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Unabhängiges Wirtschaftsmagazin für Salzburg, Tirol und Vorarlberg – 05/2015 Ohne leistungsfähige Regionalf lughäfen kein Wachstum Wirtschaft beklagt Aushöhlung des Flugverkehrs P.b.b. | 02Z033423 M | Wirtschaftsnachrichten Zeitschriftenverlagsges.m.b.H | Stempfergasse 3, 8010 Graz | Foto: istock/guinevra, fp-foto (Montage) Retouren an Postfach 100, 1350 Wien Schieder (SPÖ) glaubt an die 6. Urlaubs- woche als DIE Lösung Nachhaltig Wirtschaftspolitik in Vorarlberg Impulspaket für Salzburgs Wirtschaft UMIT in Hall Innovationsschmiede setzt auf Zukunftsthemen

Ohne leistungsfähige Regionalf lughäfen kein Wachstum · WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/2015 3 Editorial V eränderungen setzen Entscheidungen voraus, und wo Entscheidungen getroffen

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U n a b h ä n g i g e s W i r t s c h a f t s m a g a z i n f ü r S a l z b u r g , T i r o l u n d Vo r a r l b e r g – 05 /2015

Ohne leistungsfähige Regionalf lughäfen kein Wachstum

Wirtschaft beklagt Aushöhlung des Flugverkehrs

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/2015 3

Editorial

Veränderungen setzen Entscheidungen voraus, undwo Entscheidungen getroffen werden, darf dieVerantwortung nicht fehlen. Nun ist es mit der

Verantwortung im politischen Tagesgeschäft so eineSache. Der Umgang mit dem Begriff ist inflationär,und die Übernahme von Verantwortung für eine Ent-scheidung geht in der Regel nicht über die Dauer derAnkündigung hinaus. Dann werden die Sachzwängeins Feld geführt, und die Dinge nehmen ihren Lauf.Das Resultat entspricht der ursprünglichen Entschei-dung nur mehr bruchstückhaft, womit auch die Ver-antwortung an der Garderobe der Prinzipienlosigkeitabgegeben werden kann.

Mit der Entscheidung, den weiteren Ausbau von Han-delszentren in Salzburg zu untersagen, hat die für dieRaumordnung zuständige Landesrätin Astrid Rössler,zugleich Landeshauptmann-Stellvertreterin und grüneFrontfrau in Salzburg, einen mutigen; wenn nicht sogareinen sehr mutigen Schritt gesetzt. ÖVP und TeamStronach tragen die Entscheidung mit. Die Frage ist,wie lange. Denn das Murren der Bürgermeister ist be-reits ein lautes Grollen.

Das Land Salzburg liegt mit 1,94 Quadratmetern Ver-kaufsfläche pro Einwohner weit über dem EU-Durch-schnitt, der bei 1,01 Quadratmeter liegt. Der SalzburgerZentralraum, Landeshauptstadt und Umgebung, weistmit 48 Prozent Anteil am Bundesland-Wert die höchsteKonzentration aller vergleichbaren österreichischenRegionen auf. Die Center in den Ballungsräumen boo-men und die Peripherie verödet, die Dörfer sterbenlangsam aus und selbst die Marktgemeinden vertrock-nen. Und von den vielen Stimmen, die diesen Befundnicht tatenlos hinnehmen wollen, erregen sich jetzt sehrviele über die Entscheidung von Astrid Rössler. Selbstwenn wir die Faktoren, dass es sich um eine Entschei-dung der Grünen handelt, noch dazu von einer Fraugetroffen, die sich auch erdreistet hat, auf dem Ab-schnitt der A1 im Bereich der Stadt Salzburg eine tem-poräre 80 km/h-Regelung einzuführen, selbst wenn wirdas alles in Abzug bringen, bleibt noch eine beachtlicheMasse an kritischen Stimmen diesbezüglich übrig.

Einkaufen ist längst zum Event geworden. Der Frei-tagnachmittag im Shoppingcenter ist an die Stelle desFamilienausflugs getreten. Für jeden ist etwas dabei,und nebenbei kann auch noch der Wochen-Einkauf er-ledigt werden. Dass an diesem Tag zuhause die Küchekalt bleibt, versteht sich von selbst, schließlich wurdedafür ja auch die Erlebnisgastronomie erfunden. Undder Dorfplatz, 15 Kilometer vom Zentrum entfernt,kümmert vor sich hin, ruhig, trüb, verlassen und fad.

Mit der Entscheidung gegen den weiteren Ausbau vonEinkaufszentren haben die Grünen eines ihrer Leucht-turmprojekte in den Boden gerammt. Jetzt kommt es

darauf an, den Gemeinden all jene Unterstützung zu-kommen zu lassen, die notwendig ist, um das Lebenwieder ins Dorf zu bringen, um den Bummel durchsDorf zum Ereignis werden zu lassen. Ohne Ereignis

oder Event geht es nicht, so viel steht fest. Der Dorf-platz kann nie eine Shoppingmall werden. Der dritteWeg ist noch nicht beschrieben. Das hat die Raumord-nungspolitik noch vor sich. Astrid Rössler ist gefordert,die Verantwortung für den ersten Teil der Entscheidungzu übernehmen und im zweiten Schritt zu sagen, wieEinkaufsleben (wieder) in die Dörfer kommen kann.Die Zeit drängt, mahnt

Ihr

Josef LippVerlagsleiter & Co-Herausgeber

Das Land Salzburg liegt mit 1,94 Quadratmetern Verkaufsfläche pro Einwohner weit über dem EU-Durchschnitt.

Die Dorfstraße als flirrende Einkaufsmeile?

4 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/2015

8 Coverstory: Anschnallen, bitte!

Im kommerziellen Luftverkehr wurden 2014 auf den sechsösterreichischen Flughäfen insgesamt 27 Millionen Passa-giere befördert. Neben Wien sind die Regionalflughäfen Salz-burg und Innsbruck von großer Bedeutung. Sie sind für denTourismus unverzichtbar, tragen wesentlich zur Wertschöp-fung bei und sichern Tausende Arbeitsplätze. Ticketabgabeund Mehrwertsteuer-Erhöhung setzen den Regionalairportsjedoch zu.

12 Prügelknabe Tourismus

Überraschende Erhöhung der Mehrwertsteuer, Verlängerungder Abschreibungsfristen, höhere Grunderwerbssteuer undeine Verordnungsflut, die ihresgleichen sucht. Von den Schi-kanen im Zuge der Nichtraucher-Verordnung gar nicht zureden. All das treibt Hoteliers und Gastronomen auf die Bar-rikaden. Keiner hört sie – oder doch?

16 Neue Präsidentin im Europarat

Eine Salzburgerin bekleidet eines der höchsten Ämter inStraßburg. Salzburgs Landtags-Vizepräsidentin Gudrun Mos-ler-Törnström hat mit den Wirtschaftsnachrichten über ihreneue Aufgabe als Präsidentin der Kammer der Regionen ge-sprochen.

20 Kurzfristig nachhaltig

Während meist große Weltkonzerne weiterhin auf schnelle,monetäre Erfolge ohne Rücksicht auf Verluste setzen, wächstder Wunsch nach Wirtschaften im Einklang mit Mensch, Na-tur und Umwelt. Vor allem kleiner Unternehmen haben dabeidie Nase beim Thema Verantwortung für die Gesellschaftübernehmen vorne.

25 EPU als unverzichtbarer Wirtschaftsfaktor

Über Einpersonenunternehmen (EPU) ranken sich Vorurteile,Mythen und Märchen. Fakt ist: Mittlerweile sind 58 Prozentaller heimischen Unternehmen Kleinstbetriebe ohne Ange-stellte, die hochwertige, spezialisierte Leistungen in besterQualität erbringen und für Wohlstand und Arbeitsplätze sor-gen.

28 Österreich verliert Wachstumsvorsprung in der EU

Wirtschaftspolitische Maßnahmen wären das Gebot derStunde. Die Aufarbeitung von Problemen aus der Vergan-genheit steht dem jedoch entgegen. Neue Impulse für Wachs-tum, Investitionen und Beschäftigung können mit einemMühlstein von Altlasten am Hals nur schwer umgesetzt wer-den.

50 Impressum

Inhalt

Menschen & Märkte

Arbeitslosigkeit in Tirol auf hohem NiveauBei einem prognostizierten Stand von 302.000 unselbststän-dig Beschäftigten (ein Plus von 1.000 Personen im Vorjah-resvergleich) und 31.003 vorgemerkten Arbeitslosen betrugzum Stichtag 30.4.2015 die Arbeitslosenquote in Tirol 9,3Prozent (April 2014: 8,6 Prozent).Im April 2015 kam es mit +2.532 oder +8,9 Prozent im Ver-gleich zum Vorjahresmonat zu einem Zuwachs an vorge-merkten arbeitslosen Personen. Gleichzeitig stieg in Öster-reich die Arbeitslosigkeit um 44.468 Personen oder +14,5Prozent auf insgesamt 351.985 an. „Nach wie vor bleibt die Situation am heimischen Arbeits-markt angespannt. Der günstige Ostertermin 2015 hat zwarzuletzt zu einer kurzfristigen Beruhigung geführt, mit Beginnder Zwischensaison schlägt das Pendel mit einem Zuwachsvon 1.134 Personen oder +9,2 Prozent im Tourismus wiederin die entgegengesetzte Richtung aus. Ein kleiner Lichtblickkommt vom Bau. Hier gab es im April 2015 gegenüber demMärz 2015 einen Rückgang von 2.081 Personen oder 58 Pro-zent und fiel damit deutlicher aus als im Vergleich der beidenMonate im Vorjahr. Abgesehen von den saisonalen Entwick-lungen erwartet das AMS Tirol für 2015 eine weitere Zu-nahme der Arbeitslosigkeit um sieben Prozent, allerdings un-ter dem österreichischen Wert von +10,7 Prozent“, fasst Anton Kern die Tiroler Arbeitsmarktsituation im April zu-sammen. Ü

Weiter denken. Besser bleiben. TIGAS. www.tigas.at

Wer den Ton angeben will, muss der Zeit voraus sein. Möglichkeiten dazu gibt es genug. Das gilt jedenfalls für Erdgas. Für diesen Energieträger ergeben sich dank innovativer technischer Lösungen immer neue Anwendungs gebiete. Und die Preise? Die bleiben günstig. Denn in Zukunft wird die TIGAS ein Drittel des heimischen Erdgasbedarfs aus eigener Produktion abdecken.

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„Gold und Silber lieb‘ ich sehr … Vom Berg zur Münze“ Der Abbau und die Verarbeitung der beiden Edelmetalle Gold undSilber ist seit dem 5. Jahrtausend v. Chr. nachweisbar. Mit dem Auf-kommen der ersten Münzen im siebten Jahrhundert v. Chr. beganndie Verquickung von Bergbau und Münzwe-sen, welches sich insbesondere imHochmittelalter zum wirtschaft-lich wichtigsten kaiserlichenRegal entwickelte. Heutewerden Gold und Silberausschließlich fürSammler- und Anlage-münzen verwendet. Dieneue Ausstellung imFoyer und Kassensaalder OeNB in Innsbruck,Adamgasse 2, entführtdie Besucher auf eineReise durch die Jahrhun-derte auf den Spuren vonGold und Silber. Sie zeigt denWeg, den die beiden Metalle vomBerg zur Münze zurücklegen. „Gold übtseit Jahrtausenden einen magischen Reiz auf die Menschheit aus.Ob als Schmuck oder Münze – Gold zieht die Menschen in seinenBann. Ich freue mich, dass wir mit dieser Ausstellung den Weg desGoldes vom Bergwerk bis zur Münze zeigen können“, so Mag. Ar-mine Wehdorn, Kuratorin der Ausstellung und Leiterin des Geldmu-seums, anlässlich der Eröffnung. ÜFoto: OeNB

6 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/2015

Entbehrlich!–Weiter so!+

Verschärfte ArbeitsmarktsituationNach den Ankündigungen des Beschlägeherstellers MACO inSalzburg, wonach 170 Mitarbeitern die Kündigung droht, ver-schärft sich die Arbeitsmarktsituation in Salzburg zuneh-mend. „Nach Bleckmann, CarboTech und Sony muss jetztauch MACO Mitarbeiter kündigen. Nachdem Landeshaupt-mann Haslauer für die Bereiche Arbeit und Wirtschaft zu-

ständig ist, muss er nun auch endlich Maßnahmen setzen. Imkonkreten Fall bedarf es auf jeden Fall der Einrichtung einerArbeitsstiftung“, fordert Landtagsabgeordnete Heidi Hirsch-bichler, Bereichssprecherin für Arbeit und Wirtschaft. Geradein diesem Zusammenhang ist auch der Erweiterungsstoppvon Europark und Outlet Center erneut kritisch zu betrach-ten. „Es ist klar bewiesen, dass die Erweiterung der beidenEinkaufszentren dringend notwendige Arbeitsplätze schaffenwürde. Zugleich ist ja auch fraglich, welches Signal die Lan-desregierung mit ihren Entscheidungen an die Wirtschaftsendet“, kommentiert Hirschbichler die Vorgangsweise derLandesregierung. Ü

Stimmen für die Wirtschaft„Weitere einseitige Belastungen für den Transport durchdie Einführung einer flächendeckenden Lkw-Maut auf Lan-des- und Gemeindestraßen sind standortpolitisch höchstkontraproduktiv und unsinnig“, so IV-Vorarlberg-GF Ma-

thias Burtscher zur aktuellen Diskussion. Österreich habebereits jetzt sehr hohe Lkw-Mauttarife im EU-Vergleich.Einzelnen Stimmen aus Bundesländern, die solchen Ideenpositiv gegenüberstehen, müsse daher einmal mehr dieangespannte Wettbewerbssituation des Wirtschaftsstand-orts und heimischer Arbeitsplätze vor Augen geführt wer-den.„Der Lkw-Verkehr bringt bereits erhebliche leistungsab-hängige Beiträge. Eine weitere Verteuerung des Transportstrifft am Ende den Konsumenten, schadet dem Wirt-schaftsstandort insgesamt und benachteiligt insbesondereden ländlichen Raum. Eine solche Maßnahme führt auchnachweislich weder zu einer Verlagerung auf die Schienenoch zu sonstigen verkehrspolitisch positiven Effekten“,unterstützt Burtscher die klare Haltung des Landeshaupt-mannes. Ü

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Tiroler Sparkassen-Bilanz 2014Wie klar sich das Konzept der eigenständigen regionalen Sparkassenauch und gerade in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten bewährt,zeigt sich an der am 27. April 2015 präsentierten Bilanz der TirolerSparkassen. Ein Wachstum der Bilanzsumme und eine exzellente Ei-genmittelausstattung sind zwei von mehreren bemerkenswerten De-tails. Die Bilanzsumme stieg gegenüber dem Vorjahr um 1,7 Prozentauf 9,2 Milliarden Euro. Mit 730 Millionen Eigenmittel und einerEigenkapitalquote in der Höhe von 17,63 Prozent liegen die TirolerSparkassen weit über der gesetzlich geforderten Grenze von achtProzent laut Basel III. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstä-tigkeit lag mit 42,5 Millionen Euro um 5,8 Millionen knapp überdem Ergebnis von 2013. Ü

V.r.: Harald Wanke, Obmann Sparkassen-Landesverband für Tirol und Vorarl-

berg, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Schwaz AG, Hans Unterdorfer,

Vorstandsvorsitzender der Tiroler Sparkasse AG, Manfred Krimbacher, Vor-

standsvorsitzender der Sparkasse Kitzbühel, Meinhard Reich, Vorstandsvor-

sitzender der Sparkasse Imst AG, Friedrich Anrain, Vorstandsvorsitzender der

Sparkasse Rattenberg AG, Franz Guem, Vorstandsdirektor der Sparkasse

Reutte AG, Reinhard Waltl, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Kufstein,

Dietmar Gschließer, Leiter der Zweiten Sparkasse Tirol, Anton Klocker, Vor-

standsvorsitzender der Lienzer Sparkasse AG, Hermann Nagiller, Geschäfts-

führer Sparkassen-Landesverband für Tirol und Vorarlberg.

Foto: Sparkassen-Landesverband Tirol und Vorarlberg

Neue Autobahnhotels finden großen AnklangFunktionell, praktisch, zentral, sauber und günstig – dafür stehen dieneuen österreichischen Autobahnhotels adeo. Business- und Städ-tereisende schwören auf das trendige Konzept der jungen Hotelkette.Jetzt macht es adeo seinen Gästen noch einfacher, ihr passendes adeo-Zimmer zu finden und zu buchen. Ganze fünf (!) Klicks braucht esauf www.adeo-hotels.com, um sich ein Zimmer in einem der adeo-Hotels zu sichern. Der Erfolg gibt adeo recht: Um 40 Prozent sinddie Onlinebuchungen seit Einführung des neuen Systems Ende 2013gestiegen. Seit Kurzem sind die adeo Hotels „Preferred Partner“ desösterreichischen Handelsverbands. Ü

Foto: adeo Hotels

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/2015 7

Die Salzburger Landesregierung hat einImpulspaket zur Ankurbelung derWirtschaft geschnürt. Mit dem Einsatz

von rund 110 Millionen Euro sollen in dennächsten Jahren Investitionen in der Höhevon mehr als 350 Millionen Euro ausgelöstwerden. Die Maßnahmen für Salzburgs Wirtschaftsind ganz gezielt im Bereich Bauen und In-frastruktur zu finden und haben die BereicheNachhaltigkeit, Forschung und Entwicklung,Energie, Wohnen, Gesundheit, Bildung, Bar-rierefreiheit und Infrastruktur im Fokus. DasWirtschaftsressort setzt beispielsweise mitneuen Förderprogrammen, der Tourismus-offensive 2015 – 2016 und dem 16 MillionenEuro schweren Gemeindeimpulspaket, dasden Kommunen die Möglichkeit gibt, Inves-titionen vorzuziehen, wichtige Akzente.

Innovationen und Investitionen„Im Bereich Forschung und Innovation er-greift das Land mehrere Maßnahmen, um

zusätzliche Konjunkturimpulse zu setzen“,informiert DDr. Sebastian Huber, Leiter derAbteilung Wirtschaft, Tourismus und Ge-meinden des Landes Salzburg. So werdendie bestehenden Förderungen, die über dieKooperation zwischen der Forschungsförde-rungsgesellschaft des Bundes und dem LandSalzburg gesetzt werden und ohnehin bereitsverbessert wurden, noch attraktiver gemacht.„Klein- und Mittelbetriebe bekommen in denJahren 2015 und 2016 einen KMU-Bonusvon bis zu fünf Prozent der förderbaren Kos-ten für Forschungs- und Innovationsprojekte,das sind 500.000 Euro pro Jahr zusätzlich“,erläutert Huber.Neu ist die Investitionszuwachsprämie, dieUnternehmen einen Anreiz für zusätzliche In-vestitionen geben soll. Voraussetzung ist, dassdie zur Förderung beantragten Investitions-kosten zumindest um 100.000 Euro höher lie-gen als der Wert der durchschnittlichen akti-vierten Anschaffungs- und Herstellungskos-ten der vergangenen drei Geschäftsjahre. Ge-fördert werden materielle aktivierungspflich-tige Neuinvestitionen (z.B. Modernisierungs-und Erweiterungsinvestitionen, Investitions-projekte zur Herstellung neuer Produkte).

Photovoltaik- und TourismusoffensiveUnternehmen, die ihren Strombedarf zuneh-mend aus erneuerbarer Energie decken wol-len, können von der neuen Photovoltaik-Of-fensive profitieren. Gefördert wird die Er-richtung von neuen, effizienten Photovoltai-kanlagen auf betrieblichen Gebäuden.

Im Zuge der „Tourismusoffensive 2015 –2016 Salzburger Seenland, Lammertal, Un-terpinzgau und Untere Saalachtal“ werdenqualitative Angebotsverbesserungen, Be-triebsgrößenoptimierungen, die Anschaffungund Modernisierung von Einrichtung undAusstattung, Maßnahmen zur Barrierefrei-heit sowie die Schaffung und Verbesserungvon Personalunterkünften unterstützt.

Gemeindeinvestitionen erleichternUm die Investitionstätigkeit der SalzburgerGemeinden über das normale Maß hinausweiter anzuregen, werden insgesamt 16 Mil-lionen Euro aus Rücklagen des Gemeinde-ausgleichsfonds GAF mobilisiert. Den Ge-meinden wird so die Möglichkeit gegeben,Projektinvestitionen vorzuziehen. DieSchwerpunkte dieses Pakets liegen in denBereichen Soziales, öffentlicher Verkehr undMobilität, Kinder und Bildung sowie bei derSchaffung kommunaler Infrastruktur. Ü

Impulspaket für Salzburgs WirtschaftDas Land Salzburg setzt gezielte Maßnahmen,

um Investitionen von mehr als 350 Millionen Euro auszulösen.

n Kontakt

Abteilung Wirtschaft, Tourismus undGemeinden des Landes SalzburgSüdtiroler Platz 11, 5010 [email protected]/wt

„Das Wirtschafts-

ressort setzt wich-

tige Akzente zur An-

kurbelung der Wirt-

schaft“, so DDr. Se-

bastian Huber, Lei-

ter der Abteilung

Wirtschaft, Touris-

mus und Gemein-

den des Landes

Salzburg.

Das Impulspaket 2015 unterstützt neben

dem Vorziehen von Investitionen der öffent-

lichen Hand vor allem die Salzburger Wirt-

schaft bei zusätzlichen Investitionen.

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Für den Tourismus in Westösterreichsind gute Flugverbindungen dasUm und Auf, um weiterhin erfolg-reich zu sein. Destinationen weitabvon gut funktionierenden Flughä-

fen haben bereits Probleme, internationaleGäste anzulocken. Das wird in Zukunft nochschwieriger, wenn man an Hoffnungsmärktewie China oder Indien denkt. Denn nach ei-nem mehrstündigen Flug will man sich inder Regel keine lange Bus- oder Bahnfahrtmehr antun. Ein leistungsfähiger Airport istjedoch ein entscheidender Standortfaktorund dessen Absicherung nicht nur für dieTourismuswirtschaft ein wichtiges Anliegen.Von den österreichischen Regionalflughäfenwerden nur Innsbruck und Salzburg Wachs-

tumschancen und stabile Entwicklungenprognostiziert. Sparprogramme der Airlines,das EU-Verbot von Subventionen an Regio-nalflughäfen ab 2024 sowie schnellere Bahn-verbindungen machen kleineren Flughäfenallerdings ziemlich zu schaffen. Insbeson-dere der Flughafen Klagenfurt scheint ange-zählt, verzeichnete er auch 2014 einen deut-lichen Passagierrückgang von 12,9 Prozentauf 226.000. „Die Luftfahrt steht internatio-nal schwer unter Druck und die aktuellenStreikereignisse bei einer großen europäi-schen Airline, von denen auch Verbindungennach Österreich betroffen sind, unterstrei-chen das deutlich. Die österreichischen Luft-verkehrsstandorte, Airlines und Tourismus-betriebe treten diesem branchenweiten Kos-

ten- und Wettbewerbsdruck täglich entgegenund schaffen damit Passagierwachstum undArbeitsplätze. Dafür braucht es aber wachs-tumsfördernde Rahmenbedingungen undkeine Mehrbelastungen durch Mehrwert-steuererhöhungen und Flugticketabgabe“,unterstreicht Mag. Julian Jäger, Präsident derArbeitsgemeinschaft Österreichischer Ver-kehrsflughäfen (AÖV) und Vorstand derFlughafen Wien AG. „Die österreichischenRegionalflughäfen erfahren bereits jetztdurch die Luftverkehrsabgabe deutlich ne-gative Wachstumsimpulse. Die Erhöhungdes Mehrwertsteuersatzes auf 13 Prozent, dieja insbesondere auf Inlandsflugstrecken zumTragen kommen soll, würde diese negativeSituation nochmals potenzieren“, stellt Mag.

8 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/2015

Anschnallen, bitte!Regional-Airports im SteigflugIm kommerziellen Luftverkehr wurden 2014 auf den sechsösterreichischen Flughäfen insgesamt 27 Millionen Passa-giere befördert. Neben Wien sind die RegionalflughäfenSalzburg und Innsbruck von großer Bedeutung. Sie sind fürden Tourismus unverzichtbar, tragen wesentlich zur Wert-schöpfung bei und sichern Tausende Arbeitsplätze. Ticket-abgabe und Mehrwertsteuer-Erhöhung setzen den Regio-nalairports jedoch zu.

Von Siegfried Hetz

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Coverstory

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/2015 9

Karl-Heinz Bohl, Vizepräsident der AÖVund Geschäftsführer der Flughafen SalzburgGmbH, fest.

Salzburg – größter RegionalairportBereits 1925 wurde in Salzburg eine „flug-technische Arbeitsgemeinschaft“ aus ehema-ligen Feldpiloten, Flugtechnikern und Flug-sportliebhabern gegründet. 1926 war es dannso weit: Der städtische Flugplatz Salzburgwurde eröffnet. Mit Salzburg existierte inÖsterreich der fünfte Flugplatz. Die deutscheLufthansa flog die Strecke München-Salz-burg-Reichenhall und zurück. Nach den Wir-ren des Zweiten Weltkriegs stellte das Jahr1947 den Beginn des Zivilluftfahrtverkehrs

in Österreich dar. Der Salzburger Flughafenwar der Erste der österreichischen Flughä-fen, dem es gelang, sich wieder in den euro-päischen Linienflugverkehr einzugliedern.Dabei kam Salzburg zugute, dass es der zen-trale Sitz der amerikanischen Besatzungsbe-hörde war. Durch Erweiterungen und Zubau-ten konnte Salzburg Airport W.A. Mozart, sodie heutige offizielle Bezeichnung, über dieJahre seine Position als wichtigster Bundes-länderflughafen Österreichs verteidigen undweiter ausbauen. Die Zahl der abgefertigtenPassagiere stieg dabei von 280.000 im Jahr1982 auf rund 1,8 Millionen 2014 an. Alleinvon 2013 auf 2014 konnte die Anzahl derPassagiere um 9,4 Prozent oder 156.686 Pas-sagiere gesteigert werden.

Bedeutender WirtschaftsfaktorDer Salzburger Flughafen ist ein wichtigerBestandteil des regionalen und überregiona-len Transportwesens für Touristen und Busi-nesskunden. Die mit Abstand wichtigstenVerbindungen sind die Strecken nachDeutschland, die letztes Jahr von mehr als30 Prozent der Passagiere genutzt wurden.Eine erst kürzlich veröffentlichte Wirt-schaftsanalyse von AK- und WK-Expertenunterstreicht die große regionalwirtschaftli-che Bedeutung des W.A. Mozart Airports:Der Flughafen Salzburg bewirkt mit den dorttätigen Unternehmen und Betrieben einendirekten und indirekten bzw. induzierten ge-samtwirtschaftlichen Produktions- und Um-satzeffekt von 528 Millionen Euro.

W.A. Mozart Airport Salzburg Foto: Salzburger Flughafen GmbH

Turkish Airlines binden im Linienverkehr die Flughäfen Salzburg und Inns-

bruck an das internationale Drehkreuz Istanbul an. Foto: Turkish Airlines

Durch den Standort Salzburger Flughafen sowie die Ausgaben vonUrlaubsgästen und Geschäftsreisenden wird ein gesamtwirtschaftli-ches Produktions-, Umsatz- bzw. Nachfragevolumen von nahezu ei-ner Milliarde Euro (988 Millionen Euro) innerhalb eines Jahres aus-gelöst.Inklusive regionaler Gästeausgaben wird eine Wertschöpfung aus-gelöst und induziert, die im Bundesland Salzburg über 7.000 Arbeits-plätze im Jahr garantiert (Standort Flughafen rund 3.000 Arbeits-plätze, Nachfrageeffekte der Gästeausgaben rund 4.000 Arbeits-plätze).

Neues Non-Aviation-KonzeptUnter dem Begriff „Marktplatz Flughafen“ entwickelte der W.A.Mozart Airport in den letzten Jahren ein zweites, ökonomisch sehrwichtiges Standbein. So wurde 2014 der komplette Gastronomie-Bereich mit Selbstbedienungsrestaurant und Live Cooking, einemÀ-la-carte-Restaurant sowie der „Almlounge“ neu gestaltet. Außer-dem wurde das Konzept des Coffeeshops vergrößert und moderni-siert. Daneben wurde in die Infrastruktur des Flughafens investiertund Sanierungsmaßnahmen für den zukünftigen Betrieb des Flug-hafens getätigt. Die Erträge des Flughafens Salzburg setzen sich mitt-lerweile zur Hälfte aus dem Bereich Avia-tion, dem eigentlichen Flugbetrieb, und zuranderen Hälfte aus dem Non-Aviation-Business zusammen, das in Zukunft nochweiter an Bedeutung gewinnen wird.

Konkurrenz durch die SchieneDer Ausbau der Westbahn-Strecke mit di-rektem Fernbahn-Anschluss zum FlughafenWien stellt für den Salzburger Flughafen-sprecher Alexander Klaus keine Konkurrenzdar: „Gäste, die mit dem Flugzeug nachWien fliegen, haben meist einen Anbin-dungsflug zu einer weiterführenden Europa-oder Ferndestination. Ein Geschäftsreisendermöchte unkompliziert und ohne großen Auf-wand von A nach B kommen, daher gehenwir davon aus, dass die Bahnstrecke von Salz-burg zum Airport Wien den Kundenstrom

nicht maßgeblich belasten wird. Auch wenn man eine verkürzteBahnfahrtzeit anbietet, wird der Business-Kunde diese nur spärlichnutzen.“ Eine wichtige „Nebenrolle“ für Stadt und Land Salzburgspielt der Geschäftsflugverkehr bzw. Business-Aviation. Nicht nurzur Festspielzeit zu Ostern und im August wird der Flughafen vonexklusiven Businessflight-Unternehmen und Privatflugzeugnutzernangeflogen. Für diese Klientel ist Salzburg eine Ganzjahresdestina-tion, wie die stetig steigende Nachfrage im Exklusivbereich des Rei-sens zeigt.

Flughafen InnsbruckDer Innsbrucker Flughafen wurde 1925 eröffnet und bereits am Er-öffnungstag nahm die Süddeutsche Aero Lloyd die Strecke Mün-chen-Innsbruck auf. Die Aufnahme des Passagierkurses der Com-pagnie Internationale de Navigation Aérienne (CIDNA) von Parisüber Straßburg, Zürich und Innsbruck nach Wien erfolgte kurze Zeitspäter. Der Flughafen Innsbruck stellt heute einen bedeutenden Wirt-schafts- und Standortfaktor für Tirol dar und hat sich in den letztenJahren zu einem modernen Dienstleistungszentrum und großen In-vestor für die Tiroler Wirtschaft entwickelt. Rund 30 Unternehmen

mit Sitz, Filiale oder Dienststelle sind am Flug-hafen angesiedelt, die rund 1.000 Menschen di-rekt beschäftigen und weitere 1.500 Arbeits-plätze sichern.

Wachsendes Passagieraufkommen2014 wurde am Flughafen Innsbruck rund einProzent mehr Passagiere als im Vorjahr regis-triert. Mit mehr als 991.000 Passagieren ist dasdas drittbeste Ergebnis in seiner Geschichte.Knapp 74 Prozent des Aufkommens entfielendabei auf das Linienfluggeschäft. Das Charter-fluggeschäft war dagegen im vergangenen Jahrrückläufig. Vor allem in der zweiten Jahres-hälfte waren insbesondere aus dem russischenMarkt deutliche Rückgänge spürbar. Die Ent-wicklung im ersten Quartal des Jahres 2015zeigt allerdings ein erneutes Plus bei den Pas-sagierzahlen von einem halben Prozent. DieRückgänge am russischen Markt wurden

10 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/2015

Ende der Subventionen

Probleme für die Regionalflughäfen

drohen auch durch die neuen EU-Bei-

hilfenleitlinien für den Flugverkehr. Bis-

her galten für die öffentliche Förderung

von Flughäfen die EU-Luftverkehrsleitli-

nien aus den Jahren 1994 und 2005.

Die neuen im März 2014 veröffentlich-

ten Leitlinien sehen nach einer Über-

gangsfrist von zehn Jahren vor, dass

Airports mit weniger als drei Millionen

Passagieren pro Jahr ab 2024 keine

Subventionen vonseiten der öffentli-

chen Hand erhalten dürfen. Nur bis

700.000 Passagiere sind unter be-

stimmten Bedingungen Ausnahmen

zulässig.

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Flughafen Innsbruck Foto: Rifl89

Das erste Quartal 2015 ist das erfolgreichste in der Geschichte des Innsbrucker Airports.

