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Schallplattenbörsen Oldie Markt 07/05 2 Plattenbörsen 2005 Schallplattenbörsen sind seit einigen Jahren fester Bestandteil der europäischen Musikszene. Steigende Besucherzahlen zeigen, daß sie längst nicht mehr nur T ummelplatz für Insider sind. Neben teuren Raritäten bieten die Händler günstige Second-Hand-Platten, Fachzeitschriften, Bücher Lexika, Poster und Zubehör an. Rund 250 Börsen finden pro Jahr allein in der Bundesrepublik statt. Oldie-Markt veröf fentlicht als einzige deutsche Zeit- schrift monatlich den aktuellen Börsen- kalender . Folgende T ermine wurden von den V eranstaltern bekanntgegeben: Datum Stadt/Land Veranstaltungs-Ort Veranstalter / Telefon 2. Juli Düsseldorf Bürgerhaus Reisholz Ralf Berghoff (02 11) 310 21 42 2. Juli Middlesbrough (England) Town Hall Stewybus (00 44) 16 42 88 25 39 3. Juli Orpington (England) Crofton Hall Bionic Promotions (00 44) 17 32 36 37 20 3. Juli Chelmsford (England) Shire Hall Bionic Promotions (00 44) 17 32 36 37 20 7. Juli Bochum Open Air Bochum Total Peter Lihs (02 34) 53 81 00 10. Juli Brighton (England) Brighton Centre Vinylfan (00 44) 12 73 55 39 66 13. Juli Hoorn (Holland) Open Air ARC (00 31) 229 21 38 91 17. Juli Liverpool (England) Gladstone Hotel Trans-Pennine (00 44) 11 32 89 20 87 28. Juli Berlin Statthaus Böcklerpark Kurt Wehrs (030) 67 77 62 42 30. Juli Bad Aibling Open Air Michel Dietel 28. August Berlin Velodrom First & Last (03 41) 699 56 80 28. August Brighton (England) Brighton Centre Vinylfan (00 44) 12 73 55 39 66 Die Veröffentlichung von Veranstaltungshinweisen auf Schallplattenbörsen ist eine kostenlose Service-Leistung von Oldie-Markt. Ein Anspruch auf Veröffentlichung in obenstehendem Kalender besteht nicht. eventuell Platz für Anzeige oder Bild wird von geliefertem Film einmontiert!

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SchallplattenbörsenOldie Markt 07/052

Plattenbörsen 2005

Schallplattenbörsen sind seit einigen

Jahren fester Bestandteil der europäischen

Musikszene. Steigende Besucherzahlen

zeigen, daß sie längst nicht mehr nur

Tummelplatz für Insider sind. Neben teuren

Raritäten bieten die Händler günstige

Second-Hand-Platten, Fachzeitschriften,

Bücher Lexika, Poster und Zubehör an.

Rund 250 Börsen finden pro Jahr allein in

der Bundesrepublik statt. Oldie-Marktveröffentlicht als einzige deutsche Zeit-

schrift monatlich den aktuellen Börsen-

kalender. Folgende Termine wurden von

den Veranstaltern bekanntgegeben:

Datum Stadt/Land Veranstaltungs-Ort Veranstalter / Telefon

2. Juli Düsseldorf Bürgerhaus Reisholz Ralf Berghoff � (02 11) 310 21 42

2. Juli Middlesbrough (England) Town Hall Stewybus � (00 44) 16 42 88 25 39

3. Juli Orpington (England) Crofton Hall Bionic Promotions � (00 44) 17 32 36 37 20

3. Juli Chelmsford (England) Shire Hall Bionic Promotions � (00 44) 17 32 36 37 20

7. Juli Bochum Open Air Bochum Total Peter Lihs � (02 34) 53 81 00

10. Juli Brighton (England) Brighton Centre Vinylfan � (00 44) 12 73 55 39 66

13. Juli Hoorn (Holland) Open Air ARC � (00 31) 229 21 38 91

17. Juli Liverpool (England) Gladstone Hotel Trans-Pennine � (00 44) 11 32 89 20 87

28. Juli Berlin Statthaus Böcklerpark Kurt Wehrs � (030) 67 77 62 42

30. Juli Bad Aibling Open Air Michel Dietel

28. August Berlin Velodrom First & Last � (03 41) 699 56 80

28. August Brighton (England) Brighton Centre Vinylfan � (00 44) 12 73 55 39 66

Die Veröffentlichung von Veranstaltungshinweisen auf Schallplattenbörsen ist eine kostenlose Service-Leistung von Oldie-Markt.Ein Anspruch auf Veröffentlichung in obenstehendem Kalender besteht nicht.

eventuell Platz fürAnzeige oder

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Oldie Markt 07/05 3News

* Weezer wollen auf ihren Touren endlichrichtig Spass haben: „Wir hatten unserebeschissene Geschichte, aber ich kann michan keine 3 Wochen-Tour erinnern, die uns soviel Vergnügen bereitet hat wie die letzte“, so Schlagzeuger Pat Wilson. Nach derVeröffentlichung von Make Believe im Mai,das mit Platz 2 in den US-Charts so hoch ein-stieg wie kein anderes Album der Gruppezuvor, war das Quartett Headliner desCoachella-Festivals und absolvierte eineClubtour mit 11 Daten. Und Gitarrist, Sängerund Songschreiber Rivers Cuomo fügtehinzu: „Ich frage mich nicht mehr wie früherständig, wie gut wir miteinander auskommen– und das sagt eine Menge aus.“ Mit 325.000verkauften Platten im Rücken spielt manjetzt Festivals in Europa, ehe man imSommer wieder durch die USA tourt. Für dieFans, die sich gefragt haben, warum dieMehrheit des Materials von frühen Werkenwie dem Blue Album oder Pinkerton stammt,ergänzt Wilson: „Jeder von uns schrieb dieLieder, die er spielen wollte, auf und dasGanze kam in einen Hut. Es wurden die aus-gewählt, für die die meisten Stimmen abge-geben worden waren.“ Für den Sommer(eine Herbst-Tour mit den Foo Fighters ist zwar angedacht, aber noch nicht fest) soll eine neue Wahl stattfinden und sechsTitel mehr dazu kommen. Der Buddhismus-Student und seit zwei Jahren zölibatär leben-de Cuomo vertreibt sich die Zeit im Tourbusübrigens am liebsten mit europäischemFußball im Fernsehen.* Elvis Costello kann das sicherlich ausge-zeichnet verstehen: Der ließ nämlich wegeneines Punktsspiels seines LieblingsvereinsFC Liverpool einen Auftritt in der EastAnglia University sausen. Als er dann zwei Stunden nach dem eigentlichenKonzertbeginn auftauchte, bestand die Showhauptsächlich im Austausch von Be-leidigungen zwischen Fans und Costelloselbst. Als dann noch einige ihr Geld zurückhaben wollten, konterte Costello: „Die, dieihr Geld zurück haben wollen, sollten zuhau-se bleiben,. ihre Kochbücher lesen, Tee trin-ken und einen K-Tel Punk-Sampler anhö-ren.“* Carlos Santana hat derzeit nicht nur Ärgerwegen der Klage eines ehemaligenMitarbeiters (siehe News im Oldie-Markt6/05), sondern nun auch wegen eines T-Shirts, das er bei den diesjährigen Oscar-Verleihungen trug. Das zeigte nämlich einBild von Che Guevara, was ihm beispiels-weise Proteste von Exil-Kubanern vor sei-nem Gig in Miami einbrachte. Die Erklärungdes Mannes dazu: „Es war eine Hommage anden emotionalen jungen Mann, der im Film

The Motorcycle Diaries porträtiert wurdeund auf dieser Reise sein politischesDamaskus Erlebnis hatte.“* Tina Turner sorgte dafür, dass ein Konzertzu Ehren von H.C. Andersen in Kopenhagen,dessen Erlöse eigentlich einer Organisationfür die Alphabetisierung von Kindern zugutekommen sollte, in das genaue Gegenteil ver-kehrt wurde. Aufgrund einer Millionengageder Dame für die zwei Songs, die sie bei die-sem Anlass vortrug, endete das Spektakelnicht nur mit einem siebenstelligen Defizit,sondern kostete noch etlichen Mitarbeiternder veranstaltenden Organisation den Job.* Billy Corgan hat nach seinem soeben aufden Markt gekommenen Solo-Album nocheinmal 30 Lieder über seine Heimatstadt mitder akustischen Gitarre unter dem Motto TheChicago Songs aufgenommen. Dieser Zyklussoll auf einer dokumentarischen DVDerscheinen.* Paul McCartney hat einen Vertrag mitPenguin Publishing unterschrieben. DerGrund ist sein erstes Kinderbuch, High In TheClouds-An Urban Furry Tale, das in Englandam 4. Oktober veröffentlicht werden soll.* The Who, oder besser die überleben-den Mitglieder Roger Daltrey und PeteTownshend, werden in dem DokumentarfilmMy Generation: Who’s Still Who auftreten, derim nächsten Jahr in die Kinos kommen soll.Der Streifen von Regisseur Murray Lerner, derbereits für The Who Live At The Isle Of Wightverantwortlich zeichnete, enthält neben denaktuellen Aussagen der beiden auch nochexklusive Bilder von den beiden Festivals inMonterey und Woodstock 1967 und 1969.* The Cure melden eine Umbesetzung:Gitarrist Perry Bamonte und KeyboarderRoger O’Donnel wurden gefeuert. Derzeitbesteht die Band aus Robert Smith und derRhythmussektion Simon Gallup und JasonCooper. In welcher Besetzung sie bei denFestivalgigs auftauchen, ist derzeit völligunklar – sogar Triokonzerte sind nicht ausge-schlossen. Die ganze Aktion war offensicht-lich eine einsame Entscheidung von RobertSmith. Ob sie im Fall von O’Donnell mit des-sen Soloprojekt zusammen hängt, das inKürze erscheinen soll, ist unbekannt. Derbeschwerte sich in seiner ersten Stellung-nahme über den „schlechten Stil dieser Kün-digung“, während sich sein Kollege für dieZeit mit The Cure bedankte und seinen ehe-maligen Mitspielern viel Erfolg wünschte.* Radiohead werden ihr nächstes Albumhöchstwahrscheinlich bereits im kommendenFrühjahr auf den Markt bringen. Zwei Songssind bereits fix und fertig und sollen tollgelungen sein, die Arbeiten an den Liedernkönnten bis Ende des Jahres abgeschlossen

sein, obwohl nach eigener Aussage dieSessions bislang unüblich unorganisiertabliefen. Da die Jungs seit Hail To The Thiefihren Vertrag mit EMI erfüllt haben, ist der-zeit völlig unklar, auf welchem Label diesesOpus erscheinen wird. Die nötigen Ver-handlungen werden wohl erst nach Be-endigung der Arbeiten im Studio aufgenom-men werden. Thom Yorke, Leadsänger undKopf der Jungs, wird übrigens in nächsterZeit als Politiker tätigt: Für die Umwelt-schutzorganisation Friends Of The Earthwird er in nächster Zeit in England Redenhalten.* Green Day versteigern derzeit bei einerInternet-Auktions-Plattform ihren alten Tour-bus von 1985, einen Ford Econoline Van,komplett mit allen Graffiti, Schmierereienvon Fans und Aufklebern. Ob man mit demDing überhaupt noch fahren kann, war aller-dings nicht zu lesen.* Nine Inch Nails haben ihren Auftritt bei den MTV Music Awards am ersten Jun-Wochenende abgesagt, nachdem der Senderabgelehnt hatte, dass sie Bite The Hand ThatFeeds vor einem überdimensionalen Foto vonGeorge Bush vortragen. Zitat MTV: „Wirrespektieren zwar die Ansichten von Nine InchNails, doch der geplante Auftritt mit einemeinseitigen politischen Statement bereitete unsUnbehagen. Als wir mit der Band darübersprachen, entschied sie sich leider dafür, dieMusic Awards abzusagen.“ Wie war das dochgleich? Eine Zensur findet nicht statt? Die FooFighters sprangen für ihre Kollegen ein.Erfreulicher verlief für den Chef der Band,Trent Reznor, ein Gerichtstermin in New York,den er gegen seinen Manager angestrengthatte, nachdem er vermutet hatte, dass der ihnum etliche Millionen Dollar betrogen hatte.Das Gericht teilte seine Auffassung und verur-teilte John Malm zu einem Nachschlag inHöhe von drei Millionen.* Iron Maiden feierten am 30. Mai denAuftakt ihrer Welt-Tournee Eddie Rips UpThe World in Prag mit einem bombastischenKonzert. In den knapp 2 Stunden brachten sie17 Songs, darunter solche Klassiker wieProwler, The Trooper, Run To The Hills oderPhantom Of The Opera.* Oscar Brown, renommierter Jazzsänger,der sich vor allem mit der Umsetzung vonMiles Davis-Kompositionen einen Namenauf der Szene gemacht hat und gemeinsammit John Coltrane und Dizzy Gillespie auf-trat, verstarb am 29. Mai im Alter von 78Jahren in einem New Yorker Hospital.* Danny Bonaduce, ehemaliges Mitglied derPartridge Family und Radiomoderator, ließsich wegen Alkoholproblemen in eineRehabilitationsklinik einweisen.

News • News • News • News • News • News

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TOP 20/40Oldie Markt 07/054

Die teuersten Platten des Monats:

Top 20Juni

1 Little Free RockSame (M-/M-) 132,63 €Transatlantic TRA 208 (69/UK)

2 Pete Brown & PibloktoThe Art School Dance (Foc, M-/M-) 127,04 €Harvest SHVL 768 (70/UK)

3 WindSeasons (M/M-) 101,37 €Plus 3 (71/D)

4 Lazy FarmerSame (M/M) 81,66 €Songbird EMI 1C062-31130 (72/D)

5 Lincoln St. ExitDrive Il (Promo-Weißlabel, M-/M-) 79,23 €London SHA-U 122 (69/D)

6 The Wizards From KansasSame (Promo, M-/M-) 68,41 €Mercury SR 61309 (70/US)

7 John Dummer Oobledooblee BandOobleedooblee Jubilee (M/M-) 55,05 €Vertigo Phonogram 6360 083 (73/UK)

8 Various ArtistsKomm gib mir deine Hand (Weiss-gold, M-/M-) 51,12 €Electrola STE 83659 (64/D)

9 HeronSame (Foc, M-/VG+) 48,20 €Dawn DNLS 3010 (70/UK)

10 T 2It‘ll All Work Out In Boomland (M-/M-) 37,31 €Decca SKL 5050 (70/UK)

11 Gordon JacksonThinking Back (M-/VG+) 36,35 €Marmalada 608 012 (69/UK)

12 Jody GrindOne Step On (White Label Promo, M/VG+) 35,60 €Transatlantic TRA 210 (60/UK)

13 Various ArtistsKosmische Klänge (2 LP, Booklet, M/M) 33,02 €Ohr OMM 2/56027 (73/D)

14 Tangerine DreamZeit (2 LP, M/M) 30,03 €Ohr 2/56021 (72/D)

15 Made In SwedenSnakes In A Hole (Foc, M/M) 29,74 €Sonet SLP 2504 (69/SW)

16 Amon DüülCollapsing Singvögel rückwärts (Foc, M/VG+) 26,71 €Metronome SMLP 012 (69/D)

17 Elvis PresleyI’ll Never Let You Go (7’’, KLC, VG-/M-) 25,26 €RCA 47-6638 (56/D)

18 CanEge Bamyasi (M-/M-) 25,15 €United Artists UAS 29414 (72/D)

19 Beach BoysSurf Beat Fun (M-/M-) 24,17 €Hör zu SHZE 175 (64/D)

20 If2 (Foc, M-/M-) 24,10 €Island Philips 6339 027 (71/D)

Für die Preishitparade wurde die abgelaufene Oldie-Markt Auktion320 ausgewertet. Der fettgedruckte Preis gibt das gemittelte Gebotund damit den tatsächlichen, aktuellen Marktwert (nicht identischmit dem Durchschnittsgebot der abgelaufenen Auktion) an. Boot-legs, Memorabilia, Videos und Plattenpakete finden keine Berück-sichtigung.

Die ewigen Price-Charts nennen die 40 teuersten Platten, die in Oldie-MarktAuktionen seit Auktion 94 gehandelt worden sind. In der Klammer steht das Heft,in dem die Platte in den Top 20 (siehe links) geführt wurde.

