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Fachzeitschrift der Offenen Kinder- und Jugendarbeit

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Für die Praxis

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"Überall Kirchen mit offenen Türen" Worte, wie an uns persönlich gerichtet!

"46. Eine Kirche „im Aufbruch“ ist eine Kirche mit offenen Türen. Zu den anderen hinauszugehen, um an die menschlichen Randgebiete zu gelangen, bedeutet nicht, richtungs- und sinnlos auf die Welt zuzulau-fen. Oftmals ist es besser, den Schritt zu verlangsamen, die Ängstlich-keit abzulegen, um dem anderen in die Augen zu sehen und zuzuhö-ren, oder auf die Dringlichkeiten zu verzichten, um den zu begleiten, der am Straßenrand geblieben ist. Manchmal ist sie wie der Vater des verlorenen Sohns, der die Türen offen lässt, damit der Sohn, wenn er zurückkommt, ohne Schwierigkeit eintreten kann.

47. Die Kirche ist berufen, immer das offene Haus des Vaters zu sein. Eines der konkreten Zeichen dieser Öffnung ist es, überall Kirchen mit offenen Türen zu haben. So stößt einer, wenn er einer Eingebung des Geistes folgen will und näherkommt, weil er Gott sucht, nicht auf die Kälte einer verschlossenen Tür."

Lust bekommen, mehr davon zu lesen? Der Text des "Apostolischen Schreiben EVANGELII GAUDIUM" des Heiligen Vaters Papst Franzis-kus ist vieler(internet)ortens nachzulesen, z.B. hier: http://media3.kathtube.com/document/33309.pdf

Prävention gegen Rechtsextremismus Bundesprogramm zieht positive Zwischenbilanz

Das Bundesprogramm TOLERANZ FÖRDERN - KOMPETENZ STÄR-KEN des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) wird wie von Bundesfamilienministerin Kristina Schröder angekündigt auch im Jahr 2014 ausgestattet mit 26 Millionen Euro seine Arbeit fortsetzen.

In zwei wesentlichen Bereichen des Programms zieht das BMFSFJ eine überaus positive Zwischenbilanz:

1. Alle landesweiten Beratungsnetzwerke gegen Rechtsextremismus haben spezifische Qualitätssicherungsverfahren entwickelt und einge-führt. Dies sichert einen hohen Stan-dard in der Beratungsarbeit der Netz-werke, von dem die lokalen Akteure profitieren.

2. Das bundesweite Informations- und Kompetenznetz BIKnetz - Präventionsnetz gegen Rechtsextremismus wird als Plattform für Wissen, Kompetenz und Austausch rege genutzt: Pädagogische Fach-kräfte, die in ihrem Arbeitsalltag mit rechtsextrem gefährdeten bzw. orientierten Jugendlichen in Kontakt kommen, können seit Anfang November das erforderliche Know-how sowie die notwendigen fachlichen und persönlichen Kompetenzen in regional angebotenen Fort- und Weiterbildungen aneignen. Das Fundament für die Ausgestal-tung der Fort- und Weiterbildungen bildet das von der Kontaktstelle BIKnetz entwickelte Rahmencurriculum "HandlungsKOMPETENZ".22 Bildungsträgern wurden in den Jahren 2013 und 2014 mit 40 Fortbil-dungen und neun Weiterbildungen in 12 Bundesländern für eine Er-probungsphase ausgewählt.

Eine Übersicht aller umsetzenden Bildungsträger finden Sie auf der Internetseite www.biknetz.de/kompetenzen-staerken.html.

BMFSFJ Internetredaktion, 14.11.2013

Was ist eigentlich eine "Gefährdung"? Wege zur Beurteilung aus Händen des DJI

Um mögliche Gefährdungsla-gen von Minderjährigen zu erkennen und in geeigneter Weise abzuwenden, hat das DJI für Fachkräfte sowohl aus der Kinder- und Jugendhilfe als auch aus anderen Berei-chen, wie dem Gesundheits- und Bildungswesen, eine Arbeitshilfe veröffentlicht.

Die Arbeitshilfe soll einer ersten Orientierung zur Beur-teilung möglicher Gefähr-dungssituationen von Jugend-lichen dienen und strukturierte Handlungsempfehlungen geben. Dabei geht es insbe-sondere um jugendspezifische Gesichtspunkte, die im Kin-desalter weniger bedeutsam sind, aber bei der Einschät-zung von Gefahren im Ju-gendalter eine zentrale Rolle spielen (z.B. entwicklungstypi-sche, aber im Gefährdungsfall besonders dysfunktional aus-getragene Autonomiekonflik-te).

Weitere Informationen und die Arbeitshilfe als Download (437 KB) erhalten Sie auf der Web-seite des DJI unter: http://tinyurl.com/oce587e

DJI, 12.11.2013

Lückenfüller

"… ist es erforderlich, dass Fach-kräfte drei zentrale Fragen be-antworten können:

1) Was die Sorgeberechtigten Schädliches tun bzw. welches Notwendige sie unterlassen,

2) welche Schädigungen beim Kind bzw. Jugendlichen bereits eingetreten sind oder mit ziemli-cher Sicherheit zu erwarten sind und

3) aufgrund welcher tatsächli-chen Umstände davon ausge-gangen werden muss, dass die Sorgeberechtigten selbst nicht bereit oder nicht in der Lage sind, die vorhandenen Gefahren abzuwenden."

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Für die Praxis

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Kulturrucksack NRW 2014 39 weitere Kommunen nehmen teil

Kulturministerin Ute Schäfer hat 39 weitere Kommunen bekannt gegeben, die ab 2014 am Kultur-rucksack-Programm des Landes teilnehmen werden. Damit beteiligen sich ab dem nächsten Jahr insgesamt 175 nordrhein-westfälische Kommunen am „Kulturrucksack NRW“.

Das Kulturministerium stellt für das Projekt jährlich rund 3 Millionen Euro zur Verfügung. „Mit dem Kulturrucksack wollen wir in Nordrhein-Westfalen die Tür zu Kunst und Kultur für Kinder und Jugendliche so früh und so weit wie möglich öffnen“, sagte Ministerin Schäfer.

Das Landesprogramm, das es seit 2012 gibt, ermöglicht Kindern und Jugendlichen kostenlose oder deutlich kostenreduzierte kulturelle An-gebote. Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit den Kommunen und ihren Kultur-, Bildungs- und Jugendeinrichtungen (siehe mehrere Berichte in den diesjährigen Ausgaben von "Offen"). Städte und Ge-meinden, in denen mehr als 3.500 junge Menschen im Alter von 10 bis 14 Jahren leben, können sich direkt am Kulturrucksack beteiligen, kleinere Kommunen können sich im Verbund bewerben.

