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Nr. 121, 37. KW, 15.09.2006, Seite 1 Kostenlos per E-Mail Sehr geehrte Damen und Herren, Franz Müntefering ist auf dem Weg vom Buhmann zum Visionär. Das Bild des reichen Onkels aus Amerika, der hilfreich Geld und Know-how schickt, wandelt sich. Excel zeigt sein wahres Gesicht. Wer zweistellige Renditen von über 20% erzielen muss, hat finanzmathematisch keine andere Chance, als schnell auszucashen. Der Weg bei Mehrheitsbeteiligungen oder Sanierun- gen ist vorgezeichnet. Anfängliches Eigenkapital des Unternehmenskaufs wird schnell durch Bonitätsleihe mit neuem Fremdkapital namensgläubiger Kreditgeber ersetzt, die an das langfristige Engagement des weltberühmten Investors glauben. Schnell werden die Assets ausgekehrt und etwaige stille Reserven aufgedeckt. Die Umstellung auf IFRS bietet eine einmalige Bewertungschance. Das Eigenkapital macht sich so schnell wieder auf den Rückweg. Das verlangt die Finanzmathe- matik. Managementunterstützung gibt dem Unternehmen ein neues Outfit. Danach gilt es, im Rahmen der Gesetze Kapital aus dem Unternehmen zu ziehen, durch hohe Ausschüttungen das nicht mehr eingesetzte Eigenkapital zu verzinsen und dann einen Käufer für das Unternehmen - oder Portfolio - im neuen, gepumpten Gewand zu finden. Als Käufer kommt jetzt die von den Maklern propagierte „dritte Welle langfristig denkender Investoren“. Langfristig denken werden diese Investoren und ihre Banken sicherlich müssen; denn am Ende muss jemand die Zeche zahlen. Es sei denn, man findet wie in der Immobilienwirtschaft über die REITS einen Weg, die Abschlussrechnung des Gelages an der Börse zu sozialisieren. Das geschieht aber nicht nur in Deutschland, sondern auf der ganzen Welt. Niedrige Zinsen, die die Volkswirte bisher z. B. als „Friedensdividende“ und gute Konsequenz globalen Ressourcen- wettbewerbes vor allem positiv sahen, schickten Billionen Rendite suchende Dollars auf den Weg des Private Equity. Damit hatten die Volkswirte nicht gerechnet. Fehlallokationen sind pro- grammiert. Lange wird sich die Weltwirtschaft die computergesteuerte Abkehr vom Unternehmer- tum nicht leisten können. Beim der Anschauen WDR-Serie zu den NRW-Industriedynastien kommt beim Vergleich des dort gezeigten Unternehmertums, das Deutschland groß machte, und heutigen deutsch radebrechenden Angestellten auf Vorstandsebene auch Wehmut auf. Als neue Variante des Unternehmertums bringen uns NPL-Investoren und deutsche Banken bei, was in Kreditverträgen steht. Häuslebauer, Gewerbeinvestoren und auch Fonds werden unter Androhung der Zwangsversteigerung nach Ablauf der Zinsbindung zur Kasse gebeten. Beim finalen Anlegerverlust des KapHag Fonds 50 am Checkpoint Charley wird sich jetzt Tishman Speyer eine „Goldene Nase“ verdienen, weil ein NPL-Investor dem Sanierungskonzept die kalte Schulter zeigte (Seite 4) Wir erinnern uns für Sie. Zusammenhängen, die verblüffen könnten, bleiben wir auf der Spur. Bei der Gutenberg Galerie (Fundus 29) in Leipzig kündigten die Banken die Kredite, obwohl jede Zahlung über 10 Jahre vertragsgemäß erfolgte und auch bei der anschließenden autonomen Zinserhöhung der Banken geleistet wurde und der Fonds liquide ist. Die Zwangsversteigerung wird wegen neuer Bewertung die Kredite angedroht. Der Fonds könnte vor dem Ende stehen. Stellen Sie sich einmal vor, was dieses Procedere für den Häuslebauer in der Provinz oder auch für Telekom-Fonds in einigen Jahren bedeuten könnte. Die Diskussion um FF29 muss ich, da ich das Objekt als Berater kenne, Anlegern und der Presse (u. a. Markus Gotzi im Fondsbrief) über- lassen. Ich gebe Ihnen auf Seite 9 lediglich noch ein paar Fakten und Erinnerungen, die nach 13 Jahren dank der Gnade später Geburt leicht übersehen werden können. In eigener Sache: Fonds-Spezial zur EXPO REAL: Zur Expo Real erscheint bei "Der Immobi- lienbrief" das nächste „Immobilien- und Fonds-Spezial“. Sie haben die Möglichkeit, mit einer In- sertion im Fonds-Spezial von „Der Immobilienbrief“ präsent zu sein. Bei Interesse wenden Sie sich bitte direkt an Herrn Arne Degener, Tel. 0177-3012 526 oder an unser Büro (05242 - 90 12 50) bzw. senden Sie eine Mail an [email protected] . Die heutige Ausgabe wurde möglich durch DEGI International, Deka Immo- bilien Investment, DeTeImmobilien, Garbe Group, Ideenkapital AG, IVG AG, Postbank, UBS Real Estate KAG sowie den Partnern von "Der Fonds Brief". Werner Rohmert, Herausgeber „Der ImmobilienbriefISSN 1860-6369 Inhaltsverzeichnis Editorial (Rohmert) Fonds-Spezial zur Expo Ende eines Trauerspiels: Philip Johnson Building (Rohmert) Fundus Fonds 29 (Rohmert) Die Amis kommen wieder nach Berlin (Krentz) Büros zu Wohnungen (Kunz) Direktinvestitionen bei Gewerbe-Immos (Wrede) Dt. Büromarkt erholt sich nur langsam (Degener) Investments in Osteuropa (Wrede) Deutschland als Logistik- drehscheibe (Rohmert) Garbe-Richtfest (Degener) Sparkassen-Immos (Schöne/Nehrhaupt) Berliner Schloßstraße boomt (Degener) Markt Manhattan 5 Jahre nach 9/11 (Wrede) Funds & Finance 2006 (Eberhard) Rostock: Tor zur Ostsee (Unterreiner) Kneipenviertel in Dresden (Hartmann) Wortpaten gesucht (Wrede) Impressum 1 2 4 9 11 13 14 15 16 16 17 17 19 19 20 21 23 23 23 Nr.: 121 37. KW / 15.09.2006 Der Fonds Brief“ erhalten Sie als eine separate Datei.

Nr.: 121 · Die heutige Ausgabe wurde möglich durch DEGI International, Deka Immo-bilien Investment, DeTeImmobilien, Garbe Group, ... brief" privat weiterleiten. Die marktführenden

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Nr. 121, 37. KW, 15.09.2006, Seite 1

Kostenlos per E-Mail Sehr geehrte Damen und Herren,

Franz Müntefering ist auf dem Weg vom Buhmann zum Visionär. Das Bild des reichen Onkels aus Amerika, der hilfreich Geld und Know-how schickt, wandelt sich. Excel zeigt sein wahres Gesicht. Wer zweistellige Renditen von über 20% erzielen muss, hat finanzmathematisch keine andere Chance, als schnell auszucashen. Der Weg bei Mehrheitsbeteiligungen oder Sanierun-gen ist vorgezeichnet. Anfängliches Eigenkapital des Unternehmenskaufs wird schnell durch Bonitätsleihe mit neuem Fremdkapital namensgläubiger Kreditgeber ersetzt, die an das langfristige Engagement des weltberühmten Investors glauben. Schnell werden die Assets ausgekehrt und etwaige stille Reserven aufgedeckt. Die Umstellung auf IFRS bietet eine einmalige Bewertungschance. Das Eigenkapital macht sich so schnell wieder auf den Rückweg. Das verlangt die Finanzmathe-matik. Managementunterstützung gibt dem Unternehmen ein neues Outfit. Danach gilt es, im Rahmen der Gesetze Kapital aus dem Unternehmen zu ziehen, durch hohe Ausschüttungen das nicht mehr eingesetzte Eigenkapital zu verzinsen und dann einen Käufer für das Unternehmen - oder Portfolio - im neuen, gepumpten Gewand zu finden. Als Käufer kommt jetzt die von den Maklern propagierte „dritte Welle langfristig denkender Investoren“. Langfristig denken werden diese Investoren und ihre Banken sicherlich müssen; denn am Ende muss jemand die Zeche zahlen. Es sei denn, man findet wie in der Immobilienwirtschaft über die REITS einen Weg, die Abschlussrechnung des Gelages an der Börse zu sozialisieren. Das geschieht aber nicht nur in Deutschland, sondern auf der ganzen Welt. Niedrige Zinsen, die die Volkswirte bisher z. B. als „Friedensdividende“ und gute Konsequenz globalen Ressourcen-wettbewerbes vor allem positiv sahen, schickten Billionen Rendite suchende Dollars auf den Weg des Private Equity. Damit hatten die Volkswirte nicht gerechnet. Fehlallokationen sind pro-grammiert. Lange wird sich die Weltwirtschaft die computergesteuerte Abkehr vom Unternehmer-tum nicht leisten können. Beim der Anschauen WDR-Serie zu den NRW-Industriedynastien kommt beim Vergleich des dort gezeigten Unternehmertums, das Deutschland groß machte, und heutigen deutsch radebrechenden Angestellten auf Vorstandsebene auch Wehmut auf. Als neue Variante des Unternehmertums bringen uns NPL-Investoren und deutsche Banken bei, was in Kreditverträgen steht. Häuslebauer, Gewerbeinvestoren und auch Fonds werden unter Androhung der Zwangsversteigerung nach Ablauf der Zinsbindung zur Kasse gebeten. Beim finalen Anlegerverlust des KapHag Fonds 50 am Checkpoint Charley wird sich jetzt Tishman Speyer eine „Goldene Nase“ verdienen, weil ein NPL-Investor dem Sanierungskonzept die kalte Schulter zeigte (Seite 4) Wir erinnern uns für Sie. Zusammenhängen, die verblüffen könnten, bleiben wir auf der Spur. Bei der Gutenberg Galerie (Fundus 29) in Leipzig kündigten die Banken die Kredite, obwohl jede Zahlung über 10 Jahre vertragsgemäß erfolgte und auch bei der anschließenden autonomen Zinserhöhung der Banken geleistet wurde und der Fonds liquide ist. Die Zwangsversteigerung wird wegen neuer Bewertung die Kredite angedroht. Der Fonds könnte vor dem Ende stehen. Stellen Sie sich einmal vor, was dieses Procedere für den Häuslebauer in der Provinz oder auch für Telekom-Fonds in einigen Jahren bedeuten könnte. Die Diskussion um FF29 muss ich, da ich das Objekt als Berater kenne, Anlegern und der Presse (u. a. Markus Gotzi im Fondsbrief) über-lassen. Ich gebe Ihnen auf Seite 9 lediglich noch ein paar Fakten und Erinnerungen, die nach 13 Jahren dank der Gnade später Geburt leicht übersehen werden können. In eigener Sache: Fonds-Spezial zur EXPO REAL: Zur Expo Real erscheint bei "Der Immobi-lienbrief" das nächste „Immobilien- und Fonds-Spezial“. Sie haben die Möglichkeit, mit einer In-sertion im Fonds-Spezial von „Der Immobilienbrief“ präsent zu sein. Bei Interesse wenden Sie sich bitte direkt an Herrn Arne Degener, Tel. 0177-3012 526 oder an unser Büro (05242 - 90 12 50) bzw. senden Sie eine Mail an [email protected]. Die heutige Ausgabe wurde möglich durch DEGI International, Deka Immo-bilien Investment, DeTeImmobilien, Garbe Group, Ideenkapital AG, IVG AG, Postbank, UBS Real Estate KAG sowie den Partnern von "Der Fonds Brief".

Werner Rohmert, Herausgeber „Der Immobilienbrief“

ISSN 1860-6369

Inhaltsverzeichnis Editorial (Rohmert) Fonds-Spezial zur Expo Ende eines Trauerspiels: Philip Johnson Building (Rohmert) Fundus Fonds 29 (Rohmert) Die Amis kommen wieder nach Berlin (Krentz) Büros zu Wohnungen (Kunz) Direktinvestitionen bei Gewerbe-Immos (Wrede) Dt. Büromarkt erholt sich nur langsam (Degener) Investments in Osteuropa (Wrede) Deutschland als Logistik-drehscheibe (Rohmert) Garbe-Richtfest (Degener) Sparkassen-Immos (Schöne/Nehrhaupt) Berliner Schloßstraße boomt (Degener) Markt Manhattan 5 Jahre nach 9/11 (Wrede) Funds & Finance 2006 (Eberhard) Rostock: Tor zur Ostsee (Unterreiner) Kneipenviertel in Dresden (Hartmann) Wortpaten gesucht (Wrede) Impressum

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Nr.: 121 37. KW / 15.09.2006

„Der Fonds Brief“ erhalten Sie als eine separate Datei.

Nr. 121, 37. KW, 15.09.2006, Seite 2

Chicago/London: Lynn Thurber, CEO von LaSalle Investment Management (LaSalle), zieht sich Ende des Jahres aus dem Tagesge-schäft zurück und übernimmt das Amt der Aufsichtsrats-vorsitzenden. Nachfolger wird Jeff Jacobson (45), der dem Unternehmen seit 16 Jahren angehört und seit Juni 2000 Regional CEO Europa bei LaSalle war. Frankfurt: Michael Monno (48) verlässt Vivico Frank-furt. Günther Kühnlein (38) soll kommissarisch die Lei-tung übernehmen.

In eigener Sache: Fonds-Spezial zur Expo Real 2006 Ende Oktober erscheint das nächste Fonds-Spezial von "Der Immobilienbrief" auch als Print-Ausgabe. Auf ca. 30 Seiten stellt Werner Rohmert u. a. Trends, Märkte, aktuelle Fonds und Analysemöglichkeiten vor. Markus Gotzi wird einen kurzen Überblick über Entwicklungen in den anderen Fondsbereichen, z. B. bei Medien und Schiffen geben.

Die Fragen, auf die wir eingehen, sind: Was sind die aktuellen Trends im Fondsge-schäft? ● Welche aktuellen Fonds kann man mit gutem Gewissen vorstellen? ● Bei welchen Fonds hat das Team von "Der Immobilienbrief" „Schmerzen“? ● Worauf muss der Anleger bei Geschlossenen Fonds achten? ● ● ● ● Dazu kommen die brandaktuellen Themen der Immobilienwirtschaft mit Blick auf die Märkte und die Aktivitäten internationaler Anleger. ● Wie lange geht das Geschäft der internationa-len Investoren in Deutschland noch weiter? ● Trends bei Offenen Fonds z. B. mit Schwerpunkt auf institutionelle Anleger ● Analyse bzw. Gegenüberstellung von Dachfondskonzepten und Direktinvestmentkonzepten bei US-Projektentwicklungen.

Die Auflage: Da die Verwendung von "Der Immobilienbrief" nicht eingeschränkt ist und sich eigene interne Verteilerkreise gebildet haben, ist die tatsächliche Verbrei-tung sehr viel größer, als wir ermitteln können. Das Spezial wird wie auch "Der Immo-bilienbrief" kostenlos an unsere Abonnenten verschickt. Direkt mit virensicherer pdf-Datei und ausführlichem Begleitschreiben erreicht unser Verlag ca. 8.000 feste, regelmäßig belieferte Fonds- und Immobilienprofis, darunter über 700 Journalisten und mehrere hundert erfolgreiche Immobilien-Finanzvertriebe.

Unsere Partner, die meist Marktführer in ihren Bereichen sind, versenden gleichfalls Mails mit direktem Zugriff auf das Fonds-Spezial. Das führende Fondsportal

Personalien

ISIN DE0006205701

PASSION FOR REAL ESTATE .

Ob Berlin, Brüssel oder Budapest, London, München oder Paris – wir sind in den wichtigen Metropolen Europas vor Ort. DieWahrzeichen einer Stadt sind meist Immobilien – sichtbares Zeichen für Kultur und Geschichte. Immobilien geben Identität undSolidität, sie sind wichtiger Bestandteil der persönlichen Vermögensplanung. Als europäisches Investmenthaus für Immobilienanlagenbetreuen wir Immobilien im Wert von über 16 Milliarden Euro. Die Investitionen konzentrieren sich auf Büro- und Logistikimmobiliensowie Businessparks. Mit einer aktiven Buy-and-sell-Strategie erzielen wir seit Jahren attraktive Renditen und stabile Erträgefür unsere Aktionäre. Ob für den eigenen Bestand oder für Dritte: Stets handeln wir mit der Weitsicht des Immobilieneigentümers.Von den Erfahrungen unserer europäischen Managementteams profitieren auch die Immobilienfonds der IVG-Gruppe.Besuchen Sie uns im Internet: www.ivg.de · [email protected]

A0306/IVG

Nr. 121, 37. KW, 15.09.2006, Seite 3

Frankfurt: Der bisherige Direktor der Feri Real Esta-te Research, Dr. Thorsten Schilling (38), wird zum 01. 10 2006 in die neu eingerich-teten Funktion ´Global Real Estate Strategist´, der SEB Asset Management wech-seln. Diese soll die strategi-sche Schnittstelle zwischen Direktimmobilien und Immo-bilienaktien bilden. Frankfurt: Simon Ritsch (32), MRICS, ist als neuer Head of International Valua-tion Germany bei CB Ri-chard Ellis. Ritsch war zu-vor vier Jahre bei Hettrich tätig und hat dort den Valua-tionbereich aufgebaut.

eFonds24.de erreicht per E-Mail ca. 10.000 Fondsinteressenten. Deutschlands größ-tes Immobilien-Portal ImmobilienScout24.de versendet ca. 70.000 Mails und asca-do.de richtet das Fonds-Spezial an über 5.000 Gewerbeimmobilien-Interessenten. Über Immobiliendiskussion werden ca. 500 Gewerbemakler angesprochen.

