10
PIC ourier DEZEMBER 2013 á IN EIGENER SACHE Im Jahr 2012 hat PIC 50-jäh- riges Jubiläum gefeiert, in Deutschland war es der 40. Geburtstag. Das Jahr 2013 war geprägt von bahnbrechenden Neue- rungen im Bereich Zucht. Le- sen Sie hierzu den Beitrag „Die neue Generation Genomics“ von Dr. Craig Lewis, Genetic Service Manager Europe. Auch die gezielte Positionie- rung der PIC als Ihr kompe- tenter und serviceorientierter Partner vor Ort war eines un- serer Anliegen 2013. Lesen Sie hierzu die Vorstellung unseres neuen Verkaufsleiters West. Seit über 50 Jahren liefert PIC weltweiten Zuchtfortschritt, in 30 Ländern auf sechs Konti- nenten. Der weltweite Zugriff auf neueste Technologien, ak- tuellste Erkenntnisse und Pro- dukte machen PIC zum Vor- reiter der Branche. Das Motto ‚Never Stop Improving‘ hat die PIC in den vergangenen 50 Jahren zu einem weltweit führenden Zuchtunternehmen gemacht und bleibt auch für die Zukunft richtungsweisend. Im kommenden Jahr werden wir dies noch deutlicher de- monstrieren, unter anderem mit der Einführung eines welt- weit einheitlichen Markenauf- tritts. Mit dem PICourier halten Sie ein erstes Zeugnis hierfür in den Händen. Willkommen zur ersten Ausgabe des PICourier! Wir freuen uns auf Ihr Feedback mit Kommentaren und An- regungen etc.! á DIE NEUE GENERATION GENOMICS Ende September hat PIC die Einführung der neu- esten Generation geno- mischer Selektion abge- schlossen. „Genomische Selektion für alle Merk- male in allen PIC-Linien“ lautet ab sofort die Devise und setzt damit einen er- neuten Meilenstein in Sa- chen Zuchtfortschritt. Diesem ging ein umfang- reicher Entwicklungsprozess voraus, mit dem das welt- weite Team der PIC-Geneti- ker mit über zwanzig Wissen- schaftlern über einen Zeitraum von mehreren Jahren befasst war. Seitdem auf dem Gebiet der genomischen Technolo- gien geforscht wird und die gewonnenen Erkenntnisse zur Beschleunigung des Zuchtfort- schritts angewendet werden, ist PIC führend in diesem Be- reich. Auch wenn es zunächst nur kleinere, schrittweise Ver- besserungen im Zuchtfort- schritt waren, verhalfen die frühzeitige Erforschung und Anwendung dieser komplexen Materie der PIC einen bedeu- tenden Vorsprung. Kontinu- ierlich hat PIC diese laufende Beschleunigung des Zucht- fortschritts über ihre Partner- Besamungsstationen und die PIC-Vermehrungsstufe in die Kundenbetriebe in ganz Europa gebracht. Relationship Based Genomic Selection, zu Deutsch „Ver- wandtschaftsbasierte Geno- mische Selektion”, kurz RBG, revolutioniert grundlegend die Möglichkeiten für Zuchtunter- nehmen wie PIC. PIC bringt diese bahnbrechende Techno- logie über ihre Genetik, wie zum Beispiel Jungsauen aus dem PIC-Tochternukleus-Be- trieb Podelzig, Besamungseber auf den Partner-Stationen oder auch Jungsauen aus der Ver- mehrung direkt zu Ihnen in die Produktionsstufe. áá Never Stop Improving Vorbildliches Hygienemanagement Inge und Guido Tyman aus Wilsum, Niedersachsen, sind von der unabhängigen Jury als 6. „Leitbetrieb für effek- tiven Gesundheitsschutz“ ausgewählt worden. á Seite 9 PIC-Futtereffizienz auch im Sauenstall Ergebnisse des Versuchs „Analyse von Management- aspekten der PIC-Sau“, Lehr- und Versuchszentrum der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein. á Seite 6 Relationship Based Genomic Selection ist praktische Realität geworden á Abb. 1: Nutzung von genomischen Informationen Mit Hilfe der Verwandt- schaftsbasierten Genomischen Selektion wird exakt bestimmt, welche Genanteile Nachkom- men von ihren Eltern erhalten haben. Somit wird die Genau- igkeit der Zuchtwertschätzung deutlich erhöht. OHNE genomische Informationen Annahmen Verwandtschaftsgrad von 50 % ALLE Wurfgeschwister haben dieselben Genanteile von ihrem Vater und ihrer Mutter erhalten. MIT genomische Informationen NUR eineiige Zwillinge sind genetisch zu 100 % identisch Vater und Mutter geben ihre Gene in UNTERSCHIEDLICHEN Anteilen an ihre Nachkommen weiter. Ratsteich 31 - 24837 Schleswig - Postfach 1630 - 24826 Schleswig - Telefon 0 46 21 / 5 43-0 - Fax 0 46 21 / 5 43-36 - E-Mail: [email protected] - www.picdeutschland.de

Picourier 2013 12

Embed Size (px)

DESCRIPTION

http://www.picdeutschland.de/services/files/picspiegel/PICourier_2013-12.pdf

Citation preview

Page 1: Picourier 2013 12

DEZEMBER 2013

PICourierDEZEMBER 2013

á IN EIGENER SACHE

Im Jahr 2012 hat PIC 50-jäh-riges Jubiläum gefeiert, in Deutschland war es der 40. Geburtstag.

Das Jahr 2013 war geprägt von bahnbrechenden Neue-rungen im Bereich Zucht. Le-sen Sie hierzu den Beitrag „Die neue Generation Genomics“ von Dr. Craig Lewis, Genetic Service Manager Europe.

Auch die gezielte Positionie-rung der PIC als Ihr kompe-tenter und serviceorientierter Partner vor Ort war eines un-serer Anliegen 2013. Lesen Sie hierzu die Vorstellung unseres neuen Verkaufsleiters West.

Seit über 50 Jahren liefert PIC weltweiten Zuchtfortschritt, in 30 Ländern auf sechs Konti-nenten. Der weltweite Zugriff

auf neueste Technologien, ak-tuellste Erkenntnisse und Pro-dukte machen PIC zum Vor-reiter der Branche. Das Motto ‚Never Stop Improving‘ hat die PIC in den vergangenen 50 Jahren zu einem weltweit führenden Zuchtunternehmen gemacht und bleibt auch für die Zukunft richtungsweisend. Im kommenden Jahr werden wir dies noch deutlicher de-monstrieren, unter anderem mit der Einführung eines welt-weit einheitlichen Markenauf-tritts. Mit dem PICourier halten Sie ein erstes Zeugnis hierfür in den Händen.

Willkommen zur ersten Ausgabe des PICourier! Wir freuen uns auf Ihr Feedback mit Kommentaren und An-regungen etc.!

á DIE NEUE GENERATION GENOMICS

Ende September hat PIC

die Einführung der neu-

esten Generation geno-

mischer Selektion abge-

schlossen. „Genomische

Selektion für alle Merk-

male in allen PIC-Linien“

lautet ab sofort die Devise

und setzt damit einen er-

neuten Meilenstein in Sa-

chen Zuchtfortschritt.

Diesem ging ein umfang-reicher Entwicklungsprozess voraus, mit dem das welt-weite Team der PIC-Geneti-ker mit über zwanzig Wissen-schaftlern über einen Zeitraum von mehreren Jahren befasst war. Seitdem auf dem Gebiet

der genomischen Technolo-gien geforscht wird und die gewonnenen Erkenntnisse zur Beschleunigung des Zuchtfort-schritts angewendet werden, ist PIC führend in diesem Be-reich. Auch wenn es zunächst nur kleinere, schrittweise Ver-besserungen im Zuchtfort-schritt waren, verhalfen die frühzeitige Erforschung und Anwendung dieser komplexen Materie der PIC einen bedeu-tenden Vorsprung. Kontinu-ierlich hat PIC diese laufende Beschleunigung des Zucht-fortschritts über ihre Partner-Besamungsstationen und die PIC-Vermehrungsstufe in die

Kundenbetriebe in ganz Europa gebracht.

Relationship Based Genomic Selection, zu Deutsch „Ver-wandtschaftsbasierte Geno-mische Selektion”, kurz RBG, revolutioniert grundlegend die Möglichkeiten für Zuchtunter-nehmen wie PIC. PIC bringt diese bahnbrechende Techno-logie über ihre Genetik, wie zum Beispiel Jungsauen aus dem PIC-Tochternukleus-Be-trieb Podelzig, Besamungseber auf den Partner-Stationen oder auch Jungsauen aus der Ver-mehrung direkt zu Ihnen in die Produktionsstufe. á á

Never Stop Improving

Vorbildliches Hygienemanagement

Inge und Guido Tyman aus Wilsum, Niedersachsen, sind von der unabhängigen Jury als 6. „Leitbetrieb für effek-tiven Gesundheitsschutz“ ausgewählt worden.

á Seite 9

PIC-Futtereffizienz auch im Sauenstall

Ergebnisse des Versuchs „Analyse von Management-aspekten der PIC-Sau“, Lehr- und Versuchszentrum der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein.