„Die Erfahrungen der letzten zwei Jahre zeigen, wie gut kostengünsti-ge, attraktive Kulturangebote bei Kindern und Jugendlichen ankommen. Wichtig ist, die jungen Leute frühzeitig in die Planung einzubeziehen, damit sie ihre Ideen und Vorstellungen einbringen können“, erklärte die Ministerin. Kulturelle Bildung leiste nicht nur einen wesentlichen Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung, sondern auch zur Teilhabe am kulturel-len und damit am gesellschaftlichen Leben.

Folgende Kommu-nen nehmen ab 2014 erstmals am „Kulturrucksack NRW“ teil:

Stadt Bottrop

Stadt Essen

Stadt Hennef (ergänzt den be-stehenden Ver-bund Lohmar, Overath, Rösrath und Troisdorf)

Stadt Meschede (als Verbund mit Arnsberg)

Stadt Siegen

Verbund: Bad Oeynhausen und Löhne

Verbund: Eitorf, Much, Neunkirchen-Seelscheid, Ruppichteroth, Windeck

Verbund: Hilden und Haan

Verbund Lemgo, Kalletal, Dörentrup

Verbund im Kreis Minden-Lübbecke (Espelkamp, Lübbecke, Pe-tershagen, Porta Westfalica, Preußisch Oldendorf, Rahden, Hille, Hüllhorst, Stemwede)

Verbund im Kreis Steinfurt (Altenberge, Emsdetten, Horstmar, Laer, Lengerich, Lienen, Metelen, Nordwalde, Ochtrup, Saerbeck, Stein-furt, Rheine, Wettringen)

Weitere Informationen: www.kulturrucksack.nrw.de

Umfrageergebnisse u.a. Neue OKJA-Fachseite aus Rheinland-Pfalz

Auf einer neuen Webseite präsentiert das Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz e.V. (ism) Ergebnisse des Projekts "Interkulturelle Öffnung der Offenen Jugend-arbeit", das in 2012 begonnen wurde und noch bis 2015 laufen wird. Thema des Projektes ist die Teilhabe und Mitbestimmung von jungen Menschen mit Migrationshintergrund in Einrichtungen der Offenen Jugendarbeit und Häusern der Offenen Tür in Rheinland-Pfalz.

Die Website ist Bestandteil des Projektes und bietet

Informationen rund um das Projekt und zu den ProjektpartnerInnen,

erste Auswertungen einer empirischen Umfrage,

Grundlageninformationen zur Offenen Jugendarbeit (Infos, Texte, Links zu HOT etc.)

Informationen zur Interkulturellen Öffnung (Texte und Grundlagenin-formationen, Material und Methoden, Ansatzpunkte und mögliche PartnerInnen)

Hinweise auf aktuelle Veranstaltungen und Veröffentlichungen.

In drei Datenbanken haben die NutzerInnen die Möglichkeit zur Re-cherche zu verschiedenen Themen.

Das Projekt wird gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und das Ministerium für Integration, Familie, Kinder, Jugend und Frauen des Landes Rheinland-Pfalz.

Und hier die Internetadresse: www.offene-jugendarbeit-diversity.de

Vom Handbuch zur Homepage „Kulturelle Bildung Online“ gestartet

Die nunmehr freigeschaltete Plattform (in der Trägerschaft der Akade-mie Remscheid für Kulturelle Bildung, der Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel, der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung und der Universität Hildesheim) stellt die vollständigen Inhalte des Handbuchs "Kulturelle Bildung" kostenfrei zur Verfügung. Die neue Rubrik „Debatte“ ist dabei der Ort für aktuelle, auch kontroverse Themen und Diskussionen, in die sich die NutzerIin-nen kommentierend einmischen können. Die hierbei eingebrachten Aspekte und Perspektiven sollen regelmäßig in neue Artikel münden.

Prof. Dr. Susanne Keuchel, Direkto-rin der Akademie Remscheid, be-tont die Bedeutung dieses Projekts: "Mit der Wissensplattform 'Kulturel-le Bildung online' wird nicht nur der jetzige Stand von Theorie, Praxis und Forschung im Bereich Kulturelle Bildung dokumentiert, sondern es wird zugleich eine Metaebene geschaffen, in der neue Erkenntnisse eingebracht und weiterentwickelt werden können."

Zu finden ist der kulturelle Wissensschatz im Internet unter www.kubi-online.de/

AKR, 3.12.2013

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Für die Praxis

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Gebühren für Führungszeugnisse Befreiung jetzt gesetzlich geregelt

Mit Beschluss des Zweiten Gesetzes zur Modernisierung des Kosten-rechts (2. Kostenrechtsmodernisierungsgesetz – 2. KostRMoG) wurde ein wichtiger Schritt hin in Richtung gesetzliche Regelung zur Freistel-lung Ehrenamtlicher Tätigkeit von den Gebühren von Führungszeug-nissen getan.

Durch das o.g. Gesetz wurde in die Anlage zu § 4 (1) JVKostG – mit diesem Dokument werden die konkreten Kosten geregelt – eingefügt: "Die Gebühren 1130 und 1131 werden nicht erhoben, wenn ein Füh-rungszeugnis zur Ausübung einer ehrenamtlichen Tätigkeit benötigt wird, die für eine gemeinnützige Einrichtung, für eine Behörde oder im Rahmen eines der in § 32 Abs. 4 Nr. 2 Buchstabe d EStG genannten Dienste ausgeübt wird. (Vorbemerkung 1.1.3 im Abschnitt 3)."

Zur Erläuterung:

1130 sind die Gebühren für Führungszeugnisse nach § 30 oder § 30a BZRG, damit fallen auch die „normalen“ Führungszeugnisse un-ter die Befreiung, 1131 sind die Gebühren für das Europäische Füh-rungszeugnis nach § 30b BZRG.

Die Bezeichnung „gemeinnützige Einrichtung“ ist weit zu interpretie-ren, keinesfalls nur i.S. des SGB VIII, hiermit sind auch Organisatio-nen (Vereine, Verbände, Träger etc.) gemeint. Wichtig ist die Ge-meinnützigkeit.

Die in § 32 Abs. 4 Nr. 2 Buchstabe d EStG genannten Dienste sind die Freiwilligendienste.

Aus Anlass dieser gesetzlichen Neuregelung wurde das Merkblatt des Bundesamtes für Justiz überarbeitet. Leider kann die dortige "Klar-stellung" leicht zu Missverständnissen führen. Die für uns relevante Aussage ist in Abschnitt II. (s.o.) unter „Gesetzlich geregelte Ausnah-men“ formuliert. Alle weiteren Abschnitte gelten nur noch für Gebüh-renbefreiungen, die gesetzlich nicht erfasst sind und treffen daher in unserem Bereich i.d.R. nicht zu. Auch die Tabelle im Abschnitt V „Ein-zelfälle“ ist nicht relevant. Die Formulierung „Ehrenamtliche Tätigkeit, die die Voraussetzungen der o.g. Vorbemerkungen nicht erfüllt“ bezieht sich auf ehrenamtliche Tätigkeit für Einrichtungen oder Träger, die nicht gemeinnützig sind.