Coverstory

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/2015 11

durch die erstmals angebotene und voll ausgelastete Charterkette ausTel Aviv und durch Zuwächse aus dem englischen und holländischenMarkt kompensiert. Damit ist das erste Quartal 2015 gleichzeitig daserfolgreichste in der Geschichte des Airports. Flughafendirektor DIMarco Pernetta sieht dem Sommer optimistisch entgegen: „Das Jahr2015 hat sich bisher positiv entwickelt, und so sind wir auch für denweiteren Jahresverlauf zuversichtlich.“

Zusätzliche EinnahmenDer Non-Aviation Bereich spielt wie für alle Flughäfen eine zuneh-mende Bedeutung, um Einnahmeausfälle auf der Aviation-Seite bes-ser abfedern und ausgleichen zu können. Am Flughafen Innsbruckliegt der Anteil der Non-Aviation-Umsätze seit Jahren relativ konstantbei ca. 20 Prozent und wächst gleichmäßig mit den Aviation-Umsät-zen. Insgesamt lagen die Umsätze im Jahr 2014 bei knapp 35 Mil-lionen Euro. Einnahmen werden primär aus der Vermietung und Ver-pachtung von Infrastruktur am Flughafen, dem Betrieb des Duty FreeShops im Abflugbereich sowie des Airport Shops im Terminal undder Parkraumbewirtschaftung generiert.

Vorarlberg profitiert von vier FlughäfenGute Verkehrsanbindungen gehören zu den wesentlichen Faktorenbei der Bewertung der Standortqualität und sind ein wichtiges Ar-gument für die regionale Wirtschaftsförderung. Vorarlberg verfügt,anders als Salzburg und Tirol, über keinen eigenen Regionalflugha-fen. Privat- wie Geschäftsreisenden stehen aber mit den Regional-flughäfen Friedrichshafen, Altenrhein und Memmingen sowie deminternationalen Drehkreuz Zürich gleich vier Airports zur Auswahl.Das hat den Vorteil einer größtmöglichen Flexibilität und Mobilitätfür Flugreisende – privat wie geschäftlich –, und wertet die Boden-see-Region wirtschaftlich und touristisch stark auf. Im Hinblick aufdie wachsende Standortkonkurrenz weisen Regionen mit hochwer-tiger Verkehrsanbindung und Direktflügen eine bessere soziale undwirtschaftliche Entwicklung auf, wie verschiedene Analysen zu Re-gionalflughäfen zeigen. Das äußert sich etwa in einer günstigerenBeschäftigungssituation, in überdurchschnittlicher Arbeitsprodukti-vität sowie höheren Pro-Kopf-Einkommen.

St. Gallen-Altenrhein – wichtig für die WirtschaftDie hochwertige Mobilität des Luftverkehrs ist gerade für interna-tional tätige Unternehmen bzw. für die stark am Export orientierteVorarlberger Wirtschaft ein wichtiger Wettbewerbsfaktor. Insbeson-dere für Wirtschaftstreibende ist die Tagesrotation von St. Gallen-Altenrhein nach Wien entscheidend, um kurzfristig handeln zu kön-nen. Die Regionen um den Flughafen sind stark industrialisiert. Ge-nutzt wird der Airport allerdings häufiger von österreichischen alsvon Schweizer Unternehmen. Er ist daher auch stärker in der öster-reichischen als in der Schweizer Bevölkerung verankert. Im Einzugs-gebiet des Flughafens leben rund 1,1 Millionen Menschen, davonetwa ein Drittel in Vorarlberg.

Flughafen FriedrichshafenAuch der Flughafen Friedrichshafen leistet einen wesentlichen Bei-trag zur positiven wirtschaftlichen Entwicklung der Regionen rundum den Bodensee. Über ein Drittel der Incoming-Gäste reist nachVorarlberg weiter. Für Wirtschaftsreisende ist das neue DrehkreuzIstanbul interessant. Damit erschließt der Flughafen auch für die Bo-denseeregion neue wichtige Märkte in Asien oder im Nahen Osten.2014 konnten laut Geschäftsbericht die Passagierzahlen um 11,2 Pro-zent auf knapp 600.000 Fluggäste gesteigert werden. ÜFo

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Insbesondere für Wirtschaftstreibende ist die Tagesrotation von St. Gallen-Altenrhein

nach Wien entscheidend.

Ist den jüngsten Äußerungen des Fi-nanzministeriums in Richtung Hotelle-rie und Gastronomie zu trauen, dannhat der Rumor, der durch die Branchegegangen ist und noch immer geht, zu-

mindest ein klein wenig bewirkt. Wenn derFinanzminister auch eine Steueramnestie fürWirte ablehnt, so kommt er ihnen zumindestbeim Steuersatz der Grunderwerbssteuerentgegen. Bei Betriebsübergaben soll stattder 3,5 Prozent generell der ermäßigte Satzvon 0,5 Prozent in Ansatz gebracht werden.

In der Frage der Mehrwertsteuer-Erhöhung,die die Hotellerie besonders schmerzt, gibtsich der Minister jedoch wenig nachgiebig.Außer dem kleinen Entgegenkommen beider Fristsetzung bleibt der Minister bei dervorgegebenen Linie. Die Erhöhung derMehrwertsteuer von derzeit zehn auf 13 Pro-zent tritt nicht schon am 1. Jänner, sondernerst mit 1. Mai 2016 in Kraft. Diese Maß-nahme zählt zu den Überraschungen dieserjüngsten Steuerreform und hat die Hotelierseiskalt erwischt. Dementsprechend groß sind

Unmut und Unverständnis. Hoteliers und de-ren Verbände räumen in diesem Zusammen-hang mit der landläufigen Meinung auf, dieErhöhung der Mehrwertsteuer in der Hotel-lerie sei wie in anderen Branchen auchschlicht und ergreifend ein Durchlaufposten.Allein schon die langfristigen Verträge mitReiseveranstaltern machten dies unmöglich,heißt es unisono. Außerdem herrscht in derStadthotellerie ohnedies bereits ein harterPreiskampf. Petra Nocker-Schwarzenbacher,WKO-Bundessparten-Obfrau, schätzt, dass

12 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/2015

Prügelknabe TourismusHoteliers und Gastronomen stöhnen – völlig zu Recht

Überraschende Erhöhung der Mehrwertsteuer, Verlängerung der Abschreibungsfristen, hö-here Grunderwerbssteuer und eine Verordnungsflut, die ihresgleichen sucht. Von den Schi-kanen im Zuge der Nichtraucher-Verordnung gar nicht zu reden. All das treibt Hoteliersund Gastronomen auf die Barrikaden. Keiner hört sie – oder doch?

Von Siegfried Hetz

Die geplante Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Übernachtungenum drei Prozent treibt die Hoteliers auf die Barrikaden. Gibt esnoch Hoffnung, dass die Maßnahme letztlich doch noch zurückge-zogen wird, oder haben Sie die bittere Pille schon geschluckt?Die Hoffnung stirbt zuletzt. Die negativen Auswirkungen dieserBelastung sind extrem, wenn die Preiserhöhung nicht weitergege-ben werden kann: kürzere Saisonen, weniger Mitarbeiterbeschäfti-gung und damit höhere Arbeitslosigkeit, Zurückstellung oder Ab-sage von Investitionen. Allein in Salzburg gehen wir bereits jetztvon einem mehrfachen Millionenbetrag aus. Diese Folgen wurdennicht berücksichtigt, wie viele Dinge nicht angesprochen wurdenbzw. nicht ausgegoren sind. Das lässt uns weiter kämpfen, umdiesen einseitigen Anschlag auf den Tourismusstandort Öster-reich zu verhindern.

Warum springt die Regierung mit Ihrer Branche so willkürlich um?Fehlt es am Lobbying oder der nicht ausreichenden Vertretung die-ser Branche im Nationalrat?Hier wird einer der wenigen prosperierenden Wirtschaftsbereicheherausgefiltert, der die Betriebsanlage nicht ins Ausland verlagern

kann und somit wenig Möglichkeitendes Gegendrucks hat. Hier machtman aber die Rechnung ohne denWirt, wie man bei den Demonstratio-nen gesehen hat. Investitionsboy-kotte werden folgen und Ruhe wirderst wieder einkehren, nachdem dieMaßnahmen im Belastungspaket alsnicht zielführend zurückgenommenwurden. Auch politisch werden dieersten Konsequenzen gezogen, wieder Rücktritt von Harald Ultsch(Spartenobmann der WK Tirol, Anm.d. Red.) zeigt.

Welche Zeichen der Versöhnung erwarten Sie sich für die Branchevon Finanzminister und Vizekanzler?Die Rücknahme aller belastenden Maßnahmen.

Interviewi

Drei Fragen an Albert Ebner, Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der WKS

MwSt. auf Übernachtung senken statt erhöhen!Foto: Kwanchai_Khammuean/iStock

Wirtschaft & Politik

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/2015 13

etwa 40 Prozent der Hotels die Preiserhö-hung schlucken müssen, 60 Prozent könnensie auf die Gäste abwälzen.

Preise sind generell zu niedrigDie Diskussion um die Erhöhung der Mehr-wertsteuer macht ein weiteres Mal deutlich,dass die aktuelle Preisgestaltung für Näch-tigungen generell zu niedrig ist. Obwohl derMedianwert von 45 Euro im Jahr 1995 auf73 Euro im Jahr 2013 gestiegen ist, was dieZahlen der Vier- und Fünfsternhotellerie be-trifft, sind die tatsächlichen Zimmerpreiseviel zu niedrig, um die von den Hotels getä-tigten Investitionen wieder hereinzuspielen,wie Franz Hartl, Geschäftsführer der Öster-reichischen Hotel- und Tourismusbank ÖHTbetont. Ein Gast müsste theoretisch ein Tau-sendstel vom Zimmer-Errichtungspreis zah-len, um die getätigten Investitionen hereinzu-spielen. Das wären im Schnitt 200 Euro beiViersternehotels und 80 Euro bei Dreisterne-Häusern. Dementsprechend unzureichend istdie Ertragssituation, die im Segment der Vier-und Fünfsternebetriebe im Median bei zweiProzent und in dem der Dreisternebetriebe beifünf Prozent liegt. Im Jahr 2013 hatten nur 55Prozent der österreichischen Hotels ein positi-ves EGT (Ergebnis der gewöhnlichen Ge-schäftstätigkeit). Hartl schätzt, dass durch dieErhöhung der Mehrwertsteuer schon im nächs-ten Jahr nur mehr zehn bis 20 Prozent schwarzeZahlen schreiben werden.

Gegen den europäischen TrendDie Erhöhung dieses reduzierten Mehrwert-steuer-Satzes um drei Prozent steht dem euro-päischen Trend diametral entgegen. Die Emp-fehlung der EU für den Mehrwertsteuersatz aufLogis beträgt fünf Prozent, und der Durchschnittin den EU-Ländern liegt bei zehn Prozent. Nachder Erhöhung reiht sich Österreich in den Reigender Mehrwertsteuer-Giganten auf Übernachtun-gen ein: Gemeinsam mit Kroatien (13 Prozent)nimmt Österreich nach Dänemark (25 Prozent),Slowakei (20 Prozent), Vereinigtem Königreich(20 Prozent), Ungarn (18 Prozent) und Tschechien(15 Prozent) den sechsten von 28 Plätzen ein. InDeutschland wurde der Mehrwertsteuersatz 2010von 19 auf sieben Prozent reduziert und in derSchweiz beträgt er aktuell nur 3,8 Prozent.

Wirte am GängelbandWie immer wieder betont, ist es die Summe derMaßnahmen, die in der Branche für nachhaltigen

Unmut sorgt. Und Petra Nocker-Schwarzenba-cher, seit 2014 Bundessparten-Obfrau, wirdnicht müde, darauf hinzuweisen, in welchemAusmaß Gastronomie und Hotellerie unter demRegelungswahn und der Aufzeichnungspflichtstöhnen. Diese Maßnahmen sind nicht nur sehrzeitaufwendig, sondern kosten, wenn es umtechnische Belange geht, auch jede MengeGeld. So müsste es zum Beispiel ausreichen,wenn elektronisch funktionierende Eingangs-türen regelmäßig von dem Fachunternehmengewartet werden, das die Türen auch eingebauthat. Dem ist aber nicht so, denn in regelmäßi-gen Abständen wird das Funktionieren auchvonseiten der Behörde überprüft, was wie-derum mit Kosten verbunden ist. Als Öster-reich 2008 seine halbherzige Nichtraucher-verordnung auf den Weg gebracht hat, warschon klar, dass es in absehbarer Zeit zu ei-nem absoluten Rauchverbot kommen werde,wie dies den EU-Regelungen für den Arbeit-nehmerschutz entspricht. Jetzt, da diese Re-gelung umzusetzen ist, sind die „Raucherab-teile“ nutzlos geworden und die Investitionenin den Umbau und den Einbau von Abzügenund anderen technischen Einrichtungen sindfür den sprichwörtlichen Hugo.

Der Westen braucht florierenden TourismusVor allem in Salzburg und Tirol stellt der Tou-rismus das Rückgrat einer florierenden Wirt-schaft in den Regionen außerhalb der Zen-tralräume dar. Handel und Gewerbe in denTälern der alpinen Regionen können nur exis-tieren, wenn der Tourismus im Winter weiterfloriert und im Sommer nicht allzu sehr sta-gniert. Dasselbe gilt für Arbeitskräfte, die imTal wohnen. Wenn Hotellerie und Gastrono-mie als Arbeitgeber wegfallen, ziehen auchdie Menschen aus dem Tal weg, weil essonst kaum Arbeitsmöglichkeiten gibt. InTirol werden 18 Prozent der österreichwei-ten touristischen Wertschöpfung erwirt-schaftet, in Stadt und Land Salzburg sindes 14 Prozent. Was es auch noch zu berück-sichtigen gilt: Die Ferienhotellerie undGastronomie im ländlichen Bereich wer-den fast ausschließlich als Familienbetriebegeführt. Dementsprechend üppig schneidetder Staat bei Betriebsübergaben mit. Dabeihandelt es sich um Geld, das in das Unter-nehmen investiert gehört und nicht in dieStaatskasse und die der Anwälte und No-tare zu fließen hat. Ü

Totengräber der TourismuswirtschaftImmer höhere Auflagen setzen der Tou-

rismuswirtschaft extrem zu. Strenge

EU-Richtlinien, das Nichtrauchergesetz,

die Registrierkassenpflicht und nun

auch noch die Erhöhung der Mehrwert-

steuer für Nächtigungen von zehn auf

13 Prozent. Hotels kalkulieren ihre

Preise ohnehin schon sehr knapp – die

Konkurrenz innerhalb Europas wird im-

mer härter. Wie soll sich das alles aus-

gehen? In Deutschland beträgt die

Mehrwertsteuer sieben Prozent, in der

Schweiz nur drei, aber in Österreich

wird sie erhöht. Wenn das so weiter-

geht, werden sich Familienbetriebe die

Übergabe nicht mehr leisten können.

Die nächste Generation muss zusehen,

wie die Eltern ausbluten. Das sind

wahrlich keine rosigen Aussichten für

die Jungen. Durch die Standortgarantie

ist der Tourismus verstärkt von den ge-

setzlichen und wirtschaftlichen Rah-

menbedingungen abhängig. Die Hotel-

lerie kann nicht ohne Weiteres absie-

deln. Umso ungerechtfertigter scheinen

mir manche dieser Maßnahmen. Man

vergisst offenbar, dass Tourismusbe-

triebe das wirtschaftliche Rückgrat vor

allem kleinerer Gemeinden sind. Das

Vertrauen der Branche in die Politik ist

verständlicherweise schwer erschüttert.

Wir müssen diesem Regulierungswahn

Einhalt gebieten, bevor die Auswirkun-

gen untragbar werden. Gemeinsames

Ziel von Politik und Wirtschaft muss es

sein, Innovation und Unterstützung im

Sinne des Gemeinwohls voranzutrei-

ben. Nur so bleiben wir langfristig wett-

bewerbsfähig.

n Kommentar

Hans Harrer,

Vorstand Senat

der Wirtschaft

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Unmut und Unverständnis. sind dementsprechend groß.

Das Problem des Wasserkopfs, diemedizinische Bezeichnung fürdas krankhafte Ansammeln vonWasser im Kopf auf Kosten derHirnsubstanz, begleitet Öster-

reich im übertragenen, auf die Verwaltungbezogenen Sinne vor allem seit Ende desErsten Weltkriegs, also mit Zerfall der Dop-pelmonarchie. Nach Kriegsende im Spät-herbst 1918 wurde die frühere Reichs- undResidenzstadt der Habsburger zur Haupt-stadt eines Kleinstaates, neben einer extremhohen Bevölkerungskonzentration bliebenaber auch die zentralen Behörden sowie dieUnternehmenszentralen in Wien. Doch diesehistorische Begründung ist kein Argumentdafür, in Zukunft nichts zu ändern. Eine ak-tuelle Studie des Innsbrucker Instituts für Fö-deralismus im Auftrag des Instituts Wirt-schaftsstandort Oberösterreich erhob nunden Grad der Zentralisierung der österrei-chischen Bundesverwaltung wissenschaft-lich und kam zu spannenden Ergebnissen so-wie diskussionswerten Ansätzen.

Fest verankertVergleicht man die Verteilung der Standtortevon Einrichtungen der Bundesvollziehungmit bundesweiter Zuständigkeit zwischenÖsterreich, Deutschland und der Schweiz,erkennt man schnell, welch hochzentralisier-ter Staat Österreich im Grunde genommenist. Sowohl in der Bundesrepublik Deutsch-land, wo 67 erhobene Bundesdienststellenauf 24 Städte verteilt sind, als auch in derSchweiz mit 47 herangezogenen Bundes-dienststellen, die auf elf Städte verteilt sind,kann man von einer dezentralen Situationsprechen. In Österreich hingegen befindensich von 68 Bundeseinrichtungen 65 inWien. Die drei Ausnahmen bilden die Öster-reichischen Bundesforste mit Sitz in Pur-kersdorf im Wiener Wald, das Bundesamt fürWeinbau in Eisenstadt und das mit zwölfMitarbeitern bestückte Österreichische Spra-chen-Kompetenz-Zentrum in Graz. DerWesten wird dabei völlig ignoriert und auchder Fakt, dass Österreich mehr Bundesstellenals die Bundesrepublik Deutschland hat, ist

ein weiterer fragwürdiger Punkt dieser Er-hebung. Diskussionswürdig ist zudem dieTatsache, dass gemäß Bundesverfassung derSitz aller Ministerien in der Bundeshaupt-stadt sein muss. So beschreibt die Studie:„Eine stärkere Dezentralisierung von Orga-nen mit bundesweiter Zuständigkeit (nebenden Bundesministern und ihren Geschäfts-apparaten auch Oberster Gerichtshof, derVerwaltungsgerichtshof und der Verfas-sungsgerichtshof, wohl aber auch der Rech-nungshof und gemäß Art 148g Abs 1 B-VGjedenfalls auch die Volksanwaltschaft) be-dürfte daher einer entsprechenden Änderungder Bundesverfassung.“

AufteilungDoch auch die hohe Zahl der gesamtstaatli-chen Bundeseinrichtungen, die in Österreichsogar größer als in Deutschland ist, weist lautden Tiroler Forschern auf den hohen Zentra-lisierungsgrad hin. Zudem hat Österreicheben all diese beinahe zur Gänze in Wienkonzentriert. Empfehlenswert sei es im

14 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/2015

Zentralstaat Österreich

„Wien, Wien, nur du allein, sollst Stadt meiner Zentralen sein.“ Während sich in Deutsch-land und der Schweiz die gesamtstaatlichen Bundeseinrichtungen landesweit verstreut an-siedeln, befinden sich beinahe alle österreichischen Bundeseinrichtungen in Wien. Warumdas nicht so sein sollte, erklärt nun eine aktuelle Studie.

Von Anna-Maria Riemer

65 von 68 österreichischen Bundeseinrichtungen sind inWien.

Wirtschaft & Politik

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/2015 15

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Der Bund im Bund, das Land im Land.

Während man in

Deutschland und der

Schweiz von einer de-

zentralen Situation

sprechen kann, zentrie-

ren sich die österrei-

chischen gesamtstaat-

lichen Bundeseinrich-

tungen in Wien.

Foto: istock.com/daboost

Sinne der Zusammenhänge von Arbeits-märkten und regionaler Standortpolitik, ge-samtstaatliche Einrichtungen besser auf dieBundesländer aufzuteilen. Aus der Studiegeht zudem hervor, dass die Zahl der Bun-desdienststellen im Gegensatz zur Schweizaußerordentlich hoch ist, was nicht nur Dop-pelgleisigkeit verursacht, sondern auch dieZentralisierungstendenz durch die Wei-sungsgebundenheit zusätzlich verstärkt. Soempfiehlt die Studie, nach dem Motto „DerBund im Bund, das Land im Land“ großeTeile der unmittelbaren Bundesverwaltung– gemeint sind vor allem das Sozialministe-riumsservice, die Eich- und Vermessungs-ämter, Einrichtungen des Denkmalamtes, dieSchulverwaltungen und die Wildbach- undLawinenverbauung – in die Bezirks- undLandesverwaltungen zu integrieren.

Wirtschaftliche BedeutungJe nach Größe der Unternehmung habenStandortentscheidungen beachtenswerte di-rekte und indirekte Effekte. Direkte regio-nalwirtschaftliche Impulse spiegeln sich lautden Innsbrucker Forschern hauptsächlich in

Personal-, Sach- und Investitionsausgabenwider. So führt die Studie weiter aus: „Mitden Löhnen werden vielfach mehrere Perso-nen finanziert, was sich positiv auf die de-mografische Situation allgemein und auf dieAuslastung von Handel, Gastronomie, Ho-tellerie, öffentlichem Nahverkehr, Bildungs-und Freizeitinfrastrukturen im Besonderenauswirkt. Nicht zu vernachlässigen sind Um-wegeffekte, beispielsweise durch eine gestei-gerte Kongresstätigkeit, ausgelöst durch Bil-dungs- und Forschungseinrichtungen“, wieBundesrat Gottfried Kneifel, Geschäftsfüh-rer des Instituts Wirtschaftsstandort Ober-österreich erklärt: „Bundesdienststellen bie-ten attraktive Jobs mit sicheren Einkommen.Die Löhne und Gehälter für diese Bediens-teten werden von allen österreichischenSteuerzahlerinnen und Steuerzahlern erwirt-schaftet.“ Zudem geben die Beschäftigtender Bundesdienststellen ihr Geld zumeist imUmfeld der Dienststellen aus, weshalb eineRegion mit einer Bundesdienststelle – durchKaufkraft, Wertschöpfung, Arbeit und Be-schäftigung – besonders profitiere, bestätigtauch der Landesrat. Nicht zu vernachlässi-gen ist dabei das Faktum, dass Wien und seinUmland jetzt schon stärker wachsen als jedeandere Region in Österreich.

WachstumAllein die Zahl der Bevölkerung in Wienstieg in den letzten Jahren von 1,6 auf 1,8Millionen Menschen. Zudem belegen dieZahlenreihen der Statistik Austria, dass Wienund Umland bis 2050 die Drei-Millionen-Einwohnergrenze überschreiten wird. Damitwürden mehr als ein Drittel der Bevölkerungin einer einzigen Metropolregion leben.Meist wandern junge und qualifizierte Per-sonen von den Bundesländern, zu derenSchaden, in die Bundeshauptstadt ab. Geradedie Jahrgänge zwischen 20 und 35 Jahre hal-ten große Anteile am Wandersaldo, denn at-traktive Ausbildungs- und Jobmöglichkeitenziehen sie beinahe magnetisch an. So zogenbeispielsweise laut einer Studie, die unteranderem vom IHS Kärnten durchgeführtwurde, über 45.000 Personen aus den Bun-desländern zum Studieren nach Wien. Ver-mutlich ist diese Zahl jedoch viel zu niedrigangesetzt, da die meisten Studierenden nichtihre Heimat-, sondern Studienadresse ange-ben. Ü

Gudrun Mosler-Törnström ist seitOktober 2014 Präsidentin derKammer der Regionen und be-kleidet damit das zweithöchsteAmt des „Kongresses der Ge-

meinden und Regionen“ im Europarat. Ge-meinsam mit dem Präsidenten des Kongres-ses und dem Präsidenten der Kammer derGemeinden wird sie für zwei Jahre dieseseuropäische Forum von Bürgermeistern undLandespolitikern leiten. Der Kongress derGemeinden und Regionen ist die institutio-nelle Vertretung der über 200.000 regionalenund lokalen Gebietskörperschaften. Zu sei-nen Aufgaben gehört die Zusammensetzungder Delegationen für das Monitoring der Ge-meindeautonomie und von Wahlbeobachtun-gen, Unterstützung der Staaten bei der Um-setzung von Empfehlungen des Kongresses,Beratung bei Verfassungs- und Gesetzesän-derungen sowie Gemeindezusammenlegun-gen. Auch die Kooperation mit der OSZEund der EU zählt zu den Agenden. Ausge-hend von einem größeren geografischen Ver-ständnis Europas umfasst der Europarat 47Mitgliedstaaten. Er ist zwar keine wirtschaft-liche oder politische Union, wohl aber einForum des Dialogs, der Begegnung und derDebatte, wenn es um Demokratie, Rechts-staatlichkeit und Menschenrechte geht. Wa-rum das so wichtig ist, erklärt Gudrun Mos-ler-Törnström am Beispiel des zurzeitschwelenden Ukraine-Konflikts: „Der Euro-parat ist jene Plattform, wo man sich nochtrifft, wo Russen, Ukrainer und alle andereninvolvierten Parteien auf neutralem Bodendiskutieren, wo es mitunter auch zu einemheftigen Schlagabtausch kommt.“

Umfassende Unterstützung„Wir unterstützen die Mitgliedstaaten beimAusbau und der Verbesserung der innerstaat-lichen Gesetzgebung“, erklärt Mosler-Törn-ström weiter. „Diese Hilfestellung soll einereibungslose und effiziente Anpassung an ge-meinsame europäische Standards in den Be-reichen Demokratie, Menschenrechte undRechtsstaatlichkeit gewährleisten.“ Grund-lage dafür ist die Europäische Charta derkommunalen Selbstverwaltung, ein bindenderVertrag, den alle Mitgliedstaaten ratifiziert ha-ben. Weitere zentrale Anliegen sind der Aus-bau der Bürgerbeteiligung und Basisdemo-kratie sowie die Verbesserung der lokalen undregionalen Demokratie. Kurzum, so wird dieGrundlage geschaffen, politische Entschei-dungen auf jener Ebene treffen zu können, dieden Bürgerinnen und Bürgern

16 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/2015

Aktuelle Aktivitäten des Kongresses am

Beispiel der Ukraine:

n Überprüfung der Situation der loka-

len Demokratie im Mai 2012 und

April 2013,

n Wahlbeobachtung im Mai 2014,

n Besuch einer hochrangigen Delega-

tion des Kongresses im Juli 2014 in

Kiew und Odessa,

n Post-Monitoring-Besuch im Mai und

Dezember 2014.

Daraus abgeleitet hat der Kongress ein

Sofortmaßnahmen-Paket zur Stärkung

demokratiepolitischer Instrumente vor-

geschlagen, u.a.:

n Gesetzesreformen wie die Verfas-

sungs- oder Wahlrechtsreform,

n Organisation von Workshops für Lo-

kalpolitiker zu demokratiepolitischen

Themen.

n Information

Neue Präsidentin im EuroparatSalzburgerin bekleidet eines der höchsten Ämter in Straßburg

Salzburgs Landtags-Vizepräsidentin Gudrun Mosler-Törnström hat mit den Wirtschaftsnach-richten über ihre neue Aufgabe als Präsidentin der Kammer der Regionen gesprochen.

Von Christian Wieselmayer

Gudrun Mosler-TörnströmGeboren 1955, verheiratet, drei Kinder,seit 2004 Präsidentin und Vizepräsi-dentin des Salzburger Landtages,seit 14.10.2014 Präsidentin der Kammerder RegionenWahlbeobachtungen u.a.: Mai 2014:Ukraine (Delegationsleitung),Oktober 2010: Ukraine (Delegationslei-tung),Dezember 2009: Aserbaidschan.

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Ausgehend von einem größeren geografischenVerständnis Europas umfasst der Europarat 47Mitgliedstaaten.

Wirtschaft & Politik

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/2015 17

Die TIGAS versorgt seit 27 Jahren Tirol mitErdgas und hat sich vom Erdgasversorgerzu einem innovativen und vielseitigen regionalen Energiedienstleistungsunter -nehmen entwickelt.

Mehr als 100.000 Tiroler Haushalte, Industrie- und Gewerbe-betriebe in über 160 Gemeinden haben bereits ihre Wärme-versorgung auf Erdgas umgestellt und nutzen die Vorteile

des effizienten, umweltschonenden und wirtschaftlichen Energieträ-gers. Das in Tirol verwendete Erdgas stammt zu rund 70 % aus West-europa, zum Teil aus eigenen Produktionsquellen der TIGAS. Da-durch garantiert die TIGAS auch in Zukunft größtmögliche Versor-gungssicherheit bei stabilen Preisen. Neben Tirol bietet die TIGASauch sehr erfolgreich Erdgaslieferungen in allen anderen öster -reichischen Bundesländern sowie in Deutschland an.

Zukunftsträchtige GeschäftsfelderNeben der erfolgreichen Entwicklung des Kerngeschäfts Erdgas so-wie dem Auf- und Ausbau der Erdgastankstelleninfrastruktur hat dieTIGAS ihre Aktivitäten in den Geschäftsbereichen Fernwärme, Ener-gieanlagen-Management und Biogas ausgeweitet. Ab sofort ist fürTiroler Kunden auch eine Belieferung mit CO2-neutralem, feinstaub-freiem Biogas möglich. Das in Strass und Schlitters im Zillertal ge-wonnene Biogas wird von der TIGAS auf Erdgasqualität aufbereitetund über das eigene Erdgasnetz zu den Kunden transportiert. Die TIGAS ist bestrebt, weitere heimische Biogasressourcen für die Ti-roler Energieversorgung nutzbar zu machen.

Nähere Infos: Kostenfreie Serviceline 0800 / 828 829 oder auf www.tigas.at Ü

Energieversorger mit Perspektiven

Die TIGAS leistet durch die Produktion und die Belieferung der Kunden mit

Biogas einen wichtigen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz. Foto: Tigas

Wer

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am nächsten ist. In diesem Zusammenhang tritt der Kongress auch alsKontrollinstanz auf: „Wir bewerten die Umsetzung der EuropäischenCharta der kommunalen Selbstverwaltung durch die Mitgliedstaaten,beobachten lokale und regionale Wahlen und legen Empfehlungen fürkonkrete Verbesserungen vor“, beschreibt Mosler-Törnström die oftmühsame und langwierige Arbeit.

Plenartagungen in Straßburg318 aktive lokale und regionale Politiker der 47 Mitgliedstaaten tref-fen sich zweimal jährlich im März und Oktober zu einer Plenartagungin Straßburg. Dabei werden aktuelle politische Themen, Berichteund Ergebnisse aus Länder- und Wahlbeobachtungen diskutiert undabgestimmt. Ergebnisse und Empfehlungen werden an die betroffe-nen Mitgliedstaaten weitergeleitet und sollen dabei helfen, Defizitein der Gesetzgebung und bei der Durchführung von Wahlen abzu-bauen. Mosler-Törnström dazu: „Anregungen und innovative Pro-blemanalysen werden so einem breiteren Kreis bekannt gemacht,wie es etwa bei den Stimmzetteln für Blinde und Sehbehinderte oderden Erfahrungen mit E-Voting geschehen ist. Um Mitgliedstaatenbei der Umsetzung der Empfehlungen zu unterstützen, haben wir ei-nen Post-Monitoring-Dialog eingeführt. Dabei wird ein politischerDialog mit den Behörden des betroffenen Landes eingeleitet und einFahrplan zur Umsetzung der Empfehlungen vereinbart.“

Österreich-MonitoringAuch Österreich wurde 2010 einer Beobachtung, einem sogenanntenMonitoring, unterzogen. Das erste Mal übrigens seit der Ratifizierungder Charta der lokalen Selbstverwaltung im Jahr 1987. Ein Auszugaus den Vorschlägen:n Grundlegende Verfassungsreform mit Kompetenzbereinigungen

auf Basis des Österreich-Konvents und neuerer Reformvorschlägen Vereinfachung der interkommunalen Zusammenarbeit, vor allem

über die Ländergrenzen hinweg,n bessere sozialrechtliche Absicherung der Bürgermeisterinnen und

Bürgermeister,n mehr Steuerautonomie für Länder und Gemeinden,n Stärkung des Bundesrates als echte Länderkammer,n völlige Abschaffung der mittelbaren Bundesverwaltung und

Überführung in die direkte Landesverwaltung.

Die Vorschläge betreffend die bessere soziale Absicherung und dieVereinfachung der interkommunalen Zusammenarbeit wurden bereitsAnfang Juli 2011 umgesetzt. Die übrigen Empfehlungen bieten zu-mindest eine wertvolle Hilfestellung, wenn die bereits oft angekündigtegroße Verwaltungsreform endlich in Angriff genommen wird. Ü

Europapalast in Straßburg Foto: High Contrast

18 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/2015

Die Chancen für kleinere und mittlereBetriebe (KMU) und Ein-Personen-Unternehmen (EPU) sind jetzt beson-

ders gut, günstige Kredite von den Bankenzu erhalten. Allerdings gilt es auch, etlicheUnsicherheiten, die am Markt vorhandensind, zu beachten. „Die wichtigste Frage fürden Unternehmer lautet: Rechnet sich eineInvestition oder nicht. Wenn dem nicht so ist,nützt auch die günstigste Finanzierung we-nig“, erklärt Johann Flasch die momentaneSituation am Kreditsektor. Das Problem ei-ner „Kreditklemme“ sieht er allerdings nicht:„Die Vergabe von Krediten hängt seit jehervon der wirtschaftlichen Lage des Unterneh-mens ab und der Einschätzung, ob es auf-grund der Firmenparameter möglich ist, ei-nen Kredit zu gewähren oder eben nicht.“Das Problem bei Basel III sieht JohannFlasch nicht so sehr durch die verschärftenReglementierungen für Banken, sondernvielmehr darin, dass für KMU und EPU na-hezu die gleichen Regeln gelten wie fürGroßbetriebe.

