Ammoniak und Wiederanefiillen mit Salzsiiure. Sollte eie noch etwm gefiirbt erecheinen, 80 miieeen die letzteren Operationen noch ein- oder eweimal wiederholt werden.

Die Beneidindieulfoeiinre kryetallisirt in sehr kleinen, weieeen, in der Regel nicht gat auegebildeten, meiet viereeitigen Bliittchen, die kein Kryetallwaeaer enthalten und welche eelbst in kochendem Wasser nur sehr wenig and in Alkohol und Aether fast gar nicht liielich sind. Beim Erhitzen dereelben in einer Probirr6hre tritt Verkohlung ein nnter Entwicklung eines Qerucba nach echwefliger Siiore. Sie iet fast gane geachmacklos. Selbet ihre eehr verdiinnten wberigen Lijsongen werden, wie diejenigen dea Benzidins, durch Zueatz von Bromwarner, echon grin gefgrbt, welche Fhbung aber beim Erhitren wieder verschwindet.

Die Benridindieulfoeiiure C, 9 H6 (N

Bene id ind i su l foeaures Barynm. Ee tritt in ewei Formen auf, die durch eine Verschiedenheit im

Kryetallwaeeergehalt bedingt eind. Beim Iangsamen Kryetallieiren an8 Wasser, in welchem ee in der Siedhitze ziemlich leicht liidiuh iet, echieset BB in diinnen, gliineend weissen, vier- bis eecheeeitigen Bliittchen an, welche die Zneemmenaeteung Cly H6 (N H9)a (SO,) , Ba + 5 H, 0 haben; kocbt man dagegen dae vorher dorch Erhitsen anf 150° ent- wiieeerte Sale mit einer eur Liieung unzureicbenden Menge W w e r , 80 verwandelt es eich in karze, dicke Nadeln, denen die Formel C ~ 9 H ~ ( N H 9 ) y ( S O ~ ) g Ba + 2 H,O eukommt.

B a r y u m - und Kryetal lwaeeerbeetimmang d e r Bliittchen: Berechnet Gefnnden - - c19 H 6 (NH9)9 (so,), 342

Be 137 28.60 28.42

5 H90 108 18.40 18.28 479

587 --

Kryetrllwaeserbeetimmang d e r N a d e l n : Berechnet Gefunden -

C19H6(NH9)9(S08)9B~ 479 - 2 H 9 O 36 6.99 7.17

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B e n z i d i n d ie u 1 f o e a u r e e S 11 b e r. Ea fiillt ale ein weiseee, kryetallinischee Pulver nieder, wenn die

ammoniakalieche Lbeung der Siiure mit ealpeteraaurem Silber ver- eetzt wird.

Salpetrige Sgure verwandelt die in Wasser vertheilte Ben- zidindieulfosiiure nach und nach in Tetrazodiphenpldisulfostiore Clp H, N, (SO8 H)4, die gelblich weieee, in kaltem Wasser fast un- lbeliche , mikroekopiach kleine Priamen bildet. Mit den Solfostiuren der Naphtole verbindet aich die Tetrazodiphenylsulfosiiure zo violett- bie braunrothen Aeofarbetoffen l). Ob dieee einer praktiechen Ver- werthung fiihig eind, bleibt noch zu ermitteln.

Ich bemerke noch, dass ich die tovor korz beschriebeaa Siiure bei einer eweiten Darstellung gemiacht erhielt, mit einer geringen Menge einer anderen, ihr jedenfalle ieomeren SBure. Diese letztere krystallieirt in echarf ausgebildeten , eecheeeitigen Tiifelchen , welche sicb an8 verdiinnter Salesffure verh~ltnisamffaeig leicht umkryetallisiren laeeen. Aueserdem unterecheidet eich dieee SBure von der oben er- whhnten, durch die geringere Liielichkeit ihrea ebenfalle in Bltittchen kryetallieirenden Baryumealzee in kaltem Waseer und durch die Leicht- l&dichkeit der aue ihr entatehenden Tetrazosiiore. Eine eingehendere Untereuchung der in dieeer Mittheilung erwiihnten Verbindungen beabeichtige ich nicht.

65. K. Kraut: Enhiindungen durch Salpeterriiuxe. (Eingegangen am 7. Februar; verl. in der Sitrnng voo Ern. A. Pinner.)

Die Frage, ob SalpetereHure im Stande ist, vegetabilieche Stoffe SOL entriinden, echeint in Deutechland immer noch ale eweifelhaft be- trachtet zu werden. I(. L u n d (Polyt. Notizbl. 1873, No. 2; Wagner’s Jahreeber. 1873, 293) euchte vor einer Reihe von Jahren zu beweieen, dase beim Uebergieaeen von Stroh, Siigeepfinen oder Sackleinwand mit gelber Salpetereaure von 1.5 spec. Gew. oder mit rother Salpeter- elure von 1.52 die Temperatur hbchateoe auf 350 C. ateigen kbnne, ond eomit niemals im Stande eei, eine Entziindoog hervorznbringen. Spiiter iet diese Frage, wie man mir berichtet, auf der Natorforscher- rereammlung zu Hamburg verhandelt and in demeelben Sinne beant- wortet - worden. Endlich theilte die Chemiker-Zeitung vor Korrem

1) Ich benutre die= Qelegenheit, am auf ems Anuhl farbototrartiger K6rpw anfmerhm zu mrchen, welche dnrcb Vereinigung der Diazoverbindungen mit g8- wiesen, natUrlich vorkommenden, cotnplicirt zulummengastrtcn Pflrnzenstoffen, r i e s. B. Pbloridzii entotehen. En it4 meine Aboicht, dieselben oy8ter etw- genausr su studiren.