Die ewigen Price-Charts

Top 40

12 The Beatles - Same (13 PicDisc-Box) 837,80 € (2/97)London Wavelenght (Limited Edition)

13 The Beatles - Help 820,97 € (2/96)Odeon (gelb) 984008 (65/D)

14 The Beatles - Second Album 798,43 € (3/92)Odeon ZTOX5558 (Exportausgabe, 64/D)

15 Svanfriddur - What’s Hidden There 784,75 € (5/94)Privatpressung (72/UK)

16 Fleur de Lis - Facing Morning 771,96 € (5/95)Qualisound US 403 SLP (71/DK)

17 Rolling Stones - Promotional Album 751,37 € (7/96)London RSD-1 (69/US)

18 Rolling Stones - Big Hits 720,67 € (11/98)Fonoring Decca SFGLP 78299

19 Rolling Stones - Album Play (EP) 690,81 € (11/94)Decca DCD 81500 (68/D)

20 Open Mind - Same 651,03 € (10/99)Philips SBL 7893 (69/UK)

21 Chicken Bones - Hardrock in Concert 639,29 € (12/97)Procom 027606 (76/D)

22 Metronic Underground - Illusion 637,24 € (5/97)Privatpressung (80/D)

23 Dogfeet - Same 625,82 € (2/93)Reflection REL 8 (70/UK)

24 Five Royals - Rockin’ Five Royals 625,67 € (1/97)Apollo LP 488 (54/US)

25 The Beatles - Please Please Me 576,21 € (5/00)Odeon ZTOX 5550 (Exportpressung 63/D)

26 The Beatles - Same 561,92 € (12/96)Clubpressung Odeon 6279 (65/D)

1 Dark - Round The Edges 1840,80 € (2/98)SIS-0102 (72/UK)

2 Bent Wind - Sussex 1664,94 € (2/98)Trend T-1015 (69/CA)

3 Elvis Presley - Golden Boy 1362,42 € (5/96)RCA 25037 (65/CH)

4 Paternoster - Same 1362,41 € (4/01)CBS S 64958 (72/OE)

5 Dog That Bit People - Same 1312,31 € (3/95)Parlophone PCS 7125 (71/UK)

6 Johnny Burnette & The Rock’n’Roll Trio - Same 1136,42 € (5/00)Coral CRL 57080 (57/US)

7 Frank Zappa - FZ 25 - Zappaween 942,02 € (12/93)Rykodisc MSI PROM-1 (88/JP)

8 Can - Monster Movie 910,16 € (5/99)Music Factorx SRS 001 (69/D)

9 The Beatles - Impression 887,00 € (5/94)Deutsche Buchgemeinschaft Odeon 6086 (65/D)

10 C. A. Quintet - Trip Thru’ Hell 876,87 € (11/95)Candy Floss CF 7764S (64/US)

11 Lang’syne - Same 844,99 € (2/94)Düsselton TS 2737 (76/D)

27 Rolling Stones - Aftermath & Out Of Time 552,38 € (4/99)Decca 25014 (67/CH)

28 Missus Beastly - Same 552,36 € (9/96)CPM LPS 002 (70/D)

29 Freedoms Children - Astra 546,54 € (6/00)Parlophone PCSJ(D) 12066 (70/ZA)

30 The Beatles - The Collection 530,33 € (5/93)MFSL 1-101-114 (82/US)

31 Hunger - Strictly From Hunger 525,06 € (9/00)Public P 1006 (70/US)

32 Leafhound - Growers Of Mushroom 519,77 € (10/99)Decca SKL 5094 (71/UK)

33 Gäa - Auf der Bahn zum Uranus 489,50 € (4/01)Kerston FK 60514 (73/D)

34 Rolling Stones - Original Master Recordings 480,44 € (5/93)MFSL 1-161/170 (84/US)

35 The Beatles - Butchercover 478,90 € (2/91)Capitol 2553 (66/US)

36 The Beatles - Same (Clubpressung) 463,23 € (3/00)Deutscher Schallplattenclub E 043 (64/D)

37 Rolling Stones - Flowers 461,30 € (10/96)Decca Spezial Edition 25084 (67/CH)

38 Irish Coffe - Same 444,35 € (3/95)Triangle 920 321 (72/BL)

39 Johnny Burnette Trio - Rock’n’Roll (EP) 444,82 € (5/96)Coral 94071 (56/D)

40 Kaputter Hamster - Same 435,21 € (9/92)Privatpressung e-PA Records 10-2009 (74/D)

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Ergebnisse der AUKTION 320

Hier finden Sie ein interessantes Gebot dieser Auktion sowie die Auktionsergebnisse

Anzahl der Gebote 3.872

Gesamtwert aller Gebote 53.772,00

Gesamtwert der versteigerten Platten / CD’s 29.021,00

Höchstgebot auf eine Platte / CD 654,17

Highlight des Monats Juni 2005

LP - Peter Thomas - Playgirl - Philips 843 903 - VG+/VG

So wurde auf die Platte / CD auf Seite 28, Zeile 121 geboten:

Mindestgebot EURO 6,00

Bieter 1 7,00

Bieter 2 9,20

Bieter 3 11,00

Bieter 4 31,17

Bieter 5 64,30

Peter Thomas wurde vor allem durch seinen Soundtrack für die

Fernsehserie Orion berühmt, doch tatsächlich hat er in den 60er Jahren zahlreiche Film-Musiken geschrieben, die im Zug der Renaissance der Easy Listening-Musik in den letzten Jahren

eine echte Renaissance - auch preislich - erlebt haben.

Dennoch ist das Höchstgebot

erstaunlich, während das niedrigste Gebot unrealistisch ist, trotz der

nicht optimalen Qualität der Platte und der Hülle.

Sie finden Highlight des Monats ab Juni 1998 im Internet unter www.plattensammeln.de

Werden Sie reich durch OLDIE-MARKT – die Auktionszahlen sprechen für sich !

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Senden Sie uns Auktionsgebote und Kleinanzeigen per eMail. Mailanzeigen jetzt auch unter dem eigenen Namen !!

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Oldie Markt 07/056 Quo vadis, Oldie-Markt/Impressum

Oldie - MarktOldie-Markt 8/05

(= Heft 300)

Erscheinungsdatum:1. August 2005

Einsendeschluß für den Kleinanzeigen-Markt(Auktion und Festpreis) am:

11. Juli 2005

Auktions-Schluß für Auktion 320(Poststempel) am:

11. Juli 2005

Oldie-Markt 9/05(= Heft 301)

Erscheinungsdatum:9. September 2005

Einsendeschluß für den Kleinanzeigen-Markt(Auktion und Festpreis) am:

8. August 2005

Auktions-Schluß für Auktion 321(Poststempel) am: 8. August 2005

Wichtig für Interessenten: Bitte beachten Sie, dass zwischen dem Erscheinungsdatum des aktuellenOldie-Marktes und dem Kleinanzeigenschluß für das nächste Heft nur 7 Tage liegen. Warten Sie des-halb mit der Zusendung Ihrer Anzeige nicht bis zum Erscheinungstag, sondern schicken Sie IhreAnzeige so früh wie möglich.

Oldie-Markt7/05

Nr. 299 Juli 7/05

Herausgeber: Martin ReicholdRedaktion: Martin Reichold

Internet:http://www.oldiemarkt.com

http://www.bielekat.de

Fotografie: Willi KuperComputerworks: Peter Trieb, Datentechnik

Mitarbeiter: Dirk Hamelmann, Frank Küster,Bernd Vogel, Kurt Wehrs

Mitarbeiter Spezialgebiete:

Reinhold-Paul Grandke (Petards), Wolfram Hagspiel (Kinks),

Christian Suchatzki (The Who), Ingo Bollmann (T. Rex),

Norbert Lippe (Bee Gees), Andreas Kraska (Pink Floyd),

Michael Doepner (Status Quo), Klaus Weissenbäck (Deep

Purple), Patrick Guttenbacher (ELO Move), Jört Tschirschwitz

(Led Zeppelin), Franz Tewes (Yardbirds), Wolf-Dieter Schramm

(Eric Clapton), Carsten Schaefer (Todd Rundgren), Jürgen Knoll

(Suzi Quatro), Bernd Schmidt (Damned), Peter Bentz (Stax),

Sven Gusevik (Mott The Hoople), Kilian Mathis (Sir Douglas),

Charles Hertzog (Uriah Heep), Klaus Sander (Steppenwolf),

Fabian von Poser (Genesis), Ingo Seidel (Grateful Dead), Uwe

Sauerland (Slade), Marcel Just (Drafi Deutscher), Stefan

Oswald (Yes), Alexander Mertsch (Bob Seger, Huey Lewis),

Matthias Mineur (Jane), Beat Bopp (The Band), Alexander Rack

(Black Sabbath), Wolgang Werbeck (Fairport Convention),

Marcel Koopman (Vertigo), Ernest Cadet (Young Rascals)

Amerika-Korrespondent: Heinz Geissler (Austin, Texas)

Redaktion: Oldie-Markt, Parkstr. 13, 90409 Nürnberg,

Tel: 0911/3507916/17, Fax: 0911/3507918

Verlag: New Media Verlag, Parkstr. 13, 90409 Nürnberg

Druck: Maintaldruck, Industriestraße 11, 95336 Mainleus

Printed in Germany. Oldie-Markt erscheint monatlich. Höhere

Gewalt entbindet den Verlag von der Lieferungspflicht, Ersatz-

ansprüche können nicht anerkannt werden. Alle Rechte vorbe-

halten © by New Media Verlag GmbH. Unverlangte Manuskripte

werden nur zurückgesandt, wenn vom Einsender Rückporto bei-

gelegt wurde. Einzelheft Euro 7,10 (inkl. Mwst.), Jahres-

abonnement Euro 85,20 (Ausland auf Anfrage). Kündigung des

Abonnements spätestens vier Wochen vor Ende des bezahlten

Zeitraums. Zahlung erbeten an: BPV Medien Vertriebs GmbH

Für das Abo: Deutsche Bank Lörrach, Kto. 144763003, BLZ:

68370034. Für den Kleinanzeigen-Markt: New Media Verlag,

Deutsche Bank 24, Kto. 6612444, BLZ: 20070024 BIC: DEU-

TEDBHAM IBAN: DE02 2007 0024 0661 2444 00 oder

Postbank Ludwigshafen Kto. 21876-671, BLZ: 54510067 BIC:

PBNKDEFF IBAN: DE58 5451 0067 0021 8766 71

Quo vadis,Oldie-Markt?Sieht man in die veröffentlichte Presse, könnteman die Meinung bekommen, dass, sammeltman etwas, es nur eBay gibt, um aus seinemHobby entweder Kapital zu schlagen odersich zu vervollständigen. Dass dem nicht soist, beweist nicht nur diese Zeitschrift, dieauch in ihrem 3. Jahrzehnt noch existiert, son-dern auch andere Publikationen, die sich trotz der oft als übermächtig erscheinendenInternet-Präsenz auf dem Markt halten. Daskommt natürlich nicht von ungefähr, sonderndie Printmedien besitzen etwas, was den aufdem Computer basierenden Plattformen fehlt:Fachwissen, Service und einen redaktionellenTeil, der das gewisse Etwas mehr hat, was dieelektronischen Marktplätze nicht bieten kön-nen oder wollen. Das hat alles seinen Sinn.Tatsächlich ist für einen großen Marktführerwie eBay der einzelne Teilnehmer dasberühmte Kleinvieh, das nur zusammen genü-gend Mist macht, um den Überschuss zuerzielen, den eine an der Börse notierte Firmamachen muss, um am Markt bleiben zu kön-nen. Dazu kommt der weltweite Ansatz einerglobal agierenden Gesellschaft, für die natio-nale oder gar lokale Eigenheiten nurStörfaktoren sind, die man weder berücksich-tigen kann noch will, da sie nur Kosten verur-sachen und zudem den reibungslosenGeschäftsablauf verhindern. Man muss nureinmal versuchen, auf prinzipielle Probleme

hinzuweisen, um zu erleben, dass an Kritikoder Verbesserungen des entwickelten Ver-fahrens kein Interesse besteht. Bleibt noch derZeitfaktor, der von einem Printmedium nichtwett gemacht werden kann, da es nun einmalgedruckt werden muss. Doch wer einmaletwas im Internet gesucht hat, wird bestätigenkönnen, dass eine Suche in diesem Mediumwesentlich zeitaufwendiger ist als die in einerZeitschrift, trotz solcher Vorteile wie derDirektsuche oder ähnlicher Features, die derComputer bietet. Bei all diesen Dingen bleibtdie Frage: Warum noch Oldie-Markt lesenoder kaufen? Dafür gibt es vor allem vierGründe, die im Vergleich zum Computer rela-tiv deutlich ins Gewicht fallen. Da wärezunächst und vor allem der bessereKundendienst zu nennen. Gerade bei Plattenist die Frage der Einstufung die zentraleSache beim Kauf. Jeder, der schon einmaleine Vinyl-Platte über das Internet gekaufthat, weiß, dass die Beschreibung die eine, die Realität zuhause auf dem Plattenspielereine ganz andere Sache ist. In diesemZusammenhang erstaunt es auch nicht, dassdie schwarze Liste des Oldie-Markt mittler-weile nahezu komplett im Internet zu findenist – und die Herren sind mit Sicherheit nichtüber Nacht geläutert worden, sondern siekönnen ihre Geschäfte ohne größere Pro-bleme abwickeln, abgesehen von den Kostenfür den Rechtsanwalt, den man natürlich ander Hand haben muss. Zum zweiten ist es ausdiesem Grund auch logisch, dass man diewirklichen Raritäten nicht im Internet findet.Denn gerade, wenn es um etliche hundertEuro für eine Platte geht, steht das Vertrauenoder eben die Chance, den Kauf rückab-

wickeln zu können, im Vordergrund. Zumdritten gibt es die Verbindung aus Platten-markt und Stories und Informationen für denSammler so nicht im Internet. Dieses Plusgibt es nach wie vor nur auf Papier. Undschließlich braucht man für den Oldie-Marktkeinen Computer. Zusammen mit den seitlängerer Zeit eingeführten elektronischenMöglichkeiten im Oldie-Markt ist er nach wievor die beste der beiden Welten, weil manhier alles haben kann: Vertrauen, Service,Stories und die schwarzen Schätze, die dasSammeln ausmachen.

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Oldie Markt 07/05 7Blood, Sweat & Tears: Al Kooper’s Idee

Der RevolutionärAl Kooper fand sich nach dem Blues Project als Solist wieder.Doch er hatte eine Idee: Eine Rhythm Section mit Bläsern anzurei-chern. Das führte zur Gründung von Blood, Sweat & Tears.

Blood, Sweat & Tears Nr. 1 (v.l.): Steve Katz, Jim Fielder, Jerry Weiss, Fred Lipsius, Bobby Colomby, Dick Halligan, Randy Brecker, Al Kooper

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Oldie Markt 07/058 Blood, Sweat & Tears: Al Kooper’s Idee

B, S & Tvon Frank Küster

1968Single: I Can’t Quit Her / House In The CountryUK: CBS 3563, US: Columbia 4-44559Album: Child Is Father To The ManD/UK: CBS S 63296, US/CA: Columbia CS 9619 (US: Also As Radio Station Copy In Mono WithCS 9619),TW: First FL-S-1601 (Limited On Orange-Red Wax), RI 1970 D/UK: Embassy EMB31028 (As First Album), RI 1971 UK: Hallmark SHM 936. CD: 1986 D/UK: CBS CDCBS 63296,JP: CBS Sony 30DP 303, 1988 US: Columbia CK 9619, RI 1990 US: Sony Mastersound SBM CK64214 (+ Demos Recorded 11/11/67: I Love You More Than You’ll Ever Know / Refugee FromYuhupitz (Instrumental) / I Can’t Quit Her / Morning Glory / Something Goin’ On / The ModernAdventures Of Plato, Diogenes And Freud), RI 1992 US: MFSL UDCD 742 (Gold-Disc), JP:Sony SRCS 6191, RI 1994 US: Columbia Legacy CK 63987 (+ Refugee From Yuhupitz(Instrumental) / I Love You More Than You’ll Ever Know / The Modern Adventures Of Plato,Diogenes And Freud), JP: Sony MHCP-9A: Overture / I Love You More Than You’ll Ever Know / Morning Glory / My Days AreNumbered / Without Her / Just One SmileB: I Can’t Quit Her / Meagan’s Gypsy Eyes / Somethin’ Goin’ On / House In The Country / TheModern Adventures Of Plato, Diogenes And Freud / So Much Love / UndertureFlexisingle: Al Kooper Narrates And Plays Bits From His Upcoming LP I Stand Alone / SteveKatz Narrates And Plays A Bit From God Bless The ChildUS: With An American MagzineAlbum: Blood, Sweat And TearsD/UK/NL: CBS S 63504, US: Columbia CS 9720 (4 Track Tape: Columbia HC 1057; 8 TrackTape: Columbia House 18 10 0552), TW: First FL-1732, RI 1971 US: Columbia CQ 30994(Quadro.), 1972 CZ: Supraphon 113 0995, RI 1981 US: Direct Disk Labs SD 16605 (Half-SpeedMastered).CD: 1986 D/UK: CBS CDCBS 63504, JP: CBS Sony 30DP 304, 1988 US: ColumbiaCK 9720, RI 1990 US: MFSL UDCD 559, RI 2000 D: Columbia Legacy Sony Music 499822 2,JP: Sony SRCS 6311 (Both + Live 1968: More And More / Smiling Phases), RI 2002 US: SonyMusic 07464-63986-61 (SACD)A: Variations On A Theme By Erik Satie (Trois Gymnopedies) 1st And 2nd Movement / SmilingPhases / Sometimes In Winter / More And More / And When I Die / God Bless The ChildB: Spinning Wheel / You’ve Made Me So Very Happy / Blues Part II / Variations On A ThemeBy Erik Satie (Trois Gymnopedies) 1st Movement

1969Single: You’ve Made Me So Very Happy / The Blues Part 2D/UK/F/IT/NL/SP: CBS 4116 (Diff. Covers, D: Lim. On Coloured Wax), US: Columbia 4-44776(Also As White Label Promo)Single: You’ve Made Me So Very Happy / Spinning WheelSP: CBS 4213Single: Spinning Wheel / More And MoreD/UK/F/IT/NL/SP: CBS 4220 (Diff. Covers, D: Coloured Wax), US: Columbia 4-44871, JP: CBSSony SONG 80104Single: And When I Die / I Can’t Quit HerSP: CBS 4412Single: And When I Die / Sometimes In WinterD/UK/F/IT/NL: CBS 4613 (Diff. Covers, D: Coloured Wax), US: Columbia 4-45008, JP: CBSSony CBSA 82025EP: Spinning WheelAU: CBS SBG 225228A: Spinning Wheel / House In The CountryB: You’ve Made Me So Very Happy / More And More

Wirklich wichtige Musiker in der Geschichteder Rockmusik waren nicht immer unbedingtVirtuosen auf ihrem Instrument, aber sie hatten etwas, was die anderen nicht vorwei-sen konnten: Visionäre Ideen. Einer dieserPrototypen war Al Kooper (* 12.2.1944,Brooklyn, New York), über den einmal dieNew York Times schrieb: „Kooper sucht denheiligen Gral perfekter Kommerzialität, abersein Talent ist begrenzt. Er singt anständig,aber nicht spektakulär. Er schreibt Melodien,die in der Erinnerung bleiben und er ist einvielseitiger Musiker. Zu oft erinnert er frei-lich an den bekannten Hans, der auf zu vielenHochzeiten tanzt.“Das ist zweifellos richtig, was wir spezielldann diskutieren werden, wenn wir uns sei-ner Karriere vor und nach Blood, Sweat &Tears zuwenden werden. Aber auf der ande-ren Seite steht sein unbestrittenes Verdienst,an der Gründung von zwei der wichtigstenamerikanischen Rockbands beteiligt gewe-sen zu sein: Dem Blues Project und eben

Blood, Sweat & Tears, wobei beteiligt seinenAnteil viel zu schwach würdigt, denn keineder beiden Gruppen wäre ohne seineBeteiligung entstanden.Das demonstriert die Geschichte von Blood,Sweat & Tears am besten. Der Anfang warder, dass Kooper nach seinem Ausstieg beimBlues Project und einem längeren Aufenthaltin Kalifornien, wo er das Monterey PopFestival mitorganisiert und einen tollen Gigmit einer Ad Hoc-Band hingelegt hatte,zurück in New York schlicht kein Geld mehrbesaß. Folglich organisierte er eine Serie vonBenefiz-Konzerten für sich selbst, bei denenalte Freunde wie Judy Collins, Eric Andersenund und und auftraten, sowie eine Band, dieer für dieses Ereignis zusammengestellthatte, mit seinem alten Blues Project-PartnerSteve Katz, dessen Bekannten BobbyColomby und dem Bassisten Jim Fielder, dener in Monterey als Mitglied von BuffaloSpringfield kennen gelernt hatte. Zwar war