Salzburger Sparkasse wächst über BranchenschnittDas Netto-Wachstum der Salzburger Spar-kasse im Firmenkundenbereich betrug imVorjahr knapp sechs Prozent und liegt damitdeutlich über dem Durchschnitt der Branche.Die Frage nach dem Erfolgsgeheimnis be-antwortet Johann Flasch so: „Wir kümmernuns besonders intensiv um unsere Kunden.Rund 90 Prozent sind KMU und EPU. Undunser Geheimnis ist die Regionalisierung.Wir setzen auf Regionalzentren mit Beraternvor Ort, die über Regionalwissen und Ent-scheidungskompetenz verfügen und unsere

Kunden entsprechend beraten können. Wirkennen die Marktverhältnisse vor Ort.“

Unterstützung für FirmenkundenDie Salzburger Sparkasse bietet ihren Fir-menkunden nicht nur kompetente Beratung,sondern auch umfassende Unterstützung an,insbesondere für Neugründer in Form eineseigenen Gründercenters. „Das Spektrumreicht von der EDV-Unterstützung bis hinzum ‚Büro-to-go‘, einer kostengünstigenBürosoftware, die sogar am Smartphonefunktioniert. Ebenso bieten wir unsere Hilfebei der Erstellung eines Businessplans oderbei laufenden Geschäften an. Und das alleskostenlos“, wie Flasch betont. Ü

Zinsniveau auf historischem Tiefstand:Investitionskredite so günstig wie noch nieDas Zinsniveau befindet sich zurzeit auf einem historischen Tiefstand und Firmenkreditesind so günstig wie noch nie. Ein besonderer Anreiz, um jetzt Investitionen zu tätigen. DieWirtschaftsnachrichten haben mit Johann Flasch, Leiter der Vertriebsdirektion Kommerz derSalzburger Sparkasse, über Chancen und Risiken von Kreditfinanzierungen gesprochen.

Von Christian Wieselmayer

Angebote der Salzburger Sparkasse für

Firmenkunden:

Investitions-Zuwachsprämie: Ein spe-

zielles Angebot des Landes in Zusam-

menarbeit mit den Banken, wodurch

zusätzliche Investitionen besonders ge-

fördert werden.

HOGAST-Kreditaktion: In Zusammen-

arbeit mit der Salzburger Sparkasse

werden zinsgünstige Kreditfinanzierun-

gen für Umweltinvestitionen gewährt.

Günstige Fixzins-Konditionen für Neu-

kunden und bestehende Verträge.

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Wir setzen auf regionale Beratungszentren mit Kommerzberatern aus der Region.

Geld & Finanzen

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/2015 19

Die erfreuliche Entwicklung im Jahr2014, die das Fondsvolumen um 8,6Prozent auf 157,8 Milliarden Euro an-

steigen ließ, hält an. In den ersten drei Mo-naten stieg das von den österreichischen Ver-waltungsgesellschaften gestionierte Fonds-volumen um 7,1 Prozent auf 168,9 Milliar-den Euro an und liegt damit erstmals wiederüber dem bisherigen Höchststand von 167,3Milliarden des Jahres 2006. Nettomittelzu-flüsse in der Höhe von 2,9 Milliarden Eurosind für österreichische Verhältnisse bemer-kenswert. Wie bereits 2014 haben auch imersten Quartal 2015 die privaten Investoren

mit plus 1,7 Milliarden Euro massiv zu denNettomittelzuflüssen beigetragen. „Der po-sitive Trend des Vorjahres hat sich heuer be-schleunigt. Unsere Kunden setzen in ihrerAnlage und Vorsorge verstärkt auf Fonds“,betont Heinz Bednar, Präsident der VÖIG.Per Jahresende 2014 hat sich das weltweit inFonds veranlagte Fondsvolumen auf 25,8Billionen Euro erhöht, gaben die beidenFondsverbände VÖIG (Vereinigung Öster-reichischer Investmentgesellschaften) undVAIÖ (Vereinigung Ausländischer Invest-mentgesellschaften) anlässlich des Welt-fondstags am 19. April bekannt. Europakonnte mit Nettomittelzuflüssen in der Höhe

von 1,2 Millliarden Euro das größte Wachs-tum seit 2007 verzeichnen. Mit Ausnahmeder Geldmarktfonds, die europaweit mit mi-nus fünf Milliarden Euro bilanzieren, konn-ten alle Assetklassen Nettomittelzuflüsseverzeichnen. Der Trend zu vermögensverwaltenden Fondsist gerade in Österreich eindeutig erkennbar,können doch bei überschaubarem Risiko indieser Assetklasse beachtliche Erträge erzieltwerden. In der Klasse konservativ durch-schnittlich 8,33 Prozent, in der Klasse aus-gewogen durchschnittlich 12,52 Prozent undin der Klasse dynamisch durchschnittlich12,94 Prozent. Seit Jahresbeginn wachsen daher die Netto-mittelzuflüsse bei den gemischten Fonds mitrund 1,4 Milliarden Euro am stärksten undliegen vor den Nettomittelzuflüssen im Ren-tenfondsbereich mit plus 1,15 MilliardenEuro. Auch die offenen Immobilieninvest-mentfonds haben sich als wichtige Asset-klasse für Retailinvestoren etabliert. Die Net-tomittelzuflüsse bei den Immobilienfondsbeliefen sich im ersten Quartal auf rund 165Millionen und das verwaltete Fondsvolumenerhöhte sich auf rund 4,9 Milliarden Euro. Gemäß der VÖIG-Statistik lag die Perfor-mance von Aktienfonds mit den Anlage-schwerpunkten Nordamerika bei plus 40,96Prozent, Asien plus 36,8 Prozent, Japan plus35,92 Prozent, International plus 27,24 Pro-zent und Europa plus 21,42 Prozent in lich-ten Höhen. Die Euro Rentenfonds perform-ten mit plus 7,20 Prozent ebenfalls signifi-kant über den auf Sparbüchern und Einlagenliegenden Renditen.

Ausbau der PensionsvorsorgeMit den Zusendungen der aktuellen Konto-stände auf dem Pensionskonto wurde denÖsterreichern in den vergangenen Monatendie Deckungslücke zu ihren Aktivbezügendeutlich vor Augen geführt. Der Ausbau derdritten Säule der Pensionsvorsorge durch ein„Vorsorgedepot“ wäre sinnvoll. Derzeit wirddie dritte Säule nur über die sogenannte Zu-kunftsvorsorge abgebildet, die verpflichtendüber eine Kapitalgarantie verfügen muss undnur in gewissen Assetklassen investierenkann. Die Kosten der Kapitalgarantie neh-men diesem Produkt jedoch die Vorteile ei-nes langfristigen Anlagehorizonts, ebensodie Einschränkung der Assetklassen, womitdie gute Performance auf den internationalenKapitalmärkten nicht lukriert werden kann. Die VÖIG und die VAIÖ schlagen – wie inanderen Ländern üblich – ein gesperrtes Vor-sorgedepot für die Pensionsvorsorge undPflegevorsorge vor, wobei der Kunde unterProdukten wie Investmentfonds, Direktver-anlagungen, Versicherungen etc. frei wählenkann. Die ausgewählten Produkte sollten inder Ansparphase steuerbefreit werden undbei einer nicht widmungsgemäßen Verwen-dung eine Nachversteuerung zur Folge ha-ben. Außerdem benötigt das Vorsorgedepotkeine staatliche Prämie. Ü

Begünstigt durch das Niedrigzinsumfeld und die guten Ent-wicklungen auf den internationalen Kapitalmärkten ist dasösterreichische Fondsvolumen im ersten Quartal 2015 aufein „All Time High“ geklettert.

Fondsinvestoren in Kauflaune

Mag. Dietmar Rupar, Generalsekretär des VÖIG,

Heinz Bednar, Präsident VÖIG, sowie Berndt May,

Präsident VAIÖ, präsentierten am 3. Weltfondstag

mehr als erfreuliche Investment-Trends. Foto: VÖIG

Pensionsvorsorge durch Vorsorgedepot.

Vermögensverwaltende Fonds im Trend

Durch in die Unternehmensstrate-gie implementiertes, gelungenesNachhaltigkeitsmanagement,Corporate-Social-Responsibi-lity-Strategien und Umweltbe-

wusstseinsbildung in Betrieben, verbessertsich nicht nur das Image für Konsumenten,sondern zusätzlich deren Position im Kampfum die besten Köpfen, denn die GenerationY legt immer mehr Wert auf die Umwelt undmöchte auch in Unternehmen mit solchenWerten Fuß fassen. Dass sich die Wettbe-werbsfähigkeit verbessert, ist bekannt undselbstverständlich vermindern sich bei er-

folgreichem Nachhaltigkeitsmanagementauch die Kosten.

Energieeffizienz So senken Unternehmen, die auf Energieef-fizienz setzen, nicht nur die innerbetriebli-chen Energiekosten, sondern verbessernauch ihre Wettbewerbsfähigkeit und leistenvor allem einen wichtigen Beitrag zum Ge-lingen der Energiewende, erklärt StephanKohler, Vorsitzender der Geschäftsführungder Deutschen Energie-Agentur GmbH. DerExperte führt fort: „Jede KilowattstundeStrom, die durch Energieeffizienzmaßnah-

men eingespart wird, muss weder erzeugtnoch transportiert werden. Unternehmen, dieEnergie effizient nutzen, tragen somit maß-geblich zur Erreichung der Energieeffizienz-und Klimaschutzziele bei.“ Positiv ist, dassder Anteil von erneuerbarer Energie an derStromversorgung steigt, jedoch spielt Ener-gieeffizienz sowohl bei den meisten privatenHaushalten als auch bei vielen Unternehmenimmer noch eine zu nebensächliche Rolle.Gerade kleine und mittlere Unternehmenscheuen oft aufgrund scheinbar hoher Kos-ten die Umsetzung von energieeffizientenMaßnahmen. Dabei wäre das Potenzial teil-

20 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/2015

Während meist große Weltkonzerne weiterhin auf schnelle, monetäre Erfolge ohne Rück-sicht auf Verluste setzen, wächst der Wunsch nach Wirtschaften im Einklang mit Mensch,Natur und Umwelt. Vor allem kleinere Unternehmen haben dabei die Nase beim Thema„Verantwortung“ für die Gesellschaft übernehmen vorne.

Von Anna-Maria Riemer

Kurzfristig nachhaltig

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/2015 21

weise sogar sehr hoch und würde auf langeFrist gesehen für eine enorme finanzielleEntlastung sorgen. Paradebeispiel ist wie sooft das Thema Beleuchtung. In manchenBranchen verursachen Lichtquellen bis zu20 Prozent des industriellen Stromver-brauchs. Doch gerade durch den technischenFortschritt bei Beleuchtungssystemen –Stichwort LED-Technik – können durch denEinsatz von modernen, energieeffizientenLichtanlangen die Energiekosten um bis zu70 Prozent gesenkt werden. Die Informati-onstechnologie toppt diesen Wert noch, beimEinsatz von Green IT könnte der Energiever-brauch sogar um bis zu 75 Prozent vermin-dert werden.

Verantwortung Das oststeirische Seminar- und Wellnessho-tel Retter am Pöllauberg kann beispielsweisebeeindruckende Zahlen vorweisen. So stie-gen trotz der Verdoppelung der Zimmerka-pazität und des Personals sowie der Eröff-nung eines Wellnessbereichs durch ausge-klügelte, effiziente Systeme die Energiekos-ten gerade einmal um 20 Prozent. Selbstver-ständlich legt das Hotel zudem Wert auf Bio,verschwenden beziehungsweise wegwerfenwolle man dabei aber rein gar nichts, auchnicht das Schmalz der hoteleigenenSchweine. Aus diesem Grund bekommenHotelgäste bei der Abreise ein Gläschen voll

mit Bio-Kräuter-Schweineschmalz, eine per-fekte Win-win-Situation im Sinne der Null-Abfall-Theorie. Immer mehr Unternehmen,vor allem junge, integrieren den Zero-wasteAnsatz in ihre Unternehmensstrategie. DieGruppe der nachhaltig agierenden Unterneh-men mit einem Fabel für die Null wächst da-bei stetig und wirtschaftet erfolgreich. Unterdem Motto „Zero waste bedeutet für uns:Wir machen was draus“ bietet Saubermacherindividuelle Entsorgungslösungen für alleerdenklichen, egal ob gefährliche oder un-gefährliche, Abfälle an.

Reines WasserDoch Saubermacher reicht das nicht, auchfür industrielle Abwässer soll es ein Projektpassend zum Unternehmenskonzept „Zerowaste“ geben. Darum eröffnete das Vorzei-geunternehmen Mitte April die erste Zero-waste-Anlage, die mittels innovativer Ver-fahren wie Nanofiltration und Umkehros-mose verunreinigtes Industrieabwasser inBrauchwasser verwandelt. Intensive For-schungs- und Entwicklungsarbeit sowie eineInvestition von 6,5 Millionen Euro warennotwendig, doch es hat sich gelohnt, denndie Hightech-Anlage zur Abwasseraufberei-tung ist jetzt schon in aller Munde. Die Flüs-sigkeiten werden gereinigt, Werkstoffe wiebeispielsweise Öle rückgewonnen undSchadstoffe ausgeschieden. „Am Ende

kommt reines Wasser raus“, freut sich Un-ternehmensgründer Hans Roth. Beeindru-ckend ist auch die Tatsache, dass stolze 99Prozent der eingebrachten Stoffe dank desvon Saubermacher liebevoll bezeichnetenRecycling-Wunderwerks im Kreislauf ge-halten werden können. Zudem betont HansRoth: „Der Reinheitsgrad des Wassers istsehr hoch, das bringt in Europa derzeit nie-mand so zusammen. Das ist auch unser Ehr-geiz und Anspruch.“ Auch die Zahlen bele-gen, dass sich die Investition in Millionen-

Verkaufen Siesich unter Ihrem

WERT?

epu.wko.at/webinare

Bereits über 5000 Unternehmen welt-

weit sind nach dem Kooperationspro-

jekt Ökoprofit – Ökologische Projekte

für Integrierte Umwelttechnik – zertifi-

ziert. Neben allgemeinen Zielen wie der

Umsetzung von Umweltschutzmaß-

nahmen in Unternehmen zur Förde-

rung einer nachhaltigen Wirtschaftsent-

wicklung fokussiert dieses Modell auch

beispielsweise auf die Erhöhung der Le-

bensqualität für Bewohner von Städten,

Gemeinden und Regionen. Vorteile für

Betriebe sind beispielsweise die Steige-

rung der Rohstoff- und Energieeffizienz,

Kostensenkung oder die Erhöhung der

Rechtssicherheit.

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Foto

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LR Hans Seitinger und Hans

Roth bei der Eröffnung der

physikalisch-biologischen

Anlage in Unterpremstätten

(v.l.).

Foto: Saubermacher

22 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/2015

höhe gelohnt hat, so rechnet man damit, dassbeinahe 20.000 Tonnen Wasser pro Jahr auf-bereitet und sogar bis zu 2000 Tonnen anWerkstoffen durch das „Recycling-Kraft-werk“ rückgewonnen werden. Das Verfahrenfiltert also nicht nur Abfälle heraus und ent-sorgt diese, sondern durch die Entstehungneuer, wiederverwertbarer Stoffe profitierenUnternehmen zusätzlich zum Ressourcen-Vorteil auch aus ökonomischer Sicht. Ab-schließend erklärt der Unternehmensgrün-der: „Die Anlage wurde bei uns selbst imHaus konzipiert und umgesetzt. Wir gehenzwar jetzt nicht unter die Anlagenbauer, aberwir demonstrieren damit, dass wir solcheReinigungsanlagen überall bauen könnten.“Ein weiterer Schritt in Richtung Ressourcen-schonung, Verantwortung für Umwelt undGesellschaft sowie nachhaltiges Handelwurde somit von Saubermacher getätigt, ei-nem österreichischen Vorzeigeunternehmen,das auch die Messlatte für erfolgreiches Cor-porate Social Responsibility hoch legt.

Nachhaltiges EngagementCorporate Social Responsibility, kurz CSR,gewinnt zunehmend an Bedeutung. AuchSozialminister Rudolf Hundstorfer ist von

der steigenden Relevanz überzeugt und er-klärt: „Ein zukunftsweisendes CSR-Konzeptintegriert verantwortliches Handeln in dieUnternehmenskultur. Die Berücksichtigungder Interessen von Arbeitnehmern und Kon-sumenten, ein klares Bekenntnis zur Gleich-stellung von Frauen und Männern und zu Di-versität im Unternehmen müssen zentraleAnliegen jeder CSR-Strategie sein.“ DassCSR einen wesentlichen Beitrag im Bemü-hen um soziale Nachhaltigkeit im Sinne vonArmutsbekämpfung und sozialer Gerechtig-keit leiste, ist sich der Minister sicher. Amts-kollege Reinhold Mitterlehner ist vom Nut-zen ebenfalls überzeugt und beschreibt auswirtschaftlicher Sicht: „ Österreichische Un-ternehmen werden nicht nur für die Qualitätund Innovationskraft ihrer Produkte ge-schätzt, sondern auch für ihr nachhaltigesEngagement für Gesellschaft und Umwelt.Verantwortungsvoll agierende Unternehmensind deshalb mehr denn je ein wesentlicherErfolgsfaktor für den WirtschaftsstandortÖsterreich.“ Wichtig sei es aber auch, Un-ternehmen auszuzeichnen, die ihre Wirt-schaftstätigkeit erfolgreich mit ihrem gesell-schaftlichen Engagement verbunden haben,so der Minister. Dieses Jahr wird beispiels-

weise der Trigos als Österreichs etabliertes-ter CSR-Preis an Unternehmen, die vorbild-liche soziale, ökologische und gesellschaft-liche Verantwortung zeigen, bereits zumzwölften Mal verliehen. Auch der steirischeTrigos zeichnete am 5. Mai beim Galaabendin der Alten Universität Graz zum siebtenMal die Betriebe mit den erfolgreichstenNachhaltigkeitsstrategien aus. Nikolaus Ju-hász, Leiter der BKS-Bank Direktion, er-klärt: „In der Steiermark gibt es viele Unter-nehmen, welche mit innovativen Ideen neueWege beschreiten. Die verantwortungsvollmit Umwelt, Mitarbeitern und Gesellschaftumgehen und dadurch nachhaltig agieren.Der Trigos Steiermark macht diese Unter-nehmen sichtbar und bildet darüber hinausein starkes Netzwerk.“ Die Unternehmerselbst sehen den größten Nutzen der Trigos-Teilnahme in der intensiven Evaluierung dereigenen CSR-Aktivitäten sowie der Auslo-tung von Stärken und Schwächen. Ein wei-terer wichtiger Aspekt einer Teilnahme seidie Positionierung als nachhaltiges Unter-nehmen. Ü

Corporate Social ResponsibilityUnternehmen stellen einen fixen Bestandteil der Gesellschaft dar und tragen da-durch auch Verantwortung für ihr Umfeld und darüber hinaus. Corporate SocialResponsibility, zu Deutsch „unternehmerische gesellschaftliche Verantwortung“,konzentriert sich dabei vor allem auf die drei Bereiche Gesellschaft, Ökologieund Ökonomie, also Mensch, Umwelt und Wirtschaft. Unternehmen sollen mitBedacht auf diese drei Dimensionen agieren, über gesetzliche Regelungen hinaus,und das auf freiwilliger Basis.

Heutzutage gib es keinen einzigen

Quadratkilometer Meer mehr, der frei

von Plastikmüll ist. Fein zerkleinert ge-

langt er in die Nahrungskette und lan-

det zu guter Letzt auf unseren Tellern.

Die internationale Wanderausstellung

„Endstation Meer?“ zeigt die Konse-

quenzen des ungebremsten Plastikkon-

sums sowie Ansätze, mit denen dieses

Problem in den Griff zu bekommen

wäre. Bis zum 23. August können Inte-

ressierte das Plastic Garbage Project im

Universalmuseum Joanneum in Graz

bestaunen.

n Veranstaltungstipp

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Bei Beleuchtungssystemen macht sich der

Umstieg auf grüne Lösungen nicht nur bezahlt,

auch ohne viel Aufwand kann man den Energie-

verbrauch senken.

Foto: istock.com/ Csaba Deli

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/2015 23

STUNDENSATZ UND KOSTENWAHRHEIT - VERKAUFENSIE SICH UNTER IHREM WERT?Online am 21.5. und 28.5.2015Ihre Vortragende:Dr. Ursula B. Horak

Anmeldung und weitere Informationen unter epu.wko.at/webinare

Kostenloses Webinar für EPU

„Der Wohlstand kommt nicht von der Frau Holle“Das Land ist erstarrt, verrostet, verkrustet – das ist die nüchterne Bilanz der beiden Indus-triellen und Ex-Politiker Hannes Androsch und Josef Taus, die gemeinsam das Buch „Öster-reich – Wohin soll das Land gehen? Überlegungen zur wirtschaftlichen Zukunft des Landes“auf den Markt brachten.

Wir sind besorgt, weil wir ohne Notschlechter abschneiden als dieSchweiz, Deutschland und Schwe-

den“, konstatierte Androsch, von 1970 bis1981 SPÖ-Finanzminister und von 1976 bis1981 Vizekanzler im Kabinett BrunoKreisky. „Wir waren lange erfolgreich, dochErfolg ist die Mutter von Bequemlichkeitund Selbstzufriedenheit, vielfach sogarSelbstgefälligkeit und damit des Versagens“,heißt es im gemeinsamen Vorwort der beidenParteigranden. Taus, 1966/67 unter JosefKlaus ÖVP-Staatssekretär und von 1975 bis1979 ÖVP-Obmann, würdigte die Aufbau-leistungen Österreichs nach dem ZweitenWeltkrieg, zeigte sich nun aber „besorgt, wo-hin es mit uns geht: Wir wachsen nicht mehrwie wir sollten.“

Handlungsbedarf sieht Androsch, vor allemin den Bereichen Bildung, Universitäten,Forschung, bei der „überfälligen Pensions-reform“ und der „notwendigen Spitalsre-form“, sowie der Beseitigung einer Schief-lage der öffentlichen Haushalte. Und derWohlstand kommt „nicht von der FrauHolle“, daher könne man auch nicht gegenalles Neue sein.Taus, zu dessen MTH-Firmengruppe u.a. dieHandelsunternehmen Libro, Pagro, MäcGeiz und Pfennigpfeiffer gehören, erinnertean die „glänzende Vergangenheit“ nachKrieg und Besatzung. Jetzt stellt sich jedochdie Frage, wohin die Reise geht. Eigentlichsollten Mittelständler bereit sein, in Beteili-gungskapital zu investieren, doch steht dasAktienrecht einer breiten Vermögensbildung

entgegen, anders als in den USA. Er selbsthabe für die Beschäftigten in Österreich undDeutschland eigens eine Mitarbeiterbeteili-gungsfirma gegründet. Ü

Hannes Androsch, Josef Taus (Hrsg.):

„Österreich – Wohin soll das Land ge-

hen? Überlegungen zur wirtschaftlichen

Zukunft des Landes.“ neuer wissen-

schaftlicher Verlag (NWV Verlag

GmbH), Wien, Graz 2015, 254 S.,

broschiert; 19,80 Euro;

ISBN 978-3-7083-1031-2

n Buchtipp

„Wohin soll das Land gehen?“, fragen sich Dr. Josef Taus und Dr. Hannes Androsch bei der Präsentation ihres gemeinsamen Buches im Presseclub Concordia.

Foto: APA/Helmut Fohringer

Meet The Experts!Grazer Tagung widmet sich

„Achtsamkeit | Entfaltung | Gesundheit“.

Wissenswertes vom international anerkannten Wiener GenetikerMarkus Hengstschläger über die Bedeutung von Individualität undVielfalt in Unternehmen und Organisationen, genauso warum einguter Durchschnitt keine Antwort auf Fragen der Zukunft sein kann.Mit einem interdisziplinären Zugang referiert die Innsbrucker Sinn-forscherin Tatjana Schnell, obes ein Zurück zu sinnvollem Ar-beiten gibt. Der KlagenfurterZeitforscher Peter Heintel wid-met sich den Fragen über un-sere gängigen Reaktionsmus-ter und von der MünchnerWirtschaftsmediatorin undTrainerin Cristina Lenz gibtes Interessantes zu Leader-ship 4.0. Leading People –Leading yourself. Ü

INFO3. IRIS-Fachtagung am Di,23. Juni 2015 ganztägig imSteiermarkhof in Graz.Detailprogramm und Anmeldung mit early bird bis 31. Mai unter:http://verein.iris.or.at/veranstaltungen/fachtagung-2015

S IMMO konnte Jahresüberschussum über 20 Prozent erhöhen

Die börsennotierte S IMMO AG bestätigt die am 25.3.2015 präsen-tierten vorläufigen Zahlen. Im Geschäftsjahr 2014 konnte nicht nurder Jahresüberschuss wieder deutlich gesteigert werden, das Jahrstellt auch insgesamt einen Wendepunkt für die S IMMO dar. ErnstVejdovszky, CEO der S IMMO AG: „Nachdem wir in den letztenJahren unsere Hausaufgaben in Sachen Effizienz gemacht und wich-tige Weichen für künftiges Wachstum gestellt haben, profitieren wirnun vom derzeit niedrigen Zinsumfeld und der guten wirtschaftlichenEntwicklung in unseren Märkten. Die hervorragenden Ergebnisse2014 rechtfertigen in diesem Sinne eine Steigerung der Dividende.Deshalb werden wir der Hauptversammlung eine Ausschüttung inHöhe von 0,24 Euro vorschlagen.“Friedrich Wachernig, Vorstand der S IMMO AG, ergänzt: „Unser er-klärtes Ziel ist es, weiter profitabel zu wachsen und den Unterneh-menswert im Sinne unserer Aktionäre nachhaltig zu steigern. Wirplanen, im laufenden Jahr etwa 180 Millionen Euro zu investieren –etwa zwei Drittel davon in Deutschland. Aber auch unsere Märktein Österreich, Zentral- und Südosteuropa prüfen wir auf spannendeOpportunitäten.“ Ü

Friedrich Wachernig,

Vorstand S IMMO AG

Foto: Schenk

Ernst Vejdovszky,

CEO S IMMO AG

Foto: Schenk

EPU

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/2015 25

Über Ein-Personen-Unter-nehmen (EPU) ranken sichVorurteile, Mythen undMärchen. Fakt ist: Mittler-weile sind 58 Prozent allerheimischen UnternehmenKleinstbetriebe ohne Ange-stellte, die hochwertige,spezialisierte Leistungen inbester Qualität erbringenund für Wohlstand und Ar-beitsplätze sorgen.

Von Marie-Theres Ehrendorff

Im Jahr 2014 gab es 278.411 EPU inÖsterreich, was einem Anstieg von 4,3Prozent im Vergleich zum Jahr 2013 mit

266.910 EPU entspricht. Laut Mittelstands-bericht 2012 konnte im Jahr 2010 eine Brut-towertschöpfung von 5,8 Milliarden Euro er-wirtschaftet werden. Die Mär, dass EPU aus„Not“ gründen und in Wahrheit versteckteArbeitslose sind – wie oft behauptet wird –,sollte im Übrigen ins Märchenbuch verbanntwerden. Die Gründungsmotive der Unter-nehmer sind jedoch vielfältig. Unter ande-rem wollen 73 Prozent eine flexiblere Zeit-einteilung erreichen, 72 Prozent streben einebessere Selbstverwirklichung an und 48 Pro-zent möchten eine Produktidee umsetzen.Auch die Frage der Vereinbarkeit von Fami-lie und Beruf spielt eine wichtige Rolle beiden Entscheidungsgründen. 44 Prozent mei-nen, dies als Selbstständige besser als im An-gestelltenverhältnis unter einen Hut bringenzu können. Für 48 Prozent war das Erkenneneiner Marktchance bzw. die Umsetzung ei-ner Projektidee allerdings ein ausschlagge-bendes Motiv.

Nur zwei Prozent der Arbeitslosen, die davorunselbstständig beschäftigt waren, machensich aus der Arbeitslosigkeit heraus selbst-ständig. Über drei Viertel dagegen werdenwieder unselbstständig beschäftigt. ImDurchschnitt haben EPU 30 unterschiedlicheKunden und 59 Prozent der gegründeten Un-ternehmen sind auch nach fünf Jahren nocham Markt. 39 Prozent wollen mittelfristigsogar Mitarbeiter beschäftigen, wobei diesbei zehn Prozent konkret geplant ist und bei29 Prozent von der künftigen Auslastung ab-hängig gemacht wird. Fast die Hälfte aller EPU, nämlich rund 47Prozent, arbeiten in Gewerbe und Handwerk,gefolgt vom Handel mit 22,8 Prozent und In-formation & Consulting mit 18,3 Prozent.Der Frauenanteil bei den heimischenKleinstunternehmen liegt bei 49,9 Prozent.Somit ist rund die Hälfte aller EPU in Öster-reich weiblich.Die hartnäckige Behauptung, EPU sind soklein, dass sie ausreichend Unternehmens-kapital besitzen, um die Unternehmensfinan-zierung zu sichern, ist falsch. Für EPU istder Zugang zu Fremdkapital erforderlich,denn über drei Viertel ihres Vermögens wa-ren in den Jahren 2011/2012 mit Fremdka-pital finanziert, wobei der Großteil mit rund43 Prozent durch Bankverbindlichkeiten ge-deckt wurde. Aus betriebswirtschaftlicherSicht wäre hingegen ein Wert von 30 Pro-zent zweckmäßig. Diese Abhängigkeit vonBanken birgt jedoch eine große Gefahr fürdie wirtschaftliche Entwicklung vonKleinstunternehmen in sich. Im Zuge derBewältigung der Banken- und Staatsschul-denkrise wurden unter dem Begriff BaselIII höhere Eigenkapitalerfordernisse fürKreditinstitute festgeschrieben, in derenFolge es zu Engpässen in der Finanzierungvon Kleinstunternehmen kommen kann.Ü

Mehr Informationen: www.wko.at/epu

n Mag. Roman Riedl

EPU-Beauftragter der WKO,

t +43 (0)5 90 900 3508

e [email protected]

n Mag. Ulrike Camara-Ehn

EPU-Beauftragte der WK Burgenland

t +43 (0)5 90 907 3710

e [email protected]

n Mag. Herwig Draxler

EPU-Beauftragter der WK Kärnten

t +43 (0)5 90 904 770

e [email protected]

n Mag. Wolfgang Schwärzler

EPU-Beauftragter WK Niederösterreich

t +43 (0)2742 851 18700

e [email protected]

n Mag. Karin Reiter

EPU-Beauftragte WK Oberösterreich

t +43 (0)5 90 909 3330

e [email protected]

n Dr. Andreas Obauer

EPU-Beauftragter der WK Salzburg

t +43 (0)662 88 88 467

e [email protected]

n Mag. Bernd Liebminger

EPU-Beauftragter der WK Steiermark

t +43 (0)316 601 1135

e [email protected]

n Mag. Sabine Wiesflecker

EPU-Beauftragte der WK Tirol

t +43 (0)5 90 905 1459

e [email protected]

n Mag. Susanna Troy

EPU-Beauftragte der WK Vorarlberg

t +43 (0)5522 305 235

e [email protected]

n Helmut Mondschein,MBA

EPU-Beauftragter der WK Wien

t +43 (1)514 50 1112

e [email protected]

n Ansprechpartner

Alle Unternehmer haben eines

gemeinsam: Sie arbeiten leis-

tungsorientiert, tragen das un-

ternehmerische Risiko und

müssen sich mit ihrer Ge-

schäftsidee erfolgreich am

Markt positionieren.