Dazu kommen Intranets von Banken, Maklerhäusern und Immobilienunternehmen, die "Der Immobilienbrief" und „Der Fonds Brief“ hausintern eingebunden haben. Das ist jedem Unternehmen kostenlos gestattet. Ferner haben viele unserer Leser einen eigenen kleinen Verteiler mit Freunden oder Kollegen, an die sie "Der Immobilien-brief" privat weiterleiten. Die marktführenden Internet-Plattformen unserer Partner archivieren das Fonds-Spezial. Jeder interessierte Leser hat damit die Möglichkeit, auf unser „Spezial“ langjährig kostenlos zugreifen zu können. Eine höhere Durchdrin-gung dürfte im Markt für Immobilienkapitalanlagen nur schwer darstellbar sein.

Ihre möglichen Präsenzformen: Anzeige mit Erwähnung als Sponsor im Verlags-Verteiler • • • Automatischer Versand von an eine von Ihnen gewünschte Email-Liste • • • Möglichkeit des Versands (Druck und Mail) durch Sie direkt an Ihren eige-nen Verteiler • • • Belegexemplare, Sonderdrucke bzw. Druckexemplare nach Abspra-che. • • • Alleinstellung Ihrer Anzeige im Text, da nur max. 1 Anzeige pro Seite.

Technische Voraussetzung: In MS Word bzw. MS Publisher verwendbare Datei mit Optimierung für Bildschirmanzeige. Aufgrund der Dateigrößenproblematik für den eMail-Versand muss hier evtl. eine Abstimmung bzw. Differenzierung zwischen Mail und Druck erfolgen. Die preisgünstige ganzseitige Anzeige ist technisch am einfachs-ten und am sichersten zu handeln, da Sie von Ihnen als pdf-Datei selbst so als späte-res Original erstellt werden kann.

Bitte denken Sie daran, dass Sie Ihre pdf-Vorlage nicht vor weiterer Bearbeitung schützen oder Druckverbote oder sonstige Verwendungseinschränkungen vergeben. Dieses kann die Verwendung der gesamten Versanddatei beeinträchtigen und z. B. den Ausdruck beim Empfänger verhindern.

Personalien

Deka Immobilien Investment GmbHŸFinanzgruppe

Setzen Sie auf Qualität. Rund um den Globus. Rund um die Uhr.Definieren Sie Ihre Ziele, wir bringen Sie hin. Als Anleger, Partner und Mieter der Deka Immobilien profitieren Sie von

❚ einem breiten immobilienbasierten Anlagespektrum für jeden Bedarf,❚ über 350 attraktiven Objekten in den Metropolen dieser Welt, ❚ diversifizierten Immobilienportfolien in horizontalen und vertikalen Märkten,❚ höchster Qualität in Funktionalität und Service,❚ einem Unternehmen, dem zahlreiche „Fortune-500-Unternehmen“ vertrauen.

Ein Gespräch lohnt sich. Nehmen Sie Kontakt auf: www.deka-immobilien.de

Nr. 121, 37. KW, 15.09.2006, Seite 4

Frankfurt: Wolfgang Frisch (56) ist neuer Leiter des Bereiches Real Estate Management in der Nieder-lassung Region Mitte bei DeTeImmobilien. Der Im-mobilienkaufmann ist seit 1978 in verschiedenen Positi-onen in der Immobilienbran-che tätig, zuletzt als Ge-schäftsführer Ressort Objekt-management bei der Allianz Immobilien GmbH. Mainz: Rainer Spielmann (49) wird ab 1.10.2006 neues Vorstandsmitglied der West-deutschen Immobilien-Bank. Spielmann ist seit Januar 2006 als Generalbe-vollmächtigter der WIB für die interne Risikosteuerung, die Beteiligungen, das Bi-lanz- und Rechnungswesen und den Treuhandbereich zuständig.

Kosten: 1 Seite Insertion mit o.g. Zusatzleistungen 3.500 Euro, ½ Seite 2.500 Euro und ¼ Seite 1.750,- Euro jew. zzgl. MwSt. Bitte beachten Sie die hohe Kostendegres-sion für die größeren Formate. Unsere Preise sind seit 5 Jahren unverändert. Procedere: Wir benötigen Ihre Mitteilung/Bestellung bis Ende September und die Vorlage bis zum 10.10.06, damit das Spezial zur Expo Real erscheinen und im Vertrieb noch Verwendung finden kann.

Formalia: Für den Fall, dass zu viele Anzeigen eingehen bzw. die zu versendende Datei zu groß wird - das ist wahrscheinlicher - gilt die Reihenfolge des Eingangs der Bestellung. Es ist auch nicht auszuschließen, dass einzelne Druckvorlagen in der späteren pdf-Datei zu viel Speicherplatz einnehmen. Wir können entsprechend der besonderen Situation bei der Veröffentlichung des Fonds-Spezials keine Garantie für die Veröffentlichung der Anzeige geben.

Infos + Bestellung: Bei Arne Degener (Stellv. Chefredakteur), Tel. 0177-3012526, [email protected], Constanze Wrede (Chefredakteurin) Tel. 05242- 90 12-50, Fax 05242- 90 12-51, [email protected] oder Werner Rohmert, [email protected].

Tishman Speyer / KapHag / IC: Philip Johnson Building in Berlin - Ein Trauerspiel geht zu Ende

Werner Rohmert, Herausgeber „Der Immobilienbrief“, Immobilienspezialist „Der Platow Brief“

Die Rolle der „Heuschrecken“ ist auch bei dem aktuellen Fonds-Desaster ungeklärt. Die Mietentwicklung in Berlin hat neue Anleger-Opfer gefordert. Das Trauerspiel um eine der prominentesten Berliner Fondsimmobilien, das 1997 fertig gestellte Philip Johnson Building in der Friedrichstraße, geht zu Ende. Der amerikanische Investor und Entwickler Tishman Speyer hat die Immobilie Friedrichstraße 200 am Check-point Charlie in Berlin erworben.

Die KapHag hatte den Fonds 1994 aufgelegt. Das Gebäude mit der Postanschrift Friedrichstraße 200 war ursprünglich von dem amerikanischen Milliardär Ronald S. Lauder und dem Estée-Lauder-Konzern als „American Business Center“ geplant gewesen (Quelle: Tagesspiegel). Lauder hatte seinerzeit angekündigt, mehr als 400 Millionen Euro zu investieren. Als sich zeigte, dass die Träume der Investoren nach der Wende zu optimistisch waren, zog er sich aus dem Projekt zurück.

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U S P R O F E S S I O N A LPORTFOLIO INVEST

Beteiligungsangebot erfolgreich platziert

Portfoliostrategie hat sich bewährt

Investitionen in fünf bedeutenden Metropolen der USA

Acht erstklassige und renditestarke Büroimmobilien

Gesamtvermietungsstand rund 93%

7% anteilige Ausschüttung in 2005

Nachfolgeprodukt ab 3. Quartal 2006 verfügbar

DANKEan alle Anleger und Vertriebspartner

für das uns entgegengebrachte Vertrauen.

Nr. 121, 37. KW, 15.09.2006, Seite 6

Düsseldorf: Michael Wilke (42) ist neuer Vertriebsvorstand der Signa Property Funds Deutschland AG. Zuletzt hatte Wilke als Prokurist und als Vertriebsvorstand bei der Ideenkapital AG gearbeitet. Hamburg: Sven Odia (28) ist neues Vorstandsmitglied der Engel & Völkers Beteiligun-gen AG, Hamburg. Jörg Bu-chen (35) führt ab sofort den Bereich Wohnimmobilien weltweit. Stuttgart: Dr. Jeannette Gawrich (41) ist ab sofort Akademiedirektorin der Aka-demie der Immobilienwirt-schaft (ADI) für das Rhein-Main Gebiet. Frankfurt: Robert Hau (40) wird ab 01.10.2006 Head of Client Solutions beim deut-schen Vertriebsteam der SEB Asset Management AG. Vor-her war er bei Investec Asset Management als Senior Direc-tor für den Aufbau des institu-tionellen- und Publikumsfonds-geschäftes verantwortlich.

Der KapHag gelang es, sich aus dem anschließenden Desaster weitgehend heraus-zuhalten. Die IC Immobilien Holding AG hatte vor einigen Jahren nach Querelen das Management des Fonds übernommen. Als vor einigen Monaten Insolvenz ange-meldet werden musste, weil ein NPL-Erwerber für das Sanierungskonzept der an-ständig gemanagten und im Berliner Markt gut vermieteten Immobilie nur ein müdes Schulterzucken übrig hatte, ging die Immobilie am berühmten Check Point Charley als IC-Fonds-Pleite durch die Presse.

Tragisch ist, dass damit alle Chancen der Fondsanleger, von dem sich erholenden Markt zu profitieren und langfristig wieder ins Eigenkapital hineinzuwachsen, nach 10 Jahren gut geschlagenem Vermietungs- und Sanierungs-Kampf gekappt worden sind. Hinzu kommt, dass die Gesamtinvestition des Fonds von 151 Mio. Euro nach heutigen Maßstäben extrem solide mit 100 Mio. Eigenkapital und 51 Mio. Fremdkapi-tal finanziert waren. Anders als bei flächenmaximierten und kostenoptimierten Fonds-immobilien in 2. Lage, die im Markt chancenlos sind und für die die stille Fondsauflö-sung mit Erhaltung der Steuereffekte auch bei Kapitalverlust eine vernünftige Lösung ist, wird das Philip Johnson Building schon in 3 bis 5 Jahren eine Vorzeigeimmo-bilie sein. Tishman Speyer wird sich dann eine „Goldene Nase“ verdient haben. Mit ein wenig Wehmut und Schmunzeln blicken wir auf die damalige Vermarktung des KapHag Fonds zurück. Auf einer Veranstaltung prophezeite ein bekannter Rea-gan-Berater der Stadt Berlin für heute 7 Mio. Einwohner. Auch seriöse Studien gin-gen von 25% Bevölkerungswachstum auf 5 bis 5,5 Mio. Einwohner und einer Zunah-me des Bürobeschäftigtenanteils von 35 auf 45% bis 2010 aus. Und das Philip Johnson Building gefiel uns damals mit Skepsis bei den kalkulierten Mieten gut. Schließlich gab es einen Top-Architekten, eine nicht reproduzierbare, weltberühmte Lage, gute Garantien und mit der Lauder-Familie solvente Partner am ge- planten Gesamt-Komplex am Check Point Charley. Manche Sparkassen legten sich das Objekt sogar ins Depot A.

Eine Toplage war nach damaliger Ansicht zwar nicht Garant für die Miethöhe aber für langfristige Vermietungssicherheit. Das garantierte in Verbindung mit solider Finan-zierung Konkurs-Sicherheit. Gutachten eines renommierten Unternehmensberaters ordneten sogar einzelnen Zimmern und Lagen des Gebäudes spezifische Mieten zu, die die Seriosität der Kalkulation bestätigten. Das ließ uns allerdings schon damals schmunzeln. Obwohl wir in einem Platow Berlin-Spezial schon 1995 in Bezug auf den Markt bodenständig geworden waren und z.B. für den BfG Fonds in der Spichernstraße von „Völlig schwachsinnigen Kalkulationen und Vorausmiet-abschlüssen …“ sprachen, blieben wir dennoch positiv für Berlin gestimmt nach dem Motto, dass in 5 Jahren das gebaut werde, was in 10 Jahren gebraucht würde.

Personalien

Corpus Akquisitionsmanagement · Kontakt: Tanja BokelLippestraße 4 · 40221 Düsseldorf · www.corpus.deTelefon: 0211 58058-318 · Telefax: 0211 58058-309E-Mail: [email protected]

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Nr. 121, 37. KW, 15.09.2006, Seite 7

München: Lutz Behrendt (49) übernimmt ab März 2007 die Leitung des deut-schen Investmentbereichs der DTZ und wird gleich-zeitig zum Geschäftsführer der DTZ Deutschland Hol-ding und der DTZ Zadel-hoff Tie Leung berufen. Behrendt leitete zuletzt den Bereich Nationales und In-ternationales Investment bei Atisreal. Er folgt Jörg Nehls, der seit September Vorsitzender der Geschäfts-führung der DTZ Deutsch-land Holding ist.

Erinnern wir uns weiter: Schon 1995/96 kamen die Initiatoren des Check Point Charley Komplexes mit gemeinsamen Vermarktungs-Ideen auf den Markt, die ledig-lich von der Telekommunikation überrollt wurden, aber ansonsten auch in 10 Jahren noch als innovativ gelten werden. Über zentrale Routing-Computer sollte der Mieter 30% der damals noch monopolisierten Telefonkosten sparen können. Für alle Mieter der insgesamt ca. 90 000 qm im Komplex sollte die Einkaufskraft gebündelt werden, so dass die Kosten für Büroausstattung und –material, aber auch für klassische Mit-arbeitereinkäufe deutlich gesenkt werden sollten. Jeder Mieter sollte in eine komplett fertige Infrastruktur mit Server, Telekommunikation und allem was dazu gehört einzie-hen. Eine hochwertige Glasfaserverkabelung für ein paar Millionen war da natürlich eine Selbstverständlichkeit. Und wenn die Mitarbeiter morgens ihren PC anmachten – Internet gab es damals nur für Wissenschaftler – sollten sie Einkaufs-, Wagenwasch- und Hundebetreuungswünsche eingeben und ihre Einkäufe am Abend einfach aus ihrem Kühlfach mit nach Hause nehmen. Leider erinnert das heute an „Asterix und die Trabantenstadt“. Aber denken Sie daran, die ruhige Entwicklung des Inter-net wird den Immobilienmarkt mittelfristig viel stärker tangieren als wir selbst in der Anfangsphase prognostizierten.

Blicken wir noch einmal auf das Projekt: In Berlin schuf der 2005 im Alter von 98 Jahren verstorbene Architekt Philip Johnson, Mitbegründer des Internationalen Stils, von 1994 bis 1997 an der Friedrichstraße den nach ihm benannten Bau mit „kolossalen Wandpfeilern und Anklängen an die Neogotik“ (ntv zum Tode des Archi-tekten). Er verzichtete bewusst auf architektonische Bezüge zu dem geschichtsträch-tigen Standort. Er sah darin auch einen Protest gegen die nach seiner Auffassung zu strengen Baurichtlinien in Berlin.

Fazit: Das Philip Johnson Building Schicksal macht die besondere Berlin-Tragik deut-lich. Mieterlöse an einem weltberühmten Standort in einer erstklassigen Immo-bilie reichten auch bei gutem Management nicht aus, um auch nur ein Drittel

Personalien

6. Fachkonferenz 12. Oktober 2006 Frankfurt am Main

Medienpartner

Hauptsponsoren

Förderer

Co-Sponsor

Technologie-Sponsoren

Gastro-Sponsor

Das wirtschaftliche Umfeld für Immobilien ist weiterhin positiv:

historisch niedrige Zinsen bei hohen Renditen und erwartetem

Anstieg der Mieten machen die Immobilien-Aktie zu einer attrak-

tiven Beimischung jedes gut diversifizierten Portfolios.

Dieses und viele andere Themen stehen im Mittelpunkt der 6. Fach-konferenz der Initiative Immobilien-Aktie. Als etablierte Plattformliefert die IIA nicht nur Informationen aus erster Hand, sondern bietetauch die Chance, die wichtigsten Player in diesem Segment persönlich kennen zu lernen. Workshops, Podiumsdiskussionenund Unternehmenspräsentationen informieren über die aktuellstenTrends und Entwicklungen rund um die Immobilien-Aktie.

Anmeldung und Informationen unter www.initiative-immobilien-aktie.de

Immobilienkompetenz weltweit

Wo auch immer auf der Welt Renditechancen stecken – wir finden sie. Unterstützt von unserem

internationalen Experten-Netzwerk. Durch ein aktives Portfoliomanagement. Mit dem Wissen aus

über 30 Jahren Erfahrung. Und dank unseres effektiven Mietmanagements, dessen Ziel es ist, das

Potenzial jeder Immobilie voll auszuschöpfen. Wenn Sie also nach kontinuierlich guten Rendite-

chancen im Immobilienmarkt suchen, hier Ihre erste Adresse: www.degi.com.

Nr. 121, 37. KW, 15.09.2006, Seite 9

Wiesbaden: Dr. Heiko Beck (39) tritt zum 1.12.2006 in die Geschäftsführung der Com-merz Grundbesitz Gruppe (CGG) ein und wird u. a. die Bereiche Finanz- und Rech-nungswesen betreuen. Der Jurist war zuletzt Chefsyndi-kus bei der Deka Bank Deut-sche Girozentrale. Mainz: Der Aufsichtsrat der Aareon AG hat Eberhard Villmow (47) in den Vor-stand berufen. Berlin: Karsten Jungk MRICS (38) und Ingo Schierhorn FRICS (36) wur-den zu neuen Geschäftsfüh-rern in der Catella Property Group in Deutschland beru-fen. Jungk, zuvor bei der Shinsei Bank Ltd. für die Real Estate Due Diligence von NPL-Portfolien zustän-dig, wird die Führung der Catella Property Valuation GmbH Chartered Survey-ors, Berlin, übernehmen. Ingo Schierhorn, zuvor Leiter des Asset Managements der Warburg-Tochter HIH Ham-burgische Immobilien Handlung wird sowohl im Property Management als auch in der Property Valuati-on tätig sein. London/Frankfurt: Alex Kinsman (39), vormals Fi-mat International Banque und Jamie Goss (32), vor-mals TFS Derivatives Ltd., sind ab November National Directors des neuen Bereichs Handel mit Immobilienderi-vaten mit Sitz in London von Jones Lang LaSalle.

Fremdkapital zu bedienen. Anders als bei der Vielzahl der Berlin-Fonds, bei dem einem Immobilienspezialisten mit Blick auf Standort und Mietentwicklung meist ledig-lich ein „C'est la vie“-Schulterzucken bleibt, weckt das Ende des KapHag-Fonds Stör-gefühle. Hier zerplatzte nicht ein Steuerspar-Geschenk, sondern auch Glauben an die Stadtentwicklung und vielleicht auch an Verlässlichkeit im Bankensystem. Wir werden recherchieren.