D.h. die Gebührenbefreiung muss nun formal nicht mehr beantragt, sondern nur noch das Vorliegen der Voraussetzung (ehrenamtliche Tätigkeit für einen gemeinnützigen Träger) nachgewiesen werden. Praktisch wird sich dadurch vorerst nicht viel ändern, bei der Beantra-gung muss eine entsprechende Bestätigung vorgelegt werden.

Die aktuelle Fassung des Merkblattes findet sich hier: http://tinyurl.com/ora4smy

DBJR, 20.11.2013

Bayerischer Jugendring reitet vor Befreiung von den Rundfunkbeiträgen

Seit Anfang des Jahres gilt eine Neuregelung der Finanzierung des öffentlichen Rundfunks und Fernsehens. Die bisherigen Gebühren wurden durch ein Beitragssystem ersetzt, das sich nicht mehr an den empfangsbereiten Geräten bemisst, sondern einen Beitrag pro Haus-halt bzw. pro Betriebsstätte erhebt.

Die bis Ende 2012 insbesondere im Bereich der Jugendarbeit nutzba-ren Gebührenbefreiungen, sind nicht mehr möglich, weshalb grundsätz-lich auch jede Einrichtung der Jugendarbeit beitragspflichtig wurde.

Der Bayerische Jugendring hat aufgrund der durch die Umstellung entstandenen Belastungen im Bereich der Jugendarbeit jetzt mit dem Bayerischen Rundfunk Gespräche aufgenommen. Gemeinsam wur-den Vorschläge zur Auslegung der geltenden Neuregelungen erarbei-tet, die zu Entlastungen der Jugendarbeit führen.

Seitens des Bayerischen Rundfunks wurden diese Vorschläge weiter-verfolgt und innerhalb der Landesrundfunkanstalten abgestimmt, so dass diese Entlastungen nun wirksam werden.

Aus dem Schreiben des BR an den BJR vom 19.9.2013 ergibt sich für unseren Bereich folgende Auslegung:

"Rein ehrenamtlich betriebene Einrichtungen der Jugendarbeit bleiben beitragsfrei, da in diesen Einrichtungen kein Arbeitsplatz eingerichtet ist. Sofern innerhalb der Einrichtung aber entgeltlich Beschäftigte tätig sind, entsteht eine Beitragspflicht. Aufwandsentschädigungen, die an die Ehrenamtlichen ausbezahlt werden, führen nicht zu einer entgeltli-chen Beschäftigung"

BJR, 9.10.2013

Traditionell wird der Hl. Nikolaus im kinder-jugend-&kulturhaus, Finnentrop, begleitet von Knecht Ruprecht

"II. Gesetzlich geregelte Ausnahmen

Die Gebührenpflicht gilt nach der Vorbemerkung zu Hauptabschnitt 1, Register- und Grundbuchangelegenheiten, Abschnitt 3, Bundes-zentral- und Gewerbezentralregister, der Anlage zu § 4 Absatz 1 JVKostG nicht, wenn ein Führungszeugnis zur Ausübung einer ehrenamtlichen Tätigkeit benötigt wird, die für eine gemeinnützige Einrichtung, für eine Behörde oder im Rahmen eines der in § 32 Abs. 4 Nr. 2 Buchstabe d EStG1 genannten Dienste ausgeübt wird. Das Vorliegen dieser Voraussetzungen ist nachzuweisen."

aus dem Merkblatt des BM für Justiz vom 15.10.2013

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Hintergründe

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Jugendarbeit an den Orten der Jugend 50 Jahre evangelische Landesvertretung

Mit einem großen Fest und vielen FreundInnen feierte unser enger Partner auf Landesebene, die Evangelische Landesarbeits-gemeinschaft Offene Türen NRW - kurz ELAGOT - am 26.11. im Weigle-Haus, Essen, ihr 50-jähriges Wirken.

Neben den freundlichen und bedenklichen Grußworten begeisterten viele Liveacts aus mehreren Mitgliedseinrichtungen die weit über 100 Gäste, die schließlich noch mit einer Jubiläumstasche, gefüllt mit Fach-broschüren, der Festschrift und dem allseits bekannten Antirassismus-Kalender 2014, beschenkt wurden.

Im Folgenden zitieren wir unser Grußwort:

"Seit 1971 stehen die Evangelische Landesarbeitsgemeinschaft Offene Tür, das Falken Bildungs- und Freizeitwerk und die Landesarbeitsge-meinschaft Katholische Offene Kinder- und Jugendarbeit in ihrem En-gagement für junge Menschen in NRW eng und kontinuierlich in Schul-terschluss zusammen, allseits bekannt als AGOT-NRW (seit Septem-ber 2004 unter Beteiligung des ABA Fachverbandes). Während dieser 42 Jahre gelang es den wechselnden VertreterInnen der Landesar-beitsgemeinschaften, den gemeinsamen "Roten Faden" der Interes-sensvertretung Offener Kinder- und Jugendarbeit zu spinnen und sich für und gegenüber Jugendpolitik und Fachwelt zu engagieren.

Das langjährige Zusammenwirken der vier Landesarbeitsgemeinschaf-ten, aber auch ihre eigenständigen Aktionen haben in NRW, ja im gesamten Bundesgebiet zu einer bedeutsamen Profilierung, gesetzli-

chen und finanziel-len Sicherung und Qualifizierung Offe-ner Kinder- und Jugendarbeit ge-führt. Im Laufe der vielen Jahre wuch-sen die AGOT-Mitglieder durch vielfältige konzepti-onelle Kleinarbeit, "penetrante" politi-sche Lobbyarbeit gegenüber allen Parteien des Land-tags und der konti-

nuierlichen Präsenz gegenüber Jugendministerien, Kommunen und Landesjugendämtern nicht nur zu einer funktionalen AG, sondern auch zu enger und vertrauensvoller Partnerschaft zusammen. Gerade die Vertreterinnen und Vertreter der ELAGOT trugen viel dazu bei, dass aus einer Interessengemeinschaft Freundschaft wurde. Ihrem Wirken ist es auch zu verdanken, dass die AGOT-NRW nun als e.V. mit einer eigenen Geschäftsstelle gefasst ist.

Wirft man einen historischen Blick auf die Anfänge beider konfessionel-len LAGs, so werden große Parallelen deutlich: Es waren nicht nur die Auseinandersetzungen über Konzeptions- und Förderfragen mit dem damaligen Ministerium, sondern auch ein Abgrenzungskampf zum verbandlichen Pendant wie bei der 4 Jahre zuvor gegründeten Kath. LAG OT, die 1963 zum Zusammenschluss der Evangelischen Landes-arbeitsgemeinschaft Offene Türen und Teiloffene Türen - so der Ge-burtsname - führte. Im Grunde folgten beide Gründungen - so erinnert

sich der damalige 1. Vorsitzender, W. Weber - dem Vorbild der bereits etablierten, 12 Jahre alten Heimstatt (der LAG der Jugendsozialarbeit). Entgegen den anfänglichen Bemühungen, die Offene Arbeit als An-schlussverband des Landesjugendringes zu etablieren, blieben die Kath. und Ev. LAG eigenständige Interessen- und Fachvertretungen, auch gegenüber ihren eigenen Kirchen. Die baldige AGOT-NRW-Gründung (1971) und folgende Zusammenarbeit gab diesem Selbst-verständnis oft genug Rückhalt.