Foto: Symbol

EPU als unverzichtbarer Wirtschaftsfaktor

Wer

bung

26 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/2015

Es gibt praktikable andere Lösungen,welche die von der EU vorgeschriebe-nen Vorgaben erfüllen, die aber bei

Weitem nicht mit so großem Aufwand ver-bunden sind“, erklärt Gemeindebund-Präsi-dent Helmut Mödlhammer im Zuge des Tref-fens aller für Gemeinden zuständigen Lan-desräte in St. Pölten. Die Umsetzung desvom Gemeindebund vorgeschlagenen Mo-dells würde Kosten von lediglich 20 bis 50Millionen Euro verursachen, und „einen Teildavon könnte man sogar vermeiden, indemdie Gemeinden noch enger zusammenarbei-ten und ihre Erfahrungen teilen“. Der Gemeindebund-Vorschlag für ein kom-munales Vier-Komponenten-System siehtdie Beibehaltung des Rechnungsabschlussessamt der bewährten Darstellung von ordent-lichem und außerordentlichem Haushalt vor,ergänzt um einen Ergebnishaushalt, einenVermögenshaushalt, also die Bilanz, sowieeine Finanzierungsrechnung. „Damit – undmit einigen weiteren Anpassungen – wärenalle Erfordernisse des Rechnungshofes undder EU erfüllt“, sagt Mödlhammer. „In die-ser Form können wir das innerhalb von zweibis drei Jahren umsetzen.“

Außerdem muss das System überschaubarerwerden sowie Ungleichheiten der einzelnenLänder beseitigen. Der vor Jahrzehnten fest-gesetzte Aufteilungsschlüssel benachteiligtkleine Gemeinden, da diese pro Kopf weni-ger erhalten als große.Dieses System trifft besonders Niederöster-reich, da es dort viele kleine kleine Gemein-den gibt. „Das wirkt sich in Summe deutlichauf die Einnahmen aus“, bemerkt der Vorsit-zende der Gemeindereferenten, NÖ-Finanz-landesrat Wolfgang Sobotka. „Es ist uner-träglich, dass ein niederösterreichischer Ge-meindebürger nur 932 Euro bekommt, derWiener Gemeindebürger 1.376 Euro. Daslässt sich durch nichts rechtfertigen undmuss auf einem Gleichheitsgrundsatz beru-hend neu diskutiert werden.“ Laut seinen Be-rechnungen liegt Niederösterreich in Summe76 Millionen Euro hinter dem Bundeslän-derschnitt. „Damit könnte man 20 Volks-schulen oder 400 Wohneinheiten schaffen.“ Er plädiert für eine Aufteilung der Finanz-mittel nach Köpfen. „Jeder Bürger in dieserRepublik ist gleich viel wert“, meint So-botka. Mit dem Städtebund könnte das abernoch zu harten Diskussionen führen, denn

große Städte haben in der Regel auch höhereKosten. Mit dem Vorschlag eines zweistufi-gen Finanzausgleichs will Helmut Mödlha-mer eine praktikable Lösung herbeiführen.„Stufe eins, bei der man sagt, alle Bürgersind gleich, und dann bewerten wir Sonder-aufgaben dazu. Aufgaben, die Gemeindenund Länder in einem besonderen Ausmaß zubewerkstelligen haben.“ Begleitend dazu solleine Studie in Auftrag gegeben werden, dieKlarheit darüber schaffen soll, was Aufgabender Länder und Gemeinden sind.Die Vergleichbarkeit von Budgets und Bi-lanzen der Länder ist Sobotka ein Anliegen.„Derzeit lassen sich diese nämlich gar nichtvergleichen, weil jedes Land andere Positio-nen ins Budget rechnet.“ Außerdem bemän-gelt er den sogenannten grauen Finanzaus-gleich. „Es ist unerträglich, dass eine Ge-bietskörperschaft wie der Bund etwas be-schließt, ohne für die finanziellen Mittel vor-zusorgen, und andere sollen das zahlen. Dasist die Praxis und geht bei uns in der letztenPeriode in einen zweistelligen Millionenbe-trag. Das ist nicht fair.“ Ü

Finanzausgleich: Mehr Gerechtigkeit für die GemeindenDie komplizierte Regelung des Finanzausgleichs legt fest, wie die Steuereinnahmen aufBund, Länder und Gemeinden aufgeteilt werden. Die vom Bund vorgeschlagene vollstän-dige Umsetzung des doppischen Haushaltsrechts, also der doppelten Buchführung in Kon-ten, würde allein die Gemeinden rund 200 bis 250 Millionen kosten.

Von Marie-Theres Ehrendorff

Vergleichbar, gerecht und kostengünstig umsetzbar soll ein zeitgemäßer

Finanzausgleich sein, darüber sind sich der Vorsitzende der Gemeinde-

referenten, NÖ-Finanzlandesrat Mag. Wolfgang Sobotka, und Gemein-

debund-Präsident Helmut Mödlhammer einig.

Foto:Österreichischer Gemeindebund

Wer

bung

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/2015 27

Vom Ing. zum Dipl.-Ing. (FH) in zwei JahrenDie Besonderheit dieser Studienpro-gramme liegt unter anderem darin, dassim Rahmen einer HTL-Ausbildung er-worbene Kompetenzen studienzeitverkür-zend zur Anrechnung kommen. Dadurchergibt sich für praxiserfahre Ingenieuredie Möglichkeit, direkt in das fünfte vonacht Fachsemestern einzusteigen und denakademischen Abschluss Dipl.-Ing. (FH)bzw. Dipl.-Wirtschaftsing. (FH) in zweiJahren zu erlangen. Die Diplomstudien-gänge der Fachhochschule Mittweidawerden in den Studienrichtungen Elektro-technik, Maschinenbau, Technische In-formatik und Wirtschaftsingenieurwesenan 14 Standorten in ganz Österreich an-geboten. Auch ohne HTL-Abschluss istder Einstieg in das Studium möglich: Stu-dieninteressierte mit Studienberechtigung(z.B. Matura, Berufsreifeprüfung) odermit Meisterprüfung können über ein in-dividuelles Grundstudium die Module derSemester 1 bis 4 absolvieren, danach er-folgt der Einstieg in das Hauptstudium.

Optimaler Studienablauf für BerufstätigeMit der Kombination aus Präsenzveranstaltungen und Fernstudiumist der Studienablauf optimal auf die Bedürfnisse Berufstätiger ab-gestimmt. Die Vorlesungen finden sechs- bis siebenmal am Wochen-ende (Freitag und Samstag) pro Semester am Studienstandort statt,gelernt und wiederholt wird zu Hause im Selbststudium. Dies er-möglicht den Studierenden flexible Zeiteinteilung und eine gute Ver-einbarkeit von Beruf, Studium und Familie. Am Ende des Semesterswird zusätzlich eine Block- bzw. Prüfungswoche abgehalten. Mo-derne Kommunikations- und E-Learning Möglichkeiten runden dasbewährte Blended Learning Konzept ab.

Service-Dienstleister für die StudierendenEin weiterer Pluspunkt ist das hohe Maß an persönlicher Betreuung.Neben dem Beruf ein Studium zu absolvieren, bringt eine Vielzahl

an Herausforderungen mit sich. Das Teamdes Studienzentrums Weiz bietet erstklas-sige Unterstützung bei der Organisationdes Studiums, sodass sich die Studieren-den voll und ganz auf das Lernen und dieKompetenzerweiterung konzentrierenkönnen. Es gibt keine übervollen Hörsäle,studiert wird in kleinen Gruppen von circa20 bis 40 Personen.

Praxistransfer und ErfolgDie Studiengänge werden in enger Ko-operation mit Hochschule, Wirtschaft undIndustrie entwickelt, um eine hohe Qua-lität der Lehre und Nähe zur Praxis zu ga-rantieren.Die Wertschätzung von Industrie undWirtschaft wird einerseits durch die er-folgreichen Karrieren der AbsolventInnenbestätigt – viele steigen bereits währendoder kurz nach dem Studium in die mitt-lere bis obere Führungsebene ihres Un-ternehmens auf. Aktuell nutzen ca. 1.800 Studierende dasAngebot des Studiennetzwerkes von Stu-

dienzentrum Weiz und dem Partner Ingenium Education, mehr als3.800 Berufstätige haben ihr Hochschulstudium bereits erfolgreichabgeschlossen. Ü

Nächste Studienstarts im September 2015 in ganzÖsterreich – jetzt informieren und anmelden!Alle Termine für Informationsabende unter www.aufbaustudium.at und auf Facebook unterwww.facebook.com/StudienzentrumWeiz

Karriere durch akademische Weiterbildung:Berufsbegleitend & maßgeschneidert studierenDas Studienzentrum Weiz bietet in Zusammenarbeit mit der deutschen Hochschule Mittweida akademische Weiterbildung in der Technik – berufsbegleitend, maßgeschneidertund individuell.

Österreichweite Standorte des Studien-

& Technologie Transfer Zentrum Weiz

Quelle: Studienzentrum Weiz

„Das angebotene Gesamt-

paket erlaubt es, die Vor-

teile einer Weiterbildung zu

genießen, ohne den kom-

pletten Lebensinhalt dahin-

gehend auslegen zu müs-

sen.“ Dipl.-Ing. (FH)

Michael Hartl, Absolvent

Quelle: Studienzentrum Weiz

„Mir war es vor allem für

meine weitere berufliche

Entwicklung wichtig,

meine Berufserfahrung um

ein breites theoretisches

Wissen zu erweitern und

zu vervollständigen.“

Dipl.-Wirtschaftsing. (FH)

Thomas Ragger, Absolvent

Quelle: Studienzentrum Weiz

Wer

bung

Aufgrund der schwachen internationalenKonjunktur und der gestiegenen Risi-ken gehen die Experten von IHS und

WIFO auch im heurigen Jahr von keiner we-sentlichen Belebung der heimischen Wirt-schaft aus. Wir befinden uns im fünften Jahrmit einem Wirtschaftswachstum von untereinem Prozent und eine Belebung von außenbeziehungsweise eine verstärkte Inlands-nachfrage ist derzeit nicht in Sicht.Nach dem geringen Wachstum von 0,3 Pro-zent im Jahr 2014 dürfte die österreichischeWirtschaft auch Anfang 2015 nur sehr zö-gerlich expandieren, meint das WIFO. Erstim Jahr 2016 könnte eine etwas günstigereEntwicklung in Gang kommen. Neben demAnziehen der Weltkonjunktur sollten sowohldie Euro-Schwäche als auch die niedrigenRohstoffpreise der heimischen Wirtschaftwieder etwas Schwung verleihen. Ausge-hend von einem Wachstum von 0,3 Prozentim Jahr 2014 dürfte das Bruttoinlandspro-dukt (BIP) 2015 in Österreich um 0,5 Pro-zent und 2016 um 1,3 Prozent zulegen.Das WIFO meint, dass es im Jahr 2014 defacto kein Wachstum gab und sich die 0,3Prozent allein aus dem technischen Über-

hang des Vorjahres ergeben. Somit verlor dieheimische Wirtschaft bereits im abgelaufe-nen Jahr den Wachstumsvorsprung gegen-über Europa und der Eurozone. BeimWachstum hinkt Österreich dem europäi-schen Durchschnitt hinterher, bedingt durcheine Kombination aus schwachen Investitio-nen und stagnierendem Export, also den tra-ditionellen Wachstumstreibern der österrei-chischen Wirtschaftsentwicklung. Ländermit ähmlich hohem Wohlstandsniveau, wiez.B. Schweden oder Dänemark, entwickelnsich dynamischer, sodass Österreich mittel-fristig seinen Platz in der europäischen Top-Liga zu verlieren droht. Die Absichten der Unternehmen, Investitio-nen zu tätigen, sind trotz der niedrigen Zin-sen sehr zurückhaltend und, wenn überhaupt,dann betreffen sie vorwiegend Ersatzinves-titionen. Der Mix aus unfreundlichem Wirt-schaftsklima, überschaubarer Auftragslageund geringeren Umsatzerwartungen machtdie Investitionsneigung der Unternehmenzunichte. Die Gefahr besteht dabei, dass, so-bald die Konjunktur anspringt, die heimi-schen Unternehmen nicht gerüstet sind, amKuchen mitzunaschen, weil sie in den ver-

gangenen Jahren zu wenig investiert haben.Auch die österreichischen Exporte entwi-ckeln sich schwächer als in den vergangenenJahren. Laut WIFO steigen die Warenexporteim Jahr 2015 nominell um 1,5 Prozent, einedynamischere Entwicklung mit einem Plusvon 4,2 Prozent wird erst für das Jahr 2016erwartet. Da obendrein die Importe in Öster-reich deutlich ansteigen, liefert auch der Au-ßenhandel einen leicht negativen Beitragzum Wirtschaftswachstum. Ein Indiz dafür,dass zwar mengenmäßig mehr exportiertwird, die Unternehmen in der Exportwirt-schaft jedoch mit einem erheblichen Preis-druck konfrontiert sind, liegt in der Tatsache,dass die nominellen Exportwachstumsratenüber den realen liegen.Obwohl die Dienstleistungsbereiche dafürsorgen, dass die Beschäftigung weiter ex-pandiert, ist eine steigende Arbeitslosigkeitauch für heuer zu erwarten. Die Inflation be-findet sich in der Nähe von zwei Prozent, da-mit ist diese in Österreich zwar gering, liegtaber deutlich über dem Durchschnitt der Eu-rozone. Eine Deflation wird für Österreichals eher unwahrscheinlich eingestuft. Ü

28 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/2015

Österreich verliert Wachstumsvorsprung in EU

Wirtschaftspolitische Maßnahmenwären das Gebot der Stunde. DieAufarbeitung von Problemen ausder Vergangenheit steht dem je-doch gegenüber. Neue Impulsefür Wachstum, Investitionen undBeschäftigung können mit einemMühlstein von Altlasten am Halsnur schwer umgesetzt werden.

Von Marie-Theres Ehrendorff

Österreichs Wachstumsvorsprung

ist Geschichte: Wir bauen gegen-

über dem Durchschnitt der EU-28

kontinuierlich ab.

Foto: APA/Helmut Fohringer

Stabiles und erfolgreiches WachstumDie Lacuna Unternehmensgruppe über-nimmt den bayerischen VermögensverwalterAtacama. Damit werden die Kompetenzeninnerhalb der Unternehmensgruppe weiterausgebaut. Auch die Gesundheitsfonds derLacuna AG befinden sich weiter im Auf-wind: Kürzlich wurde die 200-Millionen-Euro-Marke überschritten – Tendenz weitersteigend. Atacama wurde 2004 gegründet,ist ein Vermögensverwalter mit SchwerpunktAsset Management und hat seinen Sitz inMünchen. Damit ergänzt die Lacuna Gruppeihren Finanzdienstleistungsbereich um einKWG-32-lizensiertes Unternehmen. „Mitder Übernahme von Atacama können wir zu-künftig noch stärker individuelle Bedürf-nisse institutioneller Anleger bedienen. Wirwachsen damit nicht nur dynamisch hin-sichtlich des Fondsvolumens mit unserenbeiden Gesundheitsfonds, sondern parallelauch strukturell und strategisch“, erklärtThomas Hartauer, Vorstand der Lacuna AG,erfreut. „Lacuna bietet in Zukunft sowohlstrukturierte Produktlösungen für institutio-nelle Investoren im Bereich ,erneuerbareEnergien’ als auch im Investmentfondsbe-reich an“, erklärt Hartauer. Ü Foto: Lacuna

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30 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/2015

Wir haben 2014 bei allen KennzahlenBestwerte erreicht“, verkündeteErnst Wastler, Vorstandsvorsitzen-

der der VAMED AG anlässlich der Jahres-pressekonferenz vor Journalisten. Der Um-satz stieg zwar nur leicht auf 1,42 MilliardenEuro, aber das Betriebsergebnis wurde umacht Prozent auf 59 Millionen verbessert.Unterm Strich blieb ein Konzernergebnisvon plus elf Prozent bzw. 41 Millionen Euro. Die VAMED ist seit vergangenem Jahr auchin Ungarn, Algerien, Kenia, Bangladesch,Myanmar, Guatemala und Peru tätig. In Tri-nidad und Tobago, Bosnien, Abu Dhabi,Ghana, Mosambik und Laos konnten neueAufträge für Krankenhäuser an Land gezo-gen werden und Klinik-Standorte in Öster-reich, der Schweiz und Tschechien konntenebenfalls akquiriert werden. So erhöhte sichmit einem Plus von 13 Prozent im Wert von840 Millionen Euro der Auftragsstand um23 Prozent auf 1,398 Milliarden Euro. DerMitarbeiterstand aller Betriebe des Gesund-heitskonzerns, für den die VAMED die Ge-samtverantwortung trägt, hat sich im Vorjahrum 400 auf 16.304 Personen erhöht.Im Konsortium mit dem BauunternehmenBAM erhielt die VAMED für die Erneuerungund den technischen Betrieb des Universi-tätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH)den mit 1,7 Milliarden Euro größten Auftragseit Gründung des Unternehmens. Der Ge-sundheitsdienstleister wird für die Planung

und Errichtungneuer Klinikge-bäude, die Mo-dernisierung be-stehender Ge-sundheitseinrich-tungen sowie dentechnischen Be-trieb und die In-standhaltung inden nächsten 30Jahren verant-wortlich sein.Dies ist außer-dem der historisch größte Public PrivatePartnership (PPP-)Auftrag im deutschen Ge-sundheitswesen.

KMU profitieren von internationalen AufträgenMehr als 3.000 heimische KMU partizipie-ren am weltweiten Erfolg der VAMED. InSumme verblieben 2014 mehr als eine halbeMilliarde Euro und damit 50 Prozent des VA-MED-Umsatzes als Wertschöpfung in Öster-reich.Um 18 bzw. 15 Prozent pro Jahr sind Auf-tragsbestand und Auftragseingänge in denvergangenen zehn Jahren im Durchschnittgestiegen, resümiert Wastler. „Beim Umsatzhat das durchschnittliche jährliche Wachs-tum zwölf Prozent betragen, beim Betriebs-ergebnis 13 Prozent.“

Auch im laufenden Geschäftsjahr wird dieVAMED als „großer organischer Wachs-tumskaiser“ zulegen können, meint Wastler,„denn laut Prognosen wird die Brancheheuer weltweit um sechs Prozent wachsen.Es gib noch so viele weiße Stellen in der Ge-sundheitsversorgung auf dieser Welt“, siehtWastler Wachstumspotenzial für das Unter-nehmen. Ü

Die VAMED ist weltweit in allen Berei-

chen der Gesundheitsversorgung – Prä-

vention, Akutversorgung, Rehabilitation

und Pflege – erfolgreich tätig und ver-

fügt über ein internationales Portfolio,

das die gesamte Wertschöpfungskette

von Projektentwicklung sowie Planung

und Errichtung einer Gesundheitsein-

richtung bis hin zu hochspezialisierten

Dienstleistungen im kaufmännischen,

infrastrukturellen und technischen Be-

reich sowie zur kompletten Betriebsfüh-

rung abdeckt.

n Information

Die Erneuerung des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH) ist mit einem Auftragsvolumen von 1,7 Milliarden Euro der Rekordauftrag für das öster-

reichische Unternehmen VAMED. Foto: BAM/VAMED

VAMED erschließt sieben neue MärkteDer Gesundheitsdienstleister VAMED mit Sitz in Wien steigerte sein Konzernergebnis imVorjahr um elf Prozent auf 41 Millionen Euro und schreibt Unternehmensgeschichte mit ei-nem 1,7-Milliarden-Euro-Rekordauftrag.

„Die VAMED ist Export-Promoter für 3000 öster-

reichische KMU und bringt Österreich eine halbe

Milliarde an Wertschöpfung“, versichert Ernst

Wastler, Vorstandsvorsitzender der VAMED AG.

Foto: VAMED APA/Schedl

Menschen & Märkte

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/2015 31

Egal, ob chronische Rückenschmerzen,langwierige Verletzungen oder psy-chische Erschöpfungszustände: Auf-

grund vielfältiger Einflussfaktoren gibt inÖsterreich jede/r Dritte an, unter gesundheit-lichen Beschwerden am Arbeitsplatz zu lei-den. Lange Krankenstände und der drohendeVerlust des Arbeitsplatzes sind oft die Folge.Das kostenlose Beratungsangebot vonfit2work bietet Hilfe zur Selbsthilfe: AlsDrehscheibe weist fit2work den Weg durchden Dschungel an medizinischen, therapeu-tischen und sozialarbeiterischen Angeboten,stellt die richtigen Kontakte her und vermit-telt so die passende Unterstützung für jedeneinzelnen Fall.Gesundheitliche Belastungen im Beruf kön-nen zu langen Krankenständen oder sogarzum Verlust des Arbeitsplatzes führen. Auchdie 50-jährige Renata T. war davon betrof-fen: „Durch berufliche Überlastung und Pro-bleme in meinem persönlichen Umfeldwurde mir irgendwann alles zu viel. Schluss-endlich diagnostizierte mein Arzt eineschwere Erschöpfung. Wegen des notwen-digen Krankenstands fiel ich dann für län-gere Zeit aus. Ich hatte Angst, dass ich durchmeinen Ausfall meinen Arbeitsplatz verlie-

ren könnte. Durch eine Freundin wurde ichauf fit2work aufmerksam“, so die Einzelhan-delskauffrau.

Zurück in ein gesundes ArbeitslebenRenata T. konnte dank der fit2work-Bera-tung wieder gesund und mit Freude in ihrenBeruf zurückkehren: „Mein fit2work-Beraterhat mir geholfen, einen Psychotherapieplatz

zu finden und einen Antrag für einen Reha-Aufenthalt zu stellen. Nachdem ich michwieder fit gefühlt habe, hat mich mein Be-rater zu einem Gespräch mit meinem Arbeit-geber begleitet. Jetzt habe ich bessere Ar-beitszeiten und wieder Spaß an der Arbeit“,so die 50-Jährige. Ü

Alle Infos unter www.fit2work.at

Gesund beraten mit fit2workDrehscheibe für mehr Gesundheit am Arbeitsplatz

Bei gesundheitli-

chen Problemen

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Foto: Fotolia.com -

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European Energy Award „Mittlerweile tragen zwölf Gemeinden aus Österreich von insgesamt90 europäischen Gemeinden den European Energy Award® in Gold– damit liegt Österreich im europäischen Spitzenfeld. Die ausge-zeichneten Gemeinden sind Vorreiterinnen. Sie treiben durch ihrekontinuierlichen Aktivitäten und ihr Engagement die Energiewendein den Regionen voran“, sagte Bundesminister Andrä Rupprechterim Rahmen der Zehn-Jahresfeier von e5 Österreich und der Aus-zeichnung von insgesamt 46 österreichischen Gemeinden. Österrei-chische Kommunen, die am e5-Programm für energiebewusste Ge-meinden teilnehmen, sind automatisch Teil des „European EnergyAward®“-Programms. Werden mehr als die Hälfte aller möglichenMaßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz, zur Versorgung miterneuerbaren Energien sowie zum Klimaschutz umgesetzt, wird dieGemeinde mit dem „European Energy Award®“ ausgezeichnet. DenEuropean Energy Award® erhielten heuer 42 österreichische Ge-meinden. Wenn es die Gemeinde sogar schafft, mehr als 75 Prozentaller möglichen energie- und klimarelevanten Maßnahmen umzuset-zen, wird sie mit dem „European Energy Award® Gold“ ausgezeich-

net. Diese Aus-zeichnung gingheuer an Ar-noldstein, Ei-senkappel-Vel-lach, Köt-schach-Mau-then und Weiz.Ü

Foto: BMLFUW /

APA-Fotoservice/

Buchacher

Sattler AG wieder mit Zweier-VorstandDer unerwartete Tod des Hauptaktionärs und Aufsichtsratsvorsitzen-den der Sattler AG, Dr. Werner Tessmar-Pfohl, hat Veränderungenin der Aktionärsstruktur und im Aufsichtsrat des Unternehmens zurFolge. Dr. Werner Tessmar-Pfohl setzte zahlreiche Schritte, um diepositive Entwicklung des Familienunternehmens Sattler AG zu si-chern. Er wandelte die „Sattler Textilwerke OHG“ in die Sattler AGum und schuf dadurch eine stabile Rechtsform mit festem Eigenka-pital, einem Vorstand sowie begleitender Kontrolle durch einen Auf-sichtsrat. Zudem verstärkte er den Vorstand, dem seit 2007 sein SohnAlexander angehörte, mit Mitgliedern, die nicht aus der Familie stam-men. Zunächst mit Mag. Herbert Pfeilstecher, im Jahr 2013 mit Mag.Lisbeth Wilding. Nach der nunmehrigen Übernahme der Aktien-mehrheit am Familienunternehmen schied DI Alexander Tessmar-Pfohl aus dem Vorstand aus und folgt seinem Vater als Aufsichtsrats-vorsitzender nach. Der Vorstand setzt sich daher ab sofort wie bis2013 wieder aus zwei Mitgliedern, nämlich Mag. Herbert Pfeilstecher(Vorstandsvorsitzender) und Mag. Lisbeth Wilding (Vorstandsmit-glied), zusammen. Ü

Vorstandsmitglied

Mag. Lisbeth Wilding,

Vorstandsvorsitzender

Mag. Herbert Pfeilstecher,

Aufsichtsratsvorsitzender

DI ETH Alexander

Tessmar-Pfohl (v.l.)

Foto: Sattler AG

Mir geht es hier super und ich verstehemich mit allen im Unternehmensehr gut. Ich kann im Rahmen mei-

ner Tätigkeit kreativ sein und habe vor allemdas Gefühl, gebraucht zu werden“, freut sichJulitta Huschka, Bürokauffrau im drittenLehrjahr bei der Cegelec GmbH – ein Un-ternehmen, das in Österreich unter drei ver-schiedenen Marken auftritt: Actemium fürdie Bereiche „Energie & Umwelt“ sowie „Öl& Gas“, Cegelec für „schienengebundenenNahverkehr“ und „regionale Dienstleistun-gen“ sowie Citeos für den Bereich „Beleuch-tung“. Als eigenständige Abteilungsassistentin istJulitta für „alles Bürokratische“ verantwort-lich: „Ich verwalte Bestellungen und Reise-kostenabrechnungen, ich kontrolliere Rech-nungen und bin auch dafür zuständig, unse-ren Arbeitern auf den Baustellen Informatio-nen zukommen zu lassen.“ Julitta geht neben ihrer verantwortlichenAufgabe im Unternehmen immer montagsin die Berufsschule – mit einer Mitschülerin,die auch Lehrling bei Cegelec ist, bereitet siesich gerade auf ihre schriftliche Abschluss-prüfung vor. Vonseiten ihres Bereichsleiters,Karl Hauer, wurde ihr schon signalisiert,dass man sie übernehmen möchte: als fest-

angestellte Mitarbei-terin (mit einem un-befristeten Dienst-verhältnis) eines zu-kunftsträchtigen –und vor allem lehr-lingsfreundlichen –Betriebs.

„Teamgeist wecken“ Aktuell bildet der Be-reich von Karl Hauervier „Schützlinge“aus. Hauer weiß, wo-rüber er spricht: Seit 33 Jahren im interna-tional tätigen Unternehmen beschäftigt, star-tete er seine Karriere im Haus: als Lehrling. Dem Bereichsleiter geht es vor allem darum,dass die Lehrlinge – von Anfang an – inte-griert werden: „Unsere Lehrlinge sind fürunseren Betrieb sehr wichtig, weil wir ihnenvom ersten Tag an Kompetenz im Haus ver-mitteln – was natürlich Identität stifte: AlsLehrling gehört man einfach dazu“, unter-streicht Hauer die gelebte Praxis des von derQuality Austria zertifizierten Betriebs. Mitarbeitergespräche finden regelmäßigstatt: Dabei wird der Lernerfolg des Lehr-

lings „abgehakt“, auch bleibt Platz für per-sönliche Wünsche seitens des Lehrlings –wenn er oder sie sich etwa für ein Spezial-gebiet besonders interessiert. Und Team Building wird bei Cegelec großge-schrieben – vom Grillfest über die Weihnachts-feier und Business Runs bis hin zum Betriebs-ausflug (zuletzt ging es nach Barcelona): DasMiteinander steht stets im Vordergrund.

„Zeit schenken“ An einem großen Laufevent etwa nahmenalle Abteilungen teil, und der Lehrling Pa-trick Damböck stellte sich als einer derschnellsten Läufer des Unternehmens he-raus. Patrick ist Elektro- und Automatisie-rungstechniker im zweiten Lehrjahr – einereizvolle Perspektive ist für ihn der möglicheEinsatz auf Baustellen österreichweit undauch in Nachbarländern. Apropos Perspektive: Karl Hauer bringt dieMotivation von Cegelec, Lehrlinge auszu-bilden, auf den Punkt: „Wir nehmen uns Zeitfür die Lehrlinge: Auch um als Betrieb zu-kunftsfit zu bleiben.“ Ü

www.cegelec.at Lehrlingsbeauftragte: Angelika Stempfle [email protected]

32 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/2015

Das Gefühl, gebraucht zu werden Cegelec, führender Anbieter von herstellerunabhängigen elektro- und automatisierungs-technischen Gesamtlösungen, hat vor einigen Jahren eine Lehrlings-Offensive gestartet –mit beiderseitigem Erfolg.

Bereichsleiter Karl

Hauer

Foto: Cegelec GmbH

Ein Lehrling von Cegelec

bei der Arbeit.

Foto: Cegelec GmbH

Service

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/2015 33

Die „thermische Behaglichkeit“ übt ei-nen wesentlichen Einfluss auf dasWohlbefinden und unsere Gesundheit

aus. Die langfristigen Aussichten für unsereLebensweise hängen davon ab, ob es gelingt,den Energieverbrauch zu senken und dabeidie Lebensqualität zu steigern. Wegen desüberragenden Strahlungsanteils bei Decken-kühl- und Heizsystemen kann schon bei ge-ringen Temperaturdifferenzen ein angeneh-mes Klima in Wohn- und Arbeitsräumen er-zielt werden.KE KELIT versucht Systeme zu schaffen mitdenen eine langfristig Kosteneinsparung,Energieeffizienz und die Nutzung erneuerba-rer Energie gewährleistet werden können.Der Einsatz erfolgt sowohl im Neubau alsauch in der Renovierung, es gibt individuelleGrößenanpassung der werkseitig vorgefer-tigten Module, passend für alle gängigen De-ckenkonstruktionen, und optimalen Energie-übergang in die Deckenkonstruktion durchan der Decke anliegende Wärmeleitlamellen.

Die Module coolFIX LC1 und KC3ADeckenkühl- und Heizmäander Ein ausgeglichenes Raumklima und gleich-mäßige Raumtemperaturen im Sommer undWinter sind sowohl in modernen Bürogebäu-

den wie auch im Wohnungsbau für dasWohlbefinden und konzentrierte Arbeitenvon besonderer Wichtigkeit. Um diesen An-sprüchen gerecht zu werden, wurden Kühl-und Heizsysteme für den abgehängten De-ckenbereich zu multifunktionalen Systemenweiterentwickelt.

Funktionelle Deckensysteme bieten vieleVorteile:n Kühlung und Heizung, n viele Gestaltungsmöglichkeiten,n reduzierte Anlagekosten,n keine Rissbildung,n Deckenkühlmäander entkoppelt, n guter Wärmeübergang durch Wärmeleit-

bleche, n ausgezeichnete Regelfähigkeit, n klare Gewerketrennung: Trockenbauer –

Installateur, n kurze Montagezeiten durch einfaches

Einhängen, n optimaler thermischer Komfort, n geringe Betriebskosten durch Geother-

mie und Solarenergie. Ü

Wohlfühlen leicht gemacht

Die coolFix Deckensysteme schaffen ein behagli-

ches Raumklima. Fotos: KE Kelit

V on 5. bis zum 8. Mai fand die diesjäh-rige transport logistic in Münchenstatt. Auf dieser internationalen Leit-

messe für Logistik, Mobilität, IT und SupplyChain Management wurde die gesamteWertschöpfungskette in diesem Bereich prä-sentiert und das Gros der internationalenMarktführer aus dem Transport- und Logis-tiksektor fand eine Bühne, um über Neuig-keiten zu informieren.Im Zentrum des Messeauftritts der LTEGroup stand die kulturelle Vielfalt der Men-schen und Nationalitäten in den acht Nieder-lassungen. Mit Büros und Betriebszentralenin AT, SK, CZ, HU, NL, DE, RO, PL und derSchwesterfirma Adria Transport inKoper/SLO operiert die LTE Group als „Lo-gistics and Transport Europe“ – und somitals europäisches Unternehmen mit Stütz-punkten zwischen der Nordsee und demSchwarzen Meer sowie der Ostsee und demMittelmeer.Zahlreiche interessierte MessebesucherIn-nen konnten sich beim Stand der LTEGROUP über deren Stärken informieren, wieetwa individuelle Schienentransportkon-zepte, hohe Flexibilität und moderne Trans-portüberwachung sowie persönliche Betreu-ung durch Verkehrsmanager und 24/7 –

Dispo-Centers. Mit 30 Lokomotiven (groß-teils Mehrsystemloks) und mehrsprachigenLokführern setzt die LTE Group vor allemauch auf rasche Abwicklung an den Grenz-übergängen. Damit kennt die LTE GROUP

im Schienengütertransport kaum eine Stre-ckensperre, denn es wird zu 99 Prozent eineAlternativroute gefunden – damit alle Zügeso rasch wie möglich am Ziel ankommen.Ü

Erfolgreicher Messeauftritt

Interessierte Messebesucher beim Stand der LTE GROUP auf der transport logistic.