1969

Oldie - Markt Discographie

D-LP: CBS 63504

1968

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Oldie Markt 07/05 9Blood, Sweat & Tears: Al Kooper’s Idee

das Au Go Go an drei Abenden ausverkauft,aber statt der erhofften tausenden von Dollarserhielt unser Held von Howard Solomon, demBesitzer des Etablissements, 500 Dollars. DerPlan, nach London zu fliegen und dort eineneue Band zu gründen, war damit ausge-träumt: 1967 reichte das nicht einmal füreinen Flugschein. Doch wer stiefelte amnächsten Tag in sein Appartement? SteveKatz, mit dem ihn seit Blues Project-Tagenein schwieriges Verhältnis verband, JimFielder und Bobby Colomby. Ihr Vorschlag:Warum nicht eine Gruppe gründen mit derbereits existierenden Rhythm Section undeinigen Bläsern?Für Kooper gab es nur die Wahl zwischen sei-ner finanziellen Klemme und einer neuen,vielversprechenden Band, obwohl Katz alsGitarrist nicht seine erste Wahl gewesen wäre. Also erwiderte er: „Es gibt nur eineBedingung. Ich weiß genau, was ich machenwill und im Blues Project wurde ich daranwegen der Mehrheits-Regelung gehindert. Esmuss also von Anfang an klar sein, dass ich der

Boss bin. Ich gebe die musikalische Richtungund die Arrangements vor und bestimme alles,was mit der Musik zu tun hat.“Die enthusiastische Zustimmung des künfti-gen Kerns der Band folgte und als nächsteshörte man sich mögliche Partner an, zuerstden Saxofonisten Fred Lipsius, der lautBobby Colomby in seiner Nachbarschaft einelokale Legende war. Herein kam nach denWorten von Kooper „Otto Normalverbrau-cher. Kurzes Haar, spießige Klamotten undalles. Dann packte er sein Saxofon aus,begann zu spielen und das war es für mich.Ganz egal, wie er aussah, wenn er seinSaxofon spielte, dann ließ er es weinen.“Nachdem er die Kompositionen gehört hatte,die Kooper eigentlich noch für das BluesProject geschrieben hatte, stimmte er zu undwar von da an nicht nur dafür zuständig, dierestlichen Bläser zu finden, sondern schriebauch die Arrangements mit Kooper. Danach

EP: Blood Sweat & TearsA: And When I Die / You’ve Made Me So Very HappyB: Spinning Wheel / Guess Who: These EyesTH: TK Records TK-348Album: Sangre, Sudor y Lagrimas: La Ruleta de la Vida Me has Hecho Muy Feliz (Blood,Sweat & Tears: Spinning Wheel-You Made Me So Very Happy)ME: CBS CL-5289A: Spinning Wheel / Without Her / More And More / My Days Are Numbered / Smiling Phases/ I Love You More Than You’ll Ever KnowB: You’ve Made Me So Very Happy / And When I Die / Morning Glory / House In The Country/ I Can’t Quit Her

1970Promosingle: Hi-De-Ho (Mono) / (Stereo)US: Columbia 4-45204 (White Label)Single: Hi-De-Ho / The BattleD/UK/F/IT/NL/SP: CBS 5137 (Diff. Covers), US: Columbia 4-45204Album: 3D/UK/NL: CBS S 64024 (D Clubpressung: H 131/5), US: Columbia KC 30090, JP: CBS SonySONP 50236, TW: First FL-1915. CD: 1988 US: Columbia CK 30090, RI 2002 D: MFSL HybridSACDA: Hi-De-Ho / The Battle / Lucretia MacEvil / Lucretia’s Reprise / Fire And Rain / LonesomeSuzieB: Symphony For The Devil-Sympathy For The Devil / He’s A Runner / Somethin’ Goin’ On /40.000 HeadmenPromosingle: Lucretia MacEvil (Mono) / (Stereo)US: Columbia 4-45235 (White Label)Single: Lucretia MacEvil / Lucretia’s RepriseD/UK/F/IT/NL/SP: CBS 5220 (D: Also As CBS-Blitzinformation-Promo), US: Columbia 4-45235EP: Hi-De-HoAU: CBS SBPG 225239A : Hi-De-Ho / Lucretia MacEvilB: Fire & Rain / The BattleEP: Blood, Sweat & Tears: Lucretia MacEvil + 3 Other ArtistsTH: TK Records TK-444Single: Lucretia Mac Evil / Hi-De-HoCI: CBS 90107

1971Promosingle: The Owl & The Pussycat (Theme) / SameUS: Columbia C-OWLAlbum: The Owl & The Pussycat (Soundtrack)US: Columbia C 30400A: The Confrontation / The Warmup / SeductionB: The Morning After / The ReunionPromosingle: Go Down Gamblin’ (Mono) / (Stereo)US: Columbia 4-45427 (White Label)Single: Go Down Gamblin’ / Valentine’s DayD/UK/F/IT/NL/SP: CBS 7417 (Diff. Covers), US: Columbia 4-45427Jukebox-EPA: Redemption / Lisa, Listen To Me / A Look To My Heart B: A Look To My Heart (Instrumental) / For My Lady / Mama Gets HighAlbum: 4D/UK/NL: CBS 64355, US: Columbia KC 7-30590 (4 Track Tape: Columbia CR 30590: 8 TrackTape: Columbia CA 30590), JP: CBS Sony SOX 60201, PH: CBS Sony PRC-5170, RI 1974 UK:Hallmark SHM 963. CD: 1988 US: Columbia CK 30590, 1994 JP: Sony SRC 6313A: Go Down Gamblin’ / Cowboys And Indians / John The Baptist / Redemption / Lisa Listen ToMe / A Look To My HeartB: High On A Mountain / Valentine’s Day / Take Me In Your Arms / For My Lady / MamaGets High / A Look To My Heart

D-Single: CBS 42201971

1970

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Blood, Sweat & Tears: Al Kooper’s IdeeOldie Markt 07/0510

begannen die Vorstellungen der möglichenKollegen, die zum einen in der Lage seinmussten, die diffizilen Arrangements zu spie-len und zudem noch verfügbar sein sollten.Während das noch lief, nahm Kooper zwei seiner Songs mit Studio-Trompeternauf: I Can’t Quit Her und My Days AreNumbered. Mit diesen Demos ging er auf dieSuche nach einer Plattenfirma. Elektra sagteab, weil ihnen die von Kooper geforder-ten 40.000 Dollars zuviel waren; WarnerBrothers waren nur lauwarm interessiert undso hatte wieder einmal Clive Davis, der dankdes Monterey Pop Festivals begriffen hatte,wohin der Musikhase lief, die richtige Nase.Bei einem Essen in einem New YorkerRestaurant wurde alles festgezurrt und in der Besetzung der fünf bekannten Herren plus Jerry Lipsius und Randy Brecker(Trompeten) sowie Dick Halligan (Posaune)war man komplett und hatte auch schon einenNamen, den Kooper anlässlich einesZwischenfalles bei einer Jam-Session in demneuen Direction-Club gefunden hatte, als er

an der Orgel mit Jimi Hendrix und B.B. Kingspielte und so in sein Spiel vertieft war, dasser nicht merkte, wie seine Hand zu blutenanfing, so dass die Tasten ganz rot aussahen.Blood, Sweat & Tears fiel ihm da sofort einund danach begannen die ernsthaften Proben,wobei er die Rhythm Section trainierte undLipsius die Bläser. Alle drei Tage wurden diebeiden Teile dann zusammengeschmissen.Im November 1967 kam dann das ersteKonzert im Vorprogramm von Moby Grapeim Club Au-Go-Go und es klappte! Der näch-ste Schritt war, den richtigen Produzenten zufinden und da John Simon bereits I Can’t QuitHer als Kooper-Demo gehört und gemeinthatte, er würde das gerne produzieren, warauch das Thema gelöst. Zuerst spielte mandas gesamte Material live ein, dann hörten Alund John 14 Tage lang die Bänder und ent-schlossen, was benützt würde und was nicht.Fortsetzung folgt

Promosingle: Lisa, Listen To Me (Mono) / (Stereo)US: Columbia 4-45477Single: Lisa, Listen To Me / Cowboys And IndiansD/UK/F/IT/NL: CBS S 7578 (Diff. Covers), US: Columbia 4-45477

1972Single: Spinning Wheel / And When I DieJP: CBS Sony Gold Disc SOPB-224, RI 1973 UK: CBS 1142Album: Greatest HitsD/UK: CBS 64803, US: Columbia KC/PC 31170 (Quadro.: CQ 31170; 4 Track Tape: CR 31170),CA: Columbia WPC 31170, 1980 DD: Amiga 8 55 734. CD: 1986 D: CBS CDCBS 64803, 1988US: Columbia CK 31170A: You’ve Made Me So Very Happy / I Can’t Quit Her / Go Down Gamblin’ / Hi-De-Ho /Sometimes In Winter / And When I DieB: Spinning Wheel / Lisa, Listen To Me / I Love You More Than You’ll Ever Know / LucretiaMacEvil / God Bless The ChildAlbum: The GreatJP: CBS Sony SONX 60172A: Spinning Wheel / I Love You More Than You’ll Ever Know / Without Her / More And More/ Smiling Phases / And When I DieB: You’ve Made Me So Very Happy / Hi-De-Ho / Fire And Rain / Something Comin’ On /Lucretia MacEvilPromosingle: So Long Dixie (Mono) / (Stereo)US: Columbia 4-45661 (White Label)Single: So Long Dixie / AloneD/NL/P: CBS 8154 (Diff. Covers), USA: Columbia 4-45661Single: So Long Dixie / Krokbegravningen (Crows Funeral)UK: CBS 8267Album: New BloodD/UK: CBS S 65252, US: Columbia KC 31780. CD: 1988 US: Columbia CK 31780A: Down In The Flood / Touch Me / Alone / Velvet / I Can’t Move No MountainsB: Over The Hill / So Long, Dixie / Snow Queen / Maiden VoyagePromosingle: I Can’t Move No Mountains (Mono) / (Stereo)US: Columbia 4-45755Single: I Can’t Move No Mountains / VelvetD: CBS S 1138, US: Columbia 4-45755

1973Single: Back Up Against The Wall / Over The HillD/UK: CBS S 1519 (D: Also As CBS-Blitzinformation-Promo)Jukebox-Single: Over The Hill / War: Cisco KidIT: CBS YD 342 (White Label)Promosingle: Roller Coaster (Mono) / (Stereo)US: Columbia 4-45937 (White Label)Single: Roller Coaster / Inner CrisisD: CBS S 1839 (Also As CBS-Blitzinformation-Promo), US: Columbia 4-45937Album: No SweatD/UK: CBS 65275, US: Columbia KC 32180. CD: 1988 US: Columbia CK 32180A: Roller Coaster / Save Our Ship / Django (An Excerpt) / Rosemary / Song For John / AlmostSorryB: Back Up Against The Wall / Hip Pickles / My Old Lady / Empty Pages / Mary Miles / InnerCrisisPromosingle: Save Our Ship (Mono) / (Stereo)US: Columbia 4-45965 (White Label)Single: Save Our Ship / Inner CrisisUK: CBS S 1845Single: Save Our Ship / RosemaryUS: Columbia 4-45965Single: Save Our Ship / Song For JohnD: CBS 2028 (Also As CBS-Blitzinformation-Promo), US: Columbia 4-45965

1972

D-LP: CBS S 64024

1973

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Oldie Markt 07/05 11Emerson, Lake & Palmer: Trio im Leerlauf

Der AbsturzNach Brain Salad Surgery wurde schnell deutlich, dass damit derZenith überschritten war: Emerson, Lake & Palmer konnten dieQualität der ersten Platten nicht mehr erreichen.

Der Krachmacher: Carl Palmer bei der Arbeit

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Emerson, Lake & Palmer: Trio im LeerlaufOldie Markt 07/0512

“Wir öden uns an und sind des ELP-Projektes ziemlich überdrüssig geworden. Im Moment gehen wir alle unsere eigenenWege. Es gibt keine Zukunftspläne – wederTourneen noch ein neues Album. Nichts!“Das, was Keith Emerson in einem Interviewim Mai 1975 unter die Leute brachte, warzwar zu diesem Zeitpunkt nicht mehr dieganz große Überraschung – schließlich wardas letzte Opus mit neuem Material, BrainSalad Siurgery, bereits 1973 erschienen undder Live Triple-Pack Welcome To The Showauch schon 1974 – aber in dieser Deutlichkeitwar es schon starker Tobak.Das logische für eine Gruppe wie ELP in dieser Situation wäre es gewesen, jedem der Mitglieder die Möglichkeit zu geben,eine eigene Platte aufzunehmen, aber auchdas kam nicht zustande. Das mag mehrereGründe gehabt haben. Zum einen hatten dieKollegen von Yes etwas früher dieselbe Ideegehabt. Zum zweiten waren die Herren, dieseit 1974 aus steuerlichen Gründen nicht

mehr im Lande weilten, wohl mit anderenDingen beschäftigt. Und zum dritten ergabsich 1977 dann die Möglichkeit, unter demNamen der Gruppe mit dem Doppel-AlbumWorks die eigenen Schöpfungen vorzustel-len, was besonders Keith Emerson dazunützte, sein erstes Klavierkonzert zu präsen-tieren, während Greg Lake einige starkeSongs einspielte und Carl Palmer zwischenJazz und Klassik tätig wurde. Auf der letztenSeite gab es zwei Titel der Band, wobei dieLP-Version von ihrer Version von FanfareOf A Common Man von Aaron Copland imVergleich zur Single-Version zu lang ausge-fallen war. Pirates ging zurück zu den Suitender ersten Jahre, erreichte jedoch nicht ihreKlasse.Trotz des kommerziellen Erfolgs – FanfareFor A Common Man geriet zum erstenSinglehit des Trios in England und klettertebis auf den zweiten Platz – hatten sich dieDrei damit auf gefährliches Gebiet begeben.Zum einen, weil die Unterschiede zwischen

ELP (3)von Frank Küster

2001Doppel-CD: Fanfare For The Common Man – The AnthologyUK: Sanctuary Records (+ Poster & Slipcase)Tracks CD 1: The Barbarian / Take A Pebble / Knife Edge / Lucky Man / Tarkus / Jeremy Bender/ The Sheriff / Nutrocker / Living Sin / The Endless EnigmaTracks CD 2: From The Beginning / Hoedown / Trilogy / Jerusalem / Still … You Turn Me On /Karn Evil 9 (1st Impression Pt. 2) / Fanfare For The Common Man / C’est La Vie / Pirates / BrainSalad Surgery / Keith Emerson: Honky Tonk Train Blues / Enerson, Lake & Palmer: Love Beach/ Black Moon / Affairs Of The Heart

2002CD-Maxi: Fanfare For The Common Man (Single Version) / Hoedown (Live Version) / FanfareFor The Common Man (Album Version)UK: DeltaCD: Fanfare – The 1997 World Tour (Live)UK: DeltaTracks: Karn Evil 9 / Tiger In A Spotlight / Hoedown / Touch And Go / Knife Edge / BitchesCrystal / Honky Tonk Train Blues / Take A Pebble / Lucky Man / Fanfare For A Common Man /Blue Rondo A La Turk / 21st Century Schizoid Man / America5 CD-Box: The Original Bootleg Series From The Manticore Vaults Vol. ThreeUK: Sanctuary Records CMYBX 524Tracks CD 1 (Anaheim Convention Centre, 10.2.1974): Hoedown / Tiger In A Spotlight / C’estla Vie / Still … You Turn Me On / Lucky Man / Tank-The Enemy God / Karn Evil 9: 1st

Impression / 2nd Impression / Take A Pebble / Pictures At An ExhibitionTracks CD 2 (Royal Albert Hall, 2.10.1992): Tarkus / Knife Edge / Paper Blood / Black Moon /Close To Home / Creole Dance / From The Beginning / Still … You Turn Me On / Lucky ManTracks CD 3: Honky Tonk Train Blues / Romeo & Juliet / Pirates / Pictures At An Exhibition /Fanfare For The Common ManTracks CD 4 (Wiltern Theatre, Los Angeles, March 1993): Karn Evil 9: First Impression Part 2 /Tarkus: Eruption-Stones Of Years-Iconoclast / Knife Edge / Paper Blood / Black Moon / CloseTo Home / Creole Dance / Still … You Turn Me On / C’est la Vie / Lucky Man / Honky TonkTrain Blues / Touch And Go / The PiratesTracks CD 5: Hoedown / Pictures At An Exhibition / Fanfare For The Common Man

2003Doppel-CD: Best Of The Original Bootleg Series From The Manticore VaultsUK: SanctuaryTracks CD 1: Hoedown / Knife Edge / Pictures At An Exhibition / Take A Pebble / Lucky Man /Tarkus / Endless Enigma / NutrockerTracks CD 2: Jerusalem / Pirates / Karn Evil 9: First Impression Part 2 / Still .., You Turn Me On/ The Barbarian / C’est la Vie / Fanfare For The Common ManCD: Live In Poland (Spodek, Kattowice, 22.6.1997)UK: Sanctuary RecordsTracks: Karn Evil 9: 2nd Impression / Touch & Go / From The Beginning / Knife Edge / BitchesCrystal / Take A Pebble / Lucky Man / Medley: Tarkus-Pictures At An Exhibition / Medley:Fanfare For The Common Man-RondoCD: King Biscuit Flower Hour (Radioshow Promo; 12.11.1977 Coliseum, Wheeling/7.3.1974Civic Center, Tulsa)US: King Biscuit Flower Hour 03.26Tracks: Peter Gunn Theme / Tiger In A Spotlight / C’est la Vie / The Enemy God / Watching OverYou / The Pirates / Fanfare For The Common Man / Lucky Man

Oldie - Markt Discographie

D-3-LP: Manticore Ariola 88150 XET

2001

2002

2003

Page 12: Oldiemarkt Magazin 07-2005 - funwithmusic.de

Oldie Markt 07/05 13Emerson, Lake & Palmer: Trio im Leerlauf

den drei Individuen derart extrem waren,dass die Fans der Gruppe damit sicherlichzumindest teilweise überfordert waren. Zumzweiten, weil der Gruppenteil im Vergleichzu den Einzelbeiträgen derart unterschiedlichausfiel, dass er wie ein Fremdkörper wirkte.Und schließlich, weil der Doppelpack wieein abschließendes Statement wirkte, nachdem es schwer vorstellbar war, dass das Trioin absehbarer Zeit noch einmal als Bandgemeinsam ins Studio gehen würde.Gerade im Gegensatz zu Yes, die nach denSoloplatten mit frischer Kraft zu der Bandzurückkehrten, blieb für Emerson, Lake &Palmer nur noch die Möglichkeit, als Works2 einen Raritäten-Sampler nachzulegen, derzwar nicht den Erfolg des ersten Teils hatte,der in England den 9. in den USA den 12.und in Deutschland den 10. Platz belegthatte, aber mit Rang 20 (UK), 37 (USA) und50 (D) immer noch respektable Ergebnissevorweisen konnte. Letztlich war der zweiteTeil das Resultat der disaströsen US-Tour imSommer 1977, als man seinen stilistischen