Auf Zukunft hin wünschen wir der ELAGOT, der AGOT-NRW und uns die Fortsetzung der fruchtbaren "Ökumenische Bewegung" (im engeren und weiteren Sinne).

Allen Mitgliedern der ELAGOT gratulieren wir zum Jubiläum, all ihren Mitarbeiterinnen und Mitar-beitern wünschen wir von Herzen Gottes Segen + weiterhin erfolgrei-ches Wirken.

Volker Lemken (1. Vorsitzender der LAG Kath. OKJA NRW)

Die 68-seitige, empfehlenswerte Festschrift mit zahlreichen Fach-beiträgen ist kostenlos und kann per E-Mail bestellt werden bei [email protected].

"Was ist eine gute Nachricht?" Jahreskonferenz Jugendseelsorge

"Den Rand weiten - Der diakonische Blick in der Jugendpastoral", unter dieser Überschrift trafen sich Anfang November Jugendseelsorger und Mitarbeitende der Jugendpastoral aus ganz Deutschland zur bundes-weiten Jahreskonferenz Jugendseelsorge. Während der drei Konfe-renztage im thüringischen Heilbad Heiligenstadt machten sich die Teilnehmenden auf die Suche nach Konkretionen einer Diakonischen Jugendpastoral. Prof. Dr. Martin Lechner vom Jugendpastoralinstitut Don Bosco legte mit seinem Vortrag "Die Liebe Leben" die Grundlage der Diskussion und gab ihnen in Anlehnung an Rainer Bucher sein Verständnis von Jugendpastoral mit auf den Weg: Die kreative Konfron-tation des Evangeliums mit der Existenz junger Menschen.

Martin Lechner mahnte die Mitarbeitenden in der Jugendpastoral stets zu fragen, was denn die gute Nachricht (auf Grundlage des Evangeli-ums) für die jeweiligen Jugendlichen sei. "Was ist für einen Jugendli-chen, der keinen Schulabschluss hat, die gute Nachricht?"

Einen ganz praktischen Einblick in diesen Bereich der Jugendpastoral erhielten die Konferenzmitglieder in der "Villa Lampe", in die Teile der Konferenz verlegt worden waren. Unter einem Dach finden hier Offene Angebote für Kinder- und Jugendliche, Jugendberufshilfe und weitere Angebote der Jugendhilfe zusammen, gemeinsam getragen vom Bis-tum Erfurt und den Salesianern Don Boscos. Inspiriert von den Ein-drücken, wie sich die Unterstützung junger Menschen in ihrer Subjekt-werdung konkret aus dem christlichen Glauben heraus gestalten lässt, wurden im letzten Teil der Konferenz erste Ideen gesammelt, welche Voraussetzungen zur Umsetzung in den jeweiligen Bistümern notwen-dig sind.

Eine Frage klingt weiterhin: "Was ist für den jungen Menschen, der zu uns, in unsere Einrichtung kommt, eine gute Nachricht?"

C. Gentges, Referent für Diakonische Jugendpastoral im Bistum Essen

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Hintergründe

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Vertrag-liche Kinderpolitik Aus dem CDU-CSU-SPD-Koalitionsvertrag S. 99: "Die Kinder- und Jugendhilfe soll auf einer fundierten empiri-schen Grundlage in einem sorgfältig strukturierten Prozess zu einem inklusiven, effizienten und dauerhaft tragfähigen und belastbaren Hilfe-system weiterentwickelt werden. Dazu gehören geeignete Finanzie-rungsmodelle für systemische Unterstützungsformen (z.B. an den Schnittstellen von SGB VIII, SGB XII, und Schulträger). Wir brauchen starke Jugendämter und eine funktionierende Partnerschaft mit der freien Jugendhilfe. Wir werden daher die Steuerungsinstrumente der Jugendämter deutlich verbessern und gleichzeitig die Rechte der Kin-der und ihrer Familien sicherstellen, sowie sozialraumorientierte und präventive Ansätze verfolgen. Dazu wollen wir mit Ländern, Kommunen und Verbänden in einen Qualitätsdialog treten und uns über die Weiter-entwicklung in wichtigen Handlungsfeldern der Kinder- und Jugendhilfe verständigen."

S. 101: "Jugend ist eine eigenständige Lebensphase. Wir begreifen Jugendpolitik als ein zentrales Politikfeld, das vorrangig von Ländern und Kommunen vor Ort gestaltet wird. Um unsere jugendpolitischen Ziele zu verwirklichen, benötigen wir eine starke Allianz für die Jugend mit einer neuen, ressortübergreifenden Jugendpolitik, die die Belange aller jungen Menschen im Blick hat. Gemeinsam mit Jugendlichen und ihren Jugendverbänden entwickeln wir das Konzept einer eigenständi-gen Jugendpolitik weiter. Wir wollen Jugendlichen Freiräume ermögli-chen, ihnen Chancen eröffnen und Rückhalt geben. Wir werden ge-meinsam mit den Jugendverbänden einen „Jugend-Check“ entwickeln, um Maßnahmen auf ihre Vereinbarkeit mit den Interessen der jungen Generation zu überprüfen."

Rechtsanspruch auf Jugendarbeit DBJR fordert Umsetzung der Pflichtigkeit

Es besteht ein Rechtsanspruch auf Jugendarbeit dem Grunde nach. Das stellt eine Expertise von Professor Dr. Reinhard Wiesner und Professor Dr. Christian Bernzen fest. Der Deutsche Bundesjugen-dring - DBJR fordert nun die Umsetzung der Rechtsansprüche aus dem Achten Sozialgesetzbuch.

Zugleich kritisiert der DBJR, dass Kürzungen bei Angeboten der Ju-gendarbeit und der Jugendverbände oft mit einer prekären Haushalts-lage begründet werden. "Der Staat wird hier seiner gesetzlich verbrief-ten Verantwortung nicht mehr gerecht. Nicht die Haushaltslage, son-dern Bedarfe müssen Grundlage der Förderung sein", sagt Sven Frye, Vorsitzender des DBJR.

Nach dem neuen Gutachten sind die eigenverantwortliche Tätigkeit der Jugendverbände und die Förderung der Angebote der Kinder- und Jugendarbeit im Sinne des Rechts der kommunalen Selbstverwaltung "pflichtige Aufgaben". Die Förderung immer wieder als "freiwillige Leis-tung" zu bezeichnen, wie es Kommunen bei Diskussionen um Kürzun-gen begründen, ist deswegen rechtlich falsch. "Sie ist irreführend und aus unserer Sicht der Versuch, der jeweiligen Verantwortung nicht oder nur unzureichend nachzukommen", sagt Sven Frye.