Foto: LTE GROUP

34 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/2015

Die Zahlen sind beeindruckend: Mit ei-ner Bruttowertschöpfung von 38,1Millionen Euro – davon 27,8 Millio-

nen in Wien – rechnet das Institut für HöhereStudien (IHS). Der Werbewert der Veranstal-tung wird auf 100 Millionen Euro geschätzt.Zusätzlich werden Steuereinnahmen in derHöhe von 16 Millionen erwartet, wovon dergrößte Anteil mit 6,2 Millionen auf den Bundentfällt. Die Sozialversicherung erhält rund5,9 Millionen, die Stadt Wien etwa 0,9 Mil-lionen, die übrigen Bundesländer 1,6 Mil-lionen und die Gemeinden profitieren eben-falls mit 0,9 Millionen Euro. Peter Hanke, Geschäftsführer der Wien Hol-ding, ist überzeugt, dass sich der Aufwandlohnt. „Durch die Wertschöpfung und denhohen Werbewert kommen die Investitionenfür den Eurovision Song Contest wieder zu-rück.“ Auch der Arbeitsmarkt soll durch dieGroßveranstaltung belebt werden: Laut IHS-Berechnungen können 562 Vollzeitanstellun-gen im Jahresdurchschnitt geschaffen wer-den. Allein in der Bundeshauptstadt sind es416. Die größten Profiteure sind die Beher-bergungs- und Gastronomiebetriebe, danachkünstlerische Dienstleistungen sowie Rund-funkveranstalter sowie Werbung und Markt-forschung.Rund 1.700 Journalisten aus ganz Europawerden über den Event berichten und knapp200 Millionen Zuschauer die Übertragungaus Wien verfolgen. „Wir haben die Mög-lichkeit, uns international zu präsentieren.Das ist unbezahlbar, das würde man mit nor-

malen Marketingmitteln gar nicht hinkrie-gen“, ist Kurt Gollowitzer, Geschäftsführerder Stadthalle, überzeugt. Mit rund 30.000Übernachtungen wird alleine in Wien ge-rechnet. Der Wiener Tourismusdirektor Nor-bert Kettner warnt allerdings die Hotellerievor einer „großen Goldgräberstimmung“.

Ebenso wichtig wie die unmittelbaren Ef-fekte ist die Resonanz: „Der Song Contestbringt für Wien eine globale Bühne, um un-sere zwei zentralen Stärken, nämlich die Mu-sik in jeder Form und unsere Gastfreund-schaft, zusammenzubringen.“Nicht nur für Besucher und Fernsehzusehergeht es um ein „einmaliges Ereignis“, auchfür die Stadthalle ist der Eurovision SongContest eine Herausforderung. „Jede ein-zelne Halle wird bespielt, jeder Zwischen-raum genutzt“, erklärt Hanke. Von den 11,7Millionen Euro, die die Stadt Wien investiert,entfallen 8,89 Millionen auf die Stadthalle,unter anderem für Miete, Personalkosten,Technik, Energiekosten und die sogenanntenFreimachungskosten. „Hier ist es jedoch ge-lungen, keine einzige bereits gebuchte Ver-anstaltung absagen zu müssen, sondern sievor oder nach dem Großereignis zu platzie-ren“, betont Gollowitzer.„Die Bilder aus Wien werden um den Globusgehen“, meint ORF-Generaldirektor Alexan-der Wrabetz, „was auch das Österreich- bzw.Wien-Bild in den Archiven der Fernsehan-stalten der teilnehmenden Länder prägt undnachhaltig wirken lässt.“ Dass die Großver-anstaltung auch eine Beeinträchtigung fürdie Wiener Bevölkerung darstellen werde,räumte der zuständige Stadtrat ChristianOxonitsch dennoch ein. „Wir werden versu-chen, es durch ein gelungenes Fest wettzu-machen, und wir nehmen die Veranstaltungzum Anlass, gemeinsam zu feiern und stolzauf diese Stadt zu sein.“ Ü

Mehr als Schlager: Eurovision Song Contest

Nachdem Conchita Wurst im Vorjahr mit „Rise Like A Phoenix“ das europäische Wettsingen nach 48 Jahren wieder nach Wien geholt hat, herrscht Betriebsamkeit imLande. Wirtschaftlich erfreulich, denn das Medienspektakel schlägt sich auch volkswirtschaftlich zu Buche. Von Marie-Theres Ehrendorff

Conchita Wurst hat den ESC nach Österreich

gebracht. Foto: APA/EPA/GEORG HOCHMUTH

Der Countdown läuft: Wien feiert den Eurovision

Song Contest 2015 mit wirtschaftlichem Mehr-

wert: KommR. Peter Hanke, Geschäftsführer Wien

Holding, Stadtrat Christian Oxonitsch, Dr. Kurt

Gollowitzer, Geschäftsführer Wiener Stadthalle,

Sandra König, Norbert Kettner, Geschäftsführer

WienTourismus und ORF Generaldirektor

Dr. Alexander Wrabetz.

Foto: ORF/Milenko Badzic

Frau in der Wirtschaft

Das enge Korsett gesetzlicher Regelun-gen macht den Arbeitsalltag besondersfür Frauen zur Tortur. „Selbst wenn

Unternehmen und Arbeitnehmerin miteinan-der eine Lösung finden könnten, hakt es anden gesetzlichen oder kollektivvertraglichenRahmenbedingungen“, bemängelt AdelheidMoretti, Bundesvorsitzende von Frau in derWirtschaft. „Ich würde meiner Belegschaftgerne mehr Flexibilität gewähren, doch wirhaben fixe Arbeitszeitreglungen, an die wiruns zu halten haben. Wir können es uns nichtleisten, ungenau zu sein oder in einem recht-lichen Graubereich zu handeln“, sagt Bar-

bara Heindl, Geschäftsführerin der Confise-rie Heindl in Wien. Die Forderung von Frau in der Wirtschaftnach flexibleren Arbeitszeiten würde derVereinbarkeit von Beruf und Familie sehrentgegenkommen und kann sogar zur Ar-beitszufriedenheit beitragen. „Unsere Ver-käuferinnen und Verkäufer erfüllen gerneSonderwünsche für Kunden, die etwa vor-mittags eine Ware bestellen, können jedochdas erfreute Gesicht des Kunden beim Ab-holen nicht mehr sehen, wenn dieser spät-nachmittags die Ware abholt“, meint Heindl. Wenn Mitarbeiter länger als die Normalar-

beitszeit von neun Stunden arbeiten, fallenfür Unternehmer Zuschläge von 50 Prozentdes Lohns an. Und länger als zehn Stundendürfen Mitarbeiter aufgrund der gesetzlichenTageshöchstgrenze überhaupt nicht arbeiten.Die Forderungen von Frau in der Wirtschaftdie Normalarbeitszeit anzuheben, dieHöchstarbeitszeit flexibler zu regeln sowieeine Ausweitung der durchrechenbaren Ar-beitszeit und mehr Freiheiten im Homeofficewären daher wohl im Sinne von Arbeitneh-mer als auch Arbeitgeber. Ü

Für mein Unternehmen strebe ich jeden Tag nach dem Besten. Genau das erwarte ich auch von meiner Bank.

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Frau in der Wirtschaft: Flexiblere Arbeitszeiten gewünschtFoto: WKO

36 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/2015

Turkish Airlines macht es möglich: Passagiere der drittgrößten Fluglinie Europas werdenentspannt und wohlgesättigt landen.

Genuss, Komfort und Entspannung… am Boden und in der Luft

Mit rund 270 Passagier- und neun Car-goflugzeugen zählt Turkish Airlinesheutzutage zu den größten Flugge-

sellschaften Europas, mit einem Durch-schnittsalter von knapp sechs Jahren ist dieFlotte aber die jüngste. Der Airline wurde2014 nicht nur der Titel „Best EuropeanCargo Airline“ verliehen, unter anderemging auch der „Passenger Choice Award“ derPassenger Experience Association an dieAirline.

Genuss purLiebe geht bekanntlich durch den Magen,vielleicht wurde Turkish Airlines darum imJahr 2014 bereits zum vierten Mal in Folgeals beste Fluggesellschaft Europas bei denSkytrax World Airline Awards ausgezeich-net. Zudem wurde der Airline 2014 der Preisfür das beste Catering in der Economy Classsowie zum zweiten Mal für das beste Cate-ring in der Business Class, aber auch für bes-tes Business Class Lounge Dining verliehen.

Entspannung statt LangeweileDie einzigartige Turkish Airlines CIP Loungeam Flughafen Istanbul weckt beinahe schonden Wunsch nach langen Wartezeiten am Air-port. Auf knapp

6000 Quadratmetern wird vom Kinderspiel-platz, Billard-Bereich und Kino über Büche-rei sowie Gebetsraum bis hin zu Duschein-richtungen und Spa mitsamt Massageliegenalles Erdenkliche geboten. Selbstverständlichkommt in der Lounge auch das leiblicheWohl nicht zu kurz, die Gaumen der Flug-

gäste werden mit köstlichen Gerichten vonder berühmten Do&Co-Gruppe verwöhnt.Diesen Service genießen können unter ande-rem Passagiere der Business Class sowie In-haber der Star Alliance Gold Karte. Aberauch Fluggäste mit der Miles&Smiles EliteKarte dürfen diesen Luxus beanspruchen.

Jede Meile zähltMit einer Miles&Smiles Karte können Pas-sagiere nicht nur an Bord einer Turkish Air-lines Maschine, sondern auch bei Flügen mitallen anderen Star-Alliance-MitgliedernMeilen sammeln. Dadurch erreichen Karten-inhaber schnell einen höheren Status und diedamit verbundenen Vorzüge wie den Zugangzur CIP Lounge. Sondermeilen können bei-spielsweise beim Aufenthalt bei einem Ho-

telpartner oder bei Buchung eines Mietwa-gens von bestimmten Kooperationsfirmengesammelt werden. Unter dem Motto „Giveyour Business Wings“ bietet der TurkishCorporate Club als Partnerprogramm derTurkish Airlines Unternehmen und derenMitarbeitern besondere Vorteile wie exklu-sive Sonderermäßigungen, kostenlose Um-buchungsmöglichkeiten oder das gebühren-freie Mitnehmen von Zusatzgepäck.

In der LuftDas Wohlbefinden der Passagiere scheint beiTurkish Airlines an oberster Stelle zu stehen.Reisende in der Business Class können bei-spielsweise ihren Sitz auf Wunsch in ein 188 cm langes Bett verwandeln, elektrischeMassageeinheit inklusive. Die Armlehne mitintegrierter Leselampe ist zudem erhöhbarund dient somit als Trennwand. Auf Lang-streckenflügen, aber auch immer mehr beimittleren Distanzen kümmert sich der FlyingChef um das kulinarische Highlight an Bord.Serviert werden frisch zubereiteten Speisen,wie es sich gehört, auf Porzellangeschirr.Doch auch Gäste in der Economy Class rei-sen mit überdurchschnittlichem Komfort.Apropos Komfort: Auf vielen Langstrecken-flügen können Fluggäste der Turkish Airlinesdie Comfort Class buchen, die das Reisen inder Business Class zum Economy-Class-Preis ermöglicht. Ü

Turkish Airlines fliegt ab 22. Juniauch ab Graz

Turkish Airlines fliegt zehnmalwöchentlich ab Salzburg nachIstanbul und über das Dreh-kreuz Istanbul weiter zu über260 Destinationen weltweit.

Golfbag und Ski fliegen bei Turkish

Airlines kostenlos mit.

n Tipp

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Es ist ein symbolträchtiger, ja sprechen-der Ort: Im Verbindungsgang zwischenaltem Verwaltungstrakt und neuem

Hörsaalbereich ist die Jubiläumsausstellungzu 175 Jahren Montanuniversität Leoben –sie gestattet in ihren Bilderfolgen Ein- undRückblick in die akademische Erfolgsge-schichte, aber auch in die Schattenzeiten, diedie Hochschule durchzumachen hatte. Zu-sammengestellt hat die Ausstellung der Lei-ter der Universitätsbibliothek, Christian Ha-senhüttl – er ist auch Leiter des Universitäts-archivs und durch sein eigenes Studium derGeologie mit dem „Montanen“ besondersvertraut.

Von gestern bis morgenZur zeitlichen Orientierung dient dem Be-trachter in der Uni-Schau ein Zeitband.„Während auf der einen Seite des Verbin-dungsganges die gesamte Geschichte inSchlaglichtern beleuchtet wird“, erläutertHasenhüttl sein Ausstellungskonzept, „wer-den auf der gegenüberliegenden Seite dievergangenen 25 Jahren noch einmal beson-ders fokussiert gezeigt.“ Dabei werden jeneThemenfelder intensiv beleuchtet, die in die-sem Vierteljahrhundert technologischer, in-dustrieller und universitärerer Entwicklungimmer wieder unterschiedlich wichtig ge-worden sein. Hasenhüttl: „Es sind das Teiledes Wertschöpfungszyklus, an dem sich dieUniversität in Forschung und Lehre ausrich-tet.“ Was von der Vergangenheit erzählt, sollaber in der Gegenwart nicht haltmachen,weswegen zwei Projekte den Abschluss derAusstellung bilden, die in die Zukunft wei-sen.Hochkarätig besetzt war bereits die Eröff-nung der Ausstellung Ende April, bei der Fi-nanzlandesrätin Bettina Vollath (SPÖ) undAgrarlandesrat Johann Seitinger (ÖVP) –stilecht angetan im Bergmannskittel, den derAgrarier honoris causa zu tragen berechtigt

ist – der Montanuniversität ihre Reverenz er-wiesen. „Lehre, Forschung und Anwendungin ihrem Zusammenwirken sind seit jeher einAlleinstellungsmerkmal der Montanuniver-sität“, attestierte Seitinger, während Vollathden „Weitblick“ lobte: „Ich bin davon über-zeugt, dass die Montanuniversität zur Wei-terentwicklung des Wissenschafts- und Wirt-schaftsstandortes auch in der Zukunft sub-stanzielle Beiträge leisten wird.“

FestreigenDie Ausstellung, die bis Ende Oktober zu se-hen ist, ist dabei ein Nachweis über die Leis-tungsbilanz der vergangenen 175 Jahre, nichtaber das einzige festliche Projekt. Am 8. Mai– jenem Tag, an dem vor 70 Jahren der

Zweite Weltkrieg zu Ende ging – wird derfrühere polnische Präsident, Friedensnobel-preisträger, Solidarnosc-Gründer und Elek-triker von Danzig, Lech Walesa, die Mon-tanuniversität besuchen und über das „Ver-einte Europa“ referieren.Der Höhepunkt der Feierlichkeiten beginntdann am 1. Oktober mit einem Absolventen-treffen, am 2. Oktober findet im Erzherzog-Johann-Auditorium der Festakt statt. Abendsrichtet die Stadt Leoben nach der Angelo-bung von Bundesheersoldaten ein Fest aus.Der 3. Oktober bringt einen Tag der offenenTür und eine farbenprächtige und traditions-reiche Bergparade, den Abschluss bildet um19.30 Uhr ein Festkonzert der BergkapelleSeegraben. Ü

38 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/2015

Die Montanuni auf Blickfang2015 feiert die Montanuniversität Leoben ihren 175. Gründungstag. „Bilder einer Ausstel-lung“ geben Besuchern und Uni-Angehörigen nun Gelegenheit zum Ein- und Rückblick.

175 Jahre Montanuniversität Leoben: Kurator Dr. Christian Hasenhüttl (li.) führte Rektor

Wilfried Eichlseder, Landesrätin Dr. Bettina Vollath und Landesrat Johann Seitinger durch die

Ausstellung. Foto: Freisinger

Forschung

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/2015 39

Als Vortragende konnten die Innova -tionforscherin Dr. Marina Ranga(Stanford University, USA) und der

Direktor des Forschungszentrums für globa-les Forschungs- und Entwicklungsmanage-ment und Reverse Innovation GLORAD ander Tongji University (Shanghai, China), Dr. Max von Zedtwitz, gewonnen werden. Der gemeinsame Diskurs der österrei-chischen Innovationscommunity unter derLeitung von ExpertInnen aus internationalenSpitzeneinrichtungen ist das Markenzeichender „Austrian Global Academy“. Ziel dieserneuen Veranstaltungsreihe ist die kritischeReflexion des Innovationstandortes Öster-reich im globalen Wettbewerb. Die Veran-

staltung wurde vom Rat für Forschung undTechnologieentwicklung (RFTE) initiiertund in Zusammenarbeit mit der Bank Austriaund dem Vienna Institute of Strategy &Competitiveness VISCO umgesetzt.Bei den abschließenden Kurzvorträgen dis-kutierte Marina Ranga die Universität derZukunft als ‚Entrepreneurial University‘,welche als Antwort auf neue industrielle Re-volutionen, wie zum Beispiel Industrie 4.0,zu stehen hat. Hier fordert Ranga von deneuropäischen Universitäten noch den not-wendigen Paradigmen-Wechsel: „Die öster-reichische Industrie ist eine von vier Fron-trunnern, was die Innovationsbereitschaft zurUmsetzung von Industrie 4.0 betrifft. Das ist

ein datengesichertes Faktum. Es stellt sichdie Frage, ob auch die österreichischen Uni-versitäten für die Umsetzung von Industrie4.0 gerüstet sind.“Max von Zedtwitz wiederum berichtete amSchluss der Veranstaltung im Rahmen seinesKurzvortrages zum Thema ‚The Global Di-mension of Innovation‘ über letzte Entwick-lungen der aufstrebenden InnovationsmächteIndien und China: „Diese Länder stehenzwar noch am Anfang. Doch sie sind zuneh-mend nicht nur als Produktionsstandorte undMärkte für unsere Produkte wichtig, sondernauch bei Forschung und Entwicklung.“ Ü

www.rat-fte.at

Forschungsrat, Bank Austria und VISCO luden erstmals zur „Austrian Global Academy“Am 23. April 2015 fand in Wien erstmals die „Austrian Global Academy“ unter dem Titel„Location of Innovation“ statt. Dabei diskutierten InnovationsmanagerInner von KMUs,VertreterInnen der Finanzindustrie und politische EntscheidungsträgerInnen unter der Lei-tung von internationalen ExpertInnen einen Tag lang aktuelle globale Herausforderungenin Forschung und Entwicklung. Thematisch standen dabei die Entwicklungen in aufstreben-den Ländern wie Indien oder China sowie neue Innovationskonzepte im Fokus.

v.l.n.r.: Christopher Kummer (Moderation, VISCO), Max von Zedtwitz, Marina Ranga, Karin Schaupp

Jahr für Jahr beeindruckt die MCG miteiner Vielzahl von Veranstaltungen undzählt mit den von ihr betriebenenStandorten zu einem der Aushänge-schilder in der österreichischen Veran-

staltungslandschaft. In den 1990er Jah-ren schon fast abgeschrieben, zählt sie heutezu einem der drei wichtigsten Messeveran-stalter Österreichs und ist längst nicht mehrnur in der Steiermark aktiv. Doch generiertdie MCG mit über 450 Veranstaltungen und1,1 Million Besuchern pro Jahr nicht nur ei-gene Gewinne, sondern ist zugleich auch einwichtiger Impulsgeber für die heimischeWirtschaft. Um im Detail zu eruieren, welche direktenAuswirkungen sich für einzelne Branchenergeben, welche Wirtschaftssektoren durchVeranstaltungen direkt beeinflusst und wel-che Gesamtausgaben von den Besuchern derVeranstaltungen getätigt werden, hat dieMCG eine Umwegrentabilitätsstudie beauf-

tragt. Ziel war es, neben der Beurteilung dereinzelnen Veranstaltungsstätten das Ausga-beverhalten in der Region bzw. in der StadtGraz abzubilden. Armin Egger, CEO derMesse Congress Graz Betriebsgesellschaftm.b.H., zu den Beweggründen, die Studiedurchführen zu lassen:„Wie stark die MCG aber tatsächlich alsWirtschaftsfaktor ist, wird erst bewusst,wenn man auch über die Mauern der Loca-tions hinaussieht. Der Großteil der mit unszusammenhängenden Umsätze wird außer-halb unserer Standorte bei umliegenden Un-ternehmen generiert. Was schon immer be-wusst war, wird durch die Erhebung der ak-tuellen Umwegrentabilität nun mit greifba-ren Daten verstärkt, das Argument wirdmessbar und dadurch noch relevanter. Genauwie beim Thema Nachhaltigkeit sind die gro-ßen Worte, die gerne kommuniziert werden,mit vorliegenden Fakten hinterlegt.“

Studienergebnisse im DetailIm Jahr 2014 wurden zwischen Anfang Maibis Dezember 1.482 von insgesamt1.075.575 Besuchern der Veranstaltungsstät-ten der Messe Congress Graz bei 16 Veran-staltungen an rund 40 Orten befragt. Die Er-gebnisse der Studie zeigen eine überaus hoheZufriedenheit der Besucher mit den Veran-staltungsstätten, durchschnittlich wird hiernach Schulnotensystem die Note 1,5 gege-ben. Dieser internationale Top-Zufrieden-heitswert wirkt sich positiv auf das Ausga-beverhalten der Besucher aus und ist sowichtig, weil ein Veranstaltungsbesuch oftals Kurzurlaub wahrgenommen wird. Derüberwiegende Teil der Besucher stammt mitetwa 40 Prozent aus Graz, weitere 40 Prozentleben in der Steiermark und rund 20 Prozentreisen aus anderen österreichischen Bundes-ländern sowie aus dem Ausland an.Durchschnittlich betragen die Ausgaben derBefragten 95 Euro pro Person, wobei die

40 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/2015

Dass der Messe Congress Graz eine große Bedeutung in der heimischen Wirtschaft zu-kommt, ist schon seit Jahren klar. Nun bestätigt auch eine kürzlich veröffentliche Studie diepositiven Effekte auf die regionale Wirtschaft.

Wirtschaftsmotor Messe

Messen & Kongresse

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/2015 41

Kosten für die Eintrittskarten dabei nicht be-rücksichtigt sind. Im Ausgabeverhalten siehtman ganz deutlich die Strahlkraft der Veran-staltungsstätten und die Relevanz für die Be-sucher. So geben Besucher des CongressGraz durchschnittlich 115 Euro pro Personaus, in der Stadthalle Graz/Messe CongressGraz/Messe Graz/Messe Freigelände sind esnoch 101 Euro pro Person, in der UPC Arena65 Euro und in der Eishalle Liebenau 34Euro zusätzlich zu den jeweiligen Eintritts-preisen. 24,7 Prozent der Befragten warenerstmals in der jeweiligen Location zu Gast,wodurch aufgrund der hohen Zufriedenheitund des motivierten Ausgabeverhaltens aufweitere Besuche gehofft werden kann. Au-ßerdem spricht es deutlich für die Attrakti-vität des vielseitigen Programmes, das anden unterschiedlichen Standorten angebotenwird. Insgesamt generiert die MCG durch ihre Ge-schäftstätigkeit eine regionale Wertschöp-fung von 102.627.759 Euro, die sich auf un-terschiedliche Branchen wie folgt auswirkt: n Mobilität und Parken (32,1 Prozent),n Gastronomie innerhalb und außerhalb

der Location (30,1 Prozent),n Beherbergung (20 Prozent),n Bekleidung und Accessoires (7,8 Pro-

zent),n Merchandisingprodukte die vor Ort an-

geboten werden (3,1 Prozent) ,n sonstige Kosten für Souvenirs, Einkäufe

oder Dienstleistungen (6,9 Prozent).

Auf den österreichischen Arbeitsmarkt um-gerechnet, ergibt diese Wertschöpfung rund400 Arbeitsplätze, die durch Veranstaltungenan den Messe-Congress-Graz-Standorten ge-sichert werden. Die Mitarbeiter des Unter-nehmens und die der ausstellenden Unter-nehmen sowie punktuell eingesetzte Arbeits-kräfte sind hier nicht berücksichtigt. Durchvorsichtige Schätzung der angeführtenPunkte würde dieser Wert auf rund 2.000 ge-sicherte Arbeitsplätze ansteigen. Ü

Armin Egger, CEO der Messe Congress Graz Betriebsgesellschaft m.b.H.

Foto: Symbol

Mit Gespür und harter ArbeitWir haben bei MCG-CEO Armin Egger nachgefragt, was das Geheimnis des Erfolgs derMCG und was demnächst geplant ist, um die Kundenzufriedenheit noch weiter zu stei-gern.

Worauf führen Sie den großen Erfolg der Messe Congress Graz zurück?Es gibt nicht nur einen einzelnen Faktor, der den Erfolg bestimmt, ganz wesentlich ist da-bei auch das Team. Der Vorstand gibt zwar die Linie vor, die Umsetzung erfolgt aber na-türlich durch die Mitarbeiter. In den letzten Jahren wurde auch eine Vielzahl neuer Ideenund Innovationen aufgegriffen, die nun umgesetzt werden. Natürlich sind wir auch vonexternen Einflüssen abhängig, wie etwa der allgemeinen Wirtschaftslage. Es gibt eine Un-menge von Faktoren, die zusammenspielen, manchmal ist es auch einfach Glück, vor al-lem wenn es ums Wetter geht.

Wie gelingt es Ihnen, immer wieder aufs Neue internationale Top-Acts nach Graz zu brin-gen?Zum einen ist es die konzentrierte, harte Arbeit, gepaart mit der guten Marktkenntnis,zum anderen ist es die Hardware, mit der Stadthalle oder der Halle B haben wir zwei Top-Locations mitten in Graz. Das Gespür, welcher Act wann passt, ist sehr wichtig, schließ-lich dauern die Verhandlungen oft zwei bis drei Jahre, das ist eine Zeitspanne, in der sichviel verändern kann, was heute noch „in“ ist, ist morgen wieder „out“. Wir haben ein sehrgutes Team, das einschätzen kann, welcher Act zu welchem Zeitpunkt passt, aber esbleibt immer ein gewisses Risiko.

Die UPC Arena und die Eishalle Graz sollen saniert werden, welche Investitionen sinddort geplant?Hier muss man unterscheiden, die UPC Arena ist gut in Schuss, hier geht es nur um eineVerbesserung und Verschönerung, die Eishalle Graz ist mittlerweile schon über 50 Jahrealt und wird innerhalb der nächsten zwei Jahre von Grund auf saniert. Die Sanierung er-folgt außerhalb der Spielzeiten, sodass es zu keiner Einschränkung des Spielbetriebskommt. Eine Kapazitätserweiterung ist derzeit nicht geplant, da die Größe sowohl desStadions als auch der Eishalle der Größe, die in Graz gebraucht wird, entspricht. Auchder Congress wird renoviert und modernisiert, um ihn an den neuesten Stand der Technikanzupassen, was bei einem historischen Gebäude eine anspruchsvolle Aufgabe ist. Imletzten Jahr wurde auch viel Geld in das Sportzentrum Graz-Weinzödl investiert. Die Gra-zer Veranstaltungsstätten werden also in Zukunft noch besseren Komfort bieten undmehr Zuschauer anlocken.

InterviewiFo

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Wie geht es mit dem Breitbandausbau voran?Vorab möchte ich erwähnen, dass ich mirgrundsätzlich einen anderen Weg der Vertei-lung der sogenannten Breitbandmilliarde ge-wünscht hätte, als er derzeit eingeschlagenwird. Hätte man eine österreichische Firmagegründet, welche mit diesen Mitteln denAusbau der Breitbandversorgung wahr-nimmt, wäre es wesentlich effizienter. Daswäre auch ein Garant dafür, dass das Geld inÖsterreich bleibt. Denn bei der Vergabe überein Förderungssystem ist ein hoher bürokra-tischer Aufwand vonnöten und es gibt nurwenige Anbieter, die dafür infrage kommen,und diese stehen allesamt in ausländischemBesitz. Überspitzt formuliert verschenkenwir so eine Milliarde Euro ins Anlagevermö-gen ausländlicher Firmen. Beim Breitbandausbau in den Regionen gehtes primär darum, die Wirtschaftlichkeitslückezu schließen, also die Differenz zwischen demPreis, den ein Unternehmen für einen Breit-bandanschluss zu zahlen bereit ist, und dentatsächlichen Kosten der Errichtung und desBetriebs. Dieser Lückschluss erfolgt zumeistüber Förderungen der öffentlichen Hand. Unddiese Förderprogramme beginnen hoffentlichnoch heuer zu laufen. Denn Breitbandausbauist technisch und zeitlich aufwendig und sehrteuer: Man kann ja auch nicht einfach hinge-hen und zu graben beginnen, sondern dasmuss geplant und (oft auch behördlich) abge-stimmt, ausgeschrieben, vergeben, durchge-führt und dokumentiert werden. Das dauertimmer Monate! Wenn man heuer mit der Pla-nung beginnt, gibt’s die ersten Teilstreckenerst im kommenden Jahr.

Welche Vor- bzw. Nachteile haben die ein-zelnen Breitbandtechnologien?Ganz allgemein ist es dem Nutzer egal, wieer zu seinem Breitband kommt, sei es überGlasfaser-, Kupferkabel oder eine mobileVariante. Was zählt, sind Preis und Verfüg-barkeit. Ein Privatkunde zahlt für einen 100-Mbit-Anschluss ca. 30 Euro pro Monat, eineFirma weit mehr als 300 Euro. Der Grunddafür ist das garantierte, hohe Serviceniveau,

welches sicherstellt, dass der Firmenkundeschnell und umfassend betreut und im Stö-rungsfall die Verbindung in einer bestimmtenZeit wiederhergestellt wird. Der Privatkunderiskiert – zum günstigen Tarif – hingegen,mehr als einige Tage offline zu sein. Da nicht alle Technologien überall aufgrundvon topografischen und städtebaulichen Ge-gebenheiten einsetzbar oder finanzierbarsind, hat sich der Medienmix bewährt. In derStadt sind die Grabungsarbeiten sehr teuer,am Land sind diese günstiger, dafür sind dieStrecken länger. Die gute alte Telefonleitungoder auch das Fernsehkabel bieten auf kurzeEntfernungen sehr gute Möglichkeiten, dieder Glasfaser im unteren Bandbreitenbereichnicht wirklich nachstehen: Sie können heuteauf 100 Meter 50 Mbit/s erzielen, das warvor drei Jahren nur mit Glas möglich. DerBandbreitenbedarf für die nächsten Jahrekann – zumindest im städtischen Bereich –zu einem großen Teil noch mit Kupferkabelnabgedeckt werden, wodurch Zeit für den un-vermeidlichen Glasfaserausbau gewonnenwird.

Welches Potenzial sehen Sie noch in Grazfür die Versorgung mit schnellem und leis-tungsfähigem Internet?In einer Stadt wie Graz ist Breitband grund-sätzlich für alle verfügbar – im Medienmixgibt es immer eine Lösung. Mobile Techno-logien sind für Privatkunden zunehmend in-teressant, aber auch hinter ihnen muss einkabelgebundenes Netz stehen; Ausbau vonMobilfunk heißt somit auch Ausbau vonGlasfaser. Allein die Holding Graz hat imLauf der Jahre ein Hochleistungsnetz mit43.000 km an Glasfasern aufgebaut – ca.1.200 (!) km Leitungen mussten dafür ver-legt werden.Generell ist Bandbreite ein Begriff für dieLeistungsfähigkeit eines Netzes, eines An-schlusses: Der Bandbreitenbedarf wird wei-terhin steigen, und um das Netz leistungsfä-hig zu halten, muss laufend investiert wer-den. Kein Unternehmen wird sich in einerGemeinde ansiedeln, wo es keine Breitband -infrastruktur gibt. Bedauerlicherweise ist esaber so, dass mit der Infrastruktur alleinkeine Gewinne zu machen sind, man mussals Netzbetreiber zusätzliche Services anbie-ten, wie wir es etwa mit unseren Datenzen-tren tun, um den Ausbau und den Betrieb derNetze finanzieren zu können. Ü

42 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/2015

Daten in BewegungDem Datenhighway kommt eine immer größere Bedeutungzu – in der Arbeitswelt ebenso wie im privaten Bereich. Nunsoll österreichweit eine Milliarde Euro in den Ausbau derBreitbandtechnologie investiert werden – Grund genug, umbei DI Igo Huber, Geschäftsführer der Grazer Citycom,nachzufragen, wie es um das diskussionsmäßig so strapa-zierte Breitband steht.

Igo Huber: „Citycom Telekommunikation ist eine

100 Prozent Tochter der Holding Graz und bietet

für Geschäftskunden Breitbandanschlüsse, Inter-

netaccess und Rechenzentrumsdienste. Sie be-

wirtschaftet das Glasfaser- und Kupfernetz der

Holding Graz und verfügt über zwei georedun-

dante Rechenzentren.“ Foto: Harald Schiffer

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Viel unterwegs? Wir hab

Die Kriterien Businessrestaurant:Die Erreichbarkeit eines Businessrestaurants spielt ebenso eine große Rolle für die Qualität wie die Parkmöglichkeiten. Das Lokal soll nichtnur repräsentativ sein, sondern auch über die Möglichkeit verfügen, sich ungestört unterhalten und seine Geschäftsunterlagen auf den Tischlegen zu können. Beim Service sind Freundlichkeit, Diskretion und Einfühlungsvermögen wesentliche Punkte. Eine „businesstaugliche“Karte ist eine der Grundvoraussetzungen für ein ausgezeichnetes Businesslokal. Ein Menü, das rasch serviert wird, und die Möglichkeit,Wein auch glasweise zu bestellen, sollten zum Standard gehören.