Gutenberg Galerie Leipzig / Fundus Fonds 29 – ergänzende Infos aus Immobiliensicht

Werner Rohmert, Unternehmensberater, Herausgeber "Der Immobilienbrief", Immobilienspezialist "Der Platow Brief"

Eine weitere potentielle Fondspleite macht derzeit Schlagzeilen. Die aktuelle Situati-on skizzierte ich schon im Editorial. Markus Gotzi kommentiert in Fondsbrief die ak-tuellen Fakten aus Journalistensicht. Aus Immobiliensicht fällt mir zwar auch als In-sider nicht mehr ein als den Objektmanagern, aber trotzdem sieht manches anders aus, wenn man die Ursprünge kennt, 3 Jahre in Leipzig vor Ort war und im übrigen schon 1992 als Mahner in der Wüste zum Immobilienmarkt Leipzig aufgetreten ist. Das aktuelle Problem: Bei der Gutenberg Galerie (Fundus Fonds 29) in Leipzig kün-digten die Banken (siehe Artikel Gotzi) die Kredite, obwohl jede Zahlung über 10 Jah-re vertragsgemäß erfolgte, auch bei der anschließenden autonomen Zinserhöhung der Banken die Zahlungen lt. Fundus geleistet wurden und der Fonds liquide ist. Die Zwangsversteigerung wird wegen neuer Bewertung des Objektes angedroht. Der Fonds könnte vor dem Ende stehen, wenn es kein frisches Kapital gibt. Stellen Sie sich einmal vor, was dieses Procedere für den Häuslebauer in der Pro-vinz, deren Wohnhäuser auch nur 30 oder 50% weniger Wert sind als die finanzierten Baukosten oder auch für Telekom-Fonds in einigen Jahren bedeuten könnte. Die Diskussion um FF29 muss ich, da ich das Objekt als Berater kenne, Anlegern und der Presse (u. a. Markus Gotzi im Fondsbrief) überlassen. Lassen Sie mich trotz-dem noch auf ein paar Fakten und Erinnerungen blicken, die nach 13 Jahren dank der Gnade später Geburt leicht übersehen werden können. Ist die Welt zu den Anlegern wirklich so ungerecht, wie es heute scheint? Erin-nern wir uns: 1994 schrieb ich, ohne Objekt und Fundus genauer zu kennen, in ei-nem Platow Fonds Spezial: „Im Leipziger „Graphischen Viertel" gibt es auf engem Raum mindestens 8 relativ vergleichbare Büroinvestments.“ Der Markt war also für Anleger und Vertrieb, der meist über Banken erfolgte, transparent. Keiner der Fonds, z. B. auch der der Deutschen Bank, und auch kein prominenter Analyst (vielleicht außer mir mit dem damaligen Blick des Immobilienprofis) prognostizierte auch nur ansatzweise die spätere Realität. Eine relativ gute Vorvermietung gab der Gutenberg Galerie sogar eine gute relative Vermietungs-Wettbewerbsposition. Architektonisch machte die Galerie einen guten Eindruck. In der Vermietungspraxis stellte sich dann heraus, dass die abgekupferte US-Architektur Wettbewerbsnachteile hat und der Standort in der Entwicklung ab-gebrochen war und deshalb „daneben“ lag. Der Anlegerbeirat beharrte aber bei der späteren Mietdiskussion darauf, „das schöne Objekt nicht verschenken zu wollen“. Das Procedere in der Folge machte bei der Marktsituation niemanden glücklich. Vor dem Hintergrund ist die Vermietung von 75% heute gut im Markt. Vermutlich sind a-ber Restlaufzeiten und Konditionen nicht besonders komfortabel. Die Bankbewertun-gen dürften deshalb wohl auch realistisch sein. Ob Fonds und Initiator nach 13 Jahren für die Kreditkündigungen dank Neuberwer-tung „schuldig gesprochen“ werden können oder ob nicht auch bei den Banken, die damals alles mitmachten, die Prognosen stützten und den Fonds vielleicht auch ver-trieben eine zumindest moralische Verpflichtung zugesprochen werden könnte, die Anlegerinteressen durch lebenserhaltende Maßnahmen zu berücksichtigen, könnte m. E. durchaus diskutiert werden. Fachjournalisten, die das 8-stöckige Büro mit Handel im EG als Einkaufszentrum identifizierten, sehen das natürlich anders. Dennoch überlasse ich die aktuelle Diskussion über die Zukunft den Fachleuten von der Presse und den Anlegern. Und - wie schon gesagt – immobilientechnisch fällt mir

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48592_12_Immofin_oS_210x297_iso 07.08.2006 15:48 Uhr Seite 1

Nr. 121, 37. KW, 15.09.2006, Seite 11

Wiesbaden: Die ebs Immo-bilienakademie GmbH, vertreten durch Prof. Dr. Karl-Werner Schulte, und Prof. Dr. Matthias Thomas, die bislang zusammen 50% des Kapitals der DID Deut-sche Immobilien Daten-bank GmbH hielten, verkau-fen ihre Anteile an IPD Ltd., London, die bereits 50% der Gesellschaftsanteile besaß. Berlin: Die Deutsche Bank AG, die SEB Immobilien-Investment GmbH, die Deutsche Euroshop AG, die Patrizia AG, die Unterneh-mensgruppe Hahn, die Alt & Kelber Immobiliengrup-pe sowie die Investa Immo-biliengruppe sind dem Zentralen Immobilien-Ausschuss (ZIA) beigetre-ten. An immobilienwirt-schaftlichen Verbänden wur-den der Immobilienverband Deutschland (IVD), der Verband Geschlossener Fonds (VGF) sowie das German Council of Shop-ping Centers (GCSC) auf-genommen. Ziel des ZIA ist eine ganzheitliche Interessen-vertretung der Immobilien-wirtschaft in Deutschland. Der ZIA will Mitglied beim Bundesverband der Deut-schen Industrie (BDI) wer-den und spricht sich u. a. für die Einführung von Real Estate Investment Trusts (REITs) zum 01.01.2007 in Deutschland aus. Frankfurt: NAI apollo hat dem von Jim Landis geleite-ten Büro NAI Costa Rica, San José, nun auch ein Part-nerbüro in Lateinamerika.

heute mit Blick auf den Markt und die voraussichtliche Mietentwicklung in Leipzig e-benso wenig eine Lösung ein wie Ende der 90er Jahre.

Die Amis kommen wieder nach Berlin–„Berlin wird die Enter-tainment-Hauptstadt Europas“ ist die neue frohe Botschaft

Karin Krentz „Berlin gehört im Moment nicht zu den Top-Favoriten internationaler Investoren“ – das stand im „Immobilienbrief“ im Februar 2003. Doch heute im Herbst 2006 scheint sich das Blatt zu wenden. Nachdem angelsächsische Investoren seit etwa zwei Jah-ren als Käufer von Wohnungsgesellschaften aktiv sind, sich Private Equity-Unternehmen und Investmenthäuser um den Kauf der Bankgesellschaft AG bemü-hen, wird auch endlich wieder gebaut, und zwar von amerikanischen Investoren.

Nach über drei Jahren Vorbereitungen haben die Anschutz Entertainment Group Europe (AEG) und das Telekommunikationsunternehmen O2 Germany zusammen mit dem Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit den Grundstein für die O2 World gelegt. Damit ist der Startschuss für den Bau einer der modernsten Multifunkti-ons-Arenen der Welt gefallen. Die bis zu 17 000 Zuschauer fassende O2 World ent-steht auf einer 21 Hektar großen Fläche des ehemaligen Ostgüterbahnhofs zwischen Ostbahnhof und Oberbaumbrücke (Eigentümer ehemals Vivico GmbH, Deutsche Post Immobilien GmbH). Die Eröffnung ist für September 2008 vorgesehen, die Kosten werden 150 Millionen Euro betragen. Mit der Planung ist das Architektenbüro HOK Sports London beauftragt, das bereits das Australia Stadion in Sidney und das neue Wembley Stadion in London plante. Doch Vorbild ist das Staples Center in Los Angeles, das schon zweimal den Titel „Arena des Jahres“ erringen konnte und in dem jedes Jahr u.a. der Grammy verliehen wird.

Geplant war bei der Projektankündigung einst im Februar 2003, mit dem Bau der Are-na im Sommer gleichen Jahres zu beginnen und diese pünktlich zu den Fußball-Weltmeisterschaften am 9. Juni 2006 zu eröffnen. Sogar das Eröffnungsspiel war dort vorgesehen. Doch die Suche nach einem Namensgeber und damit nach einem Geld-geber gestaltete sich schwierig, die Vorstellungen der AEG (Tochter der amerikani-schen Anschutz Group mit Investments in Öl, Gas, Telekommunikation, Eisenbahn) waren im Preis wohl zu hoch gegriffen. Nun kann es endlich nach drei Jahren losge-hen, denn ein Namensgeber, der die Rechte an seinem Namen dem Investor für die Arena abtritt ist gefunden. „Beide Seiten sind sich entgegengekommen“, sagte Rudolf Gröger, CEO von O2 Germany.

Die O2 World zählt neben den 17 000 Sitz- und Stehplätzen 59 Entertainment-Suiten, Konferenz- und Party-Suiten, verschiedene Restaurants und Shops. Sie soll, so Det-lef Kornett, Chef AEG Deutschland, „Berlin in ein neues Unterhaltungszeitalter kata-pultieren“. Endlich werde auch Berlin die lange ersehnte Bühne für national und inter-national bedeutende Sport- und Entertainment-Events haben. „Berlin wird die Enter-tainment-Hauptstadt Europas“, sagte Time Leiweke, President und CEO der AEG. Auf der rund 20 000 Quadratmeter großen Fassade wird eine 1800 Quadratmeter umfassende LED-Lichtpunkt-Installation dafür sorgen, dass die Front-Fassade als großer Bildschirm Besucher und Passanten auf einmalige Art und Weise informiert. Die Arena kann innerhalb weniger Stunden von einer Eishockey-Arena in eine festli-che Konzerthalle verwandelt werden.

Die zentrale Innenstadtlage sowie ihre hervorragende Verkehrsanbindung über ICE-Züge, Regional-, S- und U-Bahn macht die O2 World glei-chermaßen attraktiv. Durch die Nähe zur Spree und zu den Vierteln Oberbaum City und Spreespeicher stellt das ge-samte Areal am Berliner Ostbahnhof eine höchst attraktive Umgebung für die Ansiedlung von modernen Unternehmen unter anderem aus den Bereichen Musik, Dienstleistung und Medien dar. Doch von dem einst 2003 geplanten neu-en Stadtquartier mit 600 000 BGF mit Handel, hochwerti-gem Wohnen und Marina an der Spree wollte nun ange-sichts dieser Investition keiner mehr sprechen.

Unternehmens-News

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Nr. 121, 37. KW, 15.09.2006, Seite 13

Frankfurt: Die DEGI Deut-sche Gesellschaft für Im-mobilienfonds mbH hat sich einem zweiten Rating durch RCP und DID Deutsche Immobilien Datenbank GmbH unterzogen und wur-de dabei mit einem sehr gut (2) bewertet (Vorjahr 2-). Gründe waren u. a. zusätzli-che Maßnahmen im Bereich Prozesskontrolle und Risiko- und Qualitätsmanagement. Das Immobilien-Manager-Rating schloss erstmals auch den für institutionelle Anle-ger aufgelegten Fonds Degi Global Business ein. Die Portfolioqualität der beiden Sondervermögen Grund-wert-Fonds (3+, gut) und Degi International (2, sehr gut) bleiben gegenüber dem ersten Rating unverändert. Hamburg: Für den im Herbst geplanten Börsengang der GWB Immobilien steht das Team. Als Konsortialfüh-rer hat das Unternehmen die VEM Aktienbank manda-tiert. Als Platzierungspartner wurden comdirect, Cortal Consors, flatex, DAB, Bankhaus Reuschel & Co., youmex Capital und die BIW Bank gewonnen. Die GWB wird die Inhaber der GWB-Genussscheine bei der Zuteilung der Aktien bevor-rechtigt im Verhältnis 1:1 bedienen. Mainz: Das Indexkomitee der Deutschen Börse hat beschlossen die Inhaberaktie der Deutsche Wohnen AG mit Wirkung zum 18.09.2006 in den SDAX aufzunehmen.

Eine weitere lang geplante amerikanische Investition wird nun Realität. Investor und Projektentwickler Hines Immobilien GmbH errichtet am Alexanderplatz ein Ge-schäftshaus, Investitionsvolumen 80 Millionen Euro. Die Firmengruppe Hines wurde 1957 von Gerald D. Hines als ein privates Unternehmen für Projektentwicklung und Immobilieninvestitionen in Houston, Texas gegründet. Seit den 90er Jahren realisiert Hines auch Großprojekte in Berlin. Es ist der erste Sockelbau eines der bis zum Jahr 2013 vorgesehenen zehn Hochhäuser von 150 Meter Höhe nach dem Masterplan von Hans Kollhoff. Die Option für seinen Tower lässt sich Hines noch offen, das Areal von 1440 Quadratmeter dient nun den jetzigen Bauvorbereitungen. Je nach Befind-lichkeit der sechs Alexanderplatz-Investoren, die ihre Grundstücke 2002 gekauft hat-ten, werden die entsprechenden städtebaulichen Verträge mit dem Senat geändert und verlängert, eine unendliche Geschichte: Denn in den Verträgen ist eine Klausel enthalten, nach der der Investor auch nach zehn Jahren und mehr nicht gezwungen werden kann, „gegen den Markt“ zu bauen. Neu ist: Die Sockelgeschosse müssen bis zum Jahr 2013 gebaut sein, so die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung.

Das neue Gebäude an der Nord-Ost-Ecke nach Plänen der Architekten Rhode Kel-lermann Waroski wird 30 Meter hoch sein und sich in das Architektur-Ensemble Ale-xanderhaus und Berolina-Haus von Peter Behrens und dem neuen Kaufhof Galeria einfügen. Die 23 000 Quadratmeter Einzelhandelsfläche sind zu 60 Prozent an einen noch Unbekannten vermietet, um den Rest macht sich Hines-Geschäftsführer Karl Franz Wambach wenig Sorgen. Er setzt auf die große Zugkraft des Alexanderplat-zes, der täglich von 300 000 Menschen frequentiert wird und rechnet mit kleinteiligem Handel plus Gastronomie. Der Spatenstich wird im Frühjahr 2007 erfolgen, die Fertig-stellung zwei Jahre später.

Das waren zwei schöne Geschenke vor den Wahlen zum Abgeordnetenhaus am 17. September, die den Regierenden Bürgermeister und die Stadtentwicklungssenatorin offensichtlich froh stimmten. Und langsam wird aus dem DDR-Marktplatz aus Beton durch die bewusste Abkehr vom leidigen Shopping-Mall-Prinzip auch mit dem Shop-ping- und Entertainment-Center Alexa ein „people’s place“, ein Platz, der sich mit sei-nen Gebäuden als äußere Fassung nach innen öffnet. Ein neues Beleuchtungskon-zept und ein neues Pflaster aus gelbem chinesischem Granit tun ihr Übriges.

Morgen dort wohnen, wo gestern noch gearbeitet wurde Michael Kunz, Geschäftsführer Resolution Real Estate Asset Management

Wohnen im Büro? Das Gefühl kennen wir alle. Das ist natürlich nicht gemeint, wenn wir von der Umwandlung von Büros in Wohnraum sprechen. In Zeiten enormer Leerstände von Büroflächen, insbesondere in den so genannten Immobilien-hochburgen, ist Kreativität gefragt.

Viele der leer stehenden Liegenschaften werden in ihrem jetzigen Zustand nie mehr als Büroflächen vermietbar sein. Die Ausstattung ist oft nicht mehr zeitgemäß, der Grundriss zu unflexibel und viele Unternehmen haben die für sie attraktiven Mietprei-se für einen Umzug in topmoderne Räumlichkeiten und eine Flächenreduzierung ge-nutzt. Eine Modernisierung der Liegenschaft oder ein Abriss mit anschließendem Neubau kann meist nicht rentabel gestaltet werden. Erst recht nicht, seit sich die Durchschnittsmieten für Büroräume stark von ihren Höchstständen entfernt haben.

Oft befinden sich diese Objekte in attraktiven innerstädti-schen oder stadtnahen Lagen, sodass hier zum einen wert-volle Flächen brach liegen und zum anderen die Gefahr der Entstehung einer Problemimmobilie besteht, die das Image und den Charakter eines ganzen Stadtquartiers in Mitlei-denschaft ziehen könnte.

Für vorausschauende Stadtentwickler tut sich hier die Chance auf, den Charakter eines Quartiers entscheidend mitzuprägen, denn die Revitalisierung einer Bestandsimmo-bilie beeinflusst auch immer einen Teil des Stadtbilds. In

Unternehmens-News

Nr. 121, 37. KW, 15.09.2006, Seite 14

Hamburg: Garbe Logistic AG hat eine Niederlassung in Moskau eröffnet. Offiziell firmiert die Moskauer Nie-derlassung unter dem Namen OOO Garbe Logistics De-velopment CIS unter der Die Leitung von Generaldirektor Juan Manuel Tremiño (48). Er arbeitet seit 2004 für die Garbe-Gruppe in Hamburg und war vorher 28 Jahre lang bei verschiedenen Logistik-unternehmen in leitender Funktion tätig. „Unser Ziel ist es, in Russland Logistik-Center nach dem modernsten westeuropäischen Standard – der Class A – zu entwi-ckeln“, erläutert Dr. Malte-Maria Münchow, Vor-standsmitglied der Garbe Logistic AG. Schwerpunkte werden dabei zunächst Mos-kau und St. Petersburg sein. Hamburg: Hennes & Mau-ritz (H & M) wird auf einem ca. 150 000 qm großen Grundstück am Standort Al-lermöhe ein ca. 115 000 qm umfassendes Distributions-zentrum errichten lassen. Atisreal Deutschland führte für H & M einen internatio-nalen Investorenwettbewerb durch, bei dem The Carlyle Group den Zuschlag erhielt. Das Unternehmen wird das Logistik- und Lagerzentrum errichten und erwarb dafür das Grundstück von der Frei-en und Hansestadt Hamburg. Die Investition tätigte The Carlyle Group mit ihrem europäischen Immobilien-fonds Carlyle Europe Real Estate Partners II. Oelde: LB Immo Invest hat für knapp 18 Mio. Euro ein Fachmarktzentrum in Oelde/ Westfalen für das Immobi-lien-Sondervermögen LB Handels-Invest erworben. Mieter sind u.a. Marktkauf und Penny.

den meisten deutschen Großstädten herrscht momentan ein Mangel an Wohnraum. Dieser wird sich durch den starken Trend zu innerstädtischem Wohnen noch verstärken. Daher liegt die Überlegung nahe, die leer stehenden Büroflächen in Wohnraum zu verwandeln.