Die Vollversammlung des DBJR in Magdeburg forderte vor diesem Hintergrund auch CDU/CSU und SPD auf, den Fokus in den aktuellen Koalitionsverhandlungen stärker auf Jugend zu richten. In den Arbeits-gruppen taucht Jugend derzeit nicht auf. "Das entspricht nicht der Wertigkeit, die junge Menschen von der Politik erwarten", sagt Sven Frye. Eine eigenständige Jugendpolitik muss aus Sicht des DBJR im

Rahmen der Bundespolitik deutlich werden und auf Länder und Kommunen wirken.

DBJR, 26.10.2013

Ø 179 Minuten täglich Frisch veröffentlicht: JIM-Studie 2013

Im Durchschnitt sind 12- bis 19-Jährige in Deutschland 179 Minuten täglich (Mo-Fr) online. Der Großteil dieser Zeit wird für den Bereich Kommunikation verwendet, vor allem die Nutzung von Online-Commu-nities spielt dabei für viele eine zentrale Rolle (75% mindestens mehr-mals pro Woche). Weitere Internet-Angebote, die besonders häufig von Jugendlichen genutzt werden, sind Suchmaschinen (80%) und Video-portale, wie z.B. YouTube (74%).

Auch für die Schule sind Computer und Internet für Jugendliche von großer Bedeutung. Nach eigenen Angaben nutzen SchülerInnen zwi-schen 12 und 19 Jahren Computer und Internet durchschnittlich 48 Mi-nuten pro Tag (Mo-Fr) um zu Hause etwas für die Schule zu machen. Mit zunehmendem Alter steigt die Zeit am Computer für Schularbeiten oder Lernen deutlich an, so dass 18- bis 19-jährige SchülerInnen den PC 68 Min. pro Tag für die Schule nutzen. Entsprechend der Nutzung wird auch der Einfluss von Computer und Internet auf den Schulerfolg bewertet: 81% der SchülerInnen finden es sehr wichtig bzw. wichtig zu Hause Com-puter und Internet für die Schule zu haben.

Der Zugang zum Internet findet bei Jugendlichen insgesamt immer öfter auch über Smartphone oder Han-dy statt. 73% der InternetnutzerInnen haben in den 14 Tagen vor der Befragung das Internet über ihr Smartphone genutzt. Im Vergleich zur Erhebung im Vorjahr zeigt sich dabei eine deutliche Steigerung (2012: 49%). Somit ist die Internetnutzung über Handy ähnlich relevant wie der Zugang über Computer oder Laptop (87%).

Dies sind einige Ergebnisse der JIM-Studie 2013 (Jugend, Information, (Multi-)Media) des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest, die Ende November der Öffentlichkeit präsentiert wurden.

Die Studienreihe JIM wird seit 1998 jährlich durchgeführt und bildet das Medienverhalten der Jugendlichen in Deutschland ab. Für die aktuelle Befragung wurden 1.200 Jugendliche zwischen zwölf und 19 Jahren telefonisch befragt. Neben Fakten zum Thema Internetnutzung enthält die Studienreihe Basisdaten zum Freizeitverhalten der Jugendlichen sowie Mediennutzungsdaten zu Fernsehen, Radio, Internet, Handy, Büchern und Computerspielen.

Die aktuelle, 72-seitige Studie kann kostenfrei als PDF (2,4 MB) abge-rufen werden unter www.mpfs.de/index.php?id=584

mpfs, 29.11.2013

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Hintergründe

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Vertrauen gut - Kontrolle besser! Eltern wissen wenig über Netz-Aktivitäten ihrer Kinder

Dass sich ihre Kinder verantwortungsvoll im Internet bewegen, darauf vertrauen einer aktuellen Studie zufolge 71% der Eltern in Deutschland. Jugendliche nutzen allerdings eine Reihe von Maßnahmen, um zu verbergen, was sie online so treiben. Immerhin glauben 71% der Ju-gendlichen, dass den Eltern vollkommen egal sei, was die Kinder tun. Das geht aus einer Studie des IT-Sicherheitsunternehmens McAfee hervor.

Demnach minimieren 40% der befragten Teenager den Browser, wenn ein Elternteil den Raum betritt. Den Browserverlauf löschen 31%. Ein-fach außerhalb der elterlichen Wohnung konsumieren 33% der Jugend-lichen Inhalte, die eigentlich nicht für sie bestimmt sind. Um bestimmte Kommunikation geheim zu halten, nutzen 17% eine Mail-Adresse, die den Eltern unbekannt ist. Dabei besuchen 41% der Teenager Websites, mit denen ihre Eltern nicht einverstanden wären, nur 27% der Eltern vermuten das. 50% der Eltern gehen demnach davon aus, die Online-Aktivitäten der Kinder herausfinden zu können. Lediglich 23% der Teenager wussten jedoch nicht, wie sich die Wege im Internet vor den Eltern verbergen lassen.

"Gespräche und Vertrauen sind für Kinder ungeheuer wichtig, um die Gefahren im Internet besser zu verstehen", sagte Toralv Dirro von McAfee. "Allerdings sollten die Eltern auch vor Kontrollmaßnahmen nicht zurückschrecken." Eltern sollten eine aktive Rolle beim Schutz übernehmen.

Für die Studie wurden in Deutschland jeweils 500 Jugendliche zwi-schen 13 und 17 Jahren und 500 Eltern befragt.

dpa (jk), 20.11.2013

Bildung nimmt Gestalt an! Projektkonferenz BILDUNG(S)GESTALTEN

Über 150 Interessierte aus Praxis, Politik, Verwaltung und Wissenschaft aus ganz NRW und über dessen Grenzen hinaus zog es am 6. Novem-ber nach Gelsenkirchen in den Wissenschaftspark. Nach mittlerweile mehr als zwei Jahren Projektlaufzeit präsentierte sich das Projekt der

AGOT-NRW "BILDUNG(S)GESTALTEN – Offene Kinder- und

Jugendarbeit und Familienbildung gestalten Bildungslandschaften" dem breiten Fachpublikum auf seiner zweiten Projektkonferenz.

Nach Grußworten von Staatssekretär Bernd Neuendorf, dem BAG-Vorsitzenden Jürgen Holzwarth und AGOT-NRW Vorsitzenden Willi Liebing, präsentierten die Projektdurchführenden erste Ergebnisse und Erkenntnisse aus 5 x 2 Jahren Projektarbeit (5 Standorte seit 2011).