á Seite 6

Relationship Based Genomic Selection ist praktische Realität geworden

á Abb. 1: Nutzung von genomischen Informationen

Mit Hilfe der Verwandt-

schaftsbasierten Genomischen

Selektion wird exakt bestimmt,

welche Genanteile Nachkom-

men von ihren Eltern erhalten

haben. Somit wird die Genau-

igkeit der Zuchtwertschätzung

deutlich erhöht.

OHNE genomische Informationen

Annahmen

Verwandtschaftsgrad von 50 %

ALLE Wurfgeschwister haben dieselben

Genanteile von ihrem Vater und ihrer

Mutter erhalten.

MIT genomische Informationen

NUR eineiige Zwillinge sind genetisch zu

100 % identisch

Vater und Mutter geben ihre Genein UNTERSCHIEDLICHEN Anteilenan ihre Nachkommen weiter.

Ratsteich 31 - 24837 Schleswig - Postfach 1630 - 24826 Schleswig - Telefon 0 46 21 / 5 43-0 - Fax 0 46 21 / 5 43-36 - E-Mail: [email protected] - www.picdeutschland.de

Page 2: Picourier 2013 12

2

PICourierDEZEMBER 2013

Relationship Based Genomic Selection revolutioniert die BLUP-Zuchtwertschätzung

Genetische Variation, Selektionsintensität und Selektionsgenauigkeit bestimmen den Zuchtfortschritt

PIC‘s Kreuzungszuchtprogramm (GN-Xbred) plus Relationship Based Genomic Selection – DIE Werkzeuge für den entscheidenden Vorsprung im Zuchtfortschritt.

Auch weiterhin werden die bewährten BLUP-Zuchtwert-schätzmethoden angewandt, erfahren aber ein Tuning und damit den entscheidenden Ge-nauigkeitszuwachs über die exakte Zuordnung der gene-tischen Verwandtschaftsbe-ziehungen. Mit Hilfe der ge-

Jede Zuchtwertschätzung be-rücksichtigt die drei Kompo-nenten, die den genetischen Trend beeinflussen: a) die ge-netische Variation innerhalb der Population - σg, 2) die Se-lektionsintensität – i - und 3) die Selektionsgenauigkeit - rSel.

Realistisch betrachtet, ha-ben wir als Zuchtunternehmen wenige Möglichkeiten, die be-stehende genetische Variation oder die Erblichkeit eines Merk-mals innerhalb eines kurzen Zeitraums zu verändern. Hier ist unser wichtigstes Werkzeug die exakte und präzise Samm-lung von Daten im Genetischen Nukleus und aus dem Feld.

Ausschlaggebendes Kriterium für den Zuchterfolg ist, dass die Selektionsentscheidungen in der Kundenstufe zu genetischem Fortschritt führen. Dieser Forde-rung trägt das GN-Xbred-Pro-gramm der PIC Rechnung, denn hierdurch fließen zeitgleich er-hobene Daten aus kommerzi-ellen Produktionsbetrieben und dem Genetischen Nukleus in die Zuchtwertschätzung ein. Eine wichtige Rolle spielen dabei nicht nur die phänotypischen Daten aus dem GN-Xbred-Programm, sondern in besonderem Maße die genomischen Informationen dieser Tiere, die ebenfalls in der umfangreichen PIC-Datenbank PICTraq™ gespeichert sind.

Damit sind wir bei einem wei-teren wichtigen Baustein des PIC-Zuchtfortschritts: Die glo-bale Datenbank. In dieser sind Millionen von Datensätzen ge-speichert, sowohl von Leistungs-informationen – in Reinzucht und Kreuzung, als auch von ge-nomischen Daten. Verknüpft mit den Abstammungsinforma-

nomischen Informationen wird geschätzt, welche identischen Genabschnitte zwei Tiere ha-ben - basierend auf ihrer indivi-duellen Genotypisierung. Ohne diesen Ansatz würde nur die theoretische Erwartung von je-weils einer Hälfte der Gene der Mutter und des Vaters – wei-

In unserem Zuchtprogramm können wir die Selektionsin-tensität verbessern, indem wir sie fehlerfrei und ohne Kom-promisse sowohl in unseren eigenen Genetischen Nukleus-Betrieben als auch bei unseren Vertragspartnern (Eber- und Sauen-Vermehrer sowie Clo-sed-Herd-Betriebe) umsetzen. Darüber hinaus ermöglichen unser weltweit verknüpftes Netz von Produktionsbetrieben und unsere globale Vernetzung einen schnellen Transfer der Genetik von unserer höchsten Zuchtstufe in die Kundenstufe, was zusätzlich die Selektionsin-tensität erhöht.

tionen bildet diese Datenbank das fundamentale Rückgrat der PIC-Zuchtwertschätzung, mit dem einzigartigen Vorteil, dass die Referenzdaten für die geno-mische Selektion täglich aktuali-siert und ergänzt werden. Somit werden immer die aktuellsten Daten genutzt und nicht eine ex-terne Referenzpopulation/-da-tenbank zugrunde gelegt.

Durch die neueste Genera-tion Genomics wird sich die Rate des jährlichen Zuchtfortschritts noch einmal signifikant be-schleunigen. Deshalb ist Grund-voraussetzung, dass die Selek-tionsentscheidungen auf den Zuchtbetrieben – vom Nukleus bis hin zur Vermehrungsstufe –

tergegeben nach dem Zufalls-prinzip – in der Zuchtwert-schätzung berücksichtigt, siehe Abb. 1.

Den größten Nutzen liefert RBG für Merkmale, die ge-schlechtsgebunden sind oder erst spät im Lebenszyklus eines Tieres gemessen und er-

Die Nutzung genomischer Informationen in Verbindung mit der BLUP-Zuchtwertschät-zung hat zudem Einfluss auf die Selektionsgenauigkeit – vo-rausgesetzt, dies wird korrekt umgesetzt.

Am einfachsten und anschau-lichsten lässt sich dieser Pro-zess als eine ‚simulierte Nach-kommenprüfung‘ beschreiben, denn er liefert schon für ein sehr junges Tier einen ersten Zucht-wert, der in seiner Genauigkeit vergleichbar ist mit einem, der geschätzt wird, wenn für das Tier bereits Nachkommeninfor-mationen vorliegen.

Ein erster Zwischenschritt

auf verlässliche Daten aus der kommerziellen Produktion beru-hen, denn züchterische Entschei-dungen und damit ihre Auswir-kungen werden noch schneller bei den Kundenbetrieben an-kommen und direkten Einfluss auf deren Produktivität und Wirtschaftlichkeit haben.

Womit wir wieder beim fun-damentalen Baustein des PIC-Zuchtprogramms sind: Ober-stes Ziel war, ist und bleibt es, die Gesamtwirtschaftlichkeit der Schweineproduktion zu erhöhen, und so den Produktionsbetrie-ben maximalen wirtschaftlichen Erfolg zu ermöglichen.

Ein spannendes Jahr mit ein-schneidenden Fortschritten im

fasst werden können oder auch Merkmale, die nicht am po-tentiellen Zuchttier selbst ge-messen werden können. So-mit profitieren Merkmale wie Fruchtbarkeit (insbesondere in Mutterlinien) - da geschlechts-gebunden - oder Sterblichkeit/ Krankheitsanfälligkeit (insbe-

war Anfang 2012 gesetzt wor-den, als in der ersten Imple-mentierungsphase RBG für die Fruchtbarkeitsmerkmale in den Sauenlinien umgesetzt wurde. Der Erfolg ist beeindruckend, siehe Abb. 2. Da unsere Indi-zes eine Vielzahl ökonomisch bedeutender Merkmale ein-

PIC-Zuchtprogramm geht zu Ende. Mit der Implementierung der Verwandtschaftsbasierten Genomischen Selektion für alle Merkmale in allen PIC-Linien wird der genetische Abstand zwischen Nukleus- und Kundenbetrieben noch einmal signifikant verrin-gert. Zusammen mit PIC‘s Ser-

sondere in Endstufen-Eberli-nien und bis zu einem gewissen Grad auch in Mutterlinien) - da erst spät bzw. nicht am Zucht-tier selbst zu messen - am mei-sten von der Implementierung dieser Technologie.

schließen, demonstriert dieses Beispiel eindrucksvoll die Mög-lichkeiten, die RBG in sich birgt.

Denn ‚Genomische Selek-tion für ALLE Merkmale in AL-LEN PIC-Linien‘ umfasst eine Vielzahl von Merkmalen, wie Tab. 1 zeigt.

vice, wie Produktionsberatung und Veterinärunterstützung, Füt-terungsberatung und Closed-Herd-Konzepten, verfolgen wir weiterhin mit voller Kraft das ehr-geizige Ziel, das ‚ideale‘ Schwein auf den Markt zu bringen.