Ansatz durch Auftritte mit einem vollständi-gen Sinfonie-Orchester auf die Spitze treibenwollte. Was eigentlich jedem vom Fach klarwar, trat denn auch ein: Die nach 3 Wochenin dieser Form abgebrochene Tour wurde einlogistischer und finanzieller Alptraum, beidem die Gruppe trotz der ausverkauftenKonzerte kräftig draufzahlte.Dazu war auch die ästhetische Ausbeutemehr als gering – im Gegenteil: Die beidenBestandteile ergänzten sich nicht, sondernsie behinderten sich eher, was auch des-wegen logisch war, weil die Band dasOrchester nicht hören konnte und dasOrchester weder sich selbst, noch die Band.Das demonstrieren auch die Mitschnitte, diedann 1980 auf dem letzten Live-Album derersten Phase der Gruppe erschienen: Keinerder Tracks überzeugte, nur da, wo die Bandohne das Orchester zu hören ist wie bei TheEnemy God – der Prokofieff-Adaptation vonPalmer von Works, die auf dem Doppelpack

D-2-LP: Manticore Ariola 28614 XDU

CD: Fanfare – The Best Of Emerson, Lake & Palmer LiveUK: DemonTracks: Karn Evil 9: First Impression Part 2-Second Impression-Third Impression / A Time AndA Place / Bitches Crystal / Still … You Turn Me On / Lucky Man / Piano Improvisations / TakeA Pebble / Knife Edge / Honky Tonk Train Blues / From The Beginning / Hoedown

2004Doppel-CD: The Ultimate CollectionUK: Sanctuary TDSAN 009 Tracks CD 1: Fanfare For The Common Man / Still … You Turn Me On / Hoedown / Black Moon/ Tarkus: Eruption-Stones Of Years-Iconoclast-Mass-Manticore-The Battlefield-Aquatarkus /Jerusalem / Tiger In A Spotlight / Better Days / Greg Lake: I Believe In Father Christmas /Emerson, Lake & Palmer: From The Beginning / Knife Edge / Karn Evil 9: First ImpressionTracks CD 2: Karn Evil 9: Second Impression / Nutrocker / Peter Gunn Theme / All I Want IsYou / Brain Salad Surgery / Take A Pebble / C’est la Vie / Lucky Man / Affairs Of The Heart /Canario / Pirates / The Great Gates Of Kiev3 CD: The Ultimate CollectionUK: Sanctuary TDSAN 019XTracks CD 1/CD 2: As AboveTracks CD 3 (Live At Anaheim Music Centre, Los Angeles, 1973/74): Hoedown / Still … YouTurn Me On / Lucky Man / Piano Improvisation / Karn Evil 9 / Tiger In A Spotlight / C’est LaVie / Tank / Enemy Of God / Fanfare For The Common ManDVD: Live In Concert (Isle Of Wight 1970)D/UK: Sanctuary DVDDTracks: Isle Of Wight 1970: Blue Rondo A La Turk / Montreal Olympic Stadium 1977: TheEnemy God Dances With The Black Spirits / Karn Evil 9: First Impression, Part 2 / Pictures AtAn Exhibition / C’est la Vie / Piano Concerto No. 1, Third Movement: Toccata con fuoco / Tank/ Manticore Special 1973, Excerpts Of: Abbadon’s Bolero / Karn Evil 9: First Impression, Part 2-2nd Impression / Pictures At An Exhibition / Benny The Bouncer / Lucky Man / Tarkus / Still …You Turn Me OnDVD: Masters From The VaultsUK: SanctuaryTracks: Barbarian / Rondo / Piano Improvisations / Drum Solo / Nutrocker / Take A Pebble /Knife EdgeDVD: Welcome Back Live In ConcertUK: SanctuaryTracks: Paper Blood / Honky Tonk Train Blues / Creole Dance / Changing States / Black Moon/ Drum Solo / Tarkus / Pirates / C’est la Vie / Tiger In A Spotlight / Watching Over You / LuckyMan / Fanfare For The Common ManDVD: Live At Montreux 1997D/UK: Eagle Vision EREDV 443Tracks: Introduction By Claude Nobs / Karn Evil 9: First Impression Part 2 / Tiger In TheSpotlight / Hoedown / Touch And Go / From The Beginning / Knife Edge / Bitches Crystal /Creole Dance / Honky Tonk Train Blues / Take A Pebble / Lucky Man / Tarkus-Pictures At AnExhibition / Medley: Fanfare For The Common Man-Rondo-Carmina Burana-Carl Palmer’sDrum Solo / Toccata In D Minor

Emerson, Lake & Powell1986Promosingle: Touch And Go (Stereo) / SameD: Polydor 885 107-7Promo-Maxi: Lay Down Your Guns / SameUK: PolydorSingle: Touch And Go / Learning To FlyD: Polydor 885 107-7Maxi-Single: Touch And Go // Learning To Fly / The LocomotionD: Polydor 885 108-0, JP: Polydor 13MM-7035Album: Emerson, Lake & PowellD: Polydor 829 297-1, UK: Polydor POLD 5191, JP: Polydor 28MM 0510. CD: 1986 D/UK/US:Polydor 829 297-2, JP: Polydor P33P-20045

2004

1986

Emerson, Lake & Powell

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Emerson, Lake & Palmer: Trio im LeerlaufOldie Markt 07/0514

gerade durch die Orchesterbegleitung miss-lungen war – überzeugte der nur aus vertrag-lichen Gründen erschienene Mitschnitt, derdenn auch in den USA gerade einmal auf den73. Platz kam. Sieht man die Tour kritisch,dann muss man allerdings anmerken, dasssowohl der Bass von Palmer zu sauber klangals auch der Wechsel von Keith Emersonvon Moog zu Yamaha dem Klang des Triosnicht zuträglich war. Dazu passte auch, dasszwar offensichtlich europäische Konzertegeplant waren – gegen Ende der US-Tourfand ein Vorverkauf statt – die aber nachdem Resultat dieser Konzertreise dann abge-sagt wurden.Umso überraschender war es in dieserSituation, dass das Trio dennoch noch einmalgemeinsam ins Studio ging – sei es nun ausfinanziellen Gründen oder weil man einenletzten Versuch unternehmen wollte, dieBand als Einheit zu retten. Doch diesesProjekt ging gründlich in die Hosen. Garnicht so sehr kommerziell – mit Platz 48 inEngland und 55 in den USA war das zwar

nicht berauschend, aber man verdiente sicherGeld damit – jedoch umso mehr künstlerisch.Ohne es sich zu leicht zu machen muss mandennoch gerade im Vergleich zu den altenPlatten konstatieren, dass das eigentlich garnichts war: Die einzige klassische AdaptationCanario war nett, aber der Rest waren Songsaus dem Hause Lake/Sinfield, die schlichtund ergreifend in keinster Weise an dieQualität anknüpfen konnte, die er und seinPartner einmal besessen hatten. Dasselbe galtfür die Suite von Emerson mit Texten vonSinfield Memoirs Of An Officer And AGentlemen: Das war nicht schlecht, aber imGegensatz zu früher nur halbherzig realisiert,mit einem viel zu frühen Höhepunkt.Die Musiker selbst kritisierten das Opusschon vor der Veröffentlichung. So war eskeine Überraschung, dass die Gruppe schonnicht mehr existierte, als die LP gerade in denLäden stand. Fortsetzung folgt

D-LP: Manticore Ariola 25553 XOT

A: The Score / Learning To Fly / The Miracle / Touch And GoB: Love Blind / Step Aside / Lay Down Your Guns / Mars, The Bringer Of War

2003CD: Live In Concert (Lakeland, Florida, 1986)UK: SanctuaryTracks: The Score / Touch And Go / Knife Edge / Pirates / From The Beginning / Lucky Man /Fafnfare For The Common Man / Mars Bringer Of War / Drum Solo / Medley: Karn Evil 9 (2nd

Impression)-America-RondoCD: The Sprocket SessionsUK: SanctuaryTracks: The Score / Learning To Fly / The Miracle / Knife Edge / Tarkus / Pictures At AnExhibition / Lucky Man (Excerpt) / Still … You Turn Me On / Love Blind / Mars Bringer Of War/ Touch & Go / Pirates

Die SoloplattenKeith Emerson

The Nice

1967Single: The Thoughts Of Emerlist Davjack / Azrial Angel Of DeathD: Immediate Columbia 23662, UK: Immediate IM 059Promo-EP: The Thoughts Of Emerlist DavjackUK: Immediate AS 2A: The Thoughts Of Emerlist Davjack / Azrial Angel Of DeathB: Rondo / The Cry Of EugeneAlbum: The Thoughts Of Emerlist DavjackD: Immediate Columbia SMIM 74494, UK/NZ: Immediate IMSP 016, US: Immediate Z12-52004,RI 1973 UK: CBS 11633, RI 1976 D: Charly Bellaphon BBS 2511, F/UK: Charly CR 300.021,RI 1978 D: Outline OLLP 5236. CD: 1987 D: Line LICD 9.00228, RI 1992 D: Repertoire REP4238-WY (+ Azrial Angel Of Death / America / The Diamond Hard Blue Apples Of The Moon)A: Flower King Of Flies / The Thoughts Of Emerlist Davjack / Bonnie K.B: Rondo / Tantalising Maggie / Dawn / The Cry Of Eugene

1968Single: America / Diamond Hard Blue Apples Of The MoonD: Immediate Columbia IM 23921, UK: Immediate IM 068 (Diff. Cover). F: Immediate IMF 513(Diff. Cover)Album: Ars Nova Vita BrevisD: Immediate Columbia SMIM 74576, UK: Immediate IMSP 020, US: Immediate Z12-50020, RI1969 D: Immediate EMI 1C062-90006, RI 1973 UK: CBS 11634, RI 1976 D: Charly BellaphonBBS 2512, UK/F: Charly CR 300.019, RI 1978 D: Outline OLLP 5227. CD: 1987 D: Line LICD9.00224, JP: Teichiku 22DN-64, 1992 D: Repertoire REP 4238-WY, US: Immediate ColumbiaCK 47890, UK/CA: Castle CLACD 120 (All + Prelude / Brandenburger (Single Version)A: Daddy Where Did I Come From / Little Arabella / Happy Freuds / Intermezzo From TheKarelia Suite / Don Edito El GruvaB: Symphony For Group And OrchestraSingle: Brandeburger / Happy FreudsD: Immediate Columbia 23998, UK: Immediate IM 072

1969Promosingle: She Belongs To Me / She Belongs To Me (Different Vision)UK: Imnediate AS 4

2003

1968

1969

1967

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Oldie Markt 07/05 15Gong: Rückkehr zu den Anfängen

Der Weg zurück zu GongNachdem Daevid Allen mit seinen eigenen Projekten eher wenigErfolg hatte, war der Weg zurück zu seiner wichtigsten Schöpfungvorgezeichnet.

Einmal Hippie – immer Hippie: Daevid Allen in den 70er Jahren

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Gong: Rückkehr zu den AnfängenOldie Markt 07/0516

Um vorwärts zu kommen im Leben, mussman manchmal zurück gehen. Das gilt auchfür die Rockmusik und so sollte sich derSchritt von Daevid Allen, 1982 von seinemzeitweiligen Wohnort New York in seineHeimat Australien, der er in den 60er Jahren„blau-äugige Leere“ bescheinigt hatte, zuretirieren, zu einer wichtigen Etappe in sei-nem Leben und seiner Karriere werden.Neben seiner spirituellen Wiedergeburt alsJa’am und dem Duo mit seinem alten FreundDavid Tolley The Ex veröffentlichte er aucheine Single als The Invisible Tibet OperaCompany, die jedoch nicht den Weg aus demfünften Kontinent hinaus schaffte.Doch bis 1988 blieb es eher still um ihn,abgesehen von einer außer ihm nur ausFrauen bestehenden Gruppe, die ihn auf einerTour begleitete, die aber wegen Drogen, oderbesser der unterschiedlichen Haltung dazu,auseinanderbrach. Doch der akustischeAnsatz, den er mit dieser Formation gestartethatte, sollte sich als langfristig folgenreicherweisen: Zusammen mit Wananda, seiner

neuen Partnerin und Yoga-Lehrerin an seinerSeite, fügte er seinem traditionellen Mix ausJazz, psychedelischer Musik und den abge-drehten Einfällen noch einen Schuss Folkhinzu, was 1988 schließlich zur Gründungvon Gong Maison führte, das aus dem Duo,dem Violinisten Graham Clark, dem ehema-ligen Here And Now-Bassisten Keith Missileund schließlich seinem alten Partner DidierMalherbe bestand.Wie die Besetzung unschwer erkennen lässt,gehörte der alte Sound der Vergangenheit an,das neue Ziel war eine Verbindung mit der inEngland boomenden Acid House-Szene, zuder auch eine Ankündigung einer Single mit808 State passte, die jedoch nicht zustandekam. Dafür erschien 1990 auf dem vor allemdurch Hawkwind-Produktionen bekanntenDemi Monde-Label zunächst The Owl AndThe Tree, das auf der einen Seite Tracks vonMother Gong vorwies und im selben Jahrnoch Gong Maison, das einen nur sehr teil-weise erfolgreichen Versuch darstellte, den

Gong (6)von Frank Küster

Die Soloplatten (4)Allan Holdsworth (2)

With The New Tony Williams Lifetime1975Album: Believe ItD/UK: CBS 69201, US: Columbia PC 33836A: Snake Oil / Fred / Proto-CosmosB: Red Alert / Wildlife / Mr. Spock

1976Album: Million Dollar LegsD/UK: CBS 81510, US: PC 34263A: Sweet Revenge / You Did It To Me / Million Dollar Legs / Joy Filled SummerB: Lady Jade / What You Do To Me / Inspirations Of Love

Solo1983Mini-Album: Road GamesD: Warner Brothers WEA 92-3959-1. CD: 2001 UK: GlobeA: Three Sheets To The Wind / Road Games / Water On The Brain – Part IIB: Tokyo Dream / Was There? / Material Real

1985Flexidisc: Devil Take The HindmostUS: Guitar Player Magazine Soundpage #5/19Album: Metal FatigueD: Enigma IRS 951050, UK: Enigma 2002-1. CD: D: Enigma IRS 981050, UK : Enigma 2002-2, RI 1992 UK/F: Cream CR 2702, US: Enigma Restless 72002 (As Allan Holdsworth & IOU)A: Metal Fatigue / Home / Devil Take The Hindmost / Panic StationB: The Un-Merry-Go-Round / In The Mystery

1986Album: AtavachronD: Enigma IRS 951069, UK: Enigma 2064-1. CD: D: Enigma IRS 981069, UK: Enigma 2064-2, RI 1992 D: Enigma FNAC 702270 WM, UK: Enigma JMS 702270, US: Enigma Restless70365, JP: Enigma Alfa ALCB-55A: Non Brewed Condiment / Funnels / The Dominant PlagueB: Atavachron / Looking Glass / Mr. Berwell / All Our Yesterdays

1987Album: SandD: Intima IRS 951293, UK: Enigma 32931. CD: 1987 D: Intima IRS 981293, RI 1992 D: IntimaFNAC 702290 WM, UK: Intima JMS 702290, US: Intima Restless 72593,F: Cream JMS 18644,JP: Victor VDP-1218 A: Sand / Distance Vs. Desire / Pud WudB: Clown / The 4.15 Bradford Executive / Mac Man

Oldie - Markt Discographie

D-LP: Arista Ariola 202 955

1976

1986

1985

1987

1975

With The New Tony Williams Lifetime

1983

Solo

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Oldie Markt 07/05 17Gong: Rückkehr zu den Anfängen

alten Klang von Gong mit dem neuen, aku-stischen, Ansatz zu verbinden. Das waroffensichtlich auch die Meinung von Allenselbst, der zuvor mit Stroking The Tail Of TheBird bereits eine weitere Überraschung ser-viert hatte: Nicht nur wegen der Rückkehrdes Glissando-Gitarrensounds, sondern vorallem wegen der von Gilli Smyth, die ihrSpacegeflüster beisteuerte.Auf der anderen Seite blieb die akustischeAusrichtung für seine Soloplatten durchauseine gangbare Alternative, was er 1990 aufAustraliaAquaria/She demonstrierte, wo erLiebeslieder mit durchdachten Arrangementsverband. Doch die Zukunft gehörte eindeutigder Vergangenheit – sprich Gong: Zunächsterschienen zwei Archiv-Ausgaben mit Live-Mitschnitten von 1973 und 1974 aus Parisund Sheffield, ehe sich eine Ausgabe mit den Originalen Allen, Smyth, Malherbe undPyle, 1990 im englischen Fernsehen im derReunions alter Bands gewidmeten SchemaBedrock vorstellte, wo man bewies, dass man

noch lange nicht zum alten Eisen gehörte.Und die allgemein sehr positive Resonanzdürfte Allen bewogen haben, auf diesem Weg weiter zu gehen: 1992 erschien mitShapeshifter auf dem französischen Cellu-loid Label nicht nur eine CD unter demNamen Gong, sondern sie knüpfte tatsächlichauch musikalisch da an, wo der klassischeKlang der Gruppe zum letzten Mal aufge-taucht war: 1974, auf You.Viel wichtiger: Shapeshifter war kein halbga-rer Versuch, aus kommerziellen Gründen daanzuknüpfen, wo man noch mit Erfolg musi-ziert hatte, sondern es entpuppte sich als legi-time Rückkehr zu den eigenen Wurzeln, wasauch die Konzerte am Ende des Jahres inEngland bewiesen, bei denen Pip Pyle denRhythmus beisteuerte, der zuvor allzu oftgefehlt hatte. Dazu passte auch, dass Allennach Glastonbury umgezogen war, wo fortandas Zuhause von G.A.S. war, dem Label, dasbeispielsweise hinter dem Material stand, das1989 auf dem mit einem ausführlichenBooklet versehenen Doppel-Album auf

1988Album: With A Heart In My Song (& Gordon Beck)UK/F: JMS 044A: Equus / 54, Duncan Terrace / Ain’t No Grief (On The Southwest Chief)B: With A Heart In My Song / 999 / Sundays / So, So, Calypso

1989Album: SecretsD/UK: Intima EMI 064 7 73328 1. CD: D/UK: Intima EMI 064 7 73328 2, RI 1992 D: EnigmaFNAC 702290 WM, UK: Intima JMS 702290, US: Intima Restless 72593, JP: Alfa 29B2-76, CA:Enigma D2-73328A; City Nights / Secrets / 54 Duncan Terrace / JoshuaB: Spokes / Maid Marion / Peril Premonition / Endomorph

1992CD: Wardenclyffe TowerD: Enigma FNAC 702310WM, UK: Enigma Jams 702310, US: Enigma Restless 72537, JP:Polydor POCJ-1162Tracks: 5 To 10 / Sphere Of Innocence / Wardenclyffe Tower / Dodgy Boat / Zarabeth / AgainstThe Clock / Questions / Oneiric Moor

1993CD: Hard Hat AreaD: Cream NAC 702330 WM, UK/F: Cream CR 330-2, US: Restless 72716, JP: Polydor POCJ-1376 Tracks: Prelude / Ruhkukah / Low Levels, High Stakes / Hard Hat Area / Tullio / House OfMirrors / Postlude

1999CD: The Sixteen Man Of TainUK/F: Cxream, JP: Polydor POCP-7443Tracks: 0274 / The Sixteen Men Of Tain / Above And Below / The Drums Were Yellow / Texas /Downside Up / Eidolon / Above And Below (Reprise)