Nicht jede Büroimmobilie wird sich hierfür eignen, aber grundsätzlich sind die Mög-lichkeiten vielfältig und reichen von der Nutzung als Mietwohnungen für sozial Schwächere bis zur Entwicklung von Luxusapartments für betuchtere Eigennutzer. Obwohl die Vorteile auf der Hand liegen: Wohnraum ist leichter und langfristiger ver-mietbar als Gewerbeflächen, eine Umwandlung ist zudem schneller zu realisieren und kann darüber hinaus noch kostengünstiger sein, als eine Modernisierung oder ein Neubau und Immobilien, ja ganze Quartiere werden vor einem Imageverlust be-wahrt. Trotz dieser nicht von der Hand zu weisenden Vorteile, scheuen sich viele Im-mobilienbesitzer davor, ein Umwandlungsprojekt anzugehen. Warum?

Aus meiner Sicht gibt es zwei elementare Hemmschwellen. Die erste ist Nostalgie. Viele Investoren wünschen sich die Flexibilität, die umgewandelten Flächen später erneut zurück in Büroflächen wandeln zu können. Ich bin sicher, dass dafür Lösun-gen gefunden werden können. Nicht sicher bin ich, ob diese Überlegung sehr rele-vant ist. Zum einen geht der Bedarf an Büroflächen immer weiter zurück, zum ande-ren nähern sich Büro- und Wohnraummieten immer mehr an. Der Renditevorsprung von Büro- gegenüber Wohnraum schmilzt also ohnehin.

Vermutlich ist die Umwandlung in Wohnraum die einzig vernünftige Reaktion auf ei-nen Paradigmenwechsel in Bezug auf die Wohn- und Arbeitswelt der kommenden Jahre. Die zweite Hemmschwelle ist die Angst vor dem Ungewissen oder weniger dramatisch ausgedrückt, mangelnde Erfahrung mit derartigen Projekten. Hierzulande ist das Immobilien-Know-how stark an den Nutzungsarten orientiert, das heißt, man entwickelt meist entweder Wohnimmobilien oder Gewerbeimmobilien.

Es gilt für die erfolgreiche Realisierung von Umwandlungsprojekten also einen Pro-jektpartner zu finden, der in der Lage ist, die notwendige Typologieänderung der Bü-roimmobilie in eine Wohnimmobilie mit der notwendigen Kreativität zu konzipieren und der darüber hinaus über eine langjährige Erfahrung mit solchen Projekten verfügt und das daraus resultierende unternehmerische Risiko tragen und managen kann.

JLL: Direktinvestitionen in den Gewerbeimmobilien-markt auf Rekordkurs

Constanze Wrede, Chefredakteurin „Der Immobilienbrief“ Nicht nur durch das WorldWideWeb sind wir final in Marshall McLuhan`s „global villa-ge“ angekommen. Auch die Immobilienwirtschaft kennt kaum noch Grenzen. In das weltweite globale Gewerbeimmobilien village wurden laut einer aktuellen Unter-suchung von Jones Lang LaSalle im ersten Halbjahr 2006 Direktinvestitionen in Höhe von 290 Mrd. USD getätigt.

Das entspricht einem Zuwachs von 30% im Vergleich zum 1. Halbjahr 2005. Dieses Volumen würde noch deutlich höher ausfallen, könnte die derzeitige Nachfrage ta-tsächlich bedient werden. JLL schätzt, dass das Verhältnis von Nachfrage zu Ange-bot aktuell bei 3:1 liegt, theoretisch konkurrieren also 3 USD Nachfrage um 1 USD Anlagepotenzial. Ende 2006 könnten die weltweiten Transaktionen die 600 Mrd. USD-Marke erreichen.

Investiert wird nahezu flächendeckend. Amerika blieb im 1. Halbjahr mit 44% der Ge-samttransaktionsvolumina - das entspricht absolut 129 Mrd. USD und einem Zu-wachs von 27% gegenüber dem 1. HJ. 2005 - das am stärksten fokussierte Investiti-onsziel. Die asiatisch-pazifische Region zeigte mit einem Plus von 40% (auf 43 Mrd. USD) das höchste Wachstum, die Direktinvestitionen in Europa bewegten sich auf einem Niveau von 117 Mrd. USD (+30%). In Deutschland wurden im ersten Halbjahr rund 23 Mrd. USD investiert. Das entspricht nahezu dem Investitions-volumen des Gesamtjahre 2005.

Betrachtet man nur die inter-regionalen Käufe, also die Käufe, bei denen Käufer und/ oder Verkäufer von außerhalb der Region stammen, ist zu erkennen, dass insbeson-dere der Anteil inter-regionaler Investitionen in den USA und Deutschland seit 2005

Unternehmens-News

Nr. 121, 37. KW, 15.09.2006, Seite 15

Düsseldorf/ Berlin: Die Corpus Immobiliengruppe hat 120 Wohn- und Gewer-beeinheiten in Oberkassel mit ca. 8 200 qm Wohn- und Nutzfläche von der Allianz Lebensversicherungs-AG und der Allianz Versor-gungskasse VVaG, vertreten durch die Allianz Immobi-lien GmbH, erworben. In Berlin erwarb Corpus 79 Wohn- und Gewerbeeinhei-ten mit ca. 5 600 qm Wohn- und Nutzfläche in Mitte/Wedding von der Areal Bank sowie in Treptow/Köpenick von Privatinvestoren. Köln: Die Deutsche REIT AG erwirbt ein nordrhein-westfälisches Portfolio beste-hend aus 451 Wohnungen mit ca. 29 300 qm Wohnflä-che für 18,24 Mio. Euro. Berlin: Die britische Invest-mentbank Shore Capital hat in Berlin eine deutsche Nie-derlassung gegründet und will vorwiegend Immobilien-anlagegesellschaften, die am Zugang zu den Londoner Kapitalmärkten interessiert sind, finanzieren und beraten. Die Eröffnung erfolgt kurz nach der Markteinführung des an der Londoner Börse gehandelten Puma Branden-burg Limited. Zuletzt er-warb Puma Brandenburg von der Berliner Wohn und Geschäftshaus GmbH (BEWOGE) für 71,5 Mio. Euro vor Erwerbskosten ein Immobilienpaket mit einer Fläche von ca. 111 000 qm in Berlin-Neukölln. Mainz: Das Bundeskartell-amt hat die Übernahme der Techem IT Services GmbH durch die Aareon Deutsch-land GmbH genehmigt.

erheblich gestiegen ist. Rund 20% der insgesamt 129 Mrd. USD in den US-Gewerbeimmobilienmarkt investierten Dollar stammen aus dem Ausland. In den deutschen Gewerbeimmobilienmarkt investierten die Ausländer insgesamt ca. 13 Mrd. USD, in Großbritannien 10 Mrd. USD, in Frankreich 6 Mrd. und in Japan 4 Mrd. USD. In Deutschland investierten Ausländer damit viermal so viel wie im Vergleichszeitraum 2005. Deutschland hat so Großbritannienals favorisiertes eu-ropäisches Ziel interregionalen Investments im 1. Hj. 2006 abgelöst.

Wie schon 2005 dominierten die global finanzierten Fonds in Europa die inter-regionalen Kapitalströme mit Investitionen in Höhe von 22,3 Mrd. USD. In Deutsch-land waren die global finanzierten Fonds auf der Käuferseite für über 40% des ge-samten Transaktionsvolumens verantwortlich (nicht berücksichtigt der Erwerb von Wohnimmobilienportfolios). Über 6 Mrd. USD flossen dabei in Retailobjekte, 3 Mrd. USD in Bürogebäude.

Die Deutschen Investoren reagieren auf die weltweite Nachfrage und verkaufen. Be-trachtet man die gesamten Transaktionen in Deutschland – inländische und inter-regionale grenzüberschreitende Aktivitäten - verkauften deutsche Investoren Immobi-lien für 34 Mrd. USD. Für 19 Mrd. USD wurden dabei Objekte in Deutschland ver-kauft, für 10 Mrd. USD im übrigen Europa, vor allem in UK und Frankreich und für 5 Mrd. USD in Amerika.

OIK: Nur zögerliche Erholung am deutschen Bürovermietungsmarkt

Arne Degener, Stellv. Chefredakteur „Der Immobilienbrief“ Die Erholung am deutschen Büromarkt fällt verglichen mit den anderen europäischen Ländern eher moderat aus. Gestiegene Nettoabsorption und gedrosselte Neu-bautätigkeit verhindern nicht, dass die Leerstände weiter wachsen, so das Ergebnis des aktuellen Deutschland-Berichts der Oppenheim Immobilien-Kapitalanlagegesellschaft (OIK). Allerdings ist die Entwicklung regional sehr unterschiedlich. Während München bei hohen Flächenumsätzen und einer kräftigen Nettoabsorption auch zukünftig fallende Leerstände verzeichnet, werden Hamburg und Köln in den nächsten 18 Monaten mit einer Angebotsausweitung konfrontiert sein, meint Dr. Oliver Voß, Leiter Research der OIK. Für Berlin und Düsseldorf prognostiziert er stabile Leerstandsquoten, während er mit einem Rückgang der Frankfurter Leerstandsrate von 18% erst ab dem kommenden Jahr rechnet.

Für die Mieter bleibt der Markt entspannt, mit einem beschleunigten anstieg der Durchschnittsmieten ist in den nächsten anderthalb Jahren nicht zu rechnen. Aller-dings steigen die Spitzenmieten selbst im gebeutelten Frankfurt. Unternehmen fragen angesichts der gesunkenen Spitzenmieten und der laufenden wirtschaftlichen Erho-lung nun Büroflächen in den attraktiven Innenstadtlagen nach, was hier zu einer Flächenverknappung führt.

Zudem nutzen viele Nachfrager die Phase geringer Mietpreise, um aus veralteten Bürogebäuden in neue, effizientere Büros zu ziehen. Dieser Prozess führt in der Top-lage des Frankfurter Bankenviertels zu einer Verknappung an modernen Flächen und die Spitzenmieten ziehen trotz des großen Büroflä-chenangebots Frankfurts an. Mit einer generellen Flä-chenverknappung hat das aber nichts gemein.

Allerdings sinkt so der spezifische Leerstand in moder-nen Büros. So ist laut OIK der Leerstandsanteil moder-ner Flächen an den bedeutendsten Standorten seit Ende 2003 von 43,2% auf nun 37,4% gesunken.

Dieser Trend wird sich weiter fortsetzen und verstär-ken. Kehrseite der Medaille ist ein weiter steigender strukturell bedingter Angebotssockel aus schwer ver-mietbaren Büroflächen.

Unternehmens-News

Nr. 121, 37. KW, 15.09.2006, Seite 16

Hamburg: MPC Capital hat das Objekt „88 Wood Street“ des MPC Sachwert Rendite-Fonds England 1 zum 1,45fachen des Kauf-preises an einen internationa-len Investor veräußert. Die Anleger erhalten einen Kapi-talrückfluss von ca. 150%. Insgesamt erhalten sie bei einer Haltedauer von etwa zweieinhalb Jahren inkl. der erhaltenen Ausschüttungen einen durchschnittlichen Ge-samtmittelrückfluss vor Steu-ern von ca. 164% bezogen auf die Beteiligungssumme. Malmö: Die Commerz Grundbesitz Gruppe (CGG) kauft für 176 Mio. Euro die 39 000qm Mietflä-che umfassende Shopping-Center Projektentwicklung Malmö Entré von Develope-ment A/S. Das Objekt soll bis Ende 2008 fertig gestellt sein und in das Immobilien-vermögen des Offenen Im-mobilienfonds hausInvest global gehen. Die Rendite des Objektes liegt im 10-Jahresdurchschnitt nach Steuern und Kosten bei ca. 6%. Die Vorvermietungsquo-te liegt aktuell bei 50%. Im Zusammenhang mit der In-vestition wurde die CGG durch Jones Lang LaSalle beraten. Frankfurt: Der Offene Im-mobilienfonds SEB Im-moInvest wurde im Fitch Ratings erneut als gut einge-stuft. Die Fondsnote ist eine gewichtete Beurteilung von 2/3 Immobilien- und 1/3 Ge-samtertrag und spiegelt folg-lich die Performance des Immobilienportfolios sowie die Finanzstruktur des ge-samten Fonds wider.

Steigende Investmentzahlen in Mittelost- und Südosteuropa Constanze Wrede, Chefredakteurin „Der Immobilienbrief“

Die Investitionstätigkeiten in die mittelosteuropäischen Immobilienmärkte steigen kon-tinuierlich wie eine aktuelle Untersuchung der Immobilienmärkte von Mittelost- (CEE) und Südosteuropa (SEE) von Degi Research ergab. Seit 1998 wurden in Mittelosteu-ropa mehr als 16,4 Mrd. Euro investiert, wovon etwa 80% auf die vergangenen drei Jahre entfielen. Wurde 2005 mit 6,2 Mrd. Euro ein Rekordhoch erreicht, so erwartet die Degi für Ende 2006 einen weiteren Anstieg um 30% auf rund 8 Mrd. Euro. Mittel-fristig wird sich dieser Trend lt. Degi weiter fortsetzten.

70% aller bislang getätigten Investitionen flossen nach Polen, Ungarn und Tsche-chien. Die Hauptstädte Prag, Budapest und Warschau zogen bereits Anfang der 90er Jahre die Aufmerksamkeit von vor allem opportunistisch geprägten Immobilieninves-toren auf sich. Heute sind diese Märkte gut erschlossen und von steigendem interna-tionalen Wettbewerb geprägt.

Core-Investoren haben die Opportunisten abgelöst. Die Spitzenmieten haben sich mittlerweile auf einem Niveau von 13- bis 17 Euro/qm stabilisiert. Degi registriert in Prag und Budapest aktuell relativ hohe Leerstandsraten von zwischen 14 und 16%. Spitzenobjekte in der 1A-Lage werden jedoch knapp. Selbst das stetige Neubauvolu-men kann den Bedarf nicht befriedigen Die anfänglichen Immobilienrenditen von 12 bis 15 % sind bis heute auf 5,7 bis 7% gesunken. Zum durchschnittlichen westeuro-päischen Markt stellt dies aber immer noch einen Renditeaufschlag dar, der sich wohl erst längerfristig anpassen wird.

Aktuell rücken in Mittelosteuropa Russland und die Ukraine zunehmend in den Fokus ausländischer Investoren. Als die Boomtown definiert sich aktuell Moskau. Nach Lon-don und Paris verzeichnet die russische Hauptstadt den dritthöchsten Vermietungs-umsatz in Europa, die Zahl der Investmenttransaktionen wird in diesem Jahr einen neuen Höhepunkt erreichen. Sehr dynamisch, wenngleich auf niedrigerem Niveau, zeigt sich auch der Büromarkt Kiews. Dieser wird bis Ende des Jahres 2006 um fast 25% anwachsen, wobei es bei ansteigender Spitzenmiete kaum Leerstände gibt.

Trotz der steigenden Investmenttätigkeiten zeigen sich immer noch gravierende quantitative Entwicklungsrückstände in Mittel- und Südosteuropa. Allein Berlin weist ein größeres Angebot an modernen Flächen auf als die Summe aller relevanten Standorte in Mittel- und Südosteuropa zusammen.

DEGI: Deutschland wird Drehscheibe im expandierenden Logistikmarkt

Werner Rohmert, Herausgeber „Der Immobilienbrief“ Logistikimmobilien werden für institutionelle Investoren attraktiv. Globalisierung, zu-nehmende Arbeitsteilung in Produktions- und Distributionsprozessen machen die Lo-gistikbranche zu einem Wachstumsmarkt. Gegenwärtig besteht ein Nachfrageüber-hangs bei flexiblen und leistungsfähigen Logistikflächen.

Der europäische Markt für Logistikimmobilien hat davon profitiert. Das Transaktions-volumen stieg auf knapp 10 Mrd. Euro in 2005. 2000 waren es noch von 3,8 Mrd. Eu-ro. Zu diesem Schluss kommen die Analysten der DEGI Deutsche Gesellschaft für Immobilienfonds mbH in ihrer neuesten Studie „Logistikimmobilien – Korridore, Cluster und Märkte“.

Bei der Standortentscheidung großer Logistikunternehmen stehen deutsche Ballungszentren hoch im Kurs. Mit 170 Mrd. Euro liegt Deutschlands Anteil an den europäischen Logistikumsätzen bei über 23 Prozent. Die Studie hat 40 europäische Logistikstandorte hinsichtlich ihrer Miet- und Bodenpreisspanne sowie der Spitzen-rendite untersucht. Die durchschnittlichen Spitzenrenditen liegen bei 7,2%. Das höhere Risiko dieses noch vergleichsweise jungen und daher in- transparenten Teilmarkts schlägt sich laut Degi-Research-Chef Dr. Thomas Beyerle in höheren Spitzenrenditen nieder.

Fonds-News

Nr. 121, 37. KW, 15.09.2006, Seite 17

Hamburg: Die Warburg – Henderson Kapitalanlage-gesellschaft für Immobilien mbH, Hamburg, hat insge-samt vier Objekte in Deutschland, Frankreich, Italien und erstmalig in Schweden für ihre Immobi-lien-Spezialfonds Pan-Europa Fonds Nr. 1 und Pan-Europa Fonds Nr. 3 erworben. Es wurden in vier Fachmarktzentren in Bed-burg bei Köln, Nantes, Bo-logna sowie Löddeköpinge bei Malmö für zusammen ca. 100 Mio. Euro investiert München: Die TMW Pra-merica Property Invest-ment GmbH hat für ihren offenen Publikumsfonds TMW Immobilien Welt-fonds den Büroneubau „Centre Azur“ mit ca. 17 000 qm Nutzfläche und über 200 PKW Stellplätzen im Genfer Stadtbezirk Servette – Petit Saconnex direkt von dem Projektentwickler erworben. Bürogebäude ist zu über 75% an den Ministerrat der Euro-päischen Union und die Stadt Genf vermietet. Das Investitionsvolumen betrug ca. 135 Mio. Schweizer Fran-ken. Durch turnusmäßig er-folgte Nachbewertungen der Immobilien des Fonds ist die Wertentwicklung im August auf ca. 5,0% gestiegen. Gütersloh: Die Alternative Capital Invest GmbH (ACI) offeriert Anlegern jetzt die Möglichkeit, sich an der dritten Dubai Tower KG auch in USD zu beteiligen. ACI der erste Anbieter von Dubai-Immobilienfonds, der dies anbietet.