CL

DIE FORMEL FÜR ZUCHTFORTSCHRITT:

1,5

2,0

2,5

3,0

3,5

4,0

4,5

5,0

Zuch

tfort

schr

itt im

Mer

kmal

Wur

fgrö

ße

Vorteil durch RBG mit RBG ohne RBG

0,0

0,5

1,0

2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019

Zuch

tfort

schr

itt im

Mer

kmal

Wur

fgrö

ße

Abb. 2:PIC-Zuchtprogramm: Genomische Informationenvervierfachen die Rate des genetischen Fortschritt

∆G = rSel * σg * imit∆G - ZuchtfortschrittrSel - Selektionsgenauigkeitσg - genetische Variationi - Selektionsintensität

Tab. 1: Merkmale in der PIC-Zuchtwertschätzung

Merkmalskomplex Merkmale

Fruchtbarkeit á Wurfgröße á Totgeburten á Wurfabsetzgewicht á Geburtsgewicht á Saugferkelverluste á Güstzeit á Strichanzahl

Mastleistung á Futteraufnahme á Tageszunahmen

Robustheit – Sauen á Fundament

Robustheit – Masttiere á Verluste Absetzen bis Schlachtung á Fundament á Binneneber á Hodenbrüche á Nabelbrüche á Laktat-Level

Schlachtkörperwert á Rückenspeck á Muskeldicke á KotelettpH á SchinkenpH á Intramuskuläres Fett

á Abb. 2: PIC-Zuchtprogramm: Genomische Informationen vervierfachen die Rate des genetischen Fortschritts

Page 3: Picourier 2013 12

3

PICourier DEZEMBER 2013

PIC‘s Prinzip des Gesamtindex

Das PIC-Prinzip: Return on Investment

In den meisten europäischen Ländern, so auch in Deutsch-land, liegt der Fokus aufgrund der angewendeten Abrech-nungsmasken der Schlachthöfe auf fleischreichen Schlacht-schweinen. Dabei wird der Fleischanteil in erster Linie vom

Haben Sie sich schon mal überlegt, wie viel Anteil der ein-gesetzte Endstufeneber am ver-kauften Ferkel oder am fertigen Mastschwein hat? Richtig, gene-tisch gesehen sind es 50 %. Und wie viel investieren Sie für die Ebergenetik je Ferkel oder Mast-schwein? Die reinen Genetikko-sten für Profit+ belaufen sich

Rückenspeck bestimmt. In den aktuellen Formeln zur Schät-zung des Fleischanteils hat ein Millimeter Rückenspeck deut-lich mehr Gewicht als ein Milli-meter im Fleischmaß. Aus oben ausgeführten Gründen darf das Augenmerk jedoch nicht allein

auf dem Fleischanteil liegen, soll ein wirtschaftliches Mast-schwein produziert werden. In Zeiten hoher Futterpreise spielt auch die Futtereffizienz eine wichtige Rolle. Zusammen mit den Anforderungen an Vitalität und Robustheit ergibt sich für

den PIC408, den reinrassigen Piétrain-Eber der PIC, eine In-dexzusammensetzung wie in Abb. 1 dargestellt.

Jeder Indexpunkt ist da-bei echtes Geld wert. Da-durch, dass die genetischen Differenzen und deren ökono-

mischen Werte bekannt sind, lässt sich ausrechnen, wie viel ein Indexpunkt in Euro wert ist. Ein höherer Index ist demzu-folge gleichbedeutend mit hö-herem Profit für Ihren Betrieb – kurz gesagt Profit+.

á PICPROFIT+

Wenn Sie die Leistungen

Ihrer Tiere züchterisch ver-

bessern wollen, setzen Sie

die genetisch besten Tiere

ein. Das ist das bestechend

einfache, deshalb aber

auch so effektive Prinzip

des Indexmanagements.

Die genetische Elite für den maximalen Profit Ihres Betriebes – die sicheren und verlässlichen Zuchtinstrumente der PIC machen es möglich!

Die Wirtschaftlichkeit eines Tieres setzt sich aus einer Reihe von Merkmalen und deren öko-nomischem Wert zusammen. In der Schweineproduktion - bezo-gen auf die Wahl des ‚richtigen‘ Endstufenebers - legt der Fer-kelerzeuger Wert auf vitale und frohwüchsige Ferkel. Gleichzei-tig legt er auch den Grundstein dafür, dass sein Mäster zufrie-den ist, denn der Ferkelerzeuger bestimmt mit der Entscheidung für eine bestimmte Vaterlinie auch die späteren Leistungen in der Mast und am Schlachtha-ken. Darüber hinaus freut sich auch der Mäster über robuste Mastschweine und wenig Aus-

fälle – das Thema ‚Tierwohl‘ wollen wir an dieser Stelle nicht weiter beleuchten.

Es ist bekannt, dass erst die Summe der beteiligten Merk-male und ihre jeweilige wirt-

Schlachtkörperwert

Mastleistung

Vitalität / Robustheit

schaftliche Gewichtung den tatsächlichen Wert eines Tieres ausmachen. Sind die Marktan-forderungen bekannt und kön-nen ökonomisch quantifiziert werden, so lässt sich ein soge-

nannter Gesamtindex zusam-menstellen, der alle Tiere ei-ner Population, gemäß ihrem genetischen Wert ökonomisch gewichtet, rangiert. Ein Ge-samtindex berücksichtigt auch die jeweiligen Korrelationen zwischen den Merkmalen, mit einem reinen Aufsummieren der wirtschaftlich gewichteten Ein-zelmerkmale ist es nicht getan. So kann ein besonders positiver Vererber für ein Einzelmerkmal für andere wirtschaftlich rele-vanten Merkmale eine echte Bremse sein, so dass der ver-meintliche Vorteil eines Einzel-merkmals wieder zunichte ge-macht wird.

PIC-Zuchtfortschritt – jedes Jahr – und dazu PICProfit+ sichert Ihnen den ökonomischen Wettbewerbsvorsprung

Das diesjährige Upgrade und Update des PIC-Zucht-programms sorgt dafür, dass zum einen der Zuchtfortschritt noch schneller in die Kunden-betriebe transferiert wird und zum anderen der jährliche Zuchtfortschritt noch einmal deutlich beschleunigt wird, le-

PICProfit+

$€£

sen Sie hierzu auch den Bei-trag auf den vorherigen Seiten.

Profitieren Sie darüber hi-naus von dem zusätzlichen Vorteil der Profit+ Eber, nut-zen Sie die heutzutage ent-scheidenden Vorteile, um im Wettbewerb bestehen zu können.

á Abb. 1: Zuchtzielgewichtung PIC408Ökonomische Gewichtungen für deutsche Marktgegebenheiten

Never Stop ImprovingPIC Deutschland GmbH

[email protected]

picdeutschland.de

Höherer Index

Höherer Genetischer Wert

Höherer Profit für Sie

Return on Investment von 1:3 je Schlachtschwein

PICProfit+

PICProfit+PROFITieren Sie von den Besten

PICP

rofit

+

ab Fe

brua

r 201

4

auf 0,20 € je Mastschwein – bei einem Leistungsniveau von 25 Schlachtschweinen/Sau und Jahr und einem Spermaeinsatz von 6 Portionen. Bei höheren Leis-tungen fällt der Genetikanteil dementsprechend geringer aus. Zwanzig Cent, nicht viel, wenn man bedenkt, welche Bedeu-tung diese Investition für den

Gesamterfolg hat, z. B. mehr als 6 € je Wurf …

Das neue Profit+ Program der PIC startet im Februar 2014.Ihr PIC-Berater steht Ihnen für Fra-gen gerne zur Verfügung.

BB

Page 4: Picourier 2013 12

4

PICourierDEZEMBER 2013

á PIC-FUTTEREFFIZIENZ AUCH IM SAUENSTALL

Unbestritten ist heut-

zutage die Aussage, dass

sehr gute Fruchtbarkeitslei-

stungen Grundvorausset-

zung für eine erfolgreiche

Ferkelerzeugung sind.

Unbestritten ist sicherlich

auch die Tatsache, dass für

hohe Leistungen ein ent-

sprechendes Management

und der effiziente Einsatz

der Betriebsmittel erfor-

derlich sind, um die hohen

biologischen Leistungen in

entsprechende wirtschaft-

liche Ergebnisse ummün-

Erwarten wir von unseren Sauen hohe bzw. höhere Leis-tungen, müssen wir ihnen auch die entsprechenden Vo-raussetzungen schaffen, sprich Haltung und Management müssen stimmen.

Darüber hinaus muss die Sau selbst die entsprechenden Vo-raussetzungen mitbringen, um hohe Leistungen bei best-möglicher Futtereffizienz zu erbringen.

Wie viel Futter benötigen Ihre Sauen? Sind es nur 10 dt oder gar 13 oder mehr dt? Wie viel kg Sauenfutter müssen Sie je verkauftes Ferkel einsetzen?

Im September 2011 wurde die erste 30er Gruppe PIC-Cambo-roughs aus dem PIC-Tochter-nukleus Podelzig in den Qua-rantänestall des LVZ eingestallt und – ebenso wie die ihr nach-folgenden Gruppen – nahezu lückenlos während ihrer er-sten beiden Produktionszyklen verfolgt.