2002CD: All Night WrongUK:Tracks: Lanyard Loop / The Things You See / Alphrazallan / Funnels / Zone / Water On The Brain-Part II / Above And Below / Gas Lamp Blues

2003CD: Truth In ShreddingUS: RykodiscTracks: Rocs / Humpty Dumpty / The Fall / Not Ethiopia / New Boots / Ana Maria / Bahsheba

Didier Malherbe1979Album: BloomUK: Charly CRL 5022. CD: 1992 UK: Voiceprint VP 217 CD A : Bateau-Vole / Whiskers / Give A Chance To To-MorrowB: Dan-Dan / Suite A Tout De Sweet

1980Single : Dansecorla / BongF: Sonopresse EMI 2C008-72127

1987CD: Faton Bloom (& Faton Bloom)F: Cryonic MAD 3029Tracks: NaDJa / Nouvelles impresions d’aise / War To War / Des base, des hauts / RememberBessie / Mambo For A Cripple Duck / Blue Salamandra / Celesteville / Bloomerang / Vulvox / OleSoleil / Desert de Gobi

D-LP: CTI Metronome 6068

2002

2003

1979

1980

1987

1993

1999

1988

1989

1992

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Gong: Rückkehr zu den AnfängenOldie Markt 07/0518

Demi-Monde stand, das von den frühestenAufnahmen einer BBC Radioshow mitDaevid Allen und frühen Solo-Stücken vonKevin Ayers über Soft Machine bis zumStand der Gong-Familie 1988 reichte. Sointeressant das war, so klar war es jedochauch zu diesem Zeitpunkt, dass es eineVollzeit-Rückkehr zu Gong für Allen nichtgeben konnte – zu weitgespannt waren seineInteressen mittlerweile und auf der anderenSeite war Gong bei weitem nicht so kommer-ziell erfolgreich, um einen solchen Schritt zurechtfertigen.Deswegen wandte er sich zunächst seinemalten Freund Graham Clarke zu. Gemeinsammit Mark Robson traten sie 1991 in Englandals Magick Brothers auf und wiederbelebtendas akustische Konzept, das zumindest indiesem Rahmen recht gut klappte. Doch dienächste Kooperation war schon wieder elek-trisch. Diesmal hatte es ihn erneut nach NewYork verschlagen, wo er mit dem Chef desShimmy Discs-Labels Mark Kramer Who’sAfraid vorlegte, das nicht nur einen bewe-

genden Song für seinen alten Kumpel ausSoft Machine-Tagen, Robert Wyatt, ent-hielt, sondern mit Twelve Selves auch einenRückgriff auf seine Solotour Anfang der 80erJahre.Das alles wurde natürlich von dem 25-jähri-gen Jubiläum von Gong überschattet, dasdiesmal in London gefeiert wurde. Wie schon15 Jahre zuvor präsentierte sich nicht nur diezum ersten Mal seit 20 Jahren auf einerBühne zusammenspielende Besetzung derVirgin-Jahre, sondern darüber hinaus stelltensich wieder die Formationen vor, die sich inden letzten Jahren von der Gruppe abgespal-tet hatten. Dieses Event wurde auf einerDoppel-CD dokumentiert, das auf dem Labelerschien, mit dem die Gong AppreciationSociety kooperiert, Voiceprint. Dazu brachtensowohl Allen als auch Gilli Smyth CDs mit Archivaufnahmen aus ihrer und derVergangenheit der Gruppe heraus. Doch letz-tere sollte weiterleben.Fortsetzung folgt

1990CD: FetishF: MantraTracks: Erenekabi / Berger de nuages / Fetish / Baldoror / Serpentine / Nuit polaire / Hippocampe/ Clapotis / Les B / Humble-Bee-Bop / Hors d’œuvre / Lunch Of Kisses

1992CD: ZeffUK: Tangram 842620Tracks: Zeff Dance / Zeff Waves / Drôle de Zeff / Zeff Over The Dunes / Zeff Up / Zeffing Away/ Zeff In The Box / Am Stram Jam / South Calls / Impromenade

1994CD: FluviusUK: Tangram 852 492 Tracks: La Source / Petit torrent deviendra grand / Pyxie-java / La Bougeotte / Broken Waves II/ Trashville / Serpent d’étoiles / Au moulin d’Andé / Guaddalquivir / La Mouette / Blues del’Horizon / Retour aux sources

1995CD: Hadouk (& Loy Ehrlich)UK : Tangram TC 30 27Tracks : Hadouk / Vol de Nuit / Dame des Sables / Loukoumotive / Bal des Oiseaux / Effarvatte/ Montaulieu / Callibistri / Marsyas / Caspienne Blues

1996CD : An Ambient Voyage To North AfricaUK: TangramTracks: Birbini / Awicha / Hajouj / Baliney / Tiktiri / Zeff / Bansouri / Pekou / N’goni / Doudouk

1998CD: Live Au New Morning (Live 1997 Paris, & Pierre Bensusan)D: Acoustic Music Rough Trade 319.1142.2Tracks: Fetish / 1000 Valleys / Bamboule / Bamboo Shoot / Agadrimadan / The Alchemist /Kourouts Nota / Alive / MontsegurCD: KOS 44-Desert Lands (& Loy Ehrlich)UK: Tangram (Remixes Of An Ambient Voyage To North Africa)Tracks: Zeff 1-4 / Awicha 1-4 / Doudouk 1-5 / Pekou 1-4 / N’Goni 1-4 / Bansouri 1-4 / Tiktri 1-4 / Hajouj 1-4 / Birbini 1-4 / Baliney 1-4

1999CD: Shamanimal (& Loy Ehrlich / Steve Shehan)UK: Celluloid 67015-2Tracks: Hadouk Blues / Dragon de Lujne / La Course des Nuages / Shamanimal / Gopi / Salsanovar / Noussa / Peau de Banane / Vegetal Groove

2002CD : Hadouk Now (Live & Loy Ehrlich / Steve Shehan)UK: Celluloid 67039-2Tracks: Alma Celesta / Théâtre des Singes / Barca Solaris / Nacarat / Le petit cheval Mopse /Grand Large / Polar Blues / O’Shenan Drum / Billie en Têtê / Échappade / Échappée Belle

2004Doppel-CD : L’Empreinte du VentUK : CelluloidTracks CD 1: Windprint / Looparina / Mr. Leblanc / NYC Awakes / Racing Breeze / Zeff AndZephir / The Nighthawk / Street Corner / Nino da Sopra / Still Journey / Strand CastleTracks CD 2: Cycle Of The Winds / Tarogato Spirit / Soprano Soul / Bamboo Moon / Celtook /Tale Of The Woods / Call Of The Forest / Dawn Chorus / Dancing Branches / Douoduk 1+2 /Simoon / Monsoon / Windswept / Dust Devils / Desert Wind / Whispering Wind

UK-LP: Virgin V 2098

2004

1990

1992

1994

1998

2002

1999

1995

1996

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Oldie Markt 07/05 19Popol Vuh: Die Reissues Teil 3

Musikalische Bedeutung lässt sich gewiss nichtan den Umsatzzahlen der Veröffentlichungeneines Künstlers oder einer Band messen, auchwenn die Industrie an ihre Hitparaden glaubtwie andere an die Bibel – wobei, wie erst voreinigen Wochen, Manipulationen als absoluteAusnahme bezeichnet werden. Wie im realenLeben aber schält sich die Wichtigkeit einerkreativen Leistung erst dann heraus, wenn sichder Staub des Zeitgeistes gelegt hat und dieJahre bewiesen haben, ob jemand für denschnellen Erfolg oder mit einem auf Dauerangelegten Konzept musiziert hat. Bei PopolVuh fällt das Urteil leicht: Florian Fricke hatmit seinen wechselnden Mitspielern teilweisezeitlose Musik von einer Schönheit vorgelegt,deren schlichte Größe die Platten jeweils wiedas Leichteste klingen lässt, was man herstel-len kann. Dass gerade das das Schwerste ist,was man zustande bringen kann, gehört zu denParadoxien der sogenannten leichten Muse.Eine Produktion wie Das Hohelied Salomos(SPV 085-70162) etwa, die er 1975 mit den

entsprechenden biblischen Texten anrichtete,war in ihrem meditativ-melodischen Gehalt mitnichts anderem zu vergleichen, was mandamals bekommen konnte. Dabei gehörte eszur großen Fähigkeit von Fricke, die Musik soherzustellen, dass die Elektronik nie Mittelzum Zweck wurde, sondern nur eine Hilfe, umsich so auszudrücken, wie es das Konzeptjeweils vorsah. Drei Bonustracks aus den

damaligen Sessions ergänzen das Werk ausge-zeichnet.Eigentlich stellte er danach den Soundtrack für den vielleicht legendärsten Film WernerHerzogs, Aguirre-der Zorn Gottes her, aber derwar hierzulande erst später auf Platte zu erhalten,so dass Letzte Tage, Letzte Nächte (SPV 085-70172) 1976 tatsächlich die nächste Produktion

in Deutschland darstellte. Und das machtedurchaus Sinn, denn sie setzte den auf DasHohelied Salomos eingeschlagenen Weg fort –sowohl musikalisch wie von der Besetzung her,zu der neben seinem wichtigsten Partner, demGitarristen Daniel Fichelscher noch SängerinDjong Yun und Sitarspieler Al Gromer zählten,

wobei letzterer gemeinsam mit Ted de Jong ander Tambura für die indischen Zutaten sorgte.Das war erneut ein Triumph der melodischenErfindungskraft von Fricke und kommt 2005ebenfalls mit drei Bonustracks von den Studio-Aufnahmen zu der LP.Den Höhepunkt dieser Phase bildete 1977 dannder nächste Herzog-Soundtrack Coeur de Verre(Herz aus Glas) (SPV 085-70182), der dieGrenzen der Filmmusik weit hinter sich ließ.Das war zu jeder Zeit eigenständige, ungeheuerfaszinierende Musik, die trotz der rein instru-mentalen Ausrichtung – für Yun und de Jongwirkte Matthias von Tippelskirch an der Flötemit – deutlich die Gläubigkeit des Mannes the-matisierte und damit die visuelle Botschaft vonHerzogs Film in einem Maß überhöhte, wie dasSoundtracks nur ganz selten gelingt.Es macht Sinn, dass Fricke sich danach in Tibetund Kurdistan aufhielt, was sich nach den bei-den Versionen von Nosferatu 1979 in Die Nachtder Seele-Tantric Songs (SPV 085-70232)niederschlug, das sowohl etwas rhythmischer

wie stärker auf den Gesang hin ausgerichtet war:Neben dem Trio Fricke, Gromer undFichelscher wirkten diesmal Yun und RenateKnaup sowie die Oboistin Susan Goetting mit.Wie die anderen CDs zuvor weist auch dieseBonustracks aus den Sessions auf.Den Abschluss der dritten Tratte der Reissuesbildet der Herzog-Soundtrack Fitzccaraldo(SPV 085-70202) von 1982, der erneut diegewaltige Bildersprache des Regisseurs inMusik bannte, die auch für sich stehen kann.

Popol Vuh IIIDie dritte Staffel der Reissues derBand um Florian Fricke bringteinige der besten CDs derElektronik-Pioniere.

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Klaus Schulze von 1975-1995Oldie Markt 07/0520

Wie alle Stilarten scheint auch die elektroni-sche Musik von außen ein monolithischesGebilde zu sein, dessen einzelne Vertretervoneinander kaum zu unterscheiden sind.Doch vergleicht man beispielsweise dieMusik Klaus Schulzes mit der von PopolVuh, die auf diesen Seiten ebenfalls behandeltwird, wird man schnell feststellen, dass die beiden eigentlich nichts miteinander zu tun haben, was vor allem mit derHerangehensweise von Schulze an seineMusik zu tun hat, die von der ersten Platte andie Elektronik als entscheidendes Mittel zumAusdruck gebrauchte. Was ihn dabei von denmeisten seiner Zeitgenossen unterschied, warzum einen das rhythmische Herangehen andie Musik, das er seiner ersten Laufbahn alsSchlagzeuger verdankte, und die schiereLänge seiner Stücke, die selten unter zwei-stelligen Minutenzahlen einkamen. Der Mut,da nichts daran zu ändern, obwohl das sicherbesser zu verkaufen gewesen wäre, zahltesich spätestens in den 90er Jahren aus, als er zu einem der großen Idole der Techno-Szene mutierte. Dass dies kein Zufall war,beweist auch eine relativ frühe Produktionwie Picture Music (Inside Out/SPV 085-304072), die 1973 produziert und 1975 veröf-

fentlicht wurde. Schon damals legte derBerliner großen Wert auf die Rhythmik, wasdiese Platte – auch wegen des genau zu derMusik passenden Titels – zu einer der am bestverkauften aus seinem Frühwerk machte. Für

die Reissue gab er noch einen 33-minütigenTrack von damals dazu.Fünf Jahre später war er bereits fest in derSzene der elektronischen Musik etabliert undhatte sein eigenes IC-Label gegründet, dasdank seiner Verpflichtung von Ideal sogar zueiner Goldgrube wurde. Der Titel seiner LPvon 1980 beweist, dass er bereits auf der Spurder nächsten Revolution war: Dig It (InsideOut/SPV 089-304082) macht dann einen Sinn,

wenn man die beiden Wörter zusammen liest:Klaus Schulze hatte die digitale Welt entdecktund vor allem die Möglichkeiten, die sich fürihn daraus ergaben. Aber – und das zeichnetden Mann vor allem aus – deswegen vergaß ernicht, was für Musik das Wichtigste ist: DieKomposition und so fertigte er eine Platte an,die dank des Schlagzeugs von Fred Severloh,dessen Vorgaben Schulze verfremdete, auchrhythmisch das fortsetzte, was er in der Zeitzuvor zu seinem Markenzeichen gemachthatte. Die Reissue allerdings ist fast eine neuePlatte: Das liegt nicht nur an dem knapp 29Minuten dauernden Bonustrack EsotericGoody, sondern vor allem an der draufge-packten DVD, die den Auftritt Schulzes auf derArs Electronica 1980 dokumentiert, als erseine einstündige Linzer Stahlsinfonie vortrug.Das gibt dem Ganzen ein ganz anderesGesicht, zumal gerade der Livetrack von derMusik auf der damaligen Produktion abweicht,was auf der anderen Seite aber zur Faszinationder Reissue ein großes Stück beiträgt.

Wie schon auf Dig It, als er die digitaleRevolution vorwegnahm, erwies er sich auch1988 als Pionier, der künftige Trends frühererkannte als die meisten Kollegen: Mit demdamals in Form eines Doppel-Albums aufden Markt gekommenen En=Trance (InsideOut/SPV 085-304092), das als eine der ersten

Platten auf dem wieder ins Leben gerufenenBrain-Label erschien, wies er nicht nur mitdem Titel auf die Trance-Musik der 90er hin,sondern auch mit der Musik: Die Sequencernahm er zurück, dafür erhöhte er den Anteilan den klassischen Synthesizersounds. Mit 8Minuten ist der Bonustrack der kürzesteTitel.1995 war Klaus Schulze wieder zu seinenalten Synthesizern zurückgekehrt, weil erfestgestellt hatte, dass die rein digitale Musikein Irrweg gewesen war. Und nicht nur das:Sein alter Partner Manuel Göttsching aus den Ash Ra Tempel-Zeiten steuerte zu einemTrack seine Gitarre bei. Beide Elementemachen die Triple-CD In Blue (Inside Out /SPV 089-304102) – die dritte CD enthält ein

komplettes Konzert als Zugabe zur Reissue –zu einer Rückkehr zu seinen frühen Tagen,nicht nur wegen des Gebrauchs seiner alten Instrumente, sondern auch wegen desEinsatzes der Gitarre, die Return To TheTempel dominiert. Man könnte es so sehen,dass sich ein Kreis schließt, doch KlausSchulze ist kein Mann, der sich auf seinenLorbeeren ausruht und deswegen ist das nureine Momentaufnahme.

Synthi-KlausVier Reissues aus ganz verschiede-nen Phasen der Karriere vonKlaus Schulze zeigen sein Könnenals Komponist und Arrangeur.

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Oldie Markt 07/05 21Folk & Blues Festivals 1962-1985

Konzertveranstalter rangieren in der Hierar-chie der Rockmusik diametral entgegenge-setzt zu dem Rang, den sie in den Medienbesitzen. In der Realität geht ohne ihreUnterstützung nicht so viel, doch dasbekommt man in der Art nur selten mit. InDeutschland hat es immerhin ein Vertreterdieser Spezies geschafft, sich einen gutenNamen zu machen: Fritz Rau begann mit sei-nem Partner Klaus Lippmann in den 50erJahren in Frankfurt Jazz-Gigs auszurichten.Doch ihren ersten großen Coup landeten siemit einer Konzertserie, die ihren Hintergrundim Jazz mit dem verband, was am Beginn desRock & Roll stand. Die Rede ist vom Bluesund der Reihe von Auftritten unter dem TitelFolk & Blues-Festival, die erstmals 1962stattfand, mit einigen der größten Künstler,die je in diesem Stil Musik gemacht haben,obwohl es teilweise schon witzig war, dassMusiker, die zuhause in Chicago längst elek-trisch verstärkt musizierten, hier akustischantraten. Doch in jedem Fall las sich die Listeder auf der CD American Folk BluesFestival ’62 (Bellaphon CDLR 42017) mit-wirkenden Musiker wie ein Who Is Who derdamaligen Szene in den USA. Das begannmit Bassist, Songschreiber und BandleaderWillie Dixon, der nicht nur die Gruppeanführte, die alle Künstler, die nicht alsSolisten antraten, begleitete, sondern auchseine Persönlichkeit einbrachte und endete

bei Namen wie T-Bone Walker, MemphisSlim, Sonny Terry, Brownie McGhee, ShakeyJake oder John Lee Hooker, die nun weißGott in der Ruhmeshalle des Blues zu findensind. So war es kein Wunder, dass dieKonzerte, die in ganz Europa veranstaltetwurden, in England mehr zur Belebung derBlues-Szene beitrugen als irgendein Musiker,waren doch erstmals etliche der Legendenpersönlich auf der Bühne zu bewundern.Dementsprechend war der Erfolg der Showsund natürlich wurde das deswegen im näch-sten Jahr wiederholt, wobei sich die Namenauf der CD American Folk Blues Festival’63 (Bellaphon CDLR 42023) teils glichen,

Willie Dixon vor allem als Band-leader fun-gierte und mit Memphis Slim das Rückgratder Rhythm Section bildete. Doch imGegensatz zu 1962 hatten Lippmann+Rau einige der großen Stars eingekauft:Muddy Waters, Victoria Spivey und SonnyBoy Williamson alias Rice Miller warendiesmal die Highlights und für den Mund-harmonika Spieler hatte das echte Folgen,denn er schlug in England derart ein, dass er beispielsweise eine LP mit den Yardbirdsals Backingband produzierte und fortan aufder Insel weit populärer war als zuhause.Muddy Waters war nach John Lee Hookerder nächste der großen Originale, die denBlues vom Land in die Stadt transportierthatten.