Dom-HotelFür Geschäftsreisende ist das Dom-Hotel über die Autobahn schnell zu erreichen. Durch diezentrale Lage ist die Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel ausgezeichnet. Im Herzen derLinzer Altstadt gelegen, befinden sich alle Sehenswürdigkeiten und Einkaufsmöglichkeiten inunmittelbarer Umgebung. Das Hotel wurde neu gestaltet und einige Zimmer sind mit einem eigenen Wintergarten, Balkonoder einer Terrasse ausgestattet. Die Preise liegen im guten oberen Mittelfeld und wirken teil-weise übertrieben. Die 40 Zimmer erhielten vor Kurzem ein völlig neues Aussehen. Das Hotelverfügt über ein sehr angenehmes Abmiete, in Verbindung mit edlem Eichenholz, Leder unddicken Teppichen ist das Gesamtbild stimmig und edel. Die Zimmer verfügen über kostenlosesWLAN und die Bar lädt rund um die Uhr zu Getränken, Drinks und Cocktails ein. Das Frühstückist variantenreich, könnte aber noch mehr sein. Das Hotel hat leider kein eigenes Restaurant.In der Umgebung finden Sie allerdings leicht und schnell Restaurants mit unterschiedlichstenAngeboten.Für Veranstaltungen bietet das Dom-Hotel elegante Konferenzräume und die Voraussetzungenfür Meetings, Konferenzen und Veranstaltungen. Ein großer Parkplatz steht den Besuchernebenfalls für sieben Euro pro Tag zur Verfügung – Reservierung notwendig! Ü

Baumbachstraße 17, 4020 LinzTel.: +43 (0) 732 / 778441

www.domhotel.at

GutwinskiBetritt man das Restaurant Gutwinski in Feldkirch, wird man vom außergewöhnlichen Am-biente überrascht sein. Trotz der noblen Einrichtung des Hauses verspürt man ein besonderesGefühl der modernen Gemütlichkeit. Doch nicht nur bei der Innengestaltung, auch bei derZubereitung der Speisen wird auf das gewisse Etwas Wert gelegt. Traditionelle Gerichte aushochwertigen, regionalen Lebensmitteln werden auf moderne Art und Weise kreiert und zu-bereitet. Bei einer Kartoffel-Bärlauchsuppe mit Trüffelravioli um knapp acht Euro oder demRinderfilet vom irischen Ochsen mit Kartoffel-Macadamia-Krapfen um beinahe 30 Euroverwöhnt man zwar die Sinne, muss aber mit Ausgaben über dem Durchschnitt einverstandensein. Von Dienstag bis Samstag kann man allerdings ein zweigängiges Mittagsmenü umpreiswerte 11,60 Euro genießen. Der Service ist dem Status des Restaurants entsprechendaufmerksam und charmant. Rückzugsmöglichkeiten für sensible Gespräche sind nicht un-bedingt vorhanden, die Aufstellung der Tische ermöglicht jedoch ein gewisses Maß an Pri-vatsphäre. Die Lage inmitten der Fußgängerzone der Feldkircher Innenstadt ist zwar schön,die Anreise mit dem Auto aber umständlich. Dennoch sollte man sich die nationalen und in-ternationalen Köstlichkeiten alleine wegen des ungewöhnlichen Luxus-Wohnzimmerflairsdes Restaurants Gutwinski nicht entgehen lassen. Ü

Rosengasse 4-6, 6800 FeldkirchTel.: +43 (0) 5522 / 721 75

[email protected], www.gutwinski.ccÖffnungszeiten: Di-Sa 12:00-14:00 Uhr, 18:00-22:00 Uhr

Erreichbarkeit: 7 von 10 PunktenAmbiente: 9 von 10 PunktenService: 7 von 10 PunktenKüche & Keller: 8 von 10 PunktenSumme: 31 von 40 Punkten

Erreichbarkeit: 8 von 10 PunktenAmbiente: 7 von 10 PunktenService: 8 von 10 PunktenKüche & Keller: 7 von 10 PunktenSumme: 30 von 40 Punkten

Foto: City-Hotel

Foto: Gutwinski

b en die Tipps!

Die Kriterien Businesshotel:Natürlich steht die Qualität des Wohnens im Vordergrund, aber für Geschäftsreisende sind Erreichbarkeit und Anbindung zu öffentlichenVerkehrsmitteln ebenso wertvoll wie wenig Formalismus bei Check-in und Check-out. Der Restaurant- und Seminarbereich sind wichtigund Serviceleistungen von W-Lan über Fitnessräume, Schuhputzservice, qualitatives Duschgel, ausreichend Kleider- und Hosenbügel (bitteherausnehmbar!) bis Föhn sind zu bewerten. Businessreisende bevorzugen Hotels, die auf ihre Bedürfnisse (einschl. Ruhe) eingehen undsich nicht nur Businesshotel nennen. Ein Platz in der Tiefgarage oder am bewachten Parkplatz steigert Punkte, TV mit Teletext ebenso.

NH Wien Airport Hotel

KohnhauserDer Kohnhauser im Südwesten von Graz serviert neben typisch steirischen Gerichten wieBlutwurst und gebackenem Schwein auch internationale Kost mit besonders viel Liebe zuFisch und Co. Egal ob man Lust auf ein deftiges Wiener Schnitzel oder extravagant zubereiteteMeeresfrüchte verspürt, im Restaurant Kohnhauser in Lieboch kann man beides genießenund einen sommerlichen Abend im liebevoll gestalteten Feng-Shui-Garten mit prämiertemEssen und gutem Wein ausklingen lassen. Doch auch Gruppen bis hin zu großen Festgesell-schaften haben die Möglichkeit, in den Räumlichkeiten des Restaurants ihre Feier zu ver-anstalten. Zudem steht im Hotel-Restaurant Kohnhauser ein Seminarraum zu Verfügung.Dieser bietet jedoch nur Platz für maximal zehn Personen und auch die technische Ausstattungentspricht eher den Mindestanforderungen. Allerdings kann der Raum bei Konsumation imHaus kostenlos genutzt werden. Das liegt vielleicht auch an den doch gehobenen Preisendieses von Michelin getesteten Restaurants. Das gut geschulte Personal ist freundlich undzuvorkommend. Der innere Bereich des Restaurants wurde zwar etwas altmodisch gestaltet,dennoch mit genug Distanz zum Nachbartisch. Zudem können sich die Gäste auf edle Weinesowohl in der Flasche als auch im Glas aus dem hauseigenen Weinkeller freuen. Ü

Radlstraße 60, 8501 LiebochTel.: +43 (0) 3136 / 62 [email protected], www.kohnhauser.atÖffnungszeiten: Mo-Fr 07:00-24:00 Uhr oder Sperrstunde

Als einziges Hotel in unmittelbarer Nähe zum Vienna Airport, von dem man zudem das WienerStadtzentrum in nur 16 Minuten erreicht, eignet sich das NH Wien Airport gerade für all jene,die in Wien über den Flughafen ankommen oder die Stadt per Luft verlassen. Die knapp 500Zimmer, vom 21 Quadratmeter großen Standardzimmer bis hin zur 28 Quadratmeter großenSuperior-Kategorie, sind selbstverständlich mit Flachbildfernseher, Safe und Minibar ausge-stattet und auch kostenfreies WLAN steht zur Verfügung. Gäste der Kategorie Standard NewStyle sowie Übernachtende im Superior Zimmer haben freien Zugang zum Wellness- und Fit-nessbereich. Als besonderen Service für Gäste, die früh abreisen, wird das Frühaufsteher-Früh-stück geboten. Doch auch das klassische Frühstücksbuffet kann man bereits ab 05:30 Uhr ge-nießen. Mittagessen vom Buffet gibt es wochentags von 12:00 bis 14:30 Uhr und Späthungrigekönnen sogar bis 22:30 Uhr à la carte speisen oder Kulinarisches vom Buffet bis 23:30 Uhr zusich nehmen. Das Personal ist höflich und bemüht, allerdings sollte man genügend Zeit für dasCheck-out einplanen. Parkplätze sind natürlich vorhanden, bei 33 Euro pro Tag sind diese al-lerdings nicht gerade ein Schnäppchen. Aufgrund der überzeugenden Lage direkt gegenüberder Ankunftshalle des Wiener Flughafens ist das Hotel besonders für Passagiere, die einenMorgenflug gebucht haben, zu empfehlen. Ü

Einfahrtsstraße 1-3, 1300 Flughafen WienTel.: +43 (0) 1 / 70 15 [email protected], www.nh-hotels.de

Erreichbarkeit: 9 von 10 PunktenAmbiente: 8 von 10 PunktenService: 8 von 10 PunktenKüche & Keller: 9 von 10 PunktenSumme: 34 von 40 Punkten

Erreichbarkeit: 8 von 10 PunktenAmbiente: 8 von 10 PunktenService: 8 von 10 PunktenKüche & Keller: 8 von 10 PunktenSumme: 32 von 40 Punkten

Foto: NH Hotel

Foto: Kohnhauser

46 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/2015

Am Anfang war die druckluftbetrie-bene Innenrohranlage – man er-innert sich: Dokumente wurden ineine Art rundliche Box geschobenund mit Druckluft dem Empfän-

ger zugestellt: eine technische Innovationdes 19. Jahrhunderts, die bis weit ins 20.Jahrhundert hinein betrieben wurde. In Zei-ten der Digitalisierung erscheint der Trans-port per Rohranlage aber nur noch museal,praktisch hat dieses System heute de factoausgedient.Dennoch ist Dokumentenlogistik ein großesThema geblieben, umso mehr als die Zahlan Dokumenten in Unternehmen nicht nurmit ihrer Größe wächst. „Effizientes Doku-mentenhandling in physischer und digitalerForm ist heute mitentscheidend für den Ge-schäftserfolg“, unterstreicht Georg Mündl,bei der Österreichischen Post für den BereichMail Solutions zuständig.

Schnell und sicherDas Unternehmen hat nun ein Paket ge-schnürt, um maßgeschneiderte Lösungen fürUnternehmen anbieten zu können, die auchhöchste Sicherheitsstandards bei der Logis-tik ihrer Dokumente anlegen müssen. DieLösung besteht dabei in der optimalen Kom-bination von physischem Handling und di-gitalen Dokumentenmanagement Systemen.Mündl: „Unternehmen wollen, dass dergleichzeitige und nachvollziehbare Zugriffaus verschiedenen Abteilungen möglich ist

und Mitarbeiter dadurch auf aktuelle Infor-mationen und elektronische Akten sofort zu-greifen können.“ Digitale Workflows unter-stützen den Dokumentenfluss und beschleu-nigen die Geschäftsprozesse innerhalb undimmer häufiger außerhalb des eigenen Un-ternehmens.

n Mit dem e-BRIEF setzt die Österrei-chische Post AG auf die duale Zustellung:Ist der Empfänger mit seiner örtlichen Zu-stelladresse und seiner E-Mail-Adresse beime-BRIEF registriert, so erfolgt die Zustellungin sein persönliches elektronisches Brieffachunter Wahrung des Briefgeheimnisses.Anderenfalls wird das Dokument ausge-druckt, kuvertiert und mit der Post zugestellt.Diese Kombination gewährleistet optimaleKosteneffizienz. Mit diesem innovativenService kann der Kunde Dokumente wieRechnungen oder Verträge sowohl elektro-nisch als auch physisch empfangen.

n Rapid Response ist eine WEB-Oberflä-che, die nur im geschlossenen Kundenkreiseingesetzt wird, im Anlassfall kann durchvordefinierte Templates ein Direct Mailingauch mit integriertem Zahlschein kurzfristigerstellt werden.n Die Tages-Post verbindet die Vorteile desphysischen Briefes und den praktischen Nut-zen der digitalen Welt: Briefe an Kunden,aber auch Rechnungen und andere Doku-mente werden in gewohnten Formaten er-stellt und an die Post unter www.tages-post.at übermittelt. Ab diesem Zeitpunktübernimmt die Post Druck, Kuvertierungund die sichere Zustellung.n Ein weiteres neues Produkt istSignpoint: eine Art App, in der ein Formularauf pdf-Basis erstellt wird. Ein Beispiel: EinVersicherungsmakler ist mit seinem iPad unddem Formular einer Lebensversicherung (impdf) beim Kunden, der eine Polizze abschlie-ßen will. Der Makler füllt die Daten aus, derKunde unterschreibt am iPad, das pdf wirdautomatisch in den Workflow der Versiche-rung gesendet: Der Kunde ist versichert. Vor-teil: Man muss keine Formulare mehr aus-drucken, ausfüllen, unterschreiben und wie-der digitalisieren.n Ebenfalls neu ist Mailpoint: Ziel ist es, alsInput-Manager nicht nur Briefpost zu klassi-fizieren, sondern auch bei Bedarf aus Mailswichtige Informationen (Rechnungsnummer,Rechnungsdatum) auszulesen und direkt indas System des Post-Kunden zu importieren.

Die Österreichische Post setzt mit individuellen Lösungenauf Effizienzsteigerung in Unternehmen.

„Effizientes Dokumenten -handling in physischer und digitaler Form ist heute mitentscheidend für den Geschäftserfolg.“

DI Georg Mündl,

Geschäftsfeldleitung Mail Solutions

Zukunftsfit mit der Post

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/2015 47

n Scanpoint sorgt als kompetenter Beraterfür optimales Inputmanagement. Denn: Oftwerden Kunden in Planungsphasen schlechtberaten, sodass es zu falschen Business-Ca-ses oder irrealen Vorstellungen führt. Scan-point an sich integriert verschiedenste Ein-gangsformate und -standards mittels Busi-ness-Integration-Plattform nahtlos in den In-put-Prozess des Empfängers. Die Vorteile:Zeit- und Kostenersparnis.n Die Integration der physischen Post mitdigitalen Dokumenten vereinfacht die Bear-beitung und Archivierung von Geschäftsdo-kumenten und sorgt für Flexibilität undTransparenz im Zugriff auf Informationen.

Dokumentenmanagement-Systeme liefernLösungen für die Integration aller physi-schen wie digitalen Dokumente. Rechnun-gen, Lieferscheine, Personalakte, Verträgeusw. werden in einer digitalen Komplettlö-sung verbunden und stehen schnittstellenfreiohne Medienbrüche der gesicherten Bear-beitung und Archivierung zur Verfügung.Dieses automatisierte Management der Do-kumente – physisch wie digital, intern wieextern – sorgt für effiziente und produktiveService-Levels ohne Unterbrechung. n Zeit- und Kostenersparnis für Unterneh-men in ganz Österreich bietet die LösungZuführung/Abholung. Mitarbeiter der Post

bringen und/oder holen bis zu zwei Mal täg-lich die Tagespost, das schafft optimale Rah-menbedingungen für die weitere Bearbei-tung der Geschäftsdokumente. Der Servicekann auf Wunsch erweitert werden, wie mitder Sicherheitsprüfung sensibler Eingangs-post, der internen Vorsortierung und derpunktgenauen Verteilung im Haus. n Poststellenmanagement: Mit dem Out-sourcing von Poststellen durch die Post AGwird die Dokumentenverarbeitung effizien-ter und kostengünstiger. Die Experten ma-nagen vor Ort den Posteingang, die interneBearbeitung und den Postausgang. Organi-sationen wie die Generali Versicherungs AGoder auch der ÖGB setzen seit Jahren aufdiese Poststellenservices. Unternehmen nutzen das Know-how derPost, um ihre gesamten Prozesse der Post-bearbeitung zu optimieren. Dazu gehörenauch Leistungen im Facility Managementwie Empfangs- und Telefonservice und ein-fache Sachbearbeitung. Das Spektrum reichtdabei von der Übernahme einzelner Servicesbis zum kompletten Outsourcing, alles maß-geschneidert und aus einer Hand. Ü

Bis zu zwei Mal täglich

wird Geschäftspost von

Unternehmen abgeholt

und ihnen durch die

Öster reichische Post AG

zugestellt.

Foto: Post

„Unternehmen wollen dengleichzeitigen und sicherenZugriff von Mitarbeitern ausverschiedenen Unternehmens-abteilungen und -standortenauf Dokumente.“

DI Georg Mündl,

Geschäftsfeldleitung Mail Solutions

Die Post bietet aber vor allem ein

ganzes Paket an Lösungen mit

moderner, digitaler Dokumenten -

logistik für die

österreichischen Unternehmen.

Foto: APA

Neues Flaggschiff auf Erfolgs

Renault Espace

Van im Crossover-DesignDie Neuauflage des Trendsetters unterscheidetsich mit ihrem ausgeprägten Crossover-Charaktermarkant von den Vorgängermodellen. Renaultsjüngstes Flaggschiff verbindet modern interpre-tierte Crossover- und Van-Merkmale mit dem lu-xuriösen Komfort und der Fahrdynamik einerOberklasse-Limousine. Zur hohen Agilität desneuen Espace trägt nicht nur die dynamische All-radlenkung bei, im Vergleich zum Vorgänger hatder neue Espace satte 250 Kilogramm abgespecktund das geringere Gewicht wirkt sich positiv aufFahrdynamik und Handling aus.

Hightech-Features bieten FahrspaßZu den technischen Highlights des neuen RenaultEspace zählen etwa das neue 7-Gang-EDC-Dop-pel kupplungs getriebe und das Multi-Sense-Sys-tem. Damit lassen sich Lenkung, Gangwechsel,Dämpfung und Ansprechverhalten des Motors ge-nauso individuell regeln wie die Innenraumbe-leuchtung, Klimatisierung und – der Motoren-sound! Zu den weiteren Interieur-Highlights des neuenTop-Modells von Renault zählen unter anderemdas R Link 2-Multimedia-System mit Online-An-bindung und das erstmals verfügbare Head-up-Display, das fahrtbezogene Daten direkt ins Blick-feld des Fahrers projiziert. Das neue Surround-Soundsystem mit zwölf Lautsprechern trägt eben-

falls zum Wohlbefinden unterwegs bei und ver-wandelt den Espace in einen rollenden Konzert-saal.

Drei Ausstattungslevels Renault bietet den neuen Espace in drei Ausstat-tungen an. Neben der Einstiegsversion „Zen“ mitdem Dieselmotor ENERGY dCi 130 (ab 35.600,-Euro) stehen die Varianten „Intens“ und „InitialeParis“ zur Wahl.Der Espace Intens ist in den MotorisierungenENERGY dCi 130 und dem neuen ENERGY dCi160 EDC mit Twin-Turbo-Aufladung sowie mitdem neuen Benzinaggregat ENERGY TCe 200EDC verfügbar. Für die Topversion Espace InitialeParis kann zwischen den AntriebsvariantenENERGY TCe 200 EDC und ENERGY dCi 160EDC gewählt werden. ÜUnter anderem erhältlich bei Vogl + Co/Graz, nähere Infos auf www.vogl-auto.at 

Renaults Großraumlimousine prägt seit Mitte der 1980er Jahre dasStraßenbild. Vor 30 Jahren wurde der Van in Europa noch als exoti-sches Raumschiff gesehen und hat sich im Laufe der Jahrzehntegerade bei Unternehmern als universelles, komfortables Büro aufvier Rädern etabliert. 2015 präsentiert Renault die fünfte Genera-tion des Espace und setzt damit eine unvergleichbare Erfolgsge-schichte fort. Gleich geblieben sind allerdings die Kerneigenschaf-ten des Espace: sein hervorragendes Raumangebot, intelligenteStaumöglichkeiten an Bord und sein einzigartiger Sitzkomfort.

48 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/2015

Auto & Motor

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/2015 49

Neuer Allrounder: Volkswagen TouranVolkswagen präsentierteine komplett neu konzi-pierte Generation des bis-lang rund 1,9 MillionenMal verkauften Touran.Das gegenüber dem Vor-gänger reduzierte Gewichtund die verbesserte Aero-dynamik senken in Kom-bination mit weiteren Optimierungsmaßnahmen den Treibstoffverbrauch der ins-gesamt sechs Diesel- und Benzinmotoren um bis zu 19 Prozent. Maximale Raum-variabilität erreicht man auch mit der neu entwickelten Fold-Flat-Sitzanlage.

l NEU AM MARKT – FÜR SIE ENTDECKT

Premium-SUV: Lexus NX 300h Lexus feiert jetzt mit dem neuen NX 300h seine Premiere im Segment der kompaktenPremium-SUVs. Zur innovativen Ausstattung gehören unter anderem eine kabelloseLadeschale für Smartpho-nes, eine neue Touchpad-Bedienung, eine 360° Ka-mera, ein Multiinformati-ons-Display mit G-Sensorsowie ein 6,2 Zoll großesHead-up-Display. Bei ei-ner Gesamtsystemleistungvon 145 kW / 197 PSemittiert der hocheffi-ziente Hybridantrieb nur 116 g CO2 pro Kilometer und steht gleichzeitig für besteFahrdynamik. Der NX 300h ist sowohl mit Frontantrieb als auch mit elektrischemAllradantrieb E-FOUR erhältlich.

Ab sofort: der neue Vitara von Suzuki Lifestyle mit vernünftiger Motorisierung: Der neue Suzuki Vitara wird zur Markt-einführung mit einem 1,6-Liter-Benzin- und einem1,6-Liter-Dieselmotor mitjeweils 88 kW / 120 PS an-geboten. Für beide Motor-varianten stehen jeweilsein 2WD- und ein 4WD-Antrieb zur Wahl. Einegute Figur macht der Vi-tara beim Verbrauch: Der 1,6-Liter-Dieselmotor mit Frontantrieb begnügt sich mitlediglich 4,0 l/100 km, was einem CO2-Ausstoß von 106 g/km entspricht!

Ford C-MAX und Grand C-MAXEin neues, markantes Design, ein hochwertig verarbeitetes Interieur sowie mo-derne Motoren mit signifikant reduzierten Verbräuchen und CO2-Emissionen –das sind einige der Kennzeichen der jüngsten Generation des neuen Ford C-MAX und Ford Grand C-MAX. Zu den innovativen Technologie-Lösungen zäh-len etwa eine erstmals für diese Fahrzeugklasse erhältliche Heckklappe, die sichdank Sensorsteuerung allein über eine sanfte Fußbewegung automatisch öffnetlässt, und das Konnekti-vitätssystem Ford SYNC2 mit Sprachsteuerungund 8-Zoll-Touchscreen.Für die neue C-MAX-Baureihe stehen u.a. der1,5-Liter EcoBoost-Ben-ziner und der 1,5-Liter-ECOnetic-Turbodieselzur Wahl. Ü

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Zur Auswahl stehen zwei Dieselaggregate mit130 bzw. 160 PS sowie ein Benziner mit 200PS. Alle Triebwerke zeichnen sich durch ge-ringen Verbrauch und damit niedrige CO2-Emissionen als auch durch hohes Leistungs-potenzial und Fahrspaß aus.

Renault bietet sein neues Flaggschiff in dreiaufeinander aufbauenden Ausstattungslinienan. Serienmäßig an Bord sind stets der 8,7Zoll große Touchscreen in der Mittelkonsolemit dem Online-Multimediasystem R Link 2inkl. Navi, Voll-LED-Scheinwerfer sowie Ein-parkhilfe mit Sensoren an der Front, derSeite und dem Heck des Fahrzeugs.

l STEUERLICH ATTRAKTIVIm Rahmen der geplanten Steuerreform sollfür Firmen-Pkw mit einem CO2-Ausstoß vonüber 120 Gramm pro Kilometer künftig einhöherer Sachbezug von zwei Prozent des An-schaffungswertes zur Anwendung kommen.Für besonders sparsame Fahrzeuge mit ei-nem CO2-Ausstoß von bis zu 120 Gramm proKilometer würden wie bisher nur 1,5 Prozentveranschlagt werden. Dazu zählt auch derRenault Espace! Die für Fuhrparks besondersinteressanten Dieselmotorisierungen EnergydCi 130 und Energy dCi 160 EDC liegen mitihrem CO2-Ausstoß unter bzw. bei 120Gramm pro Kilometer (116 g/km bzw. 120g/km) und damit innerhalb des begünstigtenKreises der geplanten Steuerreform.

l OBERKLASSE-NIVEAU

l KRÄFTIG UND SPARSAM

50 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/2015

Service für Unternehmen: In-house-Schulungenvon TU Graz Life Long LearningWeiterbildungsmaßnahmen wollen gut überlegt sein. Um die Entscheidung für Unternehmenzu erleichtern, bietet die TU Graz bei Bedarf auch In-house-Schulungen für ausgewählte Kursean. Diese können nicht nur an konkrete Problemstellungen angepasst werden, auch die Terminekönnen individuell mit den Vortragenden vereinbart werden. Aktuelle In-house-Schulungen:n Angewandte Statistik als Problemlösungstool in Industrie und Wirtschaft,n CAD im industriellen Entwicklungsprozess,n Grundlagen elektrischer Antriebe,n Innovationskompetenzen für F&E-Leiter/innen,n Praxisgerechte Bestimmung von Messunsicherheiten. ÜDetails: 0316/873-4932, [email protected], www.LifeLongLearning.tugraz.at Fo

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IMPRESSUMOffenlegung gemäß § 25 MediengesetzMedieninhaber (Verleger): Wirtschaftsnachrichten Zeitschriften Verlagsgesellschaftm.b.H., 8010 Graz, Stempfergasse 3, Telefon 0316/834020, Telefax 0316/834020-10, [email protected], www.wirtschafts-nachrichten.com Herausgeber & GF: Wolf-gang Hasenhütl Co-Herausgeber & Verlags leitung: Josef Lipp Standort Oberöster-reich: 4020 Linz, Lederergasse 32, Telefon 0732/781282, Telefax DW 4, ooe@ -euromedien.at Standort leitung: Mag. Hans Graf Standort Niederösterreich, Wien &Burgenland: Ortsstraße 18, 2331 Vösendorf, Tel. 01/2127440, Fax 01/2127440-4, e-mail [email protected] Standort für Vorarlberg, Tirol, Salzburg: 5071 Salzburg-Wals, Pannzaunweg 1 b, Telefon 0662/842841-0, Telefax DW 4, salzburg@ -euromedien.at, [email protected], [email protected] Erscheinungsort:Graz Chefinnen vom Dienst: Mag. Michaela Falkenberg, Mag. Vera HaberfellnerChef redakteurin Donauraum: Dr. Marie-Theres Ehrendorff Redaktion: Carla Apschner, BA, Mag. Angelika Dobernig, Dr. Thomas Duschlbauer, Florian Eckel, Florian Fürntrath, Hannes Hameter, Siegfried Hetz, MA, Andrea Hinterseer, Felix Meiner, Josef Müller, Mag. Andreas Prammer, Mag. Rudolf Preyer, Anna-Maria Rie-mer, Lorenz Stocker, Mag. Thomas Strübler, Dr. Alexander Tempelmayr, Mag. Chris-tian Wieselmayer Fotos: Falls nicht anders angegeben: Symbol Pictures, Archiv Layout und Produktion: Hans Obersteiner Verkaufsleitung Süd: Mag. Barbara Stei-ner Marketing: Silvia Hasl-Weingrill Druck: Leykam – Let’s Print VerlagsvertretungSlowenien: Business Media d.o.o., Kotnikova ulica 30, 1000 Ljubljana, Telefon/ Telefax+386/1/5181125,[email protected] Verlagsvertretung Kroatien: Business MediaCroatia d.o.o., Bosutska 9, 10000 Zagreb, Telefon +385/1/6311-800, Telefax DW 810,[email protected] Erscheinungsweise: 10 x jährlich Anzeigenpreise: lt. aktuellemAn zeigentarif. Es gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen des ÖsterreichischenZeitungsherausgeberverbandes. Bezugspreis: € 2,50/Ausgabe; JahresabonnementInland € 25,–, Ausland auf Anfrage. Das Abonnement ist jederzeit schriftlich kündbar.Wird es nicht bis ein Monat vor Ende des Abojahres gekündigt, verlängert es sich auto-matisch um ein weiteres Jahr. Allgemeines: Alle Rechte, auch die Übernahme vonBeiträgen nach § 44 Abs. 1 und 2 Urheberrechts gesetz, sind vorbehalten. FN 257766v;UID-Nr.: ATU61454508 Verlagskonto: BKS, BLZ 17000, Kontonummer 180-038949 Gerichtsstand ist das für Graz örtlich und sachlich zuständige Gericht. Aufgrund dereinfacheren Lesbarkeit wurde in dieser Publikation auf eine geschlechtssensitive Formverzichtet, die gewählte männliche Form schließt immer gleichermaßen weibliche Per-sonen ein.

Conda und FinTech-Start-upHolvi starten durchGemeinsam erreichen sie mehr: Österreichs größte Crowdinvesting-Plattform Conda und das finnische FinTech-Start-up Holvi beschlie-ßen eine Kooperation, um die Möglichkeiten für Start-ups und jungeKMU in Österreich und Europa zu erweitern. Ziel der Kooperationist, das Finanzangebot von Conda mit den neuesten technologischenEntwicklungen von Holvi auf dem Gebiet der Zahlungsmethodenund Transaktionsdaten zu verknüpfen. Nach dem erfolgreichen Startin den deutschsprachigen Raum Ende 2014 zieht Conda Crowdin-vesting weiter konsequent in Richtung Europa. Nächster Milestoneist dabei die Kooperation mit dem finnischen Finanztechnologie-(„FinTech“-)Start-up Holvi. Ziel der Kooperation ist, Crowdinvestingauf Conda mit den neuesten technologischen Entwicklungen auf demGebiet der Zahlungsmethoden und Transaktionsdaten zu verknüpfen.„Mit der Technologie von Holvi optimieren wir bestmöglich das An-gebot für unsere Projekte und Start-ups. Mit dieser Kooperation brin-gen wir europäisches Know-how nach Österreich, gehen aber gleich-zeitig einen Schritt weiter in Richtung Europa“, erklärt Conda-Co-Geschäftsführer Paul Pöltner. Ü

Neuwahl des Verbund-AufsichtsratsIn der 68. Hauptversammlung von Verbund am 22. April 2015 wurdenbei der turnusmäßigen Wahl des Aufsichtsrates fünf bereits bisherdem Aufsichtsrat angehörige Mitglieder und fünf neue Mitgliederbestimmt. Die neuen Mitglieder sind Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauß, Werner Muhm, Susanne Riess, Jürgen Roth und Michael Süß.Dem Aufsichtsrat von Verbund werden künftig Peter Püspök, Rein-hold Süßenbacher, Alfred Heinzel und Herbert Kaufmann nicht mehrangehören. Siegfried Wolf ist bereits Mitte 2014 aus dem Aufsichtsratvon Verbund ausgeschieden. In der nach der Hauptversammlungstattgefundenen konstituierenden Sitzung des Aufsichtsrats wurdeder bisherige Vorsitzende Gilbert Frizberg in seiner Funktion bestä-tigt. Als erster stellvertretender Vorsitzender wurde Michael Süß undals zweite stellvertretende Vorsitzende wurde Elisabeth Engelbrechts-müller-Strauß gewählt. Die Aktionärsvertreter im Aufsichtsrat sindbis zum Jahr 2020 bestellt. Ü

Conda-CEO Daniel Horak

Foto: Conda

Bildung

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/2015 51

Gemäß ihrem Profil „Alle Facetten desGesundheitswesens, der Gesundheits-wirtschaft und der Technik“ setzt die

2001 gegründete Tiroler Privat-Universitätauf Themenschwerpunkte wie Mechatronik,Biomedizinische Informatik/Technik, Be-triebswirtschaft im Gesundheitswesen oderPflegewissenschaft. Durch diese Spezialisie-rung auf Zukunftsthemen des Gesundheits-wesens und ergänzt durch Universitätslehr-gänge ist es der UMIT möglich, ein qualita-tiv hochwertiges universitäres Bildungs- undWeiterbildungsangebot anzubieten. In engerKooperation mit der Medizinischen Univer-sität Innsbruck und der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck bietet die UMIT For-schung und Lehre auf höchstem Niveau. In-ternational anerkannte Professoren, Gastpro-

fessoren und Lehrende sowie eine moderneInfrastruktur sind das Erfolgsgeheimnis derPrivat-Uni. Als Beweis dafür gilt der exzel-lente Ruf als universitäre Forschungseinrich-tung, den die UMIT im Rahmen von natio-nalen und internationalen Forschungsprojek-ten genießt.

Heute studieren, was morgen gefragt istAls Universität mit dem Fokus auf Gesund-heitswesen und Technik bietet die UMIT zu-kunftsträchtige universitäre Bachelor-, Mas-ter- und Doktoratsstudien an. Das Angebotrichtet sich sowohl an Maturanten wie auchan Personen, die bereits im Gesundheitswe-sen arbeiten oder sich für den Bereich desGesundheitswesens weiterqualifizieren wol-len. Neben den universitären Studiengängenund den Universitätslehrgängen werden auchZertifikatslehrgänge, Zertifikatskurse undSymposien angeboten, die gleichzeitig einequalitativ hochwertige zusätzliche Weiter-

bildungsmaßnahme darstellen. Diese Wei-terbildungsmaßnahmen sind speziell fürMitarbeiter aus dem Gesundheitswesen kon-zipiert und runden das universitäre Ausbil-dungsangebot an der UMIT ab.