Eine Zielsetzung war, den Futterbedarf in den einzelnen Produktionsabschnitten von der Quarantäne über Einglie-derung, Deckzentrum, frühe, mittlere und Hoch-Trächtigkeit sowie Säugezeit zu ermitteln und der Fruchtbarkeitsleistung gegenüberzustellen.

Nach zweieinhalbwöchiger Quarantäne und dreiwöchiger Eingliederungszeit wurden die Jungsauen je nach Altersgruppe und der in Futterkamp üblichen

Bei der züchterischen Wei-terentwicklung der PIC-Hybrid-sauen wird neben der stetigen züchterischen Steigerung der Fruchtbarkeit besonderer Wert auf eine hohe Futteraufnahme

Ergebnisse des Versuchs „Analyse von Managementaspekten der PIC-Sau“, Lehr- und Versuchszentrum der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein, Futterkamp

Futter bleibt teuer

LVZ Futterkamp: 150 PIC-Sauen über zwei Produktionszyklen gemessen, gewogen und bonitiert

Zuchtzielgewichtung in den PIC-Mutterlinien

0

20

40

60

80

100

2012 ALLE

Sauenfutter, € / Sau

25 % ökonomisch erfolgreiche

25 % ökonomisch weniger erfolgreiche

zum Vergleich: 2011ALLE

28 %

34 %

13 %

11 %

13 %

29 %

36 %

12 %

10 %

13 %

28 %

34 %

14 %

11 %

12 %

27 %

34 %

13 %

12 %

12 %Ferkelfutter, € / Sau

Veterinär, € / Sau

Tierzukauf, € / Sau

Sonstiges, € / Sau

zen zu können. Hier gilt es

insbesondere die kosten-

intensiven Faktoren zu op-

timieren. Unter den Di-

rektkosten machen die

Futterkosten mit über 60 %

den größten Anteil aus.

Davon entfällt knapp die

Hälfte auf das Sauenfut-

ter, vgl. auch Abb. 1. Hier

wird zudem deutlich, dass

die gestiegenen Futterkos-

ten nicht allein durch die

Verbesserung der biolo-

gischen Leistungen verurs-

acht wurden.

und -verwertung gelegt, siehe Abb. 2.

Davon profitieren Ferkeler-zeuger wie Mäster gleicherma-ßen durch effizientere Sauen und leistungsfähigere Mastfer-

kel, die bekanntlich die Hälfte ihrer Gene von der Mutter erhalten.

Wir wissen heute aus den Ergebnissen aus der Praxis, dass eine hoch fruchtbare PIC-Sau mit gut 10 dt Futter bei 3-wöchiger Säugezeit aus-kommt. Was darüber hinaus gefüttert wird, wirkt sich ne-gativ aus – sowohl auf Leistung als auch auf die Kosten.

Damit unterscheidet sich die PIC-Sau durchaus in einer we-sentlichen Eigenschaft von an-deren Herkünften und sollte nicht pauschal nach allgemein praxisüblichen Empfehlungen

Fruchtbarkeit

Robustheit und Vitalität der Ferkel und Mastschweine

Schlachtkörpereigenschaften

Masteigenschaften gefüttert werden.Nicht nur weil PIC‘s Fütte-

rungsempfehlungen, insbe-sondere mit der verhaltenen Fütterung in der Trächtigkeit mit maximal 30 MJ ME pro Tag, Erstaunen und Zurück-haltung bei Praktikern hervor-rufen, startete die PIC im Sep-tember 2011 gemeinsam mit dem Lehr- und Versuchszen-trum Futterkamp (LVZ), Schles-wig-Holstein, einen großange-legten Versuch zur „Analyse von Managementaspekten der PIC-Sau“. Auf dessen Ergeb-nisse wollen wir im Folgenden näher eingehen.

Regumategabe im Deckzen-trum belegt. Innerhalb von vier Tagen erfolgte die Umstallung in den Wartestall. Hier werden die Sauen in einer dynamischen Großgruppe gehalten und über Abrufstationen mit Futter versorgt.

Der Fütterungsplan, siehe Tab. 1, enthielt die PIC-Vor-gaben für die Versorgung der Jungsauen bis zur Abferkelung.

Die Jungsauen wurden in

zwei Gruppen eingeteilt, um zu überprüfen, ob bzw. inwie-fern sich das Futteraufnahme-verhalten der PIC-Sau auf die Fruchtbarkeitsleistungen aus-wirkt. Die erste Gruppe (A) be-kam während der Laktation eine geringere Futtermenge. Für die zweite Gruppe (B) wurden eine ad-libitum-Fütterung durch ei-nen höheren Anspruch auf Futter während der Säugezeit nachgestellt. Im Gegensatz zu einer herkömmlichen trockenen ad-libitum-Fütterung mit der die PIC positive Erfahrungen gesammelt hat, war bei dieser Spot-Mix Variante Wasser bei-gemischt. Die Futtermengen unterschieden sich vor allem in den ersten zwölf Tagen der Laktation.

In Abb. 3 ist der tatsächliche Futterverbrauch der Sauen aus

3,5

4,0

4,5

5,0

5,5

6,0

6,5

7,0

0,0

0,5

1,0

1,5

2,0

2,5

3,0

-6 -5 -4 -3 -2 -1 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22

Gruppe A

Laktationstag

Gruppe B

Differenz

Rund 30 % der Direktkosten werden durch das Sauenfutter verursacht. Höhere biologische Leistungen

(verkaufte Ferkel) spiegeln sich im höheren Anteil des Ferkelfutters wider. Im Vergleich zu 2011 sind die

Gesamtfutterkosten um rund 9 % gestiegen, wobei der Kostenblock „Sauenfutter“ um 10 % höher aus-

fiel, bedingt zum einen durch höhere Preise und zum anderen auch durch einen höheren Verbrauch je Sau.

á Abb. 1: Verteilung der Direktkosten* in der Ferkelerzeugung inkl.Ferkelaufzucht

á Abb. 2: Zuchtzielgewichtung in den PIC-Mutterlinien

FUTTER

Tab. 1: PIC-Fütterungsplan für die Versorgung der Jungsauen bis zur Abferkelung

Produktionsabschnitt Energieversorgung, MJ ME/Tag FuttersorteQuarantäne und Eingliederung max. 35 Eingliederungs-/Trächtigkeitsfutter

Deckzentrum max. 26 - 28 Trächtigkeitsfutter

Deckzentrum bis Belegung max. 24 Trächtigkeitsfutter

Wartestall: 1. bis 90. Trächtigkeitstag max. 24 Trächtigkeitsfutter

Wartestall: ab 91. Trächtigkeitstag max. 30 Trächtigkeitsfutter

Abferkelstall: ca. 109. bis 111. Trächtigkeitstag

max. 30 Laktationsfutter

Konditionsanpassung während der Trächtigkeit für dünne bzw. dicke Sauen mit +/- 2 MJ ME

á Abb. 3: Täglicher Futterverbrauch im Abferkelstall

Page 5: Picourier 2013 12

5

PICourier DEZEMBER 2013

den beiden Versuchsvarianten zu entnehmen. Unterschiede bis zu einem Kilogramm am Tag traten zwischen den Vari-anten in den ersten Säugetagen auf. Im Mittel der ersten beiden Würfe verbrauchten die Sauen aus Gruppe A während der Lak-tation 4,5 kg Futter je Sau und Tag, die Sauen der Gruppe B verbrauchten 4,7 kg Futter.

Während der Trächtigkeit wurden die Sauen gleich gefüt-tert. Im Mittel lag der Futterver-brauch bei 2,3 kg Futter je Sau und Tag.

Die Futterausstattung war in den Versuchsgruppen identisch. Während der Trächtigkeit wurde ein Futter mit 11,8 MJ ME, 0,7 % Lysin und 7,3 % Rohfaser ge-füttert. Gerste war mit 70 % die

Hauptkomponente. In der Lak-tation kam ein Futter mit 13,2 MJ ME, 1,0 Lysin und 5,0 % Rohfaser zum Einsatz.

Die Fruchtbarkeitsleistungen mit 14 im ersten und 14,8 le-bend geborenen Ferkeln im zweiten Wurf bei praxisüblicher Fütterung nach PIC-Vorgabe während der Säugezeit spiegeln das hohe Leistungspotential der Camborough-Sau wider, siehe Tab. 2.

Im Wesentlichen unterschie-den sich die Leistungen beider Gruppen hinsichtlich der Wurf-größe im zweiten Wurf, woraus sich schließen lässt, dass die volumenmäßig deutlich höhere Futteraufnahme (Spot-Mix-Füt-terung) während der Säugezeit negative Auswirkungen auf die

Reproduktionsleistung im Fol-gewurf hatte.

Im Gegensatz zu den ge-sammelten Erfahrungen hat wahrscheinlich der Wasseran-teil des Futters und damit das gestiegene Volumen zu einem Überfressen geführt, was zum Teil eine völlige Futterverwei-gerung zur Folge hatte. Bei

Jungsauen kann dieses Über-fressen laut Literatur eher als bei Altsauen zu Kreislauf- und Stoffwechselüberforderungen führen, mit der Folge eines stär-keren Substanzverlustes wäh-rend der Säugezeit.