Wiederum waren die einzelnen Abende zurauschenden Feste der Blues-Fans gewordenund danach war es dann klar, dass daraus einejährlich ablaufende Prozedur werden würde,die jeweils das Beste der aktuellen Blues-Szene Chicagos nach Europa transportierteund das demonstrierte American Folk BluesFestival ’64 (Bellaphon CDLR 42024), das

auf der anderen Seite seinen Blick auch in dieanderen Regionen der USA richtete. So gabhier mit Lightning Hopkins eines der großenOrigjnale des Folkblues seine Visitenkarte abund dazu kamen mit Howlin Wolf und demPianisten Sunnyland Slim zwei weitere derGrößen des Blues. Im übrigen fungierte zumletzten Mal Willie Dixon als Chef der Band,die die elektrisch antretenden Musiker auf derBühne begleitete. Dieser Mitschnitt ist der bisdahin beste der Reihe, weil sowohl dasPersonal extrem abwechslungsreich war, alsauch der stilistische Mix bestens klappte.Das Ausscheiden von Willie Dixon war zwarbedauerlich, aber dank der Qualität derBlues-Szene Chicagos war gleichwertigerErsatz relativ einfach zu finden: Statt WillieDixon leitete nun Buddy Guy die Gruppe, die die Musiker begleitete, die mit einer Band auftreten wollten. Abgesehen davonwar American Folk Blues Festival ’65(Bellaphon CDLR 42025) erneut stilistisch

Folk & BluesDas von Lippmann + Rau initiierteFolk & Blues-Festival setzte in den60er und 70er Jahren Maßstäbe.

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Folk & Blues Festivals 1962-1985Oldie Markt 07/0522

und personell ausgezeichnet besetzt. Sowohlder Folk- wie der Cityblues waren damalsdurch einige ihrer besten Protagonisten ver-treten. Den Blues der akustischen Art präsen-tierten Fred McDowell, J.B. Lenoir oderDoctor Ross, während der modernere Sounddurch Roosevelt Sykes, Eddie Boyd, JohnLee Hooker, Big Mama Thornton und natür-lich Buddy Guy verkörpert wurde. Zusam-men ergab das ein wahrlich repräsentativesAbbild der Szene, auch wenn der Bluesdamals in den USA kaum eine Rolle in denVerkaufslisten spielte, falls er so pur antratwie die Dame und Herren hier.Inzwischen war der Bluesrock-Boom inEuropa in vollem Flug und das hätte natürlichauch seine Auswirkungen auf das Festivalhaben können, aber dank Lippmann+Raublieb das Konzept dasselbe, nämlich sowohldie akustische wie die elektrische Form desBlues darzustellen, was damals manchmaletwas altbacken gewirkt haben mag, aber aufden CDs zu einem Ergebnis führte, das mansich gerade heute so zu Gemüte führen kann,als ob das Konzert gerade eben stattgefundenhaben könnte, sieht man einmal von derTechnik ab, die den Sound teilweise schonetwas beeinträchtigte. Doch die Musik auf American Folk Blues Festival ’66(Bellaphon CDLR 42069) wirkt erneutsowohl authentisch wie sie auch mitreißen

konnte. Das verdankte sie neben der ausge-zeichneten Arbeit der Rhythm Section umOtis Rush natürlich den Stars wie RooseveltSykes, Sleepy John Estes, Little BrotherMontgomery, Sippie Wallace, Junior Wellsoder Big Joe Turner, die den Akzent in die-sem Jahr wesentlich stärker in die frühen 50erJahre verlagerten, zumal diesmal definitiv dieVokalisten im Mittelpunkt standen, die aberwie Wallace oder Turner ihre größte Zeit inden frühen bis mittleren 50er Jahre gehabthatten.Standen 1966 die größeren Besetzungen imVordergrund, so lag der Tenor ein Jahr späterwieder auf dem ursprünglichen Ansatz und

das bedeutete für American Folk BluesFestival ’67 (Bellaphon CDLR 42070), dasssich nicht nur die akustischen Bluesmusiker

mit den eher elektrisch ausgerichtetenabwechselten, sondern auch, dass die letzte-ren nur von einer auf die klassischeBesetzung Schlagzeug, Bass, Gitarre undKlavier begleitet wurden, ab und zu mit derMundharmonika eines Little Walter alsZugabe. Dank der Größen wie Bukka White,Son House, Skip James und natürlich SonnyTerry&Brownie McGhee war der akustischeBlues im Vorteil, obwohl Koko Taylor,Hound Dog Taylor und Little Walter dieRocker stark vertraten. Natürlich wirkte dasin einer Szene, die dank der jetzt aktuellenpsychedelischen Musik mittlerweile in eineganz andere Richtung marschierte, relativanachronistisch und so setzte man erst einmalein Jahr aus.Als man dann 1969 zurückkehrte, verengteman das stilistische Spektrum hin in Richtungdes traditionellen Stils. Also beherrschten auf American Folk Blues Festival ’69(Bellaphon CDLR 42071) erstmals dieSolisten die Szene, wie Juke Boy Bonner,John Jackson und Whistling Alex Moore,zumal Magic Sam und Clifton Chenier in derkleinstmöglichen Besetzung aus Bass undSchlagzeug auftraten. Da wirkten Carey Bell

und Earl Hooker (der erste Vertreter desBlues aus New Orleans) fast schon wieFremdkörper, obwohl sie für frischen Windhinsichtlich der musikalischen Ausbeutesorgten.Glücklicherweise gehörten die Festivalsinzwischen zu den Fixpunkten in derKonzert-Szene Europas, was für dieVeranstalter trotz der Schwächen nach wievor für ein gutes Geschäft sorgte, zumal jedesJahr zu den Shows auch ein Tonträger veröf-fentlicht wurde. Der fand ab American Folk Blues Festival ’70 (Bellaphon CDLS420210) sogar auf einem Doppel-Album

statt, was sich gerade in diesem Jahr auszahl-te, waren doch neben Willie Dixon mit seinenChicago Blues All Stars noch Bukka White,Champion Jack Dupree und Sonny Terry &Brownie McGhee von der älteren Fraktionsowie Lee Jackson und Lafayette Leak vonder jüngeren Generation dabei.Damit hatte man eine gangbare ästhetischeAlternative zum ersten Konzept gefunden,das fortan die Festivalreihe durch die 70erund bis in die 80er Jahre rettete: Die Ver-knüpfung von Altstars und dem Nachwuchsaus Chicago. Das war zwar von der Qualitätder Musik her absolut vergleichbar mit denlegendären Serien in den 60er Jahren, abernatürlich war die Entwicklung des Bluesrock

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Oldie Markt 07/05 23Folk & Blues Festivals 1962-1985

im besonderen und der Rockmusik im All-gemeinen über den Blues hinweggeschritten,weswegen nach 1972 erst einmal Schlusswar.Doch eine gute Idee bleibt auch dann gut,wenn sie kommerziell überholt ist und so wares nur eine Frage der Zeit, ehe eine neueGeneration den Blues entdecken würde unddie neuen Originale hören wollte. Erstmalswar das wieder in den 80er Jahren so weit, alsdank Robert Cray der gerade in den USA fastzur Bedeutungslosigkeit verkümmerte Bluesein Revival erlebte. Für die erste Neu-Auflage holten Lippmann+Rau ein beein-druckendes Line Up nach Deutschland, dassie geschickt aus Newcomern und Routiniersmischten, oder aus Louisiana Red und Hubert Sumlin, Eunice Davis und SunnylandSlim. Das Konzept blieb wie in den 70ern:Das American Folk Blues Festival ’80(Bellaphon CDLR 42013) war auf einem

Doppelpack zu hören und der lohnte sichabsolut, weil die beiden Macher am altenKonzept festgehalten hatten. Erneut bekamman die akustische Version des Blues ebensozu hören wie die elektrische und dazu nocheinige der prominentesten Namen, zusätzlichzu den oben angesprochenen wie EddieTaylor, Carey Bell, Washboard Doc oderWillie Mabon. Auffällig war, dass diesmalwesentlich mehr Ensemblestücke zu findenwaren, die jedoch ebenfalls von akustischenGruppen bis zum klassischen Cityblues reich-ten.Damit hatten Lippmann+Rau ein Konzeptgefunden, dass sie 1981 vom Personal her nurleicht variierten. Carey Bell hatte diesmal sei-nen Sohn Lurie und die Rhythm Section mit-gebracht, mit der er in Chicago in seinemClub spielte, dafür waren erneut SunnylandSlim und Hubert Sumlin dabei, während dasan Sonny Terry&Brownie McGhee geschulteDuo Bowling Green John&Harmonica PhilWiggins gemeinsam mit Louisiana Red dieFahne des Countryblues hoch hielten. Neuwar der breitere Raum, den die einzelnen

Künstler auch aufgrund der Tatsache, dassdas Ganze wieder auf einer Doppel-LPerschien, beim American Folk BluesFestival ’81 (Bellaphon CDLS 42022) einge-räumt bekamen: Drei Titel am Stück waren

früher nur den ganz Großen vorbehalten wor-den. Dadurch kann man auf dem Tonträgerdie stilistischen Feinheiten mehr definierenals das früher der Fall war und das machtdiese CD zu einer der besten in der gesamtenSerie.Carey Bell und sein Sohn blieben auch im Jahrdarauf die dominierenden Persönlichkeiten,obwohl sich das American Folk BluesFestival ’82 (Bellaphon CDLS 42052) dadurch

auszeichnete, dass man kräftig neues Personalzum bewährten Mix hinzugefügt hatte. James„Son“ Thomas und Archie Edwards traten ganzalleine an und zu den aus den beiden Jahrenzuvor bekannten Formationen trat das BluesHarp Meeting, das Carey Bell, Billy Branch(aus der Band von Lurie Bell) und PhilWiggins (von Cephas&Wiggins) miteinandervereinte und dem Abend einen ganz neuenFarbtupfer hinzufügte. Die ganz bewusst alsChicago’s Young Blues Generation antretendeGruppe um Lurie Bell demonstrierte, dass dieEntwicklung des Blues nicht stillstand, son-dern in Richtung Rock weitergeschriebenwurde.

Auf der anderen Seite zeigten die Festivalsaber auch, dass die großen Namen aus derVergangenheit, die in den 60ern für vieleFans die Faszination der Konzerte ausge-macht hatten, endgültig auf dem Programm-zettel fehlten und das wurde erstmals extremdeutlich auf dem American Folk BluesFestival ’83 (Bellaphon CDLS 42063), das zu

Carey Bell, der allerdings ohne seinen Sohnund seine Band gekommen war, und dem ausden vergangenen Jahren bekannten LouisianaRed ganz neues Personal vorstellte wie James„Sparky“ Rucker, Lonnie Pitchford, LovieLee oder Queen Sylvia. Das Konzept bliebnach wie vor gleich.Doch ohne die großen Namen lief sich das totund das demonstrierte das American FolkBlues Festival ’85 (Bellaphon CDLS 42065)

sowohl personell wie stilistisch sehr deutlich:Nur James „Sparky“ Rucker und MargieEvans kannte man schon, ansonsten war nurneues Personal am Start. Zum zweiten warerstmals das akustische Element dominant,was alleine die Tatsache beweist, dass mankeine elektrische Gitarre hören kann. Und mitEddie „Cleanhead“ Vinson feierte einSaxofonist seine Premiere. Das macht dieletzte CD in dieser Reihe zu einer der origi-nellsten der ganzen Serie, die insgesamtBlues deluxe aus 30 Jahren bringt.

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DVD-KritikenOldie Markt 07/0524

Rhonda Vincent&The RageRagin’LiveRounder/Inak 063 05539Der Erfolg einer Gruppekann die Renaissance einesStils bewirken. Das passier-te in den USA mit demBluegrass, nachdem dieDixie Chicks mit einer verwässerten Abart damitFurore gemacht haben.Davon profitierte auch dieseDame, die auf dem auf Folkund Country spezialisiertenRounder-Label schon eini-ge CDs vorgelegt hat undjetzt in ihrer Heimat St.Louis ein Konzert für denneuen Tonträger mitschnei-den ließ, der ihre und die Stärken ihrer Begleiterbestens darstellt. Das istBluegrass der modernenArt, der zwar in der klassi-schen Besetzung – alsoohne Schlagzeug – daher-kommt, aber von der Musikher die Zeichen der Zeitverstanden hat. Das Ganzefand in der sehr stimmungs-vollen Sheldon ConcertHall statt und die DVDbringt neben der Musiknoch einen Dokumentarfilmüber die Herkunft der Damesowie die übliche Foto-Galerie aber auch nochOuttakes von dem Konzert.Das ist eine runde Sache,zumal das Genre hierzulan-de immer noch eher unbe-kannt geblieben ist. DieseDVD wäre ideal dafür, sichin diesen Stil einmal hinein-zuhören – bereuen wirdman das sicher nicht, zumaldie Präsentation stark aus-fiel.

Simply RedA Starry NightWarner Vision Germany2564 62205-21992 war definitiv ein gutesJahr für Mick Hucknall undseine Band: Mit Stars warer weltweit in den Chartsgelandet und die folgendeTour zeigte ihn und seineJungs deutlich von demErfolg beseelt. Das trafauch auf das Konzert in derAlsterdorfer Sporthalle inHamburg zu, wo die Fanszudem fast von der erstenMinute an voll mitgingen.Deswegen bekam das gutaus den alten Hits und den neuen Titeln gemischteProgramm auch noch denExtrakick eines Events, bei dem das Publikum die Musiker zur Höchst-form anstachelte. Doch das ist glücklicherweise nochnicht alles. Im Gegensatzzu vielen auf DVD umge-schnittenen Videos bietetdieses noch ein Interviewmit dem Chef selbst unddann noch eine Zugabe von9 Songs, die auf dem erstenFormat nicht zu habenwaren. Das ist eine guteSache und beweist, dassauch große Firmen mittler-weile die Tatsache begrif-fen haben, dass man nichtnur alte Videos als DVDsumrüsten kann, sondernman den Leuten schon noch ein Extra bieten muss, damit die sich nichtveräppelt vorkommen. Des-wegen kann man das Teildenn auch wegen der Musik und der Zutatenempfehlen.

RamonesEnd Of The CenturyRhino WMS 0349 70399 2

Das Einzige am Punk, waswirklich aus England kam,war der Begriff. Die Musikjedoch hatten schon ab1974 die New Yorker Jungs geprägt, die denRock’n’Roll in Overdrivegebracht hatten und soetwas ganz neues einführ-ten, verbunden mit einemLebensstil, der die wildenTage des Rock & Rollzurückbrachte. Der Doku-mentarfilm zeigt nicht nurdie ganze Karriere desQuartetts, sondern auchihre Einflüsse und dieguten wie die schlechtenSeiten, der seit 2002 in derRock & Roll Hall Of Fame eingeführten Gruppe,von der drei der vierMitglieder den exzessivenLebensstil mit dem Lebenbezahlt haben. Was vorallem beeindruckt, ist nichtnur die Vielzahl der Songs (insgesamt 43) und dieTatsache, dass Titel vonEmerson, Lake & Palmerebenso auftauchen wie der Rubettes, Blondie oderClash, sondern die Tiefeder Dokumentation, dieüber die in diesem Ge-schäft üblichen Lobhude-leien weit hinausgeht, soweit, dass der damals nochlebende Johnny Ramonenach der Ansicht erschüt-tert war. Und das machtdiesen Streifen zu einemder Filme, die weit über dieMusik hinausgehen. Das istein Pflicht-Teil!

Xhol CaravanTalking To My SoulGarden Of Delights DVD01/Milestone MailorderOb es vor dieser überhauptschon eine DVD mit Kraut-rock gegeben hat, ist eineFrage, die ich nicht sicherbeantworten kann. Umsoschöner wäre es, wenn dieerste diese sein könnte, dieeine der besten und origi-nellsten Gruppen der erstenKrautrockjahre vorstellt, die1970 Material von ihrerersten LP in den Studios desSWR in Baden-Baden prä-sentieren durfte. Offensicht-lich ließen sich sowohl derRegisseur wie die Kamera-leute von der Vitalität derMusik mitreißen und so ent-standen Bilder, die in ihrerSchönheit und Kraft an diegroße Zeit der psychedeli-schen Poster erinnern. Dazu kommen noch zweiFassungen von All Green,die bei Reunions in denJahren 2003 und 2004gefilmt wurden. Das stellteinen zusätzlichen Reiz dar,denn das ermöglicht denVergleich zwischen derersten Gruppe und denVeteranentreffen mehr als30 Jahre später. Zusammenmit den ausgezeichnetenLinernotes ist das eine auf-sehenerregende Scheibe ausder Urzeit des Krautrock,die noch dazu in einerQualität über den Bild-schirm kommt, dass man dieVergangenheit mit ganzanderen Augen sieht, wasauch an der zeitlosen Klasseder Musik liegt, die bisheute überzeugt.

Jimmy ScottIf You Only KnewRhino WMS 0349 70373-2

Es gibt Karrieren in der Popmusik, die weit über das Aufstieg-Erfolg-Abstieg-Schema hinausgehen. Dazu gehört sicherdie Laufbahn des diminuiti-ven Vokalisten, der auf-grund eines in der Kindheitunbehandelten Hormon-fehlers bis heute wie eineFrau klingt. Daraus einenFilm zu machen, erfordertMut zur Ehrlichkeit undauch, die Sachen anzuspre-chen, die weh tun. Das tatensowohl der Held als auchder Regisseur MatthewBuzell und das ergab einProdukt, das seit seinemEntstehen 2002 bereitsPreise auf drei Festivalseingeheimst hat. Zurecht,denn sie stellt sowohl dieKlasse seiner Stimme vorals auch die Umbrüche inseinem Leben, die in den80er Jahren zu einer Tätig-keit als Portier und Kellnerin New York führten. Dochdas ist nicht alles: EinKurzfilm über Scott istebenso zu sehen wieKommentare der Filme-macher und des EhepaarsScott sowie ein Essay imRahmen der Linernotes.Das macht die DVD zueinem der raren Teile, dieweit über die Musik hinaus-gehen und etwas über dasLeben der Musiker im 20.und 21. Jahrhundert erzäh-len, jenseits der Hitparadenund der sich ähnelndenErfolgsgeschichten.

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Oldie Markt 07/05 25Plattenkritiken I

Ulrich RoskiSchwoche sprach zu sei-ner SchwochenConträr/Indigo 5919-2Der begnadete Musiker undReimer aus Berlin schuf mit der Familie Schwochedas klassische Bild derKleinbürger aus Berlin inden 70er Jahren. Seine aufverschiedenen Platten ver-streuten Werke wurden mitthematisch ähnlichen Lie-dern zu dieser CD kom-piliert, die Roski so bringt,wie man ihn in Erinnerungbehalten sollte: Als wortge-waltigen und virtuosenTexter und Klavierspieler,dessen sorgfältige Ausspra-che ebenso ein Marken-zeichen war wie seineimmer punktgenauen Texte.