Universitätsstadt HallDas mittelalterlich geprägte Hall gilt als eineder schönsten Städte in Tirol und als eine derbesterhaltenen Altstädte Österreichs. Sie istübrigens größer als die Innsbrucker Altstadtund überzeugt durch eine gelungene Sym-biose von Alt und Neu. Hall wurde im Mit-telalter durch die Salzgewinnung zum be-deutendsten Wirtschaftsplatz Nordtirols undzu einem wichtigen Warenumschlagsplatzfür den Handel auf dem Inn. Die landesfürst-liche Münzstätte, die ab Mitte des 15. Jahr-hunderts in Hall angesiedelt war, trug we-sentlich zum weiteren wirtschaftlichen Auf-schwung bei. Heute ist Hall eine pulsierendeKleinstadt mit hoher Lebensqualität zwi-schen geschichtsträchtigen Mauern. Ü

Universitätsstadt Hall in Tirol:UMIT setzt auf ZukunftsthemenDie Private Universität für Gesundheitswissenschaften, Medizinische Informatik und Tech-nik (UMIT) in Hall in Tirol versteht sich als moderne Gesundheitsuniversität mit Spezialisie-rung auf neue Berufs- und Forschungsfelder.

Von Florian Eckel

Foto: Hermann Hammer

Alle Facetten des Gesundheitswesens, der Gesundheitswirtschaft und der Technik.

Foto: own

52 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/2015

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Neuer Obmann Dietmar Herneg-ger vertritt künf-tig die fast 9.000Mitglieder derWKO Tirol,Sparte Informa-tion und Consul-ting. „Wir habenvieles zum Gutenverändern können. Und so etwas treibt michan. Zu tun haben wir ja genug“, so der neugewählte Spartenobmann. Dietmar Herneg-ger ist Geschäftsführer der Druckerei Her-negger (Innsbruck). Gemeinsam mit seinenzwei Brüdern leitet er das Familienunterneh-men in zweiter Generation. Ab sofort hält erauch das Zepter der Sparte IC in der Handund hat einiges vor. Auf der Agenda stehenunter anderem Regionalität, Fachkräfte undInvestitionsanreize. ÜFoto: WKT

NUFAM 2015Die NUFAM – Nutzfahrzeugmesse Karls-ruhe (24. bis 27. September 2015 – MesseKarlsruhe) präsentiert in Halle 1 auf rund2000 Quadratmetern den neu gruppiertenBereich „Werkstattausrüstung, Teile und Zu-behör“. „Damit deckt die NUFAM das kom-plette Angebot für die Nutzfahrzeugwerk-statt ab. Neben den bereits zahlreich vertre-tenen Herstellerprodukten bieten wir so nunerstmals speziell im Teilebereich ein umfas-sendes Spektrum für freie Werkstattbetriebean“, erklärt Britta Wirtz, Geschäftsführerinder Karlsruher Messe- und Kongress-GmbH(KMK). ÜFoto: KMK

JubiläumZehn Jahre amadeus terminal 2 waren am 16. April Anlass für viele Gäste aus der Event-branche und Kunden des Salzburger Flughafens zu einer Jubiläumsfeier am Flughafen Salz-burg zu kommen. Die beiden Flughafengeschäftsführer Karl Heinz Bohl und Roland Hermannbegrüßten Gäste aus Politik, Wirtschaft, Industrie und Tourismus. Durch den Abend führteSkilegende Alexandra Meissnitzer. Veranstaltungsorte gibt es viele, eine Location mit eigenem Flughafen ist in Europa jedocheinzigartig, da waren sich alle Gäste am Jubiläumsabend einig. Bei der Errichtung des ama-deus terminal 2 vor zehn Jahren standen zwei wichtige Vorgaben an oberster Stelle. Der Flug-hafen benötigte eine sogenannte „Overflow area“, sprich mehr Platz für die Sicherheitskon-trolle der Passagiere an den Winter-Spitzentagen. Die hohen Sicherheitsanforderungen imBereich der Personen- und Handgepäckskontrolle machten diesen Bau unabwendbar. Diezweite Vorgabe für die Bauabteilung am Airport waren Kosteneffizienz und Multifunktio-nalität. Um das Terminal in der Zeit, wo es nicht als Passagierterminal genutzt wird, trotzdemzu betreiben, wurde die Idee geboren ein Eventterminal mit eigenem Flughafen zu entwickeln.Und wie die letzten zehn Jahre eindrucksvoll belegen, ist der amadeus terminal 2 zu einerSalzburger Eventlocation geworden, die aus der Szene nicht mehr wegzudenken ist. Ü

Roland Hermann, Geschäftsführer Flughafen Salzburg, Christian Stöckl, LH-Stv., Alexandra Meissnitzer,

Moderatorin, Harald Preuner, Vizebürgermeister Salzburg, Karl Heinz Bohl, Geschäftsführer Flughafen

Salzburg (v.l.) Foto: Salzburger Flughafen

Menschen & Märkte

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/2015 53

E-Zigaretten-Markt -führer geht vor Ver -fassungsgerichtshof Ab 1. Oktober sollen E-Zigaretten aus-schließlich in Trafiken vertrieben werdendürfen. nikoBlue-Gründer Franz Seba pro-zessiert mit Unterstützung des prominentenVerfassungsjuristen Heinz Mayer dagegen.

Kürzlich hat der Bundesgesetzgeber mit einer Novelle zum Ta-bakmonopolgesetz 1996 angeordnet, dass E-Zigaretten (Refillsund Liquids) den Tabakerzeugnissen verwandt sind und aus-

schließlich von Tabaktrafikanten vertrieben werden dürfen. Mit In-krafttreten der Novelle am 1. Oktober 2015 müssen Geschäfte, dieE-Zigaretten bisher verkauft haben, also schließen. nikoBlue – nachUmsatz, Mitarbeitern und Kunden unangefochtener E-Zigaretten-Marktführer in Österreich – bekämpft besagte Novelle nun mit dembekannten Verfassungsrechtler Heinz Mayer, der in der Wiener An-waltskanzlei Lansky, Ganzger + partner beratenden Funktion hat,vor dem Verfassungsgerichtshof (VfGH). Mit der im 2. Abgabenänderungsgesetz 2014 beschlossenen Novellewerden E-Zigaretten (Refills und Liquids) unter das Tabakmonopolgestellt – obwohl E-Zigaretten gar keinen Tabak enthalten. „Ich wagezu behaupten, dass mein Unternehmen mehr Menschen zu Nichtrau-chern gemacht hat als alle staatlichen Maßnahmen der vergangenenJahre“, kommentiert nikoBlue-Gründer Franz Seba. Es sei nicht zuerkennen, wie die Einbeziehung der E-Zigarette in das Tabakmonopoldem Jugendschutz oder der Gesundheitspolitik dienen könnte, soSeba. Die weiters in der Novelle angeführte Begründung, die Gesetzesan-passung diene auch der „Sicherung der Einkünfte der Tabaktrafikan-ten“, sei darüber hinaus – laut dem Verfassungsjuristen Heinz Mayer– als verfassungswidrig anzusehen, weil der Gesetzgeber damit einenEingriff in die Erwerbsfreiheit vornehme. Ü

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Franz Seba, Gründer und Eigentümer von nikoBlue, und der Verfassungsjurist

em. O. Univ.-Prof. DDr. Heinz Mayer Foto: Raphael Schwarz/Lansky.at

Das 1965 gegründete und am Touris-musschulstandort Klessheim angesie-delte Institute of Tourism and Hotel

Management der Tourismusschulen Salz-burg feiert heuer sein 50-jähriges Jubiläum.Im Laufe der Jahrzehnte haben knapp 2.500Teilnehmer aus 150 Ländern die achtmona-tige Ausbildung absolviert, die in enger Zu-sammenarbeit mit der Österreichischen Ent-wicklungszusammenarbeit (OEZA) entwi-ckelt wurde. Die Studierenden kommen ausLändern wie Belize, Mexiko, Ecuador, Peru,Kenia, Sambia, Mosambik, Äthiopien, Bhu-tan, Nepal, Sri Lanka, den Malediven, China,Thailand, Kambodscha, Vietnam oder In-dien.„Das ITH sorgt mit seiner praxisbezogenenAusbildung auf höchstem Niveau  für gut ge-schulten Nachwuchs. Ziel ist es, dass dieTeilnehmer nach dem Abschluss ihr touris-tisches Know-how in ihrem Heimatland indie Praxis umsetzen und helfen, den Touris-mus weiterzuentwickeln. Damit ist das ITHein Vorzeigebeispiel für gelungene Entwick-lungszusammenarbeit und ein Garant füreine entwicklungspolitisch verantwortungs-volle Vorgangsweise“, betont Dr. Martin Le-dolter, Geschäftsführer der Austrian Deve-lopment Agency (ADA), der Agentur derÖsterreichischen Entwicklungszusammen-arbeit.

ITH-Absolventen als Botschafterfür österreichischen TourismusSeit seiner Gründung bildet das ITH zahl-

reiche junge Menschen aus Entwicklungs-und Schwellenländern im Tourismus aus.Der Abschluss am ITH hat es in den vergan-genen Jahrzehnten zu beträchtlicher Repu-tation gebracht, schildert Mag. LeonhardWörndl, Geschäftsführer der Tourismus-schulen Salzburg: „Das zeigen die zahlrei-chen eindrucksvollen Karrieren der Absol-

venten nach der Rückkehr in ihre Länder.Viele können sich beruflich erfolgreich etab-lieren und bekleiden Führungspositionen.Sie arbeiten in Ministerien, Tourismusorga-nisationen, leiten Hotels und werden selbstUnternehmer. Zu den prominentesten Absol-venten zählt Nilofer Bakhtiar. Sie hat dasITH 1976 besucht und wurde die erste weib-liche Tourismusministerin von Pakistan.Heute ist sie als Sonderberaterin für Touris-mus und Frauen in den Vereinten Nationentätig. Ein weiteres Beispiel ist Ahmed Salih.Er ist auf den Malediven Staatssekretär fürTourismus und hat die gesamte Tourismus -infrastruktur des Landes entwickelt und neuaufgebaut.

Tourismusschule in Bhutan Internationale Entwicklungs- und Schu-lungsprojekte im Tourismus haben bei denTourismusschulen der WirtschaftskammerSalzburg, WKS, Tradition. Beim Aufbau ei-ner Tourismusschule in Bhutan wurde dieARGE Tourismus Salzburg, bestehend ausTourismusschulen, Fachhochschule undAkademie Urstein, mit der Abwicklung desProjektes betraut. „Die WKS und ihre Bil-dungseinrichtungen waren seit jeher stark imExport von Schulungskonzepten. Touris-musschulen made in Salzburg gibt es mitt-lerweile auf der ganzen Welt. Mit der Errich-tung der Tourismusschule in Bhutan habenwir inhaltlich und von der Größe her eine

54 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/2015

Botschafter österreichischer Gastlichkeit:Salzburger Know-how weltweit gefragtDas Institute of Tourism and Hotel Management (ITH) in Klessheim schaut auf 50 Jahre ge-lungene Entwicklungszusammenarbeit zurück. Von Siegfried Hetz

Seit seiner Gründung bildet das ITH zahlreichejunge Menschen aus Entwicklungs- und

Schwellenländern im Tourismus aus.

In zahlreichen internationalen Kooperationen arbeitet das ITH bei der Lehrplangestaltung weltweit wie

hier in einem Partnerhotel im Oman mit vielen Schulen zusammen. Foto: ITH/Otha

Bildung

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/2015 55

neue Dimension erreicht“, betont Wörndl.Als in Sri Lanka nach der Tsunami-Katastro-phe der Lehrplan des Sri Lanka Institute ofTourism and Hotel Management (SLITHM)völlig überarbeitet und an internationaleStandards angeglichen wurde, kamen etwa30 Lehrpersonen nach Salzburg und wurdenhier ausgebildet. Seit 2005 praktiziert dieFachhochschule Salzburg eine enge Zusam-menarbeit mit der International School ofTourism and Hotel Management in Kath-mandu (Nepal). Die Schule wurde von Na-rendra Bajracharya, einem ITH-Absolventenund erfolgreichen Hotelier, gegründet undseitdem von ihm geleitet. 

Nachhaltiger QualitätstourismusNeben dem Erlernen von touristischemFachwissen und praktischen Fähigkeitengeht es auch um die Etablierung eines nach-haltigen Tourismus. „Gerade wenn es um dasSpannungsfeld Tourismus und Umwelt geht,verfügt Salzburg über führendes Know-how,das die Studenten des ITH in alle Welt ex-portieren. Sie entwickeln während ihrer Aus-bildung ein Verständnis für die Bedeutungvon Nachhaltigkeit und handeln auch ent-sprechend“, bekräftigt ITH-Leiterin GabrieleTischler. Tourismus soll zu einer soliden Ein-kommensquelle für die lokale Bevölkerungwerden und wesentlich zur Armutsminde-rung beitragen. Viele der Absolventen legenein besonderes Augenmerk auf die Verwen-dung heimischer Produkte und tragen damitzur lokalen Wertschöpfung bei. Aber auchUmweltmanagement, Energieeinsparung,Mülltrennung und lokale Entwicklungspro-jekte sind ITH-Absolventen wichtig.

InformationDie achtmonatige Ausbildung in Klessheimwird in vielen Bachelor-Programmen alsvollwertiges Studienjahr anerkannt. Ein Wei-terstudieren an internationalen Universitätenist damit ohne Zeitverlust möglich. Derzeitholen sich 32 Studenten aus 17 verschiede-nen Nationen in Klessheim das Rüstzeug fürihre Karriere als Tourismusmanager oderLehrer. Ü

Start der Tourismus AkademieSalzburg in BischofshofenQualität in der heimischen Tourismusausbildung soll angehoben werden.

Um die Ausbildung für Lehrlinge und Fachkräfte weiter zu verbessern, nimmt die Tou-rismus Akademie (TA) Salzburg in Bischofshofen ihre Arbeit auf. Die ersten Lehrgängezur Höherqualifizierung von Lehrlingen („Lehrlingsakademie“) starten im Juni mit

Vorbereitungskursen auf die Lehrabschlussprüfung. „Fachkräfteakademie“ und „Ausländer-seminare“ folgen.„Auch wenn uns die Regierung aktuell Prügel vor die Füße wirft, wir nehmen unsere Ver-antwortung wahr. Die Tourismus Akademie Salzburg ist für Salzburgs Tourismus enormwichtig und ein Leuchtturmprojekt für ganz Österreich“, betont Spartenobmann Albert Ebner.In anderen Branchen wie dem Metallbereich, der Baubranche und dem Handel gebe es bereitsderartige überbetriebliche Ausbildungsinstitutionen. Beispiele dafür seien TAZ Mitterberg-hütten, BAUAkademie Salzburg sowie Lehrlingsakademie Handel. Die Etablierung der Tou-rismus Akademie stellt einen weiteren wichtigen Baustein zur Stärkung der Ausbildung vonLehrlingen und der Höherqualifizierung von Fachkräften im Tourismus dar. Für WKS-Bezirksstellenobmann LAbg. Hans Scharfetter ist die Tourismus Akademie Salz-burg ein wesentlicher Baustein zur Sicherung des Fachkräftebedarfs im Pongau: „Die Tou-rismuswirtschaft besitzt eine herausragende Bedeutung für den Bezirk. Im Winter werden41 Prozent der gesamten Nächtigungen des Landes im Pongau generiert, im Sommer sindes 30 Prozent. Fast 10.000 Mitarbeiter finden in der Hochsaison in den Tourismusbetriebendes Pongaus eine Beschäftigung. Um in der schnelllebigen Branche international konkur-renzfähig zu bleiben, brauchen unsere Betriebe eine Ausbildungsstätte am neuesten Stand,wie es mit der Tourismus Akademie verwirklicht werden soll.“

InformationAn den vier Standorten Klessheim, Bad Hofgastein, Bischofshofen und Bramberg stehensechs unterschiedliche Schulformen zur Auswahl. Im Herbst 2014 hat am Standort Bad Hof-gastein die sechsjährige Höhere Lehranstalt für Tourismus und Ski den Betrieb aufgenom-men.

www.ts-salzburg.at

TAK-Bhofen: WKS-Spartenobmann Albert Ebner (rechts) und WKS-Bezirksstellenobmann LAbg. Hans

Scharfetter anlässlich der Präsentation der Tourismus Akademie (TA) Salzburg. Foto: wildbild

50 Jahre ITH – ein Grund zum Feiern (v. l.): Mag. Leonhard

Wörndl, Geschäftsführer der Tourismusschulen Salzburg,

Kencho Wangmo, Reiseveranstalterin aus Bhutan, Mag.

Gabriele Tischler, ITH-Leiterin, und Narendra Bajracharya,

Schulleiter aus Kathmandu in Nepal. Foto: ITH/Neumayr

Rund 60 Prozent der in Vorarlberghergestellten Produkte undDienstleistungen werden expor-tiert. Das spricht einerseits fürdie Qualität der Produkte, bringt

aber andererseits auch eine gewisse Abhän-gigkeit von Auslandsmärkten mit sich. Ins-besondere die Konjunktur des Hauptabneh-mers Deutschland beeinflusst VorarlbergsWachstum. In konjunkturschwachen Zeitenverstärkt sich der Wettbewerb auf internatio-nalen Märkten deutlich und nur hochwertigeProdukte und fortschrittlichste Technologienkönnen dabei bestehen. Die kontinuierlicheInvestition in Forschung und Entwicklungist daher unabdingbar für einen langfristigenUnternehmenserfolg.

Konjunkturunabhängige InvestitionenVorarlberger Betriebe haben dieses Erfolgs-geheimnis bereits früh erkannt und investie-ren jährlich bis zu 25 Prozent ihres Umsatzesin Innovationsprojekte. Das Ergebnis dieserAnstrengungen schlägt sich Jahr für Jahr ineiner beachtlichen Anzahl an Patentanmel-dungen nieder. Der Höchster Beschlägeher-steller Julius Blum GmbH ist nach Anzahlder Patentanmeldungen beim Österrei-chischen Patentamt das zweitinnovativsteUnternehmen Österreichs. Auf eine MillionEinwohner hochgerechnet erreicht Vorarl-berg hinsichtlich PCT-Anmeldungen (PatentCooperation Treaty) weltweit sogar den sieb-ten Platz und zählt damit weltweit zu den in-novativsten und fortschrittlichsten Wirt-schaftsregionen.

Kontinuierliche Standortentwicklung„Wir schaffen in Vorarlberg langfristig sinn-volle Rahmenbedingungen für die regionaleWirtschaft und halten wenig von kurzfristi-gen Eingriffen in die Märkte“, erklärt Dr.Joachim Heinzl, Geschäftsführer der Wirt-

schafts-Standort Vorarlberg GmbH(WISTO). Die Gesellschaft arbeitet mit demZiel, die Innovationsdynamik der Region zuerhöhen und den Standort positiv zu entwi-ckeln. „Durch unsere Services kooperierenwir eng mit den heimischen Betrieben underfahren direkt, welche Themenfelder undHerausforderungen sie konkret beschäftigen.Das ermöglicht uns, pro-aktiv bereits ge-zielte Angebote und Leistungen zu schaffen,

von denen die Wirtschaft direkt profitiert.“Relevante Zukunftsthemen der VorarlbergerUnternehmen sind beispielsweise die be-triebliche Innovationsfähigkeit sowie derüberaus hohe Bedarf an Humankapital undBetriebsflächen. Für diese Themen werdenvon der WISTO und anderen regionalen In-stitutionen gezielte Angebote zur Unterstüt-zung der ansässigen Betriebe entwickelt.

56 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/2015

Nachhaltige Wirtschaftspolitik in Vorarlberg

Das westlichste Bundesland Österreichs setzt auf Langfristigkeit und Zukunftsfähigkeitstatt konjunkturbedingter Marktimpulse. Von Christian Wieselmayer

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Vorarlberger Betriebe investieren jährlich bis zu 25 Prozent ihres Umsatzes in Innovationsprojekte.

Im Bereich Humankapital wird seit vielen Jahren gezielt in die Nutzung eigener Potenziale investiert.

Vorarlberg

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/2015 57

Kooperationen anstoßenEines dieser Angebote stellt die von derWISTO gemeinsam mit der Wirtschaftskam-mer Vorarlberg und der Messe Dornbirn ini-tiierte Lieferantenbörse dar. Am 10. Juni die-sen Jahres präsentieren sich Vorarlberger Zu-lieferbetriebe, Lieferanten und Dienstleistergemeinsam regionalen und überregionalenKunden. In einheitlich gestalteten Messe-ständen haben kleine und große Anbieterdieselben Möglichkeiten, neue Kunden undKooperationspartner anzusprechen unddurch ihre Leistungen zu überzeugen. Im Be-reich der Zulieferbetriebe arbeitet Vorarlbergauf internationalem Niveau und bietet in Ni-schensegmenten Spitzentechnologien. DieseKompetenzen sollen während der Lieferan-tenbörse gezielt präsentiert und vermarktetwerden.

Fördermittel in Anspruch nehmenZur Forcierung der Innovationsdynamik un-terstützt die WISTO weiters Unternehmenbei der Inanspruchnahme von Fördermitteln.Die Europäische Union, der Bund und dasLand Vorarlberg bieten attraktive Zuschüsseund Instrumente für Forschung- und Ent-wicklungsvorhaben. Von der Landesregie-rung werden schwerpunktmäßig Förderpro-gramme initiiert, die die nationalen und in-ternationalen Angebote ergänzen: unter an-derem die betriebliche Forschungs- und Ent-

wicklungsförderung, die Unternehmen denEinstieg in eine professionelle Forschungund Entwicklung (F&E) erleichtert, oder dasFörderinstrument Technologietransfer, wel-ches ein technologisches Upgrade von Be-trieben sicherstellt.

Zukunftsstrategie für Wissenschaft und ForschungDie Landesregierung arbeitet aktuell ge-meinsam mit Partnern an einer regionalenWissenschafts- und Forschungsstrategie, in

der die Maßnahmen und Schwerpunkte de-finiert sind, um die WettbewerbsfähigkeitVorarlbergs langfristig zu sichern und denStandort weiterzuentwickeln. Es geht dabeiinsbesondere um die Schaffung geeigneterStrukturen und Rahmenbedingungen füreine positive Entwicklung.

Schlüsselfaktor MenschIm Bereich Humankapital wird seit vielenJahren gezielt in die Nutzung eigener Poten-ziale investiert. Unterschiedliche Initiativenund Maßnahmen sollen Kinder, Jugendlicheund Erwachsene für die Vorarlberger Unter-nehmen begeistern und ihnen Karrierewegeaufzeigen, die sie vielleicht sonst nicht inBetracht gezogen hätten. Die Serie „Karriereund Forschung“ gemeinsam mit den Vorarl-berger Nachrichten beschreibt aktuell jedeWoche die Arbeit eines Forschers in einemansässigen Unternehmen. Forschung findeteben nicht nur in Reinräumen, Laboren undmit Reagenzgläsern statt, sondern auch inWerkstätten, Produktionshallen und Soft-warearchitekturen. Ü

Chancenland VorarlbergDurch diese Initiative werden junge

Menschen mit Vorarlberger Unterneh-

men vernetzt. Im Rahmen von Netz-

werktreffen erhalten Vorarlberger Tech-

nikstudierende, die außerhalb der Re-

gion an den Studienorten Wien, Graz,

Leoben und Innsbruck studieren, etwa

einen Abend lang die Möglichkeit, Kon-

takte zu Vertretern von attraktiven Un-

ternehmen zu knüpfen. Bei den Chan-

centagen erhalten Schülerinnen und

Schüler der 8. Schulstufe in den

Herbstferien die Möglichkeit, die Vor-

arlberger Wirtschaft live zu erleben und

in unterschiedlichen Betrieben zu

„schnuppern“. Zusätzlich werden Ex-

kursionen, Maturaprojekte, Abschluss-

arbeiten, Vorträge und andere Veran-

staltungen organisiert und Informati-

onsmaterialien zur Verfügung gestellt.

n Information

„Wir schaffen in Vorarlberg langfristig sinnvolle

Rahmenbedingungen für die regionale Wirtschaft

und halten wenig von kurzfristigen Eingriffen in

die Märkte“, Dr. Joachim Heinzl, Geschäftsführer

der Wirtschafts-Standort Vorarlberg GmbH

(WISTO).

Foto: Matthias Weissengruber/Chancenland Vorarlberg

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Nur hochwertige Produkte und fortschrittlichsteTechnologien können im Wettbewerb bestehen.

Gibt es tatsächlich schon einen Wettbewerbder Industrie um die besten MitarbeiterIn-nen oder ist die Situation auf dem Arbeits-markt so, dass die Unternehmen eher keineProbleme haben, geeignete MitarbeiterIn-nen zu finden?Aus unserer Perspektive ist die Herausfor-derung, die besten Mitarbeitenden fürs Un-ternehmen zu gewinnen, nicht neu: Qualifi-zierte MitarbeiterInnen mit einem hohenLeistungsvermögen und dem Wunsch nachprofessioneller Entfaltung waren stets kost-bar und schwierig zu finden. Aus diesemGrund ist und war es immer schon besondersentscheidend, sich einerseits am Arbeits-markt als attraktiver Arbeitsgeber zu posi-tionieren, um so die talentiertesten Bewer-berInnen anzusprechen. Andererseits achtenwir sehr darauf, ein Klima im Haus zu schaf-fen, in dem sich unsere bestehenden Mitar-beiterInnen wohlfühlen. Auf diese Weisewerden wir von unseren eigenen Mitarbei-terInnen am Arbeitsmarkt weiterempfohlen,wodurch uns wiederum neue qualifizierteBewerbungen erreichen.Die derzeitige Arbeitslosigkeit in Österreichist hoch, wir stehen jedoch vor dem Problem,dass die Qualifikationen, die wir nachfragen,am österreichischen Arbeitsmarkt zu wenigausgeprägt vorhanden sind. Ein Schlüssel-wort hierzu ist Bildung: Es erfordert jedochnicht nur eine breite Streuung auf akademi-schem Niveau, sondern auch im fachlichpraktischen Bereich inklusive der notwendi-gen Kulturtechniken, wie entsprechendeKommunikation, kollegialer Umgang undMotivation, Leistung zu erbringen – und diesüber alle Ebenen hinweg, von der Fachkraftbis zum Management.

Welche Auswahlprozesse gibt es bei Bosch,um die Richtigen für das Unternehmen zufinden?Wir bilden unsere MitarbeiterInnen gerneselbst aus. Das beginnt über die Lehre so-wohl im kaufmännischen als auch im ge-werblichen Bereich, mit der Option – wennnicht schon vorhanden –, eine entspre-chende Matura parallel oder nach der Lehr-zeit abzuschließen. Dies eignet sich her-vorragend für SchulabbrecherInnen, denenauf diese Weise die Möglichkeit zum be-ruflichen Einstieg und interessante Karrie-rewege geboten werden. Daneben bietenwir vielzählige Möglichkeiten an, bereitswährend der Ausbildung Bosch als Unter-nehmen kennenzulernen: In der Schulzeit imRahmen von Ferialpraktika, neben dem Stu-dium während langfristiger berufsbegleiten-der Praktika, durch unser PreMaster-Pro-gramm für Bachelor-AbsolventInnen oderdurch unsere Discover-Bosch-Kooperation,wo interessierte Studierende aus dem tech-nischen Bereich ein Jahr lang im Rahmenvon Unternehmensvorträgen und Exkursio-nen uns und die Möglichkeiten, die wirbieten, kennenlernen.

58 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/2015

Zufriedene Mitarbeiter sind der Schlüssel zum Unternehmenserfolg

Bosch gilt als einer der innovativsten Arbeitgeber. Mag. Johanna Hummelbrunner, Personalchefin von Bosch Österreich, gibt den Wirtschaftsnachrichten einen Einblick in die Arbeitswelt des Unternehmens.

Mag. Johanna Hummelbrunner,

Personalchefin Bosch

Österreich

Foto: Bosch AG

Personal

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/2015 59

Wie motiviert Bosch seine MitarbeiterIn-nen, welche Programme gibt es zur Aus-und Weiterbildung?Die größte Motivation schaffen wir dadurch,dass das, was nach außen kommuniziertwird, nach innen auch tatsächlich gehalten,gelebt und respektiert wird. Hohe Arbeits-zeitflexibilisierung zeichnet uns dabei aus:Neben einer Gleitzeitregelung, Homeofficeund der Möglichkeit, „Fenstertage“ einzuar-beiten, ermöglichen wir unseren Mitarbeite-rInnen die Inanspruchnahme von Bildungs-karenzen und Sabbaticals und unseren Müt-tern und Vätern vielfältige Karenz- und Teil-zeitmodelle. Wir fördern und unterstützenden Abschluss von weiterführenden Ausbil-dungswegen und sorgen für ein Rundum-Wohlbefinden unserer MitarbeiterInnen.Hier achten wir auf eine gute Verpflegungrund um den Tag, angefangen bei einem war-men Frühstück über ein gesundes Mittages-sen im Betriebsrestaurant bis hin zu vielfäl-tigen Nachmittagssnacks in unserer hausin-ternen Cafeteria. Dabei kommt auch die Be-wegung nicht zu kurz: Neben vielfältigenSportgruppen bieten wir am Standort inWien diverse Sport- und Fitnesskurse wiePilates und Yoga und die Möglichkeit fürMassage und Physiotherapie.Um unseren neuen MitarbeiterInnen denEinstieg ins Unternehmen zu erleichtern,gibt es bei Bosch ein gut organisiertes On-boarding Programm, bestehend aus einemindividuellem Einarbeitungsplan, einem gutetablierten Patensystem sowie vielfältigenSchulungen und Trainings.

Wie läuft die Karriereplanung für die ein-zelnen MitarbeiterInnen?Im Rahmen von unseren jährlich stattfinden-den MitarbeiterInnengesprächen erhaltenunsere MitarbeiterInnen regelmäßig aus-

führliches Feedback. Daneben be-spricht die Führungskraft in die-

sem Rahmen gemeinsam mitder Personalabteilung die wei-

teren Schritte für jede/n Mit-arbeiter/in für deren/dessen

individuellen Karriere-weg. Hierbei stehen ver-schiedene gleichwertige

Wege offen, von derExpertInnen-Lauf-

bahn über eine Pro-jekt-Laufbahn bis

hin zur Führungslaufbahn. Für jeden dieserKarrierepfade werden spezielle Workshopsund Seminare angeboten, die gezielt für dienächste Aufgabe vorbereiten. Durch diese individuellen und vielfältigenKarriere- und Weiterentwicklungsmöglich-keiten schaffen wir es, mehr als 85 Prozentaller Führungspositionen mit internen Mit-arbeiterInnen zu besetzen. Diese Aufstiegs-möglichkeiten motivieren wiederum undschaffen dadurch ein lebendiges Unterneh-mensklima.

Denken Sie, dass Bosch Vorteile hat, weildas Unternehmen nicht ständig nur auf Ak-tienkurse fixiert ist?Dies bringt sehr große Vorteile mit. Die part-nerschaftliche und wertschätzende Bezie-hung zwischen MitarbeiterInnen und Füh-rungskräften ist dadurch nachhaltig undlangfristig orientiert und wird nicht vonSchwankungen der Aktienkurse beeinflusst.Darüber hinaus übernehmen wir auch gesell-schaftliche Verantwortung. Diese Haltungund unsere werteorientierteUnternehmenskultur verbin-den unsere MitarbeiterInnen.

Wie wichtig ist den Mitarbei-terInnen heute die Work-Life-Balance und wie versuchtBosch, hier individuelle Lö-sungen zu schaffen?Wir erkennen eine immer stär-kere Verschmelzung zwischenberuflichem und privatem Le-ben. Auch aus diesem Grund ist

die Gewährleistung flexibler Arbeitszeitmo-delle ein Erfolgsfaktor. Besonders die Väter-karenz erlebt derzeit einen starken Trend:Waren es 2012 vier Männer bei Bosch inÖsterreich, die dieses Modell in Anspruchgenommen haben, gingen im Vorjahr bereits18 Väter in Karenz – Tendenz weiter stei-gend.

Welche Möglichkeiten bietet Bosch zur Ver-einbarkeit von Familie und Beruf und wel-chen Stellenwert hat dies im Unternehmen?Hauptsächlich tragen wir hier durch die Fle-xibilisierung der Arbeitszeit je nach Lebens-situation bei. Familiäres und berufliches En-gagement ist uns dabei gleichermaßen wich-tig. Seit eineinhalb Jahren erkennen wir des-halb eine Auszeit für die Kindererziehungoder die Pflege eines Angehörigen als einenvon fünf Karrierebausteinen an, die unsereFührungskräfte brauchen, wenn sie weiteraufsteigen möchten. Diese soziale Erfahrungsetzen wir etwa mit einem Auslandsaufent-halt gleich. Ü

Den MitarbeiterInnen

bei Bosch wird jede

Möglichkeit zur

beruflichen Weiterbildung

gegeben.

Foto: Bosch AG

Bosch in Österreich*Bosch-Präsenz in Österreich seit 1899

Mitarbeiter per 1.1.2014: 2 580

… davon Lehrlinge: 144

… davon in F&E: rund 700

Umsatz mit Dritten: 849 Millionen Euro (2013)

Rechtseinheiten: 7 (inkl. Beteiligungsgesellsch.)

Entwicklungszentren: 4

* Die Bosch Österreich-Kennzahlen für 2014 werden erst am 27.5.2015 mit

der Jahres-PK veröffentlicht.

n Fact-Box

PensionssystemQuo vadis?