Die Praxiserfahrungen der PIC – sowohl in Deutschland als auch international – be-

ruhen weitestgehend auf der Trockenfütterung als echte ad-libitum-Fütterung mit freiem Zugang zum Futter für die Sauen. So kann ein Überfressen und mögliche negative Auswir-kungen verhindert werden.

In den Geburtsgewichten bestanden zwischen beiden Gruppen keine Unterschiede.

Das entscheidende Krite-rium zwischen den beiden Ver-suchsgruppen ist der Futterver-brauch während der Säugezeit. Im Wartestall wurden beide Gruppen identisch gefüttert. In der ersten Trächtigkeit fraßen die Sauen 2,19 kg (ca. 26 MJ ME) täglich, in der zweiten Trächtigkeit waren es 2,38 kg (ca. 28 MJ ME).

Demzufolge haben die Sauen der Versuchsgruppe A von An-lieferung bis Absetzen des zweiten Wurfes 935 kg Futter benötigt. Lässt man den Zeit-raum von Anlieferung bis zur ersten Belegung unberücksich-

Weniger als eine Tonne Futter je Sau bis zum Absetzen des zweiten Wurfes verbraucht

tigt (70 Tage), so reduziert sich die benötigte Futtermenge auf 783 kg.

Das deckt sich mit den PIC-Erfahrungen, denn übertragen auf eine normale Herdenstruk-tur, siehe Tab. 3, und einen steigenden Futterverbrauch bis zum dritten Wurf aufgrund der Lebendmassezunahme der Sau, würde dies einen durch-schnittlichen Futterverbrauch von 10 bis 11 dt/Sau und Jahr bedeuten. Oder auf ein Ferkel bezogen ca. 35 bis 37 kg Sau-enfutter je abgesetztem Ferkel.

Zusammen mit einem frühen Erstbelegealter (ab 210 Tagen)

und einem Gewicht bei Erstbe-legung von 135 bis 145 kg be-einflusst die PIC-Futtereffizienz die Ökonomie der Ferkelerzeu-gung damit nicht unerheblich. An dieser Stelle sei nur kurz auf eine Auswertung der Univer-sität Wageningen verwiesen,

die den ökonomischen Effekt eines höheren Erstbelegealters bzw. eines höheren Gewichts bei Erstbelegung verdeutlicht, siehe Tab. 4

Das heißt, eine um 30 Tage älter belegte Jungsau, die 20 kg schwerer ist (und bleibt), hat

um 1,19 € höhere Produktions-kosten für jedes in ihrem Leben produzierte Ferkel!

Mehr produzierte Ferkel re-duzieren sicherlich die zusätz-lichen Produktionskosten je Ferkel, aber später / schwerer zum ersten Mal belegte Sauen bleiben immer teurer.

Deshalb gilt es, ein beson-deres Augenmerk auf Auf-zucht, Eingliederung sowie den ersten und zweiten Wurf zu legen. Sind dies doch die Le-bensabschnitte, die einen be-sonders hohen Einfluss auf die Lebensleistung einer Sau haben.

Tab. 2: Wurfleistungen nach Wurfnummer

Würfe* 1. Wurf 2. Wurf GesamtErstbelegealter, Tage 233Gewicht zur Belegung, kg 129,0 164,9Gewicht bei Einstallung in den Abferkelstall, kg 198,4 225,4Würfe, n 66 60 126leb. geb. Ferkel/Wurf 13,97 14,83 14,38tot geb. Ferkel/Wurf 0,83 0,68 0,76Geburtsgewicht, kg 1,3 1,4 1,4abgesetzte Ferkel/Wurf 12,03 12,02 12,02Absetzgewicht, kg 5,7 6,4 6,0Säugetagszunahmen, g/Tag 199 239 219* Gruppe A

Tab. 4: Kosten verursacht durch 30 Tage spätere Erstbelegung und 20 kg schwerere Jungsauen*

Kostenfaktoren durch 30 Tage höheres Erstbelegealter €/Jungsau

zusätzliche Futterkosten 21,75

zusätzliche Haltungskosten 3,90

zusätzliche Kosten durch Abschreibung etc. 0,51

zusätzliche Kosten für Arbeit 0,51

zusätzliche sonstige Kosten (Strom, Wasser, Gülleentsorgung etc.) 2,40

zusätzliche Kosten pro Sauenleben durch 30 Tage höheres Erstbelegealter 29,07

Kosten durch 20 kg höheres Gewicht bei Erstbelegung €/Sau

zusätzliche Futterkosten pro Jahr durch höheren Erhaltungsbedarf 19,71

zusätzliche Kosten pro Sauenleben durch 20 kg höheres Gewicht bei Erstbelegung 42,24

GESAMT (zusätzliche Kosten durch ältere und schwerere Sauen bei Erstbelegung) € / Sau

zusätzliche Kosten durch ältere und schwerere Sauen bei Erstbelegung 71,31

Lebensleistung je Sau, abgesetzte Ferkel 60

zusätzliche Kosten je Ferkel bezogen auf die Lebensleistung der Sau 1,19

*Daten: Landbouw-Economisch Instituut, Wageningen, NL

Tab. 3: Optimale Herdenstruktur

Anteil Sauen je Wurfnr.1. Wurf 21 %2. Wurf 20 %3. Wurf 17 %4. Wurf 15 %5. Wurf 12 %6. Wurf 9 %7. Wurf u. höher 6 %

Page 6: Picourier 2013 12

6

PICourierDEZEMBER 2013

Eine weitere Ziel-setzung des Ver-suchs im LVZ Fut-terkamp bestand darin, Manage-menthilfen zur Kon-ditionsbeurteilung auf ihre Verlässlich-keit und Praktikabi-lität zu überprüfen.

Konditionsbestimmung leicht gemacht …

Zuverlässigstes Messinstru-ment ist natürlich die Waage, die allerdings für den täglichen Gebrauch nicht ideal oder auch gar nicht in jedem Sau-enstall vorhanden ist. Ein oft angeführtes Hilfsmittel ist das BCS-System (Body-Condition-Score), bei dem die Sau visu-ell in eine von fünf Klassen ein-

gestuft wird. Die Rückenspeckdicke gilt ebenfalls als ein Konditions-kriterium. PIC

und die Kansas

Welches dieser Hilfsmittel liefert nun die beste Korrelation zum Sauengewicht?

13

14

15

16

17

18

19

120

140

160

180

200

220

240

11

12

13

80

100

120

Quarantäne, Eingliederung,

Deckzentrum bis 1. Belegung1. Wurf 2. Wurf

Rückenspeck, mmGewicht nach PIC-Gewichtsmaßband, kgSauengewicht, kg

FAZIT

á PIC‘s Camborough-Sauen zeigen ein hohes Fruchtbarkeitspotenzial gepaart mit einer sehr hohen Futtereffizienz.á Das von der PIC empfohlene Sauengewicht von 135 bis 145 kg hat sich als vorteilhaft für die Fruchtbarkeitsleistung erwiesen.

á Bei der hier beschriebenen Fütterung im Abferkelstall (Spot-Mix-Fütterung mit Wasser- zugabe) muss beim Management der PIC-Sauen dafür gesorgt werden, dass sich die Sauen – besonders Jungsauen – in den ersten zwölf Säugetagen nicht überfressen

können. Negative Auswirkungen auf die Wurfgröße im Folgewurf können die Konsequenz sein. Bei Trockenfütterung hat die PIC in der Praxis sehr gute Erfahrungen

mit der ad-libitum-Fütterung während der Säugezeit gemacht.á Bis zum Ende des zweiten Wurfes haben die Sauen weniger als eine Tonne Futter ver-

braucht. Negative Auswirkungen auf die Kondition konnten nicht festgestellt werden.

á Als zuverlässiges und äußerst praktikables Hilfsmittel zur Gewichts- und damit Kondi- tionsbestimmung vor allem bei Jungsauen und mit Abstrichen für Sauen zum zweiten Wurf hat sich das PIC-Gewichtsmaßband erwiesen.

State University haben das so genannte Flank-to-Flank-Tape – oder auch PIC-Ge-wichtsmaßband – entwickelt, mit dem durch Messen von Flanke zu Flanke der rich-tige Gewichtsbereich zur Erstbelegung ermittelt werden kann.

Tab. 5: Korrelation der Sauenkonditionsmaße

Korrelation Sauengewicht mit … 1. Wurf 2. Wurf Gesamt

Rückenspeck 0,668 0,562 0,659

BCS 0,112 0,513 0,114

PIC-Gewichtsmaßband 0,974 0,791 0,967

Zwischen dem PIC-Gewichts-maßband und dem Sauenge-wicht bestand eine sehr hohe Korrelation insbesondere im er-sten Wurf, siehe Tab. 5. Auch im zweiten Wurf liefert das Ge-wichtsmaßband – im Vergleich zu den übrigen Methoden – hin-reichend zuverlässige Werte.

Die sehr niedrige Korrelation von Sauengewicht und BCS-Score im ersten Wurf und ihrem Anstieg im zweiten Wurf spricht dafür, dass die BCS-Bewertung erst bei älteren Sauen zuverläs-siger wird.

Die sehr gute Übereinstim-mung der Sauengewichte mit

á VERSTÄRKUNG IM TEAM!