Ein medial gestütztes, abwechslungsreiches Programm beleuchtete unter den Überschriften "Vernetzung", "Partizipation" und "Raum" 16 Facetten gelungener Bildungsinitiativen, Interventionen und Kooperati-onen (von insgesamt 135 bisher vor Ort angeschobener Projekte und Angebote). In der zweistündigen Präsentation bot sich so für das ge-spannte Publikum in Form von Filmsequenzen, Live-Interviews, Anima-tionen, Fotostories und Kurzvorträgen die Möglichkeit eines repräsenta-tiven und beispielhaften Einblickes in den typischen Arbeitsansatz, den Offene Kinder- und Jugendarbeit bei der Gestaltung von Bildungsland-schaften zu leisten vermag. Zu Wort kamen dabei Kinder, Jugendliche, MitarbeiterInnen, Stakeholder (Polizei, Jugendamt usw.) und zahlreiche PartnerInnen des Projektes aus allen 5 Standorten.

Deutlich wurde: Die Gestaltung von Bildungslandschaften ist eine kom-plexe Aufgabe, zu der zwar noch immer die notwendigen Strukturen fehlen, um alle unterschiedlichen Bildungsakteure mit einzubeziehen, jedoch zeigt die Praxis aus dem Projekt auch, dass viele kleine Schritte, Angebote und Kooperationen und der Blick auf das eigene Bildungspro-fil oftmals eine entscheidende Wirkung auf das Gesamtsystem und vor allem auf die Bildungswirklichkeit der Kinder und Jugendlichen vor Ort haben können. Der Projektschwerpunkt der Entwicklung von nachhalti-gen, sozialräumlichen Praxisbeispielen zur Entwicklung von dezentra-len Bildungslandschaften kam hierbei besonders deutlich zum Tragen.

Den Veranstaltungsnachmittag eröffnete Prof. Klaus Schäfer, ehema-liger Staatssekretär im NRW-Jugendministerium, mit einem Impulsvor-trag zum Thema „Was die OKJA in kommunalen Bildungslandschaften leisten kann“. Abschließend diskutierten in drei Talkrunden jeweils Vertreter aus Praxis und Wissenschaft, Verwaltung (u.a. Uwe Schulz MFKJKS und Dr. Norbert Reichel MSW) und Politik (Andrea Asch, Bernhard Tenhumberg, Marcel Hafke und Daniel Düngel; siehe Foto) mit dem Tagungsmoderator Ferdi Dick zur Rolle der Offenen Kinder- und Jugendarbeit in den Bildungslandschaften der Zukunft.

Informationen zum Projekt und zur Veranstaltung, sowie - in Kürze - eine Dokumentation der Tagung, finden Sie unter: http://bildungsgestalten.de/bildung-nimmt-gestalt-an/

Bestätigt Alter = neuer AGOT-NRW-Vorstand

Am 5.12. bestätigte die Mitgliederversammlung ihren bisherigen Vor-stand: Willi Liebing (ELAGOT) als 1. Vorsitzenden, Christopher Roch, Norbert Kozicki, Bernd Schäckermann und Volker Lemken als seine Stellvertretung.

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Aus der Praxis

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Erst einmal anfangen … "Behind the Scenes of Life"

In einer Ankündigung des JUZE, Rösrath konnten wir von folgendem interessanten Medienprojekt lesen:

"Sie haben es sicher schon der Presse entnommen: am 29. November 2013 findet ein ganz besonderes Projekt in und um Rösrath herum statt. "24 - Behind the Scenes of Life" ist ein Filmprojekt, an dem Kinder und Jugendliche im Alter von 7 – 27 Jahren aktiv ihren Alltag filmen. Sie dokumentieren wie Kindheit und Jugend im Jahr 2013 aussieht. Dies können Alltagshandlungen, wie das Zubinden der Schuhe, der Schul-weg, das Treffen mit Freunden oder gemeinsame Erlebnisse mit der Familie sein. Wer ein besonderes Hobby hat, hat hier die Möglichkeit es für die Ewigkeit festzuhalten. Es können banale, lustige aber auch traurige Geschichten erzählt werden.

Genutzt werden können alle Kameratypen, egal ob Smartphone, Han-dycam oder Opas Super 8. Das Rohmaterial (aller Szenen) sollte ma-ximal 5 Minuten umfassen. Aus dem gesamten Material schneidet ein jugendliches Redaktionsteam einen 60-90 minütigen Film, welcher im Frühjahr 2014 öffentlich präsentiert wird.

Wer im Umgang mit der Kamera noch nicht so geübt ist, kann vom 25.-28.11.2013 an einem der Workshops teilnehmen. Diese finden immer um 18 Uhr im JUZE statt."

Man/frau sieht: Am Anfang einer Filmproduktion muss nicht immer das perfekte Drehbuch stehen. Wir sind gespannt auf das Ergebnis.

Weitere Informationen finden Sie auf www.facebook.com/24roesrath und im Flyer: www.juzeweb.de/media/raw/24_Flyer_Final.pdf. Einen Teaser gibt es hier: www.youtube.com/watch?v=9Jjt_crkiC8&feature=youtu.bejuze

Rösrath, 27.11.2013

Nicht nur an Weihnachten denken …, … auch was dafür tun! (im kinder-jugend-& kuturhaus, Finnentrop)

Bon Appetit! Hähnchenröllchen u.a.

Zum zweiten Mal hatten junge Köche des Kin-der- und Jugendzent-rums Hip vom Verein Kleiner Muck aus Bonn ein "perfektes Dinner" nach dem Vorbild der gleichnamigen Fernseh-sendung organisiert. Eingeladen, an der Tafel Platz zu nehmen, waren 6 VertreterInnen von Organisationen, die das HiP unterstützen.

Die Initiative war von den Kindern ausgegan-gen, die auch den An-trag auf Förderung aus

dem Ideenwettbewerb der Bürgerstiftung verfasst hatten. Sie organi-sierten die Zutaten, bastelten die Dekoration, bereiteten die einzelnen Gänge zu, "zauberten" sie auf die Tafel und unterhielten ihre Gäste zwischen Haupt- und Nachspeise - passend zur Raumdekoration - mit einem Unter-Wasser-Quiz.

Am Ende wurden wie im Fernsehen Punkte verteilt. Aber eigentlich ging es um den schönen Nachmittag und das gemeinsame Erlebnis. Die Erwachsenen waren von den Kochkünsten der Jugendlichen angetan. "Das hat super geschmeckt", lobte Jürgen Reske, Geschäftsführer der Bürgerstiftung Bonn.

Ganz nebenbei filmten die neun Mädchen und Jungen mit der Video-kamera und machten viele Fotos vom Geschehen. Daraus soll nun ein kleiner Film für die jungen Akteure zusammengeschnitten werden. "Wenn es nach den Kindern ginge, würden sie die Aktion gerne noch einmal wiederholen", sagte Katrin Birkhölzer, Leiterin des Jugend-zentrums. Dann würden sie ihre Eltern einladen. Diese kennenzulernen sei auch mal interessant.