Ist unser Pensionssystem am Ende? Es scheint nahezu,als würde die Kollabierung unseres Pensionssystemswie ein Damoklesschwert über uns hängen. Auch odervor allem weil in diversen Medien selten positiv darü-ber berichtet wird. Sind die Pensionen auf lange Fristnoch gesichert? Steht es wirklich so schlecht um dasösterreichische Pensionssystem? Wenn ja, welcheMaßnahmen können gesetzt werden, um ein gesundesösterreichisches Pensionssystem zu implementieren?

Von Thomas Gsenger

Foto: istock.com/stefanolunardi

Pensionssystem

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/2015 61

Umlageverfahren versus KapitaldeckungsverfahrenDurch den immer schneller voranschreiten-den Strukturwandel in der österreichischenBevölkerung (u.a. steigende Lebenserwar-tung, Rückgang der Geburtenrate, stetigeMigrationsgewinne) und die damit verbun-denen Probleme für das Umlageverfahrenwerden die Rufe nach dem Kapitaldeckungs-verfahren immer lauter. Welche Vorteilewürde nun ein kapitalgedecktes Pensions-system liefern? Das wohl am häufigsten dis-kutierte Argument ist jenes der höheren mög-lichen Rendite. Durch die verschiedenen An-lagemöglichkeiten der Beiträge könnendurch (Wechsel-)Kurs- und Wertsteigerun-gen erheblich höhere Renditen erzielt wer-den. Doch hier liegt auch das größte Risiko:Auch bei relativ sicheren Anlagen hat manvor allem in der jüngsten Vergangenheit ge-sehen, wie schnell sich Kurse und vor allemWechselkurse auchzum Negativen aus-wirken können. Fer-ner spielt auch dasZinsänderungsrisikoeine erheblicheRolle. All diese Risi-ken enthält ein Umla-geverfahren nicht.Verfechter der kapi-talgedeckten Varianteargumentieren wei-ter, dass die durchdieses Verfahren aufein Minimum redu-zierten Bundesbei-träge bei erheblichen Wertminderungen wie-der kurzzeitig erhöht werden könnten, umdie Verluste abzudecken. Ob auch Verlustewie jene der jüngsten Wirtschaftskrise abge-deckt werden können, ist wohl zu großenTeilen reine Spekulation. Kurzum: Das Um-lageverfahren verteilt die ohnehin geringenRisiken auf die gesamte Gesellschaft, woge-gen beim Kapitaldeckungsverfahren höhereRisiken auf den Einzelnen zukommen. Ex-perten sehen die beste Lösung nicht in einer„entweder-oder“-, sondern in einer „sowohl-als-auch“-Variante. Demnach sollte die ersteSäule des Pensionssystems nach dem Um-lageverfahren operieren und die zweite unddritte Säule nach dem Kapitaldeckungsver-fahren. Eine komplette Umstellung wäre so-zialpolitisch auch insofern problematisch, da

weder Witwen- noch Waisenrenten oder der-gleichen berücksichtigt würden. Ein weiteresProblem bringt die Umstellung des Verfah-rens selbst mit sich, da diese mit immensenKosten verbunden ist. Dabei spricht man vonsogenannten Einführungsverlusten. Somüsste am Tag 1 nach der Umstellung einBeitragszahler für seine eigene Pension so-wie für die Pension älterer Generationen ge-mäß dem Generationenvertrag aufkommen.Eine teilweise Übernahme der zusätzlichenKosten durch den Staat ist in Zeiten der Kriseund ständiger Budgetdebatten wohl nichtdurchführbar bzw. politisch durchsetzbar. Daeine Umstellung des Verfahrens derzeit fi-nanziell wohl ausgeschlossen ist und auchdie amtierende österreichische Bundesregie-rung dies in ihrem Arbeitsprogramm 2013-2018 strikt ablehnt, muss das Pensionssys-tem durch Reformen gesichert werden.

Notwendige ReformenDie größten Probleme im österreichischenSystem sind durch die massiven Frühpensio-nierungswellen der 1970er Jahre erwachsen.Hier wurden aufgrund der Arbeitsmarktpo-litik tiefe Furchen in das Pensionssystem ge-graben, die sich erst in den späten 1990ernso richtig manifestierten. Die damals imple-mentierten Möglichkeiten zur vorzeitigenAlterspension bei langer Versicherungsdaueroder Frühpension werden seit der Pensions-reform 2000 erst schrittweise wieder abge-schafft. Vor allem das faktische Pensionsan-trittsalter soll dadurch wieder deutlich ange-hoben werden, um Österreich den unrühm-lichen Titel des „Frühpensionierungswelt-meisters“ zu entziehen. Das Primärziel desArbeitsprogrammes der österreichischen

Bundesregierung 2013-2018 bezüglich Pen-sionen ist, das faktische Pensionsantrittsaltervon 58,4 Jahren (Stand: 2012) bis zum Jahr2018 auf 60,1 Jahre zu erhöhen. Durch Maß-nahmen der 2000er-Reformen konnten dies-bezüglich schon durchaus bemerkenswerteErfolge erzielt werden. So ist Österreich in-nerhalb der EU-25 unter jenen Nationen, dienach dem Umlageverfahren operieren, daseinzige Land, das seinen Pensionsaufwandgemessen am BIP deutlich senken konnte.

Maßnahmen ArbeitnehmerIm Zuge der Maßnahmen zur Anhebung desfaktischen Pensionsantrittsalters soll auchdie Beschäftigungsquote der älteren Bevöl-kerung angehoben werden. So soll laut Ar-beitsprogramm 2013-2018 die Beschäfti-gungsquote von Männern im Alter von 55bis 59 Jahren von 68,1 Prozent (2012) auf74,6 Prozent (2018) gesteigert werden, jene

von Frauen der glei-chen Alterskategorievon 47,9 Prozent(2012) auf 62,9 Pro-zent (2018). BeiMännern im Altervon 60 bis 64 soll dieAnhebung sogar von21,6 Prozent (2012)auf 35,3 Prozent(2018) steigen. Einebessere Zusammen-arbeit zwischenKranken- und Pensi-onsversicherung solldafür Sorge tragen.

Durch einen gesteigerten Datenaustauschder Krankheitsverläufe soll anstatt eines vor-zeitigen Pensionsantrittes eine Rehabilitationbzw. eine Erwerbsintegration angestrebtwerden. Darüber hinaus soll bei den Arbei-tern/Angestellten selbst ein verstärkter An-reiz zur Weiterarbeit über das gesetzlichePensionsantrittsalter hinaus gegeben sein.Dafür sollen Boni für den längeren Verbleibin der Erwerbstätigkeit sorgen.

Maßnahmen ArbeitgeberWeitere wichtige Maßnahmen setzen nichtbei den Arbeitnehmern, sondern bei den Ar-beitgebern an. Stellen diese eine arbeitslosePerson ein, die das 50. Lebensjahr bereitsvollendet hat, erhalten sie einen Einstellbo-nus. Dieser bemisst sich je nach Mindestbe-

Die amtierende Bundesregierung hält am Umlageverfahren fest.

Foto: iStock.com/bizoo_n

schäftigungsdauer. Ferner wird fürBetriebe ab 25 Mitarbeiter eine Be-schäftigungsquote für Ältere einge-führt. Welche Vorgaben hier für Be-triebe gelten, wurde noch nicht de-zidiert bekanntgegeben. Jedenfallssoll sich die Quote am Branchen-durchschnitt orientieren. Die Be-schäftigungsquoten werden ge-trennt für Frauen und Männer fest-gelegt. Alle infrage kommendenBetriebe, die ab 2017 diese Voraus-setzung nicht erfüllen, müssen eineAbgabe leisten. Die Einnahmen ausdieser Abgabe werden zu gleichenTeilen als Einstellbonus sowie fürMaßnahmen zur betrieblichen Ge-sundheitsförderung ausbezahlt.Diese Abgabe ist also zu je 50 Prozentzweckgebunden. Die Betriebe werden dies-bezüglich von den Sozialpartnern über diegenauen Regelungen, auch mittels einer so-genannten Konto-Mitteilung, informiert.

Gesellschaftspolitische MaßnahmenLaut einer Studie der Statistik Austria ausdem Jahr 2013 werden für 2060 1.000 Bei-tragszahler auf 549 Pensionisten prognosti-ziert. Das heißt, zwei Beitragszahler müssenfür einen Pensionisten „aufkommen“. Damitübersteigt die Belastungsquote bei Weitemjenen Bereich, der für die Arbeitgeber und -nehmer bezüglich den Pflichtbeiträgen zu-mutbar ist. Die Differenz zwischen Aufwen-dungen und Erträgen muss vom Bund über-nommen werden. Der Trend geht also zu im-mer größer werdenden Bundesbeiträgen.Welche Lösungsansätze gibt es, um diesemTrend entgegenzuwirken? Die Antwort aufdiese Frage liegt nicht gezwungenermaßenin der Pensionspolitik. Laut Josef Kandlho-fer (2010) sind fünf Kernthemen dafür vongroßer Bedeutung: Sicherung des Wirt-schaftswachstums, schnellere Ausbildungund damit verbunden eine Senkung des Er-werbseintrittsalters, Anhebung des Pensions-antrittsalters, Erhöhung der Frauenquote,Immigration. Basis für die vier weiteren Lö-sungsansätze bildet die erstgenannte Siche-rung des Wirtschaftswachstums. Wirt-schaftswachstum ist gerade für eine langfris-tige Sicherung des Umlageverfahrens unab-dingbar. Die zweite Komponente fällt in denBereich der Bildungspolitik. Hierbei könnte

beispielsweise die Wiedereinführung vonStudiengebühren zum einen eine schnellereAusbildung und damit auch eine Senkungdes Erwerbseintrittsalters herbeiführen. Zumanderen würde dies auch eine zusätzliche fi-nanzielle Einnahmequelle bedeuten. Mit derAngleichung des gesetzlichen Antrittsaltersder Frauen an jenes der Männer wurde eineauch von der EU bemängelte Scharte ausge-merzt. Im Hinblick auf das faktische Antritts-alter wurden und werden, wie bereits er-wähnt, wichtige Maßnahmen gesetzt. EineErhöhung der Frauenquote bringt weitereMaßnahmen wie die ausreichende Schaffungvon Kinderbetreuungsplätzen mit sich. Diesemüssen nicht nur adäquate Öffnungszeitenbieten, sondern auch im Nahverkehr erreich-bar sein. Ferner muss auch der Immigrationals Teil der Bevölkerungspolitik große Be-achtung geschenkt werden. Studien zeigen,dass Immigranten im AltersvorsorgesystemNettozahler sind und nicht, wie weitläufigbehauptet, das System noch zusätzlich be-lasten.

Plattitüde Pensions -belastungsquote?Jedoch ist die Pensionsbelastungsquote nureine Seite der Medaille und die demografi-schen Veränderungen bringen durchaus auchpositive Aspekte mit sich. Die Schreckens-

szenarien, die die steigende Abhän-gigkeitsquote mit sich bringt, sindzum Teil auch Agitation von ver-schiedenen Interessengruppen. Aufdie positiven Aspekte geht GuntherTichy vom WIFO in seiner Veröf-fentlichung „Demografische Ent-wicklung in Österreich: der hoch-gespielte Generationenkonflikt“ nä-her ein. Wichtig zu beachten ist,dass nicht die Jungen die Alten „er-halten“, sondern die arbeitende Be-völkerung die nichtarbeitende Be-völkerung. Dazu zählen Kinder, Ar-beitslose, Frühpensionisten und allesonstigen Nicht-Erwerbstätigen.Zum einen muss aktive Beschäfti-gungspolitik betrieben werden, zum

anderen bringen mittelfristig die demografi-schen Veränderungen selbst in gewisserWeise eine Entspannung am Arbeitsmarktmit sich. Letzteres erhält folgendermaßenseine Gültigkeit: Der prognostizierte abso-lute Rückgang der erwerbstätigen Bevölke-rung führt dazu, dass auch das Arbeitsange-bot zurückgeht. Dies wiederum bringt einenRückgang der Arbeitslosen mit sich und lie-fert einen Beitrag (zusammen mit den Pen-sionsreformen), um die Frühpensionierungs-welle einzudämmen. Demnach werden Per-sonen, die vom Sozialsystem unterstütztwurden, zu Beitragszahlern in das Sozialsys-tem. Mangels leistbarer Alternativen muss alsoam Umlageverfahren festgehalten werden.Die notwendigen Reformen wurden bereitsin den 2000er Jahren gesetzt und ständigfortgeführt. Dennoch steht das Thema Pen-sionen zu Recht im ständigen Fokus der Öf-fentlichkeit. Es betrifft uns alle und wir allesind Teil des Pensionssystems. Die Schwarz-malerei schießt großteils weit über das Zielhinaus. Im Vergleich mit den EU-25 ist er-sichtlich, dass Österreich rechtzeitig die Zei-chen der Zeit erkannt hat und notwendigeMaßnahmen gesetzt wurden, um den stän-digen Strukturwandel in der österreichischenBevölkerung mit dem Pensionssystem abzu-gleichen. Stillstand bedeutet Rückschritt.Werden diese Maßnahmen aber mit Bedachtweitergeführt, sind Schreckensszenarien be-züglich der Kollabierung des österrei-chischen Pensionssystems Teil einer über-triebenen Panikmache. Ü

62 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/2015

Entwicklung der Bevölkerungsstruktur Österreichs: Statistik

Austria. (2013). Demografisches Jahrbuch 2012. Wien: Kom-

missionsverlag.

Immigranten als Nettozahler im Vorsorgesystem

Mitarbeitermotivation

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/2015 63

Es beginnt mit der Suche nach dem ers-ten Mitarbeiter und beschäftigt einenbis zum Ende der unternehmerischen

Tätigkeit. Ob es um das Suchen der geeig-neten Arbeitskräfte, deren Motivation oderum die Lehrlingsausbildung geht: „Personal-fragen gehören zu den zentralen unterneh-merischen Aufgaben“, sagt der Kärntner Un-ternehmensberater Johann Schwenner, dersich auf Personalberatung spezialisiert hat.Und das Thema wird zu einem immer wich-tigeren für jeden Betrieb. Denn obwohl dieArbeitslosenzahlen steigen, wird es für Un-ternehmen immer schwieriger, qualifizierteFachkräfte zu finden. „Die Nachfrage nachjungen, gut ausgebildeten Mitarbeitern istgroß. Es gibt einen regelrechten Kampf umsie“, so Schwenner.Eine der großen Herausforderungen imneuen Jahr werde es deshalb für Betriebesein, das eigene Unternehmen so weiterzu-entwickeln, dass es für Mitarbeiter interes-sant bleibt (oder wird). „Es geht immer mehrdarum, Personalmarketing zu machen. JungeMitarbeiter ticken ganz anders, sie wollen indas Unternehmen eingebunden werden.“

Persönliches Gespräch statt E-MailWichtig sei dafür vor allem eine offene Un-ternehmenskultur. „Wer gute Mitarbeiter hal-ten oder finden will, muss sie einbinden undmit ihnen kommunizieren.“

Statt eines E-Mails oder einer Nachricht inder Facebook- oder Whatsapp-Gruppe rät erzum persönlichen Gespräch: „Es führt keinWeg an der persönlichen Ebene vorbei. E-Mails sind praktisch, aber die schriftlicheKommunikation kann ein Gespräch untervier Augen niemals ersetzen.“Daran werde sich auch in Zukunft kaum et-was ändern. „Natürlich muss man sagen,dass es sein könnte, dass eine neue Genera-tion heranwächst, die das Schriftliche demPersönlichen vorzieht – aber das glaube icheher nicht. Aus Erfahrung kann ich sagen:Der persönliche Austausch ist wichtig. Diesemenschliche Qualität spielt bei der Auswahldes Arbeitgebers eine wichtige Rolle.“

Treffpunkte im Betrieb schaffenIn welcher Form die Kommunikation mitden Mitarbeitern verstärkt werden kann,hänge ganz vom Unternehmen ab, sagtSchenner: „Es gibt Betriebe, in denen Groß-raumbüros eine gute Lösung sind. MancheArbeiten kann man aber fast nur alleine ineinem abgetrennten Büro machen. Es ist aberwichtig, dass man eine offene Atmosphäreim Betrieb schafft und Möglichkeiten zum

Austausch.“ Diese können durch eine ge-meinsame Kaffeeküche, Lese-Ecken, Steh-tische, Gemeinschaftsräume oder andereTreffpunkte geschaffen werden. „Dafürmuss man sich einfach die Frage stellen: Wiewollen meine Mitarbeiter arbeiten – und ambesten ist, man fragt sie auch selbst.“ Ü

Was Mitarbeiter wirklich wollenMarketing ist mittlerweile nicht nur nötig, um Kunden zu begeistern, sondern auch Mitar-beiter. Denn die Nachfrage nach jungen, qualifizierten Fachkräften ist groß.

„E-Mails sind praktisch, aber die schriftliche Kom-munikation kann ein Gespräch unter vier Augen nie-mals ersetzen.“

Johann Schwenner, Experte für Personalmarketing, Kärnten

Johann Schwenner,

Experte für Per -

sonalmarketing,

Kärnten

Foto: KK

Herausforderungen für Betriebe

Präsenz zeigen und Aufmerksamkeit

generieren: Viele Unternehmensberater

sehen darin eine der größten Heraus-

forderungen für Klein- und Mittelunter-

nehmen im Jahr 2015.

Dazu gehören:

n Kontakte zu Kunden und ehemaligen

Mitarbeitern pflegen;

n eine offene Unternehmenskultur;

n sich in verschiedenen Medien on-

und offline präsentieren;

n sich um die Zufriedenheit der Mitar-

beiter kümmern („Den eigenen Mit-

arbeiter zum Fan machen“);

n persönliche Kommunikation statt

E-Mails.

n Information

Der persönliche Kontakt zu den Mitarbeitern wird für Arbeitgeber zu einem immer wichtigeren Kriterium.

Foto: iStock/AlexRaths

Seit der Industriellen Revolution hat sichbekanntlich einiges verändert. Meistwird als Maß für die sozioökonomi-

sche Entwicklung die volkswirtschaftlicheGesamtrechnung, die als Buchführungssys-tem des Staates zur Messung der gesamtenWirtschaftsaktivität dient, herangezogen.Dass das Bruttoinlandsprodukt, kurz BIP,und viel mehr das BIP pro Kopf ein wichti-ger Indikator zur Bemessung des materiellenWohlstandes einer Nation oder einer Regionist, bleibt unumstritten. Doch Lebensqualitätwird auch durch immaterielle Aspekte wieBildung, Gesundheit, Sicherheit, Gleichbe-rechtigung, Politik und Umwelt bestimmt.Mit genau diesen Formen des Wohlstandshaben sich die Autoren der OECD-Studie„How’s Life“ beschäftigt, um den Zusam-menhang zwischen der Entwicklung des im-materiellen Wohlbefindens und des materiel-

len Lebensstandards zu untersuchen. DurchErfassung, Anpassung und Dokumentationneuester Schätzungen, die mithilfe des Clio-Infra-Projekts entwickelt wurden, konntenerstmals Erkenntnisse über die weltweite Le-bensqualität seit 1820 in 25 Ländern, achtWeltregionen und der Weltwirtschaft alsGanzes verglichen werden.

Pro-Kopf-Einkommen und EinkommensverteilungIn diesem Artikel ist mit Pro-Kopf-Einkom-men das BIP pro Kopf gemeint, also dasBruttoinlandsprodukts eines Landes durchdessen Einwohneranzahl. Dieser Indikatorist aussagekräftiger als das BIP alleine undvor allem zum Vergleichen von höchsterWichtigkeit. Der Lohn eines einfachen Arbeiters ist imDurchschnitt seit 1820 inflationsbereinigt

64 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/2015

Macht Geld glücklich oder beruhigt es nur?Forscherinnen und Forscher der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Ent-wicklung, kurz OECD, haben sich ausführlich mit der Frage, ob ein hohes Einkommen al-leine glücklich macht, beschäftigt. Hier eine Zusammenfassung der wichtigsten Erkennt-nisse dieser aktuell veröffentlichten Studie.

Von Anna-Maria Riemer

Forscherinnen und Forscher der OECD

sind weit in die Vergangenheit zurückge-

reist um den Zusammenhang zwischen

materiellen und immateriellen Formen von

Lebensqualität zu untersuchen.

Foto: iStock.com/UTurnPix

In den meisten Regionen dieser Welt ist eine posi-

tive Wechselwirkung zwischen Pro-Kopf-Einkom-

men und Bildung erkennbar.

Foto: iStock.com/ISerg

Studie

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/2015 65

um das Achtfache gestiegen, das globale BIPsogar um das Zehnfache. Von 1820 bis 1910gab es meist eine positive Wechselwirkungzwischen dem BIP pro Kopf und der Un-gleichheit der Einkommensverteilung, alsoje reicher ein Land war, desto ungleicher wardas Einkommen verteilt. Um die Jahrhun-dertwende drehte sich diese Beziehung umund seit dem Zweiten Weltkrieg bis heute be-steht eine negative Korrelation in den meis-ten Gebieten dieser Erde.

Bildung und GesundheitBei den Indikatoren Bildung, gemessen anLese- und Schreibfähigkeiten und Bildungs-abschlüssen, sowie Gesundheit, bestimmtdurch Lebenserwartung und Körpergröße, isteine positive Wechselwirkung mit dem BIPerkennbar. Konnte im Jahre 1820 gerade ein-mal jeder Fünfte der gesamten Weltbevölke-rung lesen und schreiben und war es meisteine Person aus Westeuropa, verfügten 180Jahre später bereits knapp 80 Prozent allerMenschen über Lese- und Schreibkennt-nisse. Begründet wird das unter anderem mitvermehrtem Schulunterricht in vielen Regio-nen nach 1945. Das BIP pro Kopf und dieBildung korrelierten aber nicht nur deshalb,da Bildung für ein höheres Pro-Kopf-Ein-kommen wichtig ist, sondern auch aus demGrund, dass Länder mit einer entwickeltenbeziehungsweise sich entwickelnden Wirt-schaft erheblich in den Aufbau des Bildungs-systems investieren. Lag die Lebenserwartung in Westeuropa1830 bei circa 33 Jahren, hatte man zehnJahre später schon eine gute Chance, denVierziger zu feiern. Der Rest der Welt musstenoch ein wenig warten, um länger zu leben,vor allem nach 1945 ging es bergauf. Welt-weit lag 1880 die durchschnittliche Lebens-erwartung bei 30 Jahren, 120 Jahre späterschon bei sieben Jahrzehnten. Da der Korre-lationskoeffizient zwischen der Körpergrößeund dem BIP pro Kopf seit 1870 zwischen0,6 und 0,8 liegt, kann man laut Definitionvon einem statistisch erkennbaren Zusam-menhang sprechen. In den letzten 200 Jahrenhat sich die Beziehung zwischen dem Ein-kommen und der Gesundheit allerdings ver-ändert.Auch wenn das BIP stagniert, steigt die Le-benserwartung, vermutlich wegen der welt-weiten Verbreitung von Technologien undder wissenschaftlichen Fortschritte.

Umwelt und SicherheitWie erwartet, steigen die CO2- und SO2-Werte pro Kopf mit dem BIP pro Einwohner,in reicheren Nationen sind somit die Emis-sionswerte höher als in ärmeren. Weltweitgibt es aber eine negative Wechselwirkungzwischen dem BIP pro Kopf und der biolo-gischen Vielfalt, die jedoch abschwächt. DieQualität der Umwelt wird heutzutage weni-ger beeinflusst als noch im 19. Jahrhundert. Generell besteht eine negative Beziehungzwischen der persönlichen Sicherheit, die ander Anzahl der Tötungsdelikte und der Ge-fährdung durch Konflikte gemessen wird,und dem BIP, denn reichere Nationen habenim Allgemeinen eine niedrigere Kriminali-tätsrate, während ärmere Länder meist mitmehr Verbrechen zu kämpfen haben. Aller-dings gibt es einige Ausnahmen, bestes Bei-spiel dafür die Vereinigten Staaten, wo eseine sehr hohe Anzahl an Tötungsdeliktengibt. In Nigeria, Ägypten und in vielen Be-reichen Asiens hingegen werden verhältnis-mäßig wenige Menschen Opfer einer tödli-chen Gewalttat. In Westeuropa war das Le-ben ab dem 19. Jahrhundert meist schonrecht friedvoll, große Teile Afrikas und Süd-amerikas gelten dafür als „Criminal Hot-spots“. Durch die Studie wird veranschau-licht, dass der wirtschaftliche Faktor bei derBemessung der persönlichen Sicherheit nureine begrenzte Rolle spielt beziehungsweisedass persönliche Sicherheit das Wirtschafts-wachstum nur begrenzt beeinflusst.

Politik und GleichberechtigungDie politischen Institutionen haben sich, ge-messen an der Wahlbeteiligung und demWettbewerb, im vergangenen Jahrhundertstark verbessert, jedoch verläuft die Entwick-lung in einigen Ländern äußerst ungleich-mäßig, was unter anderem auf drastischeVeränderungen bei den politischen Rechtenzurückzuführen ist. Auch die geschlechtsspezifische Chancen-gleichheit, gemessen an den politischenRechten, dem sozioökonomischen Statusund dem Gesundheitszustand, steht generellin einem positiven Zusammenhang mit derEntwicklung des Pro-Kopf-Einkommen. Seitden 1960er Jahren steigt die Gleichberech-tigung der Frauen in den meisten Regionenkontinuierlich an. In Osteuropa und Ostasienherrscht hingegen seit 1980 Stillstand in Sa-chen geschlechtsspezifische Chancengleich-

heit. Im Allgemeinen sind Europa und diewestlichen Ableger top, der Nahe Osten undNordafrika sowie Südasien und Südostasienfloppen allerdings. Die Studie belegt aberauch klar, dass Frauen in keinem Land derWelt die gleichen Chancen wie Männer ha-ben.

FazitDieser Gesamtindikator der Lebensqualitätzeigt auf, dass es weltweit seit dem 19. Jahr-hundert große Fortschritte gab und sowohlder materielle Wohlstand auch als das im-materielle Wohlbefinden sich im Großen undGanzen gesteigert haben. Eine Ausnahmehiervon bildet eventuell Afrika südlich derSahara. Eine weitere relevante Erkenntnisdieser Studie ist, dass seit den 1970er Jahrendie Ungleichheit der Lebensqualität zwi-schen den einzelnen Regionen niedriger istals die Unterschiede gemessen am BIP proEinwohner.Abschließend könnte man somit behaupten,dass durch diese Studie das Sprichwort„Geld alleine macht nicht glücklich, aber esberuhigt ungemein“ wissenschaftlich belegtworden ist. Ü

Die Richtung stimmt, bis Frauen aber weltweit

gleichberechtigt sind, ist es noch ein langer Weg.

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66 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 5/2015

Neues VorstandsteamGerald Fleischmann, Generaldirektor derSalzburger Sparkasse, wurde am 16. Aprilvom Aufsichtsrat der Volksbank Wien-Badenzum neuen Vorstandsvorsitzenden gewählt.Er wird diese Funktion mit 1. Juni 2015übernehmen. Der Salzburger Markus Sattel(45) wurde mit sofortiger Wirkung zum Vor-standsmitglied der Salzburger Sparkasse be-stellt und übernimmt das Vertriebsressortvon Fleischmann. Sattel hat vor über 25 Jah-ren seine Karriere in der Salzburger Spar-kasse begonnen und leitete zuletzt sehr er-folgreich den gesamten Retailvertrieb. Ge-meinsam mit Christoph Paulweber, der seit2007 Vorstandsmitglied ist, bilden sie ab so-fort das neue Salzburger Vorstandsteam. Ü

Christoph Paulweber und Markus Sattel (v.l.).

Foto: wildbild.at

abta Business Travel Lounge Die „unsichtbaren Risiken“, also Tropen-krankheiten und Internetbetrug, warenThema der jüngsten abta Business TravelLounge im spektakulären Sofitel „ViennaStephansdom“, zu der abta-Präsident HannoKirsch wieder viele Mitglieder und Gäste be-grüßen konnte. Auch wenn die Tropenkrank-heiten von Ebola bis Dengue Fieber ein Un-glück sind, wirklich gefährlich sind sie fürden Geschäftsreisenden nicht, gab der be-kannte Reisemediziner Prof. Herwig Kolla-ritsch grundsätzlich Entwarnung. Ähnlichverhält es sich mit der Cyberkriminalität. Beigenügend Aufmerksamkeit lassen sich dieärgsten Bedrohungen durch den um sichgreifenden Internetbetrug gut vermeiden, soder zweite Hauptredner des Abends, derChefkriminologe Mag. Claus P. Kahn. Nachden beiden spannenden Referaten bot das au-ßergewöhnliche Ambiente des Hotels dieideale Kulisse für ein ausgedehntes Networ-king der Geschäftsreisemanager, zu dem Ge-neral Manager und Hausherr Alexander Mojgeladen hatte. Ü

Claus Kahn/ BM f. Inneres mit Hanno Kirsch/

Präsident abta (v.l.) Foto: abta

Neuer VorstandsvorsitzenderLucien J. Berlinger(47) heißt der neueVorstandsvorsitzendein der Zürcher Kan-tonalbank ÖsterreichAG. Seit mehr alszehn Jahren arbeiteter in der ZürcherKantonalbank in Zü-rich, zuletzt als LeiterPrivatkunden Aus-

land und Markt Management Private Ban-king International. Die österreichische Toch-ter der drittgrößten Schweizer Bank beschäf-tigt an den beiden Standorten in Salzburgund Wien derzeit 75 Mitarbeiter und ist aufPrivate Banking spezialisiert. Im Vorjahrwurde das betreute Kundenvolumen um 15Prozent auf rund 1,3 Milliarden Euro gestei-gert. Ziel ist es, das bisherige Wachstum fort-zusetzen und bis 2020 die Zwei-Milliarden-Grenze zu erreichen. ÜFoto: Zürcher Kantonalbank Österreich

Auf- und Umbauten-Wochen bei VWDie Sommerzeit naht, es wird gewerkt an allen Ecken undEnden. Alle packen an, so auch Volkswagen Nutzfahr-zeuge, wo passend zum Thema und aufgrund des großenErfolges aus dem vergangenen Jahr erneut die Auf- undUmbauten-Wochen ausrufen werden. Dieses Jahr aberverbunden mit einem besonderen Angebot für alle Kun-den, die sich für ein Neufahrzeug von Volkswagen Nutz-fahrzeuge und einen Auf- oder Umbau von einem dersechs Partner entscheiden. Kunden profitieren so von demgestaffelten Auf- und Umbauten-Bonus in Höhe von biszu 1.200 Euro. Volkswagen Nutzfahrzeuge offeriert einevariantenreiche Modellpalette, vom Kleintransporter biszum Pick-up, vom Caddy über Transporter, Crafter biszum Amarok wird alles geboten. Für jede Anforderung,ob für den privaten oder den gewerblichen Gebrauch, dasrichtige Fahrzeug ist sicher dabei. Zudem stehen die neuenGenerationen von Caddy und der Transporter-Reihe amStart. Da gerade im Nutzfahrzeugebereich die individu-ellen Bedürfnisse noch höher sind, bietet VolkswagenNutzfahrzeuge zusammen mit renommierten Firmen wieAigner, Bott, DLOUHY, LogicLine, Pruckner und Sor-timo exklusive Auf- und Umbaulösungen an. Während derAuf- und Umbauten-Wochen dürfen sich die Kunden beidiesen Partnern über den Auf- und Umbauten-Bonusfreuen. Lösungen gibt es viele, z.B. GFK-Kofferaufbautenfür Rettung und Feuerwehr beim Amarok, Kommando-und Mannschaftstransporter-Ausbauten bei Transporterund Caddy, Transport-Boxen für Pritschen, Lastenträgerund Planen oder auch professionelle Fahrzeugeinrichtun-gen, wie eine mobile Werkstätte. Ü

Service für Unternehmen Der Ford Transit feiert dieses Jahres seinen 50-jährigen Geburtstag. Das beliebteNutzfahrzeug blickt auf fünf Jahrzehnte treuer Dienste für Unternehmen aufder ganzen Welt zurück. Seit der erste Ford Transit am 9. August 1965 im eng-lischen Ford-Werk in Langley vom Band lief, wurden acht Millionen Ford Tran-sit und Ford Transit Custom produziert. „Ford Transit-Fahrzeuge spielen einebedeutende Rolle im Leben und bei der Arbeit von Millionen von Menschen“,sagte Barb Samardzich, Chief Operating Officer Ford of Europe. „Ob auf derBaustelle, bei der Zustellung von Paketen oder beim Transport von Patientenins Krankenhaus: Auf der ganzen Welt verlassen sich Menschen auf den FordTransit, um ihren Job so gut und professionell wie möglich zu erledigen“. DerFord Transit ist auch in puncto Technologie stets ein Vorreiter im Bereich derNutzfahrzeuge gewesen. Die Modellreihe führte viele Funktionen zur Verbes-serung von Leistung, Komfort und Sicherheit ein. Hierzu zählen seitliche Schie-betüren, Radialreifen und Halogenscheinwerfer, Dieselmotoren mit Direktein-spritzung, Sicherheitsschlösser und das serienmäßige Antiblockiersystem. Dieneuen Ford Transit-Modelle überzeugen ebenfalls durch topaktuelle Technolo-gien wie Adaptive Geschwindigkeitsregelung oder Spurhalte-Assistent. ÜFoto: Ford Motor Company

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