Am 01. November 2013 hat Johan Wikkerink seine Tätig-keit als neuer PIC-Verkaufslei-ter für Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und das Saar-land aufgenommen und küm-mert sich gemeinsam mit sei-nem Team um Ihre Belange.

Johan Wikkerink bringt 30 Jahre Erfahrung auf dem Ge-biet der Schweineproduktion mit, die er u. a. bei seinen Tä-tigkeiten als Spezialberater für Schweinehaltung und -fütte-rung sowie als Verkäufer von Futtermitteln erworben hat.

Bereits von 1998 bis 2002 war er für die PIC als Regio-nalleiter der PIC Benelux bv im Norden Hollands im direkten (Jungsauenverkauf) und indi-rekten (Closed-Herd) Geschäft aktiv. Zuletzt bekleidete Johan Wikkerink die Position des Ver-kaufsleiters Deutschland bei BOCM Pauls (For Farmers) und war u. a. als Marketingkoordi-nator verantwortlich für die Be-treuung von Key Accounts.

Sein breites Fachwissen in der

Schweineproduktion und seine umfassenden Vertriebs- und Marketingerfahrungen ma-chen Johan Wikkerink zu einem kompetenten Ansprechpart-ner in einer Region, die für die weitere Entwicklung der PIC in Deutschland von wichtiger Be-deutung ist.

„Ich freue mich auf die an-stehenden Aufgaben in einer zukunftsträchtigen Region in Deutschland, in der ein interna-tional hervorragend aufgestell-tes Unternehmen wie PIC einen wichtigen Beitrag für die er-folgreiche Schweineproduktion liefern kann. Von den Ferkel-produzenten über die Schwei-nemäster bis hin zu den Ver-marktern und verarbeitenden Unternehmen – in der Region sehen sich alle spannenden He-rausforderungen gegenüber. Hier möchte ich mit meinem Team als service- und markto-rientierter Partner nachhaltige Unterstützung und Lösungen für die Zukunft anbieten“, so Johan Wikkerink.

den mit Hilfe des PIC-Gewichts-maßbandes ermittelten Werten bestätigt die Zuverlässigkeit die-ses doch verblüffend einfachen Hilfsmittels zur Konditionsbeur-teilung, siehe Abb. 4.

BB

á Abb. 4: Sauengewicht, PIC-Gewichtsmaßband und Rückenspeck zu den aufeinander folgenden Zeitpunkten

Page 7: Picourier 2013 12

7

PICourier DEZEMBER 2013

á FÜTTERUNG VON PIC-MASTSCHWEINEN – Camborough × PIC408 - ein Update

CAMBOROUGH × PIC408 FÜR:

Was zeichnet PIC-Mastschweine gegenüber anderen Genetiken aus?

PIC-Mastschweine sind

anders. Mit der Belegung einer PIC-

Sau mit einem PIC408-Eber legen Sie bereits den Grund-stein für den zukünftigen Er-folg in der Mast. Die Ferkel

sind schon bei der Geburt ho-mogener als andere Tiere, ihre Vitalität lässt sie wesentlich schneller am Gesäuge sein und so früher Kolostrum aufneh-men. Ergebnisse aus der Praxis zeigen, dass die Saugferkelver-

luste um durchschnittlich fünf Prozent zurückgehen und auch im Flatdeck und in der Mast sich die Verluste auf Grund der höheren Vitalität der Tiere und

á hohe Fleischanteile

á magere Bäuche

á gute bis sehr gute Schinkengewichte

á hohe bis sehr hohe Lachsgewichte

á niedriges Speckmaß

á hohe Indexpunkte/kg Schlachtgewicht

á hohe Magerfleischanteile bei FOM-Klassifizierung

á passend für jede Schlachthofmaske

á sehr gute Futterverwertung von 1 : 2,4 bis 1 : 2,7 je nach Fütterungssystem

á tägliche Zunahmen von durchschnittlich 900 bis 1.000 g

ihres Wachstumswillens deut-lich sinken. Drei und mehr Um-triebe je Mastplatz sind Rea-lität. Entscheidend hierfür ist das kontinuierliche Wachs-

tum vom Flatdeck über die Vormast bis zur Endmast, die sich zum Schluss positiv in der Schlachtabrechnung der Land-wirte widerspiegelt:

Das Produkt Camborough

x PIC408 hat einen anderen

Wachstumsverlauf.

Nach einem zügigen Jugend-wachstum, gefolgt von einem sehr guten Wachstum in der Phase von der Vormast zur Mittelmast, setzt sich dieses Wachstum auf einem sehr ho-hen Niveau in der Endmast fort.

Während bei anderen gene-tischen Kombinationen die täg-lichen Zunahmen ihren Höhe-punkt bei 80 - 90 kg erreichen und dann zurückgehen, stellt sich das Bild bei PIC-Mast-schweinen in der Praxis an-ders dar. Die Wachstumskurve von PIC-Ferkeln/Mastschwei-nen (Camborough x PIC408) verläuft nahezu linear weiter bis zum Ende der Mast. Dieses stabile Wachstum in der Mast

ab 80 kg ist Fleisch- und nicht Fettansatz und erfordert des-halb, wenn es erwünscht wird, eine entsprechende Eiweiß- und Aminosäurenversorgung. Denn Fleischansatz ist Proteinwachs-tum, und Proteinwachstum be-nötigt Eiweiß bzw. Aminosäu-ren im Futter. Die Folge sind wesentlich mehr Fleisch und weniger Speck. Insgesamt wer-den die Umtriebe je Tierplatz und die Futterverwertung we-sentlich erhöht und so die Wirt-schaftlichkeit gesteigert.

Vor allem Betriebe, die zum ersten Mal PIC-Genetik mä-sten, bestätigen, dass die Tiere schneller und gleichmäßiger wachsen. Deshalb können die Verkaufstermine wesent-lich enger gesetzt und damit ein schnellerer Umtrieb erzielt

werden. Dies ist bei der Opti-mierung des Verkaufsmanage-

á Abb. 1: Unterschiede in der Entwicklung des KörpergewebesModernes Schwein vs. durchschnittliches Schwein

á Abb. 2: Wachstumsverlauf bei hoher und niedriger Aufzuchtintensität

Jugendwachstum fördert Fleischansatz

Um dem Wachstumsvermö-gen der PIC-Ferkel Rechnung zu tragen und keine Leistungs-einbrüche erleben zu müssen, ist die Abstimmung der Fütte-rungsstrategie beim Übergang von der Ferkelaufzucht in die Mast besonders wichtig.

Achten Sie auf folgende Eckpunkte:

á konsequentes Rein-Raus-Management mit Reinigung und Desinfektion

á Stalltemperatur von 26° C bis 28° C – auf Spaltenbodenni-veau, nicht nur Lufttemperatur

á funktionsfähige Wasser-versorgung mit ausreichendem Wasserdurchfluss von mindes-tens 1 l/min

Wie Abb. 2 zeigt, führt je-der Leistungseinbruch, egal in welcher Phase der Vormast oder Mast, zu Verlusten im Muskelfleischanteil, die spä-ter durch das kompensato-rische Wachstum nicht mehr

ausgeglichen werden können. Dieses führt zu geringeren durchschnittlichen Zunahmen, schlechteren Magerfleischan-teilen und damit einer verrin-gerten Wirtschaftlichkeit des Mastdurchganges.

ments auf jeden Fall zu beach-ten, denn sonst werden die

Tiere zu schwer und die Schin-kengewichte zu hoch.

Page 8: Picourier 2013 12

8

PICourierDEZEMBER 2013

Die Mastabschnitte

á „Begrüßungsfutter“ auf Basis des Ferkelaufzuchtfutter II für einen Zeitraum von mindestens 10 Tagen

á leicht lösliche Kohlenhydrate wie Keks, Waffel, Schokolade, aufgeschlossenes Getreide

á hoch verdauliches Protein wie Kartoffeleiweiß, Sojaprotein- konzenrat, Milchprodukte, Soja, KEIN Rapsschrot

á maximal 18 % Rohprotein – nicht mehr, um Colidurchfall zu vermeiden

á 13,4 bis 13,8 MJ ME

á von 60 bis 100 kg Lebendgewicht

á 13,2 bis 13,4 MJ ME

á 17,0 Rohprotein

á 1,05 bis 1,1 % Lysin

á von 100 bis 120 kg (max. 125 kg) Lebendgewicht

á 15,5 bis 16,0 Rohprotein

á 0,95 bis 1,0 % Lysin

á Rohfaser zur Begrenzung der Futteraufnahme, mind. 4 %

á bei Quertrog- und Sensorfütterung hohe Trockensubstanzgehalte im Flüssigfutter

á keine weitere Reduzierung von Aminosäuren und Protein, da dies zu mehr Fettsansatz (Rückenspeck) und schlechterer Futterverwertung führt.