Stark entwickelte Märkte weisen dabei traditionell ein geringeres Renditeniveau als Schwellenmärkte auf. So ist die Spitzenrendite mit 5,75% in London und Manchester am niedrigsten, während Moskau mit 11,5% den ersten Rang einnimmt. Im DEGI-Scoring liegen die westeuropäischen Länder hinsichtlich ihrer volks- und immobilien-wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Logistikimmobilien-Investoren vorn. Spitzenreiter ist mit geringem Abstand Luxemburg, Deutschland findet sich auf dem zehnten von 28 Plätzen.

Garbe Logistic AG: Richtfest auf zukünftigem Panalpina Cargo Center in Hamburg

Arne Degener, Stellv. Chefredakteur „Der Immobilienbrief“ Bei strahlendem Sonnenschein und spätsommerlichen Temperaturen feierte die Gar-be Logistic AG am 13. September Richtfest für eine 26 000 qm Lagerhalle auf dem Gelände des zukünftigen Panalpina Cargo Centers (PCC). Das Gebäude, das im Auftrag der Panalpina Welttransport GmbH-Gruppe von Garbe Logistic geplant wurde, ist Bestandteil des neuen Logistik-Centers im Hamburger Hafen und soll bis Ende fertig gestellt sein. Es wird dann die modernste Logistikimmobilie der Hanse-stadt sein. Panalpina hat das Objekt langfristig gemietet. Das PCC wird 62 000 qm umfassen und bündelt erstmals die Funktionen Lagerlogis-tik, Kontraktionslogistik, Containerdepot, Containerpackstation und regionales Luft-fracht-Hub. Panalpina will hier maßgeschneiderte Angebote für Unternehmen aus den Bereichen Mode, Konsumgüter, Automobil und Zulieferer, Retail sowie Industrie-projekte anbieten. Das 17 Mio. Euro-Projekt liegt direkt an der A 7 und wird nach seiner Fertigstellung über 25 000 Palettenstillplätze und 13 000 qm Umschlagsfläche verfügen. Hamburgs Wirtschaftssenator Gunnar Uldall erhofft sich durch die weitere kontinuierliche Erwei-terung des Hafengeländes und eine Vergrößerung der Logistikflächen eine weitere Stärkung der zweitgrößten deutschen Stadt im Bereich Logistik. Derzeit sind 5 700 Firmen im Großraum der Hansestadt in diesem Wirtschaftszweig engagiert. Regionomica schätzt, dass die Branche, die derzeit 230 000 Arbeitsplätze stellt, noch bis zu 14 000 neue Arbeitsplätze bis zum Jahr 2015 schaffen könnte.

(Asset-) „Klasse Immobilien der Sparkassen“ Dr. Lars Bernhard Schöne und Alexander Nehrhaupt

Sparkassen aktivieren den Immobilien-Eigenbestand. Zunehmend wird das Immobi-lienvermögen der Sparkassen nicht mehr nur als Produktionsfaktor, sondern als be-deutendes Element der Kapitalanlage gesehen. Und als solches spielt die Berück-sichtigung von Immobilien im Rahmen der Vermögensdiversifikation die zentrale Rol-le. Das aktive Management der Assetklasse „Immobilie“ ist derzeit eines der wichtigs-ten Themen in der Sparkassen-Finanzgruppe.

In den letzten Jahren hat sich ein Wandel hinsichtlich der Immobilienbewirtschaftung von der traditionellen Liegenschaftsverwaltung hin zu einem aktiven Immobilienmana-gement vollzogen, der stetig an Dynamik gewinnt.

Mit dem Projekt „Management eigener Immobilien“ hat der Deutsche Sparkassen- und Giroverband diesen Wandel aufgegriffen und den Instituten Werkzeuge und Methoden bereitgestellt, um Ertragssteigerungs- und Kostensenkungspotenziale zu identifizieren und zu he-ben. Hierdurch wird nun insbesondere dem Thema Im-mobilien Asset Management ein wesentlich höherer Stellenwert beigemessen.

„Der eigene Immobilienbestand ist eine bedeutende Komponente auf der Aktivseite der Bilanz und stellt da-mit einen wichtigen Bestandteil des barwertigen Vermö-gens dar. Bislang wurden bei der Frage nach einer effi-

Fonds-News

Nr. 121, 37. KW, 15.09.2006, Seite 18

London: UBS Global Asset Management, ein Unterneh-mensbereich der UBS AG, hat den UBS (Lux) Euro Value Added Real Estate Fund mit einem verbindlich gezeichneten Eigenkapital von ca. 373 Mio. geschlos-sen. Der Fonds ist ein Fonds Commun de Placement lu-xemburgischen Rechts für institutionelle Anleger. Die geplante interne Rendite (IRR) soll bei 12-14% nach Abzug von Gebühren und Aufwendungen liegen. Der Fonds will Immobilienanla-gen in Höhe von ca. 750 Mio. Euro erwerben und hat in Deutschland und Frank-reich bislang Büroliegen-schaften für 112 Mio. Euro übernommen Bergisch Gladbach: Die Unternehmensgruppe Hahn hat ihren Pluswert-fonds 14 aufgelöst und das SB Warenhaus Sobernheim an den Joint Venture-Partner Capital & Regional veräu-ßert. Die Anleger erzielten einen Kurswert von über 150% bezogen auf die ur-sprüngliche Beteiligungs-summe. Frankfurt: NAI apollo gründet die NAI apollo pro-perty Management, die Gewerbeobjekte in ganz Deutschland betreuen wird. Die Geschäftsführung von NAI apollo property mana-gement wird Sabine Ganser (41) verantworten. Die Im-mobilienökonomin (ebs) war zuvor bei der Delta Ver-kaufsgruppe Klauer Reuter Immobiliengesellschaft für die Betreuung von Portfolios, Due Diligence und den An- und Verkauf von Immobilien verantwortlich.

zienten Eigenanla-gestruktur die eige-nen Immobilien nicht oder nur anhand vereinfachter Para-meter berücksichtigt. Aus Sicht einer ren-dite- und risikoorien-tierten Gesamtunter-banksteuerung sind jedoch auch die ei-genen Immobilien – analog zur Betrach-tung von Aktien und Renten – anhand von Marktwerten und mark tor ient ier ten Rendite- und Risiko-kennzahlen zu analysieren.“ so Jochen Reith, Direktor Institutionelle der Real I.S. Reith weiter: „Denn nur bei einer solchen Integration von Immobilien in die Vermö-gensdiversifikation kann ein effizientes Portfolio ermittelt und die gesamte Eigenanlage optimiert werden.“

Vernachlässigen wir einmal Nutzen und Entwicklungschancen der Einzelimmobilie und richten den Blick auf das gesamte Portfolio, so ist zunächst der Anteil der direkt

gehaltenen Im-mobilien unter Berücksichtigung sämtlicher Anla-geformen im Opti-malfal l anzu-schauen. Hierzu sind unbedingt marktorientierte Wertansätze so-wie quantitative Rendite- und Risi-koparameter für die eigenen Im-mobilien anzuset-zen. Während dies bislang die größte Hürde dar-stellte, hat sich die Verfügbarkeit von Steuerungs-

kennzahlen mit Beginn der Verbundinitiative RealisCheck® - Portfolioanalyse für die Sparkassen-Finanzgruppe - geändert. Durch diese Bestandserfassung und -analyse werden einerseits Marktwerte der eigenen Immobilien ermittelt, andererseits wird die historische Wertentwicklung der letzten 15 Jahre durch einen institutsspezifischen synthetischen Immobilienindex nachgebildet. Die Entwicklung eines solchen Immobi-lienindex (Realix®) ermöglicht die Ableitung des jeweiligen Rendite-Risiko-Profils des spezifischen Immobilienportfolios.

Auf dieser Informationsbasis ist unter Einbeziehung weiterer Assetklassen (Aktien, Renten etc.) das Gesamtportfolio in einem Rendite-Risiko-Profil abzubilden. In Ab-hängigkeit von der Institutsstrategie werden über diese Analysemethoden alternative Strukturierungen der Assetklasse Immobilie simuliert. So wird beispielsweise die teil-weise Reduzierung von direkter Immobilienanlage und Reinvestition in eine indirekte Immobilienanlage in Varianten abgebildet. Ziel ist es, das optimale Immobilienbuch zu strukturieren.

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Nr. 121, 37. KW, 15.09.2006, Seite 19

Paris: Eine Gesellschaft der Crédit Agricole Asset Ma-nagement (CAAM) hat das Bürogebäude Les Montalets mit ca. 12 000 qm Büroflä-che in der 2, Rue de Paris zwischen Meudon und Issy-les-Moulineaux südwestlich von Paris von der SEB ge-kauft.. Die Büroimmobilie ist komplett vermietet, u. a. an Intel, ESR und die Commu-nauté d’Agglomération Arc de Seine. Das Transaktions-volumen lag bei 61 Mio. Euro ohne Mehrwertsteuer. Atisreal Frankreich war für den Verkäufer tätig. Lübeck: Der MH Europe Fund I hat ein u.a. an EDE-KA, Aldi, ATU, McFit, Gil-de Bowling und MPC ver-mietetes Handels- und Frei-zeitobjekts mit ca. 12 315 qm unter Beratung von Mans-ford erworben. Hamburg/Berlin: Die DIFA Deutsche Immobilien Fonds AG, Hamburg, hat einen Mietvertrag über ca. 1 000 qm mit YOC AG im CityQuartier Dom-Aquarée in Berlin-Mitte abgeschlos-sen. Das zum Portfolio des DIFA-Fonds Nr.1 gehören-de Ensemble ist damit zu ca. 70% vermietet. Garching: Die Hasenkamp Internationale Transporte GmbH mietet im vom Im-mobilienKontor Nehls, Fäth & Bähr Investment GmbH entwickelten logic-park Garching 2 700qm über die Real Logis GmbH. Ei-gentümerin der Logistikim-mobilie ist die Aareal Asset Management über ihren Logistikfonds Aareal Euro-Logistik Immobilien S.à.r.l. & Co. KG.

Aktuell sind zum Thema auch zwei Publikationen im Springer-Verlag erschienen. Zum einen die 2. Auflage von „Real Estate und Facility Management“ (Hrsg. Preuß/Schöne, 435 Seiten), die über den integrativen Ansatz der Wertschöpfungskette hin-aus, jetzt umfassend um das Portfoliomanagement erweitert wurde.

Einbezogen werden Lösungen, von der Immobilienbewertung und Rendite-Risiko-Analyse über die Asset Allocation bis hin zur Immobilienstrategie und dem Immobi-lien-Workout. Zum anderen das Buch „Immobilien-Benchmarking“ (Hrsg. Reisbeck/Schöne, 407 Seiten), das sich erstmals einem der wesentlichsten Werkzeuge in der Immobilienwirtschaft – dem Messen und Lernen von und mit den Besten widmet. Es hinterlegt praxispointiert die Ziele, Methoden und Vorgehensweise der Transparenz-schaffung und objektiven Bewertung der eigenen Stärken sowie Schwächen im Ma-nagement von Immobilien – so auch den RealisCheck® für Finanzinstitute.

Aufgrund der aktuell großen Bedeutung des Themas „Optimierung der Assetklasse Immobilie“, bietet die Real I.S., München, ausschließlich für Sparkassen eine Semi-narreihe unter dem Titel „Assetklasse Immobilie in der Gesamtbanksteuerung – In-tegration und Optimierung„ an. Diese finden im Zeitraum 10.10. bis 18.10. in Düssel-dorf, Mainz, Hannover, Stuttgart sowie München statt und sind für die Teilnehmer kostenfrei. Informationen über: [email protected].

Engel & Völkers: Schloßstraße nach City West größtes Berliner Einzelhandelszentrum

Arne Degener, Stellv. Chefredakteur „Der Immobilienbrief“ Die der Zahl der Ladeneinheiten im Quartier um die Berliner Schloßstraße zwischen Lepsiusstraße, Stadtautobahn, Walther-Scheiber-Platz und Grunewaldstraße stieg innerhalb eines Jahres um 17% auf 664. Den größten Zuwachs brachte laut Engel & Völkers die Eröffnung des Einkaufszentrums „Das Schloss“ in der Schloßstrasse sel-ber. Mit ca. 75 ha und 31 Straßenblöcken verfügt das Gesamtquartier derzeit inkl. der Shopping Center über 140 000 qm Verkaufsfläche.

Weitere ca. 16 500 qm Verkaufsfläche entstehen derzeit im „Schloss-Strassen-Center“, das Ebbinghaus Kaufhaus wird zum Ärztehaus ausgebaut, im Erdgeschoss wird die Biosupermarktkette BASIC einziehen. Weitere Erweiterungen stehen durch die vorgesehenen Umbauten der Warenhäuser Karstadt (+13 000 qm Verkaufsflä-che (2007 bis 2009) und Wertheim (2009 bis 2011) an. Die Schloßstraße hat mit 83% den höchsten Filialisierungsgrad aller Berliner Geschäftsstraßen (Tauentzien 82,5%, Kurfürstendamm 75% und Friedrichstraße 77%).

Die Leerstandquote im Quartier ist moderat. Nur 37 der 664 Geschäfte stehen leer. Die Leerstandsquote von 5,6% hat sich um über ein Drittel verringert. Dieses niedrige Leerstandsniveau unterscheidet die Schloßstraße klar von den bekannteren Quartie-ren Kurfürstendamm/Tauentzienstraße mit 10,7% Friedrichstraße mit 10,3%.

Für den Bereich um die Schloßstraße spricht auch, dass 73% der Flächen, die 2005 leer standen, schon 2006 wieder vermietet wurden und die Fluktuation im Bestand der Schloßstraße (ohne Berücksichtigung Forum Steglitz und „Das Schloss“) nur bei 10% aller Flächen lag. Die Mieten sind stabil und liegen zwischen 55 und 100 Euro/qm. Das Mittel liegt bei 70 Euro/qm.

Jones Lang LaSalle: Büromarkt in Lower Manhattan fünf Jah-re nach dem Terroranschlag

Constanze Wrede, Chefredakteurin „Der Immobilienbrief“ Aus der fünfjährigen Retrospektive war der Tiefpunkt der Baisse des Büroimmobilien-marktes in Lower Manhattan im ersten Quartal 2005 und damit rund dreieinhalb Jah-re nach den Anschlägen vom 11. September 2001 erreicht. Insbesondere der Mangel an verfügbaren Flächen und die hohen Mieten in Midtown führen aktuell zu einem starken Anstieg der Nachfrage. Grund ist der erstmalige, deutliche Anstieg der im alten WTC Umfeld angesiedelten Arbeitsplätze seit 2001.

Fonds-News

Nr. 121, 37. KW, 15.09.2006, Seite 20

Hamburg: Stilwerk erwirbt für 15,7 Mio. Euro ein Ein-zelhandels-Portfolio beste-hend aus fünf Immobilien mit einer Gesamtmietfläche von 23 500 qm. Zwei Objek-te befinden sich in Berlin, die anderen Standorte sind Ham-burg, Offenburg und Duis-burg. Hauptmieterin ist die MediMax Zentrale Electro-nic. Atisreal vermittelte. Hilden: Tyco Healthcare verkauft unter Beratung von DTZ Düsseldorf eine In-dustrie- und Büroimmobilie mit 2 100 qm Nutzfläche in der Max-Volmer-Straße 14 an eine GbR privater Investo-ren. Berlin: 3 400 qm Bürofläche mietete die Teles AG am Ernst-Reuter-Platz 8 über Atisreal. Hilden: Triumph Internati-onal hat einen Shop mit ca. 270 qm Gesamtfläche in der Mittelstraße 54 über Kem-per's Düsseldorf angemietet. Düsseldorf: Aengevelt hat für ca. 30 Mio. Euro ein Fachmarktzentrum mit ca. 45 000 qm Mietfläche und ein Bürogebäude in Wiesba-den mit ca. 7 000 qm für ca. 10 Mio. Euro an eine nieder-ländisch-skandinavische In-vestorengruppe vermittelt. Magdeburg: Die DeLaMot-te Vermietungen GmbH, beauftragt durch die H.F.S. Immobilienfonds Deutsch-land 12 GmbH & Co. KG, hat 1 429 qm Bürofläche im City Carré an die Bundes-agentur für Arbeit, Agen-tur für Arbeit Magdeburg, vermietet.

Im zweiten Quartal 2006 blieb die Leerstandsquote in Lower Manhattan mit 11,3% (Vj.: 11,0%) fast konstant, obwohl durch die Eröffnung des World Trade Center-7-Gebäudes der Bestand um zusätzlich ca. 158 000 qm erweitert wurde. Sollten die vier großen Mietverträge über insgesamt rund 120 000 qm, die derzeit kurz vor dem Abschluss stehen, realisiert sein, wird die Leerstandsquote auf 10,3% sinken.

Bis Jahresende könnte sie laut Jones Lang LaSalle dann zum ersten Mal seit dem zweiten Quartal 2001 sogar wieder einstellig werden. Auch die Mieten steigen wieder. Lower Manhattan verzeichnete im zweiten Quartal 2006 einen durchschnittlichen Mietpreis von rund 394 USD/ qm/p.a.. Das entspricht einem Anstieg von knapp 76 USD oder 24% gegenüber dem ersten Quartal 2005. Büroflächen der A-Kategorie waren mit einem 434 USD/ qm/p.a. rund 91 USD oder 27% teurer.