Belle & SebastianPush Bar To Open (2 CD)Jeepster 015/AliveDie Qualität einer Gruppezeigt sich vor allem in dem Material, das sich auf den B-Seiten versteckt.Das schottische Duo belegtmit dem Sampler, dass esoffensichtlich zu den rarenGruppen gehört, die in derLage sind, auch für dieLieder, die eher für dieSammler bestimmt sind,richtig gute Melodien zuschreiben. Folglich gibt eseine Fülle hübscher, ver-träumter Stücke, die durchihre Refrains ebenso gefal-len wie durch die sparsa-men Arrangements, die sieerst zur Geltung bringen.

Johnny WarmanHour GlassAngel Air SJPCD 183

Vor seinem großen Erfolgmit einem auf Elektronikbasierenden Sound war der Engländer ein ganz nor-maler Poprocker, der es nach dem Misserfolg mitBearded Lady alleine ver-suchte. 1978 erschien diesesAlbum, das ihn als typi-schen Rocker der 70er Jahrepräsentierte, mit der Gitarrezusammen mit den Songsim Vordergrund und alsguten Sänger. Das ist guterbis sehr guter Poprock mitstarken Melodien und achtBonustracks (Angel Air, PO Box 14, Stowmarket,Suffolk, IP14 1EN, UK).

The KorgisKollectionAngel Air SJPCD 204

Stackridge gehörten in den70er Jahren zu den Art-rockbands von der Insel, diees nie über einen kleinenKreis von harten Fans hin-aus schafften. Andy Daviszog daraus die Lehre, dasser nach dem Split mit AndyWarren Radio-tauglichesMaterial schreiben wollteund das gelang den beidenausgezeichnet: If I Had Youund Everybody’s Got ToLearn Sometime kamen inEngland unter die Top 20und der Rest des Materialsmit 4 raren Liedern be-weist, wie gut der Pop derbeiden war.

NightrangerTokyo BlitzMausoleum 251038 /SoulfoodJapan ist für viele MetalBands ein sicherer Hafengewesen und das nütztenauch die Hardrocker ausSan Francisco aus, die nachihrer Reunion 1996 ein Jahrspäter durch das Land deraufgehenden Sonne tour-ten und in Tokio diesesKonzert mitschnitten, daszurecht den UntertitelGreatest Hits Live trägt.Genau das ist es, was denHörer erwartet, mit einigenZugaben von der damalsneuen CD und das bedeutetguten Hardrock, der 1999erstmals in der Form in denLäden stand.

King KobraNumber OneMausoleum 251047 / SoulfoodCarmine Appice ist der ehe-malige Musiker von VanillaFudge, der danach ambesten auf die Füße kam.Dank vieler Stationen wieder bei Rod Stewart blieb erimmer im Rampenlicht undgründete 1983 diese Band,als er von Ozzy Osbournegefeuert worden war. Mitihrem genau in die Szenevon damals passendenGlam-Metal landeten sie inihren verschiedenen Aus-gaben etliche Hits und diestellte diese CD zusammen.Das ist zwar nicht sonder-lich originell, aber effekt-voller Metal.

Quiet RiotNew And ImprovedMausoleum 251063 /SoulfoodNicht viel anders erging es den in den 80er Jah-ren extrem erfolgreichenMetall-Arbeitern, die sich1997 wieder zusammen ger-auft hatten und dann aufAchse gingen. 1999 kamdann dieses Album auf den Markt, das die Touren,die man seitdem absolvierthatte, dokumentierte. Dasklang einen guten Teil härterals bei den Kollegen, aberansonsten ist vieles gleich:Der Mix aus alten undneuen Songs, die gute Formder Herren und die Tatsache,dass das Label aus Belgienetliche Bonus-Tracks zugab.

Steve WynnWhat I Did After MyBand Broke Up (2 CD)Blue Rose 112/SoulfoodDie Kreativität, die in einerBand steckt, kann man auchanhand dessen festmachen,was sich nach dem Endeder Einheit ergibt. DreamSyndicate war vor allemSteve Wynn und das zei-gen die Karrieren seinerKollegen. Nur er wurde alsSolist tätig und das seit1990. Die erste CD bringtseine besten Lieder seitdamals und auf der zweitenPlatte gibt er 14 Songsdazu, die er nur von ChrisCacavas am Klavier beglei-tet neu einsang. Das gibtdem Sampler das Salz indie schmackhafte Suppe.

L.A. GunsCocked And ReloadedMausoleum 251046 /SoulfoodDie 80er Jahre waren ein tolles Jahrzehnt für den Heavy Metal in LosAngeles. Damals fandauch die Truppe um TraciiLords zusammen, die wiedie Kollegen von MötleyCrüe ihre Lektion aus demGlamrock der 70er gelernthatte. Das war vor allemeines: Krass. Eines ihrerbesten Alben war das1989er Opus Cocked AndLoaded, das sie nach ihrerReunion 2000 noch einmalaufnahmen und das ist das Material, was man hier bekommt, mit etlichenBonustracks aus der Zeit.

Various ArtistsHe Sings The Blues (2 CD)EMI 24387 36182Die Definition von Genresin der populären Musik ist oft eine Sache von gut Glück. Warum dieserSampler abgesehen davon,dass es ein guter Titel ist,so bezeichnet wurde, wirdein Geheimnis der Leutebleiben, die ihn kompilierthaben. Blues im engerenSinne des Wortes findetman nämlich hier eher sel-ten, dafür mehr Soul undJazz, wofür Namen wie NatKing Cole, Sammy Davisjr. oder Dean Martin alsBeweis dienen könnten.Davon abgesehen bringendie 32 Titel eine Menge.

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Plattenkritiken IIOldie Markt 07/0526

Various ArtistsOldie-BörseBear Family BCD 17016

Eine Radiosendung, die fürden normalen Musikfan dieTitel findet, die der sucht,dürfte der Traum der so lala-Musikhörer sein. Die,die der CD den Namen gab,existiert seit 10 Jahren inBremen und stellt ihreResultate jetzt vor. Klar,dass das Spektrum ebensobreit gestreut ist wie dieKünstler, die von Marie &Donny Osmond bis zu den Shabby Tigers reichen.Diese Bandbreite sorgt fürviel Abwechslung, aber abund zu auch für etwas feh-lenden Tiefgang. Doch dieMischung machts.

O’2LDoyle’s BrunchConcord/in-akustik 06985212Jane Mangini und JohnO’Reilly haben zwar einenseltsamen Namen für ihreGruppe gefunden, aberdavon abgesehen machensie eine schöne, eleganteMusik zwischen Jazz undRock, die sie rein instru-mental herstellen. Das istvor allem elegant und JaneMangini fielen einige guteKompositionen ein. IhreKeyboards dominieren zu-dem den Klang, währendihr Partner sich auf exoti-sche Percussion-Instru-mente spezialisiert hat.Allerdings fehlt ab und zu die Melodie.

Various ArtistsHammond HeroesBear Family BCD 16756

Dass eine CD einer Orgelgewidmet wird ist eher sel-ten der Fall. Aber bei derder Firma Hammond machtdas Sinn, denn sie war einige Jahre in den 60erndas Instrument für diebesten Keyboarder, ob dasnun Brian Auger, KeithEmerson oder Alan Pricewaren. Von ihnen gibt eseinige Beispiele, die stili-stisch vom Jazz über denBlues bis zum Rock gehenund zeigen, wie sehr manden Klang des oft als spie-ßig verschrieenen Instru-ments variieren konnte. Dasführte zu einer tollen CD.

Elizabeth McQueenHappy Doing WhatWe’re DoingMe&My/inak 068 1021Wer sich etwas in derGeschichte der englischenRockmusik auskennt, wirdden Titel als Song vonBrinsley Schwarz erkannthaben und damit hat er denSchlüssel für das Album derSängerin aus Austin, Texasgefunden. Die nahm näm-lich mit Ausnahme einesvon ihr verfassten Titels nur Songs der sogenann-ten Pubrock-Ära auf. Dasist musikalisch dank derpunktgenauen Umsetzungvon The Firebrands undihrem guten Gesang einerichtig starke CD jenseitsder Traditionspflege.

Various ArtistsSoul Sugar Vol. 2Columbia Sony BMG COL519357-2In England ist es seitJahrzehnten für DJs das einund alles, Singles zu besit-zen, die sonst kein andererhat. Das führt zu fantasti-schen Preisen für raren Soul in England. Auf demKontinent ist das bei weitemnicht so, aber dass ein DJseine Kunden prägen kann,zeigt diese Kompilation, die aus dem gleichnamigenWiener Club stammt. Hierhat Gründer und DJ ArnoSturmer einige Pretiosen ausseiner Sammlung kompi-liert, die raren Soul der 60erund 70er Jahre bringen.Hörenswert!

Ellis PaulAmerican JukeboxFablesPhilo/in-akustik 06512462Die Musikbox gehört inamerikanischen Lokalennach wie vor zur Standard-Einrichtung. Ob aber dieMusik des Singer/Song-writers aus Boston darin zufinden ist, wage ich zubezweifeln. Das hat nichtsmit der Qualität der Musikdes Mannes zu tun, die imRahmen seines Stils zwi-schen Folk, Country undPop durchaus zu den besse-ren zählt, sondern eherdamit, dass in KneipenMusik der lauteren Artangesagt ist – akustischeKlänge sind da eher depla-ziert.

Various ArtistsRecovered Vol. 2Columbia Sony BMG COL519358-2Zwar wurde dieser Samplerebenfalls von Sturmer zu-sammengestellt, aber dasMotto ist ein anderes:Cover von Soul-Klassikernvon anderen Soulsängernals denen, die damit denHit hatten. So gibt esSitting On The Dock Of TheBay von Peggy Lee, LouieLouie von Otis Reddingund Fever von AlvinRobinson. Da Sturmerwirklich obskures Materialauftrieb, ist das eine CD,die nicht nur musikalischgefallen kann, sondern beider auch die Raritätenjägerauf ihre Kosten kommen.

Kathleen EdwardsBack To MeZoe/in-akustik 067 10472

Stilistisch besteht zwischender Musikszene der USAund der Kanadas nicht derganz große Unterschied. Sokönnte die Platte derSinger/Songwriterin ohneProbleme auch von einerKollegin aus der USA stam-men. Sowohl die Musikzwischen Folk und Country,als auch die sowohl elektrisch wie akustischenArrangements und dieStimme der Frau haben kei-nen lokalen Charakter, dafüraber eine gute Qualität, auchwenn die ganz großenLieder nicht zu finden sind.Aber die Wärme gefällt.

Various ArtistsMarsch der Minderheit(2 CD)Pläne ARIS 82876688362Als das Dortmunder Label1965 gegründet wurde,stand es vor allem für Liederjenseits der damals nochherrschenden Klasse. Da-für standen Namen wieDegenhardt, Süverkrüp oderHüsch. Dass es diese Zeitüberlebt und sich bis heuteweiterentwickelt hat – sieheden Weltmusik-Sampler imletzten OM – spricht für dieFähigkeit der Leitung, dieZeichen der Zeit zu erken-nen, während diese CDbeweist, dass man seinenalten Werten dennoch treugeblieben ist. Und das istdie wirkliche Leistung.

Alana DavisSurrender DorothyTelarc/in-akustik 08085508Die Firma steht eher fürBlues als für die Klängeaus der Singer/SongwriterEcke, aber schon das Cover zeigt die ähnlicheAufmachung wie die derKollegin von nebenan. ImGegensatz zu der jedochgeht die Dame akustischvor. Das hat seinen Reiz,weil die Stimme von AlanaDavis gut ist. Aber das lässtsich von ihren Songs nichtin dem Ausmaß sagen undda hat sie ein Problem.Denn ohne die eingängigenSongs werden die schlich-ten Arrangements schnelllangweilig.

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Oldie Markt 07/05 27Plattenkritiken III

Patricia VonneGuitars & CastanetsCorazong 255 080 /SoulfoodMexiko liegt nicht weit vonTexas und das gilt auch fürdie spanische Musik. Dasspiegelt der Titel der CDwider und auch die Musikder Dame. Im Vergleich zurersten Platte sind diesmalnicht nur die Songs deut-lich besser, sondern auchder Mix aus knackigemRock und den Elementender spanischen Musik, dieeher akustisch angerichtetwerden. Zusammen ist daseine richtig gute Musik, beider die beiden Zutaten sichharmonisch ergänzen. KeinWunder, dass sie in Austinangesagt ist.

HartmannOut In The ColdFrontiers FR CD 236 /SoulfoodFähigkeiten als Sänger oder Instrumentalist alleinmachen noch keine gutePlatte. Das muss derSänger, Gitarrist undSongschreiber irgendwiemissverstanden haben,denn bei seinem erstenAlleingang hat er nichtmehr als Melodic Rock-Durchschnitt zustande ge-bracht und das liegt vorallem an den Songs, dienicht aus den Klischeesherausfinden und vor allemdas vermissen lassen, wasdem Genre dem Namengegeben hat: Gute, mitrei-ßende Melodien.

Lost In TearsTo No AvailLocomotive LM207 CD /AliveHeavy Metal aus Finnlandist bekannt für seine Kom-promisslosigkeit. Da geht esso richtig hart ab und damachen die fünf auf ihremzweiten Album keinenUnterschied. Eine Feststel-lung ist dabei aber wichtig:Mit Death- oder BlackMetal haben sie nichts amHut, eher mit dem HeavyRock der 60er Jahre. DerBlues taucht da immer wie-der auf. Das ist ein guterSound, aber eines fehlt:Songs. Dafür hatte dasQuintett auf der Suche nachdem richtigen Klang offen-sichtlich keine Zeit mehr.

SpearfishArea 605Lion Music LMC 127 /AliveIm Gegensatz zu den Bands aus Finnland stehtSchweden eher für diekommerzielleren Abartender harten Rockmusik,wofür diese Gruppe, dieseit 2002 Platten auf denMarkt bringt, ein gutesBeispiel ist. Denn sie bringtHardrock der klassischenArt, mit guten, melodischenSongs, die mit einem kräfti-gen Schuss Härte umgesetztwerden. Aufgrund dieserMachart ist das richtig guterHardrock, der weder dieSongs noch die instrumen-tale Seite außer Acht gelas-sen hat.

Evil MasqueradeTheatrical MadnessFrontiers FR CD 238 /SoulfoodProgressive Metal ist der-zeit der angesagte Stil inder Metal-Szene und damuss man schon klotzen,um aufzufallen. Um das zutun, hat das Quartett guteVoraussetzungen, denn dreider vier Herren spieltenzuvor in anderen Gruppenin demselben Stil. Das hatsich diesmal ausgezahlt,denn es stimmen sowohldie Songs als auch dieZusammensetzung der ver-schiedenen Zutaten. Unddas bedeutet, dass bei-spielsweise der Pomp nichtüber Gebühr strapaziertwird.

Alex MasiIn The Name OfBeethovenLion Music 136/Alive!Der Titel des Albums stelltauch das Programm der CD dar. Der Gitarrist ausVenedig interpretiert näm-lich Kompositionen desdeutschen Klassikers. Dasreicht vom ersten Satz der fünften Sinfonie bis zur Mondscheinsonate –Klassik pur also. Das aufder Gitarre zu tun, istgewiss nicht einfach undvon der Virtuosität her istdas beachtlich. Dank deropulenten Melodien desberühmten Mannes kommtdas auch gut, aber ab undzu ist die Gitarre nicht dasrichtige Ausdrucksmittel.

Soul SirkusWorld PlayFrontiers FR CD 239-E /SoulfoodNeal Schon scheint ein wirk-lich hart arbeitender Mannzu sein. Vor kurzem erschieneine Soloplatte, jetzt dieseCD der Band um ihn und JeffScott-Soto und bald kommtdie neue CD von Journey.Bei der Besetzung der Bandist es kein Wunder, dass dasQuartett seine Inspirationvon den Vorbildern aus den70er Jahren holte, wobeibesonders Deep Purpleanklingt. Dank der Songsund der fraglosen Klasse vonScott-Soto und Schon ist das eine mehr als solideHardrockplatte der klassi-schen Art geworden.

Iron MaskHordes Of The BraveLion Music LMC 131 /Alive!Verglichen mit der All Star-Besetzung von Soul Sirkusgeht die des GitarristenDushan Petrossi zwar stili-stisch genau in dieselbeRichtung, aber sie besitztnicht die Qualität derMusiker und der Lieder. Soklingt das zwar häufig rechtvertraut und man wartet aufden Moment, wo es richtiglos geht, aber dann kommtnichts mehr nach. Das liegtvor allem an der fehlendenKlasse der Kompositionen,die den stilistischen Ansatznicht so transportieren kön-nen, wie das für eine gutePlatte nötig wäre.

Lana LaneLady MacbethFrontiers FR CD 237 /SoulfoodZum 10jährigen Jubiläummuss man schon etwasmehr machen als eine nor-male CD und so stellte das Duo um die Sängerinund den Keyboarder undSongschreiber Erik Nor-lander eine Konzept-CDnach dem berühmten StückMacbeth her. Da sie eh zwi-schen dem Metal und demArtrock angesiedelt sind,passt das durchaus, aber aufder anderen Seite war derAnspruch wohl eine zugroße Verlockung, so dassder Bombast etwas zu häu-fig sein hässliches Haupterhebt.

CemetaryPhantasmaBlack Mark BMCD 170 /SoulfoodBei einer Band mit demNamen (= Friedhof) darfman wohl mit Fug undRecht Death Metal erwar-ten, aber diese Vermutungtrifft auf die Gruppe desProduzenten und Song-schreibers Mathias Lod-malm nicht zu. Das ist zwarsicher düster, aber ebenweder so heavy, noch vomGesang her so verstörendwie der klassische Stil. Daman zudem Songs feststel-len kann, ist das eine gute,harte Rockplatte, die zwarnicht gerade Frohsinn ver-breitet, aber vor allemguten Rock bietet.

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Plattenkritiken IVOldie Markt 07/0528

NovactTales From The SoulSensory SR 3025 / Alive!

So überlaufen seit Jahrendas Gebiet des progressiveMetal auch ist, so gibt esdennoch noch neue Wegeund Ansätze. Gemeinhinwird die Verbindung vonMetal und Artrock rechtbombastisch angerichtet,aber da machen dieHolländer nicht mit. Sienahmen auch Elemente desprogressiven Rock undgaben den Metal dazu,ohne jeden Bombast, aberdurchaus mit guten Songsund einem starken Sänger.Das kommt richtig gut undist eine echte Alternative zuder gängigen Machart.

Mortal LoveI Have LostMassacre MAS CD 0448 /SoulfoodDie unterschiedlichen Ge-sichter des progressiveMetal zeigt auch die nor-wegische Band, die vonihrem Label eher in denGothic-Bereich gepacktwird. Das haut nicht hin,dazu ist das Ganze zu dra-matisch und zu melodisch.Es gibt zwei Vorteile, die die Skandinavier insTreffen führen können: IhreSängerin und die Songs.Die eine gibt der Gruppeein Gesicht – optisch undakustisch. Und letztere las-sen sie aus der großenMasse des Mittelmaßesherausragen.