á verlängerte Vormast von 30 bis 60 kg Lebendgewicht

á mind. 13,2 bis 13,6 (13,4) MJ ME

á 17,0 bis 17,5 % Rohprotein

á 1,1 bis 1,15 % Lysin

á Absicherung durch Säurenkombination (Ameisensäuren, Milchsäure, Ortho-Phosphorsäure, Essigsäure, Propionsäure)

Wichtig: Besonders bei Flüssigfütterungsanlagen ist darauf zu achten, dass sich keine Pilzbrücken, weder in den Anmischbe-

Die Einstallung in die Mast

Die Mittelmast

Die Endmast

Die Vormast

1

3

4

2

á 1,15 bis 1,25 % Lysin

á Absicherung durch organische Säuren

Um den Stress zu reduzieren und einen gleiten-den Übergang zu schaffen (Umstallung vom Flatdeck in die Vormast, Betriebswechsel, Transportstress, andere Umgebung, andere Keimflora u.v.m.), sollte in dieser Phase ein Begrüßungsfutter auf Basis des Ferkelaufzuchtfutter II angeboten werden.

hältern, noch in den Leitungen bilden. Dies wird gewährleistet durch den Einsatz von Säuren, die gleichzeitig den pH-Wert des Futters absenken. Der pH-Wert sollte knapp unter 5 liegen, aber nach Möglich-keit mehr als 4,5 betragen, da sonst die Futteraufnahme zu-rückgeht. Des Weiteren sollte

In dieser Phase haben die Tiere das größte Wachstum. Außerdem zeigt sich, dass sich die Phase des höchsten Wachstums durch den gene-

In der Endmastphase sollte darauf geachtet werden, dass der Rohfasergehalt die an-gegebenen 4 % nicht unter-schreitet, da ein hoher Rohfa-sergehalt nicht nur zu einem guten Sättigungsgefühl führt, sondern auch die Energieauf-nahme begrenzt (besonders bei Börgen).

Der Rohfasergehalt spielt in

Vor diesem Hintergrund und weiter verschärften Auflagen in der Schwei-nehaltung wird es immer wichtiger, die Fütterung optimal zu gestalten, da-mit wir den steigenden Anforderungen souverän entgegentreten können.

Um den Medikamenten-verbrauch in allen Pha-sen zu senken bzw. gegen Null zu fahren, bedarf es neben der optimalen Ge-netik mit frohwüchsigen, homogenen und vitalen Tieren immer auch eines angepassten Fütterungs-regimes mit optimierten Futtermischungen für je-den Mastabschnitt – egal für welches Fütterungs-system, egal mit welchen Komponenten und ob mit oder ohne Nebenprodukte.

Sollten Sie Fragen zur Fütterung haben, können Sie uns jederzeit kontak-tieren, damit wir gemein-sam den wirtschaftlichen Erfolg ihres Betriebes steigern.

HWi

dem Futter im Anmischbehäl-ter eine gewisse Quellzeit ge-geben werden, damit nach dem Pumpen in den Trog bei reinen Getreidemischungen mit Soja-Mineral oder Ergän-zern keine Entmischung auf-tritt, die zu Auseinanderwach-sen der Gruppe führen kann. Aus diesen Gründen werden

der Mischung in Betrieben mit Flüssigfütterung häufig Neben-produkte hinzugefügt und so ein homogener Futterbrei er-reicht. Bei Trockenfütterung ist diese Problematik nicht gege-ben, allerdings sollte hier da-rauf geachtet werden, dass die Tiere ausreichend Zugang zu frischem Wasser haben.

tischen Fortschritt immer wei-ter nach hinten verschiebt, was zu einer immer besseren Fut-terverwertung und damit Wirt-schaftlichkeit führt.

der gesamten Mast eine im-mer größere Rolle. Durch opti-male Rohfasergehalte in allen Phasen, wird die Darmpassa-gegeschwindigkeit erhöht und somit negative Auswirkungen von eventuell enthaltenen To-xinen abgemildert. Die Darm-gesundheit und das Wohlbe-finden der Tiere verbessern sich.

Futterspezifikation für PIC-Mastschweine Camborough x PIC408

Sauen und Börge Maststarter Vormast Mittelmast Endmast

MJ ME/ kg Futter 13,4 - 13,8 13,4 13,2 - 13,4 12,8 - 13

Rohproteingehalt % max. 18 17,5 17 15,5 - 16g Lysin/MJ 0,89 0,82 - 0,84 0,8 0, 74

Lysin % 1,15 - 1,25 1,1 - 1,15 1,05 - 1,1 0,95 - 1Methionin % 0,39 0,35 0,34 0,29Threonin % 0,81 0,73 0,71 0,62Tryptophan % 0,25 0,23 0,21 0,19

Rohfasergehalt % mind. 3,5 mind. 3,5 4 mind. 4

Ca g/kg 6,5 6,5 6,5 6

P g/kg 5 5 4,5 4

vP g/kg 2,5 2,5 2,2 2

Na g/kg 0,2 - 0,25 0,2 - 0,25 0,2 - 0,25 0,2 - 0,25

Ein Teil des Phosphors sollte aus Monocalciumphosphat bestehen.Ca und P können bei Einsatz von Phytase um 0,5 g niedriger eingesetzt werden.

Page 9: Picourier 2013 12

9

PICourier DEZEMBER 2013

á PIC-VERMEHRER SCHWARZ, FRAUENHOLZ: WELTWEIT BESTER PIC-VERMEHRER PRODUZIERT IN DEUTSCHLAND

á VORBILDLICHES HYGIENEMANAGEMENT: BOEHRINGER INGELHEIM ZEICHNET SAUENHALTER TYMAN ALS 6. LEITBETRIEB AUS

Im weltweiten Ranking

der PIC-Vermehrungsbe-

triebe mit Reinzuchtsauen

belegte im vergangenen

Wirtschaftsjahr der Betrieb

Frauenholz gemessen an ab-

gesetzten Ferkeln/Sau/Jahr

mit 29,3 den ersten Platz.

Gut Frauenholz in Schleswig-Holstein in der Nähe von Bad Oldesloe, im Besitz von Fami-lie Schwarz, kann auf über 30 Jahre erfolgreiche PIC-Jung-sauenvermehrung zurückbli-cken. Seit 1979 besteht die Partnerschaft mit der PIC, zu-nächst als Jungsauenaufzucht-Betrieb und seit 1994 auch als Vermehrungsbetrieb.

Nach einem Neubau, der mit einer Erweiterung des Be-standes auf 500 Sauen einher-ging, war der Betrieb vor gut vier Jahren mit hochgesunden

Inge und Guido Tyman aus

Wilsum, Niedersachsen, sind

von der unabhängigen Jury

L03-Jungsauen bestückt wor-den. Seitdem werden die Jung-sauen für den eigenen Nacher-satz selbst erzeugt. Rund zehn Monate nach der Bestückung verließen die ersten Cambo-rough-Jungsauen aus dem neuen Bestand den Betrieb in Richtung Westfalen.

Anfang Oktober hat es sich Jürgen Kramer, weltweit ver-antwortlich für die Nukleus- und Vermehrungsbetriebe der PIC, nicht nehmen lassen, die Auszeichnung persönlich zu übergeben.

Werner Schwarz, seines Zei-chens Bauernverbandspräsi-dent in Schleswig-Holstein und Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes, betonte im Rahmen der kleinen Feier-stunde: „Wir sind sehr stolz auf diese Gemeinschaftsleistung

des gesamten Teams um Her-denmanagerin Ulrike Tiefen-see“, und bedankte sich bei allen Beteiligten auf das Herz-lichste. Ohne die eigenverant-wortliche Arbeit des Teams und die Unterstützung durch seine Frau Susanne Schwarz, unter anderem auch bei der Jung-sauenselektion, sei sein ehren-amtliches Engagement für die Landwirtschaft nicht möglich, fügte er hinzu. Fast neun ver-kaufte Jungsauen je Stammsau sind ein eindrucksvoller Beleg hierfür.

Vor dem Hintergrund der weltweiten PIC-Vermehrung legte Jürgen Kramer zudem dar, dass die PIC-Vermehrung in Deutschland mit im Schnitt 27,6 abgesetzten Ferkeln/Sau und Jahr das führende Land der PIC-Vermehrung im

Wirtschaftsjahr 2012/13 war. Gut aufgestellt für die Zu-kunft, heißt es da, nicht nur für den Betrieb Schwarz, son-dern für die PIC-Vermehrung in Deutschland generell.

So lautete der Wunsch von Jürgen Kramer an das Frauen-holzer Team zwar „Weiterhin

viel Schwein!“, doch war dies eher in Bezug auf die Produk-tionsergebnisse als auf ‚Glück‘ zu verstehen, denn ein ‚glück-liches‘ Händchen für die Sauen hat man in Frauenholz, das ist hinlänglich bewiesen.

BB

á Von links nach rechts: Reinhard Redweik, Nicole Kühl, Ulrike Tiefensee, Susanne Schwarz, Jürgen Kramer, Werner Schwarz

als 6. „Leitbetrieb für effek-

tiven Gesundheitsschutz“

ausgezeichnet worden.