Nach einem Artikel des General-Anzeiger Bonn vom 17.10.2013 und Facebookeintrag der Einrichtung vom 29.10.2013

Vorspeise

Feldsalat mit Walnüssen, selbst gemachter Sauce, dazu Brot und ebenfalls selbst hergestellte Kräuterbutter.

Hauptgericht

Hähnchenröllchen mit Sem-melknödeln

Nachtisch

Toffee-Taschen

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Multi-Artifiziell Mehr als (nur) ein Konzert

Seit "Anbeginn" bietet Offene Arbeit eine Plattform für das örtliche und überörtliche Musikschaffen, insbesondere für junge KünstlerInnen. In den letzten Jahren zeigt sich jedoch verstärkt die Entwicklung, Veran-staltungen als Multi-Event zu gestalten. So z.B. das 2 tägige Musikfes-tival „days of music“ im Kulturzentrum Lindlar.

Hier wurde der Hörgenuss "angereichert" mit einem Jugendworkshop am Samstagnachmittag, bei dem nach Anmeldung im JuZe junge Bands und SolistInnen Bühnenerfah-rungen machen können. Außerdem werden wäh-rend der gesamten Veran-staltung Bilder und Werke der Street-Art-er aus dem JuZe ausgestellt.

Der Erlös der Veranstal-tung kommt der Speise-kammer und dem Jugend-zentrum zugute!

Stefan Bartsch, Jugendzentrum Horizont

Onlineweit Inklusives Medienprojekt

(Fachlich) Gutes tun und darüber berichten gehört zum selbstverständ-lichen Werkzeug Offener Einrichtungen. Wenn es dann gelingt, sogar auf mehreren renommierten Homepages zu erscheinen, ist dies eine (weitere) Nachricht wert.

Aber zunächst die Frage an Frau Sylvia Klein (Projektleitung Medien der Inklusiven OT Ohmstraße): Um welches Angebot geht es?

Antwort (Auszüge aus einem Interview): "Mit dem 'Inklusiven Medien-projekt' schaffen wir Angebote rund um Medien für Kinder und Jugend-liche und junge Erwachsene mit und ohne Behinderung von sechs bis 27 Jahren. Es geht uns um eine kreative Arbeit mit Medien, die beson-ders Kinder und Jugendliche mit Behinderung teilhaben lässt.

Um mediale Barrieren zu überwinden, stehen bei der Arbeit am Compu-ter Hilfsmittel wie ein feststehender Trackball als Mausersatz oder spezielle Lerntastaturen mit großen Tastaturen zur Verfügung. Hier-durch sollen Kinder und Jugendliche mit körperlichen sowie geistigen Einschränkungen der Zugang zur Medienarbeit erleichtert werden. Des Weiteren wird in der Projektarbeit eine einfache Sprache verwendet und es wird individuell auf jeden einzelnen Teilnehmenden und seine Bedürfnisse eingegangen.

Wir haben eine Facebook-Seite und einen Blog erstellt, die wir pflegen und auf denen wir regelmäßig Bilder und Texte hochladen. Wir fotogra-fieren und bearbeiten die Fotos in Grafikprogrammen. Wir erlernen einen sicheren Umgang mit dem Internet und zeigen dessen Möglich-keiten auf. Im weiteren Verlauf des Projekts sollen verschiedenste Medienprodukte erstellt werden: Ein kurzer Videoclip, Flyer, eine Foto-story, Radiobeiträge u.v.m.

Dabei ergänzen sich zwei Leitziele: Durch die selbsttätige Medienarbeit soll die Medienkompetenz der jungen Menschen gestärkt werden und ihnen eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, das auch das media-le umfasst, ermöglicht werden. Gerade für Menschen mit Behinderung können Medien neue Chancen der Teilhabe eröffnen. Ebenfalls soll durch eine öffentliche Verbreitung der Medienprodukte (z.B. auf dem Webblog) auf die inklusive Arbeit der Einrichtung und somit auf die Belange der Menschen mit Behinderung aufmerksam gemacht wer-den."

Und wo erfährt man/frau dann (viel) mehr davon, von Hintergründen und Perspektiven?

Auf den Seiten von nimm: http://tinyurl.com/p4po6n9

Auf dem Blog http://medienohmstrasse.tumblr.com/

Und auf Facebook gleich zweimal: als Auftritt des Medienprojektes: http://preview.tinyurl.com/oeczhr4

und als Einrichtungsauftritt: http://tinyurl.com/oeoys8h

Facebookeintrag der Einrichtung vom 13.11.2013

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kampf und glaube Der Boxer Francesco Pianeta

2013 begleitete der Bochumer Fotograf Martin Steffen den Boxer Francesco Pianeta in der Vorbereitung und beim Kampf gegen Wla-dimir Klitschko. Mit 20 eindrucksvollen s/w Fotos zeigt ab 1. Dezem-ber eine Ausstellung in der Heilig-Kreuz-Kirche, Gelsenkirchen, Stärke und Mut, aber auch Verletzlichkeit und Glaube des Boxers.

Pianetas Lebensweg und Karriere ist eng verbunden mit den Amigoni-anern in Gelsenkirchen, einer Ordensgemeinschaft im Dienst der Ju-gend.

Im Rahmen der Ausstellung, auf die stadtweit u.a. Freecards (siehe Abb.) hinweisen, werden neben den originalen Ausstellungsfotos auch kleinformatige Abzüge verkauft. Der Erlös kommt der Jugendarbeit der Amigonianer zu Gute. Bei der Vernissage sind Fotograf, Boxer und Brüder des Ordens anwesend.

Homepage der Amigonianer

Preis-wertes Engagement I 3. Platz beim Pronova BKK-Förderpreis

Die Freude war riesig, als das Kinder- und Jugendzentrum HiP des Vereins "Kleiner Muck", Bonn, in diesem Jahr mit seinem Kinder- und Jugend-Kulturprojekt "Die Musikstation" einen der Pronova Förderprei-se gewinnen konnte.

Das HiP ist ein offener Treff im Bonner Stadtteil Neu-Vilich. Viele seiner BesucherIn-nen stammen aus Auswandererfami-lien und sind von vielfältigen Problemlagen betroffen. Das HiP dient für diese Kinder und Jugendlichen als Freiraum, in dem sie mit anderen zusammenkommen, unabhängig von Schulform, Kultur und sozialem Hintergrund. Diese Mischung unterschiedlicher Kinder macht es möglich Integration,

gegenseitige Toleranz und ein soziales Miteinander zu fördern.

Mit seiner Projektreihe "Die Musikstation" will das HiP Kulturpro-jekte für jeden zugänglich machen, unabhängig von Geld,

dungsstand, Behinderung usw. Jeder soll die Möglichkeit

haben mitzumachen und Kultur zu erleben. In den vergangenen Jahren konnten bereits einige Projekte mithilfe von UnterstützerInnen und viel ehrenamtlichen Engagement umgesetzt werden, wie z.B. das Band-coaching "Newcomers", das Musicalprojekt "Tanz um die Welt" und das Hörspielprojekt "Kopfkino".