Funds & Finance 2006 André Eberhard, Redakteur "Der Immobilienbrief"

Zum zweiten Mal führte Scope-Veranstalter Euro-Pan die Fachmesse für Initiatoren Geschlossener und Offener Fonds, Hedgefonds und Offener Immobilienfonds in die-sem Jahr auf dem Kölner Messegelände durch. Rund 200 Aussteller, 32% mehr als im Vorjahr, versammelten sich nicht nur, um sich selbst zu feiern, sondern auch um alte Kontakte neu aufleben zu lassen und neue zu schließen. Die Zahl der Besucher aus Fachkreisen lag lt. Veranstalter bei 5.474. Das Messegelände bot zumindest am 1. Tag den Besuchern angenehme Möglichkeiten, sich zu verteilen, so dass nie Ge-dränge aufkam und eine lockere Gesprächsatmosphäre an den Ständen möglich war. Neben der Ausstellung gab es ein Begleitprogramm mit Vorträgen. Wer jedoch glaubte, alle Veranstaltungen – wie auf Messen üblich – kostenlos besuchen zu kön-nen, lernte dazu. Ca. 400 Euro musste ausgeben, wer sich zu Fondskommunikation weiterbilden wollte. Dafür blieb der Kreis der Zuhörer sehr persönlich. Senkrechtstarter Signa aus Düsseldorf bot als kleines Extra für den gestressten Mes-sebesucher die Möglichkeit sein Schuhwerk durch einen „Erlebnis-Schuhputzer“ ver-wöhnen zu lassen. Neulinge der Branche erfuhren so im unvermeidlichen Fachge-spräch der Immobilienspezialisten, welche Maßschuhe en vogue sind, ob man Pfer-deleder glänzend bekommt (ja) und natürlich die Preisrange zwischen 300 Euro für gutes Schuhwerk über 700 bis 900 Euro für anständige Schuhe bis zu (ab) 1.500 Eu-ro für Maßfertigung. DCM gab die Möglichkeit, sich an der Carrerabahn mit anderen Junggebliebenen zu messen. Die Suche nach den großen Highlights blieb jedoch vergeblich. Prozesskostenfonds und die über einen Fonds finanzierte Universität Rostock waren interessant. Kuba hatte einen repräsentativen Stand. Jedoch spielte lediglich eine Band. Die von Atis-real auf der MIPIM präsentierte Tanzgruppe war leider zu Hause geblieben. Dubai präsentierte sich mit allein fünf Initiatoren. Man muss wohl wirklich da gewesen sein, um das Engagement nachvollziehen zu können. Abgesehen vom neuen Asset Opti-mizer von Busse, für den sich der bekannte Fondsberater Uli Richter „stark macht“, waren jedoch keine bahnbrechenden Neuheiten zu finden. Die große Anzahl der Messestände für Schiffsfonds ließ auf die wohl zurzeit profitabelste Sparte auf dem Fondmarkt schließen. Die noch im letzten Jahr lt. Artikel der Immobilien Zeitung beklagte mangelnde Qua-lität der Besucher wurde in diesem Jahr durch die Lücken, die die nicht mehr zuge-lassenen Privatbesucher hinterließen, ausgeglichen. Dies kurbelte den Kaffeekonsum des Standpersonals an. So war es nicht erstaunlich, dass immer mehr Aussteller den Weg zum stilvollen Schuhputzdienst fanden, um sich die Zeit bis zum Abend zu vertreiben. Vor allem die Aussteller mit Alkoholischem im Angebot erfreuten sich im Laufe des Tages einer immer größer werdenden Besucherschar. Fazit: Für "Der Immobilienbrief" hat sich die Messe gelohnt. Wir fanden alle Ansprechpartner und überall die Gelegenheit zum Gespräch. Das Verdienst der Funds & Finance liegt darin, einen Branchentreffpunkt geschaffen zu haben. Den hatte die Branche nötig. Der Tenor der Aussteller war im

Deals Deals Deals

Nr. 121, 37. KW, 15.09.2006, Seite 21

München: Die European Business School veranstaltet Samstag, 30. September 2006 auf Schloss Reicharts-hausen unter der Leitung des Immobilienressorts „REALebstate“ unter dem Motto: „The Value Chain of Real Estate Private Equity Institutions den siebten ebs-Immobilienkongress. The-menschwerpunkte sind u.a.: ´Investoren treffen Kommu-nen´, ´REIT als einziger, „richtiger“ Exit?´, die Vor-stellung des neu erscheinen-den Handbuches Real Estate Private Equity sowie des Real Estate Management Institute an der European Business School. Es referieren u.a. Klaus El-mendorff, Deutsche Bank, Dr. Volker Riebel, Deut-sche Annington, Ulrich Höller FRICS, DIC AG & Co. KGaA und Prof. Dr. Nico Rottke, European Busi-ness School. Die Teilnahmegebühr beträgt zwischen 90 und 250 Euro. Weitere Informationen und die Anmeldungsformalitäten gibt es unter www.ebs-immobilienkongress.de .

Deals Deals Deals Berlin: Vivico Berlin hat im zweiten Bauteil der Königli-chen Direktion 740 qm an die NeuroBiotec Pharma AG und ca. 300 qm Fläche an das Innovationszentrum für Mobilität und gesell-schaftlichen Wandel (InnoZ) GmbH vermietet. Der zweite Bauteil der Kö-niglichen Direktion ist damit vor Fertigstellung der Sanierung zu ca. 55% vermietet.

Backgroundgespräch entsprechend geteilt. Der Treffpunkt-Charakter ist eindeutig positiv. Manche Aussteller waren zufrieden, neue Kontakte auch im Vertrieb gefun-den zu haben. Andere resümierten jedoch, dass die hohen Ausstellerpreise von fast 20.000 Euro für einen anständigen, nackten Stand exklusiv Mobiliar, Leitungen, Was-seranschluss und Getränken in Verbindung mit Nebenkosten und vor allem Zeitkosten für die hoch qualifizierten Mitarbeiter für einen „Kollegentreff“ denn doch etwas kräftig waren. Das Eintrittspreistuning durch kostenpflichtige Tagungen und – wie wir hörten - 280 Euro Eintritt für den Galaabend mit Preisverleihung sowie 60 Euro für die After Show Party stieß auch nicht auf allgemeine Zustimmung. Wir wendeten uns deshalb auch lieber einem Früh Kölsch und dem unschlagbaren Kölner Tartar zu. Die Berichterstat-tung über die Preisverleihung müssen wir deshalb auf den nächsten "Der Immobilien-brief" verschieben und abwarten, welcher Initiator sich nicht zu schade ist, per Pres-senotiz zu melden, welchen Preis er, wie auch rund 80 bis 90% der übrigen zahlen-den Fondsausteller bekommen hat. Letztes Jahr waren es aus unserer Erinnerung 27 Preise für ca. 30 Fonds-Aussteller, von denen sich zwei Drittel nicht entblödeten, die-sen „Award“ stolz der Presse zu melden. So verbrachten wir den Abend bei sommer-lichen Temperaturen angenehm in der Altstadt von Köln. Trotz Kritik im Detail: Die Veranstaltung hat den Teilnehmern Spaß gemacht. Wir werden, wenn wir noch hereingelassen werden, nächstes Jahr gerne wieder dabei sein und vielleicht auch für beide Tage Zeit mitbringen.

Rostock: Neue Projekte und Schnupperangebot für Unter-nehmer

Frank Peter Unterreiner, freier Immobilienjournalist (u. a. FAZ-Immobilienbeilagen)

Rostock ist das deutsche Tor zum Ostseeraum. Vor allem von der wachsenden wirt-schaftlichen Bedeutung der baltischen Region mit ihren über 100 Millionen Einwoh-nern möchte die Hansestadt profitieren. Internationale Aufmerksamkeit brachte kürzlich der Bush-Besuch in der Region. Weiteren medialen Auftrieb verspricht sich Michael Sturm, Geschäftsführer von Rostock Business Gesellschaft für Wirtschafts- und Technologieförderung, vom G8-Gipfel im nahen Heiligendamm im kommenden Jahr. „Hier anlegen“ lautet der Slogan, mit dem der Wirtschaftsförderer Unternehmen anlo-cken möchte. Dazu bietet Rostock Business eine so genannte „iBOX“ an. Zwei Mona-te können Unternehmen Rostock kennen lernen und bekommen beispielsweise ein komplett eingerichtetes Büro inklusive Sekretariatsservice, ein möbliertes Apparte-ment, mehrere Beratungsangebote, Eintrittskarten zu Veranstaltungen und einen Se-geltörn - schließlich möchte die Stadt auch mit ihren weichen Standortfaktoren punk-ten. Kostenpunkt für die „iBOX“: 1500 Euro pro Mitarbeiter.

Stolz ist Michael Sturm auf mehrere Ansiedlungserfolge. So startete Liebherr im ver-gangenen Jahr die Produktion von bis zu 500 Tonnen schweren Hafenmobil- und Offshorekränen und beschäftigt 400 Mitarbeiter. Das süddeutsche Unternehmen fer-tigt direkt an der Kaimauer, von dort aus können die Kräne per Schiff in alle Welt transportiert werden, und spart sich die Kosten des Landtransports. Die Kreuzfahrt-reederei Aida Cruises erkor Rostock zu ihrem Hauptsitz und der Telekommunikati-onsdienstleister Hansenet schuf in den vergangenen zwei Jahren 450 Arbeitsplätze.

Die maritime Wirtschaft mit den Werften als Anker bezeichnet Sturm als eine Rosto-cker Zielbranche. Rostock hätte sich zum größten deut-schen Kreuzfahrthafen entwickelt. Ein wichtiger Wirt-schaftsfaktor und ein interessanter Partner für Unterneh-men ist die Marine, die einen großen Stützpunkt unterhält. Impulse erhofft sich Sturm von der Absicht, Windparks künftig auf See zu errichten. Denn in Rostock produziert Nordex, ein Hersteller von Windkraftanlagen.

Rostock ist ein Standort der Luft- und Raumfahrtindustrie, schließlich unterhielt einst Heinkel ein Flugzeugwerk. Die-se Kompetenz möchte der Wirtschaftsförderer stärker ins

Veransatlugstipp

Nr. 121, 37. KW, 15.09.2006, Seite 22

Frankfurt: Die Bundesre-publik Deutschland - Fi-nanzagentur mietet ca. 16 000 qm Gewerbefläche im Lurgihaus des Frankfurter Mertonviertels von der mg vermögensverwaltungs gmbh, einer Tochtergesell-schaft der GEA Group. Ei-gentümer des Objekts an der Lurgiallee 5 mit einer Ge-samtfläche von 88 000 qm ist Deka Immobilien. Achim: AS Concept hat 700 qm Bürofläche und 1 400 qm Logistikfläche im Gewerbe-park Achim an die Spedition Louis Neukirch vermietet. Frankfurt: Adecco mietet ca. 1 400 qm Bürofläche im Oval am Baseler Platz von der GGI Gesellschaft für Gewerbeimmobilien. GGI wurde durch Sireo Real Estate und Jones Lang La-Salle, Adecco von Atisreal beraten. Berlin: Getronics HelpYou-Desk mietet 1 900 qm Büro-fläche in die Axel-Springer-Passage in der Markgrafen-strasse 20 über Atisreal. Essen: Idko Ideen, Konzep-te und Realisierung mietet ca. 472 qm im Opti-Gewerbepark in der Alten-dorfer Str. 97-101 vom H.F.S. Immobilienfonds Deutschland 5. Der Mietver-trag wurde von der G.F.S. Geschäftsbesorgung für Sachwerte mit Unterstüt-zung von E.F.M. Immobi-lien verhandelt. Köln: Lumas eröffnet ca. 290 qm eine Galerie in der Mittelstraße 15. Kemper’s vermittelte. Düsseldorf: Bestseller mie-tet in der Schadowstr. 57 ca. 1.200 qm Fläche über Lühr-mann.

Bewusstsein rücken. Auch Airbus hatte überlegt, hier das Werk für den A380 zu er-richten. Die Teile für den Riesenvogel werden jetzt zwar in Hamburg gebaut, doch Zulieferer haben ihren Sitz in Rostock. Rücker Aerospace beispielsweise fertigt die Innenverkleidung für den A380 und stellte allein in den vergangenen zwölf Monaten 120 Ingenieure ein. Auf dem ehemaligen Areal der Heinkelwerke plant die TLG den Technologiepark „Wings“. Auf dem 4,7 Hektar großen Grundstücks sind bis 155.000 Quadratmeter Gebäudefläche für Unternehmen der Luft- und Raumfahrtindustrie möglich.

Rund 2700 Menschen arbeiten in Rostock in 20 Call Centern. Neben Hansenet be-treibt beispielsweise der Autovermieter Sixt in der Hansestadt sein deutsches Kun-denzentrum. Vorigen Monat eröffnete Ikea sein zweites deutsches Call Center mit 150 Beschäftigten. Mit dem Hafen als Drehscheibe setzt Rostock auf Logistik. „In den Rostocker Gewerbe- und Industriegebieten stehen Teilflächen von bis zu zirka 50 Hektar zur Verfügung“, wirbt Michael Sturm.

Die Quadratmeterpreise liegen zwischen 15 und 70 Euro. Lidl Logistics erwarb vori-ges Jahr im Hafenvorgelände Ost 10 Hektar und errichtet dort ein 30.000 Quadratme-ter großes Logistikzentrum. Gesundheit und Wellness sind eine weitere Leitbranche. Rostock setzt dabei auf Wohlfühlangebote für den Hotelgast ebenso wie auf die Be-reiche Intensivmedizin, Rehabilitation und Forschung.

Stolz ist der Wirtschaftsförderer darauf, dass mit dem 790 Meter langen Warnowtun-nel das erste privat finanzierte Straßenbauprojekt Deutschlands im September 2003 eingeweiht wurde. 220 Millionen Euro betrug das Investitionsvolumen. Momentan sind einige große Projekte in der Realisierung oder Planung. Ikea eröffnet 2008 ein großes Möbelhaus mit 18.000 Quadratmetern Verkaufsfläche für 40 Millionen Euro. Für 75 Millionen Euro errichtet Tenkhoff Properties das Kröpeliner Tor Center. Auf 18.000 Quadratmeter Einzelhandelsfläche mieteten sich unter anderem Zara, Saturn und Fitness Company ein.

Ein Highlight ist das von Stararchitekt Helmut Jahn entworfene Gebäudeensemble Am Vögenteich. Investor ist der Rostocker Harald Lochotzke. Der Projektentwickler hat in seiner Heimatstadt seit 1991 über 50.000 Quadratmeter Bürofläche gebaut. „Wir haben mit unserem Angebot große Unternehmen nach Rostock geholt“, sagt Lochotzke. Zum Erfolg dürfte seine Dienstleistungsmentalität beigetragen haben. In seinen Flächen können die Mieter wachsen und schrumpfen - ohne dass sie für leer stehende Flächen bezahlen müssten.

Die Büromiete in Rostock gibt Lochotzke mit 7 bis 12 Euro an. Die Wirtschaftsförde-rung spricht von 4 bis 7,50 Euro bei Bestandsimmobilien und 9 bis 13 Euro bei Neu-bauten. Aengevelt-Research nennt für das erste Halbjahr 2006 einen Büroflächen-umsatz von 10.000 Quadratmetern und beziffert den Leerstand auf 95.000 Quadratmeter oder 11,6 Prozent.

Lochotzkes Vorhaben Am Vögenteich besteht aus drei Gebäuden: „Deutsche Med“, „F Media“ und „Rostock Academy“. Die „Deutsche Med“ ist seit 2004 mit 14.000 Quadratmeter Büro- und Geschäftsfläche fertiggestellt. Im Gebäude befinden sich beispielsweise Gastronomie, ein Sport- und Fitnesszentrum sowie ein Call Center der Deutschen Telekom. 3000 Quadratmeter warten noch auf Nutzer. Bei Räumen mit 14,80 Meter Spannweite sind 1500 bis 1800 Quadratmeter Mietfläche stützenfrei auf einer Ebene möglich.

Noch Vision sind die beiden Projekte „F Media“ und „Rostock Academy“. Für die „Rostock Academy“ mit 12.000 Quadratmeter Bürofläche gibt es eine Baugenehmi-gung. Die Idee: ein Zentrum für verschiedene Bildungsträger mit einem Kern von Schulungsräumen, welche die Mieter je nach Bedarf belegen können. Ab 30 Prozent Vorvermietung beginnt er mit dem Bau - und ist für andere Nutzungen offen. Weitere 16.000 Quadratmeter Büro- und 2300 Quadratmeter Ladenfläche sind mit der „F Me-dia“ geplant, doch hier ist erst das Baurecht abgestimmt.

Weit vorangeschritten ist die Entwicklung der Silohalbinsel durch die Deutsche Immo-bilien. Bereits 2004 wurde der Umbau der Silos mit über 11.000 Quadratmeter Nutz-fläche abgeschlossen. Jüngst fertig gestellt wurde ein sechsgeschossiges Büroge-bäude mit Parkhaus. Ein weiterer Neubau mit 10.900 Quadratmeter Mietfläche soll Mitte 2008 die Entwicklung abschließen. www.rostock-business.de

Deals Deals Deals

Nr. 121, 37. KW, 15.09.2006, Seite 23

Rheda-Wiedenbrück, T: 05242-901250, F: 05242-9079899, [email protected], www.der-immobilienbrief.de, Chefredaktion: Constanze Wrede (V.i.S.d.P.); stv. Arne Degener; Immobilienredaktion: Thorge Albat, Michael Beck, Dr. Thomas Beyerle, Daniel T. Borger, André Eberhard, Gudrun Escher, Ergin Iyilikci, Uli Richter, Werner Roh-mert, Martina Rozok, Frank Peter Unterreiner, Petra Rohmert Im-mobilienaktien: Hans Christoph Ries, Berlin: Karin Krentz, Frankfurt: Christina Winckler, München: Thomas Döbel (u.v.a.) Hrsg.: Prof. Volker Hardegen, Werner Rohmert Recht / Anlegerschutzrecht: Dr. Philipp Härle - Tilp Rechtsan-wälte, Berlin; Dr. Wolfgang Schirp - Rechtsanwälte Schirp & Apel, Berlin Redaktl. Beirat: Klaus Ansmann (Deutsche Post Immobilien), Dr. Kurt E. Becker (BSK), Jürgen Böhm (ImmobilienScout24), Joachim Bücker, Hartmut Bul-wien (Bulwien AG), Bernhard Garbe (Stilwerk/Garbe Logistik), Reinhardt Gennies (Deka Immo-bilien) Dr. Karl Hamberger (Ernst & Young), Klaus Hoh-mann, Dr. Karina Junghanns, Frank Motte, Dr. Gerhard Niesslein (DeTe Immobilien), Prof. Dr. Wolfgang Pelzl (Uni Leipzig), Fritz Salditt (Stb.), Carl-Otto Wenzel (Wenzel Con-sulting AG) Wissenschaftliche Partner: • Professor Dr. Hanspeter

Gondring, FRICS (Berufs-akademie Stuttgart / Staatl. Stu-dienakad. Baden-Württ. / ADI)

• Professor Dr. Dieter Rebitzer (Hochschule Nürtingen-Geislingen)

Verlag: Research Medien AG, 33378 Rheda-Wiedenbrück, Repkestr. 5, T.: 05242 - 9079887, F.: 05242 - 9079899 Vorstand: Werner Rohmert eMail: [email protected] Aufsichtsrat: Prof. Volker Har-degen (Vorsitz), Univ. Prof. Dr. jur. habil. Karl-Georg Loritz, (Bayreuth), Petra Rohmert Bank: KSK Wiedenbrück (BLZ 478 535 20) Kto.-Nr.: 39 578 Namens-Beiträge geben die Meinung des Autors und nicht unbedingt der Redaktion wieder.