Nicht nur seit die Ferkeler-zeuger 2009 einen neuen Stall für rund 900 Sauen gebaut ha-

ben, beachten sie ein ausgeklü-geltes Hygienemanagement. 48 Stunden schweinefrei, Ein-duschen, eigene Stallkleidung, im Stall vorrätige Arbeitsge-räte oder Sprühdesinfektion für alles, was in den Stall muss usw. – die Tymans achten sehr auf Einhaltung dieser Biosicher-heitsmaßnahmen. Der Lohn ist eine hohe Tiergesundheit: Ihr Arzneimittelaufwand liegt bei 50 % des Durchschnitts der Emslandbetriebe, Antibiotika sind so gut wie nicht mehr nötig.

„Der Betrieb ist seit Beginn an PRRS-unverdächtig – eine Meisterleistung in dieser Re-gion mit sehr hoher Schweine-dichte“, sind sich die Jurymit-glieder Prof. Dr. Martin Ziron, FH Südwestfalen Soest, und

Dipl. Ing. Hans-Günther Munz, PQS, einig. Die Jury würdigte das konsequente Hygienema-nagement und die Strukturiert-heit der Arbeitsabläufe. Die Ty-mans sind nun auch wie schon die fünf Leitbetriebe zuvor Mit-glied im Arbeitskreis der Leit-betriebe und freuen sich auf den Austausch mit den „Be-sten der Besten“.

Die Auszeichnung ist Be-standteil der Initiative „Tierge-sundheit im Sinne nachhaltiger Schweineproduktion“ von Bo-ehringer Ingelheim Vetmedica GmbH.

Weitere Informationen so-wie das Bewerbungsformular für interessierte Betriebe sind im Internet zu finden unter www.leitbetrieb.de.

á Von links: Jan Willem Haverkate (Tierarzt), Dr. Kerstin Reiners (PIC), Prof. Dr. Martin Ziron (FH Soest), Kim Schulze und Herbert Heger (Boehringer Ingelheim), Marius Tyman, Guido Tyman, Inge Tyman, Ina Tyman, Johann Meyenburg (Vion), Jonas Tyman und Ulrich Peschel (Rothkötter). Text und Foto: Boehringer Ingelheim / Werkbild

IMPRESSUM

PIC Deutschland GmbHRatsteich 3124837 SchleswigTelefon 04621 543-0www.picdeutschland.de

Chefredakteurin: Barbara BergerGestaltung: Stamp Media / Produktion: Schmidt & Klaunig im Medienhaus Kiel Abonnement kostenlos für Ferkelerzeuger, Mäster und andere Fachleute aus Beratung, Vermarktung und Forschung. Abobestellungen, Fragen, Anregungen etc. bitte an die Redaktion ([email protected]). Nachdruck mit Quellenangabe gestattet bei Belegzusendung an die Redaktionsanschrift.

Page 10: Picourier 2013 12

10

DEZEMBER 2013

á 35 JAHRE PIC…..UND NOCH IMMER MIT LEIB UND SEELE DABEI!

á 20 JAHRE KUNDENTREUE ZU PIC

Es gibt sicher in der heutigen Zeit nicht mehr viele Firmen, die ihren Mitarbeitern zum 35-jäh-rigen Jubiläum gratulieren kön-nen. Umso schöner war es für die PIC Deutschland GmbH, Heinrich Schulz am 14.08.2013 zu seinem 35-jährigen Jubiläum gratulieren zu dürfen.

Trotz der geographischen Nähe zum Wettbewerb – er wohnt im schönen Landkreis Lüneburg – hält Heinrich Schulz der PIC schon so viele Jahre lang die Treue. Dafür danken wir ihm sehr. Von Anfang an war Hein-rich Schulz stark in den Pro-duktionsaufbau involviert. An-gefangen damit, dass er einen der ersten PIC-Nukleusbetriebe in Deutschland – in Springhirsch nördlich von Hamburg – mit ca. 400 Sauen geleitet hat, was vor 30 Jahren schon ein rich-tiger Großbetrieb war. Als Pro-duktionsbetreuer war er feder-führend für den Aufbau des Betriebs Ortberg zuständig, da-mals der Genetische Nukleus-betrieb schlechthin in und für Deutschland. Mit steigender Nachfrage nach PIC Genetik

Es war schon ein mutiger

Schritt, als Gerd Prehn nach

der Wende die Sauenan-

lage der LPG Gnevsdorf in

die „Gnevsdorfer Läufer-

produktion GmbH & Co KG“

umwandelte!

1.000 Sauen, bewährte Ge-netik des VEB Tierzucht und seinen Züchtungshochburgen in den Bezirken Leipzig, Cott-bus, Magdeburg (Leicoma) sollten von nun an den Lebens-inhalt der Familie Prehn be-stimmen. Der neugegründete Hybridschweinezuchtverband des Landes Mecklenburg-Vor-pommern übernahm die Auf-gaben des abgewickelten VEB Tierzucht.

In diese Umbruchphase hi-nein erreicht Gnevsdorf die Hi-obsbotschaft Tierseuchenaus-bruch, Aujetzkysche Krankheit, in Ostdeutschland gleichbedeu-tend mit Keulung.

Es mussten neue Sauen her.

war der Aufbau weiterer Ver-mehrungskapazitäten notwen-dig. Hier leistete Heinrich Schulz einen entscheidenden Beitrag. Des Weiteren war er Mitte der 80er Jahre maßgeblich bei der Einführung der künstlichen Be-samung im gesamten Vermeh-rungsbereich der PIC Deutsch-land GmbH beteiligt.

Mit der Wende begann dann Heinrichs Einsatz im Kunden-bereich in Ostdeutschland, der Begriff „PIC-System“ ist hier na-hezu untrennbar mit seiner Per-son verbunden. Außerdem leis-tete er Pionierarbeit mit ersten Kontakten nach Ungarn, Tsche-chien und der Slowakei.

Häufig genug erreicht uns in der modernen Arbeitswelt die Forderung nach belastbaren und insbesondere jungen Ar-beitnehmern, die den Heraus-forderungen des so schnell-lebigen und anspruchsvollen heutigen Geschäftes gewach-sen sind.

Ist das wirklich so? Ist das Al-ter maßgebend für eine gute und erfolgreiche Arbeit? Sicher-lich kein Patentrezept, denn wo

bleiben Erfahrung – sowohl im Leben als auch im Arbeitsall-tag – , wo bleibt die Kontinui-tät und wo bleiben teilweise die „guten alten Tugenden“, die uns doch über die Landesgren-zen hinweg voraus eilen?

Heinrich Schulz ist der Beweis, dass die richtige Mischung ent-scheidend ist. Er steht für Ver-lässlichkeit, ist ein Teamplayer, immer vorbereitet, verliert nie die Balance. Dies macht ihn seit Jahrzehnten zu einem ge-schätzten und kompetenten Ansprechpartner, sowohl für unsere Kunden als auch für seine Kollegen.

Wir freuen uns auf weitere Jahre erfolgreicher Zusammen-arbeit mit Heinrich Schulz! KR

á Heinrich Schulz

Aber wer kann eine solche Stückzahl liefern?

Es gab zahlreiche schlaflose Nächte im Hause Prehn, Ange-bote von diversen Bewerbern und schließlich die Entschei-dung für PIC. Am 3. September 1993 wurde der erste Liefer-vertrag über Jungsauen unter-schrieben und seither begleitet die PIC Deutschland den Be-trieb auf der Sauenseite.

Eine erneute Herausforde-rung ergab sich 2008. Der Ge-sundheitsstatus des Sauen-bestandes hatte sich im Laufe der Zeit in eine Richtung entwi-ckelt, die auf eine Entscheidung hinauslief, weiter hohe Tier-arztkosten zu veranschlagen oder eine nochmalige Sanie-rung ins Auge zu fassen. Herr Prehn entschied sich für die Va-riante Sanierung. PIC hat diese über ihren Vermehrungsbetrieb Osterwohle gemeistert. Die Jungsauen konnten frei von al-

len relevanten Schweinekrank-heiten bereitgestellt werden, so dass ein Läuferlieferant mit höchstem Gesundheitsstatus entstand. Damit hatte Gnevs-dorf beste Voraussetzungen für die Ferkelvermarktung.

Das wäre sicher auch heute noch so, wenn nicht Einfluss-faktoren wie Sperma, Tier-transporte usw. die Gesundheit eines Sauenbestandes beein-flussen würden.

Aber wir wären nicht PIC, wenn wir nicht versuchen wür-den das Beste aus der entstan-denen Situation zu machen.

Inzwischen ist auch in Gnevs-dorf ein Generationswechsel eingetreten und mit Jörg Prehn der Sohn in der Unternehmens-führung tätig.

Wir wünschen der Familie Prehn weiterhin alles Gute bei einer erfolgreichen Schweine-zucht und freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit! DGF

FACHFORUM SCHWEIN á á 04.02.2014

Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen,

der Deutsche Landwirtschaftsverlag, die Ol-

denburger Schweinezuchtgesellschaft und die

Bauförderung Landwirtschaft veranstalten am

4. Februar 2014 von 13:30 - 21:00 Uhr zum in-

zwischen sechsten Mal die überregionale Ta-

gung „Fachforum Schwein“ in der Münster-

landhalle in Cloppenburg.

Auch die PIC wird wieder vertreten sein.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!