Mithilfe des Pronova-Förderpreises soll nun ein Theaterstück mit Kin-dern und Jugendlichen inszeniert werden. Dafür konnten bereits das theater@home als professionellen Kooperationspartner, die das Pro-jekt mit uns umsetzen wollen, gewonnen werden.

Weitere Informationen finden sich auf: www.kleiner-muck.de

Facebookeintrag der Einrichtung vom 18.11.2013

Reibekuchen und Tee Naturcampabschluss in Welbergen

Zum Abschluss des „Natur Campus“ des Jugendcafé Freiraums in Welbergen erlebten 14 Jungs im Alter von elf bis 14 Jahren noch ein-mal einen spannungsreichen Nachmittag. „Auf ins Neuland“ hieß die Aktion bei der die Teilnehmer ihr gewohntes Lager, den Bauwagen im Pfarrwäldchen in Welbergen, verlassen mussten.

Ihre „Spione“, die Naturtrainer Matthias Klug und Reinhard Vinkelau, hatten herausgefunden, dass ein fremder Stamm das Lager erobern wolle.  So machten sich die Teilnehmer mit Sack und Pack auf, um am Pestfriedhof ein neues Lager zu errichten. Zuvor musste aber ein „rei-ßender Bach“ mittels einer Seilkonstruktion überwunden werden.

Dann war es an den Stammesmitgliedern neue Hütten zu bauen und mit Hilfe von Feuerstein und Eisen ein wärmendes Feuer zu entfachen. Außerdem galt es fremde Fährten zu lesen und natürlich Nahrungsmit-tel zu beschaffen. Auch eine Wasserstelle mussten sich die Teilnehmer suchen. Und schließlich bereiteten sie die gefundenen Nahrungsmittel auf dem Feuer zu einem nahrhaften Mal zu.

Am Ende standen Reibekuchen und Tee auf dem Menüplan. Sichtlich geschafft, aber glücklich, alle Herausforderungen gemeistert zu haben, traten die Abenteurer am Abend den Heimweg an und freuten sich schon auf die wohlverdiente Badewanne.

Tageblatt für den Kreis Steinfurt und Facebookeintrag der Einrichtung vom 30.10.2013

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Preis-wertes Engagement II Dirt Biker erhielten Bürgerpreis 2013

Eine der begehrtesten Auszeichnungen in Sachen bürgerliches Enga-gement ist der Bürgerpreis, der nun-mehr im achten Jahr durch den Kreis Viersen und die Sparkasse Krefeld ausgelobt wurde. Als in diesem Jahr in der Kategorie "U21" die Gewinner aufgerufen wurden, strahlten Robin Derricks und Sebastian Holländer (auf dem Foto in hinterster Reihe) von den ortsbekannten Dirt Bikern. Die Gruppe von jungen Sportlern hatte sich dafür stark gemacht, dass auf dem Außengelände des neuen Kinder- und Jugendtreffs Niederkrüch-ten-Elmpt ein Dirt-Bike-Parcours entstanden ist. Sie setzten sich bei der Politik für ihr Vorhaben ein, erstellten eine Power-Point-Präsentation, bauten ein Modell, entwickelten ein Konzept und packten letztendlich sogar mit an, als es an die Realisierung ging.

Facebookeintrag der Einrichtung vom 8.11.2013

Der (interne) Link des Monats www.lino-club.de

Offen, integrativ, inklusiv, vorbildlich und in guter Freundschaft - so geht man/frau von den Gelsenkirchener Amigonianern raus aus dem Ju-gendzentrum, hin zu den Familien ihrer BesucherInnen

Brandaktuelles mal zwei LAG Kath. OKJA NRW bei Facebook

Viele Einrichtungen der Katholischen Offenen Kinder- und Jugendarbeit haben eine Seite bzw. Fanseite bei Facebook. Da ist es naheliegend dass auch die LAG Kath. OKJA NRW bei Facebook vertreten ist.

Wer also stets auf dem Laufenden sein möchte und neben unsere Onlinezeitschrift "Offen" und den regelmäßigen Rundmails aus der Landesstelle automatisch über aktuelle Entwicklungen informiert wer-den möchte, kann dies ganz leicht durch das Liken unsere Facebook-fanseite erreichen.

Die LAG Kath. OKJA NRW bei Facebook: http://tinyurl.com/pyo2u2w oder auch über Link auf unserer Homepage.

Eine Vernetzungsplattform von inzwischen 200 Einrichtungen der Offe-nen Kinder- und Jugendarbeit aus ganz NRW ist auf der HIER BIN ICH-Facebookfanseite zu finden. Hier gibt es neben aktuellen Informa-tionen zur Kampagne auch immer die Möglichkeit des Austausches zwischen den Einrichtungen und viele Ideen & Anregungen über Aktionen für die eigenen Arbeit vor Ort. Quasi ein ständiger Blick über den eigene Tellerrand, der sich lohnt.

Die HIER BIN ICH-Vernetzungsplattform bei Facebook: https://www.facebook.com/HierBinIch.OKJA?ref=hl

Dirt Bikes sind stabile Mountainbikes mit meist kleineren Rahmen (12 bis 16 Zoll). Sie eignen sich insbesondere für Dirt-sprünge (Tables und Doubles).

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Impressum

Herausgeberin:

Landesarbeitsgemeinschaft Katholische Offene Kinder- und Jugendarbeit Nordrhein-Westfalen (LAG Kath. OKJA NRW)

Am Kielshof 2 51105 Köln

0221 - 899 933-0

0221 - 899 933-20

E-Mail: [email protected]

Aktuelle Infos, Arbeitshilfen, (geldwerte) Impulse, wichtige Links, Hin-weis auf aktuelle Buchveröffentlichungen usw. finden Sie auf unserer Homepage: www.lag-kath-okja-nrw.de

Redaktion:

Norbert Hubweber (verantw. i.S.d.P.), Anke Oskamp, Doris Reiß, Manuel Hetzinger

Fotonachweis: (soweit nicht aus dem Artikel ersichtlich)

Titel Holger Wondratschek, juze Rösrath Seite 2 proKOMPAKT, 46 - 2013 Seite 6 Max Malsch, general-anzeiger-bonn Seite 7 Manja Liebing Seite 9 nimm Seite 10 Tageblatt für den Kreis Steinfurt Seite 11 Wolfgang Kaiser

Redaktionsschluss:

6. Dezember 2013

nächste Ausgabe: Februar 2014

Wir nutzen in dieser Ausgabe "tinyurl.com" zur Komprimierung (allzu langer) Links.

Alle Artikel ohne Quellenangabe stammen aus der Offen-Redaktion. Nachdruck eigener Artikel ist bei Quellenangabe und Zusendung eines Belegexemplars gestattet.

Die Herausgabe dieser Zeitschrift ist gefördert aus dem Kinder- und Ju-gendförderplan des Landes NRW.