Aus Dresdens Kneipenmeile „Weiße Gasse“ wird ein ganzes Viertel

Dirk Hartmann, Leiter Gewerbemanagement WOBA DRESDEN GMBH Aus der wohl bekanntesten und schönsten Kneipenmeile Dresdens soll bis Ende 2007 ein ganzes Viertel mit ca. 30 Gastronomieobjekten werden. Der nächste Schritt dazu wird Mitte September erfolgen. Dann werden die nächsten vier Objekte das An-gebot der bisher 9 Gastronomien mit ihren individuellen Konzepten auf 13 erweitern. Auf der Kreuzstraße eröffnen jetzt mit der „La Osteria“ Pizza und Pasta, der Karibik-bar „Mango“ und dem world food Restaurant „Aroma“ gleich drei Objekte nebenein-ander. Die Weiße Gasse bekommt mit dem Fischrestaurant „Cape town“ Zuwachs. Damit erweitert die WOBA DRESDEN GMBH, als Eigentümer und Vermieter der Im-mobilien, das erfolgreiche Konzept von 2000 auf 3000 Innen- und Außenplätze für die Dresdner und ihre Besucher.

Ein weiterer Schritt wird Anfang 2007 folgen. Dann werden auf der Kreuz- und Ge-wandhausstraße die Baumaßnahmen für weitere sechs Gastronomieobjekte anlau-fen. Bereits liegen liegen dafür diverse anfragen vor. Gesucht werden vor allem Betreiber mit besonderen, individuellen Konzepten, welche in das Gesamtbild des Kneipenviertels Weiße Gasse passen. Ab April 2007 wird es dadurch 4500 Innen- und Außenplätze geben.

Ende 2007 ist dann das Werk vollbracht. Mit ca. 30 Gastronomieeinheiten soll das „Kneipenviertel Weiße Gasse“ zu dem größten zusammenhängenden Kneipenareal in Sachsen fertig ausgebaut sein.

Zum Schluss: Die Chefredakteurin empfiehlt... Werden Sie Wortpate! Beschützen Sie ein deutsches Wort und übernehmen Sie dafür die Verantwortung: Entwickeln Sie das Wort weiter, pflegen Sie es, hüten Sie es vor Mißbrauch oder Verdrängung! Die Wörter Immobilie, Immobilienmakler, Wohn-fläche, Bürogebäude, Investmentszene, Fondsvermögen, Bebauungsplan, Hausver-waltung oder auch das am Tag wahrscheinlich mit am häufigsten verwendete Wort „Mahlzeit“, warten auf einen Paten. Sie erhalten eine Urkunde, welche Sie als offiziel-len Paten „Ihres“ Wortes ausweist und werden in der Internetdatenbank als Pate ge-nannt. Das Wort "kostet" fünf Euro. Der Erlös geht an den Ver-ein Deutsche Sprache e.V.. Weitere Infos finden Sie auf www.wortpatenschaft.de

Haus Aussel in Rheda-Wiedenbrück, Redaktionssitz „Der Immobilienbrief“

Impressum

Nr. 23, 37. KW, 15.09.2006, Seite 1

Meiner Meinung nach... Preise sind eine schöne Sache. Sie machen sich gut im Regal und lassen sich wer-bewirksam ausschlachten. Außerdem streicheln sie das Ego. Wer genießt das nicht? Andere bestätigen einem, wie toll man ist. Der Oscar wird nur einmal im Jahr verliehen. Und trotzdem gibt es jedes Jahr zig Preisträger: Die beste Regie, der beste männliche Hauptdarsteller, die beste weibli-che Nebenrolle, das beste Drehbuch, .... Der Scope Award wird auch nur einmal im Jahr verliehen, und hier gibt es ebenfalls zig Preisträger. Insgesamt 22 mal bestimmten die Analysten der Scope Group An-fang der Woche ihre Favoriten: Den besten Deutschland-Immobilienfonds-Anbieter, den besten Europa-Immobilienfonds-Anbieter, den besten Global-Immobilienfonds-Anbieter, den besten Containerschiff-Initiator, den besten Tankschiff-Initiator, den besten Initiator von Fonds mit diversen Schiffstypen... 22 Mal Gelegenheit, den Internet-Auftritt aufzupäppeln und auch die Verkaufspros-pekt aktueller und kommender Fonds mit dem Preis zu verzieren. Und das dauerhaft. Der Scope Award 2006 ist den Gewinnern schließlich auch in der Zukunft nicht zu nehmen. Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis der Großteil der Initiatoren geschlossener Fonds ebenso wie die meisten Anbieter offener Immobilienfonds ausgezeichnet wur-den. Nicht mehr lange, und die Preis freie Arbeit wird zum seltenen Prädikat. Das Siegel der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht benötigen die Initiato-ren unbedingt. Ohne Prüfzeichen kann kein Fonds in den Vertrieb gehen. Weil der Stempel in der Praxis jedoch nichts über Sinn oder Unsinn der Kapitalanlage aus-sagt, ist seine Bedeutung schon lange umstritten. Nun hat den Prüfern selbst jemand auf die Finger geschaut - und Unregelmäßigkei-ten entdeckt. Nach Meinung von Wirtschaftsprüfern hat BaFin-Chef Jochen Sanio die von ihm bei Banken eingeforderten Antikorruptionsregeln im eigenen Hause nicht konsequent genug umgesetzt. Ein Mitarbeiter aus der IT-Abteilung soll mehrere Milli-onen Euro veruntreut haben. Und das, obwohl die Auftragsvergabe bereits vor zwei Jahren beanstandet wurde. Auch in der BaFin ist es wie überall. Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser. In diesem Sinne, viel Spaß beim Lesen Markus Gotzi Chefredakteur Der Fondsbrief

Inhaltsverzeichnis Editorial Real I.S.: Englandfonds ohne London MPC: In zwei Jahren sechs Jahresmieten plus Policen-Zweitmarkt: Licht und Schatten Hahn: Britischer Inves-tor kauft Fachmarkt Hansa Treuhand: Mit Feri ins Risiko Ungarn: Höhere Steuern fast ohne Auswirkung Wölbern: 100 Prozent für Holland-Anleger Sparerfreibetrag: Fonds profitieren Interview: Aberdeen startet mit Hollandfonds Fundus: Fonds Nr. 29 steht vor dem Aus Impressum

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Nr. 23 37. KW/15.09.2006 ISSN 1860-6369 kostenlos per E-Mail

Nr. 23, 37. KW, 15.09.2006, Seite 2

MPC Capital

Glück mit England

In Großbritannien galoppie-ren die Preise davon (siehe auch neben stehenden Arti-kel). Nach nur zweieinhalb Jahren hat MPC das Objekt seines Fonds „England 1“ veräußert - zum 1,45-fachen des Kaufpreises. Inklusive Ausschüttungen machen An-leger einen Gewinn vor Steu-ern von rund 60 Prozent. Der Käufer zahlte sechs Jahres-mieten mehr als MPC im Jahr 2004. Liegen anderen Initiatoren ähnliche Angebo-te vor, wäre ein vorzeitiger Verkauf die ideale Lösung.

Fonds-Check

Mietvertrag als Kapitalanlage Real I.S. vertreibt England-Fonds mit Bürogebäude in Northampton Großbritannien gleich London. Diese verkürzte Gleichung steht für das typische An-gebot geschlossener Fonds mit englischen Immobilien. Die bayerische Landesbank-Tochter Real I.S. bricht aus diesem Schema aus. Sie präsentiert bei ihrer Premiere auf der Insel einen Fonds, mit dem Anleger ein Bürogebäude in Northampton finan-zieren. Billiger als in den Top-Bürostandorten der Hauptstadt wie City of London oder West End ist das Gebäude jedoch nicht. Anleger des „Bayernfonds Großbritannien 1“ müssen sich mit Ausschüttungen von durchgehend sechs Prozent zufrieden geben. Objekte: Gut 100 Kilometer nördlich von London liegt Northampton, eine Stadt mit 200.000 Einwohnern. Einer der zehn am schnellsten wachsenden Wirtschaftsräume des vergangenen Jahrzehnts und etablierter Standort in Zentralengland. Und der Boom soll noch nicht beendet sein. Eine Studie geht von 150.000 neuen Beschäfti-gungsverhältnissen in den kommenden Jahren aus. Im Businesspark südlich des Stadtzentrums hat die Barclays Bank vor zehn Jahren ein Bürogebäude errichtet. Sie nutzt die Immobilie als Hauptverwaltung ihrer Kreditkartenorganisation „Barclaycard“. Der Fonds hat das Objekt zum Einkaufsfaktor von 17,7 Jahresmieten erworben - ein Sale-and-Lease-back-Geschäft, denn Barclays wird die Flächen weiterhin nutzen. Mietverhältnis: Der Vertrag gilt bis Mitte 2026. Anleger haben demnach 20 Jahre lang keine größeren Ausfälle zu befürchten. Kalkuliert sind jährliche Ausschüttungen

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Policen-Zweitmarkt

Licht und Schatten

Das Handelsvolumen deut-scher Zweitmarkt-Policen hat mit 470 Millionen Euro das Vorjahresniveau bereits jetzt erreicht, meldet der Bundes-verband Vermögensanlagen im Zweitmarkt Lebensversi-cherungen (BVZL). Stark zurück gingen die Umsätze der Fonds mit ausländischen Policen. So sammelten US-Fonds umgerechnet erst 70 Millionen Euro ein, die An-bieter britischer Policen-Fonds kamen im ersten Halb-jahr auf 90 Millionen Euro.

von sechs Prozent. Ein Fragezeichen steht allerdings hinter der erwarteten Mietent-wicklung. Steigt das Marktniveau, wird die Miete alle fünf Jahre angepasst. Ob aber die Jahreseinnahmen auf dieser Basis von aktuell 4,24 Millionen Pfund tatsächlich auf 5,67 Millionen Pfund im Jahr 2018 klettern, dürfte fraglich sein. Das würde immer-hin eine Steigerung von 33 Prozent bedeuten. Kalkulation: Nach zwölf Jahren will der Initiator die Immobilie verkaufen und den Fonds beenden. Das ist nicht unwahrscheinlich, da zu diesem Zeitpunkt der Mietver-trag noch acht Jahre läuft und das Objekt daher trotz fortgeschrittenem Alter für Käu-fer interessant sein dürfte. Real I.S. rechnet beim Verkauf mit einem reduzierten Preisfaktor von 16,16 Jahresmieten – geht dabei aber von Einnahmen aus, die um ein Drittel höher liegen als derzeit. Finanzierung: Anleger stellen 42 Prozent der Gesamtinvestition. Der Rest wird über Banken finanziert, wobei sich der Fonds bis 2019 einen Zinssatz von knapp sechs Prozent gesichert hat. Diese für ein Pfund-Darlehen vergleichsweise günstigen Kon-ditionen sind nur möglich, weil Real I.S. eine hohe Zinsvorauszahlung in Höhe von 8,5 Prozent geleistet hat. Solch ein Damnum ist ein beliebtes Mittel, um die laufenden Belastungen durch niedrigere Zinsen zu drücken. Es erhöht jedoch den Kreditbetrag. Bei einer laufenden Tilgung von 0,7 Prozent im Jahr wird bis zum geplanten Verkauf gerade einmal das Damnum zurückgeführt. Nebenkosten: Für Konzeption, Garantien, Vertriebsprovisionen und ähnliche Positio-nen fallen inklusive Agio knapp 15 Prozent des Eigenkapitals an. Bezogen auf die Gesamtinvestition summieren sich die Ausgaben auf sparsame sechs Prozent. Anbieter: Real I.S. ist eine hundertprozentige Tochter der Bayerischen Landesbank. Das Unternehmen initiiert vor allem Fonds mit deutschen und ausländischen Immobi-

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Nr. 23, 37. KW, 15.09.2006, Seite 5

Hahn

Verkauf an GB-Partner

Zum anderthalbfachen des ursprünglichen Kaufpreises hat die Unternehmensgruppe Hahn das Objekt des Plus-wertfonds 14 an einen briti-schen Investoren verkauft. Mit Capital & Regional be-steht seit einem Jahr ein Joint Venture. Seitdem hat Hahn Immobilien im Wert von 240 Millionen Euro an die Briten verkauft. Für die Anleger des Fonds Nr. 14 bedeutet der aktuelle Deal einen Gewinn von rund 170 Prozent inner-halb von 19 Jahren.

lien, Lebensversicherungs-Zweitmarktfonds und Private-Equity-Fonds. Seit 1991 ha-ben sich 34.000 Anleger an 85 Angeboten mit mehr als vier Milliarden Euro Investiti-onsvolumen beteiligt. Die Leistungsbilanz ist weitgehend in Ordnung. Meiner Meinung nach... England ist teuer, das gilt nicht nur für die Hauptstadt. Auch in Northampton können Anleger lediglich sechs Prozent Ausschüttungen verdienen. Die Barclays Bank als Mieter ist eine erste Adresse, der Fonds vergleichsweise sau-ber konzipiert. Trotzdem muss die Marktmiete in der Stadt nördlich von London inner-halb von zwölf Jahren um ein Drittel steigen. Nur unter dieser Voraussetzung kann die Rechnung aufgehen.

Fonds in Kürze

Anbieter Real I.S. AG, 089/489082-888, www.realisag.de

Fonds Bayernfonds Großbritannien 1

Objekt Bürogebäude in Northampton

Mindestbeteiligung 10.000 Pfund plus 5 Prozent Agio

Laufzeit Verkauf nach zwölf Jahren geplant

Steuern Freibetrag von 5.035 Pfund

Ausschüttungen Durchgehend sechs Prozent

Nr. 23, 37. KW, 15.09.2006, Seite 6

Ungarn-Fonds

Steuererhöhung

Ungarn hat eine Ergänzungs-abgabe auf die Körper-schaftssteuer eingeführt. Ziel ist es, das hohe Budgetdefizit durch die höheren Einnah-men auszugleichen. Sie tra-ten am ersten September in Kraft und betreffen auch die Anleger geschlossener Un-garn-Fonds - allerdings kaum nennenswert. Die Steuerer-höhung bedeutet für die Fonds eine zusätzliche Belas-tung von vier Prozent. Um-gerechnet auf die Ausschüt-tungen sind die Auswirkun-gen jedoch minimal.

Feri soll ins Schwarze treffen Hansa Treuhand und Berenberg Bank präsentieren Private-Equity-Fonds Als Initiator von Schiffsbeteiligungen hat sich Hansa Treuhand einen guten Namen gemacht. Löblich auch, dass der Anbieter zu Zeiten der hohen Kaufpreise von Con-tainerschiffen, Tankern und Massengutfrachtern keine mit spitzem Stift gerechneten Fonds aufgelegt hat. Doch zu lange darf sich ein Emissionshaus nicht rar machen, der freie Vertrieb erwartet Produkte für seine Kunden. Gemeinsam mit der Beren-berg Bank und Feri hat Hansa Treuhand einen Private-Equity-Fonds konzipiert und damit wohl den Nerv der Anleger getroffen. Die Umsatzzahlen des ersten Halbjahres lassen auf ein Rekordergebnis dieser Beteiligungsmodelle schließen. Mehr als solider Durchschnitt ist Hansa Treuhand mit dem „Private Equity Partners 1“ jedoch nicht gelungen. Objekte: Der Private-Equity-Fonds soll in mindestens acht Zielfonds und über diesen Umweg in rund 100 Unternehmen investieren. Drei Namen stehen bereits fest: Wa-terland Private Equity III, New Venture Partners IV und Gresham 4 Fund. Grund-lage der Investitions-Entscheidung ist das Urteil von Feri. In seinem selbst entwickel-ten Ratingverfahren überprüft das Finanzunternehmen mehr als 100 Einzelfaktoren der in Frage kommenden Risikogesellschaften und will damit die Top-Fonds ermit-teln. Bislang ist die im Verkaufsprospekt dargestellte Feri-Performance ermutigend. Doch das ist keine Gewähr für künftige Erfolge. Anleger müssen an das System glau-ben. Die Streuung auf Länder und Regionen verteilt zumindest das Risiko. Im Fokus stehen dabei vor allem Buy-Out-Fonds mit etablierten Unternehmen. Teilweise soll das Kapital aber auch in die riskanteren Venture Capital Fonds investiert werden. Sie wiederum legen das Geld in viel versprechende Nachwuchsfirmen an.

... bedeutet die Investition in SIGNA Fondsprodukte. Dynamische Anpassungsfähigkeit an Marktverhältnisse, verantwortungsvolles Management und perfektes Know-how garantieren stabiles Wachs-tum und höchste Renditen. Welche Beziehung kann sonst noch von sich behaupten, derart effektiv zu sein?

Der Fonds hält aktuell 18 Immobilien mit 536 Einheiten auf über 43.000 Quadratmeter; der durchschnittliche Einkaufspreis pro Quadratmeter liegt bei € 829.-. Die Durchschnittsmietrendite bei einem Gesamtinves-titionsvolumen von aktuell € 39,6 Millionen liegt bei 8,13 %; die durch-schnittliche Miete im Wohnbereich beläuft sich auf € 4,80.