At War With SelfTorn BetweenDimensionsFES 4004/Alive! Progressiven Rock gibt es trotz der Übermacht der Metal-Abteilung immernoch und der US-GitarristGlen Snelwar ist ein Fander Pioniere der 70er Jahre,denen stilistische Grenzenschnurz waren. Wie diemixt er Rock und Jazz undpfeift auf den Gesang. Dasdemonstriert auf der einenSeite sein beachtlichesKönnen, aber es fehlen ihmdie Stücke, die seine Plattefür Hörer, die nicht nur aufdie Fingerfertigkeiten einesInstrumentalisten fixiertsind, interessant machenwürde.

Jack FrostWannadie SongsMassacre MAS CD 0475 /SoulfoodDass Rock auch ganz schönkrank sein kann zeigen dieÖsterreicher mit der An-sicht auf dem Rückcoverund da will dann auch diePromofirma nicht zurück-stehen, die die CD alsSoundtrack zum Freitodpreist. So schlimm ist dieMusik auch wieder nicht.Sie ist kein Heavy Metal,aber so richtig düster. Auchdas Tempo fehlt: Hier gehtes auch langsam zu. Das hatdurchaus ein Gesicht, aberim Zusammenhang mit denBotschaften kann manschon etwas das Gruselnkriegen.

Morgana LefayGrand MateriaBlack Mark BMCD 179 /SoulfoodDie Skandinavier habenschon eine Affinität zu dendunklen Seiten des Metalund da macht eines der Aushängeschilder derSzene keine Ausnahme,aber es richtet seinenSound cleverer aus als vieleKollegen. Da gibt es zwardie Ingredienzien, die denStil ausmachen, aber siewerden in ein Umfeld inte-griert, das sie nicht so zurGeltung kommen lässt, wiedas sonst in dem Genre derFall ist. Deswegen ist dasrecht guter Metal, wenneinem das Fehlen vonSongs nichts ausmacht.

TylerDon’t PlayDer freie Raum für Musik /Edel 0260012ABMÖsterreich ist nicht geradedas Zentrum der Rock-musik. Da kann es schoneinmal passieren, dassTrends etwas späterankommen. So wie derGrunge. Der ist jetzt inWien eingetroffen – daslässt das Debüt der Bandvon dort vermuten, die hiermusizieren, als ob esNirvana noch gebe. Dasmachen sie allerdings rechtgut, denn ihre Attackenwirken fast so wütend wiedie von Cobain&Co. undab und zu fielen ihnen rich-tig gute Songs ein. Austriarockt wirklich.

EpicaConsign To OblivionTransmission TM-052 /Alive!Es ist oft so, dass eine Banddurch einen Ausflug auf eineher untypisches Gebietneue Inspirationen erhältund das hätte man von denHolländern nach der akusti-schen CD von letztem Jahrauch erwarten können.Aber trotz der großenVersprechungen im Promo-text (von der Kultur derMaya beeinflusst; großeAbwechslung bei denSongs) ist das zu keinerZeit mehr als Durchschnitt,sowohl von den Songs wievon den Arrangements her.Da hilft auch SängerinSimone Simons nicht.

Susi HyldgaardBlushEnja 9165 2

Eigentlich kennt man dasLabel als Heimat des Jazz,aber da passt die Sängerinaus Norwegen nicht hinein.Gleichzeitig könnte manzurecht fragen, ob sie irgend-wo hingehört. Denn ihreMusik ist abgesehen von derDominanz ihrer Stimmekaum einem Stil zuzuordnen.Das ist vor allem schöne,ätherische Musik mit sparsa-men Arrangements, die dankdes Gesangs manchmal anAlanis Morrisette erinnert,nicht jedoch vom Sound her. Man sollte sich dieseScheibe einfach einmalselbst anhören.

Temper TemperSameRevelation REV 127 /CargoFür die Punks war er dieLachnummer: Der progres-sive Rock der 70er, mit sei-nen endlosen Soli und sei-nen langen Tracks. Derfeiert seit einigen Jahrenseine Wiedergeburt, zuerstin der Verbindung mit demMetal und jetzt auch fastso, wie er damals gespieltwurde. Sicher: Die langenSoli gibt es nicht mehr,aber den Rest schon unddas bedeutet auch, dassman nach starken Songsvergeblich suchen wird.Deswegen bleibt das aufDauer zu gleichförmig undim Durchschnitt.

Yvonne MoorePut Out The TrashPläne ARIS 82876 686822

Lang, lang ists her, dakonnte man vom Klangeiner Band wenigstens abund zu auf das Land schlie-ßen, wo sie herkam. Das istanders geworden. DieseDame zum Beispiel würdeman wohl im amerikani-schen Süden ansiedeln,aber tatsächlich kommensie und ihre Musiker ausder Schweiz. Das ist eineschöne Überraschung unddas meine ich im wahrstenSinne des Wortes. Denn dieMusik ist guter Soul undBlues mit teilweise gutenSongs und das macht oftSpass.

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Oldie Markt 07/05 29Plattenkritiken V

The Blaster MasterTuffer Than RootsGrover/SPV 083-127302

Bräuchte es noch einenBeweis, dass Reggae undSka internationale Genressind, dann wäre er mit die-ser Band aus Finnlanderbracht. Die klingt näm-lich so authentisch wie eineGruppe aus den USA oderJamaika. Dabei lässt derName zunächst Vermutun-gen in Richtung Dub auf-kommen, aber nach demersten Titel entpuppt sichdie Gruppe als gewitzteSka-Pop-Formation, die so-wohl höchst tanzbar musi-zieren wie gute Songsschreiben kann. Dank derZutaten ist das richtig gut.

The PaperboysDilapitated Beauty (2 CD)True N. 315 / Sunny MoonEs ist schon erstaunlich, dassgerade in Kanada eine starkeFraktion der irischen Musikexistiert. Doch diese Bandbesitzt nur noch Spurenele-mente der keltischen Musik,dafür aber umso mehr Ele-mente der aktuellen Singer/Songwriter-Szene, die sie ineinen relativ ruhigen Stilumsetzt. Das klingt überweite Strecken sympathischund besitzt einen warmenCharakter, aber es fehlenzumeist die Songs, die ausdem guten Sound guteMusik machen würden. Damüssen die Jungs noch daranarbeiten.

Two Tone ClubTurn OffGrover/SPV 083-127312

Genauso international wiedie Band aus Finnland istauch diese Truppe, die ausFrankreich kommt. Dort istsie richtig erfolgreich unddas kann sie hier auch wer-den, denn in ihren bestenMomenten erinnert sie anMadness. Zwar hat sienicht ganz das Tempo derbis heute unerreichtenEngländer, aber das Song-material der Jungs ist rich-tig gut und die Umsetzungnicht minder. Vor allemhaben sie keine Hemmung,den puren Stoff zugunstendes Pop einmal außen vorzu lassen – das ist clever.

North MississippiAllstarsHill Country RevueCooking V./Indigo 5896-2Die großen Bands aus denSüdstaaten der USA zeich-nete alle dieser unnach-ahmliche Groove aus, dervom Blues genauso wievom Rock und demCountry lebte. Die Bandder Gebrüder Dickson hatsich zwar dem Blues ver-pflichtet, aber Puristen sindsie nicht. Deswegen habensie diesen Rhythmus auchund er ist ein wichtigerBestandteil auch diesesKonzertmitschnitts, beidem sie von etlichenGästen unterstützt wurden.Im Vordergrund jedochsteht ihr Sound.

Ana PopovicAna!Ruf/in-akustik 062 1106

Die in Amsterdam lebendeBelgraderin suchte sich fürihr erstes Live-Album (ihrzweites überhaupt) denberühmten Club am Melk-weg heraus und dieAtmosphäre dort half ihr, umeinen richtig guten Konzert-mitschnitt hinzulegen. Dernicht so große Raum kamihrem Klang genauso entge-gen wie die Interaktion mitden Zuschauern. Da sieaußerdem ebenso gut singenwie Gitarre spielen kann,hatte sie von vorne her-ein gewonnenes Spiel unddiese Sicherheit prägt dieseScheibe.

Joseph ParsonsThe Vagabond TalesBlue Rose BLUCD 0366 /SoulfoodDer in Philadelphia lebendeMann aus dem US-StaatPennsylvania ist ein Rou-tinier auf dem Label ausSchwaben: Dies ist schonseine vierte CD dort und sieunterstreicht seine Quali-täten als einer der bestenSinger und Songwriter derneuen Generation. Er mixtsowohl Folk-, wie Country-und Rock-Elemente mitguten Songs und akusti-schen sowie elektrischenKlängen, die der SängerParsons stets souverän mei-stert. Das macht seine viertezu seiner bislang bestenCD.

Imperial CrownsPreachin’ The Blues LiveRuf/in-akustik 062 1090

Das Debüt des Trios ausLos Angeles war eine tolleMischung aus Rockabillyund dem Blues und dassdas live fast noch besserfunktioniert,demonstriertendie drei auch anlässlich derRockpalast-Aufzeichnungim Harmonie Club inBochum. Das fetzte genau-so wie auf der Platte unddank der Club-Atmosphärewirkte das noch einQuentchen direkter undlebendiger, was einer sol-chen Musik immer gut tut.Deswegen ist das eineGruppe, von der man sichnoch viel erwarten darf.

RecoverThis May Be The Year IDisappearUniversal 602498636916Bei einigen Aussagen indiversen Zeitschriften überPlatten, die man dann selbsthören kann, fragt man sichschon, welche Kriterieneigentlich einige Kollegenanlegen. Diese CD wurdebeispielsweise als Meister-werk bezeichnet – bitte? Dasist zugegeben recht guter,kerniger Rock mit einemkräftigen Schuss Grunge,aber doch nicht mehr. Wobitte sehr sind hier ad einsdie starken Songs und adzwei der individuelle Stem-pel, der bei einem Meister-werk nicht fehlen sollte?Aha: Nirgends. Geht doch.

TreibhausUnsterblichKneeven KN1001/Alive!

So richtig lebendig ist diedeutsche Hip-Hop-Szenenach ihrer großen Zeit inden 90ern nicht mehr. Dafehlt ein frischer Wind und der könnte von CurtDoernbergs Projekt ausHannover kommen. Dermixte nämlich jede Mengezusammen. Da wird manTechno-Elemente ebensofinden wie beinhartenRock, die passenden Textewie den typischen Rhyth-mus. Das ist ab und zu viel-leicht zu gesucht und klingtnicht ganz rund, aber aufder anderen Seite ist dasstarker, aggressiver Sound.

Wild T&The SpiritTrue BlissHerman’s/in-akustik 0180352Seit den 60er Jahren gibt esdie Fusion aus Blues undSoul, der sich im Sog des Rhythm&Blues der50er Jahre entwickelte. Daskommt vielleicht auch da-her, weil Tony Springervon Trinidad aus nachKanada einwanderte. Vorallem ist er zwar Blues-rocker, aber erst die Ver-bindung mit dem Soulmacht seinen Sound zu dersüffigen Sache, die dieerste europäische CD ge-worden ist. Die hat einenfeinen Groove, einen star-ken Gitarristen und ebensoguten Sänger – guter Stoff.

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Plattenkritiken VIOldie Markt 07/0530

Melanie CBeautiful Intentions313 Music/WSM 373004836 2Dass Melanie Chisholm diebeste Sängerin und begab-teste Musikerin der SpiceGirls war, ist nun wirklichkein Geheimnis. Als einzi-ge des Quintetts hat sie alsSolistin den Erfolg derGruppe für sich beibehaltenund warum das so ist, zeigt diese CD: Sie hat dasGespür für richtig gutenPoprock. Auch wenn derHit der einzige Songs ist,an dem sie als Autorin nichtbeteiligt war – der Restbeweist nachdrücklich,dass ihre Fähigkeiten aufdem Feld kaum geringersind als ihre stimmlichen.

Los Super 7Heard It On The X Telarc/in-akustik 08083623So recht ist es nicht klar, weroder was dieses Projekteigentlich ist, aber mankommt dem Ganzen wohlam nächsten, wenn man esals umgesetzte Idee desProduzenten Dan Goodmanbezeichnet, der mit derCreme de la Creme derTexas Musik-Szene seineVorstellung von dem um-setzt, was er gerne hört. Das Konzept hinter diesemAlbum war es, die Musiknoch einmal herzustellen, diein den 50er und 60er Jahrenaus Mexiko von dem SenderX kam, der keine Grenzenkannte. Und das gelang.

Vic ChesnuttGhetto BellsNew West NW6071/BlueRose/SoulfoodSo recht war es bislangnicht zu verstehen, warumder Singer/Songwriter ausGeorgia unter Kollegeneinen so guten Ruf genießt,denn die CDs waren eheramateurhaft. Doch diesePlatte geht in die Richtungqualitativ guter Produktion.Das liegt zum einen an den Songs, zum zweitenam Gesang und zum drittenan den Mitspielern imStudio. Natürlich mussman immer noch schrägePassagen akzeptieren, aberinsgesamt klingt das wieeine professionelle undgute Produktion.

Steve Skaith BandEmpires & UsPläne/ARIS 82876 685272

Die Stimme des Gitarris-ten, Vokalisten und Song-schreibers war das Aus-hängeschild von LatinQuarter- und nicht nur das:Er bestimmte mit seinenKompositionen die Rich-tung der Band und folglichist es kein Wunder, dass es hier des öfteren wie dieBand klingt. Allerdingsbesaß er im Gegensatz zum Solo-Debüt die leichteHand, die die politischenTexte mit Melodien versah,die die meisten Songs zunett verpackten bitterenPillen macht. Und daszeichnet ihn aus.

Adrian BelewSide OneSanctuary SANCD 351 /SMSDas ist sie also, die CD, dieim letzten Teil der KingCrimson-Story angekün-digt wurde und sie beweist,wie viel Belew in KingCrimson steckt und umge-kehrt. Denn das klingt vorallem widerborstig undharsch. Die Melodien, dieihn oft ausgezeichnethaben, findet man hier eher selten, dafür steht derGitarrist im Vordergrundund der lässt dasInstrument seiner Wahlsägen, kratzen und toben.Die Elektronik hat dasSagen und das ist bemer-kenswert.

Steely DanPiano JazzConcord/in-akustik 069120482Der Titel verrät den Anlass,anlässlich dessen WalterBecker und Donald Fagenim Radio auftauchten, dennam 23. 7. 2002 lud sieMarian McPartland ein, umin ihrer Sendung von sichund ihrer Musik zu erzäh-len. Das taten sie denn auch und boten zudemKlavierfassungen etlicherihrer Titel, aber auch eini-ger neuer Songs. Deswegentauchen neben den Liedernimmer wieder Teile desGesprächs auf und dasmacht die CD zu einemechten Teil für Fans desDuos.

Rory BlockFrom The DustTelarc/in-akustik 08083614Es ist gut, wenn man ab undzu daran erinnert wird, dassder Blues als rein akustischeMusik anfing. Die Dameaus den USA, die seit mehrals 30 Jahren unterwegs ist,ist jetzt zu der klassischenArt des Blues zurückge-kehrt und sie kann das.Denn sie hat eine klasseStimme und als Gitarristinhat sie auch einiges drauf.Da sich zudem die Liederaus Klassikern des Genresund eigenen Kompositionenzusammensetzen, ist daseine ihrer besten, weil einfachsten, emotionalstenPlatten geworden.

CaravanThe UnauthorisedBreakfast ItemEclectic Discs ECLCD 001Zwar kam diese CD desCanterbury-Urgesteinsschon 2003 heraus, aber sorichtig offiziell gibt es sieerst jetzt. Das ist deswegenerfreulich, weil mit RichardCoughlan, Pye Hastingsund Geoffrey Richardsongleich drei Originale da-bei sind und folglich dasschwerelose Gefühl derbesten Titel der Vergan-genheit auftaucht. Zwarfehlen die ganz großenTreffer, aber sowohl vomFeeling wie von der Qua-lität ist das ein Album, dasmit denen der großen Zeitmithalten kann.

Giora FeidmanSafadPläne/ARIS 82876 688352

Ob es einen Musiker gibt,der mehr getan hat für die Popularisierung derKlezmer Musik, ist schwerzu sagen. Aber wie derKlarinettist die Musik derJuden aus dem OstenEuropas zusammen bringtmit der seiner neuenHeimat Israel, das ist seineKreation und die findet sichauch hier. Mal mit kleine-ren Ensembles, mal miteinem Orchester beweist ereinmal mehr, dass Musikuniversal ist und ohneStilgrenzen auskommenkann, besonders, wenn einMann wie er spielt.

Van der Graaf GeneratorPresent (2 CD)EMI

In unserer Zeit gibt es soviele sensationelle Reun-ions, dass wirklich nichtsmehr unmöglich zu seinscheint. Dass sich nun sogar die legendäre progres-sive Rockband um PeterHammill wieder zusam-mengefunden hat und dortweitermacht, wo sie aufge-hört hat, ist ein echterHammer, zumal sie keineKompromisse eingegangensind. Die Songs auf derersten und die Improvisa-tionen auf der zweiten CDführen direkt zurück in die70er Jahre und die damaligeExperimentierfreude.

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Oldie Markt 07/05 31Platte des Monats / Flohmarkt

Es war einmal, als Vinylplatten noch der nor-male Tonträger waren, dass eine normalePlatte ungefähr 40 Minuten dauerte. Dochdann kam die CD und fortan waren 60 undsogar 70 Minuten keine Ausnahme.Unglücklicherweise entwickelte sich dieQualität der Musik nicht in derselben Art undWeise. Zu oft verfuhren die Künstler undBands nach dem Motto getretener Quark wirdbreit, nicht stark. Da fällt es umso mehr auf,wenn jemand nicht nur eine, sondern sogar 2CDs mit hochwertiger Musik zu füllen ver-mag, wie E alias Mark Oliver Everett, der

unter dem Pseudonym Eels arbeitet. Mit sei-ner neuen Doppel-CD reiht er sich ein in dieSchar der ganz großen Songschreiber derGeschichte der Rockmusik. Denn wie er mitsparsamsten Mitteln, oft nur dem Klavier undetwas Rhythmus, Stimmungen und Melodienzaubert – das gelang nur den Meistern derleichten Muse, die das Kunststück schafften,schwere Themen wie das Leben und den Todin Musik zu verpacken, die solche Problemein einer Art und Weise transportierten, dassman zuhören musste. Das ist auch Everettgeglückt und deswegen zählt dieserDoppelpack zu den Unikaten der Rockmusik,die man sich noch in 10 Jahren anhören kann,ohne dass etwas antiquiert oder veraltet klin-gen würde. MR

Platte desMonatsMit Blinking Lights AndOther Revelations gelangMark Oliver Everett seinMeisterwerk.

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Oldie Markt 07/05 33Tourneen