Geplantes Fondsvolumen: EUR 75 MillionenMindeststückelung: EUR 100.000,-Geplante Laufzeit: 4 - 8 JahreAgio: 1,5 % des CommitmentsGeplante Eigenkapitalrendite: über 10 % p. a.Beteiligung Initiator: bis zu EUR 2.500.000,-

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Nr. 23, 37. KW, 15.09.2006, Seite 7

Bankhaus Wölbern

Portfolio-Schlüssel

Der Verkauf des Wölbern-Holland-Portfolios nimmt Gestalt an. Wahrscheinlich wird ein Großinvestor das Immobilien-Paket überneh-men. Bleibt die Frage, wie viel jeder Anleger der ver-schiedenen Fonds davon be-kommt. Denn der Wert der Immobilien weicht erheblich voneinander ab. Fest steht: Jeder Anleger bekommt in-klusive der Ausschüttungen mindestens 100 Prozent des seinerzeit eingesetzten Ei-genkapitals. Wobei solche Fälle in der absoluten Min-derheit sind. In der Hauptsa-che bleibt den Anlegern unter dem Strich ein Gewinn.

Investitionsquote: Nach Abzug aller Kosten fließen 89,5 Prozent des Eigenkapitals inklusive Agio in die Zielfonds. Dass Hansa Treuhand eine Investitionsquote in Höhe von 100 Prozent hervorhebt, ist nicht mehr als ein Verkaufstrick. Das Konzept sieht lediglich vor, die ersten Ausschüttungen so lange neu anzulegen, bis die ursprünglich eingezahlte Summe komplett erreicht ist. Laufende Kosten: Die Geschäftsführung streicht sich jährlich knapp 1,6 Prozent des Fondsvermögens ein. Das ist ein durchschnittlicher Wert. Gewinnverteilung: Zunächst sind die Anleger an der Reihe: Sie bekommen eine Vorzugsrendite von acht Prozent auf ihr gebundenes Kapital. Vom verbleibenden Er-gebnis erhalten die Initiatoren eine Erfolgsbeteiligung von zwölf Prozent. Dagegen ist nichts einzuwenden. Über den Gesamtgewinn der Anleger lässt sich nur spekulieren. Der Prospekt rechnet beispielhaft mit 94 Prozent. Das tatsächliche Ergebnis kann erheblich höher oder niedriger ausfallen. Steuern: Hansa Treuhand geht von einem Vermögens verwaltenden Konzept aus. Gewinne aus dem Verkauf der Unternehmen wären gemäß Private Equity Erlass Steuer frei. Anbieter: Alles tadellose Namen: Mit Schiffsbeteiligungen hat sich Hansa Treuhand einen sehr guten Ruf geschaffen. Die Leistungsbilanz ist vorbildlich. Die Berenberg Bank ist eine der ältesten Privatbanken Deutschlands. Feri Finance AG ist eine Un-ternehmensgruppe für Wirtschaftsforschung und Vermögensberatung im Besitz unter anderem der Harald Quandt Holding. Meiner Meinung nach... Wer auf den Erfolg von Risikokapital setzt, findet mit dem „Private Equity Partners 1“ ein weiteres akzeptables Angebot. Die handelnden Unter-nehmen sind verlässlich, die Hoffnungen auf Kapitalvermehrung berechtigt. Der Fonds reiht sich ein in die Liste ähnlich gestrickter Modelle mit vergleichbarem Chan-cen-Risiko-Raster.

Nr. 23, 37. KW, 15.09.2006, Seite 8

Vor dem Start

Zahlreiche Initiatoren starten mit neuen Fondsangeboten in das letzte Quartal des Jahres 2006. Bankhaus Wölbern. Die Hamburger halten an ihrer Einschätzung des Pariser Immobilienmarktes fest. In Kürze kommt ein Fonds mit einer Immobilie auf den Markt, die zwischen Tri-umphbogen und dem Büro-viertel La Defense liegt. Au-ßerdem arbeitet Wölbern an einem Privat-Equity-Fonds. Zuständig dafür ist Philip Frerichs, bis vor kurzem noch bei Equitrust für die Fonds von Nordcapital tätig. KGAL. Auch die Konzeptio-näre aus Grünwald waren in den Sommermonaten fleißig. Mit dem „PropertyClass Ös-terreich 4“ beteiligen sich Anleger an Büros in Wien: Die Allianz Hauptverwal-tung und zehn Gebäude des Business Parks TownTown. Auf die Märkte Rohstoffe und Energie setzen Investo-ren des „PrivateEquityClass 5“. Der Dachfonds legt das Geld seiner Zeichner in fünf bis 15 Zielfonds mit bis zu 300 Portfoliounternehmen vor allem in den USA an. Im Fokus dabei steht die Roh-stoff- und Energiebranche. Für die Auswahl der Ziel-fonds ist die Investmentbank Lehman Brothers zuständig. Bis 2012 ist das 4.250 TEU-Containerschiff des Fonds „SeaClass 5“ an China Shipping verchartert. Anle-ger sollen bis zum Verkauf Ende 2025 einen Liquiditäts-überschuss in Höhe von 124 Prozent nach Steuern erwirt-schaften.

Von Robert Kracht, Steuer-Fachjournalist

Freistellungsauftrag: Zusatzargument für Fonds Geminderter Sparerfreibetrag berührt geschlossene Fonds nicht

Ab 2007 halbiert sich der Sparerfreibetrag auf 750 Euro pro Person. Kapitalerträge wie Zinsen oder Dividenden rutschen deutlich schneller in die Steuerpflicht als der-zeit. Zudem verringert sich auch das Freistellungsvolumen für Zinsabschlag und Ka-pitalertragsteuer entsprechend. Sogar Kleinsparer können ihre Gelder kaum noch vor dem Finanzamt retten. Die Banken passen alle Freistellungsaufträge automatisch an die neue Höhe an, da sie den angegebenen Freistellungsbetrag nur noch zu 56,37 Prozent berücksichtigen. Umso wichtiger ist, dass Anleger über einen Umstieg auf andere Produkte nachdenken, wollen sie die Nachsteuerrendite gleich belassen. So ist generell kritisch über die Anlage in Festverzinsliche nachzudenken. Nach Abzug der Steuer auf die Erträge und der Preissteigerungsrate bleibt real kaum etwas übrig oder führt sogar zu einem Minusergebnis. Auch offene Immobilienfonds sind betrof-fen, da sie den Besitzern auch bei Mieteinkünften Kapitalerträge bescheren. Um den Nachteil auszugleichen, lohnen Aktien. Hier bringen viele Dividendenpapiere alleine aus den Ausschüttungen höhere Renditen als langlaufende Bonds. Da die Dividenden nur zur Hälfte steuerpflichtig sind, kann über eine Depotumstellung erfolg-reich auf den fast halbierten Sparerfreibetrag reagiert werden. Hinzu kommt dann noch die Aussicht auf steuerfreie Kursgewinne. Wer hierbei auf Aktienfonds setzt, erhöht auch noch die Risikostreuung. Eine weitere Möglichkeit sind Zertifikate, die über Bonus, Discount, Kursschutz und viele weitere Varianten attraktive Produkte für konservative Anleger bieten. Diese Zusagen können nach Ablauf der Spekulations-frist steuerfrei eingestrichen werden, der Sparerfreibetrag wird also geschont. Der Königsweg für Besserverdienende könnte in der Fokussierung auf geschlossene Beteiligungen liegen. Gewerbliche Fonds sowie der Immobilienbereich sind über-haupt nicht betroffen, sie können die derzeitigen Steuerregeln weiterhin ausnutzen. Das sind moderate steuerpflichtige Erträge diesseits und hohe Freibeträge jenseits der Grenze. Wer ein Teil seines Geldes aus Anleihen oder Rentenfonds abzieht und dies in solche Beteiligungen investiert, handelt doppelt effektiv. Er legt einen Teil sei-nes Vermögens deutlich steuerschonender an und kann mit den ersparten Abgaben die Auswirkungen des sinkenden Sparerfreibetrags mehr als egalisieren. Einzig Besitzer vermögensverwaltender Private Equity und Venture Capital Fonds müssen sich mit der Steueränderung Anfang 2007 beschäftigen. Denn die ausge-schütteten Dividenden leiden unter dem Mini-Sparerfreibetrag. Diese Auswirkungen sind aber eher zu vernachlässigen, wichtiger sind die realisierten steuerfreien Gewin-ne aus dem Verkauf der jungen Unternehmen nach Ablauf der Spekulationsfrist.

Fonds in Kürze:

Anbieter Hansa Treuhand, Berenberg Private Capital

Fonds Private Equity Partners 1

Objekte acht Zielfonds mit mehr als 100 Unternehmen

Mindestbeteiligung 25.000 Euro plus 5 Prozent Agio

Ausschüttungen zweistellige Rendite angestrebt

Laufzeit geplant bis Ende 2016

Steuern Verkaufsgewinne Steuer frei

Nr. 23, 37. KW, 15.09.2006, Seite 9

Vor dem Start

Tomorrow. Die Berliner bereiten einen neuen US-Immobilienfonds vor. Die Premiere des neuen Teams, denn nach George Wein-berg wird auch Geschäfts-führerin Sylvia Granowski das Unternehmen verlassen (siehe auch „Wechsel Dich“). US Treuhand. Auch der US-Spezialist aus Darmstadt arbeitet mit Hochdruck an einem neuen Fonds. Wie beim Vorgänger auch werden Anleger damit eine umfang-reiche Stadtentwicklung in Dallas finanzieren. Acron. Der Düsseldorfer Initiator plant an einem US-Fonds in Houston. Wechsel Dich

Zum Jahresende wird Sylvia Granowski (38) den US-Fonds-Anbieter Tomorrow verlassen und danach selbst-ständig Initiatoren in der Konzeption geschlossener Fonds beraten. MPC hat seinen Vorstand um Boris Bolyreff (38) und Axel Siepmann (37) erwei-tert. Boldyreff war zuvor im Allianz-Konzern für den Vertrieb zuständig. Siep-mann war Partner einer Bera-tungsgesellschaft mit Sitz in Frankfurt und London. Nordcapital hat Peter Wel-ge (39) zum Vorstand der zum Unternehmen gehören-den Equitrust AG gemacht. Er übernimmt damit die Ge-schäfte von Felix Goedhart, der Ende September aus-scheiden wird.

Start in Holland aber Asien im Blick Im Interview: Bernd Essler, Geschäftsführer von Aberdeen Property Investors Mit einem Holland-Fonds betritt das internationale Immobilienunternehmen Aberdeen den Markt der geschlossenen Fonds für deutsche Anleger. Ausgerechnet ein Hol-landfonds! Und das zu einer Zeit, in der Initiatoren der ersten Stunde wie das Bank-haus Wölbern und MPC in den Niederlanden gewaltige Pakete zu Höchstpreisen an internationale Investoren verkaufen? Bernd Essler, Geschäftsführer von Aberdeen Property Investors Deutschland, erklärt seine Pläne im Fondsbrief-Interview. Der Fondsbrief: Herr Essler, der Zeitpunkt für einen Hollandfonds ist schlecht ge-wählt. Glauben Sie nicht? Bernd Essler: Meiner Ansicht nach nicht. Natürlich ist es zu begrüßen, dass sich die Probleme zahlreicher Altfonds in Holland nun mit den Portfolio-Transaktionen lösen lassen. Ich sehe durchaus die Gefahr, dass sonst der eine oder andere Fonds insol-vent geworden wäre. Grundsätzlich sind die Niederlande aber weiterhin ein erstklas-siger Immobilien-Standort. FB: Wie begründen Sie das? Essler: Die Niederlande zeichnen sich durch eine gesunde Volkswirtschaft aus. Im Jahr 2003 noch lag das Bruttoinlandsprodukt bei minus 0,1 Prozent. Für dieses Jahr sind plus drei Prozent prognostiziert. Das ist eine ganz andere Dynamik als in der deutschen Wirtschaft. Ein Beispiel: In Holland entstehen neue Arbeitsplätze bereits ab einem Wachstum von 1,6 Prozent. In Deutschland erst ab 2,2 Prozent. FB: Und dennoch: Wer über die Autobahnen durch Holland fährt, sieht rechts und links unzählige leer stehende Büroimmobilien. Essler: Das ist nicht zu leugnen. Unsere Immobilie verfügt jedoch über eine Reihe von Alleinstellungsmerkmalen. FB: Welche sind das? Essler: Da ist zum einen die zentrale Lage in Hertogenbosch, direkt gegenüber dem Bahnhof. Unser Mieter Essent hat das Objekt selbst geplant und gebaut. Die Mietver-träge laufen je nach Gebäudeteil zwischen zehn und 15 Jahre. Bei einer Jahresmiete von 150 Euro pro Quadratmeter liegen die Einnahmen außerdem fünf bis zehn Euro unterhalb des aktuellen Marktniveaus. FB: Trotzdem ist der Leerstand in den Niederlanden nicht zu übersehen. Essler: Umso wichtiger ist es, eine ordentliche Verwaltung sicherzustellen. Aberdeen beschäftigt rund 25 Mitarbeiter in den Niederlanden, die sich unter anderem auch um IKEA kümmern. FB: Wie wollen Sie Ihre Fonds-Premiere vertreiben? Essler: Wir stehen primär in Gesprächen mit Privatbanken, schließen aber freie Ver-triebe nicht aus. FB: Glauben Sie, dass die Banken auf einen Neuling mit einem Hollandfonds warten? Essler: Aberdeen ist kein Unbekannter. Das Unternehmen verwaltet einen internatio-nalen Immobilienbestand im Wert von mehr als neun Milliarden Euro. Dazu zählen sogar Teile des Immobilienvermögens von drei Nationalbanken: Aus Portugal, Schweden und Finnland.

Nr. 23, 37. KW, 15.09.2006, Seite 10

Redaktionsbüro Markus Gotzi Ackerstraße 64a 50374 Erftstadt T: 02235/770 867 F: 02235/770 849

[email protected] www.der-immobilienbrief.de

Chefredakteur: Markus Gotzi Hrsg.: Prof. Volker Hardegen, Werner Rohmert

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Verlag: Research Medien AG, 33378 Rheda-Wiedenbrück, Repkestr. 5, T.: 05242 - 9079887, F.: 05242 - 9079899 Vorstand: Werner Rohmert eMail: [email protected] Aufsichtsrat: Prof. Volker Har-degen (Vorsitz), Univ. Prof. Dr. jur. habil. Karl-Georg Loritz, (Bayreuth), Petra Rohmert Bank: KSK Wiedenbrück (BLZ 478 535 20) Kto.-Nr.: 39 578

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FB: Was planen Sie nach Ihrem Hollandfonds? Essler: Der Blick geht nach Asien. Aberdeen platziert aktuell einen asiatischen Dach-fonds für institutionelle Großinvestoren. Unser Team arbeitet in 14 Büros vor Ort. Da-durch haben wir uns den Zugang zu den Immobilienmärkten in Fernost erschlossen. FB: Welche Länder haben Sie im Fokus? Essler: Nur wenige Standorte kommen in Frage: Singapur, Taipeh, Seoul, Hong Kong, eventuell Bangkok und Kuala Lumpur. FB: Lohnt sich das für deutsche Fondszeichner? Die Renditen zum Beispiel in Singa-pur sind zum Teil niedriger als in London oder Paris. Essler: Wir haben auf Grund unserer lokalen Kontakte die Möglichkeit, Objekte zu finden, die besser sind als der Markt. FB: Wie bewerten Sie den chinesischen Markt? Essler: China erfüllt in keinster Weise die nötigen Bedingungen, um als Standort für einen Publikumsfonds in Frage zu kommen. Es fehlt an allem, Rechtssicherheit, Qua-litätsstandard, und, und, und. FB: Zu welchem Termin planen Sie den Asien-Fonds? Essler: Wir werden uns bis zum Frühjahr 2007 entscheiden. Vielleicht schieben wir einen anderen Europa-Fonds dazwischen. Möglicherweise mit einer Einzelhandels-immobilie. In Schweden, Norwegen und Finnland ist Aberdeen der größte Centerma-nager. ECE kennt dort niemand.

Fundus-Fonds 29 vor dem Aus Banken verlangen sofortige Tilgung ihrer Darlehen Leipzig als Düsseldorf des Ostens - davon träumten Immobilieninvestoren aller nam-haften Initiatoren Mitte der 90er Jahre. Die Realität holte sie schnell ein, die kalkulier-ten Mieteinnahmen hatten mit der tatsächlichen Marktentwicklung nicht das geringste zu tun. Das bekamen auch die Anleger des Fundus-Fonds 29 zu spüren. Ausschüt-tungen haben die Zeichner der Gutenberg-Galerie seit Jahren nicht gesehen. Nun droht dem Fonds das Ende. Die Aareal Bank und die Westdeutsche Immobi-lienbank als Darlehensgeber haben die Immobilie neu bewertet und festgestellt: Der Marktwert ist erheblich gefallen. Sie fordern 17 Millionen Euro auf einen Schlag und wollen dafür im Gegenzug auf weitere Forderungen in Höhe von acht Millionen Euro verzichten. Und das, obwohl sie Zinsen und Tilgung wie vereinbart über zehn Jahre bekommen haben. Ansonsten werden sie das Zwangsversteigerungsverfahren einlei-ten. Über eine Kapitalerhöhung sollen die nötigen 17 Millionen Euro eingesammelt werden. Darüber sollen die Anleger in Kürze beraten und entscheiden. Alternative wäre ein geregelter Verkauf, bei dem die Zeichner mit Rückzahlungen in Höhe von zwei Millionen Euro rechnen könnten. Das entspricht 3,5 Prozent der ehemaligen Ge-samtinvestition von 56,5 Millionen Euro. Meiner Meinung nach... Wirf gutes Geld nicht schlechtem hinterher. Der Spruch gilt für Investitionen an der Börse, trifft aber auch hier zu. Das Kapital der Anleger ist so gut wie verloren, egal wie sie sich entscheiden. Denn die Immobilie hat keine Zukunft. Mit einem Leerstand von nur 25 Prozent ist sie vergleichsweise gut vermietet, wenn auch die Einnahmen weit von der Kalkulation entfernt sind. Wünschenswert wäre es natürlich, würde Fundus einen Teil der Verluste übernehmen. Die Pleite in Leipzig darf nicht allein der Schaden der Anleger sein.

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